|f334|Kreuz,kreutzigen. Die Stellen bedürfen keiner Erläuterung, in welchen von dieser eigentlichen Todesart Jesu
die Rede ist. Ich bemerke also hier nur diejenigen, in welchen man entweder die
Religionsdrückungen der damaligen Zeiten,
|d329| |e329| oder die
Lehre vom
KreutzestodChristi , und
|c264| unter
kreutzigen, gekreutzigetseyn, werden, eine Entsagung, Verwerfung, gewisser Dinge verstehen muß.
⌇⌇ab Zu der
ersten Ordnung gehören Matth. 10, 38.16, 24.
Marc. 8, 34. (10, 21.) Luc. 9, 23.14, 27.Phil. 3, 18. – Viele leben ganz irrdisch gesinnt, die ich euch schon beschrieben habe, und es
jetzt auch nicht ohne Thränen thue,
die Feinde (meine ich) des
KreutzesChristi ,
d. i.
die weichlich
wollüstigen Seelen, die um
der christlichen Lehrewillen gar nichts dulden
wollen. – Gal. 6, 12. –
|a255| |b255| Damit sie ja nicht etwa, wie Jesus
, verfolgt
werden, und auf eine ähnliche Weise
a√ um der Religion willen leiden müssen:
v.
14. siehe
gleich nachher . Es ist also ein Mißbrauch des Worts, jedes gemeine Uebel des Lebens
gleichKreutz und Leiden zu
nennen; s.
Leiden .
Die Stellen der
zweyten Art sind 1 Cor. 1, 17. 18. 23. Ich übersetze und umschreibe: – Er hat mich gesandt, das Evangelium zu predigen, nicht mit
klugen Worten, so daß ich, um den Jüdischgesinnten gefällig zu werden, zweydeutig reden sollte, und es verbergen, daß das ganze Judenthum aufgehoben sey; damit das
KreutzChristi
nicht zunichte werde, und er nicht ganz vergeblich gestorben sey (Gal. 2,
21). Denn, das
weiß ich wohl, die
Lehre vomKreutz,
|f335| und daß der Jesus
, der die bessere Religion einführen sollen, doch einen so schmählichen Tod habe leiden müssen, ist den Ungläubigen eine lächerliche Sache – Wir predigen, daß Jesus
gestorben sey, und ein so trauriges Schicksal gehabt
|c265| |d330| |e330| habe, den Juden zum
grösten Verdruß, die sich nicht
gerne möchten vorwerfen lassen, einen Unschuldigen und noch
überdem um sie so hochverdienten Herrn getödtet zu haben
etc.
– Doch leidet es auch der Zusammenhang und die Bemerkung, daß
Christus oft
die LehreChristi selbst bedeutet, jedesmal die
Lehre desJesu , dergekreutzigetworden, zu verstehen;
wie auch
Theophylact |a256| |b256| beym 18.
v.
es ausdrücklich so
erklärt: Und so würde der Verstand des 17.
ef√seyn: wir bedienen uns nicht beredter Vorstellungen, damit es nicht das Ansehen gewinne, als ob
wir selbst der Lehre Jesu
nicht ihre eigne
grössere Kraft zutrauten.
Aussprüche der
dritten Gattung sind Gal. 2, 19.
Gal. 2, 19.
Gal. 2, 19.
20. –
Ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben (ich habe der Mosaischen
Kirchenordnung Abschied gegeben, indem sie mir keine wahre Heiligung und Beruhigung verschafte), damit
ich Gott lebe (mich bloß gottgefälliger Gesinnungen nach der Lehre
Christi befleißige);ich bin mitChristo gekreutzigt (
und bin
daher gleich Christo
ein Verworfner in den Augen der Juden)
–Gal. 6, 14.
(13.) Jene rühmen sich, daß sie euch zur Beschneidung überredet haben (
s.
Fleisch ), damit sie nicht (12.) von den Jüdischgesinnten mit Jesu
verfolgt
werden. Aber meingröster Ruhm
ab√ sey der, um der Verwerfung aller jüdischen Gebräuche willen mit Christo
leiden zu
|f336| müssen, durch dessen Evangelium
mir schon längst
jene Jüdischgesinnten (
s.
Welt )
verhaßt sind, so wie ich
es ihnen bin. Ich trage daher kein Bedenken, 1 Cor. 2, 2. hiermit zu vergleichen, daß
abc√ auch
hier der Sinn sey: Ich setze meine
gröste |c266| |e331| Wissenschaft
|d231[!]| in meinen, den ähnlichen Schicksalen, die Jesus
der
Gekreutzigte gehabt hat. – Röm. 6, 6.Gal. 5,
24., wo die Erklärung bereits allgemein entschieden ist.