<div type="chapter" id="chapter_4_2">
  <head><pb edRef="#a" n="763"/>
    <pb edRef="#b" n="189"/>
    <pb edRef="#c" n="173"/>
    <choice>
      <orig><app>
          <lem>Zweyter</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Zweiter</rdg>
        </app> Abschnitt. <lb/>Allgemeinere Anstalten und Uebungen,
                                        wodurch man zu <app>
          <lem>einen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">einem</rdg>
        </app> künftigen <index indexName="subjects-index">
          <term>Lehrer</term>
        </index>Lehrer der <index indexName="subjects-index">
          <term>Religion</term>
        </index>Religion gebildet werden <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>.</orig>
      <supplied reason="toc-title">Zweyter Abschnitt. <hi>Allgemeinere
                                            Anstalten und Uebungen, wodurch man zu einen künftigen
                                            Lehrer der Religion gebildet werden kan</hi></supplied>
      <supplied reason="column-title">IV.2. Allgemeinere Anstalten und
                                        Uebungen</supplied>
    </choice></head>
  <div type="section-group" id="section_3_117-141">
    <div n="117" type="section" id="section_3_117">
      <head><app>
          <lem>117</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">619</rdg>
        </app>.</head>
      <p>In den <index indexName="subjects-index">
          <term>Schulen</term>
        </index>Schulen wird zwar der erste Grund zu den Wissenschaften, also <app>
          <lem>gleich</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">zugleich</rdg>
        </app> zur Bildung des künftigen Lehrers der Religion gelegt. Aber, wenn
						auch <app>
          <lem>unsre</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">unsere</rdg>
        </app> meisten Schulen nicht einen vermischten Haufen von Lehrlingen
						enthielten, wovon nur ein Theil sich künftig mit den Wissenschaften
						beschäftigen soll, sie also dann die Anstalten nicht seyn können, <app>
          <lem>worinn</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">worin</rdg>
        </app> Jünglinge zu künftigen Gelehrten, oder überhaupt zu brauchbaren
						Männern in höhern Ständen<app>
          <lem>, sollen</lem>
          <rdg wit="#c" type="om"/>
        </app> erzogen werden <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#c" type="pt">sollen</rdg>
        </app>: so würde es doch sehr nöthig seyn, noch <app>
          <lem>andre</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">andere</rdg>
        </app> Anstalten zu haben, wodurch, wie in Schulen, Kinder zu reifern
						Jünglingen, so diese zu Männern gebildet würden, die in so <app>
          <lem>verschiednen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">verschiedenen</rdg>
        </app> Ständen und Aemtern die Absicht eines besondern <index indexName="subjects-index">
          <term>Beruf</term>
        </index>Berufs erfüllen könnten. Denn <app>
          <lem>ließen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">liessen</rdg>
        </app> sich gleich die Schulanstalten so erweitern, daß auch da diese
						weitere <index indexName="subjects-index">
          <term>Bildung</term>
        </index>Bildung möglich würde: <pb edRef="#a" n="764"/>
        <pb edRef="#b" n="190"/> so unterscheiden sich doch Schulen, wo der erste
						Anfang dieser Bildung gemacht wird, von höhern Anstalten in <app>
          <lem>zwey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">zwei</rdg>
        </app> wesentlichen <app>
          <lem>Stücken; erstlich darinn</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">Stücken: <hi>erstlich</hi> darin</rdg>
        </app>, daß der Jüngling nun zu einem <pb edRef="#c" n="174"/> besondern
							<index indexName="subjects-index">
          <term>Stand</term>
        </index><hi>Stande</hi> erzogen und vorbereitet werde, dem er sich für sein
						ganzes Leben allein oder vorzüglich widmen soll; <app>
          <lem>hernach</lem>
          <rdg wit="#c" type="v"><hi>sodann</hi></rdg>
        </app>, daß er sich nun noch gewöhne, sich nicht mehr bloß von Andern leiten
						zu lassen, sondern <app>
          <lem><hi>selbst</hi></lem>
          <rdg wit="#a" type="v">selbst</rdg>
        </app> nach <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Ueberlegung</term>
            </index><hi>Ueberlegung</hi>,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Ueberlegung</rdg>
          <rdg wit="#c" type="v"><hi>Ueberlegung</hi></rdg>
        </app> das zu wählen, was <app>
          <lem>ihm</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">ihn</rdg>
        </app> zu diesem besondern Stande brauchbar machen <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>. Man hat also mit Recht den Zweck der Schulen nur auf diejenigen
						Wissenschaften eingeschränkt, die allen und jeden, wenigstens den
						Studierenden <app>
          <lem>allerley</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">von allerlei</rdg>
        </app> Art, nützlich sind, und zu einer Vorbereitung auf alle höhere Stände
						und Aemter dienen können.</p>
    </div>
    <div n="118" type="section" id="section_3_118">
      <head><app>
          <lem>118</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">620</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Zu den <app>
          <lem>höhern</lem>
          <rdg wit="#c" type="v"><hi>höhern</hi></rdg>
        </app> oder solchen Anstalten, in welchen die nähere Vorbereitung zu einem
						besondern Beruf geschehen soll, gehören, wenigstens nach <app>
          <lem>unsrer</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">unserer</rdg>
        </app> jetzigen Verfassung, die <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Universitäten</term>
            </index><hi>Universitäten</hi>,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Universitäten</rdg>
          <rdg wit="#c" type="v"><hi>Universitäten</hi></rdg>
        </app> und alle Arten von <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Seminarien</term>
            </index><hi>Seminarien</hi></lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Seminarien,</rdg>
        </app> für eine <app>
          <lem>besondre Classe</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">besondere Klasse</rdg>
        </app> solcher Personen, die zu einem künftigen öffentlichen Amte bestimmt
						sind. Diese letztern <index indexName="subjects-index">
          <term>Pflanzschulen</term>
        </index>Pflanzschulen scheinen doch, wenn wir die Sache nehmen, wie sie ist,
						nicht wie sie seyn könnte, mehr in der Absicht angelegt zu seyn, um nie
						einen Mangel an guten Lehrern zu haben, oder den Seminaristen, nach
						vollendetem akademischen Studium, die künftige Beförderung zu sichern, <pb edRef="#a" n="765"/> als überhaupt für die <index indexName="subjects-index">
          <term>Bildung</term>
        </index>Bildung aller sol<pb edRef="#b" n="191"/>cher Lehrer in einem Lande
						zu sorgen; es sind ihrer auch nur Wenigere, die so zum künftigen Berufe
						näher vorbereitet werden, und alsdann sind <app>
          <lem>besondere</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">besondre</rdg>
        </app> Gesetze vorgeschrieben, nach welchen sie sich bilden müssen. Hingegen
						sind Univeristäten für alle künftige <index indexName="subjects-index">
          <term>Religionslehrer</term>
        </index>Religionslehrer errichtet und eingerichtet, und es ist gewöhnlich
						ihrer <app>
          <lem>eignen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">eigenen</rdg>
        </app> Wahl <app>
          <lem>überlaßen</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="v">überlassen</rdg>
        </app>, wie sie sich da<pb edRef="#c" n="175"/>selbst aufs künftige
						zubereiten wollen. Auf diese sollen sich daher die hiesigen Anmerkungen
						allein <app>
          <lem>einschränken,</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">einschränken.</rdg>
        </app></p>
      <note place="end"><app>
          <lem>Und zwar nur,</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp"><choice>
              <abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
              <expan>Anmerkung</expan>
            </choice> Nur</rdg>
        </app> so weit von dem nützlichen Gebrauch die Rede ist, den <app>
          <lem>Studierende</lem>
          <rdg wit="#c" type="v"><hi>Studierende</hi></rdg>
        </app> von Universitäten und der dortigen Bildung zu künftigen guten Lehrern
						der <app>
          <lem>Religion,</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Religion</rdg>
        </app> machen <app>
          <lem><app>
              <lem>können</lem>
              <rdg wit="#c" type="pp">können, kann hier davon gehandelt
										werden</rdg>
            </app>. Von</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">können; von</rdg>
        </app> andern Umständen, Vortheilen und nützlichen Einrichtungen der
						Universitäten, verdient <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#c" type="ptl">außer den Schriften von <list>
              <item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_3_118_1"/><index indexName="persons-index">
                  <term>Meiners, Christoph</term>
                </index><hi><persName ref="textgrid:24h2c">Meiners</persName></hi>, über die Geschichte des
										Entstehens der hohen protestantischen Schule, und</item>
              <item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_3_118_2"/><index indexName="persons-index">
                  <term>Heyne, Christian Gottlob</term>
                </index><hi><persName ref="textgrid:24h73">Heyne</persName></hi> de universitatibus literariis in
										V Opusculis, VIII.,</item>
            </list></rdg>
        </app>
        <milestone edRef="#c" type="structure" unit="line"/>das <list>
          <item>Raisonnement über die protestantischen Universitäten in <app>
              <lem>Deutschland,</lem>
              <rdg wit="#c" type="v">Deutschland</rdg>
            </app> (von <index indexName="persons-index">
              <term>Michaelis, Johann David</term>
            </index><app>
              <lem><app>
                  <lem><hi><persName ref="textgrid:251jt">J. D.
												Michaelis</persName></hi></lem>
                  <rdg wit="#a" type="pp"><persName>J. D.
												Michaelis</persName></rdg>
                </app>,) Frft.</lem>
              <rdg wit="#c" type="pp"><hi><persName>J. D.
											Michaelis</persName></hi>), Frankfurt</rdg>
            </app> und <app>
              <lem>Leipz. 1768–76.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253n3"/> in</lem>
              <rdg wit="#c" type="pp">Leipzig 1768–76.,</rdg>
            </app> 4 <app>
              <lem>Theilen in</lem>
              <rdg wit="#c" type="pp">Theile,</rdg>
            </app> 8.</item>
        </list> und von dem ganzen Verhalten <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> dem akademischen Leben, das <list>
          <item><app>
              <lem>Akademische</lem>
              <rdg type="v" wit="#a">akademische</rdg>
            </app> Lehrbuch für studierende Jünglinge, von <index indexName="persons-index">
              <term>König, Johann Christoph</term>
            </index><hi><persName ref="textgrid:253n4">Joh. Christoph
										König</persName></hi>, <app>
              <lem>Nürnberg</lem>
              <rdg wit="#a" type="v">Nürnberg,</rdg>
            </app> 1785.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253n7"/>
            <app>
              <lem>in</lem>
              <rdg wit="#c" type="om"/>
            </app> 8.</item>
        </list> vor <app>
          <lem>mehrern</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">mehreren</rdg>
        </app> andern verglichen zu werden.</note>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_3_118_1">
        <label>Meiners, über die Geschichte des Entstehens der hohen
							protestantischen Schule</label>
        <p>Hier handelt es sich um Christoph Meiners' (1747–1810) <hi>Kurze
								Darstellung der Entwickelung der hohen Schulen des Protestantischen
								Deutschlandes, besonders der hohen Schule zu Göttingen</hi>
							(1808).</p></note>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_3_118_2">
        <label>Heyne de universitatibus literariis in V Opusculis, VIII.</label>
        <p>Christian Gottlob Heynes <hi>Iudiciorum de universitatibus
								litterariis recognitio</hi> findet sich in dessen <hi>Opuscula
								academica collecta et animadversionibus locupletata</hi> IV (1796),
							302–317 unter der laufenden Nummer XVIII.</p></note>
    </div>
    <div n="119" type="section" id="section_3_119">
      <head><app>
          <lem>119</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">621</rdg>
        </app>.</head>
      <p>So sehr man aus <app>
          <lem>mancherley</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">mancherlei</rdg>
        </app> Ursachen, zumal in den neuesten Zeiten, die <index indexName="subjects-index">
          <term>Nutzbarkeit</term>
        </index>Nutzbarkeit der höhern Schulen oder Universitäten herunter zu se<pb edRef="#b" n="192"/>tzen gesucht hat; so sehr mancher sich oder <app>
          <lem>An<pb edRef="#a" n="766"/>dre</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Andere</rdg>
        </app> zu bereden sucht, <app>
          <lem></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> gute Köpfe könnten sich selbst genug helfen, <app>
          <lem></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> schon auf Schulen könnte man <app>
          <lem>alles</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Alles</rdg>
        </app> das lernen, was bisher nur ein Eigenthum der Universitäten schien, <app>
          <lem></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> allenfalls könne der Unterricht und Umgang eines <app>
          <lem>einzelnen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">einzlen</rdg>
        </app> Mannes, der in seinem Fache Meister <app>
          <lem>sey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
        </app>, den, der sich eben diesem besondern <index indexName="subjects-index">
          <term>Beruf</term>
        </index>Berufe widmen <pb edRef="#c" n="176"/> wolle, hinlänglich zur
						wirklichen guten Bestreitung dieses Berufs, wenigstens eben so gut und noch <app>
          <lem>besser,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">besser</rdg>
        </app> zubereiten, als es auf Universitäten möglich <app>
          <lem>sey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
        </app>: so läßt sich doch der <app>
          <lem>große</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">grosse</rdg>
        </app> Werth und Vorzug der <index indexName="subjects-index">
          <term>Universitäten</term>
        </index>Universitäten von keinem <app>
          <lem>unbefangnen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">unbefangenen</rdg>
        </app> Richter verkennen. <app>
          <lem>Vorausgesetzt, wenn</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">Nun wird dabei vorausgesetzt, daß</rdg>
        </app> Universitäten wirklich so eingerichtet sind, daß sie das leisten, was
						sie ihrer Natur nach, und <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> einer guten <app>
          <lem>Einrichtung,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Einrichtung</rdg>
        </app> können und sollen, und daß, wenn <app>
          <lem>Eine</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">manche</rdg>
        </app> Universität nicht ganz so eingerichtet ist, <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#c" type="pt">doch</rdg>
        </app> die <app>
          <lem>andre doch</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">andere</rdg>
        </app> diesen Abgang ersetzen könne; <app>
          <lem>und vorausgesetzt</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">deßgleichen</rdg>
        </app>, daß man den Zweck der Universitäten nicht verkenne, und mehr nicht <app>
          <lem>fordre</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">fordere</rdg>
        </app>, als dieser Zweck mit sich bringt, der nicht dahin gehen soll, alles
						irgend Wissenswürdige zu lehren, sondern nur das, wozu <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Gelehrsamkeit</term>
            </index><hi>Gelehrsamkeit</hi></lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Gelehrsamkeit</rdg>
        </app> erfordert wird, und sofern diese dazu hinlänglich ist.</p>
      <note place="end"><app>
          <lem>Denn</lem>
          <rdg wit="#c" type="v"><choice>
              <abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
              <expan>Anmerkung</expan>
            </choice></rdg>
        </app> Handwerke, Künste und Geschäfte gehören <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#c" type="pt">daher nicht</rdg>
        </app> zur Absicht der <app>
          <lem>Universitäten nicht;</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">Universitäten:</rdg>
        </app> dazu mag man allenfalls Kunstschulen, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_3_119_1"/><app>
          <lem>Handlungsakademien</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Handlungsakademieen</rdg>
        </app>, praktische Pflanzschulen errichten. Auch versteht sichs, daß der
						Augenschein, gewisse Handgriffe, Erfahrung, Weltkenntniß und Uebungen noch
						in <pb edRef="#b" n="193"/>
        <app>
          <lem>Vielen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Vielem</rdg>
        </app> nachhelfen, und zu einem besondern Beruf reifer machen <app>
          <lem>müsse. Und wenn</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">müssen. Wenn aber</rdg>
        </app> Universitäten das nicht leisten, <pb edRef="#a" n="767"/> was nur
						dann möglich ist, wenn die Lehrlinge die nöthige Vorbereitung von <app>
          <lem><hi>Schulen</hi></lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Schulen</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>mitbringen:</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">mitbringen,</rdg>
        </app> so dient <hi>ihnen</hi>
        <app>
          <lem>dies</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">dieß</rdg>
        </app> zu <app>
          <lem>keinen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">keinem</rdg>
        </app> gerechten Vorwurf.</note>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_3_119_1">
        <label>Handlungsakademien</label>
        <p>D.i. Handelsakademien.</p></note>
    </div>
    <div n="120" type="section" id="section_3_120">
      <head><app>
          <lem>120</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">622</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Wenn auch <app>
          <lem><hi>große <index indexName="subjects-index">
                <term>Köpfe</term>
              </index>Köpfe</hi></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">grosse Köpfe</rdg>
        </app>, die sich selbst forthelfen können, nicht so selten wären, als sie
						sind, und man nicht zu den so <app>
          <lem>mancherley</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">mancherlei</rdg>
        </app> öffentlichen Geschäften noch mehr mittelmäßige brauchte, als jene;
						wenn sie auch nicht so viele ihnen <app>
          <lem>eigne</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">eigene</rdg>
        </app> Fehler hätten, namentlich eine gewisse einsei<pb edRef="#c" n="177"/>tige Art zu denken, und <app>
          <lem>einen,</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> daher sowohl, als aus dem Gefühl ihrer <app>
          <lem>überlegnen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">überlegenen</rdg>
        </app> Kräfte, entstehenden Dünkel, Eigensinn, Ungelehrigkeit und Ungeduld, <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> dem, was beschwerlich ist, zumal wenn es ins Kleine geht, zu
						verweilen: so bedürfen sie doch des <index indexName="subjects-index">
          <term>Stoff</term>
        </index>Stoffs, den sie verarbeiten sollen, <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#c" type="pt">und</rdg>
        </app> einer <app>
          <lem>großen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">grossen</rdg>
        </app> Menge <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Kenntnisse</term>
            </index>Kenntnisse, auch</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">von Kenntnissen,</rdg>
        </app> um ihn richtig zu beurtheilen, und zu wissen, wie sie ihn anwenden
						sollen; sie bedürfen allgemeinerer <app>
          <lem>richtigen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">richtiger</rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Grundsätze</term>
        </index>Grundsätze, die, wenn sie richtig und allgemein seyn sollen, sich
						nicht bloß aus <app>
          <lem>eigner</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">eigener</rdg>
        </app> Erfahrung abziehen, oder ohne tiefes Studium und <app>
          <lem>ausgebreitete</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">ausgebreitete,</rdg>
        </app> von Andern entlehnte Kenntnisse sicher genug annehmen und anwenden <app>
          <lem><app>
              <lem>laßen</lem>
              <rdg wit="#c" type="v">lassen</rdg>
            </app>. Und</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">lassen; und</rdg>
        </app>, wenn sie auch dergleichen Kenntnisse von Andern entlehnen wollten,
						so ist <app>
          <lem>dies</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">dieß</rdg>
        </app> doch ganz etwas <app>
          <lem>Anders</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Anderes</rdg>
        </app>, als wenn sie unser <index indexName="subjects-index">
          <term>Eigenthum</term>
        </index><hi>Eigenthum</hi> sind, uns zu <hi>aller</hi> Zeit zu Dienste
						stehen, und aus den <app>
          <lem>Ge<pb edRef="#b" n="194"/>sichtspuncten</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Gesichtspunkten</rdg>
        </app> angesehen werden, wo <hi>wir</hi> sie nöthig haben. – Auch von einem <app>
          <lem><app>
              <lem><hi>einzelnen</hi></lem>
              <rdg wit="#c" type="v"><hi>einzelnen</hi>,</rdg>
            </app>
            <hi>in seinem</hi>
            <app>
              <lem><hi>Fach</hi></lem>
              <rdg wit="#c" type="v"><hi>Fache</hi></rdg>
            </app>
            <hi>noch so</hi>
            <app>
              <lem><hi>bewandertem Manne</hi> laßen</lem>
              <rdg wit="#c" type="pp"><hi>bewanderten Manne</hi>, lassen</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">einzelnen in seinem Fach noch so bewandertem
								Manne, lassen</rdg>
        </app> sich <app>
          <lem>gründliche</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> Kenntnisse von <app>
          <lem>mehrerley</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">mehrerlei</rdg>
        </app> Arten, die sich doch einander mehr oder <pb edRef="#a" n="768"/>
						weniger die Hand bieten müssen, nicht lernen, weil er <app>
          <lem>meistentheils</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> entweder ganz nur für sein <app>
          <lem>Fach,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Fach</rdg>
        </app> und für das, was ganz zunächst <app>
          <lem>dahinein schlägt</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">dahin einschlägt</rdg>
        </app>, <app>
          <lem>vollkommen,</lem>
          <rdg type="om" wit="#a"/>
        </app> oder ein seichter <index indexName="subjects-index">
          <term>Vielwisser</term>
        </index>Vielwisser seyn wird.</p>
      <app>
        <lem><note place="end"><app>
              <lem/>
              <rdg wit="#c" type="pt"><choice>
                  <abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
                  <expan>Anmerkung</expan>
                </choice></rdg>
            </app> Die Erinnerungen in diesem bis zu <app>
              <lem>den</lem>
              <rdg wit="#c" type="v">dem</rdg>
            </app>
            <ref target="#section_3_124">124sten</ref> §. beziehen sich auf die
								§. <ref target="#section_3_119">119.</ref> erwähnten angeblichen <app>
              <lem>Ersetzungsmittel des Abgangs</lem>
              <rdg wit="#c" type="pp">Mittel welche man statt</rdg>
            </app> der Universitäten <app>
              <lem/>
              <rdg wit="#c" type="pt">vorgeschlagen hat</rdg>
            </app>.</note></lem>
        <rdg wit="#a" type="om"/>
      </app>
    </div>
    <div n="121" type="section" id="section_3_121">
      <head><app>
          <lem>121</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">623</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Eben so wenig können dies die eigentlichen <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Schulen</term>
            </index><hi>Schulen</hi></lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Schulen</rdg>
        </app> leisten. Denn man hat sich da so sehr mit noch ganz ungebildeten
						Zöglingen zu beschäftigen, die noch so wenig selbst <pb edRef="#c" n="178"/>
						sich helfen können, und denen dieselben Sachen so oft wiederholt werden
						müssen, um die ersten nothwendigsten Kenntnisse, welche die Grundlage von
						Andern sind, recht tief einzuprägen, und ihnen recht geläufig zu <app>
          <lem>machen. Es</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">machen; es</rdg>
        </app> bleibt <app>
          <lem>da</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> so wenig Zeit, <app>
          <lem>Vielerley</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Vielerlei</rdg>
        </app> zu <app>
          <lem>treiben. Es</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">treiben; es</rdg>
        </app> ist selbst so wenig nützlich, sogenannte höhere Wissenschaften ohne
						viele Vorerkenntnisse deutlich, oder auch nur ihren Nutzen eigentlich
						begreiflich zu machen, und dem <app>
          <lem>jugendlichen</lem>
          <rdg wit="#c" type="typo-correction"><choice>
              <sic>jugendlicheu</sic>
              <corr type="editorial">jugendlichen</corr>
            </choice></rdg>
        </app> Alter <index indexName="subjects-index">
          <term>Geschmack</term>
        </index>Geschmack daran <app>
          <lem>beyzubringen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">beizubringen</rdg>
        </app>, daß, wo auf Schulen <app>
          <lem>vielerley</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">vielerlei</rdg>
        </app> Wissenschaften, und wo besonders höhere Wissenschaften getrieben
						werden, <pb edRef="#b" n="195"/> nothwendig eine höchst <app>
          <lem>oberflächige</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">oberflächliche</rdg>
        </app> und seichte Erkenntniß derselben entstehen muß, die auf das ganze
						Studium solcher Wissenschaften einen sehr nachtheiligen Einfluß <app>
          <lem>hat. Noch</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">hat, und noch</rdg>
        </app> dazu <app>
          <lem>giebt die Beschäftigung mit sogenannten höhern Wissenschaften auf
								Schulen,</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> Gelegenheit <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#a" type="pt">giebt</rdg>
        </app>, die <index indexName="subjects-index">
          <term>Vorbereitungswissenschaften</term>
        </index>Vorbereitungswissenschaften, die eigentlich der Bestimmung der
						niedern Schulen gemäß sind, zu versäumen, oder sie nicht brauchbar genug für
						die künftigen Wissenschaften zu lernen, oder gar, wenn man wirklich
						Geschmack an hö<pb edRef="#a" n="769"/>hern Wissenschaften und den
						Geschäften des Lebens findet, auch selbst den Geschmack an den
						Vorbereitungswissenschaften zu verderben, und den darauf zu verwendenden
						Fleiß zu vermindern. Die <index indexName="subjects-index">
          <term>Erfahrung</term>
        </index>Erfahrung bestätigt dies nur gar zu sehr, und ein solcher <app>
          <lem>un-</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">unzeitiger</rdg>
        </app> oder <app>
          <lem>frühzeitiger</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">zu früher</rdg>
        </app> Unterricht verhindert es sogar, daß man jenes Versäumte nicht einmal
						auf Universiäten oder anderwärts nachholen <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app> und mag. Denn da ist die Seele nicht mehr so beugsam und empfänglich
						für das, was, wie <choice>
          <abbr>z. B.</abbr>
          <expan>zum Beispiel</expan>
        </choice> die Sprachen, sehr viel Mechanisches und ein leicht <app>
          <lem>auffangendes</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">auffassendes</rdg>
        </app> Gedächniß <app>
          <lem>erfordert. Der</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">erfordert; der</rdg>
        </app> Geschmack ist schon so durch Gegenstände des eigentlichen <app>
          <lem>Verstandes</lem>
          <rdg wit="#c" type="typo-correction"><choice>
              <sic>Ve standes</sic>
              <corr type="editorial">Verstandes</corr>
            </choice></rdg>
        </app> oder des geschäftigen Lebens verwöhnt; <pb edRef="#c" n="179"/> und
						der Dünkel, was man noch nachholen könnte, habe man schon auf Schulen
						vergessen, und brauche es nicht erst zu lernen, verhindert, nebst einer
						falschen Schaam, so sehr die nun erst rechte Erlernung, daß an einen solchen
						Ersatz des gar nicht oder schlecht Gelernten schwerlich zu denken ist.</p>
    </div>
    <div n="122" type="section" id="section_3_122">
      <head><pb edRef="#b" n="196"/>
        <app>
          <lem>122</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">624</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Selbst <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Bücher</term>
            </index><hi>Bücher</hi></lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Bücher</rdg>
        </app> können nicht ganz den Abgang des akademischen <app>
          <lem>Unterrichts</lem>
          <rdg type="v" wit="#a">Unterrichtes</rdg>
        </app> ersetzen, oder das so gut leisten, was der mündliche Vortrag auf
						Universitäten vermag. – Schon der <app>
          <lem><hi>mündliche</hi></lem>
          <rdg wit="#a" type="v">mündliche</rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Vortrag</term>
        </index>Vortrag hat seine <app>
          <lem>eignen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">eigenen</rdg>
        </app> Vortheile. Er wirkt auf mehrere Sinne zugleich. Der abwechselnde Ton
						der Stimme, der die Hauptbegriffe, den Unterschied der Ideen, und das,
						worauf <pb edRef="#a" n="770"/> die Gedanken des Zuhörers sich vorzüglich
						heften sollen, merkbarer macht; die den Vortrag begleitende Geberdensprache;
						zum Theil auch der <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Affect</term>
            </index>Affect</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Affekt</rdg>
        </app>, womit man spricht; und die Idee von der wenigern Kunst, die da
						weniger als in einer ausgearbeiteten Schrift erwartet <app>
          <lem>wird,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">wird</rdg>
        </app> und eine <app>
          <lem>leichtre</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">leichtere</rdg>
        </app>, sich im Reden gleichsam von selbst <app>
          <lem>ergebende,</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">ergebende</rdg>
        </app> Ueberzeugung vorauszusetzen scheint, giebt dem Vortrage eine <app>
          <lem>eigne</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">eigene</rdg>
        </app> Kraft, die sich durch keine <app>
          <lem>todte</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">todten</rdg>
        </app> Zeichen oder Buchstaben so mittheilen läßt. Und selbst die
						Gewohnheit, im menschlichen Leben den Unterricht durchs Gehör mitgetheilt zu
						bekommen, macht uns das leichter, was uns so, als was uns durch
						Schriftzeichen gesagt wird. Alles dieses giebt dem mündlichen Vortrage ein
						gewisses Leben, das uns immer <app>
          <lem>weit</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> mehr als das Todte und Leblose <app>
          <lem>anzieht. Er</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">anzieht; er</rdg>
        </app> befördert also die Aufmerksamkeit, die Verständlichkeit, die
						anschaulichere Erkenntniß, und den Eindruck des Gesagten weit mehr, als was
						wir bloß <app>
          <lem>lesen. <app>
              <lem>Des</lem>
              <rdg wit="#c" type="v">Deß</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">lesen; des</rdg>
        </app>
        <pb edRef="#c" n="180"/> nicht zu gedenken, daß man <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> dem Reden sich mehr <index indexName="subjects-index">
          <term>Wiederholungen</term>
        </index>Wiederholungen, selbst mit andern Worten, erlaubt, welche
						verursachen, daß das, <pb edRef="#b" n="197"/> was der Zuhörer überhört,
						oder nicht recht verstanden hat, ihm dadurch faßlicher wird, sich ihm durch
						die Abänderung der Worte in eben derselben Sache bisweilen auf mehreren
						Seiten darstellt, wenigstens durch die Mannichfaltigkeit des Ausdrucks sich
						mehr empfiehlt.</p>
    </div>
    <div n="123" type="section" id="section_3_123">
      <head><pb edRef="#a" n="771"/>
        <app>
          <lem>123</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">625</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Hat denn auch der <index indexName="subjects-index">
          <term>Zuhörer</term>
        </index>Zuhörer Manches nicht oder nicht genug und zu seiner völligen
						Befriedigung verstanden, so <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app> er den <index indexName="subjects-index">
          <term>Lehrer</term>
        </index>Lehrer näher befragen, und die Schwierigkeiten oder Zweifel, die ihm
						übrig bleiben, von ihm aufgelöset bekommen. – Ist der Lehrer, wie man doch <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> den Meisten voraussetzen <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>, ein <index indexName="subjects-index">
          <term>selbstdenkend</term>
        </index>selbstdenkender und untersuchender <app>
          <lem>Mann:</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Mann,</rdg>
        </app> so wird er viele Entdeckungen in dem mündlichen Vortrage mittheilen,
						die man in Anderer Schriften nicht findet; und ist er Schriftsteller, so
						wird man Vieles in diesen Schriften erst dann recht verstehen, wenn man ihn
						über die <app>
          <lem>nemlichen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">nämlichen</rdg>
        </app> Sachen reden, oder das entwickeln hört, was vielleicht in seinen
						Schriften nur als <app>
          <lem>bloßes</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">blosses</rdg>
        </app> Resultat vorhin angesteller Untersuchungen liegt. Oft muß er auch
						Bedenken tragen, Etwas in Schriften zu <app>
          <lem>äussern</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">äußern</rdg>
        </app>, was er entweder noch nicht öffentlich schreiben mag, weil es ihm
						noch nicht reif genug scheint, und was doch für <app>
          <lem>den</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">dem</rdg>
        </app> Zuhörer Winke und Veranlassungen zu wichtigen Entdeckungen geben <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>, oder was er dem <app>
          <lem>Publicum</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Publikum</rdg>
        </app>, welches aus sehr vermischten Lesern besteht, wegen besorglicher
						Mißdeutung und <app>
          <lem>Mißbrauch</lem>
          <rdg type="v" wit="#c">Mißbrauchs</rdg>
        </app>, nicht wohl sagen <pb edRef="#b" n="198"/>
        <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>, das er hingegen seinen Zuhörern, die er näher kennt, für sehr
						zuträglich hält. – Und wie oft macht er erst während <pb edRef="#c" n="181"/> des Vortrags gewisse Entdeckungen, an die er vorher nie dachte, oder ist
						so glücklich, eine leichtere Wendung, einen deutlichern und bestimmtern
						Ausdruck zu finden; <pb edRef="#a" n="772"/> welches alles ihm vielleicht
						nie wieder einfällt, und für ihn, wie für jeden andern, <app>
          <lem>ausser</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">außer</rdg>
        </app> denen, die ihn gehört haben, verloren ist? – Wie viel giebt es auch
						Dinge, die sich durch keine Schrift, selbst wenn sie von Kupferstichen
						begleitet ist, deutlich, wenigstens <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>anschaulich</term>
            </index>anschaulich</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">anschaulich,</rdg>
        </app> machen lassen, <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> Sprachen <choice>
          <abbr>z. B.</abbr>
          <expan>zum Beispiel</expan>
        </choice>, in der Botanik, <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> Alterthümern, Kunstwerken, <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> der Declamation <choice>
          <abbr>u. s. f.</abbr>
          <expan>und so ferner</expan>
        </choice>? Wie nothwendig ist es dem Lernenden, nicht nur <app>
          <lem>Theorien</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Theorieen</rdg>
        </app> zu hören, oder zu lesen, sondern auch <index indexName="subjects-index">
          <term>Handgriffe</term>
        </index>Handgriffe zu sehen, ohne die er oft nicht weiß, wie er die Theorie
						anwenden soll?</p>
    </div>
    <div n="124" type="section" id="section_3_124">
      <head><app>
          <lem>124</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">626</rdg>
        </app>.</head>
      <p><app>
          <lem>Ließe</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Liesse</rdg>
        </app> sich denn auch aus <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Bücher</term>
            </index>Büchern</lem>
          <rdg wit="#c" type="v"><hi>Büchern</hi></rdg>
        </app> alles das lernen, was man aus dem <index indexName="subjects-index">
          <term>Vortrag</term>
        </index>Vortrage auf Universitäten schöpfen <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>: wie Viele haben Kenntniß der wirklich besten Bücher in jedem Fache,
						und derer, die gerade <hi>ihren</hi> Bedürfnissen angemessen sind? und wie
						viele Gelegenheit, sie <app>
          <lem>würklich</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">wirklich</rdg>
        </app> zu bekommen? Wie viele <index indexName="subjects-index">
          <term>Nebendinge</term>
        </index>Nebendinge, wie viel noch Unverständliches, oder wie viel noch zu
						schwere Kenntnisse und <app>
          <lem>Untersuchungen,</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Untersuchungen</rdg>
        </app> enthalten diese, die den Anfänger zerstreuen, oder unnöthig
						aufhalten? wie Vieles, was ihm unerheblich und unbrauchbar, oder was ihm
						wichtig scheinen <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>, <pb edRef="#b" n="199"/> und <app>
          <lem>beyderley</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">beiderlei</rdg>
        </app>, für ihn wenigstens, nicht ist? zumal da er noch so wenig mit dem
						Innern der Wissenschaften, mit den wahren Fortschritten der Zeit, mit dem <app>
          <lem>Werth</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Werthe</rdg>
        </app> gewisser Kenntnisse und Untersuchungen bekannt ist, als daß er sich
						durch <pb edRef="#a" n="773"/> diese Bücher allein sollte selbst forthelfen
						können. <app>
          <lem></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> Akademische <index indexName="subjects-index">
          <term>Lehrer</term>
        </index>Lehrer hingegen müssen sich, ihrem <pb edRef="#c" n="182"/> ganz <app>
          <lem>eignen Beruf</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">eigenen Berufe</rdg>
        </app> nach, ganz den Wissenschaften widmen; ihre wirklichen Fortschritte
						besser kennen; das Wahre, das Brauchbare, das gerade <hi>der</hi>
        <app>
          <lem>Classe</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Klasse</rdg>
        </app> von Studierenden, mit der sie zu thun haben, <hi>deren</hi> künftigen
						Bestimmung und gewöhnlichen Vorbereitung nach, mit der sie auf Universitäten
						kommen, angemessene, und durch die Zeitbedürfnisse erforderte, gefunden
						haben; gerade also für diese das <index indexName="subjects-index">
          <term>Wesentlichstes</term>
        </index>Wesentlichste, was ihnen nöthig ist, ausheben, und ihnen auf die
						ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten <app>
          <lem>gemässeste</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">gemäßeste</rdg>
        </app> Art vortragen <app>
          <lem>können. Sie</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">können;</rdg>
        </app> haben auch dazu gemeiniglich bessere Gelegenheit und Hülfsmittel, als
						irgend ein <app>
          <lem>Anderer. Selbst</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">Anderer; selbst</rdg>
        </app> ihr <app>
          <lem>eignes</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">eigenes</rdg>
        </app> Interesse erfordert es, um ihr Ansehen <app>
          <lem><choice>
              <sic>zn</sic>
              <corr type="editorial">zu</corr>
            </choice></lem>
          <rdg wit="#a #c" type="typo-correction">zu</rdg>
        </app> erhalten, auf alles dieses bedacht zu seyn, und ihren Vortrag durch
						die beste Wahl, Ordnung, Deutlichkeit und Fruchtbarkeit zu empfehlen.</p>
    </div>
    <div n="125" type="section" id="section_3_125">
      <head><app>
          <lem>125</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">627</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Ueberhaupt haben <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Universitäten</term>
            </index>Universitäten, ausser</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp"><hi>Universitäten</hi>, außer</rdg>
        </app> dem schon Gesagten, ganz <app>
          <lem>eigne</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">eigene</rdg>
        </app> Vortheile für die Wissenschaften und für den daraus entspringenden <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Nutzen</term>
            </index>Nutzen,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Nutzen</rdg>
        </app> in Absicht auf das <app>
          <lem>Publikum <app>
              <lem>überhaupt,</lem>
              <rdg wit="#c" type="v">überhaupt</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">Publicum überhaupt</rdg>
        </app> und die Studierenden <app>
          <lem>insbesondre</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">insbesondere</rdg>
        </app>. – Nach <app>
          <lem>unsrer</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">unserer</rdg>
        </app>
        <pb edRef="#b" n="200"/> jetzigen Verfassung sind Universitäten diejenigen
						Anstalten, <app>
          <lem>worinn</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">worin</rdg>
        </app> fast alle diejenigen gebildet werden, die sich den Wissenschaften
						widmen, von welchen die <index indexName="subjects-index">
          <term>Erziehung</term>
        </index>Erziehung der Jugend abhängt, und <pb edRef="#a" n="774"/> mit
						welchen öffentliche Aemter besetzt werden, die irgend einen Einfluß in die <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Cultur</term>
            </index>Cultur</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Kultur</rdg>
        </app> der Länder haben. Universitäten haben also einen ungemeinen Einfluß
						auf die Wissenschaften und auf die davon abhängende <app>
          <lem>Cultur</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Kultur</rdg>
        </app>; durch sie werden wissenschaftliche Kenntnisse am allgemeinsten
						ausgebreitet; und wenn dieses gleich auch durch Schriftsteller geschieht, so
						sind doch nicht nur die <pb edRef="#c" n="183"/> meisten wissenschaftlichen
						Schriftsteller auf <app>
          <lem>Universitäten;</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Universitäten,</rdg>
        </app> sondern die Schriftsteller haben auch die allgemeinsten Kenntnisse
						auf Universitäten erlangt; was sie hinzu erfinden, wird von akademischen
						Lehrern geprüft, benutzt, <app>
          <lem>verarbeitet;</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">verarbeitet:</rdg>
        </app> und so entsteht ein beständiger Umtausch und eine gegenseitige
						Mittheilung, die immer in dem <app>
          <lem>Publicum</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Publikum</rdg>
        </app> einen gewissen Umlauf von wissenschaftlichen und nützlichen
						Kenntnissen erhält. – Hierzu kommt, daß, wenn auch, zur Aufnahme <app>
          <lem>besondrer</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">besonderer</rdg>
        </app> Wissenschaften, <app>
          <lem>besondre</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">besondere</rdg>
        </app> Anstalten mit <app>
          <lem>großen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">grossen</rdg>
          <rdg wit="#c" type="v">großem</rdg>
        </app> Vortheil können angelegt werden <app>
          <lem>(Bergakademien</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">(Bergakademieen</rdg>
        </app>
        <choice>
          <abbr>z. B.</abbr>
          <expan>zum Beispiel</expan>
        </choice>), doch die Universitäten dazu bestimmt sind, den Unterricht in
							<hi>allen</hi> eigentlichen Wissenschaften zu befördern. Da <app>
          <lem>stoßen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">stossen</rdg>
          <rdg wit="#c" type="v">treffen</rdg>
        </app> also Männer zusammen, die einander, ein jeder mit seinen vorzüglichen
						Kenntnissen in einer besondern Wissenschaft, in die Hände arbeiten können,
						und wo ein jeder <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> dem, was er zu mehrerer <index indexName="subjects-index">
          <term>Vervollkommnung</term>
        </index>Vervollkommnung seiner Wissenschaft aus einer andern <pb edRef="#b" n="201"/> zu entlehnen hat, sich des Raths, der Unterstützung und der
						Vorarbeit des Andern bedienen <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>. Da wird dann auch mancher Studierende, der sich sonst nur auf seine
						Wissenschaft und die <pb edRef="#a" n="775"/> damit unmittelbar
						zusammenhängenden würde eingeschränkt haben, gereitzt, sich zugleich mit
						andern Wissenschaften wenigstens so weit bekannt zu machen, als zu einer
						allgemeinen Kenntniß nöthig <app>
          <lem>ist;</lem>
          <rdg type="v" wit="#c">ist,</rdg>
        </app> weil er eben die Gelegenheit findet, sie zu lernen.</p>
    </div>
    <div n="126" type="section" id="section_3_126">
      <head><app>
          <lem>126</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">628</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Sind <app>
          <lem>über dies</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="pp">überdies</rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Universitäten</term>
        </index>Universitäten <app>
          <lem>gemeine</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">öffentliche</rdg>
        </app> Sammelplätze, wo die, welche zu Wissenschaften und öffentlichen
						Aemtern sollen gebraucht werden, in <app>
          <lem>großer</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">grosser</rdg>
        </app> Anzahl, selbst oft aus sehr verschiedenen Gegenden und Ländern, <app>
          <lem>zusammenfließen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">zusammenfliessen</rdg>
        </app>: so wird durch sie nicht nur die Ausbreitung und <index indexName="subjects-index">
          <term>Circulation</term>
        </index>Circulation <pb edRef="#c" n="184"/> wissenschaftlicher Kenntnisse
						sehr befördert, sondern das <app>
          <lem>Beyspiel</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Beispiel</rdg>
        </app> und die Wetteiferung reitzt und ermuntert auch den Fleiß weit mehr,
						als <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> den Privatstudien und kleinen Schulanstalten. Es werden <index indexName="subjects-index">
          <term>Bekanntschaften</term>
        </index>Bekanntschaften, besonders literarische, gestiftet, die, selbst noch
						nach dem Verlauf der Universitätsjahre, auf mehrere nützliche Verbindungen
						zu öffentlichen Verdiensten und auf das gemeinschaftliche Bestreben zur
						Ausbreitung und <index indexName="subjects-index">
          <term>Aufklärung</term>
        </index>Aufklärung der Wissenschaften <app>
          <lem>großen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">grossen</rdg>
        </app> Einfluß haben. Und junge <app>
          <lem>Studierende</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Leute</rdg>
        </app> haben die sonst nirgends so <app>
          <lem>vorhandne</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">vorhandene</rdg>
        </app> Gelegenheit, die <app>
          <lem>verschiednen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">verschiedenen</rdg>
        </app> Charaktere der Menschen, in Absicht auf Geschäfte ihres Standes,
						kennen zu lernen, <pb edRef="#b" n="202"/> und mit der so sehr <app>
          <lem>verschiednen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">verschiedenen</rdg>
        </app> Denkungsart und Sitten der Menschen bekannter zu werden; welches
						ihnen einen gewissen offnern Sinn giebt, <pb edRef="#a" n="776"/> eine
						gewisse mehrere Theilnehmung an öffentlichen Angelegenheiten (public Spirit)
						wirkt, und die eingeschränkte einseitige Dekungsart, die engherzige
						Gesinnung, die <app>
          <lem>ausschließende</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">ausschliessende</rdg>
        </app> unduldsame Einschränkung der Bemühungen auf Privatvortheil, wo nicht
						verhindert, doch <app>
          <lem>einigermaßen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">einigermassen</rdg>
        </app> schwächt.</p>
    </div>
    <div n="127" type="section" id="section_3_127">
      <head><app>
          <lem>127</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">629</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Endlich kommen noch <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Universitäten</term>
        </index>Universitäten mehrere Umstände zusammen, die sie, vor allen andern
						Anstalten, bequem machen, studierende Jünglinge, durch Unterricht in den
						Wissenschaften, auf künftige Stände vorzubereiten, und sie in den
						Wissenschaften weiter, als sonst, zu bringen. <app>
          <lem></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> Sicherlich erleichtern sie doch auf einer Seite den <index indexName="subjects-index">
          <term>compendiarisch</term>
        </index>compendiarischen Unterricht, ersparen ihnen Mühe, vergebliche
						Arbeit, Zeit und Kosten, und liefern ihnen den Kern desjenigen, was in jeder
						Wissenschaft bisher erfunden und erprobt worden ist, also die <index indexName="subjects-index">
          <term>Grundlage</term>
        </index>Grundlage, auf <app>
          <lem>die</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">der</rdg>
        </app> sie nachher <pb edRef="#c" n="185"/> immer weiter fortbauen, und die
						nachher erlangten einzelnen Erweiterungen, ohne Verwirrung, gleich in
						Ordnung bringen, und als an einen Faden anknüpfen können. <app>
          <lem></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> Auf der andern Seite geben sie ihnen Gelegenheit, wenn sie nur selbst
						wollen, weitere Aufschlüsse, feinere Bemerkungen, wenigstens die heilsamsten
						Räthe in Absicht auf den <pb edRef="#b" n="203"/> Fortgang in
						Wissenschaften, von solchen Lehrern zu bekommen, die die Obrigkeit, als die
						vorzüglichsten Gelehrten in ihrem Fach, und als die <pb edRef="#a" n="777"/>
						Geschicktesten in Mittheilung ihrer Kenntnisse an Andere, irgends finden
						konnte; die, ihrem <app>
          <lem>Beruf</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Berufe</rdg>
        </app> nach, sich <hi>ganz</hi> einer besondern Wissenschaft widmen, und es
						daher, in ihr, natürlich weiter bringen können, als nicht leicht irgend
						jemand, der eine <app>
          <lem>andre</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">andere</rdg>
        </app> Hauptbeschäftigung hat; die durch die beständige Gelegenheit, gleich
						ihre bessern erlangten Kenntnisse und gemachten Entdeckungen Andern wieder
						mittheilen zu können, und durch den Fleiß oder <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#c" type="pt">die</rdg>
        </app> Wißbegierde der Zuhörer ermuntert, durch deren Fragen und Zweifel,
						durch die Wetteiferung mit andern Lehrern, und durch die Verschiedenheit der
						Meinungen und Methoden unter mehrern ihres <app>
          <lem>gleichen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Gleichen</rdg>
        </app>, gedrungen werden, immer weiter vorwärts zu gehen. <app>
          <lem></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> Auch giebt es fast überall, wo Universitäten sind, so ansehnliche
						öffentliche und <index indexName="subjects-index">
          <term>Bibliotheken</term>
        </index>Privat-Bibliotheken, <index indexName="subjects-index">
          <term>Buchhandlungen</term>
        </index>Buchhandlungen, wenigstens <app>
          <lem>Gelegenheit</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Gelegenheit,</rdg>
        </app> leichter, als an den meisten andern Orten, die neuesten Bücher zu <app>
          <lem>bekommen;</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">bekommen,</rdg>
        </app> und die meisten akademischen Gelehrten stehen mit auswärtigen
						Gelehrten in solchen Verbindungen und <index indexName="subjects-index">
          <term>Briefwechsel</term>
        </index>Briefwechsel, daß es auf Universitäten weniger, als meistens
						anderwärts, an den besten Hülfsmitteln zu den Wissenschaften und Gelegenheit
						zu weitern <app>
          <lem>eignen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">eigenen</rdg>
        </app> Fortschritten in denselben, fehlen <app>
          <lem>kan. Wozu</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">kann. Hierzu kommt</rdg>
        </app> noch <pb edRef="#c" n="186"/> der Vortheil <app>
          <lem>kommt</lem>
          <rdg wit="#c" type="om"/>
        </app>, daß Studierende von ihren Lehrern die besondern Schriften und
						Hülfsmittel überhaupt erfragen können, die für sie, oder um sich <pb edRef="#b" n="204"/> über <app>
          <lem>besondre</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">besondere</rdg>
        </app> Gegenstände einer Wissenschaft näher zu unterrichten, die
						zuträglichsten sind, ohne <app>
          <lem>daß sie in der Verlegenheit sind,</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> sich von einem Ohngefähr oder öffentlichen Vorurtheile leiten <app>
          <lem><app>
              <lem>laßen</lem>
              <rdg wit="#c" type="v">lassen</rdg>
            </app> zu müssen</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">zu lassen</rdg>
        </app>.</p>
      <app>
        <lem/>
        <rdg wit="#c" type="ptl"><note place="end"><choice>
              <abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
              <expan>Anmerkung</expan>
            </choice> Die neuesten Schriften über diesen Gegenstand, <choice>
              <abbr>z. B.</abbr>
              <expan>zum Beispiel</expan>
            </choice> von <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_3_127_1"/><index indexName="persons-index">
              <term>Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst</term>
            </index><hi><persName ref="textgrid:253zr">Schleyermacher</persName></hi> über die Universitäten in
								deutschem Sinn, Berlin 1808.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25549"/>
            <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_3_127_2"/><index indexName="persons-index">
              <term>Steffens, Henrik</term>
            </index><hi><persName ref="textgrid:25555">Steffens</persName></hi>
								Vorlesungen über die Idee der Universitäten, 1808.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2554z"/>, enthalten schätzbare Beiträge zu der
								vorstehenden Bemerkung. <hi rend="right-aligned"><choice>
                <abbr>A. d. H.</abbr>
                <expan>Anmerkung des Herausgebers</expan>
              </choice></hi></note></rdg>
      </app>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_3_127_1">
        <label>Schleyermacher über die Universitäten in deutschem Sinn, Berlin
							1808</label>
        <p>Gemeint sind Friedrich Daniel Ernst Schleiermachers (1768–1834)
								<hi>Gelegentliche Gedanken über Universitäten in deutschem Sinn.
								Nebst einem Anhang über eine neu zu errichtende</hi>
						(1808).</p></note>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_3_127_2">
        <label>Steffens Vorlesungen über die Idee der Universitäten, 1808</label>
        <p>Die Vorlesungen <hi>Ueber die Idee der Universitäten</hi> des
							Schleiermacher nahestehenden und ab 1804 in Halle wirkenden Henrik
							Steffens (1773–1845) stammen aus dem Jahr 1809.</p></note>
    </div>
    <div n="128" type="section" id="section_3_128">
      <head><pb edRef="#a" n="778"/>
        <app>
          <lem>128</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">630</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Die bisherigen Anmerkungen über den Werth und die Vortheile der <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Universitäten</term>
            </index>Universitäten</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="v">Universitäten,</rdg>
        </app> hatten <app>
          <lem>vornemlich</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">vornehmlich</rdg>
        </app> die Absicht, Studierende, die auf ihnen sollen gebildet werden, zu <app>
          <lem>mehrern</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">mehrerm</rdg>
        </app> Fleiß und Wahrnehmung dieser <app>
          <lem>treflichen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">trefflichen</rdg>
        </app> Gelegenheit zu ermuntern, die nie wiederkommt, und durch nichts ganz
						ersetzt werden <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>. Es ist noch übrig, <app>
          <lem>einiges</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Einiges</rdg>
        </app> von ihrer rechten <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Benutzung</term>
            </index><hi>Benutzung</hi></lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Benutzung</rdg>
        </app> zu sagen. – <app>
          <lem><hi>Zuerst</hi></lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Zuerst</rdg>
        </app> muß der, wer eine Universität bezieht, und da mit <app>
          <lem>wirklichen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">wirklichem</rdg>
        </app> Nutzen studieren will, einige <index indexName="subjects-index">
          <term>Vorerkenntnisse</term>
        </index><hi>Vorerkenntnisse</hi> mitbringen, ohne die er schlechterdings den
						Docenten nicht gehörig verstehen <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>, weil dieser, eingedenk des Zwecks der Universitäten, die zu höhern
						Wissenschaften und zu weitern Fortschritten in allen Wissenschaften führen
						sollen, sie voraussetzt, und darauf baut, auch wegen der wenigern
						Unwissenden nicht den bessern Theil seiner Zuhörer mit Sachen aufhalten
						darf, die ihnen schon bekannt und geläufig sind. Wem es daran fehlt, der muß
						nothwendig zurückbleiben; er wird nicht ein<pb edRef="#c" n="187"/>mal die
						Lust zu lernen behalten, weil das, was er nicht versteht, ihn auch nicht <app>
          <lem>interessiren</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">intereßiren</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>kan;</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann:</rdg>
        </app> eine <app>
          <lem>Hauptursache</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Hauptursach</rdg>
        </app>, warum die, welche den Schulen zu früh entlaufen <app>
          <lem>sind,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">sind</rdg>
        </app> oder überhaupt <app>
          <lem>ganz</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">ganz,</rdg>
        </app> oder in gewissen Wissenschaften <pb edRef="#b" n="205"/> versäumt auf
						die Universität kommen, selten etwas Rechtes lernen, und selbst aus langer
						Weile sich dem <app>
          <lem><choice>
              <sic>Müßigang</sic>
              <corr type="editorial">Müßiggang</corr>
            </choice></lem>
          <rdg wit="#a" type="typo-correction">Müßiggang</rdg>
          <rdg wit="#c" type="v">Müßiggange</rdg>
        </app> und Unordnungen ergeben. Oder er muß nur erst das Versäumte <app>
          <lem>nachholen;</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">nachholen,</rdg>
        </app> wozu nicht immer Gelegenheit, wenigstens nicht <pb edRef="#a" n="779"/> ohne <app>
          <lem>große</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">grosse</rdg>
        </app> Kosten, ist, wozu die meisten zu stolz sind, wodurch man die ohnehin
						so kurz auf Universitäten <app>
          <lem>zugeschnittne</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">zugeschnittene</rdg>
        </app> Zeit den eigentlichen Wissenschaften entzieht, und, wenn man nicht <app>
          <lem>ausserordentliche</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">außerordentliche</rdg>
        </app> Fähigkeiten und Fleiß besitzt, doch wenig vor sich bringen wird. – Zu
						den unentbehrlichsten Vorerkenntnissen für die, welche <index indexName="subjects-index">
          <term>Theologie</term>
        </index>Theologie studieren wollen, <app>
          <lem>gehört, – ausser</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">gehört – außer</rdg>
        </app> der Bekanntschaft mit der Muttersprache, wie sie in Büchern herrscht,
						– so viele Kenntniß der <index indexName="subjects-index">
          <term>lateinisch</term>
        </index>lateinischen, daß man ein nicht zu schweres lateinisches <app>
          <lem>Buch,</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Buch</rdg>
        </app> ohne fremde <app>
          <lem>Beyhülfe,</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Beihülfe</rdg>
        </app> verstehen, und sich in dieser Sprache wenigstens nothdürftig
						ausdrücken könne; die ersten Anfangsgründe der griechischen Sprache, und
						wenigstens einiger Anfang, leichte griechische Bücher zu verstehen; ein
						wenigstens allgemeiner Begriff von der Geschichte und Geographie, und die
						nothdürftigsten Kenntnisse von der <index indexName="subjects-index">
          <term>Vernunftlehre</term>
        </index>Vernunftlehre. Nicht viel entbehrlicher <app>
          <lem>ist wenigstens:</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">ist: wenigstens</rdg>
        </app> eben so viele Kenntniß der ebräischen wie der griechischen Sprache,
						eine allgemeine Bekanntschaft mit den Wissenschaften überhaupt, oder eine
						literarische <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Encyclopädie</term>
            </index>Encyclopädie</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Encyklopädie</rdg>
        </app>, und die nothdürftigste Kenntniß von den besten Büchern in solchen
						Wissenschaften, die schon auf Schulen getrieben werden, oder auf die <app>
          <lem>man</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">er</rdg>
        </app> sich <app>
          <lem>ins künftige</lem>
          <rdg type="pp" wit="#a">inskünftige</rdg>
        </app> legen will.</p>
      <note place="end"><pb edRef="#b" n="206"/>
        <pb edRef="#c" n="188"/>
        <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#c" type="pt"><choice>
              <abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
              <expan>Anmerkung</expan>
            </choice></rdg>
        </app> Dies ist der <app>
          <lem><hi>geringste</hi></lem>
          <rdg wit="#a" type="v">geringste</rdg>
        </app> Anschlag, von dem nichts <app>
          <lem>kan <app>
              <lem>erlaßen</lem>
              <rdg wit="#a" type="v">erlassen</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">kann erlassen</rdg>
        </app> werden. Die zuletzt <app>
          <lem>angegebnen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">angegebenen</rdg>
        </app> Kenntnisse würden hier mit den andern völlig <app>
          <lem>seyn</lem>
          <rdg wit="#c" type="om"/>
        </app> in <app>
          <lem>eine Classe <app>
              <lem>gesezt</lem>
              <rdg wit="#a" type="v">gesetzt</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">Eine Klasse gesetzt</rdg>
        </app> worden <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#c" type="pt">seyn</rdg>
        </app>, wenn es nicht leider wirklich, auch selbst auf manchen <pb edRef="#a" n="780"/> sonst guten Schulen, noch an Gelegenheit zu diesen
						Kenntnissen fehlte, und nicht auf Universitäten noch eher, als zur Erlangung
						der Kenntnisse der ersten <app>
          <lem>Classe</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="v">Klasse</rdg>
        </app>, Gelegenheit wäre, die dann sogeich im <hi>Anfange</hi> benutzt
						werden müßte, ehe man weiter gehen wollte.</note>
    </div>
    <div n="129" type="section" id="section_3_129">
      <head><app>
          <lem>129</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">631</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Diese Kenntnisse wenigstens vorausgesetzt, ist das <app>
          <lem><hi>nächste</hi></lem>
          <rdg type="v" wit="#a">nächste</rdg>
          <rdg wit="#c" type="v"><hi>Nächste</hi></rdg>
        </app>: kluge Wahl der <index indexName="subjects-index">
          <term>Vorlesungen</term>
        </index>Vorlesungen, die man hören soll. Etwas Allgemeines läßt sich hier
						zwar weder über die Wahl der Wissenschaften, auf die man sich legen, noch
						über die Ordnung sagen, in der man sie nach einander hören sollte. Denn,
						nach den <app>
          <lem>verschiednen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">verschiedenen</rdg>
        </app> Absichten derer, die Theologie studieren wollen, ist eine oder die <app>
          <lem>andre</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">andere</rdg>
        </app> Wissenschaft, zumal Hülfs- oder <app>
          <lem>Nebenwissenschaft,</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Nebenwissenschaft</rdg>
        </app> (siehe den <hi>ersten</hi>
        <app>
          <lem>Theil,)</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Theil),</rdg>
        </app> mehr oder minder <app>
          <lem>nothwendig. Die</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">nothwendig; die</rdg>
        </app> gemeiniglich kurze Dauer des akademischen Lebens erlaubt nicht, alle,
						die man wohl könnte, zu <app>
          <lem>treiben. Und</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">treiben; und</rdg>
        </app> es ist weit nachtheiliger, viel und <app>
          <lem>vielerley</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">vielerlei</rdg>
        </app> Wissenschaften mit einander, als wenige, aber mit rechtem <app>
          <lem>Fleiße</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Fleisse</rdg>
        </app>, zu hören. <app>
          <lem><ref type="note" target="#noe_2_3_129_note1">†)</ref></lem>
          <rdg wit="#c" type="v"><ref type="note" target="#noe_2_3_129_note1">*)</ref></rdg>
        </app> Auch die Wahl ihrer Folge steht nicht immer in <app>
          <lem>unsrer</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">unserer</rdg>
        </app> Gewalt, weil manche Vorlesungen eben nicht, wenn man es wünschte,
						oder nicht von solchen gehalten werden, denen man, sich <app>
          <lem>darinn</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">darin</rdg>
        </app> anvertrauen zu dürfen, glauben <pb edRef="#b" n="207"/> könnte, oder
						weil die Stunden, wo sie gelesen werden, mit andern nothwendigen Arbeiten
						besetzt sind.</p>
      <note n="1" id="noe_2_3_129_note1" place="end"><app>
          <lem>†) <app>
              <lem><choice>
                  <abbr>Anm.</abbr>
                  <expan>Anmerkung</expan>
                </choice></lem>
              <rdg wit="#a" type="v"><hi>Anm.</hi></rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#c" type="pp"><hi>Anm.</hi> *)</rdg>
        </app> Wenn man nicht bloß hören, sondern auch wiederholen, und selbst über
						das Gesagte <pb edRef="#a" n="781"/> nachdenken soll; so <pb edRef="#c" n="189"/> ists höchst verderblich, täglich mehr als vier bis fünf
						Stunden Vorlesungen zu hören, zumal wenn sie schwere oder solche
						Wissenschaften betreffen, <app>
          <lem>worinn</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">worin</rdg>
        </app> uns (<choice>
          <abbr>z. B.</abbr>
          <expan>zum Beispiel</expan>
        </choice> in der Kirchengeschichte) <app>
          <lem>beynahe</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">beinahe</rdg>
        </app> noch <app>
          <lem>alles</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Alles</rdg>
        </app> fremd ist. Denn, wenn auch nicht mit auf Gesundheit und Verhütung zu <app>
          <lem>großer</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">grosser</rdg>
        </app> Anstrengung zu sehen wäre; wenn man auch nicht Ursach hätte, in den
							<index indexName="subjects-index">
          <term>Vorbereitungswissenschaften</term>
        </index>Vorbereitungswissenschaften sich weiter nachzuhelfen, und
						fortzuschreiten: wo soll die hinlängliche Zeit zur Wiederholung und zum <app>
          <lem>eignen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">eigenen</rdg>
        </app> Nachdenken bleiben? Am schlimmsten ist diese Ueberhäufung, wenn sie
						im Anfange geschieht, weil man alsdann weniger mit den Sachen und mit der
						Art des Vortrags eines Docenten bekannt ist. Wer sehr gut vorbereitet auf
						die Universität kommt, <app>
          <lem>kan freylich</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">kann freilich</rdg>
        </app> im Nothfall schon eher etwas Mehreres auf sich nehmen, weil er nicht
						so viel Aufhalt als ein <app>
          <lem>Andrer</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Anderer</rdg>
        </app> findet. Wer sich aber, unbekümmert um das Verstehen, Wiederholen und
						Nachdenken, mit Lectionen überhäuft, im Vertrauen auf seine <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Hefte</term>
            </index>Hefte,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Hefte</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>worinn</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">worin</rdg>
        </app> er doch das Gehörte <app>
          <lem>beylegen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">beilegen</rdg>
        </app>, und <hi>dereinst</hi> eine Wissenschaft daraus lernen <app>
          <lem>könne;</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">könne,</rdg>
        </app> der bedenkt nicht, daß das ohne Verstand und Wahl Nachgeschriebene
						nothwenig sehr fehler- und mangelhaft ausfallen müsse, daß er sich dadurch
						zum Hören ohne Sinn und Ueberlegung gewöhne, daß er sich doch dadurch <pb edRef="#b" n="208"/> die <app>
          <lem>Zeit</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Zeit,</rdg>
        </app> das Andere besser zu lernen benehme, und den Kopf verwirre, also im
						Grunde Wenig gewinne und Vieles verliere.</note>
    </div>
    <div n="130" type="section" id="section_3_130">
      <head><app>
          <lem>130</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">632</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Indessen <app>
          <lem>sey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
        </app> immer dies das <app>
          <lem>erste</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Erste</rdg>
        </app>, daß man <hi>theils</hi> das gleich Anfangs auf Universitäten <pb edRef="#a" n="782"/> nachhole, was man schon mitbringen sollte, aber es
						versäumt hat, <hi>theils</hi>, die Hülfswissenschaften voraus höre, ohne die
						man in der <index indexName="subjects-index">
          <term>Theologie</term>
        </index>Theologie oder ihren Theilen nicht fortkommen <app>
          <lem>kan <app>
              <lem>(<choice>
                  <abbr>z. B<supplied>.</supplied></abbr>
                  <expan>zum Beyspiel/Beispiel</expan>
                </choice></lem>
              <rdg wit="#a" type="v">(z. B.</rdg>
            </app> Metaphysik),</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">kann (z. B. Metaphysik);</rdg>
        </app>
        <hi>theils</hi>, daß man sich vor allen Dingen orientire, <choice>
          <abbr>d. i.</abbr>
          <expan>das ist</expan>
        </choice> wenn man es haben <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>, sich eine An<pb edRef="#c" n="190"/>weisung zur rechten Kenntniß und <app>
          <lem>zum</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> Studium aller Theile der Theologie und der damit zunächst verbundenen
						Wissenschaften geben, und eine eigentliche <index indexName="subjects-index">
          <term>Encyklopädie</term>
        </index>Encyklopädie derselben (<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_3_130_1"/><app>
          <lem>Theil 1.</lem>
          <rdg type="om" wit="#a"/>
        </app> §. <app>
          <lem><ref target="#section_1_24">24</ref></lem>
          <rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_1_42">42.</ref></rdg>
          <rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_1_24">24.</ref></rdg>
        </app>
        <choice>
          <abbr>Anm.</abbr>
          <expan>Anmerkung</expan>
        </choice>) votragen <app>
          <lem>laße</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="v">lasse</rdg>
        </app>. – Auch bleibe immer die allgemeine Regel: von einer Wissenschaft zur
						andern fortzugehen, so wie die eine zur Kenntniß der andern erfordert wird. <app>
          <lem><ref type="note" target="#noe_2_3_130_note1">†)</ref></lem>
          <rdg wit="#c" type="v"><ref type="note" target="#noe_2_3_130_note1">*)</ref></rdg>
        </app> Ist aber die eine nicht schlechterdings zur Verständlichkeit und
						Ueberzeugung in der andern nothwendig; nimmt die eine Manches aus der
						andern, und diese wieder aus jener; oder werfen <app>
          <lem>beyde</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">beide</rdg>
        </app> gegenseitiges Licht auf <app>
          <lem>einander,</lem>
          <rdg type="v" wit="#c">einander</rdg>
        </app> (wie <choice>
          <abbr>z. B.</abbr>
          <expan>zum Beispiel</expan>
        </choice>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Dogmatik</term>
        </index>Dogmatik auf <index indexName="subjects-index">
          <term>Kirchengeschichte</term>
        </index>Kirchengeschichte, <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Hermenevtik</term>
            </index>Hermenevtik</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Hermeneutik</rdg>
        </app> auf Auslegung, und umgekehrt): so <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app> es ziemlich gleichgültig seyn, welche man früher oder später
						höre.</p>
      <note n="1" id="noe_2_3_130_note1" place="end"><app>
          <lem>†)</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp"><choice>
              <abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
              <expan>Anmerkung</expan>
            </choice> *)</rdg>
        </app> Wonach denn am rathsamsten seyn würde, unter den
							<hi>theologischen</hi> Wissenschaften erst <app>
          <lem>Hermenevtik</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Hermeneutik</rdg>
        </app>
        <pb edRef="#b" n="209"/> neben wirklicher Erklärung der heiligen Schrift;
						alsdann Dogmatik und Polemik zu gleicher Zeit, oder letztere nach der
						erstern; Kirchengeschichte, wenn man sie <app>
          <lem>zweymal</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">zweimal</rdg>
        </app> hören könnte, noch <app>
          <lem>vor beyden</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp"><hi>vor</hi> beiden</rdg>
        </app>, wo nicht, lieber erst <app>
          <lem>nach beyden</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp"><hi>nach</hi> beiden</rdg>
        </app>; hierauf die christliche Sittenlehre; und die Symbolik erst nach
						gehörter Dogmatik, Polemik und Kirchengeschichte; zuletzt, oder auch noch
						vor der Symbolik, die <pb edRef="#a" n="783"/> oben im dritten Theil <app>
          <lem>beschriebnen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">beschriebenen</rdg>
        </app> praktischen Wissenschaften zu hören.</note>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_3_130_1">
        <label>Theil 1. §. 24 Anm.</label>
        <p>Wie in der ersten Auflage der <hi>Anweisung</hi> ist auch hier I § 42
							Anm. gemeint. In der dritten Auflage der <hi>Anweisung</hi> hat dieser
							Paragraph keine Anmerkung.</p></note>
    </div>
    <div n="131" type="section" id="section_3_131">
      <head><app>
          <lem>131</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">633</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Ist jemandes akademische Zeit sehr <app>
          <lem>eingeschränkt,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">eingeschränkt:</rdg>
        </app> so thut er besser, nur die <hi>für ihn</hi> nothwendigsten, und
						solche <index indexName="subjects-index">
          <term>Vorlesungen</term>
        </index>Vorlesungen zu hören, <app>
          <lem>worinn</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">worin</rdg>
        </app> er sich selbst künftig am wenigsten durch gute Bücher forthelfen <app>
          <lem>kan <ref type="note" target="#noe_2_3_131_note1">†)</ref>,</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">kann, <ref type="note" target="#noe_2_3_131_note1"><hi rend="superscript">1</hi>)</ref></rdg>
        </app> als zu <app>
          <lem>vielerley</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">vielerlei</rdg>
        </app> auf einmal, oder <app>
          <lem>besondre</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">besondere</rdg>
        </app> Theile der Wissenschaften, <pb edRef="#c" n="191"/> oder <app>
          <lem>einzelne</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">einzle</rdg>
        </app> Wissenschaften zu <app>
          <lem>wiederholten malen</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">wiederholtenmalen</rdg>
        </app> zu hören. – <app>
          <lem>Freylich</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Freilich</rdg>
        </app> ist es für die gründliche Erlernung der Wissenschaften höchst
						nachtheilig, wenn man sie so sehr ins Enge zieht; denn man lernt sie
						alsdann, genau genommen, eigentlich gar nicht, zumal wenn dem Zuhörer <app>
          <lem>darinn beynahe alles</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">darin beinahe Alles</rdg>
        </app> ganz fremd, und er alle Augenblicke in Verlegenheit ist, wie er sich
						orientiren solle; oder die erlangte Erkenntniß ist kaum werth, daß man sich
						damit abgegeben hat, und eines verständigen Studierenden unwürdig. <app>
          <lem><ref type="note" target="#noe_2_3_131_note2">*)</ref></lem>
          <rdg wit="#c" type="v"><ref type="note" target="#noe_2_3_131_note2"><hi rend="superscript">2</hi>)</ref></rdg>
        </app> Wenn aber jemand durch <app>
          <lem>äusserliche</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">äußerliche</rdg>
        </app> Umstände genöthigt ist, die Zeit, welche man auf Universitäten
						zubringt, abzukürzen, oder er hat so wenig Fähigkeiten, <pb edRef="#b" n="210"/> oder so eingeschränkte Absichten <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> der Erlernung der Theologie, daß er nicht über die unterste <app>
          <lem>Classe</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Klasse</rdg>
        </app> der Geistlichen hinausgehen <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app> und will, und also nur nach den <hi>nothdürftigsten</hi> Kenntnissen
						trachtet: so ist es wohl zu entschuldigen, wenn er <hi>gelehrtere</hi>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Disciplinen</term>
        </index>Disciplinen nur kurz hört, oder sicht mit einem <app>
          <lem>bloßen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">blossen</rdg>
        </app> Cursus (<choice>
          <abbr>z. B.</abbr>
          <expan>zum Beispiel</expan>
        </choice> in der Philosophie) begnügt, um desto mehr Zeit auf eigent<pb edRef="#a" n="784"/>lich praktische Studien verwenden zu können. – Hat
						man Zeit genug, um über eine Wissenschaft mehr als <app>
          <lem>einmal</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Einmal</rdg>
        </app> zu <app>
          <lem>hören:</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">hören,</rdg>
        </app> so würde dies von <app>
          <lem>großem</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">grossem</rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Nutzen</term>
        </index>Nutzen seyn, weil doch auch der fleißigste Zuhörer viel überhört,
						oder nicht recht <app>
          <lem>fasset</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">faßt</rdg>
        </app>, oder den Werth <app>
          <lem>einzelner</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">einzler</rdg>
        </app> Bemerkungen und der Darstellung der Sachen noch nicht so einsieht,
						als wenn er erst noch mehrere <app>
          <lem>andre</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">andere</rdg>
        </app> Wissenschaften gehört hat, die ihn <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> abermaliger Hörung einer Disciplin auf viele Sachen <app>
          <lem>darinn</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">darin</rdg>
        </app>, und deren Wichtigkeit, erst aufmerksam machen werden. <app>
          <lem><ref type="note" target="#noe_2_3_131_note3">**)</ref></lem>
          <rdg wit="#c" type="v"><ref type="note" target="#noe_2_3_131_note3"><hi rend="superscript">3</hi>)</ref></rdg>
        </app></p>
      <note n="1" id="noe_2_3_131_note1" place="end"><app>
          <lem><app>
              <lem><choice>
                  <abbr>Anm.</abbr>
                  <expan>Anmerkung</expan>
                </choice></lem>
              <rdg wit="#a" type="v"><hi>Anm.</hi></rdg>
            </app> 1. †)</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp"><hi>Anm.</hi> 1)</rdg>
        </app> Die <hi>für ihn nothwenigsten</hi> Wissenschaften <app>
          <lem><choice>
              <sic>bestimmmt</sic>
              <corr type="editorial">bestimmt</corr>
            </choice></lem>
          <rdg wit="#a #c" type="typo-correction">bestimmt</rdg>
        </app> der <app>
          <lem>besondre</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">besondere</rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Beruf</term>
        </index>Beruf, dem er sich <app>
          <lem>widmen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">weyhen</rdg>
        </app> will. Der künftige Prediger <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app> doch wohl eher der Kritik der <pb edRef="#c" n="192"/> Bibel, einer
						weitläufigen Polemik, und dergleichen gelehrterer Studien, als der Moral und
						der Pastoraltheologie, und der künftige Schulmann eher der <app>
          <lem>Vorlesungen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Vorlesung</rdg>
        </app> über symbolische Bücher, Homiletik <choice>
          <abbr>etc.</abbr>
          <expan>et cetera</expan>
        </choice>
        <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#a" type="pt">als der Sprachen, der Geschichte <choice>
              <abbr>etc.</abbr>
              <expan>et cetera</expan>
            </choice></rdg>
        </app> entbehren. – Hat man für eine gewisse Wissenschaft noch keine solche
						Bücher, die, nach dem Bedürfniß des <hi>gründlich</hi> zu unterrichtenden <app>
          <lem><hi>Anfängers</hi></lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Anfängers</rdg>
        </app>, vollständig und gründlich genug wären, um selbst sich daraus eine
							<pb edRef="#b" n="211"/> gute Kenntniß derselben zu verschaffen, <app>
          <lem>wie dies <choice>
              <abbr>z. B.</abbr>
              <expan>zum Beispiel</expan>
            </choice> der Fall bey der christlichen Kirchengeschichte ist;</lem>
          <rdg wit="#c" type="om"/>
        </app> oder könnte man glauben, daß ein gewisser Docent in einer
						Wissenschaft, wenigstens nach den Bedürfnissen des Zuhörers, mehr leisten
						würde, als alle davon vorhandene Bücher: so <app>
          <lem>müßen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">müßten</rdg>
          <rdg wit="#c" type="v">müssen</rdg>
        </app>
        <hi>dergleichen</hi> Vorlesungen vor andern gehört werden.</note>
      <note n="2" id="noe_2_3_131_note2" place="end"><app>
          <lem><app>
              <lem><choice>
                  <abbr>Anm.</abbr>
                  <expan>Anmerkung</expan>
                </choice></lem>
              <rdg wit="#a" type="v"><hi>Anm.</hi></rdg>
            </app> 2. *)</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">2)</rdg>
        </app> Zum <app>
          <lem>Beyspiel kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">Beispiel kann</rdg>
        </app> hier wieder die Geschichte der christlichen Kirche dienen. Fast ihr
							<pb edRef="#a" n="785"/> ganzer Inhalt ist dem Anfänger unbekannt und
						neu; er <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app> sich <app>
          <lem>darinn</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">darin</rdg>
        </app> nicht, wie in eigentlichen Wissenschaften, <app>
          <lem>mit</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">durch bloßes</rdg>
        </app> Nachdenken helfen; sie setzt eine Menge von geographischen,
						historischen, antiquarischen und statistischen Kenntnissen voraus, die immer
						dem Zuhörer gegenwärtig und geläufig seyn müssen, und die, wenn er sie, wie
						man fast durchgängig annehmen <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>, nicht hat, ihm das Meiste unverständlich <app>
          <lem><app>
              <lem>laßen</lem>
              <rdg wit="#c" type="v">lassen</rdg>
            </app>. Auch</lem>
          <rdg type="pp" wit="#a">lassen; auch</rdg>
        </app> ist sie kaum des Lernens werth, wenn sie nicht pragmatisch, im
						wirklichen <app>
          <lem>Zusammenhange</lem>
          <rdg type="v" wit="#a">Zusamenhange</rdg>
        </app>, und zum Theil, wegen der <app>
          <lem>ausserordentlichen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">außerordentlichen</rdg>
        </app> Verunstaltung derselben durch Fabeln, die selbst in
						Religionsvorurtheile übergegangen sind, kritisch vorgetragen wird. Dazu aber
						gehört viel Zeit, theils wegen des nothwendigen Details, theils um die
						Erklärung aller historischen Begriffe einzuschichten, ohne die
						schlechterdings die Geschichte unverständlich bleibt, und die Vorstellung
						ihres Verlaufs keine Ueberzeugung gewährt.</note>
      <note n="3" id="noe_2_3_131_note3" place="end"><app>
          <lem><app>
              <lem><choice>
                  <abbr>Anm.</abbr>
                  <expan>Anmerkung</expan>
                </choice></lem>
              <rdg wit="#a" type="v"><hi>Anm.</hi></rdg>
            </app> 3. **)</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">3)</rdg>
        </app> Welche Lectionen am ersten verdienten, wiederholt gehört zu werden,
						würde nicht sowohl nach der vermeinten Wichtigkeit der Wissenschaften, <pb edRef="#b" n="212"/> die deswegen doch sehr verständlich seyn <app>
          <lem>könnten,</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">könnten</rdg>
        </app> (Dogmatik <choice>
          <abbr>z. B.</abbr>
          <expan>zum Beispiel</expan>
        </choice> und <app>
          <lem>Pastoraltheologie,)</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Pastoraltheolo<pb edRef="#c" n="193"/>gie),</rdg>
        </app> sondern danach zu beurtheilen seyn, ob sie für den besondern Zuhörer
						schwerer als andere zu verstehen und zu behalten sind (wovon die
						Kirchengeschichte wieder ein <app>
          <lem>Beyspiel</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Beispiel</rdg>
        </app> abgiebt). Dahin gehören auch die, <app>
          <lem>worinn</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">worin</rdg>
        </app> man merkt, daß man noch am meisten zurück <app>
          <lem>sey; worinn</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">sei; worin</rdg>
        </app> uns ein Docent, den man darüber hörte, nicht Genüge gethan hat; und
						die, welche man im Anfange des akademischen Lebens hörte, wo man wegen noch
						nicht genugsamer Hülfskenntnisse, und selbst wegen Ungewohnheit des Vortrags
						eines Lehrers, <app>
          <lem>alles</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Alles</rdg>
        </app> ohnehin nur halb gehört hat.</note>
    </div>
    <div n="132" type="section" id="section_3_132">
      <head><pb edRef="#a" n="786"/>
        <app>
          <lem>132</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">634</rdg>
        </app>.</head>
      <p><app>
          <lem>Bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Bei</rdg>
        </app> der <index indexName="subjects-index">
          <term>Wahl</term>
        </index>Wahl der <index indexName="subjects-index">
          <term>Lehrer</term>
        </index><hi>Lehrer</hi>, deren Unterricht man sich anvertrauen will, – wenn
						sie anders in <app>
          <lem>unsrer</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">unsre</rdg>
          <rdg wit="#c" type="v">unserer</rdg>
        </app> Gewalt steht – ist mehr Vorsichtigkeit nöthig, als man gemeiniglich
						denkt, weil davon der wirklich <app>
          <lem>größeste</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">grösseste</rdg>
          <rdg wit="#c" type="v">größte</rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Nutzen</term>
        </index>Nutzen abhängt, den man von dem Aufenthalt auf Universitäten zu
						erwarten hat. Es ist eben so nachtheilig, sich <app>
          <lem>darinn</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">darin</rdg>
        </app> bloß auf <app>
          <lem>Andrer</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Anderer</rdg>
        </app> Rath, als auf sein <app>
          <lem>eignes</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">eigenes</rdg>
        </app> Urtheil zu <app>
          <lem>verlaßen</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="v">verlassen</rdg>
        </app>. – Nicht bloß auf jenen. Denn, – <app>
          <lem>ausser dem</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">ausserdem</rdg>
          <rdg wit="#c" type="pp">außer dem,</rdg>
        </app> daß die, so oft am besten rathen könnten, nicht immer rathen wollen,
						um sich nicht <app>
          <lem>jemanden</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="v">jemandem</rdg>
        </app> aufzudringen, oder nicht für <app>
          <lem>parteyisch</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">parteiisch</rdg>
        </app> gehalten zu werden, oder Feindschaft und Verdacht von Abneigung gegen
						Andere zu verhüten, oder weil sie merken, daß der Stolz der Fragenden möchte
						beleidigt werden, und diese <pb edRef="#b" n="213"/> sonach gerade das
						Gegentheil thun, – so kennen sie die besondern Bedürfnisse der Fragenden
						nicht genug, weil sie weder mit ihren Fähigkeiten, noch mit ihren
						Vorerkenntnissen und besondern Absichten <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> ihrem Studieren bekannt sind; oder sie kennen die Lehrer nicht
						hinlänglich in Absicht auf ihren mündlichen Vortrag und ihre Fähigkeit,
						Anfängern gewisse Kenntnisse <app>
          <lem>beyzubringen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">beizubringen</rdg>
        </app>; oder <pb edRef="#c" n="194"/> haben unrichtige, oft sehr seltsame,
						Begriffe und Vorurtheile von dem Werthe eines Lehrers; oder handeln gar nach
						Leidenschaften und <app>
          <lem>äusserlichen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">äußerlichen</rdg>
        </app> Rücksichten. – Auf der andern Seite fehlt es dem Anfänger selbst
						gemeiniglich an eben diesen Kenntnissen, und er versteht noch zu wenig von
							<pb edRef="#a" n="787"/> dem, was eigentlich zu seinem künftigen Studium
						gehört, von der besten Art sie zu treiben, und den besten Hülfsmitteln und
						Vortheilen <app>
          <lem>dabey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">dabei</rdg>
        </app>, als daß er sich selbst hinlänglich rathen könnte.</p>
    </div>
    <div n="133" type="section" id="section_3_133">
      <head><app>
          <lem>133</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">635</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Will man Andere zu Rathe <app>
          <lem>ziehn:</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">ziehen,</rdg>
        </app> so muß man solche Lehrer, oder Mitstudierende, oder überhaupt <app>
          <lem>Menschen-</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">Personen dazu wählen, die Menschen-,</rdg>
        </app> Zeit- und <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Sachkundige</term>
            </index>Sachkundige dazu wählen, von</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">Sachkenntniß in sich vereinigen, und</rdg>
        </app> denen man <app>
          <lem>es gewiß weiß, oder</lem>
          <rdg wit="#c" type="om"/>
        </app> es <app>
          <lem>ihnen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">sicher</rdg>
        </app> zutrauen <app>
          <lem>kan: –</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">kann,</rdg>
        </app> daß sie wissen, was zur <index indexName="subjects-index">
          <term>Gelehrsamkeit</term>
        </index>Gelehrsamkeit und zu deren Zweigen und Hülfsmitteln, zu deren
						Gestalt und Bedürfniß, in der <app>
          <lem>Zeit</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Zeit,</rdg>
        </app> wo wir leben, und zu der besten Art gehört, überhaupt und einzelne
						Wissenschaften zu studieren; <app>
          <lem></lem>
          <rdg wit="#c" type="om"/>
        </app> daß sie <app>
          <lem>unsre</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">unsere</rdg>
        </app> Bedürfnisse kennen, die man, falls dies nicht seyn könnte, ihnen
						aufrichtig entdecken muß; <app>
          <lem></lem>
          <rdg wit="#c" type="om"/>
        </app> und daß sie einen guten <pb edRef="#b" n="214"/>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Charakter</term>
        </index>Charakter haben, zumal in Absicht auf Bescheidenheit,
						Uneigennützigkeit, Menschenliebe, Schonung Anderer, gewissenhafte
						Gefälligkeit und Aufrichtigkeit. – Will man sich selbst zugleich mit rathen
						– denn, was auch Andere noch so gut zu rathen scheinen, müssen wir doch nie
						ohne gewissenhafte Prüfung annehmen: – so muß man sich selbst dieser
						Tugenden und Kenntnisse bewußt seyn, oder doch vorher sich von den letztern,
						durch Nachfragen <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> solchen, die obige Eigenschaften <app>
          <lem>haben</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">besitzen</rdg>
        </app>, und aus einer guten Anleitung zur Kenntniß der Wissenschaften und
						zur besten <app>
          <lem>Art sie,</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">Art, sie</rdg>
        </app>
        <pb edRef="#c" n="195"/> nach den Bedürfnissen <app>
          <lem>unsrer Zeit,</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">unserer Zeit</rdg>
        </app> zu treiben, <pb edRef="#a" n="788"/> unterrichtet haben; überall aber
						auf seine <app>
          <lem>eignen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">eigenen</rdg>
        </app> besondern Bedürfnisse <app>
          <lem>sehen,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">sehen</rdg>
        </app> und den Werth eines Lehrers nach richtigen Gründen beurtheilen.</p>
    </div>
    <div n="134" type="section" id="section_3_134">
      <head><app>
          <lem>134</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">636</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Diese Gründe oder diese Eigenschaften eines <index indexName="subjects-index">
          <term>Lehrer</term>
        </index>Lehrers, die hier in Anschlag kommen, <app>
          <lem>sind,</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">sind</rdg>
        </app> nicht <app>
          <lem>das gemeine Gerüchte und</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">der öffentliche Ruf oder die</rdg>
        </app> Celebrität eines Lehrers, überhaupt, oder an dem Orte, wo er lehrt,
						sondern: – 1) ob er mit <hi>der</hi> Wissenschaft, die <app>
          <lem>ich</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">man</rdg>
        </app> durch seinen Unterricht will kennen lernen, vorzüglich bekannt,
						vielleicht gar Meister in derselben <app>
          <lem>sey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
        </app>; 2) ob er einen deutlichen <index indexName="subjects-index">
          <term>Vortrag</term>
        </index>Vortrag habe. <app>
          <lem>Dies</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Dieß</rdg>
        </app> schließt <app>
          <lem>zweyerley</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">zweierlei</rdg>
        </app> in <app>
          <lem>sich;</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">sich:</rdg>
        </app>
        <hi>zuerst</hi>, daß der Vortrag den Zuhörern wirklich <index indexName="subjects-index">
          <term>Begriffe</term>
        </index>Begriffe von den <index indexName="subjects-index">
          <term>Sachen</term>
        </index>Sachen <app>
          <lem>beybringe</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">beibringe</rdg>
        </app>, die sie bisher nicht gekannt, oder nicht so gekannt haben, wie sie
						sie nun durch diesen Vortrag kennen lernen; <hi>hernach</hi>, daß er auch
							<index indexName="subjects-index">
          <term>Ueberzeugung</term>
        </index>Ueberzeugung von der Wahrheit des Vorge<pb edRef="#b" n="215"/>tragenen wirke. – Zu dem <hi>ersten</hi> Stück gehört <index indexName="subjects-index">
          <term>Faßlichkeit</term>
        </index><hi>Faßlichkeit</hi> und <index indexName="subjects-index">
          <term>Bestimmtheit</term>
        </index><hi>Bestimmtheit</hi>. <hi>Faßlich</hi> ist der Vortrag, wenn der
						Zuhörer durch die nothwenigsten <app>
          <lem>Vorerkenntnisse</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Vorerkenntnissen</rdg>
        </app>, die er auf die Universität mitbringen muß (§. <app>
          <lem><ref target="#section_3_128">128</ref></lem>
          <rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_3_128">630</ref></rdg>
          <rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_3_128">128.</ref></rdg>
        </app>), oder durch das, was der Lehrer sagt, in den Stand gesetzt wird,
						etwas <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> dem, was gesagt wird, zu denken. <hi>Bestimmt</hi> ist er, wenn durch
						die <app>
          <lem>gegebne</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">gegebene</rdg>
        </app> Erklärung aller Mißverstand abgeschnitten, und der Zuhörer so <app>
          <lem>belehret</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">belehrt</rdg>
        </app> wird, daß er die <app>
          <lem>vorgetragne</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">vorgetragene</rdg>
        </app> Sache von allen andern unterscheiden und einsehen lernt, in wie fern <app>
          <lem>etwas</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">etwas,</rdg>
        </app> so <app>
          <lem>beschaffen,</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">beschaffen</rdg>
        </app>
        <pb edRef="#a" n="789"/> und wahr ist. – Das <app>
          <lem><hi>zweyte</hi></lem>
          <rdg wit="#c" type="v"><hi>zweite</hi></rdg>
        </app> Stück, oder das Ueberzeugende des Vortrags, setzt jene <app>
          <lem>beyden</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">beiden</rdg>
        </app> Eigenschaften voraus, und erfordert <app>
          <lem>noch, <app>
              <lem>ausser</lem>
              <rdg wit="#c" type="v">außer</rdg>
            </app> diesen,</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Gründlichkeit</term>
        </index><hi>Gründlichkeit</hi>, <app>
          <lem><choice>
              <abbr>d. i.</abbr>
              <expan>das ist</expan>
            </choice></lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">d. i.,</rdg>
        </app> daß der Leh<pb edRef="#c" n="196"/>rer nie etwas, wenn es sich nicht
						von selbst versteht, sage, ohne das <app>
          <lem>beyzufügen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">beizufügen</rdg>
        </app>, woraus der Zuhörer erkennen <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>, warum es wahr <app>
          <lem>sey. – Beyde</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">sei. – Beide</rdg>
        </app> Stücke werden durch die <index indexName="subjects-index">
          <term>Ordnung</term>
        </index><hi>Ordnung</hi> befördert, <choice>
          <abbr>d. i.</abbr>
          <expan>das ist</expan>
        </choice> durch eine solche Stellung der Sachen und Worte, welche der Natur
						der Sachen und der Sprache und dem natürlichen Gange gemäß ist, den die
						menschliche Seele nimmt, wenn sie von dem Bekannten zum Auffinden oder
						Verstehen des Unbekannten fortgeht.</p>
      <note n="1" place="end"><app>
          <lem><app>
              <lem><choice>
                  <abbr>Anm.</abbr>
                  <expan>Anmerkung</expan>
                </choice></lem>
              <rdg wit="#a" type="v"><hi>Anm.</hi></rdg>
            </app> 1.</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp"><hi>Anm.</hi> 1)</rdg>
        </app> Es ist also ein sicheres Merkmahl, daß der Lehrer entweder die
						vorgetragenen Sachen selbst nicht recht verstehe, oder die Bedürfnisse
						seiner Zuhörer nicht kenne, oder daß er nicht wirklich darauf bedacht <app>
          <lem>sey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
        </app>, ihnen nützlich zu werden, oder <pb edRef="#b" n="216"/> daß er die
						Gabe des guten Vortrags nicht habe, wenn er, – in Absicht auf
							<hi>Faßlichkeit</hi>, nicht <app>
          <lem>alles</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Alles</rdg>
        </app>, es <app>
          <lem>sey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
        </app> durch eigentlichste Erklärungen (Definitionen), Beschreibungen, <app>
          <lem>Beyspiele</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Beispiele</rdg>
        </app> oder sonstige Erläuterungen erklärt, was er nicht billig <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> der Art von Zuhörern, die er vor sich hat, als bekannt voraussetzen <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>; es müßte denn seyn, daß er etwas sagte, was bloß auf seiner <app>
          <lem>eignen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">eigenen</rdg>
        </app> Erfahrung <app>
          <lem>beruhete</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">beruhte</rdg>
        </app>, oder was er, der Kürze wegen, und um nicht die dermalige
						Aufmerksamkeit der Zuhörer zu zerstreuen, überginge, und auf Schriften
						verwiese, wo er oder Andere es näher erklärt hätten, oder es seinen Zuhörern
						deswegen nicht deutlicher machte, weil sie die dazu nöthigen Vorerkenntnisse
						noch nicht haben könnten, und er sie ihnen, ohne von seinem jetzigen Zweck
						abzukommen, nicht jetzt mitzutheilen <pb edRef="#a" n="790"/> vermöchte. –
						Eben dergleichen übles Kennzeichen, in Absicht auf <hi>Bestimmtheit</hi>,
						wäre <app>
          <lem>dies</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">dieß</rdg>
        </app>, wenn er <app>
          <lem>zweydeutig</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">zweideutig</rdg>
        </app> spräche, oder die Zuhörer durch seinen Vortrag in Verlegenheit <app>
          <lem>ließe</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">liesse</rdg>
        </app>, wie sie das Gesagte von ähnlichen ihnen bekannten Dingen, oder wie
						sie ihnen gleich wahr scheinende Sätze unterscheiden könnten. – Bloße
						Versicherungen oder Machtsprüche, und was dem ähnlich <app>
          <lem>ist,</lem>
          <rdg type="v" wit="#c">ist</rdg>
        </app> (<hi>die</hi> Fälle ausgenommen, so eben erst <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> der Faßlichkeit angegeben wurden), verrathen <pb edRef="#c" n="197"/>
						Mangel an <hi>Gründlichkeit</hi>, – Mangel des natürlichen Zusammenhangs,
						Mangel an <hi>Ordnung</hi> – so wie das <app>
          <lem>bloße</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">blosse</rdg>
        </app> Discuriren, Mangel an allen diesen, sonderlich an den <app>
          <lem>drey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">drei</rdg>
        </app> letzten, Eigenschaften.</note>
      <note n="2" place="end"><pb edRef="#b" n="217"/>
        <app>
          <lem><app>
              <lem><choice>
                  <abbr>Anm.</abbr>
                  <expan>Anmerkung</expan>
                </choice></lem>
              <rdg wit="#a" type="v"><hi>Anm.</hi></rdg>
            </app> 2.</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">2)</rdg>
        </app> Die <hi>Faßlichkeit</hi> des Vortrags muß man nur nicht mit der
							<hi>Leichtigkeit</hi>
        <app>
          <lem>verwechseln;</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">verwechseln:</rdg>
        </app> ein Fehler, den <app>
          <lem>vornemlich</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">vornehmlich</rdg>
        </app> diejenigen begehen, welche verlangen, daß jeder gute Vortrag <index indexName="subjects-index">
          <term>populär</term>
        </index><hi>populär</hi> seyn solle. Wenn zur Einsicht einer Sache
						Anstrengung erfordert wird, und diese Einsicht nicht <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app> ohne gewisse Vorerkenntnisse, die uns geläufig sind, erhalten werden:
						so ist sie auch <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> dem deutlichsten Vortrag demjenigen schwer, dem die letztern fehlen,
						oder nicht gleich zu Gebote <app>
          <lem>stehn</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">stehen</rdg>
        </app>, und der sich nicht anstrengen will. <app>
          <lem>Popularität kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp"><hi>Popularität</hi> kann</rdg>
        </app> in eigentlichen <app>
          <lem>Wissenschaften</lem>
          <rdg wit="#c" type="v"><hi>Wissenschaften</hi></rdg>
        </app> nicht gefordert werden; sie sind für den nicht, <app>
          <lem>wer</lem>
          <rdg type="v" wit="#c">der</rdg>
        </app> der Popularität im Vortrage bedarf. Sie würde der Bestimmtheit und
						Gründlichkeit schaden, und demjenigen nicht genug Unterhaltung gewähren,
						der, wegen mehrerer Fähigkeit, Uebung und Kenntniß der Sachen, nicht nöthig
						hat am Gängelbande der Popularität geleitet zu werden. – Ganz anders verhält
						sichs mit möglichster <index indexName="subjects-index">
          <term>Verdeutlichung</term>
        </index><hi>Verdeutlichung</hi> der <app>
          <lem>Begriffe,</lem>
          <rdg type="v" wit="#a #c">Begriffe</rdg>
        </app> und mit der daher nöthigen <app>
          <lem>langsamen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">langsamen,</rdg>
        </app> oder vielmehr bedächtigen <index indexName="subjects-index">
          <term>Methode</term>
        </index><hi>Methode</hi>. Die <app>
          <lem>erstre</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">erstere</rdg>
        </app>, und, wenn diese sonst wegen Mangel an Kennt<pb edRef="#a" n="791"/>nissen und Uebungen der Zuhörer nicht zu erreichen steht, auch die <app>
          <lem>letztre</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">letztere</rdg>
        </app>, ist unumgänglich nöthig, wenn der Vortrag die vorhin erwähnten
						Eigenschaften haben soll. <app>
          <lem>Bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Bei</rdg>
        </app> Anfängern <app>
          <lem>insbesondre</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">insbesondere</rdg>
        </app> ist sie ein Zaum der Flüchtigkeit und Ungeduld, und gewöhnt
						frühzeitig zu gedachten Eigenschaften, ohne die man nie in Wissenschaften
						zur Vollkommenheit gelangt. Wer diese der Schönheit des Vortrags aufopfern <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>, ist gewiß zum Lehrer der Wissenschaften, und <pb edRef="#b" n="218"/> wer den Werth des guten Vortrags mehr nach Schönheit oder Anmuth
						desselben, als nach den andern Eigenschaften schätzt, zur Beurtheilung des
						rechten akademischen Vortrags, wie zu großen Fortschritten in den
						Wissenschaften, verdorben.</note>
    </div>
    <div n="135" type="section" id="section_3_135">
      <head><pb edRef="#c" n="198"/>
        <app>
          <lem>135</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">637</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Wenn <app>
          <lem>über dies</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">überdies</rdg>
          <rdg wit="#c" type="pp">überdieß</rdg>
        </app> 3) gleich das Interessante des <index indexName="subjects-index">
          <term>Vortrag</term>
        </index><hi>Vortrags</hi> (§. <app>
          <lem><ref target="#section_3_37">37</ref></lem>
          <rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_3_37">539.</ref></rdg>
          <rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_3_37">37.</ref></rdg>
        </app>) nicht nothwendig zum guten <index indexName="subjects-index">
          <term>Lehrvortrag</term>
        </index>Lehrvortrage, der <app>
          <lem>eigentlich</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">doch immer</rdg>
        </app> Belehrung zum Zweck haben muß, erfordert wird, sondern es schon genug
						ist, wenn nur der Lehrer das Interessante der <index indexName="subjects-index">
          <term>Sachen</term>
        </index><hi>Sachen</hi> hervor zu ziehen weiß: so befördert doch das
						Interesse, welches er <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> den Zuhöhrern den Sachen durch den <hi>Vortrag</hi> zu geben
						versteht, die Aufmerksamkeit derselben, und die Lust, sich damit zu
						beschäftigen, ja selbst die Faßlichkeit des Vortrags; und diese Eigenschaft
						verdient <app>
          <lem>daher,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">daher</rdg>
        </app> nicht übersehen zu werden. Ob sie der Lehrer in seiner Gewalt habe,
						ist nach dem, was davon oben gesagt ist, zu beurtheilen. – Fast noch
						nöthiger ist es, 4) Acht zu geben, ob der Lehrer eine gute <index indexName="subjects-index">
          <term>Wahl</term>
        </index>Wahl zwischen dem Nöthigen <pb edRef="#a" n="792"/> und Unnöthigen
						in seinem Vortrage halte. Wer für die erkannte Wahrheit und den Werth
						desjenigen, was er vortragen soll, eingenommen, auf das Beste seiner Zuhörer
						bedacht ist, den Zweck, warum er <app>
          <lem>lehret</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">lehrt</rdg>
        </app>, immer vor Augen hat, und mit Besonnenheit und Ueberlegung handelt,
						wird sich nicht nur lustige Ausschweifungen, Ausfälle auf Andere, <app>
          <lem><choice>
              <abbr>u. d. gl.</abbr>
              <expan>und dergleichen</expan>
            </choice></lem>
          <rdg wit="#c" type="pp"><choice>
              <abbr>u. dgl.</abbr>
              <expan>und dergleichen</expan>
            </choice></rdg>
        </app> nicht erlauben; er wird selbst das <index indexName="subjects-index">
          <term>Nützliches</term>
        </index>Nützliche von dem Unfruchtbaren, das <pb edRef="#b" n="219"/>
						überhaupt Nützliche von dem, was denen, die ihn hören, zuträglich ist,
						absondern, also auch zu tief geschöpfte, aus dem Innersten der
						Wissenschaften <app>
          <lem>hervorgezogne</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">hervorgezogene</rdg>
        </app>, mehr zur vollkommnern Erkenntniß und für schon <app>
          <lem>Eingeweyhete</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Eingeweihete</rdg>
        </app>, als zur allgemeinern Kenntniß einer <app>
          <lem>Wissenschaft,</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Wissenschaft</rdg>
        </app> und für <app>
          <lem>Anfänger,</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Anfänger</rdg>
        </app> gehörende feinere Bemerkungen und Untersuchungen übergehen; er wird
						sich hingegen die Mühe nicht <app>
          <lem>verdrießen <app>
              <lem>laßen</lem>
              <rdg wit="#c" type="v">lassen</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">verdriessen lassen</rdg>
        </app>, auch sehr bekannte, und ihm selbst kaum noch <app>
          <lem>interessirende,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">intereßirende,</rdg>
          <rdg wit="#c" type="v">interessirende</rdg>
        </app> Sachen vorzutragen, wenn sie zur voll<pb edRef="#c" n="199"/>ständigen, deutlichen und gründlichen Einsicht in die vorzutragende
						Wissenschaft gehören.</p>
    </div>
    <div n="136" type="section" id="section_3_136">
      <head><app>
          <lem>136</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">638</rdg>
        </app>.</head>
      <p><app>
          <lem>Bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Bei</rdg>
        </app> einem <index indexName="subjects-index">
          <term>Lehrer</term>
        </index>Lehrer, von <app>
          <lem>den</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="v">dem</rdg>
        </app> man wirklich, zumal nach den Zeitbedürfnissen, <index indexName="subjects-index">
          <term>Nutzen</term>
        </index>Nutzen ziehen will, kommt 5) sehr viel darauf an, ob er in der
						Erkenntniß der Wissenschaft, die er lehrt, und in Verbesserung seines <app>
          <lem>Vortrags,</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Vortrags</rdg>
        </app> immer fortschreite. <app>
          <lem>Freylich kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">Freilich kann</rdg>
        </app> er nicht lauter Neues sagen, darf es auch wegen seiner Zuhörer nicht.
						Er muß <pb edRef="#a" n="793"/> nicht nach dem Neuen und <app>
          <lem>Ausserordentlichen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Außerordentlichen</rdg>
        </app> haschen, <app>
          <lem>noch</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">und</rdg>
        </app> über dem Neuen, <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#c" type="pt">das</rdg>
        </app> oft nicht der Rede <app>
          <lem>werthen</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">werth ist</rdg>
        </app>, bewährte alte <app>
          <lem>Wahrheit</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Wahrheiten</rdg>
        </app> vergessen, oder <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#c" type="pt">sie</rdg>
        </app> übergehen – <app>
          <lem>zwey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">zwei</rdg>
        </app> Fehler, die gemeiniglich aus <app>
          <lem>Eitelkeit,</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Eitelkeit</rdg>
        </app> und <app>
          <lem>bloßer</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">blosser</rdg>
        </app> Begierde zu gefallen, herrühren. Er hat nicht nöthig, es immer zu
						sagen, daß Etwas neu <app>
          <lem>sey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
        </app>, oder daß er Etwas in Rücksicht auf gangbare Streitigkeiten berühre –
						ein Fehler, der die Zuhörer leicht verwöhnt, und ihnen <app>
          <lem>alles</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Alles</rdg>
        </app>, was nicht <app>
          <lem>ausserordentlich</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">außerordentlich</rdg>
        </app> ist, unin<pb edRef="#b" n="220"/>teressant <app>
          <lem>macht;</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">macht</rdg>
        </app> – er <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app> oft besser das Neue oder Ungewöhnliche verstecken, im Vertrauen auf
						die verständigen Zuhörer, die das Gesagte auch auf <index indexName="subjects-index">
          <term>Zeitbedürfnisse</term>
        </index>Zeitbedürfnisse wohl anwenden werden. Auch können gewisse Theile
						einer Wissenschaft von ihm so gut durchdacht, mit so guten Bestimmungen und
						Gründen unterstützt, durch treffende <app>
          <lem>Beyspiele</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Beispiele</rdg>
        </app> so gut <index indexName="subjects-index">
          <term>aufgeklärt</term>
        </index>aufgeklärt seyn, daß Abänderung desjenigen, was er sonst darüber
						gesagt hat, unnöthig, oder selbst schädlich seyn würde. Allein in den
						Wissenschaften gehen die <index indexName="subjects-index">
          <term>Verbesserungen</term>
        </index>Verbesserungen, wenigstens Abwechselungen, und zu gewissen Zeiten
						gehen sie mit sehr schnellen <app>
          <lem>Schritten,</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="v">Schritten</rdg>
        </app> fort. Es muß also ein akademischer Lehrer, der wirklich Interesse für
						die Wahrheit und für die <index indexName="subjects-index">
          <term>Vollkommenheit</term>
        </index>Vollkommenheit einer <app>
          <lem>Wissen<pb edRef="#c" n="200"/>schaft</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Wissenschaft,</rdg>
        </app> hat, der selbst <app>
          <lem>vornemlich</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">vornehmlich</rdg>
        </app> dazu bestellt ist, den <index indexName="subjects-index">
          <term>Fortgang</term>
        </index>Fortgang und die Erweiterung der Wissenschaften zu befördern, alle
						solche Veränderungen sich nicht nur wohl bekannt machen; er muß sie auch
						prüfen, sichten, und das <app>
          <lem>würklich</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">wirklich</rdg>
        </app> Gegründete und Nützliche nicht unbenutzt <app>
          <lem>laßen</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="v">lassen</rdg>
        </app>; und <app>
          <lem>dies</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">dieß</rdg>
        </app> um so <pb edRef="#a" n="794"/> mehr, da sonst seine wißbegierigen
						Zuhörer bald glauben werden ihn zu übersehen, und, was für die Wahrheit
						selbst noch schlimmer ist, das Neue, was sie hören oder lesen, ungeprüft
						annehmen, oder in ihrer Ueberzeugung irre, oder doch von ihm gegen
						Mißverstand und Zweifel nicht genug gedeckt werden. Wie viele Verbesserungen
						leidet nicht auch selbst der gute Vortrag, und wie viele Gelegenheit findet
						nicht der aufmerksame Lehrer, selbst das Alte und Bekannte durch neue
						Zusätze <pb edRef="#b" n="221"/> zu erweitern, <app>
          <lem>verständlicher</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">verständiger</rdg>
        </app> und einleuchtender zu machen, genauer zu bestimmen, besser
						auszudrucken, interessanter darzustellen, und fruchtbarer anzuwenden?</p>
      <note place="end"><app>
          <lem/>
          <rdg wit="#c" type="pt"><choice>
              <abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
              <expan>Anmerkung</expan>
            </choice></rdg>
        </app> Wer mit der Literatur der Zeit und deren Vorübungen, wäre es auch nur
						aus Recensionen neuer Schriften, irgend bekannt ist; und wer darauf Acht
						giebt, ob der Lehrer sich nicht schämt, bisweilen zu bekennen, daß er Etwas
						bisher nicht gewußt, oder nicht recht verstanden habe, oder ob er Etwas
						anders lehre und sage, als man <app>
          <lem>weiß</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">weiß,</rdg>
        </app> daß er es sonst im Reden und Schriften sagte, wenigstens, ob er nicht
						Alt oder Neu oft als Regel des Wahren oder Falschen angebe: der wird bald
						entdecken, ob der Lehrer fortschreite oder <app>
          <lem>zurück bleibe</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">zurückbleibe</rdg>
        </app>, und ob er es mit Wahl und Verstand thue oder nicht?</note>
    </div>
    <div n="137" type="section" id="section_3_137">
      <head><app>
          <lem>137</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">639</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Noch giebt es 6) ein sehr gegründetes Vorurtheil gegen <app>
          <lem>einen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">einem</rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Lehrer</term>
        </index>Lehrer, wenn man weiß, daß er seine Vorträ<pb edRef="#c" n="201"/>ge
						ohne gehörige Vorbereitung halte. <pb edRef="#a" n="795"/> Denn, wenn er
						auch die <app>
          <lem>größesten</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">grössesten</rdg>
          <rdg wit="#c" type="v">größten</rdg>
        </app> Fähigkeiten, Kenntnisse und Gabe zu sprechen <app>
          <lem>besäße</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">besässe</rdg>
        </app>; so ists doch unmöglich, daß ihm, zumal wenn er an Einem Tage <app>
          <lem>vielerley</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">vielerlei</rdg>
        </app> Beschäftigungen hat, alles das <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> einer <index indexName="subjects-index">
          <term>Vorlesung</term>
        </index>Vorlesung gleich <app>
          <lem>beyfiele</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">beifiele</rdg>
        </app>, alle Sachen und Worte sich in <hi>der</hi>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Ordnung</term>
        </index>Ordnung, mit <hi>der</hi>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Präcision</term>
        </index>Präcision, mit <hi>der</hi>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Lebhaftigkeit</term>
        </index>Lebhaftigkeit <app>
          <lem>darstellen</lem>
          <rdg type="v" wit="#a">darstellten</rdg>
        </app>, wie es würde geschehen seyn, wenn er das vorher wohl durchdacht
						hätte, was er sagen <app>
          <lem>wollte. Es</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">wollte; es</rdg>
        </app> ist <pb edRef="#b" n="222"/> vielmehr <app>
          <lem>ohne diese Zubereitung</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> nothwendig, daß er oft verlegen seyn, in Verwirrung gerathen, das <app>
          <lem>erste beste</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">Erste Beste</rdg>
        </app> ergreifen, seine Zuhörer mit Nebendingen unterhalten, wenigstens das
							<index indexName="subjects-index">
          <term>Zweckmäßigstes</term>
        </index>Zweckmäßigste versäumen oder <app>
          <lem>vernachläßigen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">vernachlässigen</rdg>
        </app> müsse. Der Mangel deutlicher Auseinandersetzung und des ordentlichen
						Zusammenhangs, nebst der <app>
          <lem>Beymischung</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Beimischung</rdg>
        </app> ganz fremdartiger, oder der ermüdenden Ausdehnung bekannter Sachen,
						verräth diesen Fehler bald; und wer viele Geschäfte hat, und doch <app>
          <lem>dabey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">dabei</rdg>
        </app> täglich viele Vorlesungen hält, hat die höchst wahrscheinliche
						Vermuthung gegen sich, daß er sich dieser <app>
          <lem>Nachläßigkeit</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Nachlässigkeit</rdg>
        </app>, unvorbereitet zu lesen, schuldig mache, selbst deswegen, weil ihm
						eben diese Menge der Arbeiten nicht Zeit genug läßt, <app>
          <lem>vor</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">für</rdg>
        </app> sich seine Kenntnisse zu erweitern, alles etwa <app>
          <lem>Eingesammlete</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="v">Eingesammelte</rdg>
        </app> zu prüfen und zu sichten, die nöthige Wahl dessen, was er weiß, für
						seine Zuhörer zu machen, und die Heiterkeit des Geistes zu behalten, die zum
						guten <app>
          <lem>Vortrag</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Vortrage</rdg>
        </app> so nöthig, und, weil man zu einer gesetzten Zeit ihn halten muß, oft
						so schwer zu erhalten ist.</p>
      <note n="1" place="end"><pb edRef="#a" n="796"/>
        <app>
          <lem><app>
              <lem><choice>
                  <abbr>Anm.</abbr>
                  <expan>Anmerkung</expan>
                </choice></lem>
              <rdg wit="#a" type="v"><hi>Anm.</hi></rdg>
            </app> 1. –</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp"><hi>Anm.</hi> 1)</rdg>
        </app> Ob ein Lehrer die bisher erwähnten Eigenschaften habe, läßt sich zwar
						oft nur erst entdecken, wenn man ihn mehrmals gehört <app>
          <lem>hat,</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">hat;</rdg>
        </app> und daher wäre es gut, wenn man einen, den man zum Lehrer wählen
						wollte, vorher öfters <pb edRef="#c" n="202"/> und mehrmals hinter einander,
						oder, noch besser, mehrere Lehrer in einem Fach über eben dieselben Sachen
						hören könnte. Indessen da <app>
          <lem>dies</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">dieß</rdg>
        </app> nicht leicht, wenigstens nicht von dem geschehen <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>, der <pb edRef="#b" n="223"/> erst auf die Universität <app>
          <lem>kommt:</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kommt,</rdg>
        </app> so muß man sich, <app>
          <lem>ausser</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">außer</rdg>
        </app> der eingezogenen Erkundigung über diese Eigenschaften eines Lehrers <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> denen, die ihn als einen solchen kennen, wenn sie anders die oben (§. <app>
          <lem><ref target="#section_3_133">133</ref></lem>
          <rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_3_133">635.</ref></rdg>
          <rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_3_133">133.</ref></rdg>
        </app>) erwähnten Kenntnisse und <app>
          <lem>Unparteylichkeit</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Unparteilichkeit</rdg>
        </app> besitzen, an das vorläufig halten, was man von <app>
          <lem>einem</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">einen</rdg>
        </app> solchen nach seinen uns bekannten <index indexName="subjects-index">
          <term>Schriften</term>
        </index>Schriften, oder nach dem Urtheil der Kenner, weiß. – Man <app>
          <lem>kan freylich</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">kann freilich</rdg>
        </app> nicht von der Güte seiner Schriften auf seinen mündlichen Vortrag <app>
          <lem>schließen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">schliessen</rdg>
        </app>; schreibt aber jemand viele <app>
          <lem>Schriften</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Bücher</rdg>
        </app>, schreibt er sich in diesen selbst viel aus, <app>
          <lem>hat er</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">bemerkt man</rdg>
        </app> in diesen die <app>
          <lem>angegebnen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">angegebenen</rdg>
        </app> Fehler des <app>
          <lem>Vortrags:</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Vortrags,</rdg>
        </app> so <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app> man wohl fürchten, sein mündlicher Vortrag werde eben so, oder noch
						fehlerhafter seyn; weil er sich <app>
          <lem>in seinen Schriften</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">als Schriftsteller</rdg>
        </app> mehr Zeit nehmen, und man ihm so viele Achtung für's <app>
          <lem>Publicum</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Publikum</rdg>
        </app>, oder wenigstens für seine <app>
          <lem>eigne</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">eigene</rdg>
        </app> Ehre, zutrauen <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>, daß er <app>
          <lem>in</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">auf seine</rdg>
        </app>
        <hi>Schriften</hi> werde den <app>
          <lem>meisten</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">möglichsten</rdg>
        </app> Fleiß <app>
          <lem>angewendet</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">gewendet</rdg>
        </app> haben. – Ob jemand als <hi>Kenner</hi> über einen akademischen
						Docenten urtheile, ist daraus abzunehmen, wenn er selbst mit der
						Wissenschaft, <app>
          <lem>worinn</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">worin</rdg>
        </app> er den Docenten <app>
          <lem>beurtheilet</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">beurtheilt</rdg>
        </app>, wohl bekannt ist (vorausgesetzt, daß er gewissenhaft, und nicht nach
						Leidenschaften spricht), und wenn er (<choice>
          <abbr>z. B.</abbr>
          <expan>zum Beispiel</expan>
        </choice> in Recensionen) mit einleuchtenden Gründen dieses sein Urtheil
						wahr gemacht hat.</note>
      <note n="2" place="end"><pb edRef="#a" n="797"/>
        <app>
          <lem><app>
              <lem><choice>
                  <abbr>Anm.</abbr>
                  <expan>Anmerkung</expan>
                </choice></lem>
              <rdg wit="#a" type="v"><hi>Anm.</hi></rdg>
            </app> 2.</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">2)</rdg>
        </app> Ueberhaupt aber muß man sich nie <app>
          <lem>anmaßen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">anmassen</rdg>
        </app>, selbst ein Urtheil über den Werth eines Lehrers zu fällen, wenn man
						nicht <hi>theils</hi> diejenigen Vorerkenntnisse mit auf Universitäten
						bringt, die jeder <pb edRef="#b" n="224"/>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Docent</term>
        </index>Docent billig voraussetzen darf, <hi>theils</hi> selbst schon
						richtige Begriffe von den erforderlichen Eigenschaften des <app>
          <lem>zweckmäßigen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">zweckmässigen</rdg>
        </app> akademischen Vortrags hat. Denn ohne jene wird man seinen Vortrag oft
						nicht <app>
          <lem>verständlich, oft sogar <app>
              <lem>ungründlich,</lem>
              <rdg wit="#c" type="v">ungründlich</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">verständlich oder ungründlich</rdg>
        </app> finden, weil man noch gar zu unreif, und mit den bekanntesten Sachen,
						die man <pb edRef="#c" n="203"/> auf Schulen lernen müßte, unbekannt ist.
						Und wer selbst nicht weiß, <hi>was</hi> zu einem solchen guten Vortrage
						gehöre; wer <choice>
          <abbr>z. B.</abbr>
          <expan>zum Beispiel</expan>
        </choice> dessen Werth nach dem <app>
          <lem>Ton</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Tone</rdg>
        </app> seiner populären Lesebücher oder unwissenschaftlicher, mehr zum
						Vergnügen, als zur Belehrung und Ueberzeugung, gelesener Schriften, die so
						sehr den <index indexName="subjects-index">
          <term>Geschmack</term>
        </index>Geschmack an ernsthaften und gründlichen Untersuchungen <app>
          <lem>verderben,</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">verderben;</rdg>
        </app> wer, sag' ich, den Werth jenes Vortrags danach beurtheilen, oder wer
						in einer Wissenschaft und den einzelnen Untersuchungen in denselben gleich
						am <app>
          <lem>Ziel</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Ziele</rdg>
        </app> seyn, gleich entscheiden will, ohne erst das, was <app>
          <lem>dabey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">dabei</rdg>
        </app> zum Grunde liegen muß, wohl gefaßt, deutlich durchdacht, bedächtig
						untersucht zu haben: wird nie anders als verkehrt urtheilen.</note>
      <note n="3" place="end"><app>
          <lem><app>
              <lem><choice>
                  <abbr>Anm.</abbr>
                  <expan>Anmerkung</expan>
                </choice></lem>
              <rdg wit="#a" type="v"><hi>Anm.</hi></rdg>
            </app> 3.</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">3)</rdg>
        </app> Uebrigens, da alle menschliche Vollkommenheit, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_3_137_1"/>unser Wissen und unser Lehren (<app>
          <lem><foreign lang="grc">γινώσκειν καὶ</foreign></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app>
        <foreign lang="grc">προφητεύειν</foreign>), <index indexName="subjects-index">
          <term>Stückwerk</term>
        </index>Stückwerk; da selbst der beste Lehrer nicht immer Herr über die
						Heiterkeit seiner Seele ist; da die Lebensart eines seinem Beruf treuen und
						auf das Wachsthum seiner Kenntnisse und auf die Erweiterung der
						Wissenschaften eifrig bedachten Gelehrten, selbst <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> allem Angenehmen, so vieles Leib und Geist Niederdrückende <pb edRef="#b" n="225"/> mit sich führt, sollte es auch nur <pb edRef="#a" n="798"/> aus der Unlust entstehen, wenn man eine Arbeit, die man gern
						vollenden, und eine Untersuchung, die man gern ins Reine bringen möchte,
						unterbrechen muß; da endlich niemand weniger über den Gelehrten in seinem
						Fach urtheilen <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>, als der <app>
          <lem>bloße</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">blosse</rdg>
        </app> Anfänger: so ist das <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_3_137_2"/><index indexName="classics-index">
          <term><persName>Horaz</persName></term>
        </index><app>
          <lem><persName ref="textgrid:24gzh">horazische</persName> Vbi</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp"><persName>Horazische</persName> Ubi</rdg>
        </app> plura nitent und Optimus ille est, qui minimis <app>
          <lem>vrgetur</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">urgetur</rdg>
        </app> vitiis, auch in Beurtheilung der Lehrer nicht zu vergessen.</note>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_3_137_1">
        <label>unser Wissen und unser Lehren (<foreign lang="grc">γινώσκειν καὶ
								προφητεύειν</foreign>), Stückwerk</label>
        <p>Vgl. 1. Kor 13,9f.</p></note>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_3_137_2">
        <label>horazische Vbi plura nitent und Optimus ille est, qui minimis vrgetur
							vitiis</label>
        <p>Das erste Zitat stammt aus Horaz' knapp gehaltener Schrift <hi>De arte
								poetica</hi>, das zweite aus dessen <hi>Satiren</hi>. In Hor.
								Art. Poet. 351f. heißt es: „Zeigt das Gedicht aber insgesamt
							Klarheit, stören mich kaum noch einzelne Flecken (<hi>verum ubi plura
								nitent in carmine, non ego paucis offendar maculis</hi>)“ (Text und
							Übers. nach Tusculum [Ed. Herrmann/Fink], Düsseldorf/Zürich 2000,
							270.271). In <hi>Hor. Sat.</hi> I 3,68f. stellt Horaz fest: „Ohne Mängel
							kommt keiner zur Welt, und gut ist noch der dran, den die Wenigsten
							plagen (<hi>nam vitiis nemo sine nascitur; optimus ille est, qui minimis
								urgetur</hi>)“ (Text und Übers. aaO 28.29).</p></note>
    </div>
    <div n="138" type="section" id="section_3_138">
      <head><app>
          <lem>138</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">640</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Hat man sich, nach den bisher beschriebenen Regeln der Vorsichtigkeit, zum
						Unterricht in einer Wissenschaft denjenigen <index indexName="subjects-index">
          <term>Lehrer</term>
        </index>Lehrer gewählt, der unter allen, die man haben <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>, dem angegebenen <index indexName="subjects-index">
          <term>Muster</term>
        </index>Muster am nächsten <app>
          <lem>kommt:</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kommt,</rdg>
        </app> so <pb edRef="#c" n="204"/> muß man ihm, auf einer Seite alles
						vernünftige <index indexName="subjects-index">
          <term>Vertrauen</term>
        </index>Vertrauen schenken, auf der andern sich <app>
          <lem>für</lem>
          <rdg type="v" wit="#c">vor</rdg>
        </app> aller blinden Anhänglichkeit an ihm hüten. – Je weniger man selbst
						Fähigkeiten, <app>
          <lem>vornemlich</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">vornehmlich</rdg>
        </app> je weniger man Verstand hat, je träger und unthätiger, je mehr man in
						Kenntnissen, besonders in einer Wissenschaft, noch zurück ist, je weniger
						man andere Lehrer in eben dem Fache kennt, und je mehr man Stolz besitzt,
						der, wenn er in sich selbst nichts <app>
          <lem>findet</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">findet,</rdg>
        </app> was <app>
          <lem>ihm</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">ihn</rdg>
        </app> stützen könnte, sich gern auf Andere lehnt, und durch erborgtes Licht
						zu glänzen sucht: desto mehr ist man in Versuchung, sich bloß an das Ansehen
						seines Lehrers zu hängen, ihm ungeprüft zu folgen, und ihn über alle <app>
          <lem>andre</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">andere</rdg>
        </app> zu setzen; desto unfähiger auch, künftig selbst ein <pb edRef="#b" n="226"/>
        <hi>Lehrer</hi> zu werden. Oft ist der Lehrer selbst Schuld <pb edRef="#a" n="799"/> daran; und, um sich von dieser Seite gegen <app>
          <lem>blinde Achtung</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp"><hi>blinde Achtung</hi></rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>desselben</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> zu verwahren, würde sehr dienlich seyn, <app>
          <lem>in dem <app>
              <lem>Fall</lem>
              <rdg wit="#c" type="v">Falle,</rdg>
            </app> daß</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">wenn</rdg>
        </app> jener, anstatt bedächtig und bescheiden zu untersuchen, gern
						ruhmredig von sich und seinen Kenntnissen oder Erfindungen spricht, und sich
						wegwerfende oder verachtende Machtsprüche erlaubt, desto mehr gegen ihn auf
						seiner Hut zu seyn; auch, wenn man es <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>, mehrere Lehrer, und, wo möglich, auf mehrern Universitäten, zu
						hören, welches auch noch den Vortheil hat, daß man viel Mehreres lernt, und
						sich nicht so sehr an einseitige Beurtheilung gewöhnt.</p>
    </div>
    <div n="139" type="section" id="section_3_139">
      <head><app>
          <lem>139</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">641</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Hinwiederum entspringt das zu wenige Vertrauen auf den gewählten <index indexName="subjects-index">
          <term>Lehrer</term>
        </index>Lehrer und die herabsetzende Kritik, die man sich gegen ihn zu Gute
						hält, aus eben denselben Quellen, nur daß sie mit etwas <app>
          <lem>mehrerem</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">mehreren</rdg>
        </app> Dünkel versetzt ist, der durch Disputirgeist, durch <app>
          <lem>Gewohnheit</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Gewohnheit,</rdg>
        </app> schnell <app>
          <lem>abzuurtheln,</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">abzuurtheln</rdg>
        </app>
        <pb edRef="#c" n="205"/> und vor bedächtiger Untersuchung zu entscheiden, so
						wie durch dem Umgang mit gleich rasch urtheilenden Leuten, oder mit
						Gelehrten, deren Urtheile man gern auffängt, und sich mit ihnen, als mit
						seinen <app>
          <lem>eignen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">eigenen</rdg>
        </app> Federn schmückt, erzeugt und genährt wird. Je mehr man den <app>
          <lem>großen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">grossen</rdg>
        </app> Werth der zumal einen Jüngling so wohl kleidenden <index indexName="subjects-index">
          <term>Bescheidenheit</term>
        </index>Bescheidenheit (§. <app>
          <lem><ref target="#section_3_111">111.</ref></lem>
          <rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_3_111">613.</ref></rdg>
        </app>) erkennt, und diese <index indexName="subjects-index">
          <term>Tugend</term>
        </index>Tugend annimmt; je mehr man sich selbst und seine Schwächen
						studiert; je mehr man sich zu überzeugen <pb edRef="#b" n="227"/> sucht, daß
							<index indexName="subjects-index">
          <term>Verstand</term>
        </index>Verstand nicht vor den Jahren <pb edRef="#a" n="800"/> reif <app>
          <lem>werde</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">wird</rdg>
        </app>, und daß Männer, die schon viel studiert, gedacht, und sich in
						Untersuchungen geübt haben, natürlich weiter müssen gekommen seyn, als der
						Anfänger, auch <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> dem besten Kopf; je mehr man endlich bedenkt, wie sehr man sich <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> Verständigern und Kennern durch dieses jähe Absprechen verächtlich,
						und durch Undankbarkeit verhaßt mache: je mehr wird man sich gegen diese
						Unbescheidenheit verwahren. – Allerdings muß aber das <index indexName="subjects-index">
          <term>Vertrauen</term>
        </index>Vertrauen auf seinen Lehrer <index indexName="subjects-index">
          <term>vernünftig</term>
        </index><hi>vernünftig</hi> seyn. Einiges, was der Lehrer vorträgt, <app>
          <lem>kan freylich</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">kann freilich</rdg>
        </app> der Zuhörer auch schon wissen und beurtheilen, Vieles aber auch
						nicht. Was der Lehrer anders nicht als bloß <hi>versichern</hi> (§. <app>
          <lem><ref target="#section_3_134">134.</ref></lem>
          <rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_3_134">636.</ref></rdg>
        </app>
        <choice>
          <abbr>Anm.</abbr>
          <expan>Anmerkung</expan>
        </choice> 1.), <app>
          <lem>nicht,</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">nicht</rdg>
        </app> den Beweis <app>
          <lem>davon</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> führen, oder ihn begreiflich machen <app>
          <lem>kan, darinn</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">kann, darin</rdg>
        </app> muß man ihm <hi>glauben</hi>, bis man anderwärtsher von dem
						Gegentheil überzeugt wird, oder man muß auf alles <hi>Lernen</hi> von Andern
						Verzicht thun. Was die Wahl der vorzutragenden Sachen und die <index indexName="subjects-index">
          <term>Methode</term>
        </index>Methode <app>
          <lem>betrift</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">betrifft</rdg>
        </app>: so muß man es ihm, als <app>
          <lem>den</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">dem</rdg>
        </app> Verständigern und Geübtern, zutrauen, daß er am besten wissen werde,
						was das Zuträglichste <app>
          <lem>sey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
        </app>. Wenn man aber glaubt, etwas schon besser zu wissen oder beurtheilen
						zu <app>
          <lem>können:</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">können,</rdg>
        </app> so ists doch <pb edRef="#c" n="206"/> vernünftig, sein Urtheil
						aufzuschieben, bis man Gründe und Gegengründe richtig gegen einander
						abgewogen, und dem Lehrer selbst seine Zweifel vorgelegt hat, überhaupt aber
						sich zu bescheiden, daß man, wegen Mangel an Kenntnissen, Erfahrung und
						Uebung, leichter irren und einseitig urtheilen könne, als <app>
          <lem>An<pb edRef="#b" n="228"/>dre</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Andere</rdg>
        </app>, die, nach allen Regeln der Wahrschein<pb edRef="#a" n="801"/>lichkeit, es in <app>
          <lem>Kenntnissen und Fertigkeiten</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">allen diesem</rdg>
        </app> schon weiter gebracht haben.</p>
    </div>
    <div n="140" type="section" id="section_3_140">
      <head><app>
          <lem>140</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">642</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Will man den gewählten <index indexName="subjects-index">
          <term>Lehrer</term>
        </index>Lehrer so gut benutzen, als man immer <app>
          <lem>kan:</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann,</rdg>
        </app> so <app>
          <lem>kan dies</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">kann dieß</rdg>
        </app> eben sowohl durch den <index indexName="subjects-index">
          <term>Umgang</term>
        </index><hi>Umgang</hi> als durch <index indexName="subjects-index">
          <term>Unterricht</term>
        </index><hi>Unterricht</hi> geschehen. – <app>
          <lem>Bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Bei</rdg>
        </app> Benutzung seines <app>
          <lem><hi>Unterrichts</hi></lem>
          <rdg wit="#a" type="v"><hi>Unterrichts</hi>,</rdg>
        </app> hängt sehr viel davon ab, daß man sowohl auf die <app>
          <lem>mannigfaltige</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">mannichfaltige</rdg>
        </app>
        <hi>Art</hi> sehe, wie man ihn zu seinem Vortheil brauchen könne, als auf
						die dazu nöthige <index indexName="subjects-index">
          <term>Gemüthsfassung</term>
        </index><hi>Gemüthsfassung</hi>. Von der <app>
          <lem>Letztern</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">letzteren</rdg>
        </app> ist schon oben geredet worden (§. <app>
          <lem><ref target="#section_3_110">110</ref>
            <app>
              <lem><choice>
                  <abbr>flgg.</abbr>
                  <expan>folgende</expan>
                </choice>);</lem>
              <rdg wit="#c" type="v"><choice>
                  <abbr>f.</abbr>
                  <expan>folgend</expan>
                </choice>),</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp"><ref target="#section_3_110">612.</ref>
								flgg.),</rdg>
        </app> und ich darf nur noch <app>
          <lem>insbesondre</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">insbesondere</rdg>
        </app> an den ununterbrochenen <index indexName="subjects-index">
          <term>Fleiß</term>
        </index>Fleiß <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> Besuchung der Vorlesungen erinnern, dessen einmalige Unterbrechung
						öftere nach sich zieht, und bald zur bösen Gewohnheit, allemal aber deswegen
						nachtheilig wird, weil jede Lücke Dunkelheit zurückläßt, den Zusammenhang
						zerreißt, und der Docent im Folgenden auf dasjenige bauet, was er, als aus
						dem Vorhergehenden bekannt, voraussetzt. – Also hier nur noch Etwas über die
							<hi>Art</hi>, den akademischen Unterricht zu benutzen.</p>
    </div>
    <div n="141" type="section" id="section_3_141">
      <head><app>
          <lem>141</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">643</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Die nächste Absicht <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> Errichtung der <index indexName="subjects-index">
          <term>Universitäten</term>
        </index>Universitäten und dem daselbst eingeführten Un<pb edRef="#b" n="229"/>terricht, war: angehenden <pb edRef="#c" n="207"/> Studierenden, nach
						genugsamer Vorbereitung auf Schulen, <index indexName="subjects-index">
          <term>Belehrung</term>
        </index>Belehrung über diejenigen Wissenschaften zu verschaffen, <pb edRef="#a" n="802"/> die sie <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> der besondern Art ihres künftigen öffentlichen <index indexName="subjects-index">
          <term>Beruf</term>
        </index>Berufs nöthig hätten, <app>
          <lem>so fern</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">sofern</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>dieser Beruf</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">er</rdg>
        </app> gelehrter <index indexName="subjects-index">
          <term>Kenntnisse</term>
        </index>Kenntnisse bedarf, und zwar eine solche Belehrung, die sie mit dem
						Hauptinhalte jeder Wissenschaften im Zusammenhange bekannt machen, und zur
						Grundlage <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> dem <app>
          <lem>eignen</lem>
          <rdg type="v" wit="#c">eigenen</rdg>
        </app> weitern Fortbaue <app>
          <lem>darinn</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">darinn,</rdg>
          <rdg type="v" wit="#c">darin</rdg>
        </app> dienen könnte. Man setzte also Jünglinge voraus, die auch <app>
          <lem>hierinn</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="v">hierin</rdg>
        </app> wollten Männer werden, sich nicht mit dem akademischen Unterricht,
						nicht einmal mit der <app>
          <lem>bloßen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">blossen</rdg>
        </app> Anwendung <app>
          <lem>desselben,</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">desselben</rdg>
        </app> begnügen, sondern wirklich weiter fortbauen. Wie könnt' er auch sonst
							<hi>Vorbereitung</hi> auf die künftige verständige und weise Führung
						eines öffentlichen Amtes werden? Daraus folgt, daß <app>
          <lem>der</lem>
          <rdg wit="#c" type="om"/>
        </app>, wer auf Universitäten studiert, keineswegs seine Pflicht erfülle,
						wenn er bloß Unterricht <hi>empfängt</hi> und <app>
          <lem><hi>einsammlet</hi></lem>
          <rdg wit="#c" type="v"><hi>einsammelt</hi></rdg>
        </app>; welches allein ohnehin der <index indexName="subjects-index">
          <term>Selbstthätigkeit</term>
        </index>Selbstthätigkeit eines vernünftigen Menschen unwürdig ist; sondern
						daß er nur dann jene Absicht <app>
          <lem>erreiche: –</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">erreiche,</rdg>
        </app> wenn er sich das Gelernte zu eigen <app>
          <lem>macht,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">macht;</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem></lem>
          <rdg wit="#c" type="om"/>
        </app> wenn er es als Gelegenheit zum weitern <index indexName="subjects-index">
          <term>Nachdenken</term>
        </index>Nachdenken und <index indexName="subjects-index">
          <term>Anwendung</term>
        </index>Anwendung braucht, <app>
          <lem></lem>
          <rdg wit="#c" type="om"/>
        </app> und wenn er dem Lehrer die Art ablernt, wie man <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> Auffindung, Untersuchung und Mittheilung der Wahrheit verfahren
						müsse.</p>
    </div>
  </div>
  <div type="section-group" id="section_3_142-158">
    <div n="142" type="section" id="section_3_142">
      <head><pb edRef="#b" n="230"/>
        <app>
          <lem>142</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">644</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Die Gedanken eines Andern werden alsdann die <app>
          <lem><hi>meinigen</hi></lem>
          <rdg wit="#c" type="v"><hi>unsrigen</hi></rdg>
        </app>, wenn <app>
          <lem>ich</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">wir</rdg>
        </app> nicht nur eben das <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> seinen Worten oder Zeichen <app>
          <lem>denke</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">denken</rdg>
        </app>, was er dadurch wollte zu verstehen geben, sondern auch <pb edRef="#a" n="803"/> noch vielmehr, wenn <app>
          <lem>ich</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">wir</rdg>
        </app> sie, wie er, für <index indexName="subjects-index">
          <term>wahr</term>
        </index>wahr und <index indexName="subjects-index">
          <term>gut</term>
        </index>gut <app>
          <lem>erkenne</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">erkennen</rdg>
        </app>. Dadurch gehen sie in <app>
          <lem>meine</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">unsere</rdg>
        </app> Vor<pb edRef="#c" n="208"/>stellungen, <app>
          <lem>in meine</lem>
          <rdg wit="#c" type="om"/>
        </app> Ueberzeugung und <app>
          <lem>in meine</lem>
          <rdg wit="#c" type="om"/>
        </app> Neigungen über; und so lange sie nicht auf diese Art <app>
          <lem>mein</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">unser</rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Eigenthum</term>
        </index>Eigenthum <app>
          <lem>worden</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">geworden</rdg>
        </app> sind, <app>
          <lem>kan ich</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">können wir</rdg>
        </app> sie weder für <app>
          <lem>mich</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">uns</rdg>
        </app> noch für <app>
          <lem>Andre</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Andere</rdg>
        </app> brauchbar machen, weil sie mit <app>
          <lem>meinen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">unsern</rdg>
        </app> übrigen Gedanken und Neigungen nicht <app>
          <lem>zusammenfließen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">zusammenfliessen</rdg>
        </app>. Wenn <app>
          <lem>ich</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">wir</rdg>
        </app> das, was <app>
          <lem>ich</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">wir</rdg>
        </app> von Andern gehört oder gelesen <app>
          <lem>habe</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">haben</rdg>
        </app>, nicht wörtlich <app>
          <lem>wiederhole</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">wiederholen</rdg>
        </app>, sondern in <app>
          <lem>meine eignen</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">eigene</rdg>
        </app> Worte <app>
          <lem>einzukleiden,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">einzukleiden</rdg>
        </app> und <app>
          <lem>mir</lem>
          <rdg wit="#c" type="om"/>
        </app> aus der Sprache und aus der Absicht desjenigen, von dem <app>
          <lem>ich</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">wir</rdg>
        </app> sie <app>
          <lem>habe, bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">haben, bei</rdg>
        </app> dem <index indexName="subjects-index">
          <term>Gebrauch</term>
        </index>Gebrauch derselben, Grund anzugeben <app>
          <lem>weiß</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">wissen</rdg>
        </app>, warum <app>
          <lem>ich</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">wir</rdg>
        </app> es so <app>
          <lem>verstehe</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">verstehen</rdg>
        </app>; wenn <app>
          <lem>ich mir</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">wir uns</rdg>
        </app> eben so <index indexName="subjects-index">
          <term>Rechenschaft</term>
        </index>Rechenschaft geben <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">können</rdg>
        </app>, warum <app>
          <lem>ich</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">wir</rdg>
        </app> es für wahr <app>
          <lem>halte</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">halten</rdg>
        </app>, zumal wenn <app>
          <lem>ich</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">wir</rdg>
        </app> es durch <app>
          <lem>eigne</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">eigene</rdg>
        </app> Gedanken zu verbessern oder zu vermehren <app>
          <lem>weiß</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">wissen</rdg>
        </app>; wenn <app>
          <lem>ich erkenne</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">wir erkennen</rdg>
        </app>, wozu <app>
          <lem>ich</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">wir</rdg>
        </app> es <app>
          <lem>brauchen kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">gebrauchen können</rdg>
        </app>, und es in irgend ein Verhältniß mit <app>
          <lem>meinen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">unsern</rdg>
        </app> Bedürfnissen zu setzen <app>
          <lem>verstehe</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">verstehen</rdg>
        </app>: dann <app>
          <lem>kan ich</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">können wir</rdg>
        </app> gewiß wissen, daß <app>
          <lem>ich</lem>
          <rdg type="om" wit="#c"/>
        </app> es <app>
          <lem>in mein Eigenthum verwandelt habe</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">unser <hi>Eigenthum</hi> geworden ist</rdg>
        </app>.</p>
    </div>
    <div n="143" type="section" id="section_3_143">
      <head><app>
          <lem>143</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">645</rdg>
        </app>.</head>
      <p><app>
          <lem>Ich kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">Man kann</rdg>
        </app> aber noch weiter gehen, und es <pb edRef="#b" n="231"/> auch als <app>
          <lem>mein</lem>
          <rdg wit="#c" type="om"/>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Eigenthum</term>
        </index>Eigenthum <hi>verarbeiten</hi>, um <app>
          <lem>mir</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">sich</rdg>
        </app> gleichsam als mit <app>
          <lem>meinem eignen Capital</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">einem eigenen Kapital</rdg>
        </app> Zinsen zu erwerben, welches dadurch geschieht, wenn <app>
          <lem>ich</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">man</rdg>
        </app> es als <hi>Gelegenheit</hi>
        <app>
          <lem><hi>benutze</hi></lem>
          <rdg wit="#c" type="v"><hi>benutzt</hi></rdg>
        </app>, weiter <hi>darüber</hi>
        <app>
          <lem><hi>nachzudenken,</hi></lem>
          <rdg wit="#c" type="v"><hi>nachzudenken</hi></rdg>
        </app>
        <hi>und es</hi>
        <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>anwenden</term>
            </index><hi>anzuwenden</hi></lem>
          <rdg wit="#c" type="v"><hi>anzuwenden</hi>.</rdg>
        </app> (§. <app>
          <lem><app>
              <lem><ref target="#section_3_141">141</ref>).</lem>
              <rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_3_141">643.</ref>).</rdg>
            </app> Dies</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp"><ref target="#section_3_141">141.</ref>)
                                Dieß</rdg>
        </app> führt <app>
          <lem>mich</lem>
          <rdg wit="#c" type="om"/>
        </app> auf <app>
          <lem><hi>eigne</hi></lem>
          <rdg wit="#c" type="v"><hi>eigene</hi></rdg>
        </app> Entdeckungen, wodurch <pb edRef="#a" n="804"/>
        <app>
          <lem>meine</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">die</rdg>
        </app> Kenntnisse mit neuen bereichert werden, und selbst das von Andern
                        Gelernte mehr berichtigt, bestätigt, und nutzbar gemacht wird. Wer <app>
          <lem>dies</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">dieß</rdg>
        </app> nicht thut und auf diese Art mit seinen Kenntnissen <app>
          <lem>wuchert,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">wuchert;</rdg>
        </app> wird zwar ein nützlicher und treuer Lehrer werden können, aber immer
                        nur mittelmäßig bleiben, ohne die Gränzen seiner Wissenschaft zu
                        erweitern.</p>
    </div>
    <div n="144" type="section" id="section_3_144">
      <head><pb edRef="#c" n="209"/>
        <app>
          <lem>144</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">646</rdg>
        </app>.</head>
      <p><app>
          <lem>Nächst dem</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">Nächstdem</rdg>
        </app> läßt sich aus dem <app>
          <lem>Vortrag</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Vortrage</rdg>
        </app> des <index indexName="subjects-index">
          <term>Lehrer</term>
        </index>Lehrers noch mehr Nutzen ziehen, wenn <app>
          <lem>ich</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">man</rdg>
        </app> nicht bloß von ihm, obgleich mit <app>
          <lem>eignem</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">eigenem</rdg>
        </app> Fleiß, <app>
          <lem><hi>lerne</hi></lem>
          <rdg wit="#c" type="v"><hi>lernt</hi></rdg>
        </app>, nicht bloß von dem Gelernten <hi>Anlaß</hi> zu <app>
          <lem>eignen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">eigenen</rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Entdeckungen</term>
        </index>Entdeckungen <app>
          <lem>nehme</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">nimmt</rdg>
        </app>, sondern auch ihm <app>
          <lem><hi>ablerne</hi></lem>
          <rdg wit="#c" type="v"><hi>ablernt</hi></rdg>
        </app>, wie <app>
          <lem>ich</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">man</rdg>
        </app> es anzustellen habe, um Etwas zu finden, zu prüfen, und Andern
                        mitzutheilen (§. <app>
          <lem><app>
              <lem><ref target="#section_3_141">141</ref></lem>
              <rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_3_141">643</ref></rdg>
            </app>). Denn</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp"><ref target="#section_3_141">141.</ref>);
                                denn</rdg>
        </app> sonst bleibt <app>
          <lem>mein</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">das</rdg>
        </app> Lernen immer noch zu <index indexName="subjects-index">
          <term>mechanisch</term>
        </index>mechanisch, und mehr, obgleich <app>
          <lem>eigne,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">eigner</rdg>
          <rdg wit="#c" type="v">eigene,</rdg>
        </app> Wiederholung desjenigen, was er gesagt <app>
          <lem>hat;</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">hat:</rdg>
        </app> und, wenn <app>
          <lem>mich</lem>
          <rdg type="om" wit="#c"/>
        </app> auch <app>
          <lem>mein eigner</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">der eigene</rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Kopf</term>
        </index>Kopf auf weitere Entdeckungen führt, so <app>
          <lem>werde ich mir</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">werden ihm</rdg>
        </app> doch diese sehr <app>
          <lem>erleichtern</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">erleichtert</rdg>
        </app> und <app>
          <lem>vervielfältigen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">vervielfältigt</rdg>
        </app>, wenn <app>
          <lem>ich</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">man</rdg>
        </app> auf die Quellen, <app>
          <lem>woraus</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">woher</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>er</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">der Lehrer</rdg>
        </app> schöpft, Acht <app>
          <lem>gebe</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">giebt</rdg>
        </app>, um sie <pb edRef="#b" n="232"/> selbst zu benutzen, und <app>
          <lem>mir</lem>
          <rdg wit="#c" type="om"/>
        </app> aus der Wahrnehmung des Verfahrens, das er beobachtet, allgemeine
                            <index indexName="subjects-index">
          <term>Regeln</term>
        </index>Regeln <app>
          <lem>abziehe</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">abzuziehen</rdg>
        </app>, die <app>
          <lem>mich bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">man bei</rdg>
        </app> ähnlichen Fällen <app>
          <lem>leiten können</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">befolgen könne</rdg>
        </app>. Gesetzt <app>
          <lem>dann</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">denn</rdg>
        </app> auch, daß <app>
          <lem>ich</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">man</rdg>
        </app> Vieles von dem, was der Lehrer gesagt hat, nicht <app>
          <lem>lerne,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">lerne</rdg>
          <rdg wit="#c" type="v">lernt,</rdg>
        </app> oder wieder <app>
          <lem>vergesse:</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">vergißt,</rdg>
        </app> so <app>
          <lem>werde ich</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">wird man</rdg>
        </app> doch durch dieses Absehen der Regeln und der Art, nach ihnen zu
                        verfahren, eine Menge von <pb edRef="#a" n="805"/>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Grundsätze</term>
        </index><hi>Grundsätzen</hi> gewinnen, die immer, wenn gleich in ganz andern
                        Fällen, <app>
          <lem><app>
              <lem>mir</lem>
              <rdg wit="#c" type="om"/>
            </app> große</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">ihm grosse</rdg>
        </app> Dienste thun werden, so wie dadurch und durch <app>
          <lem>mein eignes</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">das eigne</rdg>
          <rdg wit="#c" type="pp">eigenes</rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Nachdenken</term>
        </index>Nachdenken (§. <app>
          <lem><ref target="#section_3_143">143</ref>) mich</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp"><ref target="#section_3_143">645.</ref>)
                                sich</rdg>
          <rdg wit="#c" type="pp"><ref target="#section_3_143">143.</ref>)
                                sich,</rdg>
        </app> so gut <hi>üben</hi>, daß <app>
          <lem>ich</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">er</rdg>
          <rdg wit="#c" type="v">man</rdg>
        </app> eine Fertigkeit erhalten <app>
          <lem><app>
              <lem>werde</lem>
              <rdg wit="#a" type="v">wird</rdg>
            </app>, selbst</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">wird,</rdg>
        </app> Vieles, was <app>
          <lem>ich</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">er</rdg>
          <rdg wit="#c" type="v">man</rdg>
        </app> in dem <app>
          <lem>Vortrag</lem>
          <rdg type="v" wit="#c">Vortrage</rdg>
        </app> des Lehrers überhört <app>
          <lem>habe</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="v">hat</rdg>
        </app>, und <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#c" type="pt">wohl</rdg>
        </app> noch Mehreres <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#c" type="pt">über den Gegenstand</rdg>
        </app> zu finden.</p>
    </div>
    <div n="145" type="section" id="section_3_145">
      <head><app>
          <lem>145</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">647</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Doch auf den recht nützlichen Gebrauch der akademischen <index indexName="subjects-index">
          <term>Vorlesungen</term>
        </index>Vorlesungen insbesondere zu kommen, so ist es sehr nützlich,
                            <hi>vor</hi> Anhörung der einzelnen Stunden, in dem <pb edRef="#c" n="210"/> Buche, worüber gelesen wird, das bedächtig durchzugehen, was
                        in dieser Stunde möchte erklärt werden, und sich das zu bemerken, was man
                        nicht versteht, oder worüber man vorzüglich Erklärung wünscht. Denn dies
                        erspart nicht nur unnöthiges Nachschreiben, sondern es befördert auch die
                        Aufmerksamkeit, und, wenn diese auch in der Stunde erschlaffte, so wird man
                        doch dasjenige wenigstens vorzüglich bemerken, was uns am meisten <app>
          <lem>inte<pb edRef="#b" n="233"/>reßirt</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">interessirt</rdg>
        </app>, oder uns sonst <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> dem Studium der Wissenschaften am meisten aufhalten möchte.</p>
    </div>
    <div n="146" type="section" id="section_3_146">
      <head><app>
          <lem>146</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">648</rdg>
        </app>.</head>
      <p><app>
          <lem><hi>Bey</hi></lem>
          <rdg wit="#c" type="v"><hi>Bei</hi></rdg>
        </app> dem Anhören des Vortrags <app>
          <lem>selbst</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">selbst,</rdg>
        </app> läßt sich zwar das <app>
          <lem>dreyfache</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">dreifache</rdg>
        </app> Verhalten (§. <app>
          <lem><ref target="#section_3_142">142</ref><ref target="#section_3_144">144</ref></lem>
          <rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_3_142">644</ref><ref target="#section_3_144">646.</ref></rdg>
          <rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_3_142">142</ref><ref target="#section_3_144">144.</ref></rdg>
        </app>) nicht ganz zugleich und mit genugsamer Anstrengung beobachten. Es
                        ist genug, wenn man vor <pb edRef="#a" n="806"/> der Hand nur auf das erste
                        (§. <app>
          <lem><ref target="#section_3_142">142</ref></lem>
          <rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_3_142">644.</ref></rdg>
          <rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_3_142">142.</ref></rdg>
        </app>) bedacht ist, und alle Aufmerksamkeit auf den Vortrag mitbringt, um
                        durchaus demselben mit <app>
          <lem>seinen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">seinem</rdg>
        </app> Gedanken zu folgen, und das Gesagte nicht bloß mit dem <app>
          <lem>Gedächtnisse,</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Gedächtniß</rdg>
        </app> sondern auch mit dem Verstande aufzufassen; sichs also bewußt ist, ob
                        und was man <app>
          <lem>dabey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">dabei</rdg>
        </app> denke, ob es uns einleuchte oder zweifelhaft bleibe, <index indexName="subjects-index">
          <term>nutzbar</term>
        </index>nutzbar scheine oder nicht. Wer zu Wissenschaften wirklich aufgelegt
                        ist, <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> dem wird, selbst unbemerkt, die Kraft und der Trieb nachzudenken, <index indexName="subjects-index">
          <term>anwenden</term>
        </index>anzuwenden, und sich allgemeine Regeln des Verfahrens abzuziehen,
                        doch schon wirksam seyn; und diese Kraft weiter <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> dem Gehörten zu brauchen, bleibt der Zeit der <app>
          <lem>Wiederholung,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Wiederholung</rdg>
        </app> und überhaupt der künftigen <app>
          <lem>Zeit,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Zeit</rdg>
        </app> ohnehin vorbehalten.</p>
    </div>
    <div n="147" type="section" id="section_3_147">
      <head><app>
          <lem>147</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">649</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Sehr rathsam ist es, <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> Anhörung des Vortrags sich Einiges von dem, was man hört, mit
                        vernünftiger Wahl <pb edRef="#c" n="211"/>
        <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>aufzeichnen</term>
            </index>aufzuzeichnen. Denn</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">aufzuzeichnen; denn</rdg>
        </app>
        <pb edRef="#b" n="234"/> dies befördert die Aufmerksamkeit, weil man auch
                        den uns oft störenden Augen und Händen eine Beschäftigung <app>
          <lem>giebt. Es druckt die Sachen</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">giebt: es drückt das Gehörte</rdg>
        </app> dem <index indexName="subjects-index">
          <term>Gedächtniß</term>
        </index>Gedächtniß besser ein, und ist <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> solchen Sachen, die <app>
          <lem>uns</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">vorher</rdg>
        </app> meist oder durchaus unbekannt <app>
          <lem>sind, beynahe</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">waren, beinahe</rdg>
        </app> unentbehrlich. Was man hintennach wieder vergessen hat, ist denn doch
                        nicht verloren, und das <app>
          <lem>Aufgeschriebne</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Aufgeschriebene</rdg>
        </app> erinnert <app>
          <lem>uns</lem>
          <rdg type="om" wit="#c"/>
        </app> wieder an das, was dem Gedächtniß <app>
          <lem>entwischt</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">entfallen</rdg>
        </app> war. Man gewöhnt sich auch dadurch, einen ausführlichen <pb edRef="#a" n="807"/> Vortrag zu concentriren, und auf die <index indexName="subjects-index">
          <term>Hauptsachen</term>
        </index>Hauptsachen zusammen zu ziehen, welches <app>
          <lem>uns</lem>
          <rdg wit="#c" type="om"/>
        </app> hernach <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> dem Lesen der Bücher und <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> dem eignen Denken <app>
          <lem>große</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">grosse</rdg>
        </app> Dienste thut. – Aber nur <app>
          <lem>Einiges</lem>
          <rdg wit="#c" type="v"><hi>Einiges</hi></rdg>
        </app>, und mit <app>
          <lem><app>
              <lem>vernünftiger</lem>
              <rdg wit="#a" type="om"/>
            </app> Wahl</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp"><hi>vernünftiger Wahl</hi></rdg>
        </app>, müßte man <app>
          <lem>aufschreiben. Sonst</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">aufschreiben: sonst</rdg>
        </app> fällt der letzterwähnte Nutzen weg; selbst die eigentliche
                        Aufmerksamkeit leidet darunter, weil das Anhören bloß <index indexName="subjects-index">
          <term>mechanisch</term>
        </index>mechanisch <app>
          <lem>geschiehet</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">geschieht</rdg>
        </app>; und man ist <app>
          <lem>dabey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">dabei</rdg>
        </app> ganz ausser Stande, sichs bewußt zu seyn, ob man es auch verstehe, <app>
          <lem>und, noch vielmehr,</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">oder während man hört und schreibt,
                                zugleich</rdg>
        </app> nachzudenken.</p>
      <note place="end"><app>
          <lem/>
          <rdg wit="#c" type="pt"><choice>
              <abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
              <expan>Anmerkung</expan>
            </choice></rdg>
        </app> Noch seltsamer ist das Nachlesen vorher abgeschriebener <index indexName="subjects-index">
          <term>Hefte</term>
        </index>Hefte, die den <app>
          <lem>sonstigen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">früheren</rdg>
        </app> Vortrag des Docenten über diese Wissenschaft enthalten. Denn, <app>
          <lem>ausser</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">außer</rdg>
        </app> der Unzuverläßigkeit solcher Nachschriften, verhindert das <app>
          <lem>Verhör</lem>
          <rdg wit="#c" type="v"><hi>Ueberhören</hi></rdg>
        </app> des Docenten nach der zugleich nachgelesenen Handschrift, die
                        Aufmerksamkeit auf seinen jetzigen Vortrag. Lieset er vollends nicht bloß
                        seine Hefte ab, und hält, wie billig, einen <app>
          <lem>freyen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">freien</rdg>
        </app> Vortrag: so geht dem Protocollirenden <app>
          <lem>alles</lem>
          <rdg type="v" wit="#c">Alles</rdg>
        </app>, was jener jetzt erst und neu <pb edRef="#b" n="235"/> sagt, und über
                        dem Suchen, wo jedes einzutragen <app>
          <lem>sey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
        </app>, auch die Revision des Bisherigen verloren. <app>
          <lem>Doch diese Sache ist zu verächtlich, um mehr davon zu sagen.</lem>
          <rdg wit="#c" type="om"/>
        </app></note>
    </div>
    <div n="148" type="section" id="section_3_148">
      <head><app>
          <lem>148</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">650</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Soll <app>
          <lem>dieses <index indexName="subjects-index">
              <term>Nachschreiben</term>
            </index>Nachschreiben</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">das <hi>Nachschreiben</hi></rdg>
        </app> nicht seinem <app>
          <lem>Zweck</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Zwecke</rdg>
        </app> mehr hinderlich als förderlich <app>
          <lem>seyn:</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">seyn,</rdg>
        </app> so muß es <hi>erstlich</hi> in mög<pb edRef="#c" n="212"/>lichster
                        Kürze und Geschwindigkeit geschehen, um weder zu ermüden, noch über dem
                        Nachschreiben etwas, vielleicht Wichtigeres, vom <pb edRef="#a" n="808"/>
                        Vortrage zu überhören. Und dies wird sehr erleichtert, wenn man, mit
                        Bemerkung dessen, was eigentlich die Sachen angeht, <app>
          <lem>alles</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Alles</rdg>
        </app> wegläßt, was im Vortrage fremdartig oder <app>
          <lem>bloße</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">blosse</rdg>
        </app> Einkleidung ist; wenn man sich vor der Stunde den Text, worüber
                        gelesen wird, wohl bekannt macht (§. <app>
          <lem><ref target="#section_3_145">145</ref></lem>
          <rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_3_145">647.</ref></rdg>
          <rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_3_145">145.</ref></rdg>
        </app>); und wenn man sich gewöhnt, nicht sowohl mit <index indexName="subjects-index">
          <term>Abkürzungszeichen</term>
        </index>Abkürzungszeichen zu schreiben, als vielmehr mit Zahlen und Zeichen,
                        die auf den Text verweisen, und bloß mit <app>
          <lem>einzelnen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">einzlen</rdg>
        </app> Wörtern die <index indexName="subjects-index">
          <term>Hauptgedanken</term>
        </index>Hauptgedanken, und so viel anzumerken, als hinreichend ist, <app>
          <lem>uns</lem>
          <rdg wit="#c" type="om"/>
        </app> an das Uebrige leicht wieder zu erinnern. – Nächst dem muß man mit
                        weiser Wahl aufzeichnen, aus eben den und andern §. <app>
          <lem><app>
              <lem><ref target="#section_3_147">147</ref></lem>
              <rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_3_147">649.</ref></rdg>
            </app> angegebnen</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp"><ref target="#section_3_147">147.</ref>
                                angegebenen</rdg>
        </app> Ursachen; also – mit gänzlicher Uebergehung alles dessen, was schon
                        im <app>
          <lem>Text</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Texte</rdg>
        </app> steht, was man sonst schon weiß, oder von selbst finden, oder wessen
                        man sich durch Hülfe des Andern leicht wieder erinnern <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>, – die Hauptge<pb edRef="#b" n="236"/>danken mit den angegebenen
                        Bestimmungen, zumal wenn sie uns noch gar nicht bekannt sind, und wir sie
                        nicht durch <index indexName="subjects-index">
          <term>Nachdenken</term>
        </index>Nachdenken ergänzen können; die Gründe und treffende <app>
          <lem>Beyspiele</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Beispiele</rdg>
        </app>, womit die Bemerkungen unterstützt oder erläutert werden; was der
                        Lehrer zu reiferer Untersuchung, oder was er besonders der Aufmerksamkeit
                        empfiehlt; und was uns selbst, während des Vortrags, zur <index indexName="subjects-index">
          <term>Aufklärung</term>
        </index>Aufklärung, Bestätigung oder Bezweifelung einfällt. – Angestrengte
                        Aufmerksamkeit, Verstand und Uebung gehört <app>
          <lem>freylich</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">freilich</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>dazu:</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">dazu;</rdg>
        </app> aber wer <app>
          <lem>jenes beydes</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">dieß beides</rdg>
        </app> besitzt, dem wird die Uebung, und dadurch auch eine zweckmäßig
                        vollständige Aufzeichnung des Gehörten bald geläufig <app>
          <lem>werden; <pb edRef="#a" n="809"/> vornemlich</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">werden, vornehmlich</rdg>
        </app>, wenn er <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> der Wiederholung wahrnimmt, was ihm von dem Gehör<pb edRef="#c" n="213"/>ten entgangen ist, und er das Aufgezeichnete, nebst dem, was
                        ihm dadurch erinnerlich wird, mit dem vergleicht, was Verständigere oder
                        Geübtere ihm einzuhelfen wissen.</p>
      <app>
        <lem/>
        <rdg wit="#c" type="ptl"><note place="end"><choice>
              <abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
              <expan>Anmerkung</expan>
            </choice> Es wäre ungemein wünschenswerth, daß junge Leute schon in
                                den obersten Schulklassen eine Anleitung erhielten, wie man einen
                                Vortrag nachschreiben solle. Aber leider halten sogar schon
                                Schullehrer streng darauf, daß ihre Schüler Alles Wort für Wort
                                nachschreiben müssen, was sie ihnen vortragen. <hi rend="right-aligned"><choice>
                <abbr>A. d. H.</abbr>
                <expan>Anmerkung des Herausgebers</expan>
              </choice></hi></note></rdg>
      </app>
    </div>
    <div n="149" type="section" id="section_3_149">
      <head><app>
          <lem>149</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">651</rdg>
        </app>.</head>
      <p><hi>Nach</hi> vollendeter <index indexName="subjects-index">
          <term>Vorlesung</term>
        </index>Vorlesung ist <app>
          <lem>nicht das weitere Abschreiben des Gehörten oder</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">ein abermaliges <hi>Abschreiben</hi> nur
                                Zeitverschwendung. Selbst</rdg>
        </app> das Nachlesen gewisser Schriften über eben die Sachen, die man gehört
                        hat, <app>
          <lem>nöthig. Beydes nimmt</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">nimmt Anfangs</rdg>
        </app> viel Zeit weg, die man besser anwenden <app>
          <lem><app>
              <lem>kan</lem>
              <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
            </app>. Jenes</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">kan; jenes</rdg>
        </app> befördert auch die Trägheit und das schädliche Vertrauen auf seine <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Hefte</term>
            </index>Hefte</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp"><hi>guten Hefte</hi>.</rdg>
        </app> (§. <app>
          <lem><app>
              <lem><ref target="#section_3_147">147</ref>).</lem>
              <rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_3_147">147.</ref>)</rdg>
            </app> Für</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp"><ref target="#section_3_147">649.</ref>); und
                                für</rdg>
        </app> das <app>
          <lem>weitre Nachlesen</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp"><hi>Nachlesen</hi> großer Werke</rdg>
        </app> ist die Zeit auf Universitäten <pb edRef="#b" n="237"/> nicht
                        bestimmt, wo man <app>
          <lem>nur</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">zunächst mehr</rdg>
        </app> hören und <app>
          <lem>darüber denken</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">nachdenken</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>soll. Es</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">soll; es</rdg>
        </app> verwirrt auch den Zuhörer, weil in Schriften oft <app>
          <lem/>
          <rdg type="pt" wit="#a">etwas</rdg>
        </app> ganz <app>
          <lem><app>
              <lem>was</lem>
              <rdg type="om" wit="#a"/>
            </app> Andres</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">etwas Anderes</rdg>
        </app> über die Sache gesagt, oder das <app>
          <lem>Nemliche</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Nämliche</rdg>
        </app> anders vorgetragen <app>
          <lem>wird;</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">wird,</rdg>
        </app> oder es <app>
          <lem>stehet</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="v">steht</rdg>
        </app> oft das Gelesene mit dem Gehörten <app>
          <lem>in</lem>
          <rdg type="v" wit="#a">im</rdg>
        </app> Widerspruch, und setzt in unzeitige Verlegenheit, wenn man <app>
          <lem>beydes</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Beides</rdg>
        </app> nicht mit einander vereinigen, oder beurtheilen <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>, welches von <app>
          <lem>beyden</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">beiden</rdg>
        </app> das Bessere <app>
          <lem>sey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
        </app>. – Vielmehr wiederhole man bloß das Gehörte, <app>
          <lem>ohngefehr so:</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">ungefähr so,</rdg>
        </app> daß man sich, allenfalls mit Hülfe des erklärten Textes, doch noch
                        besser ohne denselben, wieder das zu vergegenwärtigen <app>
          <lem>suche</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">sucht</rdg>
        </app>, was man gehört hat, und es sich gleichsam selbst <app>
          <lem>vortrage</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">vorträgt</rdg>
        </app>; oder, wenn wir ja so selbst nicht alles wieder finden, daß man dann
                        das erläuterte Buch oder das <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Nachgeschriebenes</term>
            </index>Nachgeschriebene</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Nachgeschriebne</rdg>
        </app> zu Rathe <app>
          <lem>ziehe</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">zieht</rdg>
        </app>; daß man <pb edRef="#a" n="810"/> darüber <app>
          <lem>nach<pb edRef="#c" n="214"/>denke,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">nachdenke</rdg>
        </app> und sich das, was uns dagegen oder darüber <app>
          <lem>beyfällt</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">beifällt</rdg>
        </app>, wenn man es nicht gleich auflösen oder genug beurtheilen <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>, aufzeichne, um es ein andermal <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> mehrerer Muße und weiter erlangten Aufschlüssen genauer zu
                        untersuchen, oder darüber, zumal wenn man etwas nicht recht verstanden oder
                        gefaßt hat, Andere, die weiter sind, oder noch lieber den Docenten selbst,
                        zu befragen. <app>
          <lem>– Kan man das Gehörte in Gesellschaft Andrer wiederholen, so
                                gewinnt man noch mehr dabey. Doch davon nachher.</lem>
          <rdg wit="#c" type="om"/>
        </app></p>
      <app>
        <lem/>
        <rdg wit="#c" type="ptl"><note place="end"><choice>
              <abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
              <expan>Anmerkung</expan>
            </choice> Ganz dürfte doch das <hi>Nachlesen</hi> nicht zu verwerfen
                                seyn, zumal der Lehrer es ja selbst oft empfiehlt, und ihm daran
                                liegen kann, daß der Zuhörer noch eine andere Ansicht kennen und
                                vergleichen lerne. <hi rend="right-aligned"><choice>
                <abbr>A. d. H.</abbr>
                <expan>Anmerkung des Herausgebers</expan>
              </choice></hi></note></rdg>
      </app>
    </div>
    <div n="150" type="section" id="section_3_150">
      <head><pb edRef="#b" n="238"/>
        <app>
          <lem>150</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">652</rdg>
        </app>.</head>
      <p><app>
          <lem>Ausser</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Außer</rdg>
        </app> dem akademischen <app>
          <lem><hi>Vortrage</hi></lem>
          <rdg wit="#a" type="v"><hi>Vortrage</hi>,</rdg>
        </app> sollte man ja nicht <app>
          <lem>unterlaßen</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="v">unterlassen</rdg>
        </app>, auch aus dem <index indexName="subjects-index">
          <term>Umgang</term>
        </index><hi>Umgange</hi> mit seinen <index indexName="subjects-index">
          <term>Lehrer</term>
        </index>Lehrern den möglichsten Nutzen zu <app>
          <lem>ziehn</lem>
          <rdg type="v" wit="#c">ziehen</rdg>
        </app>. – Es gehört<app>
          <lem>, dünkt mich,</lem>
          <rdg wit="#c" type="om"/>
        </app> schon zur Dankbarkeit gegen sie, die jeder gutgeartete Jüngling für
                        eine seiner theuersten und angenehmsten Pflichten halten wird, ihnen Beweise
                        seines Vertrauens nicht vorzuenthalten, als wodurch allein das engere, für <app>
          <lem>Beyde</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Beide</rdg>
        </app> so <app>
          <lem>wohlthätige,</lem>
          <rdg type="v" wit="#c">wohlthätige</rdg>
        </app> Band der <index indexName="subjects-index">
          <term>Freundschaft</term>
        </index>Freundschaft geknüpft werden <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>. Ein edeldenkender Lehrer, dem es mehr um <hi>das</hi> Verdienst, als
                        um <hi>den</hi> Verdienst zu thun ist, wünscht gewiß, seinem Zuhörer so
                        nützlich als möglich zu werden, nicht nur um ihn zu <app>
          <lem>Aemtern</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Stellen</rdg>
        </app> oder Wohlthaten zu verhelfen, wenn es in seiner Gewalt steht,
                        sondern, was weit wichtiger ist, so viel, als er <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>, zu seiner <index indexName="subjects-index">
          <term>Bildung</term>
        </index>Bildung <app>
          <lem>beyzutragen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">beizutragen</rdg>
        </app>. Um jenes, nach den wahren Be<pb edRef="#a" n="811"/>dürfnissen
                        desselben und mit gutem Gewissen zu thun, muß er ihn, nach seinen
                        Fähigkeiten, Fleiß und Charakter <app>
          <lem>kennen;</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kennen:</rdg>
        </app> und dazu hat er <app>
          <lem>ausser</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">außer</rdg>
        </app> dem nähern Umgang keine Gelegenheit. Um, mehr als nur im Allgemei<pb edRef="#c" n="215"/>nen an seiner Bildung zu arbeiten, ihm mehr als nur
                        durch Verbesserung seiner Erkenntniß zu nützen, muß er mehr Gelegenheit <app>
          <lem>haben</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">haben,</rdg>
        </app> als den <app>
          <lem>bloßen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">blossen</rdg>
        </app> öffentlichen Vortrag. Und den Lehrer, unter so manchen drückenden
                        Umständen, <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> guten Willen zu erhalten, ihn zu jener vielumfassenden Wohl<pb edRef="#b" n="239"/>thätigkeit zu <app>
          <lem>ermuntern,</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">ermuntern:</rdg>
        </app> was <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app> erheiternder seyn, als wenn er unter so vielen, die zu dem <app>
          <lem>Stand</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Stande</rdg>
        </app>, dem sie sich <app>
          <lem>äusserlich</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">äußerlich</rdg>
        </app> widmen, wenig oder gar keinen innern Beruf haben, die wenigen
                        Auserwählten, die wahre Blüthe der Jugend, auf der so sehr die Hoffnung der
                        allgemeinern <index indexName="subjects-index">
          <term>Glückseligkeit</term>
        </index>Glückseligkeit der Welt beruht, wenn er <hi>die</hi> kennen lernt,
                        wenn er sich, an <hi>diesen</hi> wenigstens, nicht vergebens gearbeitet zu
                        haben, freuen, mit diesen in engere Verbindung treten <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>, um mit angestrengterem und <app>
          <lem>vorzüglicherm</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">vorzüglichern</rdg>
          <rdg wit="#c" type="v">vorzüglicherem</rdg>
        </app> Fleisse an ihnen, und, durch sie, an dem allgemeinen Besten zu
                        arbeiten?</p>
    </div>
    <div n="151" type="section" id="section_3_151">
      <head><app>
          <lem>151</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">653</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Wirklich hat dieser <index indexName="subjects-index">
          <term>Umgang</term>
        </index>Umgang auch für den studierenden Jüngling ganz <app>
          <lem>eigne</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">eigene</rdg>
        </app> Vortheile. Er <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>, durch nähere <index indexName="subjects-index">
          <term>Befragung</term>
        </index>Befragung des <index indexName="subjects-index">
          <term>Lehrer</term>
        </index>Lehrers, das, was er nicht verstanden hat, besser verstehen lernen,
                        seine Zweifel in seinen Schooß ausschüt<pb edRef="#a" n="812"/>ten,
                        umständlichere und genauere Belehrung einziehen. Er <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app> da von ihm <app>
          <lem>Vieles</lem>
          <rdg type="v" wit="#a">vieles</rdg>
        </app> lernen, was der Lehrer im öffentlichen Vortrage nicht berührte, es <app>
          <lem>sey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
        </app> daß es ihm nicht <app>
          <lem>beyfiel</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">beifiel</rdg>
        </app>, oder die Gränzen der Zeit, es zu sagen und auszuführen, nicht
                        erlaubten, oder daß er Bedenken <app>
          <lem>fand</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">fand,</rdg>
        </app> vor einem vermischten Haufen zu sagen, was er gern in dem <app>
          <lem>freyern</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">freiern</rdg>
        </app> vertraulichen <app>
          <lem>Umgang</lem>
          <rdg type="v" wit="#c">Umgange</rdg>
        </app> denen mittheilt, die es tragen können, die dessen <app>
          <lem>bedürfiger</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bedürftiger</rdg>
        </app>
        <pb edRef="#b" n="240"/> sind, für die es auch, weil es durch ihre <app>
          <lem>eignen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">eigenen</rdg>
        </app> Fragen oder Gedanken veranlaßt wird, <pb edRef="#c" n="216"/> mehr
                        Interesse hat. Der Lehrer <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app> da weit mehr mit Rücksicht auf die besondern Bedürfnisse und
                        Fähigkeiten des Zuhörers sprechen, als in dem <app>
          <lem>Vortrag</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Vortrage</rdg>
        </app> vor sehr <app>
          <lem>verschiednen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">verschiedenen</rdg>
        </app> Zuhörern. Er <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app> ihm, so zu reden, mehr Handgriffe zeigen, ihn auf den Werth der
                        Sachen und ihrer Bestimmungen aufmerksamer machen, ihm die nützliche
                        Anwendung derselben auf <app>
          <lem>besondre</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">besondere</rdg>
        </app> Fälle einleuchtender zeigen. Dem Zuhörer werden dann auch die <index indexName="subjects-index">
          <term>Vorlesungen</term>
        </index>Vorlesungen werther; weil sie ihm durch das im <index indexName="subjects-index">
          <term>Privatumgang</term>
        </index>Privatumgang Gehörte verständlicher werden; weil er nun glauben <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>, was der Lehrer da öffentlich sagt, das sage er mit veranlaßt durch
                        seine Fragen, und er habe dadurch Gelegenheit zu öffentlicher Belehrung
                        Mehrerer gegeben; <app>
          <lem>dies</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">dieß</rdg>
        </app> wird seinen Fleiß noch mehr, es wird ihn selbst ermuntern, sich durch <app>
          <lem>seinem</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="v">seinen</rdg>
        </app> Fleiß dem Lehrer noch beliebter zu machen. Und wie viele Gelegenheit
                        bekommt dieser nun, auch den <index indexName="subjects-index">
          <term>Charakter</term>
        </index>Charakter und das <index indexName="subjects-index">
          <term>Herz</term>
        </index>Herz seines Zuhörers mehr zu bilden, ihn mit der vollen
                        Vertraulichkeit eines <pb edRef="#a" n="813"/> Vaters oder <app>
          <lem>Freundes</lem>
          <rdg type="v" wit="#a">Freundes,</rdg>
        </app> zu vermahnen, ihm zu rathen, ihm alles Gute zu erleichtern? <app>
          <lem>Für</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Vor</rdg>
        </app> wie vielem Unfleiß und <app>
          <lem>wie vielen</lem>
          <rdg type="om" wit="#a"/>
        </app> Ausschweifungen wird dieser sich hüten, wie viele Fehler abzulegen
                        suchen, um sein Vertrauen nicht zu verlieren, und sich seines nähern
                        wohlthätigen Umgangs nicht unwürdig zu machen? Welche vertraulichere <index indexName="subjects-index">
          <term>Freundschaft</term>
        </index>Freundschaft wird durch <app>
          <lem>dies</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">dieß</rdg>
        </app> alles zwischen <app>
          <lem>beyden</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Beiden</rdg>
        </app> ent<pb edRef="#b" n="241"/>stehen, deren Folgen sich auch auf die
                        Zukunft, weit über die Zeit des kurzen akademischen Lebens, erstrecken
                        werden?</p>
      <note n="1" place="end"><app>
          <lem><app>
              <lem><choice>
                  <abbr>Anm.</abbr>
                  <expan>Anmerkung</expan>
                </choice></lem>
              <rdg wit="#a" type="v"><hi>Anm.</hi></rdg>
            </app> 1.</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp"><hi>Anm.</hi> 1)</rdg>
        </app> Es ist daher schon ein sehr gutes Zeichen, wenn jemand einen solchen
                        nähern Umgang, in gedachter Absicht, sucht; <app>
          <lem>und,</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="v">und</rdg>
        </app> wenn man, <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#c" type="pt">um</rdg>
        </app> diese Gelegenheit zu benutzen, nicht aus <app>
          <lem>bloßer</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">blosser</rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Blödigkeit</term>
        </index>Blödigkeit, oder aus Furcht, <app>
          <lem>dem</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">den</rdg>
        </app> Lehrer zu <app>
          <lem>stören,</lem>
          <rdg type="v" wit="#c">stören</rdg>
        </app> und ihm beschwerlich zu fallen, unterläßt: so <pb edRef="#c" n="217"/> ist sehr zu befürchten, daß böses Gewissen, oder die Furcht, sich mehr im
                        Fleiß anstrengen, oder sich in gewissen Unordnungen einschränken zu müssen,
                        oder Gleichgültigkeit gegen Wissenschaften, und deren gründliche Erlernung,
                        oder gar Abneigung vom Guten und von Besserung, die Ursach dieser
                        Zurückziehung <app>
          <lem>sey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
        </app>. – Blödigkeit, die uns um so vieles Gute bringt, sollte Niemanden
                        abschrecken; sie läßt sich eben durch einen solchen Umgang an besten
                        ablegen. – Billiger ist die Furcht, dem Lehrer beschwerlich zu fallen, zumal
                        wenn sich Viele, wie zu wünschen wäre, nach <app>
          <lem>diesen Umgang</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">diesem Umgange</rdg>
        </app> bemüheten. Dieses Letzte ist, <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> der Denkungsart der meisten Studierenden, sicher nicht zu befürchten,
                        und man <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app> es getrost dem <pb edRef="#b" n="242"/> Lehrer <app>
          <lem>überlaßen</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="v">überlassen</rdg>
        </app>, solche Anstalten zu treffen, wo er Mehrern zugleich durch den <index indexName="subjects-index">
          <term>Privatumgang</term>
        </index>Privatumgang nützlich werden <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>. <app>
          <lem></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app>
        <pb edRef="#a" n="814"/> Schonung und Verhütung unzeitiger Störung in
                        nützlichen Arbeiten ist zwar, wie <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> allem Umgange, so besonders gegen Lehrer, eine <app>
          <lem>große</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">grosse</rdg>
        </app> Pflicht, <app>
          <lem>welche</lem>
          <rdg type="v" wit="#a">die</rdg>
        </app> wegen der Menge der Geschäfte und wegen der mehreren Zurückziehung
                        vom Umgange, <app>
          <lem>die</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">welche</rdg>
        </app> selbst durch ihre Lebensart nothwendig gemacht wird, weniger Zeit auf
                        den Umgang wenden können, vielleicht auch, <app>
          <lem>ausser</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">außer</rdg>
        </app> ihrem Kreise, weniger dazu aufgelegt sind. Aber, wenn man nur nicht
                        selbstsüchtig ist, sondern überall mit Weisheit und Schonung handelt; wenn
                        man daher nur Acht giebt, oder sich erkundigt, <app>
          <lem>wenn</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">wann</rdg>
        </app> ein solcher <app>
          <lem>frey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">frei</rdg>
        </app> von eigentlichen Arbeiten <app>
          <lem>sey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
        </app>; sich eben so sehr darauf versteht, kurz und ohne Umschweife seine
                        Gedanken zu sagen, als bescheiden zu seyn, und sich aller Zudringlichkeit zu
                        enthalten; ihn nicht länger <app>
          <lem>aufhält</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">aufhält,</rdg>
        </app> als es der Zweck des jedesmaligen Besuchs mit sich bringt, und diesen
                        Zweck immer <app>
          <lem>dabey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">dabei</rdg>
        </app> vor Augen hat: so wird man diese befürchtete Beschwerlichkeit leicht
                        verhüten können.</note>
      <note n="2" place="end"><pb edRef="#b" n="243"/>
        <app>
          <lem><app>
              <lem><choice>
                  <abbr>Anm.</abbr>
                  <expan>Anmerkung</expan>
                </choice></lem>
              <rdg wit="#a" type="v"><hi>Anm.</hi></rdg>
            </app> 2.</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">2)</rdg>
        </app> Dieser Zweck sollte nicht seyn, bloß <app>
          <lem>äusserliche</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">äußerliche</rdg>
        </app> Gefälligkeiten von dem Lehrer zu erhalten; es <app>
          <lem>sey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
        </app> denn, daß man seines Raths in Lebensgeschäften bedürfte; oder gar
                        sich <pb edRef="#c" n="218"/> bloß zu <hi>zeigen</hi>; oder die Zeit mit <app>
          <lem>bloßen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">blossen</rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Conversationsgespräche</term>
        </index>Conversationsgesprächen zu verderben, wenn er nicht etwa selbst
                        dergleichen anfängt oder unterhält: sondern, einen lehrreichen Umgang, in
                        Absicht auf die Bildung zu Wissenschaften und Beförderung oder Erhaltung
                        guter Gesinnungen, zu <app>
          <lem>genießen;</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">geniessen;</rdg>
          <rdg wit="#c" type="v">genießen:</rdg>
        </app> und deswegen müßte man vorher an das denken, wovon man näher mit ihm
                        sprechen wolle. Daß man <app>
          <lem>dabey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">dabei</rdg>
        </app> zugleich die Pflichten des Umgangs nicht vergessen müsse, bedarf kaum
                        einer Erinnerung.</note>
    </div>
    <div n="152" type="section" id="section_3_152">
      <head><pb edRef="#a" n="815"/>
        <app>
          <lem>152</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">654</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Das Studieren auf Universitäten und die gute Gelegenheit, sich da, in
                        Vorlesungen und durch den <index indexName="subjects-index">
          <term>Umgang</term>
        </index>Umgang mit seinen <index indexName="subjects-index">
          <term>Lehrer</term>
        </index>Lehrern, zum Gelehrten oder zum Geschäftsmann zu bilden, so fern
                        dieser auch gelehrte Kenntnisse nöthig hat, <pb edRef="#b" n="244"/> ist
                        doch immer nur <index indexName="subjects-index">
          <term>Vorbereitung</term>
        </index><hi>Vorbereitung</hi> auf einen künftigen Stand, zu <app>
          <lem>welchen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">welchem</rdg>
        </app> sich immer fähiger zu machen, <app>
          <lem><hi>eigner</hi></lem>
          <rdg wit="#c" type="v"><hi>eigener</hi></rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Fleiß</term>
        </index><hi>Fleiß</hi> eben so nothwendig ist, als zu der wirklichen
                        Benutzung des akademischen Unterrichts und Umgangs. Dieser Fleiß beruht auf
                        einer gehörigen Vertheilung seiner Zeit, und schließt, so fern er <index indexName="subjects-index">
          <term>Privatfleiß</term>
        </index><hi>Privatfleiß</hi>, oder von dem verschieden ist, der sich bloß
                        mit Anhörung und <app>
          <lem>bloßer</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">blosser</rdg>
        </app> Wiederholung der Vorlesungen beschäftigt, <app>
          <lem>dreyerley</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">dreierlei</rdg>
        </app> Uebungen in sich: <app>
          <lem>– eignes</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">1) eigenes</rdg>
        </app> Nachdenken und Nachforschen in den Wissenschaften, nebst den
                        Versuchen, etwas Zusammenhängendes <app>
          <lem>auszuarbeiten; –</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">auszuarbeiten; 2)</rdg>
        </app> gelehrte Uebungen in Anderer <app>
          <lem>Gesellschaft;</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Gesellschaft</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>– und</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">3)</rdg>
        </app> das Lesen gelehrter Schriften, mit Anwendung des Gefundenen auf die
                        Erweiterung <app>
          <lem>unserer</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">seiner</rdg>
        </app> gelehrten Kenntnisse.</p>
      <note place="end"><app>
          <lem/>
          <rdg wit="#c" type="pt"><choice>
              <abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
              <expan>Anmerkung</expan>
            </choice></rdg>
        </app> Da in diesem ganzen Buche nur die Absicht ist, eine Anweisung zur
                        Bildung <hi>angehender</hi> Gelehrten zu geben, und in dem <app>
          <lem>Theil</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Theile</rdg>
        </app>, worauf ich hier komme, nur zum <pb edRef="#c" n="219"/>
        <hi>akademischen</hi>
        <app>
          <lem>Fleiße</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Fleisse</rdg>
        </app>: so brauchte ich mich nur auf die hier <app>
          <lem>angegebne</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">angegebene</rdg>
        </app> Stücke <app>
          <lem>einzulaßen</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="v">einzulassen</rdg>
        </app>.</note>
    </div>
    <div n="153" type="section" id="section_3_153">
      <head><pb edRef="#b" n="245"/>
        <app>
          <lem>153</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">655</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Wer seine <index indexName="subjects-index">
          <term>Zeit</term>
        </index>Zeit wohl einzutheilen weiß, findet allezeit gleich etwas, womit er
                        sich nützlich beschäf<pb edRef="#a" n="816"/>tigen <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>, ohne lange Weile zu haben, oder die Zeit mit der Ueberlegung zu
                        verderben, was er jetzt wohl am besten thun könnte? Er findet auch zu <app>
          <lem>allem</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Allem</rdg>
        </app>, was er sich zu thun vorgesetzt hat, seine <app>
          <lem>Zeit;</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Zeit:</rdg>
        </app> weil er nichts unternimmt, wozu er nicht schon zum voraus sich eine
                        bestimmte Zeit angewiesen hat, und weil er diese gerade zu dem bestimmten
                        Zweck anwendet. Er gewöhnt sich auch dadurch zur <index indexName="subjects-index">
          <term>Ordnung</term>
        </index>Ordnung (§. <app>
          <lem><ref target="#section_3_114">114</ref></lem>
          <rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_3_114">616.</ref></rdg>
          <rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_3_114">114.</ref></rdg>
        </app>), und, wenn er sich an seine einmal festgesetzte Zeit genau hält,
                        ohne sich durch Laune oder <app>
          <lem>andre</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">andere</rdg>
        </app> zufällige Umstände zu Ausnahmen verleiten zu <app>
          <lem>laßen</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="v">lassen</rdg>
        </app>, gewöhnt er sich auch zu der unschätzbaren Fertigkeit, selbst das,
                        was ihm beschwerlich oder nicht gemüthlich ist, aus <index indexName="subjects-index">
          <term>Pflicht</term>
        </index><hi>Pflicht</hi> zu thun. – Diese Vortheile zu <app>
          <lem>erhalten</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="v">erhalten,</rdg>
        </app> mache man sich, wenigstens auf eine gewisse bestimmte Zeit, einen
                        wohl überlegten Entwurf, wie man seine Arbeiten und etwa vorkommende
                        Geschäfte täglich vertheilen wolle; man überdenke, zu welcher Zeit sich
                        schwerere oder leichtere Arbeiten am besten verrichten <app>
          <lem>laßen</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="v">lassen</rdg>
        </app>, wie eine die andere erleichtern oder vorbereiten könne, wie und <app>
          <lem>wenn</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">wann</rdg>
        </app> man das gleich ersetzen wolle, wovon man zu der festgesetzten Zeit
                        durch <pb edRef="#b" n="246"/> unvermeidliche Umstände gehindert worden ist;
                        und halte streng über <app>
          <lem>diesen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">diesem</rdg>
        </app> Entwurf. <app>
          <lem>Dies</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Dieß</rdg>
        </app> wird <app>
          <lem>uns</lem>
          <rdg wit="#c" type="om"/>
        </app> zugleich zu der <app>
          <lem>edlen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">edeln</rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Zeitsparkunst</term>
        </index>Zeitsparkunst gewöhnen, und den so schädlichen Vorsatz verhüten, <app>
          <lem>alles</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Alles</rdg>
        </app> lernen zu wollen, was man als nützlich erkennt, über welchem <pb edRef="#c" n="220"/> man, <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> dem <app>
          <lem>ungeheuren Umfang</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">ungeheuern Umfange</rdg>
        </app> des Wissenswürdigen, und dem eingeschränkten Maaß menschlicher
                        Kräfte, sich vor der Zeit schwächt, seinen Fleiß zerstreut, und <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> allen dem Vielen, was <pb edRef="#a" n="817"/> man lernt, es in
                        Keinem zur rechten <index indexName="subjects-index">
          <term>Vollkommenheit</term>
        </index>Vollkommenheit bringt.</p>
      <app>
        <lem/>
        <rdg wit="#c" type="ptl"><note place="end"><choice>
              <abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
              <expan>Anmerkung</expan>
            </choice> Eine bestimmte Tages- und Wochenordnung kann nicht
                                dringend genug empfohlen werden, wobei selbst auf die zufälligen
                                Freistunden (ausfallende Collegien) Rücksicht zu nehmen ist. Sehr
                                viel Zeit geht über dem Besinnen, was man eben thun wolle, verloren.
                                Man fängt bald dieß, bald jenes an. Man greift nach dem angenehmsten
                                zuerst, und verliert darüber das Wichtigere, weil es an Zeit fehlt.
                                Bindet man sich auch nicht sklavisch an den Entwurf, so bleibt er
                                doch ein bestimmtes Regulativ, und bringt Plan in das ganze
                                akademische Leben, der zugleich eine treffliche Vorbereitung auf das
                                künftige Geschäft ist. Bloß durch dieß Mittel können so viele an
                                ordentliches Arbeiten und die Stunden zu benutzen Gewöhnten, mit
                                halber Zeit so viel vor sich bringen, als Andere, die mit weit mehr
                                Stunden doch nie fertig werden. <hi rend="right-aligned"><choice>
                <abbr>A. d. H.</abbr>
                <expan>Anmerkung des Herausgebers</expan>
              </choice></hi></note></rdg>
      </app>
    </div>
    <div n="154" type="section" id="section_3_154">
      <head><app>
          <lem>154</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">656</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Von dem <app>
          <lem><hi>eignen</hi></lem>
          <rdg wit="#c" type="v"><hi>eigenen</hi></rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Nachdenken</term>
        </index><hi>Nachdenken</hi>, als der ersten Art von Uebungen (§. <app>
          <lem><ref target="#section_3_152">152</ref></lem>
          <rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_3_152">654.</ref></rdg>
          <rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_3_152">152.</ref></rdg>
        </app>), ist schon oben geredet <app>
          <lem>worden</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">worden.</rdg>
        </app> (§. <app>
          <lem><ref target="#section_3_143">143</ref>).</lem>
          <rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_3_143">645</ref>).</rdg>
          <rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_3_143">143.</ref>)</rdg>
        </app> Das <app>
          <lem>eigne</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">eigene</rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Nachforschen</term>
        </index><hi>Nachforschen</hi> (§. <app>
          <lem><ref target="#section_3_152">152</ref></lem>
          <rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_3_152">654.</ref></rdg>
          <rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_3_152">152.</ref></rdg>
        </app>) begreift noch mehr; es schließt auch das <app>
          <lem>Sammlen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Sammeln</rdg>
        </app> und Aufzeichnen desjenigen in sich, was uns selbst gelegentlich <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> dem Lesen, Hören oder Denken über Wissenschaften <app>
          <lem>beyfällt</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">beifällt</rdg>
        </app>, oder was wir von Andern mitgetheilt bekommen, aber noch bis auf
                        weitere Prüfung und Sichtung zurücklegen müssen, weil es entweder <app>
          <lem>bloße</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">blosse</rdg>
        </app> Fragmente und unvoll<pb edRef="#b" n="247"/>ständige Kenntnisse sind,
                        oder wir es noch nicht genug beurtheilen können, <pb edRef="#c" n="221"/>
                        oder weil wir darüber würden den Gang bestimmter Beschäftigungen
                        unterbrechen müssen. – <app>
          <lem>So viel, als</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">Alles, was noch</rdg>
        </app> hier von <app>
          <lem>eignen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">eigenen</rdg>
        </app> Aufsätzen und deren <hi>Ausarbeitung</hi> zu sagen wäre, <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app> man aus dem abnehmen, was oben <app>
          <lem>Theil 1.</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> §. <ref target="#section_1_88">88.</ref>
        <app>
          <lem><ref target="#section_1_89">89</ref></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp"><ref target="#section_1_89">89.</ref>
            <ref target="#section_1_285">287.</ref></rdg>
          <rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_3_89">89.</ref></rdg>
        </app> und am Ende des <app>
          <lem>zweyten</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">zweiten</rdg>
        </app> Abschnitts im dritten Theil gesagt ist. Hier mögen nur noch folgende
                        Anmerkungen stehen. – Man thut wohl, wenn man frühzeitig sich seine
                        Gedanken, seine Gründe <app>
          <lem>für</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">für,</rdg>
        </app> und seine Zweifel wider eine Sache, auch so viel, als man zu deren
                        Beurtheilung <app>
          <lem>beyzubringen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">beizubringen</rdg>
        </app> vermag, aufschreibt, und sich eher dadurch übt, als man Aufsätze
                            <hi>auszuarbeiten</hi> unternimmt. – Will man sich in <app>
          <lem>eignen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">eigenen</rdg>
        </app> Aufsätzen üben, so ist es viel leichter und von <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#a" type="pt">weit</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>mannichfaltigerm</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">mannichfaltigerem</rdg>
        </app> Nutzen, wenn man Anderer Meinungen und Aufsätze <app>
          <lem>worüber</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">über irgend einen wichtigen Gegenstand</rdg>
        </app> prüft, als wenn man <pb edRef="#a" n="818"/> selbst seine Gedanken
                        ausführen <app>
          <lem>will. Denn</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">will; denn</rdg>
        </app> Fehler zu entdecken ist leichter, als selbst etwas besser zu machen.
                        Der Vorrath von Kenntnissen ist <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> Anfängern noch nicht sehr <app>
          <lem>reich,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">reich</rdg>
        </app> und der <index indexName="subjects-index">
          <term>Uebungen</term>
        </index>Uebungen sind sehr viele nöthig, ehe man etwas <app>
          <lem>Eignes</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Eigenes</rdg>
        </app> nicht gar zu Gemeines liefern <app>
          <lem>kan. Bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">kann. Bei</rdg>
        </app> der Prüfung fremder Aufsätze hat man immer etwas, woran man sich
                        halten <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>, was selbst eine Quelle oder <app>
          <lem>Veranlaßung</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="v">Veranlassung</rdg>
        </app> zu Gedanken wird. Man gewöhnt sich auch dadurch den Sinn Anderer <pb edRef="#b" n="248"/> besser aufzufassen, strenger in Beurtheilung der
                        Gründe zu werden, nothwendige Bestimmungen oder Einschränkungen <app>
          <lem>aufzufinden,</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">aufzufinden:</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>kurz,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">kurz</rdg>
        </app> eine Sache auf mehrern Seiten zu betrachten. – Die meisten dieser
                        Vortheile zu <app>
          <lem>erreichen</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="v">erreichen,</rdg>
        </app> wäre auch der Vorschlag nicht undienlich, sich aus gelehrten und
                        zusammenhängend geschriebenen Büchern bisweilen eine Art von gedrängtem
                            <index indexName="subjects-index">
          <term>Auszug</term>
        </index>Auszug zu machen, wodurch der wesentlichste Inhalt im Zusammenhange <app>
          <lem>dargestellt,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">dargestellt</rdg>
        </app> oder in einer Art von <pb edRef="#c" n="222"/> genauen Tabelle
                        aufgeführt würde. Man gewöhnt sich <app>
          <lem>dadurch, <app>
              <lem>alles</lem>
              <rdg wit="#c" type="v">Alles</rdg>
            </app>,</lem>
          <rdg type="pp" wit="#a">dadurch alles</rdg>
        </app> was ein Andrer, und sonach auch was man <app>
          <lem>selbst,</lem>
          <rdg type="v" wit="#c">selbst</rdg>
        </app> über einen Gegenstand ordentlich gedacht hat, wohl zu concentriren,
                        das Wesentliche vom Zufälligen abzusondern, und <app>
          <lem>einem</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">einen</rdg>
        </app> Aufsatz nebst dem Verhältniß seiner Theile gegen einander besser und
                        geschwinder zu übersehen; man gewöhnt sich zur <index indexName="subjects-index">
          <term>Ordnung</term>
        </index>Ordnung und zum zusammenhängenden Denken, welches uns <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> unseren <app>
          <lem>eignen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">eigenen</rdg>
        </app> Aufsätzen hernach sehr zu Statten kommt. – Daß man übrigens, wenn man
                        etwas selbst ausarbeiten will, immer nur <pb edRef="#a" n="819"/> das, dem
                        man gewachsen <app>
          <lem>ist,</lem>
          <rdg type="v" wit="#a">ist</rdg>
        </app> und was man wohl durchgedacht hat, wählen, es in der Absicht, sich im
                        ordentlichen Vortrage zu üben, unternehmen, der <app>
          <lem>Anwandelung</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Anwandlung</rdg>
        </app>, ein Schriftsteller zu werden, nicht bald nachgeben, und eher etwas
                        drucken zu <app>
          <lem>laßen</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="v">lassen</rdg>
        </app> sich nie <app>
          <lem>entschließen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">entschliessen</rdg>
        </app> müsse, als bis man sich lange geübt, <pb edRef="#b" n="249"/> viel
                        Kritik darüber von Verständigern gehört hat, und etwas Neues oder auch das <app>
          <lem>Bekannte</lem>
          <rdg type="v" wit="#a">Bekanntre</rdg>
        </app> neu zu sagen weiß – <app>
          <lem>dies</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">dieß</rdg>
        </app> sollte sich wohl von selbst verstehen.</p>
    </div>
    <div n="155" type="section" id="section_3_155">
      <head><app>
          <lem>155</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">657</rdg>
        </app>.</head>
      <p><hi>Gelehrte <index indexName="subjects-index">
            <term>Uebungen</term>
          </index>Uebungen in Gesellschaft mit</hi>
        <app>
          <lem><hi>ihres Gleichen</hi>,</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp"><hi>andern akademischen Freunden</hi></rdg>
        </app> (§. <app>
          <lem><app>
              <lem><ref target="#section_3_152">152</ref></lem>
              <rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_3_152">654.</ref></rdg>
            </app>) kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp"><ref target="#section_3_152">152.</ref>),
                                kann</rdg>
        </app> man jungen Studierenden nicht genug empfehlen; sie mögen in <app>
          <lem>gemeinschaftlicher Wiederholung</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp"><hi>gemeinschaftlicher Wiederholung</hi></rdg>
        </app> der Vorlesungen, <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#c" type="pt"><ref type="note" target="#noe_3_3_155_note1"><hi rend="superscript">1</hi>)</ref></rdg>
        </app> oder in verfertigten <app>
          <lem>Aufsätzen,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Aufsätzen</rdg>
        </app> die man von <app>
          <lem>Andern</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">anderen</rdg>
        </app> streng, nach Sachen und Ausdruck, beurtheilen läßt, oder im <app>
          <lem>Disputiren</lem>
          <rdg wit="#c" type="v"><hi>Disputiren</hi></rdg>
        </app>, zumal über dazu entworfene Ausarbeitungen, bestehen. – Solche
                        Uebungen, vornehmlich das <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Disputiren</term>
            </index>Disputiren</lem>
          <rdg wit="#c" type="v"><hi>Disputiren</hi></rdg>
        </app>, ist ein sehr gutes <app>
          <lem>Mittel,</lem>
          <rdg type="v" wit="#a">Mittel</rdg>
        </app> zu erfahren, ob man das Gehörte recht gefaßt und verstanden, ob man
                            dar<pb n="223" edRef="#c"/>über wirklich nachgedacht habe, ob man davon
                        und von seiner vermeinten Ueberzeugung <index indexName="subjects-index">
          <term>Rechenschaft</term>
        </index>Rechenschaft <app>
          <lem>geben,</lem>
          <rdg type="v" wit="#a">geben</rdg>
        </app> und eines Andern Gedanken in seine <app>
          <lem>eigne</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">eigenen</rdg>
        </app> umkleiden könne? Mehrere sehen weiter als Einer, und leiten uns durch
                        ihre Zweifel oder Erinnerungen auf Dinge, woran wir vielleicht nie gedacht <app>
          <lem>hätten,</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">hätten;</rdg>
        </app> sie <pb edRef="#b" n="250"/>
        <app>
          <lem>veranlaßen</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="v">veranlassen</rdg>
        </app> wenigstens weitere Untersuchung einer Sache. Man ge<pb edRef="#a" n="820"/>wöhnt sich zugleich <app>
          <lem>dadurch</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">dadurch,</rdg>
        </app> eine Sache auf mehreren Seiten anzusehen, das, was man gedacht hat,
                        so zu <app>
          <lem>bestimmen,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">bestimmen</rdg>
        </app> daß es gegen <index indexName="subjects-index">
          <term>Einwendungen</term>
        </index>Einwendungen gedeckt werde, und seine <app>
          <lem>eignen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">eigne</rdg>
          <rdg wit="#c" type="v">eigenen</rdg>
        </app> Arbeiten, gegen die man oft zu viele Vorliebe hat, genauer zu prüfen.
                        Man erlangt eine <app>
          <lem>Fertigkeit</lem>
          <rdg type="v" wit="#c">Fertigkeit,</rdg>
        </app> wohl zu denken und sich wohl <app>
          <lem>auszudrucken</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">auszudrücken</rdg>
        </app>. Man gewöhnt <app>
          <lem>sich,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">sich</rdg>
        </app> vorzüglich im Disputiren, zu einer gewissen Gegenwart des Geistes,
                        zum schnellen Durchschauen und Beurtheilen der Gedanken Anderer; selbst,
                        wenn man auf die Art Acht <app>
          <lem>giebt,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">giebt</rdg>
        </app> wie sich der Andere, ohne <app>
          <lem>Sophisterey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Sophisterei</rdg>
        </app>, heraushilft, oder wie oft man, ohne es zu denken, geirrt hat, zur
                        billigern Beurtheilung. Und wie ungemein viel thut die Wetteiferung mit
                        Andern, den <index indexName="subjects-index">
          <term>Untersuchungsgeist</term>
        </index>Untersuchungsgeist und die Lust an gelehrten Uebungen zu befördern? <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#c" type="pt"><ref type="note" target="#noe_3_3_155_note2"><hi rend="superscript">2</hi>)</ref></rdg>
        </app></p>
      <app>
        <lem/>
        <rdg wit="#c" type="ptl"><note place="end" id="noe_3_3_155_note1"><choice>
              <abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
              <expan>Anmerkung</expan>
            </choice> 1) Das <hi>gemeinsame Wiederholen</hi> der Vorlesungen,
                                ist ungleich nützlicher, als das bloße Durchlesen des Heftes. Nach
                                dem Inhalt und Stoff kann es auf verschiedene Art geschehen: bald
                                so, daß Einer den gehörten Vortrag summarisch wieder vorträgt, und
                                die Uebrigen ihre Bemerkungen machen, wo sie ihn anders gefaßt
                                haben; bald durch Fragen über historische Gegenstände, welches unter
                                den Mitgliedern abwechselt, und sowohl von Seiten des Fragenden als
                                des Antwortenden eine gehörige Vorbereitung voraussetzt. – Bei der
                                    <hi>eigenen Wiederholung</hi> ists übrigens besser, mehrere
                                Lehrstunden <choice>
              <sic>zusammen-</sic>
              <corr type="editorial">zusammen</corr>
            </choice>
            <pb edRef="#c" n="224"/> zu ziehen, nachdem die Materie
                                zusammenhängt, als ängstlich jeden Tag das Gehörte sogleich wieder
                                vorzunehmen. <hi rend="right-aligned"><choice>
                <abbr>A. d. H.</abbr>
                <expan>Anmerkung des Herausgebers</expan>
              </choice></hi></note></rdg>
      </app>
      <note place="end" id="noe_3_3_155_note2"><app>
          <lem>Kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp"><milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/>2) Kann</rdg>
        </app> man es haben, so ist es immer rathsamer, <app>
          <lem>dergleichen gemeinschaftliche</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">gemeinschaftlich wissenschaftliche</rdg>
        </app> Uebungen unter den Augen und <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#a #c" type="pt">der</rdg>
        </app> Leitung eines Lehrers vorzunehmen. Er <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app> doch weiter sehen als <app>
          <lem>bloße</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">blosse</rdg>
        </app> Anfänger und Ungeübte. Er <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app> durch sein Ansehen eher zu weit gehende leidenschaftliche
                        Streitigkeiten verhüten; eher den verwirrt <pb edRef="#b" n="251"/>
        <app>
          <lem>gewordnen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">gewordenen</rdg>
        </app> Streit in das rechte Geleise zurückbringen; die Untersuchung ins
                        Kurze ziehen, und mehr auf die gehörige Bestimmung des Untersuchungspunctes
                        aufmerksam machen; dadurch und durch Gründe entscheiden, wo die
                        Untersuchenden selbst nicht den Ausgang zu finden wissen. – Es ist auch <app>
          <lem>besser,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">besser</rdg>
        </app> über wirklich ausgearbeitete Aufsätze <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#c" type="pt">noch <hi>Materien</hi> und <hi>Formen</hi></rdg>
        </app>, als über <app>
          <lem>bloße</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">blosse</rdg>
        </app> Sätze <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#c" type="pt">(Thesen)</rdg>
        </app> zu disputiren, und sehr vortheilhaft, wenn der <app>
          <lem>nehmliche</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">nämliche</rdg>
        </app> Aufsatz, den der eine ge<pb edRef="#a" n="821"/>macht hat, auch von
                        Andern nach der Reihe vertheidigt <app>
          <lem>wird;</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">wird,</rdg>
        </app> weil durch <app>
          <lem>beydes</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Beides</rdg>
        </app> mehr die in dem §. <app>
          <lem>erwähnten</lem>
          <rdg type="v" wit="#a">erwehnten</rdg>
        </app> Vortheile zugleich erhalten werden.</note>
    </div>
    <div n="156" type="section" id="section_3_156">
      <head><app>
          <lem>156</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">658</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Endlich gehört noch das <app>
          <lem>eigne</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">eigene</rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Lesen</term>
        </index><hi>Lesen gelehrter Schriften</hi>
        <app>
          <lem>hieher</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">hierher</rdg>
        </app>, mit <index indexName="subjects-index">
          <term>Anwendung</term>
        </index>Anwendung des Gefundenen zur Erweiterung, und überhaupt zur <app>
          <lem>Verbesserung,</lem>
          <rdg type="v" wit="#c">Verbesserung</rdg>
        </app> unserer <app>
          <lem>Kenntnisse</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Kenntnisse.</rdg>
        </app> (§. <app>
          <lem><ref target="#section_3_152">152</ref>).</lem>
          <rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_3_152">654</ref>).</rdg>
          <rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_3_152">152.</ref>)</rdg>
        </app>
        <hi>Gelehrter</hi> Schriften, sage ich, und deren <app>
          <lem>Anwendung. Denn</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">Anwendung; denn</rdg>
        </app> von andern <pb edRef="#b" n="252"/> hier zu reden, von erbaulichen
                        oder bloß oder mehr nur vergnügenden Schriften, ist mein Zweck nicht;
                        wiewohl eine <app>
          <lem>Warnung,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Warnung</rdg>
        </app> oder, wenn man will, ein Rath wegen der Vorsichtigkeit in der Wahl
                        und in dem Gebrauch der letztern hier nicht am unrechten Orte steht. Denn,
                        so sehr wir auch zur Erholung und Aufheiterung des Gemüths, sowohl als zur
                            <index indexName="subjects-index">
          <term>Bildung</term>
        </index>Bildung des <index indexName="subjects-index">
          <term>Geschmack</term>
        </index>Geschmacks, solcher Schriften <app>
          <lem>bedürfen:</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bedürfen,</rdg>
        </app> so ist <pb edRef="#c" n="225"/> doch die Anzahl der so genannten
                        Lesebücher <app>
          <lem>allerley</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">allerlei</rdg>
        </app> Art, zu <app>
          <lem>unsrer</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">unserer</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>Zeit,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Zeit</rdg>
        </app> so <app>
          <lem>groß,</lem>
          <rdg type="v" wit="#c">groß;</rdg>
        </app> sie werden von den Meisten so ganz ohne Unterschied, so häufig mehr
                        als die zu den Wissenschaften gehörigen, gelesen, daß im Ganzen der daraus
                        entstehende Schade weit <app>
          <lem>größer</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">grösser</rdg>
        </app> als der Nutzen ist. Wenn auch ein <app>
          <lem>großer</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">grosser</rdg>
        </app> Theil derselben nicht so offenbar die Sitten verdürbe, die Religion <app>
          <lem>verächtlich,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">verächtlich</rdg>
        </app> oder gegen sie gleichgültig machte, und wenig oder gar nichts zur
                        Bildung des guten Geschmacks <app>
          <lem>beytrüge</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">beitrüge</rdg>
        </app>, wo nicht gar ihm schadete: so ist eine unvorsichtige <app>
          <lem>oder gar</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">und</rdg>
        </app> zu häufige Lesung der<pb edRef="#a" n="822"/>selben besonders den
                        Studirenden darum sehr <app>
          <lem>nachtheilig:</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">nachtheilig;</rdg>
          <rdg wit="#c" type="v">nachtheilig,</rdg>
        </app> weil das Gemüth zu sehr <app>
          <lem>zerstreut,</lem>
          <rdg type="v" wit="#a">zerstreut</rdg>
        </app> und vom <index indexName="subjects-index">
          <term>Fleiß</term>
        </index><hi>Fleiß</hi>, der mit Beschwerlichkeit zu kämpfen hat, abgezogen;
                        der Geschmack zu sehr an sinnliches Vergnügen und vom Ernsthaften abgewöhnt;
                        und der Hang zu einer bloß auf <app>
          <lem>Streifereyen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Streifereien</rdg>
        </app> erhaschten, nicht mit Rücksicht auf einen fest <pb edRef="#b" n="253"/> ins Auge genommenen Hauptzweck des Studirens gesuchten, vielmehr
                        fragmentarischen und unzusammenhängenden Erkenntniß, genährt, dadurch also
                        die wahre und durch ernstliche Anstrengung zu <app>
          <lem>bewürkende</lem>
          <rdg type="v" wit="#c">bewirkende</rdg>
        </app> Bildung des Verstandes und Herzens sehr verhindert wird.</p>
    </div>
    <div n="157" type="section" id="section_3_157">
      <head><app>
          <lem>157</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">659</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Ueberhaupt sollte man – weil der Zweck, warum man Universitäten bezieht,
                        nicht <app>
          <lem>Lectüre</lem>
          <rdg type="om" wit="#c"/>
        </app> ist, <app>
          <lem>die</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp"><hi>viel zu lesen</hi>, was</rdg>
        </app> ja zu Hause eben <app>
          <lem>sowohl</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">so wohl</rdg>
        </app> geschehen <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>, sondern <app>
          <lem>die</lem>
          <rdg wit="#c" type="om"/>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Bildung</term>
        </index>Bildung <app>
          <lem>zu Wissenschaften</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">zur Wissenschaft</rdg>
        </app> durch mündlichen <index indexName="subjects-index">
          <term>Unterricht</term>
        </index>Unterricht und gelehrten oder lehrreichen <index indexName="subjects-index">
          <term>Umgang</term>
        </index>Umgang – so lange man <hi>da</hi> lebt, nur sehr wenige Schriften <app>
          <lem>lesen;</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">lesen,</rdg>
        </app> nicht einmal eigentlich die, welche eben die Gegenstände betreffen,
                        worüber man Vorlesungen hört (§. <app>
          <lem><app>
              <lem><ref target="#section_3_149">149</ref></lem>
              <rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_3_149">651.</ref></rdg>
            </app>). Sondern</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp"><ref target="#section_3_149">149.</ref>);
                                sondern</rdg>
        </app> nur: <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#c" type="pt">einige</rdg>
        </app> gelehrte <app>
          <lem>Zeitschriften,</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Zeitschriften</rdg>
        </app>
        <pb edRef="#c" n="226"/> um mit den Hülfsmitteln der Gelehrsamkeit und den
                        Fortschritten derselben bekannt zu werden; auserlesene Hauptschriften über <app>
          <lem>die <app>
              <lem>Wissenschaften,</lem>
              <rdg wit="#a" type="v">Wissenschaften</rdg>
            </app> die</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">das, was</rdg>
        </app> man <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#c" type="pt">gerade</rdg>
        </app> treibt, nur (wegen der im gedachten §. <app>
          <lem>angegebnen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">angegebenen</rdg>
        </app> Ursachen) nicht <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> der Wiederholung der Lectionen über eben diese Wissenschaften,
                        sondern, <pb edRef="#b" n="254"/> wenn man Zeit genug von den akademischen
                        Arbeiten übrig behält, <app>
          <lem>späterhin,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">späterhin</rdg>
        </app> und <pb edRef="#a" n="823"/> mehr zur weitern Ausbildung in solchen <app>
          <lem>Wissenschaften,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Wissenschaften</rdg>
        </app> die man nicht wiederholt hören <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>, oder wo uns der Docent nicht scheint Genüge gethan zu haben; und, in
                        eben der Absicht, vorzügliche Schriften über gewisse uns besonders wichtige <app>
          <lem>besondre Puncte</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">besondere Punkte</rdg>
        </app>; allenfalls solche, die man, nach Verlauf der <app>
          <lem>Universitätsjahre,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Universitätsjahre</rdg>
        </app> wieder zu <app>
          <lem>bekommen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">bekommen,</rdg>
        </app> keine Gelegenheit hoffen <app>
          <lem>kan. Wiewohl</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">kann. Denn</rdg>
        </app> die Zeit auf Universitäten, wenn man sie gehörig <app>
          <lem>abwarten</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">auskaufen</rdg>
        </app> und benutzen will, <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#c" type="pt">ist</rdg>
        </app> so kurz und besetzt <app>
          <lem>ist</lem>
          <rdg wit="#c" type="om"/>
        </app>, daß man <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#c" type="pt">ohnehin</rdg>
        </app> wenig Zeit zu der <app>
          <lem>Lectüre eigentlicher Bücher</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">Lesung größerer Werke</rdg>
        </app> übrig behalten wird.</p>
    </div>
    <div n="158" type="section" id="section_3_158">
      <head><app>
          <lem>158</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">660</rdg>
        </app>.</head>
      <p>Soll <app>
          <lem>aber</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">denn</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>diese Lesung der <index indexName="subjects-index">
              <term>Bücher</term>
            </index>Bücher</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">das <hi>Bücherlesen</hi></rdg>
        </app> auf Universitäten, oder noch vielmehr in der Zukunft, recht nützlich <app>
          <lem>werden:</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">werden,</rdg>
        </app> so muß sie nach eben den Regeln geschehen, die oben <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> der <index indexName="subjects-index">
          <term>nutzbar</term>
        </index>nutzbaren Anhörung der Vorlesungen angegeben sind (§. <app>
          <lem><ref target="#section_3_146">146</ref></lem>
          <rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_3_146">648.</ref></rdg>
          <rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_3_146">146.</ref></rdg>
        </app>), und so, daß man sich vornehmlich über ihren Inhalt, und was <app>
          <lem>uns</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">während des Lesens</rdg>
        </app> besonders <pb edRef="#b" n="255"/> merkwürdig oder zweifelhaft oder
                        unverständlich schien, in dem gelehrten <app>
          <lem>Umgang</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Umgange</rdg>
        </app> mit Andern, sonderlich mit seinen Lehrern, bespreche, auch sich
                        daraus das Merkwürdigste aushebe, und als Zusätze zu den Wissenschaften, die
                        man treibt, sammle. Dadurch <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app> man zu <app>
          <lem>einen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">einem</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>großen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">grossen</rdg>
        </app> Schatz von nützlichen Kenntnissen gelangen, der uns auf die Zukunft <app>
          <lem>trefliche</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">treffliche</rdg>
        </app>
        <pb edRef="#c" n="227"/> Dienste thun wird, wenn man sie mit gehöriger Wahl,
                        mit <app>
          <lem>Verstande</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Verstand</rdg>
        </app>, und so <app>
          <lem>sammlet</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">sammelt</rdg>
        </app>, daß man <app>
          <lem>alles</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Alles</rdg>
        </app> bald <app>
          <lem><app>
              <lem>wieder finden</lem>
              <rdg wit="#a" type="pp">wiederfinden</rdg>
            </app> kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">wiederfinden kann</rdg>
        </app>. Unter den verschiedenen <app>
          <lem>Vorschlägen,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Vorschlägen</rdg>
        </app> sich solche <index indexName="subjects-index">
          <term>Excerpte</term>
        </index>Excerpte zu machen, <pb edRef="#a" n="824"/> möchte doch immer
                        folgende Art die diensamste seyn. Man <app>
          <lem>laße</lem>
          <rdg wit="#a #c" type="v">lasse</rdg>
        </app> sich das Buch, worüber man eine besondere Wissenschaft auf
                        Universitäten vortragen hört, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_3_158_1"/><app>
          <lem>durchschießen</lem>
          <rdg type="v" wit="#a">durchschiessen</rdg>
        </app>, oder, lieber noch, ein Buch <app>
          <lem>machen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">einrichten</rdg>
        </app>, dessen Seiten sich auf die Seiten des <app>
          <lem>erwähnten</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">erwehnten</rdg>
        </app> Handbuchs beziehen, an welches man sich, <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> der Grundlegung zu einer Wissenschaft, gewöhnen will. In dieses trage
                        man ein, was man nicht schon weiß, und so, daß, wenn man selbst das Buch,
                        woraus man excerpirt, <app>
          <lem>besitzt,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">besitzt</rdg>
        </app> oder leicht wieder bekommen <app>
          <lem>kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
        </app>, man nur mit wenig Worten die Sachen und <app>
          <lem>dabey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">dabei</rdg>
        </app> dasjenige Buch und dessen Seiten bemerke, wo über diese eine weitere
                        Erläuterung zu finden ist. <app>
          <lem>Kan</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">Kann</rdg>
        </app> man aber nicht hoffen, daß man es <app>
          <lem>werde bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">bei</rdg>
        </app> der Hand haben <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#c" type="pt">werde</rdg>
        </app>, wenn man es wieder nachschlagen <app>
          <lem>will:</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">will,</rdg>
        </app> so zeichne man sich zugleich ganz kurz die Erläute<pb edRef="#b" n="256"/>rung der Sachen, die dazu <app>
          <lem>gefundnen</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">gefundenen</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>Gründe,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Gründe</rdg>
        </app> und dasjenige auf, was <app>
          <lem>uns</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">einem</rdg>
        </app> selbst etwa <app>
          <lem>dabey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">dabei</rdg>
        </app> von Zweifel oder Bestätigung und Erklärung <app>
          <lem>beyfiel</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">beifiel</rdg>
        </app>, oder was <app>
          <lem>wir</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">man</rdg>
        </app> darüber <app>
          <lem>bey weitrer</lem>
          <rdg wit="#c" type="pp">bei weiterer</rdg>
        </app> Untersuchung oder <app>
          <lem>bey</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
        </app> Besprechung mit Andern, gefunden <app>
          <lem>haben</lem>
          <rdg wit="#c" type="v">hat</rdg>
        </app>.</p>
      <app>
        <lem/>
        <rdg wit="#c" type="ptl"><note n="1" place="end"><p><choice>
                <abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
                <expan>Anmerkung</expan>
              </choice> Wenn <index indexName="subjects-index">
                <term>Collegienhefte</term>
              </index><hi>Collegienhefte</hi> gleich so eingerichtet werden,
                                    daß sie entweder einen breiten Rand haben, oder durchschossen
                                    sind, so sind sie unstreitig am besten geeignet, um Alles, was
                                    man aus der Lectüre, oder gelehrten Gesprächen über irgend einen
                                    Gegenstand sammelt, darin anzumerken, und sie dadurch recht
                                    eigentlich zu Revertorien für das ganze Leben zu machen. Bei der
                                    Exegese <choice>
                <abbr>z. B.</abbr>
                <expan>zum Beispiel</expan>
              </choice> würde man Alles, was man über die Erklärung in dunkeln
                                    Stellen gefunden, nachträglich bei der Stelle selbst anmerken.
                                    So bei der einzelnen <pb edRef="#c" n="228"/> Materie, der
                                    Dogmatik, Moral, Kirchengeschichte. Auch die hinzukommende
                                    Literatur wird weit zweckmäßiger da supplirt, als in ein
                                    Collektaneenbuch getragen, wo sich das Einzelne in der Menge so
                                    leicht verliert. – Durch gute <hi>Register</hi>, die jedes
                                    nachgeschriebene Collegium haben sollte, wird auch der Gebrauch
                                    erleichtert. <hi rend="right-aligned"><choice>
                  <abbr>A. d. H.</abbr>
                  <expan>Anmerkung des Herausgebers</expan>
                </choice></hi></p>
            <p>Unter den Schriften, welche über die in diesem letzten Abschnitt
                                    abgehandelten Materien nachgelesen und benutzt zu werden
                                    verdienen, gehören noch folgende: <list>
                <item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_3_158_2"/><index indexName="persons-index">
                    <term>Brehm, Georg Niklas</term>
                  </index><hi><persName ref="textgrid:254df">G. M.
                                                  Brehm's</persName></hi> Einleitung in die
                                            gesammten akademischen Studien für Ankommende auf der
                                            Akademie. Leipzig 1810.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:254dc"/></item>
                <item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_3_158_3"/><index indexName="persons-index">
                    <term>Beck, Christian Daniel</term>
                  </index><hi><persName ref="textgrid:254dj">C. D.
                                                  Beck</persName></hi> Grundriß zu hodegetischen
                                            Vorlesungen für angehende Studierende auf deutschen
                                            Universitäten. Leipzig 1810.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:254dg"/></item>
                <item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_3_158_4"/><index indexName="persons-index">
                    <term>Schlegel, Gottlieb</term>
                  </index><hi><persName ref="textgrid:250jd">G.
                                                  Schlegel</persName></hi> Summe von Erfahrungen und
                                            Beobachtungen, zur Beförderung der Studien in gelehrten
                                            Schulen und Universitäten. Riga 1790.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:254dk"/></item>
                <item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_3_158_5"/><index indexName="persons-index">
                    <term>Müller, Johann Georg</term>
                  </index><hi><persName ref="textgrid:254dp">J.
                                                  Müller's</persName></hi> Briefe über das Studium
                                            der Wissenschaften, besonders der Geschichte. Zürch
                                                1798.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:254dm"/></item>
                <item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_3_158_6"/><index indexName="persons-index">
                    <term>Schütz, Christian Gottfried</term>
                  </index><hi><persName ref="textgrid:2530f">C. G.
                                                  Schütz</persName></hi> Anweisung, wie Studierende
                                            ihre Studien zu Hause einrichten sollen. Jena
                                            1785.</item>
                <item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_3_158_7"/><index indexName="persons-index">
                    <term>Meiners, Christoph</term>
                  </index><persName ref="textgrid:24h2c"><choice>
                      <sic><hi>Meiner's</hi></sic>
                      <corr type="editorial"><hi>Meiners'</hi></corr>
                    </choice></persName> Anweisung für Jünglinge zum
                                            Lesen, Excerpiren und Schreiben. Bonn 1791.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:254t5"/></item>
                <item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_3_158_8"/><index indexName="persons-index">
                    <term>Bergk, Johann Adam</term>
                  </index><hi><persName ref="textgrid:251mb">Bergk</persName></hi>, die Kunst Bücher zu lesen,
                                            nebst Bemerkungen über Schriftsteller und
                                            Schriftstellerei. Jena 1791.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251md"/></item>
              </list></p>
            <p>Eigenthümliche Ansichten enthalten: <list>
                <item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_3_158_9"/><index indexName="persons-index">
                    <term>Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von</term>
                  </index><hi><persName ref="textgrid:253pj">J. M. F.
                                                  Schelling's</persName></hi> Untersuchungen über
                                            die Methode des akademischen Studiums. Tübingen
                                                1803.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:254tf"/></item>
              </list></p></note></rdg>
      </app>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_3_158_1">
        <label>durchschießen</label>
        <p>D.h. zwischen zwei bedruckten Seiten eines Buches eine Leerseite
                            einfügen. Nösselt selbst ist auf diese Weise vorgegangen (vgl. Bibl.
                            Nöss. 413 Nr. 137–139).</p></note>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_3_158_2">
        <label>G. M. Brehm's Einleitung in die gesammten akademischen Studien für
                            Ankommende auf der Akademie. Leipzig 1810</label>
        <p>Georg Niklas Brehms (1753–1811) <hi>Einleitung</hi> ist bereits 1809
                            erschienen.</p></note>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_3_158_3">
        <label>C. D. Beck Grundriß zu hodegetischen Vorlesungen für angehende
                            Studierende auf deutschen Universitäten. Leipzig 1810</label>
        <p>Dieses Werk ist 1808 erschienen.</p></note>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_3_158_4">
        <label>G. Schlegel Summe von Erfahrungen und Beobachtungen, zur Beförderung
                            der Studien in gelehrten Schulen und Universitäten. Riga 1790</label>
        <p>Hier handelt es sich um die zweite Auflage, die Erstauflage stammt aus
                            dem Jahr 1786.</p></note>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_3_158_5">
        <label>J. Müller's Briefe über das Studium der Wissenschaften, besonders der
                            Geschichte. Zürch 1798</label>
        <p>Johann Georg Müllers (1759–1819) <hi>Briefe</hi> sind, wie auch die
                            zweite Auflage aus dem Jahr 1817, laut Titelblatt in <hi>Zürich</hi>
                            erschienen, als ältere Bezeichnung ist <hi>Zürch</hi> jedoch ebenfalls
                            geläufig.</p></note>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_3_158_6">
        <label>C. G. Schütz Anweisung, wie Studierende ihre Studien zu Hause
                            einrichten sollen. Jena 1785</label>
        <p>Diese Schrift des von Halle nach Jena gewechselten Kantianers und
                            Gründers der <hi>Allgemeine[n] Literatur-Zeitung</hi> Christian
                            Gottfried Schütz (1747–1832) wird in der zeitgenössischen Literatur
                            immer wieder angeführt, lässt sich bibliothekarisch jedoch nicht
                            nachweisen. Soweit zu sehen ist, handelt es sich um ein Programm im
                            Rahmen der Wahl zum Prorektor, auf das anscheinend auch unter dem Titel
                                <hi>Ueber die Einrichtung des häuslichen Studirens auf
                                Universitäten</hi> verwiesen wurde.</p></note>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_3_158_7">
        <label>Meiners' Anweisung für Jünglinge zum Lesen, Excerpiren und Schreiben.
                            Bonn 1791</label>
        <p>Bei dem Autor handelt es sich um Christoph Meiners (1747–1810), dessen
                                <hi>Anweisungen für Jünglinge zum eigenen Arbeiten besonders zum
                                Lesen, Excerpiren, und Schreiben</hi> 1791 in zweiter Auflage in
                            Hannover erschienen sind. Die Erstauflage erschien 1789 ebenfalls in
                            Hannover.</p></note>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_3_158_8">
        <label>Bergk, die Kunst Bücher zu lesen, nebst Bemerkungen über
                            Schriftsteller und Schriftstellerei. Jena 1791</label>
        <p>Vgl. I § 76 c.</p></note>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_3_158_9">
        <label>J. M. F. Schelling's Untersuchungen über die Methode des akademischen
                            Studiums. Tübingen 1803</label>
        <p>Gemeint sind Friedrich Wilhelm Joseph von Schellings (1775–1854)
                                <hi>Vorlesungen über die Methode des academischen Studium</hi>
                            (1803).</p></note>
    </div>
  </div>
</div>