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Zaun,der dazwischen war, wie Luther übersetzt Eph. 2, 14., sollte genauer heißen, die uns trennende Zwischenmauer, nemlich das mosaischeRecht, wie es gleich erklärt wird, v. 15.
Zeit;Röm. 12, 11.Eph. 5, 16.s.schicken ; 2 Tim. 4, 2.s.predigen ; 2 Cor. 6, 2.sieheTag des Heils .
Zeuge,zeugen,Zeugniß: Diese Wörter sollten in folgenden Stellen mit den eigentlichen Lehrer, lehren,Lehre verwechselt werden – Offenb.1, 5,3, 14.Joh. 18, 37.2 Tim. 1, 8.Zuweilen, als,1 Joh. 5, 6.Röm. 8, 16. sind sie überhaupt in der Bedeutung, versichern, Versicherung, zu nehmen.
Zeugen:Bildlich wird von Gott gesagt, er habeJesumgezeugt, Apostg. 13, 23. Ebr.1, 5. da er ihn in die Welt gesandt; (s.Sohn ) und,er zeuge die ChristenJac. 1, 18, wenn er sie durch das Evangelium zu bessern Menschen macht, vergl.Eph. 2,10.
Zinne des Tempels, Matth. 4, 5. war ein Dach von einem Seitengebäude des Tempels, das Josephus überaus hoch beschreibt.
Zion: Weil der Tempel auf dem Berg Zion erbaut war, so wird nun vergleichungsweise die Christenheit, der Berg Zion genannt, Ebr. 12, 22. – TochterZion ist nach einer ebräischenRedart eine Benennung der jüdischen Nation überhaupt.
|a389|Zöllner ist in den Lebensbeschreibungen Jesu ein allgemeiner Name der Zollpächter und Zollbedienten: Zu den letzten gehörte ohne Zweifel Matthäus 10, 3.9, 9.; die ganze Zunft aber war bey den Juden sehr verhaßt, nicht nur weil der gröste Theil derselben aus Heyden bestand, sondern auch die ganze Einrichtung des Zollwesens, von den Römern als damaligen Oberherrn der Juden herrührte, Matth. 17, 25.s.Sünder .
Zorn: Wo von Gott die Rede ist, ist es nicht nur anständiger, sondern auch sprachrichtiger, dieses Wort mit dem Wort, Strafe, zu verwechseln, und also für,zukünftiger Zorn, zukünftige StrafeMatth. 3, 7.Zorn Gottes, göttliche StrafeJoh. 3, 36.Eph. 5, 6.Col. 3, 6. oder Strafe schlechtweg 1 Thess. 2, 16. Röm. 5, 9. 1 Thess. 1, 10.5, 9. und für Kinder des Zorns, (s.Kinder ) strafwürdigeMenschen zu sagen. Dies hat Luther selbst schon einmal beobachtet, Röm. 13, 4. – und so sollte es auch Röm. 12, 19.heißen.
Schaffet euch nicht selbst Recht, meine Lieben, sondern überlasset Gott die Bestrafung; denn es stehet geschrieben: Das Gericht ist mein, ich will vergelten.
Eph. 6, 4.s.reitzen .
– 4, 26. ist eine sprichwörtlicheBeschreibungder Unterhaltung zorniger und feindseliger Gemüthsbewegungen, |a290[!]| welche eigentlich das strafwürdige dieser Leidenschaft ausmacht.
Zuchtund Vermahnung zum HerrnEph. 6, 4. ist, nach einer genauern Uebersetzung, christliche Anweisung und Erinnerung: Und so ist
Zuchtmeister,1 Cor. 4, 15.Gal. 3, 24. 25. nach unsrer Art zu reden, Hofmeister, Lehrmeister, zu übersetzen.
Zugang, Zutritt, Röm. 5, 2.Eph. 2, 18.3, 12., in welcher letzten Stelle,Freudigkeit und Zugang, deutschmäßiger, freudiger Zutritt, übersetzt werden sollte. Durchaus gehen diese Vorstellungen auf die christliche Freyheit, sich ohne Dazwischenkunft eines Hohenpriesters, der die Israeliten bey Gott vertrat, an ihn selbst geradezu in ihren Anbetungen wenden zu dürfen: S.Geist .
Zunge: Nach einer ebräischen Redart sind, alle Zungen, Röm. 14, 11.Phil. 2, 11.Offenb. 5, 9.alle Völker, wegen der Verschiedenheit ihrer Sprachen. – Daher heißt nun auch Marc. 16, 17. mit neuen Zungen, oder Apostg. 2, 4. mit andern Zungen, oder auch nach dem Sprachgebrauch Lucä und PauliApostg. 10, 46.19, 6.1 Cor. 12, 30.14, 2.14, 4. 5. 6. 9. 18. 19. 23. 27. 39. schlechtweg mit Zungenreden imgleichen, 1 Cor. 14, 14. 18. mit Zungen beten, in einer fremden Sprache reden, oder, beten. Um nun den Aposteln selbst zu ihrer Stärkung, und ihren damaligen Zuhörern zu |a391| ihrer Achtung, die sinnlichste und kräftigste Versicherung zu geben, daß die Lehre Jesu durch sie unter allen Völkern solle ausgebreitet und in mancherley Sprachen verkündiget werden, geschah die wundervolle Begebenheit, von welcher im 2 k. der Apostelgeschichte Nachricht gegeben wird: Man muß aber hier v. 2. 3. übersetzen: „Ganz unerwartet erhob sich ein Brausen, gleich eines gewaltsamen Sturmwindes, und erfüllte das ganze Haus, wo die Apostel versammlet waren, und es war ihnen nicht anders, als ob sie hin und her fahrende Blitze sähen; und der heilige Geist kam über sie, alle wurden mit demselben erfüllet, und fingen an, in fremden Sprachen zu reden, nachdem der Geist sie unter sie vertheilte.“ Dieses Wunder war nun nicht fortdauernd, wie denn auch nur noch zweymal in der Apostelgeschichte von einem dergleichen außerordentlichen Sprachgeschenk Meldung geschieht: Es ging aber die Versicherung selbst in ihre Erfüllung, wie die ganze Vorstellung Pauli im Brief an die Corinther beweiset; so daß viele sich durch eine besondre Fertigkeit in fremden Sprachen unterschieden, aber auch sie nicht selten zur Störung und zum Aergerniß der andern in öffentlicher Versammlung mißbrauchten: Daher denn der Apostel ihnen befiehlt, entweder stillzuschweigen, oder ihren Vortrag in einer der Menge bekanntern Sprache auszulegen, allenfalls auch, wofern ihnen diese nicht be|a392|kannt seyn sollte, es durch andre zu thun: s.Geist ,Prophet .
Zuversicht:Ebr. 11, 1. bedeutet das Wort die Grundlage, und sollte überhaupt die ganze Periode übersetzt seyn:
Der Glaube ist die Grundlage aller Hofnung und die Ueberzeugung von dem Unsichtbaren.
Zweifel, ist so viel, als ZänkereyPhil. 2, 14.1 Tim. 2, 8. und scheint der Apostel in der letzten Stelle besonders von der Vertragsamkeit im Ehestande zu reden.