<div type="chapter" id="gr_chapter_i">
  <head id="gr_I_head"><choice>
      <orig><pb edRef="#b" n="6"/>
        <pb edRef="#c" n="9"/>
        <pb edRef="#d" n="9"/> Religion, Offenbarung <app>
          <lem>und</lem>
          <rdg wit="#a" type="typo-correction"><choice>
              <sic>nnd</sic>
              <corr type="editorial">und</corr>
            </choice></rdg>
        </app> Bibel <app>
          <lem><ref type="note" target="#gr_I_note">*)</ref></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app>.</orig>
      <supplied reason="toc-title">I. Religion, Offenbarung und Bibel</supplied>
      <supplied reason="column-title">I. Religion, Offenbarung und
                            Bibel</supplied>
    </choice>
  </head>
  <div type="section-group" id="gr_I_A">
    <app>
      <lem><note id="gr_I_note" place="bottom">*) <app>
            <lem>a.</lem>
            <rdg wit="#b" type="om"/>
          </app> Mit diesem Abschnitte, auf welchen sich die Ueberzeugung von der
                            Richtigkeit aller im Folgenden aus der Bibel zu führenden <index indexName="subjects-index">
            <term>Beweise</term>
          </index>Beweise gründet, machen wir den <app>
            <lem><hi>Anfang</hi>.</lem>
            <rdg wit="#d" type="v"><hi>Anfang</hi><supplied>.</supplied></rdg>
          </app>
          <app>
            <lem>b.</lem>
            <rdg wit="#b" type="om"/>
          </app> Bey dem <hi>Unterricht der Jugend</hi> hingegen muß man diese
                            Materie so lange versparen, bis die Lehrlinge schon die christliche
                            Religion, ihrem Inhalt und ihrer vortrefflichen Beschaffenheit nach,
                            kennen gelernt haben. <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_I_1"/>In Absicht der Ausführlichkeit und Einrichtung des Beweises für die
                                <index indexName="subjects-index">
            <term>Wahrheit</term>
          </index>Wahrheit der christlichen Religion richtet sich zwar der <index indexName="subjects-index">
            <term>Jugendlehrer</term>
          </index>Jugendlehrer nach den verschiedenen Fähigkeiten der Schüler und
                            der wahrscheinlich vorauszusehenden größern oder kleinern Gefahr der
                            Verführung; aber allemal muß er doch den Beweis in seiner Art
                            vollständig und so führen, daß das Herz für die Religion interessirt,
                            den leicht entstehenden Zweifeln möglichst vorgebeugt, und auf die dem
                            Lehrling künftig vielleicht bekannt werdenden Einwürfe die Antwort
                            unvermerkt zum voraus an die Hand gegeben werde. <app>
            <lem>c.</lem>
            <rdg wit="#b" type="om"/>
          </app> Bey <hi>öffentlichen Vorträgen an das Volk</hi> können
                            gelegentlich, jedoch nur sparsam und soviel es <app>
            <lem>Bedürfniß</lem>
            <rdg wit="#b" type="v">Bedürfnis</rdg>
          </app> für die Gemeinde ist, einzelne Theile dieses Beweises <app>
            <lem>wiederhohlt</lem>
            <rdg wit="#d" type="v">wiederholt</rdg>
          </app> und ohne ekelhafte Declamation oder unnütze, wo nicht <milestone unit="fn-break" edRef="#b" n="7*"/> gar schädliche, <index indexName="subjects-index">
            <term>Polemik</term>
          </index>Polemik dem Verstand und Herzen der Zuhörer <milestone unit="fn-break" edRef="#c" n="10*"/>
          <milestone unit="fn-break" edRef="#d" n="10*"/> angedränget werden. <app>
            <lem>Nie setze sich der <index indexName="subjects-index">
                <term>Volkslehrer</term>
              </index>Volkslehrer, wenn er dergleichen Materien vor der
                                    versammleten Gemeinde abhandelt, den durch öffentliche Reden
                                    kaum jemals zu erreichenden Zweck vor, Ungläubige und <index indexName="subjects-index">
                <term>Religionsspötter</term>
              </index>Religionsspötter zu bekehren, sondern seine Absicht sey
                                    vielmehr, die Christen in ihren Ueberzeugungen zu befestigen,
                                    ihnen für das, was sie bisher vielleicht bloß aus Vorurtheil
                                    annahmen, sichere Gründe zu zeigen, sie für den Eindrücken,
                                    welche leichtsinniger Spott, oder Reizungen zum Laster unter der
                                    Larve der Irreligion, auf sie machen könnten zu verwahren,
                                    vornehmlich aber, ihnen eine vernünftige Ehrerbietung und Liebe
                                    gegen die so vortrefliche und so wohl gegründete Lehre <index indexName="persons-index">
                <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
                <term>Jesus Christus</term>
              </index>Jesu beyzubringen, und sie hierdurch zur willigen
                                    Befolgung ihrer Vorschriften geneigt zu machen.</lem>
            <rdg wit="#b" type="om"/>
          </app> Damit nun der Lehrer zu diesem allem geschickt sey, und besonders <app>
            <lem>d.</lem>
            <rdg wit="#b" type="om"/>
          </app> in <hi>Privatunterredungen</hi> auch <index indexName="subjects-index">
            <term>aufgeklärter</term>
          </index>aufgeklärteren Zweiflern <app>
            <lem>Genüge</lem>
            <rdg wit="#b" type="v">Gnüge</rdg>
          </app> leisten <app>
            <lem>und allenfalls zudringlichen Spöttern begegnen</lem>
            <rdg wit="#b" type="om"/>
          </app> könne, <app>
            <lem>e.</lem>
            <rdg wit="#b" type="om"/>
          </app> muß er den ganzen Beweis nach allen seinen Theilen und den
                            verschiedenen Wendungen, die man ihm geben kann, oft und wohl und mit
                            Rücksicht auf die gewöhnlichsten <index indexName="subjects-index">
            <term>Zweifel</term>
          </index>Zweifel <hi>durchdacht</hi> haben. Auch muß <app>
            <lem>f.</lem>
            <rdg wit="#b" type="om"/>
          </app> der vollständige Vortrag des Beweises so <hi>geordnet</hi> seyn,
                            daß nicht nur jeder Satz hinlänglich vorbereitet sey, sondern daß auch,
                            im Fall sich jemand seine Zweifel gegen <milestone unit="fn-break" edRef="#c" n="11*"/>
          <milestone unit="fn-break" edRef="#d" n="11*"/> einige zu beweisende
                            Sätze oder Beweisarten <app>
            <lem><choice>
                <abbr>z. E.</abbr>
                <expan>zum Exempel</expan>
              </choice> §. <ref target="#gr_section_14">14.</ref>
              <app>
                <lem>e. f.</lem>
                <rdg wit="#d" type="pp">d. e.</rdg>
              </app> §. <ref target="#gr_section_15">15.</ref> f. §. <ref target="#gr_section_18">18.</ref></lem>
            <rdg wit="#b" type="om"/>
          </app> nicht benehmen ließe, doch die Ueberzeugung von der Richtigkeit
                            der übrigen so wenig als möglich dadurch gehindert oder gestört werde.
                            Man stelle also <app>
            <lem>diejenigen</lem>
            <rdg wit="#b" type="v">dieienigen</rdg>
          </app> Sätze und Beweise, gegen welche man den hartnäckigsten
                            Widerspruch vermuthet, so viel möglich, zuletzt, und mache die übrigen,
                            zumal die wichtigsten, von ihnen unabhängig. <app>
            <lem><choice>
                <abbr>z. B.</abbr>
                <expan>zum Beispiel</expan>
              </choice> §. <ref target="#gr_section_12"><app>
                  <lem>12</lem>
                  <rdg wit="#d" type="v">12.</rdg>
                </app></ref>
              <choice>
                <abbr>vergl.</abbr>
                <expan>vergleiche</expan>
                <expan>verglichen</expan>
              </choice> §. <ref target="#gr_section_14">14.</ref> und §. <ref target="#gr_section_10">10</ref><ref target="#gr_section_17">17.</ref>
              <choice>
                <abbr>vergl.</abbr>
                <expan>vergleiche</expan>
                <expan>verglichen</expan>
              </choice> §. <ref target="#gr_section_24">24</ref><ref target="#gr_section_28">28.</ref> g.</lem>
            <rdg wit="#b" type="om"/>
          </app> Nicht alle Beweise sind gleich brauchbar für alle. Man verschreie
                            daher nicht aus Vorliebe zu Einem die übrigen, und <hi>wähle</hi>
                            jedesmal den, von welchem man sich die beste Wirkung
                        verspricht.</note></lem>
      <rdg wit="#a" type="om"/>
    </app>
    <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_I_1"><label>In Absicht
                        [...] des Beweises für die Wahrheit der christlichen
                        Religion</label><p>Einige Neologen sahen die Herausforderung der Theologie
                        weniger wie noch im konfessionellen Zeitalter in der inneren
                        Differenziertheit des Christentums, sondern eher in der Konfrontation mit
                        der offenbarungskritischen westeuropäischen Religionsphilosophie bzw. deren
                        Rezeptionen im deutschsprachigen Raum. Vor diesem Hintergrund wurden
                        verstärkt apologetische Argumentationsmuster in die dogmatische Lehrbildung
                        aufgenommen, über die der Wahrheitsanspruch der christlichen Religion
                        gegenüber den kritischen Einwänden verteidigt werden sollte. Dieses Anliegen
                        ist keineswegs im Zeitalter der Aufklärung erstmalig formuliert worden,
                        sondern wurzelt bereits im 2. Jh. bei Justin, Tertullian etc. Wenngleich es
                        durch das Mittelalter hindurch von den meisten theologischen Entwürfen
                        verfolgt worden ist, hat sich der Begriff der Apologetik erst durchgesetzt,
                        als die im Mittelalter erreichte universale Stellung des Christentums in der
                        Frühen Neuzeit an Selbstverständlichkeit verlor. Nach den erstmals auf die
                        natürliche Religiosität des Menschen zielenden apologetischen Bemühungen der
                        Frühaufklärung ist die Apologetik schließlich im späten 18. Jh. in den
                        theologischen Disziplinenkanon aufgenommen (G.J. Planck) und anthropologisch
                        ausgeweitet (J.J. Spalding) worden.</p></note>
    <div n="1" type="section" id="gr_section_1">
      <p>1. Die <index indexName="subjects-index">
          <term>Vernunft</term>
        </index>Vernunft sagt uns, daß ein Gott, ein ewiger, allmächtiger, <app>
          <lem>allwissender, all<pb edRef="#c" n="10"/>weiser, <pb edRef="#d" n="10"/> allgütiger, gerechter, wahrhafter,</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">allgütiger, allwissender, wahrhafter,
                                allweiser</rdg>
        </app> Gott ist; daß er die von ihm geschaffene Welt, auch <pb edRef="#c" n="11"/>
        <pb edRef="#d" n="11"/> die moralische, <app>
          <lem>regiert, auf das gütigste, weiseste, gerechteste, zur Beförderung
                                der <index indexName="subjects-index">
              <term>Wahrheit</term>
            </index>Wahrheit, <index indexName="subjects-index">
              <term>Tugend</term>
            </index>Tugend und <index indexName="subjects-index">
              <term>Glückseligkeit</term>
            </index>Glückseligkeit unter seinen vernünftigen Geschöpfen,
                                regiert; daß wir Menschen ihn<app>
              <lem>, obschon unvollkommen,</lem>
              <rdg wit="#b" type="om"/>
            </app> erkennen können; daß <pb edRef="#b" n="7"/> wir verpflichtet
                                sind, dieser <app>
              <lem>Erkenntniß</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">Erkenntnis</rdg>
            </app> zu Folge ihn zu verehren, <choice>
              <abbr>d. h.</abbr>
              <expan>das heißt</expan>
            </choice> unsre Gesinnungen und Handlungen unserm <app>
              <lem>Verhältniß</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">Verhältnis</rdg>
            </app> gegen Gott und seinen erkennbaren Absichten gemäs
                                einzurichten, <app>
              <lem>oder</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">oder,</rdg>
            </app> welches einerley ist, aus schuldiger <app>
              <lem>Ehrfurcht Liebe</lem>
              <rdg wit="#d" type="pp">Ehrfurcht, Liebe,</rdg>
            </app> Dankbarkeit und Gehorsam gegen Gott zu Vermehrung der <index indexName="subjects-index">
              <term>Vollkommenheit</term>
            </index>Vollkommenheit und wahren <index indexName="subjects-index">
              <term>Glückseligkeit</term>
            </index>Glückseligkeit unsrer selbst und andrer stets gern thätig zu
                                seyn; und endlich, daß wir ohne diese</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">regiert; und daß seine vernünftigen Geschöpfe
                                ohne</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>pflichtmäsige</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">pflichtmäßige</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem><choice>
              <sic>Verehung</sic>
              <corr type="editorial">Verehrung</corr>
            </choice></lem>
          <rdg wit="#a #b #d" type="typo-correction">Verehrung</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#a" type="pt">ihres</rdg>
        </app>
        <pb edRef="#d" n="12"/> Gottes, <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#a" type="pt">welche allemal Erkenntnis desselben
                                voraussetzt,</rdg>
        </app>
        <choice>
          <abbr>d. h.</abbr>
          <expan>das heißt</expan>
        </choice> ohne <pb edRef="#c" n="12"/>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>subjektiv</term>
        </index><app>
          <lem>subjective</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">subjektive</rdg>
        </app>
        <hi>Religion</hi>, nicht möglichst <index indexName="subjects-index">
          <term>glücklich</term>
        </index>glücklich seyn können.</p>
    </div>
    <div n="2" type="section" id="gr_section_2">
      <p><pb edRef="#b" n="8"/> 2. Da <app>
          <lem>endliche Wesen so wenig der höchsten <index indexName="subjects-index">
              <term>Glückseligkeit</term>
            </index>Glückseligkeit als der höchsten Vollkommenheit fähig sind,
                                so ist man glücklich, wenn man, bey den unserm <app>
              <lem>Zustande</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">Zustand</rdg>
            </app> etwa anklebenden Unvollkommenheiten, empfindet, daß die
                                Vollkommenheiten desselben überwiegend sind und noch immer zunehmen.
                                Je wichtiger die Vollkommenheiten sind, je vollständiger die <app>
              <lem>Kenntniß</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">Kenntnis</rdg>
            </app> und inniger die <index indexName="subjects-index">
              <term>Empfindung</term>
            </index>Empfindung <app>
              <lem>derselben,</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">derselben</rdg>
            </app> und je zuverläßiger ihr vorausgesehener Zuwachs ist, desto
                                größer ist die <index indexName="subjects-index">
              <term>Glückseligkeit</term>
            </index>Glückseligkeit. Da nun</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> die <index indexName="subjects-index">
          <term>moralisch</term>
        </index>moralische Natur des Menschen <app>
          <lem>(§. <ref target="#gr_section_95">95.</ref>)</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> seinen <app>
          <lem>größten</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">grösten</rdg>
        </app> Vorzug vor den übrigen Bewohnern dieser Erde ausmacht, so besteht die
                            <hi>höhere Glückseligkeit</hi> desselben nicht <app>
          <lem>im</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">in</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>größten Maaße</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="pp">grösten Maas</rdg>
        </app> angenehmer sinnlicher Empfindungen, ja nicht einmal allein im <app>
          <lem>Genuße</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Genuß</rdg>
        </app> intellektueller <index indexName="subjects-index">
          <term>Vergnügungen</term>
        </index>Vergnügungen, sondern vornehmlich <app>
          <lem>gehöret dazu frohes</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">in dem</rdg>
        </app> Bewustseyn des zunehmenden Uebergewichts <app>
          <lem>derjenigen Vollkommenheiten, deren der Mensch durch seine
                                    <hi>moralische Natur</hi> fähig ist. Moralische <index indexName="subjects-index">
              <term>Güte</term>
            </index>Güte unsrer Gesinnungen und Handlungen ist</lem>
          <rdg wit="#a" type="ppl">der Vollkom<pb edRef="#a" n="6"/>menheiten des
                                    <hi>moralischen</hi> Zustandes über dessen Unvollkommenheiten.
                                Die <index indexName="subjects-index">
              <term>Güte</term>
            </index>Güte unsrer moralischen Gesinnungen macht nicht nur alle
                                andre Vergnügungen erst recht schmackhaft, erhöht und sichert sie,
                                sondern ist auch selbst</rdg>
        </app> die reinste Quelle der edelsten Freuden und des dauerhaftesten <index indexName="subjects-index">
          <term>Glück</term>
        </index>Glücks<app>
          <lem>, ja sie macht uns auch alle andre Vergnügungen erst recht
                                schmackhaft, und erhöht und sichert sie</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app>.</p>
    </div>
    <div n="3" type="section" id="gr_section_3">
      <p><pb edRef="#c" n="13"/>
        <pb edRef="#d" n="13"/> 3. <app>
          <lem><app>
              <lem>Die</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">Unsre</rdg>
            </app>
            <index indexName="subjects-index">
              <term>moralisch</term>
            </index><hi>moralische</hi>
            <index indexName="subjects-index">
              <term>Güte</term>
            </index><hi>Güte</hi>
            <app>
              <lem>der Menschen</lem>
              <rdg wit="#b" type="pp">aber</rdg>
            </app>
            <hi>wird</hi>
            <app>
              <lem>aber</lem>
              <rdg wit="#b" type="om"/>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">Unsere moralische <index indexName="subjects-index">
              <term>Güte</term>
            </index>Güte aber wird</rdg>
        </app> immer höchst <hi>mangelhaft</hi>
        <app>
          <lem><hi>und unbeständig</hi>
            <app>
              <lem><hi>seyn,</hi></lem>
              <rdg wit="#b #d" type="v"><hi>seyn</hi></rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp"><hi>seyn</hi></rdg>
        </app>
        <hi>ohne Religion</hi>, welche unsre <app>
          <lem>große</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">grose</rdg>
        </app> Bestimmung uns entdeckt, <app>
          <lem>(§. <ref target="#gr_section_89">89.</ref>
            <choice>
              <abbr>ff.</abbr>
              <expan>folgende</expan>
            </choice>) uns über</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> unsre <app>
          <lem>Pflichten</lem>
          <rdg wit="#a" type="typo-correction"><choice>
              <sic>Pflichteu</sic>
              <corr type="editorial">Pflichten</corr>
            </choice></rdg>
        </app> aufklärt und uns mit <app>
          <lem>mehrern</lem>
          <rdg wit="#a" type="typo-correction"><choice>
              <sic>merhern</sic>
              <corr type="editorial">mehrern</corr>
            </choice></rdg>
        </app> bekannt macht, die edelsten <app>
          <lem>allezeit wirksamen</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> Motive zur <app>
          <lem>Ausübung der Tugend, sollte sie auch jedem menschlichen Auge un<pb edRef="#b" n="9"/>bemerkt bleiben, giebt, uns zur Erfüllung
                                unsrer Pflicht geneigt macht, diejenige Ruhe und Heiterkeit des
                                Gemüths, welche der Uebung der Tugend so vortheilhaft ist, mehr als
                                alles befördert,</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">Tugend giebt,</rdg>
        </app> wenn die Beobachtung unsrer Pflichten uns nachtheilig zu werden
                        scheint unsrer Tugend zu Hülfe <app>
          <lem>kommt, und uns Muth und Stärke zum Kampfe, ohne welchen die Tugend
                                nicht die nöthige Festigkeit erlangt, verleihet <choice>
              <abbr>etc.</abbr>
              <expan>et cetera</expan>
            </choice>
            <app>
              <lem><hi>Ueberdieß</hi></lem>
              <rdg wit="#d" type="v"><hi>Ueberdies</hi></rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">kommt etc. Ueberdieß</rdg>
        </app> beschäftigt die Religion unsern <index indexName="subjects-index">
          <term>Verstand</term>
        </index>Verstand mit den erhabensten <app>
          <lem>und gemeinnützigsten</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> Wahrheiten, schärft unsern Blick auf das viele Gute das wir <app>
          <lem>immer</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">in jedem Augenblicke</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>genießen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">geniesen</rdg>
        </app>, lehrt uns in dem Allmächtigen den allgütigen Vater <app>
          <lem>der</lem>
          <rdg wit="#b" type="v">die</rdg>
        </app> Menschen kennen, und <app>
          <lem>unsre</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">unsere</rdg>
        </app> Schicksale als Fügungen des Allweisen betrachten, tröstet uns in
                        Widerwärtigkeiten, <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#a" type="pt">knüpft die Bande der Gesellschaft fester,</rdg>
        </app> öfnet die frölichsten <index indexName="subjects-index">
          <term>Aussichten</term>
        </index>Aussichten in <app>
          <lem>die Zukunft, knüpft die Bande der <index indexName="subjects-index">
              <term>Gesellschaft</term>
            </index>Gesellschaft fester</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">der Zukunft</rdg>
        </app>
        <choice>
          <abbr>etc.</abbr>
          <expan>et cetera</expan>
        </choice> Ohne Religion ist der Mensch <app>
          <lem>unendlich weniger <index indexName="subjects-index">
              <term>glücklich</term>
            </index>glücklich, als er seyn kann, und der große minder <index indexName="subjects-index">
              <term>aufgeklärt</term>
            </index>aufgeklärte Haufe genießt ohne sie kaum <pb edRef="#c" n="14"/>
            <app>
              <lem>ein anderes, als das mit <pb edRef="#d" n="14"/> dem Viehe
                                        ihm gemeinschaftliche sinnliche Vergnügen</lem>
              <rdg wit="#b" type="pp">viel mehr Glück, als das Vieh</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">wenig glücklicher als das Vieh</rdg>
        </app>.</p>
    </div>
  </div>
  <div type="section-group" id="gr_I_B">
    <div n="4" type="section" id="gr_section_4">
      <p>4. Die reine Stimme der <index indexName="subjects-index">
          <term>Vernunft</term>
        </index>Vernunft, ist Gottes Stimme durch die <index indexName="subjects-index">
          <term>Natur</term>
        </index>Natur. Es entdeckt uns also Gott sein Daseyn, seine Eigenschaften, <app>
          <lem>seine Werke, vieles von seinen Absichten und seinem Willen, unsre
                                    <index indexName="subjects-index">
              <term>Abhängigkeit</term>
            </index>Abhängigkeit von ihm,</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">und zum Theil seinen Willen</rdg>
        </app> und die <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#d" type="pt">Pflicht und rechte</rdg>
        </app> Art <app>
          <lem>ihn</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">ihm</rdg>
        </app> zu verehren, durch die Natur. Daher die <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_4_1"/><hi>natürliche</hi>
        <app>
          <lem><app>
              <lem><hi>Religion</hi>.</lem>
              <rdg wit="#a" type="v"><choice>
                  <sic><hi>Religion</hi>,</sic>
                  <corr type="editorial"><hi>Religion</hi>.</corr>
                </choice></rdg>
            </app> Der Inbegriff der Religionswahrheiten heißt die <index indexName="subjects-index">
              <term>objektiv</term>
            </index>objektive Religion. Objektive natürliche Religion,
                                wissenschaftlich behandelt, <pb edRef="#b" n="10"/> giebt die, von
                                Predigern <app>
              <lem>oft zu sehr</lem>
              <rdg wit="#a" type="pp">leider oft</rdg>
            </app> vernachläßigte, natürliche Theologie</lem>
          <rdg wit="#d" type="pp"><hi>Religion</hi>, die selbst dem christlichen
                                Religionslehrer wichtig seyn muß</rdg>
        </app>.</p>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_4_1"><label>natürliche
                            Religion</label><p>Das in Erscheinung tretende Konzept einer <hi>religio
                                naturalis</hi> als Basis aller Religion muss vor dem Hintergrund des
                            seit dem konfessionellen Zeitalter zunehmend präsenten Gedankens einer
                            natürlichen Gotteserkenntnis bzw. im Kontext der Auseinandersetzung mit
                            dem deistischen Konzept der natürlichen Religion verstanden werden. Die
                            frühaufklärerische Theologie hat erstmals das natürliche
                            Gottesbewusstsein als Voraussetzung dafür gesehen, die von Gott
                            geoffenbarte christliche Religion als die wahre Religion verstandesmäßig
                            erkennen zu können. Im 18. Jh. zielte der Gedanke zunehmend auf das
                            religiöse Subjekt, das seine Glaubenssätze aus dem Vernunftgebrauch
                            hervorbringt. Daher findet sich in der <hi>Anleitung</hi> auch der
                            Begriff „Vernunftreligion“ (§ 6). Das Religionsthema und die Rolle der
                            menschlichen Vernunft zum Angelpunkt ihrer systematischen
                            Glaubensreflexion gemacht zu haben, gehört insgesamt zu den wesentlichen
                            Leistungen der aufklärerischen Dogmatik.</p></note>
    </div>
    <div n="5" type="section" id="gr_section_5">
      <p>5. Die <index indexName="subjects-index">
          <term>Vernunft</term>
        </index>Vernunft hat nichts gegen die <hi>Möglichkeit</hi> einer auf einem
                        andern <app>
          <lem>Weg</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">Wege</rdg>
        </app>, als durch die Natur, ertheilten <hi>nähern</hi>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Offenbarung</term>
        </index><hi>Offenbarung</hi>
        <app>
          <lem>Gottes. <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_5_1"/>Unmittelbar von Gott <app>
              <lem>dem</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">einem</rdg>
            </app> Menschen gegebene Belehrungen sind weder an sich unmöglich,
                                noch auch läßt sich behaupten, daß sie <app>
              <lem>durchaus überflüßig oder wohl gar nachtheilig, und
                                        also</lem>
              <rdg wit="#b" type="om"/>
            </app> der Weisheit Gottes entgegen seyn, oder Fehler in der
                                anfänglichen Einrichtung der <index indexName="subjects-index">
              <term>Natur</term>
            </index>Natur voraussetzen.</lem>
          <rdg wit="#a" type="ppl">Gottes, welche nicht nur diejenige <index indexName="subjects-index">
              <term>Wahrheiten</term>
            </index>Wahrheiten die durch natürliches Nachdenken sich erkennen
                                lassen, <hi>wiederhohlen</hi>, sondern auch andre, die uns sonst
                                unbekannt bleiben würden, <hi>ent</hi><pb edRef="#a" n="7"/><hi>decken</hi> kan. Muthmaslich würde eine solche Offenbarung
                                nur wenigen Menschen <hi>unmittelbar</hi> wiederfahren, weil sie
                                durch diese auf die übrigen <hi>mittelbar</hi> gebracht werden kan.
                                In diesem Fall würden authentische Nachrichten und Urkunden, von
                                jener unmittelbaren Mittheilung und dem Inhalt der Offenbarung, die
                                    <index indexName="subjects-index">
              <term>Erkenntnisquelle</term>
            </index>Erkenntnisquelle der geoffenbarten Religion für später
                                lebende Menschen seyn.</rdg>
        </app></p>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_5_1"><label>Unmittelbar von Gott dem Menschen gegebene
                            Belehrungen</label><p>Die Unterscheidung von unmittelbarer und
                            mittelbarer göttlicher Belehrung hängt mit dem graduellen
                            Eingebungsverständnis zusammen, das Griesbach in seiner vierteiligen
                            Schrift <hi>Stricturae in locum de theopneustia librorum sacrorum</hi>
                            (1784–1788) entfaltet. In ihr setzt sich Griesbach kritisch mit der
                            Schriftlehre der altprotestantischen Orthodoxie auseinander, nach der
                            der Wortlaut des Neuen Testaments auf unmittelbare Weise von Gott
                            eingegeben ist: Diese v.a. in 2Tim 3,16 belegte, auf dem Ausdruck
                                <foreign lang="grc">γραφὴ θεόπνευστος</foreign> basierende
                            Charakterisierung führte über die lateinische Übersetzung <hi>scriptura
                                divinitus inspirata</hi> zum Begriff der „Inspiration“. Im Zuge der
                            westeuropäischen Aufklärung erkannte man in dieser Annahme und ihrem
                            Absolutheitsanspruch zunehmend eine Fehlinterpretation: Griesbach
                            zufolge lässt sich durch exegetische Tiefenbohrungen in jeder biblischen
                            Schrift das Wesentliche vom Unwesentlichen und das Eingegebene von
                            seiner historischen Einkleidung unterscheiden. Die für eine göttliche
                            Einflussnahme noch in Frage kommenden Textstellen würden dann nicht mehr
                            als Ergebnis direkter Geisteseinwirkungen und wortgenauer Inspiration,
                            sondern als Endprodukt einer providentiellen Leitung menschlicher
                            Kommunikationen interpretiert. Auf diese Weise ließ sich die göttliche
                            Autorität der Heiligen Schrift sichern, ohne noch in vollem Maße die
                            Verbalinspiration anzuerkennen.</p></note>
    </div>
    <div n="6" type="section" id="gr_section_6">
      <p>6. Eine solche Offenbarung wäre <app>
          <lem>vielmehr</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> sehr <hi>wünschenswerth</hi>. Denn wenn gleich Gott <app>
          <lem>auch durch die <index indexName="subjects-index">
              <term>Vernunftreligion</term>
            </index>Vernunftreligion, welche <pb edRef="#c" n="15"/> allerdings
                                ein Beförderungsmittel der Tugend <pb edRef="#d" n="15"/> ist,
                                Menschen zur <index indexName="subjects-index">
              <term>Glückseligkeit</term>
            </index>Glückseligkeit in diesem und jenem Leben führet, und</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> von niemand etwas fordert, das ihm schlechterdings unmöglich ist,
                        mithin die <app>
          <lem><hi>natürliche Religion</hi></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">natürliche Religion</rdg>
        </app> nach Gottes <app>
          <lem>Urtheil</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Urtheile</rdg>
        </app> für denjenigen <hi>hinreichend</hi> seyn muß, der keine anderweite
                        Offenbarung empfangen hat; auch es gewiß ist, daß Gottes <index indexName="subjects-index">
          <term>Vorsehung</term>
        </index>Vorsehung und Regierung auch über das Reich der Wahrheit, zumal der
                        Religionswahrheiten, waltet, und die <app>
          <lem>Erkenntniß</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">Erkenntnis</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>derselben</lem>
          <rdg wit="#d" type="pp">der natürlichen Religion</rdg>
        </app>
        <hi>befördert</hi>: so lehret doch die <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Erfarung</term>
            </index>Erfarung</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">Erfahrung</rdg>
        </app>, <app>
          <lem>daß</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">daß,</rdg>
        </app> so lang <app>
          <lem>bey den Menschen, wie sie wirklich sind,</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> die Vernunft sich selbst überlassen bleibt, es den <index indexName="subjects-index">
          <term>Religionswahrheiten</term>
        </index>Religionswahrheiten an Vollständigkeit, Richtigkeit, Gewißheit, <app>
          <lem>und besonders an</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> Wirksamkeit und allgemeiner Brauchbarkeit <app>
          <lem>für alle <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_6_1"/><app>
              <lem>Classen</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">Klassen</rdg>
            </app> von Menschen</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> zu <hi>mangeln</hi>
        <app>
          <lem>pflege</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">pflegt</rdg>
        </app>. Und überhaupt, <app>
          <lem>je mehr</lem>
          <rdg wit="#d" type="pp"><hi>je mehr</hi></rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>wahre</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app>
        <app>
          <lem>Religion</lem>
          <rdg wit="#d" type="v"><hi>Religion</hi></rdg>
        </app>, desto <hi>mehr</hi> <index indexName="subjects-index">
          <term>Glückseligkeit</term>
        </index><hi>Glückseligkeit</hi>.</p>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_6_1"><label>alle
                            Classen von Menschen</label><p>Das populartheologische Schrifttum der
                            Spätaufklärung war durchgehend von dem Versuch gekennzeichnet, einen
                            differenzierten Begriff von dem „Volk“ oder den Adressaten ihrer
                            literarischen Produktivität zu gewinnen. Durch die noch weitestgehend
                            hierarchische Gliederung des sozialen Gefüges in Deutschland kamen
                            Bildungsgrad, Beruf und Stand sowie ggf. politischer Einfluss als
                            Unterscheidungskriterien in den Blick. Obwohl Griesbach eine solche
                            Einteilung selbst nicht vornimmt, lässt er sie in seine dogmatischen
                            Überlegungen einfließen. Anstelle von „Volk“ verwendet Griesbach in der
                                <hi>Anleitung</hi> auch den Begriff „Nichttheologen“. In der zweiten
                            Hälfte des 18. Jh.s sollte sich die aufklärerische
                            Wissenspopularisierung nicht mehr nur auf das gebildete Bürgertum
                            beschränken, sondern vielmehr auf die in sich vielfältig differenzierte
                            bäuerliche Bevölkerung ausweiten. Die Bedeutung dieser vorwiegend von
                            Pfarrern getragenen Bildungsinitiative ist für die historische
                            Einordnung der <hi>Anleitung</hi> kaum zu unterschätzen.</p></note>
    </div>
    <div n="7" type="section" id="gr_section_7">
      <p><pb edRef="#b" n="11"/> 7. <hi>Wahrscheinlich</hi> kam Gott, der nach seiner
                        unermeßlichen Güte will, daß die Menschen möglichst glücklich, und also
                        durch Religion glücklich, (§. <ref target="#gr_section_2">2.</ref>
        <ref target="#gr_section_3">3.</ref>) seyn sollen, mit einer nähern
                        Offenbarung gleich Anfangs <app>
          <lem>den</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">dem</rdg>
        </app><hi>ersten Menschen</hi>, zu <app>
          <lem>welchen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">welchem</rdg>
        </app> wir doch endlich hinauf steigen müssen, zu Hülfe. Und daß <app>
          <lem>dies</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">dieß</rdg>
        </app> auch in der Folge zu <app>
          <lem><hi>wiederhohlten</hi></lem>
          <rdg wit="#a" type="v">wiederholten</rdg>
        </app>
        <hi>malen</hi> geschehen <app>
          <lem>seyn</lem>
          <rdg wit="#a" type="typo-correction"><choice>
              <sic>seyu</sic>
              <corr type="editorial">seyn</corr>
            </choice></rdg>
        </app> möge, läßt sich <hi>vermuthen</hi>, wenn man A) bedenkt, daß die
                        erste <pb edRef="#c" n="16"/>
        <pb edRef="#d" n="16"/> Offenbarung den <app>
          <lem>geringen</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> Fähigkeiten der ersten Menschen angemessen seyn muste, und
                        wahrscheinlich nicht lange rein und wirksam bleiben <app>
          <lem>konnte:</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">konnte;</rdg>
        </app> B) überlegt, 1) worin die höhere <index indexName="subjects-index">
          <term>Glückseligkeit</term>
        </index>Glückseligkeit des edelsten Geschöpfs auf des allgütigen Gottes
                        Erdboden bestehet; (§. <ref target="#gr_section_2">2.</ref>) 2) daß der
                        Mensch mit Anlagen zum wirklichen <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Genuß</term>
            </index>Genuße</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Genuß</rdg>
        </app> dieser höhern <index indexName="subjects-index">
          <term>Glückseligkeit</term>
        </index>Glückseligkeit <app>
          <lem>(§. <ref target="#gr_section_95">95.</ref>
            <ref target="#gr_section_114">114.</ref>)</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> von dem <pb edRef="#a" n="8"/>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Schöpfer</term>
        </index>Schöpfer begabt ist; 3) daß diese Anlagen ohne Religion vergeblich
                        seyn <app>
          <lem>würden;</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">würden</rdg>
        </app> (§. <ref target="#gr_section_3"><app>
            <lem>3.</lem>
            <rdg wit="#a" type="v">3</rdg>
          </app></ref>) 4) daß die natürliche Religion zwar an sich betrachtet
                        allen Menschen möglich ist, <app>
          <lem>daß</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> aber <app>
          <lem>nicht nur viele Zeit verstreichen würde, ehe eine Nation <app>
              <lem>bloß</lem>
              <rdg wit="#b #d" type="v">blos</rdg>
            </app> durch den Gebrauch ihrer <index indexName="subjects-index">
              <term>Vernunft</term>
            </index>Vernunft sie einigermasen vollständig, richtig und
                                zuverläßig kennen lernte, sondern daß auch <index indexName="subjects-index">
              <term>Vernunftreligion</term>
            </index>Vernunftreligion</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app>, selbst unter kultivirten Völkern, von Hunderttausenden kaum bey
                        Einem in einem solchen Grade von Klarheit, Richtigkeit und <app>
          <lem>Wirksamkeit</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Wircksamkeit</rdg>
        </app> wirklich gefunden wird, <app>
          <lem>(§. <ref target="#gr_section_6">6.</ref>)</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> der auf die <index indexName="subjects-index">
          <term>Beglückung</term>
        </index>Beglückung einzelner Menschen oder ganzer Gesellschaften einen
                        Einfluß haben <app>
          <lem>kann; dahingegen ein unmittelbarer göttlicher Unterricht weit
                                brauchbarer für <app>
              <lem>jedermann</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">Jedermann</rdg>
            </app> ist; seiner übrigen Vorzüge nicht zu gedenken; ferner</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">kan;</rdg>
        </app>
        <pb edRef="#b" n="12"/> 5) daß gewisse, dem sich selbst überlassenen
                        Menschen <app>
          <lem>schwer</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">schwehr</rdg>
        </app> vermeidliche, <index indexName="subjects-index">
          <term>Religionsirrthümer</term>
        </index>Religionsirrthümer leicht schreckliche Wirkungen hervorbringen
                        können; <app>
          <lem>endlich</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> 6) daß das unter einer einzigen Na<pb edRef="#c" n="17"/><pb edRef="#d" n="17"/>tion durch eine unmittelbare <index indexName="subjects-index">
          <term>Offenbarung</term>
        </index>Offenbarung aufgesteckte Licht, durch eine bis ins unendliche
                        fortgehende Reperkussion seiner Stralen, auf alle Nationen<app>
          <lem>, die mit jener in irgend einer noch so entfernten und mittelbaren
                                Verbindung stehen,</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> eine wohlthätige Wirkung in gewissem Grade haben konnte; wodurch der
                        Einwurf von der allerdings fast unmöglichen Allgemeinheit einer
                        unmittelbaren Offenbarung, und daß doch der <app>
          <lem>größte</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">gröste</rdg>
        </app> Theil der Welt ohne alle Offenbarung geblieben sey, mithin Gottes
                        Absicht mit den Menschen auch ohne sie müsse erreicht werden können, <app>
          <lem><app>
              <lem><app>
                  <lem>großentheils</lem>
                  <rdg wit="#d" type="v">grossentheils</rdg>
                </app></lem>
              <rdg wit="#b" type="om"/>
            </app> wegfällt.</lem>
          <rdg wit="#a" type="ppl">wegfällt; 7) daß eine unmittelbare Offenbarung
                                weder dem Allmächtigen schwehrer zu bewirken ist, als natürliche
                                Veränderungen, noch auch beweißt, daß die anfängliche Einrichtung
                                Gottes fehlerhaft gewesen sey.</rdg>
        </app></p>
    </div>
    <div n="8" type="section" id="gr_section_8">
      <p>8. <app>
          <lem><hi>Eine wahre</hi></lem>
          <rdg wit="#d" type="pp">Keine <hi>angebliche</hi></rdg>
        </app>
        <hi>göttliche Offenbarung</hi>
        <app>
          <lem><hi>muß</hi> a) keiner</lem>
          <rdg wit="#d" type="pp">kann als <hi>wahr</hi> angenommen werden, wenn
                                sie a) einer </rdg>
        </app> evidenten <index indexName="subjects-index">
          <term>Wahrheit</term>
        </index>Wahrheit der natürlichen Religion und der Vernunft <app>
          <lem>widersprechen</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">widerspricht</rdg>
        </app>, b) der Würde Gottes <app>
          <lem>und c) der Natur des Menschen</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app>
        <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#d" type="pt">nicht</rdg>
        </app> angemessen <app>
          <lem><app>
              <lem>seyn</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">ist</rdg>
            </app>; d) die Veredlung der</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">seyn, c) ganz auf wahre <index indexName="subjects-index">
              <term>Beseligung</term>
            </index>Beseligung des</rdg>
        </app> Menschen <app>
          <lem><app>
              <lem>und ihre</lem>
              <rdg wit="#b" type="om"/>
            </app> wahre <index indexName="subjects-index">
              <term>Glückseligkeit</term>
            </index>Glückseligkeit <app>
              <lem/>
              <rdg wit="#b" type="pt">der Menschen</rdg>
            </app>, einzeln und in der Gesellschaft betrachtet, <app>
              <lem/>
              <rdg wit="#d" type="pt">nicht</rdg>
            </app> zum Zweck <app>
              <lem>haben</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">hat</rdg>
            </app>, und e) da wo sie in ihrer Reinheit erkannt und ausgeübt
                                wird, diese <app>
              <lem/>
              <rdg wit="#d" type="pt">nicht</rdg>
            </app> auch in der That <app>
              <lem>bewirken</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">bewirkt</rdg>
            </app>; f)<app>
              <lem/>
              <rdg wit="#d" type="pt">wenn</rdg>
            </app>
            <app>
              <lem>gegen diejenigen</lem>
              <rdg wit="#b" type="pp">dieienigen</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">abzwecken, d) in den ganzen Plan der göttlichen
                                Regierung der Welt, wie die Geschichte ihn uns darlegt, einpassen;
                                e) dieienigen</rdg>
        </app>, welche sie zuerst bekannt gemacht haben, <app>
          <lem><app>
              <lem>muß kein</lem>
              <rdg wit="#d" type="pp">ein</rdg>
            </app> gegründeter Verdacht</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="pp">müssen auf keine Weise</rdg>
        </app> der <index indexName="subjects-index">
          <term>Schwärmerey</term>
        </index>Schwärmerey, des Betrugs <choice>
          <abbr>u. d. gl.</abbr>
          <expan>und dergleichen</expan>
        </choice>
        <app>
          <lem>vorhanden</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">verdächtig</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>seyn</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">ist</rdg>
        </app>.</p>
    </div>
    <app>
      <lem><div n="8b" type="section" id="gr_section_8b">
          <p>8. b. Taugliche <index indexName="subjects-index">
              <term>Beweise</term>
            </index><hi>Beweise</hi> für die <index indexName="subjects-index">
              <term>Wahrheit</term>
            </index>Wahrheit einer <app>
              <lem><app>
                  <lem>solchen</lem>
                  <rdg wit="#d" type="pp">an sich</rdg>
                </app> Gott anständigen, durch ihre Wir<pb edRef="#d" n="18"/>kungen sich empfehlenden, und sonst unverdächtigen</lem>
              <rdg wit="#b" type="om"/>
            </app> göttlichen <index indexName="subjects-index">
              <term>Offenbarung</term>
            </index>Offenbarung würden <pb edRef="#c" n="18"/> seyn, a) wenn der
                                redliche und tugendhafte Mann, der sie erhal<pb edRef="#b" n="13"/>ten zu haben standhaft versichert, in einer solchen Lage sich
                                befunden hat, daß sich nicht begreifen läßt, wie er natürlich zu
                                solchen Kenntnissen gekommen seyn <app>
              <lem>sollte</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">solte</rdg>
            </app>; b) wenn die <index indexName="subjects-index">
              <term>Offenbarung</term>
            </index>Offenbarung in den ganzen Plan der göttlichen Regierung der
                                Welt, wie die Geschichte der vorhergegangenen und folgenden Zeiten
                                ihn darlegt, genau einpasset, als ein Glied in der langen Kette
                                göttlicher Veranstaltungen zur successiven moralischen <index indexName="subjects-index">
              <term>Veredlung</term>
            </index>Veredlung des Menschengeschlechts erscheint, zum voraus
                                vorbereitet war, und bey ihrer ersten Bekanntmachung und
                                Fortpflanzung merklich den Schutz der <index indexName="subjects-index">
              <term>Vorsehung</term>
            </index>Vorsehung <app>
              <lem>genossen</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">genoßen</rdg>
            </app> hat; und vornehmlich c) wenn Gott etwas <app>
              <lem>außerordentliches</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">auserordentliches</rdg>
            </app>, das menschliche Kräfte zu bewirken nicht vermochten, zur
                                Bestätigung derselben hat geschehen lassen.</p>
        </div></lem>
      <rdg wit="#a" type="om"/>
    </app>
    <div n="9" type="section" id="gr_section_9">
      <p>9. <app>
          <lem>Den <hi>Inhalt</hi> einer göttlichen Offenbarung zum voraus
                                bestimmen wollen, wäre Kühnheit. Doch läßt sich <hi>im
                                    allgemeinen</hi> behaupten, daß sie in einem gewissen <app>
              <lem>Verhältniß</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">Verhältnis</rdg>
              <rdg wit="#d" type="v">Verhältniße</rdg>
            </app> zu dem Grade der <app>
              <lem><index indexName="subjects-index">
                  <term>Kultur</term>
                </index>Kultur</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">Cultur</rdg>
            </app> der Zeitgenossen, denen sie zunächst nutzen soll, stehen,
                                vielleicht aber doch Keime, die erst in der Folge sich entwickeln
                                sollen, in sich schliessen werde; daß theoretische Sätze sowohl als
                                praktische in ihr vorkommen <pb edRef="#d" n="19"/> können; und daß
                                sie theils Wahr<pb edRef="#c" n="19"/>heiten, die durch natürliches
                                    <index indexName="subjects-index">
              <term>Nachdenken</term>
            </index>Nachdenken sich erkennen lassen, noch ehe sie erfunden sind,
                                bekannt machen, theils die von der <index indexName="subjects-index">
              <term>Vernunft</term>
            </index>Vernunft bereits erkannten wiederhohlen<app>
              <lem>, theils andere, die sonst unbekannt bleiben würden,
                                        entdecken</lem>
              <rdg wit="#d" type="om"/>
            </app> könne. Und ist es gleich <hi>nicht nothwendig</hi>, daß
                                sie</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">Hingegen sind, Ergänzung der</rdg>
        </app> Lücken <pb edRef="#b" n="14"/> der natürlichen <app>
          <lem>Religion ergänze, oder <app>
              <lem><index indexName="subjects-index">
                  <term>Geheimnisse</term>
                </index>Geheimnisse</lem>
              <rdg wit="#d" type="pp">Sätze, welche ohne sie den Menschen
                                        immer unbekannt geblieben seyn würden,</rdg>
            </app> vortrage, so</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">Religion, Geheimnisse, (§. <ref target="#gr_section_5">5.</ref>) Allgemeinheit etc. <hi>keine
                                    nothwendige Eigenschaften</hi> derselben. <pb edRef="#a" n="9"/>
                                Doch</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>läßt sich</lem>
          <rdg wit="#d" type="pp">ist</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>doch jenes <app>
              <lem><hi>nicht unwahrscheinlich</hi></lem>
              <rdg wit="#b" type="pp"><hi>wahrscheinlich</hi></rdg>
            </app>
            <app>
              <lem>vermuthen</lem>
              <rdg wit="#d" type="om"/>
            </app>, und dieses <app>
              <lem>ist</lem>
              <rdg wit="#d" type="om"/>
            </app> wenigstens <app>
              <lem><hi>möglich</hi></lem>
              <rdg wit="#d" type="pp"><hi>nicht unmöglich</hi></rdg>
            </app>. Sie kann <app>
              <lem>nämlich</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">nemlich</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">die erste Eigenschaft an einer <index indexName="subjects-index">
              <term>geoffenbart</term>
            </index>geoffenbarten Religion wahrscheinlich vermuthen. Auch ists
                                    <hi>möglich</hi>, daß sie</rdg>
        </app> Sätze <app>
          <lem>enthalten</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">enthalte</rdg>
        </app>, die entweder <app>
          <lem>unsre</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">die</rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Vernunft</term>
        </index>Vernunft nicht für sich zu erfinden, oder deren Gründe sie nicht
                        vollständig zu entwickeln vermag; <app>
          <lem>ingleichen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">ingleichem</rdg>
        </app> positive Gesetze <app>
          <lem>Gottes,</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">Gottes</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>(§. <ref target="#gr_section_98">98.</ref>)</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> deren <app>
          <lem>Grund</lem>
          <rdg wit="#a" type="typo-correction"><choice>
              <sic>Gruud</sic>
              <corr type="editorial">Grund</corr>
            </choice></rdg>
        </app> wir <index indexName="subjects-index">
          <term>Blödsichtige</term>
        </index>Blödsichtigen aus der Natur der Dinge nicht herzuleiten im <app>
          <lem>Stande</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Stand</rdg>
        </app> sind. Doch muß sich <app>
          <lem>bey diesen</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> zeigen lassen, daß sie den göttlichen Eigenschaften nicht
                        widersprechen; und über kurz oder lang wird sich auch die Schicklichkeit und
                        Wohlthätigkeit derselben, und ihr Zusammenhang mit dem Ganzen, an den Tag
                        legen.</p>
    </div>
    <app>
      <lem><div n="9b" type="section" id="gr_section_9b">
          <p>9. b. Muthmaslich würde eine solche <index indexName="subjects-index">
              <term>Offenbarung</term>
            </index>Offenbarung nur <app>
              <lem>wenig</lem>
              <rdg wit="#b #d" type="v">wenigen</rdg>
            </app> Menschen <hi>unmittelbar</hi> wiederfahren, weil sie durch
                                diese auf die übrigen <hi>mittelbar</hi> gebracht werden kann. In
                                diesem <app>
              <lem>Falle</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">Fall</rdg>
            </app> würden authentische Nachrichten und Urkunden von jener
                                unmittelbaren Mittheilung und dem Inhalt der Offenbarung die <app>
              <lem>Erkennt<pb edRef="#c" n="20"/>niß<pb edRef="#d" n="20"/>quelle</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">Erkenntnisquelle</rdg>
            </app> der geoffenbarten Religion für später lebende Menschen
                                seyn.</p>
        </div></lem>
      <rdg wit="#a" type="om"/>
    </app>
  </div>
  <div type="section-group" id="gr_I_C">
    <div n="10" type="section" id="gr_section_10">
      <p>10. Bey dem <hi>Beweis, daß die</hi>
        <app>
          <lem><hi>christliche Religion,</hi> deren Ursprung und Inhalt wir aus
                                der Sammlung von Nachrichten und Urkunden, welche man das neue
                                Testament nennet, <app>
              <lem>authentisch</lem>
              <rdg wit="#b" type="om"/>
            </app> kennen lernen, <hi>auf einer wahren göttlichen Offenbarung
                                    beruhe</hi></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp"><hi>Bibel eine wahre göttliche Offenbarung
                                    enthalte</hi></rdg>
        </app>, setzen wir folgende <app>
          <lem>Punkte</lem>
          <rdg wit="#b" type="v">Puncte</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>voraus</lem>
          <rdg wit="#a" type="v"><hi>voraus</hi></rdg>
        </app>: a) <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#a" type="ptl">Die Bücher des <choice>
              <abbr>A. T.</abbr>
              <expan>Altes Testament</expan>
            </choice> (worunter wir allezeit hier nur die kanonischen, <choice>
              <abbr>d. h.</abbr>
              <expan>das heißt</expan>
            </choice> diejenigen verstehen, welche die <index indexName="subjects-index">
              <term>Juden</term>
            </index>Juden zur Zeit <index indexName="persons-index">
              <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
              <term>Jesus Christus</term>
            </index>Christi für Schriften der Propheten erkannten) haben in
                                ihrer <choice>
              <sic>jetzigeu</sic>
              <corr type="editorial">jetzigen</corr>
            </choice> Form geraume Zeit vor <index indexName="persons-index">
              <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
              <term>Jesus Christus</term>
            </index>Christi Geburt existirt. b)</rdg>
        </app> Die <app>
          <lem>Bücher des <choice>
              <abbr>N. T.</abbr>
              <expan>Neues Testament</expan>
            </choice></lem>
          <rdg wit="#d" type="pp"><hi>Bücher des N. T.</hi>,</rdg>
        </app>
        <pb edRef="#b" n="15"/> wenigstens <app>
          <lem>diejenigen</lem>
          <rdg wit="#b" type="v">dieienigen</rdg>
        </app> darunter, an welchen nie gezweifelt worden ist, <choice>
          <abbr>d. i.</abbr>
          <expan>das ist</expan>
        </choice>
        <app>
          <lem>20.</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">20</rdg>
        </app> unter <app>
          <lem>27,</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">27.</rdg>
        </app> sind gewiß <app>
          <lem>ächt</lem>
          <rdg wit="#d" type="v"><hi>ächt</hi></rdg>
        </app>, und in Absicht ihres <app>
          <lem>wesentlichen</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> Inhalts, unverfälscht. <app>
          <lem>b)</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">c)</rdg>
        </app> Die im <choice>
          <abbr>N. T.</abbr>
          <expan>Neues Testament</expan>
        </choice> enthaltene <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Geschichte</term>
            </index>Geschichte ist wahr</lem>
          <rdg wit="#d" type="pp"><hi>Geschichte ist wahr</hi></rdg>
        </app>. Die Verfasser konnten, wollten, und musten <index indexName="subjects-index">
          <term>Wahrheit</term>
        </index>Wahrheit schreiben. <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#b" type="pt">Die Bücher haben alle Merkmale der
                                Glaubwürdigkeit, und keine Spuren des Gegentheils an sich.</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>Die Geschichte der ersten Jahrhunderte im Ganzen genommen, so weit
                                wir sie nur kennen, bestätigt die Richtigkeit der hauptsächlichsten
                                    <index indexName="subjects-index">
              <term>historisch</term>
            </index>historischen Angaben im <choice>
              <abbr>N. T.</abbr>
              <expan>Neues Testament</expan>
            </choice></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">Die Bücher haben alle Merkmale der
                                Glaubwürdigkeit, und keine Spuren des Gegentheils an sich.</rdg>
        </app> Selbst die ältesten Gegner der Christen haben die Wahrheit der
                        Thatsachen nicht geleugnet. <app>
          <lem>Die Bücher haben alle innere Merkmale der Glaubwürdigkeit, und
                                keine Spuren des Gegentheils an sich.</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> Das <app>
          <lem>außerordentliche</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">auserordentliche</rdg>
        </app> und <app>
          <lem>übernatürliche</lem>
          <rdg wit="#d" type="v"><hi>übernatürliche</hi></rdg>
        </app> mancher <app>
          <lem>Begebenheiten</lem>
          <rdg wit="#d" type="v"><hi>Begebenheiten</hi></rdg>
        </app> hindert nichts. Denn <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Wunder</term>
            </index>Wunder sind an sich möglich;</lem>
          <rdg wit="#d" type="ppl">die im <choice>
              <abbr>N. T.</abbr>
              <expan>Neues Testament</expan>
            </choice> erzählten Begebenheiten dieser Art sind ihrer
                                Beschaffenheit und al<pb edRef="#d" n="21"/>len Umständen nach von
                                den Mirakeln der Legende unendlich verschieden; und Wunder
                                überhaupt, <choice>
              <abbr>d. h.</abbr>
              <expan>das heißt</expan>
            </choice> Wirkungen, welche die natürlichen Kräfte desjenigen, der
                                sie hervorbringt oder untrüglich ankündigt, übersteigen, sind an
                                sich nicht unmöglich. Ja</rdg>
        </app> bey der ersten Bekanntmachung einer <pb edRef="#c" n="21"/>
                        göttlichen <index indexName="subjects-index">
          <term>Offenbarung</term>
        </index>Offenbarung, zumal wenn sie nicht eine <app>
          <lem>bloße</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">blose</rdg>
        </app> Wiederholung der natürlichen <app>
          <lem>Religion</lem>
          <rdg wit="#a" type="typo-correction"><choice>
              <sic>Religiou</sic>
              <corr type="editorial">Religion</corr>
            </choice></rdg>
        </app> ist, <app>
          <lem>oder wenn sie zuerst den Bekennern einer vornehmlich auf den <index indexName="subjects-index">
              <term>Wunderbeweis</term>
            </index>Wunderbeweis sich stützenden Religion <app>
              <lem>geprediget</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">gepredigt</rdg>
            </app> wird, sind Wunder ganz</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> schicklich; <app>
          <lem>zur Empfehlung einer so vortreflichen Lehre, Gottes nicht
                                unwürdig;</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> und bey der <app>
          <lem>unter manchen ungünstigen Umständen</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> bis zum Erstaunen schnellen Ausbreitung einer Religion, wie die
                        christliche war, <app>
          <lem>höchst glaublich.</lem>
          <rdg wit="#d" type="ppl">um so glaublicher, weil man, wenn man sie
                                durchaus leugnen wollte, unglaublichere Dinge, als sie selbst sind,
                                annehmen müßte.</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem><choice>
              <abbr>Vergl.</abbr>
              <expan>Vergleiche</expan>
              <expan>Verglichen</expan>
            </choice> §. <ref target="#gr_section_14">14.</ref>
            <app>
              <lem>f.</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">e.</rdg>
            </app> §. <ref target="#gr_section_83">83.</ref>
            <ref target="#gr_section_84">84.</ref></lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app>
      </p>
    </div>
    <div n="11" type="section" id="gr_section_11">
      <p>11. <index indexName="persons-index">
          <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
          <term>Jesus Christus</term>
        </index><hi>Jesus</hi> war der weiseste und tugendhafteste <pb edRef="#a" n="10"/> Mann der je gelebt hat, unendlich entfernt von Betrug und
                            <index indexName="subjects-index">
          <term>Schwärmerey</term>
        </index>Schwärmerey. Ohne <index indexName="subjects-index">
          <term>Gelehrsamkeit</term>
        </index>Gelehrsamkeit, und unbekannt mit der Weisheit der erleuchtetsten
                        Völker, lehrte er <app>
          <lem>– man überdenke den Geist seiner Religion –</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> wahre <app>
          <lem>Weisheit</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">Lebensweisheit</rdg>
        </app> und ächte <index indexName="subjects-index">
          <term>Tugend</term>
        </index>Tu<pb edRef="#b" n="16"/>gend vollkommner, als alle <app>
          <lem>große</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">grose</rdg>
        </app> Männer vor ihm zusammengenommen. <app>
          <lem>Sein wohlthätiger Plan, durch diese <pb edRef="#d" n="22"/>
                                Weisheit und Tugend Menschen aller Nationen und aller Zeiten und von
                                allen Ständen zur höchsten <index indexName="subjects-index">
              <term>Glückseligkeit</term>
            </index>Glückseligkeit zu führen, hat einen solchen Umfang, daß die
                                edelsten Entwürfe der <app>
              <lem>grösten</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">größten</rdg>
            </app> Wohlthäter des menschlichen Geschlechts vor ihm damit nicht
                                verglichen werden können.</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">– Man überdenke den Geist des Christenthums
                                –</rdg>
        </app></p>
    </div>
    <div n="12" type="section" id="gr_section_12">
      <p>12. <hi>Die Lehre</hi>
        <index indexName="persons-index">
          <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
          <term>Jesus Christus</term>
        </index><hi>Jesu ist wahr,</hi> und kommt <hi>von Gott.</hi> (Ob mittelbar
                        oder <app>
          <lem>unmittelbar,</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">unmittelbar</rdg>
        </app> bestimmen wir <app>
          <lem>mit Bedacht hier noch <pb edRef="#c" n="22"/> nicht, ob es schon
                                nichts weniger als gleichgültig ist, welches von beyden man
                                annehme).</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp"> noch nicht.)</rdg>
        </app> Denn a) <app>
          <lem>die <index indexName="subjects-index">
              <term>Lehre</term>
            </index>Lehre <index indexName="persons-index">
              <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
              <term>Jesus Christus</term>
            </index>Jesu</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">sie</rdg>
        </app> enthält<app>
          <lem>, richtig verstanden,</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> nichts, <app>
          <lem>weder in ihrem theoretischen noch praktischen Theil, weswegen</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">weßwegen</rdg>
        </app> sie nicht göttlich seyn <app>
          <lem>könnte; (§. <ref target="#gr_section_8">8.</ref>) vielmehr b) trägt
                                sie die <index indexName="subjects-index">
              <term>Vernunftreligion</term>
            </index>Vernunftreligion in einer bis dahin unbekannten Reinigkeit
                                vor,</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">könnte. b) Sie</rdg>
        </app> kömmt den Mängeln unsrer <app>
          <lem>Erkenntniß</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">Erkenntnis</rdg>
        </app> zu Hülfe, wo die natürliche Religion uns in <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#a" type="pt">Unwissenheit oder</rdg>
        </app> Ungewißheit läßt, (§. <ref target="#gr_section_9">9.</ref>) lehrt die
                        erhabenste vollständigste <index indexName="subjects-index">
          <term>Tugend</term>
        </index>Tugend, bauet sie auf die vernünftigsten edelsten <index indexName="subjects-index">
          <term>Gründe</term>
        </index>Gründe, und zielt ganz darauf ab, den Gott anständigsten und der
                        Natur und den Bedürfnissen des Menschen angemessensten Weg zur höchsten
                            <index indexName="subjects-index">
          <term>Glückseligkeit</term>
        </index>Glückseligkeit in Zeit und Ewigkeit zu zeigen. Sie leistet alles,
                        was Religion leisten soll; (<ref target="#gr_section_3">§. 3.</ref>) und <app>
          <lem>kann</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">leistet es</rdg>
        </app>, mit andern Religionen verglichen, <app>
          <lem>ihrer Natur nach es</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> vollkommner als jede andre <app>
          <lem>leisten</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app>. c) Jeder, dem es um <index indexName="subjects-index">
          <term>Wahrheit</term>
        </index>Wahrheit und <index indexName="subjects-index">
          <term>Tugend</term>
        </index>Tugend mehr als um <pb edRef="#d" n="23"/> alles <app>
          <lem>andere</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">andre</rdg>
        </app> zu thun ist, erfärt bey redlicher Ausü<pb edRef="#b" n="17"/>bung
                        dieser Religion, daß sie mit einer ihr eignen Macht sein Herz, das oft ein
                        Sitz ungeheurer <index indexName="subjects-index">
          <term>Laster</term>
        </index>Laster war, zur edelsten Tugend bildet, und mit den seligsten
                        Freuden erfüllet. <app>
          <lem>Dies <app>
              <lem>kann</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">kan</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">Dieß kan</rdg>
        </app> nicht nur jeder an sich selbst <index indexName="subjects-index">
          <term>erfaren</term>
        </index>erfaren, <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#d" type="pt">(<choice>
              <abbr>Vergl.</abbr>
              <expan>vergleiche</expan>
              <expan>verglichen</expan>
            </choice>
            <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:7:17">Joh. 7, 17.</citedRange>
            </bibl>)</rdg>
        </app> sondern <app>
          <lem>auch an andern bemerken, <app>
              <lem/>
              <rdg wit="#d" type="pt">(<choice>
                  <abbr>Vergl.</abbr>
                  <expan>Vergleiche</expan>
                  <expan>Verglichen</expan>
                </choice>
                <bibl type="biblical-reference">
                  <citedRange n="1Petr:3:1 1Petr:3:2">1 Petr. 3, 1.
                                                2.</citedRange>
                </bibl>)</rdg>
            </app> und</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> die <app>
          <lem>glaubwürdige</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> Geschichte sagt <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#a" type="pt">auch</rdg>
        </app>, daß tausende eben das erfaren, und <app>
          <lem>daß viele der Schwärmerey nicht verdäch<pb edRef="#c" n="23"/>tige
                                gute Menschen</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> diese Erfarung noch auf dem Todbette, ja auf dem <app>
          <lem>Scheiterhaufen</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">Scheiderhaufen</rdg>
        </app> und unter <app>
          <lem>den</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">dem</rdg>
        </app> ausgesuchtesten Martern, <app>
          <lem>freudig</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> bezeugt haben. d) <app>
          <lem>Auch für die Menschheit im Großen war diese Religion, da wo sie
                                angenommen ward, ungemein wohlthätig, und würde es, ihrer Natur und
                                ganzen Tendenz nach, noch unendlich mehr gewesen seyn, wenn sie
                                stets rein geblieben und von ihren Bekennern wirklich ausgeübt
                                worden wäre, und wenn nicht menschliche Thorheit und Bosheit,
                                Fanatismus und Hierarchengeist, politische und litterarische
                                Barbarey <choice>
              <abbr>etc.</abbr>
              <expan>et cetera</expan>
            </choice> ihre Wirkungen bald geschwächt, bald gehindert, bald gar
                                die Arzney in Gift verwandelt hätten, oder wenn es möglich wäre, daß
                                Religion allein, sey sie noch so vortreflich, den Mangel so vieler
                                anderer zum Wohlstand und <index indexName="subjects-index">
              <term>Glück</term>
            </index>Glück der Völker <app>
              <lem>gleichfalls</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">gleichfals</rdg>
            </app> nothwendigen Hülfsmittel ersetzen könnte. e)</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> Die Religion <index indexName="persons-index">
          <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
          <term>Jesus Christus</term>
        </index>Jesu und ihre <app>
          <lem>Einführung</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Einfürung</rdg>
        </app> in die Welt schliest sich genau an den <pb edRef="#d" n="24"/>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Plan</term>
        </index>Plan an, nach welchem, laut der biblischen und profan Geschichte,
                        Gott die Schicksale des Jüdischen <app>
          <lem>Volks</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Volcks</rdg>
        </app> und andrer Nationen bis auf <index indexName="persons-index">
          <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
          <term>Jesus Christus</term>
        </index>Jesu Geburt, regiert <app>
          <lem>hat</lem>
          <rdg wit="#d" type="pp">hat, und war lange vorbereitet</rdg>
        </app>. <app>
          <lem>f)</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">e)</rdg>
        </app> Die schnelle Ausbreitung dieser Religion geschah unter solchen
                        Umständen, daß man eine Mitwirkung Gottes, wenn man den <app>
          <lem>Inhalt und die Forderungen</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="pp">Geist</rdg>
        </app> des Christenthums überdenkt, kaum verkennen <app>
          <lem>kann</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">kan</rdg>
        </app>.</p>
    </div>
    <div n="13" type="section" id="gr_section_13">
      <p><pb edRef="#a" n="11"/>
        <pb edRef="#b" n="18"/>
        <pb edRef="#c" n="24"/> 13. <index indexName="persons-index">
          <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
          <term>Jesus Christus</term>
        </index><hi>Jesus selbst <app>
            <lem>behauptete</lem>
            <rdg wit="#a" type="v"><hi>behauptet</hi></rdg>
          </app> von sich,</hi> er sey von Gott gesandt, <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:5:43">Joh. 5, 43.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:7:28">7, 28.</citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:7:29">29.</citedRange>
            </bibl></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:8:42">8, 42.</citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:13:3">13, 3.</citedRange>
            </bibl>
            <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:17:3 Joh:17:23">17, 3. 23.</citedRange>
            </bibl></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> als ein Lehrer der Welt, <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:8:12">Joh. 8, 12.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:12:46">12, 46.</citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:17:4 Joh:17:6">17, 4. 6.</citedRange>
            </bibl>
            <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:18:37">18, 37.</citedRange>
            </bibl></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> als der <app>
          <lem>große <app>
              <lem>verheißene</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">verheisene</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">grose verheisene</rdg>
        </app> längst erwartete göttliche Gesandte, der den vollkommensten <index indexName="subjects-index">
          <term>Religionsunterricht</term>
        </index>Religionsunterricht geben solle, <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:4:25 Joh:4:26">Joh. 4, 25. 26.</citedRange>
        </bibl> und allein ihn geben könne, <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Mt:11:27">Matth. 11, 27.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange from="Joh:3:11" to="Joh:3:13">Joh. 3, <app>
              <lem>11.–13.</lem>
              <rdg wit="#a #d" type="v">11–13.</rdg>
            </app></citedRange>
        </bibl> und <app>
          <lem>größer</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">gröser</rdg>
        </app> sey als die <app>
          <lem>Propheten;</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Propheten</rdg>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Mt:12:41 Mt:12:42">Matth. 12, 41. <app>
              <lem>42.</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">42</rdg>
            </app></citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Mt:13:16 Mt:13:17">13, 16. 17.</citedRange>
            </bibl>
            <app>
              <lem>seine</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">Seine</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">Seine</rdg>
        </app> Lehre sey nicht seine <app>
          <lem>eigene</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">eigne</rdg>
        </app> Erfindung, sondern er habe sie von dem Gott, der ihn gesandt habe;
                        Joh. <app>
          <lem>7,</lem>
          <rdg wit="#b" type="v">7.</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:7:15">15.</citedRange>
            </bibl></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:7:16">16.</citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:7:17">17.</citedRange>
            </bibl></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> 8, <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:8:26">26.</citedRange>
            </bibl></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:8:28 Joh:8:38">28. 38.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:12:49 Joh:12:50">12, 49. 50.</citedRange>
        </bibl> er sey vom Himmel <app>
          <lem>kommen</lem>
          <rdg wit="#a #d" type="v">gekommen</rdg>
        </app>, und von dorther sey seine <app>
          <lem>Lehre;</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Lehre,</rdg>
        </app> Joh. 3, <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#a" type="pt"><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:3:11">11.</citedRange>
            </bibl></rdg>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:3:13">13.</citedRange>
        </bibl> 6, <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:6:33 Joh:6:41 Joh:6:42">33. 41.
                                        42.</citedRange>
            </bibl></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:6:46">46.</citedRange>
        </bibl> 8, <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#a" type="pt"><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:8:32 Joh:8:33 Joh:8:35">32. 33.
                                        35.</citedRange>
            </bibl></rdg>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:8:40">40.</citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:17:8">17, 8.</citedRange>
            </bibl></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp"><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:8:46">46.</citedRange>
            </bibl></rdg>
        </app> Gott bestätige seine <app>
          <lem>Lehre;</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Lehre</rdg>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:6:27">Joh. 6, 27.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:8:18">8, 18.</citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem>wer</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Wer</rdg>
        </app> ihn und seine Lehre annehme oder verwerfe, der verwerfe oder nehme
                        den <index indexName="subjects-index">
          <term>Unterricht</term>
        </index>Unterricht Gottes <app>
          <lem>an;</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">an,</rdg>
          <rdg wit="#d" type="v">an.</rdg>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Mt:10:40">Matth. 10, 40.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Lk:10:16">Luc. 10, 16.</citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:14:9">Joh. 14, 9.</citedRange>
            </bibl></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app>
        <app>
          <lem><app>
              <lem>die</lem>
              <rdg wit="#a" type="v">Die</rdg>
            </app> Annahme und Befolgung seiner Lehre, sey der Weg zur ewigen <app>
              <lem><index indexName="subjects-index">
                  <term>Glückseligkeit</term>
                </index>Glückseligkeit.</lem>
              <rdg wit="#a" type="v">Glückseligkeit,</rdg>
            </app>
            <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:3:16">Joh. 3, 16.</citedRange>
            </bibl>
            <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:6:40">6, 40.</citedRange>
            </bibl>
            <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:17:3">17, 3.</citedRange>
            </bibl></lem>
          <rdg wit="#d" type="om"/>
        </app>
        <pb edRef="#d" n="25"/> Hiezu nehme man noch die <app>
          <lem>andern</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app>
        <app>
          <lem>Versicherungen</lem>
          <rdg wit="#a" type="typo-correction"><choice>
              <sic>Versichernngen</sic>
              <corr type="editorial">Versicherungen</corr>
            </choice></rdg>
        </app>, <app>
          <lem>welche <index indexName="persons-index">
              <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
              <term>Jesus Christus</term>
            </index>Jesus von seiner erhabenen Würde und großen <index indexName="subjects-index">
              <term>Bestimmung</term>
            </index>Bestimmung gegeben hat, <choice>
              <abbr>z. B.</abbr>
              <expan>zum Beispiel</expan>
            </choice></lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> er sey der geliebte, der eingebohrne Sohn <app>
          <lem>Gottes;</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Gottes,</rdg>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:3:16">Joh. 3, 16.</citedRange>
        </bibl> Gott sey sein <index indexName="subjects-index">
          <term>Vater</term>
        </index>Vater; dieser sey in ihm, und er im <app>
          <lem>Vater, <app>
              <lem><choice>
                  <abbr>d. i.</abbr>
                  <expan>das ist</expan>
                </choice> der Vater rede und wirke durch ihn, und er handle
                                        nie anders, als unter <pb edRef="#c" n="25"/> der Auktorität
                                        und nach dem Willen des Vaters;</lem>
              <rdg wit="#a" type="om"/>
            </app></lem>
          <rdg wit="#b" type="pp">Vater;</rdg>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:10:30 Joh:10:36 Joh:10:38">Joh. 10, 30. 36.
                                38.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:14:10 Joh:14:11">14, 10. 11.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:17:21 Joh:17:23">17, 21. 23.</citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem>man</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Man</rdg>
        </app> solle ihn ehren wie den <app>
          <lem>Vater;</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Vater</rdg>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:5:23">Joh. 5, 23.</citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem>er</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">Er</rdg>
        </app> werde einst alle Toden <app>
          <lem>auferwecken</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">erwecken</rdg>
        </app>, <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:5:28 Joh:5:29">Joh. 5, 28. 29.</citedRange>
        </bibl> und der allgemeine Richter aller Menschen seyn. <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange from="Mt:25:31" to="ff">Matth. 25, 31. <choice>
              <abbr>folgg.</abbr>
              <expan>folgende</expan>
            </choice></citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem>Dies</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Dieß</rdg>
        </app> alles zusammengenommen <app>
          <lem>kann</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
        </app> niemand von sich sagen, der nicht <app>
          <lem><hi>will</hi></lem>
          <rdg wit="#a" type="v">will</rdg>
        </app>, daß man ihn für den <app>
          <lem><hi>außerordentlichsten</hi></lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v"><hi>auserordentlichsten</hi></rdg>
        </app>
        <hi>unmittelbarsten Gesandten Gottes</hi>, und seine Aussprüche für eine
                            <hi>un</hi><pb edRef="#b" n="19"/><hi>mittelbare göttliche</hi>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Offenbarung</term>
        </index><hi>Offenbarung</hi> halten soll.</p>
    </div>
    <div n="14" type="section" id="gr_section_14">
      <p>14. <hi>Alle diese Behauptungen</hi>
        <index indexName="persons-index">
          <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
          <term>Jesus Christus</term>
        </index><hi>Jesu sind wahr,</hi> und die von <index indexName="persons-index">
          <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
          <term>Jesus Christus</term>
        </index>Jesu gestiftete Religion <app>
          <lem>(welche ohnehin auf alle Fälle wahr, göttlich und mit den Absichten
                                Gottes übereinstimmend bleibt, §. <ref target="#gr_section_12"><app>
                <lem>12</lem>
                <rdg wit="#d" type="v">12.</rdg>
              </app></ref>)</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> beruht also auf einer <hi>unmittelbaren göttlichen</hi>
        <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Offenbarung</term>
            </index><hi>Offenbarung</hi>.</lem>
          <rdg wit="#a" type="typo-correction"><choice>
              <sic><hi>Offenbarung</hi>,</sic>
              <corr type="editorial"><hi>Offenbarung</hi>.</corr>
            </choice></rdg>
        </app> Denn a) <index indexName="persons-index">
          <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
          <term>Jesus Christus</term>
        </index>Jesus verdient <app>
          <lem>bey diesen, sogar mit einem feierlichen Eide <app>
              <lem>bekräftigten</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">bekräftigten,</rdg>
            </app>
            <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Mt:26:63 Mt:26:64">Matth. 26, 63.
                                        64.</citedRange>
            </bibl> und mit seinem Tode <app>
              <lem>versiegelten</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">versiegelten,</rdg>
            </app> Versicherungen</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> nicht nur an sich schon allen <index indexName="subjects-index">
          <term>Glaube</term>
        </index>Glau<pb edRef="#d" n="26"/>ben, (§. <ref target="#gr_section_11">11.</ref>
        <app>
          <lem><ref target="#gr_section_12">12.</ref></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app>) wie er ihn auch fordert, <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:3:11 Joh:3:13">Joh. 3, 11. 13.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange from="Joh:8:14" to="ff">8, 14.</citedRange>
        </bibl>
        <choice>
          <abbr>folgg.</abbr>
          <expan>folgende</expan>
        </choice> sondern <app>
          <lem>seine Aussagen werden auch durch die Zusammenstimmung einer Menge
                                von Umständen und Ereignißen auf das vollkommenste bestätiget.
                                Nämlich</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="pp">auch</rdg>
        </app> b) kein Mensch in <index indexName="persons-index">
          <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
          <term>Jesus Christus</term>
        </index>Jesu Umständen<app>
          <lem>, wie die glaubwürdige Geschichte sie beschreibt,</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> hätte eine solche Lehre erfinden können; c) seit <pb edRef="#c" n="26"/> bald <app>
          <lem>zweytausend</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">zweitausend</rdg>
        </app> Jahren konnten die Bemühun<pb edRef="#a" n="12"/>gen aller <index indexName="subjects-index">
          <term>Philosophen</term>
        </index>Philosophen in allen Theilen der Welt <app>
          <lem>in Absicht auf Religion und Moral</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> nichts vortreflichers und <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#d" type="pt">in jeder Rücksicht</rdg>
        </app> vollkommeners ersinnen, des <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Fortschritt</term>
            </index>Fortschritts</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Fortschrits</rdg>
        </app> in den übrigen Wissenschaften <app>
          <lem>ungeachtet</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">ohnerachtet</rdg>
        </app>; d) die durch die Religion <index indexName="persons-index">
          <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
          <term>Jesus Christus</term>
        </index>Jesu in der Welt bewirkte Veränderung war lange <app>
          <lem><app>
              <lem>vorbereitet, und <app>
                  <lem>sogar e)</lem>
                  <rdg wit="#b" type="om"/>
                </app></lem>
              <rdg wit="#d" type="om"/>
            </app> in den heiligen Büchern der <index indexName="subjects-index">
              <term>Juden</term>
            </index>Juden, welche in ihrer jetzigen Form schon lange vor <index indexName="persons-index">
              <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
              <term>Jesus Christus</term>
            </index>Christi Geburt existirten,</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">vorbereitet und</rdg>
        </app> vorhergesagt, <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Ps:110">Ps. 110.</citedRange>
            </bibl>
            <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Jes:53">Jes. 53.</citedRange>
            </bibl>
            <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Jes:60">60.</citedRange>
            </bibl></lem>
          <rdg wit="#d" type="pp">(§. <ref target="#gr_section_132">132.</ref>)</rdg>
        </app> worauf sich auch <index indexName="persons-index">
          <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
          <term>Jesus Christus</term>
        </index>Jesus <app>
          <lem>berief.</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">berief;</rdg>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange from="Lk:24:44" to="Lk:24:47">Luc. 24, <app>
              <lem>44–47.</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">44.–47.</rdg>
            </app></citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:5:39">Joh. 5, 39.</citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem>Und mit Recht konnte er sich auf den Geist, welchen die Propheten
                                in ihren Aussprüchen von der Zukunft athmen, berufen, wenn es gleich
                                schwehr ist, auf eine für unsre Zeitgenoßen überzeugende Art zu
                                bestimmen, welche und wie viele prophetische Stellen hieher gehören,
                                und wie viel in einer jeden liege. Der</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="pp">der</rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Weissagungen</term>
        </index>Weissagungen von besondern Lebensumständen <index indexName="persons-index">
          <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
          <term>Jesus Christus</term>
        </index><app>
          <lem>Jesu</lem>
          <rdg type="typo-correction" wit="#a"><choice>
              <sic>Jesn</sic>
              <corr type="editorial">Jesu</corr>
            </choice></rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>wollen wir nicht einmal gedenken, ob es schon vernünftiger ist, die so häufige und auffallende <app>
              <lem>Aenlichkeit</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">Aehnlichkeit</rdg>
            </app> dieser Umstände mit Stellen der Propheten, zumal mit solchen,
                                    <pb edRef="#d" n="27"/> die damals schon von den Juden auf den
                                Messias gedeutet zu werden pflegten, einer Veranstaltung der
                                göttlichen <index indexName="subjects-index">
              <term>Providenz</term>
            </index>Providenz, als dem bloßen Ungefähr, oder gar einer schwehr
                                zu entschuldigenden <index indexName="subjects-index">
              <term>Affektation</term>
            </index>Affektation <index indexName="persons-index">
              <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
              <term>Jesus Christus</term>
            </index>Jesu zuzuschreiben. <app>
              <lem>f)</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">e)</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">nicht zu gedenken. <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Ps:22">Ps. 22.</citedRange>
            </bibl> e)</rdg>
          <rdg wit="#b" type="pp">nicht zu gedenken. e)</rdg>
        </app> Gott bestätigte die Lehre und alle <pb edRef="#c" n="27"/>
                        Versicherungen <index indexName="persons-index">
          <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
          <term>Jesus Christus</term>
        </index>Jesu <app>
          <lem><hi>theils</hi></lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">theils</rdg>
        </app> durch seine <app>
          <lem>Auferweckung</lem>
          <rdg wit="#b" type="v">Auferwekung</rdg>
        </app>; <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Mt:12:38 Mt:12:40">Matth. 12, 38. 40.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:8:28"><app>
              <lem>Joh.</lem>
              <rdg wit="#b" type="typo-correction"><choice>
                  <sic>Joh-</sic>
                  <corr type="editorial">Joh.</corr>
                </choice></rdg>
            </app> 8, 28.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:14:19 Joh:14:20">14, 19. 20.</citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Apg:17:31">Act. 17, 31.</citedRange>
            </bibl>
            <app>
              <lem><hi>theils</hi></lem>
              <rdg wit="#b" type="v">theils</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">theils</rdg>
        </app> durch eine Menge Gottanständiger wohlthätiger <index indexName="subjects-index">
          <term>Wunder</term>
        </index>Wunder, <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:15:24">Joh. 15, 24.</citedRange>
            </bibl> (§. <ref target="#gr_section_10">10.</ref>
            <app>
              <lem>b</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">b.</rdg>
            </app>)</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> welche <index indexName="persons-index">
          <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
          <term>Jesus Christus</term>
        </index>Jesus mit der ausdrücklichen Erklärung verrichtete, daß sie
                        wahrhaftig göttliche Wunder seyen, <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#a" type="pt"><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:15:24">Joh. 15, 24.</citedRange>
            </bibl></rdg>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Mt:12:28">Matth. 12, 28.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Lk:11:20">Luc. 11, <app>
              <lem>20.</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">20</rdg>
            </app></citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange from="Joh:5:19" to="ff">Joh. 5, 19. <choice>
              <abbr>folgg.</abbr>
              <expan>folgende</expan>
            </choice></citedRange>
        </bibl>
        <pb edRef="#b" n="20"/>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:14:10"><app>
              <lem>14</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">14.</rdg>
            </app>, 10.</citedRange>
        </bibl> und daß sie zur Bestätigung der Wahrheit seiner göttlichen Sendung
                        geschähen; <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange from="Mt:11:3" to="Mt:11:5">Matth. 11, 3–5.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:5:36 Joh:5:37">Joh. 5, 36. 37.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:10:25 Joh:10:37 Joh:10:38">10, 25. 37.
                                38.</citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange from="Joh:11:41" to="Joh:11:45">11,
                                        41–45.</citedRange>
            </bibl></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:14:11">14, 11.</citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem><choice>
              <abbr>vergl.</abbr>
              <expan>vergleiche</expan>
              <expan>verglichen</expan>
            </choice>
            <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Apg:2:22">Act. 2, 22.</citedRange>
            </bibl> und solche Werke von einem solchen Manne unter solchen
                                Erklärungen verrichtet, um dem Stifter einer solchen Religion
                                göttliches Ansehen zu verschaffen, und durch solche Zeugnisse und
                                solche Erfolge beglaubigt, sind sehr beweisend; <app>
              <lem>§. <ref target="#gr_section_84">84.</ref></lem>
              <rdg wit="#b" type="om"/>
            </app>
            <choice>
              <abbr>vergl.</abbr>
              <expan>vergleiche</expan>
              <expan>verglichen</expan>
            </choice>
            <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:3:2">Joh. 3, 2.</citedRange>
            </bibl>
            <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:15:24">15, 24.</citedRange>
            </bibl>
            <app>
              <lem><hi>theils</hi></lem>
              <rdg wit="#b" type="v">theils</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">theils</rdg>
        </app> durch Erfüllung mehrerer von <index indexName="persons-index">
          <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
          <term>Jesus Christus</term>
        </index>Christo ausgesprochnen <index indexName="subjects-index">
          <term>Weissagungen</term>
        </index>Weissagungen <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:13:19">Joh. 13, 19.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:14:29">14, 29.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:16:4">16, 4.</citedRange>
        </bibl><bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:6:70">Joh. 6, 70.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Mt:26:21 Mt:26:23">Matth. 26, 21. 23.</citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Mt:26:25">25.</citedRange>
            </bibl></lem>
          <rdg wit="#a" type="v"><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Mt:26:26">26.</citedRange>
            </bibl></rdg>
        </app><app>
          <lem/>
          <rdg wit="#a" type="pt"><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Mt:26:45">Matth. 26, 45.</citedRange>
            </bibl></rdg>
        </app>
        <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Mk:9:31">Marc. 9, 31.</citedRange>
            </bibl></lem>
          <rdg wit="#d" type="om"/>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Lk:18:32 Lk:18:33"><app>
              <lem>Luc.</lem>
              <rdg wit="#a" type="v">– Luc.</rdg>
            </app> 18, 32. 33.</citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:12:32 Joh:12:33">Joh. 12, 32.
                                        33.</citedRange>
            </bibl>
            <app>
              <lem/>
              <rdg wit="#a" type="pt"><bibl type="biblical-reference">
                  <citedRange n="Mt:26:45">Matth. 26, 45.</citedRange>
                </bibl>
                <bibl type="biblical-reference">
                  <citedRange n="Mk:9:31">Marc. 9, 31.</citedRange>
                </bibl></rdg>
            </app><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Mt:24:14">Matth. 24, 14.</citedRange>
            </bibl></lem>
          <rdg wit="#d" type="pp"><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Lk:18:34">34.</citedRange>
            </bibl></rdg>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Mk:13:9 Mk:13:10">Marc. 13, 9. 10.</citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Mt:23:34">Matth. 23, 34.</citedRange>
            </bibl></lem>
          <rdg wit="#d" type="om"/>
        </app><bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:21:18 Joh:21:19">Joh. 21, 18. 19.</citedRange>
        </bibl><app>
          <lem>und vornehmlich</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> Matth. <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Mt:24"><app>
                  <lem>24;</lem>
                  <rdg wit="#b" type="v">24.</rdg>
                </app></citedRange>
            </bibl> anderer Bestätigungen nicht zu gedenken, als der Stimmen vom
                                Himmel, <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Mt:3:17">Matth. <pb edRef="#d" n="28"/> 3,
                                        17.</citedRange>
            </bibl>
            <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Mt:17:5">17, 5.</citedRange>
            </bibl>
            <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:12:28">Joh. 12, 28.</citedRange>
            </bibl> der <app>
              <lem>außerordentlichen</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">auserordentlichen</rdg>
            </app> Umstände vor und bey seiner Geburt, <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Lk:1">Luc. 1.</citedRange>
            </bibl>
            <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Lk:2">2.</citedRange>
            </bibl> der sonderbaren Phänomene bey seinem Tode, <pb edRef="#c" n="28"/>
            <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange from="Mt:27:51" to="Mt:27:54">Matth. 27,
                                        51–54.</citedRange>
            </bibl>
            <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange from="Lk:23:44" to="Lk:23:48">Luc. 23,
                                        44–48.</citedRange>
            </bibl>
            <choice>
              <abbr>u. s. w.</abbr>
              <expan>und so weiter</expan>
            </choice></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp"><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Mt:24">24.</citedRange>
            </bibl></rdg>
        </app>
      </p>
    </div>
    <div n="15" type="section" id="gr_section_15">
      <p>15. <hi>Die</hi>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Apostel</term>
        </index><hi>Apostel</hi> a) waren Männer von geprüfter <index indexName="subjects-index">
          <term>Tugend</term>
        </index>Tugend, <index indexName="subjects-index">
          <term>Rechtschaffenheit</term>
        </index>Rechtschaffenheit und <index indexName="subjects-index">
          <term>Wahrheitsliebe</term>
        </index>Wahrheitsliebe; daher sie sich auch <app>
          <lem>freimüthig</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">freymüthig</rdg>
        </app> auf das <app>
          <lem>Zeugniß</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">Zeugnis</rdg>
        </app> ihrer Schüler berufen konnten. <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:21:24">Joh. 21, 24.</citedRange>
            </bibl></lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange from="Apg:20:33" to="Apg:20:35">Act. 20, 33–35.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="2Kor:1:12 2Kor:1:13">2 Cor. 1, 12. 13.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="2Kor:4:2">4, 2.</citedRange>
        </bibl> 2 Thess. <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange from="2Thess:3:7" to="2Thess:3:10">3,
                                        7–10.</citedRange>
            </bibl>
            <app>
              <lem><bibl type="biblical-reference">
                  <citedRange n="2Joh:12">2 Joh. 12.</citedRange>
                </bibl></lem>
              <rdg wit="#b" type="om"/>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp"><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange from="2Thess:2:3" to="2Thess:3:10">2,
                                        3–10.</citedRange>
            </bibl></rdg>
        </app> b) <index indexName="persons-index">
          <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
          <term>Jesus Christus</term>
        </index>Jesus <app>
          <lem>selbst, der <app>
              <lem>gröste</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">größte</rdg>
            </app> göttliche Gesandte, <app>
              <lem>(§. <ref target="#gr_section_13">13.</ref>
                <ref target="#gr_section_14"><app>
                    <lem>14</lem>
                    <rdg wit="#d" type="v">14.</rdg>
                  </app></ref>)</lem>
              <rdg wit="#b" type="om"/>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> hatte sie zu <app>
          <lem>Lehrern</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">Lehren</rdg>
        </app> seiner Religion verordnet, <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Mt:10">Matth. 10.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Mt:28:19 Mt:28:20">28, 19. 20.</citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Lk:24:48">Luc. 24, 48.</citedRange>
            </bibl></lem>
          <rdg wit="#d" type="om"/>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:17:18">Joh. 17, 18.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange from="Apg:26:16" to="f">Act. 26, 16. <choice>
              <abbr>folg.</abbr>
              <expan>folgend</expan>
            </choice></citedRange>
        </bibl> mit <app>
          <lem>unumschränkter</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">unumschränckter</rdg>
        </app> Vollmacht. <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Mt:16:18 Mt:16:19">Matth. 16, 18. 19.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Mt:18:18">18, 18.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Lk:10:16">Luc. 10, 16.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange from="Joh:20:21" to="Joh:20:23">Joh. 20, 21–23.</citedRange>
        </bibl> c) Sie kannten die <index indexName="subjects-index">
          <term>Lehre</term>
        </index>Lehre <index indexName="persons-index">
          <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
          <term>Jesus Christus</term>
        </index>Jesu<app>
          <lem>, deren Göttlichkeit wir nach dem Vorhergehenden nun schon
                                voraussetzen können,</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> genau, <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Mt:13:11">Matth. <pb edRef="#b" n="21"/> 13,
                                11.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Mk:4:34">Marc. 4, 34.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:15:27">Joh. 15, 27.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Apg:1:21 Apg:1:22">Act. 1, 21. 22.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Apg:4:20">4, 20.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange from="1Joh:1:1" to="1Joh:1:3">1 Joh. 1, 1–3.</citedRange>
        </bibl> und pflanzten sie fort ohne Veränderung eines wesentlichen Stücks
                        derselben, je<pb edRef="#a" n="13"/>doch mit einigen <app>
          <lem><app>
              <lem>Erweiterungen und genauerer Entwickelung mancher von <index indexName="persons-index">
                  <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
                  <term>Jesus Christus</term>
                </index>Jesu nur kurz berührten Sätze. <app>
                  <lem>§.</lem>
                  <rdg wit="#d" type="v">(§.</rdg>
                </app>
                <ref target="#gr_section_139">139.</ref>
                <app>
                  <lem>c.</lem>
                  <rdg wit="#d" type="v">c)</rdg>
                </app>
              </lem>
              <rdg wit="#b" type="pp">Erweiterungen.</rdg>
            </app>
            <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange from="Joh:16:12" to="Joh:16:15">Joh. 16,
                                        12–15.</citedRange>
            </bibl></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">Erweiterungen.</rdg>
        </app> d) Diese <app>
          <lem>weitere <index indexName="subjects-index">
              <term>Aufklärungen</term>
            </index>Aufklärungen der Lehre <index indexName="persons-index">
              <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
              <term>Jesus Christus</term>
            </index>Jesu</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> sind nicht die Erfindung der galiläischen <app>
          <lem>Fischer,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Fischer.</rdg>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Apg:4:13">Act. 4, 13.</citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem>noch des im Pharisaismus erzogenen und <pb edRef="#d" n="29"/>
                                demselben eifrigst ergeben gewesenen <index indexName="persons-index">
              <term>Paulus</term>
            </index>Paulus. <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange from="Apg:22:3" to="Apg:22:5">Act. 22,
                                        3–5.</citedRange>
            </bibl>
            <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Apg:26:5">26, 5.</citedRange>
            </bibl>
            <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange from="Gal:1:14" to="Gal:1:16">Gal. 1,
                                        14–16.</citedRange>
            </bibl></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app>
        <index indexName="persons-index">
          <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
          <term>Jesus Christus</term>
        </index>Jesus hatte <app>
          <lem>vielmehr</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> es <app>
          <lem>vorher gesagt</lem>
          <rdg wit="#d" type="pp">vorhergesagt</rdg>
        </app>, daß <app>
          <lem>sie</lem>
          <rdg wit="#d" type="pp">seine Apostel</rdg>
        </app> nach seinem <pb edRef="#c" n="29"/> Abschied noch tiefere <index indexName="subjects-index">
          <term>Einsichten</term>
        </index>Einsichten in die von ihm schon vorgetragene <index indexName="subjects-index">
          <term>Wahrheiten</term>
        </index>Wahrheiten der Religion von Gott sollten <app>
          <lem>mitgetheilt</lem>
          <rdg type="typo-correction" wit="#a"><choice>
              <sic>mitge, theilt</sic>
              <corr type="editorial">mitgetheilt</corr>
            </choice></rdg>
        </app> bekommen, <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:16:12 Joh:16:13 Joh:16:14 Joh:16:15">Joh. 16, 12. 13.
                                14. 15.</citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem>und</lem>
          <rdg wit="#d" type="om"/>
        </app> daß sie eine durch Gottes <index indexName="subjects-index">
          <term>Geist</term>
        </index>Geist zu bewirkende <app>
          <lem>große</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">grose</rdg>
        </app> Veränderung an sich <app>
          <lem>erfaren,</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">erfaren</rdg>
          <rdg wit="#d" type="pp">erfaren würden</rdg>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Lk:24:49">Luc. 24, 49.</citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Apg:1:8">Act. 1, 8.</citedRange>
            </bibl></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app>
        <app>
          <lem>und</lem>
          <rdg wit="#d" type="pp">welche ihnen</rdg>
        </app> bey ihrer <index indexName="subjects-index">
          <term>Amtsfürung</term>
        </index><app>
          <lem>Amtsfürung unter einer besondern Leitung</lem>
          <rdg wit="#d" type="pp">Amtsführung,</rdg>
        </app> und <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#a" type="pt">steten</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>Aufsicht dieses Geistes stehen</lem>
          <rdg wit="#d" type="pp">besonders in bedenklichen Fällen, die sie in
                                Verlegenheit setzen könnten, treflich zu statten kommen werde</rdg>
        </app>, <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Mt:10:19 Mt:10:20">Matth. 10, <app>
              <lem>19.</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">19,</rdg>
            </app> 20.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Lk:21:15">Luc. 21, 15.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:14:16 Joh:14:17 Joh:14:26">Joh. 14, 16. 17.
                                26.</citedRange>
        </bibl> und <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#d" type="pt">daß sie</rdg>
        </app> eines besondern Beistandes Gottes sich zu erfreuen haben <app>
          <lem>würden.</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">würden</rdg>
        </app> Joh. <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:16:23">16, 23.</citedRange>
            </bibl></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp"><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Joh:14:13">14, 13.</citedRange>
            </bibl></rdg>
        </app> e) <app>
          <lem>Dies</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Dieß</rdg>
        </app> ist eingetroffen, <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Apg:2">Act. 2.</citedRange>
        </bibl> wie sie selbst glaubwürdig versichern, <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Apg:2:33">Act. 2, 33.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Röm:15:18 Röm:15:19">Röm. 15, 18. 19.</citedRange>
        </bibl> und noch hinzusetzen, daß sie zuweilen unmittelbarer göttlicher
                        Offenbarungen gewürdiget worden seyen. <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange from="1Kor:2:6" to="1Kor:2:10">1 Cor. 2, 6–10.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange from="2Kor:12:1" to="2Kor:12:4">2 Cor. 12, 1–4.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Eph:3:3 Eph:3:5">Eph. 3, 3. 5.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Gal:1:11 Gal:1:12">Gal. 1, 11. 12.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Gal:2:2">2, 2.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange from="Apg:10:10" to="Apg:10:20">Act. 10, 10–20.</citedRange>
        </bibl> f) Hierdurch, und durch die von ihnen verrichteten <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Wunder</term>
            </index>Wunder,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Wunder</rdg>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:14:12">Joh. 14, 12.</citedRange>
        </bibl> sind sie als Männer dargestellt worden, <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Hebr:2:4">Hebr. 2, 4.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Mk:16:20">Marc. 16, 20.</citedRange>
        </bibl> welche <hi>mit göttlicher <app>
            <lem><index indexName="subjects-index">
                <term>Auktorität</term>
              </index>Auktorität</lem>
            <rdg wit="#d" type="v"><hi>Autorität</hi></rdg>
          </app></hi> versehen die göttliche <hi>Lehre</hi>
        <index indexName="persons-index">
          <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
          <term>Jesus Christus</term>
        </index><hi>Jesu</hi>
        <app>
          <lem><hi>vortrugen</hi></lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v"><hi>vortrügen</hi></rdg>
        </app>. <choice>
          <abbr>Vergl.</abbr>
          <expan>Vergleiche</expan>
          <expan>Verglichen</expan>
        </choice>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Eph:2:20">Eph. 2, 20.</citedRange>
        </bibl>
      </p>
    </div>
    <div n="16" type="section" id="gr_section_16">
      <p>16. Wegen dieses ihres Charakters, und <app>
          <lem>wegen der Mitwirkung Gottes zur</lem>
          <rdg wit="#d" type="pp">weil sie sowohl ihre</rdg>
        </app> Einsicht <app>
          <lem>und</lem>
          <rdg wit="#d" type="pp">in die christliche Lehre als <pb edRef="#d" n="30"/> ihre Geschicklichkeit</rdg>
        </app> zum <pb edRef="#b" n="22"/>
        <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Vortrag</term>
            </index>Vortrage</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Vortrag</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>der christlichen Lehre, waren</lem>
          <rdg wit="#d" type="pp">derselben, göttlichen Wirkungen, zum Theil
                                wenigstens, zu danken hatten, erkennen wir</rdg>
        </app> die <index indexName="subjects-index">
          <term>Apostel</term>
        </index>Apostel in ihren Belehrungen von allen <app>
          <lem>zum Wesentlichen der</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="pp">zur</rdg>
        </app> christlichen Religion gehörigen Wahrheiten <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#d" type="pt">für</rdg>
        </app>
        <hi>untrüglich</hi>, und <app>
          <lem>die <pb edRef="#c" n="30"/> Menschen sind</lem>
          <rdg wit="#d" type="pp">halten uns mit Recht</rdg>
        </app>
        <hi>verbunden</hi>, <app>
          <lem>das was in ihren Vorträgen eigentliche, es sey nun theoretische
                                oder praktische,</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="pp">ihre gesammte</rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Religionslehre</term>
        </index>Religionslehre <app>
          <lem>ist,</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> als wahr und göttlich anzunehmen, auch wann <app>
          <lem>sie</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">wir</rdg>
        </app> die innern <index indexName="subjects-index">
          <term>Gründe</term>
        </index>Gründe <app>
          <lem>dieses oder jenes Satzes</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="pp">derselben</rdg>
        </app> nicht einzusehen vermögen <app>
          <lem>sollten</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app>.</p>
    </div>
    <div n="17" type="section" id="gr_section_17">
      <p>17. Die ächten <hi>Schriften der Apostel</hi>, so wohl die, worin sie von dem
                        Leben und der Lehre <index indexName="persons-index">
          <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
          <term>Jesus Christus</term>
        </index>Jesu <index indexName="subjects-index">
          <term>historisch</term>
        </index>historische Nachricht geben, als auch diejenigen, <app>
          <lem>in welchen</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">worin</rdg>
          <rdg wit="#b" type="pp">worinn</rdg>
        </app> sie selbst Religionslehren vortragen, sind <app>
          <lem><hi>die einzigen authentischen Urkunden der christlichen
                                    Religion</hi></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">die einzigen authentischen Urkunden der
                                christlichen Religion</rdg>
        </app>. Und da diese, so fern sie sich von der natürlichen unterscheidet,
                            <pb edRef="#a" n="14"/> auf gewissen <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Thatsachen</term>
            </index>Thatsachen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Faktis</rdg>
        </app> beruhet, deren Wahrheit nicht anders als durch Zeugnisse erkannt
                        werden <app>
          <lem>kann</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">kan</rdg>
        </app>, so sind jene Schriften der <hi>alleinige</hi>
        <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Erkenntnißgrund</term>
            </index><hi>Erkenntnißgrund</hi></lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v"><hi>Erkenntnisgrund</hi></rdg>
        </app> dieser Religion<app>
          <lem>, sofern sie positiv ist</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app>. Jeder Religionssatz, <app>
          <lem>(und nur von solchen ist hier <app>
              <lem/>
              <rdg wit="#b" type="pt">eigentlich</rdg>
            </app> die Rede,)</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> der <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#d" type="pt">aus den Reden <index indexName="persons-index">
              <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
              <term>Jesus Christus</term>
            </index>Christi, wie <index indexName="persons-index">
              <term>Matthäus</term>
            </index><persName ref="textgrid:2z6t6">Matthäus</persName> und
                                    <index indexName="persons-index">
              <term>Johannes</term>
            </index>
            <persName ref="textgrid:2z6t3">Johannes</persName> sie aufgezeichnet
                                haben, oder</rdg>
        </app> aus solchen Stellen <app>
          <lem>in welchen <index indexName="persons-index">
              <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
              <term>Jesus Christus</term>
            </index>Christus oder seine</lem>
          <rdg wit="#d" type="pp">der Schriften der</rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Apostel</term>
        </index>Apostel, <app>
          <lem>als solche, und nach der Mittheilung des <choice>
              <abbr>h.</abbr>
              <expan>heiligen</expan>
            </choice> Geistes, reden</lem>
          <rdg wit="#d" type="pp">in welchen diese Belehrungen über <index indexName="subjects-index">
              <term>Religionswahrheiten</term>
            </index>Religionswahrheiten mit apostolischem Ansehen geben
                                wollen</rdg>
        </app>, <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>kritisch</term>
            </index>kritisch</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">kritisch,</rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>hermeneutisch</term>
        </index>hermeneu<pb edRef="#d" n="31"/>tisch und <index indexName="subjects-index">
          <term>logisch</term>
        </index>logisch richtig erwiesen werden <app>
          <lem>kann</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
        </app>, ist, ohne daß ein andrer <app>
          <lem>Beweiß</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">Beweis</rdg>
        </app> nöthig wäre, als wahr anzunehmen. – Dieß läßt sich zwar nicht mit
                        eben dem Grade von <index indexName="subjects-index">
          <term>Gewißheit</term>
        </index>Gewißheit, doch aber mit <app>
          <lem>großer</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">der grösten</rdg>
        </app> Wahrscheinlichkeit auch von <index indexName="persons-index">
          <term>Markus</term>
        </index>
        <persName ref="textgrid:2z6t5"><hi>Marci</hi></persName>
        <hi>und</hi>
        <index indexName="persons-index">
          <term>Lukas</term>
        </index>
        <persName ref="textgrid:2z6t4"><hi>Lucä</hi></persName>
        <hi>Schriften</hi> behaupten. Wenigstens <app>
          <lem>kann</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">kan</rdg>
        </app> gegen die <index indexName="subjects-index">
          <term>Glaubwürdigkeit</term>
        </index>Glaubwürdigkeit ihrer <pb edRef="#c" n="31"/> Nachrichten<app>
          <lem>, worauf es auch eigentlich hier nur ankommt,</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> keine gegründete Einwendung gemacht werden.</p>
    </div>
    <div n="18" type="section" id="gr_section_18">
      <p>18. <app>
          <lem>Unsre</lem>
          <rdg wit="#d" type="pp">Dies sind die Gründe, auf welche sich
                                unsre</rdg>
        </app> Ueberzeugung von der Untrüglichkeit der apostolischen Schriften in
                        Religionssachen (§. <app>
          <lem><ref target="#gr_section_16">16</ref>)</lem>
          <rdg wit="#d" type="pp"><ref target="#gr_section_16">16.</ref>)
                                eigentlich stützt. Doch</rdg>
        </app>
        <pb edRef="#b" n="23"/>
        <app>
          <lem>kann</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">bekommt</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#d" type="pt">diese Ueberzeugung</rdg>
        </app> einen neuen Zuwachs <app>
          <lem>bekommen</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app>, wenn man dazu <app>
          <lem>nimmt</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">nimt</rdg>
        </app>, daß <app>
          <lem>ihre <app>
              <lem>ohnehin mit den Gaben des <index indexName="subjects-index">
                  <term>Geist</term>
                </index>Geistes Gottes ausgerüstete Verfasser</lem>
              <rdg wit="#a #b" type="pp">Verfaßer</rdg>
            </app> bey dem Schreiben einer <hi>göttlichen</hi>
            <index indexName="subjects-index">
              <term>Eingebung</term>
            </index><hi>Eingebung</hi> genossen, <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="2Tim:3:16">2 Tim. 3, 16.</citedRange>
            </bibl>
            <choice>
              <abbr>d. h.</abbr>
              <expan>das heißt</expan>
            </choice></lem>
          <rdg wit="#d" type="ppl">die Verfasser dieser Schriften, so oft es
                                nöthig war, und weder die ordentlichen Mittel, deren sich sonst die
                                göttliche Vorsehung zu Beförderung richtiger Einsichten in wichtige
                                Wahrheiten bedient, noch auch das Maaß der Gaben des göttlichen
                                Geistes, womit die Apostel ohnehin (§. <ref target="#gr_section_15">15.</ref> d) ausgerüstet waren, zur Absicht hinreichten, bey
                                dem Schreiben unter einem näheren Einfluße der Gottheit stunden,
                                dessen eigentliche Beschaffenheit wir aber nicht anzugeben vermögen.
                                Man pflegt ihn aus Veranlassung der Stelle <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="2Tim:3:16">2 Tim. 3, 16.</citedRange>
            </bibl>
            <hi>göttliche Eingebung</hi> zu nennen, und möchte ihn wohl am
                                richtigsten darein setzen,</rdg>
        </app> daß Gott auf eine uns nicht ganz klare Art <app>
          <lem>ihre</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">die</rdg>
        </app> Gedanken <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#d" type="pt">der Ver<pb edRef="#d" n="32"/>fasser</rdg>
        </app> dergestalt <app>
          <lem>lenkte</lem>
          <rdg wit="#d" type="pp">gelenkt habe</rdg>
        </app>, daß sie in keiner die Religion betreffenden Behauptung von der
                            <index indexName="subjects-index">
          <term>Wahrheit</term>
        </index>Wahrheit sich entfernten, sondern so schrieben, wie es sich für
                            <index indexName="subjects-index">
          <term>Religionslehrer</term>
        </index>Religionslehrer, die <app>
          <lem>mit göttlichen <index indexName="subjects-index">
              <term>Kreditive</term>
            </index>Kreditiven versehen waren</lem>
          <rdg wit="#d" type="pp">unter göttlicher Autorität die Lehre <index indexName="persons-index">
              <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
              <term>Jesus Christus</term>
            </index>Jesu vortragen sollten</rdg>
        </app>, schickte.</p>
    </div>
    <div n="19" type="section" id="gr_section_19">
      <p>19. <app>
          <lem>Inzwischen sind fast</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="pp">Fast</rdg>
        </app> alle Bücher des <choice>
          <abbr>N. T.</abbr>
          <expan>Neues Testament</expan>
        </choice>
        <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#a #b" type="pt">sind</rdg>
        </app> aus besondern Veranlassungen geschrieben, <app>
          <lem>zur</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">zu</rdg>
        </app> Erreichung eines damaligen, <app>
          <lem>jetzt</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">jezt</rdg>
        </app> bey sehr veränderten Umständen nicht mehr eben so statt findenden,
                        Zwecks. <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_19_1"/>Sie sind von
                        ihren Verfassern für damals lebende Menschen zunächst bestimmt, deren
                        Sprache sie reden, und nach deren <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#d" type="pt">Bedürfnissen, Fähigkeiten und</rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Denkungsart</term>
        </index>Denkungsart sie sich, der Wahrheit <app>
          <lem>der Lehrsätze selbst</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> unbeschadet, <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#d" type="pt">in ihrem Vortrage und in der ganzen
                                Behandlungsart</rdg>
        </app> bequemen. Sie handeln daher <app>
          <lem>diejenige</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">diejenigen</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>Materien</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">Wahrheiten</rdg>
        </app> am <app>
          <lem>öftersten,</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">öftersten und</rdg>
        </app> ausführlichsten <app>
          <lem>und deutlichsten</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> ab, welche für jene Menschen unter damaligen Umständen die
                        wichtigsten waren, und tragen meh<pb id="gr_c_page_32" edRef="#c" n="32"/>rentheils die Religionslehren nicht <index indexName="subjects-index">
          <term>abstrakt</term>
        </index>abstrakt, sondern auf jene Umstände angewendet, vor: welches <pb edRef="#a" n="15"/> gewiß eine weise Einrichtung ist. Daher rührt so
                        manches <app>
          <lem><hi>lokale</hi></lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v"><hi>locale</hi></rdg>
          <rdg wit="#d" type="v"><hi>Lokale</hi></rdg>
        </app> und <app>
          <lem><hi>temporelle</hi></lem>
          <rdg wit="#d" type="v"><hi>Temporelle</hi></rdg>
        </app> in dem <choice>
          <abbr>N. T.</abbr>
          <expan>Neues Testament</expan>
        </choice></p>
    </div>
    <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_19_1"><label>Sie sind
                        [...] für damals lebende Menschen zunächst bestimmt, deren Sprache sie
                        reden, und nach deren Denkungsart sie sich, der Wahrheit der Lehrsätze
                        selbst unbeschadet, bequemen.</label><p>Die Wendung „nach etw. bequemen“
                        (lat. <hi>accommodare</hi>) verweist auf die neologische
                        Akkommodationstheorie: Im Rahmen seiner aufklärungstheologischen
                        Bibelhermeneutik versteht Griesbach unter „Akkommodationen“ die
                        freizulegenden historischen Einkleidungen, mit denen die Botschaft Jesu an
                        den jüdisch-apokalyptischen Vorstellungshintergrund angepasst worden sei.
                        Weil im Sinne der grammatisch-historischen Auslegung jeder Schriftstelle ein
                        objektiver, vom Autor intendierter Sinn innewohne, müsse dieser philologisch
                        im Hinblick auf den jeweiligen Sprachgebrauch hin untersucht werden, um dann
                        den geschichtlichen Hintergrund zu beschreiben, der sich in bestimmten
                        Textpassagen äußere.</p></note>
    <div n="20" type="section" id="gr_section_20">
      <p>20. Weil aber doch a) die von den <choice>
          <abbr>heil.</abbr>
          <expan>heilig</expan>
        </choice> Verfassern auf besondere Umstände <app>
          <lem>angewandten</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">angewendeten</rdg>
        </app> Grundsätze, ihrer Natur nach, allgemeine <index indexName="subjects-index">
          <term>Wahrheiten</term>
        </index>Wahrheiten sind, welche bey veränderten Situatio<pb edRef="#d" n="33"/>nen der Menschen jedesmal <index indexName="subjects-index">
          <term>analogisch</term>
        </index>analogisch sich anwenden lassen, wenn man nur den Geist des
                        Christenthums und die Bedürfnisse <app>
          <lem>jeder</lem>
          <rdg wit="#d" type="pp">jener sowohl als der jetzigen</rdg>
        </app> Zeitperiode kennet, und sich ge<pb edRef="#b" n="24"/>wöhnet hat, die
                        mancherley Veränderungen <app>
          <lem>unterworfenen</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">unterworfene</rdg>
        </app> Vorstellungsarten, Beweisarten, Arten sich auszudrücken <choice>
          <abbr>etc.</abbr>
          <expan>et cetera</expan>
        </choice> von der Sache selbst zu unterscheiden; auch b) die <app>
          <lem>Verpflichtung, daß alle, die des <index indexName="subjects-index">
              <term>Unterricht</term>
            </index>Unterrichts der <index indexName="subjects-index">
              <term>Apostel</term>
            </index>Apostel theilhaftig werden würden, denselben annehmen und
                                befolgen sollen, <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Mk:16:15 Mk:16:16">Marc. 16, 15. 16.</citedRange>
            </bibl>
            <app>
              <lem><choice corresp="#gr_c_corr_1">
                  <sic/>
                  <corr type="authorial"><bibl type="biblical-reference">
                      <citedRange n="Joh:17:20">Joh. 17,
                                                  20.</citedRange>
                    </bibl></corr>
                </choice> (<choice>
                  <abbr>vergl.</abbr>
                  <expan>vergleiche</expan>
                  <expan>verglichen</expan>
                </choice></lem>
              <rdg wit="#d" type="pp">(vergl<supplied>.</supplied></rdg>
            </app> §. <ref target="#gr_section_15">15.</ref>
            <app>
              <lem>b.</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">b</rdg>
            </app>) nie auf gewisse Zeiten und Menschen eingeschränkt, oder
                                wieder aufgehoben worden ist; und c) die</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> christliche Religion, deren einzige authentische <index indexName="subjects-index">
          <term>Erkenntnißquelle</term>
        </index><app>
          <lem>Erkenntnißquelle</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">Erkenntnisquelle</rdg>
        </app> das <app>
          <lem><choice>
              <abbr>N. T.</abbr>
              <expan>Neues Testament</expan>
            </choice></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">N<supplied>.</supplied> T.</rdg>
        </app> ist, <app>
          <lem>(§. <ref target="#gr_section_17">17.</ref>) <app>
              <lem>die Merkmale ihrer Wahrheit und Göttlichkeit immerfort an
                                        sich trägt, und</lem>
              <rdg wit="#b" type="om"/>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> ihre für alle Menschen wohlthätige Natur nicht verändert <app>
          <lem>hat:</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="ppl">hat, und die <app>
              <lem wit="#a">Merckmale</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">Merkmale</rdg>
            </app> ihrer Wahrheit und Göttlichkeit immerfort an sich trägt, und
                                c) die Verpflichtung, daß alle, die des Unterrichts der Apostel
                                theilhaftig werden würden, denselben annehmen und befolgen sollen,
                                    <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mk:16:15 Mk:16:16">Marc. 16, <app>
                  <lem wit="#a">15,</lem>
                  <rdg wit="#b" type="v">15.</rdg>
                </app> 16.</citedRange></bibl> (vergl. §. <ref target="#gr_section_15">15.</ref> b.) nie auf gewisse Zeiten und
                                Menschen <app>
              <lem wit="#a">eingeschränckt</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">eingeschränkt</rdg>
            </app>, oder wieder aufgehoben worden ist:</rdg>
        </app> so bleibt das <app>
          <lem><choice>
              <abbr>N. T.</abbr>
              <expan>Neues Testament</expan>
            </choice></lem>
          <rdg wit="#d" type="pp">N. T., nach Absonderung des bloß Lokalen und
                                Temporellen,</rdg>
        </app> noch <hi>immer</hi> die <hi>verbindliche</hi>
        <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_20_1"/><index indexName="subjects-index">
          <term>Richtschnur</term>
        </index><hi>Richtschnur</hi> des Glaubens und Lebens <app>
          <lem><hi>für alle Christen</hi>, und hat für sie seinen <pb edRef="#c" n="33"/> Werth durch die Länge der Zeit eben so wenig verlohren,
                                als <app>
              <lem><hi>der</hi>
                <index indexName="subjects-index">
                  <term>Werth</term>
                </index><hi>Werth der darin enthaltenen Religion für jetzige
                                            Menschen</hi></lem>
              <rdg wit="#b" type="pp">der Werth der darin enthaltenen Religion
                                        für jetzige Menschen</rdg>
            </app> abgenommen hat, welche vielmehr für Völker, die auf einer
                                viel höhern Stufe der <app>
              <lem>Kultur</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">Cultur</rdg>
            </app>, als wir so bald erreichen werden, stünden, immer noch ein
                                sehr wichtiges Geschenk des Himmels bleiben würde, selbst bey jedem
                                Fortschritt <pb edRef="#d" n="34"/> in der <index indexName="subjects-index">
              <term>Aufklärung</term>
            </index>Aufklärung <app>
              <lem/>
              <rdg wit="#d" type="pt">(wie die Geschichte der vergangenen
                                        Zeiten beweiset)</rdg>
            </app> gewinnt, und <app>
              <lem>bey Veränderungen unsrer anderweitigen Einsichten</lem>
              <rdg wit="#b" type="om"/>
            </app>
            <app>
              <lem/>
              <rdg wit="#d" type="pt">noch</rdg>
            </app> immer <app>
              <lem><hi>neue Entwickelungen</hi></lem>
              <rdg wit="#b" type="pp">neue Entwickelungen</rdg>
            </app> und Anwendungen <app>
              <lem>zuläßt, ja sie sogar, was Einsichtsvolle und ihren
                                        Zeitgenossen zu <index indexName="subjects-index">
                  <term>nützen</term>
                </index>nützen sich bestrebende Lehrer und an eignes <index indexName="subjects-index">
                  <term>Nachdenken</term>
                </index>Nachdenken gewöhnte Christen <app>
                  <lem>betrifft</lem>
                  <rdg wit="#d" type="v">betrift</rdg>
                </app>, erfordert, wenn anders ihre Religionskenntnisse
                                        nicht zu geistloser und dem Sinne <index indexName="persons-index">
                  <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
                  <term>Jesus Christus</term>
                </index>Jesu und seiner Apostel gewiß entgegen laufender
                                        Wiederhohlung angewöhnter Formeln herabsinken, sondern ihnen
                                        selbst eigen seyn, und stets in dem nöthigen Verhältniße und
                                        Zusammenhang mit unsern übrigen Kenntnissen bleiben sollen.
                                        Doch sind dergleichen Entwickelungen und Anwendungen <app>
                  <lem>nur <index indexName="subjects-index">
                      <term>lokal</term>
                    </index>lokal und <index indexName="subjects-index">
                      <term>temporel</term>
                    </index>temporel</lem>
                  <rdg wit="#d" type="pp"><hi>nur lokal und
                                                temporel</hi></rdg>
                </app>, (wie es manche Vorstellungsarten der Apostel auch
                                        waren, §. <ref target="#gr_section_19">19.</ref>) und wohl
                                        gar nur individuel, (wie einige Ideen, durch die sich <index indexName="persons-index">
                  <term>Paulus</term>
                </index><persName ref="textgrid:251kf">Paulus</persName> von
                                            <index indexName="persons-index">
                  <term>Johannes</term>
                </index><persName ref="textgrid:2z6t3">Johanne</persName>,
                                            <index indexName="persons-index">
                  <term>Johannes</term>
                </index><persName>Johannes</persName> von <index indexName="persons-index">
                  <term>Petrus</term>
                </index><persName ref="textgrid:2z6t8">Petro</persName>, <choice>
                  <abbr>u. s. w.</abbr>
                  <expan>und so weiter</expan>
                </choice> unterschied), und dürfen nicht allen Menschen
                                        aller Zeiten und Orte als <app>
                  <lem/>
                  <rdg wit="#d" type="pt">eine ewig unveränderliche</rdg>
                </app> Richtschnur <app>
                  <lem/>
                  <rdg wit="#d" type="pt">des Denkens über religiöse
                                                Gegenstände, oder als wesentlich zur christlichen
                                                Religion gehörige Stücke</rdg>
                </app> aufgedrungen <pb edRef="#c" n="34"/>
                <app>
                  <lem>werden. Denn</lem>
                  <rdg wit="#d" type="ppl">werden; obgleich eine
                                                Gottesdienstliche Gesellschaft in allerley äussern
                                                Umständen triftige Gründe finden kann, ihre Lehrer
                                                anzuweisen, daß sie bey ihren <index indexName="subjects-index">
                      <term>öffentlich</term>
                    </index><hi>öffentlichen</hi> Vorträgen für izt
                                                diejenige Vorstellungsart von gewissen Lehrsätzen
                                                zum Grunde legen sollen, wel<pb edRef="#d" n="35"/>che die Gesellschaft nach dem dermaligen Maaße
                                                ihrer Einsichten für die vorzüglichste, mit der
                                                Bibel am besten übereinstimmende, und ihrer
                                                dermaligen Lage angemessenste hält. (§. <ref target="#gr_section_34">34.</ref>) Aber</rdg>
                </app> nur den Aussprüchen <index indexName="persons-index">
                  <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
                  <term>Jesus Christus</term>
                </index>Jesu und der übereinstimmenden Lehre seiner Apostel
                                        gebühret der Vorzug, die alleinige Grundlage zu seyn, auf
                                        welche jeder Christ nach seinem besten Wissen seine <app>
                  <lem><index indexName="subjects-index">
                      <term>Privatreligion</term>
                    </index>Privatreligion</lem>
                  <rdg wit="#d" type="v"><hi>Privatreligion</hi></rdg>
                </app> gewissenhaft bauet. <choice>
                  <abbr>Vergl.</abbr>
                  <expan>Vergleiche</expan>
                  <expan>Verglichen</expan>
                </choice>
                <bibl type="biblical-reference">
                  <citedRange from="1Kor:3:10" to="1Kor:3:15">1 Kor. 3,
                                                10–15.</citedRange>
                </bibl> und §. <ref target="#gr_section_33">33.</ref>
                <app>
                  <lem><ref target="#gr_section_34">34.</ref></lem>
                  <rdg wit="#d" type="om"/>
                </app></lem>
              <rdg wit="#b" type="pp">zuläßt.</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">für alle Christen.</rdg>
        </app></p>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_20_1"><label>Richtschnur</label><p>Der Begriff „Richtschnur“ geht in diesem
                            Kontext auf das griechische Wort <foreign lang="grc">κανών</foreign>
                            zurück, welches zunächst „Rohr“ oder „gerader Stab“ bedeutete, dann aber
                            aufgrund der Verwendung als Maß-Stab auch „Messrute“, „Richtschnur“ bzw.
                            in ethischem Sinne „Regel“, „Standard“ oder „Vorbild“ meinen konnte
                            (vgl. Gal 6,16; Phil 3,14). Im kirchlichen Sprachgebrauch des 2. und 3.
                            Jh.s bezeichnete der Begriff zunächst die „Glaubensgrundlage“ oder
                            „Lebensordnung“ der Christen (<foreign lang="grc">κανών τῆς
                                πίστεως</foreign><hi>regula fidei</hi> und <foreign lang="grc">κανών τῆς ἀληθείας</foreign><hi>regula veritatis</hi>). Ab dem
                            4. Jh. ging <foreign lang="grc">κανών</foreign> bzw. lateinisch
                                <hi>canon</hi> in den Bereich der kirchenrechtlichen Bestimmungen
                            und synodalen Grundsatzentscheidungen über, bis in der zweiten Hälfte
                            des 4. Jh.s schließlich die als verbindlich anerkannte, unveränderliche
                            Sammlung der Heiligen Schriften gemeint war, die die Grundlage und Norm
                            des christlichen Glaubens darstellten.</p></note>
    </div>
    <div n="21" type="section" id="gr_section_21">
      <p>21. <hi>Den Inhalt des <choice>
            <abbr>N. T.</abbr>
            <expan>Neues Testament</expan>
          </choice></hi>
        <app>
          <lem>kann</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">kan</rdg>
        </app> man abtheilen a) in die <hi>Geschichte</hi>
        <index indexName="persons-index">
          <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
          <term>Jesus Christus</term>
        </index>Jesu und der Stiftung seiner Religion. Diese dient theils dem <app>
          <lem>Beweiße</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">Beweis</rdg>
          <rdg wit="#d" type="v">Beweise</rdg>
        </app> von dem göttlichen Ansehen <index indexName="persons-index">
          <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
          <term>Jesus Christus</term>
        </index>Jesu und seiner Gesandten und von der Wahrheit seiner Religion,
                        theils solchen <index indexName="subjects-index">
          <term>Dogmen</term>
        </index>Dogmen, durch welche sich die christliche Religion von der
                        natürlichen unter<pb edRef="#b" n="25"/>scheidet, (<ref target="#gr_section_17">§. 17.</ref>) zur Grundlage. b) In <index indexName="subjects-index">
          <term>Weisagungen</term>
        </index><hi>Weisagungen,</hi> die unsre Ueberzeugung von der Göttlichkeit
                        der Religion <app>
          <lem>vermehren können. (§. <ref target="#gr_section_14">14.</ref>
            <app>
              <lem><choice>
                  <abbr>f.</abbr>
                  <expan>folgend</expan>
                </choice></lem>
              <rdg wit="#d" type="v">f</rdg>
            </app>)</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="pp">vermehren.</rdg>
        </app> c) In <hi>Dogmen</hi><app>
          <lem>, wohin auch die Verheisungen gehören</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app>. Sie sind theils die Grundpfeiler unsrer Beruhigung und Hoffnung,
                        theils dienen sie der <index indexName="subjects-index">
          <term>Moral</term>
        </index>Moral zur Stütze. d) In <hi>Moral</hi>. <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#d" type="ptl">Alle diese Theile hängen also zusammen und
                                haben auf einander Beziehung. Daher kann keiner derselben, <choice>
              <abbr>z. B.</abbr>
              <expan>zum Beispiel</expan>
            </choice> Dogmen oder Geschichte, von den übrigen, <choice>
              <abbr>z. E.</abbr>
              <expan>zum Exempel</expan>
            </choice> Moral, ohne Nachtheil getrennet werden.</rdg>
        </app></p>
    </div>
    <div n="22" type="section" id="gr_section_22">
      <p><pb edRef="#d" n="36"/> 22. Die <hi>christliche Religion</hi> oder der
                        christliche <index indexName="subjects-index">
          <term>Glaube</term>
        </index>Glaube (objektiv genommen) <choice>
          <abbr>d. h.</abbr>
          <expan>das heißt</expan>
        </choice> der Inbegriff der im <pb edRef="#a" n="16"/>
        <choice>
          <abbr>N. T.</abbr>
          <expan>Neues Testament</expan>
        </choice>
        <app>
          <lem>enthaltenen</lem>
          <rdg wit="#d" type="typo-correction"><choice>
              <sic>enthaltene</sic>
              <corr type="editorial">enthaltenen</corr>
            </choice></rdg>
        </app> Dogmen und moralischen Wahrheiten, ist durchaus <index indexName="subjects-index">
          <term>praktisch</term>
        </index><hi>praktisch</hi>, theils unmittelbar, theils mittelbar. Dem steht
                        nicht im Wege, daß einige <app>
          <lem>bloß</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">blos</rdg>
        </app> mittelbar praktische (theoretische) <index indexName="subjects-index">
          <term>Religionslehren</term>
        </index>Religionslehren <app>
          <lem>(Glaubensartickel</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">(Glaubensartikel</rdg>
        </app>) von der Be<pb edRef="#c" n="35"/>schaffenheit sind, daß der
                        menschliche <index indexName="subjects-index">
          <term>Verstand</term>
        </index>Verstand den innern Grund derselben und das Wie? <hi>nicht
                            vollständig begreifen</hi>
        <app>
          <lem><app>
              <lem>kann</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">kan</rdg>
            </app>, (§. <ref target="#gr_section_9">9.</ref>)</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">kan,</rdg>
        </app> mithin <app>
          <lem>bloß</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">blos</rdg>
        </app> auf <app>
          <lem>Auktorität</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">Autorität</rdg>
        </app> sie annehmen muß. Denn auch solche Sätze können, wenn man nur
                        wirklich etwas bey ihnen <app>
          <lem>denkt</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">denckt</rdg>
        </app>, (und <app>
          <lem>denkbar</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">denckbar</rdg>
        </app> müssen doch alle Religionslehren <app>
          <lem><app>
              <lem>seyn),</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">seyn,)</rdg>
            </app> in Verbindung mit andern praktischen <index indexName="subjects-index">
              <term>Wahrheiten</term>
            </index>Wahrheiten, die durch jene mehr Licht oder <app>
              <lem>Festigkeit</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">Vestigkeit</rdg>
            </app> bekommen,</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">seyn,)</rdg>
        </app> zu unsrer <index indexName="subjects-index">
          <term>Besserung</term>
        </index>Besserung oder <index indexName="subjects-index">
          <term>Beruhigung</term>
        </index>Beruhigung sich wirksam erweisen.</p>
    </div>
    <div n="23" type="section" id="gr_section_23">
      <p><app>
          <lem>23.</lem>
          <rdg wit="#a" type="typo-correction"><choice>
              <sic>28.</sic>
              <corr type="editorial">23.</corr>
            </choice></rdg>
        </app> Alle <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#d" type="pt">Arten der</rdg>
        </app> Wahrheiten der christlichen Religion, auch die theoretischen<app>
          <lem/>
          <rdg wit="#d" type="pt">und <index indexName="subjects-index">
              <term>historisch</term>
            </index>historischen</rdg>
        </app>, sind also <hi>wichtig</hi>, wenn gleich nicht in gleichem Grade. Die
                            <index indexName="subjects-index">
          <term>objektiv</term>
        </index><hi>objektive Wichtigkeit</hi>
        <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#d" type="pt">jeder Religionswahrheit</rdg>
        </app> ist nach dem Grade <app>
          <lem>des</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">ihres</rdg>
        </app> Zusammenhangs <app>
          <lem>jeder <index indexName="subjects-index">
              <term>Glaubenslehre</term>
            </index>Glaubenslehre</lem>
          <rdg wit="#d" type="om"/>
        </app> mit der durch die christliche Religion abgezielten <index indexName="subjects-index">
          <term>Besserung</term>
        </index>Besserung und <index indexName="subjects-index">
          <term>Glückseligkeit</term>
        </index><app>
          <lem>Glückseeligkeit</lem>
          <rdg wit="#a #b #d" type="v">Glückseligkeit</rdg>
        </app> der Menschen abzumessen. Man <app>
          <lem>kann</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">kan</rdg>
        </app> sie in vier Klassen abtheilen: in solche <foreign lang="grc">α</foreign>) ohne welche <pb edRef="#b" n="26"/> überhaupt keine
                        Religion statt hat; <foreign lang="grc">β</foreign>) solche, bey deren
                        Leugnung man aufhört ein Christ zu seyn; <pb edRef="#d" n="37"/>
        <foreign lang="grc">γ</foreign>) solche, die man ohne unmittelbaren
                        Nachtheil der christlichen <index indexName="subjects-index">
          <term>Tugend</term>
        </index>Tugend oder der Beruhigung weder leugnen noch ignoriren <app>
          <lem>kann</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
        </app>; <foreign lang="grc">δ</foreign>) <app>
          <lem>solche</lem>
          <rdg wit="#a #d" type="v">solche,</rdg>
        </app> wo dieser Nachtheil <app>
          <lem>blos</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">bloß</rdg>
        </app> mittelbarerweise entstehet. Bey <app>
          <lem>den</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">dem</rdg>
        </app> lezten ist die <index indexName="subjects-index">
          <term>subjektiv</term>
        </index><hi>subjektive</hi>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Wichtigkeit</term>
        </index><hi>Wichtigkeit</hi> so verschieden bey verschiedenen Menschen, daß
                        es keinen allgemeinen Maasstab dafür giebt. <app>
          <lem>Jedem ist billig <pb edRef="#c" n="36"/> nur das eigentlich
                                wichtig, was er als <app>
              <lem>Mittel</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">Mittel,</rdg>
            </app> zur Beförderung des großen <index indexName="subjects-index">
              <term>Zweck</term>
            </index>Zwecks der Religion auch an <app>
              <lem>sich</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">sich,</rdg>
            </app> wirklich brauchen kann. <app>
              <lem>Nur hüte man sich, dasjenige übereilt als unbrauchbar
                                        überhaupt zu verachten und wohl gar zu verschreien, was man
                                        bisher nur aus Nachlässigkeit oder Vorurtheil zu benutzen
                                        noch nicht versucht hat. Auch muß man bey der Beurtheilung
                                        der Wichtigkeit und <index indexName="subjects-index">
                  <term>Brauchbarkeit</term>
                </index>Brauchbarkeit aller Lehrsätze <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_23_1"/><app>
                  <lem>das</lem>
                  <rdg wit="#d" type="v">daß</rdg>
                </app></lem>
              <rdg wit="#b" type="pp">Bey allen Lehrsätzen aber muß man
                                        daß</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">Bey allen aber muß man das</rdg>
        </app>
        <foreign lang="grc">ὁτι</foreign> von dem <foreign lang="grc">διοτι</foreign>, <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#a" type="pt">und</rdg>
        </app> die <app>
          <lem>biblische</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">biblischen</rdg>
        </app> Glaubenslehren selbst, von <app>
          <lem>bloßen</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">blosen</rdg>
        </app> theologischen Spekulationen darüber, <app>
          <lem>und die Lehre von der <app>
              <lem><index indexName="subjects-index">
                  <term>Lehrart</term>
                </index>Lehrart</lem>
              <rdg wit="#d" type="pp">Lehrart, so wie auch die Wichtigkeit und
                                        Schädlichkeit eines Irrthums von der Strafbarkeit
                                        desselben,</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> unterscheiden.</p>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_23_1"><label>das
                                <foreign lang="grc">ὁτι</foreign> von dem <foreign lang="grc">διοτι</foreign>, die biblische Glaubenslehren selbst, von bloßen
                            theologischen Spekulationen darüber, und die Lehre von der Lehrart
                            unterscheiden</label><p>In Griesbachs Anspielung auf die aristotelische
                            Wissenschaftslehre deutet sich die lange Vorgeschichte der neologischen
                            Unterscheidung von Theologie und Religion an: Bereits Aristoteles
                            (384–322 v. Chr.) hatte die Entstehung von Wissen und Wissenschaft als
                            gestuften Prozess beschrieben, bei dem aus Wahrnehmung und Erinnerung
                            die Erfahrung und aus der Erfahrung die Faktenkenntnis entspringe.
                            Dieses dass-Wissen (<foreign lang="grc">ὁτι</foreign>) werde erst zum
                            warum-Wissen (<foreign lang="grc">διοτι</foreign>), wenn die
                            Allgemeinheit und die erklärende Ursache angegeben wird (vgl.
                                <hi>Analytica posteriora</hi>). Auch die Formel „die Lehre von der
                            Lehrart unterscheiden“ ist vor dem Hintergrund der geschichtlichen
                            Ausdifferenzierung des Wissenschaftsbegriffs zu verstehen, die nicht
                            zuletzt in Semlers <hi>Versuch einer freiern theologischen Lehrart</hi>
                            (1777) einen aufklärungstheologischen Höhepunkt erreichte.</p></note>
    </div>
    <div n="24" type="section" id="gr_section_24">
      <p>24. Für das graue Alterthum der <hi>Bücher des Alten Testaments</hi>, <app>
          <lem>(worunter wir allezeit nur die kanonischen, <choice>
              <abbr>d. h.</abbr>
              <expan>das heißt</expan>
            </choice> diejenigen verstehen, welche die Juden zur Zeit <index indexName="persons-index">
              <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
              <term>Jesus Christus</term>
            </index>Christi für Schriften der Propheten <app>
              <lem>erkannten),</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">erkannten,)</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> und für die <index indexName="subjects-index">
          <term>Glaubwürdigkeit</term>
        </index>Glaub<pb edRef="#d" n="38"/>würdigkeit der <app>
          <lem>darin</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">darinn</rdg>
        </app> enthaltenen Geschichte, die aber freilich nach dem Geist jener Zeiten
                        vorgetragen ist, und daher eine eigene Behandlung erfordert, spricht alles,
                        und nichts ist entgegen. Auch sind sie in so weit unverfälscht, daß ihr
                        wesentlicher Inhalt noch unverändert ist.</p>
    </div>
    <div n="25" type="section" id="gr_section_25">
      <p><pb edRef="#a" n="17"/> 25. <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_25_1"/>Das <choice>
          <abbr>A. T.</abbr>
          <expan>Alte Testament</expan>
        </choice>
        <hi>ist</hi> eine Urkundensammlung über die Geschichte des Anfangs und <app>
          <lem>Fortschritts</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Fortschrits</rdg>
        </app> der <app>
          <lem>nähern Belehrungen, welche <pb edRef="#c" n="37"/> Gott</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="pp">göttlichen Offenbarungen unter</rdg>
        </app> den Stammvätern des menschlichen Geschlechts und dem Israelitischen <app>
          <lem>Volk ertheilt hat,</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">Volck,</rdg>
          <rdg wit="#b" type="pp">Volk,</rdg>
        </app> über den Inhalt <app>
          <lem>derselben</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">der Offenbarungen</rdg>
          <rdg wit="#b" type="pp">dieser Offenbarun<pb edRef="#b" n="27"/>gen</rdg>
        </app>, und über die <app>
          <lem>zu ihrer Erhaltung und Fortpflanzung getroffenen <index indexName="subjects-index">
              <term>Anstalten</term>
            </index>Anstalten</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="pp">Anstalten zur Erhaltung derselben</rdg>
        </app>; von welchem allem es keine andre authentische <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Erkenntnißquelle</term>
            </index>Erkenntnißquelle</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">Erkenntnisquelle</rdg>
        </app> giebt. Hieraus ist der <hi>eigentliche</hi>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Nutzen</term>
        </index><hi>Nutzen</hi>, die Unentbehrlichkeit<app>
          <lem/>
          <rdg wit="#d" type="pt"> zum Studium der ältesten Geschichte der
                                Religion</rdg>
        </app>, und der rechte <hi>Gebrauch</hi> des <choice>
          <abbr>A. T.</abbr>
          <expan>Alte Testament</expan>
        </choice> zu bestimmen.</p>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_25_1"><label>Das A. T.
                            ist eine Urkundensammlung</label><p>Die historisch-kritische
                            Auseinandersetzung mit dem Alten Testament stand in der zweiten Hälfte
                            des 18. Jh.s noch am Anfang: Jean Astruc (1684–1766) stellte in seinen
                                <hi>Conjectures</hi> (1753) die These auf, dass Mose ihm vorliegende
                            geschriebene Urkunden zur Komposition der Genesis verwendet habe, welche
                            die Geschichte seiner Vorfahren von den ersten Tagen der Schöpfung an
                            enthielten. Diese sog. Urkundenhypothese markiert den Beginn der
                            wissenschaftlichen Pentateuchforschung und ist u.a. von Johann Gottfried
                            Eichhorn (1752–1827) aufgenommen und weiterentwickelt worden. Er schied
                            die Quellen auf der Basis der Verwendung der Gottesnamen „Elohim“ und
                            „JHWH“ in einen vormosaischen Elohisten und einen nachmosaischen
                            Jehowisten, wobei er noch der aus philologischer Sicht irrtümlichen,
                            aber bis ins 19. Jh. üblichen Ausdrucksweise „Jehowa“ folgte. Im
                            ausgehenden 19. Jh. ist die Quellenscheidung weiter ausdifferenziert
                            worden und als Neuere Urkundenhypothese (J. Wellhausen) in die
                            Exegesegeschichte eingegangen.</p></note>
    </div>
    <div n="26" type="section" id="gr_section_26">
      <p>26. <hi>Hiernächst</hi> sind <app>
          <lem>die</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">diese</rdg>
        </app> Bücher a) für alle Arten der Geschichte (der Völker, der Polizirung,
                        der <index indexName="subjects-index">
          <term>Kultur</term>
        </index>Kultur des menschlichen Verstandes, der Wissenschaften und Künste <choice>
          <abbr>etc.</abbr>
          <expan>et cetera</expan>
        </choice>) höchst wichtig. Besonders aber b) erzählen sie die, mit der
                        Geschichte der ältern göttlichen <app>
          <lem>Belehrungen</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">Offenbarungen</rdg>
        </app> genau verwebten Schicksale und die Verfassung desjenigen <app>
          <lem>Volks</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Volcks</rdg>
        </app>, welches <app>
          <lem>überhaupt</lem>
          <rdg wit="#a" type="typo-correction"><choice>
              <sic>überhanpt</sic>
              <corr type="editorial">überhaupt</corr>
            </choice></rdg>
        </app> in der ältern <index indexName="subjects-index">
          <term>Religionsgeschichte</term>
        </index>Religionsgeschichte das merkwürdigste ist. c) Sie <app>
          <lem>geben über die gesammte Geschichte der Religion unter den Menschen
                                so erhebliche <app>
              <lem>Aufschlüsse</lem>
              <rdg wit="#a #b" type="v">Aufschlüße</rdg>
            </app>, und d)</lem>
          <rdg wit="#d" type="om"/>
        </app> tragen die <index indexName="subjects-index">
          <term>Grundwahrheiten</term>
        </index>Grundwahrheiten der Religion <app>
          <lem>für je<pb edRef="#d" n="39"/>ne Zeiten</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> so rein und zum Theil so erhaben vor, daß man nichts gleichzeitiges
                        findet, das damit in Vergleichung <app>
          <lem>gesetzt</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">gesezt</rdg>
        </app> werden könnte. <app>
          <lem>e)</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">d)</rdg>
        </app> Sie halten uns eine Menge<app>
          <lem/>
          <rdg wit="#a" type="pt"> der lehrreichsten</rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Exempel</term>
        </index>Exempel <app>
          <lem>theils zur Nachahmung theils zur Warnung vor, welche, mit gehöriger
                                Vorsicht <pb edRef="#c" n="38"/> gebraucht <app>
              <lem><ref type="note" target="#gr_c_26_note1">*)</ref></lem>
              <rdg wit="#b" type="om"/>
            </app>, auch <app>
              <lem>izt noch <pb edRef="#d" n="40"/> für viele</lem>
              <rdg wit="#b" type="pp">uns noch</rdg>
            </app> lehrreich <app>
              <lem>seyn</lem>
              <rdg wit="#d" type="pp">gemacht werden</rdg>
            </app> können, <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Röm:4:12">Röm. 4, 12.</citedRange>
            </bibl>
            <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange from="1Kor:10:6" to="1Kor:10:11">1 Cor. 10, 6–<pb edRef="#c" n="39"/>11.</citedRange>
            </bibl>
            <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Hebr:2:2 Hebr:2:3">Hebr. 2, 2. 3.</citedRange>
            </bibl>
            <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange from="Hebr:11:4" to="ff">11, 4. <choice>
                  <abbr>folgg.</abbr>
                  <expan>folgende</expan>
                </choice></citedRange>
            </bibl>
            <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Jak:5:10 Jak:5:11 Jak:5:17">Jac. 5, 10. 11.
                                        17.</citedRange>
            </bibl> und geben</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">vor, und</rdg>
        </app>
        <pb edRef="#d" n="41"/>
        <app>
          <lem>f)</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">e)</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>hie und da <app>
              <lem>einzelne</lem>
              <rdg wit="#b" type="om"/>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> trefliche <index indexName="subjects-index">
          <term>Beispiele</term>
        </index>Beispiele einer vernünftigen <index indexName="subjects-index">
          <term>Andachtsübung</term>
        </index>Andachtsübung. <app>
          <lem>Sie sind</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app>
        <app>
          <lem>g)</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">f)</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>zum genauern <app>
              <lem>Verstand</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">Verstande</rdg>
            </app> des <choice>
              <abbr>N. T.</abbr>
              <expan>Neues Testament</expan>
            </choice> höchst <app>
              <lem>nützlich,</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">nützlich</rdg>
            </app> und dem gelehrten <index indexName="subjects-index">
              <term>Ausleger</term>
            </index>Ausleger desselben unentbehrlich<app>
              <lem>, und h) eine reiche Schatzgrube für den <index indexName="subjects-index">
                  <term>Philologe</term>
                </index>Philologen</lem>
              <rdg wit="#d" type="om"/>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">Für den Philologen sind sie eine reiche
                                Schatzgrube, und h) dem Ausleger des <choice>
              <abbr>N. T.</abbr>
              <expan>Neues Testament</expan>
            </choice> unentbehrlich</rdg>
        </app>. – Gründe genug, weswegen die<pb edRef="#c" n="40"/>se Bücher <app>
          <lem>nicht nur von jedem Theologen studirt werden müssen, sondern auch
                                die Aufmerksamkeit und Achtung jedes <pb edRef="#b" n="28"/>
                                nachdenkenden Mannes <app>
              <lem>verdienen</lem>
              <rdg wit="#b" type="pp">verdienen, und von allen Christen, in
                                        einem zweckmäsigen Auszuge wenigstens, gelesen werden
                                        sollten</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp"><hi>von jedem Denker studiert zu werden
                                    verdienen</hi></rdg>
        </app>.</p>
      <app>
        <lem><note id="gr_c_26_note1" place="bottom">*) Große Vorsicht ist hier
                                höchstnöthig. Der Lehrer, welcher die im <choice>
              <abbr>A. T.</abbr>
              <expan>Altes Testament</expan>
            </choice> geschilderten und zum Theil gerühmten Männer ohne
                                Einschränkung uns als Muster der <index indexName="subjects-index">
              <term>Tugend</term>
            </index>Tugend aufstellen wollte, würde bey einigen, <app>
              <lem>Mißverstand und</lem>
              <rdg wit="#d" type="om"/>
            </app> kleinliche, wo nicht gar irrige, Begriffe von der Tugend,
                                nach der wir streben sollen, bey andern, Zweifel und Spott
                                veranlassen. Aber unweise wäre es auch, vor dem gemischten Haufen
                                des <index indexName="subjects-index">
              <term>Volk</term>
            </index>Volks die nicht abzuleugnenden Schwächen jener für ehrwürdig
                                gehaltenen Personen unbedachtsam ans Licht zu ziehen. Man wähle also
                                bey Vorträgen vor dem Volk nur solche Beyspiele aus der
                                alttestamentlichen Geschichte, bey welchen nichts Bedenkliches ist,
                                erinnere in Absicht der übrigen, daß nicht alle im <choice>
              <abbr>A. T.</abbr>
              <expan>Altes Testament</expan>
            </choice> aufgezeichnete Handlungen nachahmenswerth seyen, sondern
                                viele zur Warnung dienen, und zeige bey Gelegenheit, daß und warum
                                die <index indexName="subjects-index">
              <term>Sittenlehre</term>
            </index>Sittenlehre <index indexName="persons-index">
              <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
              <term>Jesus Christus</term>
            </index>Christi mehr umfassender und strenger sey, als die
                                Forderungen der patriarchalischen und <index indexName="persons-index">
              <term>Mose</term>
            </index>Mosaischen Religion. <app>
              <lem>Dieß</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">Dies</rdg>
            </app> möchte am schicklichsten so geschehen, daß man bey
                                Schilderungen der großen Vortreflichkeit des Christenthums auch <app>
              <lem>dieß</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">dies</rdg>
            </app> mit anführe, daß selbst gute, edle und um ihr Volk oder um
                                die Erhaltung der <milestone unit="fn-break" edRef="#d" n="40*"/>
                                Religion sehr verdiente Männer unter jenen ältern Verehrern des
                                wahren Gottes, sich zu der Stufe von sittlicher <index indexName="subjects-index">
              <term>Vollkommenheit</term>
            </index>Vollkommenheit nicht hätten <milestone unit="fn-break" edRef="#c" n="39*"/> hinaufschwingen können, zu welcher die
                                Christen durch ihre Religion erhoben werden könnten und sollten. Den
                                Eindrücken aber, welche <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_26_1"/>die immer häufiger und dreister
                                vorgebrachten gehäßigen Urtheile über beynahe alle im <choice>
              <abbr>A. T.</abbr>
              <expan>Altes Testament</expan>
            </choice> vorkommende Personen auf manche Gemüther machen könnten,
                                wird am besten vorgebeuget, wenn man diejenigen, welche durch solche
                                Schmähungen irre geleitet werden möchten, mit dem Geist und den
                                Sitten der alten Welt <app>
              <lem>etwas bekannter</lem>
              <rdg wit="#d" type="pp">und mit der rechten Behandlungsart
                                        <index indexName="subjects-index">
                  <term>historisch</term>
                </index>historischer Denkmäler aus jenem Zeitalter, so viel möglich
                                        bekannt</rdg>
            </app> zu machen sucht, und hiernächst zeigt, wie trüglich der
                                Schluß von den tadelhaften Handlungen einzelner Bekenner oder auch
                                Lehrer einer Religion auf die Falschheit dieser Religion selbst sey, (<choice>
              <abbr>vergl.</abbr>
              <expan>vergleiche</expan>
            </choice> jedoch §. <ref target="#gr_section_8">8.</ref> f.) und wie
                                mannichfaltige und wichtige gute Wirkungen jene <index indexName="subjects-index">
              <term>Elementarreligion</term>
            </index>Elementarreligion doch wirklich in der Welt hervorgebracht
                                habe. Freilich aber werden von Seiten des Lehrers, wenn er seines
                                Zwecks <app>
              <lem>hiebey</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">hiebei</rdg>
            </app>
            <app>
              <lem>nicht</lem>
              <rdg wit="#d" type="typo-correction"><choice>
                  <sic>uicht</sic>
                  <corr type="editorial">nicht</corr>
                </choice></rdg>
            </app> verfehlen will, vielerley Kenntnisse und große Diskretion
                                erfordert. Je weniger man diese allen zutrauen kann, desto rathsamer
                                ist es, den <index indexName="subjects-index">
              <term>Beweiß</term>
            </index>Beweiß für die Wahrheit der christlichen Religion von dem <choice>
              <abbr>A. T.</abbr>
              <expan>Altes Testament</expan>
            </choice> unabhängig zu machen.</note></lem>
        <rdg wit="#a #b" type="om"/>
      </app>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_26_1"><label>die immer
                            häufiger und dreister vorgebrachten gehäßigen Urtheile über beynahe alle
                            im A. T. vorkommende Personen</label><p>Wenngleich im Zusammenhang mit
                            dem gesellschaftlichen Strukturwandel des Aufklärungszeitalters Gelehrte
                            und Publizisten die Gleichberechtigung von Juden in der Gesellschaft
                            forderten (vgl. Ch.K.W. v. Dohm, <hi>Über die bürgerliche Verbesserung
                                der Juden</hi>, 1781), ist die Geistesgeschichte des 18. und 19.
                            Jh.s keineswegs frei von antisemitischen Denkmustern. Die Äußerungen
                            gingen oftmals mit einem deutschen Nationalismus einher, der etwa bei
                            Ernst Moritz Arndt (1769–1860) in der irritierenden Forderung deutlich
                            wurde, „den germanischen Stamm so sehr als möglich von fremdartigen
                            Bestandteilen rein zu erhalten“ (<hi>Blick aus der Zeit auf die
                                Zeit</hi>, 1814, 188). Johann Gottfried Herder (1744–1803), der als
                            Kenner des Alten Testaments eigentlich einen affinen Zugang zum antiken
                            Judentum pflegte, bezeichnete das jüdische Volk als „parasitische
                            Pflanze auf den Stämmen anderer Nationen“ (<hi>Ideen zur Geschichte der
                                Menschheit</hi> III, 1787, 88). Theologisch konnten enggeführte
                            Perfektibilitätsbegriffe die jüdische Religion als unabgeschlossene
                            Vorstufe zur eigentlichen Religion Jesu deuten. Wenngleich Griesbach
                            sich von den abschätzigen Urteilen über das Judentum in der
                                <hi>Anleitung</hi> abgrenzt, sind auch seine eigenen Überlegungen
                            nicht frei von Ambivalenzen.</p></note>
    </div>
    <div n="27" type="section" id="gr_section_27">
      <p>27. Von denjenigen Männern, welche in den Büchern des <choice>
          <abbr>A. T.</abbr>
          <expan>Altes Testament</expan>
        </choice> als Lehrer aufgestellt werden, wird <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#a #b" type="pt">a)</rdg>
        </app> versichert, daß sie ihre <index indexName="subjects-index">
          <term>Religionsbegriffe</term>
        </index>Religionsbegriffe und <app>
          <lem>Sätze</lem>
          <rdg wit="#d" type="pp">Sätze, zum Theil wenigstens,</rdg>
        </app> aus einer nähern göttlichen <app>
          <lem>Belehrung <app>
              <lem>theils unmittelbar, theils mittelbar durch andere,</lem>
              <rdg wit="#b" type="om"/>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">Offenbarung</rdg>
        </app> hergehabt haben. <app>
          <lem>Dies a)</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="pp">Eben das b)</rdg>
        </app> bestätigt nicht nur <index indexName="persons-index">
          <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
          <term>Jesus Christus</term>
        </index>Christus und seine Apostel, <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Röm:1:2">Röm. 1, 2.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Hebr:1:1">Hebr. 1, 1.</citedRange>
        </bibl> sondern <app>
          <lem>b)</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">c)</rdg>
        </app> das <choice>
          <abbr>N. T.</abbr>
          <expan>Neues Testament</expan>
        </choice> setzt auch die im Alten enthaltenen allgemeinen Begriffe von Gott
                        und dessen Eigenschaften und Werken voraus, <pb edRef="#a" n="18"/> bauet
                        darauf, rechnet es <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="2Tim:3:16 2Tim:3:17">2 Tim. 3, 16. 17.</citedRange>
        </bibl> zu den Erfordernissen eines christlichen Lehrers, das <choice>
          <abbr>A. T.</abbr>
          <expan>Altes Testament</expan>
        </choice> (obgleich freilich bey Juden vornehmlich) zur Belehrung sowohl als
                        zur Widerlegung der Irrthümer anwenden zu können, und giebt selbst von
                        dieser <index indexName="subjects-index">
          <term>Anwendung</term>
        </index>Anwendung häufige Beispiele. Es redet sogar <app>
          <lem>c)</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">d)</rdg>
        </app> von einer göttlichen Eingebung des <choice>
          <abbr>A. T.</abbr>
          <expan>Altes Testament</expan>
        </choice> 2 Tim. 3, <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="2Tim:3:16"><app>
                  <lem>16.</lem>
                  <rdg wit="#b" type="v">16,</rdg>
                </app></citedRange>
            </bibl>
            <choice>
              <abbr>vergl.</abbr>
              <expan>vergleiche</expan>
            </choice>
            <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="2Petr:1:21">2 Petr. 1, 21.</citedRange>
            </bibl></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp"><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="2Tim:3:16">16</citedRange>
            </bibl>,</rdg>
        </app> und <app>
          <lem>d)</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">e)</rdg>
        </app> versichert, (alle <index indexName="subjects-index">
          <term>Akkommodationen</term>
        </index>Akkommodationen abgerechnet) daß <index indexName="subjects-index">
          <term>Weissagungen</term>
        </index>Weissagungen von der <app>
          <lem>großen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">grosen</rdg>
        </app> durch <index indexName="persons-index">
          <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
          <term>Jesus Christus</term>
        </index>Jesum bewerkstelligten <index indexName="subjects-index">
          <term>Religionsveränderung</term>
        </index>Religionsveränderung <app>
          <lem>darin</lem>
          <rdg wit="#b" type="v">darinn</rdg>
        </app>
        <pb edRef="#d" n="42"/> enthalten seyen. <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:5:39">Joh. 5, 39.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Lk:24:27 Lk:24:44">Luc. 24, 27. 44.</citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#a" type="pt"><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Apg:3:18 Apg:3:24">Act. 3, 18. 24.</citedRange>
            </bibl>
          </rdg>
        </app> <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Röm:1:2">Röm. 1, 2.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="1Petr:1:10 1Petr:1:11 1Petr:1:12">1 Petr. 1, 10. 11.
                                12.</citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#a" type="pt"><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="2Petr:1:20 2Petr:1:21">2 Petr. 1, 20.
                                        21.</citedRange>
            </bibl>
          </rdg>
        </app> Daher <app>
          <lem><app>
              <lem>e)</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">f)</rdg>
            </app> kann</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">f) kan</rdg>
        </app> um so weniger zweifelhaft seyn, <pb edRef="#c" n="41"/> was das <app>
          <lem><choice>
              <abbr>A. T.</abbr>
              <expan>Altes Testament</expan>
            </choice></lem>
          <rdg wit="#d" type="pp">A. T<supplied>.</supplied></rdg>
        </app> selbst von <app>
          <lem>göttlich begeisterten</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">göttlichbegeisterten</rdg>
        </app> Propheten und <app>
          <lem>Weisagungen</lem>
          <rdg wit="#a #d" type="v">Weissagungen</rdg>
        </app>, und <app>
          <lem>f)</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">g)</rdg>
        </app> von so <app>
          <lem>mancherley</lem>
          <rdg wit="#b" type="typo-correction"><choice>
              <sic>mancheriey</sic>
              <corr type="editorial">mancherley</corr>
            </choice></rdg>
        </app> auf Gottes unmittelbaren Befehl zur Erhaltung dieser Religion
                        getroffenen Anstalten, wie auch <app>
          <lem>g)</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">h)</rdg>
        </app> von <index indexName="subjects-index">
          <term>Wunderwerke</term>
        </index>Wunderwerken zur Bestätigung <app>
          <lem>derselben</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">derselben,</rdg>
        </app> meldet. – Aus diesem <app>
          <lem>allem</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">allein</rdg>
        </app> ergiebt sich, daß <hi>die im <choice>
            <abbr>A. T.</abbr>
            <expan>Altes Testament</expan>
          </choice> enthaltene Religion wahr und göttlich</hi> sey. <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#a" type="pt"><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Lk:16:28 Lk:16:29">Luc. 16, 28. 29.</citedRange>
            </bibl></rdg>
        </app></p>
    </div>
    <div n="28" type="section" id="gr_section_28">
      <p><pb edRef="#b" n="29"/> 28. <hi>Jedoch,</hi> da die alttestamentliche
                        Religion a) für Menschen bestimmt war, die noch auf einer sehr niedrigen
                        Stufe der <index indexName="subjects-index">
          <term>Kultur</term>
        </index>Kultur stunden, fast ganz sinnlich waren, und kaum von dem
                        unsinnigsten <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Götzendienst</term>
            </index>Götzendienste und von groben Ausbrüchen der <index indexName="subjects-index">
              <term>Lasterhaftigkeit</term>
            </index>Lasterhaftigkeit zurückgehalten, wenigstens noch nicht zu
                                der <app>
              <lem>erhabnen</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">erhabenen</rdg>
            </app>
            <index indexName="subjects-index">
              <term>Tugend</term>
            </index>Tugend, welche <index indexName="persons-index">
              <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
              <term>Jesus Christus</term>
            </index>Jesus <app>
              <lem>lehrete</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">lehrte</rdg>
            </app> und übte, gebildet</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="pp">Götzendienst zurückgehalten</rdg>
        </app> werden <app>
          <lem>konnten</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">konten</rdg>
        </app>, mithin b) <app>
          <lem>die Bücher des <choice>
              <abbr>A. T.</abbr>
              <expan>Altes Testament</expan>
            </choice> zumal die früheren,</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> nur die ersten Anfangsgründe des theoretischen sowohl als praktischen
                        Theils der Religionslehre enthalten <app>
          <lem>konnten</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">konte</rdg>
          <rdg wit="#b" type="v">konnte</rdg>
        </app>, und diese c) nur sinnlich vortragen, oder vielmehr in Bildern und
                        Gebräuchen vormalen <app>
          <lem>musten</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">muste</rdg>
        </app>, und daher d) <app>
          <lem>diese Religion</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> mit einer <app>
          <lem>großen</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">grosen</rdg>
        </app> Menge von <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Ceremonien</term>
            </index>Ceremonien</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">Cerimonien</rdg>
        </app> weislich belastet, auch e) <app>
          <lem>bloß</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">blos</rdg>
        </app> für ein einzelnes <app>
          <lem>Volk</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Volck</rdg>
        </app> eingerichtet, und mit dessen ganz besonderer politischen Verfassung
                        unzertrennlich <pb edRef="#d" n="43"/> verwebt war; <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Eph:2:14">Eph. 2, 14.</citedRange>
            </bibl> wonach die durchgängig sichtbare <index indexName="subjects-index">
              <term>Nationalbestimmung</term>
            </index><hi>Nationalbestim<pb edRef="#c" n="42"/>mung</hi> der
                                Bücher des <choice>
              <abbr>A. T.</abbr>
              <expan>Altes Testament</expan>
            </choice> zu beurtheilen ist; <app>
              <lem>da ferner</lem>
              <rdg wit="#b" type="pp">und da</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">und da</rdg>
        </app> f) dieser Geist der <index indexName="persons-index">
          <term>Mose</term>
        </index><app>
          <lem>Mosaischen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">mosaischen</rdg>
        </app> Religion, im Ganzen genommen, derselbe blieb, als seit <index indexName="persons-index">
          <term>David</term>
        </index><persName ref="textgrid:2z6t1">Davids</persName> Zeiten die
                        Propheten einen etwas vollkommenern Unterricht von Gott und dessen <app>
          <lem>geistiger</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> Verehrung ertheilten; <app>
          <lem>da</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> endlich g) <index indexName="persons-index">
          <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
          <term>Jesus Christus</term>
        </index><persName>Christus</persName> und seine Apo<pb edRef="#a" n="19"/>stel mit ausdrücklichen Worten und mit der That bezeugen, die ganze <index indexName="persons-index">
          <term>Mose</term>
        </index>mosaische <index indexName="subjects-index">
          <term>Religionsverfassung</term>
        </index>Religionsverfassung sey <app>
          <lem><hi>aufgehoben</hi></lem>
          <rdg wit="#a" type="v">aufgehoben</rdg>
        </app>, <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange from="Joh:4:20" to="Joh:4:24">Joh. 4, 20–24.</citedRange>
        </bibl> und daher h) die Menschen zu einer neuen und allgemeinen Religion <app>
          <lem>verpflichten</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">verpflichtet</rdg>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Mt:28:19">Matth. 28, <app>
              <lem>19.</lem>
              <rdg wit="#a #b" type="v">19,</rdg>
            </app></citedRange>
        </bibl> welche i) in allen Rücksichten vollkommner <app>
          <lem>ist,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">ist:</rdg>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Mt:11:9 Mt:11:11">Matth. 11, 9. 11.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:1:17">Joh. 1, 17.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Joh:4:22 Joh:4:23">4, 22. 23.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Röm:8:3">Röm. 8, 3.</citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Röm:8:4">4.</citedRange>
            </bibl></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange from="2Kor:3:6" to="2Kor:3:18">2 Cor. 3, <app>
              <lem>6–18.</lem>
              <rdg wit="#a #b" type="v">6–18</rdg>
            </app></citedRange>
        </bibl> Gal. <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange from="Gal:3:23" to="Gal:3:26">3, 23–26.</citedRange>
            </bibl></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Gal:4:3 Gal:4:4 Gal:4:5">4, 3. 4. 5.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Hebr:2:2 Hebr:2:3">Hebr. 2, 2. 3.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Hebr:7:18 Hebr:7:18 Hebr:7:19 Hebr:7:22">7, 18. 19.
                                22.</citedRange>
        </bibl>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange from="Hebr:8:6" to="ff">8, <app>
              <lem>6.</lem>
              <rdg wit="#a #b" type="v">6</rdg>
            </app>
            <choice>
              <abbr>folgg.</abbr>
              <expan>folgende</expan>
            </choice></citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="Hebr:9:9 Hebr:9:10">9, 9. 10.</citedRange>
            </bibl></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange from="Hebr:12:25" to="ff">12, <app>
              <lem>25.</lem>
              <rdg wit="#a" type="v">25</rdg>
            </app>
            <choice>
              <abbr>folgg.</abbr>
              <expan>folgende</expan>
            </choice></citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem>und k) ihre eigenthümliche <app>
              <lem><index indexName="subjects-index">
                  <term>Erkenntnisquelle</term>
                </index>Erkenntnisquelle</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">Erkenntnißquelle</rdg>
            </app> hat: (§. <ref target="#gr_section_17">17.</ref>) <app>
              <lem><hi>so</hi></lem>
              <rdg wit="#b" type="v">so</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">so</rdg>
        </app>
        <hi>sollen Christen sich vornehmlich an den neutestamentlichen</hi>
        <pb edRef="#b" n="30"/>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Religionsunterricht</term>
        </index><hi>Religionsunterricht halten</hi>
        <app>
          <lem>und daraus ihre Kenntnisse herleiten</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app>. Weil aber doch das <choice>
          <abbr>A. T.</abbr>
          <expan>Altes Testament</expan>
        </choice> die unveränderlichen Grundsätze der natürlichen Religion <app>
          <lem>so</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> rein <app>
          <lem>als jene Menschen sie nur fassen konnten,</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> (§. <ref target="#gr_section_26">26.</ref>
        <app>
          <lem>d.</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">d</rdg>
        </app>) und unter göttlicher <app>
          <lem>Auktorität</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">Autorität</rdg>
        </app> (§. <ref target="#gr_section_27">27.</ref>) vorträgt, und das <choice>
          <abbr>N. T.</abbr>
          <expan>Neues Testament</expan>
        </choice> diese <app>
          <lem>voraussetzt</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">vorausgesetzt</rdg>
        </app>: (§. <ref target="#gr_section_27">27.</ref>
        <app>
          <lem>b.</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">c.</rdg>
        </app>) so <app>
          <lem><hi>verdient</hi></lem>
          <rdg wit="#a" type="v"><hi>muß</hi></rdg>
        </app>
        <hi>das <choice>
            <abbr>A. T.</abbr>
            <expan>Altes Testament</expan>
          </choice> selbst bey dem Religionsunterricht der Christen</hi><app>
          <lem>, <app>
              <lem>vornehm<pb edRef="#c" n="43"/>lich solcher, welche von den
                                            <pb edRef="#d" n="44"/>
                <index indexName="subjects-index">
                  <term>Wahrheiten</term>
                </index>Wahrheiten der natürlichen Religion nicht durch
                                        eignes <index indexName="subjects-index">
                  <term>Nachdenken</term>
                </index>Nachdenken sich überzeugen können, und überall einer <app>
                  <lem><index indexName="subjects-index">
                      <term>Auktorität</term>
                    </index>Auktorität</lem>
                  <rdg wit="#d" type="v">Autorität</rdg>
                </app> zur Stütze ihres Beyfalls bedürfen,</lem>
              <rdg wit="#a" type="om"/>
            </app></lem>
          <rdg wit="#b" type="om"/>
        </app>
        <hi>verglichen</hi>
        <app>
          <lem><hi>zu</hi></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app>
        <hi>werden</hi>. <choice>
          <abbr>S.</abbr>
          <expan>Siehe</expan>
        </choice>
        <bibl type="biblical-reference">
          <citedRange n="Röm:15:4">Röm. 15, 4.</citedRange>
        </bibl>
        <app>
          <lem><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="2Tim:3:15">2 Tim. 3, 15.</citedRange>
            </bibl>
            <app>
              <lem><ref type="note" target="#gr_3_28_note1">*)</ref></lem>
              <rdg wit="#b" type="om"/>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp"><bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="2Petr:1:19">2 Petr. 1, 19.</citedRange>
            </bibl></rdg>
        </app>
      </p>
      <app>
        <lem><note id="gr_3_28_note1" place="bottom">*) In dieser Rücksicht, und
                                weil manche <app>
              <lem>Sätze der natürlichen Religion</lem>
              <rdg wit="#d" type="pp">Sätze, welche die christliche Religion
                                        mit der natürlichen gemein hat,</rdg>
            </app> öfter und deutlicher im <choice>
              <abbr>A.</abbr>
              <expan>Altes</expan>
            </choice> als im <choice>
              <abbr>N. T.</abbr>
              <expan>Neues Testament</expan>
            </choice> stehen, sind im folgenden unter den Beweiß- und
                                Erläuterungsstellen auch Sprüche des <choice>
              <abbr>A. T.</abbr>
              <expan>Altes Testament</expan>
            </choice> mit angeführt worden. Und da die Bücher des <choice>
              <abbr>A. T.</abbr>
              <expan>Altes Testament</expan>
            </choice> einmal in den Händen des <index indexName="subjects-index">
              <term>Volk</term>
            </index>Volks sind, und von diesem der Historien wegen gerne gelesen
                                zu werden pflegen, so kann es nützlich seyn, wenn der Lehrer die
                                Aufmerksamkeit lieber auf solche Stellen dieser Bücher, welche
                                wichtige <index indexName="subjects-index">
              <term>Religionswahrheiten</term>
            </index>Religionswahrheiten enthalten, geschickt hinlenkt; wenn
                                gleich der eigentliche Beweiß christlicher Lehrsätze billig aus dem <choice>
              <abbr>N. T.</abbr>
              <expan>Neues Testament</expan>
            </choice> zu nehmen ist, und von Ungelehrten das <app>
              <lem><choice>
                  <abbr>A. T.</abbr>
                  <expan>Altes Testament</expan>
                </choice></lem>
              <rdg wit="#d" type="typo-correction"><choice>
                  <sic>A. A.</sic>
                  <corr type="editorial">A. T.</corr>
                </choice></rdg>
            </app> viel häufiger mißverstanden wird als das Neue, weswegen
                                freilich mit zweckmäsigen und wohlüberlegten Auszügen dem Volk am
                                besten gerathen wäre.</note></lem>
        <rdg wit="#a #b" type="om"/>
      </app>
    </div>
    <div n="29" type="section" id="gr_section_29">
      <p>29. Der <hi>Zweck der</hi>
        <app>
          <lem><hi>Bibel</hi> in Absicht auf uns</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp"><hi>Bibel</hi>,</rdg>
        </app> (welcher mit dem unmittelbaren oder <app>
          <lem>nächsten</lem>
          <rdg wit="#d" type="pp">nächstens und lokalen</rdg>
        </app> Zweck der einzelnen Bücher <app>
          <lem>(§. <ref target="#gr_section_19">19.</ref>)</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> nicht ganz einerley <app>
          <lem>ist,) a)</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">ist,<supplied>)</supplied> (§. <ref target="#gr_section_19">19.</ref>)</rdg>
        </app> ist, durch einen mit göttlicher <app>
          <lem>Auktorität</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">Autorität</rdg>
        </app> versehenen Unterricht in <pb edRef="#d" n="45"/> der geoffenbarten
                        Religion die Menschen <pb edRef="#c" n="44"/> wahrhaftig weise, <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>tugendhaft</term>
            </index><choice>
              <sic>tngendhaft</sic>
              <corr type="editorial">tugendhaft</corr>
            </choice></lem>
          <rdg wit="#a #b #d" type="typo-correction">tugendhaft</rdg>
        </app> und <index indexName="subjects-index">
          <term>glücklich</term>
        </index>glücklich zu machen. <app>
          <lem>b)</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> Zwar ist nicht die ganze Bibel geradehin Religionsunterricht, <app>
          <lem>(Wort Gottes, Offenbarung,)</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> sondern sie faßt ihn nur neben andern Dingen in sich, und flicht ihn <app>
          <lem>großentheils</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">grosentheils</rdg>
        </app> (sehr weislich!) in die Geschichte der geoffenbarten Religion ein. <app>
          <lem>c)</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> Jedoch hat alles in der Bibel eine nähere oder entferntere Beziehung
                        auf die Religion und ihre Geschichte, oder <app>
          <lem>doch auf</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> die Geschichte ihrer vornehmsten Lehrer und Verehrer.</p>
    </div>
    <div n="30" type="section" id="gr_section_30">
      <p><app>
          <lem>30.</lem>
          <rdg wit="#b" type="v">30</rdg>
        </app> Die Bibel ist eine zu ihrer Absicht <hi>hinlängliche</hi>
        <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Erkenntnißquelle</term>
            </index>Erkenntnißquelle</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">Erkenntnisquelle</rdg>
        </app> der Religion für die Christen, und darf ihr keine menschliche <app>
          <lem>Auktorität</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">Autorität</rdg>
        </app> an die Seite gesetzt werden. Ueberlieferungen älterer Lehrer, wenn
                        sie auch einstimmig wären, Aussprüche der Kirche <choice>
          <abbr>u. d. <pb edRef="#a" n="20"/> gl.</abbr>
          <expan>und dergleichen</expan>
        </choice> können <app>
          <lem>nicht als zur <pb edRef="#b" n="31"/> christlichen Religion gehörig
                                den Christen aufgedrungen, sondern</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> nur in so fern <app>
          <lem>für richtig anerkannt</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="pp">zugelassen</rdg>
        </app> werden, als ihre Uebereinstimmung mit der Bibel erweislich ist<app>
          <lem>, oder ihre <index indexName="subjects-index">
              <term>Wahrheit</term>
            </index>Wahrheit aus innern Gründen dargethan werden kann</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app>.</p>
    </div>
    <div n="31" type="section" id="gr_section_31">
      <p>31. <app>
          <lem>Seiner</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Die</rdg>
        </app>
        <index indexName="subjects-index">
          <term>Vernunft</term>
        </index><hi>Vernunft</hi>
        <app>
          <lem>a) soll und darf der Christ keinesweges entsagen, vielmehr fordert
                                die Bibel selbst die Menschen zum Gebrauch derselben auf, <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange n="1Kor:10:15">1 Cor. 10, 15.</citedRange>
            </bibl>
            <bibl type="biblical-reference">
              <citedRange from="Mt:6:26" to="Mt:6:30"><app>
                  <lem>Matth.</lem>
                  <rdg wit="#b" type="typo-correction"><choice>
                      <sic>Matth,</sic>
                      <corr type="editorial">Matth.</corr>
                    </choice></rdg>
                </app> 6, 26–30.</citedRange>
            </bibl> und befördert ihn auf <app>
              <lem>mannigfaltige</lem>
              <rdg wit="#b #d" type="v">mannichfaltige</rdg>
            </app> Wei<pb edRef="#c" n="45"/><pb edRef="#d" n="46"/>se <app>
              <lem><ref type="note" target="#gr_3_31_note1">*)</ref></lem>
              <rdg wit="#b" type="om"/>
            </app>. b) <index indexName="subjects-index">
              <term>Vernunft</term>
            </index>Vernunft</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> muß <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#a" type="pt">zwar</rdg>
        </app> bey der Prüfung der Wahrheit einer <index indexName="subjects-index">
          <term>Offenbarung</term>
        </index>Offenbarung, bey der Auslegung der Bibel, <app>
          <lem>bey der Bildung, Entwickelung und Bestimmung der biblischen
                                Begriffe,</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">und</rdg>
        </app> bey der Gegeneinanderhaltung und systematischen Anordnung der
                        biblischen Sätze<app>
          <lem>, bey Führung und Prüfung der <index indexName="subjects-index">
              <term>Beweise</term>
            </index>Beweise, Herleitung der Folgerungen, <app>
              <lem>Vergleichungen</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">Vergleichung</rdg>
            </app> der Lehren des Christenthums mit den Wahrheiten der
                                natürlichen Religion, Beurtheilung ihrer <index indexName="subjects-index">
              <term>Zweckmäsigkeit</term>
            </index>Zweckmäsigkeit <choice>
              <abbr>u. s. w.</abbr>
              <expan>und so weiter</expan>
            </choice></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> nothwendig gebraucht werden, damit der Glaube der Christen nicht
                        Leichtgläubigkeit sey, noch auf Vorurtheil beruhe, <app>
          <lem>noch von der List und dem Betruge herrschsüchtiger und <app>
              <lem>eigennütziger</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">eigennütziger,</rdg>
            </app> oder den Einfällen schwärmeri<pb edRef="#c" n="46"/>scher
                                Menschen abhänge, noch in <index indexName="subjects-index">
              <term>Aberglaube</term>
            </index>Aberglauben ausarte,</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> und damit nichts sich <pb edRef="#d" n="47"/> selbst oder andern
                        unleugbaren Wahrheiten widersprechendes <app>
          <lem>behauptet, vielmehr durch geschickte Verknüpfung mehrerer
                                christlicher Begriffe und Sätze untereinander jeder derselben <app>
              <lem/>
              <rdg wit="#d" type="pt">lichtvoller,</rdg>
            </app> wirksamer und brauchbarer gemacht, kurz, das Christenthum bey
                                seiner ursprünglichen Reinigkeit und Vortrefflichkeit erhalten
                                werde. Allein c) bis dahin</lem>
          <rdg wit="#a" type="ppl">behauptet werde; wie dann auch die Bibel selbst
                                die Menschen zum Gebrauch der Vernunft auffodert und denselben
                                befördert. Aber weiter</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>dürfen die Rechte der Vernunft nicht</lem>
          <rdg wit="#d" type="pp">dehnet die Vernunft selbst ihre Rechte nicht
                                aus</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem><app>
              <lem>ausgedehnt werden</lem>
              <rdg wit="#d" type="om"/>
            </app>, daß man <app>
              <lem>Lehren, deren biblischen Grund man nicht ohne gewaltsame
                                        Verdrehung des Sinnes der heiligen Schrift leugnen kann, <app>
                  <lem/>
                  <rdg wit="#d" type="pt">und die keinen evidenten
                                                Widerspruch enthalten,</rdg>
                </app> bloß</lem>
              <rdg wit="#b" type="pp">deutliche Lehren der Bibel blos</rdg>
            </app> deswegen, weil <pb edRef="#b" n="32"/> man sie nicht
                                begreift, (§. <ref target="#gr_section_9">9.</ref>) <app>
              <lem>verwerfen</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">leugnen</rdg>
            </app> wollte.</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">ausgedehnet, noch etwas blos, deßwegen, weil wir
                                es nicht begreifen, geleugnet werden. §. <ref target="#gr_section_9">9.</ref></rdg>
        </app> Denn bey den Schranken des menschlichen <index indexName="subjects-index">
          <term>Verstand</term>
        </index>Verstandes, und der Unerforschlichkeit des Wesens und der
                        Rathschlüße Gottes, ist nichts vernünftiger, als den göttlichen Belehrungen
                        ohne <index indexName="subjects-index">
          <term>Vernünfteley</term>
        </index>Vernünfteley <index indexName="subjects-index">
          <term>glauben</term>
        </index><hi>glauben</hi>, <app>
          <lem>sobald</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="v">so bald</rdg>
        </app> die prüfende Vernunft zugeben muß, daß hinlänglicher Grund da ist,
                        das, was uns als eine göttliche Belehrung vorgelegt wird, wahrhaftig für
                        eine solche zu halten.</p>
      <app>
        <lem><note id="gr_3_31_note1" place="bottom">*) So wird auch der <index indexName="subjects-index">
              <term>Volkslehrer</term>
            </index>Volkslehrer mehr, als durch <app>
              <lem>gelehrte Abhandlungen über die Vernunft und ihren hohen
                                        Werth oder durch</lem>
              <rdg wit="#d" type="om"/>
            </app> deklamatorische Lobpreißungen <app>
              <lem>derselben</lem>
              <rdg wit="#d" type="pp">der Vernunft</rdg>
            </app>, bey dem großen Haufen ausrichten, und der Schwärmerey, dem
                                Aberglauben, und der blinden Anhänglichkeit an menschliche <app>
              <lem>Auktorität</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">Autorität</rdg>
            </app> den festesten Damm entgegen setzen, wenn er alle seine
                                Religionsvorträge vor der Jugend und vor Erwachsenen so einrichtet,
                                daß dadurch die Vernunft geweckt, ihr Gebrauch befördert, und ihre
                                Anwendung durch häufige Uebung zur Fertigkeit wird. Besonders ist
                                auch dem <app>
              <lem>Mißbrauch</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">Misbrauch</rdg>
            </app>, der von einigen falschverstandenen Stellen der deutschen
                                    <index indexName="subjects-index">
              <term>Bibelübersetzung</term>
            </index>Bibelübersetzung <app>
              <lem/>
              <rdg wit="#d" type="pt"><choice>
                  <abbr>z. E.</abbr>
                  <expan>zum Exempel</expan>
                </choice>
                <bibl type="biblical-reference">
                  <citedRange n="2Kor:10:5">2 Cor. 10, 5.</citedRange>
                </bibl></rdg>
            </app> oft gemacht wird, durch richtigere Erklärung derselben
                                abzuhelfen.</note></lem>
        <rdg wit="#a #b" type="om"/>
      </app>
    </div>
    <div n="32" type="section" id="gr_section_32">
      <p>32. Die <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Vernunftwahrheiten</term>
            </index><hi>Vernunftwahrheiten</hi></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp"><hi>Vernunft objektiv genommen</hi>,</rdg>
        </app>
        <choice>
          <abbr>d. h.</abbr>
          <expan>das heißt</expan>
        </choice>
        <app>
          <lem>diejenigen</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">der Inbegriff der Wahrheiten</rdg>
        </app>, welche wir durch richtige Anwendung <app>
          <lem>der</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">unsrer</rdg>
        </app> Vernunft erkennen, <app>
          <lem>a) dienen dem Christen zur <app>
              <lem/>
              <rdg wit="#d" type="pt">Beförderung der Vollständigkeit,
                                        Reinigkeit und Genauigkeit seiner Religionskenntnisse, und
                                        zur</rdg>
            </app>Bestätigung der geoffenbarten Wahrheiten <app>
              <lem>und zur Beförderung der Vollständigkeit, Reinigkeit und
                                        Genauigkeit seiner <index indexName="subjects-index">
                  <term>Religionskenntnisse</term>
                </index>Reli<pb edRef="#c" n="47"/>gionskenntnisse</lem>
              <rdg wit="#d" type="om"/>
            </app>. Sie b) <app>
              <lem>harmoniren</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">harmonieren</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">harmonirt</rdg>
        </app> auf das schönste mit der Bi<pb edRef="#d" n="48"/>bel, obgleich <app>
          <lem>letztere</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">leztere</rdg>
        </app> mehrere Religionssätze enthält als die <app>
          <lem>ersten</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">erste</rdg>
        </app>, und nicht alle biblische Sätze aus <app>
          <lem>jenen</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">der Vernunft</rdg>
        </app> hergeleitet werden können. Wo zwischen beiden ein Streit zu seyn
                        scheint, da wird entweder die Bibel unrichtig verstanden <app>
          <lem>und angewendet</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app>, oder ein Irrthum für eine Vernunftwahrheit ausgegeben, oder es ist
                        kein wahrer Streit.</p>
    </div>
    <div n="33" type="section" id="gr_section_33">
      <p>33. <app>
          <lem><hi>Jeder Christ</hi> a) <hi>hat das</hi>
            <app>
              <lem>höchstschäzbare</lem>
              <rdg wit="#b #d" type="v">höchstschätzbare</rdg>
            </app>
            <hi>Recht</hi></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp"><hi>Jedem Christen</hi> ertheilt das N. T.
                                    <hi>das Recht,</hi></rdg>
        </app>
        <hi>die Bibel selbst zu lesen</hi>
        <app>
          <lem><hi>und sie</hi>, so weit das gewissenhafte Bewustseyn der darzu
                                nöthigen Geschicklichkeit es ihm erlaubt, für sich selbst, ohne auf
                                menschliche <app>
              <lem>Auktoritäten</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">Autoritäten</rdg>
            </app> zu sehen, <index indexName="subjects-index">
              <term>auslegen</term>
            </index><hi>auszulegen</hi>. Dem stehet b) die <app>
              <lem>ohne mancherley gelehrte <index indexName="subjects-index">
                  <term>Hülfsmittel</term>
                </index>Hülfsmittel nicht zu hebende</lem>
              <rdg wit="#b" type="om"/>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">und zu prüfen, ja es verpflichtet jeden hiezu.
                                Dem steht die</rdg>
        </app> Dunkelheit vieler Stellen <app>
          <lem>für heutige <app>
              <lem>Leser,</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">Leser</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> nicht im <app>
          <lem>Wege. Denn c) billig wählt sich ein jeder vorzüglich solche Bücher
                                und Stücke der Bibel, wel<pb edRef="#b" n="33"/>che er verstehen und
                                nutzen kann, zu seinem Gebrauch, und</lem>
          <rdg wit="#a" type="pp">Weg; weil doch</rdg>
        </app> das, was zum <pb edRef="#a" n="21"/> nothwendigen Unterricht in den
                        wesentlichen Stücken der Religion gehört, <app>
          <lem>ist doch</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> an einem oder dem andern Ort dem gemeinen <app>
          <lem><index indexName="subjects-index">
              <term>Menschenverstand</term>
            </index>Menschenverstande</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Menschenverstand</rdg>
        </app> faßlich genug in ihr vorgetragen<app>
          <lem/>
          <rdg wit="#a" type="pt">ist</rdg>
        </app>, so daß jeder, so viel ihm zu wissen unentbehrlich ist, bey gehörigem
                            <index indexName="subjects-index">
          <term>Nachdenken</term>
        </index>Nachdenken und fleißigem <app>
          <lem>Gebrauch</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">Gebrauche</rdg>
        </app> der Bibel, verstehen <app>
          <lem>kann</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
        </app>; zumal da die <app>
          <lem>Lehrer und</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> Prediger verbunden sind, dem gemeinen Christen das <index indexName="subjects-index">
          <term>Bibellesen</term>
        </index>Bi<pb edRef="#c" n="48"/>bellesen zu <app>
          <lem>erleichtern,</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">erleichtern;</rdg>
        </app> welches auf <app>
          <lem>mannigfaltige</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">mannichfaltige</rdg>
          <rdg wit="#d" type="v"><choice>
              <sic>man ichfaltige</sic>
              <corr type="editorial">mannichfaltige</corr>
            </choice></rdg>
        </app> Art geschehen <app>
          <lem>kann</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
        </app>.</p>
    </div>
    <div n="34" type="section" id="gr_section_34">
      <p><pb edRef="#d" n="49"/> 34. <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#a" type="ptl"><hi>Das Recht, die Bibel</hi> auf eine für
                                andre verbindliche Art <index indexName="subjects-index">
              <term>auslegen</term>
            </index><hi>auszulegen</hi>, kan niemanden zugestanden werden,
                                sondern jeder hat die Befugnis, dieß für sich selbst zu thun, so
                                weit das gewissenhafte Bewustseyn der dazu nöthigen Geschicklichkeit
                                es ihm erlaubt.</rdg>
        </app> Um <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#a" type="pt">aber</rdg>
        </app> manchen bey dem <app>
          <lem>Gebrauch</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">Gebrauche</rdg>
        </app> dieses Rechts<app>
          <lem>, den <index indexName="subjects-index">
              <term>Religionsbegriff</term>
            </index>Religionsbegriff nach eignen Einsichten unmittelbar aus der
                                Bibel selbst herzuleiten,</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> möglichen Verwirrungen und Inkonvenienzen vorzubeugen, haben <app>
          <lem>diejenigen</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">diejenige</rdg>
        </app>, denen die Aufsicht über die <app>
          <lem><hi>äusere</hi></lem>
          <rdg wit="#a" type="v">äusere</rdg>
        </app> Religionsübung zukommt, gewisse <index indexName="subjects-index">
          <term>Lehrvorschriften</term>
        </index><hi>Lehrvorschriften</hi> ertheilt <app>
          <lem><ref type="note" target="#gr_3_34_note1">*)</ref></lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app>, welche die Grundlinien vorzeichnen, nach welchen in der
                        Gottesdienstlichen Gesellschaft, zu welcher wir uns zählen, die aus der
                        Bibel allein geschöpfte <index indexName="subjects-index">
          <term>Religionstheorie</term>
        </index>Religionstheorie, zumal in Absicht gewisser <index indexName="subjects-index">
          <term>Dogmen</term>
        </index>Dogmen, über deren Vorstellungsart Streit entstanden war, dem <app>
          <lem>Sinne</lem>
          <rdg wit="#a" type="v">Sinn</rdg>
        </app> dieser Gesellschaft gemäs, <app>
          <lem>öffentlich</lem>
          <rdg wit="#a #b" type="om"/>
        </app> vorgetragen werden soll; – alles<app>
          <lem>, wie sich von selbst verstehet,</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> den <app>
          <lem>unveräußerlichen</lem>
          <rdg wit="#d" type="v">unveräusserlichen</rdg>
        </app> Privatrechten des <index indexName="subjects-index">
          <term>Gewissen</term>
        </index>Gewissens <app>
          <lem>und der <app>
              <lem>Auktorität</lem>
              <rdg wit="#b #d" type="v">Autorität</rdg>
            </app>
            <pb edRef="#c" n="49"/> der <app>
              <lem>Bibel,</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">Bibel</rdg>
            </app> als des alleinigen <app>
              <lem>Glaubens<pb edRef="#d" n="50"/>grundes,</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">Glaubensgrundes</rdg>
            </app></lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app> unbeschadet. <app>
          <lem/>
          <rdg wit="#d" type="pt">(<choice>
              <abbr>Vergl.</abbr>
              <expan>Vergleiche</expan>
            </choice> §. <ref target="#gr_section_20">20.</ref>)</rdg>
        </app>
        <app>
          <lem>Und daß die Meinung <index indexName="subjects-index">
              <term>protestantisch</term>
            </index>protestantischer kirchlicher Gesellschaften nicht sey,
                                solche Vorschriften, der <app>
              <lem>großen</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">grossen</rdg>
            </app> Fortschritte in der <index indexName="subjects-index">
              <term>Bibelauslegung</term>
            </index>Bibelauslegung ungeachtet, als ewige durchaus
                                unveränderliche <app>
              <lem>Geseze</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">Gesetze</rdg>
            </app> aufzustellen, <app>
              <lem>und dadurch jede Berichtigung des <app>
                  <lem/>
                  <rdg wit="#d" type="pt">öffentlichen</rdg>
                </app>
                <index indexName="subjects-index">
                  <term>Lehrbegriff</term>
                </index>Lehrbegriffs auf immer <app>
                  <lem>aufzuschließen</lem>
                  <rdg wit="#d" type="v">auszuschließen</rdg>
                </app>, oder gar das <app>
                  <lem/>
                  <rdg wit="#d" type="pt">eigene <index indexName="subjects-index">
                      <term>frei</term>
                    </index>freie Nachdenken und</rdg>
                </app> weitere Forschen zu verbieten,</lem>
              <rdg wit="#b" type="om"/>
            </app>
            <pb edRef="#b" n="34"/> erhellet schon daraus, daß die Gesellschaft
                                stillschweigend aber deutlich genug, ohne bedeutenden Widerspruch,
                                es genehmiget hat, wenn die angesehensten und gelehrtesten, und
                                allmälich selbst die meisten oder alle Lehrer öffentlich in
                                Vorträgen und Schriften den spätern bessern Einsichten folgten. <app>
              <lem>Nur</lem>
              <rdg wit="#b" type="v">Aber</rdg>
            </app> leichtsinnigen Veränderungen des öffentlichen Lehrbegriffs
                                durch einzelne<app>
              <lem>, voreilige und <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_34_1"/>Neuerungssüchtige</lem>
              <rdg wit="#b" type="om"/>
            </app> Lehrer, und <app>
              <lem>unvorbereiteten,</lem>
              <rdg wit="#b" type="om"/>
            </app> gewaltsamen, Zerrüttung anrichtenden, <app>
              <lem/>
              <rdg wit="#b" type="pt">Neuerungen und</rdg>
            </app> kirchlichen Revolutionen<app>
              <lem>, die oft den Staat selbst erschüttert haben, soll
                                        und</lem>
              <rdg wit="#b" type="om"/>
            </app> kann <app>
              <lem/>
              <rdg wit="#b" type="pt">und soll</rdg>
            </app> durch jene <app>
              <lem>Vorschriften</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">Vorschriften,</rdg>
            </app>
            <app>
              <lem>so lang es nöthig ist,</lem>
              <rdg wit="#b" type="om"/>
            </app> vorgebeuget werden.</lem>
          <rdg wit="#a" type="om"/>
        </app></p>
      <app>
        <lem><note id="gr_3_34_note1" place="bottom">*) Da so viel über die
                                symbolischen Bücher und deren Werth oder Unwerth geredet und
                                geschrieben worden ist, so schien es nicht unzweckmäßig zu seyn, dem
                                Volkslehrer einen Wink zu geben, wie er nachfragenden Laien es
                                begreiflich machen könne, daß <index indexName="subjects-index">
              <term>protestantisch</term>
            </index>protestantische Gemeinden, welche keine menschliche und
                                folglich auch keine kirchliche <app>
              <lem><index indexName="subjects-index">
                  <term>Auktorität</term>
                </index>Auktorität</lem>
              <rdg wit="#d" type="v">Autorität</rdg>
            </app> gelten zu lassen versichern, dennoch dergleichen
                                Lehrvorschriften einführen und bis jetzt beibehalten konnten. Ist
                                der Lehrer Kenner der Geschichte, so wird er auch diese hiebey zu
                                benutzen wissen.</note></lem>
        <rdg wit="#a #b" type="om"/>
      </app>
      <note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_34_1"><label>Neuerungssüchtige Lehrer</label><p>Der im letzten Drittel des
                            18. Jh.s in die theologische Fachsprache eingedrungene Neologiebegriff
                            ist oft als Fremdbezeichnung verwendet und damit negativ besetzt worden:
                            „Neuerungssucht“ und „Irrgläubigkeit“ verweisen auf eine Normabweichung
                            im Hinblick auf (religiöse) Lehre, aber auch in Bezug auf sprachliche
                            Erscheinungen (Neologismus). Allerdings wird der Neologiebegriff in der
                                <hi>Anleitung</hi> schon nicht mehr mit diesen Ausdrücken
                            identifiziert. Vielmehr deutet sich in dem enthaltenen Hinweis auf die
                            „schäzbaren Aufklärungen mancher Dogmen, die wir dem Scharfsinne und dem
                            Fleiß neuerer Gelehrten verdanken“ (s. Vorrede zur zweiten Auflage),
                            schon die spätere, wertneutrale Verwendung für die zentrale Richtung der
                            protestantischen Aufklärungstheologie an, die sich sowohl in
                            akademischer als auch in kirchlich-religiöser Hinsicht bemerkbar machte.
                            Üblich geworden ist diese positive Begriffsverwendung erst in der
                            Kirchengeschichtsschreibung des 20. Jh.s.</p></note>
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