Schonc2 der Umgang mit Kindern lehret es, daß Exempel beides auf unsern Verstand und Herz viel kräftiger wirken, als trockene Lehren. Sie machen uns die unsichtbarec3 Wahrheit sichtbarc4: zeigen sie uns im Leben, bringen sie uns vor die Sinne. Und eben darum belehren sie unsern Verstand besser, und rüren unser Herz weit kräftiger. So wie ein Blick auf ein wohlgetroffenes Gemälde, oder die Person selbst, mehr ausrichtet, als die ausfürlichste, noch so lebhafte Beschreibung ihrer Gestalt!
|a2| |b2| Dies nun ist die Ursache, warum sich unser Heiland bei seinem Unterricht so ofte der Gleichniß-Reden (Parabeln) bedienet. Exempel, die er aus demc5 was täglich im gemeinen Leben ge|c2|schieht, entlehnete, so anordnete, und einkleidete, daß sie eine /cwichtige Wahrheitc\ ∥c6 in das volle Licht stellen; und nicht bloß den Verstand unterrichten, sondern auch die Empfindungen in Wirkung sezen. Diese Wahrheit nennt man die Moral der Parabel; sie mag übrigens eine historische, oder dogmatische, oder eigentlich moralische seyn. Und nur diese macht den Inhalt der Parabel aus.
Die Gleichniß-Rede von dem reichen Schwelger und armen Lazarus soll, nach Jesu Absicht uns die Wahrheit lehren: Was der Mensch hier thut, das ist der Grund von dem, was er dort ewig seyn wird. Die beiden Exempel, die er uns da aufstellet, zeigen das jedem der sie genauer betrachtet.
Es war ein reicher Mann; der kleidete sich in Purpur und köstliche Leinwand, und lebete alle Tage herrlich und in Freuden (oder genauer, lebte immer in prächtigen Schmausereien) versc7 19. – Immerhin hätte er sich in Purpur und köstliche Leinwand kleiden, und prächtige Gastmahle, auch täglich, anstellen mögen.c8 Aber ohne alle heilsame Berufs-Geschäfte, ohne liebesvolle Aussicht auf seine Nebenmenschen, sahe er nur auf sich, oder vielmehr, auf seinen Bauch: machte Pracht und Schmausen, und Wohlleben zu seinem Geschäfte!c9 Und gleich |b3| als |a3| wäre er nichts, denn Bauch und Körper; nur gebohren, zu essen, zu trinken, sich zu kleiden, Gastmahle anzustellen und zu besuchen; lebte er in einem beständigen Wirbel von Lustbarkeiten, in ei|c3|nem unaufhörlichen Rausch der Wollüste. Er lebte unaufhörlich in prächtigen Schmausereien. – Sehet da was die Reichtümerc10 und irdischenc11 Güter aus dem Menschen machen können! Was sind viele der Reichen und Vornehmen? Was ist ein grosser Theil der grossenc12 glänzenden Welt, die wir mit solchem niedrigen Neide und Erstaunen angaffen? Menschen sind es, die so leben als wären sie ganz Körper! Wollüstige Schwelger, und schimpfliche Sclavenc13 des Bauches!
Es war aber, färt Jesus /cfort v.c\ ∥c14 20. 21. ein Armer, mit Nahmen Lazarus; (d. h. /chülfloserc\ ∥c15) der lag vor seiner Thür voller Schwerenc16, und begehretec17 sich zu sättigen von den Brosamen, die von des reichenbc18 Tische fielen; doch kamen die Hunde und etc. /c(genauer, aberc\ ∥c19 nur die Hunde leckten seine Geschwüre).c20
Gott! welcher die Menschheit schändende,c21 äusserst schändende Anblick! Der Schwelger, in Purpur gekleidet, verprasset an seiner Tafel vielleicht einige hundert Thaler; wärender Zeit einer seiner Mitbrüder, krank, halb nackend, voller Geschwüre, ausgehungert, da liegt; und alle seine Wünsche nur auf einige Bissen, seinen Hunger zu stillen, einschränkt! Aber keine Unterstüzung, keinen liebreichen Zuspruch, keinen mitleidigen Seufzer, keine menschliche Thräne, findet er bei dieser |a4| |b4| ganzen Gesellschaft! Auch aller Schein des Mitleidens wäre aus diesem Pallast verbannt, wenn nicht noch einiger Rest davon beic22 den Hunden übrig geblieben. Die Menschen, sizen da und |c4| schwelgen ganz ungerürt fort. Nur die Hunde kommen, und lecken dem Elenden mitleidig seine Schwären.
Wie? istc23 es möglich, daß irgend ein Mensch; daß besonders in Purpur gekleidete, in Pallästen, unter lauter süssen Reden, zärtlicher Nahrung, und verfeinernden Anblicken der schönsten Kunstwerke aufgewachsene Menschen, in solche, mehr als viehische Hartherzigkeit und Füllosigkeit herabsinken können? – Ach! nur gar zu viel Originale finden wir zu diesem Gemälde, in der reichen und vornehmen Welt! Rechnet auch die Ungeheure ab, welche die Niedrigen und Armen als Geschöpfe einer ganz andern Art betrachten, von ihnen mit den verächtlichsten Nahmen sprechen, und es ihrem hohen Stande für schimpflich halten, sich um sie zu bekümmern. Auch diese Ungeheure abgerechnet, leitet Reichthum, Ansehen und Ueberfluß nur gar zu leicht zu solcher Hartherzigkeit. Diese in allem Ueberfluß aufgewachsene haben von dem Elende der Menschen gar keine eigene Erfahrung. Ihre Schmeichler und Mitschwelger verbergen auch wohl sorgfältig solche traurige Anblicke vor ihnenc24 um die Lustigkeit nicht zu stören. Oder, der Elende komtc25 ihnen gerade zur Unzeit. Eben jezo wollen sie sich vergnügen, zum Gastmahl gehen, eine Lustreise /canstellen. Undc\ ∥c26 darum wenden sie /cdenn, geflissentlichc\ ∥c27 Herz und Auge davon ab, um ihre Ergözung nicht zu stören. Die beständige Lustigkeitc28 |a5| |b5| worin sie lebenc29 sezet ihre Seele, wie der häufige Genuß berauschender Getränke, in eine Art von Taumel und Schwindel; giebt ihr eine solche |c5| Richtung zum Leichtsinbc30, Unbedachtsamkeit und Gedankenlosigkeit, daß die Seele erst viele harte Schläge fülen muß, ehe sie zum Denken aufwacht. Auch bringen solche traurigeb31 Anblicke eines Hungrigen, /cKrankenc\ ∥c32 ihnen die Flüchtigkeit ihrer Güter, nebst dem vielfachen Elendec33 dem auch sie ausgesezt sind, so lebhaft ins Andenken, daß ihre weichliche, entnervete Seele es nicht ausstehen kan. Und so geschiehet es denn nur gar zu leicht und oft, daß unter den Reichen und Vornehmen solche Schandflecke der Menschheit, so viel hartherzigec34 und Füllose sich finden, welche zwar bei erdichtetem und in Schauspielen vorgestelltem Elende, Thränen vergiessen; aber im wirklichen Leben, den äussersten Jammer, einen Lazarus, hungrig und voller Schmerzen, mit ganz trockenem Auge, und versteinertem Herzen ansehen können.
Aber welche Veränderung! {V. 22.bc35 } Es begab sich aber, dies war der Ausgang des Schauspiels, daß der Arme starb. Da ward er getragen von den Engeln in Abrahams Schooß. Die Redensart ist von der Gewohnheit der Morgenländer hergenommen, welche beic36 ihren Mahlzeiten nicht, wie wir, /czu Tische sizenc\ ∥c37, sondern /cbei Tische liegenc\ ∥c38. Der Sinn dieses Bildes ist also der: „Lazarus ward, sogleich im Augenblick seines Todes, unter die seeligen Menschen und Engel mit Ruhm und Freude aufgenommen.[“] – Der Reiche aber starb auch. So konte ihn denn |a6| |b6| sein Reichthum und vornehmer Stand vor dem Tode nicht /cschüzenb39.c\ ∥c40 Und ward begraben. Dieser Leichen-Pomp war nun auch der Schluß |c6| seiner Theater-Pracht. Nunmehro fieng ein ganz anderer Auftritt an! {V. /bc23. 24.bc\ ∥bc41 } Als er nun in der Hölle und in der Quaal war, hub er seine Augen auf, und sahe Abraham von fernen, und Lazarum in seinem Schooß, rief und sprach, Vater Abraham,bc42 erbarme dich mein, und sende Lazarum, daß er das äusserste seines Fingers ins Wasser tauche, und küle meine Zunge; denn ich leide Pein in dieser Flamme.
{V. 25.bc43 } Abraham aber sprach: Gedenke, Sohn, daß du dein gutes empfangen hast in deinem Leben, und Lazarus dagegen hat böses empfangen; nun aber wird er getröstet,c44 und du wirst gepeiniget. Mit andern Worten: „du hast das Maaß von Freuden genossen, womit dich Gottes Güte bessern und beglücken wolltec45. Lazarus hingegen hat das Maaß der Leiden geduldet, die ihn vorbereiten solten. Mit eurem Tode ist nun die Vorbereitung geendigtbc46. Hier, in dieser Welt, ist nichts als Vergeltung.[“]c47
Und ganz unveränderliche, ewig-unwiederrufliche Vergeltung! Dies ist der Sinn der im 26 v.c48 folgenden Worte; woferne sie nicht ganz sinnlooßc49 seynb50 sollen. Und über das alles ist zwischen uns und euch eine grosse Kluft befestiget; (genauer, „liegt ein grosser Abgrund zwischen uns“) daß die da wolten von hinnen fahren,c51 zu euch, können nicht, und auch nicht von dannen zu uns herüber fahren.
|a7| |b7| |c7| {V. /bc27. 28.bc\ ∥bc52 } Dac53 sprach er; so bitte ich dich, Vater, daß du ihn sendest in meines Vaters Haus; Denn ich habe noch fünf Brüder, daß er ihnen bezeuge, (genauer, sie /cbeschwöre),b54 c\ ∥c55 auf daß sie nicht auch kommen an diesen Ort der Quaal; /c2 Timoth. 4, 1.;b56 c\ „sie von der Gewisheit eines Lebens und Gerichts nach dem Tode versichre, und zur Besserung kräftig anmahne.“ Wie es scheint so gieng dieser Schwelger in seinem Unglauben und Religions-Verachtung so weit, daß er gar alles Leben nach dem Tode leugnete, und behauptete, beim Tode sterbe der ganze Mensch, gleich dem Vieh, auf immer. Und diese solchen Sclavenc57 des Bauchs würdige Grundsäze flössete er auch seinen Freunden und Gesellschaftern sorgfältig ein. Das Andenken dieser Thorheit und /cGottlosigkeit peinigtec\ ∥c58 ihn jezt; ∥c59 war ihm ein Stück der Höllec60.
{V. 29−31.bc61 } Abraham sprach zu ihm:c62 sie haben Mosen und die Propheten (die göttlichen Schriften des Alten Testaments); laß sie dieselben hören. Er aber /csprach: Neinc\ ∥c63, Vater Abraham, sondern wenn einer von den Todten zu ihnen gienge, so würden sie Bußec64 thun. Er sprach zu /cihm: Hörenc\ ∥c65 sie Mosen und die Propheten nicht, so werden sie auch nicht glauben, wenn jemand von den Todten auferstünde. – Denn, bei diesen fünf Brüdern des Schwelgers, wie bei ihm selbst, waren die sündlichen Lüste, die Ursache des Unglaubens. Sie waren Feinde der Religion, nicht, weil sie nicht glauben konten, sondern weil sie nicht glauben wolten. Die Religion war gegen sie; darum waren auch sie gegen die Religion. |a8| |b8| |c8| Die Erscheinung eines ihnen bekandten Todten würde also nichts weiter, als ein fruchtloses Erstaunen gewirkt haben. Und wenn der erste Schrecken /cvorbei gewesenc\ ∥c66, so /chatten siec\ ∥c67 lustige Gesellschafter um /csichc\ ∥c68, die das alles für Schwärmerei, Schwermuthc69 und Aberglauben erkläret hätten.
Denn, /cmeine Leser,c\ ∥c70 eben der Stolz, Ungerechtigkeit, Unkeuschheit, und andere sündliche Neigungen, die uns verleitenc71 die Rede Gottes in der Bibel zu verschmähen, eben diese werden uns auch gar bald die Rede eines Gesandten aus jener Welt gleichgültig und verächtlich machen. {Joh. 11. 12.bc72 } Die Pharisäer sahen das wirklich, was hier der Reiche für seine Verwandte erbat. Sie sahen den aus dem Reiche des Todes zurückgekommenen, auferweckten Lazarumc73. Und dennoch glaubten sie nicht. Sie wustenc74 daß Jesus auferstanden. Dennoch blieben sie so ungläubig als /cvorher.c\ ∥c75 Auch in unsern Zeiten hat man Beispiele, daß die ruchlosesten Menschen, durch die Einbildung des hereinbrechenden jüngsten Tages in Schrecken gejagt, Schaarenweise in die /cKirche gedrungenc\ ∥c76, und mit dem grösten Eifer die Religion bekandtc77 die sie vorhin verspotteten. Kaum aber war der critischec78 Tag vorüber:c79 so gieng einer nach dem andern, erst zur Gleichgültigkeit, und sodenn zu seinem alten Laster und Unglauben zurück! – /c–c\ So ausgemacht ist /cesc\ ∥c80 „hören sie Mosen und die Propheten nicht, so werden sie auch nicht gläubenc81, ob jemand von den Todten auferstünde.[“]c82
|a9| |b9| |c9| ⌇So istc83 denn, das was der Mensch hier thut, dies und nichts anders, ist der Grund von dem, was er dort Seyn, ∥c84 Ewig seyn wird! Wer hier durch den Glauben an den Sohn Gottes tugendhaft gelebt; der wird dort ewig beglückt: der Lasterhafte aber, ewig bestrafet werden. – Der Reiche und Vornehme ward, weil er ein Schwelger, und hartherziger, ein /bcniederträchtig geizigerbc\ ∥bc85 war, /cwardc\ wegen seiner lieblosen und menschenfeindlichen Handlungen, zu grosser Pein verdamtc86. Lazarus hingegen, der hier mit Geduldbc87 litte, ward mit ewiger Freude belohnt. – /c–c\ Dies ist eigentlich die /cMoral,c\ ∥c88 der Inhaltc89 dieser Gleichniß-Rede Jesu.
Aber der natürliche Schluß hieraus ist ∥c90: wie ehrwürdig muß uns die christliche Religion, und wie theuer, über alles theuer JEsus, der Lehrer derselben seyn?c91 Diese Lehre von dem Leben nach dem Tode, welche so kräftig unsre Tugend stärket; unsre irrdische Freuden veredelt und verdoppelt; unsre Leiden versüsset; und den Todt uns erfreulich /cmacht:b92 – Diesec\ ∥c93 Lehre hat Er, Jesus Christus, zu allererst in das helleste Licht gestelletc94! 2 Timoth.c95 1, 10.
Auch lehren uns beide Beispiele, die uns Jesus hier vor Augen stellet, die richtigen Begriffe von dem wahren Werth der irrdischen Güter. Reichtümerc96, angesehene Geburt, vornehmer Stand und Familie, und alle Güter |a10| |b10| |c10| der Erde sind, an sich selbst nichts; haben an sich gar keinen Werth. Denn sie können dem Menschen keine wahre Würde geben; noch weniger den Beifall seines Schöpfers verschaffen; wohl aber ihn zum schändlichsten Menschen machen. Hier sehen wir einen höchst verächtlichen Menschen, in Purpur gekleidet im Schooß des irrdischen Glücks;bc97 und einen Würdigen vor seiner Thüre, um Brodt bitten. – Allen ihren Werth erhalten sie lediglich von ihrer Verbindung mit der Tugend. Nicht der Besizc98, sondern der Gebrauchc99 der irrdischen Güter bestimmet die Würde des Menschen. Nur Reichthum an tugendhaften, edlen Thaten sichert uns Gottesc100 Beifall und seinenc101 Himmel. Matth.c102 6, 19−21. 1 Timoth. 6, 18. 19.
Wohlan denn, Reiche und Vornehme, braucht eure Güter ihrem wahren Werthe gemäß, zu eurer Ehre und Glück: das heißt, braucht sie mit einer gegen Gott dankbahren Freude, und mit einem menschenfreundlichen Herzen. Braucht sie;c103 euch zu recht gemeinnüzigen Geschäften für die Welt geschickt zu machen; die unterdrückte Unschuld zu schüzen,c104 die Handhabung der Gerechtigkeit zu befördern,c105 Väter der Wittwen und Waisen zu seyn,c106 mit einem Wort, nach {1 Tim. 6, 17−19.bc107 } Gottesc108 Muster lauter Freude und Wohlfarth um euch her zu verbreiten. Sodenn sind euch diese Güter, wahre Glücks-Güter. Da seyd ihr treue Haushalter Gottesc109; Wohlthäter seinerc110 Menschen; sichtbarec111 Bilder der Gottheitc112 selbst. Und da werdet ihr dereinst, von eurem allmächtigen |a11| |b11| |c11| Freunde, im Angesicht aller Menschen und Engel, mit dem ehrenvollen Zeugniß empfangen werden; {Matth.bc113 25, 23.bc114 } Du frommer, getreuer Knecht bist über das Geringere treu gewesen; ich will dich über viel setzenc115, gehe ein zu deines Herrn Freude.
Und ihr weniger begüterte, Niedrige und Arme, lernet aus diesem Unterricht Jesu, euren Zustand hochschäzen und dankbahr brauchen. Als einen Stand, der euch tausend Versuchungen, und tausend schändlichen Thaten entreißt. Als eine Anordnung der allweisen Güte. Voll von der grossen Lehre eures Heilandes lernet:c116 daß der Mensch nicht davon lebet, sein Glück darin nicht bestehet, wenn er viel Güter hat. Lucä 12, 15−21. 1 Timoth. 6, 6−12.
Diese ächte, erhabenste Philosophie lernet, Jünglinge! – {1 Tim. 4, 8.b117 } Gottseligkeit ist der einzige wahre Gewinn! Bildet euren Verstand, durch heilsame gemeinnüzige Kentnissebc118. Bildet euer jugendliches, noch weiches Herz, durch tägliche Uebungen, zur Bescheidenheit, Demuth, Keuschheit, Sanftmuth, und zu allen den erhabenen Tugenden, die uns das Christenthum lehret, und in dem grossen Muster unsers Heilandes vor Augen stellet. – Dies, nur dies ist der gerade und sichere Weg zur Ehre und Freude!
Uns allen, endlich, stehet das Schicksalc119 des Reichen und Armen bevor. Wir müssen sterben. Und von einem jeden unter uns wird es einmahl |a12| |b12| |c12| gewiß, – vielleicht schon nach wenig Tagenc120 heissen: Er starb, und ward von den Engeln in den Himmel getragen. Oder wie von dem schwelgerischen Reichen. Er starb: und als er nun in der Hölle und Quaal war, da hub er seine Augen auf. Dies muß denn unser angelegentlichstes, und tägliches Geschäfte seyn, daß wir uns zu dieser allerwichtigsten Veränderung anschicken.
Du aber, Ewige Liebe, gieb daß wir es recht, nach der Anweisung /cdeines Wortesc\ ∥c121 thun! Täglich im Glauben an Deinenc122 Sohn, und in allen Tugenden /cDeines Gesetzesc\ ∥c123 wachsen. Daß wir stets, als Christen leben, damit wir auch einst, als Christen sterben können.z\