/zMacht; besser,
/abHerrschaftLuc. 4, 6.
ab\ ∥ab11 Petr.
b2 5, 11.; das
RechtJoh. 1, 12. die
Vollmacht |c278| |d343| |e343|Matth. 21, 23. 24. (wer hat dich dazu bevollmächtiget?) Matth. 9, 6. (daß des Menschensohn Vollmacht habe, auf Erden die Sünde zu
|a268| |b268| vergeben); die
Freyheitab3Joh. 10, 18. (es steht bey mir, mein Leben zu lassen, und so auch es wieder zu nehmen)
ab41 Cor. 9, 4.
Gewalt, Joh. 5, 27.17, 2.Matth. 10, 1.Marc. 3, 15.Luc. 9, 1.10, 19.Offenb. 2, 26. – 1 Cor. 11, 10. ist es zwar die älteste Erklärung unter
Macht einen
Schleyer zu verstehen; aber es fehlt doch noch immer der Beweis aus der Sprache, wenn man sich auf ein hebräisches
ab5 Wort beruft, welches
Macht und
Bedeckung |f349| bedeuten soll, und so zwey ganz verschiedene Grundwörter
/amit einander
a\ ∥a6 verwechselt.
z\
zMacht; dafür sollte gleichfalls Herrschaft in der Uebersetzung stehen, Luc. 4, 6.
Macht über alles Fleisch, Joh. 17, 2. Die Vollmacht zur Stiftung einer allgemeinen Religion: Ich vergleiche damit Matth. 28, 18.s.
Himmel und Erde .
z
/zMächtig, vor Gott, 2 Cor. 10, 4. ist soviel
ef1, als
von Gott kräftig gemacht, s.Röm. 1, 16.
Der Tod ist mächtig in uns, 2 Cor. 4, 12. für, wir leben in beständiger Todesgefahr; wie gleich vorher gesagt wird.
Die Sünde ist mächtig wordenRöm. 5, 20. könnte wohl freylich soviel
bef2 heißen, als, sie ist
vervielfältigt worden, es ist des Sündigens immer mehr
/abworden. Allein
ab\ ∥ab3 ich denke doch, man sollte bey der Erklärung dieser Stelle mehr Gebrauch davon machen, daß der Apostel das erstemal nicht das Wort setzt, welches eigentlich
Sünde bedeutet, sondern ein anders das
Versehen, Abweichungen/aanzeigt;
b5 und
a\ ∥a6 daher scheint mir der Sinn zu seyn: Das mosaische
ef7 Recht (s.
Gesetz ) ist
/abdazwischen gekommen
ab\ ∥ab8 (s.
dießabef10 Wort ), damit, was der Mensch nur für kleine Fehler und Abweichungen
ef11 hält,
|a269| |b269| als sündlich erkannt würde.
a12 |d344| |c279| Nachdem nun die
|e344| Sünde in ihrer eigentlichen
/aGrösse
f13/bcist
bc\a\ ∥a14 offenbar worden, so hat
/fsich
f\ auch die Gnade
∥f15 herrlich erwiesen. –
/abcDie
abc\ ∥abc16 Ausleger
/abcvergleichen
abc\ hiermit ganz richtig k.
f17 7, 15.
∥abc18z\
/abzMelchisedeck,Ebr.
f1 5, 6. 7. 7, 1–21. (1 B. Mos. 14, 18–20.Ps. 110, 4.) Dieser merkwürdige Mann aus der ältesten Geschichte verdient wohl in einem Wörterbuch
f2 dieser Art in einem besondern Artickel
ef3 kenntlicher gemacht zu werden. Aber man hat ihn auch
∥ef4 nur immer im Profil gesehen, nur der Aussenseite
f5 nach kennen lernen, wenn man sich begnügt einzelne dunkle Worte und Redarten
f6 in der von Paulus angestellten Vergleichung zu
|f351| verstehen oder andern
c7 verständlich zu machen. Paulus selbst zeigt ihn nur im Schattenriß; er führt die Vergleichung seiner Person mit Christo nicht aus, sondern entwirft sie nur; es sind alles mehr Winke, um den Schwächern unter den Judenchristen nicht anstößig zu werden und doch den denkendern Theil auf die Hauptsache aufmerksam zu machen; sie selbst läßt er mehr errathen. So scheint mirs wenigstens. Denn er zeigt auch nur immer, daß er größer gewesen sey denn
Aaron, größer denn
Abraham, seine Priesterwürde edler, vortreflicher
f8 als die Aaronitische, seine Priesterschaft von
ewiger Gültigkeit, (welches ich nachher erklären werde) und also auch Jesus in dem
/fallen größer;
f\ ∥f9 ohne
/fnun auch
f\ ∥f10 deutlich zu sagen,
worinncf11sein priesterliches Amt bestanden, und was eigentlich ihn über denAbrahamselbst erhoben/chabe
c\. War dieser nicht auch ein
Diener (s.
Priester )
des/fallerhöchsten Gottesf\ ∥f13? Das ist mirs
/efnun
ef\ eben; das war Abraham nicht – nicht
Diener, in dem Umfange, in welchem es Mel
|c281||d346|chisedeck war – nicht,
des/fallerhöchsten |e346|Gottesf\ ∥f14, wie Melchisedeck ihn kannte
f15 – Hier
c16 war mehr denn Abraham, wie Paulus selbst gesteht, aber freylich nur andeutet. Das, dünkt mich, muß also von dem Ausleger erklärt werden, dem daran gelegen ist
ef17 die Einsicht in das wahre Christenthum zu erleichtern, und die Würde des Stifters desselben in Vergleichung mit dem Melchisedeck festzusetzen. Der Uebersetzer und Erklärer einzelner Worte hat seine Pflicht gethan, wenn er dem Paulus im Deutschen sagen läßt 7, 1. ein
Priester,
e18d. i.
Diener des höchsten Gottes – 3.
ohne (levitischen)
Va|f352|ter, ohne (levitische) Mutter, ohne aus
levitischencef19Geschlecht zu seyn, ohne zu einer (durch Gesetze)
bestimmten Zeit sein priesterliches Leben (seine Amtsverrichtungen)
angefangen – geendiget zu haben – und sein Priesterthum ist von ewiger Gültigkeit – 6.
der, dessen Familie nicht in denlevitischenGeschlechtstafeln mit aufgeführt wordenu. s. w. Dem Worterklärer mag dieß
ef20 genug seyn. Dem Ausleger der in einem dogmatischen Buche vorkommenden Ideen muß es auffallen, daß die Benennung eines Priesters des Höchsten, genau zu reden,
ef21 nur ein einzigesmal im A. T. vorkommt, und demjenigen, dem sie beygelegt wird,
/efso gar
ef\ ∥ef22 von dem Abraham, diesem selbst so edlen
f23 Mann der alten Welt, mit
∥f24 Ehrerbietung begegnet
/fwird; er
f\ ∥f25 wird also sichs zum Hauptgeschäfte machen nachzuforschen, welchen Begriff man in den damaligen Zeiten mit dieser Benennung verbunden habe; und da ich in diesem Fall mich befunden, so will ich nun so kurz als möglich das meinen Lesern
|c282| |d347| mittheilen, was ich bey dieser Untersuchung herausgebracht habe.
|e347| Ich lege den
Porphyr zum Grunde, welcher in der Abhandlung
von der vom
Fleischeßenef26 2, §. 49. nicht nur den Ausdruck
Priester des/fallerhöchsten Gottesf\ ∥f27, einigemal braucht, sondern ihn auch erklärt, und unter andern sagt: „Der Philosoph und Priester des höchsten Gottes enthält sich alles Fleischessens um sich in vollkommner
f28innerer Reinigkeit Gott zu nahen – Wie der Priester einer Particulairgottheit
ef29, die ihr zukommende
f30Gebräuche, Reinigungen
/fu. dergl.
f\ ∥f31 kennet, so weiß
|f353| auch der Priester des
/fhöchsten Gottes
f\ ∥f32 genau, worinn
f33 die Reinigung bestehe, durch welche man in Gemeinschaft mit Gott tritt – – Und wenn die Priester geringerer Gottheiten sich und andern eine genaue äußerliche Reinigkeit zur Pflicht machen,
sollte der Priester des allerhöchsten Gottes sich selbst zu einer Gruft von Leichnamen machen, vollinnrerf34Unreinigkeiten (die er nemlich nach den vorhergehenden Bemerkungen des Porphyrs durch die mit seiner Substanz vermischten Theilgen der Thiere in sich gezogen)
nach der Gemeinschaft mit dem Vollkommensten streben?“ Ebendaselbst §.
f35 34. sagt er von den Opfern – „dem höchsten Gott muß man nichts cörperliches darbringen – man verehrt ihn, wenn man sich richtige Vorstellungen von ihm macht. Wir müssen uns selbst ihm zum Opfer darbringen durch ihm ähnliche Gesinnungen; und §. 61. ein reines Herz und eine von Leidenschaften freye Seele ist Gott das Angenehmste.“ So braucht nun
|c283| |d348| auch
∥ef36Jamblichus ∥ef37 zwar
/efden Ausdruck
ef\ ∥ef38 |e348| selbst nicht,
f39 es gehört doch aber ohnstreitig hieher, wenn er im 18. und 20. k.
f40de mysteriis den vernünftigen Gottesverehrer so beschreibt, daß er besonders im Geiste Gott diene ohne alle materielle und cörperliche Zurüstungen, welches denn das
/fhöchste Priesterthum
f\ ∥f41 und daher auch nur wenigen
f42 gegeben sey.
Man kann nun wohl nicht sagen Porphyr und Jamblich wären zu neu,
c43 um für das ein Zeugniß ablegen zu können, was man sich in den frühsten
f44 Zeiten bey einem Priester des Al
|f354|lerhöchsten gedacht
/chat
c\. Sie haben doch gewiß aus derselben Quelle der ältesten orientalischen Philosophie die Erklärung geschöpft, aus welcher Porphyr die Benennung selbst beybehalten, wenn auch gleich die Canäle, durch welche sie von
/cihrem Ursprung
c\ ∥c45 an bis auf
/cihre Zeiten
c\ ∥c46 fortgeleitet worden,
/fnicht weiter bekannt
f\ ∥f47 sind. Man stößt doch immer wieder auf dieselbe Denkungsart in allen Ueberbleibseln der orientalischen Philosophie, zum Beweise einer allgemeinen Quelle. So sagt
Philo vom
Melchisedeck im 3. B. der
Allegorien; er hatte
erhabnecf48würdige Vorstellungen von Gott (wie Porphyr seinen eigentlichen Priester Gottes richtige Vorstellungen zuschreibt) und im 4. B.
der vermischten Schriften (Tapeten) §. 25. stellt er den wahren Priester Gottes als den vor,
der reines Herzens und Wandels ist, ganz wie Porphyr und Jamblich. –
Vergleicht man nun hiermit den
Melchisedeck, so erscheint derselbe in einem hellern Lichte. Er hat würdige Vorstellungen von dem wahren Gott,
|c284| |d349| daß er nicht nur
sein sondern auch
/fdes
f\Abra|e349|hams Gott sey, ob er gleich zu einem andern Volke gehörte, und
/cdaß er
c\ über alle Völker seine Segnungen verbreite; er ist voll menschenfreundlicher Gesinnungen, indem er nicht nur dem Abraham mit Freundschaftsbezeugungen zuvorkömmt (welches man auch zum Theil für eine Folge der damals üblichen Gastfreyheit halten könnte), sondern auch mit lebhafter Freude
∥ef49 an dem Siege desselben Theil nimmt; war eben so friedliebend und machte sich nichts mit
|f355| den blutigen Zänkereyen der benachbarten Fürsten zu schaffen; nahm zwar den Zehnden vom
f50Abraham, aber forderte ihn nicht eigennützig; scheint endlich nichts mit
∥f51 Opfern
∥f52 zu thun gehabt zu haben, wenn gleich Philo in der zuerst angeführten Stelle
/fohne allen Beweis
f\ ihm
∥f53 ein
/fSiegsopfer
f\ ∥f54 darbringen läßt
f55; oder vielmehr er hat gewiß nichts damit zu thun gehabt, wenn man den Wink des Apostels,
er bleibt ein Priester in Ewigkeit, so versteht:
c56 sein Gottesdienst ist für alle Zeiten und Völker, und zu jeder Zeit und in jedem Volke, der Gott angenehmste, vor ihm allein gültige.
Nun will ich, eh
f57 ich zum Schluß komme, noch kurz sagen, wie ich mir die Gedankenreyhe des Paulus bey der Vergleichung Christus
f58 mit Melchisedeck vorstelle. Ich halte mich überzeugt, daß alles, was der Apostel im Briefe an die Ebräer
cf59 von dem Tode Christi als einem
/fSündopfer
f\ ∥f60 sagt, eine Idee sey, durch die er sich nach der Opfersucht, so zu reden, der jüdischgesinnten Christen immittelst gefügt, bis er sie zu würdigern Begriffen vom Christenthum erheben könte
ef61 – zur
Vollkommenheit,
ef62 – wie er es nennt
|c285| |d350| |e350|6, 1. (s.
/efdie
ef\/cef63 zur drittenc\ ∥c64 Auflage ). Da mußte er
/fsich
f\ nun auch auf eine Vergleichung des Aaronitischen Priesterthums mit dem Priesterthum Christi
∥f65 einlassen. Aber er thut es ungern, er fühlt die Schwierigkeit, er will sie so unschädlich machen als möglich und doch immer die Hauptsache, daß Jesus die edelste
f66 beste Gottesverehrung unter den Menschen habe
|f356| ausbreiten sollen – der vollkommenste Lehrer und das vollkommenste Muster derselben gewesen sey – diese Hauptsache will er doch auch immer durchscheinen lassen und dem Gedankencreyß
ef67 der Leser zugleich
/cdarstellen. Daher
c\ ∥c68 hat er kaum jene Vergleichung eingeleitet, kaum mit einem Worte des Aaron gedacht (4,14–16.
e695, 1–4.) so schaltet er die würdigere, auf sicherern Aehnlichkeitsgründen beruhende Vergleichung mit dem Melchisedeck ein, fühlt aber auch bald
c70, wie übel man mit Menschen dran
f71 ist, die in der Religion an lauter Sinnlichkeiten
f72 kleben und die man doch gern zu mehr geistigen Begriffen erheben möchte, beklagt sich mit Wärme über solche Geistlosigkeit und ermahnt sie feyerlich zu einer ernsthaften Gemüthserhebung in mehrern Perioden (5, 11 – 6,
/f1–20
e73); und so sich
f\ ∥f74 Weg zu ihrem Herzen
/cgebahnt, hebet
c\ ∥c75 er die Vergleichung mit Melchisedeck an (k.
f767.) giebt aber, wie gesagt
ef77 nur Winke für die Verständigern
c78, und lenkt endlich für die Schwächern wieder auf das Aaronitische Priesterthum ein. Aber diese Winke waren auch
/czureichend. Denn
c\ ∥c79 indem er so offenbar dieses dem Melchisedeckischen nachsetzt, ja es fast heruntersetzt, und die Amtswürde Christi der Melchisedeckischen ganz gleich
|e351|macht;
ef80 was
|c286| |d351| war nun Jesus als der oberste Priester
/fdes allerhöchsten
f\ Gottes? was sollte er seyn und was wollte er seyn? Ganz was er selbst sagt,
der Anbetung Gottes im Geist und in der Wahrheit, einer vernünftigen, herzlichen, thätigen Gottesverehrung, Vorgänger(6, 20.),
f81 dessen Nachfolger wie er in das
inwendige des Vorhangs hineingehen könnten,
|f357| ohne Furcht mit Freudigkeit sich im Geist Gott nähern; der in geistiger Vollkommenheit erkannte, Opfer und Gaben wären nicht das, was Gott gefalle,
ef82 (es möge sie bringen wer da wolle)
ef83 sondern Gehorsam seines Willens ihm angenehm; der
freylich sein Leben ließ für dieSchafeef85, wenn es drauf
ef86 ankam, daß sie nicht zerstreut und von dem kaum angefangenen reinern Gottesdienst wieder zurückgeschreckt würden; freylich
für seine damaligen Schüler und Bekenner sein Leben dahin gab, daß sie selbst amtstüchtiger würden, und
füref87alle seine Freunde nach ihnen, daß das Werk Gottes und des höhern Priesterthums auch dadurch gefördert
/cwürde (Joh. 17,19
ef88).
c\ ∥c89
So ist nun auch jeder weise und rechtschaffene Gottesverehrer in dem Maaße, in welchem er es ist, ein
Priester des Höchsten nach der OrdnungMelchisedeck, ein Diener Gottes, und was
c90 ich weiter
/cdavon
c\am Schluß des Artikels Priester /fgesagt habe
f\ ∥f91.
War nun endlich das Abraham? Ich sage, nein! Denn einmal hatte doch auch er für einen solchen reinen Gottesdienst immer noch zuviel
ef92 mit Opfern, äußerlicher Beschneidung, zu thun, und sein Gott, war zwar der Höchste, wie
|e352|Mel
|c287||d352|chisedecks, aber er ward
f93 nicht so von ihm, wie vom Melchisedeck, als der Gott und Vater Aller
f94 gedacht.
abz\
/zMensch.ab1 Hierbey sind folgende Redarten
f2 zu merken:
Der
erste/abMensch:
derf3ab\ ∥ab4andref51 Cor. 15, 47.
ab6 nemlich jener, der Mensch, wie er hier dem Leibe nach gestaltet ist; dieser, der Mensch,
|a270| |b270| |f358| wie er in der künftigen Welt gestaltet
/aseyn
b7 wird.
a\ ∥a8 Und dieß
aef9 ist nun auch der
irrdischebf10 – der
himmlischev.
f11 47. 48. 49. nur daß der
/efirrdische
acb12 genauer
ef\ ∥ef14 nach dem Grundtext
f16, der
irrdenebf17 genannt werden sollte, nach eben der Unterscheidung,
e18 die zwischen
fleischlich und
fleischern ist.
Der
alte Mensch,
/abist
ab\Röm. 6, 6.Eph. 4, 22.Col. 3, 9. die vormalige sündliche Lebensart der
/abJuden und Heyden nach der ersten Stelle,
c19 nach den beyden andern aber, der Heyden besonders;
ab\ ∥ab20 und also im Gegensatz der
neue, das
/fbeßre
c21rechtschafne
f\ ∥f22 Verhalten.
Der
äußerlicheMensch, 2 Cor. 4, 16. die zeitlichen Umstände, in welchen sich der Apostel befand; der
innerliche, die Gemüthsfassung.
a23 Der Sinn ist:
a24 obgleich unsre äusserlichen
abef25 Umstände immer schlechter werden, unsre
f26 Gefahren zunehmen, unsre
f27 Kräfte abnehmen etc. so wird doch unsre
f28Gemüthsverfassung täglich herrlicher, unsre
f29 Freudigkeit und Hofnung
f30 immer stärker u. s. w.vergl.v.
f31 8. 9.
/abDoch kann man auch unter jenen den
Leib, und unter diesen die
Seele überhaupt verstehen.
ab\
Der
inwendigeMensch ist also hiermit nicht ganz einerley, Röm. 7, 22.Eph. 3, 16. und bedeutet das erstemal die
Vernunft,
ab32 das zweyte
|c288||d353||e353|mal
a33christlichef34guteGesinnungen:
ab35 welches der verschiedene Zusammenhang der Rede deutlich macht.
/abAuch die platonischenPhilosophen pflegten die
Vernunft den innern Menschen zu nennen und ihm den sinnlichen Theil entgegenzusetzen, wie
Porphyr von der , 4, 20.
ab\
Der
natürlicheMensch, 1 Cor. 2, 14. der sinnliche
ab36; dem nun der
geistliche, der
/a/bvernünftige,
f38 Mensch
/fentgegen gesetzt
f\ ∥f39b\ ∥b40 wird, so
a\ ∥a41 wie gleich nachher. Ueberhaupt aber scheint mit dem
vierzehnten Verse ein neuer
|a271| |b271| Abschnitt anzugehen, so
a42 daß der Apostel, nachdem er seine Lehrart gerechtfertigt hatte, fortfährt zu zeigen, wie der Schüler beschaffen seyn müsse, dem sie nützlich seyn solle, daß der Uebergang in einer Umschreibung seyn würde: „Aber freylich kann
/abdem ganz Sinnlichen
ab\ ∥ab43 ein solcher Vortrag von solchem Inhalt nicht gefallen.
a45 Es gehört schon ein
/abvernünftiges Vermögen
ab\ ∥ab46 dazu, ein gründliches Urtheil darüber zu
/afällen; wer
a\ ∥a47 das hat, der wird alles gehörig zu beurtheilen wissen, und sich an nichts kehren, was den Beyfall jenes
ab48 zurückhält.“
z\
z|z79|Mensch: Ich habe nichts dagegen, daß man unter den alten
MenschenRöm. 6, 6. die sündliche Lebensart
überhaupt verstehe, wie die Juden und Heyden nach K. 1, 2, geführt hatten. Nur in den beyden andern Stellen
S. 270. des Wörterbuchs, muß dieselbe auf die
Heyden besonders eingeschränkt werden, da der Apostel in beyden von den Christen aus den Heydenthum und zu ihnen besonders redet. Auch läuft es am Ende auf eins hinaus, wenn man 2. Cor. 4, 16. unter den
äußerlichen Menschen den
Leib, und unter dem
innerlichen die
Seele versteht; wie schon
Basilius es erklärte in der ersten Rede vom Bau des Menschen §. 7. – „Aber so nimmt ja der Apostel einen gedoppelten Menschen an? Allerdings! Einen sichtbaren und einen unter diesen sichtbaren verborgenen; der eigentlich der Mensch ist. In uns haben wir den Menschen. – – Ich bin derselbe innerliche Mensch; was außerhalb ist, bin nicht
ich, sondern es ist das
Meine:“ u. s. w.
z
/zMenschensohn ist der Sprache nach gleichviel
b1 mit dem Menschenkind, welches Luther in der deutschen Uebersetzung des A. T. dafür gebraucht hat. Hier ist es nun merkwürdig, nicht nur, daß diese Benennung über
/f80 mal
f\ ∥f2 von Jesu in den Beschreibungen seines Lebens vorkömmt, sondern auch, daß er selbst sich nie anders nennt, und dagegen keiner seiner Boten, den einzigen Stephanus ausgenommen (der doch nicht einmal eigentlich darunter gerechnet werden kann)
|c289| |d354| |e354|Apostg.
f3 Nach dem jüdischen Sprachgebrauch ist
Menschensohnsoviel
ef4, als
ein Mensch, und daher läßt sich auch die Befremdung erklären, die das Volk äußerte, Joh. 12, 34. weil es nemlich gewohnt war
ab5 einen jeden Menschen darunter zu verstehen.
a6 Man muß also wohl sagen, daß es Jesus in einer ganz besondern Absicht etwa für den Namen
Messias habe
|a272| |b272| brauchen wollen, um damit
|f360| die jüdische Sage zu widerlegen
ab7, daß niemand werde angeben können, woher der erwartete Messias eigentlich
/agekommen sey
b8a\ ∥a9Joh. 7, 27. Vermuthlich war dies
abc10 auch nur die Meinung
abf11 des Pöbels
a12 und des größten Theils unter demselben, daß also die Antwort der Schriftgelehrten Matth. 22, 42. damit ganz wohl bestehen kann.
z\
/zMenschlich, oder welches einerley ist, menschlicher Weise reden, Röm. 6, 19.Gal. 3, 15. ein Gleichniß von menschlichen Dingen hernehmen.
⌇⌇f Gal. 1, 11. bedeutet es, was von Menschen erfunden ist;
∥ab11 Cor. 10, 13. was Menschen erträglich ist,
ab2 wie es gleich erklärt
/abwird; und 1 Cor. 9, 8. eine Sache mit Beyspielen erläutern, die aber nichts beweisen; daß die Uebersetzung wäre: „oder sind das bloße nicht zur Sache gehörige Beyspiele? Sagt nicht auch etc.“
ab\ ∥ab3
/abmenschlicher Weise wandeln, nach Leidenschaften handeln, 1 Cor. 3, 3.
/c|d355| |e355|Jac. 3, 15. übersetzt Luther das griechische Wort, welches er im Brief an die Cor.
f4 (s.
Mensch )
natürlich/efübersetzt,
ef\ ∥ef5menschlich. Allein es sollte hier wie am angef. Ort
|f361| durch
sinnlich gegeben werden. In der englischen Uebersetzung steht richtig
sensual.
c\ab\ z\
zMenschlich:
Menschlicherweise reden, 1. Cor. 9, 8. eine Sache nur erläutern: Man könnte übersetzen: Oder sind das nur willkührliche gute Gewohnheiten, aus denen sich nichts beweisen läßt?
Menschlicherweise wandeln, 1. Cor. 3, 3. nach Leidenschaften handeln.
|z80|Menschlicher Meinung, 1. Cor. 15, 32. so zu reden. – Habe ich nicht zu Ephes mit wilden Menschen, so zu reden, wie mit Thieren gestritten? s.Apostg. 19.z
/zMißbrauchen;1 Cor. 7, 31. So übersetzt Luther ein Wort, welches diese Bedeutung haben kann,
/fwelches
f\ aber doch andre
f1 aus gleichen Sprachgründen so verstehen, daß es ebenfalls nichts weiter,
ef2 als
∥f3brauchen bedeute. Ich trete diesen bey, und denke überdieß
aef4, daß der Apostel, wenn die Bedeutung des
Miß|b273|brauchsa5 hier statt finden sollte
ab6, nicht hätte sagen können, wie man wörtlich übersetzen sollte – die diese Welt brauchen, als mißbrauchten sie derselben nicht – Luther, der diese Härte gemerkt
/abchat
abc\, übersetzt daher,
daß sie derselben nicht mißbrauchen, welches aber, soviel
abef7 ich urtheilen kann, die griechische Redverbindung
f8 nicht leidet, wie denn auch dieselbe beym
Philo in der Stelle, die
Wetsteina9 damit vergleicht, ganz anders ist. Weil denn die Lesart
f10 überhaupt verschieden ist, so könnte man vielleicht sagen, daß der Apostel selbst beydemal das
einfache Zeitwort gebraucht habe. Die Uebersetzung
f11 würde also seyn,
|d356| |e356| und hiermit die vorhergehenden Sätze in diesem Einen zum Beschluß zusammengefaßt werden, in dem Sinn: „Ueberhaupt die mit irdischen
a12 |f362| Dingen zu thun haben, in Ansehung ihrer Verbindungen, Freuden, Besitze, Unternehmungen, als könnten sie auch das alles entbehren.“
z\
/ab|c291|/zEben so sollte 1
z\ ∥z13Cor. 9, 18.
/zfür
mißbrauchen das einfache Wort
z\ ∥z14brauchen in der Uebersetzung stehen,
z15 da sich kein Mißbrauch in dem denken
z16 läßt, was man die Freiheit
efz17 hat zu thun und in der
f18 Maaße zu thun. Es müßte also heissen
efz19:
Ist das etwa meine Vergeltung, daß ich das Evangelium umsonst predige
z20 und mich der Freyheit, die ich als Lehrer hätte,
∥z21 nicht bediene?
ab\
zSo braucht Philo das hier erklärte zusammengesetzte griechische Wort oft für das einfache: Z. E.gegen den FlaccusS. 525. „Sie (die Feinde der Juden) brachen ihre Werkstätte auf, raubten alles und brauchten es wie ihr Eigenthum.“z
/zMitten.ab1 Dieses Wort hat in folgenden Stellen keinen besondern Nachdruck, und dient bloß zur Ausfüllung der Periode: Matth. 10, 16.18, 2. 20.Marc. 9, 36.Luc. 2, 46.4, 35.5, 19.8, 7.10, 3.21, 21.24, 36.Joh. 1, 26.Apostg.
abf2 17, 22.Phil. 2, 15.Ebr.
f4 2, 12.
|a274||b274| und einigemal in der Offenbarung.
∥abc5Luther hätte allezeit schlechtweg
unter ihnen, sie/fu. dergl.
f\ ∥f6 übersetzen sollen, wie er auch einigemal gethan
/abhat; Marc.
c7ab\ ∥ab814, 60.Luc. 22, 27. 55.1 Thess. 2, 7.
z\
/zMittler.ab1 So wird MosesGal. 3, 19. (20.) genannt, aus der gleich dabey stehenden Ursache: –
Ein Mittler ist nicht Eines Mittler, läßt sich nicht denken, wo nur Eine
/aPartey
ef2ist.
b3a\ ∥a4 Nun ist
Gott Einer (so sollte nemlich übersetzt werden, nicht,
einig); es muste
f5 also noch
/aeine
b6Partey
cef7a\ ∥a8 seyn, die mit Gott in keinem so guten Vernehmen stand
abc9, wie Abraham, dem die
|f363|Verheissung
abf10 |d357| |e357| geschehen war, und die also einen dazwischen kommenden Vergleich durchs Gesetz nothwendig machte – Dieß
aef11 alles, denke ich, muß man nach dem Sinn
f12 des Apostels ergänzen.
|c292|/f/a–
a\ zwischen
f\ ∥f13 Gott und den Menschen 1 Tim. 2, 5. heißt Jesus, als der, der den Menschen durch seine Aufopferung die Bürgschaft geleistet, daß Gott alle glücklich wißen
eabf14 wolle (v.
f164.), ihr allgemeiner Vater und Helfer sey (v.
f173.), und dagegen Gott sich verbürget hat, alle zum Erkenntniß der Wahrheit zu leiten.
/f/a–
a\ des
f\ ∥f18Neuen, eines
bessern, Testaments Ebr.
f19 8, 6.9, 15.12, 24. Auch hier behält das Wort
Mittler seine ordentliche Bedeutung eines
Unterhändlers, indem Gott
|a275| |b275| als der vorgestellt wird, der das Testament gemacht hat:
ab20s.
dies Wort .
z\
zMittler: Wollte jemand behaupten, der Apostel habe die Mittlerschaft Jesu
gewiß mehr anzeigen wollen, als ich davon
S. 274. behauptet, so könnte ich eben so kurzweg dagegen sagen, er hat
gewiß nicht mehr damit anzeigen wollen. Sagt er mir aber, wie es seyn sollte, nach
meiner Ueberzeugung hat er mehr sagen wollen, so versichere ich ihn, daß dies nicht die
meinige sey, und so scheiden wir in großem Frieden, wie es auch seyn sollte, voneinander. Doch will ich bey
|z81|Versöhnung noch alles hierhergehörige zusammenfassen.
z