Unter dem Namen theologischer Kenntnisse begreift man alle die, welche die Religion /cbetreffen; erst derc\ ∥c2 Unterschied, den man ∥c3 unter diesen Kenntnissen machte, gabc4 der Theologie, als Wissenschaft, als Inbegriff gewisser Sätze von einerleyc5 Art betrachtet, einen /ceingeschränkterna6 Sinn. Dieser Unterschiedc\ ∥c7 zeigt sich /cin Rücksichtc\ ∥c8 entweder ∥c9 auf den Umfang von Kenntnissen, die man in einer Wis|a290|senschaft zusammenfassen will, oder auf die Art, wie oder woraus man solche Sätze, welche die Religion angehen, erkennt. Diese letzterea10 Rücksicht hat den Unterschied zwischen natürlicherc11 und /cgeoffenbarter Theologiec\ ∥c12 und |b4| zwischen Religionc13 und /ceigentlicher Theologiec\ ∥c14 erzeugt (/aTh. 1.a\ §. 3. Anm. 2c15), der /cin die hiesige Untersuchungc\ ∥c16 nicht /cgehört, ausserc\ ∥c17 daß, beyc18 Bildung eines angehenden Theologenc19, nur die Frage von gelehrterc20 Kenntniß der Religion seyn kanc21. Bestimmt man aber den Begriff der Theologie nach dem weitern oder engern Umfangea22 von Sätzen, die man unter diesem Namen begreift:c23 so solltec24 sie im eigentlichsten und engsten Verstande nur der zusammenhängende Inbegriff gelehrterc25 Kenntnisse von der Religion selbst seyn, ∥c26 nur Sätze in sich fassen, die Gott und das Verhältniß zwischen ihnc27 und uns betreffen.
Aber eine gelehrte Kenntniß der Religion kanc2 ohne gelehrte Kenntniß /cmancher andrer Sachenc\ ∥c3 nicht Statt finden (/aTh. 1.a\ §. 21 f.),c4 und diese Kenntnisse laßenac5 sich nicht wohl unter die im ersten Theil erwähntena6 Vorbereitungswissenschaften /abringen. Wenigstensa\ ∥a7 steht ein Theil der Philosophie, Philologie und Geschichtskunde mit der eigentlichen Theologie in weit näherer Verbindung,a8 als die übrigen Theile dieser Wissenschaften,c9 und es muß in solchen Theilen auf den ganzen Umfang der Religion eine nähere Rücksicht genommen werden;a10 ja diese macht es, wegen des ohnehin |a291| schon großena11 Umfangs der gedachten Vorbereitungswissenschaften, räthlich, besondrec12 Wissenschaften daraus zu machenc13, die man, wegen jener Rücksicht auf die Religion selbst, zur Theolo|b5|gie rechnen kanc14. Daher fasset Theologie in etwas weiterm Verstande, nicht nur die Religionslehrenc15 selbst, sondern auch solche Kenntnisse in sich, auf die sich zunächst die Erweislichkeitc16 dieser Religionslehren gründet.
Zu /cder Geschicklichkeitc\ ∥c2 und /cdenc\ Kenntnissen eines künftigen Lehrers der Religionc3 erfordert man auch eine regelmäßige Fertigkeit, die Religion /czu Andrer Bestenc\ ∥c4 anzuwenden, sowohl im Vortrag als in dem ganzen Betragen. Deswegen werden die /aim ersten Theilc5 a\ §. 27c6 genannten Wissenschaften auch als Theile der Theologie betrachtet, und sonach begriffe ∥c7 die Theologie im weitesten Verstande nicht nur alle Wissenschaften, welche die Religionslehren selbst enthalten, sondern auch die, welche zunächst Anweisung geben, wie man eine gelehrte Kenntniß dieser Religionslehren und eine regelmäßige Fertigkeit, sie für Andrec8 anzuwenden, erlangen solle.
In dem /cgegenwärtigen Theile vonc\ ∥c2 den eigentlichen theologischen /cWissenschaften,a3 c\ ∥c4 wird Theologie in der zweytenc5 oder weitern Bedeutung genommenc6 (§. 2.).ac7 Es würdenc9 also hier, ausserc10 der exegetischen und historischen Theologie, diejenigen Wissenschaften in Anschlag kommen, worin die Religionslehren selbst im Zusammenhangc11 vorgetragen werden, welche Wissenschaften man daher unter dem allgemeinen Namen der systematischen, oder, wenn man will, der |a293| Lehr-Theologie begreifen /ckan. Hieher würdec\ ∥c12 |b7| auch der besondrec13 Unterricht /cgehörenc\, den man mit dem Namen der Symbolik,a14 oder der symbolischen Theologie,a15 belegt hat, /cvon der es zweifelhaft ist, ob siec\ ∥c16 zur /chistorischen oderc\ ∥c17 systematischen Theologie /czu rechnen seyc\ ∥c18. Wirklich ist sie /cbeydes,c\ ∥c19 und daher ist es am rathsamsten, sie als eine besondrec20 Wissenschaft zu betrachten. /a–a\ Alle diese Wissenschaften werden am besten /cin der Ordnung gestelltc\ ∥c21, wie eine die /candre voraussetzt; und dac\ ∥c22 die systematische Theologie, ausserdemc23, daß sie Philosophie zum Grunde legt, sich auf exegetische und historische Theologie, die historische Theologie aber /csichc\ zum Theil auf die exegetische, so wie die symbolische /csichc\ auf alle dreyc24 ∥a25 Arten, gründet: so wird im Folgenden