f1 V.

/abVater;z1 im Himmel, s.himmlisch .ab\ab2/zDas Christenthum würde /abübrigensab\ im Erkenntnißa3 wie in |d450| |e450| der Ausübung sehr gewinnen, wenn man die |c386| durch alle Schriften des/abcN. T.abc\abc4 in Anrufungen, Danksagungen, oder auch eigentlichen Belehrungen herrschende Vorstellung Gottes, als eines Vaters, mehr |a360| |b360| auf die Religion selbst anwendete. In einem so erfreulichena5Lichte kannte der Israelit Gott nicht, wagte es nur sehr spät, und höchst /fselten Gottf\f6 Vater zu nennen Jes. 63, 16.Mal. 2, 10.ab7 wurde selbst /aban Gott mehrab\ab8 als einemabcef9 Oberherrn gewiesenabef10 auch dann, wann er ihm als Vater bekannt gemacht wurde, 5 B.M.ef11 32, 5.Mal. 1, 6./abEsab\ab12 hängt also hiermit genau zusammen, was ich bey dem Ausdruck Furcht Gottes erinnert habe.z\
z1: Vaterab2: Vater:a3: Erkenntniß,abc4: neuen Testamentsa5: erfreulichemf6: selten, Gott,ab7: 10.,ab8: mehr an Gott,abcef9: einenabef10: gewiesen,ef11: Mos.ab12: – und es
zVäter, Vorfahren; Apostg. 7, 15. 38. 39. 44. 45.Röm. 9, 5.So verwechselt Josephus sehr oft beyde Wörter mit einander (z. E. im Buch von den Maccabäern) und Paulus selbst, 2. Tim. 1, 3.z
/zUebelsindab1 im Schluß des V. U. nach der ganzen Absicht desselbenab2 und in Vergleichung mit Joh. 17, 15./abbesondersab\2 Tim. 4, 18. die /abMühen, Beschwerden und Gefahren, welche von dem damaligen Bekenntniß Christi unzertrennlich waren. Indeß bin ich auch nicht dagegenef3 daß man die Urheber der Leiden andrerf4 und besonders der Jünger Christi verstehen könne, und dann der Sinn in Ansehung der Allgemeinheit der Menschen wäre; befreye uns von allen Widersachern, so wie Joh. 17, bewahre uns für allen bösen Menschen; vergl.2 Thess. 3, 3. wo Luther nicht uneben der Arge übersetzt, wie |f458|1 Joh. 3, 12. Denn es ist sovielef5 gewiß, daß er durchgehends, wo das in diesen Stellen gebrauchte griechische Wort vorkömmt, nicht das Wort Uebel hätte erwählen sollen, da der Grieche für dieses sein eignesf6 Wort hat. Es müßte also etwa heissenf7Matth. 5, 39.ihr sollt eurem Beleidiger nicht gleiches mit gleichem vergelten, für, |e451|ihr |c387| |d451|sollt nicht widerstreben dem Uebel; und 1 Joh. 3, 12. noch genauer, Cain, der Bösewicht, der seinenetc.ab\
abganze Mühseligkeit dieses Lebens, und besonders der damaligen Jünger Jesu: Siehe Versuchung .ab z\
ab1: istab2: desselben,ef3: dagegen,f4: andereref5: so vielf6: eigenesf7: heißen
abUebersehen:Apostg. 17, 30.s.Vergebung .ab
/zUeberkleiden,2 Cor. 5, 2. 4.sovielabef1, als den neuen geistlichen Leib mit dem gegenwärtigen ohne dazwischen kommende Verwesung dieses sogleich vertauschen. f2z\
abef1: so vielf2: S.entkleiden , als der Gegensatz dieses.
/abzUeberschatten; bedecken, und so denn weiter fruchtbar machen Luc. 1, 35. Der griechische Uebersetzer braucht es Ps. 91, 4. für das hebräische Wort, welches eigentlich bedecken heißt, wie auch Luther daselbst übersetzt hat, und in welchem Sinn es gleichfalls beym Herodot gegen das Ende des ersten Buchs vorkömmt. Der eingeschränktere oder bestimmtere Begriff, der ihm hier beygelegt wird, kann zum Beyspiele der meisterhaftesten Wohlanständigkeit im Ausdruck dienen.abz\
/abzUebersehen,Apostg.f1 17, 30.s.Vergebung .abz\
f1: Apostelg.
/zUeberwältigen,Matth. 16, 18.s.Pforte, Hölle .z\
/zUebung;ab1 leibliche 1 Tim. 4, 8. ist nach v.f2 3. 4. die strenge Enthaltung von Dingen, die an sich erlaubt sind.z\
ab1: Uebung,f2: V.
/abVerbannet/zwerden, von Christo;z\z1Röm. 9, 3.s./zChristus .z\
zChristus S. 77. und Buch des Lebens S. 65. Man sollte nemlich, wie mich dünkt, nicht vergessen, daß ein Apostel das von sich sagt, der als ein solcher noch in besondern Verhältniß mit Christo stund.z ab\
z1: seyn,
/z|f459|Verbergen,verborgen;ab1 (Röm. 16, 25.) Eph. 3, 9.s.Geheimniß .ab2Col. 2, 3./abs. Schatz .ab\ab31 Cor. 14, 25.s.Prophet .ab41 Petr. 3, 4.istab5derverborgenea6Mensch des Herzens, die gottselige Gemüthsfassungb7, so wie das gleichfolgende, mitsanftema8stillemef9Geiste, auf die weiblicheab10 Sittsamkeit geht.z\
ab1: verborgen:ab2: Geheimniß ab3: siehe Schatz ab4: Prophet ab5: ist,a6: verborgneb7: Gemütsfassunga8: sanftenef9: stillenab10: äußerliche
/z|a361| |b361| |c388| |d452| |e452|Verdammen.ab11 Joh. 3, 20. 21. sollte das hiervorkommendeabcef2 griechische Wort, welches LutherGal. 2, 11. richtiger übersetzt hat, anklagen, Vorwürfe machen, gegeben werden: Sof3 braucht es Josephusinab4den/fjüd. Alterth.f\f5V,ef6 1, 27. a7z\
ab1: Verdammen,abcef2: hier vorkommendef3: soab4: inf5: jüdisch. Alterthüm.ef6: V.a7: S. 281.
/abVerdammniß, eigentlicher Verderben, Röm. 9, 22.2z1 Petr. 3, z2 16.Unglück, /z 2 Petr.z\z32, 3./zBestrafung, 2 Petr. 3, 7.z\ab\
z1: 2.z2: 7.z3: 1. Tim. 6, 9. 2. Petr.
/zVerdienst.ab1 Ohne Verdienst gerecht werden Röm. 3, 24., nicht aus Verdienst der Werke 9, 12.11, 6., oder aus Gnaden selig werden, nicht aus den Werken Eph. 2, 8. 9. hat seine nächste Beziehung auf die Juden und Heyden, die damals zum Christenthum übergingencf2; s.gerecht ,selig ,Werke /ab,zurechnen ab\.z\
ab1: Verdienst:cf2: übergiengen
/zVergebenf1 die – Vergebung der – Sünden;abc2/fDie Sache, die unter diesen Ausdrücken in dem neuen Testament vorgestellt wird,f\ soll überhaupt das göttliche Wohlgefallen an jedem zurückkehrenden und sich bessernden/aSünder anzeigen,a\a3 welches auch in der Gleichnißrede von dem verlohrnenabf4 Sohn Luc. 15.f5 so lebhaft ausgezeichnet wird.a6 Das ists also auch, was das Evangelium allen, die dieses Wohlgefallens fähig zu werden suchen, versichert. Hiermit muß man aber die Vergebung der Sünden, die den Juden und Heyden in den ersten Tagen des Christenthums angekündigt wurde, nicht vermengen.
|f460| In Ansehung der Judena7 war sie eineab8Bekanntmachung,daßf9Gott keine Sündopfer weiter verlange, durch deren Darbringung /fnemlich die Judenf\f10 ihre /fbeständig fortdauerndef\ Verschuldung gleichsam anerkanntenabc11, /fundf\ |a362| |b362|/abGott f12 ge|c289[!]|dacht /fwurde, wie erf\f13ab\ab14 die Stafe /fnicht erließf\f15, son|d453||e453|dern nur von Zeit zu Zeit aufschobf16; wie es Paulus ausdrücklich vorstellt Röm. 3, 25. – die bisher unter göttlicher Geduld, besser, Verschonung, /abNachsicht,ab\geblieben waren. Daher ward nun diesen der Tod Jesu verkündiget, wie er zur Vergebung der Sünden, und also Aufhebung aller Sündopfer,a17 geschehen sey,f18 (Matth. 26, 28.Eph. 1, 7.Ebr.f19 10,18.)b20 und ihnen beym Uebergang zum Christenthum, nebst der bessern Religion Vergebung der Sünden angekündiget, Marc. 1, 4.Luc. 1, 77.Apostg. 5, 31.13, 38.1 Joh. 1, 9.2, 2.
Für die zum Christenthum übertretenden Heydena21 war sie eine eben so feyerliche Bekanntmachung, daß Gott dieZeitenf22der Unwissenheit und des Aberglaubens übersehenhabeab23, nach der ausdrücklichen Bezeugung des Apostelsab24Apostg.c25 17, 30.26, 18.
Nach diesem verschiedenen Verhältniß muß man ab26 die Sache erklären, wenn von Juden und Heyden zugleich die Rede ist, Luc. 24, 47.Apostg.cf27 10, 43. und gesagt wird, daß Gott ihnen schon vergeben habe in Christo, Eph. 4, 32.Col. 3, 13. ob sie gleich zum Theil immer noch als sehr unordentliche Menschen beschrieben /bwerden. /aS.versöhnen ,zurechnen .a\b\b29z\
zVergeben,s.zurechnen . *z
f1: Vergeben,abc2: Sünden:a3: Sünder, anzeigen;abf4: verlornenf5: 15,a6: wird:a7: Juden,ab8: einef9: dasf10: sieabc11: anerkanntf12: aberf13: wurde nicht alsab14: Gott, als der Annehmer derselben,f15: erlassendf16: aufschiebenda17: Sündopferf18: seyf19: Hebr.b20: 18.[)]a21: Heyden,f22: Zeitab23: habeab24: Apostels,c25: Apost.ab26: nuncf27: Apost. (c) ; Apost. (f)cf28: Apostelg.b29: worden.
/zVergehen.ab1Röm. 13, 12.s./aNacht ; /b1 Cor. 7, 31.b\b2a\a3s.Wesen .z\
ab1: Vergehen:b2: 1 Joh. 2, 17.a3: ; 1 Joh. 2, 17.
|f461|Verklären,/zdeutlicher,a1verherrlichen;z\z2 Joh. /z7,b3 39.12, 23. 28.13, 31. 32.z\/ab16, 14./z(woz\z4Luther/zzuerstz\z5in der Ausgabe /zvon 1527 richtigerz\z6ehren/zgebraucht hatte)z\z7ab\/z17, 1. 5. |a363| |b363|/ab14.ab\Apostg.f8 3, 13.vergl.Phil. 2, 9. – ab9Phil. 3, 21.z\
/z|c390| |d454| |e454|Ich bin in ihnen verkläretJoh. 17, 10. ist sovielabef11, als das gleichvorhergehendeef12, sie haben wahrhaftig erkannt – gesandt hast.
/abcMatth. 17, 2. wird das verklärt gleich genauer bestimmt durch seinleuchtete wie die Sonne, und vermuthlich hat Luther um deswillen hier und bey Marc. 9, 2. das Wort verklären in der Uebersetzung gewählt, da man genauer übersetzen müßte: er ward verwandelt vor, nemlich im Antlitz, daß es so wie sein Kleid glänzte.abc\z\
a1: deutlicherz2: für verherrlichen, kommt auch nochb3: 7.z4: vor, undz5: selbst hatz6: v. 1527. dafürz7: gebraucht.f8: Apostelg.ab9: Joh. 16, 14.17, 4. (a) ; Joh. 16, 14.17, 4. (b)ab10: Joh. 16, 14.abef11: so vielef12: gleich vorhergehende (e) ; gleich vorhergehende (f)ef13: vorhergehende
/abVerkundschaften,z1Gal. 2, 4./zausforschen. Sie /cwollenef2 sehnc\c3, will der Apostel sagen, ob ich mir wirklich die Freyheit herausnähme meinen Neubekehrten unter den Griechen die Nichtbeschneidung nachzugeben.z\ab\
z1: auskundschaften, ausforschen,ef2: wolltenc3: wollten sehen
/zVerleugnen,Jesum Christum, Jud./av.f1/b4. s. Herr b\b2a\a3Sich selbstMatth. 16, 24./abcsich derabc\abc4äußerlichenf5Vortheileabc6 beym Judenthum, als ein damaliger Nachfolger /abcJesu, begebenabc\abc7das ungöttliche WesenTit. 2, 12. dem heidnischenf8 Unglauben /abcund aller Abgöttereyabc\ entsagen.z\
f1: V.b2: 4., siehe Herr :a3: 4., siehe Herr :abc4: denf5: äusserlichenabc6: Vortheilenabc7: Jesu entsagenf8: heydnischen
/abVerlust,genauerz1Verwerfung; Röm. 11, 15.ab\
z1: genauer,
/zVernehmen, nicht, was des Geistes Gottes ist 1 Cor. 2, 14.,f1 es nicht /abverstehen, nicht darauf achten;f2 s.ab\ab3Mensch .z\
f1: 14.f2: achten:ab3: verstehen; siehe
/zVerneuern,2 Cor. 4, 16.s.Mensch .z\
/zVernunft,/abvernünftig,vernünftiglich.ab\ab1Luther hat dieseab2 Wörter zuweilen in der Ueber|f462|setzung gebraucht, wo nach dem Grundtextf3 ganz andref4 gewählt werden müssen.
/abSie stehenab\ab5 am rechten Orte /abMarcief6 12, 34.ab\Röm. 12, 1./abPhil. 4, 7. (obgleich /efhier esef\ef7 genauer Verstandheissenef8 könnte, s.Christus ,Friede )ab\1 Petriabef9 2,/ab2. Dagegen müssen sie in folgen|d455||e455|den Stellen mit andern verwechselt werden –ab\ab10Col. 2,/ab4.ab\ab11 Gewiß ist, daß das griechische Wort gerade das Gegentheil von vernünftigen Unterweisungen, alle gesuchte Rednerkünste und blumichte Ausschmückungen /abeines Sophisten im üblenf13 Verstande, /fbedeutet. Schönrednereyf\f14ab\ab15 |c391|/fwäre das eigentliche Wort, wenn es genug deutsches Ansehen /abhätte. Manab\ab16f\f17/abkönnte /fvielleichtf\ übersetzen:ab\ab18 daß euch niemand durch einnehmendes/abGeschwätze, Gewäsche,ab\ab19 verführe –z\
/ab/z2 Cor. 10, 5. kömmt gleichfalls das von Luthern durch Vernunft übersetzte griechische Wort nie in dieser Bedeutung bey einem griechischen Schriftsteller vor. Es bedeutet Gedanken, Gesinnung; /fwornach es heissene20 müßtef\f21 nach der figürlichen Einleitung /efdes Gedankenef\ef22 im 3. 4. V. mit Ergreifung des Bildes von einem /fVertheidigungskriegf\f23: wir zernichten alle feindliche Anschläge und alle Verschanzungen, welche gegen das Erkenntniß Gottes aufgeworfen werden und nehmen gefangen alles, was feindlich denkt, daß es /fsichf\Christo und seinem Evangelium f24 unterwerfe.z\
/zGanz so ist dießef25 der Sinn desz\z26Eph. 2, 3.undz27Col. 1, 21./zgebrauchten Worts. Die Uebersetzung der ersten Stelle s.bey Fleisch ; die /fzweytef\f28z\
zsteht das Wort Vernunft auch am unrechten Ort |z104| in der Uebersetzung. Es sollte Einbildungen, Gesinnungen, heißen, wornach schon in Absicht der lezten Stelle Herr D.Semler es in seiner Umschreibung gegeben hat und mit ihm Herr D.Gruner neuerlich in seiner praktischen Einleitung in die ReligionS. 637. Die Uebersetzung im Briefe an die Colosserz
würde seyn:
Die ihr ehemals nicht zum Volke Gottes gehörtet und /znachz\ eurer in so viele Laster aus|f463|brechenden Gesinnung z29 ihm ganz entgegen /zwaret.z\z30ab\
ab|a364| |b364|Vernunft ist eben so unrichtig gebraucht 2 Cor. 10, 5. für das eigentliche Einbildungen – wir Apostel unterwerfen alle menschliche Einbildungen dem Gehorsam der Lehre Jesu; s.gefangen nehmen , Christus ,dichten : Theophylact vergleicht hierbey nicht unrichtig die Geschichte aus Apostg. 13, 8. ff. wo der Apostel den Elymas mit seinen Zaubereyen zu schandenb31 machte. Gleich vorher ist unter Anschlägen die Demonstrirsucht zu verstehen, die auch in der vernünftigen Religion von je her so viel Unheil gestiftet hat, und dem simpeln Evangelio Jesu so gut als die aberwitzigen Einbildungen der Heyden von Ober- und Untergöttern u. s. w. entgegen ist.
Phil. 4, 7. ist das Wort Vernunft bequemer gebraucht; ich würde aber doch lieber, Verstand übersetzen, daß der Sinn sey, „eine gottgefällige einträchtige Gesinnung, die weit schätzbarer ist, als aller Verstand, bewahre euch insgesamtb32 bey der Lehre Jesu,“ s.Christus ,Friede Gottes .ab
zDie Uebersetzung der ersten Stelle, s.S. 148 .z
ab1: vernünftig:ab2: beydef3: Grundtextef4: andereab5: Vernünftig steht alsoef6: Marc.ef7: es hieref8: heißenabef9: Petr.ab10: 2., aber unrichtigab11: 4., wo er vielleicht vernünftelnde Reden gemeint hat. (a) ; 4., wo er vielleicht vernünftelnde Reden gemeint hat. (b)ab12: 4., wo der Apostel vielleicht vernünftelnde Reden gemeint hat.f13: übelnf14: bedeutet – Schönrednerey;ab15: des grösten Unsinns bedeute – Sophistereyenab16: hätte; und manf17: oder manab18: müste also etwa übersetzen –ab19: Geschwätze20: heißenf21: daßef22: der ganzen Vorstellungf23: Vertheidigungskriege der Sinn wäref24: sichef25: diesz26: Vernunft:z27: wief28: der zweytenz29: nachz30: waret: S.Feind.b31: Schandenb32: insgesammt
/zVerordnen, ist Röm. 8, 29. 30.Eph. 1, 5. 11. schlechtweg, bestimmen; s.Vorsatz – Apostg. 13, 48. steht ein ab1andresf2 Wort im /abGrund|d456||e456|textf3 undab\ab4 die /abganzeab\Redartf5, zum ewigen Leben verordnet seyn, /abwirdab\ gleich vorher v.f6 46. durch den Gegensatz, sich selbst desselben nicht werthachtenf7/aberklärt.ab\ab8 Man könnte /ab/efübersetzen; sovielef\ef9ihrer wahrer dauerhafter Glückseligkeit fähig waren.ab\ab10z\
ab1: ganzf2: anderesf3: Grundtexteab4: Grundtext, so wie auchf5: Redeartf6: V.f7: achten,ab8: erklärt wird:ef9: übersetzen: so vielab10: also übersetzen – soviel ihrer wahrer dauerhafter Glückseligkeit fähig waren – (a) ; also übersetzen – soviel ihrer wahrer dauerhafter Glückseligkeit fähig waren – (b)ab11: also übersetzen – so viel ihrer wahrer dauerhafter Glückseligkeit fähig waren –
/abczVerschnittene,Matth. 19, 12.aus Mutterleibe, die von Natur eine größere Gabe der Enthaltsamkeit haben – Die sich selbst verschneiden, bey denen sie mehr eine Sache der Ueberlegung und Uebung nach Gründen zu handeln ist.abcz\
/z|a365| |b365| |c392|Versehen,/abczuvor, für unser gewöhnlicheres ausersehen,abc\abc1Röm. 8, 29. geht nur auf das göttliche Wohlgefallen, die römischen Christen der Erleuchtungen des Evangelii mit zuerst theilhaftabc2 zu machen, und in diesem Verstande muß auch 1 Petr. 1, 2.Versehung, d. i.Wohlgefallenf3 genommen werden.z\
abc1: zuvor;abc2: theilhaftigf3: Wohlgefallen,
/zVersiegeln, uneigentlich für, bekräftigen, bestätigen; Joh. 3, 33.6, 27. – verherrlichenf12 Cor. 1, 22.Eph. 1, 13./abab\verwahrenEph. 4, 30. – Röm. 15, 28. kömmt es in derab2 besondern Bedeutung vor, daß es so viel ist, als, sicher überbringen.z\
f1: verherrlichen,ab2: einer
/zVersöhnen,Versöhnung.ab1 Beyde Wörter gehen auf die /abVereinigung der Juden mit andern Völkern, und also der Menschen/funter einanderf\f2 zu einerf3 Religion Eph. 2, 16.Col. 1, 20. 22. (s.Leib ,Himmel ), oder ihreab\ |f464|Wiedervereinigung /abmit Gottab\ab4 durch /abChristum. 2 Cor. 5, 18–21.Röm. 5, 20. Im Briefe an die Corinther würde ich ungefähr so übersetzen: Das alles haben wir Gott zu danken, welcher durchChristumuns wieder mit sich vereinigetc5, und |d457|uns (Aposteln) |e457|das Geschäfte dieser Wiedervereinigung aufgetragen/chatc\. Gott hat, sage ich, die Menschen mit sich selbst durchChristumausgesöhnt, indem er ihnen ihre Abweichungen nicht zugerechnet hat und die Bekanntmachtung dessen unter uns festgesetzt. Das verkündigen wir euch also anChristusstatt, als wenn Gott durch uns zu euchredete;c6wir bitten anChristusstatt: Lasset euch versöhnen mit Gott; der denGerechtestene7für uns als einen Sünder hat behandeln lassen, damit wir |c393|selbst gute, ihmgefälligecf8Menschen würden. Die Ausleger sind einmal in /eso ferne\e9 ziemlich einig, daß im 19. V. es wörtlich /efheissen sollte,ef\ef10Gott war inChristoversöhnend die Welt mit ihmselberf11. Hiernächst ist nun aber auch in Ansehung des Sinnes und mithin des dogmatischen Gebrauchs dieser Stelle, mir wenigstens so viel einleuchtend, daß in derselben nur von dem LehramteChristi und seiner göttlichen Sendung dazu die Rede sey, so wie es allen einleuchtend seyn muß, daß in dem Hauptsatz und der Wiederholung desselben keiner Aussöhnung Gottes mit dem Menschen, sondern nur einer Aussöhnung der Menschen mit Gott gedacht wird. Die ganz natürliche Gedankenfolge des Apostels ist, nach meinen Einsichten, diese: diec12Menschen sollen mit Gott versöhnt werden; er hat alle Anstalten dazu durchChristumgemacht; und wir sollen nun dieses |f465|frohe Geschäfte unter euch ausrichten. Er hat sie durchChristumgleichsam eingeleitet, indem er den Menschen durch ihn Begnadigungf13anbieten und die Ordnung bekannt machen lassen, in welcher diese Aus|d458|söhnung mit ihm geschehen soll. Wir ermahnen und bitten also an/efGottes undef\Christus |e458|statt, lasset euch versöhnen mit Gott! Thut nun auch das Eurige! Es soll euch alles vergeben seyn, wenn ihr zu gottergebenen Gesinnungen zurückkehret; lasset uns nicht umsonst bitten! Denndas ist ja ganz die göttliche Absicht gewesen, in der/efJ. C.ef\ef14bey aller Schuldlosigkeit als dergrösteef15Uebelthäter so vieles geduldet und gelitten hat, damitdießef16geschähe,/cefcef\cef17wieder gute Menschen würden.ab\
abChristum, die als eine förmliche Aussöhnung vorgestellt wird. Sie wird aber mit dem Opfertod Jesu Christi verknüpft, weil dadurch alle Sündopfer, bey welchen man sich Gott dachte, wie er sich immer noch die Strafe vorbehalte, aufgehoben /bwurden,b\ und damit der ganzen Welt die Versicherung bestätiget b18, daß Gott für das Vergangne weiter keine menschliche Opfer verlange, den Menschen die vorigen Sünden nicht zurechnen wolle 2 Cor. 5, 18., aber um so viel mehr fürs Zukünftige aufrichtigen und thätigen Gehorsam fodre. – Gott hat die Zeit der Unwissenheit übersehen; nun aber gebeut er allen Menschen Buße – siehe Vergebung . Es ist übrigens schon erinnert worden, daß Eph. 2, 16. für, in einem Leibe eigentlich zu einem Leibe übersetzt werden |a366| |b366| sollten; s.Leib . Die Redart, Gott war inChristo2 Cor. 5, 19., kann in diesem Zusammenhang wohl nichts anders anzeigen sollen, als daß dieser göttliche Rathschlußb19 den Menschen die Sünde nicht zuzurechnen, Jesu Christo zur Bekanntmachung und Vollziehung anvertrauet worden, Gott, wie der Apostel gleich vorher sagt, v. 18. durch ihn denselben ausgerichtet habe, durch ihn die Lehre von der Versöhnung b20verkündigen lassen u. s. w., s.Amt , und Joh. 10, 38.14, 10. 11.17, 21.12, 49. 50.14, 24. 31.15, 15.17, 4. 6. 7. 8. (die Worte, die du mir gegeben hast; wohin also auch das Wort der Versöhnung gehört) 14.ab
c|c394| Was sich noch weiter hierüber sagen liesse, gehört nicht in ein Wörterbuch. Vielleicht aber daß sich noch hierzu in der Vorrede Gelegenheit findet.c z\
zVersöhnen,Versöhnung: Gewisser Misverständnisse wegen will ich zuerst bey der S. 366. erklärten Stelle noch folgendes anmerken: Wort für Wort sollte übersetzt werden:
Gott war in Christoversöhnend die Welt mit ihm selber:
Dies heißt nun deutschmäßiger: Gott versöhnte die Welt mit ihm selber durchChristum. Hiermit finden also folgende Fragen sogleich ihre Beantwortung: Wer hat die Welt versöhnt? Antwort: Gott selbst.Durch wem hat er es gethan? Antwort: DurchChristum. Nun entstehen aber noch die Fragen, wie hat es Gott gethan? Und wie durch Christum? Der Apostel fährt also fort die erste zu beantworten: Er rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu; |z105| und die zweyte: Er hat unter uns aufgerichtet das Wort, (deutscher) unter uns bekannt machen lassen die Lehre von der Versöhnung; d. i. vermöge des folgenden, so sind wir nun Bothschafter anChristusStatt, er hat diese Lehre von der Nichtzurechnung unsrer Sünden durch Christumzuerst bekanntmachen lassen, so wie wir sie nun an seiner Statt fortverkündigen. Hieraus entspringt nun der Sinn, wie ich ihn am angeführten Orte kurz zusammengefaßt habe. Er ist so wenig dunkel und räthselhaft ausgedruckt, daß die Corinther nur die Worte nach der Natur ihrer ihnen am besten bekannten Sprache miteinander gehörig verbinden durften und nur geneigt seyn mußten, der Reyhe der apostolischen Gedanken zu folgen, sie anzunehmen, wie er sie selbst entwickelt, um ihn auch sogleich zu verstehen. Und es ist also auch hier nur von dem LehramtChristi und seiner ausserordentlichen göttlichen Sendung dazu die Rede: s.Amt S. 10.
Hiernächst gehören hieher die Stellen Röm. 5, 10.Eph. 2, 16.Col. 1, 22. aber nicht in ein Wörterbuch das wie der Sache zu bestimmen, welches immer noch gefragt werden kann, wenn gesagt wird: Durch den Tod, durchs Creutz. Nimmt man aber alles zusammen, was ich zur Worterklärung bey erlösen ,Herr ,heiligen ,Mittler ,Opfer ,Priester ,reinigen ,selig machen und versöhnen erinnert habe; hält man sich vornehmlich an die |z106| unmittelbaren Unterweisungen Jesu von den Ursachen seiner Sendung und seines Todes, (z. E.Joh. 17.) so daß man in den Vorträgen der Apostel das Wesentliche jener immer zum Grunde legt; unterscheidet man gehörig noch allgemein-zugestandnen Auslegungsregeln, gegen wen die Apostel die Vorstellungsart eines Opfers, einer Versöhnung, brauchen; erklärt man Paulum nach seiner eignen Aussage, 1. Cor. 9, 20–22.Ich bin jedermann allerley worden (nemlich im Vortrag der Religion) auf daß ich allenthalben ja etliche selig mache: den Juden bin ich worden als ein Jude – als unter dem Gesetz, auf daß ich sie gewinne; denen die ohne Gesetz sind, als ohne Gesetz, auf daß ich auch sie gewinne; wendet man endlich auch hierbey die Wahrnehmung an, von der Herablassung (συγκαταβασει) in Ausdrücken und symbolischen Vorstellungsarten, welche man so häufig bey Erklärung des alten Testaments zu Hülfe nimmt: So wird man wohl manches auf die den Zeiten und Personen angepaßte Vorstellungsart abzurechnen haben und dann soviel reiner Gewinn für ein jedes Christen Hertz übrig bleiben, daß Jesus bis zum Tod gehorsam worden, um eine allgemeine Religion des Herzens und des Wandels ohne Opfer, Reinigungen, bestimmte Fast- und Feyertage, mit göttlicher Autoritaet aufzurichten und dadurch der Erretter des in Unwissenheit und Aberglauben, wie in La|z107|sterhaftigkeit tief verfallnen menschlichen Geschlechts zu werden. – Wohl dem, der diese Weisheit findet! Aber auch sie muß man suchen wie Schätze.z
ab1: Versöhnung:f2: untereinanderf3: Einerab4: der Menschen mit Gottc5: hatc6: redete,e7: gerechtestencf8: gefällige,e9: sofernef10: heißen sollte:f11: selbstc12: Dief13: hatef14: Jesus Christusef15: größteef16: diescef17: wirb18: wurdeb19: Rathschluß,b20: habe
fVersprechen, tadeln, Marc. 7, 2.f
/z/aVerstand/bkönnteb\a\a11 Cor. 1, 19.Eph. 3, 4.Col. 1, 9.2, 2./abmit Einsicht verwechselt werden /ff\ab\ab2 – ich will die Einsichten der Gelehrten zu schanden machen – worausa3 ihr meine Einsichten in die christliche Religion erkennen werdet – in allerley geistlicher Weisheit und Einsicht – zu allen gründlichen Einsichten – Nach der dritten Stelle geht Weisheit wohl mehr auf die Fähigkeit nützliche Einsichten zu erlangen und anzuwenden; und so verbindet Plutarch beyde Wörter /afmit einanderaf\af4 in der Abhandlung von der brüderlichen Liebe nicht weit vom Anfang.z\
a1: Verstand:ab2: sollte dafür in der deutschen Uebersetzung das Wort, Einsicht, stehena3: darausaf4: miteinander
/abczVerstocken,Röm. 9, 18.sovielef1 als hart behandeln, welches auch der Gegensatz erfodertef2: des Einen erbarmt er sich, gegen den andern ist er hart. Man kann sich diesen Sprachgebrauch des hier vorkommenden griechischen Worts am |f466| besten erläutern aus 1 B. Mos. 49, 7.griechis.ef3 Text und Uebersetzung verglichenef4.abcz\
ef1: so vielef2: erfordertef3: griechischenef4: vergleichen
Versuchen,/zVersuchung:z\z1 Das Zeitwort /zbedeutet,ab2 einen auf die Probe stellen, Ebr.f3 3, 9.Matth. 16, 1.Marc. 8, 11.Matth. |a367| |b367| 19, 3.Marc. 10, 2.Matth.f4 22, 35.Marc. 12, 15.z\z5 |d459|/abLuc. 10, 25.ab\/zApostg.f6 15, 101 Cor. 10, 9.z\ |e459|/ab/zEbr.f7 11, 17. 1z\z8Tim. 3, 10. (man nehme sie erstz9 auf die Probe);z10ab\/zreizen zu etwas, Jac. 1, 13. 14.verführenf111 Cor. 7, 5.Gal. 6, 1. – versucht werden, Noth und Elend erfahren Ebr.f12 2, 18.4, 15. Und in dieser Bedeutung der Noth und Trübsale wird das Nennwort durchgehends im neuen Testament genommen Matth.ab13 6, 13.Marc. 14, 38.1 Cor. 10, 13.2 Pet.ef15 2, 9.1 Tim. 6, 9.dennf16 auch hier soll es die Sorgen und unruhigen ängstlichen Bestrebungen des Habsüchtigen, und also die Noth, die er sich selbst macht, /abcanzeigen; s.Strick .abc\abc17z\⌇⌇z /abMatth.z18 4, 1. z19Luc. 4, 1fz20ff./zhabe nunz\z21 die Versuchung wirklich in äusserlichenefz22 Vorspiegelungen bestanden, /zoder seyz\z23 durch Erregung /zdahin gehörigerz\z24 Bilder in der Vorstellungskraft /zgeschehen; soz\z25 bleibt die Hauptsache immer dieselbe, daß /znemlichz\Jesus die /zunbeweglichstez\z26 Treue gegen Gott /zbewiesen habez\z27.ab\
z1: Versuchung:ab2: bedeutetf3: Hebr.f4: Math.z5: kommt noch weiter in der Bedeutung der Prüfung vor. Ebr. 11, 17.f6: Apostelg.f7: Hebr.z8: (stellte ihn auf die Probe) 1.z9: zuerstz10: Probe.)f11: verführen,f12: Hebr.ab13: Math. (a) ; Math. (b)ab14: Matth[.]ef15: Petr.f16: Dennabc17: anzeigen, so wie Strick, |c395| eigentlich Verstrickungen, die Abwege, auf die er dabey geräth.z18: Matth[.]z19: ff.fz20: 1.z21: hat es eben diese Bedeutung, man mag nun annehmen, daßefz22: äußerlichenz23: oder,z24: dahingehörigerz25: geschehen sey. In beyden Fällenz26: härteste Prüfung durch herzhaften Glauben und unbeweglichez27: ausgehalten
/ab/zVertrauen. 2z\z1Tim. 3, 14./zbleibe in/efdem, dasef\ef2du gelernet hast und dirvertrauetef3ist, besser:z\
zhat Luther unrichtig übersetzt, was dir vertrauet ist: Es sollte heißen, wie es schon Hesychius erklärt hat, was dir so überzeugend vorgetragen worden;z
bleibe deinen erlangten Einsichten und Ueberzeugungen getreu. /zSonst stehetc4 das Wort am rechten Orte in der Lutherschenz\z5 Uebersetzung, Röm. 3, 2.Gal. 2, 7.1z6 Thess. 2, 4.ab\
z1: Vertrauen: 2.ef2: dem wasef3: anvertrauetc4: stehtz5: Richtiger ist die Lutherschez6: 1.
/abVertreten.z1Röm. 8, 26.e2 ist der Sinn: Unsref3kindliche Gesinnungen gegen Gott kommen uns |f467| bey allen äusserlichenefz4 Leiden zu statten.z5 Wenn das Gefühl von diesen uns von der einen Seite noch so sehr niederschlägt, daß |z108| wir selbst nicht z6 wissen, was wir uns z7 als das Beste /zvon Gottz\ erbitten z8 sollen, so ist von der andern z9jeder Seufzer unsers/fGottergebenenf\f10Herzens/zeben so viel|d460||e460|geltend vor ihm, als das weitläuftigste Gebetz\z11, und dem Gott, der unser Innerstes kennet, verständlich genug (v.fz1227.s./zGeist ).z\z13V./z34ef14 wird esz\z15 von Jesu/zgesagtef16z\z17 in Beziehungz18 auf die /zFürbitte des Hohenpriesters /eA. T.f19e\e20z\z21 und nach der /zden Judenchristen angemessenenz\z22Vorstellungsart, /zwelchez\z23 bey der ganzen Anwendung des Levitischenz24 Priesterthums auf Jesum zum Grunde liegt;z25s./zPriester .z\z26ab\
z1: Vertreten:e2: 26,f3: Unsereefz4: äußerlichenz5: statten:z6: sogleichz7: von Gottz8: und wo wir die Worte dazu hernehmenz9: Seitef10: ihm ergebenenz11: statt aller Wortefz12: (V.z13: S. 178. ) –ef14: 34.z15: 34.efz16: gesagt, (e f) ; gesagt, (z)efz17: gesagt, geschieht esz18: Rücksichtf19: Testamentse20: Alten Testamentsz21: Fürbitten der Hohenpriester alten Testaments für das Volckz22: symbolischenz23: die nach meinen Ueberzeugungenz24: levitischenz25: liegt:z26: S. 294. f.
zVervortheilen,1. Thess. 4, 6.s.Handel . *z
/zVerwesen;2 Cor. 4, 16.s.Mensch .z\
/zVerwirren;Röm. 14, 1.s.Gewissen .z\
zUnehrlich. Die unehrlichsten Glieder, 1. Cor. 12, 23. ist nach dem veralteten Sprachgebrauch des Worts unehrlich (s.ehrlich ) soviel als die unehrbarsten, nemlich wie sie uns scheinen: s.S. 100 .z
/z|c396|Unfruchtbar.ab1Eph. 5, 11.a2 sind unfruchtbare Werke derFinsternißabf3 unnatürliche /abLaster, welcheab\ab4 die Bevölkerung /ahindern. /bEs ist schändlich, von ihnen zu reden, sagt der Apostel gleich nachher, vergl.Röm. 1, 26. so wie die Griechen das Wort schändlichef5 eigentlich von ihnen /cbrauchen.c\c6Clemens von Alex.ef7 in der Pädagogie nennt sie eben so unfruchtbar 2, 10. vergl. mit dem Philob\b9a\a10 in der Schrift /abvom /fAbrahamf\f11ab\ab12ab13.z\
zUnfruchtbahr: So beschreibt auch Clemens von Alexandrien die unnatürlichen Laster von welchen hier die Rede ist in seiner catechetischen Anweisung im 2. Buch S. 223. des ersten Bands – ἀρρενομιξιας, τας ακαρπους σπορας.z
ab1: Unfruchtbar:a2: 11,abf3: Finsterniß,ab4: wollustige Ausschweifungen, dieef5: schändlichc6: brauchen; undef7: Alexand. (e) ; Alexand. (f)ef8: Alexandr.b9: Fast mit ähnlichen Worten zeichnet sie Philo ausa10: hindern: Fast mit ähnlichen Worten zeichnet sie Philo ausf11: Abraham; ingl.vom Weltbau; s.Schande ab12: von Abrahamab13: S. 20. 21. der MangeyschenAusgabe.
/abUngerecht.z1 Vom Reichthum gebrauchtz2Luc. 16, 9. ist es /z/fsovielce3 als,f\f4ungewiß, unbeständig.z\z5 So /zbrauchen esz\z6 die griechischenz7 Uebersetzer /zdes A.T.f8 für ein hebräisches Wortz\z9 von /zdieser Bedeutung.z\z10S.wahrhaftig .z11ab\
z1: Ungerecht:z2: gebraucht,ce3: so vielf4: so viel, alsz5: für unbeständig, ungewiß, gesagt: z6: verwechselnz7: Alexandrinschenf8: Testamentz9: das hier vorkommende griechische Wort mit einem hebräischenz10: derselben Bedeutung:z11: wahrhaftig .*
/zUngerechtigkeit, genauer, Lasterhaftigkeit, Matth. 24, 12.Röm. 1, 18.4, 7.6, 13. 19. |f468|2 Thess.f1 2, 12.2 Tim.f2 2, 19.Tit. 2, 14.z\
f1: Thessalon.f2: Timoth.
/abczUngezogene1 Thess. 5, 14. sind in Vergleichung mit 2 Br. 3, 6. 15. nicht eigentlich Lasterhafte, sondern was wir Taugenichtse in der gemeinen Sprache nennen, die sich nicht nach der eingeführten guten äußerlichen Ordnung der Gesellschaft |d461| bequemen; und also auch den dama|e461|ligen kirchlichen Einrichtungen der Apostel zuwiderhandeltenef1.abcz\
ef1: zuwider handelten
/abczUngöttlich.Tit. 2, 12.s.verleugnen .abcz\
/zUnnütz.ab1Luc. 17, 10. und Matth. 12, 36. stehen im Grundtextf2 Wörter von ganz verschiedener Bedeutung. Beym Matthäus sind unnützeWorte,ef3 der Sprache und dem Zusammenhang nach v.f4 31. 32., /abVerläumdungenc6ab\ab5und Lästerungen, Ca|a368||b368|lumnien; hingegen unnütze Knechte beym Lucas eigentlich Unwürdige, die nichts weiter thun, als was sie zur höchsten Noth müssen.a7 Die Griechen haben ein andresef8 Wort für unnütz, welches Philem. v.f9 11. vorkömmt.z\
ab1: Unnütz:f2: Grundtexteef3: Wortef4: V.abc5: die bittersten Verleumdungen (a b) ; die bittersten Verleumdungen (c)abc6: Verleumdungena7: müssen:ef8: anderesf9: V.
/abzUnpartheyisch.Jac. 3, 17. ziehe ich dießef1 von Lutherf2 gebrauchte Wort dem nicht zänkisch, oder nicht rechthaberisch vor, welches Neuere dafür gewählt haben,f3 da dieses ohnedem schon in dem vorhergehenden friedsam sich mit denken läßt. Doch könnte man auch hier die Bedeutung des |c397|sich immer gleich seyn (nemlich, in dem Verhalten gegen andref4) annehmen.abz\
ef1: diesf2: Luthernf3: haben;f4: andere
/abzUnrein. Der unreine Geist, nach einem Ausdruck, welcher so oft in den Lebensbeschreibungen Christivorkommtf1, ist /caus bekannten Sprachgründen,ef2c\ eben so vielf3/calsc\c4 der böse Geist. |f469| So sagen auch die Lateiner, ein unreiner Mensch, für /fBösewichtf\f5. Daher verstehe ich nun auch unterabz\
f1: vorkömmtef2: Sprachgründenf3: viel,c4: aus bekannten Sprachgründen, als,f5: Bösewicht, lasterhafter Mensch
/ab|z109|Unreinigkeit,1z1 Thess. 2, 3./zdie niedrigenz\z2 Leidenschaften des Geizesz3 und der Ehrsucht (v.fz45. 6.) z5ab\
z1: 1.z2: werden darunter niedrige, verabscheuungswürdigez3: Geitzesfz4: (V.z5: verstanden, so wie unter List, Schmeicheleyen.
/abzUnterthan; der Obrigkeit Matth. 8, 9. steht gar nicht im Texte, oder wenigstens nur nach einer falschen Interpunction; würde auch hier gar nicht zur Sache gehört haben. Ich denke nemlich, man sollte übersetzen: ef1ich bin/efauchef\eine |d462| |e462|obrigkeitliche Person, und habe unter mirKriegsknechte,c2 die mir aufs Wort gehorchen müssen/c; ich weisef3, was Subordination heißtc\.abz\
ef1: auchc2: Kriegsknechteef3: weiß
/abUnwissenheit,/zApostg.f1 17, 30.z\Ebr.f2 9, 7.genauerz3, Vergehungen, Abweichungenz4; Sir. 23, 3./z1 /fMacc.f\f5z\z6 13, 39.z7ab\
f1: Apostelg.f2: Hebr.z3: eigentlicherz4: Fehltrittef5: Buch der Maccab.z6: 1. Mac.z7: Text und Uebersetzung verglichen: So auch Apostg. 17, 30.
/zUnwürdig, besser unehrerbietig1 Cor. 11, 27. 29. so wie auch die Lateiner ihr gleichgeltendes Wort brauchen, wo von dem Betragen gegen andref1 die Rede ist.z\
f1: andere
/zVolk, heiliges, des Eigenthums, 1 Petr. 2, 9. 10.s.heilig ,Eigenthum .z\
/zVollenden.ab1 Es ist einerley griechisches Wort, welches Luther in dem Brieff2 an die Ebräerabcf3 5, 9.10, 14.11, 40. durch vollenden, und in den übrigen Stellen vollkommen machen/aübersetzt,b4 2,a\a510.7, 19. 28.10, 1.12, 23.(vollkommnef6 |c398| Gerechte). Allein von Jesugesagt,ab7 ist es aus der Einweyhungsceremonie der Hohenpriester des Altenf8 Testaments genommen, und bedeutet also einweyhen,/abfeyerlichst einsetzen,ab\2, 10.5, 9.7, 28., wo es eigentlich heissenabef9 sollte: – Nach derMosaischenKirchenordnung werden nurschwachef10sterbliche Menschen zu Hohen|f470|priestern eingesetzt, aber durch den Eid(/fv.21abe11),f\f12der erst nach der Bekanntmachung jener gesprochen worden, ist der Sohn auf ewig dazu/aeingesetztb13worden.a\a14 – Dann /fbedeutet es,f\f15 von den Menschen gesagt, völlig lossprechen, /aboder wahre Besserung und Beruhigung zuwege bringen (nach 7, 25.10, 2.)ab\ und ist also die Uebersetzung:
7, 19./fDenn dief\f16Mosaische Kirchenordnung konnte niemand völlige Losspre|a369||b369|chung /abund Be|d463||e463|ruhigungab\ verschaffen, sondern war nur eine Anleitung zu der /fbessrenab17Hofnungf\f18, durch welche wir Gott (ohne Furcht) anbeten.
10, 1. Die Mosaische Kirchenordnung, da sie nur den Schatten von den künftigen Glückseligkeitenf19 enthielt, – konnte durch die Opfer, welche jährlich auf einerley Weise dargebracht wurden, unmöglich völligeabc20Lossprechung verschaffen.
/f– 14.f\f21 Durch Eine22 Opfer hat er ein für allemal denen, die begnadigt werden sollten, völlige Lossprechung verschaftf23.
11, 39. Jene /efalle habenef\ef24 durch ihren Glauben zwar ein rühmliches Zeugniß erhalten, aber die Erfüllung der Verheissungabf25 (des Messias) nicht erlebt; weil Gott für uns diese glückliche Begebenheit ausersehen hatte, da|c399|mit sie nicht ohne uns (wir alle zugleich) losgesprochen würden.
12, 23. – und zu den begnadigten Gerechten.
S.Vergebung ,Versöhnung ; wo schon erinnert worden, daß die Sünden nach dem Mosaischen Gottesdienst als behalten vorgestellt wurden.z\
ab1: Vollenden:f2: Briefeabcf3: Hebräerb4: übersetzta5: übersetzt 2[,]f6: (vollkommeneab7: gesagtf8: A.abef9: heißenf10: schwache,abe11: 21.f12: V. 21.)b13: eingeweyhta14: wordenf15: bedeutet, esf16: Dieab17: beßrenf18: bessern Hoffnungf19: Güternabc20: völligef21: 10, 14.e22: einf23: verschafftef24: haben alleabf25: Verheißung
/z|f471|Vollenderab1 des Glaubens, Ebr.f2 12, 1.s.ab3Anfänger .z\
ab1: Vollender,f2: Hebr.ab3: siehe
/z/abVollkommen. Zuerstab\
abVollkommen: Nach dem ebräischen Sprachgebrauch ist dies so viel, als rechtschaffenMatth. 5, 48.Phil. 3, 15. Doch kann auch hier die folgende Bedeutung statt finden. Esab
wird /abesab\ab1 von denen gesagt, die |a370| |b370|richtige Einsichten in die Religion haben, /abPhil. 3, 15.ab\Col. 1, 28.4, 12.Ebr.f2 5, 14. und daher ist VollkommenheitEbr.abcf3 6, 1. das gründlichere Erkenntniß der Religion; das /fVollkommnee4 eben dasselbef\f51 Cor. 13, 10.
abEs ist also auch ein vollkommner, oder besser, gesetzter, Mannb6, der wohlunterrichtete Christ Eph. 4, 13. und so sollte auch für vollkommen im Gegensatz der Kinder1 Cor. 14, 20. übersetzt werden; an dem Verständniß aber werdet gesetzte Menschen.ab
/abVollkommen werden1 Cor. 14, 20. im Gegensatz der /fKinder am Verständniß, feste, rich|d464||e464|tigef\f7 Einsichten erlangen – am Verständniß aber werdet gesetzte Menschen.
Vollkommen seynCol. 2, 10. unter Christo, als dem Haupt, zu Einer Gemeine vereiniget seynef8 und durch ihn zu allen guten Fertigkeiten belebet werden; s.Fülle gleich GottMatth. 5, 48. geht auf allgemeinguteef9Gesinnungen, das Wohlgefallen an allem, was gut c10 ist, und das gleiche Bestreben darnach. Ich würde /fübersetzenf\f11 (weil die Beybehaltung des Worts vollkommen eine Zweydeutigkeit veranlaßt, wenn es von /efdemef\ Menschen wie von Gott gebraucht wird): Seyd in demUmfangec12gutgesinntef13, in welchem euer Gott und Vater das Gute liebet und will – Matth. 19, 21. muß nun wohl der uneingeschränkte Begriff beybehalten werden, weil hier die Redartf14 ihre Beziehung |c400| auf die vorhergehende Frage hat, was fehlt mir noch? In einer Paraphrase könnte es /efheissen: Willtef\ef15 du als ein Reicher die höchste dir zukommende Tugend ausüben, so etc.Jac. 1, 4. könnte man übersetzen;ef17 die Geduld aber soll euer ganzes Verhalten krönen, damit ihr ganz untadelhaft seyd |f472|und euch nichts fehle.⌇⌇c Der vollkommene Mann ist nun auch etwas anders im Sprachgebrauch des Jacobus,f183, 2. und PaulusEph. 4, 13. In jenem der fehlerfreye; in diesem der völlig ausgewachsene Mensch: s.Mann .
Vollkommen machen; s. gleich vorher vollenden .
Vorbild; 1 Cor. 10, 6.vergl.11. genauer, ein warnendes Beyspiel.ab\z\
zVollkommen:Matth. 19, 21. behält es seine gewöhnliche Bedeutung – Col. 2, 10. geht es auf die Belebung der ganzen christlichen Gemeine durch Christum, ihre Vereinigung und Zusammenfassung unter ihm als den Haupt; s.Fülle . S. 39. 40. der Zusätze und im Wörterbuch S. 162. Vollkommen machen, ist Ebr. 2, 10. aus der Einweyhungsceremonie der Priester des alten Testaments zu erklären, wornach es soviel ist, als, einen in seinem Amte völlig bestätigen; und also auch 7, 28.feyerlichst einsetzen: Vom Gesetz und den jüdischen Gottesdiensten gesagt, Ebr. 7, 19.9, 9.10, 1. bedeutet es nach V. 25. der ersten, und 2. der letztern Stelle, wahre Besserung und Glückseligkeit zuwegebringen.z
ab1: nemlich auchf2: Hebr.abcf3: Hebr.e4: Vollkommenef5: Vollkommene ebendasselbeb6: Mannf7: Kinder, richtige, zulänglicheef8: seyn,ef9: allgemein gutec10: und vortreflichf11: die Worte mehr umschreibenc12: Umfangef13: gut gesinntf14: Redeartef15: heißen: willt (e) ; heißen: willt (f)ef16: heißen: willstef17: übersetzen:f18: Jacobus
zVorbild, genauer, Warnung, 1. Cor. 10, 6vergl.V. 11.z
/zVorhaut,d. i. Unbeschnittene, ist allezeit eine Benennung der Heyden, die Paulus allein |d465| |e465| braucht, weil sie den Gegnern, mit denen er zu thun hatte, geläufig war (Eph.ab1 2, 11.)ab2 und /abcauch allein erabc\abc3 durch die Widersetzlichkeitab4 der Christen aus dem Judenthumab5 die Beschneidung fahren zu lassenabcef6 und ohne sie die Christen aus dem Heydenthum neben sich zu dulden, dazu veranlaßt wurde Röm. 2, 26.c7 27.3, 30.Gal. 2, 7.5, 6. Col. /a2, 11. 13.a\a81 Cor. 7, 18. Der Sinn ist also in der letzten Stelle des Briefs an die /abGalater: Nachef9 dem Christenthumab\ab10 hat der Nationalunterschiedabc11 unter Juden und Heyden keinen Werth (s.ab12Christus ), sondern etc. (s.thätig ).z\
ab1: Eph.ab2: 11.abc3: er alleinab4: Wiedersetzlichkeitab5: Judenthum,abcef6: lassen,c7: 26a8: 3, 4.ef9: nachab10: Galater; nach der christlichen Lehreabc11: Unterscheidab12: (siehe
/z/abVorsatz. Vonab\ab1 Gott gebraucht, ist es der /abRathschluß Gottesab\ab2, und also Röm. 8, 28.nach dem Vorsatz berufen seyn, nach dem /abgöttlichen Rath|c401|schlußab\ab3 einer der damaligen ersten Christen seyn (s.versehen ) – 9, 11.Vorsatz nach der Wahl, ein freyer aus eig|a371||b371|nerf4 Macht und Gnade /abgefaßter Rathab\ab5 – Eph. 3, 11.der Vorsatz von der Welt her (nach dem Grundtext und der nicht ungewöhnlichen Bedeutung des Worts Welt), |f473| der /abRathschluß von denab\ab6 Zeiten des Neuenf7 Testaments: S.ef8Wahl ,Welt .e9z\
ab1: Vorsatz, vonab2: Entwurfab3: Entwurf, den Gott gemacht hat,f4: eigenerab5: beschloßner Entwurfab6: Entwurf derf7: N.ef8: s.e9: Welt ;
/abVortheil,besserz1Vorzug; Röm. 3, 1. 9.ab\
z1: besser,
/abzUrsach;Ebr.f1 5, 9. richtiger Urheber.abz\
f1: Hebr.
/abUrtheilen, für verurtheilenz1Jac. 4, 11. 12./zJacobusz\z2 scheint nur /zvon gleichgültigenz\z3 Handlungen z4 zu redenefz5 wie Paulus Röm. |z110|/z14, 4.z\z7f8 und also sagen zu wollen: „Wennc9 du andref10 über ihr Verhalten, welches nach ihremz11Gewissen recht ist, liebloßefz12 beurtheilest, so wirfst du dich zum Gewissensrichter auf, welches Gott allein /z/fzukommtf\f13.“ S. auch tragen .z\z14
zSein Urtheil tragen, seinen Lohn schon finden.z ab\
z1: verurtheilen,z2: Der Apostelz3: auf gleichgültigez4: andrerefz5: reden, (e f) ; reden, (z)efz6: sehen,z7: 14.f8: 5.c9: „wennf10: anderez11: ihrenefz12: lieblosf13: zukommt; und wär er auch wirklich verschuldetz14: zukömmt.“