S.
zSabbath: Den Sabbath brechen, Matth. 12, 5.Joh. 5, 18. die an denselben verordnete Ruhe von Arbeiten unterbrechen.z
/zSadducäer.ab1 Diese machten die zweyte Secte unter den Juden nach den Pharisäern aus. Von dem
/abcA. T.
abc\ ∥abc2 nahmen sie, wenigstens äußerlich, die fünf Bücher Mosisan;
abc3 daher auch
/abcChristus gegen sie
abc\ ∥abc4 aus diesen den Beweis für die Auferstehung
∥abc5 führt Matth. 22,
/a23. ff.
a\ ∥a6 welche sie,
ef7 nebst der ganzen Geisterlehre
ab8 leugneten Apostg. 23, 8. Indeß wurden sie, gleich den Pharisäern, zu öffentlichen Aemtern zugelassen (s.
Rath ), welches zum
ab9 Beweis dienet
ab10, daß die
|c342| Juden
∥cb11/adazumal
/bnur
b\a\ den Mosaischen
/aBüchern
a\ ∥a12 ∥b13 ein allgemein verbindendes Ansehen
∥a14 zugeschrieben.
z\
ab1: Sadducäer:abc2: Alten Testamentabc3: an,abc4: Jesusabc5: gegen siea6: 23.,ef7: sieab8: Geisterlehre,ab9: einab10: istcb11: wenigstensa12: Büchern, wenigstens dazumal,b13: alleina14: allein
Säen;ab1s.
/zerndten /ab,Friede ab\z\ ∥z2.
/abSagen, wie
reden, soviel
ef1 als
lehren, Marci
fz2 2, 2. (vergl.v.
fz4 13.4, 1.) 4, 33.1
z5 Thess.
|z89| 1, 8.2, 2. 16.Ebr.
f6 13, 7. –
verordnenLuc. 2, 24.
ab\
ef1: so vielfz2: Marc. (f) ; Marc. (z)fz3: Marci,fz4: V.z5: 1.f6: Hebr.
/zSalben,Salbung.ab1 Weil die Priester des Alten
f2 Testaments bey ihrer Einweyhung gesalbt
|d406| |e406| wurden, so werden die Christen, als Diener Gottes, vorgestellt, wie sie dazu von Gott gesalbt worden, und dadurch der ihnen ertheilte Unterricht
abc3 verstanden 2 Cor. 1, 21.1 Joh. 2, 20.
∥a4 27.
|a325| |b325|Mit Freudenöl salbenEbr.
f5 1, 9.vergl.
b6Ps. 45, 8.soviel
abef7, als überschwenglich
f8erfreuen.
ab9 Da der Psalmist einmal für
reichesMaaße10der Freude (s.
Freudenöl ) diesen bildlichen Ausdruck
|f413| wählen wollte, so erfoderte
f11 es die Richtigkeit der ganzen Redart
f12, nun auch für
überschütten, oder etwas ähnliches,
salben zu sagen.
Salben mit dem heiligen GeistundKraft, Apostg.
f13 10, 38. Hierdurch wird die reichste Mittheilung der Lehr- und Wundergaben an Jesum angezeigt.
Die Kranken mit Oel salben, Jac. 5, 14.
/fmuß wohl in Vergleichung
f\ ∥f14 mit Marc. 6, 13.
/fzu den damaligen Wundercuren
e15 gehört haben
f\ ∥f16.
z\
ab1: Salbung:f2: A.abc3: Unterrichta4: 1 Joh. 2,f5: Hebr.b6: vergl[.]abef7: so vielf8: überschwänglichab9: erfreuen:e10: Maasf11: erfordertef12: Redeartf13: Apostelg.f14: vergl.e15: Wunderkurenf16: zur Genesung oder Stärkung
/zSalz;salzen:Matth. 5, 13.Marc. 9, 49. 50.Luc. 14,
/b34.
/aBeym Matthäus und Lucas
a\ ∥a1b\ ∥b2 ist der Vergleichungsgrund
∥a3, daß
∥a4 wie das Salz die Speisen für
ab5 der Fäulniß bewahrt,
/aso
a\ die Apostel
|c343| das jüdische Volk,
aef6 (denn die
Erde ist hier das jüdische Land, s.
Erde )
ef7für
ab8 Lastern und sündlichen Fertigkeiten durch ihren Unterricht verwahren sollten: – „Und wenn ihr denn also, will Jesus sagen, aus Furcht für
ab9 Verfolgungen (nach dem Zusammenhang der Rede in der ersten Stelle), oder aus Weichlichkeit und Anhänglichkeit an
/aden Eurigen
a\ ∥a10 (nach der dritten Stelle) den Muth und Eifer in Verkündigung meines Evangelii verlieren wolltet;
ef11 wer soll dann die Menschen zurechtweisen? Dann seyd
|d407| |e407| ihr mir soviel
abef12 als nichts nütze.“
/abIn Ansehung des figürlichen Gebrauchs dieser Wörter beym Marcus ist es mir
/citzt
f13 wahrscheinlich
c\ ∥c14, daß die erste Hälfte
c15 des 49. v.
f16 als eine ehemalige Randanmerkung zu der zweyten Hälfte
c17, nicht in den Text gehöre, und man bloß lesen sollte: Ein jedes Opfer muß (nemlich nach den mosaischen Opfergesetzen 3 B. Mos. 2, 13.)
mit Salz gesalzen werden. Wenn
|f414| nun daraus die Folge gezogen wird:
So habt nun auch ihr Salz in euch; so scheint mir dieß
ef18 eine Empfehlung der Pastoralklugheit, und mit der Anweisung Matth. 10, 16. einerley zu seyn. Mit der folgenden Erinnerung kann es nicht gleichgeltend seyn, weil etwa
c19das Salz bey Freundschaftsverträgen gebracht
cf20 worden, da so ausdrücklich ein andrer
f21 Vergleichungsgrund angegeben wird.
ab\
abNur in der
|a326| |b326| mittelsten kömmt man, dünkt mich, mit der Auslegung der Redart,
mit Feuer salzen, nicht fort, wenn man sie auf die Strafen der Verdammten zieht, und dann das gleich folgende
Opfer auf die Jünger Christi deutet. Ich nehme also
Feuer für eine bildliche Vorstellung des brennenden beherzten Eifers und der damit verbundenen Erhöhung der Geisteskräfte in den Aposteln, und ziehe nun in beyden Hälften das
alles (eigenlich ein
jeder) auf diese, daß der Sinn sey: – Jener ihr Feuer wird nicht verlöschen; aber auch ein jeder unter euch, meine lieben Jünger, muß durch den brennendsten Eifer zu seinem Lehramt tüchtig gemacht werden, und wer sich dazu widmet, mit aller Freudigkeit demselben vorstehen; denn das ist freylich das
/bbeste: Aber
b\ ∥b22 auch nichts der guten Sache nachtheiliger, als wenn es euch daran fehlen sollte etc.
ab
Nach einem andern Vergleichungsgrund
f23, und insoweit
abf24 das Salz scharf und beißend ist, wird eine
weise,treffende,f25AntwortCol. 4, 6. als eine
mit Salz gewürzte Rede beschrieben.
z\
a1: In allen diesen Stellenb2: 34, In allen diesen Stellena3: diesera4: soab5: voraef6: Volkef7: Erde ),ab8: vorab9: vora10: dem Seinigenef11: wolltet:abef12: so vielf13: jetztc14: nach und nach wahrscheinlicher gewordenc15: Helftef16: V.c17: Helfteef18: diesc19: ebencf20: gebrauchtf21: andererb22: beste, aberf23: Vergleichungsgrundeabf24: in so weitf25: treffende
/z|c344|Samariter.ab1 Diese waren ursprünglich eine Colonie Heyden aus Assyrien 2 B.
ab2 der Kön. 17, 24.
ab3 die sich um die Gegend von Samarien niedergelassen hatten, und hernach beständig in dem Besitz derselben geblieben sind. Ihre Religion war ein Gemisch von abgöttischen und jüdischen Gebräuchen
/fv. 27
f\ ∥f4ff.
b5daher
a6 sie Jesus selbst den Heyden an die
|a327| |b327| Seite setzt, Matth. 10, 5. Ob sie nun gleich
/abmit
ab\ ∥ab7 den Juden
/abdie Einheit Gottes annahmen und gleich ihnen
ab\ den Messias erwarteten Joh. 4, 25.; so trennten sie sich doch
/abvon diesen
ab\ in vielen äußerlichen Gebräuchen, und selbst
|d408| |e408|/ain
a\ der Wahl des Berges
Garizim zu ihren gottesdienstlichen Zusammenkünften Joh. 4, 20
ef8ff.
∥b9/aDieß
ef11a\ ∥a10 verursachte denn zwischen beyden die bitterste Feindschaft; keine Parthey duldete die andre;
af12 Gewerbe, Umgang und
/fandre
f\ gesellschaftliche Dienstleistungen waren völlig zwischen beyden aufgehoben Luc. 9, 52
ef14ff.Joh. 4, 9.; es war unter den Juden einerley Scheltwort, zu sagen,
du hast den Teu|f415|fel, oder,
du bist ein SamariterJoh. 8, 48. und vermuthlich werden es auch die Samariter an gleichartigen Verunglimpfungen nicht haben fehlen lassen. – Indessen machen
ab15 doch einige Reden JesuLuc. 10, 33
f16ff. und die Geschichte Luc. 17, 16.
/abes wahrscheinlich
ab\ ∥ab17, daß
/fdie Samariter überhaupt
f\ ∥f18 bey allen Irrungen im Erkenntniß mehr practische Religion gehabt.
Der Befehl JesuMatth. 10, 5. wird auch niemand weiter anstößig seyn, oder mit dem nachher ertheilten Matth. 28, 19. zu streiten scheinen, da der eine wie der andre
f19 zu ganz verschiedenen Zeiten ertheilt worden, und Jesus,
|c345| so lange
abc20 er noch selbst unter den Menschen war, den Juden zuförderst Evangelium verkündigen wollte
ab21.
z\
ab1: Samariter:ab2: Buchab3: 24.,f4: V. 27.b5: ff.,a6: Daherab7: den einzigen wahren Gott bekannten und anbeteten, auch gleichef8: 20.b9: von den Juden.aef10: von den Juden. Dies (a) ; von den Juden. Dies (e f)aef11: Diesaf12: andre, (a) ; andre, (f)af13: andere;ef14: 52.ab15: lassenf16: 33.ab17: nicht unsicher vermuthenf18: sief19: andereabc20: langab21: sollte
/z|a328| |b328|Same.ab1 Nach dem hebräischen
abc2 Sprachgebrauch bedeutet dieses Wort die
NachkommenschaftApost.
abef3 3, 25.vergl.1 B.
ab5 Mos. 26, 4.
/abcder
Samee6abc\ ∥abc7Abrahams ∥ab8 also die Nachkommen Abrahams, die Israeliten Luc. 1, 55. (s.
ewiglich ) Joh. 8, 33. 37.2 Cor. 11, 22.
/abEbr.
f9 13, 7.Röm. 9, 7. –
SameDavids, Röm. 1, 3.
/efist
ef\ die Nachkommenschaft Davids –
jemand Samen er|d409||e409|wecken, Matth.
f10 22, 25.Marc. 12, 19.Luc. 20, 28. ihm Nachkommenschaft verschaffen.
ab\
Luc. 8, 5.1 Petr. 1, 23. wird der uneigentliche Gebrauch dieses Worts sogleich erklärt; und 1 Joh. 3, 9.Gottes Same die gottähnliche Gesinnung genannt.z\
zSame: Bey
SamenAbrahams , sind noch die Stellen Ebr. 2, 16.Röm. 9, 7. zu merken:
SameDavids, Röm. 1, 3. sind also auch seine Nachkommen. Luther hätte übrigens das Wort
Kinder dafür brauchen sollen, Matth. 22, 25. ff.Marc. 12, 19.Luc. 20, 28. ff. daß er seinen Bruder Nachkommen verschaffe u. s. w[.]
z
ab1: Same:abc2: ebräischenabef3: Apostg. (a b e) ; Apostg. (f)abef4: Apostelg.ab5: Buche6: Saameabc7: Der Samenab8: sindf9: Hebr.f10: Matth[.]
/zSatan,Teufel.ab1Das erste Wort ist aus der Sprache der Ebräer
f2, das zweyte als die Uebersetzung
/abvon jenem
ab\ ∥ab3 aus der Sprache der Griechen in unsre
f4 deutsche Sprache aufgenommen
|f416| worden; daher auch beyde miteinander
abfe5verwechselt werden Matth. 4, 1.Marci
f7 1, 13.Luc.
b8 4, 2. 3. Eins wie das andre
f9 bedeutet nun eigentlich einen
Verläumderac10, einen, nicht schlechtweg
Ankläger, sondern
falschen im gerichtlichen Verstande,
ef11 wie denn auch die Griechen noch ein andres
f12 Wort in der Bedeutung
/abVerläumdung,Lästerungc13ab\ ∥ab14 daher ableiten, wofür wir mit
abc15 gleicher Beybehaltung des griechischen Worts und Beugung desselben nach unsrer
f16 Sprache
Teufeleyen sagen
∥ab17. Diese
∥ab18 Bedeutung
abhatten die Juden im Sinn, wenn sie Jesu den Vorwurf machten,
du hast den Teufel, Joh. 8, 48. Bist du nicht wirklich ein Erzverleumder
b19? wollten sie sagen, in Beziehung auf den gleich vorher erhaltnen Verweis,
ihr höret nicht, wiedersetzet euch der Wahrheit etc.v. 47. Nach eben derselben
|a329| |b329| antwortet Jesus,
ich habe keinen Teufel, ich verleumde nicht. Eben so
ab liegt
∥ab20 in der Geschichte Hiobs 1, 7
f21ff. und der Umschrei
|c346|bung Offenb. 12, 10. zum Grunde.
/abSo hat Luther schon selbst
Lästerer übersetzt Eph. 4, 27.1 Tim. 3, 6.
Lästerinnen, 1 Tim. 3, 11.Tit. 2, 3. und
Schänder2 Tim. 3, 3.
ab\ Weil nun falsche Anklage und Verläumdung
ab22 die
Lügen in sich schliessen
abef23, so bedeutet es auch einen
Lügner und in einem noch weitläuftigern Verstande,
Widersacherab241 Petr. 5, 8.
Nach der höhern speculativen Philosophie der Juden giebt es nun gewisse geistige den Menschen an Kräften überlegene Substanzen,
/abvon welchen sie das Oberhaupt
ab\ ∥ab25 den
/fSatanoder den
f\ ∥f26 |d410| |e410|Teufel, d. i. den allgemeinen Menschenfeind nannten
/ab, oder auch
Beelzebub, den Obersten der
Dämonen (nicht der Teufel) Matth. 12, 24. 26.Luc. 11, 15. 18. und nun eben
ab\Marc. 1, 13.2 Cor. 2, 11.
/abdie ihm untergeordneten Geister aber
Dämonen. Ihm und seiner Schaar
ab\ ∥ab27 schrieben sie alles Unglück in der Welt, und nicht nur das ganze Sittenverderben der Menschen Offenb. 12, 9., sondern auch alle leibliche Uebel und Krankheiten zu; s.
ab28Beseßnef29 ,Engel des |f417|Satans ,Schlange . Weil denn dieser Lehrsatz sehr gemißbraucht wurde, so machen ihn weder Jesus noch seine Apostel in ihren eigentlichen Anweisungen zu einem Erkenntnißstück
ab30 der allgemeinen
/fReligion
ab31Matth. 5, 6. 7.Apostg. 17, 24
ab32ff.
f\ ∥f33 weisen geradezu die Menschen auf Gott, als die Quelle alles Guten, und verweisen eben so einen jeden
f34 unmittelbar auf sich selbst, als seinen eignen
f35Feind
ab36Jac. 1, 13. 14.;
ab37daß es also auch recht eigentlich christlichweise ist, alle hieher
|a330| |b330| gehörige Untersuchungen
/fund Entscheidungen den Philosophen
f\ ∥f38 zu überlassen.
|c347| Ich bemerke nur
/abnoch folgendes. Zuerst hätte Luther nach den
f39 ∥c40 angegebenen Unterschied zwischen
Satan und
Dämonen, eigentlich übersetzen sollen, –
und einen bösen Geist hast – von einem bösen Geist besessen bist. Dieß
ef41 sollte denn, nach dem was bey
besessen bemerket worden, wieder soviel
ef42 heißen, als
du bist wahnsinnig; womit ich also die in der ersten Ausgabe gemachte Bemerkung
S.328ef43 zurücknehme, und woher auch in allen den Stellen, in welchen Luther
die Teufel in der Zahl der Vielheit übersetzt hat,
böse Geister, Dämonen, im Texte stehet
c44 |e411|Matth. 12.Luc. 11.
|d411| Ferner ist, wie mich dünkt, in der letzten Stelle beym Lucas v.
f45 24–26. eine wirkliche Beschreibung der immer gefährlicher werdenden Anfälle der Raserey, Rückfälle in dieselbe; woraus nun die Anwendung auf das moralische Uebel im Menschen von den Zuhörern gemacht werden sollte. Endlich verstehe ich 1 Thess. 2, 18.2 Cor. 2, 11. von den Widersachern des Apostels besonders unter den Jü
|f418|dischgesinnten; denke auch
f46ab\ ∥ab47 daß
∥ab48Röm. 16, 20.1 Petr. 5, 8.Eph. 6, 11.
/abganz wohl der damalige
Verfolgungsgeist könne verstanden werden; so wie
ab\
abnach der dritten Bedeutung die damaligen Verfolger der Christen unter Satan und Teufel zu verstehen sind; undab
Luc. 22, 3.Joh. 13, 27.
∥ab49 Satan nach der ersten Bedeutung als ein Verführer zu falschen Anklagen, v.
f50 31. aber und Apostg. 5, 3. als Eingeber der
Lügen nach der zweyten Bedeutung gedacht
ab51 wird.
/abWegen der Stellen Offenb. 12, 9.Joh. 8, 44.1 Joh. 3, 8.2 Cor. 11, 3. 14.s.
Schlange .
ab\
/abcIn der so hart verweisenden Erklärung Christi gegen Petrus
/ee\ ∥e52 hat es ohne Zweifel die Bedeutung eines
falschenf53Rathgebers, Verführers, wie etwa 2
∥f54Sam. 19, 22. – –
Weg mit dirVerführer.
f55 – Auch hier dachte er an
/feine
f\ eigentliche satanische Eingebung so wenig, daß er ausdrücklich die zu
menschlicheef56Denkungsart des Apostels für die Ursache seines Unwillens angiebt.
abc\z\
zSatan;Teufel: Insofern beyde Wörter eigentlich einen
Verleumder bedeuten, hat Luther schon selbst
Lästerer übersetzt, Eph. 4, 27.1. Tim. 3, 7.
Lästerinnen, Tit. 2, 3. und
Schänder, 2. Tim. 3, 3. Man nehme nun aber an, daß er in der ersten Stelle
übersetzt hätte, und seitdem mancher, oder der größte Theil, wie es gewiß geschehen seyn würde, in dem öffentlichen Unterricht nach Anleitung dieser Uebersetzung, von dem Teufel als den Urheber sündlicher Einbildungen und Begierden geredet; welchen Unwillen würde der gegen sich erregen, der zu unsern Zeiten anfienge sie vor Verleumdungen zu erklären? So geht es wenigstens mit allen den Stellen die ich
S. 330. angeführt und so schwer fällt es das durch die Uebersetzung verwöhnte Ohr, richtigen Auslegungsgesetzen unterthänig zu machen.
|z90|1. Thess. 2, 18. verstehe ich Satan gleichfalls von den Verfolgern und Widersachern des Apostels besonders unter den jüdischgesinnten; hingegen 2. Cor. 2, 11.11, 14. nehme ich es in der Bedeutung einer geistigen Substantz: Er selbst nimmt das Ansehen eines reinen, guten, Engels an, womit vermuthlich auf die Erklärung der Verführung der ersten Menschen durch den Satan gesehen wird.
1. Tim. 5, 15.es sind schon etliche dem Satan nachgewandelt, wie übersetzt werden sollte, ist vielleicht in gleicher Rücksicht gesagt, und der Sinn: Sie sind schon auf Abwege gerathen, nach V. 13.
1. Cor. 5, 5.1. Tim. 1, 20. Das Uebergeben dem Satan, war eine apostolische Ausschliessungsformel aus der Gemeine mit einer Ankündigung gewisser zeitlicher Uebel verbunden. Darauf gehen in der letzten Stelle die Ausdrücke, im NamenJesu Christiin eurer Versammlung, mit der KraftJesu Christi womit 2. Cor. 2, 6. 7. zu vergleichen ist.
Die einzige Stelle, welche dem entgegen zu seyn scheinen könnte, was ich
S. 329. behaupte, daß Jesus und die Apostel die Lehre vom Teufel nie geradezu und in eigentlichen Anweisungen zu einem Erkenntnißstück der allgemeinen Religion gemacht, ist Matth. 13, 39.vergl.Luc. 8, 12. Allein auch sie ist, genauer betrachtet, eher ein Beweis dafür,
|z91| da Jesus in der
Anwendung der gegebenen Erläuterung V. 40.–43. weiter keinen Gebrauch davon macht, oder seinen Aposteln machen lehrt.
z
ab1: Teufel:f2: Hebräerab3: desselbenf4: unsereabfe5: mit einander (a b f) ; mit einander (e)abfe6: f7: Marc.b8: Luc[.]f9: andereac10: Verleumderef11: Verstande;f12: anderesc13: Lästerung,ab14: Verleumdungabc15: inf16: unsererab17: könntenab18: ursprünglicheb19: Erzverläumderab20: dieselbef21: 7.ab22: Verleumdungabef23: schließenab24: Wiedersacherab25: die sie mit einen allgemeinen Namenf26: Satan,ab27: Ihnenab28: siehef29: Besesseneab30: Erkänntnißstückab31: Religion,ab32: 24.f33: Religion,f34: Jedenf35: eigenenab36: Feind,ab37: 14.f38: eines Jeden eigener Wahlf39: demc40: von mir itzt genaueref41: Diesef42: so vielef43: 328.c44: stehtf45: V.f46: auch,ab47: noch,ab48: wohlab49: derf50: V.ab51: vorgestellte52: Matth[.] 16, 23.f53: falschen,f54: B.f55: Verführer!ef56: menschliche
Satzungen;/zStatuten, Luc. 1, 6.
z\/abCol. 2, 14.
ab\/zs.
Gesetz ,Recht .
ab1 Am unrechtenOrt
f2z\ hat Lu
|c348|ther dieses
/zdeutsche
z\ Wort
/zfür
a3Anfangsgründe, oder die
ersten Buchstaben(Ebr.
f4 5, 12.) gebraucht Gal. 4, 3. 9.Col.
b5 2, 8. 20.,
ef6 und in allen diesen Stellen sind
abc7 die äußerlichen gottesdienstlichen jüdischen Gebräuche
/abczu verstehen
abc\ ∥abc8,
|d412| |e412| weil sie zur eigentlichen Rechschaffenheit zu verhelfen, theils zu unvermögend (
schwach), theils zu mangelhaft (
dürftig) waren. Man könnte
ab9 also z. E.v.
f10 20.
/ab21.
ab\ im Brief
f11 an die Colosser
/aübersetzen: Wenn
ef12a\ ∥a13 ihr nun als Christen dem jüdischen Alphabet
af14 Abschied gegeben habt, was lasset ihr euch doch, als wenn ihr noch Juden wäret, wieder von neuem vorschreiben,
|f419| du sollst
ab16 das nicht essen
ab17etc.
c18 Das Zeitwort, welches ich
vorschreiben gebe, übersetzt Luther
ab19 mit
Satzungenfangen,
f20 ganz richtig nach dem griechischen Sprachgebrauch, in welchem es so oft von landes
|a331||b331|fürstlichen Verordnungen vorkömmt,
/abnur
ab\ ∥ab21 nicht deutlich genug.
z\
zgleichfalls am rechten Orte gebraucht. Von dergleichen willkührlichen Vorschriften der jüdischen Obersten wird übrigens das damit ausgedrückte griechische Wort auch sonst von den Alexandrinschen Juden gebraucht, z. E.2. Maccab. 10, 8. von der Anordnung einer allgemeinen jährlichen Feyer.z
ab1: Rechte :f2: Ortea3: für,f4: (Hebr.b5: Col[.]ef6: 20.abc7: werdenabc8: vorgestelltab9: müstef10: V.f11: Briefeef12: wenna13: übersetzen, wennaf14: Alphabeth (a) ; Alphabeth (f)af15: A B Cab16: solltab17: anrührenc18: etc[.]ab19: Luther,f20: fangen;ab21: aber doch
/zSauerteig.ab1 Im uneigentlichen Verstande wird es
/abLuc. 12, 1. nach der dabey stehenden Erklärung gebraucht;
ab\Matth. 16, 6. nach
/fv.12
abce2f\ ∥f3 von der
falschenLehre;
ab4Marc. 8, 15. von der
FreydenkereyHerodis;
b6Gal. 5, 9. vom
Judenthuma7 (so daß
Teig das Christenthum ist) und 1 Cor. 5, 6. nach v.
f8 8. von
/a/bherrschenden Lasternb\ ∥b9.
Ein wenig Sauerteiga\ ∥a10 ist also im Briefe an die Galater ein einziger Gebrauch des Judenthums, wie die Beschneidung war, und der Sinn;
ef11 daß diejenigen, die sie neben dem Christenthum beybehalten wollten, dadurch das ganze Christenthum verderbten
ef12 – hingegen in dem Schreiben an die Corinther das
∥abc13Laster,
|c349| oder der
Lasterhafte selbst, wovon im 1. v.
f14 die Rede ist; und die Meinung
abf15 des Apostels, v.
f16 6. wisset ihr nicht, daß ein einziges lasterhaftes Gemeinglied eine ganze Gemeine anstecken kann? v.
f17/a7. Darum
a\ ∥a18 stoßet den lasterhaften Menschen aus eurer Gemeine aus, damit ihr ganz frey von
|d413| |e413| solchen groben Vergehungen seyn möget;
ab19v.
f208. lasset uns christlich leben, nicht in herrschenden Lastern, sondern in allen rechtschafnen
f21tugendhaften Erweisungen.
z\
zSauerteig: Es noch genauer zu sagen, ist Matth. 16, 6. der Sauerteig der Pharisäer ihre Heucheley, nach Luc. 12, 1. und der Sadducäer, ihre Freygeisterey.z
ab1: Sauerteig:abce2: 12.f3: V. 12.ab4: Lehre (a) ; Lehre (b)ab5: Lehre,b6: Herodis,a7: Judenthum,f8: V.b9: herrschenden Lastern genommena10: herrschenden Lastern genommen: Ein wenig Sauerteigef11: Sinn:ef12: verdürbenabc13: herrschendef14: V.abf15: Meynungf16: V.f17: V.a18: darumab19: möget –f20: V.f21: rechtschaffenen
/zSchaffen.ab1 Die bloße Vergleichung der Schriftstellen Eph. 2, 10. 15.3, 9. (s.
Ding ) Col. 1, 16.
/aunter einander
a\ ∥a2 und mit den Beschreibungen des Christen, als einer
neuen Creatur2 Cor.
|f420| 5, 17.Gal. 6, 15.
ab3 eines
|a332| |b332|nach Gottgeschafnenabf4neuen MenschenEph. 4, 24.Col. 3, 10.,
ef5 ist statt alles Beweises, daß
f6schaffen in diesen Stellen auf die
Anrichtungdesabc7Christenthums unter den Menschen gehe.
ab8 In der ersten Stelle will Paulus sagen, [„]wir
abcef9 Christen sind Gottes ganz neues
Geschöpf, und
durch die christliche Lehre zu allen tugendhaften
abc11 Erweisungen
zubereitet:“
aef12 In der zweyten; damit er aus
zweyenabc14 (
Völkern, Juden und Heyden)
/fEine neue
f\ ∥f15Gemeine durch sich selbst
errichteteu. s. w.s.
Creatur ,/aHimmel ,Mensch .
bc16a\ ∥a17
Es ist also auch der neue Mensch nach Gott geschaffen, der gottähnliche Mensch.z\
ab1: Schaffen:a2: untereinanderab3: 15.,abf4: geschaffenenef5: 10.f6: dasabc7: desab8: gehe:abcef9: „wir (a b c) ; „wir (e f)abcef10: wirabc11: frommenaef12: zubereitet:[“] (a) ; zubereitet:[“] (e f)aef13: zubereitet:abc14: zweyf15: Einebc16: Mensch . –a17: Himmel Mensch . –
/abSchalk,Matth. 6, 23.
/zrichtiger
krankz\ ∥z1.
ab\
z1: richtiger, krank, s.einfältig .
/zSchande, sind, Röm. 1, 27.
∥ab12 Petr. 2, 13.Phil. 3, 19. (s.
Ehre ab2) Jud. 13.
∥abc3unnatürliche Laster.
z\
ab1: 2 Cor. 4, 2.ab2: Ehre .abc3: alle
/z|c350|Schatten, des
Todes, eigentlich
ef1 nach dem hebräischen
abc2, die
schwärzeste, mitternächtliche,
ef3Finsterniß, Matth. 4, 16. Schatten des
zukünftigenund
abc4desgl.Col. 2, 17.Ebr.
f5 8, 5.10, 1. wird durch den jedesmaligen Zusammenhang erklärt;
f6 ∥ab7z\
ef1: eigentlich,abc2: ebräischenef3: mitternächtlicheabc4: u.f5: Hebr.f6: erklärt.ab7: s.Leib .
/zSchatz.ab1 Hierdurch wird Röm. 14, 16. die
christlicheFreyheitf2 alles ohne Unterschied
abc3 als eine Gabe Gottes genießen zu
/abdürfen
f4 verstanden.
ab\ ∥ab5 Der Apostel will sagen, „hütet
c6 euch, daß durch
f7 eure
|d414| |e414| Uneinigkeiten mit schwachen Brüdern, die sichs zum Gewissen machen, alles zu essen, diese eure kostbare Freyheit nicht von ihnen aus Erbitterung noch härter verdammt
/fwerde, und
f\ ∥f8 ihr dagegen
ab9, die
|a333| |b333| ihr desfalls zu ängstlich seyd, lasset andern, ohne beleidigende Vorwürfe, diese Freyheit.“ –
|f421|2 Cor. 4, 7. ist Schatz die
christliche Lehre, die
f10 die Apostel verkündigten, und der Sinn: „wir verkündigen diese Lehre bey geringen äußerlichen
f11 Umständen, damit
/efu. s. w.[“]
ef\ ∥ef12s.
Gefäß – Col. 2, 3.kommt
f13 es wohl auf eins hinaus, ob man diese Beschreibung auf
Christum oder aufGeheimniß
f14, d. i. die Lehre
f15 zieht. Ich bin aber doch geneigter, wegen der Parallelstelle Eph. 3, 10., die letzte Verbindung vorzuziehen; denn wie er hier den
∥ab16 Lehrsatz von der Verbindung der Juden und Heyden zu Einer Gemeine, als eine
mannigfaltigef17Weisheit Gottes beschreibt, so würde er in der ersten Stelle sie als den
Inbegriff aller Weisheit und alles Verstandes vorstellen.
z\
ab1: Schatz:f2: Freyheit,abc3: Unterscheidf4: dürfen,ab5: dürfen, verstanden:c6: [„]hütetf7: euchf8: werde;ab9: andernf10: welchef11: äusserlichenef12: u. s. w.“f13: kömmtf14: Geheimnißf15: Lehre,ab16: christlichenf17: mannichfaltige
/abSchatzung,/zLuc. 2, 2. richtiger
Zählung.
z\ ∥z1ab\
z1: besser, Zählung, Luc. 2, 2.
/zSchauen; Gott, Matth. 5, 8.
/abAuch diese Redart
f1 ist ganz alttestamentisch. Wenn der Israe
|c351|lit in den Tempel ging
cef2 so
suchte er Gott, und wenn er dann sein Angesicht gegen das Allerheiligste und die Lade des Bundes kehrte, so
schaute er ihn. Beydes durfte er nun nicht wagen
f5 ohne die vorher beobachteten gesetzlichen äußerlichen Reinigungen. So wie nun hier in dem Vordersatz die höhere Reinigung des Herzens gepriesen wird (s.
rein ) so ist auch im Nachsatz das
Gott schauen/fin einemgeistigen
c6 Sinn
f\ ∥f7, die glück
|d415|liche
|e415| Verfassung des Herzens, bey welcher man erfreuliche Vorstellungen von Gott faßen
ef8 kann, sich ihn gegenwärtig macht, in froher Anbetung zu ihm erhebt,
ab\ ∥ab9 alles Guten
/abzu ihm versieht und von keiner bangen Furcht oder Sorge niedergeschlagen wird
ab\ ∥ab10.
z\
f1: Redeartcef2: gieng (c) ; gieng (e) ; gieng (f)cef3: ging, (e) ; ging, (f)cef4: gieng,f5: wagen,c6: geistigernf7: im höchern Sinneef8: fassenab9: eine Umschreibung der höchsten Glückseligkeit, und der in diesem Leben damit verbundnen freudigen Erwartungab10: von Gott
/abz|f422|ScherzeEph. 5, 4. sind
/fwohl soviel,
ce1f\ ∥f3 als das, was wir schlüpfrige Reden nennen; und so müßen
ef4 auch unter dem, was Luther
Narrentheiding übersetzt, solche Gespräche verstanden werden, dabey man sichs zum Geschäfte macht
f5 den Lustigmacher in Gesellschaften zu spielen – Possenreißereyen
ef6 –
abz\
ce1: soviel (c) ; soviel (e)ce2: so viel,f3: sowohl so viel,ef4: müssenf5: macht,ef6: Possenreissereyen (e) ; Possenreissereyen (f)ef7: Possenreißereyen.
/zSchicken.ab1 Sich
in die Zeitschickenab2, bedeutet Eph. 5, 16.Col. 4, 5. die Gelegenheit Gutes zu thun
/abcwahrnehmen;
abc\ ∥abc3 dagegen heißt es Röm. 12, 11.soviel
abef5, als die damaligen Zeiten der Verfolgung
/fsich
f\ gefallen
∥f6 lassen, sich in Geduld dabey
/afassen.
b7 Das
a\ ∥a8Gleichfolgende
f9 ist nichts anders, als eine Erweiterung dieser Ermahnung, und also auch zugleich die Bestätigung dieser Erklärung,
|a334| |b334| und sollte
geduldig inTrübsalf10 eigentlich übersetzt werden,
harret aus in Trübsal.
z\
ab1: Schicken:ab2: schickenabc3: sich zu Nutze machen: (a) ; sich zu Nutze machen: (b c)abc4: sich zu Nutze machen;abef5: so vielf6: zub7: fassen:a8: fassen: dasf9: gleich folgendef10: Trübsal,
/z|c352|Schlagen, eines andern Gewissen, 1 Cor. 8,
/ab12. soviel
f1ab\ ∥ab2, als,
ef3verwunden, ihm Gewissensbisse machen.
z\
f1: so vielab2: 12, so vielef3: als
/ab/zSchlange. 2
z\ ∥z1Cor. 11, 3. läßt es der Apostel unentschieden, wie man die Erzählung von der Schlange in der Geschichte vom Fall zu verstehen
/zhabe; deutlicher
z\ ∥z2 erklärt sie der Verfasser der
/zOffenbarung vom Teufel
z\ ∥z312, 9.
/zoder beziehet
c4 sich vielmehr auf diese von jüdischen Lehrern damals angenommene Erklärung. Dieß
ef5 ist nun aber für den Ausleger jener Geschichte kein Gesetz,
|d416| |e416| welches Urtheil man auch von dem Ansehen des Buchs fällen
f6 mag; denn in einem so bilderreichen
f7 Buche kann ja selbst das eine neue uneigentliche Vorstellung seyn. Ich gestehe also, daß ich in jener uralten Erzählung
f8 das
|f423| Ganze für eine
/esymbolische
f9bildliche
e\ ∥e10 Vorstellung
der Macht der Sinnlichkeit halte,
welche so oft in dem Menschen sich die Vernunft unterwirft; ich denke, daß
Paulus selbst für diese Erklärung war Gal. 5, 17.
Jacobus nicht weniger 1, 14. 15. ich bin ihr um so günstiger, weil gewiß die mahlende
ef11Poesie alter und neuer Zeiten kein gleiches so treflich
f12 Gemälde aufzuweisen hat, welches, sollt
f13 ich meynen, selbst die Lacher oder
f14 Spötter werden eingestehn
cef15 müssen. Die Schlange ist nemlich ein Bild der
Sinnlichkeit in dem Menschen, nach einer egyptischen Hieroglyphe; die Rede, welche ihr angedichtet wird, sind die
Reizungen der Sinnlichkeit; die Einwendungen, die das Weib dagegen macht, der schwache Widerstand der
Vernunft; dieser ihr endliches
Nachgeben, das Essen von dem Baum
c16 – die darauf folgende Bemerkung der
|c353| Blöße und Bekleidung, die
Selbstbeschämung des Menschen, der eine sinnliche Lust vollbracht hat; das Verbergen vor Gott und das Rufen dieses, die
Schrecken eines bösen Gewissens, dabey dem Menschen immer so zu Muthe ist, als wenn ihm jemand auf der Ferse nacheilte, wo bist du? was hast du gethan? und dann die
Selbstentschuldigungen des Menschen, wenn er die
/fersten
f\ Beängstigungen überwunden hat, daß er wohl gar denkt,
was kann ich dafür? hat Gott mich nicht gemacht? (
das Weib, das du mir zugesellet |d417| |e417|hast, gab mir von dem Baum); die Verfluchung der Schlange, das
Niedrige, den Menschen zum Thier herabwürdigende eines bloß sinnlichen Lebens
ef17, daß wenn ein Funke von
|f424| Vernunft in dem grobsinnlichen aufblitzt
ef18 er sich selbst verabscheuen muß (
ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe); endlich die Verurtheilung des Weibes und des Mannes, die
traurigen Folgen jenes.
z\ ∥z19
/zDas ist mir das Wesentliche im Bilde und Gegenbilde. Alles andre
f20, was nicht in dieser Entkleidung begriffen ist, gehört zur Ausschmückung
ef21 des Bildes. Die Schlange wird vorgestellt, wie sie
/fsich
f\ mit ihren Anschmeichelungen
∥f22 an das Weib wendet,
/efweil wenigstens
ef\ ∥ef23 die alten Philosophen eine größere Masse von Sinnlichkeit dem weiblichen Geschlechte zuschrieben – das empfindende und begehrende Vermögen, den sinnlichen Theil in dem Menschen,
das Weib, die vernünftige
f25denkende Kraft,
den Mann, und daher den ganzen Menschen, entweder
Mann-Weib, oder
Weib-Mann zu nennen pflegten, auch die herrschende Sinnlichkeit in ihm als etwas un
|c354|männliches, weibisches, darstellten
ef26. – Es wird ferner Adam vorgestellt, wie er bey einer Wetterkühlung oder einem entfernten Gewitter Gott
∥f27 reden hört, weil sich dem Sünder bey dieser majestätischen Naturwirkung die Idee eines furchtbaren Richters aufdringt. Doch ich werde für ein Wörterbuch zu weitläuftig; und will nur noch kurz sagen, daß Joh. 8, 44.1 Joh. 3, 8.2 Cor. 11, 14. nicht zum Einwurf gegen diese figürliche Erklärung gebraucht werden können. Man kann in der letzten Stelle eine da
|d418||e418|mals übliche sprüchwörtliche Redart
f28 annehmen, und in den beyden andern ist nichts, was es nothwendig machte
f29 den jedesmaligen Ausspruch für eine
|f425| Zurückweisung auf die Geschichte vom Fall zu halten; es macht vielmehr der Zusatz in der ersten Stelle,
er ist nicht bestanden in der Wahrheit, es weit wahrscheinlicher, daß damit auf eine Zerrüttung in der eigentlichen Geisterwelt gesehen werde.
∥f30z\ab\
z1: Schlange: 2.z2: habe: Dagegenz3: Offenbahrung, Joh.c4: beziehtef5: Diesf6: habenf7: bildreichenf8: Erzehlungf9: symbolische,e10: symbolische, bildliche,ef11: malendef12: trefflichf13: solltef14: undcef15: eingestehenc16: Baumeef17: Lebenef18: aufblitzt,z19: vom Teufel.f20: andereef21: Ausschmükkungf22: sichef23: in sofern (e) ; in sofern (f)ef24: in so fernf25: vernünftige,ef26: vorstelltenf27: gleichsamf28: Redeartf29: machte,f30: Vergl. meine älteste Theodicee.
/zSchlecht, nach dem
a1 alten deutschen Sprachgebrauch,
eben, Luc. 3, 5.
z\
a1: den
/zSchlüssel,a1 – des
HimmelreichsMatth. 16, 19.vergl.Jes. 22, 22. die
Vollmacht zum Lehramt, s.
lösen ab2; – der
Erkenntniß, Luc. 11, 52.
/abdie
Mittel zu einer richtigen Erkenntniß zu gelangen;
ab\
abdas Lehramt selbst, dessen Geschäft es nemlich ist, andern das Verständniß zu öfnen, sie zu unterrichten; daß also die Meynung Jesu ist: Ihr habt euch das Lehramt zugeeignet, und so angemaßt, daß das Volk alles blindlings annehmen muß, was ihr ihm für göttliche Befehle ausgebet, und jeder, der wie ich, ihm heilsamere Erkenntnisse beybringen will, von euch verfolget wird –ab
der Hölle/abc(des Grabes)
abc\und
desTodesOffenb. 1, 18. die Macht Todte zu erwecken.
z\
a1: Schlüsselab2: Himmelreich
/zSchmachChristi, Ebr.
f1 11, 26. sind die Lästerungen, Verfolgungen, welche
/aMoses
/bals der damalige Messias
c2 der Israeliten
b\ ∥b3a\ ∥a4 von den Egyptern
/a, wie Jesus nachher von
b5 den Juden,
a\erduldete
b6.
/ab/fVielleicht könnte man
f\ ∥f7 sogleich über
|c355|setzen:
e8 und achtete die
Schmach eines/fMessiasc9f\ ∥f10 höher, denn etc.
ab\z\
f1: Hebr.c2: Meßiasb3: um des allgemeinen Besten willena4: Moses, gleichwie Jesus, um des allgemeinen Besten willenb5: vorb6: erdultetef7: Man solltee8: übersetzen;cf9: Meßias (c) ; Meßias (f)cf10: Messias, Gesandten Gottes,
/abSchmerzen des
/zTodes, richtiger,
z\ ∥z1 des Todes
Bande,
/zApostg.
f2 2, 24. vergl.
z\ ∥z3 mit Ps. 18, 5.
ab\
z1: Todes, Apostg. 2, 24. genauerf2: Apostelg.z3: verglichen
/zSchonfahren, oder
schönfahren, 2 Cor. 5, 11. ein altdeutsches Wort für
schonen, verschonen, nicht hart begegnen. Allein die ganze Uebersetzung sollte wohl diese seyn: Weil wir denn die Majestät Gottes (s.
Furcht ) kennen, so suchen wir (ohne Scheu) die Men
|a335||b335|schen zu gewinnen (ihnen die reine Lehre annehmlich zu machen)
|d419| |e419| und Gott weiß
ab1 es, daß wirs aufrichtig damit meynen.
z\
ab1: weis
/ab|f426|Schoosz1Abrahams, Luc. 16, 22. 23. Es ist schon für sich deutlich,
c2 daß die
/zhier vorkommende Redart
f3z\ ∥z4 eine Beschreibung
/zdes Zustandes
∥c5zukünftiger Vergeltung
z\ ∥z6/cnach dem Tode
c\/zsey, welches zu wissen denn auch für den allgemeinen christlichen Gebrauch zureichend ist. Zur gelehrten, historischen,
ef7 Erkenntniß gehört
z\ ∥z8 noch folgendes
∥z9.
Einmal
z10 sind die Redarten
fz11im Paradiesseynz13 und Matth. 8, 11.
mitAbraham,
z14IsaacundJacobim Himmelreichsitzenfz15 von
/zder beym Lucas
z\ ∥z16 noch
/zdarinn
f17z\ ∥z18 unterschieden, daß
/zdurch jene
z\ ∥z19 ein höherer Grad der Ehre angezeigt wird, insofern
ef20 nach damaligen Sitten,
dem andern imSchoosz22sitzen,
/zunser
z\ ∥z23zunächst/zbey ihm sitzen war
z\ ∥z24.
Dann
z25 redete man auch
/zin dem
z\ ∥z26 damaligen jüdischen Sprachgebrauch von einem
/zSitzenef27im Schoosz\ ∥z28Isaacs/zundJacobs.
z\ ∥z29So läßt
Jose|c356|phus die sieben Brüder im
/zB.
f30 v. d.
z\ ∥z31 Maccabäern
∥z32 §. 13. sagen: „laßt
z33 uns mit aller
/zEntschlossenheit diesen
z\ ∥z34 Martern
/zentgegen gehen
z\ ∥z35, damit
∥z36 nach dem Tode
/zAbrahamIsaac und Jacob uns in ihren
f37 Schoos aufnehmen
z\ ∥z38 und alle unsre
f39 Vorfahren loben
/zmögen
z\.“
/zHierbey
z\ ∥z40 nun
/zendlich vorausgesetzt,
c41z\ ∥z42 daß die
/zJuden von der pharisäischen Secte
z\ ∥z43 das
Paradies für einen Mittelort hielten, den die abgeschiedenen Frommen bis zum Anfang
z44 des tausendjährigen Reichs
z45 einnähmen, so würde dann das Sitzen
z46im/zHimmelreich,
z\ ∥z47 die
∥z48höhere Glückseligkeit im
z49 tausendjährigen Reiche selbst, und
|z93| das
Sitzen imSchoosz50Abrahams,
IsaacsundJa|d420||e420|cobs, einen besondern Vorzug in demselben anzeigen.
zWie ich nun aber nicht leugne, daß diese Erklärung zu verschiedenen Zeiten und nach der Verschiedenheit der Denkungsart auch zuweilen anders bestimmt worden; so ist es zum allgemeinen christlichen Gebrauch genug zu wißen, daß die hier erklärte Redart überhaupt den Stand zukünftiger Vergeltung und außerordentlicher Freuden und Ehren anzeiget: s.
Paradies .
z ab\
z1: Schooßc2: deutlichf3: Redeart,z4: Redart, im SchooßAbrahamssitzen,c5: nach dem Todez6: der Glückseligkeitef7: historischenz8: sey. Ich |z92| finde aber doch nöthigz9: zu bemerken, weil es eben noch nicht so genau bemerket wordenz10: Zuerstfz11: Redearten (f) ; Redearten (z)fz12: Redarten,z13: seyn,z14: Abrahamfz15: sitzen,z16: dieserfz17: darin (f) ; darin (z)fz18: in so weitz19: hierdurchef20: in sofern (e) ; in sofern (f)ef21: in so fernz22: Schooßz23: so viel hieß, alsz24: bey ihm sitzen; und wie ich mehr muthmaße, auch jene Redarten nicht ganz einerleyz25: Hiernächstz26: nach denef27: sitzenz28: Sitzen im Schooßz29: und Jacobs:f30: Buchz31: Buch von denz32: S. 514.z33: „Laßtz34: göttlichen Entschließung gegen die bevorstehendenz35: wafnenz36: unsf37: ihremz38: Abraham, IsaacJacobin ihrem Schooß aufnehmen mögen,f39: unserez40: Wenn manc41: vorausgesetztz42: drittens annimmt,z43: Juden, besonders die Pharisäer,z44: Einbruchz45: Reichesz46: Sitzenz47: Himmelreich mitAbrahamz48: allgemeinez49: in demz50: Schooß
/z|f427|Schrift.ab1 Die Schrift vorzugsweise, oder die
heiligeab2 Schrift, ist
abc3 nach dem, was von der Bedeutung des Worts
heilig vorher erinnert worden, die
/abcganze Sammlung der
abc\ Bücher des A. T. als
∥abc4 der Urkunden
∥abc5, welchen die Israeliten ihre
/fganze
f\ gottesdienstliche und bürgerliche Einrichtung zu danken hatten. In diesem Verstande kommt auch beym Philo und Josephus die letzte Benennung
f6 sehr oft vor.
z\ ∥z7
Die
Schrift/zwissenJoh. 7, 15.
z\ ∥z12 ein jüdischer Gelehrter
/zseyn.
z\ ∥z13 Man könnte
∥z14 übersetzen:
/zwie kann dieser Unstudirte ein Ausleger der Gesetze seyn?
z\
z
Wie kann dieser ein Gelehrter seyn, da er nicht studiert hat?z ab\
ab1: Schrift:ab2: heiligeabc3: werdenabc4: die Sammlung allerabc5: genanntf6: Benenungz7:
Schrift:
ef8: brechen,c9: brechenJoh. 10, 35.Hebr. 10, 28.vergl.7, 18. soviel, als sie aufheben;z10: Schrift brechenJoh. 10, 35.Hebr. 10, 28.vergl.7, 18. ist soviel, als sie aufheben, für ungültig erklären:cz11: auflösen z12: wißen,z13: seyn; Joh. 7, 15.z14: nach unsrer Art zu reden
/z|c357|/abSchriftgelehrter.ab\ ∥ab1Luc. 5, 17. 30.
∥ab2Apostg. 5, 34. sollte dafür
Rechtslehrer und so auch für
Meister der Schrift1 Tim. 1, 7. sonst aber durchaus in den Evangelisten,
abc3 der Apostelgeschichte und 1 Cor. 1, 20.
∥ef4Rechtserfahrne übersetzt seyn
/ab, oder, wenn man diese Unterscheidung in der Uebersezzung
cef5 eben nicht für so nöthig hält, wenigstens durchaus die allgemeine Benennung
Rechtsgelehrte gebraucht werden
ab\. Jenes Wort
/fwird
f\ ganz unrichtig verstanden, wenn man sich dabey das denkt, was wir einen Gottesgelehrten, Theologen,
/fnennen, und sobald
f\ ∥f6 man nur das Wort,
Schrifta7, in dem Sinn
ef8 nimmt, in dem ich es gleich
f9 erklärt
/bhabe; sobald
a10b\ ∥b11 man sich erinnert, daß bey den Juden die gottesdienstliche und bürgerliche Verfassung in ein genau zusammenhängendes Ganze
ab12 vereiniget war;
b13 überdem die sogenannten Schriftgelehrten mit in dem höchsten
|d421| |e421| Gericht der Juden
/abcsaßen;
ef14 sobald
abc\ ∥abc15 wird man es nicht schwer
|f428| finden einzusehen, daß man sie richtiger mit unsern
|a336| |b336| Rechtsgelehrten zu vergleichen habe, ein Theil Rechtslehrer, ein andrer Theil Rechtserfahrne, jene die theoretischen, diese die practischen
ef17 Juristen der damaligen Zeit waren. In der Sprache der Ebräer
f18 hat man auch für beyde verschiedene Benennungen, so wie auch
f19 beyde in dem Grundtext
f20 des N. T. durch eigne Namen unterschieden werden, nur daß Luther diesen Unterschied
abc21 nicht so genau beobachtet hat. Für jene brauchen die Evangelisten ein Wort, welches eigentlich einen
Gesetzlehrer bedeutet, und das ist nun wieder ein Rechtslehrer, so wie
Gesetz, das mosaische Recht, s.
Gesetz .
ab22 Diese hingegen bezeichnen sie mit
/abzwey Wörtern, wo
|c358|von das eine
ab\ ∥ab23 eigentlich
/abeinen
Schreiber,
/efSecretair
ef\ ∥ef24, das zweyte, welches auch in des
Theophilus Paraphrase der Institutionen in diesem Verstande vorkömmt, einen practischen
f25 Rechtsgelehrten bedeutet. Daher sollte auch
ab\
abSchreiber bedeutet, wofür ich aber das Rechtserfahrne brauche, weil wir bey Schreibern viel zu wenig denken, – und doch bey den Juden, wie bey den Römern und Griechen dergleichen sehr angesehene Männer waren, s.Cicero in der achten Rede gegen den Verres undab
Apostg.
f26 19, 35.
/abfür das von Luthern gebrauchte Wort Canzler
f27, noch genauer Stadtschreiber
f28 übersetzt werden, so wie er
ab\ ∥ab29 dasselbe
∥ab30 Wort
/ab2 Chron. 24, 11. richtig übersetzt hat,
Schreiber (geheimer Secretair
ef31) des Königs.
ab\
abschon richtiger Canzler; denn das waren der Alten ihre Staatssecretaire, die das Archiv unter ihrer Aufsicht hatten, die Rathsschlüsse ausfertigten, und unter Beysetzung ihres Namens bekannt machten. –ab
Oft konnte nun
ab32 auch, wie bey uns, der Rechtslehrer und Rechtserfahrne in einer Person beysammen seyn, wie es der Fall beym
Gamaliel war, unter dem Paulus, nach unsrer
f33 Art zu reden, studirt
|a337| |b337| hatte Apostg. 5, 35.
ab34 Indeß waren sie doch, wie gesagt, beyde verschieden, und die meisten der letzten Gattung nur mit den Angelegenheiten der jüdischen Republik
abc35 in den Rathsversammlungen beschäftiget.
z\
zSchriftgelehrter: Ich setze noch zum mehrern Beweis deßen was ich im Wörterbuch hierüber gesagt habe, die Zeugniße des Josephus und Origenes hinzu. Dieser braucht dasselbe griechische Wort das Luther Schriftgelehrter übersetzt, von den römischen Rechtsgelehrten im 13. Kap. der auserlesenen AnmerkungenS. 106. und Josephus läßt den Eleazar im Buch von den Maccabäern §. 5. S. 104. auf seine Rechtsgelehrsamkeit sich berufen, |z94| den er vorher einen Rechtserfahrnen mit demselben Wort genannt hatte.
So sind die Schreiber oder Fürsten des Königs, wie Luther verschiedentlich übersetzt, 2. Chron. 24, 11.Esther 3, 12. unsre geheime Canzelisten.z
ab1: Schriftgelehrter:Matth. 22, 35.ab2: 10, 25.11, 45. 46. 52.14, 3.abc3: Evangelistenef4: Tit. 3, 13.cef5: Uebersetzungf6: nennen. Sobalda7: Schriftef8: Sinnef9: ebena10: so baldb11: habe, so baldab12: Ganzesb13: war,ef14: saßen:abc15: saßen: So bald (a b) ; saßen: So bald (c)abc16: saßen: Sobaldef17: praktischenf18: Hebräerf19: gleichfallsf20: Grundtexteabc21: Unterscheidab22: Gesetz :ab23: einem Wort, welchesef24: Secretär, Notarius, Actuariusf25: praktischenf26: Apostelg.f27: Canzlerf28: Stadtschreiberab29: Hier übersetzt auch Lutherab30: griechischeef31: Secretärab32: daherf33: unsererab34: 35. –abc35: Republick
/abcz|d422| |e422| |f429|Schuldigseyn an dem Leibe und Blute Christi1 Cor. 11, 27. ist eine Redart
f1, die der Jacobeischen2, 10. ähnlich ist. Der Sinn ist: der Leichtsinn, mit welchem ein Mensch das
/fAbendmal unehrerbietig
f\ ∥f2 (s.
unwürdig ) genießt, setzt eine Seele voraus, die mit demselben Leichtsinn seine Verurtheilung würde gebilligt oder mit dazu gewirkt haben.
abcz\
f1: Redeartf2: Abendmahl unehrbietig
/zSchule.ab1 Die Schulen der Juden, deren so oft in den Lebensbeschreibungen Jesu und der Apostel Erwähnung geschieht, waren Häuser, in welchen man zum Gebet zusammen kam, Matth. 6, 2. 5. oder Unterricht ertheilte, Matth. 4, 23.9, 35.13, 54.Marc. 1, 21. 39.6, 2.Luc. 4, 15.Apostg. 9, 20. 13,
/a14. 15. 42. 43.
a\ ∥a214, 1.18, 4. oder auch geringere Rechtshändel abthat. Dergleichen Versammlungshäuser waren in
z\ ∥z3 allen Städten, Flecken
z4 und Dörfern
z5 des
/zjüdischen Landes, und
z\ ∥z6/ab/zauch außer denselben
f7, wo sich Juden aufhielten. Man kann deswegen mit
z\ ∥z8Apostg.
f9 9, 2.17, 1. 10. 17.18, 4. 7. 19. 26.19, 8. 9.
/zvergleichen die
z\ ∥z10 ausdrücklichen Zeugnisse
z11 des
Philo und
Josephus und den Inhalt des
z12 De
|c359|crets der
/zhalicarnaßischen Republik
c13z\ ∥z14 in den
jüdischenAlterthümern
z15 des letzten
z16 XIV. 10, 23.
/zin welchen unter andern gesagt wird
z\ ∥z17: „Wir wollen, daß den Juden
/zfrey stehen
z\ ∥z18soll
f19 ihre gottesdienstliche
f20 Gebräuche nach ihrem Gesetz abzuwarten, den Sabbath zu feyern
z21 und
Bethäusere22amMeerez23anzulegen.
c24“
/zDiese Lage am Wasser könnte zum Beweis dienen, daß auch
z\ ∥z25Apostg. 16, 13.
/zeine solche Schule zu verstehen ist;
c26 und vermuthlich wählte man vorzüglich dergleichen Gegenden dazu
z\ ∥z27, um die da
|f430|bey üblichen Reini
|d423||e423|gungen desto bequemer verrichten zu können. – So
z28 versichert
/znun auch Philo
z\ in dem Bericht von der Gesandschaft an den
/zCajus,
ef29z\ ∥z30 es
wären zu Alexandrien in allen Quartieren der Stadt viele dergleichenBethäusere31 ∥cz32und dem Kayser ∥z34nicht unbekannt |z95|/cgewesenc\, daß selbst in Rom dergleichen vorhanden wären.
/zSie standen
c35 übrigens
z\ab\ ∥ab36 unter der Aufsicht einer obrigkeitlichen Person, die der
Oberste der Schule (s.
Oberster ) genannt wurde. Bald muß man also
Bethäusera37, bald was wir eigentliche
Schulen nennen, bald auch kleinere
Gerichtshöfe darunter verstehen. An kleinen Orten mochte wohl zu dem allen nur ein einziges Versammlungshaus seyn, aber in größern Städten waren sie nach den Beschreibungen der jüdischen Gelehrten von einander unterschieden.
ab1: Schule:a2: 20.z3: Schule: Inz4: Dörfern,z5: Fleckenz6: jüdischen Landes, waren dergleichen, habe ich zuerst gesagt, und setze noch hinzu –f7: demselbenz8: auch außer dem jüdischen Lande, wo sich Juden aufhielten, nach folgenden Schriftstellen,f9: Apostelg.z10: denz11: Zeugnißenz12: einesc13: Republickz14: Halicarnaßischen Republickz15: Alterthümernz16: letzternz17: – der Schluß von diesen lautetz18: freystehenf19: soll,f20: gottesdienstlichenz21: feyrene22: Bethhäuserz23: Meerc24: anzulegen[.]z25: Hiermit ist denn besondersc26: ist,z27: zu vergleichen, wo auch eines Bethauses gedacht wird, das am Wasser gelegen. Vermuthlich legte man sie am Wasser anz28: Philoefz29: Cajus: (e f) ; Cajus: (z)efz30: Caius, S. 565. 568.e31: Bethhäusercz32: gewesen (c) ; gewesen (z)cz33: gewesen,z34: seyc35: stundenab36: stunden, was die äußerliche Ordnung und Ruhe anlangt,a37: Bethäuser
Schwach;/zMatth. 26, 41.s.
Fleisch : Röm. 14, 1. 2.15, 1.s.
Glaube : Gal. 4, 9.Ebr.
f1 7, 18.s.
/abSatzungen . Von
ab\ ∥ab2 dem Unvermögen durch bloße äußerliche Gebräu
|a338||b338|che Gott gefällig zu werden, verstehe ich es auch Röm. 5, 6., so daß es auf die Juden geht. Sich nennt der Apostel
|c360|schwach2 Cor. 12, 10., wegen seiner Krankheit, die er daselbst
/abbeschreibt; s.
ab\ ∥ab3Engel des Satans ,Pfahl .
ab4z\ ∥z5
f1: Hebr.ab2: Satzungen : Und vonab3: beschreibt, sieheab4: Pfahl –z5: s. auch Gewissen .
/zSchwachheit ist nun eben das in der angeführten
/aStelle; hingegen
a\ ∥a1Röm. 8, 26.,
a2 wie es gleich erklärt wird, das Unvermögen,
ab3 bey aller Willigkeit und Aufrichtigkeit, seine Gedanken im
/fGebet gegen Gott
f\ ∥f4 überhaupt oder doch mit Freudigkeit
∥f5 zu erklären – Ebr.
f6 4, 15. zeitliche Trübsale, und 2 Cor. 13, 4. die Ermangelung
ab7 alles menschlichen Beystands.
abc8 Ich wür
|f431|de übersezzen:
abcef10 und ob er gleich, von allen verlassen, ge
|d424||e424|kreuziget worden ist, so lebet er doch nun durch die Kraft Gottes.
ab12
/abcIn allen den Stellen aber, in welchen Paulus von seiner
eignenf13 Schwachheit redet, wie besonders im
/f2
/eBr. a. d.
e\ ∥e14f\ ∥f15 Corinther, ist seine körperliche
f16 Schwäche
∥f17 zu verstehen. Es ist also ganz gegen seinen Sprachgebrauch, wenn man diesem Worte 2 Cor. 11, 30.12, 5.
∥ef18 den Begriff
des Unvermögens zum Guten untergelegt, gar zum allgemeinen Schriftbeweis die ganze Periode gemacht
ef19 und dann wieder in die Erklärung alle wirkliche Versündigungen und Laster mitgezogen hat. Und es ist noch etwas mehr als Unkunde der Sprache, wenn man dabey nicht gefühlt hat, daß diese Unvermögenheit doch wahrhaftig keine Sache des
Rühmens weder vor Menschen,
ef20 noch vor Gott seyn würde, wohl aber aller Herzensbeugung und Demüthigung.
abc\z\
a1: Stelle: Hingegena2: 26.ab3: Unvermögenf4: Gebetef5: zu dem Höchstenf6: Hebr.ab7: Ermanglungabc8: Beystandes: (a b) ; Beystandes: (c)abc9: Beystandes.abcef10: übersetzen – (a b) ; übersetzen – (c e f)abcef11: übersetzen:ab12: Gottes –f13: eigenene14: Brief an dief15: 2. Brief an dief16: cörperlichef17: (vergl.Engel des Satans und Pfahl )ef18: 9.ef19: gemacht,ef20: Menschen
/abSchwächen,z1Röm. 8, 3.s.
Fleisch z2 und Gal. 4, 9. welche Stelle
/zganz gleichen Inhalts
z\ ∥z3 ist. Was der Apostel
/fin
cez4 Br.
f\ ∥f5 an die Römer von dem
Unvermögen des Gesetzes
/zsagt,
z\ ∥z6 dafür beschreibt er im Br.
ef7 an die Galater die Satzungen
z9 als
dürftig,
f10 und statt daß er dort sagt, es sey selbst wegen des
z11Fleisches, sinnlicher Gebräuche,
c12 zu schwach gewesen, dafür redet er hier von
schwachenSazzungencefz13.
ab\
z1: Schwächen:z2: z3: gantz gleichcez4: imf5: im Briefez6: sagt (wie eigentlich was dem Gesetz unmöglich war, übersetzt werden sollte)ef7: Brief (e) ; Brief (f)ef8: Briefez9: Satzungenf10: dürftig;z11: wegen desc12: Gebräuchecefz13: Satzungen
/zSchwerdt.ab1 Mit einem
zweyschneidigen, wird das Wort Gottes Ebr.
f2 4, 12. und Offenb. 2, 12. wegen der
f3 schrecklichen Erfolge göttlicher Drohungen verglichen;
ab4s.
Wort .
z\
ab1: Schwerdt:f2: Hebr.f3: demab4: verglichen,
/ab/zSecte; überhaupt eine Parthey, welche sich von einer andern in Meinungen
f1unterscheidet
c2. In
z\ ∥z3 |d425| |e425| |f432| einem üblen
fz4 Verstande
/zwird es genommen
z\ ∥z5Apostg.
c6 24, 5.vergl.14.
∥z7 von einer
Religionspartheyz8Apostg. 5, 17.15, 5. (26, 5.) 28, 22. –
/z2 Pet.
ef9z\ ∥z10 2, 1.bestimmt
z11 der Zusatz
verderblich den Ne
|c361|benbegriff der Verwerflichkeit und 1
z12 Cor. 11, 19. der
/zZusammenhang.
z\ ∥z13Luther
/zhat daher
z\ hier nicht unrichtig
ef14Rotten übersetzt
∥z15.
ab\
f1: Meynungenc2: unterscheidetez3: Secte, wird infz4: übelnz5: genommen,c6: Apost.z7: Hingegen überhauptz8: Religionsparthey,ef9: Petr.z10: 2. Petr.z11: bestimmetz12: 1.z13: Zusammenhang, daher auchef14: unrechtz15: hat
/zSegen,segnen.ab1 Von Gott gebraucht muß
Gutes thun dafür übersetzt werden, z.
ab2E.Eph. 1, 3.Gelobt
abc3 sey
/abGott –
ab\ ∥ab4 der uns
∥ab5 durch Christum
/aballes geistliche Gute, als Christen, mitgetheilet hat
ab\.
z\
/zim Segen2 Cor. 9, 6. ist nach einer hebräischen
abc6Redform
f7Sprüchw. 11, 25.soviel
abef8, als
reichlich; s.
erndten .
z\ ∥z9/ab/zDaher zeigt nun auch dieses Wort 2
z\ ∥z10Cor. 9, 5.
∥z11 ein
reichlichesAllmosenz12 an, dem der
Geizfz13d. i. ein
/zgeringes entgegen gesetzt
f15z\ ∥z16 wird.
ab\
Gott/zsegnen, als sein Geschöpf, heißt ihm
danken, ihn
loben1 Cor. 14, 16.
z\ ∥z17/ab/zwie
z\ ∥z18Luther schon selbst
/zrichtiger übersetzt hat
z\ ∥z19Jac. 3, 9.
ab\/zandref20 |a339| |b339| segnen, ihnen Gutes wünschen, Matth. 5, 44.Luc. 6, 28.Röm. 12, 14.1 Cor. 4, 12. den
Kelch segnen, 1 Cor. 10, 16. ein Dankgebet dabey sprechen; s.
danken .
z\
ab1: segnen:ab2: zumabc3: Gelobetab4: Gott,ab5: im Christenthum mit mannigfaltigem Guten begnadiget hatabc6: ebräischenf7: Redeformabef8: so vielz9: Segen:z10: 2.z11: zeigt dieses Wort aus den bereits angeführten Gründen,z12: Almosenfz13: Geiz, (f) ; Geiz, (z)fz14: Geitzf15: geringes, entgegengesetztz16: mageres Geschenk entgegengesetztz17: segnen:z18: dafür hatz19: richtiger, Gott loben übersetzt,f20: andere
|z96|/zSeelebedeutet nach dem Sprachgebrauch der Ebräer
f1 und Griechen das
Leben, das
ef2 der Mensch mit den Thieren gemein hat, in folgenden Stellen –
z\ ∥z3 Matth.
/ab6, 25.10, 39.
ab\16,
/z26.
ab4 (vergl.v.
f5 25.)
z\ ∥z6/ab20, 28,
cefz7ab\ Marc.
/ab3, 4.
ab\ 8,
/a/b35.
b\/z36.
z\a\/z37.
z\/ab10, 45.
ab\ Luc.
/ab6, 9.
z812, 22.14, 26.
ab\/z17, 33.
z\/abJoh. 10, 12. 15. 17.12, 25.15, 13.
ab\ |f433|1
z9 Thess.
/ab2, 8.
ab\/z5, 23.Ebr.
f10 4, 12. – Beym Matthäus sollte die
|d426| |e426| Uebersetzung seyn: Was hülfs dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne, und sein Leben darüber verlöre? Denn wenn er auch alles besäße, was kann er geben, um es wieder zu erhalten?
a11s.Luc. 9, 25.
z\ ∥z12
/ab|c362| In dem
z13 bekannten Ausspruch Christi
z14Matth. 10, 28.
∥z15 behält es die Bedeutung dessen, was von uns nach dem Tode fortlebt.
Josephus läßt die sieben Brüder im
/zB. d.
z\ ∥z16Maccabäer §. 3. auf eine ähnliche Weise sagen: „Laßt uns nicht einen Menschen fürchten, der unsern Leib zu tödten trachtet; ein weit grösseres
efz17 Unglück erwartet
∥z18 die Uebertreter des göttlichen Willens
/zin der ewigen Pein
z\.“
ab\
f1: Hebräeref2: welchesz3: Seele: Die Stellen, in welchen Luther schon selbst für Seele gleich verständlicher Leben übersetzt hat, sind:ab4: 26f5: V.z6: 25.cefz7: 28.z8: 9,z9: 1.f10: Hebr.a11: erhalten!z12: 1. Joh. 3, 16.z13: denz14: Jesuz15: Luc. 12, 5,z16: Buch derefz17: größeresz18: an dem Ort der ewigen Pein
/z/abSehen. Nicht
ab\ ∥ab1 auf das Seine sehen Phil. 2, 4. ist
/abganz wie,
nicht das Seinesuchen,
c21 Cor. 10, 24.13, 5.
ab\ eine Erweisung des, was wir
Gefälligkeitnennen,
f3 da man sich gern nach den unschuldigen Neigungen, Wünschen,
ef4 und Meynungen andrer
f5 bequemt, und auch mit
/abceigner
f6 Beschwerde
abc\ ∥abc7 ihre Fehler und Schwachheiten duldet.
ab8 So erklärt es Paulus selbst 1 Cor. 10, 33.
∥ab9z\
/ab/zFür
erkennen wird es gebraucht
z\ ∥z10 Joh.
∥z1112, 45.3. Br. Joh. 11.
z12 in Vergleichung mit Matth. 11, 27.
∥z13ab\
ab1: Sehen: nichtc2: suchenf3: nennen;ef4: Wünschenf5: andererf6: eigenerabc7: Beschwerlichkeitab8: duldet:ab9: s.suchen.z10: Sehen, erkennen;z11: 6, 40.z12: 11,z13: und nach der ausdrücklichen Erklärung des Worts sehen durch erkennen, 1. Joh. 3, 6.
/zSelig,selig werden, selig machen, Seligkeit. Im Grundtext
f1 sind es verschiedene Wörter, für die Luther allezeit ohne Unterschied
abc2 diese Wörter und Redarten
f3 braucht.
Das
Einemal/efwird dadurch der
ef\ ∥ef4Wohlstand/efüberhaupt angezeigt
ef\, und sollte also übersetzt werden,
glücklich,glücklichf5seyn, Glückseligkeit, Matth. 24, 46.glücklich
f6 ist der Knecht etc.
|d427|Luc. 1, 45.
|f434|glücklich
f7 bist du,
|a340| |b340| die du geglaubet hast, Luc. 11,
|e427|27.
a8 glücklich ist der Leib etc. das ist eine glückliche
f9 Mutter, die einen solchen Sohn hat – v.
f10 28.ja
ab11glücklich
f12 sind die Gottes Wort hören etc.23, 29.
a13glücklich
f14 sind die Un
|c363|fruchtbaren;
ab15Joh. 13, 17.
ab17glücklich
f18 seyd ihr, so ihrs thut 20, 29.
a19glücklich
f20 sind die nicht sehen etc.Apostg. 20, 35.
a21 geben macht glücklicher
f22, als nehmen.
a231 Cor. 7, 40.
a24glücklicher
f25 ist sie aber etc.Jac. 1, 12. 25.
/a–
a\Röm. 4, 8. Matth. 5,
/ab3–11.
ab\ ∥ab26 Luc. 6,
/a21.
a\22.Matth. 11, 6.13, 16
abcef27Luc. 10, 23.Matth. 16, 17.
/abApostg.
f28 16, 30. 31.
ab\2 Cor. 7, 10.2 Tim. 3, 15.1 Thess. 5, 9.2 Petr. 3, 15. können auch hieher gerechnet werden. Und so unterscheidet Paulus
Seligkeit vom
ewigen Leben 2 Tim. 2, 10. Dann wird dadurch
Errettung aus leiblichen Gefahren angezeigt Matth.
c29 24, 22. – so würde kein Mensch
/eferrettet;
ef\ ∥ef30Apostg.
c32 4, 12. – durch welchen wir sollen heil werden – (nach
/cdem Zusammenhang
f33c\/ab/cund vergl. mit
c\Luc. 8, 50. und mehrern Stellen des
/eN. T.
f34e\ ∥e35 in welchen dasselbe Wort von leiblichen Genesungen gebraucht wird;)
cef36ab\ ∥ab38 oder
Befreyung von den Uebeln der Seele
ab39, Unwissenheit, Lasterhaftigkeit und den Folgen von beyden;
ef40Matth. 1, 21. er wird sein Volk erretten von seinen Sünden; 18, 11. – er ist gekommen
∥abc41 sündige Menschen zu erretten
/abcs.
verlohrenf42abc\; Joh. 3, 17. – daß die Welt durch ihn (von ihrer Verdammniß) errettet werde; 12, 47. nicht daß ich die Welt verdamme, sondern sie von dem göttlichen Verdammungsurtheil befreye; Apostg.
f43 15, 11.1 Tim. 1, 15. – die
|f435|Sünder zu erretten;
ab44Ebr.
f45 7, 25.
ab46 |a341| |b341| daher er auch von aller Verdammung befreyen
|d428| |e428| kann, die durch ihn etc.Röm. 1, 16. ein von Gott kräftig gemachtes Mittel zu erretten, Röm. 10, 10.1 Cor. 3, 15.
Insofern
afe47 es nun in den damaligen Zeiten schon eine Art der
ab49Errettungwar
ab50 zum
Christenthum |c364| überzugehen, heißt auch
selig werdenoft,
ab51 ein
Christ werden,
selig machen, zum Christen machen, Seligkeit,Christenthum.
a52 Ich rechne hieher folgende Stellen; Apostg.
f53 2, 47. der Herr that täglich zu der Gemeine, die Christen wurden – er vermehrte sie immer mit neuen
/abBekennern –
ab\ ∥ab54Röm. 11, 26. und also das ganze Israel sich zum Christenthum bekehre; Eph. 2, 5. 8. aus Gnaden seyd ihr zum Christenthum gebracht worden;
abc552 Tim. 1, 9., der uns zu Christen gemacht hat etc.Tit. 3, 5. nicht um der Werke willen – sondern nach seiner Barmherzigkeit macht er uns zu Christen – 2 Thess. 2, 13. daß euch Gott von Anfang zum Christenthum ausersehen hat; s.
Anfang.
Endlich wird damit die
zukünftige/abchöhereabc\ ∥abc56Glückseligkeitgemeint
f57, Matth. 10, 22.1 Cor. 5, 5.10, 33.15, 2.Phil. 2, 12.Jac. 4, 12.1 Cor. 9, 22.1 Tim. 4, 16.1 Pet.
abef58 1, 9. 10.Ebr.
f59 5, 9.9, 28.
/abDer selige Gott1 Tim. 1, 11.6, 15. ist eine Anspielung auf die gleiche den Griechen gewöhnliche Vorstellung ihrer Götter als der Seligen; so wie sie auch dieselben die Unsterblichen nannten und im fernern Gegesatz der Apostel Gott als den vorstellt, der allein Unsterblichkeit hat.ab\z\
zSelig etc.Apostg. 4, 12, steht dasselbe Wort, welches sonst im N. T. auch von leiblichen Genesungen gebraucht wird, z. E.Luc. 8, 50. Ich finde es nun zwar weder unschicklich noch ungewöhnlich, wenn Petrus von der leiblichen Errettung oder Heilung eines lahm gewesenen Menschen Gelegenheit genommen hätte, von der geistlichen Errettung und der allgemeinen Verbesserung der Menschen durch |z97|Christum zu reden. Aber das hindert mich hier so etwas anzunehmen, daß diese Erklärung angenommen, er etwas gesagt haben würde, worüber er nicht befragt worden war, und welches also gar nicht zu seiner Vertheidigung gehörte. – Das Verhör lief darauf hinaus, daß er sagen sollte: Wer ihnen die Vollmacht zu der Heilung des kranken Menschen gegeben, sie zu Aerzten verordnet habe? V. 7. Darauf antwortet nun Petrus zuerst V. 9. Es sey doch eigen, daß sie einer Wohlthat wegen zur Verantwortung gezogen würden; und dann gerade zu V. 10. daß sie es als Bevollmächtigte Gottes und Jesu gethan; den V. 11. die Juden verworfen hätten; und der V. 12. allein solche Wunder verrichten könne. So stelle ich mir wenigstens den Zusammenhang vor, will aber niemand abhalten, die Redart selig werden in der andern Bedeutung des glücklich werden zu nehmen, die ich ja auch selbst in andern Stellen annehme.
Eben so kann auch Apostg. 16, 30. 31. (nach
S. 341. ) diese Bedeutung statt finden, daß die Frage wäre:
was muß ich thun, daß ich wahrhaftig glücklich werde? die Antwort:
Werde ein Christ. Ich habe die Frage so verstanden:
Was muß ich thun, um ein Christ zu werden? und würde darnach in der Antwort übersetzen:
Nimm aufrichtig die LehreJesuan, so bist du es.
|z98|Hebr. 7, 25. mag man übersetzen: Daß er von
aller Verdammung, oder
beständig fort, befreyen kann, so läuft es auf eins hinaus, indem das Beywort
aller, dieses
beständig fort, in sich schließt: Auf die Erklärung kommt es an,
wie er beständig fort helfe? S.
Versöhnung .*
z
f1: Grundtexteabc2: Unterscheidf3: Redeartenef4: bedeutet es überhaupt Glück,f5: glückseligf6: glückseligf7: glückselicha8: 27.,f9: glückseligef10: V.ab11: Jaf12: glückseliga13: 29.,f14: glückseligab15: Unfruchtbaren (a) ; Unfruchtbaren (b)ab16: Unfruchtbaren.ab17: 17.,f18: glückseliga19: 29.,f20: glückseliga21: 35.,f22: glückseligera23: nehmena24: 40.,f25: glückseligerab26: 3–10.11.abcef27: 16.f28: Apostelg.c29: Matt.ef30: errettet vergl.Apostg. 27, 31.; (e) ; errettet vergl.Apostg. 27, 31.; (f)ef31: errettet, vergl.Apostelg. 27, 31.;c32: Apost.f33: Zusammenhangef34: Testamentse35: Neuen Testamentscef36: wird, und so auch dem Zusammenhang s.Heil ); (c) ; wird, und so auch dem Zusammenhang s.Heil ); (e f)cef37: wird);ab38: s.Heil );ab39: Seelenef40: beyden,abc41: allef42: verlorenf43: Apostelg.ab44: errettenf45: Hebr.ab46: 25,afe47: In so fern (a f) ; In so fern (e)afe48: In sofernab49: großeab50: war,ab51: ofta52: Christenthum:f53: Apostelg.ab54: Bekennern; Apostelgesch. 16, 30. 31. was muß ich thun, um ein Christ zu werden?abc55: wordenabc56: Vollendung allerf57: gemeyntabef58: Petr.f59: Hebr.
abSetzen;s.
Rechte Gottes .
ab
/z|a342| |b342| |f436|Seuchtig,1 Tim. 6, 4. nach dem alten deutschen Sprachgebrauch soviel
abef1, als
/fsiech: aber
f\ ∥f2 es sollte
|d429| |e429| überhaupt
aberwitzig gegeben werden, wie es nicht nur das griechische Wort zuläßt, sondern auch der Zusammenhang erfodert,
af3 da er dieselben Menschen gleich nachher als Blödsinnige, die zerrüt
|c365|tete Sinne haben, beschreibt, und eigentlich
a5 vor allen Abweichungen von der vernünftigen Lehre (s.
gesund ) warnet.
z\
abef1: so vielf2: siech. Aberaf3: erfodert; (a) ; erfodert; (f)af4: erfordert,a5: mehr
/zSeyn, in Christo; s.
Christus /ab,Versöhnung ab\.
z\
/zSiegel kann füglich Röm. 4, 11.
/a(s.
Beschneidung )
a\ und 1 Cor. 9, 2. für das eigentliche
Bestätigung, Bekräftigung, genommen werden:
f1z\
f1: werden.
/zSinn;/efsoviel
ab1, als,
ef\ ∥ef2Verstand, 2 Cor. 3, 14.4, 4.11, 3.
GesinnungPhil. 4, 7.Tit. 1, 15.1 Joh. 5, 20.
∥ef3 –
im Sinn beten, s.
beten .
f4z\ ∥z5⌇⌇z /ab/z–
vonz\ ∥z6Sinnen kommen,
/zf7 3, 21.
z\ bestimmter,
ohnmächtig/zwerden.
z\ ∥z8ab\
ab1: so vielef2: so viel, alsef3: 1 Petr. 4, 1.f4: beten z5: Sinn:z6: Vonf7: Marc.z8: werden; Marc. 3, 21.
/zSitzenim HimmelreichMatth. 8, 11.
ab1 der Glückseligkeiten des Christenthums theilhaftig werden –
zurRechtena2Gottes, s.
ab3Rechte Gottes .
z\
ab1: 11.,a2: rechtenab3: siehe
zSold der Sünden, Röm. 6, 23.d. i.Lohn; wie schon die alten griechischen Wörterbücher bemerken.z
/abSöller;z1Apostg. 1, 13.9, 37.10, 9.20, 8. 9. Hierunter sind abgelegene und an das
f2 Hauptgebäude
/zangebaute Böden
z\ ∥z3 und Säle zu verstehen,
z4 wie schon die Vergleichung dieser Stellen untereinander
/zlehrt. Nur sollte in dritten
Stockwerkf5 übersetzt werden, wo Luther
vom dritten Söller sagt.
z\ ∥z6ab\
z1: Söller:f2: demz3: hinten angebauete z4: verstehen;f5: Stockwerckz6: beweiset.
/zSohn,Gottes, des Höchsten, sein
/feigner, eingebohrnerf\ ∥f1, geliebter Sohn, oder auch ohne allen Zusatz,
der Sohn, wird
/abChristus genannt
ab\ ∥ab2 wegen
/abseiner besondern Vereinigung mit der Gottheit
ab\ ∥ab3, die wir nur aus den Wirkungen erkennen, und auch nicht anders
ab4 als durch diese
ab5 zu
|f437| erklären geschickt sind. Er
ab7 selbst hat
/abdaher
ab\ diese seine Sohnschaft
∥c8/abin Verbindung
ab\ ∥ab9 mit seiner
|d430| |e430| Sendung
/abdenken gelehrt
ab\ ∥ab10/bJoh. 10,
|a343|36.
a11b\ ∥b12 ganz wie Paulus dreymal sie genau an dieselbe knüpft
|c366|Apostg. 9, 20. 22.13, 33.vergl.30. (s.
auferwecken ),
ab13Ebr.
f14 1, 5.
/abund
ab\z\
zSohnGottes: Jesus, habe ich gesagt, und die Apostel verbinden oder verwechseln die Benennungen Sohn Gottes und Meßias miteinander: Man kann nun noch hinzusetzen daß dies auch überhaupt der damaligez
/ab/zin dem damals üblichen
z\ Sprachgebrauch der Juden
f15/zSohn Gottes und Messias
c16 für eins galt
z\ ∥z17Matth. 26, 63.Luc. 22, 67. 70.4, 41.Joh. 1, 49.11, 27.20, 31.
ab\/z/fUnd wenn
f\ ∥f18 gleich der Name Christus, oder Messias
a19, d. i. der Gesandte Gottes,
a20 mit der Benennung Sohn Gottes
/abdem Sinn
ab\ ∥ab21 nach nicht
/abganz
ab\ einerley ist, so war er doch
alsMessias
cef22/aderselbe, so
a\ ∥a24 daß beydes
/abmit einander
ab\ ∥ab25 von den Aposteln verbunden (Joh. 20, 31.), oder auch die eine Benennung mit der andern verwechselt wird Apostg. 9, 20. 22.1 Joh. 5, 1. (wer da glaubet, daß Jesus sey der
Christ)
/abc4, 15. 5,
abc\ ∥abc265. (wer da
/a/bcbekennet, glaubt
ef27bc\ ∥bc29 daß
a\ ∥a30Jesus
Gottes Sohn ist), und also schon das Bekenntniß seiner ausserordentlichen
abf31göttlichen Sendung die Annehmung seiner,
ab32 als des Sohnes Gottes,
ab33 mit in sich schließt.
z\
f1: eigener, eingebornerab2: Jesus genannt,ab3: der Theilnehmung an der göttlichen Naturab4: anders,ab5: dieselben (a) ; dieselben (b)ab6: dieselben,ab7: Jesusc8: unsab9: unsab10: zu erläutern für gut gefunden, wie seine eignen Worte lautena11: 36.,b12: ,ab13: auferwecken ,)f14: Hebr.f15: Juden,c16: Meßiasz17: war, nachf18: Wenn nuna19: Meßiasa20: Gottesab21: der Gültigkeitcef22: Meßias (c) ; Meßias (e f)cef23: Messiasa24: derselbe; so,ab25: miteinanderabc26: v.ef27: glaubt, (e) ; glaubt, (f)ef28: glaubet,bc29: glaubet,a30: glaubet, dasabf31: außerordentlichenab32: seinerab33: Gottes
/zSorge,sorgen; soll nur in
/eso fern
e\ ∥e1 nicht die Sache des Menschen seyn Matth. 6, 25. 28. 31. 32. 34.Phil. 4, 6.,
ef2 in wie fern
/abes
ab\ ∥ab3 ein
/abängstlichesef5kummervollesab\ ∥ab6 Bestreben nach etwas anzeigt.
ab7 Es muß also auch in der letzten Stelle das,
f8nichts, ohne alle Einschränkung genommen,
a9 und nur gleich deutlicher für,
f10sorget nichts,
/fübersetzt
f\ ∥f11 werden:
/ab„ängstiget euch nicht wegen eurer irdischen Umstände.“ So sollte
ab\ ∥ab12 man
/abauch
ab\1 Petr. 5, 7.
∥ab13 für das
∥ab14 im Grundtext
f15 von den
acf16 Nennwort
/abohnedem verschiedene Zeitwort
ab\ ∥ab17 ein andres
bcf18 wählen, daß etwa die Uebersetzung
|f438| sey: „Alle eure Sorgen werfet auf ihn, denn Er
nimmt sich eurer
an.[“]
ef20
|a344| |b344| |d431| |e431| Sorgen
dieser WeltMarc. 4, 19.Matth. 13, 22.Luc. 8, 14.
a21imgleichen
f22 Sorgen
der |c367|Nahrung/ab, eigentlich,
des Lebens,
ab\Luc. 21, 34. sind alle
/abceitle, stolze, habsüchtige, Entwürfe und Bestrebungen des Weltmenschen,
f23 alle
abc\ Verwickelungen in zu viele irdische
/abAngelegenheiten, Bewerbungen um große glänzende Vorzüge
/c/efu. dergl.
ef\ ∥ef24 und also gar nicht das, was wir in der gemeinen Sprache
Nahrungssorgen des ärmern Theils zu nennen pflegen.
c\ ∥c26ab\ ∥ab27z\
e1: insofernef2: 6.ab3: Bekümmernisse und (a) ; Bekümmernisse und (b)ab4: Bekümmernisse, undef5: ängstliches,ab6: ängstliches, ermüdendes,ab7: anzeigt:f8: dasa9: genommenf10: fürf11: mehr umschriebenab12: „Lasset euch über keine irdische Angelegenheit Kummer machen.“ Imgleichen mußab13: wegen der Zweydeutigkeit dieser Wörterab14: Zeitwort, welches auchf15: Grundtexteacf16: demab17: verschieden ist,bcf18: anders (b c) ; anders (f)bcf19: anderesef20: an.“a21: 14.,f22: ingleichenf23: Weltmenschen;ef24: und dergleichen, (e) ; und dergleichen, (f)ef25: und dergleichen:c26: u. dgl.ab27: Angelegenheiten und Berufsarten.
/zSpeise,ab1 ist uneigentlich das Hülfsmittel zu guten Einsichten und Fertigkeiten Joh. 6, 27. 55.; dann Joh. 4, 34. das, was die Seele erfreuet
ab2 und beruhiget
f3. –
Starkeab4/fSpeise Ebr.
f\ ∥f55, 14.
∥abc6 die Lehre von völliger Aufhebung des Judenthums durch
/abChristum, oder
/cnoch genauer
c\ ∥c7 von dem eigentlichen Zweck des Christenthums
∥c8 eine reine Gottesverehrung, dieses Melchisedeckianische Priesterthum, einzuführen; s.
Melchisedeck . Es
ab\ ∥ab9 sollte aber eigentlicher übersetzt werden,
nahrhafte Speise, und also
Speise schlechtweg im Gegensatz der Milch 1 Cor. 3,
/a2.
/bso daß
b\ ∥b10a\ ∥a11 jeder weitläuftigere und genauere Unterricht im Christenthum zu verstehen ist.
z\
ab1: Speise;ab2: erfreutf3: stärketab4: Starkef5: Speise Hebr.abc6: istc7: (wie ich noch geneigter bin zu glauben)c8: und Christus selbst,ab9: Christum; esb10: wo abera11: 2., wo aber
/ab/zSpiegel. 1
z\ ∥z1Cor. 13, 12.
/zist kein
z\ ∥z2Glasstein ∥z3, dergleichen man ehemals zu Fenstern
/zgebrauchte, ein wirklicher Spiegel zu verstehen, wie auch die Vergleichung beym Jacobus 1, 23.erfodert
f4. Man muß nur hinzudenken, daß die Spiegel der Alten von geschliffenem Metall waren und also die Gegenstände sehr verdunkelt darstellten. Was
z\
zgebraucht, und durch die man nur sehr dunkel sehen können: Allein so schiene mir der Zusatz im dunkeln Wort wiez
|z99|Luther
∥z5 übersetzt,
/zim dunkeln |f439|Wort, heißt daher schlechtweg
dunkel; daß man eigentlich übersetzen sollte:
z\
züberflüßig zu seyn, und überdem braucht Jacobus1, 23. dasselbe griechische Wort, wo es die gantze Vergleichung erfodert ein reines und helles Glas zu verstehen: Ich übersetze also:z
|d432| |e432| Wir sehen itzt
fz6 durch einen
/zdunklen
f7z\ ∥z8 Spiegel, dann aber etc.s.
Angesicht .
zDer Apostel will also hier theils die Dunkelheit theils die Mangelhaftigkeit des damaligen christlichen Erkenntnisses beschreiben.z ab\
z1: Spiegel, wollen 1.z2: einige von einemz3: erklärenf4: erfordertz5: aber unverständlichfz6: jetztfz7: dunkeln (f) ; dunkeln (z)fz8: dunkeln unpolierten
/zSprache, richtiger, Aussprache
ab1, Mundart Matth. 26, 73.Marc. 14, 70., welche im Galiläischen
|c368| von der
/abczu Jerusalem
abc\ ∥abc2 abwich: 1 Cor. 12, 10. 28. 30.13, 8.s.
Zunge ab3.
z\
ab1: Ausspracheabc2: Jerusalemschenab3: Zungen
/ab/zSprüchwort, genauer,
Rätzelz\ ∥z1Joh. 16, 25. 29. – Solches
ef2 habe ich euch etwas dunkel gesagt;
∥z3 es kommt
/zaber
z\ die Zeit, daß ich nicht mehr so räzelhaft
fz4 mit euch reden werde.
ab\
z1: Sprüchwort; genauer Rätzel,ef2: solchesz3: aberfz4: räthselhaft (f) ; räthselhaft (z)fz5: rätzelhaft
/abStachel.z1Apostg. 9, 5. der Stecken des Treibers, der am äussersten
ef2 Ende spitzig war; s.
löcken .
z3
/fDesz4Todes,
f\ ∥f51
z6 Cor. 15, 55. 56.
/zdie Gewalt, Macht, Herrschaft desselben.
Dieser ist die Sünde, wie
z\ ∥z7 der Apostel
/zfortfährt,
z\
zselbst indem er nachher in einer Art von Steigerung Kraft der Sünde sagt. Diese beschreibt er nun als die Gewalt des Todes,z
d. i.
/zdas, was den Tod so herrschend macht
z\ ∥z8 (Röm. 5, 12.
/z14);
ef9z\ ∥z10die Kraft aber der Sünde,
/zdas, was diese so furchtbar macht, ist
das Gesetz, welches sie in ihrer ganzen Verwerflichkeit darstellt;
z\ ∥z11(Röm. 7, 8. 9. 11.)
f12 ∥z13ab\
z1: Stachel,ef2: äußerstenz3: löcken :z4: desf5: Stachel des Todesz6: 1.z7: ist mit andern Worten die Gewalt desselben. So erklärt sichz8: das, was den Tod so herrschend macht,efz9: 14.); (e f) ; 14.); (z)efz10: 14.)und wie es nun weiter heißt,z11: das, was diese so herrschend macht,f12: 11.).z13: ist das Gesetz, das der verderbte Mensch muthwillig übertritt.
/zSterben;unglücklich seyn Röm. 8, 13. den Lastern entsagt haben, Röm. 6, 7. 11.;
mitChristo, Röm. 6, 8. allen Untugenden so Abschied gegeben haben, wie Jesus durch seinen Tod dem zeitlichen Leben – hingegen 2 Tim. 2, 11. als Apostel oder Christ den Märtyrertod dulden;
täglich sterben1 Cor. 15, 31.vergl.
f12 Cor. 4, 10.6, 9. in beständiger Todesgefahr seyn: s.
abc2Tod .
z\
f1: verglichenabc2: S.
/zStrafen.ab1 Dafür sollte in unsrer
f2 Uebersetzung zuweilen ein andres
f3 Wort stehen, als
abc4Vorstellung thun, zur Rede setzen, Matth. 18,
|a345| |b345| 15.
|f440|Luc. 17, 3.2 Tim. 4, 2.Tit. 2, 15.;
ernstlich |d433| |e433|verweisenEph. 5, 11.1 Tim. 5, 20
abef5;
überführen, überzeugen Joh. 16, 8. (s.
Sünde ) 1 Cor. 14, 24.s.
Prophet (s.
/abWidersacherf6 );
belehrenab\ ∥ab72 Tim. 2, 25. – Es ist
|c369| daher wenigstens sehr zweydeutig gesagt, wenn man den Lehrern der Religion ein
Strafamtzueignet.
a8 Ihr Geschäfte soll seyn, andre zu belehren, zu überzeugen, zu
/fermahnen;
a9f\ ∥f10 und wenn sie das mit aufrichtigem
ab11 Ernst thun,
a12 so wird es schon an mannigfaltigen guten Erfolgen nicht fehlen können.
z\
z|z100|Strafen:2. Tim. 2, 25. ist es vielmehr soviel als unterweisen: Luther hat hier überhaupt den Schluß des vorhergehenden Verses dazu genommen nicht richtig übersetzt: – Es sollte heißen – Lehrhaftig, sich nicht aufbringen lassen, und die Gegner mit Sanftmuth belehren; ob ihnen Gottetc.z
ab1: Strafen:f2: unsererf3: anderesabc4: als:abef5: 20.f6: Wiedersacherab7: Wiedersacher ); befehlena8: zueignet:af9: ermahnen, (a) ; ermahnen, (f)af10: ermahnen, zu warnen;ab11: unermüdetema12: thun;
/abczStricke1 Tim. 6, 9. sind vergl.Jos. 23, 13. und Sprüchw.
ef1 22, 5. die Reizungen zum Betrug und zur Ungerechtigkeit, denen der Habsüchtige unterliegt.
abcz\
ef1: Sprüch.
/zStuhl, eigentlich
Thron; Matth. 5, 34.19, 28.23, 22.25, 31.Luc. 1,
/ab32. 52.
ab\ ∥ab1Apostg.
f2 2, 30.7, 49.Ebr. 8, 1.12, 2. (s.
Gnadenstuhl ) und am häufigsten in der Offenbarung.
z\
ab1: 52. 32.f2: Apost.
/zStundeab1 ist so viel, als, die
Zeit überhaupt, und wenn es mit dem Vorwort
die oder
diese verbunden wird, der gemeinte
Zeitraum, doch ohne Bestimmung seiner eigentlichen Dauer – Matth. 8, 13.9, 22. (eigentlich, sie ward
von der Zeit an gesund) 15, 28.17, 18.18, 1.(dazumal,
a2 um die Zeit, sprach Jesus) 24, 42. 44. 50.26, 45.Marc.
f3 13, 11.14, 41.Luc. 2, 38.7, 21.10, 21.12, 12. 39. 40. 46.14, 17.22, 53. (s.
Macht ) Joh.
∥a45, 25. 28.7, 30.8, 20.
/a(4,
b5 21. 23. 12,
a\ ∥a623.13, 1. hat Luther im ähnlichen Fall schon selbst, die
Zeit ist kommen, übersetzt, und so auch 16,
|a346| |b346| 2. 4. 25.) 16,
∥a721. 32.17, 1.Röm. 13, 11.1 Joh. 2, 18.Offenb. 3,
|f441| 3. 10.14, 7. 15. –
z\ ∥z8Marc. 14, 35.
|d434|Joh. 12,
|e434| 27.
/zbedarf keiner besondern Erläuterung.
ab9Joh. 2, 4. ist ohne Zweifel die Zeit zum Weggehen gemeint, an welche die Mutter Jesum mit ihrer ängstlichen Anzeige erinnern wollte: s.
abc10Tag .
z\
ab1: Stunde;a2: (dazumal –f3: Marc[.]a4: 4, 21. 23.b5: [(]4,a6: (12,a7: 2.z8: Stunde, Leiden;ab9: Erläuterung:abc10: S.
zStündlein, das böse, die Zeiten der Verfolgung; Eph. 6, 13.z
/zSuchen – was
droben ist, s.
droben ; was
sein ist 1 Cor. 10, 24. 33.13, 5.s.
sehen ;
Gott,
|c370|Ebr.
f1 11, 6. ihn
/abverehren, nach einer so oft im A. T. vorkommenden Redart
f2. Die Uebersetzung
f3 sollte seyn: Der wahrhaftige Anbeter Gottes muß sich versichert halten, daß Gott sey und daß er seinen wahren Verehrern ein Vergelter seyn werde; s.
schauen ab\ ∥ab4.
z\
f1: Hebr.f2: Redeartf3: Uebersezzungab4: anrufen
/zSünde; sündigen, Sünde haben, thun;Sünder,Sünderin.abc1 Der Hauptbegriff, bey diesen Ausdrücken und Redarten
f3 zum Grunde liegt, ist die
Einwilligung in jede unregelmäßige Begierde, die schon das eigne ruhige Bewußtseyn dafür erklärt Jac. 1, 14. 15. – Zwischen
Sünde habenund
f4Sünde thun beym Johannes 8, 34.1 Br. 1, 8. und 3, 4. 8. 9. ist der Unterschied
abc5, daß jenes von dem ehemaligen
ab6 Zustand der Christen, an die er schrieb, und dieses von ihrem
ab7 gegenwärtigen Verhalten
∥ab8 als Christen gesagt wird; und
abf9 er
/abauch
/fdeshalb
f\ die Behauptung,
ef11ab\ ∥ab12 so wir sagen, wir
haben keine Sünde etc. gleich selbst verwechselt mit, – so wir sagen, wir
haben/abnicht/cgesündigt.
c\ ∥c14ab\ ∥ab15 Hingegen ist zwischen
sündigen und
Sünde thun weiter kein Unterschied,
abcf16 nur daß k.
f18 2, 1. übersetzt werden sollte:
ab19 ob jemand gesündiget
hat, für, „ob jemand sündiget“ – Er will überhaupt sagen: Wir
/aballe
ab\ können uns
∥ab20 eben nicht rüh
|a347||b347|men, daß wir uns nicht auf mancherley Weise versün
|d435|diget
|f442| hätten;
|e435| wenn wir denn aber nur das erkennen, so können wir uns in Christo unsrer Begnadigung versichern, und haben nur darauf zu sehen, daß wir von nun an als Christen uns vor
f21 fernern Versündigungen
/ahüten; denn
a\ ∥a22 ein solches Leben, wie ihr es bisher geführt habt, kann mit dem Christenthum nicht bestehen. –
|c371|Von keiner Sünde wissen2 Cor. 5, 21.
keine Sünde gethan haben1 Petr. 2, 22.
ohne Sünde seynEbr.
f23 4, 15. sind gleichgeltende Redarten
/abc, durch welche aber nicht die
Unmöglichkeit zu sündigen angezeigt, sondern das
Nichtwirklich sündigen oder
gesündigt haben behauptet
/fwird
f\ ∥f24abc\.
/abDie
f25Sünde tragen; s.
tragen .
ab\
Die Sünde herrschen lassen, oder
a26ihr dienen, und gegenseitig;
ef27Röm. 6, 6. 12. 14. 17. 20.imgleichen
ef28seine Glieder ihr zu Werkzeugen leihen6, 13. ist auch einerley.
Einenzure29Sünde machen, wie Lutherübersetzt
ef302 Cor. 5, 21. soll so viel seyn, als,
ihn gleich einem Sünder behandeln.
Die/abcinwohnende,abc\ ∥abc31anklebende,
ef33 oder
anhängende SündeRöm. 7, 17. 20. 21.Ebr.
f34 12, 1. sind
/abcalle herrschende böse Neigungen in dem Menschen.
abc\ ∥abc35Justin nennt sie in der ersten Apologie 1, 7. die
eigne Lasterhaftigkeit, und
Epictet braucht dasselbe Wort im
Handbuch XXX. 8. – Wenn dir jemand sagt, dieser oder jener habe übel von dir gesprochen, so antworte,
ef37 er wuste
ef38 warlich nicht alles andre Böse, das mir
ab39eigen ist, sonst würde er noch mehr gesagt haben.
|a348| |b348| |f443|Die Sünde ist mächtig worden, Röm. 5, 20.s.
mächtig .
|d436| |e436|Durcheinenabc40Menschen ist die Sünde in die Welt kommenRöm.
f41 5, 12. ist, in Beziehung auf die Mosaische Geschichte vom Fall, eine Beschreibung der Ausbreitungsündlicher Gewohnheiten und Fertigkeiten unter dem menschlichen Geschlecht
ef42.
|c372|Die Sünde hatgeherrschtc43zum(eigentlich
ab44im)
Todev.
f45 21. sie hat alles Unglück in der Welt angerichtet:
ef46s.
Tod .
Die Sünde nahm Ursach am Gebot7, 8. 11. ist das, was man im Sprüchwort
ab47sagt,
ef48 je mehr Verbot, desto mehr Trieb
ab49 dawider zu handeln. Die ganze Redart
f50 kömmt beym
Philo in der
Schutzschriftwiderab51denFlaccusS.522
ef52ff. einigemal vor, wenn er unter andern sagt: „Sobald der Pöbel einmal einige Gelegenheit zu sündigen ergreifen kann, so bleibt er nicht bey geringen Anfängen stehen etc.“
abcef53
Sie sind allzumal SünderRöm. 3, 23. geht auf die
/fdamalige Allgemeinheit
f\ ∥f54 des Sittenverderbens unter Juden und Heyden, nach dem Inhalt der beyden vorhergehenden Kapitel
ab55 und der eignen Bezeugung Pauliv.
f56 9.
Der Leib derSündeab57Röm. 6, 6.s.
Leib .
Vergebung derSündeab58; s.
Vergebung .
Zuweilen haben
ef59 nun auch diese Wörter
/efeine eingeschränktere Bedeutung, nach welcher
Sünde den
ef\
ef ∥f60 in einem eingeschränkteren Sinn genommen, daß
Sünde Unwahrheit, Joh. 8, 46.
ef Unglauben,
Sünder Ungläubige
∥ef61Joh. 16, 8. 9.Gal.
e62 2, 15.
/abEbr.
f63 3, 13.vergl.17. 18. vielleicht auch Ebr.
f64 12, 3. oder
ab\ ∥ab65 auch
|a349| |b349|wollüstige
ab66Ausschweifungen,
f67sündigen, unzüchtig leben,
f68 |f444|Sünderinabc69 eine öffentliche liederliche Weibsperson Luc. 7, 37. 39. 47. Joh.
/ab5, 14.
ab\8, 11.
/ab2 Tim. 3, 6.
ab\2
|e437| Petr. 2, 14.
/efbedeutet
ef\/ab; s.
in Sün|d437|den gebohren seyn, bey gebohren ab\. Nach einem ganz besondern Sprachgebrauch
abf70 der damaligen Juden werden unter
Sündern oft
/aballe andre Völkerab\ ∥ab72 verstanden, besonders in den Lebensbeschreibungen Jesu, wo das Wort mit dem
|c373| Namen
Zöllner verbunden wird; s.
/abZöllner . Vielleicht
ab\ ∥ab73 wollte man anfangs
ef74 sie damit
/fauch nur
f\ für
Ungläubige schelten, bis man nach und nach den Begriff damit verband, als wenn die
/abübrigen Völker
ab\ ∥ab75 auch durchaus die verruchtesten
a76 Bösewichter wären. Soviel
abef77 ist gewiß, daß dieß
aef78 der damalige Sprachgebrauch gewesen, und aus 1 Macc. 2, 44. 47. 48.vergl. mit 40.Gal. 2, 15. auch der ganzen Vorstellung Pauli in dem
ef79 Brief an die Römer 2, 17.
abc80ff.3, 9. erweislich. Jesus selbst scheint ihn,
/fdoch ohne Billigung,
f\ vor Augen gehabt zu haben Matth. 26, 45.Marc.
b81 14, 41.Luc. 24, 7., wo,
den Sündern überantwortet werden, so viel ist, als
ab82denRömernab83überantwortet werden, Luc. 18, 32.
/abcSünde, nicht zum/fTodee84 und
f\ ∥f85zum Tode, 1 Joh. 5, 16. 17. verstehe ich nicht
ef86 da Johannes selbst (wenn anders die Worte, vom 14. v.
f87 an, von ihm sind und nicht ein späterer Anhang) sich nicht weiter darüber erklärt hat. Soll man ihn aus andern Stellen seiner Briefe erklären, so könnte man muthmassen
ef88 daß eben der vorhergedachte Abfall der Widerchristen gemeint sey. Als Christen waren sie nach dem Johanneischen Ausdruck (3, 14
ef89)
aus dem Tode zum Leben gekommen, sie wieder ab, so kehrten sie aus dem Leben in den Tod zurück; und wie er war
|f445|net, mit solchen gar keine Freundschaft zu unterhalten, (v.
f90 10, im 2.
f91 |d438|Br.) so würde er hier sa
|e438|gen,
f92bittet nicht für sie, weil sie eben keine Brüder weiter sind.
abc\z\
zSünde: Nach
S. 348. f. kommt
dieses Wort noch weiter vor in der Bedeutung – des
UnglaubensEbr. 3, 13.vergl.17. 18. vielleicht auch Ebr. 12, 3. – und
wollüstiger Ausschweifungen, Joh. 5, 14.2. Tim. 3, 6.
in Sünden gebohren seyn; s.
gebohren seyn .*
z
abc1: Sünderinn: (a b) ; Sünderinn: (c)abc2: Sünderinn.f3: Redeartenf4: undabc5: Unterscheidab6: vormaligenab7: demab8: derselbenabf9: daher (a b) ; daher (f)abf10: weshalbef11: Behauptung:ab12: die Redart, – (a) ; die Redart, – (b)ab13: die Redart,c14: gesündigtetc.ab15: nicht gesündigt etc.abcf16: Unterscheid, (a b c) ; Unterscheid, (f)abcf17: Unterschied;f18: K.ab19: sollte,ab20: allef21: füra22: hüten: Dennf23: Hebr.f24: wird – daß also in der letzten Stelle der Sinn ist, „doch ohne Versuchung unterzuliegen“f25: Diea26: oder,ef27: gegenseitig,ef28: ingleichene29: zuef30: übersetzt,abc31: innwohnende, oder, (a b) ; innwohnende, oder, (c)abc32: innwohnende, oderef33: anklebendef34: Hebr.abc35: die herrschend gewordnen bösen Neigungen: (a) ; die herrschend gewordnen bösen Neigungen: (b c)abc36: die herrschend gewordnen bösen Neigungen.ef37: antworte:ef38: wußteab39: mirabc40: Einenf41: Röm[.]ef42: Geschlechtec43: geherschtab44: (eigentlich,f45: V.ef46: angerichtet;ab47: Sprichwortef48: sagt:ab49: Trieb,f50: Redeartab51: wiederef52: 522.abcef53: etc.[“]f54: damalige Allgemeinheitab55: Kapitel,f56: V.ab57: Sündenab58: Sündenef59: werdenf60: und Redeartenef61: bedeutete62: Gal[.]f63: Hebr.f64: Hebr.ab65: – oderab66: wohllüstigef67: Ausschweifungen;f68: leben;abc69: Sünderinnabf70: Gebrauch (a b) ; Gebrauch (f)abf71: Sprachgebraucheab72: Heydenab73: Zöllner : Und vielleichtef74: Anfangsab75: Heydena76: verachtestenabef77: So vielaef78: diesef79: denabc80: 17b81: Mar.ab82: als,ab83: Heydene84: Tode,f85: Tode, undef86: nicht,f87: V.ef88: muthmaßen,ef89: 14.f90: (V.f91: 2f92: sagen:
/abzSündendiener,Gal. 2, 17. der Gelegenheitsmacher zum sündigen; der gleichsam der Unterhändler dabey ist. Dieß
ef1 ist der beständige Gebrauch des griechischen Worts
Diener in einer solchen Verbindung, in welcher es auch oft mit dem griech.
ef2 Wort
Mittler, Vermittler, verwechselt wird.
abz\
ef1: Diesef2: griechischen
/zSüßteig,abcef1s.
Sauerteig .
z\
abcef1: Süßteig;