/zWachen,ab1wacker seyn; bedeutet eins wie das andre
f2Matth. 24, 42.25, 13.Marc.
c3 13, 35. 37.
/abLuc. 21, 36.
ab\1 Cor. 16, 13.Col. 4, 2.1 Thess. 5, 6.1 Petr. 5, 8.Marc. 13, 33.Luc. 21, 36.Eph. 6, 18. allezeit bereit und aufgelegt zu dem seyn, was man thun soll, oder zu erwarten hat; vergl.Luc. 12, 37. 39. mit 40. Es ist also
∥f4Col. 4, 2. der Sinn:
Haltet an am Gebet, und seyd dabey
/abbereit Gott auch
ab\ ∥ab5 für alles zu danken.
z\
/zWaffenab1 sind überhaupt
Werkzeuge, 14. dann
KleiderRöm. 13,
/ab12. und in dieser
|c402| Bedeutung kommt
f2 das Wort
ab\ ∥ab3 auch
/abbey andern griechischen Schriftstellern vor; wenn z. E.
Herodot im 1. B. vom Arion sagt, er habe sich mit
seiner ganzen Kleidung ins Meer geworfen und da dasselbe Wort braucht
ef4. Es erfordert übrigens
ab\ die ganze Vergleichung
∥ab5 zu übersetzen:
Lasset uns Tagekleider anlegen, und dann
Klei|f474|der des Tages, von den christlichen Gesinnungen und Erweisungen zu verstehen.
Waffen der Ritterschaft2 Cor. 10, 4. sollte kürzer übersetzt werden,
Kriegsrüstung.
∥f6z\
zWaffen,s.
Faß ,
S. 141. und
31. *
z
/zWahl; von Gott gesagt, oder
Gnadenwahl,
a1Röm. 9, 11.11, 5. sind seine
freyen Gnadenerweisungen, kurz, sein guter
f2 gnädiger Wille.
a3 So konnte in den Fällen, von welchen der Apostel das Wort braucht, wie auch
|a372| |b372|Röm. 11, 28. die gleichmäßige Verdienstlosigkeit der Menschen nicht in Rechnung kommen, wenn Gott beschloß, erst unter den Juden seinen Namen vorzüglich bekannt zu machen, und dann das Chri
|d467||e467|stenthum diesem früher
abc4, jenem später
abc5, verkündigen zu lassen; es kam eins wie das andre
f6 lediglich auf den göttlichen Willen an, und die denn darunter nicht begriffen waren, haben auch weiter keine Verantwortung –
die ohne ∥f7Gesetz gesündiget haben, werden auch nicht nach demselben verurtheilt werden, wie der Apostel sagt –
/abDie Wahl, Röm. 11, 7. die zum Christenthum Erwählten.ab\
Col. 2, 18. sollten die Worte,
der nacheigenerab8Wahl ∥abc9in Demuth/abceinhergehetabc\etc. nach dem hebräischen
abc10 Gebrauch des Zeitworts
wollen, mit
in verbunden, nach welchem es
einen Gefal|c403|len an etwas habenPs. 147, 10.nach
abc11etwas begierig seyn1
∥f12 Sam. 18, 25.2
∥f13 Sam. 24, 3. anzeigt, übersetzt werden;
ef14der einebesondref15Demuth/aberkünstelt und sich andächtig wie ein Engel stellt.
ab\
abund englische Gottesdienstlichkeit affectirt. Ich scheue dieses lateinischdeutsche Wort nicht, weil mir kein reindeutsches, das die Sache hier so gut ausdrückte, bekannt ist.ab z\
zWahl,Röm. 11, 7.werden die Gehorsamen, die das Evangelium annehmen, die Wahl genennet.z
/z|f475|Wahrhaftig, besser,
rechtschaffenEbr.
f1 10, 22.s.
f2Hiob 2, 3. im Grundtext und der griechischen
/abUebersetzung; – mit
rechtschaffenen Gesinnungen –
ab\ ∥ab3z\
/ab/zDas Wahrhaftigez\ ∥z4Luc. 16, 11,
cef5 ∥z6 das, was allein einen wahren dauerhaften Werth
/zhat. Es
z\ ∥z7 wird
/zdaher
z\dem
e8 unbeständigen
/zReichthum v.
f9z\ ∥z109. entgegengesetzt und
/zist zur
z\ ∥z11 Erläuterung des Sprachgebrauchs
∥z12Sprüchw. 2, 7. der Text mit der gr.
fz13 Uebersetzung zu vergleichen.
/zDerWahrhaftigee15, 1 Joh. 5, 20. der wahre Messias
c16, ganz im Johanneischen Geiste, der alles auf den Lehrsatz baute,
Jesussey das; immer darauf
/fzurück kam
f\ ∥f17. Und so sollte es im gleich folgenden Vers nach meiner Ueberzeugung
|d468| |e468| ohne den Zusatz
Gott, schlechthin in demselben Verstande heissen
ef18:
Dieser ist der Wahrhaftige und das ewige Leben.
So führt
Faustinus von der Dreyeinigkeit (de fide) und noch darzu
f19wider die Arianer diese Stelle an und bringt dann erst durch eine mühsame Wortschrauberey die Idee
Gott hinein, daß man auch daraus sieht, er habe das bloße Prädicat
ef20 in seinem Texte gehabt.
z\ab\
Wahrheit.ab1/zNicht selten bedeutet das griechische Wort, wofür Luther dieses braucht,
Rechtschaffenheit, als Joh. 3, 21. (wer die Wahrheit thut, d. i. wer
rechtschaffenab2 lebt) 1 Cor. 5,
a3 8.
|c404| (s.
Sauerteig ) 13, 6.
|a373| |b373| und so hat es Luther schon zweymal übersetzt Eph. 4, 21. 24. Einigemal ist es soviel
abef4, als
Redlichkeitf5Eph. 5, 9. (allerley Gütigkeit, Gerechtigkeit und
Redlichkeit) Phil. 1, 18. (es geschehe
zum Schein |f476| oder
aus redlichen Absichten, für,
zufalls oder
rechterWeise);
ab6 am öftersten ist die
Religion des Evangelii selbst zu verstehen Röm. 2, 8.2 Thess. 2, 10. 12.Jac. 5, 19.1 Petr. 1, 22.2 Cor. 4, 2.6, 7.11, 10. (so gewiß ich der christlichen Religion ergeben bin) 13, 8.Gal. 2, 5. 14.3, 1.5, 7.Eph. 1, 13.Col. 1, 5.1 Tim. 2, 4.3, 15.4, 3.6, 5.2 Tim. 2, 15. 18. 25.3, 7. 8.4, 4.Tit. 1, 1. 14.Jac. 1, 18.2 Petr. 2, 2.2 Joh. 1. das zweytemal 2. 4. in der
Wahrheit wandeln, evangelisch, oder auch, nach der ersten Bedeutung, rechtschaffen
ab8 leben u. s. w.
/abSo pflegten auch die Lehrer der alexandrinischen Schule diese Benennung dem Christenthum im Gegensatz gegen die Philosophie, oder griechi
|d469||e469|sche Gelehrsamkeit beyzulegen; als wenn
Clemens von Alex.
ef9 im 1. B. seiner vermischten Schriften sagt,
er wolle die Wahrheit in Verbindung
mit der Philosophie vortragen.
ab\z\
zWie darunter in den angeführten Stellen die Religion selbst zu verstehen ist, so pflegten auch die Lehrer der alexandrinschen Schule das Christenthum unter dieser Benennung zu verstehen und es der Philosophie, oder heydnischen Gelehrsamkeit, entgegen zu setzen. So sagt Clemens von Alexandrien im 1. Buch der vermischten Schriften, S. 326. der Potterschen Ausgabe, er gebe ihnen diesen Namen, weil er darinnen das |z111| Christenthum in Verbindung mit der auswärtigen Gelehrsamkeit (Wahrheit mit der Philosophie) vortragen werde.z
/zDie
Wahrheit GottesRöm. 1, 25. der wahre
ab11 Gott; s.
Lügen .
Gnade und WahrheitJoh.
f12 1, 14.
/f17.
e13 s.
f\ ∥f14Gnade .
Geist und WahrheitJoh. 4, 23. 24.s.
Geist .
In der Wahrheit lieben, 2 Joh. 1.vergl.1 Br. 3, 18. aufrichtig lieben.
Glaube der Wahrheit2 Thess. 2, 13. oder, Glaube und Wahrheit1 Tim. 2, 7. die wahre Religion.
|c405|Aus der Wahrheit seyn,
/abJoh. 18, 37,
cef15 ein Freund des Guten seyn;
ab\1 Joh. 3, 19. es aufrichtig meynen
ab16.
|a374| |b374| |f477|In alle Wahrheit leitenJoh. 16, 13. die ganze Religion lehren: s.
leiten .
/abWas ist Wahrheit?Joh. 18, 38. Freylich die wichtigste Frage, welche der denkende
f17forschende Geist aufwerfen
/fkann; nur
f\ ∥f18 ein Richter wird so etwas nicht fragen, der weder Zeit noch Beruf hat sich darüber belehren zu lassen. Ich denke also,
c19Pilatus habe diese Worte nicht fragweise ausgesprochen, sondern entweder in einem wegwerfenden Tone „was ist Wahrheit! was gehört das hierher
ef20“ oder mit einer sceptischen Mine „ja, was ist Wahrheit! das wirst du wohl
/fheraus bringen
f\ ∥f21; wirds mir doch so schwer mit dir auf den rechten Grund zu kommen.[“]
ef22ab\z\
/zWandel.ab1Phil. 3, 20.
/abist das
ab\ ∥ab2 Wort im Grundtext
f3 ∥ab4 nicht einerley mit dem, welches
ab5Luther gleich vorher 17. 18. richtig
wandelnübersetzt.
abc6Bürgerrecht kann es auch nicht gegeben werden, weil das griechische Wort in dieser Bedeutung eine andre
f8 Endung hat.
ab9Bürgerschaft, welches der Sprachgebrauch an sich zuläßt, würde keinen guten Sinn geben, daß also nichts weiter übrig bleibt, als es von dem
Ort der Bürgerschaft |c406| selbst zu verstehen.
ab10So braucht
Diodorus das Wort, und so kömmt es auch in einer alten Inschrift vor beym
Wesseling, von
den jüdischen ArchontenS. 6. 7. 15.
/abAber völ
|f478|lig beweisend für diese Erklärung ist das, was Philo in der Abhandlung von der
Verwirrung der Sprachen im 1 B. der Mangeischen
f11 Ausgabe S. 416. sagt: die Weisen sind eine vom Himmel herabgekommene Colonie; sie wissen, daß der
Himmel ihr Vaterland sey, in welchem sie eigentlich zu Hause sind und sie auf der Erde nur Fremdlinge sind. Es hängt damit die dreyfache Eintheilung der Platoniker zusammen in
Erdmenschen, den Pöbel;
Himmelsmenschen, Weise; und
Gottesmenschen,
/fLehrer.
f\ ∥f12ab\ Die Uebersetzung wäre
f13 also in Verbindung mit v.
f14 17. – Folget mir
ab15 und richtet euch nach denen, die so wandeln, wie wir – denn unser Vaterland ist im Himmel etc.
/ab1 Petr. 1, 18.s.
erlösen ; Ebr.
f16 9, 14.
ohne allen Wandel, unbefleckt, un
|d471||e471|tadelhaft:
der sich selbst Gott als ein ganz reines Opfer dargebracht hat.
ab\ ∥f17z\
zWandel:1. Petr. 1. 18.s.
erlösen ,
S. 127. des Wörterbuchs und
S. 27. der Zusätze .
z
/z|c407|Wasserbad,im/abc(genauer,
durchs)
abc\WortEph. 5, 26.
/abcist
abc\ ∥abc1 eine Umschreibung des Evangelii selbst.
ab2 Als ein Reinigungsmittel des Herzens und im Gegensatz gegen die jüdischen leiblichen
|f479|Reinigungen
abc3 vergleicht es Paulus mit einem Bad; und der Sinn ist also: auf
ab4 daß er sie heiligte,
ab5 und, was jene gesetzliche Reinigungen nicht ausrichten konnten,
b6 sie durch sein Evangelium wahrhaftig besserte.
abf7 Es
/c/b/aist also eben so viel, als wenn JohannesChristo
die Taufe mit dem heiligen Geiste/efzuschrieb; und müßte es auch, wenn
ef\ ∥ef9 die Taufe nach der gewöhnlichen
a\ ∥a10 Erklärung
/averstanden
/efwerden sollte,
ef\ ∥ef11 heißen nicht
durch sondern
a\ ∥a12b\ ∥b13mitc\ ∥c14 dem
/abcWort. Für das Johanneische
Taufen sagt also Paulus
Wasserbad, und den bestimmenden Zusatz,
mit dem heiligen Geist, verändert er in den
durchs Wort, als Hevorbringungsmittel der bessern Gesinnungen, die Johannes unter dem heiligen Geist verstanden wissen wollte
abc\ ∥abc15.
z\
/z|d472| |e472|Weg.ab1 Nach dem Sprachgebrauch
f2 der Ebräer
f3 wird das Wort überhaupt von der
Art und Weise zu/abdenken, zu
ab\handeln/abgebraucht. Es ist also
ab\ ∥ab4z\
/ab/zWeg, Lebensart, Matth. 7, 13. 14. in welchem Sinn andre
f5 griechische Schriftsteller
Weg des Lebens sagen; s.
breit . Hiernächst eine Religionsparthey
z\ ∥z6Apostg.
f7 9, 2.19, 9. 23.
/z22, 4.24, 14. 22. – Dann sind folgende Redarten
f8 zu merken.
z\ ∥z9ab\
/zWeg Gottes, Matth.
b10 22, 16.Marc.
c11 12, 14.Apostg. 18, 26. die Verhaltungsart, die Gott den Menschen vorgeschrieben, kurz, die
Religion.
Weg des Herrn (Jesu Christi, s.
Herr ) Apostg.
f12 18, 25. oder,
Weg der Wahrheit2 Petri
abf13 2, 2.
/abcdas Christenthum
abc\ ∥abc14 – hingegen Matth. 3, 3.Marc.
c15 1, 3.Luc. 3, 4. das
/abGeschäft
c16Christi
ab\ ∥ab17 auf Erden, und besonders sein Lehramt; daß
|f480| denn,
diesen Weg bereiten, so viel heißt, als,
/asein ankündigen und die Menschen dazu vorbereiten
a\ ∥a18.
|a376| |b376| |c408|Weg des Friedens, die
/abWiederherstellung des ehemaligen Wohlstands
c19ab\ ∥ab20, Luc. 1, 79.; – Röm. 3, 17. aber nach dem Zusammenhang, in welchem der Prophet (Jes. 59, 8.
b21) davon redet, ein liebreiches,
ab22 friedfertiges Betragen (es sind Menschen, die voll Feindseligkeit sind).
Der rechte Weg, Matth. 21, 32. nach dem Grundtext, die rechtschafne
abcf23 Lebensart; und eben das der
richtige Weg2 Petr. 2, 15. wo auch der
WegBileamef25, d. i. seine Verhaltungsart, gleich erklärt wird: s.
Irrthum .
WegPauliinChristo1 Cor. 4, 17., seine
/fchristlichef\Lehrart ∥f27, wie auch gleich deutlicher übersetzt werden sollte, und er
/efselbst sich
ef\ ∥ef28 erklärt.
abWeg schlechtweg Apostg. 22, 4.24, 14. 22. die christliche Lehre.ab
|d473| |e473|Wege Gottes in der mehrern Zahl, Röm. 11, 33. seine ganze Regierung; in welcher Bedeutung der Ausdruck sehr oft im
/abcA. T.
f29abc\ ∥abc30 vorkömmt.
z\
/abWegzuref31Heiligkeitz32Ebr.
f33 9, 8.
/zoder genauer
z\ ∥z34,
derHeiligenf35/zWeg, ist,
z\ ∥z36 in Vergleichung mit 10, 19. der freye Zutritt
/zzu Gott
z\ ∥z37 in
/zDanksagungen, Anrufungen und seiner ganzen Verehrung
z\ ∥z38.
ab\
/z|f481|Weidenab1 wird, wie bekannt, bildlich von
Lehrern in der Bedeutung
unterrichten, und von
Obrig|c409|keiten für
regierengesagt.
ab2 In der letzten Bedeutung muß man es Apostg. 20, 28.1 Petr. 5, 2. nehmen, wo offenbar von den damaligen
b3 Vorstehern der Gemeinen (s.
Aelteste ) die Rede ist, und gleich,
vorstehen, regieren, übersetzen.
z\
/ab|z112|/zWeise,weisez\ ∥z1und/zkluge;
z\ ∥z2 die jüdischen
/zGelehrten und Vornehmen, vergl.Joh. 7, 48.
Weltweise 1
z\ ∥z3Cor. 1, 20.
/feben dieselben.
z4f\ ∥f5 Es
/zsind besonders, wie
z\ ∥z6Fuller in seinen
z7vermischten Anmerkungen/zwahrscheinlich gemacht hat,
z\ ∥z8 die
/zmystischen Ausleger, Talmudisten, gemeint
f9. Das vorhergehende
z\ ∥z10Kluge ∥z11 sollte
/zdurch
z\Weisec12 übersetzt
/zwerden, und scheint mehr auf die griechischen Philosophen zu gehen.
/cSo
c\ ∥c13z\ ∥z14 ist
/czauch
cz\ab\
/z|a377| |b377|Weisheitabc151 Cor. 1, 24
f17ff.
/abüberhaupt die damalige Gelehrsamkeit;
ab\2, 7.Col. 2, 3.Matth. 11, 19.Eph. 3, 10.s.
∥a18rechtfertigen ,Schatz .
|d474| |e474|1 Cor. 12, 8. ist die Uebersetzung,
einem ist gegeben durch denGeista19zu reden von der, sehr abweichend von dem Grundtext.
ab20 Es sollte
/aWort für Wort heissen
bef21a\ ∥a22 – dem Einen ist gegeben –
die Rede derWeisheit,
abc23 dem andern –
die Rede der Erkenntnißetc. Beydes scheint mit
abc24 auf die verschiedenen Gaben des Vortrags der Religion zu gehen, daß das
ersteab25 einen
beredten ∥abc26, das andre
f27 einen
/fgelehrtenf\ ∥f28 Vortrag bedeutet; es ist wenigstens die Sprache dafür, nach welcher bey den Griechen
Weisheit oft so viel
f29 als
Beredsamkeitf30 ist, und hingegen
Erkenntniß von scharfsinnigen
ef31 ∥a32 Einsichten gesagt wird.
ab33 So erklärt sich auch wirklich der Apostel über die letzte Redart
f34, wenn er in der Wiederholung
|f482|13, 2. sagt:
wenn ich alle |c410|Geheimnisseab35und alle Erkenntnißwüßteab36, das weitläuftigste,
ab37 gründlichste Wissen in den Dingen der Religion hätte.
z\
/zWelt.ab1 Es sind drey
ab2 verschiedene griechische Wörter, für welche in unsrer
f3 Uebersetzung an den meisten Orten dieses gebraucht wird[.]
abcef4 Das Eine bedeutet eigentlich einen gewissen
Zeitraum, in der Zahl der Vielheit
ab5Zeitläufte, und ist dasselbe, welches Luther auch zuweilen
Ewigkeitübersetzt
abcef6 hingegen
Welt/ab(nach einer auch bey den ältesten griechischen Schriftstellern, wie dem Homer, gewöhnlichen Bedeutung)
ab\ in den Redarten
f7,
von der Welt her, an, Joh. 9, 32.Apostg. 3, 21.15, 18.Eph. 3, 9. –
|a378| |b378|vor der Welt, 1 Cor. 2, 7. –
Ende der WeltMatth. 13, 39. 40. 49.24, 3.28, 20.1 Cor. 10, 11. – die
Welt machenEbr.
f8 1, 2.11, 3. –
diese |d475| |e475|und jeneWelt,
a9Matth. 12, 32. Eph. 1,
/ab2.
ab\21. die
zukünftige WeltMarc. 10, 30.Luc. 18, 30.Ebr.
f10 6, 5. und noch in folgenden Stellen, wo der Ausdruck,
diese Welt, vorkommt
a11Matth. 13, 22.Marc.
f12 4, 19.Luc. 16, 8.20, 34.Röm. 12, 2.1 Cor. 1, 20.2, 6. 8.3, 18.2 Cor. 4, 4.
/ab1 Tim. 6, 17.Tit. 2, 12.
ab\ Allein Luther
/abcselbst
abc\ hat schon
∥abc13 einmal das Wort
LaufEph. 2, 2. und zweymal das Wort
Zeit damit verwechselt Eph. 2, 7.2 Petr. 3,
/b8.
/acDas letzte
ac\ ∥ac14b\ ∥b15sollte
f16/abcnun
abc\ zur Unterscheidung
∥abc17 noch
/abin folgenden Ausdrücken
ab\ ∥ab18 gebraucht worden
/abseyn:
c19ab\
abseyn, die beyden Stellen im Briefe an die Ebräer, 1 Cor. 10, 11.
b20 und die beyden ersten Gattungen von Redarten ausgenommen. Denn obgleich die Ebräer,
b21nach einem spätern Sprachgebrauch, das Wort, welches eigentlich die
Zeit oder einen
Zeitlauf bedeutet, auch zuweilen in der Bedeutung der
Welt nehmen, so verbanden sie doch nicht durchaus einerley Begriff damit. Es sollte also heißen, für,
ab
Ende der Welt, beym Matthäus,
/abwie Ebr.
f22 9, 26.
ab\Ende des Zeitalters,
/abcd. i. nach dem
abc\ ∥abc23 Zusammenhang
∥abc24, der Untergang des jüdischen gemeinen
/abcWesens –
abc\ ∥abc25
|c411| |f483|Diese und jene Welt, durch alle Zeitläufte, daß beym Matthäus der Sinn wäre:
es wird ihm nie vergebenwerdenf26 –
|a379| |b379|Diese Welt, dieses Zeitalter, die zukünftige Welt, die Zukunft. –
/abVor den Zeiten der Welt, Tit. 1, 2. vor undenklichen Zeiten, wie wir sagen.
Die gegenwärtige arge Welt, Gal. 1, 4. das gegenwärtige verdorbene Zeitalter.ab\
S.
Ewig .
ab27 Das zweyte griechische Wort bedeutet nun eigentlich das, was wir die
Welt nennen, und also
ab28 den Inbegriff aller geschaffnen
f29 sichtbaren Dinge. Hieher gehören
/abdie meisten
ab\ ∥ab30 vorher nicht ausgezeichnete
f31 Stellen, in welchen der Welt gedacht wird. Nur in der Johanneischen Lebensbeschreibung
/abChristi
c32 und
ab\ ∥ab33/cnach
c\/abdem Sprachgebrauch
f34Paulus ist es
ab\ ∥ab35 in einer eingeschränktern Bedeutung zu nehmen, und von den Juden zu
|d476| |e476| verstehen; wie denn auch den Lesern der Schriften des
Philo nicht unbekannt seyn wird, daß dieser Gelehrte die jüdische Verfassung nicht selten als einen Inbegriff der ganzen Welt, Mosen als einen
Weltbürger, den Tempel, ja sogar die Kleider des Hohenpriesters als ein Sinnbild der ganzen Welt vorstellt.
ab36 Aus ähnlichen Gründen könnte also wohl auch Johannes,
ab37 nach dem Beyspiel Christi,
abc38 die Juden
ab40 die Welt
ab41 genannt, oder
/abces könnten
abc\ beyde sich darinn
ef42 nach ihrer Sprache gerichtet haben. Wenigstens
ab43erfodert
f44 es die Natur der Sache, in folgenden Stellen
∥abc45 die Juden zu verstehen, und zu übersetzen:
Joh. 14, 17. 27.
Nicht,ab46wie die Juden, (die jedem Friede wünschen, ohne etwas wei
|f484|ter
|c412| dabey zu denken, s.
Friede ), 31.
damit die Juden sehenetc.
|a380| |b380|Joh. 15, 18. 19. Wenn euch die Juden hassen, so wisset, daß sie mich vor euch gehasset haben.
a47 Hieltet ihrs mit den Juden, so würden sie euch gewiß lieben; da ihr es aber nicht mit ihnen haltet, und ich euch zu meinen Jüngern ausersehen habe, so hassen sie euch –
/f– 16, 8.
f\ ∥f48 Der wird die Juden überzeugen von ihrem Unglauben etc.s.
Strafen ,Sünde – 11. – daß die jüdische Obrigkeit zu schanden worden ist – und so auch 12, 31.14, 30.s.
Fürst ,
a4917, 6. 9. 11. 12. 14. 15. 16. 18. 25.
/abCol. 2, 20.1 Cor. 3, 22. vielleicht auch 4, 9.
ab\
/abSo braucht auch Paulus dasselbe Wort von den Heyden, Röm. 11, 12. 15.
|d477| |e477| Das dritte griechische Wort bedeutet eigentlich den bewohnten
/efErdtheil; Luther übersetzt da
ef\ ∥ef50 gemeiniglich
Erde ∥ef51, ausgenommen Luc. 2, 1.4, 5.Matth. 24, 14. So wie aber bey
Erde ist erinnert worden, bedeutet es auch in diesen drey Stellen das ganze jüdische Volk oder Land, die letzte Stelle nicht ausgenommen. Denn einmal verwechselt Matthäus selbst in einem ähnlichen Context 26, 13. dieses Wort mit dem vorhergehenden, und so auch Marcus 14, 9. Dann braucht es
Philo in der Schrift gegen den
Flaccus, wo er sagt, er hätte die ganze Welt in Aufruhr setzen können, und dieß
ef52 gleich nachher von den weit und breit zerstreuten Juden ver
|c413|steht. Es kann also auch
|f485| seyn, daß man diesen allgemeinen Ausdruck zur Bezeichnung des jüdischen Volks angewendet
ef53 hat, weil es in mehreren
cef54 Ländern zerstreut war.
ab\z\
zWelt: An den
meisten Orten habe ich gesagt stehen dafür zwey verschiedene griechische Wörter. Ich hole also hier um der Vollständigkeit willen noch nach, daß auch noch Luc. 2, 1.4, 5.Matth. 24, 14. ein
drittes vorkommt, und wäre ich wohl geneigt in allen drey Stellen,
das gantze jüdische Land zu verstehen. Denn was die letzte anlangt, so verwechselt Matthäus das in derselben gebrauchte griechische Wort mit dem, welches auch oft nach
S. 379. die jüdische Nation bedeutet, in einem ähnlichen Context 26, 13. und Marcus desgleichen, 14, 9. Dann braucht
Philo das Wort fast auf dieselbe Weise
gegen denFlaccusS. 423. d. 2. Bands der Mangaeischen Ausgabe, wenn er sagt: „Es würde über das Gerücht von
|z113| der grausamen Behandlung der alexandrinschen Juden
die gantze Weltd. i. nach seiner eignen Erklärung, das gantze jüdische Volck zum Aufruhr seyn erregt worden.“ Und überhaupt scheint auch hierinn die Sprache der Juden (die denn Jesus und seine Boten nahmen wie sie sie fanden) mit ihren Nationalstoltz gedüngt gewesen zu seyn, daß sie alles außer ihrem Lande für Wüsteneyen, und nur das Ihrige für bewohnt hielten.
Vor den Zeiten der Welt, Tit. 1, 2. ist mir soviel, als was wir sagen, vor undenklichen Zeiten.
Gegenwärtige arge Welt, ist das gegenwärtige lasterhafte Zeitalter Gal. 1, 4. und
Ende der Welt, Ebr. 9, 26. wie beym Matthäus
S. 378. das Ende der jüdischen Republick.
Noch sind unter
Welt theils die
Juden, nach
S. 381. zu verstehen, Col. 2, 20. und verglichen mit diesen Vers (der überhaupt zum Schriftbeweise dienen kann, daß Welt oft in dieser Bedeutung zu nehmen ist,) imgleichen mit dem was bey
ohne S. 83. f. erinnert worden Eph. 2, 12.1. Cor. 3, 22. vielleicht auch 4, 9. – theils die
Heyden, Röm. 11, 12. 15.
z
Werke Gottes, ist bekannt, in so weit die ganze Schöpfung und Regierung der Welt dabey gedacht wird. Zuweilen werden aber auch in den evangelischen Geschichten
ab2 unter
WerkGottesab3 die ausserordentlichen
abef4 Thaten, die Jesus im Namen Gottes
/abverrichtete –
ab\ ∥ab5Joh. 4, 34.17, 4. das ganze Erlösungsgeschäfte, 6, 29. der Wille Gottes von Annehmung desselben, und Eph. 2, 10. der Christ, als ein neues
Geschöpf, wie auch übersetzt werden sollte,
ab6 (s.
schaffen ) verstanden.
WerkeChristiMatth. 11, 2.Joh. 5, 20. 36.7, 3.10, 25. 32. 37. 38.14, 10.
b7 11. 12.
|d478| |e478|15, 24. sind also seine wundervollen Thaten: s.
Wunder .
/abWerk des Herrn ist das
Predigtamt; 1 Cor. 15, 58.16, 10. (vergl.2 Tim. 4, 5
ef8).
Werk der Gemeinältesten1 Thess. 5, 13.s.
Aelteste .
Werk des Paulus1 Cor. 9, 1. die von ihm errichtete Gemeine.
Werk im Glauben, oder,
des Glaubens, Ebr.
f9 6, 10.1 Thess. 1, 3.2 Thess. 1, 11. so wie
Werk der Liebe in der ersten Stelle, sind die gutthätigen Beweisungen
f10 gegen arme Mitchristen; so gleich nachher
ef11ab\
Werke der Menschen,
∥abc12 ihre Handlungen, die sowohl gut als böse seyn können. Die
gu|c414|ten sind allezeit Gott gefällig, zur
|a381| |b381|wahren
a13dauer
|f486|haften Glückseligkeit nothwendig, und wer sie treu ausübt
abf14 wird diese erlangen,
ef15 so wie es der Zweck des Christenthums war
abef16 die Menschen dazu geschickt zu machen, Eph. 2, 10.Tit. 2, 14.verglichen
f17Joh. 3, 19. 21.Matth. 5, 16.u. s. w.Hat es Zeiten gegeben, in welchen die
guten Werke in einem üblen
f18 Geschrey waren, so sind das die Zeiten gewesen, da
/abman
ab\ ∥ab19 unter dieser Benennung
/abbloße kirchliche Uebungen
ab\ ∥ab20 von Fasten, Wallfahrten, Geisselungen
ab21u. s. w. geltend und verdienstlich machen
/abwollte.
ab\ ∥ab22 Es sind also
Gute Werkeüberhaupt
ab23 alle die guten Erweisungen, die insgesamt
ef24 unter dem Namen
Gottseligkeit, Tugend, Rechtschaffenheit begriffen werden, Matth. 5, 16.1 Petr. 2, 12.Röm. 2, 7.13, 3.Eph. 2, 10.
∥ab252 Thess. 2,
b26 17.
∥ab272 Tim. 2, 21.Tit. 1, 16.2, 7. 14.3, 1. 8.Ebr.
f28 13, 21. und die beyden gleichgeltenden Benennungen,
|d479| |e479|rechtschaffeneab29Werke der BußeApostg. 26, 20.,
Werke in Gott gethan, gottgefällige, Joh. 3, 21. – Im besondern Verstande werden zuweilen Apostg.
ef30 9, 36.2 Cor. 9, 8.
/abCol. 1, 10.Phil. 1, 6.
ab\ 1 Tim.
/ab2, 10.5, 10.
ab\6, 18.Tit. 3, 14.Ebr.
f32/abab\ ∥ab33barmherzige
f34/abwohlthätige Erweisungen
ab\ ∥ab35 so genannt, und billig sollten diese in einer genauen Uebersetzung zur Unterscheidung jener,
Werke der Gutthätigkeit,
|a382| |b382|heißen.
ab36 Endlich sind in
ab37 einem ganz besondern Verstande
ab38guteWerkeab392 Tim. 3, 17. die Amtsverrichtungen eines
/abLehrers, s. vorher
Werk des Herrn ab\ ∥ab40.
Von
guten Werken im allgemeinen Verstande unterscheidet nun Paulus im Brief
f41 an die
|c415| |f487| Römer und Galater
Werke schlechtweg, oder
Werke des Gesetzes, d. i. die Beobachtung jüdischer Kirchengebräuche, besonders der Beschneidung, oder, (wie im Brief
f42 an die Römer) des mosaischen Rechts überhaupt
ab43 (s.
Gesetz ),
ab44 in
/absoweit
cf45 es
ab\ ∥ab46 bloße Vorschriften kirchlicher Gebräuche enthielt, oder doch nur die äusserlichen
abef48 Ausbrüche lasterhafter Gesinnungen verbot, und noch nicht so klar und hauptsächlich die ganze
/abcrechtschafne
f49Sinnesart
abc\ ∥abc50 einschärfte, die nach dem Evangelio die Hauptsache des Menschen seyn soll. Nach diesem
abc51 verwirft er
/fsie
f\ also auch
∥f52 als unnütz
ab53 oder doch unzureichend, um vor Gott gerecht und selig zu werden;
abc54 beschreibt sie im Brief
f55 an die
Ebräerabf566, 1.9, 14. als
todte, und solche, von denen der damals zum Christenthum
f58 bekehrte Jude (
wer zu seiner Ruhe kommen ist, wer ein Christ worden ist; so nennt er das beruhigende freudige Christenthum, und die Zeit desselben gleich vorher)
ef59 nun gleichsam
/efausruhe (
deref\ ∥ef60ruhet von seinen |d480| |e480|Werken, von
ef61 seinen vielen ermüdenden gottesdienstlichen Gebräuchen)
/a4, 10.
a\ ∥a63 ∥bc64 |a383| |b383| meynt
/abcalso auch sie
abc\ ∥abc65 durchaus im Brief
f66 an die Römer – – Nur hätte
∥abc67Luther in diesem Briefe 3, 20. 28. und an die Galater 2, 16.3, 2. 5. 10. nicht
des Gesetzes Werk, sondern die
ab68Werke des Gesetzes in der mehrern Zahl übersetzen sollen, wie er auch Röm. 9, 32. gethan hat: denn beydes ist
/fnun
f\ auch etwas ganz anders, und jenes 2, 15. die
Vorschrift des ewigen unveränderlichen Willens Gottes, die durch das Gewissen erkannt
/fwird, und
f\ ∥f69 also eine sehr gute Sache.
/ab|c416| |f488| Nach dieser Unterscheidung unter
Werken, Werken des Gesetzes, und
guten Werken, sind auch die beyden Redarten
f70 ganz verschieden,
Gutesthunf71Röm. 2, 10. und
mit Werken umgehen, Röm. 4, 4. Jenes heißt nemlich
nach Gottes Willen gut seyn, wie es
∥c72Abraham war, nicht in
/eso fern
e\ ∥e73 er opferte, seine Familie beschneiden ließ, sondern in
/eso fern
e\ ∥e74 er Gott und dem Guten
∥c75 ergeben war
ef76 und aus Gehorsam gegen Gott auch dieß
ef77 that; dieses
sich auf die strenge Beobachtungäusserlicheref78Gebräuche verlassen, wie es der große Haufe unter allen Religionspartheyen gethan hat, und noch thut, und wohl auch immerdar thun wird; s.
∥c79Gutes thun ,Gesetz ,zurechnen .
ab\
Werke der FinsternißRöm. 13, 12.
e80; des
FleischesGal. 5, 19.,
ef81 des
Teufels1 Joh. 3, 8.
abc82 sind lauter Benennungen herrschender Laster; s.
Finsterniß ,Fleisch ,Teufel ,unfruchtbar .
a83
Nichtab84aus den Werken, oder,
um der Werke willen, selig werden, Eph. 2, 9.2 Tim. 1, 9.Tit. 3, 5. geht auf die Menschen, die damals
|d481| |e481| besonders aus dem Heydenthum zum Christenthum übertraten, und bisher in Abgötterey und allen den Untugenden, die der Apostel gleich vorher beschreibt, Eph. 2, 2.Tit. 3, 3. gelebt hatten – Die freye Uebersetzung der ersten Stelle würde z. E. seyn: „Es ist lediglich Gottes Gnade, durch welche ihr Christen worden seyd, und hattet ihr keinen Vorzug vor so vielen andern Völkern
ab85, um deßwillen
ef86 ihr solcher Wohlthat eher würdig gewesen wäret; ihr habt es ganz als sein
|c417| freyes Geschenk zu betrachten, das
ab87 ihr wahrhaftig
|a384| |b384| nicht mit eurem bisherigen Lebens
|f489|wandel verdient hattet.“
/abcPaulus sagt also auch mit bedächtiger Wahl nicht: um der
guten Werke willen
ef88 die wir gethan hatten, sondern um
der Werke willen, ohne Zusatz. Jenes konnte er nicht sagen bey den
f89 unter den zum Christenthum bekehrten Völkern eben so herrschend gewordnen
ef90Sittenverderben.
abc\z\
zWerk: Zur Erweiterung und Verbesserung dieses Artikels setze ich noch folgendes hinzu:
Für Werk Gottes sollte zur genauern Unterscheidung der verschiedenen griechischen |z114| Wörter zuweilen Geschöpf stehen und also Eph. 2, 10. es heißen:
Wir sind Gottes Geschöpf bereitet durch Christum Jesum zu guten Werken.
Hingegen steht Werk am rechten Orte, wenn Paulus die Christen, 1. Cor. 9, 1.sein Werk nennt.
Werk des Herrn, oder ohne Zusatz, Werk, ist das Predigtamt, 1. Cor. 15, 58. (diese Stelle verdanke ich Herrn D.Semler,) 16, 10. verglichen 2. Tim. 4, 5. – 1. Thess. 5, 13.
Gute Werke, habe ich vorher Col. 1, 10.1. Tim. 2, 10.5, 10. von rechtschafnen Gesinnungen und Verhaltungsarten überhaupt und Phil. 1, 6. das gute Werk von den bessern Religionsgesinnungen erklärt: Aber ich halte nach und nach mit Herrn D.Nößelt dafür, daß man wegen des Zusammenhangs auch hier die besondre Bedeutung der Liebeswerke annehmen könne. So erklärt Clemens von Alexandrien (S. 343. des 1. Bandes der Potterschen Ausgabe) den Ausdruck durch Gutthätigkeit.
Nach den mir immer mehr einleuchtenden Unterscheid zwischen
Werke ohne Zusatz und
gute Werke, und der
S. 383. darauf gegründeten Erklärung der Redart, nicht
aus den Werkenetc.
selig werden; ist nun auch ein großer Unterscheid zu machen, zwischen
Gutes thun, Röm. 2, 10. und,
mit Werken umgehen, Röm. 4, 4. Jenes heißt nemlich,
|z115|nach Gottes Willen und Wohlgefallen gut seyn; und dieses,
als ein Jude sich auf die strenge Beobachtung äußerlicher Gebräuche verlassen;s.
Gutes thun *,
Gesetz *.
Werk, im Glauben, oder, des Glaubens, Ebr. 6, 10.1. Thess. 1, 3.2. Thess. 1, 11. so wie Werk der Liebe, in der ersten Stelle, sind die gutthätigen Erweisungen gegen arme Mitchristen.
Werke des Teufels, 1. Joh. 3, 8. sind nach den (wer Sünde thut) alle herrschende Laster.z
/z/abWesen. Das
ab\ ∥ab1neue des
Geistes, Röm. 7, 6. ist überhaupt eine Beschreibung des Evangelii, so wie
altes des
Buchstabens, das mosaische Gesetz, und der Sinn;
ef2 „daß wir Gott dienen sollen, als Christen, nach dem Evangelio, und nicht als Juden
abf3 nach dem mosaischen Recht;“ s.
Buchstabe ,Geist .
rechtschaffenesabc4in Christo Jesu, Eph. 4, 21. christliche Rechtschaffenheit; s.
Christus .
dieser Welt, 1 Cor. 7, 31. die
/abzufällige von menschlicher Einrichtung herrührende Beschaffenheit des Erdbodens und der Gesellschaft;
ab\ ∥ab5Johannes
/abim 1. Br. 2, 17. erklärt es, doch nur zum Theil, durch,
ef6dieab\ ∥ab7Welt/abvergehet mit ihrer Lust.
ab\ ∥ab8z\
/abcz|d482| |e482|Widerchrist1 Joh. 2, 18. 22.4, 2. 3.2
ef1Br. 7. Wenn man diese Stellen untereinander und alle mit 5, 1. 5. des 1 Br. vergleicht, so bleibt, denke ich, kein Zweifel übrig, daß alle
ef2 die darunter verstanden werden, die wieder vom Christenthum abfielen, in der Meinung,
Jesussey nicht der wahre Messias gewesen. Wer also überhaupt das Christenthum nicht annahm oder angenommen hatte, war nach dem Sprachgebrauch Johannis nicht ein Widerchrist, sondern blieb ein Unchrist. An die
Doceten, die
f3 die Menschwerdung Christi sollen geleugnet und
|f490| ihm einen Scheincörper
ef4 zugeschrieben haben, hier zu denken, sind viele dadurch veranlasset
ef5 worden, daß sie Johannes auch als Menschen beschreibt, die
den ins Fleisch gekommenen/efJ. C.ef\ ∥ef6nicht bekannten. Das heißt doch aber immer nichts weiter, als sie nahmen diesen Menschgewordnen
ef7 nicht für den Messias an
ef8 behaupteten also etwa, wie jene Joh. 7, 27. der eigentliche Messias werde kommen, ohne daß man wisse, woher?
abcz\
/zWiedergeburt,wiedergebohrena1werden; s.
Bad ,/abgebohren werden .
ab\ ∥ab2 Nur 1 Petr.
c4 1, 3. wird das Zeitwort von der Aufrichtung des menschlichen Herzens durch die
∥abc5Hofnung der Auferstehung gebraucht; s.
ab6Hofnung .
z\
zWiedergeburt etc. Die Ursache, warum 1. Pet. 1, 3. das, wiedergebohren seyn zu einer lebendigen Hofnung, den angezeigten Sinn, wenigstens meines Erachtens, hat, suche ich theils in den anderweitigen Schriftgebrauch des Worts Hofnung von der Erwartung unsrer Auferstehung; theils in der Wahrnehmung, daß die Apostel durchgehends diese Erwartung auf die Auferstehung Jesu gründen, und so Petrus diese erneuerte Hofnung ihr auch zuschreibt. Man darf nur ein Zeuge von der Trostlosigkeit eines sterbenden Juden |z116| und aller Umstehenden gewesen seyn, um es recht lebhaft zu begreifen, wie der Apostel zu Christen aus dem Judenthum so triumphirend davon schreiben konnte.
Matth. 19, 28. hat Luther sehr richtig die Worte, in der Wiedergeburt, mit den folgenden verbunden, ihr werdet in der Wiedergeburt – – sitzen; und es ist also der neue herrliche Zustand nach der allgemeinen Veränderung des gegenwärtigen Weltsystems zu verstehen. Gantz so ist das Zeitwortz
|c418| |z117|/zWohlgefallen.ab1 Von Gott gebraucht, ist es gröstentheils
ef2eine fehlerhafte Uebersetzung eines
/abunlateinischen
ab\ ∥ab3 Worts
/abder Vulgate
ab\ ∥ab4, und sollte eigentlich
Wille, wie Luc. 12, 32., oder
Gnade, wie Eph. 1, 9., oder mit dem Wort, welches auch
Wille bedeutet, zusammengesetzt,
gnädiger Wille, gegeben werden, als Eph[.]
abcef6 1, 5.
|a385| |b385|/abVon Menschen gesagt,
ab\ ∥ab7 ist
∥ab8Wohlgefallen der Güte 2
z\ ∥z9 |f491|Thess. 1, 11.
/z/abeine zum Wohlthun geneigte Gemüthsart; und
ab\z\ ∥ab10
zkann man auch noch besser ein liebreiches und zum Geben geneigtes Wohlwollen verstehen.z
/ab/zWohlthat, 1
z\ ∥z1Petr. 2, 20.3, 17.richtiger,
f2/zWohlverhalten, nach unserm gegenwärtigen
/cSprachgebrauch; wie Luther gleichfalls das Zeitwort
wohlthun gebraucht hat Jer. 4, 22.
c\ ∥c3 –
z\ ∥z41
z5 Tim. 6, 2.
/zmöchte ich itzt lieber
Wohlthat von der Gelindigkeit erklären, mit welcher christliche Herren ihre christlichen Sclaven behandelten, daß die Meynung wäre: christliche Knechte, die gleichfalls christliche Herren haben, müssen ihnen um so treuer und williger dienen, weil sie das sind
ef6 und nach ihrer guten Denkungsart sie gelinde behandeln.
z\ ∥z7 ∥ef8ab\
/zWohnen,Wohnung;ef1Röm. 7, 17. 20.s.
Sünde :
ef2Col. 1, 19.2, 9.
b3s.
Fülle ,
ef4Röm. 8, 9.s.
Geist .
ab5 In der Johanneischen Vorstellung
∥ab6 –
erwohneteef7unterunsab81, 14. wie in der eignen Versicherung Christi
ab9Joh. 14, 23.
|d484| |e484| wird auf die Stiftshütte gesehen, die
ef10 die
/efgnädige
ef\ Gegenwart Gottes unter den Israeliten vorstellte, die dem Psalmisten 78, Gelegenheit gab,
f11 in denselben Ausdrücken von Gott
|c419| zu sagen,
daß er unter den Israeliten gewohnthabeab12, und dem Volk, wie Josephus
/aberzählt III.
ab\ ∥ab13 8, 10. der
/abjüdischen Alterthümer,
ab\ ∥ab14 Gott für seinen
ab15Nachbar zu halten – – Die Meinung
abc16Johannes ist also;
das Wort ward Mensch, und wohnete unter uns, machte mit uns die genauste
bcf17Freundschaft, und
wir sahen seine Herrlichkeit, es war uns al
|f492|les in allen Stiftshütte und Wolken-
abc18 und Feuersäule zugleich.
ab19 Es ist schon erinnert worden (s.
Ebenbild ,)
abcef20 daß er mit den letzten Worten die Vergleichung fortsetzt, und nun auch die letzte auf Jesum deutet, weil sie ehemals unter der Benennung der
Herrlichkeit Gottes die Stiftshütte umgab 2
/efBuch Mose
ef\ ∥ef23 40, 34. 38.Es
ab24 ist also auch der Sinn der Verheissung
ab25Jesu; al
|a386||b386|le meine rechtschafnen
ef26 Bekenner werden auch meinem Vater werth seyn, und wir werden
zu ihnen kommen, und Wohnungbeyf27ihnen machen, sie als unsre Freunde erfreuen und segnen.
z\
/z/abWort;ef1 ist soviel
ef2ab\ ∥ab3, als Lehre,
/abwie Luther schon selbst einigemal übersetzt hat Luc. 1, 4.1 Cor. 1, 5. Besonders ist,
ef4 Wort
ab\ ∥ab5 der
Wahrheitab6Eph. 1, 13.2 Cor. 6, 7.Jac. 1, 18. (21.), des
Heilsab7Apostg. 13, 26., des
Lebensab8Phil. 2,
|d485| |e485| 16., des
Herrnab9 oder
ab10, Apostg. 8, 25.13, 48. 49.15, 35.19, 10.20, 35.1 Thess. 4, 15.etc.Col. 3, 16.,
Gottesab11, Apostg. 11, 1.12, 24.13, 5. 44. 46.18, 11.1 Cor. 14, 36.2 Cor. 2, 17.2 Tim. 1, 13.1 Petri
abef12 1, 23.
/abdie
christlicheab\ ∥ab13Lehre; s.
Evangelium . Dann sollte dafür in der Uebersetzung stehen,
BegebenheitLuc. 1, 2. (die Augenzeugen und
|c420| Theilnehmer der vorgefallenen Begebenheiten gewesen sind)
Machtspruch, BefehlLuc. 4, 4.5, 5. (so auch LutherLuc. 3, 2.)
Gebot, Marci 7, 13.Röm. 13, 9.
VerheissungRöm. 9, 6.
/abvielleicht
|f493| auch Apostg. 8, 21. wenn man nicht lieber hier das gleichvorhergehende
ef14Gabe vorziehen will. Und so bedeutet es nun auch
ab\ ∥ab15Ebr.
f16 4, 12.
∥ab17 die
göttlichen/abDrohungen,
c19ab\ ∥ab18 nach v.
f20 3., daß
∥ab21 der Apostel sagen will:
ab22das Wort Gottes ist lebendig und kräftig, die göttlichen Drohungen gehen gewiß in ihre Erfüllung,
ef23 und erreichen ihren Endzweck,
und schärfer, dennkeinf24zweyschneidig/aSchwerdt,a\ ∥a25 ∥b26und durchdringet – und Bein,
/ablassen dem keine Errettung übrig
ab\ ∥ab27,
und ist ein Richter – des Herzens,
∥ab28 verurtheilen nicht nur die Ausbrüche der Laster, sondern auch die geheimsten Anschläge und
/abBegierden;
undab\ ∥ab29ist keine Creatur – Augen, kein Mensch kann sich ihrem Urtheil entziehen, alle sind demselben unterworfen.
z\
zWort, bedeutet Lehre, Marc. 4, 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.Joh. 5, 24.Apostg. 8, 4.1. Tim. 4, 12. wie Luther schon selbst es übersetzt hat, 1. Cor. 1, 5.Luc. 1, 4. – Begebenheit, Luc. 1, 2. (die Augenzeugen und Gehülfen der vorgefallnen Begebenheiten gewesen sind) – Befehl, Luc. 4, 4.5, 5.Marc. 7, 13. so auch LutherLuc. 3, 2. – Verheissung, Apostg. 8, 21.Röm. 9, 6. wie gegenseitig Drohung, Ebr. 4.z
/z|a387| |b387|Das Wort/aist
a\ ∥a30Joh. 1, 1. die ewige Kraft Gottes, durch die er alle sichtbare Dinge
/ageschaffen hat
a\ ∥a31, und
/f/awird
a\v.
f\ ∥f3214.von
f33Jesu
/fdurch den Apostel selbst erklärt
f\ ∥f34; womit denn 1 Br. 1, 1.
e35 zu vergleichen ist.
z\
/ab|d486| |e486|Wort des Eides, Ebr.
f36 7, 28.
/zdas mit einem Eid bekräftigte Wort
z\ ∥z37.
ab\
/zWunder und Zeichen.abef1Beyde Wörter werden gemeiniglich
/abmiteinander
ef3 nach einem im Alten Testament Ps. 135, 9. und auch beym Josephus vorkommenden Sprachgebrauch
ef4ab\ ∥ab5 verbunden, Apostg. 2, 22. 43.4, 30.6, 8. (7, 36.) Röm. 15, 19.2 Cor. 12, 12.Ebr.
abcf6 2, 4. wenn
|c421| von den ausserordentlichen
abef7 Thaten die Rede ist, durch welche Christus
ab8 und die Apostel ihre göttliche Sendung zur Anrichtung des Christenthums bestätigten.
ab9 Hiervon werden noch in der letzten Stelle die
Kräfte unterschieden, und
|f494| dasselbe Wort steht auch eigentlich 1 Cor. 12, 28. 29. im Text, wo Luther,
Wunder thun, und
Wunderthäterf10 übersetzt. Es scheint mir also das erste noch mehr anzuzeigen, und
Kräfte nur auf das ausserordentliche
abef11 heldenmüthige Bekenntniß des Christenthums zu gehen, woraufPaulus selbst führt, in der Erklärung 1 Cor. 13, 2.
durch den Glauben, der Berge versetzt, und Lucas in der Redart
f12,
voll Glaubens und Kräften, Apostg. 6, 8.
z\