|f93|B.
/zBadder Wiedergeburt und Erneuerung des heiligenGeistesf1Tit. 3, 5. 6. ist eine Beschreibung des reichen Maaßes der Heiligungsgabe;
abc2 und so wie der Apostel die figürliche Benennung der
Wiedergeburta4 sogleich
|a31| |b31| mit dem eigentlichen Ausdruck,
Erneuerung des heiligen Geistes, verwechselt; so erklärt er das Wort
Bad,
/bcdurch
a5 die
bc\ ∥bc6reichliche Ausgießung/fdes heiligenGeistes,
a7f\ ∥f8 |d93| |e93| daß der Sinn der Rede ist: „Wir hatten es wahrhaftig mit unserm unsittlichen Verhalten
|c29| im Juden- und Heydenthum (v.
abf9 3.) nicht verdient, daß wir solcher Glückseligkeiten und Hofnungen
f10 theilhaftig würden.
ab11 Gott allein hat uns nach seiner Barmherzigkeit dazu tüchtig gemacht, indem er uns völlige Kraft gegeben hat, bessere Menschen zu werden durch Jesum Christum, unsern Heiland (2, 14.) – – – Dringe also bey jeder Gelegenheit darauf, daß deine Gemeine durch
/abcgutes Verhalten
abc\ ∥abc13 beweise, sie habe wirklich das ansehnliche Geschenk der Erleuchtungen und Antreibungen des Evangeliums
ab14Jesu angenommen.“ s.
ab15Werke ,Wiedergeburt ,selig . Einige Ausleger, die diese Worte von der Taufe erklären, scheinen nicht erwogen zu haben, daß, diese Erklärung angenommen, der Apostel im 6ten V. seine eigne
f16 Auslegung des 5ten ganz anders hätte fassen und etwa sagen müssen,
welchen er uns reichlich durch die Taufe mitgetheilt hat: Allein so schneidet er alle Gelegenheit zu
/efsolcher
ef\ ∥ef17 Erklärung ab, wenn er sagt,
durchJesumChristum.
a18 Die besten Ausleger unter den alten und neuen, wie
, |f94|Piscator/fu. a.
f\ ∥f19 haben auch an so etwas nicht gedacht.
z\
f1: Geistes,abc2: Heiligungsgaben: (a b) ; Heiligungsgaben: (c)abc3: Heiligungsgaben;a4: Wiedergeburt,a5: durch,bc6: durch, diea7: Geistesf8: desselben,abf9: (V.f10: Hoffnungenab11: würden; (a) ; würden; (b)ab12: wurden;abc13: gute Werkeab14: Evangeliiab15: S.f16: eigeneef17: einer solchena18: Christum[.]f19: u. and.
ab|a32| |b32|Band, des
Friedes, der
Vollkommenheit, Eph. 4, 3.Col. 3, 14.S.
Einigkeit :Vollkommenheit .
ab
/zBauen (sich) heißt im uneigentlichen Verstande so viel als
bessern, imGutenzunehmenund
ef1wachsen, in folgenden Stellen:
Apostg.
f2 9, 31. Die Gemeine
bauete sich; d. i. sie nahm in allem Guten zu, im Erkenntniß,
f3 wie in der Ausübung.
1 Thess. 5, 11. Darum ermahnt
abf4 euch unter einander und
bauet einer den andern; d. i. arbeitet an eurer
a5 gegenseitigen Verbesserung
f6.
|c30| |d94| |e94|1 Petr. 2, 5. Auch ihr, als (nicht
die,
b7 sondern schlechtweg) lebendige Steine,
bauet euch zum geistlichenHause,
a8 wachset zu einer vollkommnen
f9 christlichen Gemeine – werdet eine solche.
∥ab10Luther hat schon selbst 1 Cor. 8, 1. für, die Liebe
bauet,
a11 sehr gut und richtig übersetzt, die Liebe
bessert.
/abSo auch 1 Cor. 10, 23.14, 3. 4. 5. 17. 26.2 Cor. 10, 8.12, 19.13, 10.1 Tim. 1, 4. Doch könnte man in den meisten dieser Stellen vielleicht noch genauer,
nützen, Nutzen, übersetzen, als in der
f12 ersten: Ich könnte zwar vieles mir erlauben, aber es ist nicht alles
∥f13dienlich.
c14 –
ab\z\
zBauen (sich): Der hier angeführten Stelle, in welcher Luther selbst dieses Wort mit dem eigentlichern, bessern, verwechselt hat, sind noch folgende beyzufügen: 1. Cor. 10, 23.14, 3. 4. 5. 17. 26.2. Cor. 10, 8.12, 19.13, 10.1. Tim. 1, 4. Dagegen sollte es Eph. 4, 16. für Besserung heißen: Wachsthum, Zunahme.z
ef1: undf2: Apostelg.f3: Erkenntnißabf4: ermahneta5: euererf6: Besserungb7: diea8: Hausef9: vollkommenenab10: Der sel.a11: bauetf12: denf13: nützlich,c14: dienlich
/zBedecken die Menge der Sünden
f1Jac. 5, 20. kann nicht von der
Verwahrung für zukünftigen Sünden verstanden werden, da
∥a2 eine zu bedeckende Sache schon als
/agegenwärtig gedacht werden muß:
f3a\ ∥a4 Der Sinn und die freye Uebersetzung des ganzen Verses ist also: „Wer einen Sünder von seiner verkehrten Lebensart zurückbringt, der kann sich versichert halten, daß er einen Menschen vom Verderben erret
|f95|tet hat, und wird sich dadurch das Verdienst machen,
|a33| |b33| daß er die Menge der vorigen Sünden desselben in Vergessenheit bringt.“
ab5Röm. 4, 7. bedarf keine weitere Erläuterung.
z\
f1: Sünden,a2: sie alsf3: muß.a4: geschehen vorgestellt werden:ab5: bringt:[“] (a) ; bringt:[“] (b)ab6: bringt“.
/zBedeutenkommt
a1 zweymal Gal. 4, 24. und 1 Petr. 3, 21. in der Lutherschen Uebersetzung vor; es steht aber jedesmal im Grundtext ein
/fandres Wort
e2f\ ∥f3 und die eigentliche Uebersetzung würde seyn:
in
f4 der ersten Stelle;
dießaef5kann füglich auf die gegenwärtige Sacheangewendetf6werden,fürab7, die Worte bedeuten etwas.
|c31| |d95| |e95| In der zweyten
f8,
das Gegenbild von diesem macht nun auch uns selig, die Taufe, meine
abcf9 ich u. s. w. Ich mache nemlich ein Unterscheidungszeichen nach
selig im Grundtexte, welches aber doch in der Hauptsache nichts verändert.
Paulus will also
/fbloß eine
f\ ∥f10nützliche Anwendung machen, wie es die Gewohnheit der jüdischen Lehrer war, und
Philoa11 mit Beybehaltung desselben Worts zum Uebergang so oft
/athut. Eben
a\ ∥a12 so gewiß meint
abcf13Petrus kein
wirklichvorbedeutendesa14 sondern von ihm
ef15 zur Erläuterung
entgegengesetztes Bild.
Schöttgen hat daher bey der ersten Stelle sehr richtig bemerkt,
f16 daß solche Vergleichungen nur für die damaligen Juden oder Christen aus dem Judenthum eine besondre
f17 Beweiskraft gehabt.
z\
a1: kömmte2: Wort,f3: anderes Wort,f4: Inaef5: diesf6: angewandtab7: fürf8: zweyten:abcf9: meynef10: eine bloßa11: Philo,a12: thut; und ebenabcf13: meynta14: vorbedeutendes,ef15: ihmf16: bemerkt:f17: besondere
/zBegraben worden seyn
mit Christo durch die Taufe in den Tod,
ab1Röm. 6, 4.Col. 2, 12. heißt in eigentlichen Ausdrücken,
f2 |a34||b34| als ein getaufter Christ die vorige sündliche Lebensart verlassen
/ab, oder
∥c3 sich dazu verpflichtet
ab\ haben. Die Täuflinge wurden nemlich ganz unter das Was
|f96|ser getaucht; diesen ihren Zustand vergleicht der Apostel mit dem Begräbniß
/aJesu.
/bcEr will sagen:
bc\a\ ∥a4 So wie
/abcChristus
abc\ ∥abc5 in die Erde begraben wurde, so seyd ihr gleichsam in das Wasser der Taufe begraben
∥f6 worden, und so wie auf jenes Begräbniß seine Auferstehung zu einem neuen Leben folgte, so sollet
af7 ihr als Getaufte in einem neuen Leben
/awandeln.
a\ ∥a8 ∥b9z\
ab1: Todf2: Ausdrückenc3: docha4: Jesu:abc5: er, will er sagen,f6: (tief in dasselbe eingetaucht)af7: sollta8: wandeln: S.Taufe ,Auferstehung .b9: S.Taufe ,Auferstehung .
/zBeharren.abf1Matth. 10, 22.24, 13.kommt
a3 beydemal die Redart
f4bis ans Ende beharren, in verschiedenem Verstande vor, wie der jedesmalige
b5 Zusammenhang der Rede lehret. Das erstemal
|c23[!]| |d96| |e96| sind die
Jüngerund Apostel gemeint
f6 und die Umschreibung würde seyn:
Wer von euch, meine geliebten Jünger, unter allen den Widerwärtigkeiten
ab7, die von eurem
ab8Beruf zum Apostelamt unzertrennlich sind, doch demselben treu bleibt, der etc.vergl.Marc.
f9 13, 13.
Das zweytemal wird auf die traurige Lage der
Christengegen das Ende der jüdischen Republik gesehen, daß nun die Meinung
f10ist:
abc11
Wer in der allgemeinen Verwirrung, die ich euch itzt
f13 beschrieben habe, sich nicht zu gleichen Sittenverderbnissen oder
|a35| dem
|b35| völligen Abfall vom Christenthum mit hinreißen läßt, der etc.
Ob indeß gleich die Genauigkeit im Vortrage
ab14 es auch für den Prediger nothwendig macht, seinen Gemeinen die nächste Beziehung solcher Aussprüche auf gewisse Zeiten deutlich zu machen; so liegt doch freylich die allgemeine Wahrheit dabey zum Grunde,
f15 daß nur allein
|f97| die Beharrlichkeit in guten Gesinnungen und Handlungen zur Glückseligkeit führe.
z\
abf1: Beharren: (a b) ; Beharren: (f)abf2: Beharren,a3: kömmtf4: Redeartb5: jedsmaligef6: gemeyntab7: Wiederwärtigkeitenab8: euermf9: Marcif10: Meynungabc11: ist (a b) ; ist (c)abc12: ist.f13: jetztab14: Vortragf15: Grunde:
/zBekannt.ab1Ich bin bekannt den Meinen, sagt Jesus
f2Joh. 10, 14.d. i. sie schätzen mich, wissen,
f3 was sie an mir haben; und es soll also auch das entgegengesetzte,
ich erkenne sie, seine gleiche Werthschätzung in ihrem ganzen Umfang
f4 anzeigen.
z\
ab1: Bekannt:f2: Jesus,f3: wissenf4: Umfange
/zBekehren, einen andern, heißt ihn zu rechtschaffnen
f1gottgefälligen Gesinnungen zurückbringen; Luc. 1, 16.Jac.
ab2 5, 19. 20. (s.
bedecken .)
abcfe3Sich |c33||d97||e97|bekehren, bedeutet einmal, zu solchen Gesinnungen zurückkommen, kurz,
f5sich bessern, und in so weit ist es so viel als
Buße thun; Matth.
bf6 13, 15.Marci 4, 12.Joh. 12, 40.Apostg.
f7 28, 27.3, 19.
/ab–
ab\ dann,
als ein Jude oderHeyde,a8zumChristenthum übergehen, wobey noch an keine wirklich gebesserte Gemüthsart gedacht wird. Mehr muß man also auch nicht bey den folgenden Stellen denken,
f9 die einzige genauere Bestimmung ausgenommen, daß der
Heyde bey seinem
|a36| |b36| Uebertritt zum Christenthum das Bekenntniß des einzigen wahren Gottes
f10 als ein bisheriger Abgötter annahm; der
Jude aber, der schon jenes Bekenntniß gehabt hatte, zu einem vernünftigen
abc11 von Jesu gepredigten Gottesdienst sich
/abbequemte. Daher
ab\ ∥ab12 wird nun eben der Uebergang der Heyden zum Christenthum
af13 als eine Bekehrung
zu Gott, oder
zumLicht
abf14 beschrieben, Apostg.
f15 14, 15.15, 19.26, 18. (ausgenommen 11, 21.) der Beytritt der Juden aber, als eine Bekehrung zu
Christo, 2 Cor. 3, 16.1 Petr. 25. (s.
Bischoff ) und jedesmal nicht
|f98| das Wort gesetzt, welches eigentlich
∥abc16Sinnesänderung anzeigt, sondern ein andres
af17, welches jede
äußerliche Umkehr, die erst der Zusammenhang bestimmen muß, bezeichnet.
a19 Endlich wird es von Petro
f20Luc. 22, 32. in dem ganz besondern Verstande
ab21 der
Reue über die vorhergehende Verleugnung gebraucht.
z\
f1: rechtschaffenenab2: Jacobiabcfe3: bedecken ). (a b c f) ; bedecken ). (e)abcfe4: bedecken )f5: kurz:bf6: Matth[.]f7: Apostelg.a8: Heydef9: denken:f10: Gottes,abc11: vernünftigernab12: bequemete: daheraf13: Christenthum,abf14: Lichtf15: Apostelg.abc16: dieaf17: anders (a) ; anders (f)af18: anderesa19: bezeichnet:f20: Petro,ab21: Verstand
/zBekennen,Gott, heißt ihn
loben.
a1Röm. 14, 11. nach dem hebräischen
abc2Sprachgebrauch:
ef3Christum, seine Lehre annehmen, Matth. 10, 32.Luc. 12, 8. wie er denn selbst
/fdas,
ihnf\ ∥f5nichtbekennen,
f6 |c34| |d98| |e98| anderswo erklärt,
sich seiner Worte (s.
Wort ab7)
schämen, Marci 8, 38.
z\
a1: loben,abc2: ebräischenef3: Sprachgebrauch; (e) ; Sprachgebrauch; (f)ef4: Sprachgebrauche;f5: das „ihnf6: bekennen“ab7: Lehre
/zBekenntniß ist daher mit dem Zusatz
des EvangeliiJesu Christi, d. i. seiner Lehre, 2 Cor. 9, 13. oder ohne
/fdenselben Ebr.
f\ ∥f14, 14. das
christlicheReligionsbekenntniß;ab2Bekenntniß derHofnungabf4, der freudigen Er
|a37||b37|wartung aller Segnungen durch Christum, und es muß daher Ebr.
f5 10, 23.statt,
abcf6 deutlicher und richtiger übersetzt werden:
z\
f1: denselben, Hebr.ab2: Religionsbekenntniß: (a) ; Religionsbekenntniß: (b)ab3: Religionsbekenntniß.abf4: Hoffnungf5: Hebr.abcf6: statt (a b) ; statt (c) ; statt (f)abcf7: statt. (c) ; statt. (f)abcf8: statt:f9: unsererab10: Erwartungen
/zBeladen seyn,Matth. 11, 28. heißt,
als einrechtschaffnerf1Israelit unter den schweren Religionsauflagen seiner Lehrer von so vielen Förmlichkeiten beym Fasten, Beten
a2u. s. w. (Matth. 23.)
seufzen, und
überhaupt nach einem weniger beschwerlichen,kindlicherna3Gottesdienst sich sehnen.
/abcEs liegt
abc\ ∥abc4 dabey die Vergleichung mit
einem Joch/abczum Grunde
abc\ ∥abc5, wie man aus dem gleichfolgenden
f6 nicht undeutlich erkennen kann,
|f99| und Petrusund
f7Paulus sie in gleicher Absicht ausdrücklich brauchen, Apostg.
abf8 15, 10.Gal. 5, 1.s.
ab9Joch .
z\
f1: rechtschaffenera2: betena3: kindlichern,abc4: Der Heyland hatteabc5: in Gedankenf6: gleich folgendenf7: wieabf8: Apostelg.ab9: S.
/ab|z6|Bereden,/zrichtiger,
überreden,
/ff\ ∥f1z\ ∥z24.19, 8. wie Luther schon selbst v.
f3 26. übersetzt hat.
ab\
f1: Apostelg. 18,z2: richtiger überreden Apostelg. 18,f3: V.
/zBerufen,Beruf,Berufung:s.
ab1Vorsatz , ∥ab2/abhimmlisch . 1 Cor. 7, 17. ist der Sinn;
ein jeder bleibe das in der Gesellschaft, was er vor seinem Uebertritte zum Christenthum gewesen istab\.
z\
ab1: S.ab2: Herrlichkeit ,himmlisch ,Reich
/abc/z|d99| |e99|Bescheidenheit. So übersetzt Luther2 Petr. 1, 5. 6. ein gr.
f1 Wort, welches eigentlich
Erkenntniß bedeutet, und wofür er 2 Cor. 6, 6. in einem gleichen Tugendverzeichniß dieses beybehalten hat. Da es mehrmal mit dem Wort
Weisheit auch in der griechischen Uebersetzung des A. T. verbunden wird, und von guten praktischen Einsichten verstanden werden kann,
f2 so würde ich in beyden Stellen
Weisheit übersetzen. Petrus braucht es noch einmal im 1 Br. 3, 7. wo dieselbe Bedeutung statt findet, obgleich Luther durch sein,
mit Vernunft, den Sinn auch ganz gut ausgedrückt hat: Es
f3 ist aber doch etwas milder, mit
ef4Weisheit, zu sagen.
z\
zBescheidenheit:2. Petr. 1, 5. 6. legt Luther diese Bedeutung einem griechischen Wort bey, welches nach dem bekanntesten Sprachgebrauch Erkenntniß, Einsicht, anzeigt. Ob sich nun gleich nicht errathen läßt, wie er darauf gekommen, eben diesen Sinn damit zu verbinden, so scheint er doch alles Recht gehabt zu haben, die gewöhnliche Bedeutung in einem solchen Verzeichniß von Tugenden zu verlaßen. Und merkwürdig ist, daß das Wort noch einmal 2. Cor. 6, 6. in einem gleichen nur anders geordneten Sittenregister vorkommt, wo es auch schwerlich Erkenntniß bedeuten kann, ungeachtet es Luther daselbst beybehalten hat. Es ist mir nur niemand bekannt der die richtigere Bedeutung an beyden Orten bestimmt hätte. Ich trete also dem s.Heumann bey, der beym PetrusKlugheit übersetzt: vielleicht ist aber auch an beyden Orten die Wahrheitsliebe zu verstehen.z abc\
f1: griech.f2: kann;f3: esef4: mit
/z|c35|Beschließen.a1 In einer etwas zweifelhaftern
f2 Bedeutung kömmt dieses Wort vor
f3Röm. 11, 32.Gal. 3, 22.Der beste Theil der Ausleger nimmt es beydemal für
erklären, darstellen, und beruft sich auf den
/abChrysostomus,Theophylact.
ab\ ∥ab4 Es ist wenigstens allezeit der Sinn,
f5Gott (nach der ersten Stelle) oder, die ausdrückliche Erklärung Gottes in der
Schrift, (nach der zweyten)
|a38| |b38| macht
alle,
a6 Juden und
|f100|Heyden,
a7derSündee8(des
f9Unglaubens) schuldig, damit etc.
Alleef10 nach der Umschreibung
ef11 ist beydemal der Verstand, nur das erstemal sollte auch
Allefürab12alles in der Uebersetzung stehen.
z\
a1: Beschließen:f2: zweifelhaftenf3: vor,ab4: Chrysostomus und Theophylact:f5: Sinn:a6: allea7: Heydene8: Sünde,f9: (desef10: Alle,ef11: Umschreibung,ab12: für
/zBeschneidung.ab1 Einmal wird darunter
/abcin folgenden Stellen
abc\ das
äußerliche Zeichen verstanden, welches einen Juden an allen Rechten und Freyheiten seiner Nation Antheil
/abcverschafte:
f4abc\ ∥abc2Joh. 7, 22.Apostg.
f5 7, 8.
∥abc6
Röm. 2, 25.
/ab26.
ab\ wo der Apostel sagen will: Du heißest
a8 zwar ein
/fJude (v.
a9 17.),
f\ ∥f10 weil du be
|d100||e100|schnitten bist, und ich will das nicht ganz verwerfen; aber die Beschneidung hilft doch weiter nichts, wenn du nicht
Gottes Gebote hältst, und die Absicht dieses äußerlichen Unterscheidungszeichens
f11 dich zur wahren Verehrung Gottes zu erziehen nicht besser erfüllest.
a12 Denn wenn du das nicht thust,
so ist deine Beschneidung schon eine Vorhaut worden, so bist du Beschnittener nichts besser
ab13 als ein
/abHeyde.
ab\ ∥ab14 Und wenn dagegen
/a(die
Vorhaut)
a\ ∥a15 der Heyde,
die Vorschriften des Gesetzes(dieß
ab16 ist die eigentliche Uebersetzung für,
das Recht im Gesetz) erfüllet, wird ihm dann nicht
|c36| statt aller äußerlichen Beschneidung seine Vorhaut eben so viel helfen (
zugerechnetwerdenbc17)?
Röm. 4, 11. 12. ist nur in Ansehung der etwas verworfnen
f18Wortstellung dunkel.
abc19 Ich denke nemlich, daß die Worte,
aufdaßef20er |a39| |b39|würde – –
bisa21nicht allein derer (eigentlich
denenv.
abf22 12.)
/aim Grundtext
f23a\ ∥a24 ∥bc25 müssen
/aeingeschlossen
∥b26, und dann diese Worte in der
a\ ∥a27 Uebersetzung
/aso geordnet
/bwerden
b\, daß das Ganze heiße
a\ ∥a28: Das
|f101| Zeichen aber der Beschneidung erhielt er zur Bestätigung (
Siegel) der Gerechtigkeit des Glaubens, den er schon
/aunbeschnitten
a\ ∥a29 hatte,
/anicht allein für die aus der Beschneidung, sondern auch für die, welche wandeln etc.,
f30 auf
a\ ∥a31 daß er wäre ein Vater aller gläubigen Heyden (in der Vorhaut), welchen jene Gerechtigkeit auch zugerechnet werden sollte, und ein Vater der Juden (der
/aBeschneidung).
a\ ∥a32
Hiernächst ist
∥f33Beschneidung, nach einer bekannten grammatischen Figur, so viel
a34 als
einef35Beschnittener, d. i.
Jude, und
Vorhaut im Gegensatz ein
Unbeschnittener, d. i. ein
Heyde – hin
|d101| |e101| und wieder in den beyden vorhergehenden Stellen und Röm. 15, 8.Apostg.
f36 10, 45.11, 2.
/a3.
a\Gal. 2, 7. 8. 9. 12.Col. 3, 11.4, 11.Tit. 1, 10. Es soll also
f37
Jesus ist ein Diener gewesen der Beschneidung, so viel seyn, als:
Er hat den Juden das Evangeliumgepredigtabf38 –
Gläubige aus der Beschneidung, so viel gelten, als:
abc40Christen aus demJudenthuma41 (s.
Gläubige );
|c37|Die aus der Beschneidung sind, Juden
aef42;
Evangelium an die Beschneidung,
|a40| |b40| die Predigt des Evangelii an die Juden; u. s. w.
Endlich werden darunter, in so weit oft ein Theil für das Ganze gesetzt wird, alle
äußerlicheNationaluntersuchungenabcef43zwischen Juden und Heyden verstanden, 1 Cor. 7, 19.Gal. 5, 6.6, 15.
Vor Gott, ist der Verstand,
gilt keinUnterschiedab44der Nationen undVölkerb45; bey ihm kömmt es darauf nicht an, ob einer
/abcnach sei
|f102|nem Herkommen
abc\ ein Jude oder ein Grieche ist (1 Cor. 12, 13.); wer ihn fürchtet und recht thut, der ist ihm
/fangenehm (Apostg.
ab46f\ ∥f4710, 35.).
f48
abcWie viel müste nicht die Einsicht in das wahre Christenthum dabey gewinnen, wenn nur diese vier, fünf
bc49 Schriftstellen genau verglichen, und, was denn aus dieser Vergleichung herauskömmt, willig angenommen würde!
abc z\
ab1: Beschneidung:abcf2: verschaft: die Stellen, die hieher gehören, sind (a) ; verschaft: die Stellen, die hieher gehören, sind (b c) ; verschaft: die Stellen, die hieher gehören, sind (f)abcf3: verschaft. Die Stellen, die hieher gehören, sind folgende: (b c) ; verschaft. Die Stellen, die hieher gehören, sind folgende: (f)abcf4: verschaffte:f5: Apostelg.abc6: welche für sich deutlich sind; (a) ; welche für sich deutlich sind; (b c)abc7: (welche für sich deutlich sind)a8: heißta9: (V.f10: Jude, (V. 17.)f11: Unterscheidungszeichens,a12: erfüllest:ab13: besser,ab14: Heyde, 26.a15: die Vorhautab16: (diesbc17: werden.f18: verworfenenabc19: dunkel:ef20: dasa21: bisabf22: V.f23: Grundtextea24: in Häkchenbc25: in Häkchenb26: werdena27: eingeschlossen werden, daß diea28: wärea29: (nicht, noch) in der Vorhaut (unbeschnitten)f30: etc.a31: {aufa32: Beschneidung)}, für die (hängt ab von der vorhergehenden Bestätigung) aus der Beschneidung nicht allein, sondern auch für die, welche wandeln u. s. w.f33: diea34: viel,ef35: einf36: Apostelg.f37: also:abf38: geprediget (a b) ; geprediget (f)abf39: geprediget.abc40: als,a41: Judenthum,aef42: Judenabcef43: Nationalunterscheidungenab44: Unterscheidb45: Völckerab46: (Apostelg.f47: angenehm. [(]Apostelg.f48: 35.)bc49: fünf,
Besessen,Besessener.ab1/zDa Matth. 4, 24. in dem Verzeichniß von andern
Kranken undElendenf2 die
Besessenen mit angeführt
a3 werden: so ist es ausgemacht, daß es Kranke
/agewesen sind.
a\ ∥a4 Die Art der Krankheit läßt sich eben so leicht bestimmen, da die Evangelisten
/abcentweder
abc\ ihnen alle Kennzeichen der
∥ef5Rasenden beylegen, und sie mit allen gewöhnlichen Ausbrüchen der wütendsten
f7Rasereyvorstellen,
a8Matth. 8, 28.Marc. 1, 23.
|d102| |e102|5, 2.
ab9f. Luc.
/f8,
/e36.
e\ ∥e10/abcoder
abc\f\ ∥f11/aauch
a\ zuweilen
/bcsie
bc\ ∥a12 als
stummea13 oder
blind und
stumm zugleich beschreiben.
ab14Matth. 9, 32.12, 22.
/abDaher wird auch
ab\z\
zDaß in den damaligen gemeinen Sprachgebrauch Rasende und überhaupt melancholische Menschen Besessene genennet werden, ist auch daraus erweislich, daß Joh. 10, 20.vergl.7, 20.z
/abdie Redart
f15,
er hat den Teufel,
/zJoh. 10, 20. durch den Zusatz er
f16z\ ∥z17istunsinnigfz18 erklärt
∥z19, und von dergleichen Menschen bey erfolgter Besserung
c20 gesagt
∥z21,
sie wären |z7|wieder vernünftig geworden, Marc. 5, 15.Luc. 8, 35.
|c38| Wenn also die Juden auch vom Johannes wegen seiner eingezogenen Lebensart
/fsagten,
z22erf\ ∥f23hat denTeufel,
f24 so sollte dieß eben so viel seyn, als was
z25 wir
/z/fetwa
f\ sagen würden,
f26z\ ∥z27es ist einmilzsüchtigerf28, melancholischer, leutscheuer Mensch.
ab\
⌇⌇abz ∥a29 Es
/abthut auch wohl nichts zur Sache, daß in so vielen Stellen der evangelischen Geschichte, als
z30Matth. 10, 1. 8.Marc. 1, 32. 39.3, 15.Luc. 6, 18.7, 21.8, 2.9, 1.die Besessenen von den Kranken unterschieden werden; denn auch wir unterscheiden im genauern Sprachgebrauch
f31 Melancholische und Kranke von einander,
/zso fern
z\ ∥z32 wir uns bey den erstern
z33 |f103| mehr
/zeine Gemüthsverwirrung
z\ ∥z34 denken. Es mögen also immerhin
/fkeine
f\Kranke
z35 gewesen seyn, wenn es nur erweislich ist, daß es Unsinnige gewesen:
z36 und das ist es mir.
/zIch bin fest überzeugt
z\ab\ ∥ab37/z, daß die Juden alle
/abmit schreckhaften fürchterlichen Zufällen Behaftete,
Besesseneab\ ∥ab38 genannt, und zwar
vom Teufel, weil sie während ihres Aufenthalts in Babel die Meinung
f39 der chaldäischen Philosophen von den bösen Geistern, als Urhebern gewisser nicht leicht erklärbaren fürchterlichen Krankheiten,
a40 angenommen hatten. Man findet daher in den Büchern der jüdischen Gelehrten, die nach der Rückkehr aus Babel geschrieben sind, ein
|d103| |e103| vorher ganz unbekanntes
/fund ungeglaubtes
f\System von den bösen
/aGeistern;
f41 und
a\ ∥a42 so hat es unter uns Zeiten gegeben, wo man auch jeden
Wahnwitzigen, stummgewordnenf43u. s. w. für behext hielt (welches im Grund eben so viel, als einen vom Teufel Besessenen
abc44 gelten sollte).
∥f47 Die wundervolle That Jesu bestand also bey Heilung solcher Krankheiten nichtdarinn
ef48, daß er einen ei
|c39|gentlichen Teufel austrieb (denn das Böse aus dem Herzen und Leben der Menschen, diesen Sittenteufel, wollte er eigentlich vertreiben, s.
Werke des Teufels ), sondern
f49 daß er
/f/abcunheilbare
abc\f\ ∥abc50 Krankheiten wegnahm
f51, die das Volk dem Teufel, als einem persönlichen Menschenpeiniger
ab52 zuschrieb. Und nur den spätern Erleuchtungen des Evangeliums
ab53 durch die Apostel überließ er es
a54 nach seiner Weisheit, diesen Wahn zu zerstreuen. Ganz wie ein guter erfahrner Arzt die Krankheit heilt,
a55 und dem Patienten über
|f104|läßt, was er davon denken will; oder vielmehr, gleich Gott, der alles fein zu seiner Zeit thut, verhielt er sich auch in diesem Fall
f56, und machte
|a42| |b42| die an sich unrichtige Einbildung nur vor der Hand dadurch unschädlich,
f57 daß er nie in eigentlichen und von selbst veranlaßten Unterweisungen den Satz behauptete,
f58daß der Teufel über die Gesundheit und das Leben der Menschen jemals einige Gewalt gehabt habe,
/fund
f\ vielmehr allezeit unmittelbar auf Gott, als den allmächtigen Regierer unsrer
f59 Schicksale, hinwies.
z\
/zNach diesen Voraussetzungen wird man es auch nicht unwahrscheinlich finden, daß Matth. 8.vergl. mit Marc.
f60 1.Luc. 8. nicht wirkliche Teufel, sondern die von ihm besessen geglaubten
f61un|d104||e104|ter die Heerde Säue gefahren, und deswegen
aus ihren Hölen
af62hervorgegangen, wie man eigentlich (und
a63 nicht
in, nicht
sie fuhren aus) übersetzen muß. Die Wahnwitzigen baten sich nemlich in ihrem
e64 Unsinn, bey welchem
a65 doch immer noch der Nationalabscheu vor den Säuen in ihnen wirkte, aus, unter
/fden Säuen
f\ ∥f66 ein Schrecken
e67 zu
|c40| erregen; diese Forderung
abc68 schrieben denn die dabey stehenden Juden dem Teufel, ihrer Einbildung gemäß, zu, und es erforderte
ab69 also die Wahrheit der Geschichte, sie als vom Teufel vorgebracht zu beschreiben.
/abcIch
abc\
abcDa es billig ist, in dergleichen Fragen auch vornemlich
bc70 die Einsichten der Aerzte zu Rathe zu ziehen, so
abc verweise
∥abc71 diejenigen, die von dieser Art der Krankheit noch genauer belehrt seyn wollen, auf des Richard
Mead hieher gehörige Abhandlung von den
bibli|a43||b43|schen Krankheiten, die 1749
abf72 nach der Londner Ausgabe wieder in Deutschland ist abgedruckt worden.
z\
ab1: Besessener:f2: Elenden,a3: aufgeführta4: gewesen:ef5: Irren oder gar (e) ; Irren oder gar (f)ef6: Epileptischen, Irren oder garf7: wüthendstena8: vorstellen:ab9: 2e10: 27. f.f11: a12: aucha13: stumme,ab14: beschreibenf15: Redeartf16: erz17: durch, erfz18: unsinnig,z19: wirdc20: Beßerungz21: wirdz22: sagten:f23: sagten „erf24: Teufel“z25: wennf26: würden:z27: im gleichen Fall sagen:f28: milssüchtigera29: z30: als:f31: Sprachgebrauche,z32: insofernz33: letzternz34: leibliche Schwachheitenz35: Krankenz36: gewesen;ab37: ist also kein Zweifelab38: Kranke dieser Gattung |a41| |b41|Beseßnef39: Meynunga40: Krankheitenf41: Geistern,a42: Geistern: Undf43: gewordenenabc44: Beseßnen, (a) ; Beseßnen, (b) ; Beseßnen, (c)abc45: Beseßnen (b) ; Beseßnen (c)abc46: Beseßenenf47: Nennen doch auch wir die Epilepsie das böse Wesen.ef48: darinf49: sondern,abc50: die unheilbarstenf51: heilteab52: Menschenpeiniger,ab53: Evangeliia54: es,a55: heiltf56: Fallef57: unschädlich;f58: behauptete:f59: menschlicherf60: Marc[.]f61: Geglaubtenaf62: Höhlena63: (und,e64: ihrena65: welchenf66: ihnene67: Schrekkenabc68: Foderungab69: erfodertebc70: vornehmlichabc71: ichabf72: 1749.
/z|f105|Besprengen,/fBesprengung:e1 Ebr.
f\ ∥f210, 22.sollte
b3 man für
besprenget inetc.
b4 genauer übersetzen,
gereinigt im Herzen von dem bösen Gewissen; denn das griechische Wort bedeutet beydes,
besprengen und
reinigen, welches letzte hier die Redeverbindung erfordert.
e5 Dann ist immer noch der Ausdruck in so weit figürlich,
/bin so weit
b\ ∥b6 er eine Anspielung auf die gottesdienstlichen Besprengungen der Israeliten, theils mit Opferblut, theils mit Wasser
f7 (3 B. Mos. 16, 14.
ab8etc.4, 5. 6.2 B. Mos. 29, 4.),
f9 enthält; und da nun eben jene eine sinnbildliche Vorstellung der Wegnehmung der Sünden des Volks waren, so heißt
gereinigetab10 eben so viel als
befreyt.
ab11Luther hat daher mit gutem Grunde
abc12 das
und los in seiner Ueber
|d105||e105|setzung eingeschaltet.
ab13Besprengung des BlutesJesu Christi1 Petr. 1, 2. ist in gleicher Rücksicht auf jene Besprengungen, als einen kirchlichen Gebrauch der Israeliten, eine uneigentliche Beschreibung
der Theilnehmung an der freyen Be|c41|gnadigung Gottes durchJesum, und
/abkönnte man freyer übersetzen
f14ab\ ∥ab15
Petrus, ein Apostel Jesu Christiden
a16 unter den hin und her – – –
∥a17 zerstreuten Juden, nach dem gnädigen Rath Gottes,
a18 durch die Heiligung des Geistes zum Gehorsam und zur Theilnehmung
|a44| |b44| an der göttlichen Begnadigung durch Jesum Christum erwählten Fremdlingen.
z\
e1: Besprengung.f2: Besprengung. Hebr.b3: solteb4: etc[.]e5: erfodert.b6: insoweitf7: Wasser,ab8: 14f9: 4.)ab10: gereinigtab11: befreyt:abc12: Grundab13: eingeschaltet:f14: übersetzen:ab15: müste eigentlich die Uebersetzung so fließen:a16: denen,a17: Bithyniaa18: Gottes
abBlut der Besprengung, s.
Blut .
ab
/zBestehen, heißt so viel, als
gegründetseyn,
ab11 Cor. 2, 5. Die Uebersetzung
/a/fsoll
bce2 seyn;
f\ ∥f3damita\ ∥a4euer Glaube gegründet/asey. Dann
a\ ∥a5feststehenf62 Tim. 2, 19.
der unwandelbare Grund |f106|Gottes steht/effest; endlich bedeutet
ef\ ∥ef7durch jemand bestehen, durch ihn
vereiniget,
a9 gleichsam zusammen gehalten werden
f10Col. 1, 17.
Er ist
vor allen (der
Erste der
Gemeine,
ef11 wie gleich nachher statt
vor allenv.
af12 18. der
Vorsitzende, wie man es eigentlich übersetzen könnte, gesagt wird)
/fund es besteht
ab13 alles durch ihn (er
f\ ∥f14 hat
Judenund
ab15Heyden zu einer Kirche
vereiniget;
a16 welches wieder mit dem gleich folgenden,
er ist das Haupt des Leibes, und mit dem,
er hat aus beyden eins gemacht, in der Parallelstelle
f17Eph. 2, 14.
a18 ganz einerley
/aist). s.
b19a\ ∥a20Fülle ,Himmel .
Den Gelehrten ist übrigens nicht unbekannt, daß das griechische Wort, welches
∥ab21Luther hier
beste|d106||e106|hen übersetzt, von einer
versammeltenabc22 Menge gesagt wird.
z\
ab1: seynbce2: solltef3: sollte seyn,a4: sollte seyn: Damita5: sey; dannf6: stehen,ef7: . Endlich bedeutet, (e) ; . Endlich bedeutet, (f)ef8: fest. Endlich bedeutet,a9: vereinigetf10: werden,ef11: Gemeine;af12: V.ab13: bestehetf14: [(]erab15: unda16: vereiniget,f17: Paralelstellea18: 14.)b19: S.a20: ist. S.ab21: der seligeabc22: versammleten
/zBesuchen einen andern, bedeutet nach dem allgemeinen Sprachgebrauch
f1 der Ebräer
f2 und Grie
|c42|chen in folgenden Stellen,
sich eines annehmen, für ihn sorgen, und sollte gleich in der Uebersetzung deutlicher angegeben werden.
|a45||b45|Luc. 1, 68. 78. Er sich seines Volks angenommen
ef3 und ihm eine Errettung verschaft
bf4: s.
Erlösung – durch welche sich unsrer
f5 angenommen hat der Aufgang aus der Höhe.
Jac. 1, 27. Ein reiner – – für Witwen
ef6 und Waysen in ihrem Elend sorgen u. s. w.
Im letzten Fall konnte, nach den damaligen äußerlichen Umständen der Christen, die eigentliche Hausbesuchung solcher Elenden mehr als itzt
f7 zu den besondern Erweisungen einer solchen Fürsorge nothwendig
/abcseyn. Nur
abc\ ∥abc8 aus dem Aus
|f107|druck läßt sich so etwas nicht schließen, und armen Verwittweten und Verwayseten möchte in unsern Umständen dieß
a9 mehr lästig fallen, auch für den, der es thun
/bwollte,
/acoft
ac\b\ ∥b10 ein zweydeutiges Aufsehen machen. Weit besser ists also, so für sie zu sorgen, daß sie auch Obdach und unter demselben
/abdie Nothwendigkeiten des Lebens
ab\ ∥ab11 haben können.
z\
f1: Sprachgebrauchef2: Hebräeref3: angenommen,bf4: verschafftf5: unsereref6: Wittwenf7: jetztabc8: seyn; allein nura9: diesb10: wolte,ab11: ein zufriedenes Herz
Beten,/zbitten im NamenJesuaf1Joh. 14, 13.
/ab14.
ab\15, 16.16, 24. 26. Der Ausdruck, wie der Zusammenhang, beweiset zur Genüge, daß dieß
a3 eine besondere Bezeichnung des apostolischen
/abcAmtsgebets
abc\ ∥abc4 und mit andern Worten so
/abviel
/csey
c\, als
ab\ ∥ab5anChrististatt, als sein Apostel, Gott um irgend etwas zur Verkündigung und Ausbreitung der Religion dienlichesanrufen.
a6 So versichert
|d107| |e107|er
f7 ∥ab8(Joh. 14, 26.),
f9 der Vater werde den heiligen Geist ihnen
/asenden in seinem
a\ ∥a10 |a46| |b46|Namen, an seiner statt:
f11 so sollten die Apostel im
NamenJe|c43|su, d. i. an seiner statt, Wunder verrichten (Marci 16, 17.):
f12 so werden die unredlichen Lehrer vorgestellt, wie sie im Namen Jesu, d. i. an seiner statt,
f13 gelehret (Matth. 7,
/f22.): und
a14f\ ∥f15 so versteht sich von selbst, wie Jesus sagen konnte,
f16bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen, weil er bis dahin das Lehramt des Evangelii selbst verwaltet hatte, und nun erst am Ende seines Lebens es ihnen gleichsam abtrat, „ich gehe zum Vater, und was ihr von nun an
f17/aals meine Apostel
a\ ∥a18 bitten werdet“
a19etc.s.
ab20Name .
z\ ∥z21/abIch will
/zdamit
z\ niemand die Beruhigung nehmen
z22 im Namen Jesu zu beten, und keinem Prediger die Freyheit
∥z23 der Allgemeinheit der Christen,
z24 dieses Gebet
/zzu
|f108| empfehlen, wenn
z\ ∥z25 es so viel
/zseyn soll,
f26 als
z\ ∥z27 gern, oft, unter dem ernsten Bewußtseyn
z28 des allgegenwärtigen Gottes
z29 mit lebhafter Empfindung seiner eignen
fz30 Hülfsbedürftigkeit und frohem
z31 Zutrauen zu Gott, kurz,
z32 als ein erleuchteter Christ
ef33/zbeten
z\ ∥z34. Aber in einem
/zWörterbuch dieser Art, ist
z\ ∥z35 es nöthig zu sagen,
wasJesus
ef36selbstz37 in einer solchen Unterredung mit seinen
/zAposteln
über ihre künftige Amtsführungz\ ∥z38 dabey
/zgedacht habe
z\ ∥z39.
Augustin ist der erste mir bekannte Schriftausleger unter den Alten, der diese Aussprüche Jesu nicht bloß auf die Apostel eingeschränkt wissen will. Aber eben die Frage, die er aufwirft und verneint
z40:
Sollen wir das bloß von den Aposteln verstehen?dasz41sey ferne!läßet
czf42 vermuthen, daß dieß
ef44 die frühere oder doch schon dazumal bekannte Erklärung gewesen. Und so eignen
cz45, |d108| |e108|Apollinarius,
z46 dieses Gebet nur den Aposteln zu.
/zDieser
z\ ∥z47 sagt ausdrücklich:
cz48Christus thut,
wasz50die Apostel/zbitten.z\ ∥z51ab\
af1: Jesu. (a) ; Jesu. (f)af2: Jesu,a3: diesabc4: Amtsgebetes sey,ab5: viel, als,a6: anrufen:f7: er,ab8: ihnenf9: 26.)a10: senden, in seinemf11: statt;f12: 17.);f13: statta14: Undf15: 22.) Undf16: konnte:f17: an,a18: in meinem Namena19: werdet[“]ab20: S.z21: bitten im Namen Jesu:z22: rauben,z23: nehmen,z24: Christenz25: recht erklärt (daßf26: soll:z27: sey als,z28: Bewustseynz29: Gottes,fz30: eigenenz31: kindlichemz32: kurzef33: Christ,z34: beten) zu empfehlenz35: Wörterbuch, wie das meinige seyn sollte, waref36: Jesusz37: selbst,z38: Apo|z8|steln, von ihrer künftigen Amtsführung,z39: gedacht, dieß habe ich denn zuerst gethan und laße es noch dabeyz40: verneinetz41: Dasczf42: läßt (c z) ; läßt (f)czf43: lässetef44: diescz45: Chrysostomusz46: Apollinariusz47: Der letzterecz48: ausdrüklich; (c) ; ausdrüklich; (z)cz49: ausdrücklich,z50: wasz51: bitten. S. des CorderiusCatenam in JoannemS. 362.
/ab|c44|/zBetenan allen Orten,
z\ ∥z11 Tim. 2, 8.d. i.
/zin allenz\ ∥z2öffentlichen Versammlungen derChristenz3 sollen nur die Männer vorbeten.
ab\
z1: Beten an allen Orten,z2: in allenz3: Christen,
/zBetenmit der Zunge, oder,
mit Zungen, 1 Cor. 14, 13. 14. 15.
im Geist, imSinn,
ab1 eben daselbst. Die eigentliche Uebersetzung ist:
13. Wer daher in einer fremden Sprache betet, der bete also, daß er es auch auslege;
14. Denn wenn ich in einer fremden Sprache bete, so betet zwar mein Herz, aber der Sinn, den ich damit verbinde, hilft dem andern (dem meine Sprache unbekannt ist) nichts, vergl.v.
af2 16.
|f109|15. Was geziemt sich also? Nemlich; ich will zwar zu meiner Erbauung beten, aber auch so, daß andre
f3 (in öffentlicher Versammlung) meinen Sinn fassen: vergl.v.
af4 19.
Der Apostel tadelt nemlich in dem ganzen Capitel die in der
∥abc5 corinthischen Ge
|a47||b47|meine
/bc/adamals
a\ ∥a6 eingerissene
bc\ ∥bc7 Unordnung in einer der übrigen Gemeine unbekannten Sprache
a8 die gottesdienstlichen Handlungen zu
/bverrichten.
b\ ∥b9z\
ab1: Sinnaf2: V.f3: andereaf4: V.abc5: damaligena6: so sehrbc7: so sehr eingerißenea8: Sprache,b9: verrichten s. S.singen.
/zBetenohneUnterlaßf11 Thess. 5, 17.vergl.Luc. 18, 1.
b2Röm. 12, 12. ist
von der öftern Gebetsübung zu
/efverstehen;
abc3 das
ef\ ∥ef4 heißt in allen Sprachen etwas unabläßig thun, wenn man es oft und fleißig thut. s.
ab6vertreten .
z\
f1: Unterlaß,b2: 1,abc3: verstehen:ef4: verstehen. Das (e) ; verstehen. Das (f)ef5: verstehen. Soab6: S.
/cz/abBetrübt machen,
betrübt werden, ist nach dem besten griechischen Sprachgebrauch
f1, Eph. 4, 30.soviel
ef2 als
unwillig machen, |d109|werden; beleidigen, beleidigtwerden:
ef3 Und viel
|e109|leicht auch Röm. 14, 15.So sagt Plutarch im
Solon: Er
brachte denCrösusauf (wo er denn das in den angeführten Stellen vorkommende Wort braucht)
ohne ihn zu bessern.
efLuther selbst hat schon 2 Cor. 9, 7. das Nennwort richtig übersetzt: Unwille.ef ab\cz\
abBetrüben, betrübt:Siehe
b4Heiliger Geist ,Traurigkeit .
ab
f1: Sprachgebraucheef2: so vielef3: werden.b4: S.
/abBeyde,Eph.
z1 2, 14. 16. 18.
/zJuden und Heyden;
z\ ∥z2s.
/zeins machen. z\ ∥z3ab\
z1: Ephes.z2: Juden und Heyden:z3: eins machen .
/abBeybringen,/zbeweisen, darthun,
/fApostg. 24, 13.
f\ ∥f1z\ ∥z2vergl.25, 7.
∥z3ab\
f1: z2: z3: beweisen, darthun.
/zBeugendie Knie; s.
anbeten . Eph. 3, 14. zeigt es die besondre
f1 göttliche Verehrung an, die durch
|c45| die
Anrufung geschieht, daß man sogleich übersetzen könnte.
abf2
Ich rufe an den Vater unsers Herrn etc.z\
f1: besondereabf2: könnte:
/z|f110|Bewegen:Luc. 2, 19.Maria –
bewegteab1 (diese Erzählung von Jesu)
in ihrem Herzen, d. i. sie dachte hin und her darüber nach, was sie zu bedeuten hätte, welches
ab2 die eigentliche Bestimmung ihres Sohnes seyn möchte u. s. w.In einigen Ausgaben der Lutherschen Uebersetzung steht auch wirklich das deutlichere
/aerwegen; und
a\ ∥a3 die ganze Vorstellung ist
/efalso
ef\ eine schöne Veranlassung, das
eignef4stille Nachdenken über die
/fReligion
f\ ∥f5 sich und andern zu empfehlen.
z\
ab1: bewegeteab2: wasa3: erwegen: Undf4: eigenef5: Religion, oder besondere Vorfälle
/zBeylage,ab1 14. bedeutet etwas,
das bey einem andern zur Verwahrung niedergelegt ist, und so hat Luther dasselbe übersetzt
f21 Tim. 6, 20. Unter seiner
Beylage |a48| |b48| versteht Paulus entweder sein
Leben, welches dazumal (v.
af38.4, 15–18.) in großer Gefahr war, und versichert sich, daß Gott ihm dasselbe, wenn es sonst sein Wille sey, wohl erhalten könne
f4 (s.
Krebs in den Anmerkungen über das Neue
f5 Testament aus dem
|d110| |e110|Josephus); oder
f6 welches ich wegen des,
bis anjenen Tag, noch vorziehen möchte,
seinenabc7apostolischen Beruf,seina8Lehramtv.
af9 11., – ich bin gewiß, daß er mich bey dem mir anvertrauten Apostelamt
a10 bis ans Ende meines Lebens
a11 schützen könne. Dieses Lehramt, oder die
Lehre selbst, nennt er
/fnun
f\ auch die herrliche Beylage des Timotheus
abc12. Es ist schwer, zwischen solchen gleich wahrscheinlichen und gleich sprachrichtigen Erklärungen zu wählen, und
/aum so geziemender, jeden
f13a\ ∥a14 für
/asich wählen zu lassen
a\ ∥a15.
z\
ab1: Beylage;f2: übersetzt,af3: (V.f4: könne,f5: N.f6: oder,abc7: seinena8: seinaf9: V.a10: Apostelamt,a11: Lebens,abc12: Timotheif13: Jedena14: bescheiden, wenigstens nichta15: andre Leser dabey zu entscheiden
/z|c46|Beylegen,aufheben
af1Col. 1, 5.2 Tim. 4, 8. Im Griechischen steht ein von dem gleich vor
|f111|hergehenden Nennwort unterschiednes
abf3 Zeitwort.
z\
af1: aufheben: (a) ; aufheben: (f)af2: aufheben,abf3: unterschiedenes
/zBild/aderb2a\ ∥a1HerrlichkeitChristia32 Cor. 3, 18. Der Sinn scheint zu seyn (in Verbindung mit dem 13ten v.
abf4 und die Zwischenrede für eine gelegentliche Erläuterung angenommen): So
a5 konnten die Israeliten das Angesicht Mosis nicht ohne Decke sehen;
aber wir (Apostel), wie wir die Herrlichkeit und Vortreflichkeit
f6 des Evangelii Jesu Christi klar und deutlich erkennen, so werden wir auch immer geschickter, sie andern eben so klar und
|a49||b49| deutlich zu predigen; werden auch darinn
abf7Jesu, dessen Geist wir haben, immer ähnlicher.
z\
ab1: (nemlich, der (a) ; (nemlich, der (b)ab2: dera3: Christi)abf4: V.a5: sof6: Vortrefflichkeitabf7: darum (a b) ; darum (f)abf8: darin
/zBildGottes: s.
Ebenbild .
z\
/zBischofa1;Aufseheref2 (s.
/fAelteste ) Apostg.
ab3 20,
f\ ∥f428.1 Tim. 3, 2.Tit. 1, 7,
abcef5
der
a6Seelen; Seelsorger, wie wir zu sagen pflegen, der sich durch nützliche Belehrungen und Ermahnungen um andre
f7 verdient macht.
abc8 So wird also Jesus1 Petr. 2, 25. recht eigentlich
|d111||e111|genannt
ab9 in eben dem Verstand
ef10, in welchem er
Hirte ,Prophet ,Fürst des Lebens ,Herzog der Seligkeit ,Haupt der Gemeine u. s. w. genannt wird; s. an den gehörigen Orten.
z\
a1: Bischoffef2: Aufseher,ab3: Apostelg.f4: Aelteste .) abcef5: 7.a6: derf7: andereabc8: macht:ab9: genannt,ef10: Verstande
/zBitten.abc1 Von Jesu wird gesagt,
f2 daß er
/afür die
a\ ∥a3Menschen/fbitte Ebr.
f\ ∥f47, 25.
b5 und welches gleichgeltend ist, sie
vertretef6/bcRöm. 8, 34.
bc\ ∥bc7fürsiea8sprechef91 Joh. 2, 1.Dieß
ae10 hat er wirklich noch auf die feyerlichste Weise am Ende seines Lebens gethan
f11Joh. 17, 9. 11. 15.
ab12 (s.
Welt ) ff. Allein die Christen aus dem Judenthum, mit denen es die Apostel in den angezeigten Stellen zu thun
|c47| hatten, musten
f13 zu ihrer völligen
|f112|Beruhigung
/fwissen, daß
f\ ∥f14 wie sie überhaupt keines eigentlichen Hohenpriesters weiter bedurften
f15, so auch die Darbringungen desselben, seine Fürbitten und Segnungen, ihnen
/fweiter nicht
f\ ∥f16 nöthig wären.
ab17 Es wird ihnen daher wegen ihrer fortdauernden Anhänglichkeit an die Aeußerlichkeiten ihres Gottesdienstes versichert,
f18 daß ih
|a50||b50|nen das alles nun entbehrlich sey, da Jesus durch sein Evangelium einen so förmlichen
f19sinnlichen Gottesdienst aufgehoben, ihnen
ab20 den freyen kindlichen Zutritt zu Gott verschaft
f21 habe; es so gut sey, als wenn er ihr beständiger sichtbarer Hoherpriester und Fürsprecher wäre.
z\
abc1: Bitten:f2: gesagt:a3: für dief4: bitte, Hebr.b5: 25,f6: vertrete,bc7: a8: sief9: spreche,ae10: Diesf11: gethan,ab12: 15f13: mußtenf14: wissen: daß,f15: bedürftenf16: nicht mehrab17: wären:f18: versichert:f19: beschwerlichenab20: unsf21: verschafft
/zBittenundFlehenf1Eph. 6, 18.Phil. 4, 6. sollte eigentlich auch am ersten Ort
f2 übersetzt seyn,
Gebet und
Flehen,
a3 und zeigt ein
herzliches, eifriges Gebet an.
z\
f1: Flehen,f2: Ortea3: Flehen
/zBitte,Gebet,
∥abc11 Tim. 2, 1.
/abcwürde ich
abc\ so unterscheiden
abc2, daß das erste überhaupt
alle gute Wünsche, und die Erklärungen derselben, das zweyte, eigentliche
Gebete und Anrufungen anzeige
abc3.
z\
abc1: istabc2: unterschiedenabc3: anzeigt
/z|d112| |e112|Bleiben,in Gott, inJesu, in dem Vater undSohnf1 zeigt entweder eine
Pflichterweisung oder eine
Neigung an. Im ersten Fall bedeutet
inJesubleiben und seinBleibenef2inunsf3Joh. 15, 4. 5. 6.1 Joh. 2, 6.3, 6.4, 13. seiner Lehre getreu seyn, in dem Bekenntniß seines Evangelii beharren
ef4 und durch dasselbe zu allem Guten geleitet werden, nach seiner eignen
f5 und der JohanneischenErklärung
f6/bb\ ∥b7 ∥ef82 Joh. 9. Im zweyten Fall, wie Joh. 6, 56.1 Joh. 4, 15. 16. heißt es so viel,
/aals,
ef9a\Gott |f113|undJesumlie|c48|benef10und sie gegenseitig zu Freunden/abhaben. Dieß
ef11ab\ ∥ab12 ist zum Theil wieder die eigne
f13 Erklärung Johannis
f14, da er einmal () für das,
wir bleiben in Gott, welches der
/fGegensatz,
ab15 erfoderte
f\ ∥f16, sagt,
seine Liebe ist/fvölligf\inuns,
b17 |a51||b51| wir lieben ihn von ganzem Herzen.
a18 Nach einer freyen Uebersetzung würde ich also sagen:
Joh. 6, 56.
c19 Wer meine Lehre annimmt,
ef20 und sich recht zu eigen macht, der liebet
c21 mich und wird von mir geliebet
abc22 werden.
Wer da saget, daß er sein
Jüngera23 sey, der muß auch wandeln
ab24 wie er gewandelt hat.
/f– – 4, 15.
f\ ∥f25 Wer nun bekennet, daß Jesus von Gott ist gesendet
ef26worden,
b27 der hat Gott zum Freunde und
∥abc28 liebet Gott.
Theophylact unter den ältern und
Camerarius unter den neuern Auslegern haben diese Ausdrücke in dem Evangelio Johannis schon beynahe
/feben
f\ so erkläret
ef29, und der erste bemerkt ausdrücklich, daß Joh. 15, 9. die Erklärung des vorhergehenden enthalte.
|d113| |e113|Bleibet in meinerLiebef30Joh. 15, 9. ist die zärtliche Bitte eines abscheidenden Freundes, ihn nicht zu vergessen:
Behaltet mich lieb, würde ich übersetzen –
/ab(v.
f33ab\ ∥ab3110.)
das wird geschehen, wenn ihr meine Gebote haltet – v.
abf34 11.
Darum bitte ich euch also, damit ihr allezeit, wie ich, ein freudiges Herz haben könnet, und eure Freude so gründlich alslebhaftef35sey.
z\
f1: Sohn,ef2: bleibenf3: uns,ef4: beharren,f5: eigenenf6: Erklärung,b7: Joh[.] 15, 7.ef8: 2.ef9: alsef10: lieben,ef11: Diesab12: haben: Diesf13: eigenef14: Johannesab15: Gegensatzf16: Gegensatz erforderteb17: unsa18: Herzen:c19: 56ef20: annimmtc21: liebtabc22: geliebta23: Jüngerab24: wandeln,f25: 1 Joh. 4, 15.ef26: gesandtb27: wordenabc28: eref29: erklärtf30: Liebe,abf31: und (V. (a) ; und (V. (b) ; und (V. (f)abf32: und (V. (b) ; und (V. (f)abf33: (V.abf34: V.ef35: dauerhaft
abcBloß: Ebr. 4, 13.
b1s.
Wort Gottes.
abc
/zBlutdesHerrnf11 Cor. 11, 27.
a2 ist so viel, als der
a3TodJesu,
ef4 und man wird ein Mitschuldiger
|c49| desselben durch unehrerbietigen Genuß des
|f114|Abendmahls, indem man bey dieser Ge
|a52||b52|dächtnißfeyer seines Todes mit eben so großer Gleichgültigkeit oder grober Verachtung gegenwärtig ist, als es seine ungerechten Richter bey der Hinrichtung selbst waren.
z\
f1: Herrn,a2: 27.;a3: deref4: Jesu;
/zBlutChristi,Jesu Christi, des
f1Testaments, des
ewigen Testaments, der
Besprengung, und was von dem einen und
abc2 dem andern auf eine sehr erhabne
f3 Art in folgenden Stellen Röm. 3, 25.5, 9.Eph. 1, 7.2, 13.Col. 1, 14. 20.1 Petr. 1, 18. 19.
b41 Joh. 1, 7.Ebr.
f5 9, 13.
a614.10, 19. 29.13, 12. 20.Offenb. 1, 5.5, 9. behauptet wird, sind Ausdrücke und Redarten
f7, welche die Christen, die ehemals Juden gewesen waren, und die aus dem Heydenthum, die mit ihnen gar zu geneigt waren,
ef8 oder doch von ihnen
∥ab9 verleitet werden konnten, neben dem Bekenntniß des Christenthums ihre eignen
f10blutigen Opfergebräuche fortzusetzen, von einer solchen Vermischung abhalten sollten:
f11 „Das ist ja ganz, wollen die Apostel sagen, der Absicht des Christenthums zuwider; dazu ist ja eben Jesus gekommen, daß
|d114| |e124[!]| er durch Einführung einer Religion des Herzens und des Wandels solche knechtische Gottesdienste ganz abschaffen, uns die Ueberzeugung schenken wollte, daß Gott ohne leibliche Gaben und Opfer gegen jeden zurückkehrenden Sohn väterlich gesinnt
/absey. Denket
ab\ ∥ab12, daß Jesus sich ja eben deswegen selbst aufgeopfert hat, um euch von einem solchen an sich unkräftigen Gottesdienste zu
|a53| |b53| befreyen (
euch zu erlösen voneuremf13eitelnWandelf141 Petr.
e15 1, 18.),
f16 alle Völker, die bisher
∥ab17 wegen ihrer verschiedenen
|c50|Religionsge
|f115|bräuche, wie ihr Juden und Heyden,
c18 in bitterer
ab19 Feindschaft mit andern
abc21 lebten, durch eine
abc22 Religion zu vereinigen (
er hat Friede gemachtetc.Col. 1, 20.) und uns ohne alle Opfer einen freudigen Zugang zu Gott in unsern Gebeten, Danksagungen und ganzer Anbetung zu
/fverschaffen (Ebr.
f\ ∥f23 10, 19.).
a24 Das überleget, so urtheilet, und bemüht
abf25 euch übrigens, die Menschen zu werden, die ihr nach seinem Evangelio seyn sollet, so habt ihr Friede mit Gott durch unsern Herrn Jesum Christum,
und sein Tod ist die erfreulichste Bestätigung davon.“ Oder auch nach dem, was gleich gesagt werden soll, er
f26 ist statt aller Versöhnopfer.
f27
Also soll freilich
abcf28 das
BlutJesu so viel seyn, als der
TodJesu, und es ist mit dem Gebrauch jenes Worts,
af29 kein grösserer
f30 Nachdruck
/averbunden;
a\ ∥a31 ∥bc32 nur für jüdische Christen, die
f33 immer wieder zu ihren blutigen Opfern zurück
abc34 und die aus dem Heydenthum nach sich ziehen
/abcwollten
abc\, war es sinnlicher, mehr das
Blut als den Tod zu nennen, und für solche konnte auch im besten
a35 Verstande gesagt werden,
sein Blut mache rein |d115| |e115|von allen Sünden, nemlich die man bey nun erfolgter Besserung ehemals begangen (wie dieß
aef36 der Zusammenhang
/ferfodert), insofern
ae37f\ ∥f38 er durch denselben die Lehre von der Begnadigung bey
|a54||b54| Gott bestätiget hat. Ich will nicht sagen, daß die Christen, die diese Vorstellung hörten, sogleich auch diese Erklärung dabey dachten.
ab39 Ich will nicht einmal annehmen, daß
e40Petrus und Johannes sie so deutlich als Paulus
/abeingesehen
/chaben,
c\ab\ ∥ab41 ∥e42 da es auch bey ihrer Erleuchtung Gra
|f116|de gab
ab43 und sie wenigstens in den Vordersätzen, die ich
|c51| ihnen in den Mund gelegt, dieselbe Einsicht hatten. Aber auf die Erklärung kam es auch nicht an, wenn nur durch die ganze Vorstellung der Zweck, den bessern kindlichen Gottesdienst annehmungswürdig zu machen, erreicht wurde. Da ich bey den Artikeln
Erlösung ,Hoherpriester ,Opfer , immer wieder auf diese Vorstellung zurückkommen werde, so erspare
ab44 ich bis dahin
/fandre Beweise,
f\ ∥f45 da
/abohne dieß
ef46ab\ ∥ab47 die Erklärung aller damit verwandten Ausdrücke erst volles Licht giebt. Es wird indeß dienlich seyn, einige von den angezeigten Stellen besonders durchzugehen, und den Anfang von
f49 einer gar
f50 ausgelassenen zu machen.
Apostg.
f51 20, 28. ist es nöthig, für Leser, die es anstößig finden möchten, wenn vom
Blute Gottes geredet werde, zu erinnern, daß einige alte Bücher statt die
GemeineGottesf52 entweder schlechthin die
Gemeine, oder, die
Gemeine des Herrn lesen, und daß die mittelste Lesart
f53 vielen die richtige zu seyn scheint. Das Ganze soll anzeigen,
f54daß
a55Jesusdurch eine bis |d116| |e116|zumTodf56standhafte |a55| |b55|Vertheidigung der Wahrheit ihrBekenntnißc57bey andern ausgebreitet.
Ephes.
abf58 2, 13. ist der Verstand: Ihr, die ihr ehemals Heyden waret, seydnun,
ab59 als Christen, mit den Christen aus dem Judenthum vereiniget worden
ab60 durch den Tod Jesu,
f61 welcher damit die Aufhebung aller leiblichen Opfer, die euch von einander trennten, aufs gewisseste bestätiget hat: s.
ab62Christus ,ferne seyn .
|c52| |f117|1 Joh. 1, 7.
b63 So wir als erleuchtete Christen leben (s.
wandelnf64 ), wie Gott selbst ein reines und heiliges Wesen ist; so stehen wir und er in dem genauesten
a65 und erfreulichsten Verhältniß (das
unter einander geht auf Gott und die Guten;
mit ihm hatte er vorher gesagt): Und wenn wir
/funs
f\ denn ehemals
∥f66 versündiget haben, da wir noch im Judenthum lebten, so haben wir durch Christum den Trost, daß uns das bey unserm gegenwärtigen gebesserten Zustand
f67 nicht weiter von
ab68 Gott zugerechnet wird,
ef69 und sein Blut macht uns rein etc.
Diese Stelle ist so beweisend für die Unmöglichkeit göttlicher Begnadigung ohne eine schon wirklich angefangne
f70Sinnesänderung, daß wenn sie auch nur die einzige wäre, wie sie es doch nicht ist, die so unedle Vorstellung von der Vergebung der Sünden ohne Heiligung in einem offenbaren Widerspruche
abc71 |a56| |b56| damit stehet. Aber gewiß ist die Sache selbst eben so widersprechend
ab73.
z\
f1: desabc2: oderf3: erhabeneb4: 19,f5: Hebr.a6: 12.f7: Redeartenef8: warenab9: leichtf10: eigenenf11: sollten.ab12: sey; denketf13: euermf14: Wandel,e15: Pet.f16: 18.)ab17: nurc18: Heydenab19: bittrer (a) ; bittrer (b)ab20: bittereabc21: einanderabc22: Einef23: verschaffen, (Hebr.a24: 19.):abf25: bemühetf26: „erf27: Versöhnopfer.“abcf28: freylichaf29: Wortsf30: größerera31: verbunden: aberbc32: aberf33: welcheabc34: zurückwollten,a35: beßtenaef36: diesae37: in so fernf38: erfordert), in so fernab39: dachten:e40: dasab41: eingesehen,e42: undab43: gab;ab44: versparef45: andere Beweise;ef46: diesab47: ohnedies (a) ; ohnedies (b)ab48: ohnedießf49: mitf50: ganzf51: Apostelg.f52: Gottes,f53: Leseartf54: anzeigen:a55: daßf56: Todec57: Bekenntnisabf58: Eph.ab59: nunab60: worden,f61: Jesu;ab62: S.b63: 7,f64: wandelna65: genaustenf66: unsf67: Zustandeab68: voref69: wirdf70: angefangeneabc71: Wiederspruch (a) ; Wiederspruch (b c)abc72: Widerspruchab73: wiedersprechend
/zBlutdesLammes.
ab1Apoc. 7, 14.12, 11. Ich halte dieß
abcef2 für eine Beschreibung des
Märtyrertodes.
ab3So beschreibt
Ignatius in seinem Brief
f4 an die
Römerbeym Ruinart
f5 den seinigen als eine Aufopferung, sich als ein Opferthier; und die Ge
|d117||e117|meine zu Smyrna läßt eben daselbst in ihrem Brief
abcf6 von der Hinrichtung des
Policarpa7 diesen unter andern Gott danken, der ihn gewürdigt habe, den Märtyrern
b8 zugesellet zu werden, und an dem
Kelch Christi, d. i. an seinem Tod
f9, Theil zu
/anehmen. Der
a\ ∥a10 Grund der Beschreibung wäre also darinn
f11 zu suchen,
|f118| daß die Märtyrer um der Wahrheit willen eben so un
|c53|schuldig litten, als Jesus vor ihnen gelitten hatte.
desf12Testaments, des
neuen Testaments, des
/fewigen Ebr.
f\ ∥f13 10, 29. Matth. 26, 28. Marci 14, 24.
abc14/efu. s. w.
ef\ ∥ef15s.
ab16Testament .
abderb17Besprengung; s.
Besprengung .
ab z\
ab1: Lammes:abcef2: diesab3: Märtyrertodes:f4: Briefef5: Ruinartabcf6: Briefea7: Polycarpb8: Martyrernf9: Todea10: nehmen: derf11: darinf12: Desf13: ewigen, Hebr.abc14: 24ef15: u. a. m.ab16: S.b17: der
/zBlutvergießen.Ebr.
f1 9, 22. ist die Behauptung, ohne
a2Blutvergießen geschieht keine Vergebung, nicht so allgemein zu verstehen, sondern mit der gleich vorhergehenden Einschränkung,
nach dem Gesetz, nemlich,
abc3 der mosaischen
ab4 Gebräuche.
z\
f1: Hebr.a2: ohneabc3: nemlichab4: Mosaischen
abBöse, (das) s.
einfältig ,erlösen .
ab
/z/abcBöse.abc\ ∥abc11 Cor. 5, 13.
/abcsollte man
abc\ nachdrücklicher und kürzer für
f3
|a57| |b57| Thut von euch selbst hinaus,
der böse ist –
/abcübersetzen
abc\ ∥abc4:
Stoßet den Bösewicht aus eurer Gemeine; welches schon v.
af5 7. in bildlichen Ausdrücken war erinnert worden. So hat Luther selbst dasselbe Wort richtig übersetzt
f61 Joh. 2, 13. 14. wo vielleicht nach 3, 8.der Teufel zu verstehen ist, dem die jüdischen Philosophen auch alles moralische Böse
∥f7 zuschrieben. Eph. 6, 16.
/abs.
ab\ ∥ab8Herren der Welt .
z\
abc1: Bösewicht: So sollte (a b) ; Bösewicht: So sollte (c)abc2: Bösewicht. So solltef3: für:abc4: übersetzt seynaf5: V.f6: übersetzt,f7: unter den Menschenab8: steht Bösewicht nicht im Text. S.
/z/abBosheit.s.
ab\ ∥ab1Kinder ,/abSauerteig ab\ ∥ab2. Sonst bedeutet es Apostg.
abcf3 3, 26.1 Cor. 14, 20. alle heydnische
Laster überhaupt; hingegen sollte es
f4Luc. 11, 39.Apostg.
abf5 8, 22.Eph. 4, 31.Col. 3, 8.
|d118| |e118|Tit. 3, 3.1 Petr. 2, 1. wie es auch der jedesmalige Zusammenhang der Rede beweist, und Luther selbst Röm. 1, 29. übersetzt hat, eigentlicher
f6Schalkheitheißena7.
z\
ab1: Bosheit:S.ab2: Sauerteig ,Deckelabcf3: Apostelg.f4: es,abf5: Apostelg.f6: eigentlicher,a7: heißen
/z/abBothschaft,ef1 ist
Lehref2ab\ ∥ab31 Joh. 3, 11.vergl. mit Es.
f4 28, 9. wo Luther das hebräische
abc5 Wort, welches
|c54|/cdie
c\ Griechen wörtlich
Bothschaft ge
|f119|ben, richtig
Predigt, und
verkündigen, lehren, übersetzt.
z\
ef1: Bothschaftf2: Lehre,ab3: Bothschaft:Lehre;f4: Esai.abc5: ebräische
/zBraut,Bräutigam,ab1Joh. 3, 29. ist das Ganze eine sprüchwörtliche
ab2Redart
f3, und eben so wird die Vergleichung Matth. 9, 15.
/ab25, 5.22, 2. folg.Marc. 2, 19.
ab\ ∥ab4Luc. 5, 34.
/ab35.
ab\ nur zu einer gelegentlichen Erläuterung angestellt. Man sollte also Jesum nicht in das Spiel mengen, welches man zuweilen mit der Kirche, als
/aseiner |b58|Braut, treibt.
b5a\ ∥a6 Er selbst hat sie nie seine Braut genannt, und am wenigsten ein
einzelnes Glied, welches noch weit anstößiger ist.
/abVielmehr, wenn er einigemal die Vergleichung seiner Person mit einem Bräutigam ergriffen, mäßiget er sie doch so, daß er nur die Freunde desselben (
Hochzeitleute, wie Luther übersetzt) in die Vergleichung hineinbringt. Ich bestimme diese Anmerkung besonders Lehrern der Gemeinen, die solchen Tändeleyen mit gewissenhaften
f7 Ernst entgegen arbeiten sollten, und nicht die Einbildungskraft ihrer Zuhörer mit Bildern anfüllen, die
c8 von ihnen
ef9 gar zu leicht auf eine anstößige Weise erweitert werden können, und sehr oft, auch von ganzen Gemeinen, sind erweitert worden.
ab\z\
zBraut,Bräutigam: Was ich am Ende der hierbey im Wörterbuch gemachten Anmerkung gesagt, wiederhole ich nochmals für die, denen ich sie gleich anfänglich bestimmt hatte; ich will sagen für Lehrer der Gemeinen, die den Verstand unterrichten, das Herz bessern, und nicht die Einbildungskraft ihrer Zuhörer mit Bildern, die von ihnen gar zu leicht auf eine anstößige Weise erweitert werden können, und |z9| sehr oft erweitert werden, anfüllen sollen. Man sehe also wie Jesus die gelegentliche Vergleichung seiner Person mit einem Bräutigam mäßiget, daß er nur die Freunde und Freundinnen desselben (Hochzeitleute, wie Luther übersetzt) oder die Hochzeitgäste, aber keine Braut in dieselbe hineinbringt und vergleiche noch mit den bereits angeführten Stellen, Marc. 2, 19.Matth. 25, 5.22, 2. ff.z
ab1: Bräutigam:ab2: sprichwörtlichef3: Redeartab4: b5: treibt:a6: einer |a58|BrautJesu, treibt:f7: gewissenhaftemc8: welcheef9: vielen
/z/abcBrechen.Die Schrift brechen, Joh. 10, 35.vergl.Joh. 7, 23. und Ebr.
f1 10, 28. wo Luther in einer ähnlichen Verbindung dasselbe griechische Wort
zerbrechen übersetzt, ist soviel
ef2, als sie
|d119| |e119|verwerfen, verletzenetc. Ich würde in der ersten Stelle übersetzen:
und die Schrift muß doch gelten – in der zweyten;
f3um der gesetzlichen Vorschrift nicht entgegen zu handeln, welches der Fall würde gewesen seyn, wenn Jemand
ef4 |f120| um des Sabbaths willen sein Kind nicht am achten Tage hätte wollen beschneiden lassen.
Den
Sabbath brechen,
e5 ihn entheiligen,
das Brodbrechenf6s.
Brod .
abc\
abc/cBrechen: siehe
c\ ∥c7Brod ,Sabbath /c,Schrift ,Tempel c\.
abc z\
f1: Hebr.ef2: so vielf3: zweyten:ef4: jemande5: Joh. 5, 18,f6: brechen.c7: Brechen. s.
/zBreit,Breite.ab1Matth. 7, 13. heißt der
breite Weg, die gemeine Lebensart; s.
ab2Pforte ,Weg .
Breitea3Eph. 3, 18. bedeutet, nebst den übrigen Maaßwörtern, Länge
f4etc. den
ganzen Umfang, nemlich der
abc5christlichen
/abcErkenntniß, von welcher
abc\ ∥abc6 in dem gleich folgenden
/abcgeredet
abc\ ∥abc8 wird, nur daß Luther in der Uebersetzung statt Erkenntniß
alles/awissensetzt.
b10a\ ∥a11 Der Sinn beyder Verse ist:
a12
|c55|Auf daß ihr mit allen Christen begreifen möget, welches der Umfang der Religion sey; aber auch zugleich euch überzeugt halten, daß
∥f13 die größte
abc14 Einsicht noch nicht zureichend ist, und am Ende, Christum lieb haben, besser ist, als alles Erkenntniß.
Man könnte aber auch aus dem vorhergehenden 17ten V. das Wort
Liebe wiederholen, und dann wäre der Verstand:
ab15
– Und in einer gegenseitigen Liebe recht gegründet zu seyn; daß ihr immer mehr ihren ganzen Umfang einsehen lernet, und vor allen Dingen erkennet, daß Christumlieben
f16 weit vortreflicher
f17 ist, als noch so große Religionseinsichten haben.
z\
ab1: Breite:ab2: siehea3: Breitef4: Längeabc5: desabc6: Erkenntnisses, welches (a) ; Erkenntnisses, welches (b c)abc7: Erkenntnisses, dessenabc8: Verse genannt (a) ; Verse genannt (b c)abc9: Verse gedachtb10: setzt:a11: Wissen setzt:a12: ist;f13: dazuabc14: grösteab15: Verstand;f16: lieben,f17: vortrefflicher
/abczBrennen,2 Cor. 11, 29.soviel
ef1, als
in Affect gerathen, aufgebracht werden, in Bewegung |d120|ge|e120|setztwerden; vergl.2
∥f2 Maccab. 4, 38. Grundtext und Uebersetzung. Die freyere Uebersetzung würde seyn:
Wer ist schwach im Erkenntniß, daß ich mich nicht nach seiner Schwachheit bequeme? wessen Gewissen wird |f121|von andern beunruhiget, daß ich/fmichf\nicht seiner mitlebhaftenf3Eifer ∥f4annehme? Dem Sinn der ersten Helfte
f5 ist die Bezeugung 1 Cor. 9, 22. ganz ähnlich, und in derselben Bedeutung verbindet Paulus beyde Wörter
f6schwach seyn, und,
geärgert werden, Röm. 14, 21.
abcz\
ef1: so vielf2: B.f3: lebhaftemf4: michf5: Hälftef6: Wörter,
/zBrief,ab12 Cor. 3, 2. 3. Hier ist in der Vergleichung selbst der Brief Pauli das Empfeh
|a59||b59|lungsschreiben der Corinther für ihn an andre
f2 Gemeinen, und Brief Christi das Empfehlungsschreiben Christi für Paulum an die Corinther. Die Vergleichung
∥abc3 leitet er im 1.
ef4V. dadurch ein, daß er, wie eigentlich übersetzt werden sollte, sagt:
Wir bedürfen weder, wie einige (falsche Apostel)
ab6 eines an euch, noch von euch; denn (das letztere ist unsre
f7 innige und unauslöschliche Liebe zu euch, die uns immer zu eurem Lobe beredt macht) ihr seyd unser Empfehlungsschreiben an andre
f8, geschrieben in unser Herz kenntlich und lesbar allen Menschen: Und dagegen (sind wir euch durch Jesum Christum selbst, der uns zum Apostelamte
/abunter euch
ab\ berufen und geschickt gemacht hat,
∥ab9 genug empfohlen) seyd auch ihr
|c56| uns offenbar das beste Empfehlungsschreiben Christi, welches wir selbst an euch abgeliefert haben, nicht mit Dinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steiner
|d121||e121|ne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln des Herzens (also eben so unauslöschlich) geschrieben.
z\
ab1: Brief:f2: andereabc3: selbstef4: 1[.] (e) ; 1[.] (f)ef5: 1stenab6: Apostel),f7: unseref8: Andereab9: es auch bey euch zu verkündigen,
/z|f122|Brod,ab1ist überhaupt der
Unterhalt des Lebens,
/abcz. E.
abc\ ∥abc2 im Vater Unser, wo man genauer übersetzen sollte:
Unsern
nothdürftigen Unterhalt gieb
unsabc3 heute,
s.
täglich –
∥ab4Luc. 15, 17.
/ab(die ihr reichliches Auskommen haben) 2 Thess. 3, 8.
ab\
|a60| |b60| Haben auch nicht umsonst unsern Unterhalt von jemand genommen – wie viele – die ihr gutes Auskommen haben.
Dann bedeutet
/ees
e\ in einem engern Verstande
f5 die
gewöhnlichen Nahrungsmittel, Speise und Trank, und also nur einen Theil des Unterhalts; Matth. 4, 4.Luc. 4, 4. Der Sinn ist: Gott ist nicht an die ordentlichen Nahrungsmittel in der Erhaltung des Menschen
/abcgebunden.
abc\ ∥abc6
Im engsten Verstande ist es das eigentliche Brod
f7Matth. 16, 8.Marc.
abc8 8, 17.
Nach der mittelsten Bedeutung heißt nun,
ab9das Brod essen, überhaupt
speisen,
ab10Matth. 15, 2.vergl.v.
af11 20.Marc. 7, 2. (3. 4.);
ab12zu Gastegehen,
b13Luc. 14, 1.; und in der ersten
sein eigen Brod essen, 2
c14 Thess. 3, 12.
selbst für seinen Unterhalt sorgen, ihn selbst erwerben;
eines an|c57|dern Brod essen, Joh. 13, 18.
durch ihn versorgt werden, Gutthaten von ihm genießen
f15(Ps. 41, 10.)
f16
Das Brod
brechenf17Matth. 14, 19.15, 36.Marc. 8, 19.Luc. 24, 30.
/bApostg.
af18 27, 35.
b\ ∥b191 Cor. 10, 16. und in den Einsetzungsworten
|d122| |e122| bey den Evangelisten und dem Apostel Paulus ist nach den Sitten der Morgenländer,
/fdie sich beym Essen keiner Messer bedienen, eben das, was wir das Brod schneiden nennen, und also
f\ ∥f20 so viel,
|f123| als es theilen.
/fUnd weil
f\ ∥f21 der Genuß des Brods im Abendmahl zu den besondern gottesdienst
|a61||b61|lichen Feyerlichkeiten der Christen gehörte, so nennen die Apostel diesen Genuß das
Brodbrechen im vorzüglichsten
abc22 Verstande, 1 Cor. 10, 16.Apostg.
f23 2, 42.20, 7. Nach der mittelsten Stelle waren also dazumal die vornehmsten Stücke des öffentlichen Gottesdienstes, der Unterricht, der Genuß des Abendmahls, endlich das gemeinschaftliche Gebet; und
Gemeinschaftund Brodbrechen ist, nach unsrer
f24 Art zu reden, der
gemeinschaftliche Genuß desAbendmahls.
ab25Die dritte Stelle enthält noch einen besondern Beweis
a26 dieses apostolischen Sprachgebrauchs, indem daselbst (nach v.
af27 8. 9. 11.) von einer nächtlichen Zusammenkunft die Rede ist, welche man wohl nicht anstellte, um Brod unter die Armen auszutheilen, wovon einige die Redart
f28 haben verstehen wollen. Diesen Verstand hat sie, wie ich glaube, Apostg.
f29 2, 46.; allein hier wird auch durch den Zusatz,
f30hin und her in den Häusern, die Redart
f31 anders bestimmt, und durch den Inhalt der beyden vorhergehenden Verse der Leser noch mehr berechtiget, an eine mildthätige Austheilung zu denken: Ganz wie
|c58|Es.
ef32 58, 7. welches diesen letzten Sprachgebrauch noch mehr bestätiget.
z\
ab1: Brod:abc2: z. B.abc3: unsab4: 2 Thess. 3, 8.f5: Verstande,abc6: gebunden; er kann es auch auf eine außerordentliche Weise thun.f7: Brod,abc8: Marciab9: nunab10: speisen;af11: V.ab12: 4.)b13: gehen.c14: 2.f15: genießen,f16: 10.).f17: brechen,af18: Apostelg.b19: f20: deren Brodte eine Art dünner Kuchen waren,f21: Weil nunabc22: vorzüglichenf23: Apostelg.f24: unsererab25: Abendmahls:a26: Beweis,af27: V.f28: Redeartf29: Apostelg.f30: Zusatzf31: Redeartef32: Jes.
/zBroddesLebensf1Joh. 6, 35. 48.
vom Himmel, das vom Himmel kommen/fistv.
ab2f\ ∥f332. 41. 50.das
f4lebendige Brod vom/fHimmelv.
ab5f\ ∥f657.
Brod Gottes – das der Welt das Leben/abcgiebt. Dieß
ef7abc\ ∥abc8 |d123| |e123| letztere ist schon eine nähere Erklärung des ersten Ausdrucks
e10,
|a62| |b62| der nun eigentlich
|f124| so viel bedeuten soll, als
ab11 das
Werkzeug, der Lehrer, Urheber der
Glückseligkeit.
ab12 So ist es in allen Sprachen gewöhnlich,
/abcdas
abc\ ∥abc13, was die Seele stärkt und erfreut,
/abcals ein Nahrungsmittel vorzustellen
abc\ ∥abc14, ihr selbst
∥abc15 den Genuß
/adesselben
bc16 zuzuschreiben.
a\ ∥a17 Ganz besonders liebten die jüdischen und Platonischen
f18Weltweisen dergleichen bildliche Vorstellungen, wozu
ef19 auch nur Sprüchw.
ab20 9, 5.Sir. 15, 3. zum Beweise dienen kann. s.
ab21Fleisch .
z\
f1: Lebens,ab2: V.f3: ist, V.f4: dasab5: V.f6: Himmel, V.ef7: Diesabc8: giebt: dies (a) ; giebt: dies (b c)abc9: giebt: dieße10: Ausdruckab11: als,ab12: Glückseligkeit:abc13: die Nahrungsmittel von demabc14: zu brauchenabc15: Nahrung undbc16: derselbena17: derselben zuzuschreiben:f18: platonischenef19: wovonab20: Sprichw.ab21: S.
/zBruder ist zuweilen ein jeder
naherVerwandterf1Matth. 12, 46.Marc. 3, 31.Luc. 8, 19.Matth. 13, 55.Joh. 2, 12.7, 5.Gal. 1, 19.
Dannf2 bedeutet es
Amtsgehülfenf3Apostg. 9, 17. 1 Cor. 16, 11.
ef4Phil. 2, 25.Col. 1, 1.Philem. 1.Heb.
abf5 13, 23.Eph. 6, 21.Col. 4, 7.2 Petr. 3, 15.2 Cor. 11, 26.;
/adrittens
b6Mitbürgerf7a\ ∥a8Matth. 5, 47. 22. 23. 24.
∥ab918, 15. 21. und nach diesem letzten unter den Juden üblichen Sprachgebrauch
f10 und der eignen
f11 Bestätigung desselben unter den Christen durch Jesum, Matth. 23, 8. ist es endlich so viel, als ein
Mitchrist, ein Mitbüger der christlichen Gesellschaft.
ab12 (Eph. 2, 19.) Luc. 22, 32.Apostg.
f13/ab14, 2.
ab\15, 1. 7. 13. 22. 23. 32. 36. 40.
∥ab14 16, 40.
/ab17, 10. 14.18, 18. 27.21, 7. 17.28, 14. 15. 21.
ab\Röm.
|c59| 8, 12.14, 10. 13. 15. 21.1 Cor[.]
abcef15 6, 5. 6.8, 11. 13.15, 6.Eph. 6, 10.Phil. 1, 14.
/ab1 Tim. 4, 6.6, 2.1 Thess. 4, 10.
ab\1 Petr. 2, 17.1 Joh. 2, 9. 10. 11.3, 10. 14. 15. 16. 17.4, 20. 21.Jac. 1, 16.
|a63| |b63|Jac. 2, 15.4, 11. – Gal. 6, 10. steht dafür
Glaubensgenossenc16.
z\
zBruder: Zu den Stellen, in welchen dieses Wort einen Mitchristen bedeutet, gehören noch folgende: Apostelg. 14, 2.17, 10. 14.18, 18. 27.21, 7. 17.28, 14. 15. 21.1. Tim. 4, 6.6, 2.z
f1: Verwandter,f2: Dannf3: Amtsgehülfen,ef4: 12.abf5: Hebr.b6: Drittensf7: Mitbürger,a8: Drittens Mitbürger,ab9: 45.f10: Sprachgebrauchef11: eigenenab12: Gesellschaftf13: Apostelg.ab14: Apostg.abcef15: Cor.c16: Glaubensgenoßen
/z|d124| |e124| |f125|Bruderliebe oder
brüderlichef1Röm. 12, 10.1 Thess. 4, 9.1 Petr. 1, 22.3, 8.2 Petr.
a2 1, 7.Ebr.
f3 13, 1. ist also zur Unterscheidung der allgemeinen Menschenliebe, die liebreiche Gesinnung gegen Religionsverwandte nebst ihren Erweisungen. In den damaligen Zeiten, in welchen der mitten unter einer ansehnlichen Menge Juden oder Heyden wohnende kleine Haufe
abc4 der Christen ganz verlassen würde gewesen seyn, wenn
∥abc6 nicht alle
/abuntereinander
/csich
c\ab\ ∥ab8 desto thätiger beygestanden hätten, war diese Bruderliebe eine ganz besondre
f9 Pflicht. Nach den gegenwärtigen Umständen
/abcchristlicher
abc\ ∥abc10 Gemeinen verliert
abc11 sie sich, so zu reden, in der allgemeinen Menschenliebe,
f12 und wo intolerante Gemeinen die Oberhand haben, da kann es sogar Pflicht der Religion für den mäßiger
abc13 denkenden Theil unter denselben seyn, die Erweisungen der Menschenliebe der Bruderliebe vorzuziehen.
a14 Hier ist nemlich der Fall gegenseitig, der die besondern Uebungen der Bruderliebe in den apostolischen Zeiten nothwendiger machte; hier hat der Mitmensch weniger Beystand, als der Mitchrist
abc15, und braucht eben deswegen den meinigen mehr.
z\
f1: brüderliche,a2: Pet.f3: Hebr.abc4: Haufen (a b) ; Haufen (c)abc5: Hauffenabc6: sich (a b) ; sich (c)abc7: sie sichab8: unter einanderf9: besondereabc10: der christlichenabc11: verlieretf12: Menschenliebe;abc13: mäßiga14: vorzuziehen:abc15: Mitbruder
/zBrünstig.ab1 Zweymal steht dieses Wort in der Lutherschen Uebersetzung am rechten Ort und drückt das Griechische
∥abc2 eigentlich aus; nemlich,
|c60|Apostg.
f3 18, 25.Röm. 12, 11.
|a64| |b64| Aber 1 Petr. 1, 22.4, 8. sollte das Wort
/finnigf\ ∥f4 in der Uebersetzung gewählt seyn
f5 – Habt
/funter einander
f\ ∥f6 eine innige Liebe
f7 – Die Frage ist nur noch, was
brünstig im Geist |f126| seyn soll.
ab8 Es ist also in der letzten Stelle der Gegensatz von der Trägheit zum Guten, und soll die herzliche Nacheiferung desselben an
|d125||e125|zeigen; in der ersten aber geht es mehr auf die Lebhaftigkeit des Vortrags und die feurige Beredsamkeit
f9 des Apollo.
z\
ab1: Brünstig:abc2: rechtf3: Apostelg.f4: innig, da in einer solchen Verbindung das brünstig etwas anstößig ist,f5: seyn.f6: untereinanderf7: Liebe.ab8: soll:f9: Beredtsamkeit
/zBuchdesLebensf1Phil. 4, 3.Offenb. 3, 5.13, 8.17, 8.20, 12.22, 19. Die gleichgeltende Benennung ist
das lebendige Buch des LammesOffenb. 21, 27. Es ist nun schon einmal (s.
anschreiben ) erinnert worden, daß die Bürgerlisten bey den Juden
das Buch der Lebendigen (Ps. 69, 29.
b2) genannt wurden, in welches die Namen aller Israeliten jedes Orts eingetragen waren, und daß daher die mit diesem Gebrauch bekannten Apostel, als ehemalige Juden, Gott gleichsam ein Buch zueignen
a3, in welches das neue Volk
c4 der Christen von ihm eingeschrieben werde.
a5 In gleicher Rücksicht nennt sie Paulus (Eph. 2, 19.)
Bürger; und daher kömmt endlich dieser Ausdruck mit den davon zusammengesetzten
b6Redarten
f7 am häufigsten in der Offenbahrung
ab8 vor, in welcher
a9 Sprache, Bilder, Benennungen, alles aus der jüdischen Staatsverfassung übergetragen ist.
Geschrieben seyn in diesemBuchf10, oder gegenseitig,
aus demselben ausgelöscht werden,
|a65| |b65| heißt also
/cso viel
c\ ∥c11, als, im ersten Fall, ein
a12wahres Glied der Kirche seyn, im zweyten,
aus der christlichen Kirche ausgestoßenwerden,
a13 oder
|c61| nicht dazu gerechnet werden.
a14 Was der Apostel sagt,
deren Namen sind imBuchabc15desLebensf16Phil. 4, 3. würden wir in unsrer
f17 gemeinen Sprache ausdrücken:
a18 die rechtschafne
abf19 |f127| Christen sind.
/aDieß
ef21/bcmacht
bc\ ∥bc22a\ ∥a23 denn auch die
abc24 so oft aufgeworfne
abcf25 Frage
/abcunnöthig
abc\, wie man wieder aus dem Buche des Lebens könne ausgestrichen werden? bey der man nemlich voraussetzte, daß das
acbf27 eigentlich so
|d126| |e126| viel sey, als
zum ewigen Leben erwähltseyn.
a30 Es ist eben so deutlich, daß Moses2
c31B. 32, 32. 33. sich nicht die Ausschließung
c32 von ewiger Glückseligkeit, sondern die
Annehmungabcef33derRegierungslastf34 unter einem solchen Volke wünschte.
a35 Er stellet Gott vor, wie er sein Volk namentlich in ein Buch geschrieben hat, und ihn
f36 unter dem Titel des Vorstehers desselben eingetragen. In diesem Verhältniß will er also lieber ausgestrichen seyn, als es vor seinen Augen untergehen sehen.
z\
f1: Lebens,b2: 29a3: zuschreibenc4: Volcka5: werde:b6: zusammen gesetztenf7: Redeartenab8: Offenbarunga9: welcher,f10: Buchec11: soviela12: eina13: werden;a14: werden:abc15: Buchef16: Lebens,f17: unserera18: ausdrücken;abf19: rechtschaffne (a b) ; rechtschaffne (f)abf20: rechtschaffeneef21: Diesbc22: überhebt unsa23: Dies überhebt unsabc24: derabcf25: aufgeworfnen (a b c) ; aufgeworfnen (f)abcf26: aufgeworfeneacbf27: dies (a c) ; dies (b) ; dies (f)acbf28: dieß (b) ; dieß (f)acbf29: esa30: seyn:c31: 2.c32: Ausschliessungabcef33: Abnehmungf34: Religionslasta35: wünschte:f36: ihm
/zBuchstabe, der kleinste des Gesetzes
f1Matth. 5, 18. ist v.
f2 19. das geringscheinendste
ab3 Gebot:
∥ab4
Der Buchstabe tödtet, 2 Cor. 3, 6. 7.s.
Amt .
Die
ersten/abBuchstaben der christlichen Lehre,
e5ab\ ∥ab6Ebr.
f7 5, 12. die Anfangsgründe der Religion.
|a66| |b66|Unterdemef8Buchstaben der Beschneidungseyn,
ab9Röm. 2, 27. buchstäblich, im eigentlichen Verstande, beschnitten
/aseyn:
b10V.
a\ ∥a1129.
b12die
a13Beschneidung im Buchstaben, die eigentlich
abc14 sogenannte
/aBeschneidung. Nach
a\ ∥a15 einer freyen Uebersetzung würde es heißen:
27. Es wird also der unbeschnittene Heyde, der das Gesetz vollbringt, dich eigentlich beschnittenen Uebertreter des Gesetzes verdammen. 28. Denn der
a16 ist nicht ein wahrer Jude,
|c62| der es nur äußerlich ist; und eben so wenig das die rechte Beschneidung, die nur äußerlich am Fleische
/ageschieht. 29.
a\ ∥a17 Der ist vielmehr der wahre Jude, der es inner
|f128|lich ist, und die rechte Beschneidung
af18 eine geistliche des Herzens, und keinesweges die buchstäbliche des Fleisches.
|d127| |e127|Das alte Wesen desBuchstabensf19Röm. 7, 6. ist nach v.
f201. 4. 7. das alte geschriebene Gesetz.
z\
f1: Gesetzes,f2: V.ab3: gering scheinendsteab4: s.vergehen.e5: Lehreab6: Buchstaben,f7: Hebr.ef8: denab9: seyn;b10: seyn.a11: seyn v.b12: 29a13: Dieabc14: eigentlichea15: Beschneidung: nacha16: dasa17: geschieht:af18: Beschneidung,f19: Buchstabens,f20: V.
/abBürgerschaft,Eph. 2, 12. genauer Bürgerrecht
z1,
/cgleich nachher,
z2c\ ∥c3ohne Christo seyn/z; s.
ohne f4z\.
ab\
z1: Bürgerrechtz2: nachherc3: gleichnachher,f4: Ohne
/zBund.ab1 So übersetzt
∥abc2Luther1 Petr. 3, 21. ein Wort, welches weder nach dem Sprachgebrauch
f3 diese Bedeutung hat, noch in der Zusammensetzung mit dem Worte
Gott, wie sie im Text ist, haben kann. Bey andern griechischen Schriftstellern kömmt es zwar in der Bedeutung
Frage oder
/abcBitte vor,
abc\ ∥abc4 wie
/abDan. 4, 14. und beym
Thucydides 3, 53.
ef6 68.
ab\ ∥ab7 aber nie in einer solchen Redverbindung.
af9 Ich vermuthe also
∥abc11, daß es hier die
Verpflichtung bedeute, die der Täufling über sich nahm, und
/a/bcalso übersetzt werden könnte:
bc\ ∥bc12die
f13a\ ∥a14 |a67| |b67|Verpflichtung eines guten Gewissens gegen Gott, oder noch genauer,
die gewissenhafte Verpflichtung gegen/ac/bGottb\ ∥b15. Dieß
ef16ac\ ∥ac17 giebt einen sehr verständlichen Sinn, und stimmt auch mit der eigentlichen Bedeutung und Absicht der Taufhandlung überein.
a19 Sie ist nicht an sich ein Reinigungsmittel des und Gewissens; dafür giebt
/fsie
f\ auch Petrus
∥f20 nicht aus, weil er sonst im Gegensatz
f21 würde gesagt haben – nicht das Abthun des Unflats am Fleisch,
sondern |c63|das Abthun der Flecken imGewissenf22 – Der Täufling verpflichtet sich nur zum aufrichtigen Gehorsam gegen Gott, oder andre
f23 für ihn (wo der Gebrauch der Kindertaufe
c24 eingeführt ist) u. s. w.
z\
ab1: Bund:abc2: der sel.f3: Sprachgebraucheabc4: Bitte, (a b) ; Bitte, (c)abc5: Bitte, voref6: 55.ab7: Dan. 4, 14., vor, (a) ; Dan. 4, 14., vor, (b)ab8: , vor,af9: Redverbindung: (a) ; Redverbindung: (f)af10: Redeverbindung.abc11: mehrbc12: nunf13: diea14: nun dieb15: Gott, die Uebersetzung seyn sollteef16: Diesac17: Gott, die Uebersetzung seyn sollte: Dies (a) ; Gott, die Uebersetzung seyn sollte: Dies (c)ac18: Gott, die Uebersetzung seyn sollte. Diesa19: überein:f20: sief21: Gegensatzef22: Gewissen.f23: anderec24: Kindertauffe
/z|f129|Buße.ab1 Dieses deutsche Wort, welches eigentlich eine
Genugthuung anzeigt, in welcher Bedeutung es auch LutherEsra 7, 26. nimmt, drückt
|d128| |e128| den Sinn der beyden griechischen Wörter, für die
/aber es
ab\ ∥ab2 in der Uebersetzung des Neuen
f3 Testaments gebraucht hat, nicht richtig genug aus.
a4 Nur zweymal hat er dafür das bequemere
Reue gewählt 2 Cor. 7, 9. 10. Allein noch genauer würde man übersetzen müssen
Sinnesänderungf5, Besserung, wie
/aes
a\Philo (2 B.S.
f63,
ab7 5.)
∥a8 erklärt. So werden beyde griechische Wörter von Gott in der Uebersetzung
f9 des alten
abf10 Testaments in der einer
Aenderung seiner Rathschlüsse gebraucht, an allen den Orten, wo Luther auch den Begriff
a12 |a68| |b68| der Reue ausgedrückt hat; eben so braucht
Josephus das eine wie das andre
f13 von denen, die ihre
/fMeinungenoder
f\ ∥f14Entschließungen ändern, in welcher eingeschränktern
a15 Bedeutung es Ebr.
f16 12, 17. vorkömmt, wo es für
heißen sollte:
Wenn von Menschen die Rede ist, sollte also allezeit in der deutschen Uebersetzung für
Buße,
b22Sinnesänderung oder
Sinnesbesserungf23 oder
Rückkehr stehen, z. E.
Apostg.
f24 20, 21.
ich habe geprediget – –
|c64|die Rückkehr zu Gottetc.
Röm. 2, 4. Weißt du nicht, daß dich Gottes Güte zur Besserung leite?
2 Cor. 7, 9. – Daß ihr seyd betrübt worden zur Besserung.z\
ab1: Buße:ab2: es der selige Mannf3: N.a4: aus:f5: Sinnes-Aenderungf6: Sam.ab7: 3.a8: esf9: Uebersezzungabf10: Alten (a b) ; Alten (f)abf11: A.a12: Begriff13: anderef14: Meynungen odera15: eingeschränkterenf16: Hebr.e17: zuabc18: konntee19: Widerrufungabc20: nemlich, (a) ; nemlich, (b c)abc21: nemlichb22: Bußef23: Sinnesbesserung,f24: Apostelg.
/z|f130|Bußethun, ist daher eben so viel, als
sich bessern, sein Leben ändern,
f1 und dieser sogleich verständlichere
ef2 Ausdruck sollte allenthalben in unsrer
f3 deutschen Uebersetzung stehen, wo
∥abc4Luther jenen
|d129| |e129| eingeführt hat. Wenigstens müssen nun die Leser dieser Uebersetzung das dabey denken – bey
thutBußef5Matth. 3, 2.4, 17.Marci 1, 15.Apostg.
f6 2, 38.3, 19.
thue Buße/fApostg. 8, 22.
f\ ∥f7Offenb. 2, 5. 16.3, 3. 19.
Buße thunMarci 6, 12. Luc.
/ab15, 10.
ab\16, 30. bessert euch,
/fändre, beßre
f\ ∥f8 dich, sich bessern.
|a69| |b69|Der Buße nichtbedürfenf9Luc. 15, 7. ein schon wahrhaftig guter
abc10 Mensch seyn.
Buße und Vergebung derSünden!abcef11Luc. 24, 47.Apostg.
abf13 5, 31.Lebensbesserung und Begnadigung.
Buße zur Vergebung derSünden,
ab14Marci 1, 4.Luc. 3, 3.Apostg.
f15 2, 38. Besserung zur Erlangung der göttlichen Gnade.
Die Einsicht in die
b16 Religion würde an Klarheit und Richtigkeit ungemein viel gewinnen, wenn sich alle ihre Bekehrung nur
/fgrade
ab17 zu
f\ ∥f18 mit der Schrift nach allen den vorhergehenden Aussprüchen und Vorstellungen als eine Besserung dächten.
/fUnd wenn
f\ ∥f19 ein jeder, der sie nöthig hat, sich wirklich nach reifer Ueberlegung dazu entschlösse,
f20 so möchten die dabey gehabten unangenehmen Empfindungen der Mißbilligung sein
|c65| selbst und einer schamvollen
f21 Reue noch so unmerklich und von noch so kurzer Dauer gewesen seyn, die Besserung selbst wäre doch erfolgt, und also der Mensch da, den Gott als einen gebesserten wieder mit Wohlgefallen ansieht. Da brauchen
/fwir
f\ also auch
∥f22 als Predi
|f131|ger nicht einen so weiten Umweg zu nehmen, und uns bey allgemeinen
abc23 Beschreibungen der Erkenntniß
c24 und Bereuung der Sünden aufzuhalten. Alle solche Beschreibungen reichen doch noch lange nicht hin,
c25die
ab26 |d130| |e130| Menschen und jeden einzelen
f27 Menschen auf seine eignen
f28 Vergehungen aufmerksam zu
|a70| |b70|machen.
a29 Sagen wir ihm
ef30 aber,
beßref32dich, und
/aber hat
ab\ ∥ab33 Lust es zu thun, so wird er sich am sichersten sagen können, worinnen
f34 er dieser Besserung bedarf.
z\
zBuße thun: Sich bessern sollte man nach meiner ersten Erinnerung sogleich verständlicher dafür in Uebersetzungen, wie im christlichen Unterricht, sagen. Ich bemerke also nur noch, daß auch in unserer gegenwärtigen Uebersetzung Luthers dieser richtigere Ausdruck vorkömmt, Sir. 48, 16.Matth. 11, 20.Luc. 13, 3.z
f1: ändern;ef2: verständlichef3: unsererabc4: der seligef5: Buße,f6: Apostelg.f7: f8: ändere, besseref9: bedürfen,abc10: gebesserterabcef11: Sünden: (a b c) ; Sünden: (e f)abcef12: Sünden,abf13: Apostelg.ab14: Sündenf15: Apostelg.b16: derab17: geradef18: geradezuf19: Wenn dannf20: entschlösse;f21: schaamvollenf22: wirabc23: weitläuftigenc24: Erkänntnißc25: hinab26: denf27: einzelnenf28: eigenena29: machen:ef30: ihn (e) ; ihn (f)ef31: ihnenf32: bessereab33: hat erf34: worin