<div type="chapter" id="chapter_2_3">
<head><pb edRef="#a" n="448"/>
<pb edRef="#b" id="noe_2_2_181_page" n="181"/>
<pb edRef="#c" n="157"/>
<choice>
<orig>Dritter <app>
<lem><choice corresp="#noe_corr_12">
<sic>Theil</sic>
<corr type="authorial">Abschnitt</corr>
</choice></lem>
<rdg wit="#a #c" type="typo-correction"><choice>
<sic>Theil</sic>
<corr type="editorial">Abschnitt</corr>
</choice></rdg>
</app>. <lb/>Systematische Theologie.</orig>
<supplied reason="toc-title">Dritter Abschnitt.
<hi>Systematische Theologie</hi></supplied>
<supplied reason="column-title">II.3. Systematische
Theologie</supplied>
</choice></head>
<div type="section-group" id="section_2_132-143">
<div n="132" type="section" id="section_2_132">
<head><app>
<lem>132</lem>
<rdg wit="#a" type="v">419</rdg>
</app>.</head>
<p>Wenn wir einen Blick auf die Lehren werfen, die <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><persName ref="textgrid:255cd">Jesus Christus</persName> und seine
Apostel ausbreiteten, und auf die <index indexName="subjects-index">
<term>Lehrart</term>
</index>Lehrart, <app>
<lem>der</lem>
<rdg wit="#c" type="v">deren</rdg>
</app> sie sich <app>
<lem>dabey bedienten:</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">dabei bedienten;</rdg>
</app> so zeigt sich bald, daß sie das, was sie zu sagen hatten, immer
gelegentlich und nach den <index indexName="subjects-index">
<term>Bedürfnisse</term>
</index>Bedürfnissen ihrer jedesmaligen Zuhörer oder Leser vortrugen. – An
<index indexName="subjects-index">
<term>Verständlichkeit</term>
</index><hi>Verständlichkeit</hi> konnte es diesem Vortrag damals nicht <app>
<lem>fehlen. Denn</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">fehlen; denn</rdg>
</app> sie richteten sich immer nach dem <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index>Sprachgebrauch derer, mit welchen sie redeten; sprachen mit dem
Volke, als <app>
<lem>Volke</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Volk</rdg>
</app>, in Sentenzen und Bildern, die diesem vor Augen, oder geläufig waren;
mit den Gelehrteren, nach ihrer <app>
<lem>Denk-</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Denk-,</rdg>
</app> Beweis- und Sprachart. Blieb ja noch etwas dunkel, oder mußten sie,
wegen Neuheit der Sachen, gewissen Ausdrücken neue Bedeutungen unterlegen:
so gab der Zusammenhang, in dem sie sprachen, es gaben die Umstände, unter
denen, und in Beziehung auf die sie redeten, den Ausdrücken die nöthige
<index indexName="subjects-index">
<term>Deutlichkeit</term>
</index>Deutlichkeit; und was dieser ja abgehen <app>
<lem>mochte,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">mochte</rdg>
</app> das konnte man <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> diesen Lehrern selbst, man konnte es <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> ihren Schü<pb edRef="#a" n="449"/><pb edRef="#b" n="182"/>lern leicht
erfragen. – Die <index indexName="subjects-index">
<term>Gewißheit</term>
</index><hi>Gewißheit</hi> von dem, was sie als Gottes Gesandten vortrugen,
gründete sich, für den Anfang, zum Theil auf die Wunder, wodurch sie sich
als solche gezeigt hatten, zum Theil, und <app>
<lem>bey allen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">bei Allen</rdg>
</app>, die sie einmal willig hören wollten, <pb edRef="#c" n="158"/> auf
die Beruhigung und Besserung, als die <app>
<lem>ohnfehlbaren</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unfehlbaren</rdg>
</app> Wirkungen, wodurch sich die göttliche Wahrheit ihrer Lehren <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> jedem rechtfertigte, der diesen <app>
<lem>Lehren folgte</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">redlich folgte.</rdg>
</app> (<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:7:17">Joh. 7, <app>
<lem>17).</lem>
<rdg wit="#c" type="v">17.)</rdg>
</app></citedRange></bibl> Daher führten sie auch weiter keine
<index indexName="subjects-index">
<term>Beweise</term>
</index>Beweise für ihre Wahrheit, als da, wo gewisse Vorurtheile, Zweifel, <app>
<lem>Laster</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Laster,</rdg>
</app> oder Unachtsamkeit und Leichtsinn ihrer <index indexName="subjects-index">
<term>Zuhörer</term>
</index>Zuhörer eine nähere Ueberzeugung nöthig machten; <app>
<lem>alsdann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">alsdenn</rdg>
</app> bezogen sie sich entweder auf Sätze der gesunden Vernunft, oder auf
Stellen der heiligen Schrift, je nachdem es die Fähigkeit der Zuhörer
zuließ, oder das Bedürfniß derselben <app>
<lem>erforderte.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">erforderte</rdg>
</app> – Uebrigens suchten sie <app>
<lem>nur</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> richtige Kenntnisse in der Religion zu <app>
<lem><hi>gründen</hi>,</lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>gründen</hi></rdg>
</app> und <hi>eindrücklich zu machen</hi>. Die nähere <index indexName="subjects-index">
<term>Anwendung</term>
</index><hi>Anwendung</hi> auf die jedesmaligen Angelegenheiten der Zuhörer
mußten sie diesen selbst <app>
<lem>überlaßen</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">überlassen</rdg>
</app>, eben so wie das <hi>Fortbauen</hi> auf diesen gelegten <app>
<lem>Grund:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Grund;</rdg>
</app> denn daß sie dieses Fortbauen voraussetzten und verlangten, läßt sich
schon sowohl aus der Bestimmung des Christenthums für <app>
<lem>allerley</lem>
<rdg wit="#c" type="v">allerlei</rdg>
</app> Völker und für die künftigen Zeiten, als aus den Fähigkeiten des
Menschen, immer <app>
<lem>vollkommner</lem>
<rdg wit="#c" type="v">vollkommener</rdg>
</app> zu werden, <app>
<lem>schliessen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">schließen</rdg>
</app>, wenn sie auch nicht ausdrücklich darauf drängen (<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:13:12">Matth. 13,
12.</citedRange></bibl>
<choice>
<abbr>Kap.</abbr>
<expan>Kapitel</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Mt:25:14" to="ff">25, 14 <app>
<lem><choice>
<abbr>flgg.</abbr>
<expan>folgende</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Mt:25:14" to="f"><choice>
<abbr>folg.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></citedRange></bibl></rdg>
</app></citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange from="1Kor:3:11" to="ff">1 Kor.
3, 11 <app>
<lem><choice>
<abbr>flgg.</abbr>
<expan>folgende</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="1Kor:3:11" to="f"><choice>
<abbr>folg.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></citedRange></bibl></rdg>
</app></citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Eph:4:12" to="f">Eph. 4,
12 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Hebr:5:11" to="f">Ebr. 5,
11 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></citedRange></bibl>
<choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice>)</p>
</div>
<div n="133" type="section" id="section_2_133">
<head><pb edRef="#a" n="450"/>
<pb edRef="#b" n="183"/>
<app>
<lem>133</lem>
<rdg wit="#a" type="v">420</rdg>
</app>.</head>
<p>Was jene Stifter des Christenthums über die christlichen Lehren gesagt und
geschrieben haben, ist auch für die folgenden Zeiten in den Büchern des
neuen Testaments aufbehalten worden. In dieser spätern Zeit mußten sich, wie
es die Sache mit sich bringt, nothwendig in der Erkenntniß der Christen <app>
<lem>große</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grosse</rdg>
</app> Veränderungen ereignen, man mag auf die <index indexName="subjects-index">
<term>Verständlichkeit</term>
</index><hi>Verständlichkeit</hi> jenes Unterrichts <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><persName ref="textgrid:255cd">Christi</persName> und <pb edRef="#c" n="159"/> seiner Apostel, oder auf die <index indexName="subjects-index">
<term>Gewißheit</term>
</index><hi>Gewißheit</hi> von den in der heiligen Schrift <app>
<lem>enthaltnen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">enthaltenen</rdg>
</app> Lehren, oder auf ihre <index indexName="subjects-index">
<term>Anwendung</term>
</index><hi>Anwendung</hi>, oder auf die <index indexName="subjects-index">
<term>Erweiterung</term>
</index><hi>Erweiterung</hi> und <index indexName="subjects-index">
<term>Aufklärung</term>
</index><hi>Aufklärung</hi> dieser Erkenntniß sehen.</p>
</div>
<div n="134" type="section" id="section_2_134">
<head><app>
<lem>134</lem>
<rdg wit="#a" type="v">421</rdg>
</app>.</head>
<p>Nach dem Tode der Apostel und ihrer nächsten <app>
<lem>Schüler</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Schüler,</rdg>
</app> traten immer weniger <app>
<lem>Juden</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Juden</hi></rdg>
</app> zum Christenthum <app>
<lem><app>
<lem>über;</lem>
<rdg wit="#a" type="v">über,</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">über. Wie sie überhaupt gegen die Heiden nur die
kleine Zahl überall ausmachten, so waren auch natürlich, als sich
das Christenthum erst mehr ausbreitete,</rdg>
</app> die <app>
<lem>meisten</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>
<app>
<lem>neuen Christen</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<app>
<lem>waren</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">der Mehrzahl nach</rdg>
</app> bisherige <app>
<lem>Heiden, und</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>Heiden</hi>, folglich</rdg>
</app> des jüdischen und morgenländischen <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index>Sprachgebrauchs <app>
<lem>unkundig. Die</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">unkundig; die</rdg>
</app> Kenntniß der Umstände, unter welchen jene Stifter geredet hatten,
verlor sich; <app>
<lem>und</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> nachfragen konnte man <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> den ersten Lehrern nicht <app>
<lem>mehr. Die</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">mehr; die</rdg>
</app> griechische Sprache <app>
<lem>litte</lem>
<rdg wit="#c" type="v">litt</rdg>
</app>, wie alle Sprachen, in Dingen, die ihrer Natur nach nicht nothwendig
sind, viele <app>
<lem>Abänderungen. Die</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Abänderungen; die</rdg>
</app> Begierde, was man in der Religion für wahr hielt, auch in der
heiligen Schrift zu finden, verursachte, daß man einen ganz fremden <index indexName="subjects-index">
<term>Sinn</term>
</index>Sinn <app>
<lem>hineintrug. Selbst</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">hineintrug; selbst</rdg>
</app> die <pb edRef="#a" n="451"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>Uebertragung</term>
</index>Uebertragung der biblischen Ausdrücke und Be<pb edRef="#b" n="184"/>griffe in <app>
<lem>andere</lem>
<rdg wit="#a" type="v">andern</rdg>
</app> Sprachen, und, wenn man auch nicht auf ungeschickte oder flüchtige
Uebersetzer zu rechnen hätte, die Unmöglichkeit, biblische Ausdrücke ohne
Mißverstand in fremde Sprachen zu übersetzen, <app>
<lem>machte,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">machte</rdg>
</app> die heilige Schrift zu <app>
<lem>verstehen,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verstehen</rdg>
</app> schwerer, und die Verschiedenheit in der Auslegung nothwendig. – Auch
die Art des von den Stiftern des Christenthums zu ihrer Zeit so weislich
gebrauchten <hi>gelegentlichen</hi> und <index indexName="subjects-index">
<term>populär</term>
</index><hi>populären</hi>
<app>
<lem>Vortrags</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Vortrags,</rdg>
</app> trug das Ihrige dazu <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app>. Der <hi>populäre</hi> Vortrag ist <app>
<lem>fasslicher</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">faßlicher</rdg>
</app> und <app>
<lem>eindrücklicher,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">eindrücklicher</rdg>
</app> als der gelehrte, und <app>
<lem>beydes</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Beides</rdg>
</app> zu <pb edRef="#c" n="160"/>
<app>
<lem>werden</lem>
<rdg wit="#c" type="v">werden,</rdg>
</app> war die Absicht jener Stifter; aber was er an jenen Eigenschaften
gewinnt, verliert er an Bestimmtheit, und ist daher eine reichere Quelle des
Mißverstandes. Was man <hi>gelegentlich</hi> sagt, das sagt man in Beziehung
auf die Bedürfnisse der jedesmaligen <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Zuhörer</term>
</index>Zuhörer. Waren</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Zuhörer; waren</rdg>
</app> diese, oder die Absicht <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> ihrer Belehrung, verschieden, so <app>
<lem>erklärten</lem>
<rdg wit="#a" type="v">erklären</rdg>
</app> sich auch jene <app>
<lem>erste christliche</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">ersten christlichen</rdg>
</app> Lehrer über eben dieselbe Sache sehr verschieden; und so entstanden
nothwendig scheinbare <index indexName="subjects-index">
<term>Widersprüche</term>
</index>Widersprüche in der Bibel, die der Eine Leser so, der <app>
<lem>Andre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Andere</rdg>
</app> anders zu heben suchte, <app>
<lem>wobey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">wobei</rdg>
</app> dem Einen diese, dem Andern jene Behauptung der heiligen Schrift
deutlicher oder wichtiger <app>
<lem>schien <ref type="note" target="#noe_2_2_134_note1">†)</ref>.</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">schien. <ref type="note" target="#noe_2_2_134_note1">*)</ref></rdg>
</app> So konnte es an einer <app>
<lem>großen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grossen</rdg>
</app> Verschiedenheit der Vorstellungen von dem <hi>Sinn</hi> der heiligen
Schrift nicht fehlen.</p>
<note n="1" id="noe_2_2_134_note1" place="end"><app>
<lem>†)</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> *)</rdg>
</app> Man <app>
<lem>vergleiche</lem>
<rdg wit="#c" type="v">vergl.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:5:23">Joh. 5, <app>
<lem>23.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">23</rdg>
</app></citedRange></bibl> mit <app>
<lem><choice>
<abbr>Kap.</abbr>
<expan>Kapitel</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><choice>
<abbr>K.</abbr>
<expan>Kapitel</expan>
</choice></rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:14:28">14,
28.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Röm:3:23" to="f">Röm. 3,
23 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></citedRange></bibl> mit <app>
<lem><choice>
<abbr>Kap.</abbr>
<expan>Kapitel</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><choice>
<abbr>K.</abbr>
<expan>Kapitel</expan>
</choice></rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Röm:2:6" to="f">2, <app>
<lem>6</lem>
<rdg wit="#a" type="v">6.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:6"><choice>
<abbr>Kap.</abbr>
<expan>Kapitel</expan>
</choice>
<app>
<lem>6.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">6</rdg>
</app></citedRange></bibl> und <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Jak:1:25">Jak. <pb edRef="#a" n="452"/> 1, <app>
<lem>25.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">25</rdg>
</app></citedRange></bibl> auch <choice>
<abbr>Kap.</abbr>
<expan>Kapitel</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Jak:2">2.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Tim:2:4">1 Tim. 2, <app>
<lem>4.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">4</rdg>
</app></citedRange></bibl> mit <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:20:16">Matth. 20, 16.</citedRange></bibl></note>
</div>
<div n="135" type="section" id="section_2_135">
<head><pb edRef="#b" n="185"/>
<app>
<lem>135</lem>
<rdg wit="#a" type="v">422</rdg>
</app>.</head>
<p>Die <index indexName="subjects-index">
<term>Gewißheit</term>
</index><hi>Gewißheit</hi> der <app>
<lem>christl.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">christlichen</rdg>
</app> Erkenntniß war einer ähnlichen Revolution ausgesetzt. Es ist recht,
und sogar Pflicht, nach der uns möglichsten Gewißheit zu streben, weil von
der Festigkeit der Ueberzeugung auch der Eifer, nützliche Wahrheit weiter
auszubreiten, und die Willigkeit, ihr zu folgen, abhängt. Nach dem <app>
<lem>Abschied</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Abschiede</rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><persName ref="textgrid:255cd">Christi</persName> und seiner
nächsten <app>
<lem>Schüler</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Schüler,</rdg>
</app> konnte man weder, wie zu ihrer Zeit, sie in der Verlegenheit
befragen, noch Zeuge ihrer Wunder seyn. Man hatte <app>
<lem>freylich</lem>
<rdg wit="#c" type="v">freilich</rdg>
</app> ihre Lehren und Thaten in der heiligen Schrift; <app>
<lem>aber,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">aber</rdg>
</app> daß es <hi>ihre</hi> Schriften, daß diese durchaus in der Lehre
<hi>unverfälscht</hi>
<app>
<lem>wären, dies</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">wären: dieß</rdg>
</app> forderte, wenn es <app>
<lem>zuverläßig</lem>
<rdg wit="#c" type="v">zuverlässig</rdg>
</app> seyn sollte, Beweise, und das um so mehr, da es schon in den ältesten
Zeiten Leute gab, die das <pb edRef="#c" n="161"/> Eine oder das Andere
bezweifelten, oder selbst den Aposteln falsche Schriften unterschoben. War
aber diese <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Aechtheit</term>
</index><hi>Aechtheit</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>Echtheit</hi></rdg>
</app> ihrer Aussprüche auch gewiß genug: so konnte man doch mit Recht immer
mehr Ueberzeugung von ihrer <index indexName="subjects-index">
<term>Wahrheit</term>
</index><hi>Wahrheit</hi> suchen, immer mehr <app>
<lem>eigne</lem>
<rdg wit="#c" type="v">eigene</rdg>
</app> und fremde Erfahrungen von ihren heilsamen Wirkungen, und somit von
ihrem göttlichen Werthe, <app>
<lem>sammlen;</lem>
<rdg wit="#a" type="v">sammlen,</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">sammeln;</rdg>
</app> alle weitere Fortschritte in der Kritik, in Sprachen, in der
Philosophie, in der Geschichte und andern Wissenschaften zur stärkern
Ueberzeugung <app>
<lem>benutzen;</lem>
<rdg wit="#a" type="v">benutzen,</rdg>
</app> die christlichen Lehren mit andern Grundsätzen und Kenntnissen <pb edRef="#a" n="453"/> in eine immer nähere Uebereinstimmung bringen, um
dadurch die sonst aufsteigenden oder von Andern <pb edRef="#b" n="186"/>
erregte Zweifel zu entkräften. Und hätte man auch alles dieses nicht selbst
bedurft: so wäre es um <app>
<lem>Andrer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Anderer</rdg>
</app> willen nöthig gewesen, wenn man diese heilsamen Lehren, und richtige
Begriffe oder Ueberzeugung von ihrer Wahrheit, mittheilen, und sie gegen
falsche Vorstellungen oder Zweifel verwahren wollte.</p>
</div>
<div n="136" type="section" id="section_2_136">
<head><app>
<lem>136</lem>
<rdg wit="#a" type="v">423</rdg>
</app>.</head>
<p>Selbst <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> der <index indexName="subjects-index">
<term>Anwendung</term>
</index><hi>Anwendung</hi> der christlichen Lehren auf sich selbst oder <app>
<lem>Andre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Andere,</rdg>
</app> mußte manche Verlegenheit, mußten sehr <app>
<lem>verschiedne</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verschiedene</rdg>
</app> Meinungen eintreten. Ist dieses oder jenes (<choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:19:21">Matth. 19,
21.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:15:20">Apostelgesch. 15,
20</citedRange></bibl>
<choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice>) auch uns, oder ist es nur den damaligen Schülern <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><persName ref="textgrid:255cd">Christi</persName> gesagt? und in
jenem Fall, wie <app>
<lem>ferne</lem>
<rdg wit="#c" type="v">fern</rdg>
</app>? Ist der mir vorkommende Fall eben der, auf den der oder jener
biblische Ausspruch (<app>
<lem><choice>
<abbr>z. E.</abbr>
<expan>zum Exempel</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice></rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:6:25">Matth. 6,
25.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:3:19">1 Kor. 3,
19.</citedRange></bibl>) geht? und wenn mehrere solche Aussprüche,
die doch einander nicht wirklich widersprechen können, nicht zugleich können
in <app>
<lem>einerley</lem>
<rdg wit="#c" type="v">einerlei</rdg>
</app> Absicht wahr seyn (<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice> die <choice>
<abbr>Anmerk.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> zu §. <app>
<lem><ref target="#section_2_134">134</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_2_134">421</ref></rdg>
<rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_2_134">134.</ref></rdg>
</app>), wie fern ist jeder wahr? wie <app>
<lem>laßen</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">lassen</rdg>
</app> sie sich mit einander ver<pb edRef="#c" n="162"/>einigen? oder, wenn <app>
<lem>zwey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">zwei</rdg>
</app> Gebote nicht zugleich können gehalten werden (<choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:7:6">Matth. 7,
6.</citedRange></bibl> und <choice>
<abbr>Kap.</abbr>
<expan>Kapitel</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:10:27">10, <app>
<lem>27</lem>
<rdg wit="#c" type="v">27.</rdg>
</app></citedRange></bibl>), welches geht vor? oder, wie weit <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> man <app>
<lem>beydes</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Beides</rdg>
</app> beobachten? – <app>
<lem><hi>Erweiterten</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Nun <hi>erweiterten</hi></rdg>
</app> sich <app>
<lem>nun</lem>
<rdg wit="#c" type="v">überdieß</rdg>
</app> vollends, mit fortgehender Zeit, <app>
<lem>allerley</lem>
<rdg wit="#c" type="v">allerlei</rdg>
</app> Arten der mensch<pb edRef="#a" n="454"/>lichen Kenntnisse und <index indexName="subjects-index">
<term>Wissenschaften</term>
</index>Wissenschaften, die entweder in eine Art von <index indexName="subjects-index">
<term>Widerspruch</term>
</index>Widerspruch mit den biblischen Aussprüchen zu kommen, oder diese
<index indexName="subjects-index">
<term>aufklären</term>
</index>aufzuklären und zu bestätigen <pb edRef="#b" n="187"/>
<app>
<lem>schienen; fing man an</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">schienen. Man fing an,</rdg>
</app> mit eben dem Fleiß über diese Aussprüche, wie über die Sätze in
andern Wissenschaften, <app>
<lem>nachzudenken – und dies</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">nachzudenken. Dies</rdg>
</app> machte selbst der Widerspruch gegen manche, <app>
<lem>nebst den verschiednen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">so wie die Verschiedenheit der</rdg>
</app> Vorstellungen von ihrem Sinn und ihrer Ausdehnung, <app>
<lem>nothwendig, wenn</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">nothwendig. Auch waren</rdg>
</app> diese Aussprüche <app>
<lem>nicht</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> schon <app>
<lem>vor</lem>
<rdg wit="#c" type="v">an</rdg>
</app> sich einer solchen weitern <index indexName="subjects-index">
<term>Aufklärung</term>
</index>Aufklärung werth <app>
<lem>gewesen wären</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>, die man nicht anderwärts her, als aus dem fleißigen Studium des
<index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index>Sprachgebrauchs der Bibel und aus klaren Sätzen der <index indexName="subjects-index">
<term>Vernunft</term>
</index>Vernunft, nehmen <app>
<lem>konnte –: so</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">konnte. Nothwendig</rdg>
</app> mußten sich <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">also</rdg>
</app> auch die Kenntnisse vom Christenthum erweitern, noch mehr befestigen,
und bestimmter und zusammenhängender werden. Wie endlich diese Masse von
Kenntnissen immer mehr zunahm, eine Läuterung derselben zur <index indexName="subjects-index">
<term>Scheidung</term>
</index>Scheidung des Wahren und Falschen nöthig wurde, nach und nach <index indexName="subjects-index">
<term>Lehranstalten</term>
</index>Lehranstalten aufkamen, wo man, <app>
<lem>zumahl</lem>
<rdg wit="#c" type="v">zumal</rdg>
</app> angehenden Lehrern der Religion, eine allgemeinere Uebersicht des
Ganzen geben, und diese mannichfaltigen Kenntnisse vom Christenthum durch
ihren innern Zusammenhang, durch ausgesuchtere, bewährtere Beweise und die
nöthigen Bestimmungen befestigen wollte: so entstand natürlich eine mehr <app>
<lem>wissenschaftliche Form</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>wissenschaftliche Form</hi></rdg>
</app> christlicher Kenntnisse.</p>
</div>
<div n="137" type="section" id="section_2_137">
<head><pb edRef="#a" n="455"/>
<pb edRef="#c" n="163"/>
<app>
<lem>137</lem>
<rdg wit="#a" type="v">424</rdg>
</app>.</head>
<p><app>
<lem>Hier haben wir den</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Aus dem allen erklärt sich nun der</rdg>
</app> Ursprung der <hi>systematischen Theologie</hi>, oder der <index indexName="subjects-index">
<term>Theologie</term>
</index><hi>Theologie</hi>, im Unterschiede von der <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Religion</term>
</index>Religion</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Religion</hi></rdg>
</app> (<app>
<lem>Theil 1.</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> §. <app>
<lem><ref target="#section_1_3">3</ref></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_1_3">3.</ref></rdg>
</app>
<choice>
<abbr>Anm.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice>
<app>
<lem>2),</lem>
<rdg wit="#c" type="v">2.)</rdg>
</app> im eigentlichsten und engsten Verstande (<app>
<lem><choice>
<abbr>Th.</abbr>
<expan>Theil</expan>
</choice>
<app>
<lem>2</lem>
<rdg wit="#c" type="v">2.</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<pb edRef="#b" n="188"/> §. <app>
<lem><ref target="#section_2_1">1</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_2_1">288</ref></rdg>
<rdg type="v" wit="#c"><ref target="#section_2_1">1.</ref></rdg>
</app>), <choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> des zusammenhängenden <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Inbegrif</term>
</index>Inbegrifs</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Inbegriffs</rdg>
</app> gelehrter Kenntnisse von der Religion. Man könnte, wenn Religion, wie
hier, von der christlichen genommen wird, diese Theologie durch eine
Wissenschaft (oder den <app>
<lem>Inbegrif</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Inbegriff</rdg>
</app> der Wissenschaften) erklären, worin die in der heiligen Schrift
zerstreuten Lehren erklärt, in einen <app>
<lem>ordentlichen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">regelmäßigen</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Zusammenhang</term>
</index>Zusammenhang gebracht, durch einander bestimmt und eingeschränkt,
bestätigt, und weiter <index indexName="subjects-index">
<term>aufklären</term>
</index>aufgeklärt werden.</p>
<note place="end"><app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></rdg>
</app> Wenn mehrere Lehrsätze, die mit einander zusammenhängen, <choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> deren einer mit und durch <app>
<lem>den</lem>
<rdg type="v" wit="#a">dem</rdg>
</app> andern <app>
<lem>besteht,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">besteht</rdg>
</app> (oder mit dem andern zugleich und um seinetwillen wahr <app>
<lem>ist,)</lem>
<rdg wit="#c" type="v">ist),</rdg>
</app> zusammen genommen, <choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> zu Einem Zweck verbunden werden, so entsteht ein <index indexName="subjects-index">
<term>System</term>
</index><hi>System</hi>; und, sind <app>
<lem>diese</lem>
<rdg type="v" wit="#a #c">dieses</rdg>
</app> Lehrsätze der Religion, ein <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Religions-System</term>
</index><hi>Religions-System</hi>; folglich</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>Religions-System</hi>. Folglich</rdg>
</app> ist <hi>systematische Theologie</hi> der Inbegriff aller
Religionslehren, die in einem <hi>solchen</hi> Zusammenhange erkannt oder
vorgetragen werden. <app>
<lem>Bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Bei</rdg>
</app> ihr kommt demnach <app>
<lem>alles</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Alles</rdg>
</app> auf <app>
<lem>drey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">drei</rdg>
</app> Stücke an: 1) daß man die <app>
<lem>einzelnen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzlen</rdg>
</app> Lehrsätze verstehe oder erkläre, 2) sie mit einander verbinde, und
zwar 3) so, daß einer mit und durch <app>
<lem>dem</lem>
<rdg wit="#c" type="v">den</rdg>
</app> andern bestehe.</note>
</div>
<div n="138" type="section" id="section_2_138">
<head><app>
<lem>138</lem>
<rdg wit="#a" type="v">425</rdg>
</app>.</head>
<p>Man darf nur auf die bisher <app>
<lem>beschriebne</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beschriebene</rdg>
</app> Art Acht geben, wie systematische Theologie ent<pb edRef="#a" n="456"/>standen ist, und über die Natur derselben nachdenken, um sogleich
überzeugt zu werden, wie nützlich es <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>, daß man die christlichen <index indexName="subjects-index">
<term>Lehren</term>
</index>Lehren in ein solches <pb edRef="#b" n="189"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>System</term>
</index>System gebracht habe. Wer sich einer christ<pb edRef="#c" n="164"/>lichen Kenntniß, und noch mehr einer Ueberzeugung von ihrer Wahrheit
rühmen, oder sie anwenden will, muß doch 1) wenigstens sie <index indexName="subjects-index">
<term>verstehen</term>
</index><hi>verstehen</hi>. Dazu ist zwar die Kenntniß des biblischen
Sprachgebrauchs unentbehrlich; aber, wenn dieser Gebrauch mehr als Einen
Sinn <app>
<lem>zuläßt;</lem>
<rdg type="v" wit="#a">zuläßt,</rdg>
</app> oder wenn ein Satz, den wir zu verstehen glauben, mit einem andern
biblischen Satz nicht bestehen <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>: so muß ich den Satz, von dessen Sinn die Frage ist, mit dem
Zusammenhang, in dem er in der Bibel vorkommt, mit der Absicht des
Schriftstellers, mit seinen anderweitigen Erklärungen, vergleichen, um zu
finden, welcher <index indexName="subjects-index">
<term>Sinn</term>
</index>Sinn, allein oder am meisten, damit übereinstimme; oder, scheinen <app>
<lem>zwey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">zwei</rdg>
</app> biblische Sätze einander zu widersprechen, wie fern und in welchem
Sinn jeder wahr <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>, und mit dem andern bestehen könne. <app>
<lem><ref type="note" target="#noe_2_2_138_note1">†)</ref></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><ref type="note" target="#noe_2_2_138_note1"><hi rend="superscript">1</hi>)</ref></rdg>
</app> Hier ist offenbar die versuchte <index indexName="subjects-index">
<term>Verbindung</term>
</index>Verbindung eines <app>
<lem>zweydeutigen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">zweideutigen</rdg>
</app> Satzes mit dem Zusammenhange, der Absicht des Schriftstellers und den
Parallelstellen, oder mit andern eben so biblischen Sätzen, das Mittel,
hinter dessen wahren Sinn zu kommen. Ja eben dieser Versuch, einen <index indexName="subjects-index">
<term>Zusammenhang</term>
</index><hi>Zusammenhang</hi> zu finden, leitet <app>
<lem>mich</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sehr</rdg>
</app> oft auf die Entdeckung des wahren <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index>Sprachgebrauchs, indem er <app>
<lem>mich</lem>
<rdg wit="#c" type="v">darauf</rdg>
</app> aufmerksam macht, anderweitigen <app>
<lem>Beyspielen</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Beispielen</rdg>
</app> von <hi>dem</hi> Sprachgebrauch nachzuforschen, <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> dem <pb edRef="#a" n="457"/>
<app>
<lem>ich</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app> allein <app>
<lem>den</lem>
<rdg type="v" wit="#c">der</rdg>
</app> Satz <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">als</rdg>
</app> denkbar <app>
<lem>finde <ref type="note" target="#noe_2_2_138_note2">††)</ref>.</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">erscheint. <ref type="note" target="#noe_2_2_138_note2_c"><hi rend="superscript">2</hi>)</ref></rdg>
</app> Oft finde <app>
<lem>ich</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sich</rdg>
</app> auch <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> dem Sinn eines biblischen Satzes gar kein Bedenken, und <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">man kann</rdg>
</app> daher einen wirklich falschen Sinn für wahr annehmen, bis <app>
<lem>ich</lem>
<rdg wit="#c" type="v">man</rdg>
</app> ihn <pb edRef="#b" n="190"/> erst – wie eben in dem System geschieht
– mit andern biblischen Sätzen <app>
<lem>zusammenstelle</lem>
<rdg wit="#c" type="v">zusammenstellt</rdg>
</app>, und dadurch von <app>
<lem>meinem</lem>
<rdg wit="#c" type="v">seinem</rdg>
</app> Irrthum in der Erklärung überzeugt, dadurch genöthigt werde, <app>
<lem>mich</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sich</rdg>
</app> nach <app>
<lem>einen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">einem</rdg>
</app> richtigern Sinn umzusehen. Schon <app>
<lem>dies</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dieß</rdg>
</app> ist also ein <app>
<lem>großer</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grosser</rdg>
</app> Vortheil, den <app>
<lem>mir dieses</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">ein solches</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Zusammenstellen</term>
</index>Zusammenstellen und der Versuch, <pb edRef="#c" n="165"/> die
biblischen Sätze in ein System zu bringen, gewährt, daß <app>
<lem>ich</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> dadurch <app>
<lem>den wahren</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">der wahre</rdg>
</app> Sinn dieser Sätze <app>
<lem>entdecken kan</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">entdeckt werden kann</rdg>
</app>, ohne welchen alle <app>
<lem>meine</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> Erkenntniß aus der <index indexName="subjects-index">
<term>Bibel</term>
</index>Bibel keinen festen Grund haben würde.</p>
<note n="1" id="noe_2_2_138_note1" place="end"><app>
<lem>†)</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> 1)</rdg>
</app> So <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>
<app>
<lem>es scheinen, als wenn die Stelle</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Röm:5:12" to="f">Röm. 5,
12 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></citedRange></bibl> die Lehre <app>
<lem>enthalte: daß wir selbst zugleich mit unserm ersten Stammvater, und
dadurch, daß er sündigte, gefallen wären; es <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> diese Stelle wenigstens</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">von unsrem eignen Falle mit der ersten
Versündigung <index indexName="persons-index">
<term>Adam</term>
</index><persName ref="textgrid:3c0tb">Adams</persName>, oder
doch</rdg>
</app> eine eigentliche Zurechnung seines Falls <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> seinen Nachkommen, <choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> den Satz zu enthalten scheinen, daß wir <hi>um</hi> jenes Falls
willen <hi>bestraft</hi>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt">würden</rdg>
</app>, wohl gar mit dem <hi>ewigen Tode</hi>
<app>
<lem>bestraft würden. Es ist auch bekannt genug, daß sie so <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app> verstanden worden</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>. Aber eben sowohl <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>
<foreign lang="grc">ἁμαρτάνειν</foreign>, <app>
<lem>wie</lem>
<rdg wit="#c" type="v">auch</rdg>
</app> von solchen verstanden <app>
<lem>werden,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">werden</rdg>
</app> die nicht <hi>gesündigt</hi>, sondern nur ein gleiches
<hi>Schicksal</hi> mit <app>
<lem>andern Verbrechern</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">ihnen</rdg>
</app> haben; <app>
<lem><foreign lang="grc">θανατος</foreign></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><foreign lang="grc">θάνατος</foreign></rdg>
</app>
<app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> den <hi>leiblichen</hi> Tod bedeuten; und <index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:251kf">Paulus</persName>
<app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> eine ganz natürliche Veränderung, die auch ohne Verbrechen erfolgt
seyn würde, nach einer <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> den <app>
<lem>Hebräern</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Ebräern</rdg>
</app> gewöhnlichen Art zu reden, als eine <hi>Strafe</hi> beschreiben, wenn
sie gleich keine, sondern ihr nur (materialiter) ähnlich ist, wie <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Gen:3:14 Gen:3:16">1 Mos. 3,
14. 16.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Gen:3:17" to="Gen:3:19">17–19.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Gen:9:12" to="f"><choice>
<abbr>Kap.</abbr>
<expan>Kapitel</expan>
</choice> 9, 12 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></citedRange></bibl> und in vielen Stellen, die aus dem
alten Testament im neuen, <pb edRef="#b" n="191"/> nicht nach ihrer
eigentlichen Absicht, sondern <pb edRef="#a" n="458"/> wegen einer
Aehnlichkeit, angeführt werden. Vergleiche ich nun den biblischen Ausspruch
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Ez:18:20">Ezech. 18, <app>
<lem>20</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">20.</rdg>
</app></citedRange></bibl>, den sogar der gemeine Menschenverstand
als recht billigt; erkenne ich die deutliche Anspielung der Worte des
Apostels auf <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Gen:2:17">1 Mos.
2, <app>
<lem>17,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">17.</rdg>
</app></citedRange></bibl> verglichen mit <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Gen:3:19"><choice>
<abbr>Kap.</abbr>
<expan>Kapitel</expan>
</choice> 3, <app>
<lem>19</lem>
<rdg wit="#c" type="v">19.</rdg>
</app></citedRange></bibl>; finde <app>
<lem>ich</lem>
<rdg wit="#c" type="v">ich,</rdg>
</app> daß <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_138_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:251kf">P.</persName> im Zusammenhang nur
bloß den <hi>Tod</hi>
<app>
<lem>erwähnt</lem>
<rdg wit="#a" type="v">erwehnt</rdg>
</app>, und weder ihn <hi>Strafe</hi> nennt, noch von einer andern Strafe <app>
<lem>ausser</lem>
<rdg wit="#c" type="v">außer</rdg>
</app> dem Tode <app>
<lem>redet;</lem>
<rdg type="v" wit="#a">redet,</rdg>
</app> vornehmlich aber, daß er unser Schicksal nicht von <app>
<lem><hi>unsrer</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>unserer</hi></rdg>
</app>, von <hi>vieler</hi> Menschen Sünde herleitet, sondern in allen
Versen von <hi>Eines</hi> Sünde <choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Gen:3:15 Gen:3:16 Gen:3:17 Gen:3:18 Gen:3:19">15. 16. 17. 18. <app>
<lem>19;</lem>
<rdg wit="#a" type="v">19,</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">19.;</rdg>
</app></citedRange></bibl> und daß er endlich den <index indexName="persons-index">
<term>Adam</term>
</index><persName ref="textgrid:3c0tb">Adam</persName> und <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><persName ref="textgrid:255cd">Christum</persName> vergleicht,
<hi>mit</hi> oder <hi>in</hi> wel<pb edRef="#c" n="166"/>chem letztern
wir ja nicht recht gehandelt haben, sondern nur <hi>seinetwegen</hi> als
Gerechte von Gott <hi>behandelt</hi> werden: so <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> man vernünftiger Weise an der Richtigkeit der letztern Erklärung
nicht zweifeln. – So scheint auch <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Joh:3:6">1 Joh. 3, <app>
<lem>6</lem>
<rdg wit="#c" type="v">6.</rdg>
</app></citedRange></bibl> und <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Joh:3:9"><app>
<lem>9</lem>
<rdg wit="#c" type="v">9.</rdg>
</app></citedRange></bibl> mit <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Joh:1:8"><choice>
<abbr>Kap.</abbr>
<expan>Kapitel</expan>
</choice> 1, <app>
<lem>8</lem>
<rdg wit="#c" type="v">8.</rdg>
</app></citedRange></bibl> zu streiten, und man hat <app>
<lem>allerley</lem>
<rdg wit="#c" type="v">allerlei</rdg>
</app> Arten, den Sinn jener Stelle zu mildern, versucht. <index indexName="persons-index">
<term>Johannes</term>
</index><persName ref="textgrid:2z6t3">Johannes</persName> hebt doch selbst
allen Mißverstand, da aus <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Joh:5:18"><choice>
<abbr>Kap.</abbr>
<expan>Kapitel</expan>
</choice> 5, <app>
<lem>18</lem>
<rdg wit="#c" type="v">18.</rdg>
</app></citedRange></bibl> augenscheinlich wird, <foreign lang="grc">μὴ ἁμαρτάνειν</foreign>
<app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app> so viel als <foreign lang="grc">τηρεῖν ἑαυτὸν</foreign>,
<hi>sich</hi>
<app>
<lem><hi>für</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>vor</hi></rdg>
</app>
<hi>Sünden zu hüten suchen</hi>.</note>
<app type="structural-variance">
<lem><note n="2" id="noe_2_2_138_note2" place="end"><seg id="var_2_138_note_p1"><app>
<lem>††)</lem>
<rdg wit="#c" type="v">2)</rdg>
</app> Wie <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> gedachter Stelle <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Joh:3">1 Joh. 3.</citedRange></bibl>
und <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> solchen, wo es scheint, daß Gott für die Ursach des Bösen
ausgegeben werde; welcher in die Augen fallende Mißverstand
gänzlich gehoben wird, wenn <app>
<lem>ich</lem>
<rdg wit="#c" type="v">man</rdg>
</app> aus ähnlichen Redensarten <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:13:29">Apostelgesch. 13, <app>
<lem>29</lem>
<rdg wit="#c" type="v">29.</rdg>
</app></citedRange></bibl> und <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:1:18"><choice>
<abbr>Kap.</abbr>
<expan>Kapitel</expan>
</choice> 1, <app>
<lem>18</lem>
<rdg wit="#c" type="v">18.</rdg>
</app></citedRange></bibl> gelernt <app>
<lem>habe</lem>
<rdg wit="#c" type="v">hat</rdg>
</app>, daß die Ebräer von jeder entfernten, selbst mit
Mißfallen verknüpften <pb edRef="#b" n="192"/>
<hi>Veranlassung</hi> einer Handlung, <app>
<lem>als</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
<rdg wit="#c" type="v">gerade</rdg>
</app> wie von einer <hi>Ursach</hi> derselben reden.</seg>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="ptl"><milestone edRef="#c" type="structure" unit="p"/><seg id="var_2_138_note_p2">{Ob freilich
die strenge Bestimmtheit und Consequenz bei so populären
und selbst im Schreiben ungeübten Schriftstellern, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_138_2"/><foreign lang="grc">ἰδιώταις λόγου</foreign>,
wie die <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_138_3"/>V. des neuen Testaments
waren, überall angenommen und vorausgesetzt werden
dürfe, ist eine andere Frage. <hi rend="right-aligned"><choice>
<abbr>A. d. H.</abbr>
<expan>Anmerkung des Herausgebers</expan>
</choice>}</hi></seg></rdg>
</app></note></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#c"><note place="end" id="noe_2_2_138_note2_c"><p copyOf="#var_2_138_note_p1"/>
<p copyOf="#var_2_138_note_p2"/></note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_138_1">
<label>P.</label>
<p>D.i. Paulus.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_138_2">
<label><foreign lang="grc">ἰδιώταις λόγου</foreign></label>
<p>Vgl. 2Kor 11,6.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_138_3">
<label>V.</label>
<p>D.i. Verfasser.</p></note>
</div>
<div n="139" type="section" id="section_2_139">
<head><pb edRef="#a" n="459"/>
<app>
<lem>139</lem>
<rdg wit="#a" type="v">426</rdg>
</app>.</head>
<p>Zur Ueberzeugung von der <index indexName="subjects-index">
<term>Wahrheit</term>
</index><hi>Wahrheit</hi> der biblischen <app>
<lem>Sätze</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Sätze,</rdg>
</app> müssen uns zwar schon die Aussprüche der heiligen Schrift selbst
zureichend seyn; aber die <index indexName="subjects-index">
<term>Gewißheit</term>
</index>Gewißheit davon wächst doch noch mehr 2) dadurch, wenn wir sie mit
andern Sätzen, die uns gewiß sind, in <index indexName="subjects-index">
<term>Verbindung</term>
</index>Verbindung bringen; es mögen diese andern Sätze biblische, oder
anderwärtsher gewisse seyn. Denn, so wie diese Gewißheit der Sätze leidet,
wenn wir sie nicht mit solchen andern zu reimen wissen: so wird sie
befestigt, wenn sie aus diesen <app>
<lem>fließen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">fliessen</rdg>
</app>, <pb edRef="#c" n="167"/> oder diese ohne jene nicht bestehen <app>
<lem>können <ref type="note" target="#noe_2_2_139_note2">†)</ref>.</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">können. <ref type="note" target="#noe_3_2_139_note1"><hi rend="superscript">1</hi>)</ref></rdg>
</app> Indem <app>
<lem>ich</lem>
<rdg wit="#c" type="v">man</rdg>
</app> sie ferner mit andern Sätzen <app>
<lem>zusammenhalte</lem>
<rdg wit="#c" type="v">zusammenhält</rdg>
</app>, so <app>
<lem>sehe ich</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">sieht man</rdg>
</app> 3) wie einer den andern bestimmt und einschränkt, <app>
<lem>füge</lem>
<rdg wit="#c" type="v">fügt</rdg>
</app> also im <index indexName="subjects-index">
<term>System</term>
</index>System diese Einschränkungen hinzu, und <app>
<lem>verhüte</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verhütet</rdg>
</app> dadurch theils die Mißdeutung dieser Sätze, theils Zweifel und
Vorwürfe gegen sie; wodurch Irrthümer abgeschnitten werden, und der richtige
Verstand derselben sowohl wieder befördert, als die Gewißheit der Sätze aufs
neue verstärkt <app>
<lem>wird <ref type="note" target="#noe_2_2_139_note3">††)</ref>.</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">wird. <ref type="note" target="#noe_2_2_139_note2"><hi rend="superscript">2</hi>)</ref></rdg>
</app></p>
<note id="noe_3_2_139_note1" n="1" place="end"><app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> 1)</rdg>
</app> Dies ists, was vornehmlich der deutlichen und gelehrten Kenntniß vor
der undeutlichen und gemeinen, dem Vortrag der erstern Art vor dem <index indexName="subjects-index">
<term>populär</term>
</index>populären, den Sätzen im System vor den abgerissenen Sätzen, einen
so <app>
<lem>großen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grossen</rdg>
</app> Vorzug giebt. <app>
<lem>Bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Bei</rdg>
</app> Köpfen, die zum Nachdenken aufgelegt und an deutliche Begriffe <pb edRef="#b" n="193"/> gewöhnt sind, ist systematische Kenntniß der
Religion unentbehrlich, und dahin, in seinem Maaß, zu trachten, Pflicht
eines jeden Christen, <app>
<lem>zumal</lem>
<rdg wit="#a" type="v">zumahl</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Lehrer</term>
</index>Lehrers, <pb edRef="#a" n="460"/>
<app>
<lem>zumal</lem>
<rdg wit="#a" type="v">zumahl</rdg>
</app> in <index indexName="subjects-index">
<term>aufgeklärter</term>
</index>aufgeklärtern Zeiten. Siehe den sehr lesenswürdigen <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_139_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Teller, Wilhelm Abraham</term>
</index><persName ref="textgrid:2541s"><app>
<lem><hi>tellerischen</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Tellerischen</hi></rdg>
</app></persName> Excursus III. hinter <index indexName="persons-index">
<term>Burnet, Thomas</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:3c0tc">Th. Burneti</persName></hi>
<choice>
<abbr>lib.</abbr>
<expan>liber</expan>
</choice> de fide et offic. <app>
<lem>Christianorum</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Christianorum,</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>p.</abbr>
<expan>pagina</expan>
</choice> 290 <choice>
<abbr>sqq.</abbr>
<expan>sequentes</expan>
</choice></note>
<note n="2" id="noe_2_2_139_note2" place="end"><app>
<lem>†)</lem>
<rdg wit="#c" type="v">2)</rdg>
</app> So wird die <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_139_2"/>Lehre von Unentbehrlichkeit der Gnade Gottes zu allem Guten und von seiner
schonenden Erbarmung, gewiß in dem Grade überzeugender <app>
<lem>erkannt</lem>
<rdg wit="#c" type="v">erkannt,</rdg>
</app> als die Ueberzeugung von unserer Ohnmacht und unserm Verderben auf
einer, und von dem, was wir wohl könnten, wenn wir wollten, auf der andern
Seite, stark ist; und die wahre Lehre der <app>
<lem>heil.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">heiligen</rdg>
</app> Schrift von der <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_139_3"/>Versöhnung durch <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><persName ref="textgrid:255cd">Christum</persName> ist <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> einer richtigen Vorstellung von der Gerechtigkeit Gottes weit weniger
Zweifeln ausgesetzt, als ohne diese.</note>
<note n="3" id="noe_2_2_139_note3" place="end"><app>
<lem>††) <index indexName="subjects-index">
<term>Beyspiele</term>
</index>Beyspiele</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">3) Beispiele</rdg>
</app> giebt hier die Vergleichung der <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_139_4"/>biblischen Lehre, daß der Glaube ein Geschenk <app>
<lem><hi>Gottes</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v">Gottes</rdg>
</app>
<app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>, mit anderen Stellen, die doch den Mangel des Glaubens dem <app>
<lem><hi>Men</hi><pb edRef="#c" n="168"/><hi>schen</hi> selbst Schuld
geben</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Menschen zum Vorwurf machen</rdg>
</app>; der <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_139_5"/>Lehre,
die den Glauben an <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><persName ref="textgrid:255cd">Jesum Christum</persName> als
nothwendig zur Seligkeit fordert, mit der Lehre <bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Röm:2:11" to="Röm:2:15">Röm.
2, 11–15.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:2:26 Röm:2:27">26. <app>
<lem>27</lem>
<rdg wit="#c" type="v">27.</rdg>
</app></citedRange></bibl>; der Lehre, die Gott als den vorstellt,
der allen Menschen wolle geholfen wissen, und <app>
<lem>der</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">daß er</rdg>
</app> durch sein Wort oder Lehre die Menschen selig mache, mit dem
Erfahrungssatz, daß doch die wenigsten Menschen Gelegenheit <app>
<lem>gehabt haben, die christliche Lehre</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>, selbst viele nicht einmal Fähigkeit <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">gehabt haben, die christliche Lehre</rdg>
</app>, eine natürliche <app>
<lem><choice>
<sic>Roli<pb edRef="#b" n="194"/>gion</sic>
<corr type="editorial">Reli<pb edRef="#b" n="194"/>gion</corr>
</choice></lem>
<rdg wit="#a #c" type="typo-correction">Religion</rdg>
</app> kennen zu lernen; der Lehre von Vergebung der Sünden, und hingegen
der <index indexName="subjects-index">
<term>Erfahrung</term>
</index>Erfahrung, daß natürliche Strafen nach unsern Vergehungen nicht
ausbleiben.</note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_139_1">
<label>tellerischen Excursus III. hinter Th. Burneti lib. de fide et offic.
Christianorum p. 290 sqq.</label>
<p>Der 1786 von Wilhelm Abraham Teller besorgten Ausgabe des mehrfach
aufgelegten Werkes <hi>De fide et officiis Christianorum</hi> (1722) des
englischen Theologen Thomas Burnet (1635–1715) sind drei Exkurse
angehängt. Der dritte Exkurs trägt den Titel <hi>De usu argumentorum
veritatis Christianismi ex miraculis et vaticiniis in ecclesia
adulta</hi> (aaO 282–296), auf den angegebenen Seiten bespricht
Teller das Verhältnis von <foreign lang="grc">πίστις</foreign> und
<foreign lang="grc">γνῶσις</foreign>.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_139_2">
<label>Lehre von Unentbehrlichkeit der Gnade Gottes zu allem Guten</label>
<p>Zum Verhältnis von göttlicher Gnade und menschlichem Zutun vgl. II §
115.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_139_3">
<label>Versöhnung durch Christum</label>
<p>Vgl. I § 61; II § 170.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_139_4">
<label>biblischen Lehre, daß der Glaube ein Geschenk Gottes sey</label>
<p>Zu den reformatorischen Grundsätzen <hi>sola fide</hi> und <hi>sola
gratia</hi> vgl. II § 83 (vgl. Eph 2,8 u.a.).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_139_5">
<label>Lehre, die den Glauben an Jesum Christum als nothwendig zur Seligkeit
fordert</label>
<p>Im Blick ist das reformatorische <hi>solus Christus</hi> (vgl. Apg 15,11;
1Tim 2,5f. u.a.).</p></note>
</div>
<div n="140" type="section" id="section_2_140">
<head><pb edRef="#a" n="461"/>
<app>
<lem>140</lem>
<rdg type="v" wit="#a">427</rdg>
</app>.</head>
<p>Eben diese richtige und bedächtige <index indexName="subjects-index">
<term>Vergleichung</term>
</index>Vergleichung der <index indexName="subjects-index">
<term>Lehren</term>
</index>Lehren unter einander und die Bestimmung der einen durch die <app>
<lem>andre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">andere</rdg>
</app>, zeigt auch 4) den verhältnißmäßigen Werth oder <app>
<lem>dergleichen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">auch</rdg>
</app> Entbehrlichkeit einer Lehre. Diese Würdigung <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> sehr viel <app>
<lem>beytragen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">beitragen, theils</rdg>
</app> zur Bestimmung, ob gewisse Lehren oder Vorstellungen <app>
<lem>auch</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">eben sowohl</rdg>
</app> in den gemeinen <index indexName="subjects-index">
<term>Unterricht</term>
</index>Unterricht, <app>
<lem>oder nur</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">als</rdg>
</app> für <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Gelehrtere</term>
</index>Gelehrtere</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Gelehrte</rdg>
</app> gehören; <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">theils</rdg>
</app> zur Beruhigung <app>
<lem>unsrer selbst</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>, wenn wir uns von gewissen Lehren nicht überzeugen, sie nicht so
sehr, als wir es wünschten, uns <index indexName="subjects-index">
<term>aufklären</term>
</index>aufklären, nicht alle Zweifel dagegen heben können; <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">theils</rdg>
</app> zur billigern Beurtheilung derer, die über gewisse <app>
<lem>Lehren</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Punkte</rdg>
</app> anders denken als wir; <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">endlich</rdg>
</app> zur Absonderung unnützer oder entbehrlicherer Untersuchungen. <app>
<lem><ref type="note" target="#noe_2_2_140_note1">†)</ref></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><ref type="note" target="#noe_2_2_140_note1"><hi rend="superscript">1</hi>)</ref></rdg>
</app> Und wie viele neue Aufschlüsse gewährt 5) eine solche Vergleichung
und <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Zusammenstellung</term>
</index>Zusammenstellung?</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Zusammenstellung,</rdg>
</app> die so viele Vorurtheile, Irrthümer und Zweifel verdrängen <app>
<lem><app>
<lem>können.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">können!</rdg>
</app> Denn</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">können; denn</rdg>
</app> wodurch anders gelangen wir zu solchen erweiterten und mehr
geläuterten Einsichten, als durch Vergleichung mehrerer Sätze, und ihrer
Bestandtheile, mit einander? <app>
<lem><ref type="note" target="#noe_2_2_140_note2">††)</ref></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><ref type="note" target="#noe_2_2_140_note2"><hi rend="superscript">2</hi>)</ref></rdg>
</app></p>
<note n="1" id="noe_2_2_140_note1" place="end"><pb edRef="#c" n="169"/>
<app>
<lem>†)</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> 1)</rdg>
</app> Man denke hier an den so <app>
<lem>äusserst zweydeutigen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">äußerst zweideutigen</rdg>
</app>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_140_1"/>Streit über <index indexName="subjects-index">
<term>Grundartikel</term>
</index><hi>Grund- und <index indexName="subjects-index">
<term>Nebenartikel</term>
</index>Nebenartikel</hi> des christlichen Glaubens (articulos
fundamentales primi und secundi ordinis und non fundamentales), und an den
unverständigen höchst schädlichen Eifer, der menschliche Vorstellungen von
christlichen Lehren mit <pb edRef="#b" n="195"/> diesen selbst, der
Wichtigkeit nach, in <app>
<lem>eine Classe</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Eine Klasse</rdg>
</app> setzte, auf einer, <app>
<lem>wie</lem>
<rdg wit="#a" type="v">und</rdg>
</app> auf der andern Seite, an die Kälte und <pb edRef="#a" n="462"/>
Gleichgültigkeit gegen gewisse Lehren, sowohl als an den Unverstand, eine
Lehre selbst zu verwerfen, wenn eine Vorstellungsart davon verwerflich ist.
Die Lehren von dem göttlichen Ansehen der heiligen Schrift und ihrer <app>
<lem>göttlichen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unmittelbaren</rdg>
</app> Eingebung; von dem moralischen Verderben der Menschen, der Erbsünde
und der Zurechnung des Falles <index indexName="persons-index">
<term>Adam</term>
</index><persName ref="textgrid:3c0tb">Adams</persName>, und so viele <app>
<lem>andre</lem>
<rdg type="v" wit="#c">andere</rdg>
</app>, mit den <app>
<lem>verschiednen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verschiedenen</rdg>
</app> Vorstellungen davon, die keinesweges zusammen stehen und fallen,
können hier zum <app>
<lem>Beyspiele</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Beispiele</rdg>
</app> dienen.</note>
<note n="2" id="noe_2_2_140_note2" place="end"><app>
<lem>††)</lem>
<rdg wit="#c" type="v">2)</rdg>
</app> Gute und schlechte <app>
<lem>Beyspiele</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Beispiele</rdg>
</app> dieser <index indexName="subjects-index">
<term>Aufklärung</term>
</index>Aufklärung christlicher Lehren sind bekannt genug. Wie ärmlich und <app>
<lem>willkührlich</lem>
<rdg wit="#c" type="v">willkürlich</rdg>
</app> sieht die Lehre von der Eingebung der <app>
<lem>heil.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">heiligen</rdg>
</app> Schrift vor der letztern <app>
<lem>Zeit</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Hälfte</rdg>
</app> des vorigen Jahrhunderts aus, gegen die Gestalt, die sie <app>
<lem><choice>
<sic>seltdem</sic>
<corr type="editorial">seitdem</corr>
</choice></lem>
<rdg wit="#a #c" type="typo-correction">seitdem</rdg>
</app>, zumal in den neuesten Zeiten, <app>
<lem>als</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice></rdg>
</app> in <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_140_2"/><index indexName="persons-index">
<term>Töllner, Johann Gottlieb</term>
</index><persName ref="textgrid:24kqv"><app>
<lem><hi>Töllners</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Töllner's</hi></rdg>
</app></persName> Buch von der göttlichen Eingebung, gewonnen hat? Wie
ganz anders erscheinen uns jetzt die Lehren von der wahrhaftigen
Göttlichkeit des Christenthums, von der <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_140_3"/>Deutlichkeit der <app>
<lem>heil.</lem>
<rdg type="v" wit="#c">heiligen</rdg>
</app> Schrift, von der göttlichen Vorhersehung der <app>
<lem>freyen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">freien</rdg>
</app> Handlungen der Menschen, von der göttlichen <app>
<lem>Vorsehung</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Fürsehung</rdg>
</app>, von den göttlichen Strafen, von der Versöhnung <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><persName ref="textgrid:255cd">Christi</persName> und seinem
thätigen und leidenden Gehorsam, von der wahren Besserung des Menschen, und
dem, was <app>
<lem>dabey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dabei</rdg>
</app> Gottes und des Menschen ist, von dem Glauben und der möglichen
Seligkeit derer, die keine Gelegenheit gehabt <app>
<lem>haben</lem>
<rdg type="v" wit="#c">haben,</rdg>
</app> das Christenthum kennen zu lernen, <pb edRef="#b" n="196"/> von der
steten Fortdauer der Strafen nach dem Tode, und mehrere <app>
<lem>andre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">andere</rdg>
</app>? die alle so laut für den <index indexName="subjects-index">
<term>Nutzen</term>
</index>Nutzen der systematischen Untersuchungen sprechen.</note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_140_1">
<label>Streit über Grund- und Nebenartikel des christlichen Glaubens
(articulos fundamentales primi und secundi ordinis und non
fundamentales)</label>
<p>Im Zusammenhang der Glaubensartikel (<hi>articuli fidei</hi>) kennt das
18. Jh. folgende Einteilung: Hinsichtlich des Erkenntnisgrundes wird in
reine, d.h. allein aus dem biblischen Zeugnis erkannte, Artikel
(<hi>articuli puri</hi>) und vermischte, d.h. aus der Bibel und der
Vernunft erkannte, Artikel (<hi>articuli mixti</hi>) unterschieden.
Hinsichtlich der Wichtigkeit oder Entbehrlichkeit für die biblisch
geoffenbarte Heilsordnung wird mit Grund- (<hi>arcticuli
fundamentales</hi>) und Nebenartikeln (<hi>articuli non
fundamentales</hi>) gerechnet. Zu den Nebenartikeln gehört z.B. die
Höllenfahrt Christi, die Grundartikel werden weiter in Artikel erster
und zweiter Ordnung (<hi>articuli fundamentales primi</hi> bzw.
<hi>secundi ordinis</hi>) aufgeteilt. Während die auch als
<hi>articuli constituentes</hi> oder <hi>consecutivi</hi>
bezeichneten Artikel erster Ordnung von wesentlicher Bedeutung für die
Heilsordnung sind (z.B. die Lehre von Gott, von Christus, von der
Gnadenwahl), hängen die auch als <hi>articuli conservatorii</hi> bzw.
<hi>conservativi</hi> bezeichneten Artikel zweiter Ordnung notwendig
mit denen der ersten zusammen und beschreiben entweder als <hi>articuli
antecedentes</hi> deren Voraussetzungen (z.B. die Lehre von der
Schöpfung, vom Fall) oder als <hi>articuli consequentes</hi> deren
Folgen (z. B. die Lehre von der Kirche, von der letzten Dingen). Im
Gegensatz zu den nicht heilsnotwendigen Nebenartikeln (<hi>qui salva
salute et ignorari et negari possunt</hi>), ist die Kenntnis und die
Zustimmung zu den Grundartikeln erster Ordnung unbedingt heilsnotwendig
(<hi>qui salva salute nec ignorari nec negari possunt</hi>), die
Kenntnis um die Grundartikel zweiter Ordnung ist zwar nicht unbedingt
heilsnotwendig, doch dürfen diese auch nicht abgelehnt werden (<hi>qui
salva salute ignorari, sed non negari possunt</hi>).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_140_2">
<label>Töllners Buch von der göttlichen Eingebung</label>
<p>Gemeint ist Johann Gottlieb Töllners (1724–1774) Werk <hi>Die göttliche
Eingebung der heiligen Schrift</hi> (1772), in dem, nach einem
historischen Abriss, unterschiedliche Grade der Eingebung bestimmt
werden. Töllner zufolge ist durchaus mit einer göttlichen Eingebung zu
rechnen, jedoch sei diese nicht wortwörtlich geschehen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_140_3">
<label>Deutlichkeit der heil. Schrift</label>
<p>Vgl. II § 21.</p></note>
</div>
<div n="141" type="section" id="section_2_141">
<head><pb edRef="#a" n="463"/>
<pb edRef="#c" n="170"/>
<app>
<lem>141</lem>
<rdg wit="#a" type="v">428</rdg>
</app>.</head>
<p>Alle diese Vortheile <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> die systematische Theologie, zur bessern <index indexName="subjects-index">
<term>Erkenntniß</term>
</index>Erkenntniß des Christenthums, leisten. Sie erleichtert aber auch das
gründliche Studium der <index indexName="subjects-index">
<term>Religion</term>
</index>Religion, besonders angehenden <index indexName="subjects-index">
<term>Theologen</term>
</index>Theologen. <app>
<lem>Denn</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> 6) <app>
<lem>schon</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Schon</rdg>
</app> für den langsamen Kopf, und eben so sehr für jeden, der noch zu wenig
Bekanntschaft mit der heiligen Schrift und deren rechtem Verstande, mit
Philosophie, mit Geschichte der Lehre und den so vielfältigen Versuchen
gelehrter Theologen, das Christenthum <index indexName="subjects-index">
<term>aufklären</term>
</index>aufzuklären, noch zu wenig feste Grundsätze und Uebung im Denken,
und <app>
<lem>in</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> reifer, nüchterner Prüfung, hat, ist es ein <app>
<lem>großer</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grosser</rdg>
</app> Vortheil, wenn ihm <app>
<lem>Andre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Andere</rdg>
</app> darin mit Sammlung dessen, was am bewährtesten <app>
<lem>erfunden</lem>
<rdg wit="#a" type="v">befunden</rdg>
</app> worden, mit <app>
<lem>eigner</lem>
<rdg wit="#c" type="v">eigener</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Untersuchung</term>
</index>Untersuchung, vorarbeiten, ihm durch ihr eigenes <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Beyspiel</term>
</index>Beyspiel</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Beispiel</rdg>
</app> die rechte Art zeigen, wie er, aufs sicherste und überzeugendste,
Untersuchungen über die Religion und das Christenthum anstellen müsse, ihn
dadurch <app>
<lem>für</lem>
<rdg wit="#c" type="v">vor</rdg>
</app> Dünkel und zu rascher Entscheidung einerseits, und <app>
<lem>andererseits</lem>
<rdg wit="#a" type="v">anderseits</rdg>
</app>
<app>
<lem>für</lem>
<rdg wit="#c" type="v">vor</rdg>
</app> Trägheit <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> dem einmal Gelernten, verwahren. 7) Er bekommt dadurch eine
allgemeinere und geschwindere <index indexName="subjects-index">
<term>Uebersicht</term>
</index>Uebersicht des Ganzen, an die er hernach viel leichter seine übrigen
erlangten Kenntnisse und Untersuchungen knüpfen und ordnen <app>
<lem>kan</lem>
<rdg type="v" wit="#c">kann</rdg>
</app>. 8) Er wird durch ein wohleingerichtetes <pb edRef="#b" n="197"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>System</term>
</index>System von dem Leichtern zum Schwerern fortgeführt, oder doch, <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> der zusammenhängenden Stellung der Lehren, durch das Vorhergehende
<pb edRef="#a" n="464"/> zu dem Nachfolgenden <app>
<lem><choice>
<sic>zubereiten</sic>
<corr type="editorial">zubereitet</corr>
</choice></lem>
<rdg wit="#a #c" type="typo-correction">zubereitet</rdg>
</app>. Er gewöhnt sich, durch einen solchen erläuternden und mit Beweisen
unterstützten Commentar über die biblischen Lehren, gleich anfangs zu
deutlichen und bestimmten <index indexName="subjects-index">
<term>Begriffe</term>
</index>Begriffen, die ihn gegen seichte Erkenntniß, Ausschweifungen der
Phantasie, halbwahre Zweifel, und <pb edRef="#c" n="171"/> mehrere
dergleichen Uebel, sichern. 9) Der stete <index indexName="subjects-index">
<term>Zusammenhang</term>
</index>Zusammenhang, verbunden mit solchen deutlichen Begriffen, gewährt
einem <index indexName="subjects-index">
<term>Selbstdenkender</term>
</index>Selbstdenkenden und nach gründlicher Kenntniß Durstenden ein <app>
<lem>großes</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grosses</rdg>
</app> Vergnügen, macht ihm das Studium der Religion selbst interessanter,
und befördert dadurch zugleich seinen Fleiß. Auch drückt sich 10) das, was
man so <app>
<lem>im</lem>
<rdg wit="#c" type="v">in</rdg>
</app> Zusammenhang gebracht hat, viel tiefer ein, und setzt uns in den
Stand, das leichter zu behalten, und sich <app>
<lem>dessen</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> eher wieder zu erinnern, als was man nur einzeln und stückweise
gelernt hat.</p>
</div>
<div n="142" type="section" id="section_2_142">
<head><app>
<lem>142</lem>
<rdg wit="#a" type="v">429</rdg>
</app>.</head>
<p><app>
<lem>Freylich</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Freilich</rdg>
</app> führt dieser systematische Vortrag des Christenthums auch manches
Unbequeme mit sich, und veranlaßt oft genug Uebel, die der rechten
Erkenntniß <app>
<lem>desselben</lem>
<rdg wit="#a" type="v">derselben</rdg>
</app> nachtheilig werden. – Die Bequemlichkeit, die er verschafft, und das
Vertrauen auf <app>
<lem>Andrer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Anderer</rdg>
</app> Vorarbeit, verleitet sehr leicht zur Trägheit, hemmt den Trieb zu <app>
<lem>eigner</lem>
<rdg wit="#c" type="v">eigener</rdg>
</app> Untersuchung, und zieht blinde Anhänglichkeit an <pb edRef="#b" n="198"/> dem System nach sich. – Nur zu oft wird darüber das Schöpfen
aus der <index indexName="subjects-index">
<term>Quelle</term>
</index>Quelle, das Studium der heiligen Schrift, <app>
<lem>vernachläßigt</lem>
<rdg wit="#c" type="v">vernachlässigt</rdg>
</app>; man be<pb edRef="#a" n="465"/>gnügt sich mit Beweisen aus der Natur
der Sache und aus dem Zusammenhang der Lehren, und, anstatt das <index indexName="subjects-index">
<term>System</term>
</index>System nach der heiligen Schrift zu bilden, trägt man aus jenem den
Sinn in diese hinein; wenigstens hindert die stete Rücksicht auf das System,
wogegen man nicht <app>
<lem>verstoßen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">verstossen</rdg>
</app> will, das recht <app>
<lem>unbefangne</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unbefangene</rdg>
</app> Forschen in der <index indexName="subjects-index">
<term>Bibel</term>
</index>Bibel. – Und da man in dem System, nebst den christlichen Lehren,
auch menschliche Vorstellungen davon vorträgt: so wird man gar leicht
verführt, <app>
<lem>einerley</lem>
<rdg wit="#c" type="v">einerlei</rdg>
</app> Gewißheit und Wichtigkeit diesen wie jenen <app>
<lem>beyzulegen,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beizulegen;</rdg>
</app> und dies verursacht wieder den Schaden, daß die oft gerechten <index indexName="subjects-index">
<term>Zweifel</term>
</index>Zweifel gegen solche <pb edRef="#c" n="172"/> menschliche Begriffe,
zur Bestreitung der christlichen Lehren selbst gebraucht werden. – Endlich
scheint <app>
<lem>dabey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dabei</rdg>
</app> die <index indexName="subjects-index">
<term>Fruchtbarkeit</term>
</index>Fruchtbarkeit und das eigentlich <index indexName="subjects-index">
<term>Praktisches</term>
</index>Praktische der Religion, nebst der <index indexName="subjects-index">
<term>Anwendung</term>
</index>Anwendung des Christenthums auf <app>
<lem>unsre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unsere</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Besserung</term>
</index>Besserung und <index indexName="subjects-index">
<term>Beruhigung</term>
</index>Beruhigung, zu leiden. Denn je mehr Fleiß auf die Speculation
verwendet wird, <app>
<lem>je</lem>
<rdg wit="#c" type="v">desto</rdg>
</app> mehr wird gemeiniglich die Anwendung, und, über dem Streben nach
<index indexName="subjects-index">
<term>Deutlichkeit</term>
</index>Deutlichkeit und <index indexName="subjects-index">
<term>Gewißheit</term>
</index>Gewißheit, die Beförderung des Eindrucks, den die Lehren machen
sollten, vergessen. Und, weil die Untersuchungen in dem System durch
Streitigkeiten über <app>
<lem>einzelne</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzle</rdg>
</app> Lehren und durch die Umstände der Zeit, wo sie für nothwendig
befunden wurden, veranlaßt worden sind: so sind viele, zum Theil wichtigere,
Untersuchungen ganz versäumt, viel Un<pb edRef="#b" n="199"/>nützes,
wenigstens für uns Entbehrliches, in das System getragen, auf Vieles ein
Gewicht gelegt worden, was ihm nur die Zeitumstände <pb edRef="#a" n="466"/>
und Leidenschaften der Menschen gaben, und das Christenthum ist durch die
Ideen gewisser Schulen, Völker und Zeiten so <app>
<lem>verstellt</lem>
<rdg wit="#c" type="v">entstellt</rdg>
</app>, der Vortrag so dürre, und durch den Gebrauch der <index indexName="subjects-index">
<term>Schulausdrücke</term>
</index>Schulausdrücke so unverständlich <app>
<lem>worden</lem>
<rdg wit="#c" type="v">geworden</rdg>
</app>, daß man oft Mühe hat, die einfältige Lehre <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><persName ref="textgrid:255cd">Christi</persName> darin wieder zu
finden.</p>
</div>
<div n="143" type="section" id="section_2_143">
<head><app>
<lem>143</lem>
<rdg wit="#a" type="v">430</rdg>
</app>.</head>
<p>Alles dieses ist <app>
<lem>wahr;</lem>
<rdg wit="#c" type="v">wahr,</rdg>
</app> ob es gleich von den Feinden der systematischen Lehrart und eines
besondern <index indexName="subjects-index">
<term>System</term>
</index>Systems selbst, sehr übertrieben, und zu gar zu einseitiger
Beurtheilung derselben angewendet wird. – Billig fordern solche Gegner, daß
sie gehört, daß die Fehler gebessert werden, die dieser <index indexName="subjects-index">
<term>Lehrart</term>
</index>Lehrart und einem besondern System ankleben. Aber eben so gerecht
ist die Forderung, die <app>
<lem>großen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grossen</rdg>
</app> Vortheile dieser Lehrart nicht zu <app>
<lem>verleugnen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verläugnen</rdg>
</app>, die vorhin dargestellt wurden, und das nicht zu verkennen, was
selbst die syste<pb edRef="#c" n="173"/>matische Behandlung der christlichen
Lehren zur Beförderung desjenigen <app>
<lem>beytragen kan</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">beitragen kann</rdg>
</app>, wovon man sich einbildet, daß es durch diese Behandlung verhindert <app>
<lem>werde <ref type="note" target="#noe_2_2_143_note1">†)</ref>.
Ja</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">werde. <ref type="note" target="#noe_2_2_143_note1"><hi rend="superscript">1</hi>)</ref>
Ja,</rdg>
</app> diese Forderung ist <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app>
<app>
<lem>einzelnen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzlen</rdg>
</app> Systemen um so gerechter, je mehr man wahrnimmt, daß die Meisten,
welche sie so schnell verurtheilen, sich nicht einmal die Mühe gegeben
haben, den wahren <index indexName="subjects-index">
<term>Sinn</term>
</index>Sinn gewisser Vorstellungen und die Einschränkungen zu <app>
<lem>studieren</lem>
<rdg wit="#c" type="v">studiren</rdg>
</app>, mit <pb edRef="#b" n="200"/> welchen man sie in dem System <app>
<lem>behauptet <app>
<lem><ref type="note" target="#noe_2_2_143_note2">††)</ref>;</lem>
<rdg wit="#a" type="v"><ref type="note" target="#noe_2_2_143_note2">††)</ref>,</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">behauptet; <ref type="note" target="#noe_2_2_143_note2"><hi rend="superscript">2</hi>)</ref></rdg>
</app> als wozu eine viel ausgebreitetere <index indexName="subjects-index">
<term>Belesenheit</term>
</index>Belesenheit, <pb edRef="#a" n="467"/> eine weit <app>
<lem>größere</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grössere</rdg>
</app> Biegsamkeit der Seele, um sich in <app>
<lem>Andrer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Anderer</rdg>
</app> Vorstellungen hineinzudenken, mehr bedachtsame Prüfung und weit mehr
historische, philologische und philosophische Kenntnisse gehören, als diese
zu raschen Richter verrathen. <app>
<lem><ref type="note" target="#noe_2_2_143_note3">†††)</ref></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><ref type="note" target="#noe_2_2_143_note3"><hi rend="superscript">3</hi>)</ref></rdg>
</app></p>
<note n="1" id="noe_2_2_143_note1" place="end"><app>
<lem>†)</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> 1)</rdg>
</app> So vermindert <choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice> die systematische Behandlung des Christenthums nicht nothwendig
den <index indexName="subjects-index">
<term>Fleiß</term>
</index>Fleiß, den man auf das Studium der Bibel wendet. Vielmehr, wenn man
aus dem System sieht, wie getheilt die Christen über gewisse Stellen und
Lehren der Bibel gewesen sind: so wird man nicht nur auf manchen Sinn
geführt, der uns vorher gar nicht <app>
<lem>einfiel;</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einfiel,</rdg>
</app> man wird auch ermuntert, recht genau die Bibel zu studieren, um unter
so <app>
<lem>verschiednen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verschiedenen</rdg>
</app> Vorstellungen zu entscheiden, und eine recht feste, auf allen Seiten
wohl verwahrte, Ueberzeugung von dem richtigen Sinn und dessen Gründen zu
erhalten. Und wenn man <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> dem System findet, wie sehr <app>
<lem>Ein</lem>
<rdg wit="#c" type="v">ein</rdg>
</app> Satz <app>
<lem>dem Andern</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">den andern</rdg>
</app> einschränke, und auf wie grobe Irrthümer oder unauflösliche Zweifel
man gerathen würde, wenn man die biblischen Sätze so gerade nähme, wie sie
sich uns zuerst darstellen: so wird man ja viel vorsichtiger, <app>
<lem>nicht geradezu</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> einen gutscheinenden Sinn <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">nicht geradezu</rdg>
</app> zu billigen, und keine Ideen an gewisse Sätze der Bibel zu hängen,
die hernach diese Sätze mit andern in Widerspruch bringen. Was <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> uns von dem so verführerischen Vorurtheil: <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_143_1"/>man müsse sich
einfältig an den Buch<pb edRef="#c" n="174"/>staben der <app>
<lem>heil.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">heiligen</rdg>
</app> Schrift halten, <pb edRef="#b" n="201"/> und einfältig <app>
<lem>glauben,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">glauben –</rdg>
</app> was <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> uns davon abbringen, als eben die Bemerkung, die das System so
augenscheinlich macht, zu was <app>
<lem><choice>
<sic>fär</sic>
<corr type="editorial">für</corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a #c">für</rdg>
</app> Irrthümern und Widersprüchen uns die Befolgung dieses Grundsatzes
verleite?</note>
<note n="2" id="noe_2_2_143_note2" place="end"><pb edRef="#a" n="468"/>
<app>
<lem>††)</lem>
<rdg wit="#c" type="v">2)</rdg>
</app> Zum <app>
<lem>Beyspiel kan</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Beispiel kann</rdg>
</app> hier die Lehre der evangelischen Kirchen von der Versöhnung der
Menschen mit Gott durch <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><persName ref="textgrid:255cd">Jesum Christum</persName>, und von
der <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_143_2"/>Rechtfertigung
allein durch den Glauben, dienen, gegen welche viele noch immer den Vorwurf
erneuern, daß sie die Sicherheit der Menschen <app>
<lem>befördre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">befördere</rdg>
</app>, und der Nothwendigkeit der Heiligung Eintrag thue; desgleichen die
Fragen: von <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_143_3"/>Nothwendigkeit der guten Werke (der Tugend) zur Seligkeit, und des <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_143_4"/>Glaubens an <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><persName ref="textgrid:255cd">Jesum Christum</persName> zu jeder
guten <app>
<lem>That,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">That;</rdg>
</app> von der <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_143_5"/>Seligkeit derer, die das Christenthum nie gekannt haben, und <app>
<lem>der</lem>
<rdg wit="#a" type="v">den</rdg>
</app> Satz, daß ihre Tugenden splendida vitia wären <app>
<lem>(Fehler</lem>
<rdg wit="#a" type="v">(Fehler,</rdg>
</app> oder Mängel, die besser zu seyn scheinen, als sie sind). – In diesem
Fehler liegt der Grund zu aller Verketzerung<app>
<lem>, der sich übereilte und halbgelehrte Reformatoren eben so leicht
schuldig machen, als im Gegentheil Andere, die steif an den
gewohnten Vorstellungen von gewissen Lehren hängen</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>.</note>
<note n="3" id="noe_2_2_143_note3" place="end"><app>
<lem>†††) Denn, was</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">3) Was</rdg>
</app> man <index indexName="subjects-index">
<term>System</term>
</index>System <app>
<lem><hi>überhaupt</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v">überhaupt</rdg>
</app> nennt – <app>
<lem>und</lem>
<rdg wit="#c" type="v">denn</rdg>
</app> die obigen Einwürfe sind ja gegen <app>
<lem>alles</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Alles</rdg>
</app> gerichtet, was so heißt – ist nicht <app>
<lem>einerley</lem>
<rdg wit="#c" type="v">einerlei</rdg>
</app> mit dem <app>
<lem><hi>besondern</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v">besondern</rdg>
</app> System einer gewissen Kirche oder eines besondern Lehrers. Wer also <app>
<lem>einzelne</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzele</rdg>
</app> Lehren, wie sie philosophisch und im Zusammenhange mit andern
vorgestellt worden sind, beurtheilen will, muß nicht <pb edRef="#b" n="202"/> bloß Eine oder <app>
<lem>Eine</lem>
<rdg wit="#c" type="v">eine</rdg>
</app> und die <app>
<lem>Andre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">andere</rdg>
</app> Vorstellung, sondern eigentlich alle Versuche kennen, die man zur
<index indexName="subjects-index">
<term>Aufklärung</term>
</index>Aufklärung einer Lehre gemacht <app>
<lem>hat;</lem>
<rdg wit="#a" type="v">hat,</rdg>
</app> und dazu gehört keine geringe Belesenheit, Scharfsinn, Fähigkeit,
sich in <app>
<lem>Andrer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Anderer</rdg>
</app> Gedanken zu versetzen <app>
<lem><choice>
<abbr>u. d. gl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><choice>
<abbr>u. dergl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></rdg>
</app> Welch eine ganz andere schrift- und vernunftmäßige Gestalt haben
gewisse Lehren unter den Händen gelehrter und scharfsinniger <index indexName="subjects-index">
<term>Lehrer</term>
</index>Lehrer bekommen, <app>
<lem>zumal</lem>
<rdg wit="#a" type="v">zumahl</rdg>
</app> je nachdem durch Streitigkeiten nähere <app>
<lem>Veranlaßung</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">Veranlassung</rdg>
</app>, darüber weitere Unteruchungen anzustellen, entstanden war! <pb edRef="#c" n="175"/> Wie groß erscheint <choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_143_6"/><index indexName="persons-index">
<term>Leibniz, Gottfried Wilhelm</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:327kf">Leibnitz</persName></hi> auch in
den Erklärungen, die er über gewisse hergebrachte und angefochtene <pb edRef="#a" n="469"/>
<app>
<lem>Vorstellungen</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a"><choice>
<sic>stellungen</sic>
<corr type="editorial">Vorstellungen</corr>
</choice></rdg>
</app> in der Theologie, gelegentlich in seinen Schriften eingestreuet
hat!</note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_143_1">
<label>man müsse sich einfältig an den Buchstaben der heil. Schrift
halten</label>
<p>Vgl. II § 21; II § 70.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_143_2">
<label>Rechtfertigung allein durch den Glauben</label>
<p>Zu den reformatorischen Grundsätzen <hi>sola fide</hi> und <hi>sola
gratia</hi> vgl. II § 83.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_143_3">
<label>Nothwendigkeit der guten Werke</label>
<p>Zu den <hi>bona opera</hi> vgl. II § 83.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_143_4">
<label>Glaubens an Jesum Christum zu jeder guten That</label>
<p>Vgl. II § 139.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_143_5">
<label>Seligkeit derer, die das Christenthum nie gekannt haben, und der
Satz, daß ihre Tugenden splendida vitia wären</label>
<p>Der Grundsatz <hi>omnes virtutes paganorum splendida vitia sunt</hi>
(Alle Tugenden der Heiden sind glänzende Sünden) war im 18. Jh. als
Zitat des Kirchenvaters Augustin verbreitet, doch hat er ihn in dieser
Form nie gebraucht (vgl. Aug. civ. XIX 25).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_143_6">
<label>Leibnitz</label>
<p>Der bereits in jungen Jahren durch besondere philosophische,
mathematische und juristische Begabung aufgefallene und später als
<hi>lebendige Enzyklopädie</hi> bezeichnete Universalgelehrte
Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716) gehört zu den prägendsten Denkern
des deutschen Barock, verfügte durch seine Reisetätigkeit und als
Mitglied der bedeutendsten wissenschaftlichen Gesellschaften über gute
Kontakte zu den namhaftesten europäischen Gelehrten seiner Zeit
(Spinoza, Huygens, Malebranche, Bayle u.a.) und war zudem auch als
Wissenschaftsorganisator, Bibliothekar und Diplomat tätig. Im Hinblick
auf sein vielschichtiges Werk, zu dem u.a. auch die Erfindung einer
Rechenmaschine gehört, sei hier auf die in seiner <hi>Theodizee</hi>
(1710) vorgetragene Sichtweise, trotz allen Übels habe der gute, weise
und allmächtige Gott die <hi>beste aller möglichen Welten</hi>
erschaffen, sowie auf die posthum 1720 erschienene <hi>Monadologie</hi>
verwiesen.</p></note>
</div>
</div>
<div type="section-group" id="section_2_144-153">
<div n="144" type="section" id="section_2_144">
<head><app>
<lem>144</lem>
<rdg wit="#a" type="v">431</rdg>
</app>.</head>
<app type="structural-variance">
<lem><p><seg id="var_3_144_p1"><app>
<lem>Freylich</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Freilich</rdg>
</app> sind alle menschliche Werke unvollkommen, und die besten
Unternehmungen dem Mißbrauch ausgesetzt: soll man aber deswegen
lieber nichts versuchen, weil es doch immer nur <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_144_1"/>Stückwerk
seyn wird? <app>
<lem>Oder</lem>
<rdg type="v" wit="#a">oder</rdg>
</app> haben die Gegner der systematischen Theologie nicht auch
schon einmal ihre <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Partey</term>
</index>Partey</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Parthey</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">Partei</rdg>
</app> genommen, ohne die Sachen <app>
<lem>aufs</lem>
<rdg wit="#c" type="v">auf's</rdg>
</app> Neue nach der heiligen Schrift zu untersuchen? <app>
<lem>Haben</lem>
<rdg wit="#a" type="v">haben</rdg>
</app> sie nicht auch <app>
<lem>Ihr</lem>
<rdg wit="#c" type="v">ihr</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>System</term>
</index>System, das sie oft in die heilige Schrift hineintragen? <app>
<lem>Und</lem>
<rdg wit="#a" type="v">und</rdg>
</app>, wenn die Natur eines Systems zu gewissen besondern
Fehlern leicht <app>
<lem>verführt,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verführt:</rdg>
</app> giebts nicht wieder <app>
<lem>andre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">andere</rdg>
</app> gleich schädliche Fehler, in die man um so eher verfällt,
je weniger man gewisse Sätze im System versteht? <app>
<lem>verworrne</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verworrene</rdg>
</app> Begriffe <choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice>
<pb edRef="#b" n="203"/> und daher entstehende <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Zweydeutigkeit</term>
</index>Zweydeutigkeit</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Zweideutigkeit</rdg>
</app>, falsche damit einschleichende <index indexName="subjects-index">
<term>Nebenvorstellungen</term>
</index>Nebenvorstellungen, Widersprüche, welchen man die Lehren
aussetzt <app>
<lem><choice>
<abbr>u. d. gl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">u. d. gl.?</rdg>
</app> – <app>
<lem>Und jenen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Jenen</rdg>
</app> Fehlern des Systems, nebst dessen zufälligem Mißbrauch
läßt sich doch abhelfen, wenn man <app>
<lem>folgende</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">nur die itzt näher
anzudeutenden</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Regeln</term>
</index>Regeln nicht aus den Augen <app>
<lem>läßt:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">läßt.</rdg>
</app></seg></p>
<note place="end"><milestone type="structure" edRef="#c" unit="no-p"/><seg id="var_3_144_p2"><app>
<lem>Die</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Sie können</rdg>
</app> zugleich dienen <app>
<lem>können</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>, <hi>theils</hi> den Werth <app>
<lem>besondrer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">besonderer</rdg>
</app> Systeme, und der Verfahrungsart <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> Aufklärung <app>
<lem>einzelner</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzler</rdg>
</app> Lehren zu bestimmen; <hi>theils</hi> Vorsichtigkeit zu
befördern, wenn man sich selbst sein System <app>
<lem>macht,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">macht –</rdg>
</app> eine Pflicht, die jeder auf sich hat, wer <app>
<lem>eine gewissenhafte</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">nach einer gewissenhaf<pb edRef="#a" n="470"/>ten</rdg>
</app> Erkenntniß der Religion, und wer überall eigne
Ueberzeugung <app>
<lem>sucht;</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sucht; –</rdg>
</app>
<hi>theils</hi> gerechter und billiger von denen zu urtheilen,
die über gewisse Lehren oder deren Erweislichkeit anders <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">als wir</rdg>
</app> denken <app>
<lem>wie wir</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>.</seg></note></lem>
<rdg wit="#c" type="varying-structure"><join result="p" target="#var_3_144_p1 #var_3_144_p2" scope="branches"/></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_144_1">
<label>Stückwerk</label>
<p>Vgl. 1Kor 13,9f.</p></note>
</div>
<div n="145" type="section" id="section_2_145">
<head><pb edRef="#c" n="176"/>
<app>
<lem>145</lem>
<rdg wit="#a" type="v">432</rdg>
</app>.</head>
<p><hi>Zuerst</hi>
<app>
<lem>müßte man überall bey</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">ist bei</rdg>
</app> einem christlichen <index indexName="subjects-index">
<term>System</term>
</index>System <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">überall</rdg>
</app> die heilige Schrift zum Grunde <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">zu</rdg>
</app> legen. Es kommt aber <app>
<lem>dabey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dabei</rdg>
</app> so viel auf die Art an, <hi>wie</hi> dieses geschieht, und es werden <app>
<lem>dabey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dabei</rdg>
</app> so manche unerkannte Fehler begangen, so manche Sätze und Beweise für
biblisch ausgegeben, die nichts weniger als <index indexName="subjects-index">
<term>biblisch</term>
</index>biblisch sind, daß es sehr der Mühe werth ist, diesen
<hi>rechten</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>Gebrauch</term>
</index>Gebrauch der heiligen <app>
<lem>Schrift,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Schrift</rdg>
</app> zu <hi>dieser</hi> Absicht etwas bestimmter anzugeben. <app>
<lem>Hier müßte</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Es muß</rdg>
</app> 1) <app>
<lem><choice>
<sic>znvörderst</sic>
<corr type="editorial">zuvörderst</corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a #c">zuvörderst</rdg>
</app> ausgemacht seyn, ob das zur heiligen Schrift, wie sie <hi>hier</hi>
gebraucht werden soll, gehöre, was man dahin rechnet. Denn es versteht sich
a) von selbst, wenn eine Leseart <app>
<lem>unsrer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unserer</rdg>
</app> gedruckten Bi<pb edRef="#b" n="204"/>beln falsch oder unsicher, und
eine Stelle <app>
<lem>unächt</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unecht</rdg>
</app> ist, daß man darauf auch im System nichts bauen <app>
<lem>dürfe <ref type="note" target="#noe_2_2_145_note1">†)</ref></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">dürfe. <ref type="note" target="#noe_2_2_145_note1"><hi rend="superscript">1</hi>)</ref></rdg>
</app> (§. <app>
<lem><ref target="#section_2_24">24</ref>).</lem>
<rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_2_24">311.</ref>).</rdg>
<rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_2_24">24.</ref>)</rdg>
</app> b) Eben so viel aber, und noch weit mehr, kommt darauf an, daß man
überzeugt <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>, was in der heiligen Schrift als <index indexName="subjects-index">
<term>Quelle</term>
</index><hi>Quelle der <index indexName="subjects-index">
<term>Belehrung</term>
</index>Belehrung für Christen</hi> angesehen werden müsse. Denn wenn
man <app>
<lem><app>
<lem>erwegt</lem>
<rdg wit="#c" type="v">erwägt</rdg>
</app>: –</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">erwegt,</rdg>
</app> daß Gott seine in der heiligen Schrift <app>
<lem>enthaltnen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">erhaltenen</rdg>
</app> nähern <index indexName="subjects-index">
<term>Offenbarungen</term>
</index>Offenbarungen nach und nach und immer <app>
<lem>stufenweise</lem>
<rdg wit="#a" type="v">stuffenweise</rdg>
</app> deutlicher bekannt gemacht habe; <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> daß <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><persName ref="textgrid:255cd">Jesus</persName> und seine <pb edRef="#a" n="471"/> Apostel <app>
<lem>selbst</lem>
<rdg wit="#c" type="v">selbst,</rdg>
</app> theils von den Offenbarungen im alten <app>
<lem>Testament</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Testament,</rdg>
</app> als von einem noch <app>
<lem>unvollkommnen <app>
<lem>Untericht</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Unterricht</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">unvollkommenen Unterricht,</rdg>
</app> sprechen, theils ganz <app>
<lem>andre <app>
<lem>Gesinungen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Gesinnungen</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">andere Gesinnungen</rdg>
</app> von Christen fordern, als sich zu den Zeiten des alten Testaments
fanden (<bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Lk:9:54" to="Lk:9:56">Luc. 9, 54–56.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:1:17">Joh. 1,
17.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Gal:3:23" to="Gal:3:25">Gal. 3, 23–25.</citedRange></bibl>
<choice>
<abbr>K.</abbr>
<expan>Kapitel</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Gal:4:9" to="f">4, 9 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Hebr:8:6">Ebr. 8,
6.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Hebr:12:18" to="Hebr:12:24">12, 18–24</citedRange></bibl>); – daß das alte
Testament doch eigentlich für Israeliten, als ein <app>
<lem>besondres</lem>
<rdg wit="#c" type="v">besonderes</rdg>
</app> Volk Gottes, bestimmt war, und augenscheinlich nach israelitischen
Nationalumständen und Bedürfnissen eingerichtet <app>
<lem><app>
<lem>ist</lem>
<rdg wit="#a" type="v">sey</rdg>
</app>
<ref type="note" target="#noe_2_2_145_note2">††)</ref>;</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">ist; <ref type="note" target="#noe_2_2_145_note2"><hi rend="superscript">2</hi>)</ref></rdg>
</app>
<app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> daß hingegen die eigentliche Belehrung für <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:255cd">Christi</persName></hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>Schüler</term>
</index>Schü<pb edRef="#c" n="177"/>ler in dem Unterricht ihres Stifters und
Herrn und seiner unmittelbaren Schüler gesucht werden müsse, und diese Reden
in den Schriften des neuen Testamentes vorkommen: so <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> der <app>
<lem>große</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grosse</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Unterschied</term>
</index>Unterschied zwischen den Büchern <app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt">des</rdg>
</app> neuen und alten Testamentes, als einer <app>
<lem>Quelle</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Erkenntnißquelle</rdg>
</app> und als eines für Christen unmittelbar verbindlichen Unterrichts,
nicht <app>
<lem>geleugnet</lem>
<rdg wit="#c" type="v">geläugnet</rdg>
</app> werden.</p>
<note n="1" id="noe_2_2_145_note1" place="end"><pb edRef="#b" n="205"/>
<app>
<lem>†)</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> 1)</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>Z. B.</abbr>
<expan>Zum Beispiel</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:8:11">Röm. 8, <app>
<lem>11.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">11</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">διὰ τοῦ</foreign>
<app>
<lem><choice>
<sic><foreign lang="grc">ἐνοικοῦντο ς</foreign></sic>
<corr type="editorial"><foreign lang="grc">ἐνοικοῦντος</foreign></corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a #c"><foreign lang="grc">ἐνοικοῦντος</foreign></rdg>
</app>
<foreign lang="grc">πνεύματος ἐν ὑμῖν</foreign> statt der bessern
<foreign lang="grc">διὰ τὸ ἐνοικοῦν πνεῦμα</foreign>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_145_1"/><foreign lang="grc">ἐ. ὑ.</foreign>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:5:22">Matth. 5, <app>
<lem>22</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">22.</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">εἰκῆ</foreign>. <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:5:4">Joh. 5, <app>
<lem>4</lem>
<rdg wit="#c" type="v">4.</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<choice>
<abbr>u. a.</abbr>
<expan>und andere</expan>
</choice></note>
<note n="2" id="noe_2_2_145_note2" place="end"><app>
<lem>††) <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice> Die Schriften des A. T. nach ihrem Inhalt und Zweck
bearbeitet - - von <index indexName="persons-index">
<term>Hufnagel, Wilhelm Friedrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:327kg">W. F.
Hufnagel</persName></hi>, Erstes Bändchen, Erlangen 1784.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:327kj"/> 8.</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">2) Mehr hierüber bei §. <ref target="#section_2_147">147</ref>
<choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></rdg>
</app></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_145_1">
<label><foreign lang="grc">ἐ. ὑ.</foreign></label>
<p>D.i. erneut <foreign lang="grc">ἐν ὑμῖν</foreign>.</p></note>
</div>
<div n="146" type="section" id="section_2_146">
<head><app>
<lem>146</lem>
<rdg wit="#a" type="v">433</rdg>
</app>.</head>
<p>Nur aus den Zeugnissen der ältern jüdischen und christlichen <index indexName="subjects-index">
<term>Kirche</term>
</index>Kirche <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">können wir</rdg>
</app> wissen <app>
<lem>wir allein</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>, <pb edRef="#a" n="472"/> welche Bücher von solchen Männern
herrühren, die, als göttliche <app>
<lem>Gesandten</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Gesandte</rdg>
</app>, die Lehren der göttlichen <index indexName="subjects-index">
<term>Offenbarung</term>
</index>Offenbarung im alten und neuen Testament zuerst bekannt gemacht <app>
<lem>haben; und in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">haben. <ref type="note" target="#noe_3_2_146_note1"><hi rend="superscript">1</hi>)</ref>
– In</rdg>
</app> dieser zwiefachen Kirche hat es <app>
<lem>unleugbar verschiedne</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">aber unläugbar verschiedene</rdg>
</app> Meinungen über das göttliche Ansehen <app>
<lem>einzelner</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzler</rdg>
</app> Bücher gegeben, aus welchen man die erste Kenntniß jener <app>
<lem>Lehre</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Lehren</rdg>
</app> schöpfen könne, ohne daß man jemanden, der darüber anders als <app>
<lem>Andre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Andere</rdg>
</app> dachte, des Namens eines Juden oder Christen unwürdig gehalten hätte,
– <app>
<lem>zumahl</lem>
<rdg wit="#c" type="v">zumal</rdg>
</app> da nie ein <app>
<lem>göttliches</lem>
<rdg wit="#a" type="v">göttlich</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Zeugniß</term>
</index>Zeugniß diese Frage entschieden hat. So gewiß es auch ist, daß
einige Bücher der heiligen Schrift (als die Bücher <index indexName="persons-index">
<term>Mose</term>
</index><persName ref="textgrid:2z6t7">Mosis</persName>, die Evangelien, und
manche Briefe des neuen Testaments) in der Absicht geschrieben worden sind,
die Lehren der den Juden und Christen mitgetheilten göttlichen Offenbarung
zuerst schriftlich bekannt zu <app>
<lem>machen,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">machen</rdg>
</app> und für die Nachwelt zu erhalten: so wenig läßt <app>
<lem>sichs</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sich's</rdg>
</app> doch von andern, <app>
<lem>zumahl</lem>
<rdg wit="#c" type="v">zumal</rdg>
</app>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_146_1"/>historischen,
bewei<pb edRef="#c" n="178"/>sen, die aber deswegen immer glaubwürdig
sind, auch in <pb edRef="#b" n="206"/>
<app>
<lem>einzelnen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzlen</rdg>
</app> Stellen solche Lehren enthalten, und, wenn sie auch nicht eigentlich
in jener Absicht geschrieben <app>
<lem>sind</lem>
<rdg wit="#c" type="v">wurden</rdg>
</app>, doch von Gott als ein Mittel gebraucht werden konnten, die
Aufschlüsse, die er den Menschen über die <index indexName="subjects-index">
<term>Religion</term>
</index>Religion geben wollte, auszubreiten und fortzupflanzen. Da aber
viele dieser <app>
<lem>Bücher</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Bücher,</rdg>
</app> oder die darin erzählten Reden der göttlichen Gesandten, an gewisse <app>
<lem>besondre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">besondere</rdg>
</app> Arten von Lesern oder Zuhörern gerichtet, und nach deren besondern
Fähigkeiten, <pb edRef="#a" n="473"/> Kenntnissen und Bedürfnissen
vorgetragen, folglich, nur <app>
<lem>den</lem>
<rdg type="v" wit="#c">dem</rdg>
</app>
<hi>Inhalt</hi> nach, auch für <app>
<lem>andre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">andere</rdg>
</app> Arten von Lesern, hingegen, der <index indexName="subjects-index">
<term>Einkleidung</term>
</index><hi>Einkleidung</hi> nach, oft nur für die damaligen Leser oder
Zuhörer bestimmt sind: so läßt sich hieraus, so wie aus dem Uebrigen vorher
Gesagten, <app>
<lem>schließen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">schliessen</rdg>
</app>, daß weder alle <hi>Bücher</hi> der heiligen Schrift, noch alle
<hi>Stellen</hi> derselben, noch <app>
<lem>vielweniger</lem>
<rdg type="v" wit="#a">viel weniger</rdg>
</app> alle <hi>Worte</hi>, geradezu als ein Grund angesehen werden können,
worauf sich die ungezweifelte Erkenntniß des Christenthums bauen läßt. <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt"><ref type="note" target="#noe_3_2_146_note2"><hi rend="superscript">2</hi>)</ref></rdg>
</app></p>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="ptl"><note place="end" id="noe_3_2_146_note1"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> 1) Neben den Zeugnissen der Kirche ist allerdings auch die
<index indexName="subjects-index">
<term>Kritik</term>
</index>Kritik als Prüfungsmittel zu nennen, wiewohl neuerdings
besonders die <hi>sogenannte höhere</hi> sich oft mehr anmaßt, als
sie billig sollte, besonders wo die kirchliche Ueberlieferung sie
behutsam machen müßte. <hi rend="right-aligned"><choice>
<abbr>A. d. H.</abbr>
<expan>Anmerkung des Herausgebers</expan>
</choice></hi></note></rdg>
</app>
<note place="end" id="noe_3_2_146_note2"><app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">2)</rdg>
</app> Was hier nur ganz im Allgemeinen gesagt ist, soll die Vorsichtigkeit
in der Wahl des Beweises der göttlichen Lehren empfehlen, und die <app>
<lem>Zweydeutigkeit</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Zweideutigkeit</rdg>
</app> des Begriffs von dem, was <hi>biblisch</hi> ist, begreiflich <app>
<lem>machen;</lem>
<rdg type="v" wit="#a">machen,</rdg>
</app> welcher Begriff eben sowohl nur von dem gebraucht wird, was in der
Bibel <hi>steht</hi>, als von dem, was uns <hi>Gott</hi> darin über seinen
Willen <hi>geoffenbart</hi> hat. Die Gränzen näher zu bestimmen, wo sich <app>
<lem>beydes</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Beides</rdg>
</app> scheidet, verdiente gar sehr eine <pb edRef="#c" n="179"/> recht
genaue und vorsichtige Bestimmung, wozu hier der Ort nicht ist.</note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_146_1">
<label>historischen</label>
<p>Vgl. II § 63.</p></note>
</div>
<div n="147" type="section" id="section_2_147">
<head><pb edRef="#b" n="207"/>
<app>
<lem>147</lem>
<rdg wit="#a" type="v">434</rdg>
</app>.</head>
<p>Wenn ausgemacht ist, daß etwas in dem §. <app>
<lem><app>
<lem><ref target="#section_2_145">145</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_2_145">432</ref></rdg>
</app> angegebnen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><ref target="#section_2_145">145.</ref>
angegebenen</rdg>
</app> Sinn zur heiligen Schrift gehöre: so tritt die <app>
<lem>2te</lem>
<rdg wit="#c" type="v">zweite</rdg>
</app> Hauptfrage (§. <app>
<lem><ref target="#section_2_145">145</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_2_145">432</ref></rdg>
<rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_2_145">145.</ref></rdg>
</app>) ein: wie nun die Kenntniß der Lehren aus der heiligen Schrift zu
schöpfen <app>
<lem>sey? Dies</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">sei? Dieß</rdg>
</app> gründet sich auf die richtige <index indexName="subjects-index">
<term>Erklärung</term>
</index><hi>Erklärung</hi> der heiligen Schrift, und diese lediglich auf
ihren erweislichen <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index>Sprachgebrauch. Man <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> daher das früh<pb edRef="#a" n="474"/>zeitige Studium der <index indexName="subjects-index">
<term>Bibel</term>
</index>Bibel und ihres Sprachgebrauchs nicht genug empfehlen, um so mehr,
als sonst auch das unbefangenste Gemüth durch einen bereits empfangenen
systematischen Unterricht gar zu leicht verstimmt und verleitet werden <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>, gewisse Lehren in der Bibel zu <hi>suchen</hi>, anstatt sie, ohne
Rücksicht auf ein vorgefaßtes <index indexName="subjects-index">
<term>System</term>
</index>System, so aus der Bibel <hi>anzunehmen</hi>, wie man sie darin
<hi>findet</hi>. Was über das Auffinden des wahren biblischen
Sprachgebrauchs zu sagen wäre, ist überhaupt schon oben <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> der exegetischen Theologie angegeben. Hier nur einige Anmerkungen
über die Auffindung <hi>des christlichen <index indexName="subjects-index">
<term>Lehrbegriff</term>
</index>Lehrbegriffs in der Bibel</hi>, und einige <app>
<lem>dabey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dabei</rdg>
</app> gar zu oft übersehene Fehler.</p>
<note place="end"><app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></rdg>
</app> Hier ist noch viel zu leisten übrig, und die Sache ist für den
christlichen Lehrbegriff von <app>
<lem>äusserster</lem>
<rdg wit="#c" type="v">äußerster</rdg>
</app> Wichtigkeit, wenn man nicht <app>
<lem>auf</lem>
<rdg type="v" wit="#c">aufs</rdg>
</app> Gerathewohl handeln, oder der Bibel seine <app>
<lem>eigene</lem>
<rdg wit="#a" type="v">eigne</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">eigenen</rdg>
</app> Begriffe unterschieben, und wenn man das viele <app>
<lem>willkührliche</lem>
<rdg wit="#c" type="v">willkürliche</rdg>
</app> Gerede über <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>reinbiblisch</term>
</index>reinbiblische</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>rein-biblische</hi></rdg>
</app> Theologie gehörig sichten will. Nie können die wichtigsten
Streitigkeiten <pb edRef="#b" n="208"/> über biblische Lehren aus dem Grunde
gehoben <app>
<lem>werden,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">werden;</rdg>
</app> nie werden harte Urtheile über <app>
<lem>Dissentirende</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a"><choice>
<sic>Dissentirede</sic>
<corr type="editorial">Dissentirende</corr>
</choice></rdg>
</app> aufhören, ehe man diese Begriffe nicht vorsichtig und nach festen
Regeln aus der Bibel auffindet und klar macht, wie weit, <pb edRef="#c" n="180"/> und warum man nicht weiter in Bestimmung der biblischen
Begriffe gehen dürfe. Noch enthält unsre <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Hermenevtik</term>
</index>Hermenevtik</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Hermeneutik</rdg>
</app> keine solche hinlängliche <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Regeln</term>
</index>Regeln,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Regeln;</rdg>
</app> aber man hat einige sehr gute Versuche über <app>
<lem>einzelne</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzle</rdg>
</app> biblische Begriffe. Ich muß mich sehr irren, oder ältere christliche
Theologen haben hierin gar nichts <app>
<lem>geleistet;</lem>
<rdg wit="#a" type="v">geleistet,</rdg>
</app>
<app>
<lem>unsre ältere sprachkundige protestantische</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">unsere älteren sprachkundigen
protestantischen</rdg>
</app> Theo<pb edRef="#a" n="475"/>logen etwas weniges mehr, aber nur wenig, <choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice> über den <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_147_1"/>Begriff der <foreign lang="grc">δικαιωσεως</foreign>; viel mehr einige
Theologen <app>
<lem>unsrer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unserer</rdg>
</app> Zeit. <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_147_2"/><index indexName="persons-index">
<term>Ernesti, Johann August</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h06">Ernesti</persName></hi> hat in
seiner <app>
<lem>vortreflichen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">vortrefflichen</rdg>
</app> Institutione interpretis N. T. und <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_147_3"/>seiner theologischen Bibliothek zuerst die Bahn <app>
<lem>geöfnet;</lem>
<rdg wit="#a" type="v">geöfnet,</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">geöffnet;</rdg>
</app> weiter sind nur wenige, meistens einige seiner würdigen Schüler,
gegangen, besonders <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_147_4"/><index indexName="persons-index">
<term>Teller, Wilhelm Abraham</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2541s">W. A. Teller</persName></hi>,
(zum Theil auch einige, <app>
<lem>die gegen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">die, wie <index indexName="persons-index">
<term>Campe, Joachim Heinrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h24">Campe</persName></hi>,
über</rdg>
</app> sein Wörterbuch geschrieben <app>
<lem>haben,)</lem>
<rdg wit="#c" type="v">haben),</rdg>
</app>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_147_5"/><index indexName="persons-index">
<term>Morus, Samuel Friedrich Nathanael</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h4j">Morus</persName></hi> (selbst in
Absicht <app>
<lem><choice>
<sic>anf</sic>
<corr type="editorial">auf</corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a #c">auf</rdg>
</app>
<app>
<lem>Regeln)</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Regeln),</rdg>
</app> und <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_147_6"/><index indexName="persons-index">
<term>Tittmann, Johann August Heinrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:327tp">Tittmann</persName></hi>, in <app>
<lem>einzelnen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzlen</rdg>
</app> kleinen <app>
<lem>Schriften</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Schriften, so wie Alle, die das Temporelle und
Lokale in der Schriftlehre, desgleichen den Unterschied zwischen
Hauptlehren und Introductionslehren des Christenthums näher erörtert
haben</rdg>
</app>. Ich gebe hier einen schwachen Versuch, der jedem bessern und
vollständigern gern Platz machen will.</note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_147_1">
<label>Begriff der <foreign lang="grc">δικαιωσεως</foreign></label>
<p>D.i. Rechtfertigung (<foreign lang="grc">δικαίωσις</foreign>) (vgl.
Röm 4,25; 5,18) (vgl. II § 83).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_147_2">
<label>Ernesti hat in seiner vortreflichen Institutione interpretis N.
T.</label>
<p>Vgl. II § 51.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_147_3">
<label>seiner theologischen Bibliothek</label>
<p>Kurz nach seinem Wechsel an die Theologische Fakultät in Leipzig gründete
Johann August Ernesti eine Rezensionszeitschrift, die zunächst als
<hi>Neue theologische Bibliothek</hi> (1760–1769) in zehn und später
als <hi>Neueste theologische Bibliothek</hi> (1771–1777) in vier Bänden
erschien. Viele der ohne Verfasserangabe veröffentlichten Beiträge
stammen laut der Mitteilung von Zeitgenossen von ihm selbst.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_147_4">
<label>W. A. Teller, (zum Theil auch einige, die gegen sein Wörterbuch
geschrieben haben,)</label>
<p>Wilhelm Abraham Tellers <hi>Wörterbuch</hi> (vgl. I § 283) sah sich
unterschiedlicher Kritik ausgesetzt, die bis hin zu lexikalischen
Gegenentwürfen reichte. So ist Friedrich Christoph Oetingers (1702–1782)
<hi>Biblisches und emblematisches Wörterbuch</hi> (1776) dem
Untertitel nach <hi>dem Tellerischen Wörterbuch und Anderer falschen
Schrifterklärungen entgegen gesezt</hi>, außerdem hat Tellers Bruder
Johann Friedrich Teller (1739–1816) ein zweibändiges, dem
lutherisch-orthodoxen Lehrbegriff verpflichtetes <hi>Wörterbuch des
Neuen Testaments</hi> (1775) vorgelegt, das sich nicht zuletzt auch
gegen das <hi>Wörterbuch</hi> seines Bruders richtete. In der dritten
Auflage der <hi>Anweisung</hi> ist dann nicht mehr von Autoren die Rede,
die <hi>gegen</hi>, sondern schlicht <hi>über</hi> Tellers
<hi>Wörterbuch</hi> geschrieben haben. Zu diesen zählt der u.a.
durch sein <hi>Wörterbuch der deutschen Sprache</hi> (vgl. I § 99 c)
hervorgetretene Joachim Heinrich Campe (1746–1818), der sich als Student
in Helmstedt öffentlich zu seinem Lehrer Teller bekannt und daraufhin
sein Stipendium verloren hatte. Eine eigene Schrift hat Campe Tellers
<hi>Wörterbuch</hi> nicht gewidmet, doch bezeichnet er es in seiner
1793 erschienenen, u.a. im <hi>Wörterbuch zur Erklärung und
Verdeutschung der unserer Sprache aufgedrungenen fremden
Ausdrücke</hi> (<hi rend="superscript">2</hi>1813) erneut
abgedruckten Berliner Preisschrift <hi>Grundsätze, Regeln und Grenzen
der Verdeutschung</hi> als <hi>vortrefflich</hi> (aaO
43).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_147_5">
<label>Morus (selbst in Absicht auf Regeln)</label>
<p>Da Samuel Friedrich Nathanael Morus' zweibändige <hi>Hermeneutik</hi>
erst um die Jahrhundertwende erschienen ist (vgl. II § 56 c) und bereits
die erste Auflage der <hi>Anweisung</hi> den Hinweis auf seine Bedeutung
für die Formulierung hermeneutischer Regeln enthält, dürften diese den
bis 1786 erschienenen Schriften zu entnehmen und im Wesentlichen an der
Hermeneutik seines Lehrers Ernesti orientiert sein.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_147_6">
<label>Tittmann, in einzelnen kleinen Schriften</label>
<p>Der zwischen Rationalismus und Supranaturalismus einzuordnende Johann
August Heinrich Tittmann (1773–1831) rückte nach außerordentlichen
Professuren der Philosophie und Theologie bis 1818 bis zur ersten
theologischen Professur in Leipzig auf, übernahm daneben weitere Ämter
(Frühprediger an der Leipziger Universitätskirche, Domherr in Meißen,
Vorsitz des Leipziger Missionshilfsvereins, der Bibelgesellschaft und
des Taubstummeninstituts) und war zudem auch politisch tätig
(Verhandlungen mit Napoleon, Teilnahme am Wiener Kongress u.a.). In
Vorlesungen und Veröffentlichungen hat Tittmann nahezu alle
theologischen Disziplinen in den Blick genommen, an
dieser Stelle sind jedoch insbesondere die Programme <hi>De causis praecipuis
contortarum interpretationum Novi Testamenti</hi> (1800) und <hi>De
scriptorum Novi Testamenti diligentia grammatica recte
aestimanda</hi> (1813) zu nennen. Bemerkt sei, dass als Ausweis
seiner oft gerühmten rhetorischen Fähigkeiten auch im Lateinischen immer
wieder auf Tittmanns Rede anlässlich des fünfzigjährigen
akademischen Jubiläums August Hermann Niemeyers im Jahre 1827 verwiesen
wird.</p></note>
</div>
<div n="148" type="section" id="section_2_148">
<head><app>
<lem>148</lem>
<rdg wit="#a" type="v">435</rdg>
</app>.</head>
<p>Da sich die heilige Schrift so oft über unsichtbare und geistige Sachen
<index indexName="subjects-index">
<term>sinnlich</term>
</index>sinnlich <app>
<lem>ausdruckt</lem>
<rdg wit="#a" type="v">ausdrückt</rdg>
</app>, so <app>
<lem>wäre I)</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">ist I.</rdg>
</app> vor allen Dingen zu untersuchen, ob die <app>
<lem>Wörter</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Wörter</hi></rdg>
</app> und <app>
<lem>Redensarten</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Redensarten</hi></rdg>
</app>, worauf man bauen will, <index indexName="subjects-index">
<term>eigentlich</term>
</index>eigentlich oder <index indexName="subjects-index">
<term>uneigentlich</term>
</index>uneigentlich zu nehmen <app>
<lem><app>
<lem>wären</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sind</rdg>
</app>. <pb edRef="#b" n="209"/> Denn</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">wären; denn</rdg>
</app>
<app>
<lem>wäre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">ist</rdg>
</app> das <app>
<lem>Letztre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Letztere</rdg>
</app>, so würde man, wenn man sie eigentlich nähme, Sätze der heiligen
Schrift <app>
<lem>beylegen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beilegen</rdg>
</app>, die gar nicht darin behauptet wären, <app>
<lem>und wäre das Erstere,</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">im ersteren Fall aber</rdg>
</app> Sätze übersehen, die sie wirklich hätte lehren wollen. Sehr oft läßt
sich <app>
<lem>dies</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dieß</rdg>
</app> gleich unterscheiden, wenn entweder die Natur der Sache die
eigentliche Bedeutung nicht <app>
<lem>zuläßt <ref type="note" target="#noe_2_2_148_note1">†)</ref>,</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">zuläßt, <ref type="note" target="#noe_2_2_148_note1"><hi rend="superscript">1</hi>)</ref></rdg>
</app> oder durch <app>
<lem>beystehende</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beistehende</rdg>
</app> Anzeigen <app>
<lem><ref type="note" target="#noe_2_2_148_note2">††)</ref></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><ref type="note" target="#noe_2_2_148_note2"><hi rend="superscript">2</hi>)</ref></rdg>
</app> oder Anspielungen <app>
<lem><ref type="note" target="#noe_2_2_148_note3">†††)</ref></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><ref type="note" target="#noe_2_2_148_note3"><hi rend="superscript">3</hi>)</ref></rdg>
</app> zu <pb edRef="#c" n="181"/> erkennen gegeben wird, ob es eigentlich
oder uneigentlich gemeint <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>. Giebt aber <app>
<lem>beyderley</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beiderlei</rdg>
</app> Bedeutung einen denkbaren <app>
<lem>Sinn:</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Sinn,</rdg>
</app> so muß der Vorzug des einen vor dem andern entschieden <pb edRef="#a" n="476"/> werden, nach der <app>
<lem>eignen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">eigenen</rdg>
</app> Erklärung der heiligen Schrift in der Stelle selbst und in ihrem <app>
<lem>Zusammenhang <ref type="note" target="#noe_2_2_148_note4">*)</ref>,</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Zusammenhang, <ref type="note" target="#noe_2_2_148_note4"><hi rend="superscript">4</hi>)</ref></rdg>
</app> oder in offenbar ähnlichen <app>
<lem>Stellen <ref type="note" target="#noe_2_2_148_note5">**)</ref>,</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Stellen, <ref type="note" target="#noe_2_2_148_note5"><hi rend="superscript">5</hi>)</ref></rdg>
</app> oder nach dem Zweck eines <app>
<lem>Ausspruchs <ref type="note" target="#noe_2_2_148_note6">***)</ref>,</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"> Ausspruchs, <ref type="note" target="#noe_2_2_148_note6"><hi rend="superscript">6</hi>)</ref></rdg>
</app> oder nach dem Sinn des Wortes in ähnlichen Verbindungen, und dem <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> den letztern üblichen eigenthümlichen <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index>Sprachgebrauch der heiligen Schriftsteller. <app>
<lem><ref type="note" target="#noe_2_2_148_note7">****)</ref></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><ref type="note" target="#noe_2_2_148_note7_c"><hi rend="superscript">7</hi>)</ref></rdg>
</app></p>
<note n="1" id="noe_2_2_148_note1" place="end"><app>
<lem>†)</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> 1)</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>Z. B.</abbr>
<expan>Zum Beispiel</expan>
</choice> zur rechten Hand Gottes sitzen; theilhaftig werden der göttlichen
Natur <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Petr:1:4">2 Petr. 1, <app>
<lem>4.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">4.,</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<app>
<lem><choice>
<abbr>desgl.</abbr>
<expan>desgleichen</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:5:27">Ephes. 5, 27</citedRange></bibl> und <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:5:30">30.</citedRange></bibl></note>
<note n="2" id="noe_2_2_148_note2" place="end"><app>
<lem>††)</lem>
<rdg wit="#c" type="v">2)</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:2:22 Eph:4:14">Ephes. 2, 22. 4,
14.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:3:17"><choice>
<abbr>Kap.</abbr>
<expan>Kapitel</expan>
</choice> 3, <app>
<lem>17</lem>
<rdg wit="#c" type="v">17.</rdg>
</app></citedRange></bibl>, <choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice> mit <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Tim:1:15">2 Tim. 1, <app>
<lem>15</lem>
<rdg wit="#c" type="v">15.</rdg>
</app></citedRange></bibl>, und <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Kol:3:16">Koloss. 3, 16.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:12:1">Röm. 12, <app>
<lem>1</lem>
<rdg wit="#c" type="v">1.</rdg>
</app></citedRange></bibl>, und <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Hebr:13:15">Ebr. 13, 15.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Kol:2:11">Kol. 2, 11</citedRange></bibl>.</note>
<note n="3" id="noe_2_2_148_note3" place="end"><app>
<lem>†††)</lem>
<rdg wit="#c" type="v">3)</rdg>
</app> So <app>
<lem><foreign lang="grc">θάνατος</foreign></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><foreign lang="grc">θανατος</foreign></rdg>
</app> eigentlich <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:5:12">Röm. 5, <app>
<lem>12</lem>
<rdg wit="#c" type="v">12.</rdg>
</app></citedRange></bibl> wegen Anspielung auf <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Gen:2:17 Gen:3:19">1 Mos. 2, 17. 3, <app>
<lem>19</lem>
<rdg wit="#c" type="v">19.</rdg>
</app></citedRange></bibl>; hingegen <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Joh:8:44">Joh. 8, <app>
<lem>44</lem>
<rdg wit="#c" type="v">44.</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">ἀνθρωποκτόνος</foreign>, und <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Hebr:2:14">Ebr. 2, <app>
<lem>14</lem>
<rdg wit="#c" type="v">14.</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">τὸ κράτος ἔχων τοῦ θανάτου</foreign> uneigentlich,
wegen der Anspielung auf <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Gen:3">1 Mos. 3</citedRange></bibl>.</note>
<note n="4" id="noe_2_2_148_note4" place="end"><pb edRef="#b" n="210"/>
<app>
<lem>*)</lem>
<rdg wit="#c" type="v">4)</rdg>
</app> So ist <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Petr:5:8">1 Petr. 5, <app>
<lem>8</lem>
<rdg wit="#c" type="v">8.</rdg>
</app></citedRange></bibl> uneigentlich zu nehmen, weil es <index indexName="persons-index">
<term>Petrus</term>
</index><persName ref="textgrid:2z6t8">Petrus</persName>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Petr:5:9"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="v">V.</rdg>
</app>
<app>
<lem>9.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">9</rdg>
</app></citedRange></bibl> durch <foreign lang="grc">παθήματα</foreign> erklärt; hingegen <bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Joh:5:21" to="f">Joh. 5, 21 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></citedRange></bibl> die Auferweckung der Todten
eigentlich, wegen der Verbindung mit dem Gericht <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Joh:5:22"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice> 22</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">V. 22.</rdg>
</app></citedRange></bibl> und den <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Joh:5:28"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice> 28</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">V. 28.</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<app>
<lem>erwähnten</lem>
<rdg wit="#a" type="v">erwehnten</rdg>
</app> Gräbern. <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:6:8">Röm. 6, <app>
<lem>8</lem>
<rdg wit="#c" type="v">8.</rdg>
</app></citedRange></bibl> ist so wenig als <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:8:10 Röm:8:11"><choice>
<abbr>Kap.</abbr>
<expan>Kapitel</expan>
</choice> 8, <app>
<lem>10 und 11</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">10. u. 11.</rdg>
</app></citedRange></bibl>, oder <bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Eph:2:5" to="f"><app>
<lem>Eph.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Ephes<supplied>.</supplied></rdg>
</app> 2, 5 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></citedRange></bibl> von Hoffnung <app>
<lem>unsrer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unserer</rdg>
</app> künftigen Auferstehung gesagt, sondern von der geistlichen
Auferstehung und dem Leben zur Ehre Gottes, weil es der ganze Zusammenhang
giebt. So zeigt auch die ausdrückliche Erklärung <index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:251kf">Pauli</persName>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:4:6">2 Kor. 4, <app>
<lem>6</lem>
<rdg wit="#c" type="v">6.,</rdg>
</app></citedRange></bibl> warum <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><persName ref="textgrid:255cd">Christus</persName>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:4:4"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice> 4</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">V. 4.</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">εἰκὼν</foreign>
<app>
<lem><foreign lang="grc">τοῦ</foreign></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><foreign lang="grc">του</foreign></rdg>
</app>
<foreign lang="grc">Θεοῦ</foreign>
<app>
<lem>heisse</lem>
<rdg wit="#c" type="v">heiße</rdg>
</app>, und daß es da im uneigentlichen Sinn zu nehmen <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>, <choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice>
<app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="v">V.</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:4:3 2Kor:4:4">3 und 4</citedRange></bibl>.</note>
<note n="5" id="noe_2_2_148_note5" place="end"><pb edRef="#a" n="477"/>
<app>
<lem>**)</lem>
<rdg wit="#c" type="v">5)</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:6:6">Röm. 6, <app>
<lem>6</lem>
<rdg wit="#c" type="v">6.</rdg>
</app></citedRange></bibl> zum <app>
<lem>Beyspiel</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Beispiel</rdg>
</app>, <app>
<lem><choice>
<abbr>desgl.</abbr>
<expan>desgleichen</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:6:12"><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice>
<app>
<lem>12</lem>
<rdg wit="#c" type="v">12.</rdg>
</app></citedRange></bibl> und <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:6:13"><app>
<lem>13</lem>
<rdg wit="#c" type="v">13.</rdg>
</app></citedRange></bibl>, und <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:7:24">K. 7, <app>
<lem>24 kan</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">24. kann</rdg>
</app></citedRange></bibl> man unmöglich <app>
<lem>leugnen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">läugnen</rdg>
</app>, daß <app>
<lem>da,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">da</rdg>
</app> nicht vom sterblichen Körper, sondern von den Tod bringenden <pb edRef="#c" n="182"/> (ins Verderben stürzenden) Lüsten die Rede <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>, wenn man nicht nur den ganzen Zusammenhang vergleicht, sondern auch
findet, daß <index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:251kf">Paulus</persName>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Kol:3:5">Kol. 3, <app>
<lem>5</lem>
<rdg wit="#c" type="v">5.</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">τὰ μέλη</foreign> durch <foreign lang="grc">πορνείαν</foreign>
<choice>
<abbr>u. s. w.</abbr>
<expan>und so weiter</expan>
</choice> erklärt, und damit <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:5:29">Matth. 5, 29</citedRange></bibl> und <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:5:30"><app>
<lem>30</lem>
<rdg wit="#c" type="v">30.</rdg>
</app></citedRange></bibl> zusammenhält.</note>
<note n="6" id="noe_2_2_148_note6" place="end"><app>
<lem>***)</lem>
<rdg wit="#c" type="v">6)</rdg>
</app> So würde, wenn es nicht schon das so eben Gesagte lehrte, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:5:29">Matth. 5, <app>
<lem>29</lem>
<rdg wit="#c" type="v">29.</rdg>
</app></citedRange></bibl> und <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:5:30"><app>
<lem>30</lem>
<rdg wit="#c" type="v">30.</rdg>
</app></citedRange></bibl> nicht anders als uneigentlich können
genommen werden, weil, wenn man es eigentlich nehmen wollte, der Zweck, wozu
dieses Mittel vorgeschlagen wird, dem Zweck <app>
<lem>dieser Regel <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><persName ref="textgrid:255cd">Jesu</persName></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> nicht <app>
<lem>entspräche,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">entspräche;</rdg>
</app> verglichen mit <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><persName ref="textgrid:255cd">Christi</persName> eignen Worten
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:5:28"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice> 28</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">V. 28.</rdg>
</app></citedRange></bibl> am Ende.</note>
<app type="structural-variance">
<lem><note n="7" id="noe_2_2_148_note7" place="end"><seg id="var_2_148_p1"><app>
<lem>****)</lem>
<rdg wit="#c" type="v">7)</rdg>
</app> Die Juden sprachen <choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice> von allem Unglück und Sünden so, vermuthlich wegen
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Gen:3">1 Mos. 3</citedRange></bibl>, <pb edRef="#b" n="211"/> als wenn der Teufel dieses alles in die
Welt gebracht hätte, so wie sie alles Gute und alles Glück Gott <app>
<lem>beylegten</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beilegten</rdg>
</app>. Diese Art zu reden behält die <app>
<lem>heil.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">heilige</rdg>
</app> Schrift, <choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice> von Gott, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:8:1">2 Kor. 8, 1</citedRange></bibl> und
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:8:16">16</citedRange></bibl>. <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:9:14"><app>
<lem><choice>
<abbr>Kap.</abbr>
<expan>Kapitel</expan>
</choice>
<app>
<lem>14;</lem>
<rdg wit="#c" type="v">14.;</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">9, 14,</rdg>
</app></citedRange></bibl> vom Teufel <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Hebr:2:14">Ebr. 2, 14.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Joh:13:2">Joh. 13, 2.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Apg:5:3"><app>
<lem>Apostelgesch.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Apostelgesch<supplied>.</supplied></rdg>
</app> 5, 3.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:12:7">2 Kor. 12, 7</citedRange></bibl>
<app>
<lem><choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="v">etc.,</rdg>
</app> legt <app>
<lem>ihr</lem>
<rdg wit="#a" type="v">ihm</rdg>
</app> aber ohne Zweifel einen uneigentlichen Sinn unter, wie <app>
<lem><choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> dem Tode, als einer natürlichen Veränderung des Menschen, <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> den Sünden der Menschen, die sonst nicht ihnen könnten
zugerechnet werden, und aus <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Petr:5:8">1 Petr. 5, <app>
<lem>8</lem>
<rdg wit="#a" type="v">8,</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">8.</rdg>
</app></citedRange></bibl> verglichen mit <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Petr:5:9"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice>
<app>
<lem>9</lem>
<rdg wit="#c" type="v">9.</rdg>
</app></citedRange></bibl> offenbar ist. Wegen dieses
beständig uneigentlichen Sprachgebrauchs in solchen Redensarten,
würde man sie in andern Redensarten eben derselben Art eben so
<hi>uneigentlich</hi> erklären müssen, wie man im Gegentheil
die Versöhnung der Menschen mit Gott durch <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><persName ref="textgrid:255cd">Christum</persName> immer
von seinen Leiden und <app>
<lem>Tode</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Tod</rdg>
</app>, nicht von seiner Lehre, also <hi>eigentlich</hi>,
erklären muß, weil die <app>
<lem>heil.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">heilige</rdg>
</app> Schrift so beständig <pb edRef="#a" n="478"/> diese
Versöhnung dem Tode und Blute <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><persName ref="textgrid:255cd">Christi</persName>,
niemals <app>
<lem>seiner</lem>
<rdg wit="#a" type="v">seine</rdg>
</app> Lehre, zuschreibt. Nach eben dieser Bemerkung würde ich
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Apg:5:4"><app>
<lem>Apostelgesch.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Apostelgeschichte</rdg>
</app> 5, <app>
<lem>4</lem>
<rdg wit="#a" type="v">4:</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">4.</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">ἐψεύσω τῷ</foreign>
<app>
<lem><foreign lang="grc">Θεῶ</foreign></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><foreign lang="grc">Θεῷ</foreign></rdg>
</app>
<app>
<lem>nicht eigentlich von Gott, sondern</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> uneigentlich von den Aposteln, als Gottes Gesandten,
erklären müssen, weil es in ähnlichen Redensarten so geschehen
<pb edRef="#c" n="183"/>
<app>
<lem>muß,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">muß;</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>z. E.</abbr>
<expan>zum Exempel</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Apg:7:51">Apostelgesch. 7, <app>
<lem>51</lem>
<rdg wit="#c" type="v">51.</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">ἀντιπίπτειν τῷ</foreign>
<app>
<lem><foreign lang="grc">Πνεύματι</foreign></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><foreign lang="grc">Πνεύματι</foreign>,</rdg>
</app> welches durch <foreign lang="grc">διώκειν</foreign>
<app>
<lem><foreign lang="grc">τοὺς</foreign></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><foreign lang="grc">τὰς</foreign></rdg>
</app>
<app>
<lem><foreign lang="grc">προφήτας</foreign></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><foreign lang="grc">προφέτας</foreign></rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Apg:7:52"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice>
<app>
<lem>52</lem>
<rdg wit="#a" type="v">52.</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">V. 52.</rdg>
</app></citedRange></bibl> erklärt wird.</seg>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="ptl"><milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/><seg id="var_2_148_p2">{Ob ich gleich
gestehe, daß mir nicht jede dieser Erklärungen
einleuchtet, so habe ich doch Bedenken getragen, dem <choice>
<abbr>sel.</abbr>
<expan>selig</expan>
</choice> Verfasser meine Ansichten unterzuschieben,
oder hier darüber zu streiten. Die Hauptregel steht
fest, wenn auch nicht jedes Beispiel für sie beweiset.
<hi rend="right-aligned"><choice>
<abbr>A. d. H.</abbr>
<expan>Anmerkung des Herausgebers</expan>
</choice>}</hi></seg></rdg>
</app></note></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#c"><note place="end" id="noe_2_2_148_note7_c"><p copyOf="#var_2_148_p1"/>
<p copyOf="#var_2_148_p2"/></note></rdg>
</app>
</div>
<div n="149" type="section" id="section_2_149">
<head><app>
<lem>149</lem>
<rdg wit="#a" type="v">436</rdg>
</app>.</head>
<p><app>
<lem>Und</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Doch – welches ist</rdg>
</app> nun <app>
<lem><hi>den</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>der</hi></rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Sinn</term>
</index><hi>Sinn</hi> solcher <index indexName="subjects-index">
<term>uneigentlich</term>
</index>uneigentlichen <app>
<lem>Ausdrücke.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Ausdrücke? –</rdg>
</app> Dieser ist oft schon mitgefunden, <pb edRef="#b" n="212"/> wenn man
den Grund gefunden hat, warum ein <index indexName="subjects-index">
<term>Ausdruck</term>
</index>Ausdruck uneigentlich zu nehmen <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>, wenigstens in den Fällen, wo man dieses <app>
<lem>Letztre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Letztere</rdg>
</app> aus den <app>
<lem>eignen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">eigenen</rdg>
</app> Erklärungen der heiligen Schriftsteller, aus dem Zusammenhang oder
der Absicht eines Satzes, oder aus dem uns bekannten jüdischen Gebrauch,
erkannt hat. Ueberhaupt aber darf man nur immer <app>
<lem>auf</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> die <app>
<lem>eignen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">eigenen</rdg>
</app> Erklärungen der heiligen <app>
<lem>Schriftsteller <ref type="note" target="#noe_2_2_149_note1">†)</ref>, und,</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Schriftsteller, <ref type="note" target="#noe_2_2_149_note1"><hi rend="superscript">1</hi>)</ref>
und</rdg>
</app> wo die nicht gleich <app>
<lem>dabey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dabei</rdg>
</app>, oder im Zusammenhang sich finden, auf ähnliche <app>
<lem>Stellen <ref type="note" target="#noe_2_2_149_note2">††)</ref></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Stellen, <ref type="note" target="#noe_2_2_149_note2"><hi rend="superscript">2</hi>)</ref></rdg>
</app> Acht haben. Schwerlich wird sich irgend ein tropischer Ausdruck
finden, der die christliche Lehre angeht, welchen man nicht auf diese Art
aus der Bibel selbst könnte verstehen lernen. Indessen haben manche <app>
<lem>solche</lem>
<rdg wit="#c" type="v">solcher</rdg>
</app> uneigentliche Ausdrücke <app>
<lem>verschiedne</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verschiedene</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Bedeutungen</term>
</index>Bedeutungen, aus welchen man das herausziehen muß, was sie mit
einander gemein haben. <app>
<lem><ref type="note" target="#noe_2_2_149_note3">†††)</ref></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><ref type="note" target="#noe_2_2_149_note3"><hi rend="superscript">3</hi>)</ref></rdg>
</app> Hat man einmal einen <index indexName="subjects-index">
<term>Trope</term>
</index>Tropen verstehen <app>
<lem>gelernt:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">gelernt,</rdg>
</app> so <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> man da<pb edRef="#a" n="479"/>nach <app>
<lem>ähnliche <ref type="note" target="#noe_2_2_149_note4">*)</ref>,</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">ähnliche, <ref type="note" target="#noe_2_2_149_note4"><hi rend="superscript">4</hi>)</ref></rdg>
</app> und eben so die mit ihm in einer Stelle verbundenen, erklären.</p>
<note n="1" id="noe_2_2_149_note1" place="end"><app>
<lem>†)</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> 1)</rdg>
</app> So ist der <app>
<lem><hi>innre</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>innere</hi></rdg>
</app>
<hi>Mensch</hi>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:7:22">Röm. 7, <app>
<lem>22</lem>
<rdg wit="#c" type="v">22.</rdg>
</app></citedRange></bibl> gewiß anders nichts, als <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:7:23"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice> 23</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">V. 23.</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">ὁ νοῦς</foreign>, <app>
<lem>der Verstand,</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> so fern er Gottes Gesetze erkennt; <hi>Friede mit Gott</hi>
<app>
<lem><hi>haben</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>haben</hi>,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:5:1"><app>
<lem>Römer</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Röm.</rdg>
</app> 5, <app>
<lem>1</lem>
<rdg wit="#c" type="v">1.</rdg>
</app></citedRange></bibl> eben so viel, als <hi>keine Strafen
von</hi>
<app>
<lem><hi>ihm</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>ihn</hi></rdg>
</app>
<hi>fürchten</hi>
<app>
<lem><hi>dürfen</hi>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:5:9"><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice>
<app>
<lem>9;</lem>
<rdg wit="#a" type="v">9,</rdg>
</app></citedRange></bibl></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>dürfen</hi>, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:5:9">V. 9.;</citedRange></bibl></rdg>
</app> und aus eben diesem Zusam<pb edRef="#c" n="184"/>menhang, oder
vielmehr <app>
<lem>aus</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:251kf">Pauli</persName> Erklärungen, läßt
sich der wahre Begriff von <index indexName="subjects-index">
<term>Versöhnung</term>
</index><hi>Versöhnung der Menschen mit Gott durch <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><persName ref="textgrid:255cd">Christum</persName></hi>
abnehmen. Denn <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:5:10"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice> 10 heissen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">V. 10. heißen</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">καταλλαγέντες</foreign> eben die, welche <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:5:9"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="v">V.</rdg>
</app>
<app>
<lem>9.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">9</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">δικαιωθέντες</foreign>
<app>
<lem>heissen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">heißen</rdg>
</app>, oder solche, die nicht mehr als Strafwürdige von Gott behandelt
werden, so wie sie vor <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><persName ref="textgrid:255cd">Christi</persName> Tod <pb edRef="#b" n="213"/>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:5:8"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="v">V.</rdg>
</app> 8.</citedRange></bibl> und <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:5:10"><app>
<lem>10</lem>
<rdg wit="#c" type="v">10.</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">ἁμαρτωλοὶ</foreign>
<app>
<lem>(Strafwürdige)</lem>
<rdg wit="#a" type="v">(Strafwürdige<supplied>)</supplied></rdg>
</app> und <foreign lang="grc">ἐχθροὶ</foreign> (Feinde) <app>
<lem>heissen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">heißen</rdg>
</app>. Aus diesem Letztern ist zu ersehen, warum <index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:251kf">Paulus</persName> das Wort
<hi>Versöhnen</hi> brauche, <app>
<lem>nemlich</lem>
<rdg wit="#c" type="v">nämlich</rdg>
</app> weil man dieses von denen sagt, die vorher als Feinde angesehen <app>
<lem>wurden,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">wurden:</rdg>
</app> und demnach liegt in diesem uneigentlichen Ausdruck der
<hi>Versöhnung</hi> weiter kein <app>
<lem>andres</lem>
<rdg wit="#c" type="v">anderes</rdg>
</app> Bild <app>
<lem>und</lem>
<rdg wit="#c" type="v">der</rdg>
</app> Aehnlichkeit, als <app>
<lem>dies</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dieß</rdg>
</app>, daß Gott uns, wegen des Todes <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><persName ref="textgrid:255cd">Christi</persName>, nicht als <app>
<lem>Strafwürdige</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Strafwürdige</hi></rdg>
</app> oder Feinde behandeln <app>
<lem>wolle</lem>
<rdg wit="#a" type="v">will</rdg>
</app>.</note>
<note id="noe_2_2_149_note2" n="2" place="end"><app>
<lem>††)</lem>
<rdg wit="#c" type="v">2)</rdg>
</app> Der so eben angegebene Begriff von <hi>Versöhnung</hi>
<choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice> wird durch ähnliche Stellen augenscheinlich <app>
<lem>bestätiget</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bestätigt</rdg>
</app>. Denn <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:5">2 Kor. 5.</citedRange></bibl>
<app>
<lem>heissen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">heißen</rdg>
</app> die <hi>Versöhnten</hi>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:5:19"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice>
<app>
<lem>19,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">19</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">V. 19.,</rdg>
</app></citedRange></bibl> Gerechtigkeit <app>
<lem>Gottes,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Gottes</rdg>
</app> (Gerechte vor <app>
<lem>Gott,) <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:5:21"><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice> 21</citedRange></bibl></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Gott), <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:5:21">V. 21.</citedRange></bibl></rdg>
</app>, und <hi>Gott versöhnte die Welt durch <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><persName ref="textgrid:255cd">Christum</persName> mit</hi>
<app>
<lem><hi>sich</hi>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:5:19"><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice> 19</citedRange></bibl></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>sich</hi>, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:5:19">V. 19.</citedRange></bibl></rdg>
</app> erklärt <index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:251kf">Paulus</persName> gleich durch: er
rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu. <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:11:15">Röm. 11, <app>
<lem>15</lem>
<rdg wit="#c" type="v">15.</rdg>
</app></citedRange></bibl> wird <foreign lang="grc">καταλλαγὴ</foreign>
<app>
<lem><foreign lang="grc">Κόσμου</foreign></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><foreign lang="grc">Κοσμου</foreign></rdg>
</app> durch <foreign lang="grc">ζωὴν ἐκ νεκρῶν</foreign> erklärt (<choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> vermöge dieses Gegensatzes, die Heiden waren
<hi>Todeswürdige</hi>, und ihnen ist nun das <hi>Leben</hi> zugesprochen);
hingegen <app>
<lem>heis<pb edRef="#a" n="480"/>sen <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:11:28"><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice> 28</citedRange></bibl></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">heißen <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:11:28">V. 28.</citedRange></bibl></rdg>
</app> die <app>
<lem>Juden,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Juden</rdg>
</app>
<app>
<lem>Feinde,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Feinde</rdg>
</app> (gerade wie <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:5:10">Röm. 5, <app>
<lem>10)</lem>
<rdg wit="#c" type="v">10.),</rdg>
</app></citedRange></bibl> im Gegensatz gegen <hi>Beliebte</hi>
(denen Gott wohl will); <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">und sie sind <hi>versöhnt</hi>, sobald dieß
Wohlgefallen anders möglich ist;</rdg>
</app> also können <hi>Feinde</hi> nicht seyn die Gott hassen, und
Versöhnung <app>
<lem>kann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
</app> nicht <app>
<lem>Besserung bedeuten,</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>Besserung</hi> bedeuten;</rdg>
</app> sondern <hi>Feinde</hi> sind, an welchen Gott keinen Wohlgefallen
haben <app>
<lem>kann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
</app>. – So sind <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:2:1">Ephes. 2, <app>
<lem>1</lem>
<rdg wit="#c" type="v">1.</rdg>
</app></citedRange></bibl> und <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:2:5"><app>
<lem>5</lem>
<rdg wit="#c" type="v">5.</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<hi>Todte</hi> nicht: ganz Unfähige zu allem Guten, sondern Strafwürdige,
nicht nur, weil sie <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:2:3"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice> 3</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">V. 3.</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">τέκνα ὀργῆς</foreign>
<app>
<lem>heissen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">heißen</rdg>
</app>, sondern auch, weil <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Kol:2:13">Kol. 2, <app>
<lem>13</lem>
<rdg wit="#c" type="v">13.</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<hi>Lebendigmachen</hi> durch <hi>Sünde vergeben</hi> erklärt wird.</note>
<note id="noe_2_2_149_note3" n="3" place="end"><pb edRef="#c" n="185"/>
<app>
<lem>†††)</lem>
<rdg wit="#c" type="v">3)</rdg>
</app> Ein <app>
<lem>Beyspiel</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Beispiel</rdg>
</app> ist der Name <hi>Kinder Gottes</hi> (<choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_149_1"/><app>
<lem>mein</lem>
<rdg wit="#a" type="v">das</rdg>
</app> Programm de nomine filiorum Dei, in <app>
<lem>den</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> Opusculis <app>
<lem>Fascicul. II. <choice>
<abbr>No.</abbr>
<expan>Numero</expan>
</choice>
<app>
<lem>13.).</lem>
<rdg wit="#c" type="v">13.)</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="pp"><choice>
<abbr>Tom.</abbr>
<expan>Tomus</expan>
</choice> II.).</rdg>
</app> Dieser bedeutet <pb edRef="#b" n="214"/>
<hi>bald</hi> den, der Gott gleich gesinnt <app>
<lem>ist</lem>
<rdg wit="#c" type="v">ist,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:5:45">Matth. 5, 45.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Joh:2:29">1 Joh. 2, <app>
<lem>29</lem>
<rdg wit="#c" type="v">29.</rdg>
</app></citedRange></bibl>, <hi>bald</hi> den, der das für wahr
annimmt, was göttliche Wahrheit <app>
<lem>ist</lem>
<rdg wit="#c" type="v">ist,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Joh:4:6">1 Joh. 4, <app>
<lem>6</lem>
<rdg wit="#c" type="v">6.</rdg>
</app></citedRange></bibl>, <app>
<lem>bald</lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>bald</hi></rdg>
</app> den, der eben so selig ist wie <app>
<lem>er</lem>
<rdg wit="#c" type="v">er,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Joh:3:1">1 Joh. 3, 1.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:8:17">Röm. <app>
<lem>8, 17</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">8., 17.</rdg>
</app></citedRange></bibl>; also überhaupt, wer ihm <hi>ähnlich</hi>
ist.</note>
<note id="noe_2_2_149_note4" n="4" place="end"><app>
<lem>*)</lem>
<rdg wit="#c" type="v">4)</rdg>
</app> Nach der vorstehenden Anmerkung wäre also klar, was das <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>: <hi>der göttlichen Natur theilhaftig</hi>
<app>
<lem><hi>werden</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>werden</hi>,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Petr:1:4">2 Petr. 1, <app>
<lem>4</lem>
<rdg wit="#c" type="v">4.</rdg>
</app></citedRange></bibl>, welches selbst die <app>
<lem>beygefügte</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beigefügte</rdg>
</app> Erklärung <app>
<lem>lehrt;</lem>
<rdg wit="#a" type="v">lehrt:</rdg>
</app>
<hi>von oben her geboren</hi>
<app>
<lem><hi>werden</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>werden</hi>,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Joh:3:3">Joh. 3, <app>
<lem>3</lem>
<rdg wit="#c" type="v">3.</rdg>
</app></citedRange></bibl>; <hi>das Reich Gottes als ein Kind
annehmen</hi>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mk:10:15">Marc. 10, 15.</citedRange></bibl> – Weiß man
einmal, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Joh:14:23">Joh. 14, <app>
<lem>23 heisse</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">23. heiße</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<hi>Gott wohnt</hi>
<app>
<lem><hi>bey</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>bei</hi></rdg>
</app>
<hi>uns</hi>, so viel, als: er unterrichtet, belehrt <app>
<lem>uns,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">uns</rdg>
</app> (wie aus <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Joh:14:22"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="v">V.</rdg>
</app> 22</citedRange></bibl> und <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Joh:14:26"><app>
<lem>26</lem>
<rdg wit="#c" type="v">26.</rdg>
</app></citedRange></bibl>, <choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice> mit <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Joh:14:16"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="v">V.</rdg>
</app> 16</citedRange></bibl> und <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Joh:14:17">17</citedRange></bibl>,
desgleichen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Joh:14:17">17.,</citedRange></bibl> desgl.</rdg>
</app> aus <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Joh:15:7"><choice>
<abbr>Kap.</abbr>
<expan>Kapitel</expan>
</choice> 15, 7.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Kol:3:16">Kol. 3, <app>
<lem>16</lem>
<rdg wit="#c" type="v">16.</rdg>
</app></citedRange></bibl> und <bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Eph:3:17" to="Eph:3:19">Ephes. 3, <app>
<lem>17–19</lem>
<rdg wit="#c" type="v">17–19.</rdg>
</app></citedRange></bibl> offenbar ist): so weiß man auch, daß
<foreign lang="grc">μένειν ἐν Θεῷ</foreign> oder <app>
<lem><foreign lang="grc">Χριστῶ</foreign></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><foreign lang="grc">Χριστῶ</foreign>,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Joh:15:3 Joh:15:7">Joh. 15, 3. <app>
<lem>7</lem>
<rdg wit="#c" type="v">7.</rdg>
</app></citedRange></bibl> und anderwärts, nichts anders <app>
<lem>heisse</lem>
<rdg wit="#c" type="v">heiße</rdg>
</app>, als: sich an diese Belehrung <app>
<lem>halten,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">halten;</rdg>
</app> und danach ist die ganze Allegorie <bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Joh:15:1" to="f">Joh. 15, 1 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></citedRange></bibl> zu verste<pb edRef="#a" n="481"/>hen; <choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice> das <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_149_2"/>Programm über diese Stelle in <app>
<lem>den</lem>
<rdg wit="#c" type="v">meinen</rdg>
</app> Opusc. <app>
<lem>Fasc. II. <choice>
<abbr>N.</abbr>
<expan>Numero</expan>
</choice> 2.</lem>
<rdg wit="#a" type="pp"><choice>
<abbr>Tom.</abbr>
<expan>Tomus</expan>
</choice>
<choice>
<sic>II.)</sic>
<corr type="editorial">II.</corr>
</choice></rdg>
</app></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_149_1">
<label>mein Programm de nomine filiorum Dei, in den Opusculis Fascicul. II.
No. 13</label>
<p>Nösselts <hi>De vera vi nominis filiorum Dei disputatio</hi> ist in
<hi>Opusculorum ad interpretationem Sacrarum Scripturarum fasciculus
II</hi> (1787), 333–350 (XIII.) abgedruckt.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_2_149_2">
<label>Programm über diese Stelle in den Opusc. Fasc. II. N. 2</label>
<p>In <hi>Opusculorum ad interpretationem Sacrarum Scripturarum fasciculus
II</hi> (1787), 25–62 (II.) findet sich Nösselts <hi>Interpretatio
grammatica capitis XV et XVI. Evangelii Ioannis</hi>.</p></note>
</div>
<div type="section" n="150" id="section_2_150">
<head><app>
<lem>150</lem>
<rdg wit="#a" type="v">437</rdg>
</app>.</head>
<p>Hiernächst (§. <app>
<lem><ref target="#section_2_148">148.</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_2_148">435</ref></rdg>
</app>) <app>
<lem>müßten</lem>
<rdg wit="#c" type="v">müssen</rdg>
</app> wir uns <app>
<lem>II)</lem>
<rdg wit="#c" type="v">II.</rdg>
</app> sowohl <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> diesen <index indexName="subjects-index">
<term>uneigentlich</term>
</index>uneigentlichen als überhaupt <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> allen <index indexName="subjects-index">
<term>Begriffe</term>
</index>Begriffen und Sätzen der heiligen <app>
<lem>Schrift dies</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Schrift, dieß</rdg>
</app> zur allgemeinen <index indexName="subjects-index">
<term>Regel</term>
</index>Regel machen, niemals einen Begriff unterzulegen, er <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>
<hi>an sich</hi> so wahr, oder <hi>unserm</hi>, gemeinen oder gelehrten,
Sprachgebrauch so gemäß, als er wolle; wenn wir nicht beweisen können,
dieser Begriff <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app> wirklich in der Bibel an ein gewisses Wort oder <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">eine</rdg>
</app> Redensart <pb edRef="#b" n="215"/> geknüpft, und zwar in der Stelle,
wo derjenige <index indexName="subjects-index">
<term>Ausdruck</term>
</index>Ausdruck vorkommt, worauf wir bauen. Denn es <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> etwas wahr, und doch von <app>
<lem>jemand</lem>
<rdg wit="#c" type="v">jemandem</rdg>
</app> nicht ge<pb edRef="#c" n="186"/>meint; es <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> eine Bedeutung in der Bibel üblich seyn, und doch ist sie in einer
gewissen Stelle nicht gebraucht; es <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> etwas nach <app>
<lem>unsrer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unserer</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Sprachart</term>
</index>Sprachart gewöhnlich seyn, und ists doch in der Sprache der Apostel
nicht; es <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> ein Begriff sogar allen Sprachen gemein seyn, und doch <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> er von einem besondern Schriftsteller eine nähere Einschränkung oder
Erweiterung bekommen haben. Wenn wir von der heiligen Schrift
<hi>lernen</hi>
<app>
<lem>sollen:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sollen,</rdg>
</app> so müssen wir auch nur <hi>sie</hi> hören, und nicht das
unterschieben, was sich zu <app>
<lem><hi>unsrer</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>unserer</hi></rdg>
</app> Art zu reden und zu <hi>unsern</hi> Urtheilen am meisten reimt. Wo
diese Regel aufhört, da hört auch das <index indexName="subjects-index">
<term>Biblisches</term>
</index><hi>Biblische</hi> auf, da fangen <app>
<lem><hi>unsre</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>unsere</hi></rdg>
</app> Zusätze an. So ungereimt es <pb edRef="#a" n="482"/> ist, so
gewöhnlich ists doch, <app>
<lem>dies Beydes</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">dieß Beides</rdg>
</app> zu verwechseln: dieses <hi>steht</hi> in der Bibel, und es <hi>steht
in dem Sinn</hi> darin, wie wirs nehmen; man begnügt sich nur zu oft mit
dem Erstern, und vergißt das <app>
<lem>Letztere</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Letztre</rdg>
</app>, worauf es doch hier allein ankommt.</p>
<note place="end"><app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></rdg>
</app> Zu den Vergehungen gegen diese Regel gehört: <list>
<item>1. wenn man den biblischen Wörtern <index indexName="subjects-index">
<term>Bedeutungen</term>
</index>Bedeutungen giebt, die sie überall in der Bibel nicht <app>
<lem>haben;</lem>
<rdg wit="#c" type="v">haben:</rdg>
</app> als, daß <foreign lang="grc">χάρις</foreign> von
übernatürlichen Wirkungen Gottes in den Menschen (von gratia <app>
<lem>inhaesiva)</lem>
<rdg wit="#a" type="v">inhaesiua)</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">inhaesiva),</rdg>
</app> im Gegensatz gegen natürliche Kräfte des Menschen, gebraucht
werde, da doch <foreign lang="grc">χάρις</foreign> stets in der
Bibel entweder von Gottes <app>
<lem>freyer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">freier</rdg>
</app> Güte, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:2:5">Ephes. <pb edRef="#b" n="216"/> 2, <app>
<lem>5</lem>
<rdg wit="#c" type="v">5.,</rdg>
</app></citedRange></bibl> verglichen mit <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:2:4"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice>
<app>
<lem>4</lem>
<rdg wit="#c" type="v">4.</rdg>
</app></citedRange></bibl>, oder von seinen Wohlthaten
überhaupt gebraucht wird; <app>
<lem>desgl.</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
<rdg wit="#c" type="v">desgleichen</rdg>
</app> daß <foreign lang="grc">διαθήκη</foreign> einen
eigentlichen Vertrag bedeute, worauf man die ganze Föderaltheologie,
die Lehre von Zurechnung des Falls <index indexName="persons-index">
<term>Adam</term>
</index><persName ref="textgrid:3c0tb">Adams</persName>, von <index indexName="persons-index">
<term>Adam</term>
</index><persName ref="textgrid:3c0tb"><app>
<lem>Adam</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Adam,</rdg>
</app></persName> als <app>
<lem>einen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">einem</rdg>
</app> Repräsentanten des menschlichen Geschlechts, <app>
<lem><choice>
<abbr>u. d. gl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><choice>
<abbr>u. dergl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></rdg>
</app> gebaut hat; daß <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Kor:2:14">1 Kor. 2, <app>
<lem>14</lem>
<rdg wit="#c" type="v">14.</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">πνευματικοὶ</foreign> und <foreign lang="grc">ψυχικοὶ</foreign>, Wiedergeborne und
Unwiedergeborne sind <choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice></item>
<item><pb edRef="#c" n="187"/> 2. Wenn man Bedeutungen in eine Stelle
trägt, die sie in <app>
<lem><hi>der</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v">der</rdg>
</app> Stelle nicht haben, woraus man etwas beweisen will; als in <app>
<lem>die</lem>
<rdg wit="#c" type="v">der</rdg>
</app> Stelle <bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Röm:5:12" to="f">Röm. 5, 12 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></citedRange></bibl> den gewöhnlichsten Begriff <app>
<lem>der</lem>
<rdg wit="#c" type="v">die</rdg>
</app> Zurechnung, worauf hernach die Lehre von einer <hi>mit</hi>
und <hi>in</hi> Adam <app>
<lem>begangnen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">begangenen</rdg>
</app> Sünde, von schon daher rührender Strafwürdigkeit der Menschen <choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice> gegründet wird; oder in das Wort <app>
<lem><foreign lang="grc">αἰώνιος</foreign></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><foreign lang="grc">αἰωνιος</foreign></rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:25:46">Matth. 25, <app>
<lem>46</lem>
<rdg wit="#c" type="v">46.</rdg>
</app></citedRange></bibl> den Begriff von <hi>nicht
immer</hi>, sondern nur <hi>lange</hi> dauernden Strafen, weil
man dieses besser mit Gottes unendlicher Güte, oder vielmehr die
gewöhnlichen falschen <hi>Begriffe</hi>
<pb edRef="#a" n="483"/> von eigentlicher Ewigkeit der Strafen,
nicht mit dieser Güte zu reimen weiß, so sehr auch für die <app>
<lem>erstre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">erstere</rdg>
</app> Bedeutung der Gegensatz in der Stelle selbst (<foreign lang="grc">ζωὴ</foreign>
<app>
<lem><foreign lang="grc">ἀιώνιος</foreign></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><foreign lang="grc">αἰώνιος</foreign></rdg>
</app>) und die Stelle <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mk:9:46">Marc. 9, <app>
<lem>46</lem>
<rdg wit="#c" type="v">46.</rdg>
</app></citedRange></bibl> spricht.</item>
<item>3. Wenn man einen Unterschied zwischen biblischen Ausdrücken
erdichtet, den sie, wenigstens in den Stellen, wo man diesen
Unterschied anbringt, nicht haben; als zwischen <foreign lang="grc">ἐκπορεύεσθαι</foreign> und <foreign lang="grc">ἐξέρχεσθαι</foreign>
<app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Joh:15:26">Joh. 15, <app>
<lem>26</lem>
<rdg wit="#c" type="v">26.,</rdg>
</app></citedRange></bibl> die doch <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Joh:16:28"><choice>
<abbr>Kap.</abbr>
<expan>Kapitel</expan>
</choice> 16, <app>
<lem>28</lem>
<rdg wit="#c" type="v">28.</rdg>
</app></citedRange></bibl> gleichgültige Ausdrücke sind;
desgleichen zwischen den Wörtern <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:22:37">Matth. 22, 37.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Gal:5:19" to="f">Gal. 5, 19 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></citedRange></bibl>
<app>
<lem><choice>
<abbr>u. d. gl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><choice>
<abbr>u. dergl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></rdg>
</app></item>
<item><pb edRef="#b" n="217"/> 4. Wenn man gewöhnliche <app>
<lem>und,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">und</rdg>
</app> der Sache selbst <app>
<lem>nach,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">nach</rdg>
</app> richtige Abtheilungen in Stellen trägt, wo gar nicht zu
beweisen ist, daß die <app>
<lem>heil.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">heiligen</rdg>
</app> Schriftsteller diese <index indexName="subjects-index">
<term>Verschiedenheit</term>
</index>Verschiedenheit im Sinn gehabt haben; als die Abtheilung in
das rituelle und moralische Gesetz <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Röm:3:20" to="f">Röm. 3, 20 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></citedRange></bibl>, den Unterschied zwischen
Gott- und Menschheit <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><persName ref="textgrid:255cd">Christi</persName>
<choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice> den Unterschied zwischen <hi>Wieder-</hi> und
<hi>Unwiedergebornen</hi>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Röm:7:14" to="f">Röm. 7, 14 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></citedRange></bibl>
<choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice></item>
<item>5. Wenn man an die Wörter <index indexName="subjects-index">
<term>Nebenbegriffe</term>
</index>Nebenbegriffe hängt, wovon keine Spur im Wort oder dem Texte <app>
<lem>liegt;</lem>
<rdg wit="#c" type="v">liegt,</rdg>
</app> als <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Joh:6:44">Joh. 6, <app>
<lem>44</lem>
<rdg wit="#c" type="v">44.,</rdg>
</app></citedRange></bibl> von <hi>unmittelbaren</hi> oder
<hi>übernatürlichen</hi> Wirkungen, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:5">Röm. 5.</citedRange></bibl> von unserm
Tode als <hi>Strafe</hi>
<app>
<lem>u. d. gl.</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">und dergleichen.</rdg>
</app></item>
</list></note>
</div>
<div type="section" n="151" id="section_2_151">
<head><pb edRef="#c" n="188"/>
<app>
<lem>151</lem>
<rdg wit="#a" type="v">438</rdg>
</app>.</head>
<p>Doch hier ist nicht sowohl die Frage, wie man <app>
<lem>hinter</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>
<app>
<lem>den</lem>
<rdg wit="#a" type="v">dem</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index>Sprachgebrauch der heiligen Schrift überhaupt <app>
<lem>komme,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">komme</rdg>
<rdg wit="#c" type="pp">entdecken könne</rdg>
</app> (davon ist schon oben geredet worden), sondern wie <app>
<lem>ich</lem>
<rdg wit="#c" type="v">man</rdg>
</app> den <hi>bestimmten</hi> Sprachgebrauch, <app>
<lem>vornemlich</lem>
<rdg wit="#c" type="v">vornehmlich</rdg>
</app> in Rücksicht auf <pb edRef="#a" n="484"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>Lehrbegriffe</term>
</index>Lehrbegriffe, <choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> wie <app>
<lem>ich</lem>
<rdg wit="#c" type="v">man</rdg>
</app> finde, welche Erweiterung oder Einschränkung die heiligen
Schriftsteller ihren <index indexName="subjects-index">
<term>Ausdrücke</term>
</index>Ausdrücken gegeben haben, um weder zu wenig noch zu viel aus ihren
Ausdrücken zu nehmen? Nun ist doch offenbar, daß sie dieselben nicht überall
nach <app>
<lem>einerley</lem>
<rdg wit="#c" type="v">einerlei</rdg>
</app> Umfang nehmen (<choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice>
<foreign lang="grc">πίστις</foreign>, <foreign lang="grc">μετάνοια</foreign>, <foreign lang="grc">βασιλεία τοῦ Θεοῦ</foreign>,
<foreign lang="grc">τοῦ Χριστοῦ</foreign>, <foreign lang="grc">τῶν
οὐρανῶν</foreign>), daß sie bisweilen nur Einen Theil, Eine Eigenschaft
einer Sache, Einen <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Gesichtspunct</term>
</index>Gesichtspunct</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Gesichtspunkt</rdg>
</app>
<app>
<lem>erwähnen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">erwehnen</rdg>
</app>, woraus man sie ansehen <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>, <pb edRef="#b" n="218"/> daß sie bisweilen genauer, bisweilen
unbestimmter davon reden <choice>
<abbr>u. s. f.</abbr>
<expan>und so ferner</expan>
</choice> Daher müssen diese Ausdrücke <hi>erst</hi> in <app>
<lem>einzelnen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzlen</rdg>
</app> Stellen untersucht, <hi>hernach</hi> diese <app>
<lem>einzelne</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzle</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">einzelnen</rdg>
</app> Stellen verglichen, und mit einander verbunden werden, um den ganzen
Umfang desjenigen zu erkennen, was sie von den Lehren durch ihre Ausdrücke
anzeigen wollen. In <app>
<lem>beyden</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beiden</rdg>
</app> Fällen würde man sowohl auf die <app>
<lem>einzelnen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzlen</rdg>
</app> Wörter und Redensarten, als auf die Sätze sehen <app>
<lem>müßen</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">müssen</rdg>
</app>, worin sie einen Begriff mit einem andern verbinden.</p>
</div>
<div type="section" n="152" id="section_2_152">
<head><app>
<lem>152</lem>
<rdg wit="#a" type="v">439</rdg>
</app>.</head>
<p>Worauf hätte man also <app>
<lem>III)</lem>
<rdg wit="#c" type="v">III.</rdg>
</app> (§. <app>
<lem><ref target="#section_2_150">150.</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_2_150">437</ref></rdg>
</app>) zu sehen, um zu finden, in welchem Umfang die mit biblischen <index indexName="subjects-index">
<term>Ausdrücke</term>
</index>Ausdrücken <app>
<lem>verbundne</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verbundenen</rdg>
</app> Begriffe in <app>
<lem><hi>einzelnen</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>einzlen</hi></rdg>
</app> Stellen genommen werden? Hier <app>
<lem>müßen</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">müssen</rdg>
</app> wir 1) untersuchen, welche <index indexName="subjects-index">
<term>Bestimmung</term>
</index>Bestimmung oder Umfang haben die von den heiligen Schriftstellern
gebrauchten Ausdrücke schon in der Sprache, <pb edRef="#c" n="189"/> der sie
sich bedienten, besonders in der <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_2_152_1"/><app>
<lem><app>
<lem>ebräischgriechischen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">ebräisch-<pb edRef="#a" n="485"/>griechischen</rdg>
</app>
<ref type="note" target="#noe_2_2_152_note1">†)</ref>?</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">ebräisch-griechischen? <ref type="note" target="#noe_2_2_152_note1"><hi rend="superscript">1</hi>)</ref></rdg>
</app> 2) Bekommen sie in <app>
<lem>einzelnen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzlen</rdg>
</app> Stellen von <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><persName ref="textgrid:255cd">Christo</persName> oder den heiligen
Schriftstellern eine nähere Bestimmung, oder nicht? und, wenn jenes ist,
welche? Denn oft <app>
<lem>brauchen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">gebrauchen</rdg>
</app> sie, wie es in dem <index indexName="subjects-index">
<term>populär</term>
</index>populären Vortrag gewöhnlich ist, die Ausdrücke nicht nach der
strengen <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Bedeutung</term>
</index>Bedeutung <app>
<lem><ref type="note" target="#noe_2_2_152_note2">††)</ref>;</lem>
<rdg wit="#a" type="v"><ref type="note" target="#noe_2_2_152_note2">††)</ref>,</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Bedeutung; <ref type="note" target="#noe_2_2_152_note2"><hi rend="superscript">2</hi>)</ref></rdg>
</app> sie legen ihnen gereinigtere Begriffe <app>
<lem>unter <app>
<lem><ref type="note" target="#noe_2_2_152_note3">†††)</ref>;</lem>
<rdg wit="#a" type="v"><ref type="note" target="#noe_2_2_152_note3">†††)</ref>,</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">unter; <ref type="note" target="#noe_2_2_152_note3"><hi rend="superscript">3</hi>)</ref></rdg>
</app> sie verengen oder erweitern die mit den Ausdrücken <app>
<lem><app>
<lem>verbundene</lem>
<rdg wit="#a" type="v">verbundne</rdg>
</app> Begriffe <app>
<lem><ref type="note" target="#noe_2_2_152_note4">*)</ref>;</lem>
<rdg wit="#a" type="v"><ref type="note" target="#noe_2_2_152_note4">*)</ref>,</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">verbundenen Begriffe; <ref type="note" target="#noe_2_2_152_note4"><hi rend="superscript">4</hi>)</ref></rdg>
</app> sie geben nicht nur die Sachen an, sie erklären sie auch <app>
<lem>näher <ref type="note" target="#noe_2_2_152_note5">**)</ref>.</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">näher. <ref type="note" target="#noe_2_2_152_note5"><hi rend="superscript">5</hi>)</ref></rdg>
</app> Wie dieses alles in <app>
<lem>eine</lem>
<rdg wit="#c" type="v">einer</rdg>
</app> Stelle <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>, das <app>
<lem>müßen</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">müssen</rdg>
</app> die <pb edRef="#b" n="219"/> schon oft genannten Hülfsmittel, die
ausdrückliche Erklärung, der Zusammenhang, der Zweck der Rede und die
eigentlichen Parallelstellen lehren.</p>
<note id="noe_2_2_152_note1" n="1" place="end"><app>
<lem>†)</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> 1)</rdg>
</app> So brauchen die griechischen Uebersetzer, Symmachus <app>
<lem><choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">z. B.,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Ijob:36:10">Hiob 36, <app>
<lem>10</lem>
<rdg wit="#c" type="v">10.</rdg>
</app></citedRange></bibl> und <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Jes:30:15">Jes. 30, <app>
<lem>15</lem>
<rdg wit="#c" type="v">15.</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">μετανοεῖν</foreign>
<app>
<lem>und</lem>
<rdg wit="#c" type="typo-correction"><choice>
<sic>nd</sic>
<corr type="editorial">und</corr>
</choice></rdg>
</app>
<foreign lang="grc">μετάνοια</foreign> statt des hebräischen <foreign lang="hbo">שׁוב אל יהוה</foreign> oder <foreign lang="hbo">שׁובה</foreign>, und dieses <app>
<lem>Letztre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Letztere</rdg>
</app>, welches sie <foreign lang="grc">ἐπιστρέφειν πρὸς τὸν
Θεὸν</foreign> übersetzen, wird <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Dtn:30:10">5 Mos. 30, <app>
<lem>10</lem>
<rdg wit="#c" type="v">10.</rdg>
</app></citedRange></bibl> offenbar erklärt durch: der Stimme des
Herrn gehorchen, und seine Gebote befolgen; daher heißt <foreign lang="grc">μετάνοια</foreign> nach dem hebräischen Sprachgebrauch
gewiß die gänzliche Besserung des <app>
<lem>Menschen;</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Menschen,</rdg>
</app> und <