<front>
  <div id="gr_front">
    <div type="section-group" id="gr_titelseiten">
      <head><choice>
          <orig/>
          <supplied reason="column-title">Titelblätter</supplied>
        </choice></head>
      <app>
        <lem><titlePage>
            <pb edRef="#c" type="sp" n="I"/>
            <docAuthor><choice>
                <abbr>D.</abbr>
                <expan>Doktor</expan>
              </choice>
              <index indexName="persons-index">
                <term>Griesbach, Johann Jakob</term>
              </index><persName ref="textgrid:2r5h7">Johann Jakob Griesbach's</persName>,
								<lb/>Sachsen Weimar- und Eisenachischen Geheimen Kirchenraths <lb/>und ersten
								Lehrers der Theologie zu Jena,</docAuthor>
            <docTitle>
              <lb/>
              <titlePart type="main"><choice>
                  <orig>Anleitung <lb/>zum Studium <lb/>der <lb/>populären Dogmatik, </orig>
                  <supplied reason="toc-title">Anleitung zum Studium der populären
											Dogmatik</supplied>
                </choice></titlePart>
              <lb/>
              <titlePart type="sub">besonders <lb/>für künftige Religionslehrer.</titlePart>
            </docTitle>
            <lb/>
            <docEdition>Dritte verbesserte Ausgabe.</docEdition>
            <lb/>
            <byline>Mit Churfürstl. Sächßis. gnädigsten Privilegien.</byline>
            <lb/>
            <docImprint>Jena, <lb/>im <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_titelseiten_1"/>Verlag der <index indexName="persons-index">
                <term>Cuno, Christian Heinrich</term>
              </index><persName ref="textgrid:3cz31">Cunoischen</persName>
								Erben.</docImprint>
            <lb/>
            <docDate>1787.</docDate>
          </titlePage><pb edRef="#c" type="sp" n="II"/><note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_titelseiten_1"><label>Verlag der Cunoischen Erben</label><p>Die Jenaer
								Verlagsbuchhandlung ist 1733 von Christian Heinrich Cuno (gest. 1780)
								gegründet worden. 1796 übernahm der Buchhändler Wolfgang Stahl (Lebensdaten
								unbekannt) die Institution, die bis 1806 Bestand hatte.</p></note></lem>
        <rdg wit="#a" type="ppl">
          <titlePage>
            <pb edRef="#a" type="sp" n="1"/>
            <docAuthor><choice>
                <abbr>D.</abbr>
                <expan>Doktor</expan>
              </choice>
              <index indexName="persons-index">
                <term>Griesbach, Johann Jakob</term>
              </index><persName ref="textgrid:2r5h7">Johann Jakob
								Griesbach's</persName></docAuthor>
            <docTitle>
              <lb/>
              <titlePart type="main">Anleitung <lb/>zur <lb/>gelehrten Kenntnis <lb/>der
									<lb/>populären Dogmatik</titlePart>
            </docTitle>
            <lb/>
            <docImprint>Jena, <lb/>mit <index indexName="persons-index">
                <term>Heller, Gottlieb Christian Bernhard</term>
              </index><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_titelseiten_2"/><persName ref="textgrid:3cz32">Hellers</persName> Schriften</docImprint>
            <lb/>
            <docDate>1779.</docDate>
          </titlePage><note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_titelseiten_2"><label>Hellers Schriften</label><p>Gemeint ist der Jenaer Holzschneider und
								Buchdrucker Gottlieb Christian Bernhard Heller (1716–1801). Als Ältester der
								Jenaer Buchdruckergesellschaft übte Heller in seinem Geschäftsbereich
								beachtlichen Einfluss aus, wenngleich er heute vergleichsweise unbekannt ist.
								Der von ihm übernommene Familienbetrieb fand im 18. Jh. in der
								Universitätsstadt Jena sehr günstige Bedingungen vor. In der zweiten
								Jahrhunderthälfte sollte sich dieses Zentrum der Aufklärung und der
								Kulturverdichtung neben Leipzig zu einer bevorzugten Verlagsstadt im
								deutschsprachigen Raum entwickeln – nicht zuletzt aufgrund der Reformpolitik
								des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach, das im Buchhandel eine
								wirtschaftliche Nische entdeckte.</p></note></rdg>
        <rdg wit="#b" type="ppl">
          <titlePage>
            <pb edRef="#b" type="sp" n="I"/>
            <docAuthor><choice>
                <abbr>D.</abbr>
                <expan>Doktor</expan>
              </choice>
              <index indexName="persons-index">
                <term>Griesbach, Johann Jakob</term>
              </index><persName ref="textgrid:2r5h7">Johann Jakob Griesbach's</persName>,
								<lb/>Sachsen Weimar- und Eisenachischen Geheimen Kirchenraths <lb/>und ersten
								Lehrers der Theologie zu Jena,</docAuthor>
            <docTitle>
              <lb/>
              <titlePart type="main">Anleitung <lb/>zum Studium <lb/>der <lb/>populären
									Dogmatik, </titlePart>
              <lb/>
              <titlePart type="sub">besonders <lb/>für künftige Religionslehrer.</titlePart>
            </docTitle>
            <lb/>
            <docEdition>Zweite stark vermehrte Ausgabe.</docEdition>
            <lb/>
            <byline>Mit Churfürstl. Sächßis. gnädigsten Privilegien.</byline>
            <lb/>
            <docImprint>Jena, <lb/>im Verlag der <index indexName="persons-index">
                <term>Cuno, Christian Heinrich</term>
              </index><persName ref="textgrid:3cz31">Cunoischen</persName>
								Erben</docImprint>
            <lb/>
            <docDate>1786.</docDate>
          </titlePage><pb edRef="#b" type="sp" n="II"/></rdg>
        <rdg wit="#d" type="ppl"><titlePage>
            <pb edRef="#d" type="sp" n="I"/>
            <docAuthor><choice>
                <abbr>D.</abbr>
                <expan>Doktor</expan>
              </choice>
              <index indexName="persons-index">
                <term>Griesbach, Johann Jakob</term>
              </index><persName ref="textgrid:2r5h7">Johann Jakob Griesbach's</persName>,
								<lb/>Sachsen Weimar- und Eisenachischen Geheimen Kirchenraths <lb/>und ersten
								Lehrers der Theologie zu Jena,</docAuthor>
            <docTitle>
              <lb/>
              <titlePart type="main">Anleitung <lb/>zum Studium <lb/>der <lb/>populären
									Dogmatik,</titlePart>
              <lb/>
              <titlePart type="sub">besonders <lb/>für künftige Religionslehrer.</titlePart>
            </docTitle>
            <lb/>
            <docEdition>Vierte neu durchgesehene Ausgabe.</docEdition>
            <lb/>
            <byline>Mit Churfürstl. Sächßis. gnädigsten Privilegien</byline>
            <lb/>
            <docImprint>Jena, <lb/>bei <index indexName="persons-index">
                <term>Cuno, Christian Heinrich</term>
              </index><persName ref="textgrid:3cz31">Christ. Heinr. Cuno's</persName>
								Erben.</docImprint>
            <lb/>
            <docDate>1789.</docDate>
          </titlePage><pb edRef="#d" type="sp" n="II"/></rdg>
      </app>
    </div>
    <div type="section-group" id="gr_vorreden">
      <app>
        <lem/>
        <rdg wit="#a" type="ptl">
          <div type="preface" id="gr_preface_a">
            <p><pb edRef="#a" type="sp" n="2"/> Da die wenigen Exemplare, welche ich von dieser
                Anleitung habe drucken lassen, einzig und allein für meine werthesten Zuhörer
                bestimmt sind, bey welchen diese Bogen <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_vorrede_1"/>die Stelle zeitfressender Diktaten vertreten sollen; so
                ersuche ich das lesende Publikum, falls ein Exemplar gegenwärtiger Schrift
                zufälliger Weise sich unter dasselbe verirren sollte, sie als nicht existirend
                anzusehen. Andere Bedürfnisse hat der engere Zirkel studirender Jünglinge, andere,
                der weite Kreis des theologischen oder untheologischen Publikums. Nur für den
                ersten, keinesweges zugleich für den andern, gehört ein Gerippe, das erst durch den
                mündlichen Vortrag den gehörigen Umriß und Leben und Geist bekommen soll.</p>
            <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_vorrede_1"><label>die Stelle
                  zeitfressender Diktaten vertreten</label><p>Das Diktieren von vorwiegend
                  lateinischen Textpassagen galt im akademischen Unterricht noch bis ins 19. Jh.
                  hinein als gängiges Komplement zur Lehrform der Vorlesung nach einem Lehrbuch. Im
                  Zuge des expandierenden Buchmarktes und des kritischen Geistes der Aufklärung
                  fanden Diktate jedoch ab der zweiten Hälfte des 18. Jh.s immer weniger Zuspruch,
                  weil sie nicht nur den Fortschritt der Vorlesungen, sondern auch die
                  intellektuelle Auseinandersetzung mit den Inhalten merklich hemmten. Nicht selten
                  wurden sie daher im deutschsprachigen Raum zum Gegenstand universitätspolitischer
                  Kontroversen und zum Anlass staatlicher Zugriffe auf die Universität – so etwa
                  während der maria-theresianischen Reformen in Österreich, teilweise aber auch
                  schon im Rahmen der Wittenberger Universitätsvisitation von 1587.</p></note>
          </div></rdg>
      </app>
      <app>
        <lem><div type="preface" id="gr_preface_c">
            <head><choice>
                <orig><pb edRef="#c" type="sp" n="III"/> Vorrede. <lb/>zur dritten Ausgabe.</orig>
                <supplied reason="column-title">Vorrede zur dritten Ausgabe</supplied>
              </choice></head>
            <p>Der schnelle Absatz der im vorigen Jahre erschienenen zweiten fast ganz
                umgearbeiteten Ausgabe dieser kleinen Schrift machte einen neuen Abdruck so bald
                nöthig, daß in diesem kurzen Zeitraume mein auf bedächtige und lange Ueberlegung
                sich gründendes Urtheil über das, was <index indexName="subjects-index">
                <term>Wahrheit</term>
              </index>Wahrheit, und unsern Zeitgenossen nützliche Wahrheit sey, sich nicht
                merklich ändern konnte. Und da auch der Plan des Buchs und die von mir gewählte
                Behandlungsart von mehreren mir sehr schätzbaren Gelehrten im Ganzen genommen
                gutgeheisen worden ist, so blieb mir bey dieser neuen Auflage kaum etwas mehreres zu
                thun übrig, als <pb edRef="#c" type="sp" n="IV"/> einigen Stellen durch kleine
                Aenderungen oder Einschaltungen einen grössern Grad von Deutlichkeit und
                Bestimmtheit zu verschaffen, und hie und da im Texte und noch öfter in den
                Anmerkungen einen Zusatz zu machen. Hierdurch unterscheidet sich diese Ausgabe von
                der vorigen, ohne daß jene ihren Besitzern durch diese unbrauchbar geworden wäre.
                Freilich bot sich zu noch mehreren Zusätzen, zumal zu den Anmerkungen, Stoff genug
                an. Allein die nächste Bestimmung des Buchs, zu einem Leitfaden bey halbjährigen
                akademischen Vorlesungen zu dienen, erlaubte nicht, ihm einen noch weiteren Umfang
                zu geben. Nach dem Urtheil verschiedener würdiger Männer hätte zwar zu allerley
                nützlichen Zusätzen durch Weglassung einiger ihnen entbehrlich scheinender
                theoretischer <index indexName="subjects-index">
                <term>Lehrsätze</term>
              </index>Lehrsätze Platz gewonnen werden können. Ich muß aber bekennen, daß ich
                hierin nicht ganz ihrer Meinung seyn kann. Etwas hierüber habe ich schon in der hier
                wieder abgedruckten Vorrede zur vorigen Ausgabe gesagt. Es sey mir aber erlaubt,
                noch einiges in der Absicht jetzt hinzuzufügen, um zu verhüten, daß man mich nicht
                mißverstehe, oder dergleichen Stellen meines Buchs anders brauche, als ich
                wünsche.</p>
            <p>Ich gebe gern zu, daß ich über einige Lehrsätze Theorien in diese Anleitung zum
                  Stu<pb edRef="#c" type="sp" n="V"/>dium der populären Dogmatik aufgenommen habe,
                die aus dem <index indexName="subjects-index">
                <term>Volksunterricht</term>
              </index>Volksunterricht unter gewissen Umständen gar wohl wegbleiben
                  <hi>könnten</hi>, weil man, ohne sie zu kennen, doch ein sehr guter,
                rechtschaffener und würdiger Christ seyn kann. Ich will auch nicht läugnen, daß
                dergleichen Theorien, deren praktischer <index indexName="subjects-index">
                <term>Nutzen</term>
              </index>Nutzen ohnehin gering ist, zuweilen mißverstanden und wohl gar mißbraucht
                worden sind, und daß es deswegen rathsam scheinen könne, sie in populären Vorträgen
                ganz mit Stillschweigen zu übergehen. Ich würde es daher auch nicht wagen, einen
                Lehrer zu tadeln, der bey dem Unterricht solcher Menschen, welche von Lehrsätzen
                dieser Art noch nichts wissen und auch nie etwas davon erfaren werden, sie gar nicht
                berührte. Aber sind wohl unsre <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_vorrede_2"/><index indexName="subjects-index">
                <term>Volkslehrer</term>
              </index>Volkslehrer in diesem Fall? Haben sie nicht fast durchgängig mit Menschen zu
                thun, denen dergleichen Sätze als wichtige <index indexName="subjects-index">
                <term>Religionswahrheiten</term>
              </index>Religionswahrheiten von Kindheit an eingeschärft worden sind, und die durch
                ihre Gesangbücher, Gebetbücher, Erbauungsbücher <choice>
                <abbr>u. d. gl.</abbr>
                <expan>und dergleichen</expan>
              </choice> unaufhörlich an sie erinnert werden? Und kann man wohl einem solchen
                  <index indexName="subjects-index">
                <term>Religionslehrer</term>
              </index>Religionslehrer rathen, ein geflissentliches Stillschweigen über Lehren zu
                beobachten, die seine Zuhörer für wesentlich zur Religion gehörig halten? Meiner
                Einsicht nach wird er viel besser thun und weit mehr <index indexName="subjects-index">
                <term>Nutzen</term>
              </index>Nutzen stiften, wenn er <pb edRef="#c" type="sp" n="VI"/> die falschen,
                krassen und der Beförderung der praktischen Religion oft nachtheiligen
                Vorstellungen, die sich ein grosser Theil des Volks von dergleichen Lehren macht,
                mit Klugheit und Vorsicht nach und nach zu verbessern und zu berichtigen sucht, und
                die Aufmerksamkeit darauf lenkt, was und wie viel die Bibel wirklich und deutlich
                davon lehre, und was hingegen blosse Erklärungen oder Erläuterungen sind, die man
                über die Aussprüche der Bibel in guter Meinung zu geben gewagt hat. Diesen
                Unterschied habe ich nach Möglichkeit überall bemerklich zu machen mich bemühet, und
                nicht nur in den Anmerkungen häufig darauf hingewiesen, sondern auch in den
                Paragraphen selbst diese verschiedenen Dinge von einander abzusondern gesucht.
                Gleichwohl scheint man diese Winke manchmal übersehen zu haben. <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_vorrede_3"/>Ein Gelehrter zum Beispiel,
                welcher übrigens mein Buch sehr gütig beurtheilte, warf die Fragen auf: „Lehrt die
                Bibel in der That wirkliche Strafen um des Falls der ersten Menschen willen, oder
                wie es §. <ref target="#gr_section_121">121.</ref> vorsichtiger ausgedrückt ist,
                seit demselben, und eine Fortpflanzung der zerrütteten Natur, auf die Seele zumal?
                Und wenn dieses auch, ist es rathsam alles was und weil es in der Bibel stehet, auch
                in den populären Vortrag zu bringen? wenigstens alsdenn, wenn, wie in dem
                angegebenen Beispiel, die Lehre nicht <pb edRef="#c" type="sp" n="VII"/> praktisch
                gemacht werden kann, der Mißbrauch aber, oder wichtige <index indexName="subjects-index">
                <term>Zweifel</term>
              </index>Zweifel beinahe unvermeidlich und schwehrlich ohne gelehrte Einschränkungen
                zu verhüten oder zu widerlegen sind, die nicht in den populären Vortrag kommen
                dürfen?“ Ich habe diese Zweifel dankbarlich benutzt, um in den Stellen, durch welche
                sie veranlaßt worden sind, meine Meinung in dieser Ausgabe deutlicher auszudrücken.
                Ich hätte aber doch geglaubt, daß die Antworten auf diese Fragen schon in der
                vorigen Ausgabe lägen. Wenn ich dies hier ganz kurz zeige, so geschiehet es nicht
                aus Rechthaberey, sondern bloß um meine Leser desto dringender bitten zu können, auf
                die im Buch gegebenen Winke über den biblischen Grund, die Wichtigkeit und die
                Brauchbarkeit einzelner <index indexName="subjects-index">
                <term>Lehrsätze</term>
              </index>Lehrsätze, und auf die in dieser Absicht von mir gebrauchten Ausdrücke
                aufmerksam zu seyn.</p>
            <p>Daß die Menschen um des Falles der ersten Menschen willen wirklich gestraft würden,
                hatte ich nicht behauptet, sondern nur §. <ref target="#gr_section_121">121.</ref>
                geschrieben, die Schrift lehre, daß <hi>seit</hi> der <index indexName="subjects-index">
                <term>Sünde</term>
              </index>Sünde der Stammeltern alle natürlich erzeugte Menschen <hi>Sünder</hi>, und
                  <hi>daher</hi> Strafen unterworfen seyn; und dies <hi>reiche</hi> zum Unterricht
                des Christen <hi>hin</hi>; und §. <ref target="#gr_section_125">125.</ref> hieß es:
                die verkehrte Disposition, mit welcher izt <pb edRef="#c" type="sp" n="VIII"/> alle
                gebohren werden, wo sie auch immer ihren eigentlichen Sitz haben und worinn sie
                bestehen möge, verursache, daß es keinen Menschen, <hi>welcher zum Gebrauche seiner
                    <index indexName="subjects-index">
                  <term>Vernunft</term>
                </index>Vernunft gelangt ist</hi>, gebe, der vor Gott nicht strafwürdig wäre; doch
                sey gewiß, daß allein um des angebohrnen Verderbens willen <hi>niemand verdammt</hi>
                werde. Was aber die Fortpflanzung der zerrütteten Natur anlangt, so hatte ich §.
                  <ref target="#gr_section_121">121.</ref> d. bemerkt: die Bibel gebe <hi>keine
                  ausführliche Belehrung</hi>, wie und auf was Art die moralische Verdorbenheit,
                welche allgemein bey den Menschen angetroffen wird, mit der Versündigung der
                Stammeltern zusammenhänge, und in dieser gegründet sey. <hi>Wolle</hi> man
                inzwischen im Nachdenken über die Folgen der <index indexName="subjects-index">
                <term>Sünde</term>
              </index>Sünde <index indexName="persons-index">
                <term>Adam</term>
              </index>Adams etwas weiter gehen, so <hi>könne</hi> es <hi>etwa</hi> auf folgende
                Weise mit Rücksicht auf die in der Bibel vorkommenden <hi>Winke</hi> geschehen. Und
                  <hi>dann</hi> hieß es §. <ref target="#gr_section_123">123.</ref> es werde
                vermittelst der Zeugung eine zerrüttete Natur auf alle Menschen fortgepflanzt, und
                diese <index indexName="subjects-index">
                <term>Zerrüttung</term>
              </index>Zerrüttung bestehe in gewissen verkehrten Beschaffenheiten oder
                Dispositionen unsrer Natur, welche nicht da seyn würden, wenn unsre Voreltern nicht
                gesündigt hätten. Diese fehlerhafte Disposition <hi>möge wohl</hi> zunächst im
                Körper zu suchen seyn und <hi>vielleicht</hi> in <choice>
                <abbr>etc.</abbr>
                <expan>et cetera</expan>
              </choice> – bestehen; ob aber auch eine verkehrte Dispo<pb edRef="#c" type="sp" n="IX"/>sition unmittelbar in die <index indexName="subjects-index">
                <term>Seele</term>
              </index>Seele der Kinder übergehe, sey <hi>nicht wohl zu entscheiden</hi>, und
                  <hi>falls</hi> man eine solche annehme, so lasse sie sich doch anders nicht, als
                durch ihre Folgen beschreiben <choice>
                <abbr>u. s. f.</abbr>
                <expan>und so ferner</expan>
              </choice> – Nimmt man zu dem allen noch den in der Anmerkung zu §. <ref target="#gr_section_112">112.</ref> gegebenen Rath, daß der <index indexName="subjects-index">
                <term>Religionslehrer</term>
              </index>Religionslehrer dem Beispiel der Bibel folgen möge, welche das angebohrne
                von dem nachher hinzugekommenen Verderben nicht mit ängstlicher Genauigkeit
                unterscheide: so scheint es mir, daß dem künftigen Volkslehrer, welchem ich zum
                  <hi>Studium</hi> der populären Dogmatik eine Anleitung geben wollte, deutlich
                genug angegeben sey, was und wie viel in den allgemeinen populären Unterricht
                gehöre. Aber bey der unter unsern Christen sehr ausgebreiteten und durch viele
                häufig gelesene Bücher unterhaltenen Einbildung von einer <hi>solchen</hi>
              <index indexName="subjects-index">
                <term>Erbsünde</term>
              </index>Erbsünde, von der die Bibel nichts weiß, hielt ich es und halte es noch für
                nöthig, dem künftigen Lehrer an die Hand zu geben, wie er unerweisliche und
                schädliche Meinungen berichtigen und am schicklichsten die Sache vorstellen könne,
                wenn er entweder von seinen Zuhörern darüber gefragt werden, oder nach angestellter
                Ueberlegung rathsam finden sollte, etwas ausführlicher darüber zu reden, als sonst,
                in der Regel, nöthig ist. <pb edRef="#c" type="sp" n="X"/> Die Geschwindigkeit, mit
                welcher diese Ausgabe veranstaltet werden mußte, weil es sonst an Exemplaren zu
                meinen Vorlesungen wider Vermuthen gefehlt haben würde, gereicht der
                Verlags-Handlung zur Entschuldigung, daß sie in der Eile das erste beste Papier, das
                eben vorräthig war, gegen ihre Gewohnheit zu nehmen sich entschliessen mußte.</p>
            <p>Jena <lb/>im September 1787.<lb/>
              <index indexName="persons-index">
                <term>Griesbach, Johann Jakob</term>
              </index><hi rend="right-aligned">D. J. J. Griesbach.</hi></p>
            <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_vorrede_2"><label>Volkslehrer</label><p>Als „Lehrer der Religion“ oder „Volkslehrer“ ist der
                  Pfarrer zur zentralen Manifestationsgestalt des populartheologischen Diskurses im
                  letzten Drittel des 18. Jh.s geworden. Die aufklärerische Dynamik zur Erweiterung
                  der Öffentlichkeit realisierten Pfarrer im Rahmen der kirchlichen Verkündigung und
                  des schulischen Unterrichts, zunehmend auch im ländlichen Bereich. In diesem
                  Zusammenhang entwickelte sich spätestens mit Johann Joachim Spaldings (1714–1804)
                  einflussreicher Schrift <hi>Ueber die Nutzbarkeit des Predigtamtes und deren
                    Beförderung</hi> (1772; <hi rend="superscript">3</hi>1791, SpKA I/3) ein neues
                  Selbstverständnis aufgeklärter Geistlicher. Seine Hervorhebung der neuzeitlichen
                  Legitimität des Predigtamtes und seine Forderung einer Relevanzprüfung
                  traditioneller Lehrstücke im Hinblick auf ihre Funktion für die moralische
                  Besserung und menschliche Glückseligkeit können als wegweisend für die gesamte
                  Aufklärungstheologie gelten. Allerdings darf das neologische Verständnis des
                  Religions- oder Volkslehrers nicht mit dem des modernen Lehrerberufs gleichgesetzt
                  werden. Vielmehr zielte der Begriff auf das gesamte Tätigkeitsfeld des Pfarrers.
                  Bis ins 19. Jh. hinein war im deutschsprachigen Raum der schulische
                  Religionsunterricht von Berufstheologen dominiert, die sich nach dem
                  Theologiestudium über den Unterricht auf das spätere Pfarramt vorbereiteten. Ein
                  vom kirchlichen Amt losgelöster Gymnasiallehrerstand konnte sich erst im Zuge der
                  Humboldtschen Bildungsreform um 1810 herausbilden.</p></note>
            <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_vorrede_3"><label>Ein
                  Gelehrter zum Beispiel, welcher übrigens mein Buch sehr gütig beurtheilte, warf
                  die Fragen auf: „Lehrt die Bibel in der That wirkliche Strafen um des Falls der
                  ersten Menschen willen [...]?“</label><p>Griesbach zitiert hier ohne Beleg die
                  Rezension der zweiten Auflage der <hi>Anleitung</hi> in den <hi>Hallischen Neuen
                    Gelehrten Zeitungen</hi> vom 13. November 1786 (91. Stück, 721–726). Zwar fehlt
                  eine Angabe des Autors, jedoch ist die Rezension mit hoher Wahrscheinlichkeit dem
                  Hallenser Neologen Johann August Nösselt (1734–1807) zuzuschreiben, der die
                  Zeitschrift zwischen 1777 und 1789 herausgab und nach Angaben von August Hermann
                  Niemeyer (1754–1828) während dieser Zeit einen Großteil der Rezensionen selbst
                  übernahm – insbesondere dann, wenn es um nicht-exegetische Schriften ging.
                  Niemeyer zählt zudem Griesbach zu den angeseheneren Theologen, deren Schriften
                  Nösselt auch im Rahmen seiner Rezensionstätigkeit für die <hi>Allgemeine
                    Literatur-Zeitung</hi> in den Jahren 1793–1807 vorrangig bearbeitete (vgl.
                    <hi>Leben, Charakter und Verdienste Johann August Nösselts</hi> I, 1809, 256).
                  Vor allem sprechen aber sprachlich-semantische Analogien zwischen der Rezension
                  und der Buchvorstellung in Nösselts <hi>Anweisung zur Kenntniß der besten
                    allgemeinern Bücher in allen Theilen der Theologie</hi> (1780; <hi rend="superscript">4</hi>1800, vgl. § 230) für dessen Autorschaft.</p></note>
          </div></lem>
        <rdg wit="#a #b #d" type="om"/>
      </app>
      <app>
        <lem><div type="preface" id="gr_preface_b">
            <head><choice>
                <orig><pb edRef="#b" type="sp" n="III"/>
                  <pb edRef="#c" type="sp" n="XI"/> Vorrede. <lb/><app>
                    <lem>Zur zweiten Ausgabe.</lem>
                    <rdg wit="#b" type="om"/>
                  </app></orig>
                <supplied reason="column-title">Vorrede zur zweiten Ausgabe</supplied>
              </choice></head>
            <p>Vor sieben Jahren wurde diese kleine Schrift zum erstenmal auf meine eigene Kosten
                gedruckt. Weil sie aber bloß zum Leitfaden bey meinen akademischen Vorlesungen
                bestimmt war, und nur die Stelle zeitverderblicher Diktaten bey meinen Zuhörern
                vertreten sollte, hielt ich es für unnöthig, sie in den Buchhandel und durch diesen
                unter das Publikum kommen zu <app>
                <lem>lassen</lem>
                <rdg wit="#b" type="v">laßen</rdg>
              </app>. Inzwischen ward sie doch manchen zufälligerweise bekannt; und dieß
                veranlaßte dann allerley Anfragen. Um diesen für die Zukunft auszuweichen, und den
                Schein zu vermeiden, als würde dieses kleine Lehrbuch wohl gar absichtlich geheim
                gehalten, ließ ich es, als die erste Auflage vergriffen war, geschehen, daß eine
                zweite auf die sonst gewöhnliche Weise veran<pb edRef="#b" type="sp" n="IV"/>staltet
                  wür<pb edRef="#c" type="sp" n="XII"/>de. Damit ich aber dem <app>
                <lem>Werkchen</lem>
                <rdg wit="#b" type="v">Werckchen</rdg>
              </app>, ehe es in die Hände des Publikums käme, so viel Vollkommenheit geben könnte,
                als meine Kräfte und die nächste Absicht, die ich nicht aus den Augen verliehren
                durfte, erlauben wollten, gieng ich alles noch einmal aufmerksam durch, änderte und
                verbesserte, was es mir zu bedürfen schien, machte die nöthigen Zusätze, und
                schickte vor jedem Abschnitte einige Anmerkungen voraus, welche etliche Winke für
                den <index indexName="subjects-index">
                <term>Volkslehrer</term>
              </index>Volkslehrer enthalten, worauf es bey dem populären Vortrag der in jedem
                Abschnitte abgehandelten Lehren vornehmlich ankomme. Alle diese Veränderungen und
                Zusätze den Lesern hier aufzuzählen, würde ganz ohne allen <index indexName="subjects-index">
                <term>Nutzen</term>
              </index>Nutzen seyn. Es kann genug seyn, zu sagen, daß nicht leicht ein einziger
                Paragraph ganz so geblieben ist, wie er war, ob ich gleich im Wesentlichen und in
                den Sachen selbst fast nichts abzuändern nöthig fand.</p>
            <p>Sollte sich jemand darüber wundern, daß eine Anleitung zur <index indexName="subjects-index">
                <term>populär</term>
              </index>populären Dogmatik nicht in einem populärern Ton abgefaßt ist, oder daß sie
                so vieles enthält, was doch gewiß weder in <index indexName="subjects-index">
                <term>Katechisationen</term>
              </index>Katechesationen noch auf der <index indexName="subjects-index">
                <term>Kanzel</term>
              </index>Kanzel von einem verständigen Lehrer abgehandelt werden wird, und mehr zur
                Theorie über die <index indexName="subjects-index">
                <term>Glaubenslehren</term>
              </index>Glaubenslehren als zur simpeln Lehre der Bibel selbst zu gehören scheint; so
                muß ich <pb edRef="#c" type="sp" n="XIII"/> bitten, <pb edRef="#b" type="sp" n="V"/>
                dasjenige, was hierüber in der Vorerinnerung gesagt ist, wohl zu überlegen, und
                nicht zu <app>
                <lem>vergessen</lem>
                <rdg wit="#b" type="v">vergeßen</rdg>
              </app>, daß mein Augenmerk nicht unmittelbar auf gemeine Christen sondern zunächst
                auf <index indexName="subjects-index">
                <term>Religionslehrer</term>
              </index>Religionslehrer gerichtet war, und daß ich nicht eine Anweisung zum
                populären <app>
                <lem><hi>Vortrage</hi></lem>
                <rdg wit="#b" type="v"><hi>Vortrag</hi></rdg>
              </app> der Glaubenslehren, welche die Katechetik und Homiletik ertheilt, sondern
                eine Anleitung zum <hi>Studium</hi> derjenigen Dogmen geben wollte, die der Lehrer
                der Religion, mit steter Rücksicht auf die sehr verschiedenen <app>
                <lem>Bedürfnisse</lem>
                <rdg wit="#b" type="v">Bedürfniße</rdg>
              </app> seiner Zuhörer und Schüler, in sehr mannigfalter Form <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_vorrede_5"/>populär vortragen
                  <hi>muß</hi>, oder wenigstens nach Beschaffenheit der Umstände nicht ohne Nutzen
                vortragen <hi>kann</hi>. Es ist auch, der Anmerkungen nicht zu gedenken, durch die
                Stellung und Verbindung der Sätze und durch den geflissentlich gewählten Ausdruck,
                wie ich hoffe, hinlänglich angedeutet worden, was meiner Einsicht nach zur
                allgemeinen <index indexName="subjects-index">
                <term>Christenthums-Lehre</term>
              </index>Christenthums-Lehre gehöre, und was hingegen für <app>
                <lem>blosse</lem>
                <rdg wit="#b" type="v">bloße</rdg>
              </app> Erläuterung, die nach Anleitung der Bibel den Wißbegierigen darüber gegeben
                werden könne, zu halten sey. Und überhaupt wäre es zu bedauern, wenn das Bestreben
                nach <index indexName="subjects-index">
                <term>Popularität</term>
              </index>Popularität die Wirkung hervorbringen sollte, daß der den Nichttheologen
                ertheilte <index indexName="subjects-index">
                <term>Religions-Unterricht</term>
              </index>Religions-Unterricht immer oberflächlicher, unbestimmter und unvollständiger
                würde. Ein geschickter Lehrer weiß vie<pb edRef="#c" type="sp" n="XIV"/>les nicht
                nur verständlich sondern auch <index indexName="subjects-index">
                <term>nutzbar</term>
              </index>nutzbar und interessant zu machen, <pb edRef="#b" type="sp" n="VI"/> was in
                dem Munde eines andern, der es bloß als ein rohes, geradehin aus seinem gelehrten
                System oder gar Compendium herausgerissenes Stück hersagt, dem Nichttheologen eben
                so unverständlich als unbrauchbar ist.</p>
            <p>Neue Entdeckungen wird kein Verständiger in einem Buche dieser Art suchen. Man wird
                aber doch finden, daß ich die schäzbaren <index indexName="subjects-index">
                <term>Aufklärungen</term>
              </index>Aufklärungen mancher <index indexName="subjects-index">
                <term>Dogmen</term>
              </index>Dogmen, die wir dem Scharfsinne und dem Fleiß neuerer Gelehrten verdanken,
                so weit ich sie für gegründet hielt, <app>
                <lem>benutzt</lem>
                <rdg wit="#b" type="v">benuzt</rdg>
              </app> habe, und zuweilen wird selbst ein gerade in dieser Absicht beibehaltener von
                jenen Männern gebrauchter <index indexName="subjects-index">
                <term>Ausdruck</term>
              </index>Ausdruck den kundigen Leser erinnern, was und wen ich dabey im Sinne hatte.
                Wären diese Bogen gleich damals, als sie entworfen wurden, in die Hände des
                Publikums gekommen, so hätte man vielleicht mehreres als izt daran gefunden, wodurch
                sie sich von den damals gewöhnlichsten Lehrbüchern unterscheiden. Welchen
                rechtschaffenen <index indexName="subjects-index">
                <term>Lehrer</term>
              </index>Lehrer wird es aber nicht freuen, wenn er siehet, daß Einsichten, welche er
                für richtig und <index indexName="subjects-index">
                <term>nützlich</term>
              </index>nützlich erkennt, sich immer allgemeiner verbreiten? Es kommt auch hier gar
                nichts darauf an, was alt oder neu, diesem und jenem eigen oder mehrern gemein ist;
                  son<pb edRef="#c" type="sp" n="XV"/>dern allein darauf mußte gesehen werden, daß
                aus dem ganzen Umfange der Dogmen und der darüber ver<pb edRef="#b" type="sp" n="VII"/>suchten Erklärungen und Erläuterungen, mit Absonderung bloß gelehrter
                  <index indexName="subjects-index">
                <term>Spekulationen</term>
              </index>Spekulationen, die so wenig <hi>mittelbar</hi> als unmittelbar dem Christen
                nützen können, diejenigen ausgehoben würden, welche einer auch Ungelehrten
                verständlichen und gemeinnützigen Behandlung fähig sind; daß diese so geordnet und
                von der Seite vornehmlich gezeiget würden, von welcher sie am leichtesten faßlich
                gemacht und zu praktischen Zwecken angewendet werden können; daß den gewöhnlichsten
                Zweifeln und Einwürfen so viel möglich gleich so vorgebeugt würde, daß es keiner
                Widerlegung derselben bedürfe; und daß endlich die Beweise so gewählt und so
                angelegt und gestellt würden, wie es zur Erleichterung einer gründlichen
                Ueberzeugung, selbst bey solchen, die mit Vorurtheilen gegen gewisse Lehrsätze oder
                Beweise schon eingenommen sind, am dienlichsten schien. Was insbesondere die Auswahl
                der biblischen <index indexName="subjects-index">
                <term>Beweisstellen</term>
              </index>Beweisstellen betrift, so bin ich dabey mit aller Sorgfalt zu Werk gegangen.
                Ich weiß zwar sehr wohl, daß manche angeführte Stellen von andern mir schäzbaren
                Gelehrten anders erklärt werden, und daß dagegen manche Beweissprüche hier fehlen,
                welche andere für tauglich halten. Allein ich bitte mir zuzu<pb edRef="#c" type="sp" n="XVI"/>trauen, daß ich jedesmal hinlängliche Gründe, so zu handeln, zu haben
                glaubte. Und <app>
                <lem>ausserdem</lem>
                <rdg wit="#b" type="v">auserdem</rdg>
              </app> muß ich noch erinnern, daß aus manchen Stellen nicht ein direkter sondern nur
                ein in<pb edRef="#b" type="sp" n="VIII"/>direkter Beweis geführet werden soll; daß
                die <index indexName="subjects-index">
                <term>Beweisstellen</term>
              </index>Beweisstellen nicht in der Meinung gehäuft sind, als käme etwas auf die
                Menge derselben an, sondern weil es dem <index indexName="subjects-index">
                <term>Volkslehrer</term>
              </index>Volkslehrer nützlich seyn kann, mehrere gleichsam in Vorrath zu haben, um
                bald von der einen, bald von einer andern, Gelegenheit zum Vortrage der wichtigsten
                  <index indexName="subjects-index">
                <term>Wahrheiten</term>
              </index>Wahrheiten nehmen zu können; und daß ich durchgängig denen Lesarten folge,
                welche im Text meiner Ausgabe des <choice>
                <abbr>N. T.</abbr>
                <expan>Neues Testament</expan>
              </choice> stehen.</p>
            <p>Wer in unsern Zeiten eine <index indexName="subjects-index">
                <term>Dogmatik</term>
              </index>Dogmatik schreibt, kann mit Gewißheit voraus sehen, daß ein Theil der Leser
                über die Anhänglichkeit des Verfassers an alte <index indexName="subjects-index">
                <term>Orthodoxie</term>
              </index>Orthodoxie mitleidig die Achseln zucken wird, während dem ein andrer Theil
                über vermeinte Heterodoxieen <index indexName="subjects-index">
                <term>Neologie</term>
              </index>(<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_vorrede_4"/>Neologie nennt mans izt) bedenklich den Kopf schüttelt. Dem ist nun einmal
                nicht abzuhelfen; und, die Wahrheit zu sagen, es wäre nicht gut, wenn es für izt
                anders wäre. Mag ich dann meinen gewissenhaften Ueberzeugungen von dem, was <index indexName="subjects-index">
                <term>Wahrheit</term>
              </index>Wahrheit und <index indexName="subjects-index">
                <term>nützlich</term>
              </index>nützliche Wahrheit ist, nicht eben so gut und ungestöhrt folgen, als andere
                den ihrigen? Oder <pb edRef="#c" type="sp" n="XVII"/> was berechtigt euch, Ihr, die
                ihr Freunde der Wahrheit seyn wollet, und, wie ich glaube, seyd, etwas mehreres zu
                thun, als die Gründe eurer Ueberzeugungen mit möglichster <index indexName="subjects-index">
                <term>Deutlichkeit</term>
              </index>Deutlichkeit uns übrigen darzulegen? Stre<pb edRef="#b" type="sp" n="IX"/>ben wir alle aber wirklich nach Einem Ziele, so kann ich es ja geschehen lassen,
                daß ihr einen Weg wählet, der mit dem meinigen nicht durchgängig parallel läuft, und
                ihn vielleicht nur hie und da in einzelnen Punkten <app>
                <lem><choice>
                    <sic>berüht</sic>
                    <corr type="editorial">berührt</corr>
                  </choice></lem>
                <rdg wit="#b" type="typo-correction">berührt</rdg>
              </app>. Wo wir aber einander uns nähern, da biete ich euch jedesmal brüderlich die
                Hand; und wenn ihr dann eure Bahn weiter verfolgt, wie ich die meinige, so begleiten
                euch meine herzlichen Wünsche, daß wir wenigstens am Ziele wieder zusammentreffen
                mögen. Nur verrenne keiner dem andern den Weg, oder suche ihn auf den seinigen mit
                fortzuschleppen. Oder ist etwa der Weg etwas mehr, als nur Weg?</p>
            <p>Manchen Lesern wird vielleicht eine gewisse Einförmigkeit und Schwehrfälligkeit des
                  <index indexName="subjects-index">
                <term>Periodenbau</term>
              </index>Periodenbaues in diesen Blättern misfallen. Allein nach meiner Einsicht und
                Erfarung, ist ein Lehrbuch, welches durch <app>
                <lem>Akademische</lem>
                <rdg wit="#b" type="v">akademische</rdg>
              </app> Vorlesungen erläutert werden soll, am zweckmäßigsten eingerichtet, wann die
                zur Sache gehörigen <index indexName="subjects-index">
                <term>Begriffe</term>
              </index>Begriffe und Sätze in der gedrungensten Kürze vorgelegt und so unter ein<pb edRef="#c" type="sp" n="XVIII"/>ander verkettet sind, daß auf der einen Seite der
                Zusammenhang unter ihnen und ihre wechselsweisen Verhältnisse gegen einander, auf
                der andern aber die einzelnen Theile, in welche das Ganze zerlegt werden soll,
                deutlich auf einen Blick in die Augen fallen. Hiebey aber werden einförmige, <pb edRef="#b" type="sp" n="X"/> gedehnte und etwas zerstückelte Perioden kaum leicht
                ohne <index indexName="subjects-index">
                <term>Affektation</term>
              </index>Affektation zu vermeiden seyn. Ein akademisches Lehrbuch ist aber auch nicht
                dazu bestimmt, flüchtig gelesen, sondern eigentlich studirt zu werden. Und daß ein
                solches <index indexName="subjects-index">
                <term>zweckmäßig</term>
              </index>zweckmäßiges Lehrbuch sich zugleich auch angenehm werde lesen lassen, oder
                daß ein Buch, das sich gut und leicht weglesen läßt, auch ein wirklich ganz
                zweckmäßiges Lehrbuch abgeben könne, daran zweifle ich immer noch sehr. Doch lasse
                ich gern jedem seine Weise. Geschrieben auf der Fürstlich Sächsischen Gesammt
                Akademie zu Jena, im März 1786. <app>
                <lem/>
                <rdg wit="#b" type="ptl"><index indexName="persons-index">
                    <term>Griesbach, Johann Jakob</term>
                  </index><hi rend="right-aligned">J. J. Griesbach.</hi></rdg>
              </app></p>
          </div></lem>
        <rdg wit="#a #d" type="om"/>
      </app>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_vorrede_4"><label>Neologie nennt
            mans izt</label><p>In der neue Argumentations- und Anwendungsformen erprobenden,
            zentralen Richtung der protestantischen Aufklärungstheologie (Neologie) schlug sich in
            der zweiten Hälfte des 18. Jh.s der neuzeitliche Rationalisierungsprozess nieder:
            Überkommene dogmatische Lehren hatten sich zunehmend an dem Kriterium rationaler Evidenz
            und historischer Kritik zu messen, was zu weitreichenden Umformungen der Inspirations-,
            Urstands-, Erbsünden-, Rechtfertigungs-, Versöhnungs- und Ämterlehre führte. Die
              <hi>Anleitung</hi> ist ein Beispiel dafür, dass der Neologiebegriff ab den 1770er
            Jahren allmählich in die theologische Fachsprache eindrang. Als Bezeichnung vermeintlicher
            Heterodoxien war er in dieser Zeit jedoch meist negativ konnotiert. Griesbachs Erwartung
            höchst unterschiedlicher Leserreaktionen in der zeitgenössischen theologischen Fachwelt
            verweist auf deren positionellen Pluralismus zwischen religiöser Traditionstreue und
            fortschrittsorientierter Authentizität.</p></note>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_vorrede_5"><label>populär</label><p>Die Bezeichnung „populär“ wurde im Zeitalter der Aufklärung zu
            einem strategischen Programmbegriff, der sich im Zuge der entstehenden bürgerlichen
            Öffentlichkeit aus dem französischen „populaire“ entwickelt hat. Im Unterschied zum
            Popularitätsverständnis der modernen Mediengesellschaft, das auf Bekanntheit und
            Beliebtheit einer Person oder eines Produktes in einer großen Masse von Menschen
            abzielt, trug der Begriff in der zweiten Hälfte des 18. Jh.s die Bedeutung „etwas der
            Allgemeinheit nahebringen“ bzw. „gemeinverständlich machen“. Im
            wissenschaftlich-publizistischen Bereich etablierte sich das auch heute gebräuchliche
            Verb „popularisieren“. Wo die Wissenschaft neue Erkenntnisse zutage förderte, entstand
            das Bedürfnis, diese in ein neues, öffentliches Bewusstsein und schließlich in
            alltägliches Handeln umzusetzen. Ethische Nutzbarkeit und (religiöser) Praxisbezug sind
            daher Merkmale „populärer“ Schriften des 18. Jh.s.</p></note>
      <app>
        <lem/>
        <rdg wit="#d" type="ptl"><div type="preface" id="gr_preface_d">
            <head><choice>
                <orig><pb edRef="#d" type="sp" n="III"/> Vorrede.</orig>
                <supplied reason="column-title">Vorrede zur vierten Ausgabe</supplied>
              </choice></head>
            <p>Ich fühle es lebhaft, daß die gütige Aufnahme, welche diese kleine Schrift bey dem
                Publikum gefunden hat, meine Verpflichtung, ihr den größten mir möglichen Grad von
                  <index indexName="subjects-index">
                <term>Vollkommenheit</term>
              </index>Vollkommenheit zu geben, verdoppelt. Aber eben diese gute Aufnahme, welche
                in so kurzer Zeit mehrere neue Auflagen nöthig machte, kann und wird mich
                entschuldigen, wenn man bemerkt, daß gleichwohl diese vierte Ausgabe mit der dritten
                im wesentlichen ganz übereinstimmt. Der kurze Zeitraum von drey Jahren, welcher seit
                dem die zweyte ganz umgearbeitete Ausgabe erschien, verstrichen ist, hat in der Lage
                und den Bedürfnißen der <index indexName="subjects-index">
                <term>nichttheologisch</term>
              </index>nichttheologischen Christen keine solche Veränderung hervorgebracht, die
                mich glauben machen könnte, diejenige Anleitung zum Studium der populären Dogmatik,
                welche ich vor anderthalb und vor drey Jahren aus guten Gründen für die
                zweckmäsigste <pb edRef="#d" type="sp" n="IV"/> hielt, sey ihrer Absicht jezt
                weniger als damals angemessen. Haben ja seitdem einige merkwürdige auf Religion und
                  <index indexName="subjects-index">
                <term>Kirche</term>
              </index>Kirche sich beziehende Begebenheiten sich zugetragen, so waren sie von der
                Art, daß sie mich nur mehr in meiner alten Ueberzeugung bestärkten, es sey für jeden
                Lehrer der Religion und Theologie Pflicht, mit möglichster Vorsicht zu Werke zu
                gehen, damit er nicht durch unbedachtsame und dreiste Aeußerungen seiner <index indexName="subjects-index">
                <term>Privatmeinungen</term>
              </index>Privatmeinungen denenjenigen, welche von weiteren <index indexName="subjects-index">
                <term>Aufklärungen</term>
              </index>Aufklärungen in der <index indexName="subjects-index">
                <term>Religionslehre</term>
              </index>Religionslehre keine Freunde zu seyn scheinen, einen erwünschten Vorwand
                verschaffe, die Lehr- und Druckfreiheit in engere Grenzen einzuschliessen, und wohl
                gar, wo möglich, diejenigen, die sich zu kirchlichen Lehrämtern bestimmen, von
                eigner unbefangener Untersuchung und immer tieferem Eindringen in die Wahrheit
                abzuschrecken. Billig sollte jeder Schriftsteller, der sein Buch durch den Druck
                unter das weite Publikum bringen will, und jeder akademische Lehrer, der Jünglinge
                aus nahen und entfernten Provinzen zum Lehramt vorbereiten soll, nicht vornehmlich
                darauf Rücksicht nehmen, was er, in seiner Lage, allenfalls zu schreiben oder zu
                lehren wagen dürfe? sondern, wenn es ihm mehr darum zu thun ist, wahren und
                bleibenden <index indexName="subjects-index">
                <term>Nutzen</term>
              </index>Nutzen zu stiften, als durch Neuheit zu glänzen, oder <pb edRef="#d" type="sp" n="V"/> durch Dreistigkeit Aufsehen zu erregen, oder den Beifall irgend
                einer Partey zu erhaschen; wenn er der ihm gestatteten Lehr- und Preßfreiheit sich
                werth beweisen will; und wenn er diese unschätzbaren Wohlthaten seinen nahen und
                fernen Zeitgenossen und selbst den Nachkommen, so viel an ihm ist, unverkürzt
                erhalten und nach Möglichkeit sichern will: so muß die Hauptfrage diese seyn: was
                ist <index indexName="subjects-index">
                <term>Wahrheit</term>
              </index>Wahrheit, und meinen Zeitgenoßen <index indexName="subjects-index">
                <term>nützlich</term>
              </index>nützliche Wahrheit? Ist dies entschieden, so schreibe er zwar mit Vorsicht
                und Schonung der Schwachen oder Andersdenkenden, aber doch ohne Menschenfurcht und
                Menschengefälligkeit.</p>
            <p>Da nun über die letzte Frage mein auf bedächtige und lange Ueberlegung sich
                gründendes Urtheil in so kurzer Zeit nicht so sich geändert hat, daß ich wesentliche
                Veränderungen in diesem Buch nöthig gefunden hätte; und da überdies auch der Plan
                deßelben und die von mir gewählte Behandlungsart der Materien von mehreren mir sehr
                schätzbaren Gelehrten im Ganzen genommen gutgeheisen worden ist: so blieb mir bey
                der neuen Durchsicht kaum etwas mehreres zu thun übrig, als etliche wenige Sätze,
                die mir izt dem populären Dogmatiker entbehrlich zu seyn schienen, wegzustreichen,
                ein paar andern einen bequemern Platz anzuwei<pb edRef="#d" type="sp" n="VI"/>sen,
                einigen Stellen durch kleine Aenderungen oder Einschaltungen mehr <index indexName="subjects-index">
                <term>Deutlichkeit</term>
              </index>Deutlichkeit und Bestimmtheit zu verschaffen, und hie und da im Texte oder
                in den Anmerkungen einen Zusatz zu machen. Hierdurch unterscheidet sich diese
                Ausgabe von der vorigen, ohne daß jene ihren Besitzern durch diese unbrauchbar
                geworden wäre. Hält es jemand der Mühe werth, eine Vergleichung zwischen beiden
                anzustellen, so wird er die Aenderungen und Zusätze, die etwa von den meisten
                Belange seyn möchten, in den §§. <ref target="#gr_section_10">10.</ref>
              <ref target="#gr_section_18">18.</ref>
              <ref target="#gr_section_20">20.</ref>
              <ref target="#gr_section_50">50.</ref>
              <ref target="#gr_section_51">51.</ref>
              <ref target="#gr_section_83">83.</ref>
              <ref target="#gr_section_91">91.</ref>
              <ref target="#gr_section_101">101.</ref>
              <ref target="#gr_section_103">103.</ref> b. <ref target="#gr_section_108">108.</ref>
              <ref target="#gr_section_112">112.</ref>
              <ref target="#gr_section_143">143.</ref>
              <ref target="#gr_section_144">144.</ref>
              <ref target="#gr_section_146">146.</ref>
              <ref target="#gr_section_150">150.</ref>
              <ref target="#gr_section_164">164.</ref> antreffen. Freilich bot sich zu noch
                mehreren Zusätzen, zumal zu den Anmerkungen, Stoff genug an. Allein die nächste
                Bestimmung des Buchs, zu einem Leitfaden bey halbjährigen akademischen Vorlesungen
                zu dienen, erlaubte nicht, ihm einen weitern Umfang zu geben. Nach dem Urtheil
                verschiedener würdiger Männer hätte zwar zu allerley <index indexName="subjects-index">
                <term>nützlich</term>
              </index>nützlichen Zusätzen durch Weglassung einiger ihnen unnöthig scheinender
                theoretischer Lehrsätze Platz gewonnen werden können. Ich muß aber bekennen, daß ich
                hierin nicht ganz ihrer Meinung seyn kann, und um Erlaubniß bitten, hierüber noch
                einiges in der Absicht zu sagen, um zu verhüten, daß man mich nicht mißverstehe,
                oder dergleichen Stellen meines Buchs anders, als ich wünsche, brauche.</p>
            <p><pb edRef="#d" type="sp" n="VII"/> Ich weiß sehr wohl, daß diese Anleitung zur
                populären Dogmatik nicht in einem <index indexName="subjects-index">
                <term>populär</term>
              </index>populären Ton abgefaßt ist, und daß sie ziemlich vieles enthält, was ein
                verständiger Lehrer weder in <index indexName="subjects-index">
                <term>Katechisationen</term>
              </index>Katechesationen noch auf der <index indexName="subjects-index">
                <term>Kanzel</term>
              </index>Kanzel abhandeln wird, und was mehr zur Theorie über die Glaubenslehren, als
                zur simpeln Lehre der Bibel selbst gehöret. Ehe man mich aber deswegen verurtheilt,
                wäre doch billig dasjenige, was hierüber in der Vorerinnerung gesagt ist, wohl zu
                überlegen, und nicht zu vergessen, daß mein Augenmerk nicht unmittelbar auf gemeine
                Christen, sondern zunächst und eigentlich auf künftige oder angehende <index indexName="subjects-index">
                <term>Religionslehrer</term>
              </index>Religionslehrer gerichtet war, und daß ich diesen nicht eine Anweisung zum
                populären <hi>Vortrage</hi> der Glaubenslehren, welche die Katechetik und Homiletik
                ertheilt, sondern eine Anleitung zum <index indexName="subjects-index">
                <term>Studium</term>
              </index><hi>Studium</hi> derjenigen Dogmen geben wollte, die der Lehrer der
                Religion, mit steter Rücksicht auf die sehr verschiedenen Bedürfnisse seiner Zuhörer
                und Schüler, in sehr mannichfaltiger Form populär vortragen <hi>muß</hi>, oder
                wenigstens nach Beschaffenheit der Umstände nicht ohne Nutzen vortragen
                  <hi>kann</hi>. Und überhaupt wäre es zu bedauern, wenn das Bestreben nach <index indexName="subjects-index">
                <term>Popularität</term>
              </index>Popularität die Wirkung hervorbringen sollte, daß der den Nichttheologen von
                ihren Lehrern ertheilte Religions-Unterricht immer <pb edRef="#d" type="sp" n="VIII"/> oberflächlicher, unbestimmter und unvollständiger würde. Ein geschickter Lehrer
                weiß vieles nicht nur verständlich sondern auch nutzbar und interessant zu machen,
                was in dem Munde eines andern, der es bloß als ein rohes, geradehin aus seinem
                gelehrten System oder gar Compendium herausgerissenes Stück hersagt, dem
                Nichttheologen eben so unverständlich als unbrauchbar ist.</p>
            <p>Ich gebe ferner gern zu, daß ich über einige Lehrsätze Theorieen in diese Anleitung
                zum Studium der populären Dogmatik aufgenommen habe, die aus dem <index indexName="subjects-index">
                <term>Volksunterricht</term>
              </index>Volksunterricht unter gewissen Umständen gar wohl wegbleiben
                  <hi>könnten</hi>, weil man, ohne sie zu kennen, doch ein sehr guter,
                rechtschaffener und würdiger Christ seyn kann. Ich will auch nicht läugnen, daß
                dergleichen Theorieen, deren praktischer Nutzen ohnehin gering ist, zuweilen
                mißverstanden und wohl gar mißbraucht worden sind, und daß es deswegen rathsam
                scheinen könne, sie in populären Vorträgen ganz mit Stillschweigen zu übergehen. Ich
                würde es daher auch nicht wagen, einen Lehrer zu tadeln, der bey dem Unterricht
                solcher Menschen, welche von <index indexName="subjects-index">
                <term>Lehrsätze</term>
              </index>Lehrsätzen dieser Art noch nichts wissen und auch nie etwas davon erfaren
                werden, sie gar nicht berührte. Aber sind wohl unsre Volkslehrer in diesem <pb edRef="#d" type="sp" n="IX"/> Fall? Haben sie nicht fast durchgängig mit Menschen
                zu thun, denen dergleichen Sätze als wichtige <index indexName="subjects-index">
                <term>Religionswahrheiten</term>
              </index>Religionswahrheiten von Kindheit an eingeschärft worden sind, und die durch
                ihre Gesangbücher, Gebetbücher, Erbauungsbücher <choice>
                <abbr>u. d. gl.</abbr>
                <expan>und dergleichen</expan>
              </choice> unaufhörlich an sie erinnert werden? Und kann man wohl einem solchen
                Religionslehrer rathen, ein geflissentliches Stillschweigen über Lehren zu
                beobachten, die seine Zuhörer für wesentlich zur Religion gehörig halten? Meiner
                Einsicht nach wird er viel besser thun und weit mehr Nutzen stiften, wenn er die
                falschen, krassen und der Beförderung der praktischen Religion oft nachtheiligen
                Vorstellungen, die sich ein grosser Theil des <index indexName="subjects-index">
                <term>Volk</term>
              </index>Volks von dergleichen Lehren macht, mit Klugheit und Vorsicht nach und nach
                zu verbessern und zu berichtigen sucht, und die Aufmerksamkeit darauf lenkt, was und
                wie viel die Bibel wirklich und deutlich davon lehre, und was hingegen blosse
                Erklärungen oder Erläuterungen sind, die man über die Aussprüche der Bibel in guter
                Meinung zu geben gewagt hat. Diesen Unterschied habe ich nach Möglichkeit überall
                bemerklich zu machen mich bemühet, und nicht nur in den Anmerkungen häufig darauf
                hingewiesen, sondern auch in den Paragraphen selbst durch die Stellung und
                Verbindung der Sätze und durch den geflissentlich <pb edRef="#d" type="sp" n="X"/>
                gewählten Ausdruck anzudeuten gesucht, was meiner Einsicht nach zur allgemeinen
                  <index indexName="subjects-index">
                <term>Christenthums-Lehre</term>
              </index>Christenthums-Lehre gehöre, und was hingegen für bloße Erläuterung, die nach
                Anleitung der Bibel <hi>den Wißbegierigen</hi> darüber gegeben werden
                <hi>könne</hi>, zu halten sey. Da man aber gleichwohl diese Fingerzeige übersehen zu
                haben scheint, so bitte ich meine Leser angelegentlich, auf dergleichen gegebene
                Winke über den biblischen Grund, die Wichtigkeit und die Brauchbarkeit einzelner
                Lehrsätze, und auf die in dieser Absicht von mir gebrauchten Ausdrücke, aufmerksam
                zu seyn.</p>
            <p>Neue Entdeckungen wird kein Verständiger in einem Buche dieser Art suchen. Man wird
                aber doch finden, daß ich die schäzbaren <index indexName="subjects-index">
                <term>Aufklärungen</term>
              </index>Aufklärungen mancher <index indexName="subjects-index">
                <term>Dogmen</term>
              </index>Dogmen, die wir dem Scharfsinne und dem Fleiß neuerer Gelehrten verdanken,
                so weit ich sie für gegründet hielt, benutzt habe, und zuweilen wird selbst ein
                gerade in dieser Absicht beibehaltener von jenen Männern gebrauchter Ausdruck den
                kundigen Leser erinnern, was und wen ich dabey im Sinne hatte. Es kommt inzwischen
                hier gar nichts darauf an, was alt oder neu, diesem und jenem eigen oder mehrern
                gemein ist; sondern allein darauf mußte gesehen werden, daß aus dem ganzen Umfange
                der <index indexName="subjects-index">
                <term>Dogmen</term>
              </index>Dogmen und der darüber versuchten Erklärungen und Er<pb edRef="#d" type="sp" n="XI"/>läuterungen, mit Absonderung bloß gelehrter <index indexName="subjects-index">
                <term>Spekulationen</term>
              </index>Spekulationen, die so wenig <hi>mittelbar</hi> als unmittelbar dem Christen
                nützen können, diejenigen ausgehoben würden, welche einer auch Ungelehrten
                verständlichen und gemeinnützigen Behandlung fähig sind; daß diese so geordnet und
                von der Seite vornehmlich gezeiget würden, von welcher sie am leichtesten faßlich
                gemacht und zu praktischen Zwecken angewendet werden können; daß den gewöhnlichsten
                Zweifeln und Einwürfen so viel möglich gleich so vorgebeugt würde, daß es keiner
                Widerlegung derselben bedürfe; und daß endlich die <index indexName="subjects-index">
                <term>Beweise</term>
              </index>Beweise so gewählt und so angelegt und gestellt würden, wie es zur
                Erleichterung einer gründlichen <index indexName="subjects-index">
                <term>Ueberzeugung</term>
              </index>Ueberzeugung, selbst bey solchen, die mit Vorurtheilen gegen gewisse
                Lehrsätze oder Beweise schon eingenommen sind, am dienlichsten schien. Was
                insbesondere die Auswahl der biblischen <index indexName="subjects-index">
                <term>Beweisstellen</term>
              </index>Beweisstellen betrift, so bin ich dabey mit aller Sorgfalt zu Werk gegangen.
                Ich weiß zwar sehr wohl, daß manche angeführte Stellen von andern mir schäzbaren
                Gelehrten anders erklärt werden, und daß dagegen manche Beweissprüche hier fehlen,
                welche andere für tauglich halten. Allein ich bitte mir zuzutrauen, daß ich jedesmal
                hinlängliche Gründe, so zu handeln, zu haben glaubte. Und ausserdem muß ich noch
                erinnern, daß aus <pb edRef="#d" type="sp" n="XII"/> manchen Stellen nicht ein
                direkter sondern nur ein indirekter Beweis geführet, oder nur eine Erläuterung
                hergenommen werden soll; daß die biblischen Stellen nicht in der Meinung gehäuft
                sind, als käme etwas auf die Menge der Beweise an, sondern weil es dem <index indexName="subjects-index">
                <term>Volkslehrer</term>
              </index>Volkslehrer nützlich seyn kann, mehrere gleichsam in Vorrath zu haben, um
                bald von der einen, bald von einer andern, Gelegenheit zum Vortrage der wichtigsten
                Wahrheiten nehmen zu können; und daß ich durchgängig denen Lesarten folge, welche im
                Text meiner Ausgabe des <choice>
                <abbr>N. T.</abbr>
                <expan>Neues Testament</expan>
              </choice> stehen.</p>
            <p>Wer in unsern Zeiten eine <index indexName="subjects-index">
                <term>Dogmatik</term>
              </index>Dogmatik schreibt, kann mit Gewißheit voraus sehen, daß ein Theil der Leser
                über die Anhänglichkeit des Verfassers an alte <index indexName="subjects-index">
                <term>Orthodoxie</term>
              </index>Orthodoxie mitleidig die Achseln zucken wird, während dem ein andrer Theil
                über vermeinte Heterodoxien <index indexName="subjects-index">
                <term>Neologie</term>
              </index>(Neologie nennt mans izt) bedenklich den Kopf schüttelt. Dem ist nun einmal
                nicht abzuhelfen, und, die Wahrheit zu sagen, es wäre nicht gut, wenn es für izt
                anders wäre. Mag ich dann meinen gewissenhaften Ueberzeugungen von dem, was <index indexName="subjects-index">
                <term>Wahrheit</term>
              </index>Wahrheit und <index indexName="subjects-index">
                <term>nützlich</term>
              </index>nützliche Wahrheit ist, nicht eben so gut und ungestöhrt folgen, als andere
                den ihrigen? Oder was berechtigt euch, Ihr, die ihr Freunde der Wahrheit seyn
                wollet, und, wie ich glau<pb edRef="#d" type="sp" n="XIII"/>be, seyd, etwas mehreres
                zu thun, als die Gründe eurer Ueberzeugungen mit möglichster <index indexName="subjects-index">
                <term>Deutlichkeit</term>
              </index>Deutlichkeit uns übrigen darzulegen? Streben wir alle aber wirklich nach
                Einem Ziele, so kann ich es ja geschehen lassen, daß ihr einen Weg wählet, der mit
                dem meinigen nicht durchgängig parallel läuft, und ihn vielleicht nur hie und da in
                einzelnen Punkten berührt. Wo wir aber einander uns nähern, da biete ich euch
                jedesmal brüderlich die Hand; und wenn ihr dann eure Bahn weiter verfolgt, wie ich
                die meinige, so begleiten euch meine herzlichen Wünsche, daß wir wenigstens am Ziele
                wieder zusammentreffen mögen. Nur verrenne keiner dem andern den Weg, oder suche ihn
                auf den seinigen mit fortzuschleppen. Oder ist etwa der Weg etwas mehr, als nur
                Weg?</p>
            <p>Manchen Lesern wird vielleicht eine gewisse Einförmigkeit und Schwehrfälligkeit des
                  <index indexName="subjects-index">
                <term>Periodenbau</term>
              </index>Periodenbaues in diesen Blättern mißfallen. Allein nach meiner Einsicht und
                Erfarung, ist ein Lehrbuch, welches durch akademische Vorlesungen erläutert werden
                soll, am zweckmässigsten eingerichtet, wann die zur Sache gehörigen <index indexName="subjects-index">
                <term>Begriffe</term>
              </index>Begriffe und Sätze in der gedrungensten Kürze vorgelegt und so unter
                einander verkettet sind, daß auf der einen Seite der Zusammenhang unter ihnen und
                ihre wech<pb edRef="#d" type="sp" n="XIV"/>selsweisen Verhältnisse gegen einander,
                auf der andern aber die einzelnen Theile, in welche das Ganze bey dem mündlichen
                Vortrage zerlegt werden soll, deutlich auf einen Blick in die Augen fallen. Hiebey
                aber werden einförmige, gedehnte und etwas zerstückelte Perioden kaum leicht ohne
                  <index indexName="subjects-index">
                <term>Affektation</term>
              </index>Affektation zu vermeiden seyn. Ein akademisches Lehrbuch ist aber auch nicht
                dazu bestimmt, flüchtig gelesen, sondern eigentlich studirt zu werden. Und daß ein
                solches <index indexName="subjects-index">
                <term>zweckmäßig</term>
              </index>zweckmäßiges Lehrbuch sich zugleich auch angenehm werde lesen lassen, oder
                daß ein Buch, das sich gut und leicht weglesen läßt, auch ein wirklich ganz
                zweckmäßiges Lehrbuch abgeben könne, daran zweifle ich immer noch sehr. Doch lasse
                ich gern jedem seine Weise. Geschrieben auf der Fürstlich Sächsischen Gesammt
                Akademie zu Jena, im März 1789.</p>
          </div></rdg>
      </app>
    </div>
    <div type="section-group" id="gr_inhalt">
      <div type="contents" id="gr_toc">
        <head><choice>
            <orig><pb edRef="#a" type="sp" n="I"/>
              <pb edRef="#b" type="sp" n="XI"/>
              <pb edRef="#c" type="sp" n="XIX"/>
              <pb edRef="#d" type="sp" n="XV"/>
              <app>
                <lem>Inhalt.</lem>
                <rdg wit="#a" type="v">Inhalt</rdg>
              </app></orig>
            <supplied reason="toc-title">Inhalt</supplied>
            <supplied reason="column-title">Inhalt</supplied>
          </choice></head>
        <list>
          <item><hi>Vorerinnerung</hi> über populäre Dogmatik überhaupt, über <app>
              <lem>das</lem>
              <rdg wit="#a #b" type="v">die</rdg>
            </app> dem Lehrer des Volks nöthige <app>
              <lem>Studium</lem>
              <rdg wit="#a" type="pp">gelehrte Kenntnis</rdg>
              <rdg wit="#b" type="v">Kenntnis</rdg>
            </app> derselben, und über ihren Unterschied von der ihm gleichfalls
							unentbehrlichen <app>
              <lem>Katheder-</lem>
              <rdg wit="#a #b" type="v">Katheder</rdg>
            </app> oder Schuldogmatik. <choice>
              <abbr>S.</abbr>
              <expan>Seite</expan>
            </choice>
            <app>
              <lem>1–5.</lem>
              <rdg wit="#a" type="v">3–5.</rdg>
            </app></item>
          <item><app>
              <lem>I.</lem>
              <rdg wit="#a" type="v">I</rdg>
            </app>
            <app>
              <lem><hi>Religion, Offenbarung</hi>
                <app>
                  <lem><hi>und</hi></lem>
                  <rdg wit="#a #b" type="v">und</rdg>
                </app>
                <hi>Bibel.</hi></lem>
              <rdg wit="#d" type="pp">Religion, Offenbarung und Bibel.</rdg>
            </app> §. <app>
              <lem><ref target="#gr_section_1">1</ref> bis <ref target="#gr_section_34">34.</ref></lem>
              <rdg wit="#a #d" type="pp"><ref target="#gr_section_1">1</ref><ref target="#gr_section_34">34.</ref></rdg>
            </app>
            <list>
              <item>A. <hi>Religion</hi> überhaupt; Wichtigkeit derselben zur höhern
									Glückseligkeit des <app>
                  <lem>Menschen.</lem>
                  <rdg wit="#a" type="v">Menschen;</rdg>
                </app> §. <ref target="#gr_section_1">1</ref><ref target="#gr_section_3">3.</ref>
                <app>
                  <lem/>
                  <rdg wit="#a" type="pt">natürliche Religion. §. <ref target="#gr_section_4">4.</ref></rdg>
                </app>
              </item>
              <item>B. <app>
                  <lem><hi>Natürliche</hi> und <hi>geoffenbarte</hi></lem>
                  <rdg wit="#a" type="pp"><hi>Geoffenbarte</hi></rdg>
                </app>
                <hi>Religion</hi>; <app>
                  <lem>der leztern</lem>
                  <rdg wit="#a" type="pp">ihre</rdg>
                </app> Möglichkeit, Wünschenswürdigkeit, Wahrscheinlichkeit und Eigenschaften<app>
                  <lem>, und taugliche Beweisarten für sie</lem>
                  <rdg wit="#a" type="om"/>
                </app>. §. <app>
                  <lem><ref target="#gr_section_4">4</ref><ref target="#gr_section_9">9.</ref> b.</lem>
                  <rdg wit="#a" type="pp"><ref target="#gr_section_5">5</ref><ref target="#gr_section_9">9.</ref></rdg>
                </app></item>
              <item>C. <hi>Die Bibel</hi> enthält eine wahre göttliche Offenbarung. §. <app>
                  <lem><ref target="#gr_section_10">10</ref><ref target="#gr_section_34">34.</ref></lem>
                  <rdg wit="#a" type="v"><ref target="#gr_section_10">10.</ref></rdg>
                </app>
                <list>
                  <item>1) Die Bücher des <hi>Neuen Testaments</hi> §. <ref target="#gr_section_10">10</ref><ref target="#gr_section_23">23.</ref>
                    <list>
                      <item>a) sind ächt, und die darin erzählte Geschichte wahr.
													<ref target="#gr_section_10">10.</ref></item>
                      <item><pb edRef="#b" type="sp" n="XII"/> b) Jesus ist der
													vollkommenste Lehrer der Weisheit und <app>
                          <lem>Tugend.</lem>
                          <rdg wit="#a" type="v">Tugend,</rdg>
                        </app>
                        <ref target="#gr_section_11">11.</ref> Seine Lehre kommt
													von Gott, <ref target="#gr_section_12">12.</ref> und
													beruht auf einer unmittelbaren göttlichen Offenbarung.
													<ref target="#gr_section_13">13.</ref>
                        <ref target="#gr_section_14">14.</ref></item>
                      <item><pb edRef="#a" type="sp" n="II"/> c) Die Apostel trugen
													die Lehre Jesu unter göttlicher <app>
                          <lem>Auktorität</lem>
                          <rdg wit="#d" type="v">Autorität</rdg>
                        </app> untrüglich vor, und die Menschen sind verbunden
													ihre Religionslehre als göttlich anzunehmen. <ref target="#gr_section_15">15.</ref>
                        <ref target="#gr_section_16">16.</ref> Ihre Schriften <pb edRef="#c" type="sp" n="XX"/>
                        <pb edRef="#d" type="sp" n="XVI"/> sind der alleinige
													Erkenntnisgrund der christlichen Religion, und was daraus
													erwiesen werden <app>
                          <lem>kann</lem>
                          <rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
                        </app>, ist wahr; <ref target="#gr_section_17">17.</ref>
													und das um so mehr, <app>
                          <lem>da</lem>
                          <rdg wit="#d" type="v">wenn</rdg>
                        </app> ihre Verfasser einer göttlichen Eingebung genossen.
													<ref target="#gr_section_18">18.</ref></item>
                      <item><app>
                          <lem>d)</lem>
                          <rdg wit="#d" type="typo-correction"><choice>
                              <sic> )</sic>
                              <corr type="editorial">d)</corr>
                            </choice></rdg>
                        </app> Die Bücher des N. T. enthalten zwar viel Lokales
													und Temporelles, <ref target="#gr_section_19">19.</ref>
													bleiben aber doch immer die verbindliche Richtschnur des
													Glaubens und Lebens für alle Christen. <ref target="#gr_section_20">20.</ref>
                      </item>
                      <item>e) Ihr Inhalt ist verschieden; <ref target="#gr_section_21">21.</ref> aber die in ihnen <app>
                          <lem>enthaltenen</lem>
                          <rdg wit="#a #b" type="v">enthaltene</rdg>
                        </app> Religionslehren sind durchaus praktisch, <app>
                          <lem><ref target="#gr_section_22">22.</ref></lem>
                          <rdg wit="#a" type="om"/>
                        </app> wenn gleich nicht alle in gleichem Grade wichtig.
													<ref target="#gr_section_23">23.</ref></item>
                    </list>
                  </item>
                  <item>2) Die Bücher des <hi>Alten Testaments</hi>; <app>
                      <lem>§. <ref target="#gr_section_24">24</ref><ref target="#gr_section_28">28.</ref></lem>
                      <rdg wit="#a" type="om"/>
                    </app> dessen Glaubwürdigkeit, Beschaffenheit, Nutzen und
											Gebrauch. <ref target="#gr_section_24">24</ref><ref target="#gr_section_26">26.</ref> Die darin enthaltene
											Religion ist wahr und göttlich; <ref target="#gr_section_27">27.</ref> doch sollen sich Christen vornehmlich an den
											Neutestamentlichen Unterricht <app>
                      <lem>halten:</lem>
                      <rdg wit="#a" type="v">halten;</rdg>
                    </app> mit demselben aber das A. T. vergleichen. <ref target="#gr_section_28">28.</ref></item>
                  <item>3) Zweck und Hinlänglichkeit der <app>
                      <lem><hi>Bibel</hi>.</lem>
                      <rdg wit="#d" type="v"><hi>Bibel</hi></rdg>
                    </app>
                    <ref target="#gr_section_29">29.</ref>
                    <ref target="#gr_section_30">30.</ref> Vernunft und Glaube. <ref target="#gr_section_31">31.</ref>
                    <ref target="#gr_section_32">32.</ref> Rechte des Christen in
											Absicht auf die Bibel. <ref target="#gr_section_33">33.</ref>
											Kirchliche Lehrvorschriften. <ref target="#gr_section_34">34.</ref></item>
                </list>
              </item>
            </list>
          </item>
          <item><app>
              <lem>II.</lem>
              <rdg wit="#a #b" type="v">II</rdg>
            </app>
            <app>
              <lem><hi>Gott.</hi></lem>
              <rdg wit="#d" type="v">Gott.</rdg>
            </app> §. <ref target="#gr_section_35">35</ref><ref target="#gr_section_64">64.</ref>
            <list>
              <item>A. Von <hi>Gott</hi> überhaupt. §. <ref target="#gr_section_35">35</ref><ref target="#gr_section_53">53.</ref>
                <list>
                  <item><pb edRef="#a" type="sp" n="III"/> 1) Biblischer Grundbegriff
											von Gott. <ref target="#gr_section_35">35.</ref></item>
                  <item>2) <app>
                      <lem>Es ist ein <app>
                          <lem>Gott.</lem>
                          <rdg wit="#d" type="v">Gott</rdg>
                        </app>
                        <ref target="#gr_section_35">35.</ref></lem>
                      <rdg wit="#a" type="pp">Vernunftwahrheiten von dessen Dasein,
													Eigenschaften, und Wesen. <ref target="#gr_section_35">35</ref><ref target="#gr_section_38">38.</ref></rdg>
                    </app></item>
                  <app>
                    <lem><seg type="item">3) Quellen und Beschaffenheit unsrer
													Kenntniß von Gott, und von dessen Eigenschaften und Wesen.
													<ref target="#gr_section_36">36</ref><ref target="#gr_section_38">38.</ref></seg></lem>
                    <rdg wit="#a" type="om"/>
                  </app>
                  <item><pb edRef="#b" type="sp" n="XIII"/>
                    <app>
                      <lem>4)</lem>
                      <rdg wit="#a" type="v">3)</rdg>
                    </app> Biblischer Unterricht von Gottes Eigenschaften. <ref target="#gr_section_39">39</ref><ref target="#gr_section_53">53.</ref> Er besitzt alle wahre Vollkommenheiten, <ref target="#gr_section_39">39.</ref> ist ein Geist, <ref target="#gr_section_40">40.</ref> ewig, <app>
                      <lem>unveränderlich,</lem>
                      <rdg wit="#a" type="om"/>
                    </app> unabhängig, sich selbst genug, <ref target="#gr_section_41">41.</ref> hat die vollkommenste Erkenntnis von allem, <ref target="#gr_section_42">42.</ref> und den vollkommensten
											Willen, und <app>
                      <lem>Freiheit</lem>
                      <rdg wit="#a" type="v">Freiheit,</rdg>
                    </app>
                    <ref target="#gr_section_43">43</ref><ref target="#gr_section_45">45.</ref> ist allweise, <ref target="#gr_section_46">46.</ref> heilig, <ref target="#gr_section_47">47.</ref>
											allgütig, <ref target="#gr_section_48">48.</ref> wahrhaft, <ref target="#gr_section_49">49.</ref> gerecht, <ref target="#gr_section_50">50.</ref> allmächtig, <ref target="#gr_section_51">51.</ref> allgegenwärtig, <ref target="#gr_section_52">52.</ref> und <app>
                      <lem>einzig.</lem>
                      <rdg wit="#a" type="v">einig.</rdg>
                      <rdg wit="#d" type="v">einzig</rdg>
                    </app>
                    <ref target="#gr_section_53">53.</ref></item>
                </list>
              </item>
              <item><pb edRef="#c" type="sp" n="XXI"/>
                <pb edRef="#d" type="sp" n="XVII"/> B. Der mit dem Menschen Jesu innigst
									verbundene <hi>Logos</hi> ist in gleichem Verstande Gott als der Vater
									Jesu Christi, und doch von diesem unterschieden. <app>
                  <lem>§.</lem>
                  <rdg wit="#a" type="om"/>
                </app>
                <ref target="#gr_section_54">54</ref><ref target="#gr_section_58">58.</ref></item>
              <item>C. Der <hi>heilige Geist</hi> ist eine göttliche, vom Vater und Sohne
									unterschiedene, <app>
                  <lem><app>
                      <lem>Person,</lem>
                      <rdg wit="#b" type="v">Person.</rdg>
                    </app> §.</lem>
                  <rdg wit="#a" type="pp">Person.</rdg>
                </app>
                <ref target="#gr_section_59">59</ref><ref target="#gr_section_61">61.</ref></item>
              <item>D. <app>
                  <lem>In diesen <hi>Dreien</hi>, eben so innig unter einander
											Vereinigten als reell von einander Unterschiedenen, verehret der
											Christ, ohne von dem <app>
                      <lem>grossen Grundsatz</lem>
                      <rdg wit="#b" type="pp">großen Grundsaz</rdg>
                    </app> der <hi>Einheit</hi> des göttlichen Wesens abzuweichen, den
												<hi>wahren Gott</hi>.</lem>
                  <rdg wit="#a" type="ppl">Diesen Dreien kommt die wahre wesentliche
											Gottheit zu. Und da sie wirklich von einander unterschieden sind,
											und doch nur ein einziger Gott ist, so muß das <hi>göttliche
												Wesen</hi>, zwar nur ein <hi>einzigmal</hi>, aber doch <hi>in
												diesen Dreyen</hi>
                    <choice>
                      <sic>uugetheilt</sic>
                      <corr type="editorial">ungetheilt</corr>
                    </choice> vorhanden seyn.</rdg>
                </app>
                <ref target="#gr_section_62">62.</ref>
                <ref target="#gr_section_63">63.</ref> Anmerkungen hierüber. <ref target="#gr_section_64">64.</ref></item>
            </list>
          </item>
          <item><app>
              <lem>III.</lem>
              <rdg wit="#a #b" type="v">III</rdg>
            </app>
            <app>
              <lem><hi>Werke Gottes.</hi></lem>
              <rdg wit="#d" type="pp">Werke Gottes.</rdg>
            </app> §. <ref target="#gr_section_65">65</ref><ref target="#gr_section_88">88.</ref>
            <list>
              <item>A. <hi>Werke und</hi>
                <app>
                  <lem><hi>Rathschlüsse</hi></lem>
                  <rdg wit="#a #b" type="v"><hi>Rathschlüße</hi></rdg>
                </app>
                <hi>Gottes</hi>
                <app>
                  <lem><hi>überhaupt.</hi></lem>
                  <rdg wit="#a #b" type="v"><hi>überhaupt</hi>,</rdg>
                </app>
                <ref target="#gr_section_65">65</ref><ref target="#gr_section_67">67.</ref>
                <app>
                  <lem/>
                  <rdg wit="#a" type="pt">b.</rdg>
                </app></item>
              <item><pb edRef="#a" type="sp" n="IV"/> B. <hi>Schöpfung</hi>. <app>
                  <lem>§.</lem>
                  <rdg wit="#a" type="om"/>
                </app>
                <ref target="#gr_section_68">68.</ref>
                <ref target="#gr_section_69">69.</ref> Absichten Gottes dabey. <ref target="#gr_section_70">70.</ref> Mosaische Beschreibung der
									Schöpfung. <ref target="#gr_section_71">71.</ref></item>
              <item>C. <hi>Vorsehung</hi>. <app>
                  <lem>§.</lem>
                  <rdg wit="#a" type="om"/>
                </app>
                <app>
                  <lem><choice>
                      <sic>72–74.</sic>
                      <corr type="editorial"><ref target="#gr_section_72">72</ref><ref target="#gr_section_84">84.</ref></corr>
                    </choice></lem>
                  <rdg wit="#a #b" type="typo-correction">72–84.</rdg>
                  <rdg wit="#d" type="typo-correction"><choice>
                      <sic>72–74.</sic>
                      <corr type="editorial"><ref target="#gr_section_72">72</ref><ref target="#gr_section_84">84.</ref></corr>
                    </choice></rdg>
                </app>
                <list>
                  <item>1) Gott <hi>erhält</hi> alle geschaffene Dinge. <ref target="#gr_section_72">72.</ref>
                    <ref target="#gr_section_73">73.</ref> und ihre Kräfte, <ref target="#gr_section_74">74.</ref> und</item>
                  <item>2) <hi>regiert</hi> alle Veränderungen in der Welt. <ref target="#gr_section_75">75.</ref> Seine Regierung <app>
                      <lem>erstreckt</lem>
                      <rdg wit="#a #b" type="v">erstrekt</rdg>
                    </app> sich auf alle leblose, empfindende, und vernünftige
											Geschöpfe, und sowohl auf einzelne Menschen, als auf das ganze
											Menschengeschlecht und <app>
                      <lem>grössere</lem>
                      <rdg wit="#a" type="v">grösere</rdg>
                      <rdg wit="#b" type="v">größere</rdg>
                    </app> Theile <app>
                      <lem>desselben.</lem>
                      <rdg wit="#d" type="v">desselben</rdg>
                    </app>
                    <ref target="#gr_section_76">76</ref><ref target="#gr_section_78">78.</ref> Beschaffenheit der göttlichen Regierung. <ref target="#gr_section_79">79.</ref> Unter ihr stehet auch das <app>
                      <lem>Uebel</lem>
                      <rdg wit="#a" type="v">Böse</rdg>
                      <rdg wit="#b" type="v"><hi>Uebel</hi></rdg>
                    </app> in der <pb edRef="#b" type="sp" n="XIV"/>
                    <app>
                      <lem>Welt;</lem>
                      <rdg wit="#a" type="v">Welt,</rdg>
                    </app> sowohl das moralische als das physische, <ref target="#gr_section_80">80</ref><ref target="#gr_section_82">82.</ref> ingleichem alles, was durch ein <app>
                      <lem><hi>Wunder</hi></lem>
                      <rdg wit="#a" type="v">Wunder</rdg>
                    </app> geschieht. <ref target="#gr_section_83">83.</ref>
                    <ref target="#gr_section_84">84.</ref></item>
                </list>
              </item>
              <item><app>
                  <lem>D.</lem>
                  <rdg wit="#d" type="typo-correction"><choice>
                      <sic>D,</sic>
                      <corr type="editorial">D.</corr>
                    </choice></rdg>
                </app> Unter den Geschöpfen verdienen, nächst dem Menschen, die
										<hi>Engel</hi> eine nähere Betrachtung, sowohl die guten <app>
                  <lem>Engel</lem>
                  <rdg wit="#a" type="om"/>
                </app>
                <ref target="#gr_section_85">85.</ref> als die bösen <app>
                  <lem>Geister</lem>
                  <rdg wit="#a" type="om"/>
                </app>. <ref target="#gr_section_86">86</ref><ref target="#gr_section_88">88.</ref></item>
            </list>
          </item>
          <item><app>
              <lem>IV.</lem>
              <rdg wit="#a #b" type="v">IV</rdg>
            </app>
            <app>
              <lem><hi>Bestimmung und moralische Natur des Menschen.</hi></lem>
              <rdg wit="#d" type="pp">Bestimmung und moralische Natur des Menschen.</rdg>
            </app> §. <ref target="#gr_section_89">89</ref><ref target="#gr_section_111">111.</ref>
            <list>
              <item>A. <hi>Bestimmung</hi> des Menschen, in diesem Leben und in der <app>
                  <lem><hi>Ewigkeit</hi>.</lem>
                  <rdg wit="#a" type="v">Ewigkeit.</rdg>
                </app>
                <ref target="#gr_section_89">89.</ref>
                <ref target="#gr_section_90">90.</ref> Leben nach dem <app>
                  <lem><hi>Tode.</hi></lem>
                  <rdg wit="#a" type="v">Tode.</rdg>
                </app>
                <ref target="#gr_section_91">91.</ref>
                <ref target="#gr_section_92">92.</ref>
                <app>
                  <lem>Wiedererweckung</lem>
                  <rdg wit="#b" type="v">Wiedererwekung</rdg>
                </app> der Leiber. <ref target="#gr_section_93">93.</ref> Allgemeines
										<hi>Weltgericht</hi>. <ref target="#gr_section_94">94.</ref></item>
              <item><pb edRef="#c" type="sp" n="XXII"/>
                <pb edRef="#d" type="sp" n="XVIII"/> B. <hi>Moralische Natur</hi> des
									Menschen §. <app>
                  <lem><ref target="#gr_section_95">95</ref><ref target="#gr_section_111">111.</ref></lem>
                  <rdg wit="#a" type="v"><ref target="#gr_section_95">95.</ref></rdg>
                </app>
                <list>
                  <item>1) Worin sie besteht? <app>
                      <lem>Von der <hi>Freiheit</hi>.</lem>
                      <rdg wit="#a" type="om"/>
                    </app>
                    <ref target="#gr_section_95">95.</ref>
                    <ref target="#gr_section_96">96.</ref></item>
                  <item><pb edRef="#a" type="sp" n="V"/> 2) Durch <hi>Gesetze</hi>
											Gottes, des unumschränkten Oberherrn der Menschen, wird ihr Wille
											moralisch <app>
                      <lem>zum Guten gelenkt</lem>
                      <rdg wit="#a" type="pp">gelenckt</rdg>
                    </app>. <ref target="#gr_section_97">97.</ref> Diese sind theils
											natürliche theils positive. <ref target="#gr_section_98">98.</ref></item>
                  <item>3) <app>
                      <lem><hi>Motive</hi></lem>
                      <rdg wit="#a" type="v">Motive</rdg>
                    </app> zum Gehorsam gegen die göttlichen Gesetze; <app>
                      <lem><ref target="#gr_section_99">99.</ref>
                        <app>
                          <lem>insbesondere.</lem>
                          <rdg wit="#b" type="v">insbesondere</rdg>
                        </app></lem>
                      <rdg wit="#a" type="pp">insbesondere Belohnungen und Strafen.
													<ref target="#gr_section_99">99.</ref></rdg>
                    </app>
                    <list>
                      <item>a) <app>
                          <lem><hi>Belohnungen</hi>.</lem>
                          <rdg wit="#a" type="v"><hi>Belohnungen</hi></rdg>
                        </app>
                        <ref target="#gr_section_100">100</ref><ref target="#gr_section_103">103.</ref>
                        <app>
                          <lem>Zwecke <app>
                              <lem>derselben;</lem>
                              <rdg wit="#d" type="v">derselben</rdg>
                            </app></lem>
                          <rdg wit="#a" type="pp">Zweck derselben</rdg>
                        </app>
                        <ref target="#gr_section_100">100.</ref> Natürliche und
													positive, in diesem und jenem Leben <app>
                          <lem><ref target="#gr_section_101">101</ref><ref target="#gr_section_103">103.</ref></lem>
                          <rdg wit="#a" type="pp"><ref target="#gr_section_101">101</ref>. <ref target="#gr_section_102">102.</ref></rdg>
                          <rdg wit="#b" type="v"><ref target="#gr_section_101">101.</ref><ref target="#gr_section_103">103.</ref></rdg>
                        </app></item>
                      <item>b) <app>
                          <lem><app>
                              <lem><hi>Strafen</hi>.</lem>
                              <rdg wit="#d" type="v"><hi>Strafen</hi></rdg>
                            </app>
                            <ref target="#gr_section_103b">103. b.</ref><app>
                              <lem><choice>
                                  <sic>113.</sic>
                                  <corr type="editorial"><ref target="#gr_section_111">111.</ref></corr>
                                </choice></lem>
                              <rdg wit="#b" type="typo-correction"><ref target="#gr_section_111">111.</ref></rdg>
                              <rdg wit="#d" type="typo-correction"><choice>
                                  <sic>113.</sic>
                                  <corr type="editorial"><ref target="#gr_section_111">111.</ref></corr>
                                </choice></rdg>
                            </app>
                            <app>
                              <lem>Strafrecht Gottes</lem>
                              <rdg wit="#d" type="pp">Unterschied zwischen den
													göttlichen und menschlichen.</rdg>
                            </app>
                            <ref target="#gr_section_103">103.</ref> b.</lem>
                          <rdg wit="#a" type="pp"><hi>Strafen</hi>
                            <ref target="#gr_section_104">104</ref><ref target="#gr_section_111">111.</ref></rdg>
                        </app> Zwecke <app>
                          <lem>der göttlichen <app>
                              <lem>Strafen</lem>
                              <rdg wit="#d" type="om"/>
                            </app>. <ref target="#gr_section_104">104.</ref></lem>
                          <rdg wit="#a" type="pp">derselben. <ref target="#gr_section_104">104.</ref></rdg>
                        </app>
                        <ref target="#gr_section_105">105.</ref>
                        <app>
                          <lem>Natürliche,</lem>
                          <rdg wit="#a" type="v">Natürliche</rdg>
                        </app>
                        <ref target="#gr_section_106">106.</ref> Positive <app>
                          <lem>Strafen</lem>
                          <rdg wit="#a" type="om"/>
                        </app>, in diesem und jenem <app>
                          <lem>Leben.</lem>
                          <rdg wit="#a" type="v">Leben</rdg>
                        </app>
                        <ref target="#gr_section_107">107</ref><ref target="#gr_section_110">110.</ref> Dauer <app>
                          <lem>derselben</lem>
                          <rdg wit="#b" type="v">derselben.</rdg>
                        </app>
                        <ref target="#gr_section_111">111.</ref></item>
                    </list>
                  </item>
                </list>
              </item>
            </list>
          </item>
          <item><app>
              <lem>V <hi>Zustand des Menschen vor und nach seinem Verfalle.</hi></lem>
              <rdg wit="#d" type="pp">V. Zustand des Menschen vor und nach seinem
									Verfalle.</rdg>
            </app> §. <app>
              <lem><ref target="#gr_section_112">112</ref><ref target="#gr_section_131">131.</ref></lem>
              <rdg wit="#b" type="v"><ref target="#gr_section_112">112.</ref><ref target="#gr_section_131">131.</ref></rdg>
            </app>
            <list>
              <item>A. Der <hi>Mensch</hi>
                <app>
                  <lem>§.</lem>
                  <rdg wit="#a" type="om"/>
                </app>
                <ref target="#gr_section_112">112</ref><ref target="#gr_section_126">126.</ref>
                <list>
                  <item>a) in seinem <app>
                      <lem><hi>ursprünglichen</hi></lem>
                      <rdg wit="#a" type="v"><hi>anfänglichen</hi></rdg>
                    </app>
                    <ref target="#gr_section_112">112.</ref>
                    <ref target="#gr_section_113">113.</ref> und</item>
                  <item>b) <hi>jetzigen</hi> Zustande. Gute Anlagen. <ref target="#gr_section_114">114.</ref> Moralische Verdorbenheit.
												<ref target="#gr_section_115">115</ref><ref target="#gr_section_117">117.</ref>
                    <app>
                      <lem>Sünden.</lem>
                      <rdg wit="#a" type="v">Sünden</rdg>
                    </app>
                    <ref target="#gr_section_118">118.</ref></item>
                  <item>c) <hi>Ursachen des Verderbens</hi>, überhaupt, <ref target="#gr_section_119">119.</ref>
                    <ref target="#gr_section_120">120.</ref> und der ersten
											Verschlimmerung des Menschengeschlechts ins<pb edRef="#b" type="sp" n="XV"/>besondere. <ref target="#gr_section_121">121.</ref>
                    <app>
                      <lem>Betrachtungen über den Zusammenhang der jetzigen
													Verdorbenheit der Menschen mit der Versündigung Adams, und
													über die</lem>
                      <rdg wit="#a" type="om"/>
                    </app> Folgen der <app>
                      <lem>letztern für Adam</lem>
                      <rdg wit="#a" type="pp">Sünde Adams, für ihn</rdg>
                    </app> selbst <ref target="#gr_section_122">122.</ref> und für
											seine Nachkommen <ref target="#gr_section_123">123.</ref>
                    <ref target="#gr_section_124">124.</ref></item>
                  <item><pb edRef="#a" type="sp" n="VI"/> d) <app>
                      <lem>Die jetzige</lem>
                      <rdg wit="#a" type="pp">Gott ist die jezige</rdg>
                    </app> Beschaffenheit der Menschen <app>
                      <lem>macht, daß alle <hi>strafwürdig</hi> werden</lem>
                      <rdg wit="#a" type="pp">misfällig</rdg>
                    </app>; <ref target="#gr_section_125">125.</ref> doch <app>
                      <lem>hatte Gott</lem>
                      <rdg wit="#a" type="pp">hat er</rdg>
                    </app> die Sünde Adams <app>
                      <lem><hi>zuzulassen</hi>
                        <app>
                          <lem>beschlossen</lem>
                          <rdg wit="#b" type="v">beschloßen</rdg>
                        </app></lem>
                      <rdg wit="#a" type="pp">zuzulassen beschloßen</rdg>
                    </app>. <ref target="#gr_section_126">126.</ref></item>
                </list>
              </item>
              <item>B. <hi>Anstalten Gottes</hi> zur Wiederherstellung des
									Menschengeschlechts. <app>
                  <lem>§.</lem>
                  <rdg wit="#a" type="om"/>
                </app>
                <app>
                  <lem><ref target="#gr_section_127">127</ref><ref target="#gr_section_131">131.</ref></lem>
                  <rdg wit="#b" type="v"><ref target="#gr_section_127">127.</ref><ref target="#gr_section_131">131.</ref></rdg>
                </app><list>
                  <item>a) Was geschehen mußte, wenn dem Menschen geholfen werden
											sollte. <ref target="#gr_section_127">127.</ref></item>
                  <item>b) Der <hi>Mittelpunkt</hi> aller, aus Liebe, von Gott nach
											seinem freien <app>
                      <lem>Rathschlusse</lem>
                      <rdg wit="#a #b" type="v">Rathschluße</rdg>
                    </app> angeordneten An<pb edRef="#c" type="sp" n="XXIII"/><pb edRef="#d" type="sp" n="XIX"/>stalten, ist die durch Christum
											geschehene Erlösung, <ref target="#gr_section_128">128.</ref>
											welche alle Menschen angehet, wenn sie gleich nicht allen bekannt
											gemacht worden ist. <ref target="#gr_section_129">129.</ref> Von
											denen, welchen die nähere Offenbarung mangelt. <ref target="#gr_section_130">130.</ref></item>
                  <item>c) Die <hi>Schicksale aller einzelnen Menschen</hi> unmittelbar
											nach ihrem Tode, sind mit in dem ewigen <app>
                      <lem>unveränderlichen <app>
                          <lem><hi>Rathschlusse</hi></lem>
                          <rdg wit="#b" type="v"><hi>Rathschluße</hi></rdg>
                        </app></lem>
                      <rdg wit="#a" type="pp"><hi>Rathschluße</hi></rdg>
                    </app> Gottes über die Welt begriffen. <ref target="#gr_section_131">131.</ref></item>
                </list></item>
            </list>
          </item>
          <item><app>
              <lem>VI <hi>Christus, der Wiederhersteller des Menschengeschlechts</hi></lem>
              <rdg wit="#d" type="pp">VI. Christus, der Wiederhersteller des
									Menschengeschlechts</rdg>
            </app>, §. <app>
              <lem><ref target="#gr_section_132">132</ref><ref target="#gr_section_151">151.</ref></lem>
              <rdg wit="#b" type="v"><ref target="#gr_section_132">132.</ref><ref target="#gr_section_151">151.</ref></rdg>
            </app><list>
              <item>A. Jesus <list>
                  <item>1) ist der <hi>Meßias</hi>; <ref target="#gr_section_132">132.</ref>
                    <ref target="#gr_section_133">133.</ref></item>
                  <item>2) wahrer <app>
                      <lem>Mensch</lem>
                      <rdg wit="#a #b" type="v"><hi>Mensch</hi>,</rdg>
                    </app> und wahrer <app>
                      <lem><hi>Gott</hi></lem>
                      <rdg wit="#a" type="v"><hi>Gott</hi>.</rdg>
                    </app>
                    <ref target="#gr_section_134">134.</ref></item>
                  <item>3) Bey seinem Leben auf Erden <ref target="#gr_section_135">135</ref><ref target="#gr_section_146">146.</ref>
                    <list>
                      <item>a) <app>
                          <lem>zeigte er sich nicht in seiner ganzen Hoheit und
													wählte sogar ein selbst unter Menschen für
													<hi>niedrig</hi> geachtetes</lem>
                          <rdg wit="#a" type="pp">enthielt er sich des Gebrauchs
													seiner unendlichen Kraft, wählte ein
													<hi>niedriges</hi></rdg>
                        </app> Leben, <app>
                          <lem><ref target="#gr_section_135">135.</ref></lem>
                          <rdg wit="#a" type="om"/>
                        </app> und war seinem Vater in allem <hi>gehorsam</hi>. <app>
                          <lem/>
                          <rdg wit="#a" type="pt"><ref target="#gr_section_135">135.</ref></rdg>
                        </app>
                        <ref target="#gr_section_136">136.</ref></item>
                      <item><pb edRef="#a" type="sp" n="VII"/> b) Er führte ein
													öffentliches <hi>Lehramt</hi>, unterrichtete sowohl das
													Volk als seine vertrauteren Freunde, und bewies seine
													göttliche Sendung durch <app>
                          <lem>Wunder.</lem>
                          <rdg wit="#a" type="v">Wunder</rdg>
                        </app>
                        <app>
                          <lem><choice>
                              <sic>127–140.</sic>
                              <corr type="editorial"><ref target="#gr_section_137">137</ref><ref target="#gr_section_140">140.</ref></corr>
                            </choice></lem>
                          <rdg wit="#a" type="typo-correction"><ref target="#gr_section_137">137</ref><ref target="#gr_target_140">140.</ref></rdg>
                          <rdg wit="#b" type="v"><ref target="#gr_section_137">137.</ref><ref target="#gr_target_140">140.</ref></rdg>
                          <rdg wit="#d" type="typo-correction"><choice>
                              <sic>127–140.</sic>
                              <corr type="editorial"><ref target="#gr_section_137">137</ref><ref target="#gr_section_140">140.</ref></corr>
                            </choice></rdg>
                        </app></item>
                      <item>c) Er <app>
                          <lem><hi>litte</hi></lem>
                          <rdg wit="#a #b" type="v"><hi>lidte</hi></rdg>
                        </app>
                        <hi>und starb</hi> für die Menschen, zu Erreichung <pb edRef="#b" type="sp" n="XVI"/> vieler und <app>
                          <lem>grosser</lem>
                          <rdg wit="#a" type="v">groser</rdg>
                          <rdg wit="#b" type="v">großer</rdg>
                        </app> Zwecke, besonders aber, um den strafwürdigen
													Sündern <hi>Begnadigung zu erwerben</hi>. <app>
                          <lem><ref target="#gr_section_141">141</ref><ref target="#gr_section_143">143.</ref></lem>
                          <rdg wit="#a" type="typo-correction"><choice>
                              <sic>141. 141–143.</sic>
                              <corr type="editorial"><ref target="#gr_section_141">141</ref><ref target="#gr_section_143">143.</ref></corr>
                            </choice></rdg>
                          <rdg wit="#b" type="v"><ref target="#gr_section_141">141.</ref><ref target="#gr_section_143">143.</ref></rdg>
                        </app> Wie der Tod Jesu die Begnadigung der Menschen
													bewirkt habe? <app>
                          <lem><ref target="#gr_section_144">144.</ref></lem>
                          <rdg wit="#a" type="v"><ref target="#gr_section_145">145.</ref></rdg>
                        </app> Die reine biblische Vorstellung dieser Lehre <app>
                          <lem><ref target="#gr_section_145">145.</ref></lem>
                          <rdg wit="#a" type="om"/>
                        </app> enthält nichts Gott unwürdiges. <ref target="#gr_section_146">146.</ref></item>
                    </list>
                  </item>
                  <item>4) In seinem <app>
                      <lem><hi>himmlischen</hi></lem>
                      <rdg wit="#a #b" type="v"><hi>himlischen</hi></rdg>
                    </app>
                    <hi>Leben</hi> nach dem Tode, besorgt er das ganze Geschäft der
											wirklichen Seligmachung seiner Erlöseten bis ans Ende der Welt.
												<ref target="#gr_section_147">147.</ref> Zu dem Ende hat er
											seine Kirche gestiftet, und erhält und regieret sie. <app>
                      <lem><choice>
                          <sic>143.</sic>
                          <corr type="editorial"><ref target="#gr_target_148">148.</ref></corr>
                        </choice></lem>
                      <rdg wit="#a #b" type="typo-correction"><ref target="#gr_target_148">148.</ref></rdg>
                      <rdg wit="#d" type="typo-correction"><choice>
                          <sic>143.</sic>
                          <corr type="editorial"><ref target="#gr_target_148">148.</ref></corr>
                        </choice></rdg>
                    </app>
                    <app>
                      <lem>a,</lem>
                      <rdg wit="#a #b #d" type="v">a.</rdg>
                    </app> b.</item>
                </list></item>
              <item>B. <app>
                  <lem>Von</lem>
                  <rdg wit="#b" type="typo-correction"><choice>
                      <sic>Vou</sic>
                      <corr type="editorial">Von</corr>
                    </choice></rdg>
                </app> der <hi>Kirche</hi> und dem <hi>Lehramte</hi>. <app>
                  <lem>§.</lem>
                  <rdg wit="#a" type="om"/>
                </app>
                <ref target="#gr_section_149">149.</ref>
                <app>
                  <lem><ref target="#gr_section_150">150.</ref></lem>
                  <rdg wit="#a" type="typo-correction"><choice>
                      <sic>250.</sic>
                      <corr type="editorial"><ref target="#gr_section_150">150.</ref></corr>
                    </choice></rdg>
                </app></item>
              <item>C. Von der <hi>Taufe</hi>. <app>
                  <lem>§.</lem>
                  <rdg wit="#a" type="om"/>
                </app>
                <ref target="#gr_section_151">151.</ref></item>
            </list></item>
          <item><pb edRef="#c" type="sp" n="XXIV"/>
            <pb edRef="#d" type="sp" n="XX"/>
            <app>
              <lem>VII <hi>Wie wird der Christ durch seine Religion zu seiner</hi>
                <app>
                  <lem><hi>grossen</hi></lem>
                  <rdg wit="#a" type="v"><hi>grosen</hi></rdg>
                  <rdg wit="#b" type="v"><hi>großen</hi></rdg>
                </app>
                <hi>Bestimmung geführet?</hi></lem>
              <rdg wit="#d" type="pp">VII. Wie wird der Christ durch seine Religion zu
									seiner grossen Bestimmung geführet?</rdg>
            </app> §. <app>
              <lem><ref target="#gr_section_152">152</ref><ref target="#gr_section_170">170.</ref></lem>
              <rdg wit="#b" type="v"><ref target="#gr_section_152">152.</ref><ref target="#gr_section_170">170.</ref></rdg>
            </app>
            <list>
              <item>A. Es geschiehet <app>
                  <lem>dies</lem>
                  <rdg wit="#a #b" type="v">dieß</rdg>
                </app> durch eine vollständige <hi>Sinnesänderung</hi>. <app>
                  <lem>§.</lem>
                  <rdg wit="#a" type="om"/>
                </app>
                <ref target="#gr_section_152">152</ref><ref target="#gr_section_162">162.</ref>
                <app>
                  <lem>Denn</lem>
                  <rdg wit="#a" type="v">denn</rdg>
                </app>
                <list>
                  <item>1) den mehresten Getauften fehlt die zur Erlangung der Seligkeit
											erforderliche moralische <app>
                      <lem>Beschaffenheit.</lem>
                      <rdg wit="#d" type="v">Beschaffenheit</rdg>
                    </app>
                    <ref target="#gr_section_152">152.</ref></item>
                  <item><pb edRef="#a" type="sp" n="VIII"/> 2) Daher ist eine
											Sinnesänderung bey ihnen nöthig. <ref target="#gr_section_153">153.</ref></item>
                  <item>3) Was durch diese bewirkt werden <app>
                      <lem>solle</lem>
                      <rdg wit="#d" type="v">soll</rdg>
                    </app>, <ref target="#gr_section_154">154.</ref> und wie sie
											geschehe? sowohl überhaupt, <ref target="#gr_section_155">155.</ref> als in Absicht der einzelnen <app>
                      <lem><hi>dazu gehörigen Stücke</hi></lem>
                      <rdg wit="#a" type="pp">dazu gehörigen Stücke</rdg>
                    </app>. <ref target="#gr_section_156">156.</ref>
                    <ref target="#gr_section_157">157.</ref></item>
                  <item>4) Durch sie wird der Mensch <hi>geheiliget</hi>, <app>
                      <lem><ref target="#gr_section_158">158.</ref></lem>
                      <rdg wit="#a" type="om"/>
                    </app> und zu christlichen <app>
                      <lem><hi>guten Werken</hi></lem>
                      <rdg wit="#a" type="pp">guten Werken</rdg>
                    </app> geschickt; <app>
                      <lem><ref target="#gr_section_159">159</ref></lem>
                      <rdg wit="#a" type="pp"><ref target="#gr_section_158">158.</ref>
                        <ref target="#gr_section_159">159.</ref></rdg>
                      <rdg wit="#b #d" type="v"><ref target="#gr_section_159">159.</ref></rdg>
                    </app> muß aber im Guten, durch den Gebrauch der in der Bibel
											empfohlnen Mittel, <app>
                      <lem>zu <hi>beharren</hi> und <hi>zuzunehmen</hi></lem>
                      <rdg wit="#a" type="pp">zuzunehmen</rdg>
                    </app> suchen, <app>
                      <lem><ref target="#gr_section_160">160.</ref></lem>
                      <rdg wit="#a" type="v"><ref target="#gr_section_160">160</ref></rdg>
                    </app> und sich für dem Rückfall hüten. <ref target="#gr_section_161">161.</ref></item>
                  <item>5) Ihr <app>
                      <lem><hi>Urheber</hi></lem>
                      <rdg wit="#a" type="v">Urheber</rdg>
                    </app> ist Gott. <ref target="#gr_section_162">162.</ref></item>
                </list></item>
              <item>B. Auf dem Wege der Sinnesänderung gelangt der Mensch zur <hi>Vergebung
										der Sünden</hi> und zum <hi>Antheil an allen durch Christum erworbenen
										Gütern</hi>, <ref target="#gr_section_163">163.</ref> vermittelst des <app>
                  <lem><hi>Glaubens</hi></lem>
                  <rdg wit="#a" type="v">Glaubens</rdg>
                </app>. <ref target="#gr_section_164">164.</ref></item>
              <item>C. Vom heiligen <hi>Abendmahl</hi>. <app>
                  <lem><ref target="#gr_section_165">165</ref><ref target="#gr_section_170">170.</ref></lem>
                  <rdg wit="#b" type="v"><ref target="#gr_section_165">165.</ref><ref target="#gr_section_170">170.</ref></rdg>
                </app></item>
            </list></item>
        </list>
      </div>
    </div>
  </div>
</front>