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<supplied reason="column-title">Titelblätter</supplied>
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<abbr>D.</abbr>
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<term>Griesbach, Johann Jakob</term>
</index><persName ref="textgrid:2r5h7">Johann Jakob Griesbach's</persName>,
<lb/>Sachsen Weimar- und Eisenachischen Geheimen Kirchenraths <lb/>und ersten
Lehrers der Theologie zu Jena,</docAuthor>
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<orig>Anleitung <lb/>zum Studium <lb/>der <lb/>populären Dogmatik, </orig>
<supplied reason="toc-title">Anleitung zum Studium der populären
Dogmatik</supplied>
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<titlePart type="sub">besonders <lb/>für künftige Religionslehrer.</titlePart>
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<docEdition>Dritte verbesserte Ausgabe.</docEdition>
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<byline>Mit Churfürstl. Sächßis. gnädigsten Privilegien.</byline>
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<docImprint>Jena, <lb/>im <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_titelseiten_1"/>Verlag der <index indexName="persons-index">
<term>Cuno, Christian Heinrich</term>
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Erben.</docImprint>
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<docDate>1787.</docDate>
</titlePage><pb edRef="#c" type="sp" n="II"/><note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_titelseiten_1"><label>Verlag der Cunoischen Erben</label><p>Die Jenaer
Verlagsbuchhandlung ist 1733 von Christian Heinrich Cuno (gest. 1780)
gegründet worden. 1796 übernahm der Buchhändler Wolfgang Stahl (Lebensdaten
unbekannt) die Institution, die bis 1806 Bestand hatte.</p></note></lem>
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Griesbach's</persName></docAuthor>
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<titlePart type="main">Anleitung <lb/>zur <lb/>gelehrten Kenntnis <lb/>der
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<docImprint>Jena, <lb/>mit <index indexName="persons-index">
<term>Heller, Gottlieb Christian Bernhard</term>
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<docDate>1779.</docDate>
</titlePage><note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_titelseiten_2"><label>Hellers Schriften</label><p>Gemeint ist der Jenaer Holzschneider und
Buchdrucker Gottlieb Christian Bernhard Heller (1716–1801). Als Ältester der
Jenaer Buchdruckergesellschaft übte Heller in seinem Geschäftsbereich
beachtlichen Einfluss aus, wenngleich er heute vergleichsweise unbekannt ist.
Der von ihm übernommene Familienbetrieb fand im 18. Jh. in der
Universitätsstadt Jena sehr günstige Bedingungen vor. In der zweiten
Jahrhunderthälfte sollte sich dieses Zentrum der Aufklärung und der
Kulturverdichtung neben Leipzig zu einer bevorzugten Verlagsstadt im
deutschsprachigen Raum entwickeln – nicht zuletzt aufgrund der Reformpolitik
des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach, das im Buchhandel eine
wirtschaftliche Nische entdeckte.</p></note></rdg>
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<lb/>Sachsen Weimar- und Eisenachischen Geheimen Kirchenraths <lb/>und ersten
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<titlePart type="sub">besonders <lb/>für künftige Religionslehrer.</titlePart>
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<docEdition>Zweite stark vermehrte Ausgabe.</docEdition>
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<byline>Mit Churfürstl. Sächßis. gnädigsten Privilegien.</byline>
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<docImprint>Jena, <lb/>im Verlag der <index indexName="persons-index">
<term>Cuno, Christian Heinrich</term>
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<term>Griesbach, Johann Jakob</term>
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<lb/>Sachsen Weimar- und Eisenachischen Geheimen Kirchenraths <lb/>und ersten
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Dogmatik,</titlePart>
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<titlePart type="sub">besonders <lb/>für künftige Religionslehrer.</titlePart>
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<docEdition>Vierte neu durchgesehene Ausgabe.</docEdition>
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<docImprint>Jena, <lb/>bei <index indexName="persons-index">
<term>Cuno, Christian Heinrich</term>
</index><persName ref="textgrid:3cz31">Christ. Heinr. Cuno's</persName>
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<p><pb edRef="#a" type="sp" n="2"/> Da die wenigen Exemplare, welche ich von dieser
Anleitung habe drucken lassen, einzig und allein für meine werthesten Zuhörer
bestimmt sind, bey welchen diese Bogen <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_vorrede_1"/>die Stelle zeitfressender Diktaten vertreten sollen; so
ersuche ich das lesende Publikum, falls ein Exemplar gegenwärtiger Schrift
zufälliger Weise sich unter dasselbe verirren sollte, sie als nicht existirend
anzusehen. Andere Bedürfnisse hat der engere Zirkel studirender Jünglinge, andere,
der weite Kreis des theologischen oder untheologischen Publikums. Nur für den
ersten, keinesweges zugleich für den andern, gehört ein Gerippe, das erst durch den
mündlichen Vortrag den gehörigen Umriß und Leben und Geist bekommen soll.</p>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_vorrede_1"><label>die Stelle
zeitfressender Diktaten vertreten</label><p>Das Diktieren von vorwiegend
lateinischen Textpassagen galt im akademischen Unterricht noch bis ins 19. Jh.
hinein als gängiges Komplement zur Lehrform der Vorlesung nach einem Lehrbuch. Im
Zuge des expandierenden Buchmarktes und des kritischen Geistes der Aufklärung
fanden Diktate jedoch ab der zweiten Hälfte des 18. Jh.s immer weniger Zuspruch,
weil sie nicht nur den Fortschritt der Vorlesungen, sondern auch die
intellektuelle Auseinandersetzung mit den Inhalten merklich hemmten. Nicht selten
wurden sie daher im deutschsprachigen Raum zum Gegenstand universitätspolitischer
Kontroversen und zum Anlass staatlicher Zugriffe auf die Universität – so etwa
während der maria-theresianischen Reformen in Österreich, teilweise aber auch
schon im Rahmen der Wittenberger Universitätsvisitation von 1587.</p></note>
</div></rdg>
</app>
<app>
<lem><div type="preface" id="gr_preface_c">
<head><choice>
<orig><pb edRef="#c" type="sp" n="III"/> Vorrede. <lb/>zur dritten Ausgabe.</orig>
<supplied reason="column-title">Vorrede zur dritten Ausgabe</supplied>
</choice></head>
<p>Der schnelle Absatz der im vorigen Jahre erschienenen zweiten fast ganz
umgearbeiteten Ausgabe dieser kleinen Schrift machte einen neuen Abdruck so bald
nöthig, daß in diesem kurzen Zeitraume mein auf bedächtige und lange Ueberlegung
sich gründendes Urtheil über das, was <index indexName="subjects-index">
<term>Wahrheit</term>
</index>Wahrheit, und unsern Zeitgenossen nützliche Wahrheit sey, sich nicht
merklich ändern konnte. Und da auch der Plan des Buchs und die von mir gewählte
Behandlungsart von mehreren mir sehr schätzbaren Gelehrten im Ganzen genommen
gutgeheisen worden ist, so blieb mir bey dieser neuen Auflage kaum etwas mehreres zu
thun übrig, als <pb edRef="#c" type="sp" n="IV"/> einigen Stellen durch kleine
Aenderungen oder Einschaltungen einen grössern Grad von Deutlichkeit und
Bestimmtheit zu verschaffen, und hie und da im Texte und noch öfter in den
Anmerkungen einen Zusatz zu machen. Hierdurch unterscheidet sich diese Ausgabe von
der vorigen, ohne daß jene ihren Besitzern durch diese unbrauchbar geworden wäre.
Freilich bot sich zu noch mehreren Zusätzen, zumal zu den Anmerkungen, Stoff genug
an. Allein die nächste Bestimmung des Buchs, zu einem Leitfaden bey halbjährigen
akademischen Vorlesungen zu dienen, erlaubte nicht, ihm einen noch weiteren Umfang
zu geben. Nach dem Urtheil verschiedener würdiger Männer hätte zwar zu allerley
nützlichen Zusätzen durch Weglassung einiger ihnen entbehrlich scheinender
theoretischer <index indexName="subjects-index">
<term>Lehrsätze</term>
</index>Lehrsätze Platz gewonnen werden können. Ich muß aber bekennen, daß ich
hierin nicht ganz ihrer Meinung seyn kann. Etwas hierüber habe ich schon in der hier
wieder abgedruckten Vorrede zur vorigen Ausgabe gesagt. Es sey mir aber erlaubt,
noch einiges in der Absicht jetzt hinzuzufügen, um zu verhüten, daß man mich nicht
mißverstehe, oder dergleichen Stellen meines Buchs anders brauche, als ich
wünsche.</p>
<p>Ich gebe gern zu, daß ich über einige Lehrsätze Theorien in diese Anleitung zum
Stu<pb edRef="#c" type="sp" n="V"/>dium der populären Dogmatik aufgenommen habe,
die aus dem <index indexName="subjects-index">
<term>Volksunterricht</term>
</index>Volksunterricht unter gewissen Umständen gar wohl wegbleiben
<hi>könnten</hi>, weil man, ohne sie zu kennen, doch ein sehr guter,
rechtschaffener und würdiger Christ seyn kann. Ich will auch nicht läugnen, daß
dergleichen Theorien, deren praktischer <index indexName="subjects-index">
<term>Nutzen</term>
</index>Nutzen ohnehin gering ist, zuweilen mißverstanden und wohl gar mißbraucht
worden sind, und daß es deswegen rathsam scheinen könne, sie in populären Vorträgen
ganz mit Stillschweigen zu übergehen. Ich würde es daher auch nicht wagen, einen
Lehrer zu tadeln, der bey dem Unterricht solcher Menschen, welche von Lehrsätzen
dieser Art noch nichts wissen und auch nie etwas davon erfaren werden, sie gar nicht
berührte. Aber sind wohl unsre <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_vorrede_2"/><index indexName="subjects-index">
<term>Volkslehrer</term>
</index>Volkslehrer in diesem Fall? Haben sie nicht fast durchgängig mit Menschen zu
thun, denen dergleichen Sätze als wichtige <index indexName="subjects-index">
<term>Religionswahrheiten</term>
</index>Religionswahrheiten von Kindheit an eingeschärft worden sind, und die durch
ihre Gesangbücher, Gebetbücher, Erbauungsbücher <choice>
<abbr>u. d. gl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice> unaufhörlich an sie erinnert werden? Und kann man wohl einem solchen
<index indexName="subjects-index">
<term>Religionslehrer</term>
</index>Religionslehrer rathen, ein geflissentliches Stillschweigen über Lehren zu
beobachten, die seine Zuhörer für wesentlich zur Religion gehörig halten? Meiner
Einsicht nach wird er viel besser thun und weit mehr <index indexName="subjects-index">
<term>Nutzen</term>
</index>Nutzen stiften, wenn er <pb edRef="#c" type="sp" n="VI"/> die falschen,
krassen und der Beförderung der praktischen Religion oft nachtheiligen
Vorstellungen, die sich ein grosser Theil des Volks von dergleichen Lehren macht,
mit Klugheit und Vorsicht nach und nach zu verbessern und zu berichtigen sucht, und
die Aufmerksamkeit darauf lenkt, was und wie viel die Bibel wirklich und deutlich
davon lehre, und was hingegen blosse Erklärungen oder Erläuterungen sind, die man
über die Aussprüche der Bibel in guter Meinung zu geben gewagt hat. Diesen
Unterschied habe ich nach Möglichkeit überall bemerklich zu machen mich bemühet, und
nicht nur in den Anmerkungen häufig darauf hingewiesen, sondern auch in den
Paragraphen selbst diese verschiedenen Dinge von einander abzusondern gesucht.
Gleichwohl scheint man diese Winke manchmal übersehen zu haben. <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_vorrede_3"/>Ein Gelehrter zum Beispiel,
welcher übrigens mein Buch sehr gütig beurtheilte, warf die Fragen auf: „Lehrt die
Bibel in der That wirkliche Strafen um des Falls der ersten Menschen willen, oder
wie es §. <ref target="#gr_section_121">121.</ref> vorsichtiger ausgedrückt ist,
seit demselben, und eine Fortpflanzung der zerrütteten Natur, auf die Seele zumal?
Und wenn dieses auch, ist es rathsam alles was und weil es in der Bibel stehet, auch
in den populären Vortrag zu bringen? wenigstens alsdenn, wenn, wie in dem
angegebenen Beispiel, die Lehre nicht <pb edRef="#c" type="sp" n="VII"/> praktisch
gemacht werden kann, der Mißbrauch aber, oder wichtige <index indexName="subjects-index">
<term>Zweifel</term>
</index>Zweifel beinahe unvermeidlich und schwehrlich ohne gelehrte Einschränkungen
zu verhüten oder zu widerlegen sind, die nicht in den populären Vortrag kommen
dürfen?“ Ich habe diese Zweifel dankbarlich benutzt, um in den Stellen, durch welche
sie veranlaßt worden sind, meine Meinung in dieser Ausgabe deutlicher auszudrücken.
Ich hätte aber doch geglaubt, daß die Antworten auf diese Fragen schon in der
vorigen Ausgabe lägen. Wenn ich dies hier ganz kurz zeige, so geschiehet es nicht
aus Rechthaberey, sondern bloß um meine Leser desto dringender bitten zu können, auf
die im Buch gegebenen Winke über den biblischen Grund, die Wichtigkeit und die
Brauchbarkeit einzelner <index indexName="subjects-index">
<term>Lehrsätze</term>
</index>Lehrsätze, und auf die in dieser Absicht von mir gebrauchten Ausdrücke
aufmerksam zu seyn.</p>
<p>Daß die Menschen um des Falles der ersten Menschen willen wirklich gestraft würden,
hatte ich nicht behauptet, sondern nur §. <ref target="#gr_section_121">121.</ref>
geschrieben, die Schrift lehre, daß <hi>seit</hi> der <index indexName="subjects-index">
<term>Sünde</term>
</index>Sünde der Stammeltern alle natürlich erzeugte Menschen <hi>Sünder</hi>, und
<hi>daher</hi> Strafen unterworfen seyn; und dies <hi>reiche</hi> zum Unterricht
des Christen <hi>hin</hi>; und §. <ref target="#gr_section_125">125.</ref> hieß es:
die verkehrte Disposition, mit welcher izt <pb edRef="#c" type="sp" n="VIII"/> alle
gebohren werden, wo sie auch immer ihren eigentlichen Sitz haben und worinn sie
bestehen möge, verursache, daß es keinen Menschen, <hi>welcher zum Gebrauche seiner
<index indexName="subjects-index">
<term>Vernunft</term>
</index>Vernunft gelangt ist</hi>, gebe, der vor Gott nicht strafwürdig wäre; doch
sey gewiß, daß allein um des angebohrnen Verderbens willen <hi>niemand verdammt</hi>
werde. Was aber die Fortpflanzung der zerrütteten Natur anlangt, so hatte ich §.
<ref target="#gr_section_121">121.</ref> d. bemerkt: die Bibel gebe <hi>keine
ausführliche Belehrung</hi>, wie und auf was Art die moralische Verdorbenheit,
welche allgemein bey den Menschen angetroffen wird, mit der Versündigung der
Stammeltern zusammenhänge, und in dieser gegründet sey. <hi>Wolle</hi> man
inzwischen im Nachdenken über die Folgen der <index indexName="subjects-index">
<term>Sünde</term>
</index>Sünde <index indexName="persons-index">
<term>Adam</term>
</index>Adams etwas weiter gehen, so <hi>könne</hi> es <hi>etwa</hi> auf folgende
Weise mit Rücksicht auf die in der Bibel vorkommenden <hi>Winke</hi> geschehen. Und
<hi>dann</hi> hieß es §. <ref target="#gr_section_123">123.</ref> es werde
vermittelst der Zeugung eine zerrüttete Natur auf alle Menschen fortgepflanzt, und
diese <index indexName="subjects-index">
<term>Zerrüttung</term>
</index>Zerrüttung bestehe in gewissen verkehrten Beschaffenheiten oder
Dispositionen unsrer Natur, welche nicht da seyn würden, wenn unsre Voreltern nicht
gesündigt hätten. Diese fehlerhafte Disposition <hi>möge wohl</hi> zunächst im
Körper zu suchen seyn und <hi>vielleicht</hi> in <choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice> – bestehen; ob aber auch eine verkehrte Dispo<pb edRef="#c" type="sp" n="IX"/>sition unmittelbar in die <index indexName="subjects-index">
<term>Seele</term>
</index>Seele der Kinder übergehe, sey <hi>nicht wohl zu entscheiden</hi>, und
<hi>falls</hi> man eine solche annehme, so lasse sie sich doch anders nicht, als
durch ihre Folgen beschreiben <choice>
<abbr>u. s. f.</abbr>
<expan>und so ferner</expan>
</choice> – Nimmt man zu dem allen noch den in der Anmerkung zu §. <ref target="#gr_section_112">112.</ref> gegebenen Rath, daß der <index indexName="subjects-index">
<term>Religionslehrer</term>
</index>Religionslehrer dem Beispiel der Bibel folgen möge, welche das angebohrne
von dem nachher hinzugekommenen Verderben nicht mit ängstlicher Genauigkeit
unterscheide: so scheint es mir, daß dem künftigen Volkslehrer, welchem ich zum
<hi>Studium</hi> der populären Dogmatik eine Anleitung geben wollte, deutlich
genug angegeben sey, was und wie viel in den allgemeinen populären Unterricht
gehöre. Aber bey der unter unsern Christen sehr ausgebreiteten und durch viele
häufig gelesene Bücher unterhaltenen Einbildung von einer <hi>solchen</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>Erbsünde</term>
</index>Erbsünde, von der die Bibel nichts weiß, hielt ich es und halte es noch für
nöthig, dem künftigen Lehrer an die Hand zu geben, wie er unerweisliche und
schädliche Meinungen berichtigen und am schicklichsten die Sache vorstellen könne,
wenn er entweder von seinen Zuhörern darüber gefragt werden, oder nach angestellter
Ueberlegung rathsam finden sollte, etwas ausführlicher darüber zu reden, als sonst,
in der Regel, nöthig ist. <pb edRef="#c" type="sp" n="X"/> Die Geschwindigkeit, mit
welcher diese Ausgabe veranstaltet werden mußte, weil es sonst an Exemplaren zu
meinen Vorlesungen wider Vermuthen gefehlt haben würde, gereicht der
Verlags-Handlung zur Entschuldigung, daß sie in der Eile das erste beste Papier, das
eben vorräthig war, gegen ihre Gewohnheit zu nehmen sich entschliessen mußte.</p>
<p>Jena <lb/>im September 1787.<lb/>
<index indexName="persons-index">
<term>Griesbach, Johann Jakob</term>
</index><hi rend="right-aligned">D. J. J. Griesbach.</hi></p>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_vorrede_2"><label>Volkslehrer</label><p>Als „Lehrer der Religion“ oder „Volkslehrer“ ist der
Pfarrer zur zentralen Manifestationsgestalt des populartheologischen Diskurses im
letzten Drittel des 18. Jh.s geworden. Die aufklärerische Dynamik zur Erweiterung
der Öffentlichkeit realisierten Pfarrer im Rahmen der kirchlichen Verkündigung und
des schulischen Unterrichts, zunehmend auch im ländlichen Bereich. In diesem
Zusammenhang entwickelte sich spätestens mit Johann Joachim Spaldings (1714–1804)
einflussreicher Schrift <hi>Ueber die Nutzbarkeit des Predigtamtes und deren
Beförderung</hi> (1772; <hi rend="superscript">3</hi>1791, SpKA I/3) ein neues
Selbstverständnis aufgeklärter Geistlicher. Seine Hervorhebung der neuzeitlichen
Legitimität des Predigtamtes und seine Forderung einer Relevanzprüfung
traditioneller Lehrstücke im Hinblick auf ihre Funktion für die moralische
Besserung und menschliche Glückseligkeit können als wegweisend für die gesamte
Aufklärungstheologie gelten. Allerdings darf das neologische Verständnis des
Religions- oder Volkslehrers nicht mit dem des modernen Lehrerberufs gleichgesetzt
werden. Vielmehr zielte der Begriff auf das gesamte Tätigkeitsfeld des Pfarrers.
Bis ins 19. Jh. hinein war im deutschsprachigen Raum der schulische
Religionsunterricht von Berufstheologen dominiert, die sich nach dem
Theologiestudium über den Unterricht auf das spätere Pfarramt vorbereiteten. Ein
vom kirchlichen Amt losgelöster Gymnasiallehrerstand konnte sich erst im Zuge der
Humboldtschen Bildungsreform um 1810 herausbilden.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_vorrede_3"><label>Ein
Gelehrter zum Beispiel, welcher übrigens mein Buch sehr gütig beurtheilte, warf
die Fragen auf: „Lehrt die Bibel in der That wirkliche Strafen um des Falls der
ersten Menschen willen [...]?“</label><p>Griesbach zitiert hier ohne Beleg die
Rezension der zweiten Auflage der <hi>Anleitung</hi> in den <hi>Hallischen Neuen
Gelehrten Zeitungen</hi> vom 13. November 1786 (91. Stück, 721–726). Zwar fehlt
eine Angabe des Autors, jedoch ist die Rezension mit hoher Wahrscheinlichkeit dem
Hallenser Neologen Johann August Nösselt (1734–1807) zuzuschreiben, der die
Zeitschrift zwischen 1777 und 1789 herausgab und nach Angaben von August Hermann
Niemeyer (1754–1828) während dieser Zeit einen Großteil der Rezensionen selbst
übernahm – insbesondere dann, wenn es um nicht-exegetische Schriften ging.
Niemeyer zählt zudem Griesbach zu den angeseheneren Theologen, deren Schriften
Nösselt auch im Rahmen seiner Rezensionstätigkeit für die <hi>Allgemeine
Literatur-Zeitung</hi> in den Jahren 1793–1807 vorrangig bearbeitete (vgl.
<hi>Leben, Charakter und Verdienste Johann August Nösselts</hi> I, 1809, 256).
Vor allem sprechen aber sprachlich-semantische Analogien zwischen der Rezension
und der Buchvorstellung in Nösselts <hi>Anweisung zur Kenntniß der besten
allgemeinern Bücher in allen Theilen der Theologie</hi> (1780; <hi rend="superscript">4</hi>1800, vgl. § 230) für dessen Autorschaft.</p></note>
</div></lem>
<rdg wit="#a #b #d" type="om"/>
</app>
<app>
<lem><div type="preface" id="gr_preface_b">
<head><choice>
<orig><pb edRef="#b" type="sp" n="III"/>
<pb edRef="#c" type="sp" n="XI"/> Vorrede. <lb/><app>
<lem>Zur zweiten Ausgabe.</lem>
<rdg wit="#b" type="om"/>
</app></orig>
<supplied reason="column-title">Vorrede zur zweiten Ausgabe</supplied>
</choice></head>
<p>Vor sieben Jahren wurde diese kleine Schrift zum erstenmal auf meine eigene Kosten
gedruckt. Weil sie aber bloß zum Leitfaden bey meinen akademischen Vorlesungen
bestimmt war, und nur die Stelle zeitverderblicher Diktaten bey meinen Zuhörern
vertreten sollte, hielt ich es für unnöthig, sie in den Buchhandel und durch diesen
unter das Publikum kommen zu <app>
<lem>lassen</lem>
<rdg wit="#b" type="v">laßen</rdg>
</app>. Inzwischen ward sie doch manchen zufälligerweise bekannt; und dieß
veranlaßte dann allerley Anfragen. Um diesen für die Zukunft auszuweichen, und den
Schein zu vermeiden, als würde dieses kleine Lehrbuch wohl gar absichtlich geheim
gehalten, ließ ich es, als die erste Auflage vergriffen war, geschehen, daß eine
zweite auf die sonst gewöhnliche Weise veran<pb edRef="#b" type="sp" n="IV"/>staltet
wür<pb edRef="#c" type="sp" n="XII"/>de. Damit ich aber dem <app>
<lem>Werkchen</lem>
<rdg wit="#b" type="v">Werckchen</rdg>
</app>, ehe es in die Hände des Publikums käme, so viel Vollkommenheit geben könnte,
als meine Kräfte und die nächste Absicht, die ich nicht aus den Augen verliehren
durfte, erlauben wollten, gieng ich alles noch einmal aufmerksam durch, änderte und
verbesserte, was es mir zu bedürfen schien, machte die nöthigen Zusätze, und
schickte vor jedem Abschnitte einige Anmerkungen voraus, welche etliche Winke für
den <index indexName="subjects-index">
<term>Volkslehrer</term>
</index>Volkslehrer enthalten, worauf es bey dem populären Vortrag der in jedem
Abschnitte abgehandelten Lehren vornehmlich ankomme. Alle diese Veränderungen und
Zusätze den Lesern hier aufzuzählen, würde ganz ohne allen <index indexName="subjects-index">
<term>Nutzen</term>
</index>Nutzen seyn. Es kann genug seyn, zu sagen, daß nicht leicht ein einziger
Paragraph ganz so geblieben ist, wie er war, ob ich gleich im Wesentlichen und in
den Sachen selbst fast nichts abzuändern nöthig fand.</p>
<p>Sollte sich jemand darüber wundern, daß eine Anleitung zur <index indexName="subjects-index">
<term>populär</term>
</index>populären Dogmatik nicht in einem populärern Ton abgefaßt ist, oder daß sie
so vieles enthält, was doch gewiß weder in <index indexName="subjects-index">
<term>Katechisationen</term>
</index>Katechesationen noch auf der <index indexName="subjects-index">
<term>Kanzel</term>
</index>Kanzel von einem verständigen Lehrer abgehandelt werden wird, und mehr zur
Theorie über die <index indexName="subjects-index">
<term>Glaubenslehren</term>
</index>Glaubenslehren als zur simpeln Lehre der Bibel selbst zu gehören scheint; so
muß ich <pb edRef="#c" type="sp" n="XIII"/> bitten, <pb edRef="#b" type="sp" n="V"/>
dasjenige, was hierüber in der Vorerinnerung gesagt ist, wohl zu überlegen, und
nicht zu <app>
<lem>vergessen</lem>
<rdg wit="#b" type="v">vergeßen</rdg>
</app>, daß mein Augenmerk nicht unmittelbar auf gemeine Christen sondern zunächst
auf <index indexName="subjects-index">
<term>Religionslehrer</term>
</index>Religionslehrer gerichtet war, und daß ich nicht eine Anweisung zum
populären <app>
<lem><hi>Vortrage</hi></lem>
<rdg wit="#b" type="v"><hi>Vortrag</hi></rdg>
</app> der Glaubenslehren, welche die Katechetik und Homiletik ertheilt, sondern
eine Anleitung zum <hi>Studium</hi> derjenigen Dogmen geben wollte, die der Lehrer
der Religion, mit steter Rücksicht auf die sehr verschiedenen <app>
<lem>Bedürfnisse</lem>
<rdg wit="#b" type="v">Bedürfniße</rdg>
</app> seiner Zuhörer und Schüler, in sehr mannigfalter Form <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_vorrede_5"/>populär vortragen
<hi>muß</hi>, oder wenigstens nach Beschaffenheit der Umstände nicht ohne Nutzen
vortragen <hi>kann</hi>. Es ist auch, der Anmerkungen nicht zu gedenken, durch die
Stellung und Verbindung der Sätze und durch den geflissentlich gewählten Ausdruck,
wie ich hoffe, hinlänglich angedeutet worden, was meiner Einsicht nach zur
allgemeinen <index indexName="subjects-index">
<term>Christenthums-Lehre</term>
</index>Christenthums-Lehre gehöre, und was hingegen für <app>
<lem>blosse</lem>
<rdg wit="#b" type="v">bloße</rdg>
</app> Erläuterung, die nach Anleitung der Bibel den Wißbegierigen darüber gegeben
werden könne, zu halten sey. Und überhaupt wäre es zu bedauern, wenn das Bestreben
nach <index indexName="subjects-index">
<term>Popularität</term>
</index>Popularität die Wirkung hervorbringen sollte, daß der den Nichttheologen
ertheilte <index indexName="subjects-index">
<term>Religions-Unterricht</term>
</index>Religions-Unterricht immer oberflächlicher, unbestimmter und unvollständiger
würde. Ein geschickter Lehrer weiß vie<pb edRef="#c" type="sp" n="XIV"/>les nicht
nur verständlich sondern auch <index indexName="subjects-index">
<term>nutzbar</term>
</index>nutzbar und interessant zu machen, <pb edRef="#b" type="sp" n="VI"/> was in
dem Munde eines andern, der es bloß als ein rohes, geradehin aus seinem gelehrten
System oder gar Compendium herausgerissenes Stück hersagt, dem Nichttheologen eben
so unverständlich als unbrauchbar ist.</p>
<p>Neue Entdeckungen wird kein Verständiger in einem Buche dieser Art suchen. Man wird
aber doch finden, daß ich die schäzbaren <index indexName="subjects-index">
<term>Aufklärungen</term>
</index>Aufklärungen mancher <index indexName="subjects-index">
<term>Dogmen</term>
</index>Dogmen, die wir dem Scharfsinne und dem Fleiß neuerer Gelehrten verdanken,
so weit ich sie für gegründet hielt, <app>
<lem>benutzt</lem>
<rdg wit="#b" type="v">benuzt</rdg>
</app> habe, und zuweilen wird selbst ein gerade in dieser Absicht beibehaltener von
jenen Männern gebrauchter <index indexName="subjects-index">
<term>Ausdruck</term>
</index>Ausdruck den kundigen Leser erinnern, was und wen ich dabey im Sinne hatte.
Wären diese Bogen gleich damals, als sie entworfen wurden, in die Hände des
Publikums gekommen, so hätte man vielleicht mehreres als izt daran gefunden, wodurch
sie sich von den damals gewöhnlichsten Lehrbüchern unterscheiden. Welchen
rechtschaffenen <index indexName="subjects-index">
<term>Lehrer</term>
</index>Lehrer wird es aber nicht freuen, wenn er siehet, daß Einsichten, welche er
für richtig und <index indexName="subjects-index">
<term>nützlich</term>
</index>nützlich erkennt, sich immer allgemeiner verbreiten? Es kommt auch hier gar
nichts darauf an, was alt oder neu, diesem und jenem eigen oder mehrern gemein ist;
son<pb edRef="#c" type="sp" n="XV"/>dern allein darauf mußte gesehen werden, daß
aus dem ganzen Umfange der Dogmen und der darüber ver<pb edRef="#b" type="sp" n="VII"/>suchten Erklärungen und Erläuterungen, mit Absonderung bloß gelehrter
<index indexName="subjects-index">
<term>Spekulationen</term>
</index>Spekulationen, die so wenig <hi>mittelbar</hi> als unmittelbar dem Christen
nützen können, diejenigen ausgehoben würden, welche einer auch Ungelehrten
verständlichen und gemeinnützigen Behandlung fähig sind; daß diese so geordnet und
von der Seite vornehmlich gezeiget würden, von welcher sie am leichtesten faßlich
gemacht und zu praktischen Zwecken angewendet werden können; daß den gewöhnlichsten
Zweifeln und Einwürfen so viel möglich gleich so vorgebeugt würde, daß es keiner
Widerlegung derselben bedürfe; und daß endlich die Beweise so gewählt und so
angelegt und gestellt würden, wie es zur Erleichterung einer gründlichen
Ueberzeugung, selbst bey solchen, die mit Vorurtheilen gegen gewisse Lehrsätze oder
Beweise schon eingenommen sind, am dienlichsten schien. Was insbesondere die Auswahl
der biblischen <index indexName="subjects-index">
<term>Beweisstellen</term>
</index>Beweisstellen betrift, so bin ich dabey mit aller Sorgfalt zu Werk gegangen.
Ich weiß zwar sehr wohl, daß manche angeführte Stellen von andern mir schäzbaren
Gelehrten anders erklärt werden, und daß dagegen manche Beweissprüche hier fehlen,
welche andere für tauglich halten. Allein ich bitte mir zuzu<pb edRef="#c" type="sp" n="XVI"/>trauen, daß ich jedesmal hinlängliche Gründe, so zu handeln, zu haben
glaubte. Und <app>
<lem>ausserdem</lem>
<rdg wit="#b" type="v">auserdem</rdg>
</app> muß ich noch erinnern, daß aus manchen Stellen nicht ein direkter sondern nur
ein in<pb edRef="#b" type="sp" n="VIII"/>direkter Beweis geführet werden soll; daß
die <index indexName="subjects-index">
<term>Beweisstellen</term>
</index>Beweisstellen nicht in der Meinung gehäuft sind, als käme etwas auf die
Menge derselben an, sondern weil es dem <index indexName="subjects-index">
<term>Volkslehrer</term>
</index>Volkslehrer nützlich seyn kann, mehrere gleichsam in Vorrath zu haben, um
bald von der einen, bald von einer andern, Gelegenheit zum Vortrage der wichtigsten
<index indexName="subjects-index">
<term>Wahrheiten</term>
</index>Wahrheiten nehmen zu können; und daß ich durchgängig denen Lesarten folge,
welche im Text meiner Ausgabe des <choice>
<abbr>N. T.</abbr>
<expan>Neues Testament</expan>
</choice> stehen.</p>
<p>Wer in unsern Zeiten eine <index indexName="subjects-index">
<term>Dogmatik</term>
</index>Dogmatik schreibt, kann mit Gewißheit voraus sehen, daß ein Theil der Leser
über die Anhänglichkeit des Verfassers an alte <index indexName="subjects-index">
<term>Orthodoxie</term>
</index>Orthodoxie mitleidig die Achseln zucken wird, während dem ein andrer Theil
über vermeinte Heterodoxieen <index indexName="subjects-index">
<term>Neologie</term>
</index>(<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_vorrede_4"/>Neologie nennt mans izt) bedenklich den Kopf schüttelt. Dem ist nun einmal
nicht abzuhelfen; und, die Wahrheit zu sagen, es wäre nicht gut, wenn es für izt
anders wäre. Mag ich dann meinen gewissenhaften Ueberzeugungen von dem, was <index indexName="subjects-index">
<term>Wahrheit</term>
</index>Wahrheit und <index indexName="subjects-index">
<term>nützlich</term>
</index>nützliche Wahrheit ist, nicht eben so gut und ungestöhrt folgen, als andere
den ihrigen? Oder <pb edRef="#c" type="sp" n="XVII"/> was berechtigt euch, Ihr, die
ihr Freunde der Wahrheit seyn wollet, und, wie ich glaube, seyd, etwas mehreres zu
thun, als die Gründe eurer Ueberzeugungen mit möglichster <index indexName="subjects-index">
<term>Deutlichkeit</term>
</index>Deutlichkeit uns übrigen darzulegen? Stre<pb edRef="#b" type="sp" n="IX"/>ben wir alle aber wirklich nach Einem Ziele, so kann ich es ja geschehen lassen,
daß ihr einen Weg wählet, der mit dem meinigen nicht durchgängig parallel läuft, und
ihn vielleicht nur hie und da in einzelnen Punkten <app>
<lem><choice>
<sic>berüht</sic>
<corr type="editorial">berührt</corr>
</choice></lem>
<rdg wit="#b" type="typo-correction">berührt</rdg>
</app>. Wo wir aber einander uns nähern, da biete ich euch jedesmal brüderlich die
Hand; und wenn ihr dann eure Bahn weiter verfolgt, wie ich die meinige, so begleiten
euch meine herzlichen Wünsche, daß wir wenigstens am Ziele wieder zusammentreffen
mögen. Nur verrenne keiner dem andern den Weg, oder suche ihn auf den seinigen mit
fortzuschleppen. Oder ist etwa der Weg etwas mehr, als nur Weg?</p>
<p>Manchen Lesern wird vielleicht eine gewisse Einförmigkeit und Schwehrfälligkeit des
<index indexName="subjects-index">
<term>Periodenbau</term>
</index>Periodenbaues in diesen Blättern misfallen. Allein nach meiner Einsicht und
Erfarung, ist ein Lehrbuch, welches durch <app>
<lem>Akademische</lem>
<rdg wit="#b" type="v">akademische</rdg>
</app> Vorlesungen erläutert werden soll, am zweckmäßigsten eingerichtet, wann die
zur Sache gehörigen <index indexName="subjects-index">
<term>Begriffe</term>
</index>Begriffe und Sätze in der gedrungensten Kürze vorgelegt und so unter ein<pb edRef="#c" type="sp" n="XVIII"/>ander verkettet sind, daß auf der einen Seite der
Zusammenhang unter ihnen und ihre wechselsweisen Verhältnisse gegen einander, auf
der andern aber die einzelnen Theile, in welche das Ganze zerlegt werden soll,
deutlich auf einen Blick in die Augen fallen. Hiebey aber werden einförmige, <pb edRef="#b" type="sp" n="X"/> gedehnte und etwas zerstückelte Perioden kaum leicht
ohne <index indexName="subjects-index">
<term>Affektation</term>
</index>Affektation zu vermeiden seyn. Ein akademisches Lehrbuch ist aber auch nicht
dazu bestimmt, flüchtig gelesen, sondern eigentlich studirt zu werden. Und daß ein
solches <index indexName="subjects-index">
<term>zweckmäßig</term>
</index>zweckmäßiges Lehrbuch sich zugleich auch angenehm werde lesen lassen, oder
daß ein Buch, das sich gut und leicht weglesen läßt, auch ein wirklich ganz
zweckmäßiges Lehrbuch abgeben könne, daran zweifle ich immer noch sehr. Doch lasse
ich gern jedem seine Weise. Geschrieben auf der Fürstlich Sächsischen Gesammt
Akademie zu Jena, im März 1786. <app>
<lem/>
<rdg wit="#b" type="ptl"><index indexName="persons-index">
<term>Griesbach, Johann Jakob</term>
</index><hi rend="right-aligned">J. J. Griesbach.</hi></rdg>
</app></p>
</div></lem>
<rdg wit="#a #d" type="om"/>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_vorrede_4"><label>Neologie nennt
mans izt</label><p>In der neue Argumentations- und Anwendungsformen erprobenden,
zentralen Richtung der protestantischen Aufklärungstheologie (Neologie) schlug sich in
der zweiten Hälfte des 18. Jh.s der neuzeitliche Rationalisierungsprozess nieder:
Überkommene dogmatische Lehren hatten sich zunehmend an dem Kriterium rationaler Evidenz
und historischer Kritik zu messen, was zu weitreichenden Umformungen der Inspirations-,
Urstands-, Erbsünden-, Rechtfertigungs-, Versöhnungs- und Ämterlehre führte. Die
<hi>Anleitung</hi> ist ein Beispiel dafür, dass der Neologiebegriff ab den 1770er
Jahren allmählich in die theologische Fachsprache eindrang. Als Bezeichnung vermeintlicher
Heterodoxien war er in dieser Zeit jedoch meist negativ konnotiert. Griesbachs Erwartung
höchst unterschiedlicher Leserreaktionen in der zeitgenössischen theologischen Fachwelt
verweist auf deren positionellen Pluralismus zwischen religiöser Traditionstreue und
fortschrittsorientierter Authentizität.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_vorrede_5"><label>populär</label><p>Die Bezeichnung „populär“ wurde im Zeitalter der Aufklärung zu
einem strategischen Programmbegriff, der sich im Zuge der entstehenden bürgerlichen
Öffentlichkeit aus dem französischen „populaire“ entwickelt hat. Im Unterschied zum
Popularitätsverständnis der modernen Mediengesellschaft, das auf Bekanntheit und
Beliebtheit einer Person oder eines Produktes in einer großen Masse von Menschen
abzielt, trug der Begriff in der zweiten Hälfte des 18. Jh.s die Bedeutung „etwas der
Allgemeinheit nahebringen“ bzw. „gemeinverständlich machen“. Im
wissenschaftlich-publizistischen Bereich etablierte sich das auch heute gebräuchliche
Verb „popularisieren“. Wo die Wissenschaft neue Erkenntnisse zutage förderte, entstand
das Bedürfnis, diese in ein neues, öffentliches Bewusstsein und schließlich in
alltägliches Handeln umzusetzen. Ethische Nutzbarkeit und (religiöser) Praxisbezug sind
daher Merkmale „populärer“ Schriften des 18. Jh.s.</p></note>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="ptl"><div type="preface" id="gr_preface_d">
<head><choice>
<orig><pb edRef="#d" type="sp" n="III"/> Vorrede.</orig>
<supplied reason="column-title">Vorrede zur vierten Ausgabe</supplied>
</choice></head>
<p>Ich fühle es lebhaft, daß die gütige Aufnahme, welche diese kleine Schrift bey dem
Publikum gefunden hat, meine Verpflichtung, ihr den größten mir möglichen Grad von
<index indexName="subjects-index">
<term>Vollkommenheit</term>
</index>Vollkommenheit zu geben, verdoppelt. Aber eben diese gute Aufnahme, welche
in so kurzer Zeit mehrere neue Auflagen nöthig machte, kann und wird mich
entschuldigen, wenn man bemerkt, daß gleichwohl diese vierte Ausgabe mit der dritten
im wesentlichen ganz übereinstimmt. Der kurze Zeitraum von drey Jahren, welcher seit
dem die zweyte ganz umgearbeitete Ausgabe erschien, verstrichen ist, hat in der Lage
und den Bedürfnißen der <index indexName="subjects-index">
<term>nichttheologisch</term>
</index>nichttheologischen Christen keine solche Veränderung hervorgebracht, die
mich glauben machen könnte, diejenige Anleitung zum Studium der populären Dogmatik,
welche ich vor anderthalb und vor drey Jahren aus guten Gründen für die
zweckmäsigste <pb edRef="#d" type="sp" n="IV"/> hielt, sey ihrer Absicht jezt
weniger als damals angemessen. Haben ja seitdem einige merkwürdige auf Religion und
<index indexName="subjects-index">
<term>Kirche</term>
</index>Kirche sich beziehende Begebenheiten sich zugetragen, so waren sie von der
Art, daß sie mich nur mehr in meiner alten Ueberzeugung bestärkten, es sey für jeden
Lehrer der Religion und Theologie Pflicht, mit möglichster Vorsicht zu Werke zu
gehen, damit er nicht durch unbedachtsame und dreiste Aeußerungen seiner <index indexName="subjects-index">
<term>Privatmeinungen</term>
</index>Privatmeinungen denenjenigen, welche von weiteren <index indexName="subjects-index">
<term>Aufklärungen</term>
</index>Aufklärungen in der <index indexName="subjects-index">
<term>Religionslehre</term>
</index>Religionslehre keine Freunde zu seyn scheinen, einen erwünschten Vorwand
verschaffe, die Lehr- und Druckfreiheit in engere Grenzen einzuschliessen, und wohl
gar, wo möglich, diejenigen, die sich zu kirchlichen Lehrämtern bestimmen, von
eigner unbefangener Untersuchung und immer tieferem Eindringen in die Wahrheit
abzuschrecken. Billig sollte jeder Schriftsteller, der sein Buch durch den Druck
unter das weite Publikum bringen will, und jeder akademische Lehrer, der Jünglinge
aus nahen und entfernten Provinzen zum Lehramt vorbereiten soll, nicht vornehmlich
darauf Rücksicht nehmen, was er, in seiner Lage, allenfalls zu schreiben oder zu
lehren wagen dürfe? sondern, wenn es ihm mehr darum zu thun ist, wahren und
bleibenden <index indexName="subjects-index">
<term>Nutzen</term>
</index>Nutzen zu stiften, als durch Neuheit zu glänzen, oder <pb edRef="#d" type="sp" n="V"/> durch Dreistigkeit Aufsehen zu erregen, oder den Beifall irgend
einer Partey zu erhaschen; wenn er der ihm gestatteten Lehr- und Preßfreiheit sich
werth beweisen will; und wenn er diese unschätzbaren Wohlthaten seinen nahen und
fernen Zeitgenossen und selbst den Nachkommen, so viel an ihm ist, unverkürzt
erhalten und nach Möglichkeit sichern will: so muß die Hauptfrage diese seyn: was
ist <index indexName="subjects-index">
<term>Wahrheit</term>
</index>Wahrheit, und meinen Zeitgenoßen <index indexName="subjects-index">
<term>nützlich</term>
</index>nützliche Wahrheit? Ist dies entschieden, so schreibe er zwar mit Vorsicht
und Schonung der Schwachen oder Andersdenkenden, aber doch ohne Menschenfurcht und
Menschengefälligkeit.</p>
<p>Da nun über die letzte Frage mein auf bedächtige und lange Ueberlegung sich
gründendes Urtheil in so kurzer Zeit nicht so sich geändert hat, daß ich wesentliche
Veränderungen in diesem Buch nöthig gefunden hätte; und da überdies auch der Plan
deßelben und die von mir gewählte Behandlungsart der Materien von mehreren mir sehr
schätzbaren Gelehrten im Ganzen genommen gutgeheisen worden ist: so blieb mir bey
der neuen Durchsicht kaum etwas mehreres zu thun übrig, als etliche wenige Sätze,
die mir izt dem populären Dogmatiker entbehrlich zu seyn schienen, wegzustreichen,
ein paar andern einen bequemern Platz anzuwei<pb edRef="#d" type="sp" n="VI"/>sen,
einigen Stellen durch kleine Aenderungen oder Einschaltungen mehr <index indexName="subjects-index">
<term>Deutlichkeit</term>
</index>Deutlichkeit und Bestimmtheit zu verschaffen, und hie und da im Texte oder
in den Anmerkungen einen Zusatz zu machen. Hierdurch unterscheidet sich diese
Ausgabe von der vorigen, ohne daß jene ihren Besitzern durch diese unbrauchbar
geworden wäre. Hält es jemand der Mühe werth, eine Vergleichung zwischen beiden
anzustellen, so wird er die Aenderungen und Zusätze, die etwa von den meisten
Belange seyn möchten, in den §§. <ref target="#gr_section_10">10.</ref>
<ref target="#gr_section_18">18.</ref>
<ref target="#gr_section_20">20.</ref>
<ref target="#gr_section_50">50.</ref>
<ref target="#gr_section_51">51.</ref>
<ref target="#gr_section_83">83.</ref>
<ref target="#gr_section_91">91.</ref>
<ref target="#gr_section_101">101.</ref>
<ref target="#gr_section_103">103.</ref> b. <ref target="#gr_section_108">108.</ref>
<ref target="#gr_section_112">112.</ref>
<ref target="#gr_section_143">143.</ref>
<ref target="#gr_section_144">144.</ref>
<ref target="#gr_section_146">146.</ref>
<ref target="#gr_section_150">150.</ref>
<ref target="#gr_section_164">164.</ref> antreffen. Freilich bot sich zu noch
mehreren Zusätzen, zumal zu den Anmerkungen, Stoff genug an. Allein die nächste
Bestimmung des Buchs, zu einem Leitfaden bey halbjährigen akademischen Vorlesungen
zu dienen, erlaubte nicht, ihm einen weitern Umfang zu geben. Nach dem Urtheil
verschiedener würdiger Männer hätte zwar zu allerley <index indexName="subjects-index">
<term>nützlich</term>
</index>nützlichen Zusätzen durch Weglassung einiger ihnen unnöthig scheinender
theoretischer Lehrsätze Platz gewonnen werden können. Ich muß aber bekennen, daß ich
hierin nicht ganz ihrer Meinung seyn kann, und um Erlaubniß bitten, hierüber noch
einiges in der Absicht zu sagen, um zu verhüten, daß man mich nicht mißverstehe,
oder dergleichen Stellen meines Buchs anders, als ich wünsche, brauche.</p>
<p><pb edRef="#d" type="sp" n="VII"/> Ich weiß sehr wohl, daß diese Anleitung zur
populären Dogmatik nicht in einem <index indexName="subjects-index">
<term>populär</term>
</index>populären Ton abgefaßt ist, und daß sie ziemlich vieles enthält, was ein
verständiger Lehrer weder in <index indexName="subjects-index">
<term>Katechisationen</term>
</index>Katechesationen noch auf der <index indexName="subjects-index">
<term>Kanzel</term>
</index>Kanzel abhandeln wird, und was mehr zur Theorie über die Glaubenslehren, als
zur simpeln Lehre der Bibel selbst gehöret. Ehe man mich aber deswegen verurtheilt,
wäre doch billig dasjenige, was hierüber in der Vorerinnerung gesagt ist, wohl zu
überlegen, und nicht zu vergessen, daß mein Augenmerk nicht unmittelbar auf gemeine
Christen, sondern zunächst und eigentlich auf künftige oder angehende <index indexName="subjects-index">
<term>Religionslehrer</term>
</index>Religionslehrer gerichtet war, und daß ich diesen nicht eine Anweisung zum
populären <hi>Vortrage</hi> der Glaubenslehren, welche die Katechetik und Homiletik
ertheilt, sondern eine Anleitung zum <index indexName="subjects-index">
<term>Studium</term>
</index><hi>Studium</hi> derjenigen Dogmen geben wollte, die der Lehrer der
Religion, mit steter Rücksicht auf die sehr verschiedenen Bedürfnisse seiner Zuhörer
und Schüler, in sehr mannichfaltiger Form populär vortragen <hi>muß</hi>, oder
wenigstens nach Beschaffenheit der Umstände nicht ohne Nutzen vortragen
<hi>kann</hi>. Und überhaupt wäre es zu bedauern, wenn das Bestreben nach <index indexName="subjects-index">
<term>Popularität</term>
</index>Popularität die Wirkung hervorbringen sollte, daß der den Nichttheologen von
ihren Lehrern ertheilte Religions-Unterricht immer <pb edRef="#d" type="sp" n="VIII"/> oberflächlicher, unbestimmter und unvollständiger würde. Ein geschickter Lehrer
weiß vieles nicht nur verständlich sondern auch nutzbar und interessant zu machen,
was in dem Munde eines andern, der es bloß als ein rohes, geradehin aus seinem
gelehrten System oder gar Compendium herausgerissenes Stück hersagt, dem
Nichttheologen eben so unverständlich als unbrauchbar ist.</p>
<p>Ich gebe ferner gern zu, daß ich über einige Lehrsätze Theorieen in diese Anleitung
zum Studium der populären Dogmatik aufgenommen habe, die aus dem <index indexName="subjects-index">
<term>Volksunterricht</term>
</index>Volksunterricht unter gewissen Umständen gar wohl wegbleiben
<hi>könnten</hi>, weil man, ohne sie zu kennen, doch ein sehr guter,
rechtschaffener und würdiger Christ seyn kann. Ich will auch nicht läugnen, daß
dergleichen Theorieen, deren praktischer Nutzen ohnehin gering ist, zuweilen
mißverstanden und wohl gar mißbraucht worden sind, und daß es deswegen rathsam
scheinen könne, sie in populären Vorträgen ganz mit Stillschweigen zu übergehen. Ich
würde es daher auch nicht wagen, einen Lehrer zu tadeln, der bey dem Unterricht
solcher Menschen, welche von <index indexName="subjects-index">
<term>Lehrsätze</term>
</index>Lehrsätzen dieser Art noch nichts wissen und auch nie etwas davon erfaren
werden, sie gar nicht berührte. Aber sind wohl unsre Volkslehrer in diesem <pb edRef="#d" type="sp" n="IX"/> Fall? Haben sie nicht fast durchgängig mit Menschen
zu thun, denen dergleichen Sätze als wichtige <index indexName="subjects-index">
<term>Religionswahrheiten</term>
</index>Religionswahrheiten von Kindheit an eingeschärft worden sind, und die durch
ihre Gesangbücher, Gebetbücher, Erbauungsbücher <choice>
<abbr>u. d. gl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice> unaufhörlich an sie erinnert werden? Und kann man wohl einem solchen
Religionslehrer rathen, ein geflissentliches Stillschweigen über Lehren zu
beobachten, die seine Zuhörer für wesentlich zur Religion gehörig halten? Meiner
Einsicht nach wird er viel besser thun und weit mehr Nutzen stiften, wenn er die
falschen, krassen und der Beförderung der praktischen Religion oft nachtheiligen
Vorstellungen, die sich ein grosser Theil des <index indexName="subjects-index">
<term>Volk</term>
</index>Volks von dergleichen Lehren macht, mit Klugheit und Vorsicht nach und nach
zu verbessern und zu berichtigen sucht, und die Aufmerksamkeit darauf lenkt, was und
wie viel die Bibel wirklich und deutlich davon lehre, und was hingegen blosse
Erklärungen oder Erläuterungen sind, die man über die Aussprüche der Bibel in guter
Meinung zu geben gewagt hat. Diesen Unterschied habe ich nach Möglichkeit überall
bemerklich zu machen mich bemühet, und nicht nur in den Anmerkungen häufig darauf
hingewiesen, sondern auch in den Paragraphen selbst durch die Stellung und
Verbindung der Sätze und durch den geflissentlich <pb edRef="#d" type="sp" n="X"/>
gewählten Ausdruck anzudeuten gesucht, was meiner Einsicht nach zur allgemeinen
<index indexName="subjects-index">
<term>Christenthums-Lehre</term>
</index>Christenthums-Lehre gehöre, und was hingegen für bloße Erläuterung, die nach
Anleitung der Bibel <hi>den Wißbegierigen</hi> darüber gegeben werden
<hi>könne</hi>, zu halten sey. Da man aber gleichwohl diese Fingerzeige übersehen zu
haben scheint, so bitte ich meine Leser angelegentlich, auf dergleichen gegebene
Winke über den biblischen Grund, die Wichtigkeit und die Brauchbarkeit einzelner
Lehrsätze, und auf die in dieser Absicht von mir gebrauchten Ausdrücke, aufmerksam
zu seyn.</p>
<p>Neue Entdeckungen wird kein Verständiger in einem Buche dieser Art suchen. Man wird
aber doch finden, daß ich die schäzbaren <index indexName="subjects-index">
<term>Aufklärungen</term>
</index>Aufklärungen mancher <index indexName="subjects-index">
<term>Dogmen</term>
</index>Dogmen, die wir dem Scharfsinne und dem Fleiß neuerer Gelehrten verdanken,
so weit ich sie für gegründet hielt, benutzt habe, und zuweilen wird selbst ein
gerade in dieser Absicht beibehaltener von jenen Männern gebrauchter Ausdruck den
kundigen Leser erinnern, was und wen ich dabey im Sinne hatte. Es kommt inzwischen
hier gar nichts darauf an, was alt oder neu, diesem und jenem eigen oder mehrern
gemein ist; sondern allein darauf mußte gesehen werden, daß aus dem ganzen Umfange
der <index indexName="subjects-index">
<term>Dogmen</term>
</index>Dogmen und der darüber versuchten Erklärungen und Er<pb edRef="#d" type="sp" n="XI"/>läuterungen, mit Absonderung bloß gelehrter <index indexName="subjects-index">
<term>Spekulationen</term>
</index>Spekulationen, die so wenig <hi>mittelbar</hi> als unmittelbar dem Christen
nützen können, diejenigen ausgehoben würden, welche einer auch Ungelehrten
verständlichen und gemeinnützigen Behandlung fähig sind; daß diese so geordnet und
von der Seite vornehmlich gezeiget würden, von welcher sie am leichtesten faßlich
gemacht und zu praktischen Zwecken angewendet werden können; daß den gewöhnlichsten
Zweifeln und Einwürfen so viel möglich gleich so vorgebeugt würde, daß es keiner
Widerlegung derselben bedürfe; und daß endlich die <index indexName="subjects-index">
<term>Beweise</term>
</index>Beweise so gewählt und so angelegt und gestellt würden, wie es zur
Erleichterung einer gründlichen <index indexName="subjects-index">
<term>Ueberzeugung</term>
</index>Ueberzeugung, selbst bey solchen, die mit Vorurtheilen gegen gewisse
Lehrsätze oder Beweise schon eingenommen sind, am dienlichsten schien. Was
insbesondere die Auswahl der biblischen <index indexName="subjects-index">
<term>Beweisstellen</term>
</index>Beweisstellen betrift, so bin ich dabey mit aller Sorgfalt zu Werk gegangen.
Ich weiß zwar sehr wohl, daß manche angeführte Stellen von andern mir schäzbaren
Gelehrten anders erklärt werden, und daß dagegen manche Beweissprüche hier fehlen,
welche andere für tauglich halten. Allein ich bitte mir zuzutrauen, daß ich jedesmal
hinlängliche Gründe, so zu handeln, zu haben glaubte. Und ausserdem muß ich noch
erinnern, daß aus <pb edRef="#d" type="sp" n="XII"/> manchen Stellen nicht ein
direkter sondern nur ein indirekter Beweis geführet, oder nur eine Erläuterung
hergenommen werden soll; daß die biblischen Stellen nicht in der Meinung gehäuft
sind, als käme etwas auf die Menge der Beweise an, sondern weil es dem <index indexName="subjects-index">
<term>Volkslehrer</term>
</index>Volkslehrer nützlich seyn kann, mehrere gleichsam in Vorrath zu haben, um
bald von der einen, bald von einer andern, Gelegenheit zum Vortrage der wichtigsten
Wahrheiten nehmen zu können; und daß ich durchgängig denen Lesarten folge, welche im
Text meiner Ausgabe des <choice>
<abbr>N. T.</abbr>
<expan>Neues Testament</expan>
</choice> stehen.</p>
<p>Wer in unsern Zeiten eine <index indexName="subjects-index">
<term>Dogmatik</term>
</index>Dogmatik schreibt, kann mit Gewißheit voraus sehen, daß ein Theil der Leser
über die Anhänglichkeit des Verfassers an alte <index indexName="subjects-index">
<term>Orthodoxie</term>
</index>Orthodoxie mitleidig die Achseln zucken wird, während dem ein andrer Theil
über vermeinte Heterodoxien <index indexName="subjects-index">
<term>Neologie</term>
</index>(Neologie nennt mans izt) bedenklich den Kopf schüttelt. Dem ist nun einmal
nicht abzuhelfen, und, die Wahrheit zu sagen, es wäre nicht gut, wenn es für izt
anders wäre. Mag ich dann meinen gewissenhaften Ueberzeugungen von dem, was <index indexName="subjects-index">
<term>Wahrheit</term>
</index>Wahrheit und <index indexName="subjects-index">
<term>nützlich</term>
</index>nützliche Wahrheit ist, nicht eben so gut und ungestöhrt folgen, als andere
den ihrigen? Oder was berechtigt euch, Ihr, die ihr Freunde der Wahrheit seyn
wollet, und, wie ich glau<pb edRef="#d" type="sp" n="XIII"/>be, seyd, etwas mehreres
zu thun, als die Gründe eurer Ueberzeugungen mit möglichster <index indexName="subjects-index">
<term>Deutlichkeit</term>
</index>Deutlichkeit uns übrigen darzulegen? Streben wir alle aber wirklich nach
Einem Ziele, so kann ich es ja geschehen lassen, daß ihr einen Weg wählet, der mit
dem meinigen nicht durchgängig parallel läuft, und ihn vielleicht nur hie und da in
einzelnen Punkten berührt. Wo wir aber einander uns nähern, da biete ich euch
jedesmal brüderlich die Hand; und wenn ihr dann eure Bahn weiter verfolgt, wie ich
die meinige, so begleiten euch meine herzlichen Wünsche, daß wir wenigstens am Ziele
wieder zusammentreffen mögen. Nur verrenne keiner dem andern den Weg, oder suche ihn
auf den seinigen mit fortzuschleppen. Oder ist etwa der Weg etwas mehr, als nur
Weg?</p>
<p>Manchen Lesern wird vielleicht eine gewisse Einförmigkeit und Schwehrfälligkeit des
<index indexName="subjects-index">
<term>Periodenbau</term>
</index>Periodenbaues in diesen Blättern mißfallen. Allein nach meiner Einsicht und
Erfarung, ist ein Lehrbuch, welches durch akademische Vorlesungen erläutert werden
soll, am zweckmässigsten eingerichtet, wann die zur Sache gehörigen <index indexName="subjects-index">
<term>Begriffe</term>
</index>Begriffe und Sätze in der gedrungensten Kürze vorgelegt und so unter
einander verkettet sind, daß auf der einen Seite der Zusammenhang unter ihnen und
ihre wech<pb edRef="#d" type="sp" n="XIV"/>selsweisen Verhältnisse gegen einander,
auf der andern aber die einzelnen Theile, in welche das Ganze bey dem mündlichen
Vortrage zerlegt werden soll, deutlich auf einen Blick in die Augen fallen. Hiebey
aber werden einförmige, gedehnte und etwas zerstückelte Perioden kaum leicht ohne
<index indexName="subjects-index">
<term>Affektation</term>
</index>Affektation zu vermeiden seyn. Ein akademisches Lehrbuch ist aber auch nicht
dazu bestimmt, flüchtig gelesen, sondern eigentlich studirt zu werden. Und daß ein
solches <index indexName="subjects-index">
<term>zweckmäßig</term>
</index>zweckmäßiges Lehrbuch sich zugleich auch angenehm werde lesen lassen, oder
daß ein Buch, das sich gut und leicht weglesen läßt, auch ein wirklich ganz
zweckmäßiges Lehrbuch abgeben könne, daran zweifle ich immer noch sehr. Doch lasse
ich gern jedem seine Weise. Geschrieben auf der Fürstlich Sächsischen Gesammt
Akademie zu Jena, im März 1789.</p>
</div></rdg>
</app>
</div>
<div type="section-group" id="gr_inhalt">
<div type="contents" id="gr_toc">
<head><choice>
<orig><pb edRef="#a" type="sp" n="I"/>
<pb edRef="#b" type="sp" n="XI"/>
<pb edRef="#c" type="sp" n="XIX"/>
<pb edRef="#d" type="sp" n="XV"/>
<app>
<lem>Inhalt.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Inhalt</rdg>
</app></orig>
<supplied reason="toc-title">Inhalt</supplied>
<supplied reason="column-title">Inhalt</supplied>
</choice></head>
<list>
<item><hi>Vorerinnerung</hi> über populäre Dogmatik überhaupt, über <app>
<lem>das</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">die</rdg>
</app> dem Lehrer des Volks nöthige <app>
<lem>Studium</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">gelehrte Kenntnis</rdg>
<rdg wit="#b" type="v">Kenntnis</rdg>
</app> derselben, und über ihren Unterschied von der ihm gleichfalls
unentbehrlichen <app>
<lem>Katheder-</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">Katheder</rdg>
</app> oder Schuldogmatik. <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice>
<app>
<lem>1–5.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">3–5.</rdg>
</app></item>
<item><app>
<lem>I.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">I</rdg>
</app>
<app>
<lem><hi>Religion, Offenbarung</hi>
<app>
<lem><hi>und</hi></lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">und</rdg>
</app>
<hi>Bibel.</hi></lem>
<rdg wit="#d" type="pp">Religion, Offenbarung und Bibel.</rdg>
</app> §. <app>
<lem><ref target="#gr_section_1">1</ref> bis <ref target="#gr_section_34">34.</ref></lem>
<rdg wit="#a #d" type="pp"><ref target="#gr_section_1">1</ref>–<ref target="#gr_section_34">34.</ref></rdg>
</app>
<list>
<item>A. <hi>Religion</hi> überhaupt; Wichtigkeit derselben zur höhern
Glückseligkeit des <app>
<lem>Menschen.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Menschen;</rdg>
</app> §. <ref target="#gr_section_1">1</ref>–<ref target="#gr_section_3">3.</ref>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt">natürliche Religion. §. <ref target="#gr_section_4">4.</ref></rdg>
</app>
</item>
<item>B. <app>
<lem><hi>Natürliche</hi> und <hi>geoffenbarte</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="pp"><hi>Geoffenbarte</hi></rdg>
</app>
<hi>Religion</hi>; <app>
<lem>der leztern</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">ihre</rdg>
</app> Möglichkeit, Wünschenswürdigkeit, Wahrscheinlichkeit und Eigenschaften<app>
<lem>, und taugliche Beweisarten für sie</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>. §. <app>
<lem><ref target="#gr_section_4">4</ref>–<ref target="#gr_section_9">9.</ref> b.</lem>
<rdg wit="#a" type="pp"><ref target="#gr_section_5">5</ref>–<ref target="#gr_section_9">9.</ref></rdg>
</app></item>
<item>C. <hi>Die Bibel</hi> enthält eine wahre göttliche Offenbarung. §. <app>
<lem><ref target="#gr_section_10">10</ref>–<ref target="#gr_section_34">34.</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><ref target="#gr_section_10">10.</ref></rdg>
</app>
<list>
<item>1) Die Bücher des <hi>Neuen Testaments</hi> §. <ref target="#gr_section_10">10</ref>–<ref target="#gr_section_23">23.</ref>
<list>
<item>a) sind ächt, und die darin erzählte Geschichte wahr.
<ref target="#gr_section_10">10.</ref></item>
<item><pb edRef="#b" type="sp" n="XII"/> b) Jesus ist der
vollkommenste Lehrer der Weisheit und <app>
<lem>Tugend.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Tugend,</rdg>
</app>
<ref target="#gr_section_11">11.</ref> Seine Lehre kommt
von Gott, <ref target="#gr_section_12">12.</ref> und
beruht auf einer unmittelbaren göttlichen Offenbarung.
<ref target="#gr_section_13">13.</ref>
<ref target="#gr_section_14">14.</ref></item>
<item><pb edRef="#a" type="sp" n="II"/> c) Die Apostel trugen
die Lehre Jesu unter göttlicher <app>
<lem>Auktorität</lem>
<rdg wit="#d" type="v">Autorität</rdg>
</app> untrüglich vor, und die Menschen sind verbunden
ihre Religionslehre als göttlich anzunehmen. <ref target="#gr_section_15">15.</ref>
<ref target="#gr_section_16">16.</ref> Ihre Schriften <pb edRef="#c" type="sp" n="XX"/>
<pb edRef="#d" type="sp" n="XVI"/> sind der alleinige
Erkenntnisgrund der christlichen Religion, und was daraus
erwiesen werden <app>
<lem>kann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
</app>, ist wahr; <ref target="#gr_section_17">17.</ref>
und das um so mehr, <app>
<lem>da</lem>
<rdg wit="#d" type="v">wenn</rdg>
</app> ihre Verfasser einer göttlichen Eingebung genossen.
<ref target="#gr_section_18">18.</ref></item>
<item><app>
<lem>d)</lem>
<rdg wit="#d" type="typo-correction"><choice>
<sic> )</sic>
<corr type="editorial">d)</corr>
</choice></rdg>
</app> Die Bücher des N. T. enthalten zwar viel Lokales
und Temporelles, <ref target="#gr_section_19">19.</ref>
bleiben aber doch immer die verbindliche Richtschnur des
Glaubens und Lebens für alle Christen. <ref target="#gr_section_20">20.</ref>
</item>
<item>e) Ihr Inhalt ist verschieden; <ref target="#gr_section_21">21.</ref> aber die in ihnen <app>
<lem>enthaltenen</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">enthaltene</rdg>
</app> Religionslehren sind durchaus praktisch, <app>
<lem><ref target="#gr_section_22">22.</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> wenn gleich nicht alle in gleichem Grade wichtig.
<ref target="#gr_section_23">23.</ref></item>
</list>
</item>
<item>2) Die Bücher des <hi>Alten Testaments</hi>; <app>
<lem>§. <ref target="#gr_section_24">24</ref>–<ref target="#gr_section_28">28.</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> dessen Glaubwürdigkeit, Beschaffenheit, Nutzen und
Gebrauch. <ref target="#gr_section_24">24</ref>–<ref target="#gr_section_26">26.</ref> Die darin enthaltene
Religion ist wahr und göttlich; <ref target="#gr_section_27">27.</ref> doch sollen sich Christen vornehmlich an den
Neutestamentlichen Unterricht <app>
<lem>halten:</lem>
<rdg wit="#a" type="v">halten;</rdg>
</app> mit demselben aber das A. T. vergleichen. <ref target="#gr_section_28">28.</ref></item>
<item>3) Zweck und Hinlänglichkeit der <app>
<lem><hi>Bibel</hi>.</lem>
<rdg wit="#d" type="v"><hi>Bibel</hi></rdg>
</app>
<ref target="#gr_section_29">29.</ref>
<ref target="#gr_section_30">30.</ref> Vernunft und Glaube. <ref target="#gr_section_31">31.</ref>
<ref target="#gr_section_32">32.</ref> Rechte des Christen in
Absicht auf die Bibel. <ref target="#gr_section_33">33.</ref>
Kirchliche Lehrvorschriften. <ref target="#gr_section_34">34.</ref></item>
</list>
</item>
</list>
</item>
<item><app>
<lem>II.</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">II</rdg>
</app>
<app>
<lem><hi>Gott.</hi></lem>
<rdg wit="#d" type="v">Gott.</rdg>
</app> §. <ref target="#gr_section_35">35</ref>–<ref target="#gr_section_64">64.</ref>
<list>
<item>A. Von <hi>Gott</hi> überhaupt. §. <ref target="#gr_section_35">35</ref>–<ref target="#gr_section_53">53.</ref>
<list>
<item><pb edRef="#a" type="sp" n="III"/> 1) Biblischer Grundbegriff
von Gott. <ref target="#gr_section_35">35.</ref></item>
<item>2) <app>
<lem>Es ist ein <app>
<lem>Gott.</lem>
<rdg wit="#d" type="v">Gott</rdg>
</app>
<ref target="#gr_section_35">35.</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Vernunftwahrheiten von dessen Dasein,
Eigenschaften, und Wesen. <ref target="#gr_section_35">35</ref>–<ref target="#gr_section_38">38.</ref></rdg>
</app></item>
<app>
<lem><seg type="item">3) Quellen und Beschaffenheit unsrer
Kenntniß von Gott, und von dessen Eigenschaften und Wesen.
<ref target="#gr_section_36">36</ref>–<ref target="#gr_section_38">38.</ref></seg></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<item><pb edRef="#b" type="sp" n="XIII"/>
<app>
<lem>4)</lem>
<rdg wit="#a" type="v">3)</rdg>
</app> Biblischer Unterricht von Gottes Eigenschaften. <ref target="#gr_section_39">39</ref>–<ref target="#gr_section_53">53.</ref> Er besitzt alle wahre Vollkommenheiten, <ref target="#gr_section_39">39.</ref> ist ein Geist, <ref target="#gr_section_40">40.</ref> ewig, <app>
<lem>unveränderlich,</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> unabhängig, sich selbst genug, <ref target="#gr_section_41">41.</ref> hat die vollkommenste Erkenntnis von allem, <ref target="#gr_section_42">42.</ref> und den vollkommensten
Willen, und <app>
<lem>Freiheit</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Freiheit,</rdg>
</app>
<ref target="#gr_section_43">43</ref>–<ref target="#gr_section_45">45.</ref> ist allweise, <ref target="#gr_section_46">46.</ref> heilig, <ref target="#gr_section_47">47.</ref>
allgütig, <ref target="#gr_section_48">48.</ref> wahrhaft, <ref target="#gr_section_49">49.</ref> gerecht, <ref target="#gr_section_50">50.</ref> allmächtig, <ref target="#gr_section_51">51.</ref> allgegenwärtig, <ref target="#gr_section_52">52.</ref> und <app>
<lem>einzig.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einig.</rdg>
<rdg wit="#d" type="v">einzig</rdg>
</app>
<ref target="#gr_section_53">53.</ref></item>
</list>
</item>
<item><pb edRef="#c" type="sp" n="XXI"/>
<pb edRef="#d" type="sp" n="XVII"/> B. Der mit dem Menschen Jesu innigst
verbundene <hi>Logos</hi> ist in gleichem Verstande Gott als der Vater
Jesu Christi, und doch von diesem unterschieden. <app>
<lem>§.</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<ref target="#gr_section_54">54</ref>–<ref target="#gr_section_58">58.</ref></item>
<item>C. Der <hi>heilige Geist</hi> ist eine göttliche, vom Vater und Sohne
unterschiedene, <app>
<lem><app>
<lem>Person,</lem>
<rdg wit="#b" type="v">Person.</rdg>
</app> §.</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Person.</rdg>
</app>
<ref target="#gr_section_59">59</ref>–<ref target="#gr_section_61">61.</ref></item>
<item>D. <app>
<lem>In diesen <hi>Dreien</hi>, eben so innig unter einander
Vereinigten als reell von einander Unterschiedenen, verehret der
Christ, ohne von dem <app>
<lem>grossen Grundsatz</lem>
<rdg wit="#b" type="pp">großen Grundsaz</rdg>
</app> der <hi>Einheit</hi> des göttlichen Wesens abzuweichen, den
<hi>wahren Gott</hi>.</lem>
<rdg wit="#a" type="ppl">Diesen Dreien kommt die wahre wesentliche
Gottheit zu. Und da sie wirklich von einander unterschieden sind,
und doch nur ein einziger Gott ist, so muß das <hi>göttliche
Wesen</hi>, zwar nur ein <hi>einzigmal</hi>, aber doch <hi>in
diesen Dreyen</hi>
<choice>
<sic>uugetheilt</sic>
<corr type="editorial">ungetheilt</corr>
</choice> vorhanden seyn.</rdg>
</app>
<ref target="#gr_section_62">62.</ref>
<ref target="#gr_section_63">63.</ref> Anmerkungen hierüber. <ref target="#gr_section_64">64.</ref></item>
</list>
</item>
<item><app>
<lem>III.</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">III</rdg>
</app>
<app>
<lem><hi>Werke Gottes.</hi></lem>
<rdg wit="#d" type="pp">Werke Gottes.</rdg>
</app> §. <ref target="#gr_section_65">65</ref>–<ref target="#gr_section_88">88.</ref>
<list>
<item>A. <hi>Werke und</hi>
<app>
<lem><hi>Rathschlüsse</hi></lem>
<rdg wit="#a #b" type="v"><hi>Rathschlüße</hi></rdg>
</app>
<hi>Gottes</hi>
<app>
<lem><hi>überhaupt.</hi></lem>
<rdg wit="#a #b" type="v"><hi>überhaupt</hi>,</rdg>
</app>
<ref target="#gr_section_65">65</ref>–<ref target="#gr_section_67">67.</ref>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt">b.</rdg>
</app></item>
<item><pb edRef="#a" type="sp" n="IV"/> B. <hi>Schöpfung</hi>. <app>
<lem>§.</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<ref target="#gr_section_68">68.</ref>
<ref target="#gr_section_69">69.</ref> Absichten Gottes dabey. <ref target="#gr_section_70">70.</ref> Mosaische Beschreibung der
Schöpfung. <ref target="#gr_section_71">71.</ref></item>
<item>C. <hi>Vorsehung</hi>. <app>
<lem>§.</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<app>
<lem><choice>
<sic>72–74.</sic>
<corr type="editorial"><ref target="#gr_section_72">72</ref>–<ref target="#gr_section_84">84.</ref></corr>
</choice></lem>
<rdg wit="#a #b" type="typo-correction">72–84.</rdg>
<rdg wit="#d" type="typo-correction"><choice>
<sic>72–74.</sic>
<corr type="editorial"><ref target="#gr_section_72">72</ref>–<ref target="#gr_section_84">84.</ref></corr>
</choice></rdg>
</app>
<list>
<item>1) Gott <hi>erhält</hi> alle geschaffene Dinge. <ref target="#gr_section_72">72.</ref>
<ref target="#gr_section_73">73.</ref> und ihre Kräfte, <ref target="#gr_section_74">74.</ref> und</item>
<item>2) <hi>regiert</hi> alle Veränderungen in der Welt. <ref target="#gr_section_75">75.</ref> Seine Regierung <app>
<lem>erstreckt</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">erstrekt</rdg>
</app> sich auf alle leblose, empfindende, und vernünftige
Geschöpfe, und sowohl auf einzelne Menschen, als auf das ganze
Menschengeschlecht und <app>
<lem>grössere</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grösere</rdg>
<rdg wit="#b" type="v">größere</rdg>
</app> Theile <app>
<lem>desselben.</lem>
<rdg wit="#d" type="v">desselben</rdg>
</app>
<ref target="#gr_section_76">76</ref>–<ref target="#gr_section_78">78.</ref> Beschaffenheit der göttlichen Regierung. <ref target="#gr_section_79">79.</ref> Unter ihr stehet auch das <app>
<lem>Uebel</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Böse</rdg>
<rdg wit="#b" type="v"><hi>Uebel</hi></rdg>
</app> in der <pb edRef="#b" type="sp" n="XIV"/>
<app>
<lem>Welt;</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Welt,</rdg>
</app> sowohl das moralische als das physische, <ref target="#gr_section_80">80</ref>–<ref target="#gr_section_82">82.</ref> ingleichem alles, was durch ein <app>
<lem><hi>Wunder</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v">Wunder</rdg>
</app> geschieht. <ref target="#gr_section_83">83.</ref>
<ref target="#gr_section_84">84.</ref></item>
</list>
</item>
<item><app>
<lem>D.</lem>
<rdg wit="#d" type="typo-correction"><choice>
<sic>D,</sic>
<corr type="editorial">D.</corr>
</choice></rdg>
</app> Unter den Geschöpfen verdienen, nächst dem Menschen, die
<hi>Engel</hi> eine nähere Betrachtung, sowohl die guten <app>
<lem>Engel</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<ref target="#gr_section_85">85.</ref> als die bösen <app>
<lem>Geister</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>. <ref target="#gr_section_86">86</ref>–<ref target="#gr_section_88">88.</ref></item>
</list>
</item>
<item><app>
<lem>IV.</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">IV</rdg>
</app>
<app>
<lem><hi>Bestimmung und moralische Natur des Menschen.</hi></lem>
<rdg wit="#d" type="pp">Bestimmung und moralische Natur des Menschen.</rdg>
</app> §. <ref target="#gr_section_89">89</ref>–<ref target="#gr_section_111">111.</ref>
<list>
<item>A. <hi>Bestimmung</hi> des Menschen, in diesem Leben und in der <app>
<lem><hi>Ewigkeit</hi>.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Ewigkeit.</rdg>
</app>
<ref target="#gr_section_89">89.</ref>
<ref target="#gr_section_90">90.</ref> Leben nach dem <app>
<lem><hi>Tode.</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v">Tode.</rdg>
</app>
<ref target="#gr_section_91">91.</ref>
<ref target="#gr_section_92">92.</ref>
<app>
<lem>Wiedererweckung</lem>
<rdg wit="#b" type="v">Wiedererwekung</rdg>
</app> der Leiber. <ref target="#gr_section_93">93.</ref> Allgemeines
<hi>Weltgericht</hi>. <ref target="#gr_section_94">94.</ref></item>
<item><pb edRef="#c" type="sp" n="XXII"/>
<pb edRef="#d" type="sp" n="XVIII"/> B. <hi>Moralische Natur</hi> des
Menschen §. <app>
<lem><ref target="#gr_section_95">95</ref>–<ref target="#gr_section_111">111.</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><ref target="#gr_section_95">95.</ref></rdg>
</app>
<list>
<item>1) Worin sie besteht? <app>
<lem>Von der <hi>Freiheit</hi>.</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<ref target="#gr_section_95">95.</ref>
<ref target="#gr_section_96">96.</ref></item>
<item><pb edRef="#a" type="sp" n="V"/> 2) Durch <hi>Gesetze</hi>
Gottes, des unumschränkten Oberherrn der Menschen, wird ihr Wille
moralisch <app>
<lem>zum Guten gelenkt</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">gelenckt</rdg>
</app>. <ref target="#gr_section_97">97.</ref> Diese sind theils
natürliche theils positive. <ref target="#gr_section_98">98.</ref></item>
<item>3) <app>
<lem><hi>Motive</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v">Motive</rdg>
</app> zum Gehorsam gegen die göttlichen Gesetze; <app>
<lem><ref target="#gr_section_99">99.</ref>
<app>
<lem>insbesondere.</lem>
<rdg wit="#b" type="v">insbesondere</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">insbesondere Belohnungen und Strafen.
<ref target="#gr_section_99">99.</ref></rdg>
</app>
<list>
<item>a) <app>
<lem><hi>Belohnungen</hi>.</lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>Belohnungen</hi></rdg>
</app>
<ref target="#gr_section_100">100</ref>–<ref target="#gr_section_103">103.</ref>
<app>
<lem>Zwecke <app>
<lem>derselben;</lem>
<rdg wit="#d" type="v">derselben</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Zweck derselben</rdg>
</app>
<ref target="#gr_section_100">100.</ref> Natürliche und
positive, in diesem und jenem Leben <app>
<lem><ref target="#gr_section_101">101</ref>–<ref target="#gr_section_103">103.</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="pp"><ref target="#gr_section_101">101</ref>. <ref target="#gr_section_102">102.</ref></rdg>
<rdg wit="#b" type="v"><ref target="#gr_section_101">101.</ref>–<ref target="#gr_section_103">103.</ref></rdg>
</app></item>
<item>b) <app>
<lem><app>
<lem><hi>Strafen</hi>.</lem>
<rdg wit="#d" type="v"><hi>Strafen</hi></rdg>
</app>
<ref target="#gr_section_103b">103. b.</ref> – <app>
<lem><choice>
<sic>113.</sic>
<corr type="editorial"><ref target="#gr_section_111">111.</ref></corr>
</choice></lem>
<rdg wit="#b" type="typo-correction"><ref target="#gr_section_111">111.</ref></rdg>
<rdg wit="#d" type="typo-correction"><choice>
<sic>113.</sic>
<corr type="editorial"><ref target="#gr_section_111">111.</ref></corr>
</choice></rdg>
</app>
<app>
<lem>Strafrecht Gottes</lem>
<rdg wit="#d" type="pp">Unterschied zwischen den
göttlichen und menschlichen.</rdg>
</app>
<ref target="#gr_section_103">103.</ref> b.</lem>
<rdg wit="#a" type="pp"><hi>Strafen</hi>
<ref target="#gr_section_104">104</ref>–<ref target="#gr_section_111">111.</ref></rdg>
</app> Zwecke <app>
<lem>der göttlichen <app>
<lem>Strafen</lem>
<rdg wit="#d" type="om"/>
</app>. <ref target="#gr_section_104">104.</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">derselben. <ref target="#gr_section_104">104.</ref></rdg>
</app>
<ref target="#gr_section_105">105.</ref>
<app>
<lem>Natürliche,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Natürliche</rdg>
</app>
<ref target="#gr_section_106">106.</ref> Positive <app>
<lem>Strafen</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>, in diesem und jenem <app>
<lem>Leben.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Leben</rdg>
</app>
<ref target="#gr_section_107">107</ref>–<ref target="#gr_section_110">110.</ref> Dauer <app>
<lem>derselben</lem>
<rdg wit="#b" type="v">derselben.</rdg>
</app>
<ref target="#gr_section_111">111.</ref></item>
</list>
</item>
</list>
</item>
</list>
</item>
<item><app>
<lem>V <hi>Zustand des Menschen vor und nach seinem Verfalle.</hi></lem>
<rdg wit="#d" type="pp">V. Zustand des Menschen vor und nach seinem
Verfalle.</rdg>
</app> §. <app>
<lem><ref target="#gr_section_112">112</ref>–<ref target="#gr_section_131">131.</ref></lem>
<rdg wit="#b" type="v"><ref target="#gr_section_112">112.</ref>–<ref target="#gr_section_131">131.</ref></rdg>
</app>
<list>
<item>A. Der <hi>Mensch</hi>
<app>
<lem>§.</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<ref target="#gr_section_112">112</ref>–<ref target="#gr_section_126">126.</ref>
<list>
<item>a) in seinem <app>
<lem><hi>ursprünglichen</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>anfänglichen</hi></rdg>
</app>
<ref target="#gr_section_112">112.</ref>
<ref target="#gr_section_113">113.</ref> und</item>
<item>b) <hi>jetzigen</hi> Zustande. Gute Anlagen. <ref target="#gr_section_114">114.</ref> Moralische Verdorbenheit.
<ref target="#gr_section_115">115</ref>–<ref target="#gr_section_117">117.</ref>
<app>
<lem>Sünden.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Sünden</rdg>
</app>
<ref target="#gr_section_118">118.</ref></item>
<item>c) <hi>Ursachen des Verderbens</hi>, überhaupt, <ref target="#gr_section_119">119.</ref>
<ref target="#gr_section_120">120.</ref> und der ersten
Verschlimmerung des Menschengeschlechts ins<pb edRef="#b" type="sp" n="XV"/>besondere. <ref target="#gr_section_121">121.</ref>
<app>
<lem>Betrachtungen über den Zusammenhang der jetzigen
Verdorbenheit der Menschen mit der Versündigung Adams, und
über die</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> Folgen der <app>
<lem>letztern für Adam</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Sünde Adams, für ihn</rdg>
</app> selbst <ref target="#gr_section_122">122.</ref> und für
seine Nachkommen <ref target="#gr_section_123">123.</ref>
<ref target="#gr_section_124">124.</ref></item>
<item><pb edRef="#a" type="sp" n="VI"/> d) <app>
<lem>Die jetzige</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Gott ist die jezige</rdg>
</app> Beschaffenheit der Menschen <app>
<lem>macht, daß alle <hi>strafwürdig</hi> werden</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">misfällig</rdg>
</app>; <ref target="#gr_section_125">125.</ref> doch <app>
<lem>hatte Gott</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">hat er</rdg>
</app> die Sünde Adams <app>
<lem><hi>zuzulassen</hi>
<app>
<lem>beschlossen</lem>
<rdg wit="#b" type="v">beschloßen</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">zuzulassen beschloßen</rdg>
</app>. <ref target="#gr_section_126">126.</ref></item>
</list>
</item>
<item>B. <hi>Anstalten Gottes</hi> zur Wiederherstellung des
Menschengeschlechts. <app>
<lem>§.</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<app>
<lem><ref target="#gr_section_127">127</ref>–<ref target="#gr_section_131">131.</ref></lem>
<rdg wit="#b" type="v"><ref target="#gr_section_127">127.</ref>–<ref target="#gr_section_131">131.</ref></rdg>
</app><list>
<item>a) Was geschehen mußte, wenn dem Menschen geholfen werden
sollte. <ref target="#gr_section_127">127.</ref></item>
<item>b) Der <hi>Mittelpunkt</hi> aller, aus Liebe, von Gott nach
seinem freien <app>
<lem>Rathschlusse</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">Rathschluße</rdg>
</app> angeordneten An<pb edRef="#c" type="sp" n="XXIII"/><pb edRef="#d" type="sp" n="XIX"/>stalten, ist die durch Christum
geschehene Erlösung, <ref target="#gr_section_128">128.</ref>
welche alle Menschen angehet, wenn sie gleich nicht allen bekannt
gemacht worden ist. <ref target="#gr_section_129">129.</ref> Von
denen, welchen die nähere Offenbarung mangelt. <ref target="#gr_section_130">130.</ref></item>
<item>c) Die <hi>Schicksale aller einzelnen Menschen</hi> unmittelbar
nach ihrem Tode, sind mit in dem ewigen <app>
<lem>unveränderlichen <app>
<lem><hi>Rathschlusse</hi></lem>
<rdg wit="#b" type="v"><hi>Rathschluße</hi></rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="pp"><hi>Rathschluße</hi></rdg>
</app> Gottes über die Welt begriffen. <ref target="#gr_section_131">131.</ref></item>
</list></item>
</list>
</item>
<item><app>
<lem>VI <hi>Christus, der Wiederhersteller des Menschengeschlechts</hi></lem>
<rdg wit="#d" type="pp">VI. Christus, der Wiederhersteller des
Menschengeschlechts</rdg>
</app>, §. <app>
<lem><ref target="#gr_section_132">132</ref>–<ref target="#gr_section_151">151.</ref></lem>
<rdg wit="#b" type="v"><ref target="#gr_section_132">132.</ref>–<ref target="#gr_section_151">151.</ref></rdg>
</app><list>
<item>A. Jesus <list>
<item>1) ist der <hi>Meßias</hi>; <ref target="#gr_section_132">132.</ref>
<ref target="#gr_section_133">133.</ref></item>
<item>2) wahrer <app>
<lem>Mensch</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v"><hi>Mensch</hi>,</rdg>
</app> und wahrer <app>
<lem><hi>Gott</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>Gott</hi>.</rdg>
</app>
<ref target="#gr_section_134">134.</ref></item>
<item>3) Bey seinem Leben auf Erden <ref target="#gr_section_135">135</ref>–<ref target="#gr_section_146">146.</ref>
<list>
<item>a) <app>
<lem>zeigte er sich nicht in seiner ganzen Hoheit und
wählte sogar ein selbst unter Menschen für
<hi>niedrig</hi> geachtetes</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">enthielt er sich des Gebrauchs
seiner unendlichen Kraft, wählte ein
<hi>niedriges</hi></rdg>
</app> Leben, <app>
<lem><ref target="#gr_section_135">135.</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> und war seinem Vater in allem <hi>gehorsam</hi>. <app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt"><ref target="#gr_section_135">135.</ref></rdg>
</app>
<ref target="#gr_section_136">136.</ref></item>
<item><pb edRef="#a" type="sp" n="VII"/> b) Er führte ein
öffentliches <hi>Lehramt</hi>, unterrichtete sowohl das
Volk als seine vertrauteren Freunde, und bewies seine
göttliche Sendung durch <app>
<lem>Wunder.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Wunder</rdg>
</app>
<app>
<lem><choice>
<sic>127–140.</sic>
<corr type="editorial"><ref target="#gr_section_137">137</ref>–<ref target="#gr_section_140">140.</ref></corr>
</choice></lem>
<rdg wit="#a" type="typo-correction"><ref target="#gr_section_137">137</ref>–<ref target="#gr_target_140">140.</ref></rdg>
<rdg wit="#b" type="v"><ref target="#gr_section_137">137.</ref>–<ref target="#gr_target_140">140.</ref></rdg>
<rdg wit="#d" type="typo-correction"><choice>
<sic>127–140.</sic>
<corr type="editorial"><ref target="#gr_section_137">137</ref>–<ref target="#gr_section_140">140.</ref></corr>
</choice></rdg>
</app></item>
<item>c) Er <app>
<lem><hi>litte</hi></lem>
<rdg wit="#a #b" type="v"><hi>lidte</hi></rdg>
</app>
<hi>und starb</hi> für die Menschen, zu Erreichung <pb edRef="#b" type="sp" n="XVI"/> vieler und <app>
<lem>grosser</lem>
<rdg wit="#a" type="v">groser</rdg>
<rdg wit="#b" type="v">großer</rdg>
</app> Zwecke, besonders aber, um den strafwürdigen
Sündern <hi>Begnadigung zu erwerben</hi>. <app>
<lem><ref target="#gr_section_141">141</ref>–<ref target="#gr_section_143">143.</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="typo-correction"><choice>
<sic>141. 141–143.</sic>
<corr type="editorial"><ref target="#gr_section_141">141</ref>–<ref target="#gr_section_143">143.</ref></corr>
</choice></rdg>
<rdg wit="#b" type="v"><ref target="#gr_section_141">141.</ref>–<ref target="#gr_section_143">143.</ref></rdg>
</app> Wie der Tod Jesu die Begnadigung der Menschen
bewirkt habe? <app>
<lem><ref target="#gr_section_144">144.</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><ref target="#gr_section_145">145.</ref></rdg>
</app> Die reine biblische Vorstellung dieser Lehre <app>
<lem><ref target="#gr_section_145">145.</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> enthält nichts Gott unwürdiges. <ref target="#gr_section_146">146.</ref></item>
</list>
</item>
<item>4) In seinem <app>
<lem><hi>himmlischen</hi></lem>
<rdg wit="#a #b" type="v"><hi>himlischen</hi></rdg>
</app>
<hi>Leben</hi> nach dem Tode, besorgt er das ganze Geschäft der
wirklichen Seligmachung seiner Erlöseten bis ans Ende der Welt.
<ref target="#gr_section_147">147.</ref> Zu dem Ende hat er
seine Kirche gestiftet, und erhält und regieret sie. <app>
<lem><choice>
<sic>143.</sic>
<corr type="editorial"><ref target="#gr_target_148">148.</ref></corr>
</choice></lem>
<rdg wit="#a #b" type="typo-correction"><ref target="#gr_target_148">148.</ref></rdg>
<rdg wit="#d" type="typo-correction"><choice>
<sic>143.</sic>
<corr type="editorial"><ref target="#gr_target_148">148.</ref></corr>
</choice></rdg>
</app>
<app>
<lem>a,</lem>
<rdg wit="#a #b #d" type="v">a.</rdg>
</app> b.</item>
</list></item>
<item>B. <app>
<lem>Von</lem>
<rdg wit="#b" type="typo-correction"><choice>
<sic>Vou</sic>
<corr type="editorial">Von</corr>
</choice></rdg>
</app> der <hi>Kirche</hi> und dem <hi>Lehramte</hi>. <app>
<lem>§.</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<ref target="#gr_section_149">149.</ref>
<app>
<lem><ref target="#gr_section_150">150.</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="typo-correction"><choice>
<sic>250.</sic>
<corr type="editorial"><ref target="#gr_section_150">150.</ref></corr>
</choice></rdg>
</app></item>
<item>C. Von der <hi>Taufe</hi>. <app>
<lem>§.</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<ref target="#gr_section_151">151.</ref></item>
</list></item>
<item><pb edRef="#c" type="sp" n="XXIV"/>
<pb edRef="#d" type="sp" n="XX"/>
<app>
<lem>VII <hi>Wie wird der Christ durch seine Religion zu seiner</hi>
<app>
<lem><hi>grossen</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>grosen</hi></rdg>
<rdg wit="#b" type="v"><hi>großen</hi></rdg>
</app>
<hi>Bestimmung geführet?</hi></lem>
<rdg wit="#d" type="pp">VII. Wie wird der Christ durch seine Religion zu
seiner grossen Bestimmung geführet?</rdg>
</app> §. <app>
<lem><ref target="#gr_section_152">152</ref>–<ref target="#gr_section_170">170.</ref></lem>
<rdg wit="#b" type="v"><ref target="#gr_section_152">152.</ref>–<ref target="#gr_section_170">170.</ref></rdg>
</app>
<list>
<item>A. Es geschiehet <app>
<lem>dies</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">dieß</rdg>
</app> durch eine vollständige <hi>Sinnesänderung</hi>. <app>
<lem>§.</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<ref target="#gr_section_152">152</ref>–<ref target="#gr_section_162">162.</ref>
<app>
<lem>Denn</lem>
<rdg wit="#a" type="v">denn</rdg>
</app>
<list>
<item>1) den mehresten Getauften fehlt die zur Erlangung der Seligkeit
erforderliche moralische <app>
<lem>Beschaffenheit.</lem>
<rdg wit="#d" type="v">Beschaffenheit</rdg>
</app>
<ref target="#gr_section_152">152.</ref></item>
<item><pb edRef="#a" type="sp" n="VIII"/> 2) Daher ist eine
Sinnesänderung bey ihnen nöthig. <ref target="#gr_section_153">153.</ref></item>
<item>3) Was durch diese bewirkt werden <app>
<lem>solle</lem>
<rdg wit="#d" type="v">soll</rdg>
</app>, <ref target="#gr_section_154">154.</ref> und wie sie
geschehe? sowohl überhaupt, <ref target="#gr_section_155">155.</ref> als in Absicht der einzelnen <app>
<lem><hi>dazu gehörigen Stücke</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">dazu gehörigen Stücke</rdg>
</app>. <ref target="#gr_section_156">156.</ref>
<ref target="#gr_section_157">157.</ref></item>
<item>4) Durch sie wird der Mensch <hi>geheiliget</hi>, <app>
<lem><ref target="#gr_section_158">158.</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> und zu christlichen <app>
<lem><hi>guten Werken</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">guten Werken</rdg>
</app> geschickt; <app>
<lem><ref target="#gr_section_159">159</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="pp"><ref target="#gr_section_158">158.</ref>
<ref target="#gr_section_159">159.</ref></rdg>
<rdg wit="#b #d" type="v"><ref target="#gr_section_159">159.</ref></rdg>
</app> muß aber im Guten, durch den Gebrauch der in der Bibel
empfohlnen Mittel, <app>
<lem>zu <hi>beharren</hi> und <hi>zuzunehmen</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">zuzunehmen</rdg>
</app> suchen, <app>
<lem><ref target="#gr_section_160">160.</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><ref target="#gr_section_160">160</ref></rdg>
</app> und sich für dem Rückfall hüten. <ref target="#gr_section_161">161.</ref></item>
<item>5) Ihr <app>
<lem><hi>Urheber</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v">Urheber</rdg>
</app> ist Gott. <ref target="#gr_section_162">162.</ref></item>
</list></item>
<item>B. Auf dem Wege der Sinnesänderung gelangt der Mensch zur <hi>Vergebung
der Sünden</hi> und zum <hi>Antheil an allen durch Christum erworbenen
Gütern</hi>, <ref target="#gr_section_163">163.</ref> vermittelst des <app>
<lem><hi>Glaubens</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v">Glaubens</rdg>
</app>. <ref target="#gr_section_164">164.</ref></item>
<item>C. Vom heiligen <hi>Abendmahl</hi>. <app>
<lem><ref target="#gr_section_165">165</ref>–<ref target="#gr_section_170">170.</ref></lem>
<rdg wit="#b" type="v"><ref target="#gr_section_165">165.</ref>–<ref target="#gr_section_170">170.</ref></rdg>
</app></item>
</list></item>
</list>
</div>
</div>
</div>
</front>