|a36| Werke Gottes .

|a37| 67. b. Der Rathschluß Gottes ist ewig, 1 Cor. 2, 7. Eph. 1, 4. 3, 9. 11. 2 Tim. 1, 9. unveränderlich, Ps. 33, 11. frey, (§. 45. ) heilig, gütig, Röm. 11, 11. 12. 30–32. weise und unerforschlich, Röm. 11, 33. Sein Gegenstand sind alle äusere Werke Gottes; also das Entstehen, die Fortdauer und alle Veränderungen der moralischen sowohl als physischen Welt. So wie nun die Welt Ein Ganzes ist, so ist auch eigentlich der Rathschluß Gottes nur ein einiger, der alles was jemals wirklich ist umfasset, obgleich wir Menschen, aus Mangel eines eben so umfassenden Bliks, so viele Rathschlüße uns denken, als Dinge wirklich werden. So fern sie die Schicksale einzelner Menschen bestimmen, beziehen sie sich entweder auf die zeitliche und irdische Glückseligkeit derselben, oder auf die moralische und ewige. Jene richten sich nicht immer nach dem freien Verhalten der Menschen Röm. 9, 11–21. 1 Cor. 15, 19. 2 Tim. 3, 12. ob sie gleich die natürlichen Folgen guter und böser Handlungen nicht aufheben oder ändern, allemal weise Ursachen haben, und auf Erhaltung der möglichsten Vollkommenheit des Ganzen abzwecken. Diese sind jederzeit bedingt, und dem von Ewigkeit vorhergesehenen freien Verhalten der Menschen genau angemessen. Röm. 9, 30. – 10, 4. 10–21. 11, 20. – Von den Rathschlüßen Gottes über die Wiederherstellung des gefallenen Menschengeschlechts, unten .|a37| 67. b. Der Rathschluß Gottes ist ewig, 1 Cor. 2, 7. Eph. 1, 4. 3, 9. 11. 2 Tim. 1, 9. unveränderlich, Ps. 33, 11. frey, (§. 45. ) heilig, gütig, Röm. 11, 11. 12. 30–32. weise und unerforschlich, Röm. 11, 33. Sein Gegenstand sind alle äusere Werke Gottes; also das Entstehen, die Fortdauer und alle Veränderungen der moralischen sowohl als physischen Welt. So wie nun die Welt Ein Ganzes ist, so ist auch eigentlich der Rathschluß Gottes nur ein einiger, der alles was jemals wirklich ist umfasset, obgleich wir Menschen, aus Mangel eines eben so umfassenden Bliks, so viele Rathschlüße uns denken, als Dinge wirklich werden. So fern sie die Schicksale einzelner Menschen bestimmen, beziehen sie sich entweder auf die zeitliche und irdische Glückseligkeit derselben, oder auf die moralische und ewige. Jene richten sich nicht immer nach dem freien Verhalten der Menschen Röm. 9, 11–21. 1 Cor. 15, 19. 2 Tim. 3, 12. ob sie gleich die natürlichen Folgen guter und böser Handlungen nicht aufheben oder ändern, allemal weise Ursachen haben, und auf Erhaltung der möglichsten Vollkommenheit des Ganzen abzwecken. Diese sind jederzeit bedingt, und dem von Ewigkeit vorhergesehenen freien Verhalten der Menschen genau angemessen. Röm. 9, 30. – 10, 4. 10–21. 11, 20. – Von den Rathschlüßen Gottes über die Wiederherstellung des gefallenen Menschengeschlechts, unten .
68. Gott (§. 35. 66. 56. c.) ist der Schöpfer, oder Urheber, die wirkende Ursache, der Welt in ihrem ganzen Umfange, Jes. 40, 26. Jer. 10, 16. Joh. 1, 3. 10. Act. 17, 24. Röm. 11, 36. 1 Cor. 8, 6. Col. 1, 16. Hebr. 1, 2. vergl. 10. 11, 3. oder welches einerley ist, Himmels und der Erde. 1 Mos. 1, 1. 2, 1. Jes. 42, 5. 45, 12. Jer. 10, 12. Ps. 121, 2. 136, 3–9. 146, 6. Act. 14, 15. Von allem, was ist, hat er nicht nur die Materie her|a38|vorgebracht, die vorher nicht da war, Hebr. 11, 3. (vergl. Röm. 4, 17. und 2 Macc. 7, 28.) sondern auch jedem Dinge seine Form gegeben, seine Kräfte ihm verliehen, Ps. 104. 94, 9. Act. 17, 28. die Gesetze seiner Veränderung ihm vorgeschrieben, 1 Mos. 1, 14–16. Ps. 74, 16. 17. 104, 13. 14. 19. Matth. 19, 4–6. und jedes in Verbindung mit allen übrigen gesezt. Er schuf die ganze Körperwelt; nicht nur unsre Erde 1 Mos. 1, 2. folgg. Jer. 27, 5. mit allen ihren mannichfaltigen, zum theil uns unsichtbar kleinen, Theilen, sondern auch das ganze Weltall, Nehem. 9, 6. Ps. 8, 4. 33, 6. vor dessen, allen menschlichen Begrif übersteigendem, Umfange unserm Blicke schwindlicht wird. Er schuf aber auch das weite Reich der an Kräften so verschiedenen Geister, Hebr. 12, 9. Col. 1, 16. und er ists auch, der den Menschen schuf. 1 Mos. 1, 26–30. 2, 7. Hiob 10, 8–12. Ps. 119, 73. 139, 13–16. Jes. 45, 12. 68. Gott (§. 35. 66. 56. c.) ist der Schöpfer, oder Urheber, die wirkende Ursache, der Welt in ihrem ganzen Umfange, Jes. 40, 26. Jer. 10, 16. Joh. 1, 3. 10. Act. 17, 24. Röm. 11, 36. 1 Cor. 8, 6. Col. 1, 16. Hebr. 1, 2. vergl. 10. 11, 3. oder welches einerley ist, Himmels und der Erde. 1 Mos. 1, 1. 2, 1. Jes. 42, 5. 45, 12. Jer. 10, 12. Ps. 121, 2. 136, 3–9. 146, 6. Act. 14, 15. Von allem, was ist, hat er nicht nur die Materie her|a38|vorgebracht, die vorher nicht da war, Hebr. 11, 3. (vergl. Röm. 4, 17. und 2 Macc. 7, 28.) sondern auch jedem Dinge seine Form gegeben, seine Kräfte ihm verliehen, Ps. 104. 94, 9. Act. 17, 28. die Gesetze seiner Veränderung ihm vorgeschrieben, 1 Mos. 1, 14–16. Ps. 74, 16. 17. 104, 13. 14. 19. Matth. 19, 4–6. und jedes in Verbindung mit allen übrigen gesezt. Er schuf die ganze Körperwelt; nicht nur unsre Erde 1 Mos. 1, 2. folgg. Jer. 27, 5. mit allen ihren mannichfaltigen, zum theil uns unsichtbar kleinen, Theilen, sondern auch das ganze Weltall, Nehem. 9, 6. Ps. 8, 4. 33, 6. vor dessen, allen menschlichen Begrif übersteigendem, Umfange unserm Blicke schwindlicht wird. Er schuf aber auch das weite Reich der an Kräften so verschiedenen Geister, Hebr. 12, 9. Col. 1, 16. und er ists auch, der den Menschen schuf. 1 Mos. 1, 26–30. 2, 7. Hiob 10, 8–12. Ps. 119, 73. 139, 13–16. Jes. 45, 12.
69. Dieß alles schuf Gott im Anfang, da auser Gott noch nichts war, 1 Mos. 1, 1. Ps. 90, 2. Joh. 1, 1–3. 17, 5. er allein Jes. 44, 24. nach seinem freien Wohlgefallen, Ps. 115, 3. (§. 45. β. γ. δ.) durch blosen Willen, Hebr. 11, 3. vergl. Apocal. 4, 11. Ps. 33, 6. Jes. 48, 13. unmittelbar, ohne Mittelursachen, §. 51. Ps. 33, 9. Röm. 4, 17. durch seine Allmacht. Jer. 32, 17.69. Dieß alles schuf Gott im Anfang, da auser Gott noch nichts war, 1 Mos. 1, 1. Ps. 90, 2. Joh. 1, 1–3. 17, 5. er allein Jes. 44, 24. nach seinem freien Wohlgefallen, Ps. 115, 3. (§. 45. β. γ. δ.) durch blosen Willen, Hebr. 11, 3. vergl. Apocal. 4, 11. Ps. 33, 6. Jes. 48, 13. unmittelbar, ohne Mittelursachen, §. 51. Ps. 33, 9. Röm. 4, 17. durch seine Allmacht. Jer. 32, 17.
70. Alle Geschöpfe, und ihre Beschaffenheit, und ihre Handlungen, und ihre Verbindung mit andern, und die Folgen alles dessen, sahe Gott, als er sie schuf, auf das vollständigste, deutlichste, und untrüglichste voraus. Zugleich stellte er sich auch alle andre mögliche Welten, in ganz unzählbarer Menge, vor. §. 42. Und gleichwohl wählte er diese unsre Welt vor allen andern; er, der keine andere als die beste Absichten haben, und zu deren Erreichung keine andere als die vollkommensten Mittel wählen kan. §. 46. Es muß also diese Welt, so wie sie wirklich ist, nach allen ihren Theilen zusam|a39|mengenommen, unter allen den andern unzähligen möglichen, zu Erreichung des göttlichen Endzweks am tauglichsten gewesen seyn. 1 Mos. 1, 31. Ps. 104, 24. Zu diesem Zweck gehörte unleugbar die höchste mögliche Glückseligkeit der empfindenden, zumal der vernünftigen, Geschöpfe. Hierzu aber wird in den leztern moralische Güte erfordert, (§. 2 ) welche desto gröser seyn wird, je vollkommener die lebendige Erkentnis Gottes und seiner sämtlichen Eigenschaften bey solchen Geschöpfen ist. (§. 3. und 1. ) Diese Erkenntnis aber kan und soll durch die Betrachtung der Kreaturen erhalten werden. Es muß also Gottes unendlicher Verstand gesehen haben, daß durch keine Welt im Ganzen genommen diese Erkenntnis Gottes und seiner gesammten Eigenschaften so sehr befördert werden könne, als durch diese wirkliche. Ps. 19, 1–7. Röm. 1, 20.70. Alle Geschöpfe, und ihre Beschaffenheit, und ihre Handlungen, und ihre Verbindung mit andern, und die Folgen alles dessen, sahe Gott, als er sie schuf, auf das vollständigste, deutlichste, und untrüglichste voraus. Zugleich stellte er sich auch alle andre mögliche Welten, in ganz unzählbarer Menge, vor. §. 42. Und gleichwohl wählte er diese unsre Welt vor allen andern; er, der keine andere als die beste Absichten haben, und zu deren Erreichung keine andere als die vollkommensten Mittel wählen kan. §. 46. Es muß also diese Welt, so wie sie wirklich ist, nach allen ihren Theilen zusam|a39|mengenommen, unter allen den andern unzähligen möglichen, zu Erreichung des göttlichen Endzweks am tauglichsten gewesen seyn. 1 Mos. 1, 31. Ps. 104, 24. Zu diesem Zweck gehörte unleugbar die höchste mögliche Glückseligkeit der empfindenden, zumal der vernünftigen, Geschöpfe. Hierzu aber wird in den leztern moralische Güte erfordert, (§. 2 ) welche desto gröser seyn wird, je vollkommener die lebendige Erkentnis Gottes und seiner sämtlichen Eigenschaften bey solchen Geschöpfen ist. (§. 3. und 1. ) Diese Erkenntnis aber kan und soll durch die Betrachtung der Kreaturen erhalten werden. Es muß also Gottes unendlicher Verstand gesehen haben, daß durch keine Welt im Ganzen genommen diese Erkenntnis Gottes und seiner gesammten Eigenschaften so sehr befördert werden könne, als durch diese wirkliche. Ps. 19, 1–7. Röm. 1, 20.
71. Die im poetischhistorischen Stil des frühesten Weltalters vorgetragene Mosaische Beschreibung der Schöpfung der Welt und Einrichtung unsrer Erde 1 Mos. 1, 2. folgg. hat zum Zweck, den Satz: es ist nichts, durchaus nichts, groses oder kleines, nahes oder fernes, das nicht sein Daseyn durch den allmächtigen Willen des Gottes, den die Israeliten verehren, bekommen habe; dem Menschen, selbst dem noch so sinnlichen Menschen, aufs tiefste einzuprägen. Diesen wichtigen Satz lehret jene Beschreibung deutlich und unwidersprechlich. Aber nicht eben so deutlich und entscheidend beantwortet sie alle Fragen, die hiebey einem Forscher einfallen können, als: ob unser Erdball erst vor ungefähr 6000 Jahren aus Nichts geschaffen, oder ob er damals nur erst ausgebildet, oder auch aufs neue umgebildet worden sey? ob damals der ganze Erdboden zugleich, oder etwa nur die höchsten Gegenden Asiens ihre völlige Ausbildung und jetzige Einrichtung bekommen haben? ob zu eben der Zeit, und also erst vor sechs Jahrtausenden, die übrigen grosen Weltkörper hervorgebracht worden, oder ob sie älter seyen? ob die Welt, oder auch die Erde, mit |a40| allem was drauf und drinnen ist, in einem Augenblick von Gott hervorgebracht und dargestellet worden, oder ob sie nach und nach, in der von Mose erzählten Ordnung, in sechs Tagen, oder auch in so viel Zeitperioden von unbestimmter Länge, geschaffen sey? Fragen, welche, nebst andern änlichen, jeder nach seiner besten Einsicht gewissenhaft beantworten darf, ohne daß er dadurch dem biblischen Religionsunterricht zu nahe träte.71. Die im poetischhistorischen Stil des frühesten Weltalters vorgetragene Mosaische Beschreibung der Schöpfung der Welt und Einrichtung unsrer Erde 1 Mos. 1, 2. folgg. hat zum Zweck, den Satz: es ist nichts, durchaus nichts, groses oder kleines, nahes oder fernes, das nicht sein Daseyn durch den allmächtigen Willen des Gottes, den die Israeliten verehren, bekommen habe; dem Menschen, selbst dem noch so sinnlichen Menschen, aufs tiefste einzuprägen. Diesen wichtigen Satz lehret jene Beschreibung deutlich und unwidersprechlich. Aber nicht eben so deutlich und entscheidend beantwortet sie alle Fragen, die hiebey einem Forscher einfallen können, als: ob unser Erdball erst vor ungefähr 6000 Jahren aus Nichts geschaffen, oder ob er damals nur erst ausgebildet, oder auch aufs neue umgebildet worden sey? ob damals der ganze Erdboden zugleich, oder etwa nur die höchsten Gegenden Asiens ihre völlige Ausbildung und jetzige Einrichtung bekommen haben? ob zu eben der Zeit, und also erst vor sechs Jahrtausenden, die übrigen grosen Weltkörper hervorgebracht worden, oder ob sie älter seyen? ob die Welt, oder auch die Erde, mit |a40| allem was drauf und drinnen ist, in einem Augenblick von Gott hervorgebracht und dargestellet worden, oder ob sie nach und nach, in der von Mose erzählten Ordnung, in sechs Tagen, oder auch in so viel Zeitperioden von unbestimmter Länge, geschaffen sey? Fragen, welche, nebst andern änlichen, jeder nach seiner besten Einsicht gewissenhaft beantworten darf, ohne daß er dadurch dem biblischen Religionsunterricht zu nahe träte.
72. Eben der Gott, der der Welt ihr Daseyn gab, (§. 68. 66. ) kan auch ihr und allen ihren Theilen ohne Ausnahme die Fortdauer gewähren; und da die Welt für sich selbst fortdauern und sich erhalten kan, so muß er es thun, wenn sie dauren soll. Und er thuts, und durch seinen beschliesenden Willen (§. 44. 67. ) Hebr. 1, 3. Col. 1, 17. Joh. 5, 17. Ps. 148, 5. 6. erhält er nicht nur die einfachen Wesen, und diejenigen Körper, die seit ihrer Erschaffung, ohne sich fortzupflanzen, da zu seyn nie aufgehört haben, Ps. 104, 5. 19. 148, 3–6. ingleichem alle auf eine bestimmte Zeitlang zur Wirklichkeit kommende einzelnen Dinge, welche, vermöge der von Gott in sie gelegten Fruchtbarkeit, 1 Mos. 1, 12. 22. 28. 8, 17. 9, 1. ihres Gleichen hervorbringen können, Ps. 104, 30. und dann aufhören, indem sie in ihre Bestandtheile aufgelöset werden, aus welchen neue Körper sich bilden, Matth. 6, 27. 10, 29–31. Ps. 36, 7. 90, 3. 5. 104, 29. 30. Hiob 10, 8–12. sondern auch die Gattungen dauern so fort, daß die vor Jahrtausenden von ihnen angegebenen Merkmale noch jezt an ihnen kenntlich sind, Ps. 104, 30. 139, 13–16. Act. 17, 26. und daß die Individuen jeder Art in Absicht ihrer Menge stets eine zweckmäsige Proportion halten. 72. Eben der Gott, der der Welt ihr Daseyn gab, (§. 68. 66. ) kan auch ihr und allen ihren Theilen ohne Ausnahme die Fortdauer gewähren; und da die Welt für sich selbst fortdauern und sich erhalten kan, so muß er es thun, wenn sie dauren soll. Und er thuts, und durch seinen beschliesenden Willen (§. 44. 67. ) Hebr. 1, 3. Col. 1, 17. Joh. 5, 17. Ps. 148, 5. 6. erhält er nicht nur die einfachen Wesen, und diejenigen Körper, die seit ihrer Erschaffung, ohne sich fortzupflanzen, da zu seyn nie aufgehört haben, Ps. 104, 5. 19. 148, 3–6. ingleichem alle auf eine bestimmte Zeitlang zur Wirklichkeit kommende einzelnen Dinge, welche, vermöge der von Gott in sie gelegten Fruchtbarkeit, 1 Mos. 1, 12. 22. 28. 8, 17. 9, 1. ihres Gleichen hervorbringen können, Ps. 104, 30. und dann aufhören, indem sie in ihre Bestandtheile aufgelöset werden, aus welchen neue Körper sich bilden, Matth. 6, 27. 10, 29–31. Ps. 36, 7. 90, 3. 5. 104, 29. 30. Hiob 10, 8–12. sondern auch die Gattungen dauern so fort, daß die vor Jahrtausenden von ihnen angegebenen Merkmale noch jezt an ihnen kenntlich sind, Ps. 104, 30. 139, 13–16. Act. 17, 26. und daß die Individuen jeder Art in Absicht ihrer Menge stets eine zweckmäsige Proportion halten.
73. Die Art der Erhaltung ist aber anders bey Geistern und einfachen Wesen; anders bey Körpern, die keiner andern als Mittel ihrer Erhaltung bedürfen; |a41| und anders bey solchen, die ohne dergleichen Mittel nicht fortdauern können. In Absicht der lezten, zu welchen wir, auser den Pflanzen, die Thiere, und also auch den Menschen, zählen, gehört die Verschaffung der nöthigen Mittel, z. E. Nahrungsmittel, mit zu ihrer Erhaltung. Diese werden zwar nach dem Laufe der Natur verschafft, dessen Urheber aber doch Gott ist. 1 Mos. 1, 29. 30. 8, 22. Ps. 104, 4. 10–18. 27. 28. 145, 15. 16. 147, 8. 9. 14. Matth. 6, 25–31. 5, 45. Act. 14, 17.73. Die Art der Erhaltung ist aber anders bey Geistern und einfachen Wesen; anders bey Körpern, die keiner andern als Mittel ihrer Erhaltung bedürfen; |a41| und anders bey solchen, die ohne dergleichen Mittel nicht fortdauern können. In Absicht der lezten, zu welchen wir, auser den Pflanzen, die Thiere, und also auch den Menschen, zählen, gehört die Verschaffung der nöthigen Mittel, z. E. Nahrungsmittel, mit zu ihrer Erhaltung. Diese werden zwar nach dem Laufe der Natur verschafft, dessen Urheber aber doch Gott ist. 1 Mos. 1, 29. 30. 8, 22. Ps. 104, 4. 10–18. 27. 28. 145, 15. 16. 147, 8. 9. 14. Matth. 6, 25–31. 5, 45. Act. 14, 17.
74. Weil die in der Welt in Geistern und an Körpern geschehende Veränderungen durch Anwendung solcher Kräfte gewirkt werden, welche ihren letzten Grund nicht in den Geschöpfen selbst sondern in Gott haben, so wirkt Gott zu allen und jeden Veränderungen in der Welt in so fern mit, daß er die Kräfte eines jeden Geschöpfs jeder Art, durch welche solche Veränderungen bewirkt werden, erhält , und die von ihm festgesetzten Naturgesetze, nach welchen sie wirken, fortdauern läßt; Act. 17, 28. Matth. 5, 45. 1 Mos. 8, 22. Ps. 135, 6. 7. 139, 13. 14. 147, 15–18. 148, 6. 8. Hiob 10, 8 ff. wodurch jedoch die Anwendung der Kräfte selbst noch unbestimmt bleibt; daher auch ohne Gottes Zulassung zwar nichts geschehen und keine Handlung vorgenommen werden kan, gleichwohl aber er im Reiche der Natur weder die wirkende noch mitwirkende Ursache freier Handlungen ist, so fern sie gut oder bös sind. 74. Weil die in der Welt in Geistern und an Körpern geschehende Veränderungen durch Anwendung solcher Kräfte gewirkt werden, welche ihren letzten Grund nicht in den Geschöpfen selbst sondern in Gott haben, so wirkt Gott zu allen und jeden Veränderungen in der Welt in so fern mit, daß er die Kräfte eines jeden Geschöpfs jeder Art, durch welche solche Veränderungen bewirkt werden, erhält , und die von ihm festgesetzten Naturgesetze, nach welchen sie wirken, fortdauern läßt; Act. 17, 28. Matth. 5, 45. 1 Mos. 8, 22. Ps. 135, 6. 7. 139, 13. 14. 147, 15–18. 148, 6. 8. Hiob 10, 8 ff. wodurch jedoch die Anwendung der Kräfte selbst noch unbestimmt bleibt; daher auch ohne Gottes Zulassung zwar nichts geschehen und keine Handlung vorgenommen werden kan, gleichwohl aber er im Reiche der Natur weder die wirkende noch mitwirkende Ursache freier Handlungen ist, so fern sie gut oder bös sind.
75. Jedoch, da der Allweise durch seine Geschöpfe und deren Einrichtung, und durch die aus dieser entstehende Veränderungen derselben, gewisse Absichten erreichen will (§. 46. 70. ) die unmöglich unerfüllt bleiben können, (§. 46 ) so stehet die Anwendung aller Kräfte aller Geschöpfe, nebst allen daraus entstehenden Veränderungen in der Welt, dergestalt unter Gottes Regierung, daß sie insgesamt nicht anders erfolgen, als es zu Erreichung der Absichten, wozu sie von Gott bestimmt sind, erforderlich ist. Eben hierdurch übt Gott |a42| die ihm als Schöpfer zustehende Oberherrschaft über die Welt aus, Act. 17, 24. 1 Cor. 10, 26. Ps. 24, 1. 50, 10–12. Daher kan er auch Begebenheiten untrüglich voraussagen, die erst lang nachher aus blos natürlichen Ursachen sich entwickeln. z. E. Act. 11, 28. Und gleichwie alle Veränderungen in der Welt Gegenstände der göttlichen Vorhersehung sind, (§. 42 ) so gehören sie auch sämmtlich mit zu dem freien Rathschluß Gottes über die Welt, (§. 67 ) und haben ihren Grund in den vorhergehenden Umständen, welche zuletzt von der ursprünglichen göttlichen Einrichtung der Dinge abhängen; wie sie auch die göttliche Erhaltung der Geschöpfe und ihrer Kräfte voraussetzen. 75. Jedoch, da der Allweise durch seine Geschöpfe und deren Einrichtung, und durch die aus dieser entstehende Veränderungen derselben, gewisse Absichten erreichen will (§. 46. 70. ) die unmöglich unerfüllt bleiben können, (§. 46 ) so stehet die Anwendung aller Kräfte aller Geschöpfe, nebst allen daraus entstehenden Veränderungen in der Welt, dergestalt unter Gottes Regierung, daß sie insgesamt nicht anders erfolgen, als es zu Erreichung der Absichten, wozu sie von Gott bestimmt sind, erforderlich ist. Eben hierdurch übt Gott |a42| die ihm als Schöpfer zustehende Oberherrschaft über die Welt aus, Act. 17, 24. 1 Cor. 10, 26. Ps. 24, 1. 50, 10–12. Daher kan er auch Begebenheiten untrüglich voraussagen, die erst lang nachher aus blos natürlichen Ursachen sich entwickeln. z. E. Act. 11, 28. Und gleichwie alle Veränderungen in der Welt Gegenstände der göttlichen Vorhersehung sind, (§. 42 ) so gehören sie auch sämmtlich mit zu dem freien Rathschluß Gottes über die Welt, (§. 67 ) und haben ihren Grund in den vorhergehenden Umständen, welche zuletzt von der ursprünglichen göttlichen Einrichtung der Dinge abhängen; wie sie auch die göttliche Erhaltung der Geschöpfe und ihrer Kräfte voraussetzen.
76. Nichts ist so klein, das nicht unter Gottes Regierung (oder Vorsehung in engerm Verstand) stünde, und zu einem der in einer unübersehbaren Reihe zusammengeketteten Zwecke Gottes gehörte . Er sorgt nicht nur für die Gattungen, sondern auch für die Individuen, und ordnet auch selbst ihre kleinsten Umstände. Matth. 10, 29. 30. Auch sind alle Veränderungen der leblosen Dinge, des Erdbodens, der Himmelskörper, der Luft, des Wassers, der Pflanzen, u. s. f. der Vorsehung Gottes unterworfen, Hiob 38, 22–38. z. B. der Lauf der Gestirne Ps. 104, 19. 20. die Witterung. 1 Mos. 8, 22. Ps. 147, 8. 16–18. 148, 8. Amos 4, 7. Act. 14, 17. Ueberfluß und Mangel an Lebensmittel, Ps. 104, 13 ff. 27. 28. 5 Mos. 28, 11. 23. 24. 11, 17. Amos 4, 6. Donnerwetter, Ps. 29. Erdbeben, Ps. 104, 32. welches alles die Bibel als von Gott kommend vorstellet, weil die natürlichen Ursachen dieser Dinge von seiner Regierung abhängen. Die leblosen Geschöpfe aber und ihre Veränderungen zielen alle mittelbar oder unmittelbar zum Nutzen der Lebenden ab; und unter den Lebenden sind die Unvernünftigen bestimmt den Vernünftigen Vortheile zu schaffen. Jedem empfindenden Geschöpfe soll es möglichst wohl gehen, Ps. 36, 6–9. und jedes |a43| muß zum Besten des Ganzen das Seinige beitragen. Und damit dieß statt haben möge, wird jedes Geschöpf in eine solche Verbindung mit andern gesezt, durch welche dieser doppelte Zweck erreicht werden kan. Ps. 104, 10–18.76. Nichts ist so klein, das nicht unter Gottes Regierung (oder Vorsehung in engerm Verstand) stünde, und zu einem der in einer unübersehbaren Reihe zusammengeketteten Zwecke Gottes gehörte . Er sorgt nicht nur für die Gattungen, sondern auch für die Individuen, und ordnet auch selbst ihre kleinsten Umstände. Matth. 10, 29. 30. Auch sind alle Veränderungen der leblosen Dinge, des Erdbodens, der Himmelskörper, der Luft, des Wassers, der Pflanzen, u. s. f. der Vorsehung Gottes unterworfen, Hiob 38, 22–38. z. B. der Lauf der Gestirne Ps. 104, 19. 20. die Witterung. 1 Mos. 8, 22. Ps. 147, 8. 16–18. 148, 8. Amos 4, 7. Act. 14, 17. Ueberfluß und Mangel an Lebensmittel, Ps. 104, 13 ff. 27. 28. 5 Mos. 28, 11. 23. 24. 11, 17. Amos 4, 6. Donnerwetter, Ps. 29. Erdbeben, Ps. 104, 32. welches alles die Bibel als von Gott kommend vorstellet, weil die natürlichen Ursachen dieser Dinge von seiner Regierung abhängen. Die leblosen Geschöpfe aber und ihre Veränderungen zielen alle mittelbar oder unmittelbar zum Nutzen der Lebenden ab; und unter den Lebenden sind die Unvernünftigen bestimmt den Vernünftigen Vortheile zu schaffen. Jedem empfindenden Geschöpfe soll es möglichst wohl gehen, Ps. 36, 6–9. und jedes |a43| muß zum Besten des Ganzen das Seinige beitragen. Und damit dieß statt haben möge, wird jedes Geschöpf in eine solche Verbindung mit andern gesezt, durch welche dieser doppelte Zweck erreicht werden kan. Ps. 104, 10–18.
77. Insbesondere stehen die Veränderungen, so wie der vernünftigen Kreaturen überhaupt, also auch der Menschen, Matth. 6, 26. 30. 10, 31. Ps. 33, 13. und ganz besonders der Frommen Ps. 1, 6. 33, 18. Jes. 40, 31. Röm. 8, 28. unter Gottes Regierung. Bey einzelnen Menschen zeigt sie sich a) bey der Geburt, in Absicht auf Zeit, Ps. 113, 9. Hiob 38, 21. Ort, Geschlecht, Beschaffenheit und Umstände der Eltern; b) in dem Maas der Leibes und Seelenkräfte, und dem Temperamente; c) in der Beschaffenheit der Erziehung, und den Gelegenheiten seine Kräfte zu entwickeln, und seinen Charakter zu bilden; d) in der Wahl der Lebensart, der Bestimmung des Kreises in welchem man wirken soll, und der Anweisung des Zirkels von Menschen mit denen man in nähern Zusammenhang treten soll, es sey nun in Absicht der häuslichen, bürgerlichen und kirchlichen Gesellschaft, oder der freundschaftlichen und andern Verbindungen; e) in der Anordnung unserer gesamten Schicksale, Sprüchw. 20, 24. 5 Mos. 28. der frölichen sowohl, Ps. 113, 7. 8. 127, 1. 2. 1 Sam. 2, 5. 7, 8. als der Traurigen, Jes. 45, 7. z. E. des Mangels oder Ueberflußes an den Nothwendigkeiten oder Bequemlichkeiten des Lebens, Ps. 33, 19. Sprüchw. 10, 22. der Kranckheiten und Wiedergenesung, 5 Mos. 28, 22. Amos 4, 10. Joh. 9, 3. 11, 4. Phil. 2. 27. der Rettung aus Gefahren; Ps. 34, 8. Ps. 91. Jac. 5, 11. f) in Absicht der freien Handlungen, Jac. 4, 13–16. 1 Cor. 16, 7. Röm. 1, 10. indem theils die Umstände, in welche die Vorsehung uns setzt, Bestimmungsgründe zur Faßung oder Abänderung unsrer Entschliesungen, uns an die Hand geben; Sprüchw. 21, 1. |a44| theils die Ausführung unsrer Entschlüße bald erleichtert, Sprüchw. 5, 21, bald erschwehrt, bald verhindert wird; Ps. 37, 12. 13. Jes. 8, 10. theils andre als die abgezweckte Folgen daraus entstehen. 5 Mos. 50, 20. Jerem. 10, 23. Ps. 33, 10. 11. 37, 14. 15. g) in der Bestimmung der Zeit, Art und übrigen Umstände des Todes, Matth. 6, 27. 10, 28–31. Ps. 31, 16. 90, 3. 5–10. 91, 3–7. 139, 16. welche Dinge jedoch von keinem unbedingten Rathschluß abhängen, daher der Mensch dasjenige natürliche Lebensziel, welches er sonst wohl erreichen könnte, auch abkürzen Ps. 55, 24. Sprüchw. 3, 1. 2. 4, 10. 10, 27. ingleichem die Verkürzungen desselben, welche äusere Umstände oder andere Menschen befürchten lassen, oft verhüten kan. – Als ein Beispiel des verlängerten natürlichen Lebenszieles führt man an Jes. 38, 5. 77. Insbesondere stehen die Veränderungen, so wie der vernünftigen Kreaturen überhaupt, also auch der Menschen, Matth. 6, 26. 30. 10, 31. Ps. 33, 13. und ganz besonders der Frommen Ps. 1, 6. 33, 18. Jes. 40, 31. Röm. 8, 28. unter Gottes Regierung. Bey einzelnen Menschen zeigt sie sich a) bey der Geburt, in Absicht auf Zeit, Ps. 113, 9. Hiob 38, 21. Ort, Geschlecht, Beschaffenheit und Umstände der Eltern; b) in dem Maas der Leibes und Seelenkräfte, und dem Temperamente; c) in der Beschaffenheit der Erziehung, und den Gelegenheiten seine Kräfte zu entwickeln, und seinen Charakter zu bilden; d) in der Wahl der Lebensart, der Bestimmung des Kreises in welchem man wirken soll, und der Anweisung des Zirkels von Menschen mit denen man in nähern Zusammenhang treten soll, es sey nun in Absicht der häuslichen, bürgerlichen und kirchlichen Gesellschaft, oder der freundschaftlichen und andern Verbindungen; e) in der Anordnung unserer gesamten Schicksale, Sprüchw. 20, 24. 5 Mos. 28. der frölichen sowohl, Ps. 113, 7. 8. 127, 1. 2. 1 Sam. 2, 5. 7, 8. als der Traurigen, Jes. 45, 7. z. E. des Mangels oder Ueberflußes an den Nothwendigkeiten oder Bequemlichkeiten des Lebens, Ps. 33, 19. Sprüchw. 10, 22. der Kranckheiten und Wiedergenesung, 5 Mos. 28, 22. Amos 4, 10. Joh. 9, 3. 11, 4. Phil. 2. 27. der Rettung aus Gefahren; Ps. 34, 8. Ps. 91. Jac. 5, 11. f) in Absicht der freien Handlungen, Jac. 4, 13–16. 1 Cor. 16, 7. Röm. 1, 10. indem theils die Umstände, in welche die Vorsehung uns setzt, Bestimmungsgründe zur Faßung oder Abänderung unsrer Entschliesungen, uns an die Hand geben; Sprüchw. 21, 1. |a44| theils die Ausführung unsrer Entschlüße bald erleichtert, Sprüchw. 5, 21, bald erschwehrt, bald verhindert wird; Ps. 37, 12. 13. Jes. 8, 10. theils andre als die abgezweckte Folgen daraus entstehen. 5 Mos. 50, 20. Jerem. 10, 23. Ps. 33, 10. 11. 37, 14. 15. g) in der Bestimmung der Zeit, Art und übrigen Umstände des Todes, Matth. 6, 27. 10, 28–31. Ps. 31, 16. 90, 3. 5–10. 91, 3–7. 139, 16. welche Dinge jedoch von keinem unbedingten Rathschluß abhängen, daher der Mensch dasjenige natürliche Lebensziel, welches er sonst wohl erreichen könnte, auch abkürzen Ps. 55, 24. Sprüchw. 3, 1. 2. 4, 10. 10, 27. ingleichem die Verkürzungen desselben, welche äusere Umstände oder andere Menschen befürchten lassen, oft verhüten kan. – Als ein Beispiel des verlängerten natürlichen Lebenszieles führt man an Jes. 38, 5.
78. In Rücksicht auf das ganze menschliche Geschlecht oder grösere Theile desselben, zeigt Gottes Regierung sich a) in Bestimmung der Zahl der Gebohrnen und Sterbenden, und in Erhaltung der Proportion zwischen beiden Geschlechtern: Ps. 104, 30. b) in Beförderung nüzlicher Kenntnisse, indem die Zeit und die Umstände der Erfindung nützlicher Künste, die Revolutionen in den Wissenschaften, die Wanderungen derselben von einem Volk zum andern etc. unter Gottes Regierung stehen; c) in Beförderung der sittlichen Güte, z. E. durch Erleichterung der Religionskentniße, durch Gesetze, durch Verheisungen und Drohungen, durch mancherley Anstalten, von welchen die Bibel Nachricht giebt etc. d) in Festsetzung des Ursprungs, der Grenzen, der Revolutionen, und der Dauer der Staaten und Völkerschaften; Act. 17, 26. Jes. 45, 7. 5. Amos 3, 6. e) in Absicht des Entstehens, der Ausbreitung, der Schicksale, und der Dauer Gottesdienstlicher Gesellschaften.78. In Rücksicht auf das ganze menschliche Geschlecht oder grösere Theile desselben, zeigt Gottes Regierung sich a) in Bestimmung der Zahl der Gebohrnen und Sterbenden, und in Erhaltung der Proportion zwischen beiden Geschlechtern: Ps. 104, 30. b) in Beförderung nüzlicher Kenntnisse, indem die Zeit und die Umstände der Erfindung nützlicher Künste, die Revolutionen in den Wissenschaften, die Wanderungen derselben von einem Volk zum andern etc. unter Gottes Regierung stehen; c) in Beförderung der sittlichen Güte, z. E. durch Erleichterung der Religionskentniße, durch Gesetze, durch Verheisungen und Drohungen, durch mancherley Anstalten, von welchen die Bibel Nachricht giebt etc. d) in Festsetzung des Ursprungs, der Grenzen, der Revolutionen, und der Dauer der Staaten und Völkerschaften; Act. 17, 26. Jes. 45, 7. 5. Amos 3, 6. e) in Absicht des Entstehens, der Ausbreitung, der Schicksale, und der Dauer Gottesdienstlicher Gesellschaften.
79. Daß die göttliche Regierung, welche man sich nicht als eine Art einer Bemühung vorstellen muß, in|a45|dem sie durch bloses Wollen geschieht, theils höchst weise, aber eben daher auch oft uns unbegreiflich, Jes. 55, 8. 9. theils höchst gütig, Ps. 145, 17. Act. 14, 17. Röm. 8, 28. theils so eingerichtet sey, daß das moralische Gute dadurch befördert werde, Act. 17, 27. Joh. 11, 4. Amos 4, 6–11. lehrt nicht nur die Bibel, sondern auch die Erfarung, zumal wenn man sich gewöhnt, auf die kleinscheinenden Umstände und auf die grosen oft unerwarteten Folgen ihres zufälligen Zusammentreffens acht zu geben. Aus dieser ganzen Lehre aber ergiebt sich, daß es in der Welt weder einen blinden Zufall, noch ein unwidertreibliches Schicksal gebe.79. Daß die göttliche Regierung, welche man sich nicht als eine Art einer Bemühung vorstellen muß, in|a45|dem sie durch bloses Wollen geschieht, theils höchst weise, aber eben daher auch oft uns unbegreiflich, Jes. 55, 8. 9. theils höchst gütig, Ps. 145, 17. Act. 14, 17. Röm. 8, 28. theils so eingerichtet sey, daß das moralische Gute dadurch befördert werde, Act. 17, 27. Joh. 11, 4. Amos 4, 6–11. lehrt nicht nur die Bibel, sondern auch die Erfarung, zumal wenn man sich gewöhnt, auf die kleinscheinenden Umstände und auf die grosen oft unerwarteten Folgen ihres zufälligen Zusammentreffens acht zu geben. Aus dieser ganzen Lehre aber ergiebt sich, daß es in der Welt weder einen blinden Zufall, noch ein unwidertreibliches Schicksal gebe.
80. Durch die mannichfaltigen Uebel die in der Welt sind , darf weder unsere Ueberzeugung von der Gewisheit einer göttlichen Vorsehung und von deren Weisheit und Güte, noch unsere Zufriedenheit mit den Werken Gottes und den Anordnungen seiner Vorsehung, gestört werden. Denn was das moralische Böse betrift, so ist gewis, a) daß Gott, der es allerdings vorhergesehen und zuzulassen beschloßen hat, Ps. 81, 13. Act. 14, 16. Röm. 1, 24. dennoch so fern es böse ist, weder Urheber noch Beförderer desselben seyn könne, sondern daß es aus andern, unten näher aufzusuchenden Quellen, entsprungen seyn müße; Jac. 1, 13–17. b) daß eine solche Einrichtung vernünftiger Geschöpfe, vermöge welcher ihnen das moralische Böse unmöglich gemacht worden wäre, oder eine Verhinderung desselben durch die Allmacht, der Weisheit Gottes nicht angemessen gewesen wäre; c) daß Gott die ernstlichsten Anstalten zur Verminderung desselben gemacht habe; d) daß dieses Böse die Absichten Gottes so wenig vereiteln könne, Ps. 33, 10. 11. daß es vielmehr zu Erreichung derselben mitwirken, und das Gute, nämlich wahre Vollkommenheit und Glückseligkeit, im Ganzen genommen, mit befördern müße. 1 Mos. 50, 20. Act. 4, 27. 28. Röm. 11, 32. 80. Durch die mannichfaltigen Uebel die in der Welt sind , darf weder unsere Ueberzeugung von der Gewisheit einer göttlichen Vorsehung und von deren Weisheit und Güte, noch unsere Zufriedenheit mit den Werken Gottes und den Anordnungen seiner Vorsehung, gestört werden. Denn was das moralische Böse betrift, so ist gewis, a) daß Gott, der es allerdings vorhergesehen und zuzulassen beschloßen hat, Ps. 81, 13. Act. 14, 16. Röm. 1, 24. dennoch so fern es böse ist, weder Urheber noch Beförderer desselben seyn könne, sondern daß es aus andern, unten näher aufzusuchenden Quellen, entsprungen seyn müße; Jac. 1, 13–17. b) daß eine solche Einrichtung vernünftiger Geschöpfe, vermöge welcher ihnen das moralische Böse unmöglich gemacht worden wäre, oder eine Verhinderung desselben durch die Allmacht, der Weisheit Gottes nicht angemessen gewesen wäre; c) daß Gott die ernstlichsten Anstalten zur Verminderung desselben gemacht habe; d) daß dieses Böse die Absichten Gottes so wenig vereiteln könne, Ps. 33, 10. 11. daß es vielmehr zu Erreichung derselben mitwirken, und das Gute, nämlich wahre Vollkommenheit und Glückseligkeit, im Ganzen genommen, mit befördern müße. 1 Mos. 50, 20. Act. 4, 27. 28. Röm. 11, 32.
|a46| 81. Das physische Uebel aber ist zum Theil eine natürliche und nothwendige Folge des moralischen, und dient in dieser Verbindung, als ein Mittel gröserem Uebel vorzubeugen, zu Erreichung der wohlthätigsten Zwecke; zum Theil war es nothwendig, wenn jedes Geschöpf das seyn sollte, was es ist, und, nach dem gewiß allgütigen und allweisen Plane Gottes, in der Stufenleiter der (ohnehin eingeschränkten) Geschöpfe seyn mußte; zum Theil war es unvermeidlich, wenn jedes Geschöpf in demjenigen Verhältniße gegen die übrigen stehen sollte, welches der unendliche Verstand Gottes für das dem Ganzen vortheilhafteste untrüglich erkannt hat. Es entdecken auch die Menschen bey dem Fortschritte ihrer Kenntniße immer mehr, daß Dinge, die für schädlich, wenigstens für unnütz und zweklos, gehalten wurden, nicht schlechtweg und allen schädlich sind, sondern wirklich einen Nutzen stiften, und mit überwiegenden Vortheilen verknüpft sind, welche zugleich mit jenen Uebeln wegfallen würden. Und eben das gilt von vielen Begebenheiten, die anfangs dem Wohl einzelner Menschen oder ganzer Gesellschaften nachtheilig zu seyn schienen; wie jeder Nachdenkende aus der Erfarung und der Geschichte wissen kan. Insbesondere dienet ein groser Theil der physischen Uebel nicht nur zur schnellern und grösern Entwickelung unsrer Kräfte, sondern auch zur Beförderung der Tugend und der religiösen Gesinnungen unter den Menschen. |a46| 81. Das physische Uebel aber ist zum Theil eine natürliche und nothwendige Folge des moralischen, und dient in dieser Verbindung, als ein Mittel gröserem Uebel vorzubeugen, zu Erreichung der wohlthätigsten Zwecke; zum Theil war es nothwendig, wenn jedes Geschöpf das seyn sollte, was es ist, und, nach dem gewiß allgütigen und allweisen Plane Gottes, in der Stufenleiter der (ohnehin eingeschränkten) Geschöpfe seyn mußte; zum Theil war es unvermeidlich, wenn jedes Geschöpf in demjenigen Verhältniße gegen die übrigen stehen sollte, welches der unendliche Verstand Gottes für das dem Ganzen vortheilhafteste untrüglich erkannt hat. Es entdecken auch die Menschen bey dem Fortschritte ihrer Kenntniße immer mehr, daß Dinge, die für schädlich, wenigstens für unnütz und zweklos, gehalten wurden, nicht schlechtweg und allen schädlich sind, sondern wirklich einen Nutzen stiften, und mit überwiegenden Vortheilen verknüpft sind, welche zugleich mit jenen Uebeln wegfallen würden. Und eben das gilt von vielen Begebenheiten, die anfangs dem Wohl einzelner Menschen oder ganzer Gesellschaften nachtheilig zu seyn schienen; wie jeder Nachdenkende aus der Erfarung und der Geschichte wissen kan. Insbesondere dienet ein groser Theil der physischen Uebel nicht nur zur schnellern und grösern Entwickelung unsrer Kräfte, sondern auch zur Beförderung der Tugend und der religiösen Gesinnungen unter den Menschen.
82. Auserdem muß noch wohl erwogen werden, 1) daß kein Mensch ein Recht hat, eine reine ungetrübte Glückseligkeit, oder einen bestimmten Grad derselben, als eine Schuldigkeit von Gott zu fodern, Röm. 9, 20. 21. 2) daß wir und andere empfindende Geschöpfe doch unläugbar unsäglich viel Gutes stets geniessen; 3) daß die Menschen viele Uebel leicht vermeiden könnten; 4) daß sie bey jedem noch so kleinen Uebel sehr empfindlich, hingegen bey unzähligen Gütern fühllos zu seyn, und diese eher als jene zu vergessen, auch |a47| das Uebel blos von der bösen Seite zu betrachten, pflegen; 5) daß die Welt nicht um der Menschen willen allein, wenn gleich die Erde vorzüglich für sie, da ist; 6) daß wir nur den kleinsten Theil der Welt, und auch den nur sehr unvollkommen kennen, und die Verbindungen, Absichten und Folgen der Dinge höchst unvollständig einsehen, und daher das wahre Verhältnis des Nuzens zum Schaden, und der Summe des Guten zur Summe des Bösen zu übersehen nicht im Stande sind; 7) daß wir jetzt noch in der ersten Epoche unsers Daseyns uns befinden 8) daß die Ewigkeit vieles, was uns hier dunkel bleibt, aufklären wird. 9) Was insbesondere die Leiden der Frommen betrifft, so ist zu merken a) daß sie von dem gemeinen Loos der Menschen keine Ausnahme verlangen können; b) daß dasjenige Glück, welches der Tugendhafte ausschließungsweise genießt, am wenigsten in die Augen fällt; c) daß es gröstentheils Vorurtheil ist, wenn man glaubt, der Tugendhafte habe mehr zu leiden, als der Lasterhafte (Matth. 16, 24. Act. 14, 22, 2 Tim. 3, 12.) d) daß Fromme an manchen Widerwärtigkeiten die sie treffen, doch selbst Schuld sind; 1 Petr. 2, 18–20. 4, 15. 17. e) daß alle Dinge ihnen doch zum Besten gereichen; Röm. 8, 28. 5, 3. Jac. 1, 2. Matth. 5, 10. f) daß sie unter dem Leiden durch mehrere und grösere Trostgründe unterstüzt werden 2 Cor. 1, 5. Ps. 34, 20. Röm. 8, 26 ff. g) daß desto grösere Belohnungen in einer andern Welt ihnen bevorstehen. Röm. 8, 17. ff. 1 Petr. 4, 12–14. 2 Cor. 4, 17. 82. Auserdem muß noch wohl erwogen werden, 1) daß kein Mensch ein Recht hat, eine reine ungetrübte Glückseligkeit, oder einen bestimmten Grad derselben, als eine Schuldigkeit von Gott zu fodern, Röm. 9, 20. 21. 2) daß wir und andere empfindende Geschöpfe doch unläugbar unsäglich viel Gutes stets geniessen; 3) daß die Menschen viele Uebel leicht vermeiden könnten; 4) daß sie bey jedem noch so kleinen Uebel sehr empfindlich, hingegen bey unzähligen Gütern fühllos zu seyn, und diese eher als jene zu vergessen, auch |a47| das Uebel blos von der bösen Seite zu betrachten, pflegen; 5) daß die Welt nicht um der Menschen willen allein, wenn gleich die Erde vorzüglich für sie, da ist; 6) daß wir nur den kleinsten Theil der Welt, und auch den nur sehr unvollkommen kennen, und die Verbindungen, Absichten und Folgen der Dinge höchst unvollständig einsehen, und daher das wahre Verhältnis des Nuzens zum Schaden, und der Summe des Guten zur Summe des Bösen zu übersehen nicht im Stande sind; 7) daß wir jetzt noch in der ersten Epoche unsers Daseyns uns befinden 8) daß die Ewigkeit vieles, was uns hier dunkel bleibt, aufklären wird. 9) Was insbesondere die Leiden der Frommen betrifft, so ist zu merken a) daß sie von dem gemeinen Loos der Menschen keine Ausnahme verlangen können; b) daß dasjenige Glück, welches der Tugendhafte ausschließungsweise genießt, am wenigsten in die Augen fällt; c) daß es gröstentheils Vorurtheil ist, wenn man glaubt, der Tugendhafte habe mehr zu leiden, als der Lasterhafte (Matth. 16, 24. Act. 14, 22, 2 Tim. 3, 12.) d) daß Fromme an manchen Widerwärtigkeiten die sie treffen, doch selbst Schuld sind; 1 Petr. 2, 18–20. 4, 15. 17. e) daß alle Dinge ihnen doch zum Besten gereichen; Röm. 8, 28. 5, 3. Jac. 1, 2. Matth. 5, 10. f) daß sie unter dem Leiden durch mehrere und grösere Trostgründe unterstüzt werden 2 Cor. 1, 5. Ps. 34, 20. Röm. 8, 26 ff. g) daß desto grösere Belohnungen in einer andern Welt ihnen bevorstehen. Röm. 8, 17. ff. 1 Petr. 4, 12–14. 2 Cor. 4, 17.
83. Die Veränderungen in der Welt geschehen unter Gottes Regierung ordentlicher Weise nach dem Lauf der Natur, indem sie den von Gott den Dingen vorgeschriebenen Veränderungsgesetzen gemäs, und durch die in dieselben gelegte Kräfte erfolgen. Was in der Körper oder der Geister Welt nicht so geschiehet, es sey nun daß die Wirkung an sich, oder nur den besondern Umständen nach, die Kräfte der Natur übersteige; das ge|a48|schieht durch ein Wunder. Da aber die natürlichen Kräfte der Dinge nur vom Schöpfer vermehret, und die natürlichen Veränderungsgesetze von keinem Geschöpf willkührlich aufgehoben werden können; so kan nur Gott der Urheber der Wunder seyn, Ps. 72, 18. 86, 10. ob er gleich dabey zuweilen gewisser Mittelursachen sich bedienet, die aber die Wirkung hervorzubringen in sich selbst keine hinreichende Kräfte haben. Die Möglichkeit der Wunder kan aus vernünftigen Gründen nicht bezweifelt werden; (§. 10 ) und daß dergleichen wirklich geschehen sind, bezeugen die biblischen Skribenten glaubwürdig. (§. 14. e. 15. f. 27. h.) Sie beweisen keine Unvollkommenheit des ersten Plans Gottes, sondern waren vielmehr von Anfang an als Theile mit in demselben enthalten, und gehörten mit zu dem ewigen Rathschluß Gottes über die Welt und ihre Veränderungen, in welchem er festgesetzt hat, daß in der Reihe der übrigen Begebenheiten an bestimmten Orten und Zeiten Wunder geschehen sollen, weil er vorhersahe, daß eine oder die andre seiner Absichten nicht könne nach dem ordentlichen Lauf der Natur erreicht werden, ohne diesem eine solche Einrichtung zu geben, welche andern Absichten Gottes entgegen seyn würde. 83. Die Veränderungen in der Welt geschehen unter Gottes Regierung ordentlicher Weise nach dem Lauf der Natur, indem sie den von Gott den Dingen vorgeschriebenen Veränderungsgesetzen gemäs, und durch die in dieselben gelegte Kräfte erfolgen. Was in der Körper oder der Geister Welt nicht so geschiehet, es sey nun daß die Wirkung an sich, oder nur den besondern Umständen nach, die Kräfte der Natur übersteige; das ge|a48|schieht durch ein Wunder. Da aber die natürlichen Kräfte der Dinge nur vom Schöpfer vermehret, und die natürlichen Veränderungsgesetze von keinem Geschöpf willkührlich aufgehoben werden können; so kan nur Gott der Urheber der Wunder seyn, Ps. 72, 18. 86, 10. ob er gleich dabey zuweilen gewisser Mittelursachen sich bedienet, die aber die Wirkung hervorzubringen in sich selbst keine hinreichende Kräfte haben. Die Möglichkeit der Wunder kan aus vernünftigen Gründen nicht bezweifelt werden; (§. 10 ) und daß dergleichen wirklich geschehen sind, bezeugen die biblischen Skribenten glaubwürdig. (§. 14. e. 15. f. 27. h.) Sie beweisen keine Unvollkommenheit des ersten Plans Gottes, sondern waren vielmehr von Anfang an als Theile mit in demselben enthalten, und gehörten mit zu dem ewigen Rathschluß Gottes über die Welt und ihre Veränderungen, in welchem er festgesetzt hat, daß in der Reihe der übrigen Begebenheiten an bestimmten Orten und Zeiten Wunder geschehen sollen, weil er vorhersahe, daß eine oder die andre seiner Absichten nicht könne nach dem ordentlichen Lauf der Natur erreicht werden, ohne diesem eine solche Einrichtung zu geben, welche andern Absichten Gottes entgegen seyn würde.
84. So oft daher die Absichten Gottes in ihrem ganzen Umfange durch die nach den Naturgesetzen wirkende natürlichen Kräfte erhalten werden können, geschehen keine Wunder, sondern Gott bedient sich der zu Erreichung jener Zwecke von ihm hervorgebrachten und weislich eingerichteten natürlichen Kräfte. Ist es daher Gott gleich nicht schwehrer ein Wunder zu thun, als die natürlichen Veränderungen in der Welt zu bewirken; indem beides nichts weiter als ein Wollen Gottes erfordert: so erkennen wir doch aus vorstehenden Sätzen sowohl als aus der Erfarung, daß Wunder nur sehr sparsam geschehen, und daß darum sehr glaubwürdige Zeugniße dazu gehören, uns von der Wirklichkeit eines Wunders zu versichern. Zwar in den frühern |a49| Zeiten der Welt, und bei Einführung neuer Religionseinrichtungen durch auserordentliche Bevollmächtigte Gottes, waren sie, aus leicht einzusehenden Gründen, häufiger. Aber jezt noch Wunder zu erwarten, berechtigt uns weder Schrift noch Erfarung: ob sie gleich jederzeit der göttlichen Allmacht möglich bleiben.84. So oft daher die Absichten Gottes in ihrem ganzen Umfange durch die nach den Naturgesetzen wirkende natürlichen Kräfte erhalten werden können, geschehen keine Wunder, sondern Gott bedient sich der zu Erreichung jener Zwecke von ihm hervorgebrachten und weislich eingerichteten natürlichen Kräfte. Ist es daher Gott gleich nicht schwehrer ein Wunder zu thun, als die natürlichen Veränderungen in der Welt zu bewirken; indem beides nichts weiter als ein Wollen Gottes erfordert: so erkennen wir doch aus vorstehenden Sätzen sowohl als aus der Erfarung, daß Wunder nur sehr sparsam geschehen, und daß darum sehr glaubwürdige Zeugniße dazu gehören, uns von der Wirklichkeit eines Wunders zu versichern. Zwar in den frühern |a49| Zeiten der Welt, und bei Einführung neuer Religionseinrichtungen durch auserordentliche Bevollmächtigte Gottes, waren sie, aus leicht einzusehenden Gründen, häufiger. Aber jezt noch Wunder zu erwarten, berechtigt uns weder Schrift noch Erfarung: ob sie gleich jederzeit der göttlichen Allmacht möglich bleiben.
85. Je genauer der Mensch die sämmtlichen Geschöpfe kennen lernt, desto vortheilhafter ist es für seine Religion; (§. 70. ) aber innerhalb der Grenzen der Dogmatik liegt doch nur die Betrachtung der Engel und der Menschen. Von den erstern ist es zu unserm Zwecke genug, zu bemerken a) daß sie endliche Geister sind, die mit höhern Geisteskräften als die Menschen begabet, aber mit keinem dem unsrigen änlichen Körper verbunden sind; und daß es dergleichen wirklich, in nicht geringer Anzahl, Matth. 26, 53. Hebr. 12, 22. gebe; Act. 23, 8. Hebr. 1. 14. Matth. 22, 30. 24, 36. Luc. 20, 36. 1, 11. 19. Eph. 3, 10. 1 Petr. 1, 12. Hebr. 2, 7. 2 Petr. 2, 11. obgleich im biblischen, zumal poetischen, Sprachgebrauche alle Mittel und Werkzeuge, deren sich Gott zu Vollziehung seines Willens bedient, häufig Engel uneigentlich genannt werden, 2 Sam. 24, 15 ff. 1 Chron. 22, 14. ff. Ps. 78, 49. vergl. 2 Mos. 12, 12. 13. 104, 4. Act. 12, 23. und durch Erwähnung der Engel oft nur bildliche Beschreibungen von göttlicher Hülfe, zumal wenn sie unerwartet und von ungewönlicher Art gewesen, oder von andern durch Gottes Regierung bewirkten Vorfällen, deren Ursachen man nicht genau kannte, u. d. gl. gegeben werden; 2 Kön. 19, 35. Ps. 34, 8. 91, 11. 12. Luc. 16, 22. wobei jedoch immer die uralte Idee, daß es solche geistige Werkzeuge der Vorsehung gebe, ingleichen die sinnliche Vorstellung, daß Gott auf seinem Throne, gleich dem mächtigsten Monarchen, mit Schaaren von Engeln, als seinen vornehmsten Dienern, umringt sey, 1 Kön. 22, 19. Jes. 6, 2. Dan. 7, 10. |a50| Matth. 18, 10. Luc. 1, 19. zum Grunde liegt. b) Daß die guten Engel einen hohen Grad moralischer Vollkommenheit besitzen müssen, z. E. Luc. 2, 13. 15, 10. 2 Cor. 11, 14. und einer grosen Glückseligkeit genießen Luc. 20, 36. c) Daß sie, die ohnehin gewis nicht unthätig seyn können, auf eine von uns nicht zu bestimmende Weise, von Gott bey der Regierung der Welt als Diener gebraucht werden Hebr. 1, 14. Luc. 1, 19. welches jedoch eben nicht für ihr einziges oder beständiges Geschäft gehalten werden muß; daß sie bey diesen Verrichtungen zuweilen Col. 1, 16. jedoch nur in den ältesten Zeiten vor Samuel, und zu Christi und der Apostel Zeiten, sichtbar geworden sind; Hebr. 13, 2. Luc. 1, 11. 26. 2, 9. ff. Matth. 24, 2. ff. Act. 1, 10. 12, 7. ff. und daß sie auch künftig bey dem allgemeinen Gericht mit erscheinen, und gewisse Geschäfte auszurichten haben werden. Matth. 25, 31. 13, 39. 41. 2 Thess. 1, 7. 85. Je genauer der Mensch die sämmtlichen Geschöpfe kennen lernt, desto vortheilhafter ist es für seine Religion; (§. 70. ) aber innerhalb der Grenzen der Dogmatik liegt doch nur die Betrachtung der Engel und der Menschen. Von den erstern ist es zu unserm Zwecke genug, zu bemerken a) daß sie endliche Geister sind, die mit höhern Geisteskräften als die Menschen begabet, aber mit keinem dem unsrigen änlichen Körper verbunden sind; und daß es dergleichen wirklich, in nicht geringer Anzahl, Matth. 26, 53. Hebr. 12, 22. gebe; Act. 23, 8. Hebr. 1. 14. Matth. 22, 30. 24, 36. Luc. 20, 36. 1, 11. 19. Eph. 3, 10. 1 Petr. 1, 12. Hebr. 2, 7. 2 Petr. 2, 11. obgleich im biblischen, zumal poetischen, Sprachgebrauche alle Mittel und Werkzeuge, deren sich Gott zu Vollziehung seines Willens bedient, häufig Engel uneigentlich genannt werden, 2 Sam. 24, 15 ff. 1 Chron. 22, 14. ff. Ps. 78, 49. vergl. 2 Mos. 12, 12. 13. 104, 4. Act. 12, 23. und durch Erwähnung der Engel oft nur bildliche Beschreibungen von göttlicher Hülfe, zumal wenn sie unerwartet und von ungewönlicher Art gewesen, oder von andern durch Gottes Regierung bewirkten Vorfällen, deren Ursachen man nicht genau kannte, u. d. gl. gegeben werden; 2 Kön. 19, 35. Ps. 34, 8. 91, 11. 12. Luc. 16, 22. wobei jedoch immer die uralte Idee, daß es solche geistige Werkzeuge der Vorsehung gebe, ingleichen die sinnliche Vorstellung, daß Gott auf seinem Throne, gleich dem mächtigsten Monarchen, mit Schaaren von Engeln, als seinen vornehmsten Dienern, umringt sey, 1 Kön. 22, 19. Jes. 6, 2. Dan. 7, 10. |a50| Matth. 18, 10. Luc. 1, 19. zum Grunde liegt. b) Daß die guten Engel einen hohen Grad moralischer Vollkommenheit besitzen müssen, z. E. Luc. 2, 13. 15, 10. 2 Cor. 11, 14. und einer grosen Glückseligkeit genießen Luc. 20, 36. c) Daß sie, die ohnehin gewis nicht unthätig seyn können, auf eine von uns nicht zu bestimmende Weise, von Gott bey der Regierung der Welt als Diener gebraucht werden Hebr. 1, 14. Luc. 1, 19. welches jedoch eben nicht für ihr einziges oder beständiges Geschäft gehalten werden muß; daß sie bey diesen Verrichtungen zuweilen Col. 1, 16. jedoch nur in den ältesten Zeiten vor Samuel, und zu Christi und der Apostel Zeiten, sichtbar geworden sind; Hebr. 13, 2. Luc. 1, 11. 26. 2, 9. ff. Matth. 24, 2. ff. Act. 1, 10. 12, 7. ff. und daß sie auch künftig bey dem allgemeinen Gericht mit erscheinen, und gewisse Geschäfte auszurichten haben werden. Matth. 25, 31. 13, 39. 41. 2 Thess. 1, 7.
86. Zufolge dem Inhalt der Bibel giebt es auch böse Engel oder Geister. Sie sind ohne allen Zweifel von Gott gut erschaffen, und müssen also durch eigne Verschuldung in ihren jetzigen Zustand gerathen seyn. Joh. 8, 44. 1 Joh. 3, 8. vergl. 2 Petr. 2, 4. Jud. 6. Insbesondere redet die Bibel von einem Teufel, Joh. 8, 44. Matth. 25, 41. vergl. Apoc. 12, 9. dem sie keine geringe Macht Eph. 6, 12. und Arglist 2 Cor. 11, 14. Eph. 6, 11. beilegt, und ihn durchgehends als höchst boshaft und schadenfroh schildert. Jedoch müssen die bösen Engel die höchste Oberherrschaft Gottes anerkennen Jac. 2, 19. und können unmöglich ohne Gottes Zulaßung etwas thun . Auch sind sie schon einer schwehren Strafe unterworfen, welche dereinst, wie es scheint, noch wird vermehrt werden . Matth. 25, 41. 2 Petr. 2, 4. Es ist aber bey biblischen Stellen, die des Teufels oder Satans erwähnen, der morgenländische Sprachgebrauch nicht aus der Acht zu |a51| laßen, vermöge welches der Teufel oft ein Symbol von göttlichen Strafen (von welchen man in der alten Zeit glaubte, daß Gott sie nicht unmittelbar, sondern durch Mittelspersonen vollziehe) und von allem dem ist, was Menschen in Schaden und Unglück bringt, z. E. 1 Chron. 22, 1. vergl. 2 Sam. 24, 1. so wie er auch in etlichen Stellen nur zur poetischen Fiktion gehöret. Hiob 1, 6. ff. 1 Kön. 22, 19 ff. Zachar. 3, 1. 2. Man muß sich auch vorsehen, daß man aus gewissen Namen und Beschreibungen, die aus dem gemeinen Sprachgebrauche in der Bibel beibehalten werden, z. E. Eph. 2, 2. nicht übereilt auf die eigentliche Beschaffenheit der bösen Geister Schlüße mache.86. Zufolge dem Inhalt der Bibel giebt es auch böse Engel oder Geister. Sie sind ohne allen Zweifel von Gott gut erschaffen, und müssen also durch eigne Verschuldung in ihren jetzigen Zustand gerathen seyn. Joh. 8, 44. 1 Joh. 3, 8. vergl. 2 Petr. 2, 4. Jud. 6. Insbesondere redet die Bibel von einem Teufel, Joh. 8, 44. Matth. 25, 41. vergl. Apoc. 12, 9. dem sie keine geringe Macht Eph. 6, 12. und Arglist 2 Cor. 11, 14. Eph. 6, 11. beilegt, und ihn durchgehends als höchst boshaft und schadenfroh schildert. Jedoch müssen die bösen Engel die höchste Oberherrschaft Gottes anerkennen Jac. 2, 19. und können unmöglich ohne Gottes Zulaßung etwas thun . Auch sind sie schon einer schwehren Strafe unterworfen, welche dereinst, wie es scheint, noch wird vermehrt werden . Matth. 25, 41. 2 Petr. 2, 4. Es ist aber bey biblischen Stellen, die des Teufels oder Satans erwähnen, der morgenländische Sprachgebrauch nicht aus der Acht zu |a51| laßen, vermöge welches der Teufel oft ein Symbol von göttlichen Strafen (von welchen man in der alten Zeit glaubte, daß Gott sie nicht unmittelbar, sondern durch Mittelspersonen vollziehe) und von allem dem ist, was Menschen in Schaden und Unglück bringt, z. E. 1 Chron. 22, 1. vergl. 2 Sam. 24, 1. so wie er auch in etlichen Stellen nur zur poetischen Fiktion gehöret. Hiob 1, 6. ff. 1 Kön. 22, 19 ff. Zachar. 3, 1. 2. Man muß sich auch vorsehen, daß man aus gewissen Namen und Beschreibungen, die aus dem gemeinen Sprachgebrauche in der Bibel beibehalten werden, z. E. Eph. 2, 2. nicht übereilt auf die eigentliche Beschaffenheit der bösen Geister Schlüße mache.
87. Der Hauptbegriff von bösen Geistern, welcher in der Bibel herrscht, ist der, daß sie die Urheber des Bösen unter den Menschen seyen; welche Idee in der ältesten Welt mit der damals gemeinen Vorstellung zusammenhieng, daß man alle etwas ungewöhnlichere, böse sowohl als gute, Ereigniße der unmittelbaren Wirkung unsichtbarer Wesen, zu allererst Gottes selbst, hernach auch andrer Geister, zuschrieb; in den spätern biblischen Büchern aber (Weish. 2, 24.) näher dahin bestimmt wurde, daß der Teufel in so fern als Urheber des Bösen beschrieben wird, als er das erste Beispiel von Versündigung gegeben, Joh. 8, 38–41, 1 Joh. 3, 8. 9. 10. 12. an Sünden sein Gefallen hat Joh. 8, 44. Eph. 2, 2. 2 Tim. 2, 26. und , nach einer damals schon gewöhnlichen Erklärungsart der mosaischen Beschreibung, Weish. 2, 24. Joh. 8, 44. Apoc. 12, 9. den Fall der ersten Menschen befördert hat. Da nun in der Bibel die Versündigung Adams als die erste Quelle aller übrigen Sünden, Röm. 5, 12. 19. unter welchen Abgötterey und Götzendienst oben an stehen, angesehen wird, ingleichem als die erste Ursache der Krankheiten (Joh. 5, 14. 9, 2.) und besonders des Todes: Röm. 5, 12. 15. 17. 21. 6, 23. 1 Cor. 15, 56. so |a52| ergiebt sich hieraus, warum alle diese Folgen des Falles als Wirkungen des Teufels vorgestellet werden , und in welchem Sinne es zu verstehen sey, wenn die Verführung der Menschen zu allerley Sünden, Eph. 2, 2. Joh. 13, 2. Act. 5, 3. Luc. 22, 31. die Verhinderung alles Guten, Luc. 8, 12. 2 Cor. 4, 4. Eph. 6, 11. 12. und die Verfolgung desselben Röm. 16, 20. 1 Petr. 8, 8. 9. dem Teufel beigelegt, ihm eine Herrschaft über die abgöttische Welt zugeschrieben, Act. 26, 18. Col. 1, 13. Eph. 2, 2. vergl. 3. und er als Urheber der Krankheiten Luc. 13, 16. Act. 10, 38. 2 Cor. 12, 7. und als der Gewalthaber des Todes (den doch über jeden Menschen gewis Gott selbst verhängt,) geschildert wird. Hebr. 2, 16. Joh. 8, 44. 87. Der Hauptbegriff von bösen Geistern, welcher in der Bibel herrscht, ist der, daß sie die Urheber des Bösen unter den Menschen seyen; welche Idee in der ältesten Welt mit der damals gemeinen Vorstellung zusammenhieng, daß man alle etwas ungewöhnlichere, böse sowohl als gute, Ereigniße der unmittelbaren Wirkung unsichtbarer Wesen, zu allererst Gottes selbst, hernach auch andrer Geister, zuschrieb; in den spätern biblischen Büchern aber (Weish. 2, 24.) näher dahin bestimmt wurde, daß der Teufel in so fern als Urheber des Bösen beschrieben wird, als er das erste Beispiel von Versündigung gegeben, Joh. 8, 38–41, 1 Joh. 3, 8. 9. 10. 12. an Sünden sein Gefallen hat Joh. 8, 44. Eph. 2, 2. 2 Tim. 2, 26. und , nach einer damals schon gewöhnlichen Erklärungsart der mosaischen Beschreibung, Weish. 2, 24. Joh. 8, 44. Apoc. 12, 9. den Fall der ersten Menschen befördert hat. Da nun in der Bibel die Versündigung Adams als die erste Quelle aller übrigen Sünden, Röm. 5, 12. 19. unter welchen Abgötterey und Götzendienst oben an stehen, angesehen wird, ingleichem als die erste Ursache der Krankheiten (Joh. 5, 14. 9, 2.) und besonders des Todes: Röm. 5, 12. 15. 17. 21. 6, 23. 1 Cor. 15, 56. so |a52| ergiebt sich hieraus, warum alle diese Folgen des Falles als Wirkungen des Teufels vorgestellet werden , und in welchem Sinne es zu verstehen sey, wenn die Verführung der Menschen zu allerley Sünden, Eph. 2, 2. Joh. 13, 2. Act. 5, 3. Luc. 22, 31. die Verhinderung alles Guten, Luc. 8, 12. 2 Cor. 4, 4. Eph. 6, 11. 12. und die Verfolgung desselben Röm. 16, 20. 1 Petr. 8, 8. 9. dem Teufel beigelegt, ihm eine Herrschaft über die abgöttische Welt zugeschrieben, Act. 26, 18. Col. 1, 13. Eph. 2, 2. vergl. 3. und er als Urheber der Krankheiten Luc. 13, 16. Act. 10, 38. 2 Cor. 12, 7. und als der Gewalthaber des Todes (den doch über jeden Menschen gewis Gott selbst verhängt,) geschildert wird. Hebr. 2, 16. Joh. 8, 44.
88. Ob der Teufel ehemals auf menschliche Seelen, z. E. bey den Orakeln, falschen Propheten u. s. w. und auf die Körperwelt z. E. bey einigen Dämonischen Matth. 8, 28. ff. unmittelbar gewirkt habe, ist eine historische und exegetische Frage, deren Verneinung auf Religionssätze keinen Einfluß hat. Wenigstens jezt noch dergleichen unmittelbare Wirkungen anzunehmen, befiehlt weder die Bibel, noch die Erfarung, noch die durch die Offenbarung erleuchtete Vernunft; welche uns vielmehr einstimmig verpflichten, wenigstens das allermeiste, was man ehemals theils aus Unwissenheit theils aus Bosheit für noch fortdaurende unmittelbare satanische Wirkungen hielt, z. E. Zauberey, Hexerey u. d. gl. für ganz unchristlichen Aberglauben zu erklären, und die in uns aufsteigende böse Gedanken und Begierden aus der unreinen Quelle unsers eignen Herzens Matth. 15. 19. Gal. 5, 16–21. Röm. 7, 5. 8. 11. 17–20. 23. Jac. 1, 14. 15. herzuleiten. 88. Ob der Teufel ehemals auf menschliche Seelen, z. E. bey den Orakeln, falschen Propheten u. s. w. und auf die Körperwelt z. E. bey einigen Dämonischen Matth. 8, 28. ff. unmittelbar gewirkt habe, ist eine historische und exegetische Frage, deren Verneinung auf Religionssätze keinen Einfluß hat. Wenigstens jezt noch dergleichen unmittelbare Wirkungen anzunehmen, befiehlt weder die Bibel, noch die Erfarung, noch die durch die Offenbarung erleuchtete Vernunft; welche uns vielmehr einstimmig verpflichten, wenigstens das allermeiste, was man ehemals theils aus Unwissenheit theils aus Bosheit für noch fortdaurende unmittelbare satanische Wirkungen hielt, z. E. Zauberey, Hexerey u. d. gl. für ganz unchristlichen Aberglauben zu erklären, und die in uns aufsteigende böse Gedanken und Begierden aus der unreinen Quelle unsers eignen Herzens Matth. 15. 19. Gal. 5, 16–21. Röm. 7, 5. 8. 11. 17–20. 23. Jac. 1, 14. 15. herzuleiten.