53.
Alle Wissenschaften hängen nicht nur gewissermaßen zusammen und so fern wäre es für den, der Theologie studiert, nützlich , in keiner derselben ganz Fremdling zu seyn, zumahl wenn er manche unter seinen besondern Umständen, auch abgesehen von der Theologie, nöthiger brauchte als andre; sondern manche haben auch einen nähern Einfluß in das gründliche Studium der Theologie, und einige unter diesen sind dazu schlechterdings unentbehrlich. – Wie die Absicht dieses Buchs sich nur auf die einschränken muß, welche in einer solchen nähern Verbindung mit der Theologie stehen: so kan man diese Vorbereitungswissenschaften eintheilen 1) in solche, welche die Quellen der Theologie enthalten, ohne die sich wenigstens nie sicher aus diesen Quellen schöpfen läßt, die daher auch zur gründlichen Einsicht der Theologie die allerunentbehrlichsten sind, Philologie, meine ich, nebst der mit ihr verbundnen Kritik, und Philosophie; 2) in solche, die zur allgemeineren Uebersicht der Theologie und der vortheilhaftesten Art gehören, wie man sie studieren müsse, wohin eine solche Anleitung, wie |a47| wir hier versuchen, allenfalls auch eine eigentliche Encyclopädie, zu rechnen wäre; und 3) in solche die mehr Hülfswissenschaften d. i. zur rechten Kenntniß der ganzen Theologie zwar nicht zum voraus, aber doch dabey und entweder zur Vergründlichung derselben überhaupt oder bey einem Theil derselben, nothwendig sind. Von dieser letzten Art wäre die Geschichte überhaupt und besonders Geschichte der theologischen Wissenschaften mit der Kenntniß der besten theologischen Bücher, nebst den so genannten schönen Wissenschaften.Alle Wissenschaften hängen nicht nur gewissermaßen zusammen und so fern wäre es für den, der Theologie studiert, nützlich , in keiner derselben ganz Fremdling zu seyn, zumahl wenn er manche unter seinen besondern Umständen, auch abgesehen von der Theologie, nöthiger brauchte als andre; sondern manche haben auch einen nähern Einfluß in das gründliche Studium der Theologie, und einige unter diesen sind dazu schlechterdings unentbehrlich. – Wie die Absicht dieses Buchs sich nur auf die einschränken muß, welche in einer solchen nähern Verbindung mit der Theologie stehen: so kan man diese Vorbereitungswissenschaften eintheilen 1) in solche, welche die Quellen der Theologie enthalten, ohne die sich wenigstens nie sicher aus diesen Quellen schöpfen läßt, die daher auch zur gründlichen Einsicht der Theologie die allerunentbehrlichsten sind, Philologie, meine ich, nebst der mit ihr verbundnen Kritik, und Philosophie; 2) in solche, die zur allgemeineren Uebersicht der Theologie und der vortheilhaftesten Art gehören, wie man sie studieren müsse, wohin eine solche Anleitung, wie |a47| wir hier versuchen, allenfalls auch eine eigentliche Encyclopädie, zu rechnen wäre; und 3) in solche die mehr Hülfswissenschaften d. i. zur rechten Kenntniß der ganzen Theologie zwar nicht zum voraus, aber doch dabey und entweder zur Vergründlichung derselben überhaupt oder bey einem Theil derselben, nothwendig sind. Von dieser letzten Art wäre die Geschichte überhaupt und besonders Geschichte der theologischen Wissenschaften mit der Kenntniß der besten theologischen Bücher, nebst den so genannten schönen Wissenschaften.
Anm. 1. Man nimmt zwar oft das Nöthigste aus diesen Wissenschaften in die Abhandlung der Theologie selbst auf, und daher möchte ihre vorläufige Kenntniß entbehrlich scheinen. Aber dadurch wird diese Abhandlung unnöthig weitläufig gemacht, das Aufgenommene mehr berührt als ausgeführt, und meistens setzt man doch Kenntniß dieser Wissenschaften schon voraus; Kenntniß und Uebung in diesen ist wenigstens eine trefliche Vorbereitung auf das Studium der Theologie.
Anm. 2. Der thörichte Gedanke: weil die Theologie die würdigste Wissenschaft sey, müsse man sie allein und zuerst treiben, verdient kaum berührt zu werden. Eben weil sie die würdigste Beschäftigung ist, und weil sie unmöglich ohne viele andre Hülfsmittel gründlich getrieben werden kan, sollte man sich ihr sehr wohl zubereitet nähern.
Anm. 3. Weil Philologie und Philosophie die unentbehrlichsten Vorbereitungswissenschaften sind |a48| und von beyden am weitläuftigsten gehandelt werden muß: so sind ihnen hier zween besondre Abschnitte gewidmet und die übrigen in einem dritten zusammen genommen worden.