Symbolische Theologie wird entweder mehr im dogmatischen oder mehr im historischen Ver
|a577|stande genommen. Im
erstern Fall würde sie im
weitern Verstande eine Vorstellung der christlichen Lehre nach den verschiednen Vorstellungen aller christlichen Partheyen seyn, wenigstens sofern sie diese Vorstellungen in ihren Bekenntnißschriften geäussert haben. Dies wäre immer nützlich, ihren Unterschied kennen und danach wählen zu lernen, zu welcher man sich, nach seiner Ueberzeugung, zu halten hätte; wiewohl man diesen Unterschied, nur nicht zu so bequemer Uebersicht, auch in polemischen Büchern findet.
Im engern Verstande aber wäre sie eine Vorstellung der christlichen Lehre nach den symbolischen Schriften einer gewissen Kirche; und würde sie ausgeführt, d. i. der darin gegründete Lehrbegriff einer Kirche weiter aus einander gesetzt, und, besonders nach den in solchen symbolischen Schriften selbst vorgetragnen Beweisen, bestätigt: so würde dergleichen Theologie nichts anders seyn, als theologisches System einer solchen Kirche; nur mit dem Unterschied, daß es kein vollständiges System wäre, weil nicht alle Lehren einer Kirche in symbolischen Büchern vorgetragen werden. (§.
497 Anm.) – Aber gemeiniglich nimmt man
symbolische Theologie in einem
mehr historischen Sinn von dem Inbegriff der historischen und Lehrkenntnisse, die zum richtigen Verstande der symbolischen Schriften einer gewissen Kirche erfordert werden. – Im engsten und gewöhnlichsten Sinn heißt sie bey uns, in der evangelischen Kirche augspurgischer Confeßion, der Inbegriff aller solcher Kenntnisse, die zur Einsicht in den richtigen Verstand des sogenannten Concordienbuchs, wenigstens der fünf ersten Stücke derselben, (der augspurgischen Confeßion, ihrer Apologie, der schmalcaldischen Artikel und des grössern und kleinen Catechismi Luthers,) gehören. Auf diese Bedeutung schränken wir uns hier ein.
Symbolische Theologie wird entweder mehr im dogmatischen oder mehr im historischen Ver
|a577|stande genommen. Im
erstern Fall würde sie im
weitern Verstande eine Vorstellung der christlichen Lehre nach den verschiednen Vorstellungen aller christlichen Partheyen seyn, wenigstens sofern sie diese Vorstellungen in ihren Bekenntnißschriften geäussert haben. Dies wäre immer nützlich, ihren Unterschied kennen und danach wählen zu lernen, zu welcher man sich, nach seiner Ueberzeugung, zu halten hätte; wiewohl man diesen Unterschied, nur nicht zu so bequemer Uebersicht, auch in polemischen Büchern findet.
Im engern Verstande aber wäre sie eine Vorstellung der christlichen Lehre nach den symbolischen Schriften einer gewissen Kirche; und würde sie ausgeführt, d. i. der darin gegründete Lehrbegriff einer Kirche weiter aus einander gesetzt, und, besonders nach den in solchen symbolischen Schriften selbst vorgetragnen Beweisen, bestätigt: so würde dergleichen Theologie nichts anders seyn, als theologisches System einer solchen Kirche; nur mit dem Unterschied, daß es kein vollständiges System wäre, weil nicht alle Lehren einer Kirche in symbolischen Büchern vorgetragen werden. (§.
497 Anm.) – Aber gemeiniglich nimmt man
symbolische Theologie in einem
mehr historischen Sinn von dem Inbegriff der historischen und Lehrkenntnisse, die zum richtigen Verstande der symbolischen Schriften einer gewissen Kirche erfordert werden. – Im engsten und gewöhnlichsten Sinn heißt sie bey uns, in der evangelischen Kirche augspurgischer Confeßion, der Inbegriff aller solcher Kenntnisse, die zur Einsicht in den richtigen Verstand des sogenannten Concordienbuchs, wenigstens der fünf ersten Stücke derselben, (der augspurgischen Confeßion, ihrer Apologie, der schmalcaldischen Artikel und des grössern und kleinen Catechismi Luthers,) gehören. Auf diese Bedeutung schränken wir uns hier ein.