W.
Wachen;wacker seyn; bedeutet eins wie das andreMatth. 24, 42.25, 13.Marc. 13, 35. 37.1 Cor. 16, 13.Col. 4, 2.1 Thess. 5, 6.1 Petr. 5, 8.Marc. 13, 33.Luc. 21, 36.Eph. 6, 18. allezeit bereit und aufgelegt zu dem seyn, was man thun soll, oder zu erwarten hat; vergl.Luc. 12, 37. 39. mit 40. Es ist also Col. 4, 2. der Sinn:
Haltet an am Gebet, und seyd dabey bereit, auch Gott für alles zu danken.
Waffen, sind überhaupt Werkzeuge, Röm. 6, 13. 14. dann KleiderRöm. 13,12., wo auch die ganze Vergleichung erfodert, zu übersetzen: Lasset uns Tagekleider anlegen, und dann Kleider des Tages, von den christlichen Gesinnungen und Erweisungen zu verstehen.
Waffen der Ritterschaft2 Cor. 10, 4. sollte kürzer übersetzt werden, Kriegsrüstung.
Wahl; von Gott gesagt, oder GnadenwahlRöm. 9, 11.11, 5. sind seine freyen Gnadenerweisungen, kurz, sein guter gnädiger Wille: So konnte in den Fällen, von welchen der Apostel das Wort braucht, wie auch |a372|Röm. 11, 28. die gleichmäßige Verdienstlosigkeit der Menschen nicht in Rechnung kommen, wenn Gott beschloß, erst unter den Juden seinen Namen vorzüglich bekannt zu machen, und dann das Christenthum diesem zuerst, jenem nachher, verkündigen zu lassen; es kam eins wie das andre lediglich auf den göttlichen Willen an, und die denn darunter nicht begriffen waren, haben auch weiter keine Verantwortung – die ohneGesetz gesündiget haben, werden auch nicht nach demselben verurtheilt werden, wie der Apostel sagt –
Col. 2, 18. sollten die Worte, der nacheignerWahleinhergehetin Demuthetc. nach dem ebräischen Gebrauch des Zeitworts wollen, mit in verbunden, nach welchem es einen Gefallen an etwas habenPs. 147, 10.nachetwas begierig seyn1 Sam. 18, 25.2 Sam. 24, 3. anzeigt, übersetzt werden;der einebesondreDemuthund englische Gottesdienstlichkeit affectirt. Ich scheue dieses lateinischdeutsche Wort nicht, weil mir kein reindeutsches, das die Sache hier so gut ausdrückte, bekannt ist.
Wahrhaftig, besser, rechtschaffenEbr. 10, 22.s.Hiob 2, 3. im Grundtext und der griechischen Uebersetzung.
Wahrheit:Nicht selten bedeutet das griechische Wort, wofür Luther dieses braucht,
Rechtschaffenheit, als Joh. 3, 21. (wer die Wahrheit thut, d. i. wer rechtschaffen lebt) 1 Cor. 5[,] 8. (s.
Sauerteig ) 13, 6.
|a373| und so hat es Luther schon zweymal übersetzt Eph. 4, 21. 24. Einigemal ist es so viel, als
RedlichkeitEph. 5, 9. (allerley Gütigkeit, Gerechtigkeit und
Redlichkeit) Phil. 1, 18. (es geschehe
zum Schein oder
aus redlichen Absichten, für,
zufalls oder
rechterWeise[)]; am öftersten ist die
Religion des Evangelii selbst zu verstehen Röm. 2, 8.2 Thess. 2, 10. 12.Jac. 5, 19.1 Petr. 1, 22.2 Cor. 4, 2.6, 7.11, 10. (so gewiß ich der christlichen Religion ergeben bin) 13, 8.Gal. 2, 5. 14.3, 1.5, 7.Eph. 1, 13.Col. 1, 5.1 Tim. 2, 4.3, 15.4, 3.6, 5.2 Tim. 2, 15. 18. 25.3, 7. 8.4, 4.Tit. 1, 1. 14.Jac. 1, 18.2 Petr. 2, 2.2 Joh. 1. das zweytemal 2. 4. in der
Wahrheit wandeln, evangelisch, oder auch, nach der ersten Bedeutung, rechtschaffen, leben u. s. w.
Die
Wahrheit GottesRöm. 1, 25. der wahrhaftige Gott; s.
Lügen .
Gnade und WahrheitJoh. 1, 14.17. s.
Gnade .
Geist und WahrheitJoh. 4, 23. 24.s.
Geist .
In der Wahrheit lieben, 2 Joh. 1.vergl.1 Br. 3, 18. aufrichtig lieben.
Glaube der Wahrheit2 Thess. 2, 13. oder, Glaube und Wahrheit1 Tim. 2, 7. die wahre Religion.
Aus der Wahrheit seyn, 1 Joh. 3, 19. es aufrichtig meinen.
|a374|In alle Wahrheit leitenJoh. 16, 13. die ganze Religion lehren: s.
leiten .
Wallen, dem Herrn, 2 Cor. 5, 6. ist so viel, als hier in der Welt abwesend vonChristoseyn, der Gegensatz im 8. v.daheim seyn bey ihm; und, außer dem Leibe wallen, sehr schön gesagt, für, auswandern: Es wird nemlich der Leib dabey als die bisherige Wohnung der Seele gedacht.
Wandel;Phil. 3, 20.Das Wort im Grundtextist nicht einerley mit dem, dasLuther gleich vorher 17. 18. richtig wandelnübersetzt:Bürgerrecht kann es auch nicht gegeben werden, weil das griechische Wort in dieser Bedeutung eine andre Endung hat;Bürgerschaft, welches der Sprachgebrauch an sich zuläßt, würde keinen guten Sinn geben, daß also nichts weiter übrig bleibt, als es von dem Ort der Bürgerschaft selbst zu verstehen:So braucht Diodorus das Wort, und so kömmt es auch in einer alten Inschrift vor beym Wesseling, von den jüdischen ArchontenS. 6. 7. 15. Die Uebersetzung wäre also in Verbindung mit v. 17. – Folget mir, und richtet euch nach denen, die so wandeln, wie wir – denn unser Vaterland ist im Himmel etc.
Wandeln:Gal. 2, 14. kann, nicht richtigwandeln füglich in der gewöhnlichen Bedeutung genommen werden, daß es also wohl von den Lehrern gesagt wird, aber nicht von dem Unterricht selbst; da es Paulus sogleich |a375| selbst durch, jüdisch leben, jüdische Gebräuche beobachten, erklärt.
Wasserbad,imWortEph. 5, 26.kann ich nicht wohl von der Taufe verstehen, und halte es für eine Umschreibung des Evangelii selbst: Als ein Reinigungsmittel des Herzens und im Gegensatz gegen die jüdischen leiblichen Waschungen vergleicht es Paulus mit einem Bad; und der Sinn ist also: – Auf daß er sie heiligte und, was jene gesetzliche Reinigungen nicht ausrichten konnten, sie durch sein Evangelium wahrhaftig besserte – Es ließe sich die gewöhnliche Erklärung noch hören, wenn es hieße,mit dem Wort, aber das in ist so viel als durch.
Weg: Nach dem Sprachgebrauch der Ebräer wird das Wort überhaupt von der Art und Weise zuhandelngebraucht: Und darnach sind denn folgende Redarten zu erklären –
Weg Gottes, Matth. 22, 16.Marc. 12, 14.Apostg. 18, 26. die Verhaltungsart, die Gott den Menschen vorgeschrieben, kurz, die Religion.
Weg des Herrn (Jesu Christi, s.
Herr ) Apostg. 18, 25.
oder,
Weg der Wahrheit2 Petr. 2, 2.die
christliche Religion – hingegen Matth. 3, 3.Marc. 1, 3.Luc. 3, 4. das Geschäfte Jesu auf Erden, und besonders sein Lehramt; daß denn,
diesen Weg bereiten, so viel heißt, als, ihn als Lehrer und Heiland aufnehmen.
|a376|Weg des Friedens, die Glückseligkeit selbst, Luc. 1, 79.; – Röm. 3, 17. aber nach dem Zusammenhang, in welchem der Prophet (Jes. 59, 8.) davon redet, ein liebreiches friedfertiges Betragen (es sind Menschen, die voll Feindseligkeit sind).
Der rechte Weg, Matth. 21, 32. nach dem Grundtext, die rechtschaffne Lebensart; und eben das der
richtige Weg2 Petr. 2, 15. wo auch der
WegBileam, d. i. seine Verhaltungsart, gleich erklärt wird: s.
Irrthum .
WegPauliinChristo1 Cor. 4, 17., seine christlicheLehrart, wie auch gleich deutlicher übersetzt werden sollte, und er selbst sich erklärt.
Weg schlechtweg Apostg. 22, 4.24, 14. 22. die christliche Lehre.
Wege Gottes in der mehrern Zahl, Röm. 11, 33. seine ganze Regierung; in welcher Bedeutung der Ausdruck sehr oft im Alten Testament vorkömmt.
Weiden, wird, wie bekannt, bildlich von
Lehrern in der Bedeutung
unterrichten, und von
Obrigkeiten für
regierengesagt: In der letzten Bedeutung muß man es Apostg. 20, 28.1 Petr. 5, 2. nehmen, wo offenbar von den damaligen Vorstehern der Gemeinen (s.
Aelteste ) die Rede ist, und gleich,
vorstehen, regieren, übersetzen.
Weissagen,Weissagung:s.
Prophet .
|a377|Weisheit:1 Cor. 1, 24ff.2, 7.Col. 2, 3.Matth. 11, 19.Eph. 3, 10.s.unter andern Rubriken,
rechtfertigen ,Schatz .
1 Cor. 12, 8. ist die Uebersetzung, einem ist gegeben durch denGeist,zu reden von derWeisheit, sehr abweichend von dem Grundtext: Es sollte genau heißen – dem Einen ist gegeben – die Rede derWeisheit; dem andern – die Rede der Erkenntnißetc. Beydes scheint mir auf die verschiedenen Gaben des Vortrags der Religion zu gehen, daß das erste einen beredtenVortrag, das andre einen gelehrten Vortrag bedeutet; es ist wenigstens die Sprache dafür, nach welcher bey den Griechen Weisheit oft so viel als Beredsamkeit ist, und hingegen Erkenntniß von scharfsinnigengründlichen Einsichten gesagt wird: So erklärt sich auch wirklich der Apostel über die letzte Redart, wenn er in der Wiederholung 13, 2. sagt: wenn ich alleGeheimnißund alle Erkenntnißwüste, das weitläuftigste gründlichste Wissen in den Dingen der Religion hätte.
Welt: Es sind zwey verschiedene griechische Wörter, für welche in unsrer Uebersetzung an den meisten Orten dieses gebraucht wird. Das Eine bedeutet eigentlich einen gewissen Zeitraum, in der Zahl der Vielheit,Zeitläufte, und ist dasselbe, welches Luther auch zuweilen Ewigkeitübersetzt, hingegen Welt in den Redarten, von der Welt her, an, Joh. 9, 32.Apostg. 3, 21.15, 18.Eph. 3, 9. – |a378|vor der Welt, 1 Cor. 2, 7. – Ende der WeltMatth. 13, 39. 40. 49.24, 3.28, 20.1 Cor. 10, 11. – die Welt machenEbr. 1, 2.11, 3. – dieseund jeneWeltMatth. 12, 32. Eph. 1, 21. die zukünftige WeltMarc. 10, 30.Luc. 18, 30.Ebr. 6, 5. und noch in folgenden Stellen, wo der Ausdruck, diese Welt, vorkömmtMatth. 13, 22.Marc. 4, 19.Luc. 16, 8.20, 34.Röm. 12, 2.1 Cor. 1, 20.2, 6. 8.3, 18.2 Cor. 4, 4. Allein Luther hat schon selbst einmal das Wort LaufEph. 2, 2. und zweymal das Wort Zeit damit verwechselt Eph. 2, 7.2 Petr. 3,8. und sosollte zur Unterscheidung das letzte noch öfter in der Uebersetzung gebraucht worden seyn, die beyden Stellen im Briefe an die Ebräer, 1 Cor. 10, 11. und die beyden ersten Gattungen von Redarten ausgenommen. Denn obgleich die Ebräer,nach einem spätern Sprachgebrauch, das Wort, welches eigentlich die Zeit oder einen Zeitlauf bedeutet, auch zuweilen in der Bedeutung der Welt nehmen, so verbanden sie doch nicht durchaus einerley Begriff damit. Es sollte also heißen, für,
Ende der Welt, beym Matthäus, Ende des Zeitalters, und wie der Zusammenhang giebt, der Untergang des jüdischen gemeinen Wesens verstanden werden.
Diese und jene Welt, durch alle Zeitläufte, daß beym Matthäus der Sinn wäre: es wird ihm nie vergebenwerden –
|a379|Diese Welt, dieses Zeitalter, die zukünftige Welt, die Zukunft. –
S.
Ewig : Das zweyte griechische Wort bedeutet nun eigentlich das, was wir die
Welt nennen, und also, den Inbegriff aller geschaffnen sichtbaren Dinge. Hieher gehören alle übrige vorher nicht ausgezeichnete Stellen, in welchen der Welt gedacht wird. Nur in der Johanneischen Lebensbeschreibung Jesu ist es vielleicht,nacheinem diesem Apostel und Jesu eignen Sprachgebrauch, in einer eingeschränktern Bedeutung zu nehmen, und von den Juden zu verstehen; wie denn auch den Lesern der Schriften des
Philo nicht unbekannt seyn wird, daß dieser Gelehrte die jüdische Verfassung nicht selten als einen Inbegriff der ganzen Welt, Mosen als einen
Weltbürger, den Tempel, ja sogar die Kleider des Hohenpriesters als ein Sinnbild der ganzen Welt vorstellt: Aus ähnlichen Gründen könnte also wohl auch Johannes nach dem Beyspiel Jesu die Juden, die Welt, genannt, oder beyde sich darinn nach ihrer Sprache gerichtet haben. – Wenigstenserfodert es die Natur der Sache, in folgenden Stellen lediglich die Juden zu verstehen, und zu übersetzen:
Joh. 14, 17. 27.
Nichtwie die Juden, (die jedem Friede wünschen, ohne etwas weiter dabey zu denken, s.
Friede ), 31.
damit die Juden sehenetc.
|a380|Joh. 15, 18. 19. Wenn euch die Juden hassen, so wisset, daß sie mich vor euch gehasset haben: Hieltet ihrs mit den Juden, so würden sie euch gewiß lieben; da ihr es aber nicht mit ihnen haltet, und ich euch zu meinen Jüngern ausersehen habe, so hassen sie euch –
– 16, 8. Der wird die Juden überzeugen von ihrem Unglauben etc.s.
Strafen ,Sünde – 11. – daß die jüdische Obrigkeit zu schanden worden ist – und so auch 12, 31.14, 30.
s.
Fürst .17, 6. 9. 11. 12. 14. 15. 16. 18. 25.
Werk:
Werke Gottes, ist bekannt, in so weit die ganze Schöpfung und Regierung der Welt dabey gedacht wird. Zuweilen werden aber auch in den evangelischen Geschichten, unter
WerkGottes, die außerordentlichen Thaten, die Jesus im Namen Gottes verrichtete,Joh. 4, 34.17, 4. das ganze Erlösungsgeschäfte, 6, 29. der Wille Gottes von Annehmung desselben, und Eph. 2, 10. der Christ, als ein neues
Geschöpf, wie auch übersetzt werden sollte (s.
schaffen ) verstanden.
WerkeChristiMatth. 11, 2.Joh. 5, 20. 36.7, 3.10, 25. 32. 37. 38.14, 10. 11. 12.
15, 24. sind also seine wundervollen Thaten: s.
Wunder .
Werke der Menschen, sind ihre Handlungen, die sowohl gut als böse seyn können. Die guten sind allezeit Gott gefällig, zur |a381|mehrerndauerhaften Glückseligkeit nothwendig, und wer sie treu ausübt, wird diese erlangen, so wie es der Zweck des Christenthums war, die Menschen dazu geschickt zu machen, Eph. 2, 10.Tit. 2, 14.verglichenJoh. 3, 19. 21.Matth. 5, 16.u. s. w.Hat es Zeiten gegeben, in welchen die guten Werke in einem üblen Geschrey waren, so sind das die Zeiten gewesen, da ein Theil unter dieser Benennung seine bloßen kirchlichen Förmlichkeiten von Fasten, Wallfahrten, Geißelungen,u. s. w. geltend und verdienstlich machen wollte, und der andre Theil dieser äußerlichen Zucht sie mit Recht verweigerte – Es sind also
Gute Werke– überhaupt, alle die guten Erweisungen, die insgesamt unter dem Namen Gottseligkeit, Tugend, Rechtschaffenheit begriffen werden, Matth. 5, 16.1 Petr. 2, 12.Röm. 2, 7.13, 3.Eph. 2, 10.Col. 1, 10.2 Thess. 2, 17.1 Tim. 2, 10.5, 10. 25.2 Tim. 2, 21.Tit. 1, 16.2, 7. 14.3, 1. 8.Ebr. 13, 21. und die beyden gleichgeltenden Benennungen, rechtschafneWerke der BußeApostg. 26, 20., Werke in Gott gethan, gottgefällige, Joh. 3, 21. – Im besondern Verstande werden zuweilen Apostg. 9, 36.2 Cor. 9, 8. 1 Tim. 6, 18.Tit. 3, 14.Ebr.13, 21.barmherzigeGesinnungen so genannt, und billig sollten diese in einer genauen Uebersetzung zur Unterscheidung jener, Werke der Gutthätigkeit, |a382|heißen: Endlich sind nach einem ganz besondern GebrauchguteWerke,2 Tim. 3, 17. die Amtsverrichtungen eines Lehrers vergl.1 Cor. 15, 58.16, 10.Phil. 2, 30. und das gute WerkPhil. 1, 6. die bessern Religionsgesinnungen.
Von
guten Werken im allgemeinen Verstande unterscheidet nun Paulus im Brief an die Römer und Galater
Werke schlechtweg, oder
Werke des Gesetzes, d. i. die Beobachtung jüdischer Kirchengebräuche, besonders der Beschneidung, oder, (wie im Brief an die Römer) des mosaischen Rechts überhaupt, (s.
Gesetz ) in so weit dies bloße Vorschriften kirchlicher Gebräuche enthielt, oder doch nur die äußerlichen Ausbrüche lasterhafter Gesinnungen verbot, und noch nicht so klar und hauptsächlich die ganze gottselige Gemüthsfassung einschärfte, die nach dem Evangelio die Hauptsache des Menschen seyn soll. Nach demselben verwirft er sie also auch als unnütz, oder doch unzureichend, um vor Gott gerecht und selig zu werden, beschreibt sie im Brief an die
Ebräer,6, 1.9, 14. als
todte, und solche, von denen der damals zum Christenthum bekehrte Jude (
wer zu seiner Ruhe kommen ist, wer ein Christ worden ist; so nennt er das beruhigende freudige Christenthum, und die Zeit desselben gleich vorher) nun gleichsam ausruhe (
derruhet von seinenWerken, von seinen vielen ermüdenden gottesdienstlichen Gebräuchen) 4, 10.
und
|a383| meynt sie also durchaus im Brief an die Römer – – Nur hätte der seligeLuther in diesem Briefe 3, 20. 28. und an die Galater 2, 16.3, 2. 5. 10. nicht
des Gesetzes Werk, sondern
dieWerke des Gesetzes in der mehrern Zahl übersetzen sollen, wie er auch Röm. 9, 32. gethan hat: denn beydes ist nun auch etwas ganz anders, und jenes 2, 15. die
Vorschrift des ewigen unveränderlichen Willens Gottes, die durch das Gewissen erkannt wird, und also eine sehr gute Sache.
Werke der FinsternißRöm. 13, 12.; des
FleischesGal. 5, 19., des
Teufels1 Joh. 3, 8., sind lauter Benennungen herrschender Laster; s.
Finsterniß ,Fleisch ,Teufel ,unfruchtbar :
nichtaus den Werken, oder, um der Werke willen, selig werden, Eph. 2, 9.2 Tim. 1, 9.Tit. 3, 5. geht auf die Menschen, die damals besonders aus dem Heydenthum zum Christenthum übertraten, und bisher in Abgötterey und allen den Untugenden, die der Apostel gleich vorher beschreibt, Eph. 2, 2.Tit. 3, 3. gelebt hatten – Die freye Uebersetzung der ersten Stelle würde z. E. seyn: „Es ist lediglich Gottes Gnade, durch welche ihr Christen worden seyd, und hattet ihr keinen Vorzug vor so vielen andern Heyden, um deßwillen ihr solcher Wohlthat eher würdig gewesen wäret; ihr habt es ganz als sein freyes Geschenk zu betrachten, daß ihr wahrhaftig |a384| nicht mit eurem bisherigen Lebenswandel verdient hattet.“
Wesen: das
neue des
Geistes, Röm. 7, 6. ist überhaupt eine Beschreibung des Evangelii, so wie
altes des
Buchstabens, das mosaische Gesetz, und der Sinn; „daß wir Gott dienen sollen, als Christen, nach dem Evangelio, und nicht als Juden, nach dem mosaischen Recht;“ s.
Buchstabe ,Geist .
rechtschafnesin Christo Jesu, Eph. 4, 21. christliche Rechtschaffenheit; s.
Christus .
dieser Welt, 1 Cor. 7, 31. die ganze sichtbare Welt, wie auchJohannesdafür schlechtweg sagt, dieWeltvergehet, 1 Br. 2, 17.
Wiedergeburt,wiedergeborenwerden; s.
Bad ,geboren werden : Nur 1 Petr. 1, 3. wird das Zeitwort von der Aufrichtung des menschlichen Herzens durch die freudigeHofnung der Auferstehung gebraucht; siehe
Hofnung .
Wissen;alleDinge,s.
Ding ;daßman weiß, daß Gott seyRöm. 1, 19., sollte kurz und genauer übersetzt seyn,
dasErkenntniß Gottes.
Wohlgefallen: Von Gott gebraucht, ist es gröstentheilseine fehlerhafte Uebersetzung eines eben so übel gewählten Worts des lateinischen Uebersetzers, und sollte eigentlich Wille, wie Luc. 12, 32., oder Gnade, wie Eph. 1, 9., oder mit dem Wort, welches auch Wille bedeutet, zusammengesetzt, gnädiger Wille, gegeben werden, als Eph. 1, 5. |a385|Es ist also auchWohlgefallen der Güte 2Thess. 1, 11.– Gottes liebreicher Wille.
Wohlgefällig dem Herrn,Eph. 5, 10.ist also auch kurz,was Gott will, undsolche Opfer gefallenGott,vergl.Ebr. 13, 16.so viel, als, solche Opfer verlangt Gott.
Wohnen,Wohnung;Röm. 7, 17. 20.s.
Sünde :Col. 1, 19.2, 9.s.
Fülle ,Röm. 8, 9.s.
Geist : In der Johanneischen Vorstellung von Jesu –
erwohneteunteruns –1, 14. wie in der eignen Versicherung JesuJoh. 14, 23. wird auf die Stiftshütte gesehen, die die gnädige Gegenwart Gottes unter den Israeliten vorstellte, die dem Psalmisten 78, 60.
Gelegenheit gab, in denselben Ausdrücken von Gott zu sagen,
daß er unter den Israeliten gewohnthabe, und dem Volk, wie Josephuserzählt, III, 8, 10. der jüd. Alterth. Gott für
seinenNachbar zu halten – – Die MeynungJohannes ist also;
das Wort ward Mensch, und wohnete unter uns, machte mit uns die genausteFreundschaft, und
wir sahen seine Herrlichkeit, es war uns alles in allen Stiftshütte und Wolken und Feuersäule zugleich: Es ist schon erinnert worden (s.
Ebenbild ), daß er mit den letzten Worten die Vergleichung fortsetzt, und nun auch die letzte auf Jesum deutet, weil sie ehemals unter der Benennung der
Herrlichkeit Gottes die Stiftshütte umgab 2 Buch Mose 40, 34. 38.– Es ist also auch der Sinn der VerheißungJesu; al
|a386|le meine rechtschafnen Bekenner werden auch meinem Vater werth seyn, und wir werden
zu ihnen kommen, und Wohnungbeyihnen machen, sie als unsre Freunde erfreuen und segnen.
Wort: Ist oft so viel, als Lehre, und besonders in den Redarten –
Wort der WahrheitEph. 1, 13.2 Cor. 6, 7.Jac. 1, 18. (21.), des HeilsApostg. 13, 26., des Lebens,Phil. 2, 16., des Herrn oder Christi, Apostg. 8, 25.13, 48. 49.15, 35.19, 10.20, 35.1 Thess. 4, 15.etc.Col. 3, 16., Gottes, Apostg. 11, 1.12, 24.13, 5. 44. 46.18, 11.1 Cor. 14, 36.2 Cor. 2, 17.2 Tim. 1, 13.1 Petr. 1, 23.– eine Benennung der
christlichenLehre; s.
Evangelium . Dann sollte dafür in der Uebersetzung stehen,
BegebenheitLuc. 1, 2. (die Augenzeugen und Theilnehmer der vorgefallenen Begebenheiten gewesen sind)
Machtspruch, BefehlLuc. 4, 4.5, 5. (so auch LutherLuc. 3, 2.)
Gebot, Marci 7, 13.Röm. 13, 9.
VerheissungRöm. 9, 6.NurEbr. 4, 12.werden die
göttlichenDrohungen verstanden, nach v. 3., daß also der Apostel sagen will;
das Wort Gottes ist lebendig und kräftig, die göttlichen Drohungen gehen gewiß in ihre Erfüllung, und erreichen ihren Endzweck,
und schärfer, dennkeinzweyschneidigSchwerdt und sind fürchterlicher, als das schärfste Gewehr,und durchdringet – und Bein, daß der Mensch, den sie treffen, mit Einmal zu Grunde geht,
und ist ein Richter – des Herzens, und verurtheilen nicht nur die Ausbrüche der Laster, sondern auch die geheimsten Anschläge und Begierden:
Undist keine Creatur – Augen, kein Mensch kann sich ihrem Urtheil entziehen, alle sind demselben unterworfen.
|a387|Das Wortwird nunJoh. 1, 1. die ewige Kraft Gottes, durch die er alle sichtbare Dinge geschaffen, genannt, und v.14.vonJesudurch den Apostel selbst erklärt; womit denn 1 Br. 1, 1. zu vergleichen ist.
Wunder und Zeichen:Beyde Wörter werden gemeiniglich mit einander verbunden, Apostg. 2, 22. 43.4, 30.6, 8. (7, 36.) Röm. 15, 19.2 Cor. 12, 12.Hebr. 2, 4. wenn von den außerordentlichen Thaten die Rede ist, durch welche Jesus und die Apostel ihre göttliche Sendung zur Anrichtung des Christenthums bestätigten: Hiervon werden noch in der letzten Stelle die
Kräfte unterschieden, und dasselbe Wort steht auch eigentlich 1 Cor. 12, 28.
29. im Text, wo Luther,
Wunder thun, und
Wunderthäter übersetzt. Es scheint mir also das erste noch mehr anzuzeigen, und
Kräfte nur auf das außerordentliche heldenmüthige Bekenntniß des Christenthums zu gehen, woraufPaulus selbst führt, in der Erklärung 1 Cor. 13, 2.
durch den Glauben, der Berge versetzt, und Lucas in der Redart,
voll Glaubens und Kräften, Apostg. 6, 8.
Wüste ist, nach der Sprache der Juden, eine jede schlecht bebaute und bewohnte Gegend; welche denn allezeit zu verstehen ist, wo das Wort in den Lebensbeschreibungen Jesu vorkömmt.