E.

/zEbenbild Gottes 2 Cor. 4, 4. des Unsichtbaren Col. 1, 15. des göttlichen /fWesens Ebr.f\f11, 3. wird Jesus genannt, insofernaf2 er mit allem göttlichen Ansehen auf der Welt erschien (Phil. 2, 6.)/ab, der Repräsentant, unumschränktercef3 Bevollmächtigte des unsichtbaren Gottes unter den Menschen seyn sollte, ihnen den göttlichen Willen bekannt zu machenab\. Die drittea5 Stelle /abscheint mirab\ab6 entscheidend für diese /abErklärung zu seyn.ab\
abErklärung, aber auch, wie mich dünkt, bisher noch so wenig in ihr rechtes Licht gesetzt |a96| |b96| worden, daß es die Sache wohl verdient, etwas dabey zu verweilen.ab
Lutherübersetzt:a7
Welchere8 ist der Glanz seiner Herrlichkeit,a9 und das Ebenbild seines Wesens.
Bey der ersten Hälftea10 dieser Uebersetzung weißabc11 ich eben nichts zu erinnern, als daß vielleicht noch genauer für Glanz, Abglanz (Wiederschein) und für Herrlichkeit, Majestät gesagt werden könnte. Das meiste kömmt hier auf |f156| die Erklärung an. Nurab12 in der zweyten /eHelftef13würdeab14e\e15 ich /abübersetzenab\ab16:
Und der Abdruck (die Gestalt) seiner (Macht) mächtigen Stärke.
|c91| |d155| |e155| Ich /abdenke nemlichab\ab17, daß beydec18Hälftena19 durchaus gleichgeltende Beschreibungen eben derselben Sache enthalten. Das Wort, welches ab20LutherWesen übersetzt, bedeutet ohnedießaef21 eigentlich das Bestehen eines Dinges; wird überhaupt von dem gebraucht, was dicht, fest, gründlich ist;abef22 und /abdie ganze Absicht des Briefs gieng dahinf23 zu zeigen,ab\
abes ist überdiesb24 schwer zu glauben, daß Paulus, der nirgends weniger, als in diesem Briefe, eine übersichtige Weisheit anbringen wollte, und lediglich zeigen,ab
daß in Jesu alles der Wahrheit nach vereiniget sey, was die Juden ehemals in Sinnbildern großes und feyerliches gesehen und gehört /abhatten.ab\
abhatten; er also ein solches Schreiben mit einer aus den Eingeweiden der Metaphysik hergenommenen Einleitung anfangen sollte.ab
Um so viel wahrscheinlicher wird es also auch, daß der |a97| |b97| Apostel hier gleichfalls ein Sinnbild der göttlichen Macht und Größe aus der Israelitischen Welt in Gedanken gehabt.ab25 Und diese Vermuthung erhebt sich /abzu einem höhernab\ab26Gradf27exegetischer Gewißheit, wenn sich findet, daß die Wolken-a28und Feuersäule die Herrlichkeit Gottes genannt wurdeab29 (welches ich als bekannt /abvoraussetze);ab\
abvoraussetze), und nach einem fernern Sprachgebrauch der griechischen Juden mit demselben Wort, welches der selige LutherWesen, ich Macht, aus der gleich anzuführenden Ursache, übersetze:b30 Ein entfernter Beweis hiervon könnte schon das seyn, daßab
das hebräischeabc31 Zeitwort, von welchem das Nennwort in der Bedeutung, Säule, abgeleitet ist, mit demselben griechischen Zeitwort von den Uebersetzern des Altenf32 Testaments gegeben wird, von welchem das griechische Nennwort in dieser Stelle herkömmt;c33/abendlichab\ab34 die gedachten Uebersetzer für ein andresf35 Wort, welches gleichfalls eine Säule oder Statue bedeutet, dasselbe Nennwort, von dem die Rede ist, in der Uebersetzung Ezech. 26, 11./abbrauchen. Es ist wenigstens nichtab\
abbrauchenb36 – Aber der allertreffendste ist wohl der, daß der griechische Verfasser (oder Uebersetzer, welches hier gleichgültig ist,) des Buchs der Weisheit 16, 21. gerade dieses Wort von der Wolken und Feuersäule in Beziehung auf 2 B. Mos. 16, 7.10 ff. braucht: Luther übersetzt auch hier nicht so richtig; denn so man auf dich harret, das macht deinen Kindern offenbar, wie süße du seyst, für, |a98| |b98|deine (Hypostase) Wolkensäule machte deinen Kindern/bdeine Süßigkeitb\b37offenbar. – Stehtsab
zu leugnenab38, daß jene |f157|Säule,f39 als etwas festes, dichtes, die Hypostase Gottes genannt werden /abkonnte, undab\
abkonnte; der Weise, mit diesem einzigen Wort, das Mosaische, die Herrlichkeit Gottes in der Wolken, ausdrücken wollte; folglichab
Gestalt der Hypostase Gottes hier beym Apostel, der Sprache nach /abganz wohl mit der Redartf40ab\ab412 B. Mos. 24, 17.das Ansehen der Herrlich|c92||d156||e156|keit/aGottes, /bverglichen werden kann, daß was hier χαρακτηρ istb\b42a\a43 dort ειδοςabf44/abseyab\; hier της ὑποστασεωςθ., dort της δοξης/abθ. Der Sinn würde also seyn: „Gottab\
abθ.)b45; und es endlich das natürlichste sey, den Sprachgebrauch eines Apostels aus dem Judenthum (und zwar in einem solchen an Juden gerichteten Schreiben) mit dem Sprachgebrauch eines jüdischen Gelehrten zu vergleichen? Und wie genau paßt dies in den ganzen übrigen Theil der Rede ein? Welche würdige und die ganze Absicht des Briefs feyerlich ankündigende Vorstellung? – „Gott, fängt er an,ab
hat ehemals auf mancherley Weise durch die Propheten geredet; aber nun redet er durch seinen Sohn und nur auf einerley Weise; ihn hat er gemacht zum Herrn über alles – denn nachdem erf46 gleich jener Wolken-ab47 und Feuersäulef48 das sichtbare Zeichen des großen und majestätischen Gottes auf der Welt gewesen, a49 in göttlicher Gestalt unter uns erschienen, und durch sein Evangelium die beßref50 Religion erhält, so hat er sich /abgesetzt etc.[“]f51ab\ab52 Ich vermuthe auch |a99| |b99| beynahe, daß Johannes gleiche Rücksicht genommen, wenn er sagt,f53wir sahen seineHerrlichkeitc54 (1, 14.) s.ab55wohnen .
Wenn ich nun doch in der Uebersetzung das Wort Macht, mächtige Stärke, gebraucht habe, so habe ich mehr den Sinn ausdrücken wollen, weil die Wolken und Feuersäule den mächtigen Schutz Gottes, seine Gegenwart, zugleich abbilden sollte, und man also auch Gegenwart dafür setzen könnte.z\
zEbenbild Gottes: Bey der weitläuftigen Anmerkung die ich im Wörterbuch S. 95. ff. über die Stellen gemacht habe, in welchen J. C. ohne oder mit einem Zusatz so genannt wird, ist es mir hauptsächlich darum zu thun gewesen, die zweyte Hälfte, der dritten Stelle Ebr. 1, 3. zu erläutern. Es würde auch noch itzt überflüßig seyn, die vielen ähnlichen Ausdrücke abzuschreiben, mit welchen die griechischen Jüden die Weisheit, die von Gott kömmt den Menschen unterrichtet u. s. w. zu beschreiben pflegen; wie z. E. der Verfasser des Buchs der Weisheit 7, 26. Genug, daß es in allen den ausgezeichneten Stellen, der Context deutlich macht, daß Jesus wegen seiner göttlichen Sendung so genannt wird, kraft dessen er der Repräsentant, unumschränkte Bevollmächtigte (s.Prophet ) des unsichtbaren Gottes unter den Menschen seyn sollte, durch den sie das Wahre und Gute sollten |z15| kennen lernen, und von dem sie es mit völligen Beyfall annehmen sollten. Hiernach ist es also mir einerley zu sagen, J. C.stellt den unsichtbaren Gott vor, oder, er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes nach Col. 1, 15. so wie es dem Apostel einerley war 2. Cor. 4. ihn das einemal das Ebenbild Gottes, v. 4. und ein zweytesmal den Herrnd. i. das Oberhaupt der christlichen Gemeine, den einzigen Meister (s.Herr , zu nennen. Wäre es ihm nicht einerley gewesen, so hätte er auf dem Ausdruck beharren müssen, und nachdem er gesagt hatte, Er ist das Ebenbild Gottes, nun auch, um seine Leser nicht irre zu machen, sagen müssen, wir predigen ihn, daß er das Ebenbild Gottes sey, oder erklärungsweise, daß er gleich ewiger, höchster, Gott sey, wie es wohl in neuern Predigten über diese Stelle lautet. Allein von der Gottheit Christi wollte der Apostel nach meinen Ueberzeugungen hier nicht reden. Wollte man dagegen einwenden, so würde jaJesu Christovor demMoseskein Vorzug gegeben, so könnte ich wohl kurz die Antwort von mir weisen und sagen: „Lieber! mache es mit dem Apostel aus.“ Aber damit dieß doch nicht unrecht verstanden werde, will ich lieber genauer wiederholen, was der Apostel zur Beantwortung dessen C. 3, v. 9. und v. 7.vergl. mit 4, 6. sagt: So das Amt, das die Verdammniß prediget, Herrlichkeit hat, wie vielmehr das Amt, das die Gerechtigkeit prediget im überschweng|z16|lichen Maaß? – Und – die Israeliten konnten das glänzende AngesichtMosisnicht ansehen; uns Christen aber leuchtet das AngesichtJ. C.zur deutlichsten und erfreulichsten Erkenntniß Gottes.z
f1: Wesens, Hebr.af2: in so ferncef3: unumschränckter (c) ; unumschränckter (e f)cef4: unumschränktea5: letzteab6: ist soa7: übersetzt;e8: welchera9: Herrlichkeita10: Helfteabc11: weisab12: Aberf13: Hälfteab14: vermissee15: Hälfte wärdeab16: auch die Richtigkeit der Uebersetzung, denn es sollte heißenab17: nehme über mich, es darzuthunc18: beidea19: Helftenab20: der seligeaef21: ohnediesabef22: ist,f23: dahin,b24: überdießab25: gehabt:ab26: zum möglichstenf27: Gradea28: Wolkenab29: werdeb30: übersetze.abc31: ebräischef32: A.c33: herkömmt,ab34: ein näherer dieser, daßf35: anderesb36: brauchen,b37: deine Freundlichkeitab38: läugnenf39: Säulef40: Redeartab41: grade so viel ist, alsb42: (hier χαρακτηρ,a43: Gottes (hier χαρακτηρ,abf44: εἰδοςb45: θ.[)]f46: er,ab47: Wolkenf48: Feuersäule,a49: undf50: besseref51: etc.“ab52: gesetzt[“]: –f53: sagt:c54: Herlichkeitab55: S.
/zEbenbild,abf1 Gottes, Christi; Col. 3, 10.Röm. 8, 29. Die genauere Uebersetzungf2 beyder Stellen sollte seyn: – ähnlich zu seyn, dem, der ihn erschaffen hat – daß sie gleich wären dem Bildeab3 seines Sohnes.z\
abf1: Ebenbildf2: Uebersetzungenab3: Bild
/z|f158|Ehe;s. gleich ehrlich .z\
/zEhre.ab1 Dieses Wort und die davon abgeleiteten Redartenf2 sollten in der Uebersetzung Luthersinf3 folgenden /fStellen mit diesenf\ bestimmtern verwechselt werdenf4
|c93| |d157| |e157|Röm. 9, 21. Ein Gefäß zum Staat – zum gemeinenGebrauchc5; für,f6 ein Faß zu Ehren,f7 – zu /abUnehren;ef8 wonach auch 2c9 Tim. 2, 20. zu erklären ist.ab\ab10
1 Cor. 11, 15. Es ist dem Weibe eine Zierdef11 (Schmuck) etc.
1 Thess. 4, 4. Ein jeglicher – in Heiligung und Ehrbarkeit; s.Faß .
Phil. 3, 19. – Die ihre Ehre in den schandbarsten Wollüsten suchen.
1 Cor. 10, 31.Phil. 2, 11. beydemal, zu Gottes Verherrlichung.
abc |a100| |b100|Joh. 5, 44. nach der wahren Ehre bey dem einzigenbc12 Gott fraget ihr nichts.abc
1 Cor. 12, 23. Die Glieder, die uns dünken, die unehrbarsten zu seyn, bedecken wir am meisten; s.Sprüchw.ab13 12, 9. die griechische Uebersetzung, wo dieselbe Redartf14 in derselben Bedeutung vorkömmt, und 1 B. Mos. 20, 16. wo der Uebersetzer das Wort Deckeab15 im Grundtextf16, mit dem vom Apostel gebrauchten griechischen Nennwort übersetzt.
Gal. 5, 26. Lasset uns nicht ehrsüchtig seyn.
Phil. 2, 3. Nichts thut aus Zank oder Ehrsucht.
1 Petr. 2, 17.Begegnet allenehrerbietig,a17 (denen ihr in euren irrdischenabf18 Verbindungen dergleichen schuldig seyd): Röm. 12, 10. ist also nicht ganz gleichsinnig; wohl aber |f159|13, 7.Ehrerbietung, wem ihr sie schuldig seyd.
|c94|/ab1 Petr. 3, 7.ab\ab19Haltet das weibliche Geschlechtabcf20 als das schwächere Werkzeug, werth.
|d158| |e158|Col. 2, 23.für,ef21und dem Fleische nicht seine Ehre thun zu seinerNothdurft;ef22welche (Härte gegen den Leib) doch gar nichts zur eigentlichen Entkräftung fleischlicher Begierden beyträgt (wobey man doch immer noch der gröstef23Wollüstlingab24 seyn kann). Diesb25 scheint /amir wenigstensa\a26 |a101| |b101| die richtige Uebersetzungf27 zu seyn; s.Fleisch ,/abNothdurft ab\ab28.z\
zEhre: Nach Röm. 9, 21. ein Gefäß zum Staatetc. ist dieselbe Redart 2. Tim. 2, 20. zu erklären.z
ab1: Ehre:f2: Redeartenf3: mitf4: werden.c5: Gebrauchf6: für:f7: Ehrenef8: Unehren,c9: 2.ab10: Unehren.f11: Zierde,bc12: einigenab13: Sprichw.f14: Redeartab15: Decke,f16: Grundtextea17: ehrerbietigabf18: irdischenab19: – 3, 7.abcf20: Geschlecht,ef21: für –ef22: Nothdurftf23: größteab24: Wohllüstlingb25: Dießa26: wenigstens mirf27: Uebersezzungab28: Nothdurft ,verschonen
/abczEhre, die von Gott ist, wie LutherJoh. 5, 44. übersetzt hat, oder beyef1GottJoh. 12, 43. ist alles, was, nach dem von Gott geordneten Werth der Dinge, ein wahrer Vorzug des Menschen ist, wie Weisheit und Tugend – Anwendung der Vernunft und des Gewissens. Ganz dasselbe meintf2PaulusRöm. 3, 23.vergl. mit der vorhergehenden Beschreibung menschlicher Verdorbenheit. ef3abcz\
ef1: beyf2: meyntef3: und (e) ; und (f)ef4: und Röm. 2, 29.
/zEhren;ef1 ist so viel, als schätzen, hoch und werth achten, (der mich schätzet, wie denn auch hier ein anderesab2 Wort im Grundtextf4 steht, als v.f5 49.) 12, 26.
Gott; 1 Petr. 4, 16.,ef6 richtiger, preisen;oderab7loben: Werabc8 um des Christenthumsab9 willen leidet, der schäme sich nicht und preise vielmehr /ainsofernf10Gott.bc11a\a12z\
ef1: Ehren,ab2: andres (a) ; andres (b)ab3: andersf4: Grundtextef5: V.ef6: 16.ab7: oderabc8: „Werab9: Christenthumf10: in so fernbc11: Gott.[“]a12: in so fern Gott.[“]
abcEhrgeizbc1, Ehrsucht; ehrsüchtig: Diese Wörter kommen zwar nicht in unsrer Uebersetzung des Neuen Testaments vor; sollten aber auch, wie gesagt, Gal. 5, 26.Phil. 2, 3. stehen.abc
/zEhrlich,sollteab1 wegen des zu unsern Zeiten verändertenSprachgebrauchs, abc2Luc. 14, 8. mit dem Wort Vornehmerer, und 1 Cor. 14, 40. mit ehrbar, oder anständig vertauscht werden.abc3 Aus eben der Ursache würde ich /abclieberabc\Hebr.e4 |f160| 13, 4. übersetzen, niemand verachte den Ehestand (urtheile geringschätzig von ihm).
fSprüchwört. Sal. 19, 11. ist es nach dem altdeutschen Sprachgebrauche so viel, als rühmlich.f z\
ab1: sollte,abc2: gegenwärtigabc3: werden:e4: Hebr[.]
/zEifer, sollte richtiger übersetzt seynf1
|d159| |e159|Eifersucht, 1 Cor. 3, 3. wie denn Paulus auch in seiner Muttersprache nur ein Wort hatte, die |c95| Wörter von ungleicher Bedeutung Eifer, Nacheiferung, Eifersucht auszudrücken, und daher auch für alle dasselbe griechische Wort braucht.
Ernst, 2 Cor. 11, 2. und göttlicher Ernst wieder so viel, als, apostolischer Ernst.z\
f1: seyn:
/z|a102| |b102|Eifern; richtiger,
eifersüchtig seyn, 2 Cor. 11, 2. welches auch die gleichfolgendea1bildliche Rede erfordertab2.
mißgünstigf3seyn, neidisch; 1 Cor. 13, 4.vergl. im Grundtextf4, indem auch da die deutsche Uebersetzung seyn sollte: beneideab5die Herrlichkeit des Gottlosen nichtetc./abab\an sichziehen,ab6Gal.e7 4, 17. das erstemal, das zweytemal wählen, verglichenf8Sprüchw.ab9f10 3, 31. den Grundtext mit der griechischen Uebersetzung:ef11 Der Apostel will sagen: Sieef12 suchen euch arglistiger Weise an sich zu ziehen, damit ihr sie zu euren Lehrern wählen sollt.z\
a1: gleich folgendeab2: erfodertf3: misgünstigf4: Grundtexteab5: Beneideab6: ziehen.e7: Gal[.]f8: vergl.ab9: Sprichw.f10: Sal.ef11: Uebersetzung.ef12: sie
/zEifrerf1 über dem Gesetz Apost.abf2 21, 20./abist eine Redartf3, welche aus /f 4, 2.f\f4 genommen ist, wo Luther übersetzt, er hielt fest an Gottes Gebot. Esab\ werden /ababer in der Apostelgeschichteab\ die Neubekehrten aus dem Judenthum verstandenab5, dief6 für die Beybehaltung Mosaischer Gebräuche im Christenthum stritten. /abMan könnte übersetzen, sie sind alle |f161|strenge Anhänger derMosaischenKirchenordnung.ab\
Weil übrigens die Apostel von einem Eifer für Gott, oder fürsc7Gute reden, wie PaulusRöm. 10, 2./abGal. 4, 18.ab\; so hat man, wie bekannt, daher Anlaß genommen, eine besondref8 Art desselben denReligionseifer zu nennen, ihn in den wahren und falschen einzutheilen, und nun die |c96| |d160| |e160|Grenzenabc9 von dem einen wie von dem andern zu bestimmen. Das Wahre, was auch hier zum Grunde liegt, läßt sich, wie mirs scheint, so wie jede Wahrheit,f10 bald ausfindig machen, so bald man nicht /aselbsta\falscheifrig ist; ich will sagen, nicht zurf11 Vertheidigung des wahren Religionseifers /fsich hinsetzt, in der unfreundlichenf\f12 Absicht f13 Personen zu tref|a103||b103|fen, daß nun ihr dem Geiste stets gegenwärtiges Bild die Einbildungskraft entflammt und diese Flamme die Kraft /abcruhigerabc\abc14 Ueberlegung verzehretabcf15 – Was ist er also? Er ist ein anhaltendes Bestreben, seine Einsichten in die Religion und seine Ueberzeugungen davon auch bey andern und gegenandref16geltend zumachen.ab17 Der Hauptbegriff18 ist also das Bestreben, die Befleißigungabc19, und so hat Luther selbst einigemal das Wort übersetzt 1 Cor. 14, 1. 12./abCol. 4, 13.Tit. 2, 14./cSoll esc\c20ab\ab21 ein wahrer a22, oder, wie ich lieber sagen wollte, erlaubter/aseyna\, so muß dieses Bestreben aufrichtig und unverstellt seyn, abc23 daß es unsabc24 eine herzliche Angelegenheit seyabc25, mit andern die Erkenntnisse zu theilen, die unsabc26 ruhig und glücklich /fmachen; und wennf\f27 er f28 das ist, und überdem das nie Religion seyn kann, was die Ruhe und Glückseligkeit /fandrer störet,f\f29 so |f162| muß er auch für andref30 ganz unschädlich seyn,f31 und alles von den Beweisungen desselben ausgeschlossen bleiben, was andref32anab33 dem Besitz und Genuß des allgemeinen gesellschaftlichen Guten hindert. /abZu diesenab\ab34 so bestimmten Eifer hat also jeder das Recht, der eine Religion hat, die er mit Ueberzeugung erkennetab35 und die ihm nach derselben werth ist; er kann andref36 davon zu überreden suchen, sie mit Gründen ver|c97||d161||e161|theidigen, wenn sie auch irrig seyn sollte.ab37 Genug sie ist nach seinem Urtheil /frichtigabc38 undf\f39 nach seinen Empfindungen wohlthätig, und er ist es also seinem Gewissen |a104| |b104|schuldig,c40 sie andern kenntlich und schätzbar zu machen; aber auch dießaef41 nur so langf42 und /abcinabc\ so weitabef43 als niemand in seinen abc44 gesellschaftlichen Rechten, Freyheiten /abcoder Vorzügenabc\abc45 dadurch gestört wird. Daher gehört dieser Religionseifer für die Obrigkeit, als Obrigkeit, gar nicht; ihre Pflicht ist es, jeden bey seinem erlaubten Religionseifer zu schützen, und wenn sie den ihrigen beweisen will, hat sie nicht mehr Befugnisse, als der Privatmann, – sie ist auch /abchierin nichtsf46abc\abc47 anders, als der erste Diener des Staats, zu /abbetrachten. Daherab\ab48müssenc49/abauchab\ Lehrer sie auf keine Weise in ihre Religionsvertheidigungen hineinziehen, und selbst dabey alles vermeiden, was denen, die gegenseitige Ueberzeugungen haben, ihre Gemüthsruhe (dieses gröstef50 Eigenthum des Menschen) ihr bürgerliches und um in der Gesellschaft fortzukommen nöthiges Ansehen und die übrigen äußerlichef51 Vortheile des Lebens rauben kann. Man vertheidige also das, was man in der Religion für wahr hält, aber ohne |f163| alle Nennung oder anderweitige lebhafte Auszeichnung der Personen, die derselben abgeneigt sind, undf52 wo man sie ja nennen will, /fsof\ spreche man mit ihnen durchaus die freundliche Sprache des Umgangs und eines beständigen Bewustseynsaf53 der Gegenwart Gottes, wie sie zwey Theologen in Beyseyn ihres Landesherrn sprechen würden.z\
zEiferer über dem Gesetz: Diese Redart kömmt 2. Macc. 4, 2. im griechischen Text vor, da, wo Luther übersetzt, er hielt fest an Gottes Gebot. *) Eigentlich sollte Apostg. 21, 20. die Uebersetzung seyn: sie sind alle strenge Anhänger der mosaischenKirchenordnung; das Uebrige, was mehr zur Erklärung gehört, s. im Wörterbuch; in welchen auch noch nach Röm. 10, 2. einzuschalten ist Gal. 4, 18. und auf der folgenden Seite nach 1. Cor. 14, 1. 12. – Col. 4, 13.Tit. 2, 14.z
z*) Beyde Stellen hat schon der sel.Biel miteinander verglichen in seinem sehr schätzbaren Specimine noui thesauri philologici, welches seiner Abhandlung de lignis ex Libano ad templum Hierosolymitanum petitis angehängt ist. Ich ergreife diese Gelegenheit, Gelehrten, denen daran gelegen ist, bekannt zu machen, daß das ganz ausgearbeitete Werk noch bey den Erben des sel. Mannes in Braunschweig vorhanden ist. Käme es doch in die Hände des Herrn Prof.Fischers in Leipzig, und mit demselben sein eigner Clauis Versionum V. T. heraus!z
f1: Eiferer,abf2: Apostg.f3: Redeartf4: 2 B. Macc. 4, 2.ab5: genanntf6: welchec7: fürsf8: besondereabc9: Grenzef10: Wahrheitf11: beyf12: die unfreundlichef13: hat,abc14: einer ruhigenabcf15: verzehret.f16: andereab17: machen:f18: Hauptbegriffabc19: Befleissigungc20: Sollsab21: Sollsa22: seynabc23: soabc24: mirabc25: istabc26: michf27: machen. Wennf28: nunf29: anderer störet;f30: anderef31: seynf32: sieab33: inab34: – Zu diesemab35: erkennet,f36: andereab37: sollte:abc38: richtig,f39: richtig,c40: schuldigaef41: diesf42: langeabef43: weit,abc44: natürlichen undabc45: und Vergnügungenf46: nichtabc47: hierinn nichtab48: betrachten: daherc49: müßenf50: größtef51: äußerlichenf52: und,af53: Bewußtseyns
/ab|z17|/zEigen. Diesesz\z1 Beywort stehtc2 ohne allen Nachdruck, wo es im N. T.vorkömmtcz3 und /zist es |c98| |d162| |e162| genug die schon dabey stehenden Vorwörterz\z5sein,meinz6, ihr,z7euer,euresz8 in der Uebersetzung /zauszudrücken, oder es damit zu verwechselnz\z9. An vielen Orten hat diesz10Luther schon beobachtet, als: Matth.z11 25, 14.(seinecz12 Knechte, f.ef13 seine eignenf14) z15Joh. 10, 3. 4.Gal.f16 6, 5./zEph. 5, 23. 24.z\z17Col. 3, 18.Tit. 2, 5. 9.1z18 Petr. 3, 1. 5. Dagegen hat er es ohne Noth ausgedrückt, Luc. 6, 44.1z19 Cor. 15, 38. (es sollte /zbloß heissenef20,z\z21seinenLeibcef22) 1z23 Tim. 3, 4. 5. 12.1z24 Thess. 4, 11.vergl.Eph. 5, 28./czMan vergleiche noch untereinander nach dem Grundtextf25, Matth. 25, 14.Offenb. 10, 7f26 – Röm. 4, 19.1 Cor. 6, 18.7, 4.Eph. 5, 28f27 – 1 Cor. 4, 12.11, 5. – 2 Thess. 2, 6.Tit. 1, 3. – 1 Cor. 7, 2.Marcif28 10, 11. 12.Offenb. 21, 2. – Röm. 8, 32. mit v.f29 3.ef30 Bey diesen beyden letzten Stellen könnte man zwar den Nachdruck darinnf31 suchen, daß im /f3. v.f\f32 wo schlechtweg sein gesagt wird, der Ton bloß lehrend sey, dagegen im V. der Gedanke mehr in Empfindung übergehe, und eben daher das Wort eigen statt seinf33 schlechtweg gebraucht werde. So wird aber gleichwohl der |f164| Sinn dadurch um nichts erweitert. Es ist gerade, als wenn wir im gemeinen Umgangf34 versichern dießef35 oder jenes mit unserneignenf36 Augen gesehen zu haben. Der Ausdruck ist freylich gefühlvoller; aber im Grunde wollen wir doch nichts mehr und nichts weniger anzeigen, als daß wir es mit Augen gesehen. Denn schon der Zusatz /efunseref\ef37 ist in einem solchen /fZusammenhangf\f38 unnöthig.cz\ab\
ab|a105| |b105|Eigen;Blut ,Gerechtigkeit ,Sohn ; s. diese Wörter.ab
z1: Eigen, diesesc2: stehetcz3: vorkommt (c) ; vorkommt (z)cz4: vorkömmt,z5: sollte allezeit mit dem Vorwort,z6: unserz7: ihre,z8: eure,z9: verwechselt werdenz10: dießz11: Matthäicz12: (seineef13: s.f14: eigenenz15: (seinen Acker, f. seinen eignen).f16: Gal[.]z17: Eph. 5, 22. 25.z18: 1.z19: 1.ef20: heißenz21: bloß heißencef22: Leibz23: 1.z24: 1.f25: Grundtextef26: 7.f27: 28.f28: Marc.f29: V.ef30: (Mal. 3, 17.)f31: darinf32: 3ten V.f33: seinf34: Umgangeef35: diesf36: eigenenef37: unser, ja selbst das, mit Augen,f38: Zusammenhange an sich
/zEigenthum ist Joh. 1, 11. das Vaterland Jesu, so wie die Seinen, seine Landesleutef1. Wenn die |e163| Christen das Eigenthum ChristiEph. 1, 14. |d163| sein herrliches Eigenthumab22 Thess. 2, 14. das abf3 des Eigenthumsaf4 oder genauer, eineignesf5VolkTit. 2, 14.1 Petr. 2, 9. genannt werden,f6 so ist nur zu merken, daß besonders die letzte Benennung im Gegensatz gegen das ehemals sogenannte eignef7 Volk Gottes, die Israeliten, gebraucht wird: b8Mal. 3, 17.z\
f1: Landsleuteab2: Eigenthum,abf3: Volkaf4: Eigenthums,f5: eigenesf6: werden;f7: eigeneb8: 1
abEinbildung:s.dichten .ab
/zEinerley Sinn habenf1Röm. 12, 16. ist abc2 eben so viel, als, 1 Petr. 3, 8.gleich/ab/cgesinnet, oder nachc\c3Apostg.f4ab\ab54, 32. ein Herz und eine Seele seyn.ab6 Es wird damit auf das gegenseitige Wohlwollen gesehen, welches zum Nachgeben und allen gefälligen Dienstleistungen bereit macht, und ist also besonders eine Tugend des Umgangs und der Gesellschaft, gleichgeltend mit einmüthig, aber nicht so ganz mit einhellig; s.gleich nachher . /abUnd so geht auch das einerley Sinn1 Cor. 1, 10. mehr auf die Uebereinstimmung in Meinungen, wie gleich dabey steht.ab\z\
f1: haben,abc2: den Worten und dem Sinn nachc3: gesinnet seyn; der gleich geltende Ausdruck istf4: Apostelg.ab5: gesinnet seyn; der gleich geltende Ausdruck ist Apostelg.ab6: seyn:
/z|c99| |f165|Einfalt, Einfältigkeit,einfältig,einfältiglich.ab1 In den griechischen Wortenf2, wofür diese in der Uebersetzung vorkommen, liegt allezeit der Begriff des Ungetheilten, Ungetrennten, zum Grunde, der nuref3 nach der Beschaffenheit der Sachen, von welchenf4 sie gebraucht werden, seine genauere Bestimmung |a106| |b106|erhält,f5 daß dann jedesmal in der Uebersetzung dieser bestimmtere Begriff ausgedrückt werden muß, und sie daher in folgenden Stellen diese ist:
Jac. 1, 5. Der jedermann ohneUnterschiedabc6 giebt: So brauchen es die guten Griechen, wenn sie z. E. von einer Allgemeinheit reden und niemand ausnehmen wollen.
|d164| |e164|Röm. 12, 8. Giebt jemand, so gebe er willig: 16, 19abcef7ungelehrig zum Bösen. (Matth. 10, 16.)
2 Cor. 8, 2. – Haben sie doch reichlich gegeben nach ihrer außerordentlichen Willigkeit.e8
/f– 9, 11.f\f9 In Verbindung mit v.f10 9. daß ihr an allen gutthätigen Erweisungen reich seyd – und allezeit /fäußerstf\willig dazu.
In beyden Stellen geht das reich seyn nicht auf dief11milde Gabe, sondern auf den willigen Beytrag derselben.
2 Cor. 11, 3. – Daß nicht jemand eure Gesinnungen von dem unverfälschten Christenthum (Einfältigkeit in Christo, s.Christus ) abwendig mache.
Eph. 6, 5.Col. 3, 22. – Mit aufrichtigemHerzen; s.2 f12 Chron. 30, 17.Buch der Weisheit 1, 1. im Grundtextf13 und der griechischen Uebersetzung.z\
/ab|c100| |f166|/zVom Augez\z14Matth. 6, 22.Luc. 11, 34./zists sovielf15z\z16 als /zgesund. Undz\z17 so brauchen die griechischen Uebersetzer des A. T. das hier vorkommende griechische Wort für ein hebräisches, welches z18 diese Bedeutung hatefz19und dem /zverstümmelten, kränklichen, /fentgegen gesetztf\f20z\z21 wird.ab\
ab1: einfältiglich:f2: Wörternef3: nunf4: welchemf5: erhält;abc6: Unterscheidabcef7: 19.e8: Willigkeit,f9: 2 Cor. 9, 11.f10: V.f11: dief12: B.f13: Grundtextez14: Einfältig, vom Auge gesagtf15: so viel,z16: ist so viel,z17: gesund, undz18: vom Körper gebrauchtefz19: hat,f20: entgegengesetztz21: verstümmelten, kränklichen, entgegengesetzt
zEinfältige, richtiger UngelehrteRöm. 2, 20. wie auch Matth. 11, 25. für Unmündige übersetzt werden sollte, und eher das vorhergehende thörigte, einfältige. Der Gegensatz Weise in der zweyten Stelle, wofür auch Gelehrte stehen sollte (s.am gehörigen Orte ) ist an diesem zur Bestätigung zureichend.z
/zEingeben.ab1 Wenn das Altef2 Testament 2 Tim. 3, 16.alsa3von Gott eingegeben, beschrie|a107||b107|ben wird, so kann /abefdie soabef\abef4 allgemeine Anzeige wohl nicht sprachrichtiger erläutert werden, als aus Hiobef5 32, 8. der zweyten Hälfte, wo das Hebräischeabc6, Odem des Allmächtigen, wie Luther übersetzt, oder genauer, der Anhauch des Allmächtigen, mit dem Wort, das der Apostel hier braucht, gleichgeltend ist, und der griechische Uebersetzer auch das |d165| |e165| damit verwandte Nennwort gebraucht hat. – Alles geistige Gute,afbc7 kömmt von Gott, zu dem es führet; es ist so fromm als richtig gedacht, sich, nach der ältesten f10 Philosophie, es als etwas von Gott dem Menschen eingehauchtes vorzustellen.ab11Aber so ist es auch allein Gottes Sache, das Maaß zu bestimmen, nach welchem er dieses geistige Gute einem Moses, Josua, Petrus oder Paulus mitgetheilt hat: Paulus selbst thut es nicht.z\
ab1: Eingeben:f2: A.a3: als,abef4: dieseef5: Hiobabc6: Ebräischeafbc7: Gute (a f) ; Gute (b) ; Gute (c)afbc8: Gut (b) ; Gut (c)afbc9: Gut,f10: orientalischenab11: vorzustellen:
/zEingebohrenf1;s.Sohn .e2z\
f1: Eingeborene2: Sohn [.]
/z/abEingehen;ab\ab1
zum Leben, Matth. 19, 17.glücklich seyn.
zurHerrlichkeitaf2Luc. 24, 26. verherrlichet werden.z\
ab1: Eingehen: Offenb. 3, 20. s.Abendmahl .af2: Herrlichkeit,
/zEinhelligseynf1Phil. 2, 2. einerley Absicht haben,f2 Einen Endzweck sich vorsetzen.z\
f1: seyn,f2: .
/z|c101|Einigef1s./abHerrscher ab\ab2.z\
ef1: Einig,ab2: Herrscher ,Mittler
/z|f167|Einigkeit im Geist, s.Geist .f1Eph. 4, 13. steht fürab2zu einerley Glauben, im Grundtextf3 gleichfalls zur Einigkeit des Glaubens; s.Glaube .z\
f1: Geist ab2: für,f3: Grundtexte
/zEinkommenf1s.Neben .z\
f1: Einkommen,
/z|a108| |b108|Eins seyn, abc1Joh. 10, 30. 17, /ab11.ab\21./a22.a\ so viela2 als gleich gesinnetseyn.ab3 So erklärt es Jesusselbst,e4vergl.v.f5 38. der ersten Stelle mit dem Zusatzf6 in der zweyten – ich bitte, daß sie so eins seyn mögen, wie du Vater in mir und ich in dir – und durch dies, du in mir und ich in dir, hatte er in der ersten das, wir sind eins, umschriebenabc7
machen aus beyden, Eph. 2, 14.Beyde sind hier nach v.f8 13. 17. die Juden, die schon vorher dem Christenthum näher waren, und die Heyden, die noch entfernter /abcwaren. Ausabc\abc9 ihnen hat |d166| |e166| also ChristusEins gemacht, indem er sie zu Einer Gesellschaft der wahren Anbeter Gottes vereiniget hat.z\
abc1: ist,a2: viel,ab3: seyn:e4: selbst.f5: V.f6: Zusatzeabc7: umschrieben.f8: V.abc9: waren; aus
/zEitel heißt entweder sovielabef1 als verkehrtab21 Cor. 3, 20.Jac. 1, 26. (s.ab3dienen ),ef4Tit. 3, 9.odera5vergeblich1 Cor. 15, 17. oder unkräftig1 Pet.f6 1, 18. (s.erlösen .)abef7z\
/abz11Röm. 1, 21. könnte man in Vergleichung mit dem, was z12 vorher bey dem Wort /zDichten , erinnert wordenz\z13, kurz übersetzen:z14|z18|⌇⌇z sie sind durch ihrfz15Vernünfteleyen /z(eitel)z\Abgötter/zgeworden. Dasz\z16/fganzef\ griechische /zZeitwort kommtz\z17 nemlich in dieser Bedeutung vor, z18Jer. 2, 5./zfür welche Bemerkung ich /fmichf\ dem ehemaligen norwegischen Predigerz\
zund da ich nicht selbst bey meiner Schriftlesung diese Stellen zu diesem Gebrauch bemerket habe, so erkenne ich mich für verbunden, denz
Peter Brynchiusf19/zverpflichtet er|c102|kennez\z20, der schon in seiner Philologia sacraS. 144. diese Vergleichung angestellt hat.ab\
/z|f168| ein eitler MenschJac. 2, 20.a21 ein Schwätzer, ein leerer Kopf.z\
z*) Es ist eben derselbe ehemalige Norwegische gelehrte Prediger, von dem man ein Examen der Chronologie des Josephus hat, welches Havercamp seiner Ausgabe hat beydrucken laßen.z
abef1: so vielab2: Röm. 1, 21.ab3: dichten ,ef4: dienen )a5: oder,f6: Petr.abef7: Wandel ). (a) ; Wandel ). (b) ; Wandel ). (e) ; Wandel ). (f)abef8: Wandel .) (b) ; Wandel .) (e) ; Wandel .) (f)abef9: erlösen ) (e) ; erlösen ) (f)abef10: erlösen ).z11: Eitel:z12: ich kurzz13: dichten zur Erläuterung nachgeholt habez14: übersetzen;fz15: ihrez16: (Luthereitel) worden. Derz17: Ausdruck kömmtz18: 2. B. d. K. 4, 17. 15. undf19: michz20: *) zu nennen, als dena21: 20.,
/zEitelkeitdes SinnesEph. 4, 17. sollte gleich genauer übersetzt werden, vereitelte (verkehrte) Gesinnungen, oder auch verkehrte Einbildungen, nach welcher Uebersetzung Röm.c1 1, 21,abcef2 damit zu vergleichen seyn würde,abc3
derselben unterworfen seyn, Röm. 8, 20. Die Griechen brauchen das hier vorkommende griechische Wort in der Uebersetzung des /fAlten Testamentsf\f4Ps. 5, 9.52, 7. (8.) für ein hebräischesabc5 Wort, welches |a109| |b109|Herzeleid, Nothundef6Elendbedeutet.ab7 Ich trage also kein Bedenken,ef8 hier zu übersetzen – denn /a(die Creatur) die Christena\a9 sind mannigfaltigenf10 Bekümmernissen ausgesetzt. Man vergleiche /fv. 17.f\f11 18.28ef12ff.z\
c1: Röm[.]abcef2: 21.abc3: würde.f4: A. T.abc5: ebräischesef6: undab7: bedeutet:ef8: Bedenkena9: die Creatur (die Christen)f10: mannichfaltigenf11: V. 17,ef12: 28.
/z|d167| |e167|Elend ist so viel, als arm, niedrig/ab,gering,c1ab\Luc. 1, 48. 52.
elendseynf2Jac. 4, 9. sein Elend empfinden.z\
c1: geringf2: seyn,
abEmpfahen,empfangens. die Hauptwörter jeder Redart, die mit diesen Wörtern zusammengesetztb1 ist, z. E.Lust .ab
/zEnde ist die völlige Zerstörung der jüdischen Republikf1Matth. 24, 13.Luc. 21, 9.vergl.v.f2 20. wo es ausdrücklich von der Verwüstung Jerusalems erklärt wird.
Zuweilen bedeutet es auch den Ausgang, den eine Sache nimmtf3Röm.f4 6, 21. 22.2 Cor. 11, 15.Phil. 3, 19. Vielleicht könnte man es aber auch in der letzten Stelle, in der Bedeutung des Endzwecks, den sich jemand vorsetzt, nehmen, und das Ganze zur Verhaltungsart der daselbst geschilderten Wollüstlingeab5 ziehen, |c103| daß die Uebersetzung wäre: derenab6 höchster Endzweckf7 (höchstes Gut) die liederlichsten Ausschweifungen sind.
/abEnde der Erde,Welt:ef8s./cEnde ,Welt .c\c9ab\ab10
|f169|an allen Enden,Luc. 9, 6.allenthalben, wo sie (die Apostel) hinkamen;abc11Apostg.f12 17, 30. weit und breit.
des Gesetzes: So wird Christusgenanntf13Röm. 10, 4. Ich habe aber für mich selbst noch nicht entscheiden können, ob der Ver|a110||b110|stand seyn soll, durchChristumist die ganze jüdische gottesdienstliche Einrichtung aufgehoben; odera14die LehreChristiist das vollkommenste Gesetz; oder endlich,e15alle jene gottesdienstliche Anstalten hatten ihre Beziehung aufChristum.ab16 Wenigstens mag ich bey der Ungewißheite17, in der ich mich selbst wegen der Wahl zwischen diesen Erklärungen befinde, keinemf18 in der seinigen vorgreifen.z\
zEnde der Erdens.Erde im Anhang.z
f1: Republik,f2: V.f3: nimmt,f4: Röm[.]ab5: Wohllüstlingeab6: Derenf7: Zweckef8: Welt;c9: der – Welt : s. dieses Wort.ab10: der Welt : s. dieses Wort.abc11: hinkamen,f12: Apostelg.f13: genannt,a14: oder,e15: endlichab16: Christum:e17: Ungewisheitf18: Keinem
/abEngelz1 ist ein griechisch-deutsches Wort und bedeutet eigentlich einen Boten.z2 So hat Luther |d168| |e168| selbst esz3 übersetzt, Luc. 9, 52. Aber man nehme an, um dießef4 beyläufig zu bemerken, daß er auch hier von Anfang das undeutscheEngelz5 gebraucht hätte, undz6 also die Uebersetzung gewesen wäre,z7 wie /zgewißz\z10 hätte mancher /zeben so gutz\ unsichtbare Geister /zhineinerklärtz\z11, als es noch von vielen in ähnlichen Stellen /z(z. E.Ps. 104, 4.)z\ aus nicht bessernc12 Sprachgründen /fgeschieht.z13f\ab\
fgeschieht; und die Uebersetzung eigentlich seyn sollte: Du machest die Winde zu deinen Boten und zu deinen Dienern die Blitze.f
/z/abDabey ist nun gleichwohl garab\ab14 nicht zu leugnen,c15 daß in den Reden Jesu und den Anweisungen der Apostel unter dieser Benennung eine Gattung von |c104|geschaffnenf16 Wesen, die den Menschen an Einsichten, Kräften u. s. w. über|f170|treffen, begriffen werde; und es ist hierinnf17 so wenig etwas befremdendesf18, daß vielmehr die eignef19 Vermuthung des menschlichen Verstandes von dem Daseyn unzählbarer über den Menschen erhabnerf20Geschöpfe dadurch bestätiget wird. Nur,f21 dünkt mich, sollte man keinen besondern Lehrsatz in dem Unterrichtf22 der Religion daraus machen, weil nie in eigentlichen Vorschriften weder gefordert wird, daß man die Menschen davon unterrichten solle, noch das bestimmt, was von ihnen geglaubt werden soll, noch von den Aposteln selbst etwas als ein nothwendiges Bekenntnißstückbc23 davon vorgetragen. Ueberdem scheinen Jesus und die /abcApostel,abc\abc24 das, was sie nur gelegentlich davon sagen, /abcauchabc\ mehr aus der jüdischen ab25 Philosophie vorauszusetzen, ohne es zum Wesen der Religion rechnen zu wollen.
|a111| |b111| Diese allgemeine Anmerkung läßt sich leicht auf alle die Stellen anwenden, in welchen es der ganze Zusammenhang deutlich macht, daße26 Ge|d169||e169|schöpfe einer höhern Natur zu verstehen sind. Hin und wieder werden nun aber auch andref27 Dinge mit diesemf28 Namen bezeichnet, in so fern das hebräischeabc29 Wort, für welches die Griechen und wir mit ihnen nach einer deutschen Endung Engel setzen, überhaupt einen Gesandten bedeutet, oder auch die griechischen Uebersetzer des altenabcf30 Testaments es zuweilen in einer andern Bedeutung brauchen. Es sind also die Stellen /abcneuenf33abc\abc32 Testaments, die hieher gehören, folgende:
Röm. 8, 38. Die ältesten Ausleger haben schon die Schwierigkeit erkannt, in welche man |c105| |f171| sich verwickelt, wenn man hier Engelef34 nach dem gemeinsten Sprachgebrauch verstehen will, da der Apostel sie unter die Dinge rechnet, die ihn nicht irre machen sollen.ab35 Sie wird auch, dünkt mich, dadurch nicht gehoben, wenn man sagt, es beziehe sich die ganze Vorstellung auf die Meinungf36 der jüdischen Philosophen, die ganzen Ländern, Provinzen u. s. w. in ihren Gedanken gewisse Schutzengel vorsetzten; denn für diesen wäre er abc37 wohl eben deswegen am meisten gesichert gewesen. Da nun doch so viel ziemlich gewiß ist, daß Fürstenthümer hier die höchsten Landesobrigkeiten,Gewalt , die Provinzial- und Unterobrigkeiten nach dem besten Sprachgebrauchf38 bedeuten kann (s. beyde Rubriken,)abef39 so würde ich für mein Theil annehmen, er begreife zuerst beyde unter der allgemeinen Benennung der Engel, in der Bedeutung der Mächtigen, und ich würde diesen Sprachgebrauch beweisen aus Psalmf40 78, 25. wo die Griechen für das wörtliche Brod der Mächtigen, übersetzenf41Brod der Engel; und 2 f42 Sam. 14, 17.19, 27. woraus |d170| |e170| sich ergiebt, daß es nichts ungewöhnliches unter den Juden war, Regenten und Landesherrn als Engel Gottes zu verehren. S. auch Thronenf43 .
1 Cor. 11, 10. Hier ist mir die Meinungf44 derer immer noch die wahrscheinlichste, die in Beziehung auf die griechische Uebersetzung Jos. 6, 17.Kundschafter verstehen, welche die heydnischen Obrigkeiten in die christlichen Versammlungen schickten, um zu erfahren, ob alles ordentlich dabey zugehe.ab45Aus Bescheidenheit |f172| wollte er vielleicht nicht das härtere Wort brauchen, das eigentlich einen Spionf46 bedeutet.z\
/z|c106|2 Cor. 12, 7.Engel des Satans. Eine figürlicheab47 Beschreibung der /abreißenden Gicht, besonders Kopfgicht, Migraine. Auch dießcef48 ist eine der /frichtigene49f\ ältesten Erklärungen, welche man c50 in c51späterenf52 Zeiten hat verlohrenf53 gehen lassen. Tertullian im zweyten Jahrhundert sagt schon (de pudic. c. 13.), der Apostel wurde mit Backenstreichen geschlagen, wegen der Schmerzen, die er in Ohren oder imKopff54 hatte, und Hieronymus in der Auslegung des Br. an die Galater beym 4. Cap.ef55Es ist, daß der Apostel damals von einerkörperlichenc56Schwachheit befallen gewesen. – Viele behauptenauch,c57er habe oft heftiges Kopfweh gehabt, und das sey der Engel des Satans, der ihn mit Fäusten schlage. In spätern Zeiten führt auch Theophylact diese Erklärung in seinem Kern von Auslegungen über diese Stelle an:c58Engel des Satans haben einige vom Kopfweh verstanden, das derTeuffelef59gewirkt. Aber das sey ferne! der LeibPauliist nicht dem Satan übergeben worden, vielmehr hatPaulusihm Grenzen vor|d171|geschrie|e171|ben, da er ihm den unzüchtigen Menschen zum Verderben des Fleisches übergab (1 Cor. 5, 5.) Theophylactf60 war also, wie man sieht, der Erklärung von einem heftigen Kopfweh nur deswegen so abgeneigt, weil der Teuffelef61 zum Urheber desselben gemacht wurde. Vielleicht würde er sie annehmlicher gefunden haben, wenn /cer bedachtc\c62 hätte, daß selbst die Erwähnung des Satans zur bildlichen Vorstellung gehöre. So wenig haben die ältesten |f173| Ausleger hier an eigentliche satanische Versuchungen gedacht, sie vielmehr als eine Entehrung |c107| der Person Pauli verworfen. Die meisten haben die angezeigte Krankheit oder eine andref63, als Nierenschmerzen, wie Thomas Aquino und Lyra, verstanden; einige /fandre,f\ die Widersacher des Apostels, wie Theophylact,f64 am angezeigten Ortf65; noch andref66 Reizungen zur Wollust.ab\
absogenannten reißenden Gicht oder einer ähnlichen Krankheit, weil die Juden annahmen, dergleichen Uebel rührten von bösen Geistern her (s.Beseßne ); daher auch des SaulsMelancholie ein böser Geist genannt wird 1 Sam. 16, 23.18, 10. Daß man eine Krankeit verstehen müsse, und nicht etwa ein Gegner unter den Corinthern gemeint seyn könne, der dem Apostel viele Kränkungen verursacht, oder |a113| |b113| innerliche Beängstigung, ist daraus deutlich, daß er nicht nur die Sache, die ihm beschwerlich war, als etwas, das seinem Fleisch, seinem Körper, wehe thue (s.Pfal ), vorstellt, sondern auch gleich nachher eine Schwachheit, Krankheit, nennet, und dieses Wort so oft in den Erzählungen der Evangelisten von körperlichen Uebeln gebraucht wird, z. E.Matth. 8, 17.Joh. 5, 5.Paulus auch an andern Orten sich über seine Schwächlichkeit beklagt 1 Cor. 2, 3. Wenn ich nun aber besonders die angezeigte Gattung von Krankheiten hier annehme, so geschieht es nicht nur in Beziehung auf Luc. 13, 11., wo der Geist der Krankheit nach den Vermuthungen mehrerer Ausleger und der beygefügten Anzeige, daß das Weib ganz krumm gewesen, einen solchen Zufall anzeiget, sondern auch wegen des Zusatzes, der mich mit Fäusten schläget: Denn das Wort, das hier im Grundtext steht, kanb67 sehr richtig von dem Reißen und Stechen in den Gliedern gebraucht werden, welches der Angriff jenes Uebels verursacht, nachdem einmal der Schriftsteller es personirt hat.ab z\
z⌇⌇z Engel des Satans,2. Cor. 12, 7.reißende Gicht, nach dem was ich im Wörterbuch |z19| erinnert habe, oder, noch genauer zu reden, Kopfgicht, Migraine. Um der Ungelehrten willen erinnere ich nur noch, daß dieß, nebst einer ähnlichen von Nierenschmerzen, eine der ältesten Erklärungen sey, die bewährtesten Ausleger eine Krankheit verstanden haben, wenn sie auch nicht so genau sie bestimmet, die die Umschreibung nicht dahin erkläret, doch auch selten an eine eigentliche satanische Versuchung gedacht, sie vielmehr als eine Beleidigung der Person Pauli verworfen, und also entweder, eine heftige Reizung zu wollüstigen Ausschweifungen, oder eine Art von Melancholie, oder Gewissensangst über seine ehemaligen feindseligen Unternehmungen gegen die Christen, oder die Hindernisse, die ihm seine Widersacher Alexander, Hymenäus und Philetus bey Verkündigung des Evangelii in den Weg legten, verstanden haben. Man vergleiche deswegen folgende Stellen unter einander, die ich ganz getreu übersetzt habe.
Theophylact in seinem Kern von Auslegungen über diePaulinischenBriefeS. 422. „Engel des Satans und Pfahl haben einige vom Kopfweh verstanden, das der Teufel gewirkt. Aber das sey ferne! Der Leib Pauli ist nicht dem Satan übergeben worden, vielmehr hat Paulus ihm Grenzen vorgeschrieben, da er ihm den unzüchtigen Menschen zum Verderben des Fleisches übergab, und er dieses Ziel nicht überschritten. (1. Cor. 5, 5.). Was ist also Satan? Nach |z20| der ebräischen Sprache ist das ein Widersacher; also sind Engel des Satans alle Widersacher, Alexander der Schmidt, und alle die ihn drückten als Menschen, welche sich teufelisch aufführten. Er will also sagen, Gott hat nicht verstattet, daß die Verkündigung des Evangelii mir ohne alle Gefahren von statten gienge, damit ich mich nicht überhübe.“ Warum sagt er aber nicht die Engel des Satans, sondern, der Engel? Weil an jeden Ort immer nur ein Hauptwidersacher gegen ihn aufstund, dem die andern als Anführer folgten: oder, welches auch das Beste ist, er nennt den Engel des Satans (als Einen) den Widerspruch selbst etc.
Theophylact war also, wie man sieht, gegen die Erklärung von einem heftigen Kopfweh nur deswegen so abgeneigt, weil der Teufel zum Urheber desselben gemacht wurde. Vielleicht, daß er sie annehmlicher gefunden hätte, wenn man ihm gezeigt hätte, daß selbst diese Erwähnung des Satans zur bildlichen Vorstellung gehöre.
Basilius in seinen kürzern ascetischen Unterweisungen bey der 261 Frage (im 2. B. der Benedictiner Ausgabe S. 504): „Man muß merken, daß die äußerlichen und leiblichen Uebel von mannigfaltiger Art sind, und Gott sie über den Menschen verhängt, weil sie ihm weit zuträglicher sind, als die augenblicklichste Befreyung seyn würde.“ In dieser Beantwortung wird also |z21| zum Grunde gesetzt, daß es entweder eine Verfolgung (äußerliches Uebel) oder eine Krankheit (leibliches Uebel) gewesen sey, das der Apostel gemeint.
Thomas von Aquino in seiner sogenannten güldnen (Auslegungs) Kette: „Christus als der vollkommenste Seelenarzt verhängt über seine getreuen Bekenner schwere Krankheiten des Leibes um die Krankheiten ihrer Seele zu heilen. – – Es ist mir gegeben, sagt der Apostel ein Pfahl der meinen Cörper durch ein cörperliches Leiden foltert, damit die Seele geheilt werde. Es soll nemlich eigentlich gesagt werden, daß er mit heftigen Nierenschmerzen sey beschweret gewesen, oder er meint, sinnliche Lüste die in ihm aufgestiegen.“ Dieß wiederholt Lyra beynahe mit denselben Worten: „Eigentlich will er sagen, daß er von der Nierenkrankheit heftig angegriffen worden: Oder Pfahl des Fleisches werden die Reizungen zu fleischlichen Sünden genennt: Endlich des Satans Engel, der mich schlägt, entweder durch Verursachung jener Krankheit, oder Erregung dieser Lüste.“z
/abIch will nun nochz68 die Gründe kurz /fzzusammen fassenfz\fz69, die mir die Erklärung dieser figürlichen Vorstellung von einer /zArt der Kopfgichtz\z70 am wahrscheinlichsten /zmachen. 1.z\z71Paulus nennt es /zselbstz\z72 nachher eine /zSchwachheit, Krankheit. 2. Erz\z73 redet bey /zmehrern Gelegenheitenz\z74 von /fseiner Schwächlichkeitf\f751z76 Cor. 2, 3. und /zbesondersz\z77Gal. 4, 13. 14./zund braucht da immer ein griechisches Wort, welches auch sonst im N. T. körperliche Uebel bezeichnet, Matth. 8, 17.Joh. 5, 5. und selbst in den besten griechischen Schriftstellern in dieser Bedeutung vorkommtf78. 3. Erz\z79 beschreibt sie als /zetwas,c80 das seinem Fleische (Leibec81)z\z82 empfindlich /zsey. 4. Erz\z83 vergleicht sie mit /zDornen,z\z84 und es muß also etwas stechendes, reißendes, gewesen seyn;z85 und dießef865.z87 noch deutlicher auszumahlenef88, ver|d172||e172|gleicht er ferner die Anfälle dieses Uebels mit Backenstreichen,ef89 wodurch er also den Hauptsitz der schmerzhaften Empfindungen desselbenc90 im Kopff91 merklich machen /fwollte.f\f92
zIch schreibe keinen Commentar; sonst ließe sich zur Bestätigung dieser Auslegung noch vieles sagen. Ich will auch eben niemand solch Uebel anwünschen, um die ästhetische Wahrheit dieses Ausdruckes an sich zu versuchen. Wenn es denn aber gleichwohl dazu dienen könnte, Männer, die eine gesunde Erklärungsart mit ausbreiten sollen, ihr geneigt zu machen, daß das arme unwissende Volk mit Vorträgen über diesen Text von satanischen Einwirkungen in die Leiber der Menschen verschonet würde, so wollte ich ihnen diese schmerzhafte Erfahrung auf eine Stunde wünschen, und dann zur völligen Vergütigung eine desto festere Gesundheit und ein hohes patriarchalisches Alter.z ab\
/z1 Tim. 5, 21. würde ich auserwählte Engel von den ansehnlichsten und vornehmsten Kirchenbedienten verstehen.
|f174|/abEngel des Lichts,ab\2 Cor. 11, 14./abein guter, reiner Engelab\ab93. Col. 2, 18.s.Geistlichkeit . /fEbr. 1, 14.f\f94s.dienstbar .z\
z1: Engel,z2: Boten:z3: einmalef4: diesz5: Engelz6: daßz7: wäre:z8: Undef9: vorz10: eben so gutz11: hineinerklären könnenc12: beßernz13: geschieht?ab14: Engel: Es ist durchausc15: leugnenf16: geschaffenenf17: hierinf18: Befremdendesf19: eigenef20: erhabenerf21: Nurf22: Unterrichtebc23: Bekenntnisstückabc24: Apostel auchab25: höherne26: dasf27: anderef28: diesenabc29: ebräischeabcf30: Alten (a b c) ; Alten (f)abcf31: A.abcf32: des Neuen (a b c) ; des Neuen (f)abcf33: N.ef34: Engelab35: sollen:f36: Meynungabc37: jaf38: Sprachgebraucheabef39: Ru|a112||b112|briken),f40: Ps.f41: übersetzen,f42: B.f43: Thronf44: Meynungab45: zugehe:f46: Spionab47: starkecef48: diese49: richtigstenc50: nachherc51: denf52: späternf53: verlorenf54: Kopfeef55: Capitel.c56: cörperlichenc57: auchc58: an;ef59: Teufelf60: Theophylactef61: Teufelc62: man ihm gezeigtf63: anderef64: Theophylactf65: Ortef66: andereb67: kannz68: nochmalsfz69: zusammenfassenz70: reißenden Gicht, und zwar besonders Kopfgicht,z71: machen: 1)z72: ausdrücklich gleichz73: Schwachheit, Krankheit, 2) erz74: mehrerer Gelegen|z22|heitf75: Schwächlichkeit,z76: 1.z77: welche Stelle ich zuerst aus der Acht gelaßen habef78: vorkömmtz79: 3) erc80: etwasc81: (Leibz82: etwas das seinem Fleischz83: sey 4)z84: Dornen (s.Pfahl )z85: seyn,ef86: diesz87: 5)ef88: auszumalenef89: Backenstreichen;c90: deßelbenf91: Kopfef92: wollte: Vergl.Pfahl .ab93: s.Licht f94:
/z|c108|Entkleiden.ab12 Cor. 5, 4. ist das entkleidet werden so viel, als sterben, wobey der Leib, |a114| |b114| nach einer bey den alten Philosophen sehr gewöhnlichen Vergleichung, als das Kleid der Seele gedacht wird.a2 Nach einem ähnlichen Vergleichungsgrund sagt Petrus (2 Br. 1, 14.) dafür, die Hütte ablegen. f3z\
ab1: Entkleiden;a2: wird:f3: S.überkleiden .
/zEntschlafen, in Christo; s.Christus .z\
/zEntsetzen (sich) sollte Matth. 7, 28.12, 23.13, 54.22, 33.Marcif1 1, 27,abcef2Luc. 5, 26.9, 43.Apostg.f3 10, 45. genauer gegeben werden, sich verwundern, oder, erstaunen.a4 So hat Luther selbst in einem gleichen Zusammenhangeabc5 das erste gewählt, Luc. 4, 32.Apostg.f6 13, 12. Richtiger heißt es Marcif7 16, 5.sieaef8entsatzten sich; es steht aber auch hier im Griechischen das Wort, welches eigentlich diese Bedeutung hat.z\
f1: Marc.abcef2: 27.f3: Apostelg.a4: erstaunen:abc5: Zusammenhangf6: Apostelg.f7: Marc.aef8: sie
abErbar,Erbarkeit: So drückt Luther in seiner Uebersetzung das Griechische sehr gut aus, ausgenommen Röm. 12, 17., wo das Wort, welches eigentlich Erbarkeit bedeutet, nicht im Text steht, und der Apostel überdemb1 mit dem, welches er eigentlich braucht, in der Mitte von zweyen Vorschriften, die auf freundliche Bezeugungen gegen andre gehen, wohl nichts andres kann haben sagen wollen, als; Denket darauf, euch bey jedermann gefällig zu machen: gegen jedermann kann es auch nach dem Griechischen nicht heißen.ab
/zErbarlich wandeln als am Tage Röm. 13, 13. heißt nach der angestellten Vergleichung der neubekehrten Christen mit Menschen, die vom Schlaf aufstehen, allen christlichen Wohl|a115||b115|stand beobachten, und so sollte auch noch genauer, anständig, für erbarlich, übersetzt werden.z\
/z|d173| |e173|/aErbauen.b1Apostg.f2a\a320, 32. heißt es nichts mehr und nichts weniger als stärken, und sollte auch gleich so übersetzt werden (2 Thess. 3, 3.2, 17.). Hingegen muß freylich Eph. 2, 20.f4 22.4, 12.Col. 2, 7.Jud.v.f5 20. in der Uebersetzung dieser figürliche Ausdruck beybehalten werden; der Sinn ist aber doch auch hier, in allem Guten zunehmen. /abRöm. 14, 19.15, 2. hat schon Lu|f175|ther selbst für Erbauung das Wort Besserungc6 in der Uebersetzung gewählt.ab\z\
b1: Erbauen:f2: Apostelg.a3: Erbauen: Apostelg.f4: 20f5: V.c6: Beßerung
/z|c109|Erbe;(erben, ererben,)Erbtheil.ab1 So nennen die Apostel unter andern alle Glückseligkeiten des Christenthums, die in der bessern Erkenntniß, ef2rechtschaffenena3 Gesinnungen, Beruhigungen des Herzens und Gewissens bestehen, und ohne Ende fortdaurenabef4 und erhöhet werden sollen; s.Reich Gottes ,Seligkeit . Es bedeutet also nichts weiter, als den Besitz von dem allen; es besitzen, /aoderb5insofernef6a\a8 man erst dazu kommen soll, es erlangen, in folgenden Stellen, Matth. 19, 29.25, 34.Marcif9 10, 17.1 Cor. 6, 9. 10.Gal. 5, 21.Eph. 1, 11. 14.5, 5.Col. 1, 12.Röm. 8, 17.Gal. 3, 29.Tit. 3, 7.Ebr.f10 1, 14.6, 12.9, 15.1 Petr. 1, 4. und so hat Luther selbst Matth. 5, 5. für das Erdreich ererben, übersetzt besitzen. Allein in der Uebersetzung müssen doch jene Ausdrücke beybehalten werden, weil die Apostel auch dabey die Christen mit ihren Besitzen den Israeliten /aefentgegen setzenaef\aef11 wollten, deren |a116| |b116| Land so oft als ein Erbe, sie selbst als Erben desselben vorgestellt worden, welche Rücksicht denn in der Uebersetzung auf diese Weise merkbar bleiben muß. Es ist alsdann das Geschäfteabc12 des Auslegers und Predigers, durch /efdieef\ richtige Erklä|d174||e174|rung allen unrichtigenab13 Erweiterungen dieser bildlichen Ausdrücke vorzubeugen.ab14 Gott, der die Christen dieser Besitze theilhaftig macht, ist nicht gestorben; und der gestorben ist, Jesus, ist selbst der Erbe, wir seine Miterben; er hat auch kein Testament gemacht, und selbst das, wo es in der Uebersetzungf15 steht, ist ein gleichmäßiger uneigentlicher Ausdruck, welcher erklärt werden muß. f16z\
ab1: Erbtheil:ef2: ina3: rechtschaffnenabef4: fortdauernb5: oder,ef6: in sofern (e) ; in sofern (f)ef7: in so ferna8: oder, in so fernf9: Marc.f10: Hebr.aef11: entgegensetzenabc12: Geschäftab13: unsinnigenab14: vorzubeugen:f15: Uebersez|f176|zungf16: S.Testament .
/zErbeüber alles wird also Jesus genannt Ebr.f1 1, 2,abcef2 in gleicher Rücksicht auf das Isrealitische Land; |c110| und reinf3Deutsch ist es so vielf4als,ab5Herr der/abganzen Christenheit. Alsoab\ab6 auch dießaef7 eine neue Bestätigung, daß in dem gleichfolgendena8 ebenfalls auf eine den damaligen Juden aus der Geschichte ihres Landes bekannte Sache hingewiesen werde.ab9s.f10Ebenbild .z\
f1: Hebr.abcef2: 2.f3: reinesf4: viel,ab5: alsab6: Christenheit: alsoaef7: diesa8: gleich folgendenab9: werde;f10: S.
/zErbtheilder Heiligen im Licht; Col. 1, 12. Ich denke, daß dießaef1 kurz eine Umschreibung des Evangelii, als des ersten grossenabef2 Besitzes der Christenab3 sey; eben so ihr Erbe genannt werde, wie David das göttliche Wortf4sein Erbenenntf5Ps. 119, 111./fund beweise es bey heilig , daß /aHeilige im Lichta\a6 schlechthin Christensindabc7f\f8.z\
aef1: diesabef2: großenab3: Christen,f4: Wesenf5: nennt,a6: Heilige im Lichtabc7: sindf8: vergl. heilig
/z|a117| |b117|Erde,Erdreich:Col. 3, 2. 5.s.droben .ab1 Uebrigens bedeutet es in folgenden Stellen dasabc2jüdische Land: Matth. 5, 5.a310, 34.16, 19.23, 35.24, 30./aballeef4Geschlechte auf Erden, d. i. alle Geschlechte Israelsef5ab\Luc. 18, 8. 25. 35./abauf Erden, d. i. im jüdischen Lande,ab\ Joh. 17, 4. (s./abWelt .)ef7ab\ab6Luther hätte hier allezeit das Wort Land in der Uebersetzung wählen sollen, wie er auch wirklich a8Matth. 27, 45.Marc. 15, 33.Luc. 23, 44./agethan hat.a\z\
zErde: Insofern darunter oft nur das jüdische Land zu verstehen ist, ist auch
Ende der ErdenApostg. 1, 8. von den äußersten Grenzen des jüdischen Landes und der galiläischen Gegend, die hier nicht aus|z23|drücklich genannt wird, zu verstehen. So erfordert es auch der Sprachgebrauch des A. T.z. E.Jes. 45, 22,alle aus dem ganzen Lande, f.aller Welt Ende, wie Luther übersetzt.z
|d175| |e175|Dasz9Erdreich/zbesitzenf10Matth. 5, 5. ist /abnach demab\ab11, was gleich vorher gesagt worden, so viel, als glücklich seyn: denn auch hier heißt es eigentlich im Grundtextf12ererben, und die ganze Redartf13 ist genommen aus Ps. 37, 9. 11. 22. 29. 34.Weil nun die Israeliten sich in dem Besitzf14 ihres Landes alle Glückseligkeiten ver|f177|eint dachten, außer demselben nichts wünschenswertheresabc15kannten;ef17 so ist diese Redartf18 zum Ausdruck wahrer Glückseligkeitenf19 gewählt worden.z\z20/abDie mit |c111| der jüdischen Nationz21 und besonders den Pharisäernf22 (s./z/fdieße23 Wort,f\f24Reich /cIsraelf26c\c25),z\
zS. 289. u.316. des Wörterb. und was noch dabey, und bey Wiedergeburt in diesen Zusätzen erinnert werden soll)z
ein zukünftiges tausendjähriges Reich /zChristiz\z27 erwarten, erklären diesen Ausdruck von einer wirklichen Besitzungz28 des jüdischen Landes z29 bey /zderz\ Errichtung desselbenc30. Wenn man nun auch /fdieße31f\f32 gelten /f/zlaßene33z\z34 wolltef\f35, so würde doch am Ende die Redartf36, wie ich erinnert habe, so viel bedeutenfz37 als glücklich seyn; es würde nur der Erklärungsgrund verändert, und die Artz38 der Glückseligkeit genauer oder anders bestimmt. /zDa indeßz\z39Jesus in allen seinen Anweisungen und Gesprächen sich nie /zumständlich darüberz\z40 erklärt hat, vielmehr, wenn er darauf gebracht wurde, die Rede abbrach, so /z/fkönnen, beydef\f41Auslegerz\z42 und z43Predigerf44 nicht sicherer gehen, als wenn /zsie c45 bey /fdergl.e46 Redartenf\f47z\z48/csichc\ an die allgemeine Idee von wahrer und dauerhafter /zGlückseligkeit haltenz\z49.ab\
/z/abEnde der/fErde Apostg.f\f501, 8. ist von den äußersten Grenzen des jüdischen Landes und der galiläischen Gegend zu verstehen. So erfordert es auch der Sprachgebrauch des A. T.z. E./ff\f51 22. wo für, aller Welt Ende, wie Luther über|d176||e176|setzt, es genauer heißen sollte, alle aus dem ganzen Lande.ab\
Unterste Oerter der Erdenf52Eph. 4, 9. ist nach der Erklärung vieler großen Ausleger eine Beschreibung des Grabes, daß der Gegensatz wäre:ab53 er ist zuvor begraben worden und dann |f178| wieder auferstanden; erhöht worden, nachdem er sich vorher aufs tiefste erniedriget hatte. Ich habe nichts dagegen, und es ist erwiesen, daß der Sprachgebrauch des altenabcf54 Testaments diese |c112| Erklärung /abegünstigeta\a56. Allein da noch wörtlicher Psalmf57 139, 15. der Mutterleib so genannt wird, und auch hier genau |b118| über|a118|setzt werden sollte, da ich gebildet ward in den untersten Oertern der Erde; da es ferner scheint, der Apostel wolle nicht sowohl die gröstef58 Erhöhung und die tiefste Erniedrigung, sondern vielmehr zwey ab59 äußerst entfernte Zustände /abder Menschheitab\Jesu Christi einander entgegensetzen, welche denn die Empfängniß und die Himmelfarthf60 seyn würden; und endlich der ganze Vortrag vom 8. bis 17. Vers zu einer poetischen Prosef61 sich /aberhebt: Soab\ab62 wäre ich sehr geneigt, hier lieber den Leib der Mutter zu verstehen, und die ganze Redartf63 für eine nicht nur erhabeneabc64, sondern auch sehr anständigef65 und bey der einmal gefaßten Vorstellung des Auffahrens ergriffene Beschreibung der EmpfängnißJesuanzunehmen.ab66 Das Hinunterfahrenmüstef67 also eben so wenig als das unterste Oerter der Erden selbst so genau angenommenabcef68 werden. /abDiese Erklärung hat auch schon Paulus Fagius angenommen, und nach ihm Esrom Rüdinger in seiner Paraphrase der Psalmen wiederholt. „UntersteOerterderc69Erde sagt er in einer An|d177||e177|merkung zu den angef. Psalmen, d. i. der Leib der Mutter, in welchem der Mensch so verborgen ist, als unter der Erde. Es ist daher auch das natürlichste, das, was der Apostel Eph. 4. schreibt, Christus habe sich zu den |f179| untersten Oertern der Erde herabgelassenc70, von der Empfängniß,ef71 und nicht der Höllenfarth,f72 zu verstehen.“ Dießef73 war nemlich die damals herrschende Erklärungab\ab74.z\
/ab|c113|z76 Herr /zPr.f77 Fischerz\z78 in /zLeipzig, dem diese Erklärungsart nicht unbekannt war,z\
zLeipzig hat in sei|z24|ner kürzlich herausgegebenen zweyten Einladungsschrift de vitiis Lexicorum N. T. der von mir angenommenen Erklärung dieser Redart von der EmpfängnißChristi den seinem Character gleichenden ganz uneigennützigen Dienst geleistet, durch die Autoritäten eines Paulus Fagius, der sie ordentlich verfochten, eines Beza, der sie als prüfungswerth angeführt, und eines Victorin Striegel, der nur kurz auf den Psalm zurückweiset, in welchem der Mutterleib so genannt wird; durch solche Autoritäten also ihr das Ansehen der Neuheit und des Lächerlichen zu benehmen. Er selbst ist aber doch nicht dafür, weil einmal der Mutterleib auf keine Weise dem Himmel könne entgegengesetzt werden, (welches doch nicht gegen mich ist; denn im Bilde wird Tiefe, der Höhe, und in der Erklärung, ein äußerster Zustand Empfängniß, dem andern, Himmelfahrt, entgegengesetzt) zweytens von dem Leib der Mutter nicht füglich das Hinuntersteigen könne gesagt werden (wogegen ich nur noch den Zweifel habe, daß eher die Natur des Bildes und die Genauigkeit des Gebrauchs desselben diese Wahl des Zeitworts zu erfordern schien, wenn einmal der Mutterleib mit der Tiefe verglichen werden sollte. Er selbstz
will dochz79 lieber z80 die Erde/zschlechtwegz\ verstehen, daß der Sinn sey, er ist Mensch worden, und z81 beruft sich zum Beweisez82/cder gleichenc\c83 Sprachart der Hebräer,z84 für Erdez85 |z25| mehr umschreibungsweise /zunterste Oerter der Erdez\z86 zu sagen,z87 auf Jes.f88 44, 23. wo auch schon LutherErde/zübersetzt hat, obgleichz\z89 mit dem unverständlichen Zusatz /zherunter, zu, rufenz\z90. Nun könntef91 es freylich scheinen, als ob Himmel den Gegensatz Erdeerfoderef92, und diese also in der zur Frage gehörigen Umschreibung zu finden sey; aber es ist mir doch weit wahrscheinlicher, daß /zhier, unterste Oerterz\z93der/zErden,z\z94 der Gegensatz von dem /zfolgenden Bergez\z95 seyn soll, /zund also eine poetische Umschreibung der Thäler. Der Prophetz\z96 scheint z97 statt der Erde die leblose Füllez98 derselben nennen zu wollen, die zum Preisez99 Gottes entweder grossesefz100 Geräusche /zmacht –z\z102 der Wald und seine /zBäume –z\z103 oder das meiste Getöse des Windes verursachet, /zz\ Berge und /zThäler. – So läßtz\z104 sich z105 auch eher einsehen, warum Thälerz106 die /zuntersten Oerter der Erden genannt werdenz\z107, als wie die Erdez108 selbst so umschrieben werden /zkön|d178||e178|ne,z\z109 und es /zgewinnt ohnstreitigf110 Gedankez\z111 und /zAusdruck an Schönheit, wenn man übersetztz\z112: /zUnd sonach wäre im Briefe an die Epheser der Sinn: „wenn er aber aufgefahren ist und über |c114| die Menschheit erhaben worden, so setzt dies voraus, daß er auch vorher Mensch worden seyef117“ s.Gefängniß ,erfüllen .z\
zIch muß also dieser an sich sehr wahrscheinlichen Erklärung noch so lange meinen völligen Beyfall versagen, als ich mir diese Zwei|z26|fel wegen des Sprachgebrauchs nicht heben kann.z ab\
ab1: droben :abc2: dasa3: 13.ef4: (alleef5: Israels)abef6: Welt ). Der selige (a b) ; Welt ). Der selige (e f)abef7: Welt )a8: thutz9: Dasf10: besitzen,ab11: nachdemf12: Grundtextef13: Redeartf14: Besitzeabc15: wünschenwerthes (a) ; wünschenwerthes (b c)abc16: wünschenswerthesef17: kannten:f18: Redeartf19: Glückseligkeitz20: besitzen:z21: Nation,f22: Pharisäerne23: diesf24: dies Wort undcf25: Israel, Wiedergeburth (c) ; Israel, Wiedergeburth (f)cf26: Israelz27: des Messiasz28: Besitznehmungz29: durch die Frommen und an der ersten Auferstehung theilnehmendenc30: deßelbenef31: dies (e) ; dies (f)ef32: dies wollteez33: lassen (e) ; lassen (z)ez34: laßen, oder als für uns zur Zeit unentscheidbar nicht bestreitenf35: lassenf36: Redeartfz37: bedeuten,z38: Artz39: Allein daz40: darüber umständlichf41: können beyde,z42: kann wohl der Ausleger,z43: nach ihm derf44: Prediger,c45: siche46: dergleichenf47: dergleichen Redeartenz48: erz49: Glükseligkeit hältf50: Erde, Apostelg.f51: Jesai. 45,f52: Erden,ab53: wäre;abcf54: Alten (a b c) ; Alten (f)abcf55: A.a56: nicht nur zuläßt, sondern auch fordertf57: Ps.f58: größteab59: von einanderf60: Himmelfahrtf61: Prosaab62: erhebt, sof63: Redeartabc64: erhabnef65: anständige,ab66: anzunehmen:f67: müßteabcef68: genommenc69: derc70: herabgelaßenef71: Empfängnißf72: Höllenfahrtef73: Diesab74: S.Himmel und Erde (a) ; S.Himmel und Erde (b)ab75: S.Himmel und Erde z76: Unterste Oerter der Erden: Der gelehrtef77: Prof.z78: Professor Fischerz79: alsoz80: mit dem Beza schlechtwegz81: hat auf Erden gelebt, undz82: Beweisc83: dergleichenz84: Hebräerz85: Erdez86: unterste Oerter der Erdez87: sagenf88: Jesai.z89: dochz90: herunter (rufe, nemlich) übersetzt hatf91: konntef92: erforderez93: in den untersten Oerternz94: Erden hierz95: folgenden, Berge,z96: nemlich die Thäler; erz97: mirz98: Füllez99: Preisefz100: großes (e f) ; großes (z)efz101: großz102: macht,z103: Bäume,z104: Thäler; es ließez105: dennz106: Thäler,z107: untersten Oerter der Erden genennet würdenz108: Erdez109: kann;f110: unstreitigz111: würde endlich dieselbe Symmetrie in Gedankenz112: Ausdrücken bleibencefz113: gethan. (c) ; gethan. (e f) ; gethan. (z)cefz114: gethan; (e f) ; gethan; (z)cefz115: gethan:z116: Jederef117: sey;
/z.ab1Röm. 5, 4./absovielef2 als Rechtschaffenheit. Dießcef3 ist auch in mehrern Stellen die Bedeutung des hier gebrauchten griechischen Nennworts und des damit verwandten Zeitworts oder Beyworts. Fünfmalab\
abIch mache mir es hier zum Verdienst, hier, und in den übrigen gleich anzuführenden Stellen, dasb4 so vielen itzt zu nicht geringer Befremdung verhaßte Wort Rechtschaffenheit in der Uebersetzung sichtbarer zu machen. Luther selbst hat anderswo das Nennwort, welches hier unrichtig Erfahrung übersetzt ist, und die übrigen damit verwandten Wörter, dem Sprachgebrauch gemäßer ausgelegt, aber doch noch nicht ganz; denn wer versteht z. E. gleich, was in der Parallelstelle Jac. 1, 12.das,b5bewährt ist, heißen soll? Rechtschaffen er|a119||b119|funden werden, wird man zur Erklärung sagen: Aber nun eben das sollte in der Uebersetzung stehen. Viermal,ab
1 Cor. 11, 19.2 Cor. 2, 9.2 Tim. 2, 15.Phil. 2, 22./ab1 Petr. 1, 7.ab\ hat Lutherab6 zwar das Wort rechtschaffen, aber es sollte auch gleich das Nennwort stehen.ab7 Ich übersetze also /abferner:c8ab\
/abRöm. 5, 4. Trübsalab\ab9 wirket Geduld; Geduld Rechtschaffenheit; Rechtschaffenheit /fHofnung; Hofnungf\f10 läßt nicht zu schanden /abwerden.ab\ab11
Jac. 1, 12. Selig ist – denn, nachdem er rechtschaffen ist erfunden worden etc.
Röm. 16, 10.Grüssetabcf12 Appellen, den rechtschaffenena13 Christen.
1 Cor. 11, 19. Hat es Luther schon in der Uebersetzung.
2 Cor. 2, 9. Damit ich eure Rechtschaffenheit erführe, ob ihr auch darinnf14 folgsam seyn würdet.
|d179| |e179| |f181|/abc2 Cor. 9, 13.abc\abc15 Und wegen der Rechtschaffenheit dieses eures Beytrags:ef16 Vielleicht könnteb17 man aber auch (weil in diesem Worte der Begriff18 des Auserlesenen/finf\ jeder Art zum Grunde liegt) hier noch genauer übersetzen, wegen dieses eures ansehnlichen Beytrags, und damit vergleichen 8, 2.
|c115|/cf– 10, 18.cf\cf19 Denn darum ist einer noch nicht /arechtschaffen.a\a20
|a120| |b120|/abf– 13, 3.abf\abf21 Da ihr doch einmal versichert seyn wollet, ob ich euch das rechtschaffneef22 Christenthum vortrage etc. – (die wahre Lehre Christi –),f24 so wäre das beste, ihr suchtet euch zu versichern u. s. w. Es ist die Rede zugleich etwas verweisend.
/f– – 7.f\f25 Nicht /afbcso wohlafbc\afbc26 daß wir rechtschaffen erfunden werden etc.
Phil. 2, 22. Ihr aber wisset seine Rechtschaffenheit.
Uebrigens haben die Gelehrten schon gezeigt, daß eigentlich die griechischen hier erklärten Wörter von den Kämpfern gebraucht werden, die bey der vorhergehenden Probe für tüchtig dazu erkannt wurden. /abNur 1 Petr. 1, 7. ist die Vergleichung von der /efFeuer-Probe hergenommenef\ef28 und die genauere Uebersetzung;ef29 auf daß euer wohlgeprüfter Glaube köstlich erfunden werde.ab\
An Erfahrung reichwerdenf30Phil. 1, 9. Hier steht nun ein ganz andresf31 Wort im Griechischen, wovon das in unsref32 Sprache aufgenommeneab33Aesthetikf34 herkömmt, und welches, so viel mir erinnerlich ist, nirgends weiter im /fNeuen Testamentf\f35 gebraucht wird. Es bedeutet |f182| aber Verstand, Gefühl, Geschmack, nachdem die Sache ist, |d180| |e180| auf die es angewendetf36 wird; und es ist also wegen des /fgleichf\ folgenden – daß ihr prüfenf37 möget – welches keine Sache des Gefühls, sondern des Verstandes ist, kein Zweifel, daß es hier in der ersten zu nehmen sey, und die Uebersetzung;ef38 daß ihr immer mehr reich wer|c116|det an allerabc39Erkenntniß und Einsicht.abc40 – So brauchen die guten Griechen auch das Zeitwort von dem Erkennen, |a121| |b121|Bemerken gewisser Dinge, und die Uebersetzer des Altenf41 Testaments in den Stellen, wo im Ebräischenf42 gleichbedeutende Wörter vorkommen, s. besonders /abSprüchw. 1, 4. 22.2, 10.10, 14.14, 6. 7.ab\ab4310. Am Ende erklärt es Paulus selbst durch Verstandf45Col. 1, 9.soa46 wie Erkenntniß durch Weisheitf47 und reich werden durch erfülltetwerdenaf48Eph. 1, 8.z\
zErfahrung: Ich muß erinnern, daß Luther noch ein fünftesmal den Begriff der Rechtschaffenheit mit dem dahin weitläuftiger erklärten griechischen Wort verbunden hat 1. Petr. 1, 7. Aber hier würde ich wegen der Vergleichung, die nicht von Kämpfern, sondern von der Feuerprobe hergenommen ist, übersetzen: S. 21. kann die Vergleichung noch weiter angestellt werden mit Sprüchw. 1, 4. 22.2, 10.10, 14.14, 6. 7.z
ab1: Erfahrung:ef2: so vielcef3: Diesb4: daßb5: dasab6: erab7: stehen:c8: fernerab9: – – Trübsalf10: Hoffnung; Hoffnungab11: werden: Und welche vortrefliche auf alle Seelenerfahrungen gegründete Steigerung ist das nicht!abcf12: Grüßeta13: rechtschaffnenf14: darinabc15: – 9, 13.ef16: Beytrags.b17: konntef18: Begriffcf19: 2 Cor. 10, 18.a20: rechtschaffenetc.abf21: 2 Cor. 13, 3.ef22: rechtschafne (e) ; rechtschafne (f)ef23: rechtschaffenef24: Christi), –f25: 2 Cor. 13, 7.afbc26: sowohl, (a f) ; sowohl, (b c)afbc27: sowohlef28: Feuerprobe hergenommen,ef29: Uebersetzung:f30: werden,f31: anderesf32: unsereab33: angeworbnef34: Aesthetikf35: N. Testamentef36: angewandtf37: prüfenef38: Uebersetzung:abc39: allemabc40: Religionsverständnißf41: A.f42: Hebräischenab43: Sprichw. 14, (a) ; Sprichw. 14, (b)ab44: f45: Verstand,a46: (sof47: Weisheit,af48: werden) (a) ; werden) (f)af49: werden,
fErfinden,Hebr. 9, 12. so viel als zuwegebringen.f
/zErforschenf11 Cor. 2, 10.Offenb. 2, 23. eine Sache genau kennen: S.ef2forschen ab3.z\
f1: Erforschen,ef2: s.ab3: Geist
/abfzErfinden,Ebr. 9, 12.soviele1 als zuwegebringen.abfz\
e1: so viel
/zErfüllen:Dafüref1 sollte in der Lutherschen Uebersetzung stehenf2
Vollmachen; Matth. 23, 32.,f3 wo man bey Maaß nicht das /aballgemeineab\ Wort Sündenab4, sondern nach dem, was gleich vorhergeht, /aTodtschläge, Mordthaten,a\a5/f(v.f\f6 31.) hinzufügen mußf7 – Joh. 3, 29.a81 Thess. 2, 16. – Phil. 2, 2. Macht mir auch noch die Freude;ab9Luc. 9, 31.
Vollendenf10Marc. 1, 15.f11 13, 25. (2 Tim. 4, 7.):f12Luc. 21, 24. scheint der natürlichste Verstand zu seyn: Jerusalem wird so lange von den Völkern unterdrückt werden, |f183| bis gar kein Volk mehr seyn wird; es wird niemals wieder /afempor kommenaf\af13; 2 Thess. 1, 11.
|d181| |e181|Genüge thun, Matth. 3, 15.siehef14Gerechtigkeit .
Ueberflüßig zureichen, 2 Cor. 9, 12.
Ausfüllen, Phil. 4, 19. wo man sehr gut übersetzen könnte:f15 Gott schenke euch ein reichliches |c117|Auskommen,ab16 nach seinem herrlichen Reichthum um Christi willen.
|a122| |b122|Ausbreiten, Röm. 15, 19.a17 daß ich das Evangelium von – – ausgebreitet habe (alles steht nicht im /fText) Apostg.ab18f\f195, 28.
Einnehmen; Apostg.bf20 2, 2.5, 3.
Bereichern, Apostg.f22 2, 28.Röm. 15, 13. 14.2 Cor. 7, 4. (ich bin überschwenglich getröstet) Eph. 3, 19.Phil. 1, 11.Col. 4, 12.
Leisten,halten,a23Röm. 8, 4.Röm. 13, 8.Gal. 6, 2.
Wahre24machen, eintreffen: Matth. 26, 54. 56.Luc. 4, 21.24, 44.21, 22. So wie wir nun auch in unsrerf25 Sprache das Wort eintreffen oft bey Begebenheitenef26 brauchen, die ehemaligen ganz ähnlich sind, als wenn wir sagen, hiertriftf27recht eigentlich das und das ein; so wird auch dieses Wort nicht seltenf28 besonders beym Matthäus in der Redartf29 genommen, auf daß die Schrift erfüllet würde.
Vollgültigmachenf30Matth. 5, 17.Eigentlichab31 in seinem ganzen Umfangf32 das Gesetzf33 erklären und einschärfen; /abwie das Christusab\ab34 auch ab35 gleich nachher /abin einigen Beyspielen thatab\ab36. Ich mögteabef37 es nur so übersetzen,f38 und das gegenseitige ungültig machen, um in der Uebersetzung |f184| die Wortanspielung, die im Grundtextf39 ist, so viel möglich nachzuahmen.
ab40 |d182| |e182|Eph. 4, 10./abvergl.1, 23. scheint mir itztf42 beydemal auf den Umfang der geistlichen Herrschaft Christi zu gehen, daß der Sinn wäre;ef43 in der ersten Stelle, auf daß er alles mit seiner Re|c118|gierung umschlösse; in der zweyten, der alles ohne Ausnahme regieret: s.Fülle .ab\
abdamit er alles bereicherte, d. i. nach dem Gebrauch des alles in dieser ganzen Epistel, |a123| |b123| daß Juden und Heyden darunter begriffen werden, z. E.3, 9. und nach dem gleich vorhergehenden und nachfolgenden – er hat Gaben gegeben der Menschen – er hat gesetzt etc. – damit er alle mit Guten überschüttete: Dagegen zeigtb44 esab
⌇⌇ab Gal. 5, 14./a/bist es sovielef45 als,b\in sich begreifen,a\a47 so wie das Nennwort.abc48z\
ef1: dafürf2: stehen –f3: 32.ab4: überhaupta5: Todschläge, Mordthatenf6: (V.f7: muß.a8: 39.ab9: Freudef10: Vollenden,f11: Apostelg.f12: 7.)af13: emporkommenf14: s.f15: könnte,ab16: Auskommena17: 19.;ab18: Apostelg.f19: Texte) Apostelg.bf20: Apost. (b) ; Apost. (f)bf21: Apostelg.f22: Apostelg.a23: halten.e24: wahrf25: unsereref26: Vorfällenf27: trifftf28: selten,f29: Redeartf30: machen,ab31: Eigentlich,f32: Umfangef33: Sittengesetzab34: wovonab35: Jesusab36: einen Versuch machtabef37: möchtef38: übersetzenf39: Grundtexteab40: Den Verstand der Bereicherung scheint mir nun auch dies Wort zu haben (a) ; Den Verstand der Bereicherung scheint mir nun auch dies Wort zu haben (b)ab41: Den Verstand der Bereicherung scheint mir nun auch dieß Wort zu habenf42: jetztef43: wäre:b44: bedeutetef45: so viel (e) ; so viel (f)ef46: so viel,a47: abc48: Nennwort
/zErfüllungf1Röm. 13, 10./aderb2Inbegriff.a\a3z\
f1: Erfüllung,b2: dena3:
/ab/zErgeben,sichChristoz\z1 und seinen Aposteln, kömmt 2z2 Cor. 8, 5. in dem ganz besondern Verstande vor, /zfür arme Christen, auseignemf3Triebe christlichen Wohlwollens und ohne ausdrückliche apostolischeAufforderungc4dazu Allmosen geben.z\
zdaß es die für arme Christen aus eignem Triebe des Wohlwollens und ohne ausdrückliche apostolische Auffoderung dazu zusammengebrachten Almosen anzeigt.z
Was er vorher /zmit dem einen Wortez\z5willig, z6freywillig, angezeigt, das wiederholt er in diesen /zAusdrücken, „undz\z7 waren /znicht allein willigz\z8 auf unsref9 Fürsprache etwas zu geben, /zwie wirhoftenf10z\z11, daß sie z12 thun würden, sondern kamen uns zuvor mit ihrer freywilligen Erklärung zu einer Beysteuer, ehe wir sie an Christus statt dazu auffodertenef13; daß wir /zalsoz\z14Titumermahntenz15 |z27| auch bey euch diese Allmosensammlungz16 zu besorgen/z, damit ihr nicht von ihnen möchtet übertroffen werdenz\.“ab\
z1: Ergeben, sich Christoz2: 2.f3: eigenemc4: Auffoderungz5: mit dem Einen Wortez6: oder genauer,z7: Ausdrücken: – „Undz8: nicht allein willig,f9: unseref10: hofftenz11: wie wir hoffetenz12: esef13: auffordertenz14: also, damit ihr nicht von ihnen möchtet übertroffen werden,z15: ermahnten,z16: Almosensammlung
/zErgreifen steht für erreichen,ab11 Cor. 9, 24. und erlangen,abc21 Tim. 6, 12. 19.Phil. 3, 12. wo er das Ziel meintf3, welches er sich /fv.8–12.e4f\f5 vorgezeichnet /efhatte;ab6 desef\ef7 Gegensatzes wegen behält er auch in der Redartf8, vonJesu Christoergriffen seyn, dasselbe Wort bey, fürbef9von ihm errettet seyn.z\
ab1: erreichenabc2: erlangenf3: meynte4: 8–11.f5: V. 8–11.ab6: hatte:ef7: hatte. Desf8: Redeartbef9: für,
/z|f185|Erhöhen, erheben, verherrlichen,ab1Apostg.f2 2, 33.5, 31.Phil. 2, 9. wo jedesmal die Sache selbst sogleich erklärt wird; s.Name .z\
ab1: verherrlichenf2: Apostelg.
/z|d183| |e183|Erkennen.ab1 In unsrerf2deutschen Uebersetzung sollte dafür /abstehenf3ab\Luc. 19, 44.achten; 1 Cor. 8, 3.schätzenf4 (der wird von Gott geschätzt; ist Gott gefälligf5 |c119|Röm. 14, 18.); 1 Thess. 5, 12.werth/abhalten;ab\ab6 und so sollte es auch Röm. 7, 7.heißen;ef8 die Sünde achtete ich nicht ohne /efGesetzef\ef9.z\
ab1: Erkennen;f2: unsererf3: stehen,f4: schätzen,f5: gefällig,ab6: halten stehen: (a) ; halten stehen: (b)ab7: halten, stehen:ef8: heißen:ef9: Gesetz; s.bekannt (e) ; Gesetz; s.bekannt (f)ef10: Gesetz; s.Bekannt
/zErkenntniß:abc1ChristiEph. 4, 13.Phil. 3, 8.2 Pet.abf2 1, 8.3, 18. ist überhaupt das christliche Erkenntniß, s.Christus . 1 Cor. 12, 8. dem einen wird durch diesen Geist gegeben ein beredterab3 Vortrag; dem andern durch denselben Geist ein /abscharfsinniger Vortrag.ab\ab4 Erkenntniß ist nemlich hier so viel, als eine |a124| |b124| tiefe, gründliche Einsicht in die Religion, und Weisheit dagegen Beredsamkeitf5 (s.Weisheit ); wie denn Paulus jenes 13, 2. bey der Wiederholung selbst erklärt; wenn ich alleGeheimnissebc6wüßte: Col. 2, 3.s.Schatz .z\
abc1: Erkenntniß;abf2: Petr.ab3: beredterab4: scharfsinniger Vortrag:f5: Beredtsamkeitbc6: Geheimniße
/zErlaßenaf1 die Sündef2Joh. 20, 23. ist gar nicht das, was wir gemeiniglich die Absolution nennen, so wenig als Matth.b3 16, 19. etwas davon steht (s.Schlüssel ).ab4Sünde ist hier der Unglaubeabef5 in welcher Bedeutung es, wie bekannt istab6 und am gehörigen Orte bewiesen werden soll, öfterf7 vorkömmt. Wenn man nun dazu nimmt, daß Jesus gleich vorher seine Jünger in ihrem Beruf, das Evangelium zu verkündigen, bestätiget hatte; so kann er nichts anders f8 sagen wollen, als: „ich übergebe euch hiermit nochmals das evangelische Pre|f186|digtamt; die ihr für Gläubige erkennet,abef9 und unter meine Bekenner aufnehmet, die sollen auch von mir dafür erkannt werden, und die ihr nicht dafür erkennet, die werde ich auch nicht dafür erkennen.“ab10z\
af1: Erlassenf2: Sünde,b3: Matth[.]ab4: Schlüssel ):abef5: Unglaube,ab6: ist,f7: öftersf8: habenabef9: erkennetab10: erkennen.[“]
/z|d184| |e184|Erleuchten, erleuchtete,Erleuchtung.ab1 Die Ausleger haben schon längst richtig bemerkt, daß diese Wörter eben so viel als unterrichten,Unterrichte2, bedeuten. Es sind alsof3
|c120|erleuchtete Augen des Verstandes,Eph. 1, 18. ein in den Wahrheiten der Religion /awohl unterrichtetera\a4 Verstand;
die einmal erleuchtet/fsind Ebr.f\f56, 4.10, 32. die einen gründlichen Unterricht in der Religion erhalten haben;
|a125| |b125| die Apostel, diejedermannf6erleuchten, Eph. 3, 9. die alle unterrichten;
Jesus, der alle erleuchtet, Joh. 1, 9.ab7 der alle unterrichtet; und
die Erleuchtung von der Erkenntniß der Klarheit Gottes etc.2 Cor. 4, 6.⌇⌇a diea8Anweisung zur Erkenntnißa9 der Herrlichkeit Gottes durch Jesum Christum, der sie sichtbarlich darstellte.z\
zErleuchten etc.So verbindet Clemens das Unterrichten und Erleuchten miteinander, in den vermischten Werken V, 2. oder 2. B.d. Mang. Ausgabe 653. und §. 10. S. 684. heißt es: „Man hat den Unterricht eine Erleuchtung genannt, da dadurch verborgene unbekannte Dinge kund und offenbar gemacht werden.“z
ab1: Erleuchtung:e2: Unterrichtungf3: also:a4: wohlunterrichteterf5: sind, Hebr.f6: jedermanab7: der,a8: Diea9: Erkentniß
/zErlösen,/abErlösung. Daß /zbeydez\z1ab\ab2 Wörter /aban sich noch nichts bestimmen und dabey die allgemeine Idee einer Befreyung von Uebeln zum Grunde liege, ist aus dem allgemeinen griechischen Sprachgebrauchf3 bekannt und auch daher erweislich, daß Moses selbst ein Erlöser genannt /fwird Apostg.f\f47, 35. Inab\ab5 der /fLutherschenf\ Uebersetzung f6/abwerden beydeab\ von der Befreyung /ab/cvon physischen wie von moralischen Uebelnc\c7 gebraucht.ab\ab8 Mit dem ersten drückt er vier verschiedene griechische Zeitwörter aus, wovon |f187| das eine überhaupt erretten, die drey andern los-b9 oder erkaufen,auslösenef10, befreyen, eigentlich bedeuten, und auch das Nennwort Erlösungf11 sollte zuweilen Lösegeld oder Loslassung übersetzt seyn, obgleich am Ende der Verstand |d185| |e185| nichts darunter leidet. Folgende Stellen sind also von einer leiblichen Errettung zu verstehen:
Matth. 6, 13. (s.Versuchung ,Uebel .aef12) Matth. 27, 43.Luc. 1, 68. 74. (daß wir |c121| errettet von unsern Feinden, den Römern nemlich) 24, 21. (wir hoffeten, er sollte das Israelitische Volk wieder von fremder Bothmäßigkeit befreyenef13 und die verfalleneab14 königliche Regierungsform wieder /faufrichtene15 Apostg.f\f161, 6.) 2 Cor. 1, 10.derab17 uns aus dieser Todesgefahr erret|a126||b126|tet hat etc.ab182 Tim. 4, 17. 18. 9. – Luc. 21, 28. (wenn das mit Jerusalem vorgehen wird, so freuet euch, daß eure Errettung da ist, und die Juden vollends außer Stand werden gesetzt werden, euch bey der Verkündigung des Evangelii zu drücken und zu verfolgen) Eph. 4, 30. (bis an euer seliges Ende, s.Versiegelna19 ). Hieher gehört nun aber Eph. 1, 14. nicht, weil hier für Pfandunsrerf20Erlösung eigentlich im Textf21 steht, Unterpfand unsers Besitzes; s.Erbe .
Die übrigen Schriftörter /abcneuenf23abc\abc22 Testaments, in welchen die Befreyung von moralischenabc24 Uebeln damit ausgedrückt wird, sind wieder zweyfacherab25 Art. Einige, und besonders folgende fünfe, gehen bloß die Juden an, und die darinnf26 versicherte Erlösung ist eine Befreyung von einem knechtischen, beschwerlichen und den Geist mehr |f188|niederschlagenden als erhebenden Gottesdienst. Und da denn diesen aus ihrer vorigen Religionsverfassung die Wörter auslösen, erkaufen oder abkaufen sehr geläufig waren, sie auch dabey als Knechte, die bereits einmal aus der egyptischen Sclaverey erlöset worden, oder auch unter |d186| |e186|beschwerlichenab27 Diensten geseufzet /fhatten (Apostg. 15,f\f2810.)ab29 gedacht wurden, so werden auch diese Wörter hier besonders gebraucht.f30
|c122|Gal. 3, 13.Christus hat uns erlöset (losgekauft) von den verdammendene31 Sat|a127||b127|zungen (s.Fluch ,Gesetz ), da er sich für uns verdammen ließ.
Gal. 4, 5. Auf daß er die, so jenen Satzungen (v.f32 3.) unterworfen waren, erlösete (loskaufte), daß wir (Juden) die Kindschaft empfingenf33 (nachdem wir so lange als Knechte waren behandelt worden).
1 Petr. 1, 18. Wisset, daß ihr nicht – oder Gold erlöset (/fausgelöset, wörtlich;f\f34 denn hier steht wieder ein andresf35 Wort) von euerm unfruchtbaren väterlichen Gottesdienst.
Ebr.f36 2, 15. Und erlösete (befreyete) die von aller Todesfurcht, welche das ganze Leben hindurch Leibeigeneab37 seyn mustenf38. Hier steht ein drittes Wort, welches Epictet an einem Orte gleichfalls mit dem Worteabc39Furcht in dieser Bedeutung verbindet, im 25. seiner weisen Sprüchef40 – Nicht die Armuth macht Herzeleid, sondern die Begierden; so wie auch nicht der Reichthum, sondern die Vernunft von aller Furcht frey machtf41|f189|/abMan könnte auch übersetzen: und befreyte die von aller Knechtschaft, die derselben das ganze Leben hindurch unter beständiger Todesfurcht unterworfen waren. So braucht Theophilus dieselbe griechische Redartf42von der Knechtschaftbefreyenf43 in seiner Paraphrase der Institutionenf44 I. 11, 2. In der Hauptsache verändert dießef45 nichts; und nur zur Erläuterung setze ich noch folgendes |d187| |e187| hinzu. Der Jude wurde als Knecht, als /efLeibeigner, behandelt:ef\ef46 sein Gottesdienst war |c123| eine Art von Zwangdienst:ef47 wer nicht alle Vorschriften desselbenc48strengf49 beobachtete, wurde ausgerottet aus seinem Volk. Daher waren beständige Veranlaßungenef50 ins Reich des Todes, welches als der Herrschaft des Satans unterworfen gedacht wurde, verstoßen zu werden und daher auch beständige Furcht des Todes. Nun wurde durch den Tod Jesu jener ganze Gottesdienst aufgehoben; dadurch wurden also /efjene Veranlaßungenef\ef51, in das satanische Reich /fdes Todesf\verstoßen zu werden, zugleich zernichtet, und der Jude von dieserTodesfurcht befreyt;ef52 so daß er nun v.f53 17. keiner durch Opfer weiter bedurfte. Die eigentliche Uebersetzungf54 und genauere Erklärung des 14. v.f55s. bey /cGewalt c\c56.ab\
Ebr.f57 9, 12. Er ist nicht durch das Blut – sondern durch sein eigenef58 Blut in das Heilige eingegangen, und hat eine ewige Erlösung (Loskaufung) erfunden. Hier sollte Loskaufung stehen, wie das Wort eigentlich im Altenf60 Testament von der Loslassung der |f190| Knechte gebraucht wirdbf613 B. Mos. 25, 48.S.ewig /ab,Opfer ab\.
|a128| |b128| Die zweyte Art Stellen geht auf die Allgemeinheit der Christen aus dem Juden- und Heydenthum, und ihre Zurückbringung entweder von der Lasterhaftigkeit zur Rechtschaffenheit, oder von den Beängstigungen eines verschuldeten Gewissens zur Versicherung der göttlichen Begnadigungab63.
|c124| |d188| |e188|Tit. 2, 14. Er hat sich selbst für uns gegeben, daße64 er uns erlösete von aller Ungerechtigkeit.
1 Thess. 1, 10. – Der uns vonf65 dem zukünftigen Zorn erlöset (hier eigentlich, errettet) hat.
Röm. 3, 24.Eph. 1, 7.Col. 1, 14. Hier ist Erlösung allezeit richtig gebraucht: 1 Tim. 2, 6. wo es /fnun genauf\f66 heißen sollte – für alle zum Lösegeld.
1 Cor. 1, 30. Der Sinn ist: In dessen Lehre wir, Juden und Heyden, alles finden sollen, was wir brauchen: Die Heyden, die nach Weisheit fragen, und die Lehre des gekreuzigten Jesu für Thorheit halten, göttlicheWeisheitc67; daß wir wohl mit Recht fragen können v.f68/ab20.woab\ab69sind die Weisen? Was sind hingegenabcfe70 alle philosophische Götter-a72 und Tugend-Lehrera73? Die Juden, die durch ihre Gebräuche gerecht werden wollen, viel mit Abwaschungen zu thun haben und auf ihre Erlösung aus der Knechtschaft Egyptenabef74 zu einem /feignen Volke75f\f76 stolz sind, (göttliche Kraft v.f77 24.) |a129| |b129| die wahre Gerechtigkeit fürf78 Gott, die eigentliche Heiligung |f191| von Sünden und die herrlichste Erlösung von einem beschwerlichen Dienstf79 der Gebräuche; daß wir also auch hier fragen können v.f80/ab20.woab\ab81sind die Schriftgelehrten? Was ist hiergegenf82 alle jüdische Gelehrsamkeit? – So verstehe ich wenigstens diese Stelle und denke, der ganze Zusammenhang spreche für diese Erklärung aufs deutlichste.z\
zErlösen, Erlösung: Daß an sich diese Wörter noch nichts bestimmen, und dabey die allgemeine Idee einer Befreyung von Uebeln zum Grunde liege, ist auch daher erweislich, weil selbst MosesApostg. 7, 35. ein Erlöser genannt wird.
Wer 1. Petr. 1, 18. die Idee von dem praktischen Irrthum der Juden, als ob Heiligkeit und Gerechtigkeit gänzlich in der Beobachtung der im Gesetz vorgeschriebenen äußerlichen Dinge bestehe, mit zur Erklärung des unfruchtbaren Wandels ziehen wollte, den würde ich eben nicht widersprechen.
Die Stelle Hebr. 2, 15. sagt, wie einige glauben, etwas mehr, als ich darinnen zu suchen scheine, wegen des unmittelbar vorhergehenden und nachfolgenden. Ich erkläre mich also noch kurz dahin: Die Juden wurden als Knechte, Leibeigne, behandelt: Ihr Gottesdienst war eine Art von Zwangdienst: Wer nicht alle Vorschriften desselben streng beobachtete, wurde ausgerottet aus seinem Volck. |z28| Daher waren beständige Veranlassungen, ins Reich des Todes, welches als der Herrschaft des Satans unterworfen gedacht wurde, verstoßen zu werden, und daher auch beständige Furcht des Todes. Durch den Tod Jesu nun, wurde jener gantze Gottesdienst für weiter nicht geltend erklärt; dadurch wurden also jene Veranlassungen, in das satanische Reich des Todes verstoßen zu werden, zugleich zernichtet, (so heißt es auch im Grundtext, nicht die Macht genommen) und der Jude von dieser Todesfurcht befreyt; so daß er nun v. 17. keiner Versöhnung durch Opfer weiter bedarf. S. die eigentliche Uebersetzung und genauere Erklärung des 14. V. in diesen Zusätzen bey Gewalt, wo ich noch eine besondere Aufklärung nebenher verspreche. Bey Ebr. 9, 12. wird in der Hauptsache eben nichts verändert, ob man Erlösung, oder Loskaufung, oder Loslassung, oder Befreyung übersetzen will. Erlöst, oder losgelaßen, oder losgekauft, oder befreyt, ist auch, so viel ich einsehen kann, die Schwierigkeit nicht, wie das auf ewig, immer, geschehen sey, sondern wie durch das BlutJesu? Und hiervon habe ich meine Ueberzeugung für ein Wörterbuch zureichend schon erklärt, S. 284. 85. bey Opfer .
Uebrigens wird es als ein bloßer Druckfehler Entschuldigung finden, wenn ich S. 126 eine dreyfache Art Schriftörter von dem Erlösungswerck Jesu angegeben habe, und doch |z29| nachher die dritte Art nicht merklicher ausgezeichnet. Es hatte nemlich S. 128. zu Anfang heißen sollen: die zweyte und dritte Art etc.etc.entweder – oderetc.etc.z
z1: an sich dieseab2: Erlösung: Beyde mit einander verwandtef3: Sprachgebrauchef4: wird, Apostelg.ab5: werden inf6: Luthersc7: der Uebel des Leibes wie des Geistesab8: der Uebel des Leibes wie des Geistes gebraucht:b9: losef10: erlösenf11: Erlösung,aef12: Uebel ef13: befreyen,ab14: verfallnee15: aufrichten,f16: aufrichten, Apostelg.ab17: (derab18: etc.)a19: versiegelnf20: unsererf21: Texteabcf22: des Neuen (a b c) ; des Neuen (f)abcf23: N.abc24: geistlichenab25: dreyfacherf26: darinab27: schwerenf28: hatten, (ab29: 10.),f30: gebraucht –e31: verdammtenf32: (V.f33: empfiengenf34: wörtlich, seyd ausgelöset,f35: anderesf36: Hebr.ab37: leibeigenf38: mußtenabc39: Wortf40: Sprüche.f41: macht.f42: Redeart,f43: befreyen,f44: Institutionen.ef45: diesef46: Leibeigener, behandelt;ef47: Zwangdienst;c48: deßelbenf49: strengeef50: Veranlassungenef51: jene Veranlassungenef52: befreyt:f53: V.f54: Uebersezzungf55: V.c56: Gewalt , wo ich noch eine besondre Aufklärung nebenher versprechef57: Hebr.ef58: eignes (e) ; eignes (f)ef59: eigenesf60: A.bf61: wird. (b) ; wird. (f)bf62: wird,ab63: in Zeit und Ewigkeite64: dasf65: vomf66: nur genauerc67: Weißheitf68: V.ab69: 20.: Woabcfe70: hiegegen (a b c f) ; hiegegen (e)abcfe71: hiergegena72: Göttera73: Tugendlehrerabef74: Egyptense75: Volkef76: eigenen Volkef77: V.f78: vorf79: Dienstef80: V.ab81: 20.: Wof82: hiegegen
/zErndte,erndten:ef1 Das erste wird einmal figürlich von der Versammlung der Juden zum Chri|c125||d189||e189|stenthumgebrauchtf2Matth. 9, 37. 38. daß der Verstand istf3 – Menschen sind genug da, denen meine Lehre zu verkündigen wäre, aber es sind nur wenige, denen ich diese Verkündigung mit Zuversicht übetragen kann.ab4 Eben so heißt nun auch das Zeitwort zuweilen uneigentlich so viel, als, die Frucht seinerArbeitabcef5und Thaten genießen – und also
  • 1. als ein Diener der Religion 1 Cor. 9, 11. von der Verkündigung des Evangelii leben.
  • 2.alsab6 ein gutthätiger Menschbc72 Cor. 9, 6. für seine Gutthaten belohnet werden, und die Uebersetzung ist: werab8 aber reichlich (s.Segen ) säet (Gutes thut), der wird auch reichlich erndten (belohnt werden) Gal. 6, 9.
  • 3.alsab9 ein tugendhafter oder lasterhafter Menschf10Gal. 6, 7. 8. nach dem genauen Zusammenhangf11 zwischen Frömmigkeit und Glückseligkeitab12, glücklich oder unglücklich seyn – was der Mensch säet, das wird er erndten |a130| |b130| (wie mans macht, so gehts):abc13 wer sich lauter sinnlichen Lüsten ergiebt, der wird auch durch sief14 sich in das äußerste Verderben stürzen; wer aber rechtschaffen handelt, der wird auch |f192| durch seine bessern Gesinnungen /fdie dauerhaftestee15f\f16Glückseligkeit gewinnen. – Vielleicht ist aber auch hier Fleisch, wie gleich nachher (/fv.12,abec17f\f18 13.s.Fleisch ) das mit dem Judenthum vermischte Christenthum, Geist hingegen das reine lautere Evangelium, und so würde der Verstand seynf19 – Aber indem ihr euren Lehrern ihre Arbeiten vergeltet, so sehet auch zu, wem ihr euch vertrauet, und denket nicht, daß ihr Got|c126||d190||e190|tes gnädige Veranstaltung, euch durch uns Apostel unterrichten zu lassen, ungestraft verachten werdetf20 – Wahrhaftig nachdem ihr euch entweder an jene falschen Lehrer, die euch halb zu Juden machen wollen, hänget, oder uns, die wir das reine Christenthum predigen, folget, nachdem wird auch euer Schicksal seyn:ef21 Wer sich nach solchen jüdischen Zusätzen zur Lehre Jesu richtet, der wird keinen Nutzen davon haben, so wie sie selbst unnütze sind; wer aber nach dem reinen Evangelio lebt, der wird dadurch ewig glücklich werden.ab22z\
ef1: erndten;f2: gebraucht,f3: ist:ab4: kann:abcef5: Arbeitenab6: Alsbc7: Mensch.ab8: Werab9: Alsf10: Mensch,f11: Zusammenhangeab12: Wohlseynabc13: gehts);f14: sie,e15: dauerhaftef16: dauerhafteabec17: 12.f18: V. 12.f19: seyn:f20: werdet.ef21: seyn.ab22: werden. –
/zErneuern(sich)abc1 sich verändern, andref2Gesinnungen annehmenf3Eph. 4, 23.
Erneuert werden zur Buße, Ebr.f4 6, 6.abc5 zum Christenthum zurückkehren.z\
abc1: (sich),f2: anderef3: annehmen,f4: Hebr.abc5: wieder
/z|a131| |b131|Erneuerung.abc1s.f3Bad .z\
abc1: Erneurung (a) ; Erneurung (b c)abc2: Erneurung.f3: S.
/abzErquickung.Zeit der ErquickungApostg.f1 3, 20. des erfreulichen Zustandes der Seligen. Das griechische Wort braucht auch Homer zur Beschreibung der Glückseligkeit in den Elisäischen Feldern.abz\
f1: Apostelg.
/z|f193|Erretten ist eben das, was abc1Luther sonst durch erlösenübersetztf2Gal. 1, 4.Col. 1, 13.; die erste Stelle ganz gleichsinnig mit Tit. 2, 14. und die freye Uebersetzung beyder
– Daß er uns errettete von dem gegenwärtigen lasterhaften Zeitalter; s.Welt .b3
– undabf4 hat uns errettet von /aballer herrschendenab\ab5 Unwissenheit und aller daraus entstehenden Lasterhaftigkeit; s.Obrigkeit .z\
abc1: der seligef2: übersetzt,b3: Welt abf4: Undab5: der dicken
/z|c127| |d191| |e191|Erscheinen,Erscheinung, ist schlechtweg so vielf1 als kommen, Ankunft, und sollte auch gleich so übersetzt seynf2Hebr. 9, 26. 28.1 Joh. 1, 2.3, 8.2 Tim. 1, 10.Tit. 2, 13.1 Petr. 5, 4.z\
f1: viel,f2: seyn,
/zErste (der, das) –
Der ersteAdamef11 Cor. 15, 45. so viel, als der gegenwärtige Mensch, wie er zu diesem Leben gemacht ist; und im Gegensatz der letzte, der zukünftige, wie er in einer andern Welt seyn wird:ef2 So verwechselt Paulus gleich selbst v.f3 47.b4Adam/bunda5b\Mensch.
Der erste Leib, der gegenwärtige Leib, der aus sinnlichen Werkzeugen zusammengesetzt ist, wie /fsief\ sein Bestehen in dieser Körperwelt /ferfodertef\f6.
Der Erste, Matth. 20, 16.f7; der /effrüh,ef\ mit zuerst, zum Apostel erwählt worden: Marcif8 9, 35.f9vergl.10, 43. der Vornehmste, Größte.
|a132| |b132| Das /fErsteab10 Ebr.f\f118, 13.vergl.9, 1. 10. das ehemalige Judenthum, nach seiner ganzen äußerlichen Einrichtung.
– – – Offenb. 21, 4. alles ehemalige Elend, oder vielleicht noch genauer, die ehemaligen Religionsverfolgungen.
|f194| Der Erste aus der AuferstehungApostg.f12 26, 23.Christus, so wie 1 Cor. 15, 20. der Erstling derer, die da schlafen, und Offenb. 1, 5.Col. 1, 18. der Erstgebohrnef13 von den Todten.z\
ef1: Menschef2: wird.f3: V.b4: mita5: mitf6: sie erfordertef7: 16f8: Marcf9: 35,ab10: Erste,f11: Erste, Hebr.f12: Apostelg.f13: Erstgeborne
/zErstgebohrnerf1 ist so viel, als der Erste, der Vornehmste, und so muß man es verstehen, nicht nur wenn Jesus schlechthin so genannt /fwird Ebr.f\f21, 6.,f3 sondern auch in den Beschreibungen |c128| |d192| |e192|Röm. 8, 29.Col.b4 1, 15. 18abcef5Offenb. 1, 5.s.Creatur . Zuweilen bedeutet es auch den Geliebten, und daher ist die Redartf6
Die Gemeine derErstgebohrnenf7, die im Himmel angeschrieben sind (s.anschreiben ,Buch ), eine Beschreibung der Christenheit, der christlichen /fGemeine Ebr.f\f812, 23. So werden die Christen an andern Orten Geliebte Gottes genannt, und nun hier figürlich Erstgebohrnef9 im Gegensatz gegen das Israelitische Volk, welches ehemals auch vorzugsweise der erstgebohrnef10 Sohn Gottes, /bd. i.b\b11 sein geliebtes Volk, genannt wurdef122 Buchf13 Mos. 4, 22. Wie also der Verfasser des Briefs an die Ebräerf14 den Christen alles andref15 zueignet, worauf jenes Volk stolz |a133| |b133|war:abef16 den eigentlichen Berg Sion, das wahre Jerusalem, die Gemeinschaft mit höhern Geistern;abef18 so überträgt er ihnen auch gleichsam das Recht der Erstgeburt.z\
f1: Erstgebornerf2: wird, Hebr.f3: 6.b4: Col[.]abcef5: 18.f6: Redeart:f7: Erstgebornenf8: Gemeine, Hebr.f9: Erstgebornef10: erstgeborneb11: d[.] i.f12: wurde,f13: B.f14: Hebräerf15: andereabef16: war, (a) ; war, (b e f)abef17: war;abef18: Geistern, (a) ; Geistern, (b e f)abef19: Geistern:
/zErstling ist gleichfalls nichtsf1 anders, als der Erste, das Erste in seiner Art,af2 und so brauchen die verschiedenen griechischen Uebersetzer des Altenf4 Testaments in ihrer Sprache der eine das Wort Erstling, wo der andref5 schlechtweg das Erste setzt. /abSchon Hesychius hat bey der /fgleich folgendenf\f6 Stelle die Anmerkung gemacht, der |f195|ErstlingChristus, der Erste.ab\Christus wird also so genanntf71 Cor. 15, 20. 23. dann die Apostelf8
Röm. 8, 23.die da haben des Geistes Erstlinge, die zuerst das Evangelium von Jesu selbst empfangen haben (siehef9 gleich nachher). /abWer denn nunc10 aber unter Creatur die Christen aus dem Heydenthum verstehen will, der |c129| |d193| |e193|wird auch Erstling von den Christen aus dem Judenthum verstehenmüssen.c11ab\
fernerab12 alle, die /efan einem Ortef\ es zuerst von den Aposteln angenommen ef13
Röm. 16, 5. (s.Christus ) 1 Cor. 16, 15.,f14 wo man eigentlich übersetzen sollte: Ihr wisset, daß die Stephanischeab15 Familie zu den ersten Bekennern des Christenthums in Achaja gehört.
/efSo wie nun der Erste oft wieder den Vornehmsten, Ansehnlichsten, bedeutet, so ist Erstling auch so vielef\Jac. 1, 18.ab16/efauf daßef\ef17 wir ef18 wären /efdie herrlichsten unter denef\/ab/efMenschenef\, oder auch mit Herrn D.Nößelt, daß wir (Juden) vor den Heyden des Christenthums theilhaftigwürdenef19ab\ab20Offenb. 14, 4.,f21 wo es nach einer fernern Bestimmung eine Benennung der Märtyrer, als der bewährtesten Religionsbekenner, ist. Hiernach können nun auch Röm. 8, 23. ganz wohl die bewährtesten Christen verstanden werden, die nemlichb22 ein |a134| |b134| vorzügliches Maaß christlicher Gesinnungen habenf23 nach v.f24 14. 15. Nach der ersten Erklärung und dem, was bey dem /fWort Creatur gesagtf\f25 worden, wäre also die Steigerung;abcef26 alle Christen, auch die Apostel, auch ich Paulus, und allezeit sollte die Uebersetzung seyn:
|f196| – Nicht allein aber sie (die Creatur), sondern auch, die da haben des Geistes Erstlinge, ja wir selbst (ich Paulus).z\
zErstling: Wer Röm. 8, 19. 20.mit dem Herrn D.Nösselt unter Creatur (s. daselbst) die Christen aus den Heydenthum verstehen will, der wird auch v. 23. unter denen, die des Geistes Erstlinge haben, allerdings, wie Er, die Christen aus dem Judenthum verstehen müssen.
Jac. 1, 18. trete ich nun diesem vortreflichen Mann bey, und übersetze: auf daß wir (Juden) vor den Heyden des Christenthums theilhaftig würden.
Daß übrigens Erstling so viel sey, als der Ersteetc.etc. beweisen auch die ältesten griechischen Wörterbücher, und z. E.Hesychius macht bey 1. Cor. 15, 20. der ErstlingChristus, die Anmerkung, der ersteChristus.z
f1: nichtaf2: Art, (a) ; Art, (f)af3: Art;f4: A.f5: anderef6: gleichfolgendenf7: genannt,f8: Apostel,f9: (s.c10: nurc11: müßenab12: wiederumef13: hatten.f14: 15.ab15: Stephanscheab16: 18. –ef17: Daßef18: (Juden) die ersten Theilnehmer des Christenthumsef19: würden.ab20: Menschen –f21: 4.b22: nehmlichf23: haben,f24: V.f25: Worte Creatur bemerktabcef26: Steigerung (a b c) ; Steigerung (e f)abcef27: Steigerung:
/zErwählen heißt nicht selten das, wovon die Rede ist, schätzen, werth halten,lieben, sich belieben, gefallen/abclassen. Daherabc\abc1 sollte /abcman übersetzenabc\abc2:
|c130| |d194| |e194|Luc. 14, 7./awie /efsieef\ef3 uma\a4 den Rang /a/efstrittenef\a\ef5.⌇⌇a /fApostg.f\f615, 7. Ihr wisset, meine Brüder, daß es Gott lange gefallen hat (/f/evielleicht auch schlechtwege\e7, daßf\f8 Gott lange gewollt hat; denn so wird das /chebräischeab9 Wort,c\c10 welches Wohlgefallen anzeigt, von Gott /efauch oftef\ schlechthin für Wille gesetzt, und da brauchen die griechischen Uebersetzer dieses erwählen, wie Luther wörtlich übersetzt f11), daß ich unter den Heyden das Evangelium verkündigte.
1 Cor. 1, 27. 28. Was den Menschen thörigtaf12 scheint, das ist Gott gefällig gewesen (hat Gott gewollt), daß u. s. f.
Eph. 1, 4. Wie er uns denn werth geachtet hat durch denselben etc. oder, in ihm geliebet hat.
|a135| |b135|Jac. 2, 5. Höret doch nur an, meine lieben Brüder;ef13 hat nicht Gott die /avorzüglich lieb, die zwara\a14 ihren äußerlichen Umständen /anach arm,a\a15 aber /adocha\ reich an guten Gesinnungen /asinda\a16? So erklärt er es gleich selbst.
Drey Stellen habe ich mit Fleiß aus der Reihe dieser weggelassen, in welchen im Grundtextf17 ein andresf18 Zeitwort steht, nemlich,f19
Phil. 1, 22. – So weißabc20 ich doch nicht, welches ich erwählen, genauer, lieber wünschen, soll.
|f197|Ebr.f21 11, 25. Und erwählte viel lieber – /fAber hier ist entweder das lieber in der Uebersetzung zu viel, oder es muß heißen;abc22Ere23f\f24wollte/fviel lieberf\f25.
2 Thess. 2, 13. – Daß euch Gott mit den ersten Bekennern des Christenthums ausersehen hat; s.Anfang .
|c131| |d195| |e195| In gleichem Verstande hat Luther in der Uebersetzung für erwählen oft auserwählen (s./abauserwählt ) gesetzt. Derab\ab26Grund aber, aus welchem eben dieses Wort in der gedachten Bedeutung von den Christen, und, wie schon einmal erinnert worden, auch ohne Rücksicht auf /efihre innerliche Verbesserungef\ef27, im /fneuenab28 Testamentf\f29 gebraucht wird, ist in dem den Aposteln so geläufigen beständigen Gegensatzf30 dieser gegen das Israelitische Volk zu suchen, welches auch so oft das erwählte, auserwählte, Volk genannt wird: Ps. 33, 12.47, 5.135, 4.78, 31./f(33.),f\ wo |a136| |b136|Luther selbst für die erwähltestenf31 übersetzt, die Besten in /abIsrael. s.f32ab\ab33Erbe .z\
abc1: lassen: Und daherabc2: die deutsche Uebersetzung folgender Stellen diese seynef3: es ihnena4: Sie liebtenef5: zu thun warf6: Apostelg.e7: oderf8: oder, dasab9: ebräischec10: ebräische Wortf11: hataf12: thörichtef13: Brüder:a14: Armena15: nach, diea16: sind, vorzüglich liebf17: Grundtextef18: anderesf19: nehmlich:abc20: weisf21: Hebr.abc22: heißen:e23: erf24: erf25: viel lieberab26: daselbst ) gesetzt: deref27: ihren innerlichen Werthab28: Neuenf29: N. Testamentef30: Gegensatzef31: Erwähltestenf32: S.ab33: Israel: S.
/zErwählung, bedeutet nun eben auch, Schätzung, Liebe, Zuneigung, (s.Wahl , welches /fder seligef\Luther für jenes in der Uebersetzung /fbraucht,) ausgenommenf\f12 Petr. 1, 10. Denn hier ist Beruf und Erwählung, nach einer bekannten Redformf2, so viel, als ein theurer, hochzuschätzender, herrlicher Beruf und dießabcef3 auch die Uebersetzung.z\
f1: braucht), ausgenommen,f2: Redeformabcef3: dies
/z/abEssen, bedeutetab\ab1 in deme2Briefabc3 an die Römer 14, 3. 6.allerley essen (nach /a2. v.bcf4a\a6), ohne sich darüber zu ängstigen; in dem ersten Brief an die Corinther aber 8, 8.Fleischessenab7, wenn es auch Ueberbleibsel von Götzenopfern /fwären (v.7,abe8f\f913.10, 25. 27. 28.)ab10 und also nichtessenf11 das Gegentheil von beyden.
|f198| Das Brod essen; s.Brod. Eines andern Brod essen; /feb. das.f\f12
Nicht essen mit jemand1 Cor. 5, 11. keinen vertrauten Umgang mit ihm haben; sich nichts |c132| |d196| |e196| mit ihm zu schaffen machen, wie der Apostel gleich vorher sagt.
Essen undTrinkena13, ein üppigesf14wollüstigesab15 Leben führen; Luc. 12, 19.17, 27. 28.Matth. 24, 38.1 Cor. 15, 32. Der stärkere Ausdruck ist Fressenunda16SaufenRöm. 13, 13. und die /feigne Schrifterklärungf\f17Luc. 16, 19.
Nicht essen und trinken; nicht zu Gaste gehen, und überhaupt ein eingezogenes Leben |a137| |b137|führenf18Matth. 11, 18.Luc. 5, 33.7, 33. und so das Gegentheil.
JesuFleisch essen, sein Brodessenf19 Joh. 6, /f50.f\51. 53. 56. 57. 58. ist so viel, als,f20 sein Evangelium annehmen und durch Ueberlegungen, Urtheile, Entschliessungenabef21 sich ganz zu eigen machen:abc22s./abcBrod ,Fleisch ,abc\abc23 und das heißt auch sein Blut trinken. Es thut auch nichts zur Sache, daß er bald das Brod, das er geben werde, bald sein Fleisch nennet; indem die Lehre von seiner Aufopferung ein Theil des Evangeliumsab25 ist. s.abf26Reich .z\
ab1: Essen: Bedeutete2: denabc3: Briefebcf4: v[.] (b c) ; v[.] (f)bcf5: V.a6: v. 2.ab7: essenabe8: 7.f9: wären, (V. 7.ab10: 28.[)]f11: essen,f12: ebendas.a13: trinkenf14: üppiges,ab15: wohllüstigesa16: undf17: eigene Schrifterklärung,f18: führen,f19: essen,f20: alsabef21: Entschließungenabc22: machen;abc23: Brod : (a b) ; Brod : (c)abc24: Brod ;ab25: Evangeliiabf26: S.
/zEvangelium.ab1 Nach dem Sprachgebrauchf2 der Apostel bedeutet es durchgehendsa3 die christliche Lehre, mit und ohne Zusatz. Sie wollten vielleicht nicht das Wort Gesetz schlechthin davon brauchen, weil die Juden es mit ihrem Gesetz hätten vermengen mögen, und daher bedienena4 sie /asich desselbena\a5sogarf6 mit den Einschränkungen Christi, der Freyheit, sehr selten; obgleich es auch /afin dieser Verbindungaf\ nichts |f199| anders als Lehreef7 ist. Ich will aber hiermit den Unterschieda8 zwischen Gesetz und Evangeliumab9 so wenig leugnen, daß ich ihn vielmehr im strengsten /aVerstande annehme und nur in der Erklärung vona\a10 der gewöhnlichen /aabgehe. s.bf11a\a12Gesetz . – Es ist also auch
|c133| |d197| |e197| Evangelium Gottes 1 Petrif13 4, 17./fu. a. O. m.f\f14 die göttliche Lehre;
/f– Christif\f15 und noch öftera16vonChristof17Röm. 1, 9. 16.15, 19.Phil. 1, 27. die christliche Lehre überhaupt.
|a138| |b138| Evangelium des Friedensf18Eph. 6, 15. die seligmachendeb19 Lehre, und die Uebersetzung sollte vielleicht seyn – und an f20 Beinen gestieffeltabef21 mit aller evangelischen Fertigkeit; wörtlich, mit aller /fFertigkeit, dief\f22 die seligmachende Lehre schenkt.
/fvonf\f23der Seligkeit,Eph. 1, 13.Lehre von der Glückseligkeit.
/fvomf\f24Reiche/fGottes Marcif\f25 1, 14.abc26 Lehre von der neuen Veranstaltung Gottes zur Seligkeit.
/f– Paulif\f272 Tim. 2, 8.Röm. 2, 16. Pauli Vortrag, Unterricht in der christlichen Lehre.
Ein andresf28 Evangelium 2 Cor. 11, 4. eben so viel, als ein besseres: Gal.f29 1, 6./a8. 9.a\a30 aber, die Lehre von der BeybehaltungjüdischerGebräuche, besonders der Beschneidung, abc31 welche genauere Bestimmung der Innhaltabf32 des ganzen Briefes klar macht.
Die gleichgeltenden Benennungen der christlichen Lehre sind: dasa33Wortf34 (und auch das heißt eigentlich /fLehreApostg.ab35f\f368, 21.Jac. 1, |f200| 21. 22.Phil. 1, 14. vergl. 15. 16. 17. 18.)a37 das Wort Gottes, /ades Herrn,e38a\Christi, des Heils, desab39ewigen Lebens, der Wahrheit, göttlicher Predigt, der Predigt, vom Kreuz,b40Apostg.f41 6, 7.12, 24.19, 20.Röm. 10, 17.Col. 3, 16.Apostg.f42 13, 26.Joh. 6, 68.Eph. 1, 13.Jac. 1, 18.1 Cor. 1, 18.Ebr.f43 4, 2./fu. a. O. m.f\f44
|a139| |b139| |c134| |d198| |e198|Fernerf45Predigt vonChristo1 Cor. 1, 6.Predigt vomGlaubenf46Gal. 3, 2.
Noch weiter: Gesetz des Glaubensf47Röm. 3, 27. des Geistesf48Röm. 8, 2. der Freyheitf49Jac. 1, 25.Christif50Gal. 6, 2. und jedesmal sollte übersetzt seyna51Lehre.
Wiederum /abcGeheimniß auchabc\abc52 mit dem Zusatz, Gottes und Christi, /abcbesondersabc\ in den Briefen abc53 an die Epheser und Colosser.
Noch, Erbtheil der Heiligen im Licht, nach meiner Vermuthung; s.Erbtheil .
Christus, Jesusder Gekreuzigte,Phil. 1, 15.1 Cor. 2, 2./abvergl.v.f54 1. 4.6. ff.ab\ Das KreuzJesu Christiselbst; Gal. 6, 14.Glaube,ab55Gal. 3, 23.ab56f.ef57 Lehre vom Glauben.
s.abf58 die jedesmaligen Hauptwörter dieser zusammengesetzten Ausdrücke.z\
ab1: Evangelium:f2: Sprachgebrauchea3: durchgehensa4: nennena5: auch dieses,f6: auchef7: Lehrea8: Unterscheidab9: Evangelioa10: Verstand annehme, obgleich nicht nachbf11: S.a12: Erklärung: S.f13: Petr.f14: und andern Orten mehr,f15: Evangelium Christia16: öftererf17: Christo,f18: Friedens,b19: seeligmachendef20: denabef21: gestiefeltf22: Fertigkeit, welchef23: Evangelium vonf24: Evangelium vomf25: Gottes, Marc.abc26: 15.f27: Evangelium Pauli,f28: anderesf29: Gal[.]a30: 7.abc31: imChristenthum,abf32: Inhalta33: Dasf34: Wortab35: Apostelg.f36: Lehre, Apostelg.a37: 18.),e38: Herrnab39: desb40: Kreuzf41: Apostelg.f42: Apostelg.f43: Hebr.f44: und and. Orten mehr.f45: Ferner,f46: Glauben,f47: Glaubens,f48: Geistes,f49: Freiheit,f50: Christi,a51: seyn:abc52: Geheimniß, oder,abc53: besondersf54: V.ab55: Glaubeab56: 23ef57: fürabf58: S.
/zEwig;Ewigkeit;ewiglich.ab1 Zuweilen bedeuten diese Wörter eine unendliche Dauer und allezeit in dem Ausdruckf2:
Von Ewigkeit zu Ewigkeit; welcher daher in den Apostolischenab3 Briefen durchgehendsa4 so gebraucht wird, am häufigsten aber in der Offenbarung vorkömmt, auf die ich mich docha5 zur eigentlichen genauen Bestimmung |f201| ihrer Bedeutung nicht berufen möchte, weil die Sprache sehr poetisch ist.
Oft wird nun aber auch nur die ganze Dauer des gegenwärtigen Weltsystems dadurch bezeichnet;ab6 und dann sollte die Uebersetzung seyn:
Ebr.f7 5, 6.7, 17. (6, 20.) du bist ein Priester, so lange eine Zeit seyn /bwird/a, immerdara\.b\b8
|a140| |b140| |c135| |d199| |e199|Ebr.f9 9, 12. Und hat eine immerwährende/ab, immergültige,ab\ Loslassung verschaftf10: s.ab11Erlösung .
/f– 10, 12.f\f12 14. gehört hieher nicht aus der gleich anzuführenden Ursache.
2 Petr. 3, 18. Demselbigen sey Ehre itztaef13 und zu aller Zeit: Die Formelf15Gal. 1, 5.u. a. O. m. ist also nicht gleichgeltend.
Luc. 1, 33. Er wird ein König der Juden seyn, so lange die Zeitläufte dauern.
Joh. 12, 34. Wir haben gehört im Gesetz, daß Christus durch alle Zeiten der Welt bleiben wird.
In so weit ist also ewiglich so viel, als bis an der Welt Ende, wo nemlich diese Redartf16 nicht bloß das Ende der jüdischen Republik anzeigt.
Nicht selten wird auch darunter dieab17ganze Dauer eines Menschen, seiner Nachkommenschaft; oder seiner Verhaltungsart verstanden.
2 Cor. 9, 9. Seine Gutthätigkeit ist unerschöpflich (wie man hier eigentlich übersetzen sollte);ab18s.Gerechtigkeit a20.
Luc. 1, 55. Wie er versprochen hat unsern Vorfahren, Abraham und seinen spätesten Nachkommen.
|f202|Joh. 8, 35. Der Knecht bleibt nicht seine ganze Lebenszeit/ab, nicht immer,ab\ im Hause; aber der Sohn bleibt es, so lange er lebt; d. i. er wird Erbe und Besitzer desselben.z\
/zBey diesenabf21 verschiedenen Gebrauch der gedachten Wörter muß also die Bestimmung |a141||b141| derselben aus |c136| |d200| |e200|der Natur der Sache selbst genommen werden, wenn von einem ewigen Leben, ewigen Feuer, ewigen Gericht abc22 die Redez\z23/ab/zist.z\ Man /zkönnte zwar sagen, daß dieses Beywortz\z24 in der Verbindung mit Leben, oder Gericht, Pein, Feueretc. durch zukünftig, /zund alsoz\z25 das /zzukünftigez\Leben, die /zkünftigez\Peinf26z27 sollte übersetzt werden,cfz28 und so wäre allerdings die Frage noch immer unentschieden, wie lange diese Pein dauernc29 werde, und jedem unbenommen,z30 sie nach eignerf31gewissenhaftenz32 Ueberlegung für sich zu entscheiden. Allein zuerst wird Luc.c33 18, 30. die zukünftige Welt ausdrücklich von dem /efewigen Lebenef\ef34/zunterschieden;z\z35 dann braucht /zauchz\z36Josephus/zin demz\z37 Buch |z30| von den /zMaccabäern, nicht nur dieselbigen Ausdrückez\z38ewiges Feuer, ewiges Leben, sondern verwechselt auch das ewig,efz39 mit unendlich, und umschreibt es durch das, was nimmermehr/zaufhören wird. Da auchz\z40 in /zdieser Erzählungz\z41 diese Behauptung z42 einer ganzen Familie in den Mund gelegt wird, so muß man dießef43 wenigstens als einen Beweis der damalsz44 herrschenden Meinungfz45 unter den Juden /zvon der Secte der Pharisäerz\ gelten lassen.ab\ab46/zUebrigens gehören die Stellen Matth. 3, 12.Luc. 3, 17.Ebr.f47 10, 12. 14. eigentlich nicht /abhieher. Dennab\ab48 in den beyden ersten steht für ewig im Grundtextf49unauslöschlich, |f203| und in den zwey letzten sollte die Uebersetzung seyn, einmal für allemal,/abfür beständig.ab\ab50 Auch Ebr.f51 6, 2. würde ich kein Bedenken tragen, von dem besondern Gericht über die Juden in denef52 damaligen nächsten Zeitlauf zu erklären.z\
ab1: ewiglich:f2: Ausdruckeab3: apostolischena4: durchgehensa5: aberab6: bezeichnetf7: Hebr.b8: wird[.]f9: Hebr.f10: verschafftab11: S.f12: Hebr. 10, 12.aef13: (a) ; (e f)aef14: jetztf15: Formel,f16: Redeartab17: dieab18: sollte; (a) ; sollte; (b)ab19: sollte[)];a20: Gerechtigkeit )abf21: diesemabc22: oder Verdammungz23: Ewig.z24: könnte zwar sagen, daß dieses Beywortz25: oder,f26: Pein,z27: in der Zukunft,cfz28: werden;c29: daurenz30: unbenommenf31: eigenerz32: gewissenhafterc33: Luc[.]ef34: ewigen Lebenz35: unterschieden, undz36: nicht nurz37: imz38: Maccabäern dieselben Ausdrücke,efz39: ewigz40: aufhören wird: §. 10. 12. 15. S. 511. 513. 515. d. 2. B. der Havercampischen Ausgabe. Und daz41: allen diesen Stellenz42: beynaheef43: diesz44: damaligenfz45: Meynungab46: ist: S.Feuer, Gericht, Leben.f47: Hebr.ab48: hieher: dennf49: Grundtexteab50: für beständig:f51: Hebr.ef52: dem