|c637| Evangelia am dritten, vierten, fünften, und sechsten Sontage nach Ostern; und am Pfingst-Feste.
Johannis 13 bis 16.
Dies sind die Abschieds-Reden Jesu an seine Apostel. Sie sind zwar nicht in der lezten Nacht seines irrdischen Lebens, sondern am Mittwoche, und Donnerstage der lezten Woche gehalten. Aber ihr Zweck war, seinen Freunden, noch die lezten Erinnerungen und Aufrichtungen zu geben. Und in dieser Absicht, kan man sie mit Recht, die lezten Reden Jesu nennen.Dies sind die Abschieds-Reden Jesu an seine Apostel. Sie sind zwar nicht in der lezten Nacht seines irrdischen Lebens, sondern am Mittwoche, und Donnerstage der lezten Woche gehalten. Aber ihr Zweck war, seinen Freunden, noch die lezten Erinnerungen und Aufrichtungen zu geben. Und in dieser Absicht, kan man sie mit Recht, die lezten Reden Jesu nennen.
Das dreizehnte Kapitel enthält, vom 1 bis zum 30 Vers, eine Rede und Geschichte, die am Mittwoche, bei der Abend-Mahlzeit zu Bethanien vorgefallen. Die Rede vom 31 Vers des 13ten Kapitels, bis zum Schluß des vierzehnten, hielte Jesus, am Donnerstage, zu Bethanien, vor dem Hingange nach Jerusalem. Und die, im 15 und 16 Kapitel, unterwegens, auf diesem lezten Gange in die genante Stadt.Das dreizehnte Kapitel enthält, vom 1 bis zum 30 Vers, eine Rede und Geschichte, die am Mittwoche, bei der Abend-Mahlzeit zu Bethanien vorgefallen. Die Rede vom 31 Vers des 13ten Kapitels, bis zum Schluß des vierzehnten, hielte Jesus, am Donnerstage, zu Bethanien, vor dem Hingange nach Jerusalem. Und die, im 15 und 16 Kapitel, unterwegens, auf diesem lezten Gange in die genante Stadt.
Bei der Abend-Mahlzeit zu Bethanien, wäscht Jesus seinen zwölf Aposteln die Füsse; erklärt ihnen die Absicht dieser Handlung; und zeigt seinen Verräter an. – Dieser gehet hin, ihn zu verrathen.
Kapitel 13, 1–30.
|c638| {v. 1–5.} Den Tag aber vor dem Passah-Feste, (vergl. Kapit. 12, 1. 12. also am Mittwoch) wuste Jesus, daß nun seine Stunde gekommen, aus der Welt zum Vater zu gehen. Die Seinigen aber, die in der Welt blieben, liebte er bis ans Ende, wie er sie bisher geliebt hatte. Als nun das Abendessen bereitet war, (nämlich, zu Bethanien, einem Flekken nahe bei Jerusalem, Siehe Matth. 26, 17. 18. und Lucä 21, 37.) und der Teufel bereits dem Judas Simon Ischariot es eingegeben hatte, Ihn zu verrathen; obgleich Jesus wuste, daß der Vater ihm alles übergeben, und daß Er von Gott gekommen, und zu Gott gehe, stand Er dennoch auf vom Abendessen, legte das Oberkleid ab, und gürtete einen Schurz um sich. Hierauf that er Wasser in das Becken, und wusch die Füsse der Jünger, und trocknete sie mit dem Schurz den er umgürtet hatte. – – Dies war das Geschäfte der Sklaven. Jesus verrichtete, in vollem Gefül seiner erhabensten Würde, diesen allerniedrigsten Sklavendienst. Obgleich Jesus wuste u. s. f. Vers 3 f.{v. 1–5.} Den Tag aber vor dem Passah-Feste, (vergl. Kapit. 12, 1. 12. also am Mittwoch) wuste Jesus, daß nun seine Stunde gekommen, aus der Welt zum Vater zu gehen. Die Seinigen aber, die in der Welt blieben, liebte er bis ans Ende, wie er sie bisher geliebt hatte. Als nun das Abendessen bereitet war, (nämlich, zu Bethanien, einem Flekken nahe bei Jerusalem, Siehe Matth. 26, 17. 18. und Lucä 21, 37.) und der Teufel bereits dem Judas Simon Ischariot es eingegeben hatte, Ihn zu verrathen; obgleich Jesus wuste, daß der Vater ihm alles übergeben, und daß Er von Gott gekommen, und zu Gott gehe, stand Er dennoch auf vom Abendessen, legte das Oberkleid ab, und gürtete einen Schurz um sich. Hierauf that er Wasser in das Becken, und wusch die Füsse der Jünger, und trocknete sie mit dem Schurz den er umgürtet hatte. – – Dies war das Geschäfte der Sklaven. Jesus verrichtete, in vollem Gefül seiner erhabensten Würde, diesen allerniedrigsten Sklavendienst. Obgleich Jesus wuste u. s. f. Vers 3 f.
{v. 6–11} Nun kam er zum Simon Petrus. Der aber sprach zu ihm, Herr! Du wilst mir die Füsse waschen? Jesus antwortete, was ich thue, weißt du jezo nicht, du wirst es aber hernach erfahren. (denn hernach erklärete Jesus die Absicht dieser Handlung, Vers 12 f.) – Nimmermehr, versezte Petrus, solst du mir die Füsse waschen. Und Jesus ant|c639|wortete, wenn ich dich nicht wasche, so bist du nicht mein Freund. – Herr! sagte nun Simon Petrus, Nicht die Füsse allein, sondern auch die Hände, und das Haupt. Jesus antwortete, wer sich gebaadet hat, der darf nur die Füsse waschen; denn sonst ist er rein. Und – auch ihr seyd Rein, aber nicht alle. – Denn er kannte seinen Verräter: darum sprach Er, Nicht alle, seyd ihr Rein. – – – Die Morgenländer gehen nur mit Socken. Der obere Theil des Fusses ist also bloß, und wird, bei jedem Gange, von Staub beschmuzt. Was hier Jesus sagt, hat folglich, keine geheime Bedeutung. „Es ist nicht nötig, sagt er dem hizigen Petrus, daß ich dir mehr, als die Füsse wasche. Wer sich gebadet hat, (dies thut man im Morgenlande täglich) der ist rein.“{v. 6–11} Nun kam er zum Simon Petrus. Der aber sprach zu ihm, Herr! Du wilst mir die Füsse waschen? Jesus antwortete, was ich thue, weißt du jezo nicht, du wirst es aber hernach erfahren. (denn hernach erklärete Jesus die Absicht dieser Handlung, Vers 12 f.) – Nimmermehr, versezte Petrus, solst du mir die Füsse waschen. Und Jesus ant|c639|wortete, wenn ich dich nicht wasche, so bist du nicht mein Freund. – Herr! sagte nun Simon Petrus, Nicht die Füsse allein, sondern auch die Hände, und das Haupt. Jesus antwortete, wer sich gebaadet hat, der darf nur die Füsse waschen; denn sonst ist er rein. Und – auch ihr seyd Rein, aber nicht alle. – Denn er kannte seinen Verräter: darum sprach Er, Nicht alle, seyd ihr Rein. – – – Die Morgenländer gehen nur mit Socken. Der obere Theil des Fusses ist also bloß, und wird, bei jedem Gange, von Staub beschmuzt. Was hier Jesus sagt, hat folglich, keine geheime Bedeutung. „Es ist nicht nötig, sagt er dem hizigen Petrus, daß ich dir mehr, als die Füsse wasche. Wer sich gebadet hat, (dies thut man im Morgenlande täglich) der ist rein.“
{vers 12–20.} Als er nun ihre Füsse gewaschen, nahm er sein Oberkleid, und legte sich wieder zu Tische. – (In dortigen Gegenden, sizt man nicht, wie bei uns zu Tische, sondern lieget auf Polstern) Und sprach. Wisset ihr, was ich euch gethan habe? Ihr nennet mich, Lehrer, und Herr. Und das mit Recht: denn ich bin es. Da nun Ich, euer Herr und Lehrer, euch die Füsse gewaschen: so müsset auch ihr, einander die Füsse waschen. Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr thut, wie ich euch gethan habe. Ich versichre euch, der Sklave wird nicht vornehmer seyn, als sein Herr; noch der Apostel vornehmer, als der, welcher ihn gesandt. (Ihr, meine Untergebene, und Gesandte, habt |c640| kein besseres Schicksahl in der Welt zu erwarten, als ich, euer Herr und Lehrer. Siehe Kapitel 15, 20. 21.) Da ihr dieses wisset, glücklich seyd ihr, wenn ihr es thut! Ich rede nicht von euch allen. Ich kenne die, welche ich zu meinem Umgange gewälet. Sondern, jener Spruch wird hier eintreffen; Der mein Brodt isset, hebt seinen Fuß gegen mich auf. [(]Psalm 41, 10) Ich sage es euch jezt, ehe es geschiehet; damit ihr hernach, wenn es geschieht, versichert werdet daß ich es bin. (Das bin, wofür ich mich angegeben, ein Gesandter Gottes, und der Messias) Ich versichre euch, wer ein Freund meines Abgesandten ist, der ist mein Freund. Wer aber mein Freund ist, der ist ein Freund desjenigen, der mich gesandt hat. (ein Freund Gottes.){vers 12–20.} Als er nun ihre Füsse gewaschen, nahm er sein Oberkleid, und legte sich wieder zu Tische. – (In dortigen Gegenden, sizt man nicht, wie bei uns zu Tische, sondern lieget auf Polstern) Und sprach. Wisset ihr, was ich euch gethan habe? Ihr nennet mich, Lehrer, und Herr. Und das mit Recht: denn ich bin es. Da nun Ich, euer Herr und Lehrer, euch die Füsse gewaschen: so müsset auch ihr, einander die Füsse waschen. Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr thut, wie ich euch gethan habe. Ich versichre euch, der Sklave wird nicht vornehmer seyn, als sein Herr; noch der Apostel vornehmer, als der, welcher ihn gesandt. (Ihr, meine Untergebene, und Gesandte, habt |c640| kein besseres Schicksahl in der Welt zu erwarten, als ich, euer Herr und Lehrer. Siehe Kapitel 15, 20. 21.) Da ihr dieses wisset, glücklich seyd ihr, wenn ihr es thut! Ich rede nicht von euch allen. Ich kenne die, welche ich zu meinem Umgange gewälet. Sondern, jener Spruch wird hier eintreffen; Der mein Brodt isset, hebt seinen Fuß gegen mich auf. [(]Psalm 41, 10) Ich sage es euch jezt, ehe es geschiehet; damit ihr hernach, wenn es geschieht, versichert werdet daß ich es bin. (Das bin, wofür ich mich angegeben, ein Gesandter Gottes, und der Messias) Ich versichre euch, wer ein Freund meines Abgesandten ist, der ist mein Freund. Wer aber mein Freund ist, der ist ein Freund desjenigen, der mich gesandt hat. (ein Freund Gottes.)
{vers 21–30.} Als Jesus so weit geredet, ward er voll Unwillens, und sagte gerade heraus, ich versichere euch, einer von euch wird mich verrathen. Da sahen sich die Jünger unter einander an, verlegen, von wem er rede. Einer aber von seinen Jüngern, der Liebling Jesu, lag in seinem Schoos. Diesem winkte Simon Petrus, daß er fragen solle, wer es sey, von dem Er rede? Er kehrete also das Gesicht nach der Brust Jesu, und sprach zu Ihm, Herr, wer ist es? Jesus antwortete, Der ist es, dem ich den eingetunkten Bissen geben werde. Sogleich tunkte Er den Bissen ein, und gab ihn dem Judas Simon Ischariot. Und mit dem Bissen gieng der Satan in ihn. (Der Bissen ward
|c641| ihm gleichsam ein Teufel. Erbittert beschloß er nun, seinen satanischen Vorsaz auszufüren. Siehe
oben
Seite 545
bei Lucä 8, 12.)
Jesus sprach zu ihm, was du thun wilst, das thue bald! Niemand aber von den Tischgenossen verstand, was er damit sagen wolte. Einige meineten, da Judas die Kasse hatte, daß Jesus ihm sagen wolle, Kaufe ein, was wir aufs Fest nötig haben. Oder; daß er den Armen etwas geben solle. – Er aber, so bald er den Bissen genommen hatte, gieng hinaus. (nämlich, zu den Hohenpriestern, um die Verräterei zu vollziehen)
Und es war Nacht, als er hinausgieng. – Die Nacht war es, zwischen
Mittwoch und
Donnerstag. Siehe
vers 1 und 29.
{vers 21–30.} Als Jesus so weit geredet, ward er voll Unwillens, und sagte gerade heraus, ich versichere euch, einer von euch wird mich verrathen. Da sahen sich die Jünger unter einander an, verlegen, von wem er rede. Einer aber von seinen Jüngern, der Liebling Jesu, lag in seinem Schoos. Diesem winkte Simon Petrus, daß er fragen solle, wer es sey, von dem Er rede? Er kehrete also das Gesicht nach der Brust Jesu, und sprach zu Ihm, Herr, wer ist es? Jesus antwortete, Der ist es, dem ich den eingetunkten Bissen geben werde. Sogleich tunkte Er den Bissen ein, und gab ihn dem Judas Simon Ischariot. Und mit dem Bissen gieng der Satan in ihn. (Der Bissen ward
|c641| ihm gleichsam ein Teufel. Erbittert beschloß er nun, seinen satanischen Vorsaz auszufüren. Siehe
oben
Seite 545
bei Lucä 8, 12.)
Jesus sprach zu ihm, was du thun wilst, das thue bald! Niemand aber von den Tischgenossen verstand, was er damit sagen wolte. Einige meineten, da Judas die Kasse hatte, daß Jesus ihm sagen wolle, Kaufe ein, was wir aufs Fest nötig haben. Oder; daß er den Armen etwas geben solle. – Er aber, so bald er den Bissen genommen hatte, gieng hinaus. (nämlich, zu den Hohenpriestern, um die Verräterei zu vollziehen)
Und es war Nacht, als er hinausgieng. – Die Nacht war es, zwischen
Mittwoch und
Donnerstag. Siehe
vers 1 und 29.
Wer diese Erzälung aufmerksam, und ohne Vorurtheil gelesen, wird schon von selbst einsehen, daß
Jesus diese Handlung des
Fuswaschens, bloß für seine Apostel verrichtet. – Sie soll, nach Seiner Absicht, keinesweges ein
Beispiel der Demuth seyn. Denn eine solche Demuth lehret
Jesus nie. Auch der Stolzeste, der gröste Thor, kan diese Handlung verrichten. Ja, er kan sie, aus den stolzesten Absichten verrichten: um Aufsehen zu erregen, und sich bewundern zu machen. Die
Demuth, die
Jesus lehrete und übte, bestehet nicht darin, daß wir Handlungen thun, die unter unsern Stand sind; die folglich uns nicht zukommen. Sondern, fülen, daß alle unsre Vorzüge,
unverdiente Geschenke
Gottes sind, und durch dieses Gefül angetrieben, sie nur zum Nuzen unsrer Neben-Menschen anwenden: das, nur das ist,
|c642| ächte, christliche Demuth.
Philipper 2, 3–12. Vielmehr lehret uns seine Moral, thun, was unsers Amtes und Standes ist, und die Stände in der Welt nicht verwirren, welche
Gott, so weislich und väterlich unterschieden hat. 1
Korinther 7, 17–22. 1
Thessalonicher 4, 10–12. 2
Thessalonicher 3, 11. – Auch ist diese Handlung
Jesu, kein
Gesez für die Apostel, daß sie, einer dem andern, die Füsse waschen solten. Noch weniger, wie zwei christliche Religions-Partheien, die
Katholiken und
Herrenhuter, irrig glauben,
ein Gesez für alle Christen, sich unter einander, oder gar bloß den Armen die Füsse zu waschen. Sondern sie ist nach
Jesu Absicht nichts anders, als – – ein
sinnlicher Unterricht der Apostel, daß sie kein irrdisches Reich, und weltliche Hoheit, von Ihm zu erwarten hätten.
Wer diese Erzälung aufmerksam, und ohne Vorurtheil gelesen, wird schon von selbst einsehen, daß
Jesus diese Handlung des
Fuswaschens, bloß für seine Apostel verrichtet. – Sie soll, nach Seiner Absicht, keinesweges ein
Beispiel der Demuth seyn. Denn eine solche Demuth lehret
Jesus nie. Auch der Stolzeste, der gröste Thor, kan diese Handlung verrichten. Ja, er kan sie, aus den stolzesten Absichten verrichten: um Aufsehen zu erregen, und sich bewundern zu machen. Die
Demuth, die
Jesus lehrete und übte, bestehet nicht darin, daß wir Handlungen thun, die unter unsern Stand sind; die folglich uns nicht zukommen. Sondern, fülen, daß alle unsre Vorzüge,
unverdiente Geschenke
Gottes sind, und durch dieses Gefül angetrieben, sie nur zum Nuzen unsrer Neben-Menschen anwenden: das, nur das ist,
|c642| ächte, christliche Demuth.
Philipper 2, 3–12. Vielmehr lehret uns seine Moral, thun, was unsers Amtes und Standes ist, und die Stände in der Welt nicht verwirren, welche
Gott, so weislich und väterlich unterschieden hat. 1
Korinther 7, 17–22. 1
Thessalonicher 4, 10–12. 2
Thessalonicher 3, 11. – Auch ist diese Handlung
Jesu, kein
Gesez für die Apostel, daß sie, einer dem andern, die Füsse waschen solten. Noch weniger, wie zwei christliche Religions-Partheien, die
Katholiken und
Herrenhuter, irrig glauben,
ein Gesez für alle Christen, sich unter einander, oder gar bloß den Armen die Füsse zu waschen. Sondern sie ist nach
Jesu Absicht nichts anders, als – – ein
sinnlicher Unterricht der Apostel, daß sie kein irrdisches Reich, und weltliche Hoheit, von Ihm zu erwarten hätten.
Man muß nämlich wissen, die Gewohnheit, nicht bloß durch Reden, sondern auch durch Thaten zu lehren; eine gewisse Handlung zu unternehmen, um dadurch die geistige Wahrheit, gleichsam vor die Augen zu mahlen, war ein ehrwürdiger Rest des grauen Alterthums. So zog {Jesaiä 20, 3.} Jesaias sein Oberkleid und Schuhe aus, um sinnlich, durch diesen ungewohnten Anblick zu lehren, daß die Aegyptier, von den Assyrern, in den elendesten Umständen, gefangen würden weggefüret werden. {Jerem[.] 27, 2 f.} Jeremias legt ein Joch auf seinen Nacken; zu lehren, daß die Juden in die Gefangenschaft nach Babel kommen würden. {Ezech. 12, 7 f.} Ezechiel gehet am hellen Tage, sein Geräte auf dem Rücken, zur Stadt hinaus; um sinnlich zu lehren, der Kö|c643|nig und das Volk werde in der traurigsten Gestalt zu Gefangenen gemacht werden. So stellete {Marci 9, 34–37.} Jesus ein Kind unter die Apostel, um durch diesen Anblick ihnen die Warnung gegen ihre eitelen Wünsche desto eindrücklicher zu machen. {Matt. 27, 24.} Pilatus wäscht sich die Hände vor dem Volk, als er recht nachdrücklich bezeugen wolte, daß er an der Hinrichtung Jesu keinen Theil nehme. Gleicherweise verrichtet hier Jesus, eine Handlung der niedrigsten Sklaven, er wäscht seinen Aposteln die Füsse, um sie – „Sehen zu machen, daß er keinesweges gekommen sey, über die Welt, als irrdischer Monarch zu herrschen; sondern der Welt zu dienen, und darin zu leiden. Sie sehen zu machen, daß folglich auch sie, als seine Apostel, alle jene Träume von glänzenden Staatsbedienungen, und grossen Einkünften, aufgeben; hingegen sich, so wie Jesus ihr Herr, auf die äusserste Verachtung und die peinlichsten Leiden gefaßt halten müsten.“ Dieses Vorurtheil von einem irrdischen Reiche Jesu, war bei ihnen äusserst hartnäckig. So ofte war schon darüber unter ihnen Streit entstanden, wer in jenem Reiche, der höchste Staatsbediente seyn werde. Matthäi 18, 1 f. Selbst jezo war ihre Phantasei, noch voll von jenen Träumen. Lucä 22, 24 f. Und dieses Vorurtheil zu heben, wäscht ihnen Jesus, gleich einem Sklaven, die Füsse.Man muß nämlich wissen, die Gewohnheit, nicht bloß durch Reden, sondern auch durch Thaten zu lehren; eine gewisse Handlung zu unternehmen, um dadurch die geistige Wahrheit, gleichsam vor die Augen zu mahlen, war ein ehrwürdiger Rest des grauen Alterthums. So zog {Jesaiä 20, 3.} Jesaias sein Oberkleid und Schuhe aus, um sinnlich, durch diesen ungewohnten Anblick zu lehren, daß die Aegyptier, von den Assyrern, in den elendesten Umständen, gefangen würden weggefüret werden. {Jerem[.] 27, 2 f.} Jeremias legt ein Joch auf seinen Nacken; zu lehren, daß die Juden in die Gefangenschaft nach Babel kommen würden. {Ezech. 12, 7 f.} Ezechiel gehet am hellen Tage, sein Geräte auf dem Rücken, zur Stadt hinaus; um sinnlich zu lehren, der Kö|c643|nig und das Volk werde in der traurigsten Gestalt zu Gefangenen gemacht werden. So stellete {Marci 9, 34–37.} Jesus ein Kind unter die Apostel, um durch diesen Anblick ihnen die Warnung gegen ihre eitelen Wünsche desto eindrücklicher zu machen. {Matt. 27, 24.} Pilatus wäscht sich die Hände vor dem Volk, als er recht nachdrücklich bezeugen wolte, daß er an der Hinrichtung Jesu keinen Theil nehme. Gleicherweise verrichtet hier Jesus, eine Handlung der niedrigsten Sklaven, er wäscht seinen Aposteln die Füsse, um sie – „Sehen zu machen, daß er keinesweges gekommen sey, über die Welt, als irrdischer Monarch zu herrschen; sondern der Welt zu dienen, und darin zu leiden. Sie sehen zu machen, daß folglich auch sie, als seine Apostel, alle jene Träume von glänzenden Staatsbedienungen, und grossen Einkünften, aufgeben; hingegen sich, so wie Jesus ihr Herr, auf die äusserste Verachtung und die peinlichsten Leiden gefaßt halten müsten.“ Dieses Vorurtheil von einem irrdischen Reiche Jesu, war bei ihnen äusserst hartnäckig. So ofte war schon darüber unter ihnen Streit entstanden, wer in jenem Reiche, der höchste Staatsbediente seyn werde. Matthäi 18, 1 f. Selbst jezo war ihre Phantasei, noch voll von jenen Träumen. Lucä 22, 24 f. Und dieses Vorurtheil zu heben, wäscht ihnen Jesus, gleich einem Sklaven, die Füsse.
Nur seinen Aposteln, wäscht Jesus die Füsse. Er versamlet nicht etwa eine Menge von Armen zu Jerusalem. Bloß für jene, war also auch, diese Handlung bestimmt. – Die Apostel haben niemahls, weder sich unter einander, noch |c644| weniger den Armen in der Gemeinde, die Füsse gewaschen. Keine Spuhr findet sich von einem Befehl, ein solches Fußwaschen, als eine Einsezung Jesu zu beobachten. Und es kan kein Zweifel mehr übrig bleiben, daß diese Handlung bloß die Apostel angieng, und nur ein Unterricht für sie war, daß sie, so wie ihr Herr und Lehrer, nicht Pracht und Wohlleben, sondern Armuth, Verachtung und Pein in der Welt zu erwarten hätten; hieran kan niemand zweifeln, da uns die Erklärung Jesu, es deutlich sagt. – Ihr nennet mich, spricht er vers 13. 14, Lehrer und Herr. Und mit Recht: denn ich bins auch. Da nun ich, euer Herr und Lehrer euch die Füsse gewaschen: so müsset auch ihr u. s. f. „da ich nicht zum Herrschen, sondern zum Dienen gekommen bin: so müsset auch ihr, nur dieses leztere erwarten.[“] – Ein Beispiel gebe ich euch daß ihr so wie ich, handelt vers 15. „Ihr müsset euch nur auf Beschwerden und Leiden in der Welt gefaßt halten.“ – Ich versichre euch etc. vers. 16–40. „Ihr könnet ja vernünftiger weise, kein besseres Schicksahl verlangen, und erwarten, als ich, euer Herr und Lehrer gehabt!“Nur seinen Aposteln, wäscht Jesus die Füsse. Er versamlet nicht etwa eine Menge von Armen zu Jerusalem. Bloß für jene, war also auch, diese Handlung bestimmt. – Die Apostel haben niemahls, weder sich unter einander, noch |c644| weniger den Armen in der Gemeinde, die Füsse gewaschen. Keine Spuhr findet sich von einem Befehl, ein solches Fußwaschen, als eine Einsezung Jesu zu beobachten. Und es kan kein Zweifel mehr übrig bleiben, daß diese Handlung bloß die Apostel angieng, und nur ein Unterricht für sie war, daß sie, so wie ihr Herr und Lehrer, nicht Pracht und Wohlleben, sondern Armuth, Verachtung und Pein in der Welt zu erwarten hätten; hieran kan niemand zweifeln, da uns die Erklärung Jesu, es deutlich sagt. – Ihr nennet mich, spricht er vers 13. 14, Lehrer und Herr. Und mit Recht: denn ich bins auch. Da nun ich, euer Herr und Lehrer euch die Füsse gewaschen: so müsset auch ihr u. s. f. „da ich nicht zum Herrschen, sondern zum Dienen gekommen bin: so müsset auch ihr, nur dieses leztere erwarten.[“] – Ein Beispiel gebe ich euch daß ihr so wie ich, handelt vers 15. „Ihr müsset euch nur auf Beschwerden und Leiden in der Welt gefaßt halten.“ – Ich versichre euch etc. vers. 16–40. „Ihr könnet ja vernünftiger weise, kein besseres Schicksahl verlangen, und erwarten, als ich, euer Herr und Lehrer gehabt!“
Indessen können auch wir, aus dieser Handlung
Christi, für uns die Lehre nehmen:
daß wir nicht in den Gütern der Welt, sondern nur in Gottes Beifall unsre Ehre und Glück sezen, und suchen müssen. Auch uns beherrscht, oder bestreitet doch, eben derselbe unedle
Welt-Sinn, wie die Apostel nur in einer andern
Gestalt. Das schickt sich aber nicht für einen
Christen. Dieser muß
himmlisch gesin|c645|net seyn.
Matthäi 6, 19–24. Siehe oben
Seite 210
f. und
Seite 625
f.
Indessen können auch wir, aus dieser Handlung
Christi, für uns die Lehre nehmen:
daß wir nicht in den Gütern der Welt, sondern nur in Gottes Beifall unsre Ehre und Glück sezen, und suchen müssen. Auch uns beherrscht, oder bestreitet doch, eben derselbe unedle
Welt-Sinn, wie die Apostel nur in einer andern
Gestalt. Das schickt sich aber nicht für einen
Christen. Dieser muß
himmlisch gesin|c645|net seyn.
Matthäi 6, 19–24. Siehe oben
Seite 210
f. und
Seite 625
f.
Jesus empfiehlet sehr angelegentlich, Menschen-Liebe nach seinem Exempel. Und saget Petro seine schwere Vergehung vorher.
Kapitel 13, 31–Ende.
{vers 31–35.} Jesus sprach. – nämlich zu Bethanien, wahrscheinlich, bald darnach als Judas hingegangen war, die Verräterei mit den Gliedern des hohen Raths der Juden zu verabreden. – Nunmehro (als Judas eben, ihn verräth vers 30.) – Nunmehro wird des Menschen Sohn geehret. (das Leiden war der Weg zu seiner Majestät Philipper 2, 8–10) – Und Gott wird durch ihn geehret! (Nämlich durch das grosse Werk der Welt-Beglückung) Da Gott durch ihn geehret wird: so wird Gott, auch ihn durch Seine Macht ehren. Und bald wird Er ihn ehren. (Schon nach dreien Tagen:) – Kinder! Nur noch eine kurze Zeit bin ich bei euch. Ihr werdet euch nach mir sehnen: denn, wie ich den Juden sagte, sage ich jezo auch euch, dahin könnet ihr nicht kommen, wohin ich gehe, (denn ich werde sterben. Johannis 16, 19. 20) – Ein neues Geboth gebe ich euch: daß ihr euch unter einander lieben sollet. So wie ich euch liebe, sollet ihr euch unter einander lieben. (das heißt, Allgemein, alles was Mensch ist; Thätig, Grosmütig, und Ganz Unveränderlich) Hieran werden |c646| alle sehen, daß ihr meine Jünger seyd, wenn ihr jene Gemeinschaftliche Liebe ausübet! – – Mit höchstem Recht nennet Jesus dieses Gebot, einer Solchen Menschenliebe, Ein Neues Gebot. Denn damahls war keine ächte Menschen-Liebe. Was Juden, und Römer, Menschen-Liebe nannten, war nur National-Partheien-Factionen-Liebe. Und seine Religion enthält auch Bewegungs-Gründe zu dieser Edelsten Tugend, so edle und kräftige, dergleichen keine Vernunft eingesehen. – Menschen-Liebe nach Jesu Muster, ist also, der Mittelpunkt, das Wesen, Seiner Religion. vers 35.{vers 31–35.} Jesus sprach. – nämlich zu Bethanien, wahrscheinlich, bald darnach als Judas hingegangen war, die Verräterei mit den Gliedern des hohen Raths der Juden zu verabreden. – Nunmehro (als Judas eben, ihn verräth vers 30.) – Nunmehro wird des Menschen Sohn geehret. (das Leiden war der Weg zu seiner Majestät Philipper 2, 8–10) – Und Gott wird durch ihn geehret! (Nämlich durch das grosse Werk der Welt-Beglückung) Da Gott durch ihn geehret wird: so wird Gott, auch ihn durch Seine Macht ehren. Und bald wird Er ihn ehren. (Schon nach dreien Tagen:) – Kinder! Nur noch eine kurze Zeit bin ich bei euch. Ihr werdet euch nach mir sehnen: denn, wie ich den Juden sagte, sage ich jezo auch euch, dahin könnet ihr nicht kommen, wohin ich gehe, (denn ich werde sterben. Johannis 16, 19. 20) – Ein neues Geboth gebe ich euch: daß ihr euch unter einander lieben sollet. So wie ich euch liebe, sollet ihr euch unter einander lieben. (das heißt, Allgemein, alles was Mensch ist; Thätig, Grosmütig, und Ganz Unveränderlich) Hieran werden |c646| alle sehen, daß ihr meine Jünger seyd, wenn ihr jene Gemeinschaftliche Liebe ausübet! – – Mit höchstem Recht nennet Jesus dieses Gebot, einer Solchen Menschenliebe, Ein Neues Gebot. Denn damahls war keine ächte Menschen-Liebe. Was Juden, und Römer, Menschen-Liebe nannten, war nur National-Partheien-Factionen-Liebe. Und seine Religion enthält auch Bewegungs-Gründe zu dieser Edelsten Tugend, so edle und kräftige, dergleichen keine Vernunft eingesehen. – Menschen-Liebe nach Jesu Muster, ist also, der Mittelpunkt, das Wesen, Seiner Religion. vers 35.
{vers 36–38.} Da sprach Simon Petrus zu ihm, Herr! wo gehest du hin? Jesus antwortete; wo ich hingehe, dahin kanst du mir vorjezo, nicht folgen. Künftig aber wirst du mir folgen. („Jezo bist du noch zu schwach, für die Religion zu sterben. Nach einiger Zeit aber wirst du, so wie ich sterben.“ – Nach einigen Jahren ward auch Petrus, für die Religion gekreuziget. Johannis 21, 18.) – Petrus versezte, Herr! warum solte ich dir, jezo nicht folgen? Mein Leben will ich für dich lassen. Jesus antwortete; dein Leben wilst du für mich lassen? Ich versichre dich, ehe das Hahnen-Geschrei vorbei seyn wird, (die dritte Nacht-Wache, frühe Morgens, hieß bei den Juden, das Hahnen-Geschrei. Marci 13, 35. der Sinn ist also, „Noch vor Anbruch des Tages.“ –) wirst du mich dreimahl verleugnet haben.{vers 36–38.} Da sprach Simon Petrus zu ihm, Herr! wo gehest du hin? Jesus antwortete; wo ich hingehe, dahin kanst du mir vorjezo, nicht folgen. Künftig aber wirst du mir folgen. („Jezo bist du noch zu schwach, für die Religion zu sterben. Nach einiger Zeit aber wirst du, so wie ich sterben.“ – Nach einigen Jahren ward auch Petrus, für die Religion gekreuziget. Johannis 21, 18.) – Petrus versezte, Herr! warum solte ich dir, jezo nicht folgen? Mein Leben will ich für dich lassen. Jesus antwortete; dein Leben wilst du für mich lassen? Ich versichre dich, ehe das Hahnen-Geschrei vorbei seyn wird, (die dritte Nacht-Wache, frühe Morgens, hieß bei den Juden, das Hahnen-Geschrei. Marci 13, 35. der Sinn ist also, „Noch vor Anbruch des Tages.“ –) wirst du mich dreimahl verleugnet haben.
|c647| Nachdem Jesus, Petrum und Johannem, in die Stadt abgefertiget hatte, um das Passah-Lamm zu bereiten: sezet Er seine Reden fort: und macht sich selbst auf, zum lezten mahl nach Jerusalem zu gehen.
Johannis 14.
Diese Rede ward zu Bethanien gehalten; und zwar, nachdem Petrus und Johannes in die Stadt gegangen; und kurz vor dem lezten Gange Jesu nach Jerusalem. Gewönlich pflegten sonst, Petrus und Johannes das Wort zu füren: hier aber geschiehet es vom Thomas, Philippus und Judas. Und der 31 Vers sagt klar, daß Jesus nun nach Jerusalem gegangen. Denn dies ist nicht der Gang nach Getsemane: dessen gedenkt Johannes erst im 18 Kapitel vers 1.Diese Rede ward zu Bethanien gehalten; und zwar, nachdem Petrus und Johannes in die Stadt gegangen; und kurz vor dem lezten Gange Jesu nach Jerusalem. Gewönlich pflegten sonst, Petrus und Johannes das Wort zu füren: hier aber geschiehet es vom Thomas, Philippus und Judas. Und der 31 Vers sagt klar, daß Jesus nun nach Jerusalem gegangen. Denn dies ist nicht der Gang nach Getsemane: dessen gedenkt Johannes erst im 18 Kapitel vers 1.
{v. 1–4.} Beunruhiget euch nicht. Vertrauet Gott, und vertrauet mir. In dem Hause meines Vaters sind viel Wohnungen. – – (Ein Blick zu dem gestirnten Himmel hinauf, erkläret uns das. Da sehen wir zahllose Welten glänzen. Und Jeder Stern, Millionen und Unzäliche mahl Grösser, als unsre Erdkugel, ist nur – ein Zimmer gleichsam, in Gottes Hause!) – Wäre es nicht so; wie würde ich euch gesagt haben, ich gehe hin euch einen Plaz zu bereiten? Und wenn ich euch werde einen Plaz bereitet haben, so komme ich wieder, euch zu mir zu nehmen; damit, wo ich bin, auch ihr seyd. – Der Sinn ist; „Nach einer kurzen Zeit, werde ich auch euch, durch den |c648| Todt, zu mir in den Himmel aufnehmen.“ Psalm 73, 24. – Wohin ich aber gehe, wisset ihr, und den Weg kennet ihr auch. – „Ich habe euch sonst belehret, daß ich in den Himmel gehe; und was ihr thun müsset, um auch dahin zu kommen.“{v. 1–4.} Beunruhiget euch nicht. Vertrauet Gott, und vertrauet mir. In dem Hause meines Vaters sind viel Wohnungen. – – (Ein Blick zu dem gestirnten Himmel hinauf, erkläret uns das. Da sehen wir zahllose Welten glänzen. Und Jeder Stern, Millionen und Unzäliche mahl Grösser, als unsre Erdkugel, ist nur – ein Zimmer gleichsam, in Gottes Hause!) – Wäre es nicht so; wie würde ich euch gesagt haben, ich gehe hin euch einen Plaz zu bereiten? Und wenn ich euch werde einen Plaz bereitet haben, so komme ich wieder, euch zu mir zu nehmen; damit, wo ich bin, auch ihr seyd. – Der Sinn ist; „Nach einer kurzen Zeit, werde ich auch euch, durch den |c648| Todt, zu mir in den Himmel aufnehmen.“ Psalm 73, 24. – Wohin ich aber gehe, wisset ihr, und den Weg kennet ihr auch. – „Ich habe euch sonst belehret, daß ich in den Himmel gehe; und was ihr thun müsset, um auch dahin zu kommen.“
{v. 5–7} Herr! sprach Thomas, wir wissen nicht wohin du gehest. Und wie können wir denn, den Weg wissen? Jesus antwortete, Ich bin der sichere Weg zum Glück. (Leben) Niemand komt zum Vater als durch mich. Wenn ihr mich kennetet, so würdet ihr auch meinen Vater kennen. („der sichere Weg zu Gott, zum ewigen Glück ist, die Ausübung meiner Religion“[)] – Aber von nun an werdet ihr Ihn kennen, und Ihn Sehen (zu Gott kommen. Vers 3. 4. [„]Künftig, werdet ihr meine Religion recht lernen, sie ausüben, und dadurch in Zeit und Ewigkeit glücklich werden.“){v. 5–7} Herr! sprach Thomas, wir wissen nicht wohin du gehest. Und wie können wir denn, den Weg wissen? Jesus antwortete, Ich bin der sichere Weg zum Glück. (Leben) Niemand komt zum Vater als durch mich. Wenn ihr mich kennetet, so würdet ihr auch meinen Vater kennen. („der sichere Weg zu Gott, zum ewigen Glück ist, die Ausübung meiner Religion“[)] – Aber von nun an werdet ihr Ihn kennen, und Ihn Sehen (zu Gott kommen. Vers 3. 4. [„]Künftig, werdet ihr meine Religion recht lernen, sie ausüben, und dadurch in Zeit und Ewigkeit glücklich werden.“)
{v. 8–21} Nun sprach Philippus, Herr zeige uns den Vater, so genüget uns; Jesus antwortete, So lange bin ich bei euch, und du kennest mich nicht? Philippe! Wer mich siehet, der siehet den Vater. Wie sprichst du denn, zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, daß ich ein Freund des Vaters bin, und der Vater mein Freund ist? Die Lehren die ich euch vortrage, sind nicht meine Erfindung. Der Vater, der mein Freund ist, dieser verrichtet die Werke (die Wunderthaten)[.] Glaubet mir, daß ich ein Freund des Vaters bin, so wie der Vater mein Freund ist. Wenigstens glaubet es mir wegen jener|c649| Werke (Wunder Johannis 5. Der Sinn ist: „Gott kan nicht leiblich gesehen werden. Das ist das rechte Sehen Gottes, wenn man die Lehre Seines Gesandten annimmt und befolgt.“) Ich versichre euch, wer mir glaubet, der wird die Wunder thun die ich thue. Ja noch grössere als diese, wird er thun: denn ich gehe zu meinem Vater. Darum, alles was ihr für mich (zur Ausbreitung meiner Religion Kapitel 15, 21.) bitten werdet, werde ich thun; damit der Vater durch den Sohn geehret werde. („Damit der wahre Dienst Gottes sich durch meine Religion in der Welt verbreite[“]) Was ihr für mich bitten werdet, das werde ich thun! – – – Diese Zusage der Wunder-Kraft, ist bloß den Aposteln gegeben. Mit diesen redet hier Jesus. Und die Wunder-Gaben sollen nur so lange dauren, bis die christliche Religion Gegründet worden. Epheser 4, 11–13. – – Wenn ihr mich liebet, so haltet meine Befehle. Ich aber werde den Vater bitten, daß er euch einen andern Fürsprecher gebe, der bei euch immer bleibe: den Untrüglichen Geist, den die Welt (die damahligen Juden. Kapitel 16, 20) nicht annehmen mag, weil sie ihn nicht kennet, und schäzet. Ihr aber werdet ihn schäzen. Er wird bei euch bleiben, ja in euch seyn. Ich werde euch nicht verwaiset lassen. – Ich komme zu euch. Nur noch eine kurze Zeit, so siehet mich die Welt (die damahligen Juden) nicht mehr. Ihr aber werdet mich sehen. Denn ich werde leben; und auch ihr sollt le|c650|ben. Alsdenn (nach meiner Auferstehung) werdet ihr einsehen, daß ich ein Freund meines Vaters bin. Und alsdenn werdet ihr meine Freunde seyn, wie ich der Eurige bin. Wer meine Befehle annimmt und ausübet, der liebet mich. Wer aber mich liebet, der wird von meinem Vater geliebet werden. Und ich werde ihn lieben, und mich ihm entdecken. (zeigen. Der Sinn ist, „der wird die Göttlichkeit meiner Lehre fülen, und ihre Vortheile geniessen.“){v. 8–21} Nun sprach Philippus, Herr zeige uns den Vater, so genüget uns; Jesus antwortete, So lange bin ich bei euch, und du kennest mich nicht? Philippe! Wer mich siehet, der siehet den Vater. Wie sprichst du denn, zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, daß ich ein Freund des Vaters bin, und der Vater mein Freund ist? Die Lehren die ich euch vortrage, sind nicht meine Erfindung. Der Vater, der mein Freund ist, dieser verrichtet die Werke (die Wunderthaten)[.] Glaubet mir, daß ich ein Freund des Vaters bin, so wie der Vater mein Freund ist. Wenigstens glaubet es mir wegen jener|c649| Werke (Wunder Johannis 5. Der Sinn ist: „Gott kan nicht leiblich gesehen werden. Das ist das rechte Sehen Gottes, wenn man die Lehre Seines Gesandten annimmt und befolgt.“) Ich versichre euch, wer mir glaubet, der wird die Wunder thun die ich thue. Ja noch grössere als diese, wird er thun: denn ich gehe zu meinem Vater. Darum, alles was ihr für mich (zur Ausbreitung meiner Religion Kapitel 15, 21.) bitten werdet, werde ich thun; damit der Vater durch den Sohn geehret werde. („Damit der wahre Dienst Gottes sich durch meine Religion in der Welt verbreite[“]) Was ihr für mich bitten werdet, das werde ich thun! – – – Diese Zusage der Wunder-Kraft, ist bloß den Aposteln gegeben. Mit diesen redet hier Jesus. Und die Wunder-Gaben sollen nur so lange dauren, bis die christliche Religion Gegründet worden. Epheser 4, 11–13. – – Wenn ihr mich liebet, so haltet meine Befehle. Ich aber werde den Vater bitten, daß er euch einen andern Fürsprecher gebe, der bei euch immer bleibe: den Untrüglichen Geist, den die Welt (die damahligen Juden. Kapitel 16, 20) nicht annehmen mag, weil sie ihn nicht kennet, und schäzet. Ihr aber werdet ihn schäzen. Er wird bei euch bleiben, ja in euch seyn. Ich werde euch nicht verwaiset lassen. – Ich komme zu euch. Nur noch eine kurze Zeit, so siehet mich die Welt (die damahligen Juden) nicht mehr. Ihr aber werdet mich sehen. Denn ich werde leben; und auch ihr sollt le|c650|ben. Alsdenn (nach meiner Auferstehung) werdet ihr einsehen, daß ich ein Freund meines Vaters bin. Und alsdenn werdet ihr meine Freunde seyn, wie ich der Eurige bin. Wer meine Befehle annimmt und ausübet, der liebet mich. Wer aber mich liebet, der wird von meinem Vater geliebet werden. Und ich werde ihn lieben, und mich ihm entdecken. (zeigen. Der Sinn ist, „der wird die Göttlichkeit meiner Lehre fülen, und ihre Vortheile geniessen.“)
{vers 22–26.} Herr sprach Judas (nicht der Ischariot) Wie Herr? Du wilst dich uns zeigen, und nicht der Welt? Jesus antwortete, wer mich liebet, der lebt nach meiner Religion. Den wird mein Vater lieben. Und wir (mein Freund nebst mir) werden zu Ihm (dem Vater) kommen, und bei ihm wohnen. (Siehe vers 1–3) Wer mich nicht liebet, der lebt nicht nach meinen Lehren. Die Lehre aber, die ihr von mir höret, ist nicht die Meinige, sondern des Vaters der mich gesandt hat. Diese Lehre habe ich euch, da ich bei euch war, vorgetragen. Der Beistand aber, der heilige Geist, den euch mein Vater für mich (zur Ausbreitung meiner Religion) senden wird, der wird euch alles lehren, und euch an alles erinnern was ich euch gesagt habe.{vers 22–26.} Herr sprach Judas (nicht der Ischariot) Wie Herr? Du wilst dich uns zeigen, und nicht der Welt? Jesus antwortete, wer mich liebet, der lebt nach meiner Religion. Den wird mein Vater lieben. Und wir (mein Freund nebst mir) werden zu Ihm (dem Vater) kommen, und bei ihm wohnen. (Siehe vers 1–3) Wer mich nicht liebet, der lebt nicht nach meinen Lehren. Die Lehre aber, die ihr von mir höret, ist nicht die Meinige, sondern des Vaters der mich gesandt hat. Diese Lehre habe ich euch, da ich bei euch war, vorgetragen. Der Beistand aber, der heilige Geist, den euch mein Vater für mich (zur Ausbreitung meiner Religion) senden wird, der wird euch alles lehren, und euch an alles erinnern was ich euch gesagt habe.
{vers 27–31.} Jezo nehme ich von euch Abschied. Meinen Seegens-Wunsch gebe ich euch. Nicht einen Seegens-Wunsch, wie ihn die Welt thut. (Ihre Wünsche sind entweder Verstellung, und leere Formalität, oder Unkräftig) |c651| Beunruhiget euch nicht. Fürchtet euch nicht. Ihr habt ja gehört was ich euch sagte. Ich gehe weg, aber ich komme wieder. Wenn ihr mich liebtet; (meine Religion recht kennetet, und ausübtet Siehe vers 15–23) so würdet ihr euch darüber freuen, daß ich zum Vater gehe. Denn der Vater ist Grösser als ich. Abermahls sage ich es euch jezo, ehe es geschieht, damit, wenn es geschiehet, ihr mir glaubet. („euch dieses ein neuer Beweis meiner göttlichen Sendung sey“) Ich werde nicht viel mehr mit euch reden. Denn der Fürst der Welt, (der, dessen Beispiel meine boshaften Feinde folgen Johannis 8, 44) komt. Aber er wird mir nichts schaden. Damit aber die Welt sehe, daß ich den Vater liebe, und seine Befehle thue, stehet auf, lasset uns von hier gehen. (nach Jerusalem, um das Passah-Lamm zu essen; und die Leiden und Todt zu übernehmen.){vers 27–31.} Jezo nehme ich von euch Abschied. Meinen Seegens-Wunsch gebe ich euch. Nicht einen Seegens-Wunsch, wie ihn die Welt thut. (Ihre Wünsche sind entweder Verstellung, und leere Formalität, oder Unkräftig) |c651| Beunruhiget euch nicht. Fürchtet euch nicht. Ihr habt ja gehört was ich euch sagte. Ich gehe weg, aber ich komme wieder. Wenn ihr mich liebtet; (meine Religion recht kennetet, und ausübtet Siehe vers 15–23) so würdet ihr euch darüber freuen, daß ich zum Vater gehe. Denn der Vater ist Grösser als ich. Abermahls sage ich es euch jezo, ehe es geschieht, damit, wenn es geschiehet, ihr mir glaubet. („euch dieses ein neuer Beweis meiner göttlichen Sendung sey“) Ich werde nicht viel mehr mit euch reden. Denn der Fürst der Welt, (der, dessen Beispiel meine boshaften Feinde folgen Johannis 8, 44) komt. Aber er wird mir nichts schaden. Damit aber die Welt sehe, daß ich den Vater liebe, und seine Befehle thue, stehet auf, lasset uns von hier gehen. (nach Jerusalem, um das Passah-Lamm zu essen; und die Leiden und Todt zu übernehmen.)
Unterwegens nimmt Jesus von den Weinbergen, wo sie vorbeigiengen, Anlaß, neue, für den damahligen Zustand der Apostel schickliche Reden zu halten.
Kapitel 15 und 16.
Selbst dieses Gleichnis vom Weinstock, vers 1 f. zeiget, daß sie Jesus auf dem Wege, der unmittelbahr vorher, Kap. 14, 31 gemeldet wird, ausgesprochen. Es sind aber mehr einzelne Aussprüche, als eine zusammenhängende Rede.Selbst dieses Gleichnis vom Weinstock, vers 1 f. zeiget, daß sie Jesus auf dem Wege, der unmittelbahr vorher, Kap. 14, 31 gemeldet wird, ausgesprochen. Es sind aber mehr einzelne Aussprüche, als eine zusammenhängende Rede.
|c652| {v. 1–8.} Ich bin der ächte Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. Jeden Reben an mir der nicht Frucht trägt, wird er wegthun. Jeden fruchtbahren aber, wird Er säubern, daß er noch mehr Früchte trage. Ihr nun, lasset euch reinigen durch die Religion die ich euch gelehret. Bleibet an mir, wie ich an euch. So wie der Rebe keine Frucht tragen kan, woferne er nicht an dem Weinstock bleibet: so auch ihr nicht, woferne ihr nicht an mir bleibet. Ich bin der Weinstock, ihr die Reben. Wer an mir bleibet wie ich an ihm; der wird viel Früchte tragen. Denn ohne mich vermöget ihr nichts. Wenn jemand nicht an mir bleibet, der wird gleich den Reben, weggeworfen, und verdorret, und man sammlet die verdorreten Reben, um sie ins Feuer zu werfen und zu verbrennen. Wenn ihr an mir bleibet, wenn meine Lehren bei euch bleiben, so werdet ihr erlangen, was ihr nur bittet. (Kapitel 14, 12 f.) Dadurch wird mein Vater geehret, daß ihr viele Frucht traget. Alsdenn seyd ihr meine Schüler. – – Der Sinn dieses angenehmen Bildes ist „Meine Religion füret zu Gottes Gunst. Aber nur der erlanget sie, welcher ihr gemäß denkt und handelt.“{v. 1–8.} Ich bin der ächte Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. Jeden Reben an mir der nicht Frucht trägt, wird er wegthun. Jeden fruchtbahren aber, wird Er säubern, daß er noch mehr Früchte trage. Ihr nun, lasset euch reinigen durch die Religion die ich euch gelehret. Bleibet an mir, wie ich an euch. So wie der Rebe keine Frucht tragen kan, woferne er nicht an dem Weinstock bleibet: so auch ihr nicht, woferne ihr nicht an mir bleibet. Ich bin der Weinstock, ihr die Reben. Wer an mir bleibet wie ich an ihm; der wird viel Früchte tragen. Denn ohne mich vermöget ihr nichts. Wenn jemand nicht an mir bleibet, der wird gleich den Reben, weggeworfen, und verdorret, und man sammlet die verdorreten Reben, um sie ins Feuer zu werfen und zu verbrennen. Wenn ihr an mir bleibet, wenn meine Lehren bei euch bleiben, so werdet ihr erlangen, was ihr nur bittet. (Kapitel 14, 12 f.) Dadurch wird mein Vater geehret, daß ihr viele Frucht traget. Alsdenn seyd ihr meine Schüler. – – Der Sinn dieses angenehmen Bildes ist „Meine Religion füret zu Gottes Gunst. Aber nur der erlanget sie, welcher ihr gemäß denkt und handelt.“
{v. 9. 10} Wie mich mein Vater liebet, so liebe ich euch. Beharret in der Liebe zu mir. Wenn ihr meine Gebothe thut, so werde ich euch unaufhörlich lieben. So wie ich die|c653| Befehle meines Vaters thue, und seine Liebe geniesse.{v. 9. 10} Wie mich mein Vater liebet, so liebe ich euch. Beharret in der Liebe zu mir. Wenn ihr meine Gebothe thut, so werde ich euch unaufhörlich lieben. So wie ich die|c653| Befehle meines Vaters thue, und seine Liebe geniesse.
{vers 11–17.} Darum habe ich das alles zu euch geredet, damit meine Freude über euch gesichert, und eure Freude nicht vereitelt werde. Dies ist mein Geboth, daß ihr euch unter einander liebet, so wie ich euch liebe. Grösser kan die Liebe nicht seyn, als wenn jemand sein Leben für seine Freunde läßt. Ihr seyd meine Freunde wenn ihr thut was ich euch auftrage. Ich nenne euch nicht mehr, Knechte; denn der Knecht weis nicht was sein Herr thun will. Euch aber nenne ich, Freunde; denn ich vertraue euch, was mir mein Vater gesagt hat. Nicht ihr habt mich zum Freunde gewälet, sondern ich habe euch gewälet, und euch bestimmt, daß ihr Frucht traget, unaufhörlich traget. So wird euch der Vater geben, was ihr von Ihm für meine Religion bittet. – Mein Auftrag an euch ist, daß ihr euch unter einander liebet. – – So sehr lag Jesu dieses Gesez der Menschenliebe am Herzen! Abermahls, und abermahls schärfet Er es ein.{vers 11–17.} Darum habe ich das alles zu euch geredet, damit meine Freude über euch gesichert, und eure Freude nicht vereitelt werde. Dies ist mein Geboth, daß ihr euch unter einander liebet, so wie ich euch liebe. Grösser kan die Liebe nicht seyn, als wenn jemand sein Leben für seine Freunde läßt. Ihr seyd meine Freunde wenn ihr thut was ich euch auftrage. Ich nenne euch nicht mehr, Knechte; denn der Knecht weis nicht was sein Herr thun will. Euch aber nenne ich, Freunde; denn ich vertraue euch, was mir mein Vater gesagt hat. Nicht ihr habt mich zum Freunde gewälet, sondern ich habe euch gewälet, und euch bestimmt, daß ihr Frucht traget, unaufhörlich traget. So wird euch der Vater geben, was ihr von Ihm für meine Religion bittet. – Mein Auftrag an euch ist, daß ihr euch unter einander liebet. – – So sehr lag Jesu dieses Gesez der Menschenliebe am Herzen! Abermahls, und abermahls schärfet Er es ein.
{vers 18–25.} Wenn euch die Welt hassen wird, so bedenket, daß sie mich ehedem auch gehasset hat. Wäret ihr von der Parthei der Welt, (der Juden)
so würde die Welt, euch als die ihrigen lieben. Da ihr aber nicht von der Parthei der Welt seyd, sondern ich euch zu meinen Freunden gewälet: so hasset euch die Welt. Erinnert euch meiner Rede, die ich euch sagte, der Knecht wird nicht vorneh|c654|mer seyn, als sein Herr. (
Kapitel 13, 16 f.)
Da sie mich verfolget; so werden sie auch euch verfolgen. Da sie auf meine Reden gelauret; (
Lucä 20, 20)
so werden sie auch auf die eurigen lauren. Ja, dies alles werden sie euch um meiner Religion willen thun, weil sie nicht einsehen wollen, daß Gott mich gesandt hat. Hätte ich sie nicht belehret, so würden sie nicht sündigen. (
Ohne hinlängliche Belehrung, wäre die Verwerfung meiner Religion nicht strafbahr)
Jezo aber können sie ihre Sünde mit nichts entschuldigen. Wer mich hasset, der hasset auch meinen Vater. Hätte ich nicht solche Thaten unter ihnen gethan, dergleichen nie geschehen: so würden sie nicht sündigen. („
Auch alsdenn wäre ihre Verwerfung meiner Religion nicht strafbahr“)
So aber haben sie gesehen. (jene grosse Wunderthaten)
Sie hassen also beides mich und meinen Vater. Hier trift jener Ausspruch ihres Göttlichen Buches ein, Psalm 69, 5.
ohne Grund hassen sie mich.{vers 18–25.} Wenn euch die Welt hassen wird, so bedenket, daß sie mich ehedem auch gehasset hat. Wäret ihr von der Parthei der Welt, (der Juden)
so würde die Welt, euch als die ihrigen lieben. Da ihr aber nicht von der Parthei der Welt seyd, sondern ich euch zu meinen Freunden gewälet: so hasset euch die Welt. Erinnert euch meiner Rede, die ich euch sagte, der Knecht wird nicht vorneh|c654|mer seyn, als sein Herr. (
Kapitel 13, 16 f.)
Da sie mich verfolget; so werden sie auch euch verfolgen. Da sie auf meine Reden gelauret; (
Lucä 20, 20)
so werden sie auch auf die eurigen lauren. Ja, dies alles werden sie euch um meiner Religion willen thun, weil sie nicht einsehen wollen, daß Gott mich gesandt hat. Hätte ich sie nicht belehret, so würden sie nicht sündigen. (
Ohne hinlängliche Belehrung, wäre die Verwerfung meiner Religion nicht strafbahr)
Jezo aber können sie ihre Sünde mit nichts entschuldigen. Wer mich hasset, der hasset auch meinen Vater. Hätte ich nicht solche Thaten unter ihnen gethan, dergleichen nie geschehen: so würden sie nicht sündigen. („
Auch alsdenn wäre ihre Verwerfung meiner Religion nicht strafbahr“)
So aber haben sie gesehen. (jene grosse Wunderthaten)
Sie hassen also beides mich und meinen Vater. Hier trift jener Ausspruch ihres Göttlichen Buches ein, Psalm 69, 5.
ohne Grund hassen sie mich.
{v. 26 – Kap. 16, 11.} Wenn aber der Fürsprecher kommen wird, den ich euch vom Vater senden werde, der untrügliche Geist, der vom Vater komt, der wird für mich zeugen. (daß ich der bin, für den ich mich angegeben
vers 27)
Und ihr werdet zeugen, denn ihr seyd von Anfange an, meine Gesellschafter gewesen. – Dies alles sage ich euch, damit ihr nicht zum Fallen gebracht werdet. (euch nicht zum Abfall von meiner Religion bringen lasset)
Man wird euch aus den Synagogen stossen. Ja, es komt eine Zeit,|c655| wo jeder der euch tödtet, meinen wird, Gott dadurch einen Dienst zu leisten. Dies alles werden sie thun, weil sie weder den Vater noch mich kennen wollen. Ich aber sage euch dieses, damit wenn jene Zeit kommt, ihr daran denket daß ich es euch gesagt habe. Früher habe ich es euch nicht entdecken wollen, weil ich noch bei euch blieb. Jezo aber gehe ich weg zu dem der mich gesandt hat, und niemand von euch erkundiget sich genauer darnach, wohin ich gehe? Sondern Traurigkeit hat eure Seele eingenommen, weil ich dieses gesagt. Aber ich versichere euch, es ist euch zuträglich daß ich weggehe. Gienge ich nicht weg, so käme der Fürsprecher nicht zu euch. Aber nach meinem Abschiede werde ich ihn euch senden. Und dieser wird die Welt, (die ungläubigen Juden v. 20)
von der Sünde, und von der Gerechtigkeit, und von der Verurtheilung überzeugen. Von der Sünde, daß sie mir nicht glauben („sie überzeugen, daß ihr Unglaube, Sünde sey[“])
Von der Gerechtigkeit aber, weil ich zum Vater weggehe, wo ihr mich nicht ferner sehen werdet. („
Von der
Gerechtigkeit meiner Sache, wird Er sie dadurch überzeugen, weil ich auferstanden bin und gen Himmel gegangen.“)
Von der Verurtheilung aber, daß der Fürst dieser Welt verurtheilet worden. (
Siehe Kapit. 14, 30
) [(]„daß durch mich, das menschliche Geschlecht, von ihren Irrtümern und Lastern befreiet werde.“)
{v. 26 – Kap. 16, 11.} Wenn aber der Fürsprecher kommen wird, den ich euch vom Vater senden werde, der untrügliche Geist, der vom Vater komt, der wird für mich zeugen. (daß ich der bin, für den ich mich angegeben
vers 27)
Und ihr werdet zeugen, denn ihr seyd von Anfange an, meine Gesellschafter gewesen. – Dies alles sage ich euch, damit ihr nicht zum Fallen gebracht werdet. (euch nicht zum Abfall von meiner Religion bringen lasset)
Man wird euch aus den Synagogen stossen. Ja, es komt eine Zeit,|c655| wo jeder der euch tödtet, meinen wird, Gott dadurch einen Dienst zu leisten. Dies alles werden sie thun, weil sie weder den Vater noch mich kennen wollen. Ich aber sage euch dieses, damit wenn jene Zeit kommt, ihr daran denket daß ich es euch gesagt habe. Früher habe ich es euch nicht entdecken wollen, weil ich noch bei euch blieb. Jezo aber gehe ich weg zu dem der mich gesandt hat, und niemand von euch erkundiget sich genauer darnach, wohin ich gehe? Sondern Traurigkeit hat eure Seele eingenommen, weil ich dieses gesagt. Aber ich versichere euch, es ist euch zuträglich daß ich weggehe. Gienge ich nicht weg, so käme der Fürsprecher nicht zu euch. Aber nach meinem Abschiede werde ich ihn euch senden. Und dieser wird die Welt, (die ungläubigen Juden v. 20)
von der Sünde, und von der Gerechtigkeit, und von der Verurtheilung überzeugen. Von der Sünde, daß sie mir nicht glauben („sie überzeugen, daß ihr Unglaube, Sünde sey[“])
Von der Gerechtigkeit aber, weil ich zum Vater weggehe, wo ihr mich nicht ferner sehen werdet. („
Von der
Gerechtigkeit meiner Sache, wird Er sie dadurch überzeugen, weil ich auferstanden bin und gen Himmel gegangen.“)
Von der Verurtheilung aber, daß der Fürst dieser Welt verurtheilet worden. (
Siehe Kapit. 14, 30
) [(]„daß durch mich, das menschliche Geschlecht, von ihren Irrtümern und Lastern befreiet werde.“)
|c656| {vers 12–15.} Ich habe noch viel euch zu sagen, aber ihr könt es jezo nicht fassen. Er aber der untrügliche Geist wird euch zu nichts als Wahrheit führen. Denn er wird nicht anders, als nach seinem Auftrage reden; auch die Zukunft euch bekandt machen. Er wird für meine Ehre sorgen, denn von mir wird er lernen was er euch sagen soll. Alles was der Vater hat, ist Mein. Darum sagte ich, er wird von mir lernen was er euch lehren soll. („Nicht ist die Meinung, will Jesus sagen, als wenn ich, ohne Gottes, meines Vaters, Willen etwas unternehme u. s. f.[“] Kapitel 12, 49. 50.[)]|c656| {vers 12–15.} Ich habe noch viel euch zu sagen, aber ihr könt es jezo nicht fassen. Er aber der untrügliche Geist wird euch zu nichts als Wahrheit führen. Denn er wird nicht anders, als nach seinem Auftrage reden; auch die Zukunft euch bekandt machen. Er wird für meine Ehre sorgen, denn von mir wird er lernen was er euch sagen soll. Alles was der Vater hat, ist Mein. Darum sagte ich, er wird von mir lernen was er euch lehren soll. („Nicht ist die Meinung, will Jesus sagen, als wenn ich, ohne Gottes, meines Vaters, Willen etwas unternehme u. s. f.[“] Kapitel 12, 49. 50.[)]
{vers 16–22.} Nur noch eine kurze Zeit, und ihr werdet mich nicht sehen. Und denn, abermahls eine kurze Zeit, so werdet ihr mich zum Vater gehen sehen. (gen Himmel fahren. Am folgenden Tage starb er. Und vierzig Tage nach seiner Auferstehung, sahen sie ihn gen Himmel fahren. Apostelgesch. 1, 1 f.) – Da sprachen einige seiner Jünger zu einander, was ist das was Er saget, in kurzer Zeit werdet ihr mich nicht sehen, und abermahls nach kurzer Zeit werdet ihr mich sehen, und daß ich zum Vater gehe? Was ist das? Die kurze Zeit? wir wissen nicht was er sagen will. Jesus aber wuste es, daß sie ihn fragen wolten, und sprach zu ihnen, ihr redet davon daß ich gesagt, eine kurze Zeit, und ihr werdet mich nicht sehen; und abermahls eine kurze Zeit, so werdet ihr mich sehen. Ich versichre euch, ihr werdet wehklagen; die Welt aber wird sich freuen. Ja! ihr wer|c657|det traurig seyn, aber eure Traurigkeit, wird euch Freude werden. [(]Denn, der Todt Jesu war der Grund ihres Glücks. Johannis 14, 1–3. 28 f.) Eine Frau, wenn sie gebären soll, ist niedergeschlagen, weil ihre Zeit da ist. Wenn sie aber das Kind gebohren hat, so denkt sie nicht mehr an den Schmerz, über der Freude, daß sie einen Menschen gebohren hat. So auch ihr. Jezo seyd ihr traurig. Aber ich werde euch wieder sehen; und dann wird sich euer Herz freuen. Und diese Freude wird euch nichts mehr rauben. Und alsdenn werdet ihr mich nicht mehr fragen dürfen. („Froh werdet ihr seyn, weil euch alsdenn, die Natur und Absicht meines Todes recht bekandt seyn wird.“){vers 16–22.} Nur noch eine kurze Zeit, und ihr werdet mich nicht sehen. Und denn, abermahls eine kurze Zeit, so werdet ihr mich zum Vater gehen sehen. (gen Himmel fahren. Am folgenden Tage starb er. Und vierzig Tage nach seiner Auferstehung, sahen sie ihn gen Himmel fahren. Apostelgesch. 1, 1 f.) – Da sprachen einige seiner Jünger zu einander, was ist das was Er saget, in kurzer Zeit werdet ihr mich nicht sehen, und abermahls nach kurzer Zeit werdet ihr mich sehen, und daß ich zum Vater gehe? Was ist das? Die kurze Zeit? wir wissen nicht was er sagen will. Jesus aber wuste es, daß sie ihn fragen wolten, und sprach zu ihnen, ihr redet davon daß ich gesagt, eine kurze Zeit, und ihr werdet mich nicht sehen; und abermahls eine kurze Zeit, so werdet ihr mich sehen. Ich versichre euch, ihr werdet wehklagen; die Welt aber wird sich freuen. Ja! ihr wer|c657|det traurig seyn, aber eure Traurigkeit, wird euch Freude werden. [(]Denn, der Todt Jesu war der Grund ihres Glücks. Johannis 14, 1–3. 28 f.) Eine Frau, wenn sie gebären soll, ist niedergeschlagen, weil ihre Zeit da ist. Wenn sie aber das Kind gebohren hat, so denkt sie nicht mehr an den Schmerz, über der Freude, daß sie einen Menschen gebohren hat. So auch ihr. Jezo seyd ihr traurig. Aber ich werde euch wieder sehen; und dann wird sich euer Herz freuen. Und diese Freude wird euch nichts mehr rauben. Und alsdenn werdet ihr mich nicht mehr fragen dürfen. („Froh werdet ihr seyn, weil euch alsdenn, die Natur und Absicht meines Todes recht bekandt seyn wird.“)
{vers 23–32.} Ich versichre euch, was ihr von dem Vater für mich bitten werdet; das wird Er euch geben. Bisher habt ihr nichts für mich gebeten. Bittet, und ihr werdet zu eurer grossen Freude, es empfangen. (Siehe Kapitel 14, 12 f.) Das alles sage ich euch in dunkeln Sprüchen. (Der Sinn ist: [„]Meine obgleich verständliche Reden sind euch jezo noch, Rätsel“) Aber es kommt die Zeit, wo ich nicht mehr durch dunkle Sprüche mit euch reden, sondern euch von meinem Vater ganz deutlich sprechen werde. („wo euch das, was ihr jezo nicht verstehet, deutlich seyn wird.“) Alsdenn werdet ihr für mich bitten. Und ich darf es euch nicht anfüren, daß ich beim Vater für euch bitten will, denn er selbst, der Vater liebt euch; weil ihr mich liebet, und |c658| mir als einem Gesandten Gottes glaubet. Vom Vater bin ich ausgegangen, und in die Welt gekommen. Wiederum verlasse ich die Welt, und gehe zum Vater. – Da sprachen seine Jünger. Jezt redest du ganz deutlich. Jezt sehen wir, daß du alles weißt; denn du bedarfst nicht, daß man dich erst befrage. („du weist die Gedanken. Man darf sie nicht erst dir durch Worte entdecken.[“] Siehe vers 19, wo Jesus der Frage seiner Apostel zuvorkam.) Darum glauben wir, daß du Gottes Gesandter bist. Jesus antwortete; Glaubet ihr das? Es komt eine Zeit, und sie ist schon da, wo ihr euch, ein jeder in seine Heimath, zerstreuen, und mich alleine lassen werdet. Aber ich – bin nie alleine: denn mein Vater ist bei mir.{vers 23–32.} Ich versichre euch, was ihr von dem Vater für mich bitten werdet; das wird Er euch geben. Bisher habt ihr nichts für mich gebeten. Bittet, und ihr werdet zu eurer grossen Freude, es empfangen. (Siehe Kapitel 14, 12 f.) Das alles sage ich euch in dunkeln Sprüchen. (Der Sinn ist: [„]Meine obgleich verständliche Reden sind euch jezo noch, Rätsel“) Aber es kommt die Zeit, wo ich nicht mehr durch dunkle Sprüche mit euch reden, sondern euch von meinem Vater ganz deutlich sprechen werde. („wo euch das, was ihr jezo nicht verstehet, deutlich seyn wird.“) Alsdenn werdet ihr für mich bitten. Und ich darf es euch nicht anfüren, daß ich beim Vater für euch bitten will, denn er selbst, der Vater liebt euch; weil ihr mich liebet, und |c658| mir als einem Gesandten Gottes glaubet. Vom Vater bin ich ausgegangen, und in die Welt gekommen. Wiederum verlasse ich die Welt, und gehe zum Vater. – Da sprachen seine Jünger. Jezt redest du ganz deutlich. Jezt sehen wir, daß du alles weißt; denn du bedarfst nicht, daß man dich erst befrage. („du weist die Gedanken. Man darf sie nicht erst dir durch Worte entdecken.[“] Siehe vers 19, wo Jesus der Frage seiner Apostel zuvorkam.) Darum glauben wir, daß du Gottes Gesandter bist. Jesus antwortete; Glaubet ihr das? Es komt eine Zeit, und sie ist schon da, wo ihr euch, ein jeder in seine Heimath, zerstreuen, und mich alleine lassen werdet. Aber ich – bin nie alleine: denn mein Vater ist bei mir.
{v. 33.} Das habe ich euch gesagt, damit ihr meinetwegen ruhig seyd. In der Welt, erwartet euch Traurigkeit. Aber Getrost! Ich besiege die Welt. (
Siehe vers 20 f. „Mein Todt wird euch betrüben. Aber ich lebe wieder.“) –
{Kap. 17, 1.} So weit die Reden Jesu!{v. 33.} Das habe ich euch gesagt, damit ihr meinetwegen ruhig seyd. In der Welt, erwartet euch Traurigkeit. Aber Getrost! Ich besiege die Welt. (
Siehe vers 20 f. „Mein Todt wird euch betrüben. Aber ich lebe wieder.“) –
{Kap. 17, 1.} So weit die Reden Jesu!
Man kan die
Absichten Jesu, bei diesen
Abschieds-Reden an seine Apostel nicht verkennen. Der aufmerksahme Leser fület sie. Sie sind folgende
drei.
Zuerst; sie von dem Vorurtheil, in Absicht Seines Reichs, als er sey ein irrdischer Monarch, abzufüren. Dies thut Er; durch die sinbildliche Handlung des
Fußwaschens,
Kapit. 13, 1–20; und durch die ausdrückliche Ankündigung der Trübsahle, die auf sie warteten.
Kapit. 16, 1–3. 15, 18–21.
–
Die Apostel waren,
|c659| wie alle Juden,
{1 Thes. 2, 15.} voll von Nationalhaß, Partheien Geist, und Haabsucht. Davon nun sucht sie, ihr sterbender Freund abzuziehen, und ihnen
Seinen Geist,
eine Allgemeine, Thätige, Grosmütige, und Unveränderliche Menschenliebe einzuflössen. Dahin zielen die öfteren, und tief eindringenden Ermahnungen,
Kapitel 13, 34. 35.
Kap. 14, 15–21. 22–24.
Kap. 15, 1–17. –
Endlich wolte Er
sie mit getrostem frohem Muth beleben.
Kapit. 14, 1–27.
Kap. 16, 33. Zu dem Ende verspricht Er ihnen die Wunder-Gaben des
heiligen Geistes.
Kapitel 14, 12–14. 16–18. 26.
Kap. 15, 26. 27.
Kap. 16, 7–15. 23–28. Dies sind auch die Haupt-Stellen, von der Inspiration der Apostel. Der heilige Geist, werde sie alles Nötige lehren; sie auch so gar an alles von
Jesu gelernte erinnern; ihnen die Zukunft entdecken; sie in allem was die Religion angehet,
Untrüglich machen; und mit Kraft, Wunder zu thun ausrüsten.
Er versichert sie überdem, von der genauesten Aufsicht, und
Vaterliebe des Allmächtigen.
Kapitel 14, 1. 23. 24.
Kapit. 15, 1. 2.
Kap. 16, 27. Und welche entzückende Aussichten eröfnet er ihnen, und allen Redlichen, jenseits des Grabes! So klar, so mächtig vergewissert er sie, und alle Fromme, von einer
seeligen Ewigkeit; daß man nichts kräftigers, für die Beruhigung und Veredlung menschlicher Seelen ersinnen kan, als folgende Stellen:
Kapit. 14, 1–3. 19. 23.
Kap. 16, 33.
Man kan die
Absichten Jesu, bei diesen
Abschieds-Reden an seine Apostel nicht verkennen. Der aufmerksahme Leser fület sie. Sie sind folgende
drei.
Zuerst; sie von dem Vorurtheil, in Absicht Seines Reichs, als er sey ein irrdischer Monarch, abzufüren. Dies thut Er; durch die sinbildliche Handlung des
Fußwaschens,
Kapit. 13, 1–20; und durch die ausdrückliche Ankündigung der Trübsahle, die auf sie warteten.
Kapit. 16, 1–3. 15, 18–21.
–
Die Apostel waren,
|c659| wie alle Juden,
{1 Thes. 2, 15.} voll von Nationalhaß, Partheien Geist, und Haabsucht. Davon nun sucht sie, ihr sterbender Freund abzuziehen, und ihnen
Seinen Geist,
eine Allgemeine, Thätige, Grosmütige, und Unveränderliche Menschenliebe einzuflössen. Dahin zielen die öfteren, und tief eindringenden Ermahnungen,
Kapitel 13, 34. 35.
Kap. 14, 15–21. 22–24.
Kap. 15, 1–17. –
Endlich wolte Er
sie mit getrostem frohem Muth beleben.
Kapit. 14, 1–27.
Kap. 16, 33. Zu dem Ende verspricht Er ihnen die Wunder-Gaben des
heiligen Geistes.
Kapitel 14, 12–14. 16–18. 26.
Kap. 15, 26. 27.
Kap. 16, 7–15. 23–28. Dies sind auch die Haupt-Stellen, von der Inspiration der Apostel. Der heilige Geist, werde sie alles Nötige lehren; sie auch so gar an alles von
Jesu gelernte erinnern; ihnen die Zukunft entdecken; sie in allem was die Religion angehet,
Untrüglich machen; und mit Kraft, Wunder zu thun ausrüsten.
Er versichert sie überdem, von der genauesten Aufsicht, und
Vaterliebe des Allmächtigen.
Kapitel 14, 1. 23. 24.
Kapit. 15, 1. 2.
Kap. 16, 27. Und welche entzückende Aussichten eröfnet er ihnen, und allen Redlichen, jenseits des Grabes! So klar, so mächtig vergewissert er sie, und alle Fromme, von einer
seeligen Ewigkeit; daß man nichts kräftigers, für die Beruhigung und Veredlung menschlicher Seelen ersinnen kan, als folgende Stellen:
Kapit. 14, 1–3. 19. 23.
Kap. 16, 33.
Die Apostel waren damahls noch, nicht allein sehr unwissend, sondern auch voll von den unge|c660|reimten Vorurtheilen ihrer Nation. Sie unterbrachen den Vortrag ihres Lehrers, durch kindische Fragen. Mit einer nicht zu ermüdenden Geduld, mit so bewundernswürdiger Herablassung, als unerschöpflicher Sanftmuth, flösset ihnen Jesus, gleich Kindern, die Milch ein die ihrer Schwäche angemessen war; und beschäftiget sich mit Beantwortung und Widerlegung ihrer seltsamen Fragen und Einfälle. In Reden an solche Zuhörer kan man wohl nicht, Meisterstücke der Beredsamkeit erwarten. Sie sind mehr – Gespräche mit Kindern, als Reden an Männer.Die Apostel waren damahls noch, nicht allein sehr unwissend, sondern auch voll von den unge|c660|reimten Vorurtheilen ihrer Nation. Sie unterbrachen den Vortrag ihres Lehrers, durch kindische Fragen. Mit einer nicht zu ermüdenden Geduld, mit so bewundernswürdiger Herablassung, als unerschöpflicher Sanftmuth, flösset ihnen Jesus, gleich Kindern, die Milch ein die ihrer Schwäche angemessen war; und beschäftiget sich mit Beantwortung und Widerlegung ihrer seltsamen Fragen und Einfälle. In Reden an solche Zuhörer kan man wohl nicht, Meisterstücke der Beredsamkeit erwarten. Sie sind mehr – Gespräche mit Kindern, als Reden an Männer.
Aber! welch ein Charakter! Was für eine Seelen-Grösse, drükt sich hier aus! Und begeistert den Leser! Solche Felsenfeste unwandelbare Zuversicht, und Vertrauen auf
Gott! Die Herablassung, Gelassenheit, und Sanftmuth, womit Er, die abgeschmackten Fragen und Einwendungen anhöret, aufnimt, zergliedert, widerlegt! Das liebesvolle Herz gegen seine Mörder, die Juden! Die zärtliche Liebe des Menschen-Geschlechts! – Und, wenn das
Erhaben ist, was die Seele zu Grossen, Edlen Empfindungen
und Gesinnungen emporhebt; so haben alle Bücher in der Welt, keine solche Beispiele davon aufzuweisen, als man in diesen Gesprächen findet.
Aber! welch ein Charakter! Was für eine Seelen-Grösse, drükt sich hier aus! Und begeistert den Leser! Solche Felsenfeste unwandelbare Zuversicht, und Vertrauen auf
Gott! Die Herablassung, Gelassenheit, und Sanftmuth, womit Er, die abgeschmackten Fragen und Einwendungen anhöret, aufnimt, zergliedert, widerlegt! Das liebesvolle Herz gegen seine Mörder, die Juden! Die zärtliche Liebe des Menschen-Geschlechts! – Und, wenn das
Erhaben ist, was die Seele zu Grossen, Edlen Empfindungen
und Gesinnungen emporhebt; so haben alle Bücher in der Welt, keine solche Beispiele davon aufzuweisen, als man in diesen Gesprächen findet.
{Kap. 13, 1–3 16, 28.} Jesus wuste, daß die Stunde da sey, aus der Welt – – zum Vater zu gehen! Daß Er von Gott gekommen und – zu Gott gehe. – Dies erhebet die Seele über alle Schrecken des Todes. Macht ihr den Todt Erfreulich. Und stärket sie dadurch, zu den Edelsten Thaten.{Kap. 13, 1–3 16, 28.} Jesus wuste, daß die Stunde da sey, aus der Welt – – zum Vater zu gehen! Daß Er von Gott gekommen und – zu Gott gehe. – Dies erhebet die Seele über alle Schrecken des Todes. Macht ihr den Todt Erfreulich. Und stärket sie dadurch, zu den Edelsten Thaten.
|c661| {Kapit. 13, 27.} Was du thun wilst, das thue bald. – So kan nur die reinste Unschuld sprechen! Mit einer zärtlichen Freundschaft erinnert Er, den Verräter an die Schwärze seiner That. Aber mit dem Bewustseyn der reinsten Unschuld, verachtet Er seine boshaften Anschläge. |c661| {Kapit. 13, 27.} Was du thun wilst, das thue bald. – So kan nur die reinste Unschuld sprechen! Mit einer zärtlichen Freundschaft erinnert Er, den Verräter an die Schwärze seiner That. Aber mit dem Bewustseyn der reinsten Unschuld, verachtet Er seine boshaften Anschläge.
{Kapit. 13, 33–35.} Kinder! Nur noch eine kleine Zeit bin ich bei euch. Ich gehe nun hin zum Tode. Jezo sage ich euch, liebet euch unter einander. Wie voll muste die Seele Jesu, von Menschenliebe seyn: da dieser Gedanke alle die Empfindungen seines schon daseynden Todes verdrängte; ihn in den lezten Augenblicken so ganz einnahm und beschäftigte; da Er dieses Gesez der Menschenliebe, seinen Freunden als die theureste Erbschaft hinterlies!{Kapit. 13, 33–35.} Kinder! Nur noch eine kleine Zeit bin ich bei euch. Ich gehe nun hin zum Tode. Jezo sage ich euch, liebet euch unter einander. Wie voll muste die Seele Jesu, von Menschenliebe seyn: da dieser Gedanke alle die Empfindungen seines schon daseynden Todes verdrängte; ihn in den lezten Augenblicken so ganz einnahm und beschäftigte; da Er dieses Gesez der Menschenliebe, seinen Freunden als die theureste Erbschaft hinterlies!
{Kapit. 14, 1–3[.] 23} In meines Vaters Hause sind viel Wohnungen. Ich gehe hin, euch eine Stelle zu bereiten. Bald komme ich wieder, und nehme euch zu mir in den Himmel. Wer mich liebet, der lebt nach meiner Religion. Und den wird mein Vater lieben. Und wir werden zum Vater kommen und bei Ihm wohnen! – – – Unerschöpfliche Quelle von Trost! Und Kraft zur Tugend! Und süssester, edelster Freude!{Kapit. 14, 1–3[.] 23} In meines Vaters Hause sind viel Wohnungen. Ich gehe hin, euch eine Stelle zu bereiten. Bald komme ich wieder, und nehme euch zu mir in den Himmel. Wer mich liebet, der lebt nach meiner Religion. Und den wird mein Vater lieben. Und wir werden zum Vater kommen und bei Ihm wohnen! – – – Unerschöpfliche Quelle von Trost! Und Kraft zur Tugend! Und süssester, edelster Freude!
{Kapit. 15, 1. 2} Ich bin der Weinstock, und mein Vater der Weingärtner. Einen jeden Reben, der nicht Frucht bringt, thut Er weg. Aber den fruchtbahren säubert Er, daß er immer noch mehr Früchte trage. – – Schrecklich für die Mund-Christen! Aber desto Herzstärkender, und Seel-erhebender für Rechtschaffene Seelen!{Kapit. 15, 1. 2} Ich bin der Weinstock, und mein Vater der Weingärtner. Einen jeden Reben, der nicht Frucht bringt, thut Er weg. Aber den fruchtbahren säubert Er, daß er immer noch mehr Früchte trage. – – Schrecklich für die Mund-Christen! Aber desto Herzstärkender, und Seel-erhebender für Rechtschaffene Seelen!
|c662| {Kapit. 15, 8.} Dadurch wird – Gott geehret, – wenn ihr viel Früchte bringet! – Ein Geschöpf, den Unendlichen Ehren? Ja; denn jede christliche Tugendthat, ist Gemeinnüzig, gereicht zur Beglückung der Menschen Gottes. – Sehet hier, die Alleredelste Ehrbegierde! |c662| {Kapit. 15, 8.} Dadurch wird – Gott geehret, – wenn ihr viel Früchte bringet! – Ein Geschöpf, den Unendlichen Ehren? Ja; denn jede christliche Tugendthat, ist Gemeinnüzig, gereicht zur Beglückung der Menschen Gottes. – Sehet hier, die Alleredelste Ehrbegierde!
{Kapit. 15, 22–27. vergl. Kapit. 16, 1–3. 8–11} Hätte ich nicht die Juden unterrichtet, und durch Wunder überzeugt: so wäre ihre Verwerfung meiner Religion, nicht Strafbahr. – Ich werde den heiligen Geist senden, der soll sie überzeugen. – – Also, nicht blinden Glauben fordert Jesus. – Auch die Menschen, welche von der christlichen Religion nichts wissen, können seelig werden. – Und alle Bosheit der damahligen Juden, will Jesus damit vergelten, daß er immer noch kräftiger an ihrer Besserung und Beglückung arbeitet.{Kapit. 15, 22–27. vergl. Kapit. 16, 1–3. 8–11} Hätte ich nicht die Juden unterrichtet, und durch Wunder überzeugt: so wäre ihre Verwerfung meiner Religion, nicht Strafbahr. – Ich werde den heiligen Geist senden, der soll sie überzeugen. – – Also, nicht blinden Glauben fordert Jesus. – Auch die Menschen, welche von der christlichen Religion nichts wissen, können seelig werden. – Und alle Bosheit der damahligen Juden, will Jesus damit vergelten, daß er immer noch kräftiger an ihrer Besserung und Beglückung arbeitet.
{Kapit. 16, 20.} Ihr werdet wehklagen. Aber, – selbst eure Traurigkeit, wird für euch Freude werden. – Denn, denen die Gott lieben, ist auch das Bitterste, Wohlthat. Römer 8, 28.{Kapit. 16, 20.} Ihr werdet wehklagen. Aber, – selbst eure Traurigkeit, wird für euch Freude werden. – Denn, denen die Gott lieben, ist auch das Bitterste, Wohlthat. Römer 8, 28.
{Kapit. 16, 32.} Ihr werdet alle, mich verlassen. Aber ich bin nie alleine. Denn, mein Vater ist bei mir. – Der redliche Christ ist Unverlezlich für Alles. Erhaben über Alles. Herr über Alles. 1 Korinther 3, 21–23. – u. s. f.{Kapit. 16, 32.} Ihr werdet alle, mich verlassen. Aber ich bin nie alleine. Denn, mein Vater ist bei mir. – Der redliche Christ ist Unverlezlich für Alles. Erhaben über Alles. Herr über Alles. 1 Korinther 3, 21–23. – u. s. f.
|c663| Uebersezung des Feierlichen Abschieds-Gebets Jesu, für seine Erlösete, – Alle Menschen.
Man pflegt es das
hohepriesterliche Gebet zu nennen. – Er hat es, unmittelbahr vor seinem Hingange nach
Getsemane zum Leiden, ausgesprochen. Siehe
Kap. 18, 1.
Man pflegt es das
hohepriesterliche Gebet zu nennen. – Er hat es, unmittelbahr vor seinem Hingange nach
Getsemane zum Leiden, ausgesprochen. Siehe
Kap. 18, 1.
Johannis 17.
Erster Theil des Gebets.
Jesus betet, für sich selbst, um Ehrenvolle Vollendung seines grossen Geschäftes der Welt-Beglückung. vers 1–5.
{vers 1–5.} Auch hob Jesus seine Augen auf gen Himmel, und sprach. – Nämlich in Gegenwart seiner Apostel. Kapit. 18, 1. Für diese streuet Er hier, Lehren ein, in Form des Gebets gekleidet, um sie desto tiefer einzuprägen. z. E. v. 3. – Vater! Die Leidens-Stunde ist da. Verherrliche deinen Sohn, damit dein Sohn, dich auch verherrliche. („Hilf mir, das dich so sehr verherrlichende Werk, glücklich vollenden!“ Dieses Werk beschreibt er nun so gleich) – Denn du hast ihm die Macht über alle Menschen gegeben, damit er jedem, den du ihm anvertrauet, ein Ewiges Glück verschaffe. (Das Ganze Menschen-Geschlecht be |c664|glücke. S. 2, 10–Ende) Das ist aber der Weg zu dem Ewigen Glück; daß sie dich, den Allertreuesten Gott, und deinen Gesandten, Jesum den Welt-Erlöser lieben. Ich habe dich auf der Erde verherrlichet, das Geschäfte habe ich ausgerichtet, das du mir aufgetragen. („Ja! du hast mich erhöret. Schon sehe ich im Geist, mich am Ende dieses grossen Werks.“) – Und nun gieb mir die Herrlichkeit bei dir, die ich schon bei dir genoß, ehe die Welt war.{vers 1–5.} Auch hob Jesus seine Augen auf gen Himmel, und sprach. – Nämlich in Gegenwart seiner Apostel. Kapit. 18, 1. Für diese streuet Er hier, Lehren ein, in Form des Gebets gekleidet, um sie desto tiefer einzuprägen. z. E. v. 3. – Vater! Die Leidens-Stunde ist da. Verherrliche deinen Sohn, damit dein Sohn, dich auch verherrliche. („Hilf mir, das dich so sehr verherrlichende Werk, glücklich vollenden!“ Dieses Werk beschreibt er nun so gleich) – Denn du hast ihm die Macht über alle Menschen gegeben, damit er jedem, den du ihm anvertrauet, ein Ewiges Glück verschaffe. (Das Ganze Menschen-Geschlecht be |c664|glücke. S. 2, 10–Ende) Das ist aber der Weg zu dem Ewigen Glück; daß sie dich, den Allertreuesten Gott, und deinen Gesandten, Jesum den Welt-Erlöser lieben. Ich habe dich auf der Erde verherrlichet, das Geschäfte habe ich ausgerichtet, das du mir aufgetragen. („Ja! du hast mich erhöret. Schon sehe ich im Geist, mich am Ende dieses grossen Werks.“) – Und nun gieb mir die Herrlichkeit bei dir, die ich schon bei dir genoß, ehe die Welt war.
Zweiter Theil des Gebets.
Bitte für die Apostel, und ihre allerersten Schüler.
Beide waren die ersten Prediger des Christenthums. Also hieng von ihrem Betragen, das Schicksahl der ganzen Religion ab. vers 6–23.Beide waren die ersten Prediger des Christenthums. Also hieng von ihrem Betragen, das Schicksahl der ganzen Religion ab. vers 6–23.
{vers 6–10.} Ich habe dich denen bekandt gemacht, die du mir aus den Juden, (der Welt)
gegeben. (zu Lehrern meiner Religion angewiesen.)
Sie sind dein. („
Das
Werkzeug, wodurch du die Erleuchtung und Besserung der Welt ausrichten wilst.[“] Siehe vers 8.
18. 20 f.)
Und mir hast du sie gegeben. (zu Lehrern meiner Religion
|c665| bestimt)
Sie aber haben deine Religion angenommen. Sie sind überzeugt, daß alles, was du mir gegeben, von dir ist, daß ich sie nichts, als deine Aufträge gelehret. Diese haben sie angenommen, und zuverlässig erkant, daß ich von dir gekommen, und geglaubt daß du mich gesandt hast. Für sie bitte ich. Nicht für die Welt bitte ich; (die ungläubige Juden. Der Sinn ist „Das was ich hier erflehe, gehet sie meine Apostel, und Lehrer, eigentlich an.“
Siehe
vers 20. f. 23. f.
Lucä 23, 34.)
sondern für sie, die du mir angewiesen; denn sie sind dein. („deine Werkzeuge zur Belehrung der Welt.“)
Aller Meinige ist dein, und das Deinige, mein: darum werde ich durch sie verherrlichet. („
Ich lehre nichts, als was du mir aufgetragen. Darum ist meine Verherrlichung gewiß.[“] S.
vers 17. 18.[)]
{vers 6–10.} Ich habe dich denen bekandt gemacht, die du mir aus den Juden, (der Welt)
gegeben. (zu Lehrern meiner Religion angewiesen.)
Sie sind dein. („
Das
Werkzeug, wodurch du die Erleuchtung und Besserung der Welt ausrichten wilst.[“] Siehe vers 8.
18. 20 f.)
Und mir hast du sie gegeben. (zu Lehrern meiner Religion
|c665| bestimt)
Sie aber haben deine Religion angenommen. Sie sind überzeugt, daß alles, was du mir gegeben, von dir ist, daß ich sie nichts, als deine Aufträge gelehret. Diese haben sie angenommen, und zuverlässig erkant, daß ich von dir gekommen, und geglaubt daß du mich gesandt hast. Für sie bitte ich. Nicht für die Welt bitte ich; (die ungläubige Juden. Der Sinn ist „Das was ich hier erflehe, gehet sie meine Apostel, und Lehrer, eigentlich an.“
Siehe
vers 20. f. 23. f.
Lucä 23, 34.)
sondern für sie, die du mir angewiesen; denn sie sind dein. („deine Werkzeuge zur Belehrung der Welt.“)
Aller Meinige ist dein, und das Deinige, mein: darum werde ich durch sie verherrlichet. („
Ich lehre nichts, als was du mir aufgetragen. Darum ist meine Verherrlichung gewiß.[“] S.
vers 17. 18.[)]
{vers 11–19. } Ich bleibe nicht mehr in der Welt: sie aber bleiben in der Welt, wenn ich zu dir gehe. Ehrwürdiger Vater! Bewahre sie bei dir; sie die du mir gegeben hast, daß sie Einig sind, so wie wir. So lange ich bei ihnen in der Welt war, habe ich sie bei dir erhalten. Die du mir angewiesen hast, habe ich bewahret. Keiner von ihnen ist verlohren gegangen, als der Verlohrne; (der Unglückliche)
welcher die Schrift erfüllet. Jezo aber gehe ich zu dir, und sage dieses noch in der Welt, damit sie meine Freude über sie nicht vereiteln. Ich habe sie deine Religion gelehret: darum hasset sie die Welt, weil |c666| sie nicht von der Welt sind, so wie auch ich nicht von der Welt bin. Nicht bitte ich, daß du sie aus der Welt nämest, sondern daß du sie vor der Sünde schüzest. Sie sind nicht von der Welt, so wie auch ich, nicht von der Welt bin. Weihe sie ein für deine Wahrheit. Deine Religion, die ich predige, ist diese Wahrheit. („
Mache sie geschickt Lehrer deiner Religion zu seyn.“)
Wie du mich in die Welt gesandt hast, so sende auch ich sie in die Welt. Ich weihe mich für sie; damit auch sie wirklich eingeweihet seyn. [(]„
Ich habe das Amt des Lehrers bei ihnen übernommen, um sie zu Lehrern der Welt zu bereiten.“)
{vers 11–19. } Ich bleibe nicht mehr in der Welt: sie aber bleiben in der Welt, wenn ich zu dir gehe. Ehrwürdiger Vater! Bewahre sie bei dir; sie die du mir gegeben hast, daß sie Einig sind, so wie wir. So lange ich bei ihnen in der Welt war, habe ich sie bei dir erhalten. Die du mir angewiesen hast, habe ich bewahret. Keiner von ihnen ist verlohren gegangen, als der Verlohrne; (der Unglückliche)
welcher die Schrift erfüllet. Jezo aber gehe ich zu dir, und sage dieses noch in der Welt, damit sie meine Freude über sie nicht vereiteln. Ich habe sie deine Religion gelehret: darum hasset sie die Welt, weil |c666| sie nicht von der Welt sind, so wie auch ich nicht von der Welt bin. Nicht bitte ich, daß du sie aus der Welt nämest, sondern daß du sie vor der Sünde schüzest. Sie sind nicht von der Welt, so wie auch ich, nicht von der Welt bin. Weihe sie ein für deine Wahrheit. Deine Religion, die ich predige, ist diese Wahrheit. („
Mache sie geschickt Lehrer deiner Religion zu seyn.“)
Wie du mich in die Welt gesandt hast, so sende auch ich sie in die Welt. Ich weihe mich für sie; damit auch sie wirklich eingeweihet seyn. [(]„
Ich habe das Amt des Lehrers bei ihnen übernommen, um sie zu Lehrern der Welt zu bereiten.“)
{vers 20. 21.} Nicht aber für sie allein bitte ich, sondern auch für diejenigen, die durch ihren Unterricht an mich glauben werden: (ihre ersten, unmittelbahren Schüler) daß sie alle, Einig seyn. Wie du mein Freund bist, und ich der deinige: daß auch sie, durch uns („aus Gehorsam gegen meine Religion die ich sie in deinem Nahmen gelehret.[“] vers 6. f.) Einig seyn. So wird die Welt sehen, daß du mich gesandt hast.{vers 20. 21.} Nicht aber für sie allein bitte ich, sondern auch für diejenigen, die durch ihren Unterricht an mich glauben werden: (ihre ersten, unmittelbahren Schüler) daß sie alle, Einig seyn. Wie du mein Freund bist, und ich der deinige: daß auch sie, durch uns („aus Gehorsam gegen meine Religion die ich sie in deinem Nahmen gelehret.[“] vers 6. f.) Einig seyn. So wird die Welt sehen, daß du mich gesandt hast.
{vers 22. 23.} Die Macht (Wunder zu thun) die du mir gegeben, werde ich ihnen geben, damit sie Einig seyn, wie wir es sind. (Kapitel 14, 12. Marci 16, 15 f.) Ich mit ihnen, und du mit mir („ich bin ihr Freund, wie du der meinige.“[)] damit sie in vollkommenster Einigkeit le|c667|ben. So wird die Welt überzeugt werden, daß du mich gesandt hast, und sie liebest wie du mich liebest. – ([„]Denn, von der Einigkeit der Apostel und ihrer ersten Schüler, hieng der ganze Fortgang der Religion ab.“){vers 22. 23.} Die Macht (Wunder zu thun) die du mir gegeben, werde ich ihnen geben, damit sie Einig seyn, wie wir es sind. (Kapitel 14, 12. Marci 16, 15 f.) Ich mit ihnen, und du mit mir („ich bin ihr Freund, wie du der meinige.“[)] damit sie in vollkommenster Einigkeit le|c667|ben. So wird die Welt überzeugt werden, daß du mich gesandt hast, und sie liebest wie du mich liebest. – ([„]Denn, von der Einigkeit der Apostel und ihrer ersten Schüler, hieng der ganze Fortgang der Religion ab.“)
Jesus erbittet hier den Aposteln und ersten Lehrern: 1) Einigkeit und Beständigkeit in der Religion. vers 7–12. 20–23, 2) Geschick zum Vortrage v. 17. 3) Exemplarischen Wandel. v. 15. 16. Dies alles war bei den Ersten Lehrern des Christenthums, ganz vorzüglich Unentbehrlich.Jesus erbittet hier den Aposteln und ersten Lehrern: 1) Einigkeit und Beständigkeit in der Religion. vers 7–12. 20–23, 2) Geschick zum Vortrage v. 17. 3) Exemplarischen Wandel. v. 15. 16. Dies alles war bei den Ersten Lehrern des Christenthums, ganz vorzüglich Unentbehrlich.
Dritter Theil des Gebets.
Er betet für alle Menschen; als Seine Erlösete. vers 24.
{v. 24.} Vater! Die du mir übergeben hast, (das ist, alle Menschen, das ganze Menschen-Geschlecht: Siehe vers 2 vergl. Hebräer 2, 10–Ende) ich bitte, daß wo ich bin, auch sie bei mir seyn. Daß sie meine Herrlichkeit geniessen die du mir gegeben hast. Denn du liebtest mich, vor Bildung der Welt. („Daß sie alle, jeder Mensch, zur Seeligkeit deines Himmels kommen.“ – Wie würdig dem Welt-Heilande!){v. 24.} Vater! Die du mir übergeben hast, (das ist, alle Menschen, das ganze Menschen-Geschlecht: Siehe vers 2 vergl. Hebräer 2, 10–Ende) ich bitte, daß wo ich bin, auch sie bei mir seyn. Daß sie meine Herrlichkeit geniessen die du mir gegeben hast. Denn du liebtest mich, vor Bildung der Welt. („Daß sie alle, jeder Mensch, zur Seeligkeit deines Himmels kommen.“ – Wie würdig dem Welt-Heilande!)
|c668| Schluß.
Er kehret zurück zu seinen Aposteln. vers 25. 26.
{vers 25. 26.} Gütiger Vater! Die Welt ehret dich nicht. Ich aber ehre dich. Auch diese (hier zeigte Er mit der Hand auf seine Freunde) wissen, daß du mich gesandt hast. Ich habe sie, dich kennen gelehret; und werde sie es ferner lehren: damit du sie liebest, wie du mich liebest. Darum werde ich bei ihnen seyn. („sie noch ferner unterrichten.[“] Siehe den Anfang dieses Verses.){vers 25. 26.} Gütiger Vater! Die Welt ehret dich nicht. Ich aber ehre dich. Auch diese (hier zeigte Er mit der Hand auf seine Freunde) wissen, daß du mich gesandt hast. Ich habe sie, dich kennen gelehret; und werde sie es ferner lehren: damit du sie liebest, wie du mich liebest. Darum werde ich bei ihnen seyn. („sie noch ferner unterrichten.[“] Siehe den Anfang dieses Verses.)