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c

|a[289]| |b[3]| |c[3]| Zweyter Theil.
Von den eigentlich theologischen Wissenschaften, oder den Theilen der sogenannten systematischen, exegetischen und historischen Theologie.

1.

Unter dem Namen theologischer Kenntnisse begreift man alle die, welche die Religion betreffen; erst der Unterschied, den man c unter diesen Kenntnissen machte, gab der Theologie, als Wissenschaft, als Inbegriff gewisser Sätze von einerley Art betrachtet, einen eingeschränktern Sinn. Dieser Unterschied zeigt sich in Rücksicht entweder c auf den Umfang von Kenntnissen, die man in einer Wis|a290|senschaft zusammenfassen will, oder auf die Art, wie oder woraus man solche Sätze, welche die Religion angehen, erkennt. Diese letztere Rücksicht hat den Unterschied zwischen natürlicher und geoffenbarter Theologie und |b4| zwischen Religion und eigentlicher Theologie erzeugt (Th. 1. §. 3. Anm. 2), der in die hiesige Untersuchung nicht gehört, ausser daß, bey Bildung eines angehenden Theologen, nur die Frage von gelehrter Kenntniß der Religion seyn kan. Bestimmt man aber den Begriff der Theologie nach dem weitern oder engern Umfange von Sätzen, die man unter diesem Namen begreift: so sollte sie im eigentlichsten und engsten Verstande nur der zusammenhängende Inbegriff gelehrter Kenntnisse von der Religion selbst seyn, c nur Sätze in sich fassen, die Gott und das Verhältniß zwischen ihn und uns betreffen.

2.

Aber eine gelehrte Kenntniß der Religion kan ohne gelehrte Kenntniß mancher andrer Sachen nicht Statt finden (Th. 1. §. 21 f.), und diese Kenntnisse laßen sich nicht wohl unter die im ersten Theil erwähnten Vorbereitungswissenschaften bringen. Wenigstens steht ein Theil der Philosophie, Philologie und Geschichtskunde mit der eigentlichen Theologie in weit näherer Verbindung, als die übrigen Theile dieser Wissenschaften, und es muß in solchen Theilen auf den ganzen Umfang der Religion eine nähere Rücksicht genommen werden; ja diese macht es, wegen des ohnehin |a291| schon großen Umfangs der gedachten Vorbereitungswissenschaften, räthlich, besondre Wissenschaften daraus zu machen, die man, wegen jener Rücksicht auf die Religion selbst, zur Theolo|b5|gie rechnen kan. Daher fasset Theologie in etwas weiterm Verstande, nicht nur die Religionslehren selbst, sondern auch solche Kenntnisse in sich, auf die sich zunächst die Erweislichkeit dieser Religionslehren gründet.
c Man weiß, daß zur Theologie auch die sogenannte natürliche Theologie, die Exegetik oder exegetische Theologie, und die Religions- und Kirchengeschichte gerechnet werde, welche eigentlich Theile der |c5| Vorbereitungswissenschaften sind. Die eigentliche Theologie, so fern sie nicht aus der Natur allein geschöpft wird, faßt, wie sich im Folgenden zeigen wird, nebst den aus der heiligen Schrift gezognen Sätzen, auch verschiedne gelehrte Vorstellungen über diese Sätze in sich; von diesen unterrichtet uns die Kirchengeschichte. Die heilige Schrift erfordert, ausser den allgemeinen Grundsätzen der Auslegung, auch eine besondre Behandlungsart, weil sie ihren eigenthümlichen Sprachgebrauch hat, und historische Kenntnisse voraussetzt, ohne welche die heilige Schrift nicht erklärt, und ihr Text nicht richtig beurtheilt werden kan; welches die (biblische) Exegetik nothwendig macht. Die natürliche Theologie gehört als strengere Wissenschaft freylich zur Philosophie, aber sie kan, wenigstens hypothetisch, auch von einer göttlichen nähern Offenbarung handeln, und, wenn man die natürliche Theologie von der geoffenbarten absondern will, so bedarf die Ueberzeugung von dieser letztern einiger philosophischen Vorerkenntnisse, die allenfalls auch in |a292| eine besondre Wissenschaft gebracht |b6| werden könnten, welche der eigentlichen geoffenbarten Theologie zur Einleitung dienen würde. c

3.

Zu der Geschicklichkeit und den Kenntnissen eines künftigen Lehrers der Religion erfordert man auch eine regelmäßige Fertigkeit, die Religion zu Andrer Besten anzuwenden, sowohl im Vortrag als in dem ganzen Betragen. Deswegen werden die im ersten Theil §. 27 genannten Wissenschaften auch als Theile der Theologie betrachtet, und sonach begriffe c die Theologie im weitesten Verstande nicht nur alle Wissenschaften, welche die Religionslehren selbst enthalten, sondern auch die, welche zunächst Anweisung geben, wie man eine gelehrte Kenntniß dieser Religionslehren und eine regelmäßige Fertigkeit, sie für Andre anzuwenden, erlangen solle.

|c6| 4.

In dem gegenwärtigen Theile von den eigentlichen theologischen Wissenschaften, wird Theologie in der zweyten oder weitern Bedeutung genommen (§. 2. ). Es würden also hier, ausser der exegetischen und historischen Theologie, diejenigen Wissenschaften in Anschlag kommen, worin die Religionslehren selbst im Zusammenhang vorgetragen werden, welche Wissenschaften man daher unter dem allgemeinen Namen der systematischen, oder, wenn man will, der |a293| Lehr-Theologie begreifen kan. Hieher würde|b7| auch der besondre Unterricht gehören, den man mit dem Namen der Symbolik, oder der symbolischen Theologie, belegt hat, von der es zweifelhaft ist, ob sie zur historischen oder systematischen Theologie zu rechnen sey. Wirklich ist sie beydes, und daher ist es am rathsamsten, sie als eine besondre Wissenschaft zu betrachten. Alle diese Wissenschaften werden am besten in der Ordnung gestellt, wie eine die andre voraussetzt; und da die systematische Theologie, ausserdem, daß sie Philosophie zum Grunde legt, sich auf exegetische und historische Theologie, die historische Theologie aber sich zum Theil auf die exegetische, so wie die symbolische sich auf alle drey a Arten, gründet: so wird im Folgenden
  • 1. von der exegetischen,
  • 2. von der historischen,
  • 3. von der systematischen,
    c und
  • 4. von der symbolischen Theologie
gehandelt werden.
c Gewissermaßen setzt zwar die exegetische Theologie, wegen der dabey erforderlichen historischen Kenntnisse, die historische voraus. Aber umgekehrt ist doch auch nicht verständlich, woher unter Christen die verschiedenen Vorstellungen über gewisse Lehren enstanden sind, die man in der |c7| heiligen Schrift zu finden glaubte, und |a294| noch weniger läßt sich ihre Richtig- und Unrichtigkeit beurtheilen, wenn man |b8| nicht die heilige Schrift zu erklären versteht. Auch ist bey der systematischen Theologie die Kenntniß der exegetischen um so nothwendiger als die der historischen, weil die Kenntniß der Religionslehren selbst wichtiger ist als die Kenntniß der verschiedenen Vorstellungen davon.
c:
|c[1]| Anweisung
zur
Bildung angehender Theologen.
Zweiter Theil.
|c[2]|
c: Zweiter
a: 288
c: betreffen. Der
c: nach und nach
c: hat
c: einerlei
a: eingeschränkten
c: eingeschränkteren Sinn gegeben. Es
c: dieser Unterschied
c: in Rücksicht
a: letztre
c: natürlicher
c: geoffenbarter Theologie,
c: Religion
c: eigentlicher Theologie
a: ø
c: 2.
c: hier
c: in Anschlag kommt, außer
c: bei
c: Theologen
c: gelehr|c4|ter
c: kann
a: Umfang
c: begreift,
c: kann
c: gelehrter
c: und
c: ihm
a: 289
c: kann
c: manches Anderen
a: ø
c: f.);
ac: lassen
a: erwehnten
a: bringen, wenigstens
a: Verbindung
c: Wissenschaften;
a: werden,
a: grossen
c: besondere
c: bilden
c: kann
c: Religionslehren
c: Erweislichkeit
c: Anm.
a: Theologie
a: und
a: wird
c: sofern
c: gezogenen
c: verschiedene
c: Dogmengeschichte
c: außer
c: besondere
c: sie
c: kann
c: freilich
ac: Philosophie;
c: kann
c: Vorkenntnisse
c: besondere
c: (Philosophische Dogmatik.)
a: 290
c: den Geschicklichkeiten
c: ø
c: Religion,
c: zum Besten Anderer
c: Theile
a: ø
c: 27.
c: nun
c: Andere
a: 291
c: gegenwärtigen,
a: Wissenschaften
c: Wissenschaften gewidmeten Theile dieser Anweisung,
c: zweiten
c: genommen.
a: 289 ).
c: 2. )
c: werden
c: außer
c: Zusammenhange
c: kann. Dahin gehört
c: besondere
c: ø
a: Symbolik
a: Theologie
c: welche theils
c: historischen, theils zur
c: gerechnet werden kann
c: noch Beides;
c: besondere
a: ø
c: so geordnet
c: andere voraussetzt. Da nun
c: außerdem
c: ø
c: ø
c: drei
a: andre
c: Anm.
a: Gewissermassen
c: dabei
a: ø
c: glaubte;
c: Richtigkeit
a: oder
c: bei
c: ø
c: von diesen Lehren ist