<div type="chapter" id="gr_chapter_vii">
<head id="gr_VII_head">
<choice>
<orig>Wie wird der Christ <app>
<lem>durch seine Religion</lem>
<rdg wit="#a #b" type="pp"><hi>durch seine Religion</hi></rdg>
</app> zu seiner <app>
<lem>grossen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grosen</rdg>
<rdg wit="#b" type="v">großen</rdg>
</app> Bestimmung <app>
<lem>geführt? <ref type="note" target="#gr_VII_note">*)</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">geführet?</rdg>
<rdg wit="#d" type="pp">geführt <ref type="note" target="#gr_VII_note">*)</ref> ?</rdg>
</app>
</orig>
<supplied reason="toc-title">VII. Wie wird der Christ durch seine Religion
zu seiner grossen Bestimmung geführt?</supplied>
<supplied reason="column-title">VII. Wie wird der Christ durch seine
Religion zu seiner Bestimmung geführt?</supplied>
</choice>
</head>
<div type="section-group" id="gr_VII_A">
<app>
<lem><note id="gr_VII_note" place="bottom">*) Bey diesem Abschnitte ist <app>
<lem>a) nicht zu vergessen</lem>
<rdg wit="#d" type="pp">wohl zu merken</rdg>
</app>, daß hier nur von <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Christen</term>
</index><hi>Christen</hi>
</lem>
<rdg wit="#b" type="v">Christen</rdg>
</app>, nicht aber davon die Rede sey, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_VII_1"/>welche Mittel Gott den <app>
<lem><hi>Nichtchristen</hi>
</lem>
<rdg wit="#b" type="v">Nichtchristen</rdg>
</app> zur Erlangung der Seligkeit darreiche. <app>
<lem>b) Durch blosse noch so oft wie<milestone unit="fn-break" edRef="#b" n="167*"/>derhohlte Ermahnungen, sich zu bessern,
wird der <index indexName="subjects-index">
<term>Religionslehrer</term>
</index>Religionslehrer bey dem Sünder nichts ausrichten. Er muß
vielmehr deutlich und ausführlich zeigen, <app>
<lem><hi>wie</hi></lem>
<rdg wit="#b" type="v">wie</rdg>
</app> der Mensch es anzufangen habe, um besser zu werden, was
zur vollständigen christlichen <index indexName="subjects-index">
<term>Besserung</term>
</index>Besserung gehöre, und aus was für Gründen dasjenige, was
die Bibel dazu erfordert, nöthig sey. Nur ein Unterricht dieser
Art kann bewirken, daß der Mensch das Geschäft seiner Besserung
mit Einsicht und Ueberlegung be<milestone unit="fn-break" edRef="#c" n="219*"/>treibe; daß er erkenne, er müsse <app>
<lem>Busse</lem>
<rdg wit="#b" type="v">Buße</rdg>
</app> thun nicht um Gottes willen oder um die begangenen Sünden
gleichsam abzubüssen, sondern um sein selbst und seines eignen
wahren Vortheils willen; daß er sich überzeuge, Gott habe nicht
nach despotischer Willkühr, sondern nach seiner höchsten
Weisheit und Güte den in der Bibel vorgezeichneten Weg zur
Besserung vorgeschrieben, weil es wirklich der kürzeste und
sicherste ist, gut und glücklich zu werden; und daß der Mensch
das Vorurtheil ablege, die <index indexName="subjects-index">
<term>Bekehrung</term>
</index>Bekehrung sey eine höchst lästige Sache, die man also
natürlich so lange als möglich aufschiebe. Um nun einen zu
diesen Zwecken eingerichteten vollständigen <milestone unit="fn-break" edRef="#b" n="168*"/> Unterricht über die
wahre Beschaffenheit der christlichen Besserung zu geben, c)
kann der Lehrer entweder <app>
<lem><hi>von dem Ziele</hi></lem>
<rdg wit="#b" type="pp">von dem Ziel</rdg>
</app>, zu welchem der Mensch durch die Besserung geführet
werden soll, ausgehen, und immer weiter rückwärts bis zum
Anfange des Weges, der eingeschlagen werden muß um dorthin zu
gelangen, <app>
<lem>zurückgehen:</lem>
<rdg wit="#b" type="v">zurückgehen;</rdg>
</app> (§. <ref target="#gr_section_154">154.</ref>) oder er
kann seinen Standpunkt <app>
<lem><hi>bey dem Anfange des Weges</hi></lem>
<rdg wit="#b" type="pp">bey dem Anfange des Weges</rdg>
</app> nehmen und zeigen, wie dieser Weg sicher zum Ziele führe.
(§. <app>
<lem><ref target="#gr_section_156">156.</ref> bis <ref target="#gr_section_158">158.</ref></lem>
<rdg wit="#b" type="pp"><ref target="#gr_section_156">156</ref>–<ref target="#gr_section_158">158.</ref></rdg>
</app>) Beide Methoden haben ihren Nutzen, und können daher
beide zu verschiedenen Zeiten und zu verschiedenen Absichten
gebraucht werden. d) Ob aber gleich sowohl der Zweck der
Besserung bey allen Christen eben derselbe ist, als auch die
Mittel dazu einerley sind, und, wenn sie ange<milestone unit="fn-break" edRef="#c" n="220*"/>wendet werden, nach
einerley psychologischen Gesetzen wirken: so macht es doch die <app>
<lem>grosse</lem>
<rdg wit="#b" type="v">große</rdg>
</app> Verschiedenheit der physischen und moralischen
individuellen Beschaffenheit der Besserungsbedürftigen und der
Umstände, unter welchen ihre Besserung angefangen und
fortgesetzt wird, unmöglich, alle an <app>
<lem><hi>einerley</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>Methode</term>
</index><hi>Methode</hi></lem>
<rdg wit="#b" type="pp">einerley Methode</rdg>
</app> und Form und an eben dieselbe Folge der zur <index indexName="subjects-index">
<term>Sinnesänderung</term>
</index>Sinnes<milestone unit="fn-break" edRef="#b" n="169*"/>änderung zusammengehörigen Theile genau zu binden, wodurch nur
zu liebloser Beurtheilung anderer, zu Heucheley, zu
Aengstlichkeit, zum Aufenthalt im Fortschritt in der Besserung <choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice> Gelegenheit gegeben werden würde. Allein dem
ungeachtet e) soll der Lehrer die natürliche und <app>
<lem><hi>gewöhnlichste</hi></lem>
<rdg wit="#b" type="v">gewöhnlichste</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Ordnung</term>
</index>Ordnung, in welcher die zur vollständigen Besserung
gehörigen Veränderungen in den Menschen zu erfolgen pflegen,
nicht nur für sich fleißig durchdenken, sondern auch dem <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Volk</term>
</index>Volke</lem>
<rdg wit="#b" type="v">Volk</rdg>
</app> vortragen, um es vor Selbstbetrug zu verwahren und es zu
richtigen, deutlichen und bestimmten Begriffen, was christliche
Sinnesänderung eigentlich sey und wie sie bewirkt werde,
anzuleiten. Dem möglichen Schaden aber, der aus einer solchen
<index indexName="subjects-index">
<term>methodisch</term>
</index>methodischen Anweisung sonst entstehen könnte, wird der
Lehrer theils durch ausdrückliche Erklärungen, theils dadurch
leicht vorbeugen, wenn er die zusammengehörigen Theile nicht
immer in einer und ebenderselben Folge und Verbindung vorstellt.
f) Besonders ist auch gründli<milestone unit="fn-break" edRef="#c" n="221*"/>che Belehrung über den <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_VII_2"/><app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Werth</term>
</index><hi>Werth lebhafter</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>Gefühle</term>
</index><hi>Gefühle</hi></lem>
<rdg wit="#b" type="pp">Werth lebhafter Gefühle</rdg>
</app> bey dem <milestone unit="fn-break" edRef="#b" n="170*"/>
Geschäfte der <index indexName="subjects-index">
<term>Besserung</term>
</index>Besserung nöthig. g) Uebrigens bedient man sich billig,
wenn man von der <index indexName="subjects-index">
<term>Sinnesänderung</term>
</index>Sinnesänderung reden will, <app>
<lem><hi>eigentlicher</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>Redensarten</term>
</index><hi>Redensarten</hi>,</lem>
<rdg wit="#b" type="pp">eigentlicher Redensarten</rdg>
</app> erklärt aber doch auch die in der Bibel vorkommenden
bildlichen, und zeigt, wie sie alle im Grunde einerley bedeuten.
h) Mit den Spitzfindigkeiten des <index indexName="subjects-index">
<term>System</term>
</index>Systems und den darauf sich
beziehenden Streitigkeiten in der Lehre von der <app>
<lem><hi>Gnade</hi></lem>
<rdg wit="#b" type="v">Gnade</rdg>
</app> und den <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Gnadenwirkungen</term>
</index><hi>Gnadenwirkungen</hi></lem>
<rdg wit="#b" type="v">Gnadenwirkungen</rdg>
</app>, werden Nichttheologen billig verschont. Was davon
wirklich praktisch und gemeinnützig ist, läßt sich kurz
zusammenfassen. i) Eben das gilt auch von der Lehre von der <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Rechtfertigung</term>
</index><hi>Rechtfertigung</hi></lem>
<rdg wit="#b" type="v">Rechtfertigung</rdg>
</app>, welche, wenn man nur polemische Rücksichten bey Seite
gesetzt seyn läßt, ganz simpel und leicht ist. k) Den Beschluß
dieses Abschnitts macht, wie ich glaube, nicht unschicklich die
Lehre vom <app>
<lem><choice>
<abbr><hi>heil.</hi></abbr>
<expan>heilig</expan>
</choice>
<hi>Abendmal</hi></lem>
<rdg wit="#b" type="pp">heil. Abendmal</rdg>
</app>. Gottlob, daß die ehemalige <index indexName="subjects-index">
<term>Streitsucht</term>
</index>Streitsucht darüber sich allmählich verlohren hat, und
daß man daher desto weniger Bedenken zu haben braucht, die
Christen allein auf das hinzuweisen, was ihnen wahrhaft <index indexName="subjects-index">
<term>nützlich</term>
</index>nützlich und tröstlich seyn kann.</lem>
<rdg wit="#d" type="pp">Vergl. §. <ref target="#gr_section_130">130.</ref></rdg>
</app>
</note>
</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_VII_1"><label>welche
Mittel Gott den Nichtchristen zur Erlangung der Seligkeit
darreiche</label><p>Erst vor dem historischen Hintergrund des zunehmenden
Vertrauens in das natürlich-sittliche Urteil des Menschen wird Griesbachs
Andeutung verständlich. Der Gedanke einer „außerordentlichen Gnade“ für die
Heiden war in der Theologie der Aufklärung keine Seltenheit mehr (vgl. etwa
Ch.M. Pfaff, <hi>Institutiones theologiae dogmaticae et moralis</hi>, 1720).
Auch wenn diese Idee an keiner Stelle zu einer legitimen Rechtsforderung des
Menschen an Gott verdichtet worden ist, erschien sie doch vielen als eine
sittliche Notwendigkeit. Für Johann August Eberhard schloss die heidnische
Religion keineswegs die Ausbildung einer moralischen Anlage des Menschen
aus. Der Gedanke, dass Nichtchristen daher aufgrund ihres Moraldefizits
ewige Höllenstrafen erleiden müssten, war ihm dagegen fremd. Vielmehr ließ
ihn der Glaube an die vollkommene Wiederherstellung der Schöpfung die ewige
Seligkeit aller Menschen erwarten (<hi>Neue Apologie des Sokrates</hi>,
1772/78).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_VII_2"><label>Werth
lebhafter Gefühle</label><p>Griesbach spielt hier auf Johann Joachim
Spaldings <hi>Gedanken über den Werth der Gefühle in dem Christenthum</hi>
(1761; <hi rend="superscript">5</hi>1784, SpKA I/2) an. Die Schrift
entwickelt in der Auseinandersetzung mit dem pietistischen Verständnis einen
biblisch begründeten und zugleich zeitgemäßen Begriff des religiösen
Gefühls. Die von Spalding entwickelten Kriterien haben die
religionstheologische Debatte nachhaltig beeinflusst und sich auch in der
Populardogmatik niedergeschlagen.</p></note>
<div n="152" type="section" id="gr_section_152">
<p> 152. Die <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Erfarung</term>
</index>Erfarung</lem>
<rdg wit="#b" type="v">Erfahrung</rdg>
</app> lehrt, daß die mehresten Glieder der Kirche, oder <hi>getaufte
Christen</hi>, welche zum Gebrauch ihrer <index indexName="subjects-index">
<term>Vernunft</term>
</index>Vernunft <pb edRef="#c" n="219"/> gelanget sind, <hi>nicht
diejeni</hi><pb edRef="#a" n="107"/><hi>ge</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>moralisch</term>
</index><hi>moralische Beschaf</hi><pb edRef="#b" n="167"/><hi>fenheit</hi>
an sich haben, welche nach <pb edRef="#c" n="220"/> der Vorschrift der
göttlichen Gesetze und zu Erreichung ihrer erhabenen <index indexName="subjects-index">
<term>Bestimmung</term>
</index>Bestimmung (§. <ref target="#gr_section_90">90.</ref>
<ref target="#gr_section_94">94.</ref>) erfor<pb edRef="#d" n="220"/>derlich
ist, und ohne welche sie der <pb edRef="#c" n="221"/> durch <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christum erworbenen Begnadigung (§. <ref target="#gr_section_142">142.</ref>
<app>
<lem>B.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">b.</rdg>
</app>
<ref target="#gr_section_143">143.</ref>) nicht theilhaftig werden können.
(§. <ref target="#gr_section_129">129.</ref>) <hi>Einige</hi> leben in
offenbaren Sünden und Lastern; <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:6:12 Röm:6:16 Röm:6:17">Röm. 6, 12. 16.
17.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Röm:1:29" to="Röm:1:32"><app>
<lem>1.</lem>
<rdg wit="#a #b #d" type="v">1,</rdg>
</app> 29–32.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Kor:6:9 1Kor:6:10">1 Cor. 6, 9. 10.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Gal:5:19" to="Gal:5:21">Gal. 5, <app>
<lem>19 bis 21.</lem>
<rdg wit="#a #b #d" type="pp">19–21.</rdg>
</app></citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Tim:1:9 1Tim:1:10">1 <app>
<lem>Tim<supplied>.</supplied></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #d">Tim.</rdg>
</app> 1, 9. 10.</citedRange>
</bibl> andere unterdrücken die <app>
<lem>äusseren</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">äuseren</rdg>
</app> Ausbrüche des <app>
<lem>Lasters</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">Lasters,</rdg>
</app> und nehmen wohl gar einen heuchlerischen <index indexName="subjects-index">
<term>Schein</term>
</index>Schein der <pb edRef="#c" n="222"/> Tugend an, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:6:2 Mt:6:5 Mt:6:16">Matth. 6, <app>
<lem>2,</lem>
<rdg wit="#a #b #d" type="v">2.</rdg>
</app> 5. 16.</citedRange>
</bibl> 23, 13. <app>
<lem><app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Mt:23:13" to="ff">
<choice>
<abbr>folgg.</abbr>
<expan>folgende</expan>
</choice>
</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#d" type="v"><bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Mt:23:13" to="f"><choice>
<abbr>folg.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></citedRange>
</bibl></rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:23:27 Mt:23:28">27. 28.</citedRange>
</bibl>
</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> da doch die Lie<pb edRef="#b" n="168"/>be zum Laster in ihnen
herrschend ist; andere thun zwar manches Gute und haben einen Abscheu für
dem Laster und einige Liebe zur Tugend, aber nicht <app>
<lem>im</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">in ihrem</rdg>
</app> ganzen Umfange <app>
<lem>derselben</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>, oder doch nicht aus den gehörigen <app>
<lem>Bewegungsgründen</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a">
<choice>
<sic>Bewegungsgrüuden</sic>
<corr type="editorial">Bewegungsgründen</corr>
</choice>
</rdg>
</app>, nicht aus freudigem <index indexName="subjects-index">
<term>Gehorsam</term>
</index>Gehorsam gegen <app>
<lem>unsern</lem>
<rdg wit="#d" type="v">unserm</rdg>
</app> durch <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christum versöhnten Vater. (§. <ref target="#gr_section_127">127.</ref>
<choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice>
<ref target="#gr_section_116">116.</ref>) <hi>Einige</hi> betrügen sich
selbst und halten sich für besser als sie sind; <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:19:20">Matth. 19, 20.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Lk:18:11 Lk:18:12">Luc. 18, 11. 12.</citedRange>
</bibl> andere ängstiget von Zeit zu Zeit das <app>
<lem>Bewußtseyn</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">Bewustseyn</rdg>
</app> ihres schlechten moralischen Zustandes, ohne daß sie es zu einer
gründlichen und dauerhaften <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Besserung</term>
</index>Besserung</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a">
<choice>
<sic>Besseruug</sic>
<corr type="editorial">Besserung</corr>
</choice>
</rdg>
</app> kommen lassen; <bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Röm:7:15" to="ff">Röm. 7, 15. <choice>
<abbr>ff.</abbr>
<expan>folgende</expan>
</choice></citedRange>
</bibl> noch andre leben <pb edRef="#b" n="169"/> ganz sorgenlos, ohne auf
den Zustand ihres Gemüths aufmerksam zu seyn, oder die Gefahr desselben
ernstlich zu erwägen; <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Ps:50:21">Ps. 50, 21.</citedRange>
</bibl> ja einige scheinen durch lange <index indexName="subjects-index">
<term>Gewohnheit</term>
</index>Gewohnheit im Sündigen und durch stete Leichtsinnigkeit bey dem <app>
<lem>Gebrauche</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">Gebrauch</rdg>
</app> der <index indexName="subjects-index">
<term>Besserungsmittel</term>
</index>Besserungsmittel so fühllos geworden zu seyn, daß kaum noch irgend
etwas einen <pb edRef="#d" n="221"/> Eindruck auf ihr Gemüth machen <app>
<lem>kann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
</app>. <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:13:15">Matth. 13, 15.</citedRange>
</bibl>
</p>
</div>
<div n="153" type="section" id="gr_section_153">
<p> 153. Alle diese Christen <app>
<lem>a)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<hi>bedürfen einer Besserung</hi>, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Lk:5:31 Lk:5:32">Luc. 5, 31. 32.</citedRange>
</bibl> ohne welche sie, nach den klaren Aussprüchen der Bibel, einer ewigen
<index indexName="subjects-index">
<term>Seligkeit</term>
</index>Seligkeit nicht empfänglich sind. <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:7:21">Matth. 7, <pb edRef="#b" n="170"/>
21.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mk:16:16">Marc. 16, 16.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Joh:3:5 Joh:3:6 Joh:3:18">Joh. 3, <pb edRef="#c" n="223"/> 5. 6. 18.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:2:13">Röm. 2, 13.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Kor:6:9 1Kor:6:10">1 Cor. 6, 9. 10.</citedRange>
</bibl>
<pb edRef="#a" n="108"/>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Gal:5:19 Gal:5:21">Gal. 5, 19. 21.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Eph:5:3" to="Eph:5:6">Eph. 5, 3–6.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Jak:1:22 Jak:1:25">Jac. 1, 22. 25.</citedRange>
</bibl> indem es nicht auf das <app>
<lem>äussere Bekenntniß</lem>
<rdg wit="#a #b" type="pp">äusere Bekenntnis</rdg>
</app> der Religion, <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Hebr:4:2">Hebr. 4, 2.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> sondern auf einen durch Liebe thätigen <index indexName="subjects-index">
<term>Glaube</term>
</index>Glauben, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Gal:5:6 Gal:6:15">Gal. 5, 6. 6, 15.</citedRange>
</bibl> und auf Uebereinstimmung der Gesinnungen und Handlungen mit den
göttlichen Vorschriften <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Joh:15:14">Joh. 15, 14.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> ankommt. Diese Besserung <app>
<lem>b)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> nennt die <app>
<lem>heilige</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">heil.</rdg>
</app> Schrift eine <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_153_1"/><index indexName="subjects-index">
<term>Sinnesänderung</term>
</index><hi>Sinnesänderung</hi>
<app>
<lem>(Busse</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">(Buße</rdg>
</app>) <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:3:2">Matth. 3, 2.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Apg:2:38">Act. 2, 38.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Apg:3:19">3, 19.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Apg:3:26">26.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Apg:8:22">8, 22.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> und verbindet mit ihr den Glauben, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mk:1:15">Marc. 1, 15.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Apg:20:21">Act. 20, 21.</citedRange>
</bibl> begreifet zuweilen aber auch <app>
<lem>alles,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">alles</rdg>
</app> was dazu <app>
<lem>gehöret,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">gehöret</rdg>
</app> unter dem <hi>Glauben an</hi>
<index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><app>
<lem><hi>Christum</hi>:</lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>Christum</hi>;</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mk:16:16">Marc. 16, 16.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Joh:3:15 Joh:3:16 Joh:3:18">Joh. 3, <pb edRef="#b" n="171"/> 15. 16. 18.</citedRange>
</bibl> Röm. 1, <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a"><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:1:15">15.</citedRange>
</bibl></rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:1:16">16.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:1:17">17.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:3:22 Röm:3:24 Röm:3:28 Röm:3:30">3, 22. 24. 28.
30.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:4:5">4, 5.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:5:1">5, 1.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:2:8">Eph. 2, 8.</citedRange>
</bibl> welcher <app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="ptl">allerdings, wenn er rechter Art ist, alles dieß
theils voraussezt, theils in sich schließt, theils zur
unausbleiblichen Folge hat, und welcher,</rdg>
</app> im weitläuftigern <app>
<lem>Verstande</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Verstande,</rdg>
</app> (<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice> §. <ref target="#gr_section_157">157.</ref>) in der Annahme <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Thess:2:13">1 Thess. 2, 13.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> der ganzen Lehre <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christi nach allen ihren <app>
<lem>Theilen</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">nicht von einander zu trennenden Theilen,</rdg>
</app> (Lehren, <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Kor:15:3">1 Cor. 15, 3.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<app>
<lem>Verheisungen,</lem>
<rdg wit="#d" type="v">Verheisungen</rdg>
</app>
<app>
<lem>Hebr. 4, <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Hebr:4:1 Hebr:4:2">1. 2.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg type="pp" wit="#b"><bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Hebr:4:1" to="Hebr:4:2">1–2.</citedRange>
</bibl></rdg>
</app>
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice> Röm. <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:4:16">4, 16.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:5:1">5, 1.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#b" type="pp"><bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Röm:4:16" to="Röm:5:1">4, 16 – 5,
1</citedRange>
</bibl></rdg>
</app> und Geboten, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Joh:3:3 1Joh:3:23">1 Joh. 3, 3. 23.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_153_2"/><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Joh:3:14">14.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#b #d" type="v"><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Joh:3:24">24.</citedRange>
</bibl></rdg>
</app>
</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Gebote</rdg>
</app>) bestehet. <bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Hebr:11:1" to="ff"><app>
<lem>Hebr.</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Hebr<supplied>.</supplied></rdg>
</app> 11, 1. <choice>
<abbr>ff.</abbr>
<expan>folgende</expan>
</choice></citedRange>
</bibl>
<app>
<lem>Und da dieser Glaube, wenn er rechter Art ist, nicht ein todes
Wissen oder ein <pb edRef="#d" n="222"/> kalter Beifall, sondern
eine lebendige <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Ueberzeugung</term>
</index>Ueberzeugung</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#d">
<choice>
<sic>Ueberzeugund</sic>
<corr type="editorial">Ueberzeugung</corr>
</choice>
</rdg>
</app> und herzliche Annahme der gesammten Lehre <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christi ist, so setzt er allerdings alles, was zur
vollständigen Besserung des Menschen gehöret, theils voraus, theils
schließt er es in sich, theils hat er es zur unausbleiblichen
Folge.</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> Eben diese <pb edRef="#c" n="224"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>Sinnesänderung</term>
</index>Sinnesänderung <app>
<lem>c)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> beschreibt die Bibel auch häufig mit <hi>uneigentlichen
Ausdrücken</hi>, als eine <index indexName="subjects-index">
<term>Bekehrung</term>
</index>Bekehrung des Menschen zu Gott, <app>
<lem>(Jer.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Jer.</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Jer:31:18">31, 18.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Jer:31:19"><app>
<lem>19.)</lem>
<rdg wit="#a" type="v">19.</rdg>
</app></citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Joel:2:12 Joel:2:13">Joel 2, 12. 13.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:13:15">Matth. 13, 15.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt"><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:26:20">26, 20.</citedRange>
</bibl></rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Apg:3:19">Act. 3, 19.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Apg:26:20">26, 20.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> eine neue Geburt oder Geburt aus Gott, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Joh:3:3">Joh. 3, 3.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Joh:3:9">1 Joh. 3, 9.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Joh:5:1">5, 1.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Petr:1:22">1 Petr. 1, 22.</citedRange>
</bibl> Schaffung eines neuen Herzens, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Ps:51:12">Ps. 51, 12.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Ez:36:26"><app>
<lem>Ez.</lem>
<rdg wit="#d" type="v">Ezech.</rdg>
</app> 36, 26.</citedRange>
</bibl> neue Schöpfung nach dem Bilde Gottes, Eph. 4, <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:4:22">22.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a #b" type="om"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:4:24">24.</citedRange>
</bibl> Col. 3, <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Kol:3:9">9.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a #b" type="om"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Kol:3:10">10.</citedRange>
</bibl> Ablegung des alten und Anlegung des neuen Menschen, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:4:22 Eph:4:24">Eph. 4, 22. 24.</citedRange>
</bibl>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_153_3"/><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Kol:3:9 Kol:3:10">Col. <app>
<lem>5</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">3</rdg>
</app>, 9. 10.</citedRange>
</bibl> Anziehen <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christi, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:13:14">Röm. 13, 14.</citedRange>
</bibl>
<choice>
<abbr>u. s. w.</abbr>
<expan>und so weiter</expan>
</choice> Den dadurch hervorgebrachten Zustand aber nennt sie den Geist,
oder die göttliche, christliche, heilige Gesinnung, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Röm:8:1" to="ff">Röm. 8, 1. <choice>
<abbr>ff.</abbr>
<expan>folgende</expan>
</choice></citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Gal:5:17 Gal:5:22">Gal. 5, 17. 22.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Joh:4:13">1 Joh. 4, 13.</citedRange>
</bibl>
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Joh:3:9">3, 9.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> den neuen Menschen, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:4:24">Eph. 4, 24.</citedRange>
</bibl> eine neue Kreatur, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Gal:6:15">Gal. 6, 15.</citedRange>
</bibl>
<choice>
<abbr>u. s. f.</abbr>
<expan>und so ferner</expan>
</choice>
<app>
<lem>Doch werden einige dieser <index indexName="subjects-index">
<term>Redensarten</term>
</index>Redensarten zuweilen <app>
<lem>auch</lem>
<rdg wit="#b" type="om"/>
</app> vom <app>
<lem>blossen</lem>
<rdg wit="#b #d" type="v">bloßen</rdg>
</app> Uebergang zum <index indexName="subjects-index">
<term>Christenthum</term>
</index>Christenthume gebraucht.</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
</p>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_153_1"><label>Sinnesänderung</label><p>Die neutestamentlich-urchristliche
Vorstellung der Buße (<foreign lang="grc">μετάνοια</foreign> bzw. <foreign lang="grc">μετανοέω</foreign>) bedeutet im Unterschied
etwa zur Bekehrung (<foreign lang="grc">ἐπιστροφή</foreign> bzw. <foreign lang="grc">ἐπιστρέφω</foreign>) die Abkehr von einem
verkehrten Lebenswandel in der Hinwendung zu Gott (vgl. etwa Mk 1,15).
Hatte bereits Luther gegen die sakramentale Interpretation der
römisch-katholischen Kirche auf die Grundbedeutung der <foreign lang="grc">μετάνοια</foreign>
zurückgegriffen und die Buße als Existenzform der Christen schlechthin
verstanden, bahnte sich in der Auseinandersetzung von Orthodoxie und
Pietismus eine Partikularisierung des Bußverständnisses im Sinne einer
Konzentration auf den Sachverhalt der Reue an. Diese gipfelte in dem
aufklärungstheologischen Anliegen, mit der „Sinnesänderung“ Religion und
Moralität als Funktionen individueller Selbstdeutung plausibel zu
machen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_153_2"><label>1 Joh.
3, 3. 23. 14.</label><p>In der dritten Auflage ist wohl 1Joh 3,3.23.24
gemeint.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_153_3"><label>Col. 5,
9.</label><p>In der dritten und vierten Auflage ist wohl Kol 3,9
gemeint.</p></note>
</div>
<div n="154" type="section" id="gr_section_154">
<p><pb edRef="#b" n="172"/> 154. <hi>Was zur</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>Sinnesänderung</term>
</index><hi>Sinnesänderung erfordert werde</hi>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt"><ref type="note" target="#gr_d_154_note1">*)</ref></rdg>
</app>, erkennet man leicht, wenn <pb edRef="#d" n="223"/> man überlegt, wie
<pb edRef="#a" n="109"/> ein gebesserter Christ beschaffen seyn <app>
<lem>solle</lem>
<rdg wit="#a" type="v">müße</rdg>
</app>, und dann <app>
<lem>(§. <ref target="#gr_section_155">155.</ref>
<app>
<lem><ref target="#gr_section_156">156.</ref></lem>
<rdg wit="#d" type="om"/>
</app>)</lem>
<rdg wit="#a #b" type="om"/>
</app> untersucht, <pb edRef="#d" n="224"/> was in einem <index indexName="subjects-index">
<term>Sünder</term>
</index>Sünder vorgehen <app>
<lem>müsse</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">müße</rdg>
</app>, wenn er diese Beschaffenheit erlangen <app>
<lem>will</lem>
<rdg wit="#a" type="v">soll</rdg>
</app>. Der <index indexName="subjects-index">
<term>Christ</term>
</index>Christ <pb edRef="#d" n="225"/> soll nämlich a) nach allgemeiner
moralischer <index indexName="subjects-index">
<term>Vollkommenheit</term>
</index>Vollkommenheit, so wie <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christus und seine Apostel sie gelehrt haben, <pb edRef="#c" n="225"/>
<app>
<lem>oder</lem>
<rdg wit="#d" type="v">oder,</rdg>
</app> welches einerley ist, nach der möglichsten Aenlichkeit mit <app>
<lem>Gott</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Gottes Urtheilen, Gesinnungen und Handlungen
</rdg>
</app>, unabläßig streben. <app>
<lem>(§. <ref target="#gr_section_127">127.</ref>) b)</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">b.</rdg>
</app> Dieses Bestreben, wenn es stete seyn, zur Fertigkeit werden, und bis
zur Würde einer christlichen <index indexName="subjects-index">
<term>Tugend</term>
</index>Tugend sich erheben soll, muß aus einem willigen und kindlichen
Gehorsam <app>
<lem>fliessen</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">fließen</rdg>
</app>, c) der seinen Grund in <index indexName="subjects-index">
<term>Liebe</term>
</index>Liebe und <index indexName="subjects-index">
<term>Vertrauen</term>
</index>Vertrauen zu Gott hat. d) Soll aber Liebe und Vertrauen zu Gott in
einem Sünder erweckt werden, der nicht durch Selbstbetrug geblendet ist, so
muß er gewiß seyn, daß Gott ihm seine <app>
<lem>Sünden</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Sünde</rdg>
</app> vergebe. e) Da nun Gott uns nur um <pb edRef="#d" n="226"/>
<index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christi willen vergiebt, <app>
<lem>(§. <ref target="#gr_section_143">143.</ref>)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> so muß der Mensch <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christum als denjenigen wirklich anerkennen und mit voller
Zuversicht annehmen, der durch seinen unschuldig für die <app>
<lem>Schuldigen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Schuldige</rdg>
</app>
<app>
<lem>erlittenen</lem>
<rdg wit="#d" type="v">erlidtenen</rdg>
</app> Tod <app>
<lem>(<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice> §. <ref target="#gr_section_144">144.</ref>)</lem>
<rdg wit="#a #b" type="om"/>
</app> uns Vergebung <app>
<lem>der Sünden</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> und <app>
<lem>folglich auch <app>
<lem>(§. <ref target="#gr_section_143">143.</ref>
<app>
<lem>d.</lem>
<rdg wit="#d" type="v">f</rdg>
</app>)</lem>
<rdg wit="#b" type="om"/>
</app> die</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Seligkeit</term>
</index>Seligkeit zu <app>
<lem>Wege</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">wege</rdg>
</app> gebracht habe. f) Und damit er geneigt gemacht werde, auch für seine
eigene Person <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christum als den Grund seiner <app>
<lem>Hofnungen</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">Hoffnungen</rdg>
</app> anzunehmen, <app>
<lem>so muß</lem>
<rdg wit="#d" type="pp">und</rdg>
</app> ein ernstliches Verlangen nach der Theilnehmung an den durch <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christum erworbenen Gütern in ihm erweckt <app>
<lem>werden;</lem>
<rdg wit="#d" type="pp">werden möge, muß</rdg>
</app> g) <app>
<lem>welches durch</lem>
<rdg wit="#d" type="om"/>
</app>
<app>
<lem>eine lebendige Ueberzeugung von</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">ein lebhaftes Gefühl</rdg>
</app> seiner Strafwürdigkeit <app>
<lem>bewirkt wird</lem>
<rdg wit="#d" type="pp">in ihm hervorgebracht werden</rdg>
</app>. h) Demnach muß der Mensch nicht nur Gottes Gebote kennen und darnach <app>
<lem>sich</lem>
<rdg wit="#a" type="v">sie</rdg>
</app>
<pb edRef="#b" n="173"/> prüfen, sondern es ist auch eine lebendige <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Erkenntniß</term>
</index>Erkenntniß</lem>
<rdg wit="#d" type="v">Erkenntnis</rdg>
</app>
<pb edRef="#c" n="226"/> und feste Ueberzeugung von der <index indexName="subjects-index">
<term>Wahrheit</term>
</index>Wahrheit dessen nöthig, was die Bibel von <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christo als unserm Erlöser lehret. i) Da auch ein <index indexName="subjects-index">
<term>Christ</term>
</index>Christ wohl wissen <app>
<lem>kann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
</app> und soll, daß der Heiligste und Allgerechte unmöglich Sünden vergeben <app>
<lem>kann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
</app>, so lange der Mensch zu sündigen fortfährt und an der Sünde ein
Wohlgefallen hat, so muß er theils den ernsten Vorsatz fassen, von allen
<index indexName="subjects-index">
<term>Sünden</term>
</index>Sünden ohne Ausnahme abzulassen, den durch sie angerichteten <pb edRef="#a" n="110"/> Schaden nach Möglichkeit wieder gut zu machen, und
in allen Stücken einer ächten christlichen Tugend sich zu befleißigen;
theils <app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt">k)</rdg>
</app> seine <app>
<lem>begangenen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">begangene</rdg>
</app> Sünden aufrichtig verabscheuen und bereuen; <pb edRef="#d" n="227"/>
<app>
<lem>k)</lem>
<rdg wit="#d" type="v">l)</rdg>
</app> welches eine richtige Kenntnis und <app>
<lem>Beurtheilung</lem>
<rdg wit="#a" type="typo-correction"><choice>
<sic>Beortheilung</sic>
<corr type="editorial">Beurtheilung</corr>
</choice></rdg>
</app> der Sünde voraussetzt; die also zum Anfang der Besserung <app>
<lem>erfordert</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">erfodert</rdg>
</app> wird.</p>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="ptl">
<note id="gr_d_154_note1" place="bottom">*) a) Durch blosse noch so
oft wiederhohlte Ermah<milestone unit="fn-break" edRef="#d" n="223*"/>nungen, sich zu bessern, wird der <index indexName="subjects-index">
<term>Religionslehrer</term>
</index>Religionslehrer bey dem Sünder nichts ausrichten. Er muß
vielmehr deutlich und ausführlich zeigen, <hi>wie</hi> der Mensch es
anzufangen habe, um besser zu werden, was zur vollständigen
christlichen <index indexName="subjects-index">
<term>Besserung</term>
</index>Besserung gehöre, und aus was für Gründen dasjenige, was die
Bibel dazu erfordert, nöthig sey. Nur ein Unterricht dieser Art kann
bewirken, daß der Mensch das Geschäft seiner Besserung mit Einsicht
und Ueberlegung betreibe; daß er erkenne, er müsse <index indexName="subjects-index">
<term>Busse</term>
</index>Busse thun nicht um Gottes willen oder um die begangenen
Sünden gleichsam abzubüssen, sondern um sein selbst und seines
eignen wahren Vortheils willen; daß er sich überzeuge, Gott habe
nicht nach despotischer Willkühr, sondern nach seiner höchsten
Weisheit und Güte den in der Bibel vorgezeichneten Weg zur Besserung
vorgeschrieben, weil es wirklich der kürzeste und sicherste ist, gut
und glücklich zu werden; und daß der Mensch das Vorurtheil ablege,
die Bekehrung sey eine höchst lästige Sache, die man also natürlich
so lange als möglich aufschiebe. Um nun einen zu diesen Zwecken
eingerichteten vollständigen Unterricht über die wahre
Beschaffenheit der christlichen Besserung zu geben, b) kann der
Lehrer entweder <hi>von dem Ziele</hi>, zu welchem der Mensch durch
die Besserung geführet werden soll, ausgehen, und immer weiter
rückwärts bis zum Anfange des Weges, der eingeschlagen werden muß,
um dorthin zu gelan<milestone unit="fn-break" edRef="#d" n="224*"/>gen, zurückgehen: (§. <ref target="#gr_section_154">154.</ref>)
oder er kann seinen Standpunkt <hi>bey dem Anfang des Weges</hi>
nehmen und zeigen, wie dieser Weg sicher zum Ziele führe, (§. <ref target="#gr_section_156">156</ref>–<ref target="#gr_section_158">158.</ref>) Beide <index indexName="subjects-index">
<term>Methoden</term>
</index>Methoden haben ihren Nutzen, und können daher beide zu
verschiedenen Zeiten und zu verschiedenen Absichten gebraucht
werden. c) Ob aber gleich sowohl der Zweck der Besserung bey allen
Christen eben derselbe ist, als auch die Mittel dazu einerley sind,
und, wenn sie angewendet werden, nach einerley psychologischen
Gesetzen wirken: so macht es doch die grosse Verschiedenheit der
physischen und moralischen individuellen Beschaffenheit der
Besserungsbedürftigen und der Umstände, unter welchen ihre Besserung
angefangen und fortgesetzt wird, unmöglich, alle an <hi>einerley
Methode</hi> und Form und an eben dieselbe Folge der zur
Sinnesänderung zusammengehörigen Theile genau zu binden, wodurch nur
zu liebloser Beurtheilung anderer, zu Heucheley, zu Aengstlichkeit,
zum Aufenthalt im Fortschritt in der Besserung <choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice> Gelegenheit gegeben werden würde. Allein dem ungeachtet d)
soll der Lehrer die natürliche und <hi>gewöhnlichste</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>Ordnung</term>
</index>Ordnung, in welcher die zur vollständigen <index indexName="subjects-index">
<term>Besserung</term>
</index>Besserung gehörigen Veränderungen in den Menschen zu
erfolgen pflegen, nicht nur für sich fleißig durchdenken, sondern
auch dem <index indexName="subjects-index">
<term>Volk</term>
</index>Volke vortragen, um es vor Selbstbetrug zu verwahren und es
zu richtigen, deutlichen und bestimmten Begriffen, was <milestone unit="fn-break" edRef="#d" n="225*"/> christliche Sinnesänderung
eigentlich sey und wie sie bewirkt werde, anzuleiten. Dem möglichen
Schaden aber, der aus einer solchen methodischen Anweisung sonst
entstehen könnte, wird <choice>
<sic>d r</sic>
<corr type="editorial">der</corr>
</choice> Lehrer theils durch ausdrückliche Erklärungen, theils
dadurch leicht vorbeugen, wenn er die zusammengehörigen Theile nicht
immer in einer und ebenderselben Folge und Verbindung vorstellt. e)
Besonders ist auch gründliche Belehrung über den <index indexName="subjects-index">
<term>Werth</term>
</index><hi>Werth lebhafter</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>Gefühle</term>
</index><hi>Gefühle</hi> bey dem Geschäfte der Besserung nöthig. f)
Uebrigens bedient man sich billig, wenn man von der Sinnesänderung
reden will, <hi>eigentlicher</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>Redensarten</term>
</index><hi>Redensarten</hi>, erklärt aber doch auch die in der
Bibel vorkommenden bildlichen, und zeigt, wie sie alle im Grunde
einerley bedeuten.</note>
</rdg>
</app>
</div>
<div n="155" type="section" id="gr_section_155">
<p> 155. Vergleicht man <app>
<lem>dieß</lem>
<rdg wit="#d" type="v">dies</rdg>
</app> mit dem oben §. <app>
<lem><ref target="#gr_section_115">115</ref>–<ref target="#gr_section_117">117</ref>.</lem>
<rdg wit="#a" type="pp"><ref target="#gr_section_115">115.</ref>
<ref target="#gr_section_116">116.</ref></rdg>
<rdg wit="#b" type="pp"><ref target="#gr_section_115">115.</ref>
<ref target="#gr_section_116">116.</ref>
<ref target="#gr_section_117">117.</ref></rdg>
</app> beschriebenen verderbten Zustande eines noch ungebesserten Menschen,
so erhellet <foreign lang="grc">α</foreign>) daß sowohl im <index indexName="subjects-index">
<term>Verstand</term>
</index><hi>Verstande</hi> als im <index indexName="subjects-index">
<term>Wille</term>
</index><hi>Willen</hi> eine <index indexName="subjects-index">
<term>Besserung</term>
</index>Besserung vorgehen <app>
<lem>müsse</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">müße</rdg>
</app>; obgleich die Wirkungen auf den einen nicht von den Wirkungen auf den
andern getrennt werden können, und die Besserung des Willens eben dadurch
erhalten wird, wenn dem Verstande die <index indexName="subjects-index">
<term>Religionswahrheiten</term>
</index>Religionswahrheiten nahe gebracht, und der Erkenntnis derselben
hinlängliches Leben oder Wirksamkeit verschafft wird. Hier<pb edRef="#c" n="227"/>aus ergiebt sich auch schon, <foreign lang="grc">β</foreign>) daß die <index indexName="subjects-index">
<term>Sinnesänderung</term>
</index>Sinnesänderung nicht auf eine physische oder magische, sondern auf
eine <index indexName="subjects-index">
<term>moralisch</term>
</index><hi>moralische</hi>, der <index indexName="subjects-index">
<term>vernünftig</term>
</index>vernünftigen freien Natur des Menschen angemessene Art, vorgehe. Und
<pb edRef="#b" n="174"/>
<app>
<lem>dieß</lem>
<rdg wit="#d" type="v">dies</rdg>
</app> bezeuget auch die Bibel, indem sie lehret, a) daß die Besserung des
Menschen vermittelst der erkannten Religionswahrheiten geschehe: <bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Lk:8:11" to="Lk:8:15">Luc. 8, <app>
<lem>11 bis 15.</lem>
<rdg wit="#a #b #d" type="pp">11–15.</rdg>
</app></citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Joh:17:3 Joh:17:17">Joh. 17, 3. 17.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:10:14">Röm. 10, 14.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Thess:2:13">1 Thess. 2, 13.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Jak:1:18">Jac. 1, 18.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Petr:1:23">1 Petr. 1, 23.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt">
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice> §. <ref target="#gr_section_162">162.</ref> g. </rdg>
</app> Denn es <app>
<lem>kann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
</app> weder überhaupt eine religiöse <index indexName="subjects-index">
<term>Gesinnung</term>
</index>Gesinnung angerichtet werden, ohne Kenntnis von Gott, von seinen
Eigenschaften und <app>
<lem>Werken</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Wercken</rdg>
</app>, von der moralischen Natur und Bestimmung und dem Zustande des
Menschen nach dem Tode; <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Hebr:11:6">Hebr. 11, 6.</citedRange>
</bibl>
<pb edRef="#d" n="228"/> noch <app>
<lem>kann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
</app> das Gott <app>
<lem>Misfällige</lem>
<rdg wit="#d" type="v">Mißfällige</rdg>
</app> in unsrer Gesinnung und unsern Handlungen eingesehen und
verabscheuet, oder ein Gott wohlgefälliger Gehorsam beschlossen werden, ohne
Kenntnis dessen, was die göttlichen Vorschriften von dem Menschen fordern,
(des Gesetzes) und was die Bibel von dem gegenwärtigen <app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt">verderbten</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>moralisch</term>
</index>moralischen Zustande des Menschen lehret; und eben so wenig <app>
<lem>kann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Liebe</term>
</index>Liebe und <index indexName="subjects-index">
<term>Vertrauen</term>
</index>Vertrauen <pb edRef="#a" n="111"/> zu Gott erweckt und das
aufwachende <index indexName="subjects-index">
<term>Gewissen</term>
</index>Gewissen beruhigt werden, ohne Ueberzeugung von dem, was die Schrift
von den göttlichen <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Rathschlüsse</term>
</index>Rathschlüssen</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">Rathschlüßen</rdg>
</app> über die <index indexName="subjects-index">
<term>Beseligung</term>
</index>Beseligung der sündigenden Menschen, von <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christo, von den Absichten seiner Sendung in die Welt und den <app>
<lem>Früchten</lem>
<rdg wit="#d" type="v">Wirkungen</rdg>
</app> sei<pb edRef="#c" n="228"/>nes Todes, und von den Verheisungen und
Zusicherungen, welche er den sich bessernden Sündern gegeben hat, uns saget.
(des <app>
<lem>Evangelii.</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">Evangelii</rdg>
</app>) Weiter lehrt die Bibel, b) daß das <app>
<lem>bloße</lem>
<rdg wit="#a" type="v">blose</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>historisch</term>
</index>historische Wissen dieser <index indexName="subjects-index">
<term>Wahrheiten</term>
</index>Wahrheiten nicht hinreiche, sondern daß eine lebendige Erkenntnis
und eine stete Anwendung derselben auf sich selbst bey dem Menschen, wenn er
gebessert werden soll, erfordert werde; <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Apg:16:14">Act. 16, 14.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Apg:17:11">17, 11.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Jak:1:21">Jac. 1, 21.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Jak:1:23" to="Jak:1:25">23–25.</citedRange>
</bibl> c) daß der Mensch, auch noch nach angefangener <index indexName="subjects-index">
<term>Besserung</term>
</index>Besserung, <pb edRef="#b" n="175"/> um immer tiefere Einsichten in
die <index indexName="subjects-index">
<term>Religionslehren</term>
</index>Religionslehren Gott bitten, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Jak:1:5">Jac. 1, 5.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Eph:1:16" to="Eph:1:20">Eph. 1, 16–20.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Petr:2:1 1Petr:2:2">1 Petr. 2, 1.
2.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> und die Wahrheiten selbst fleißig wiederhohlen und andächtig
betrachten müsse; <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Jak:1:25">Jac. 1, 25.</citedRange>
</bibl> d) daß er den Eindruck der Lehren auf sein <index indexName="subjects-index">
<term>Herz</term>
</index>Herz hindern, <pb edRef="#d" n="229"/> und der erkannten Wahrheit
widerstreben könne; <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:7:26">Matth. 7, 26.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Lk:8:13 Lk:8:14">Luc. 8, 13. 14.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Apg:18:5 Apg:18:6">Act. 18, 5. 6.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Apg:24:25">24, 25.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Apg:28:24" to="Apg:28:27">28, 24–27.</citedRange>
</bibl> e) daß er die Gelegenheiten, zur Sünde hingerissen zu werden,
sorgfältig vermeiden, hingegen alle Gelegenheiten, die zum Fortgange seiner
Besserung beförderlich seyn können, suchen und benutzen, und f) überhaupt bey dem Geschäfte seiner Besserung <app>
<lem>grossen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grosen</rdg>
<rdg wit="#b" type="v">großen</rdg>
</app> Ernst und Eifer beweisen müsse. <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:7:13 Mt:7:14">Matth. 7, 13. 14.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="1Kor:9:24" to="1Kor:9:27">1 Cor. 9,
24–27.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:7:1">2 Cor. 7, 1.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt"><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Phil:2:12">Phil. 2, 12.</citedRange>
</bibl></rdg>
</app>
</p>
</div>
<div n="156" type="section" id="gr_section_156">
<p><pb edRef="#c" n="229"/> 156. <app>
<lem>Im Allgemeinen können (<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice> §. <app>
<lem><ref target="#gr_section_152">152.</ref></lem>
<rdg wit="#d" type="v"><ref target="#gr_section_154">154.</ref></rdg>
</app>
<choice>
<abbr>Anm.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice>
<app>
<lem>d. e.</lem>
<rdg wit="#b" type="om"/>
<rdg wit="#d" type="pp">c. d.</rdg>
</app>) die zusammengehörigen</lem>
<rdg wit="#a" type="ppl">Die grose Verschiedenheit der individuellen
Beschaffenheit der Besserungsbedürftigen Menschen macht es zwar
unmöglich, alle an einerley <index indexName="subjects-index">
<term>Methode</term>
</index>Methode und Form, und an eben dieselbe Folge der zur
Sinnesänderung zusammengehörigen Theile genau zu binden. Jedoch
können mit Nutzen im Allgemeinen <hi>die</hi>
</rdg>
</app>
<hi>einzelnen Stücke der</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>Sinnesänderung</term>
</index><hi>Sinnesänderung</hi> in <app>
<lem>folgender natürlichen</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">folgende natürliche</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Ordnung</term>
</index>Ordnung <app>
<lem>beschrieben</lem>
<rdg wit="#a" type="v">gebracht</rdg>
</app> werden. Der Christ, a) bey <pb edRef="#a" n="112"/> welchem eine
historische Kenntnis derjenigen Religionslehren, durch welche die Besserung
bewirkt wird, (§. <ref target="#gr_section_155">155.</ref>) vorausgesetzt
werden <app>
<lem>kann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
</app>, oder der doch sie kennen zu lernen Gelegenheit hat, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:10:14 Röm:10:17">Röm. 10, 14. 17.</citedRange>
</bibl> muß b) vor allen Dingen zur Aufmerksamkeit und zum Nachdenken über
diese Wahrheiten und über seinen <app>
<lem>eignen</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> moralischen Zustand <app>
<lem>gebracht</lem>
<rdg wit="#a" type="typo-correction"><choice>
<sic>bebracht</sic>
<corr type="editorial">gebracht</corr>
</choice></rdg>
</app> werden; <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Lk:15:17">Luc. 15, 17.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Apg:16:30">Act. 16, 30.</citedRange>
</bibl> welches die göttliche Regierung auf sehr <app>
<lem>mannigfaltige</lem>
<rdg wit="#a #b #d" type="v">mannichfalige</rdg>
</app> Art <app>
<lem>veranstaltet</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">veranstalten kan</rdg>
</app>. c) Verweilet nun der Mensch bey der Betrachtung der <index indexName="subjects-index">
<term>Wahrheiten</term>
</index>Wahrheiten, ohne durch Leichtsinn oder <app>
<lem>vorsetzliche</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">vorsezliche</rdg>
</app> Ablenkung des Gemüths ihren Eindruck zu hindern, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Lk:8:12">Luc. <pb edRef="#b" n="176"/> 8,
12.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Apg:13:46">Act. 13, 46.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Apg:24:25">24, 25.</citedRange>
</bibl> und denkt er an diese Wahrheiten in <pb edRef="#d" n="230"/>
Beziehung auf sich selbst; <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Apg:2:37">Act. 2, 37.</citedRange>
</bibl> so wird d) die Erkenntnis derselben in ihm lebendig werden. e) Sein
<index indexName="subjects-index">
<term>Gewissen</term>
</index>Gewissen sagt ihm, er sey ein Sünder. <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Ps:32:5">Ps. 32, 5.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Ps:51:5">51, 5.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Lk:18:13">Luc. 18, 13.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="1Joh:1:8" to="1Joh:1:10">1 Joh. 1, 8–10.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Ps:19:13"><app>
<lem>Ps.</lem>
<rdg wit="#d" type="v">Ps<supplied>.</supplied></rdg>
</app> 19, 13.</citedRange>
</bibl> Die Vorstellung der Schändlichkeit, Strafbarkeit, und Schädlichkeit
seiner bisherigen Gesinnungen und Handlungen, f) bringt in ihm ein Misfallen
an sich selbst, nebst den <index indexName="subjects-index">
<term>Empfindungen</term>
</index>Empfindungen der Schaam, Furcht und Reue hervor, <pb edRef="#c" n="230"/>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt"><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Jer:31:18 Jer:31:19">Jer. 31, 18.
19.</citedRange>
</bibl></rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Joel:2:12 Joel:2:13">Joel 2, 12. <app>
<lem>13.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">13</rdg>
</app></citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Lk:15:17" to="Lk:15:19">Luc. 15, 17–19.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem>
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice>
</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="2Kor:7:9" to="2Kor:7:11">2 Cor. 7, 9–11.</citedRange>
</bibl> von welchen eine oder die andere stärker ist, je nachdem der Mensch
Gott als seinen Schöpfer und Wohlthäter, <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Tit:2:11 Tit:2:12">Tit. 2, 11. 12.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="1Petr:4:1" to="1Petr:4:3">1 Petr. 4,
1–3.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:2:4">Röm. 2, 4.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> oder als seinen Richter <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Mt:3:7" to="Mt:3:10"><app>
<lem>Matth<supplied>.</supplied></lem>
<rdg type="v" wit="#b #d">Matth.</rdg>
</app> 3, 7–10.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Hebr:10:29" to="Hebr:10:31">Hebr. 10,
29–31.</citedRange>
</bibl>
</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> lebhafter sich denkt, oder die Vorstellung von dem sich selbst und
andern zugefügten Schaden <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Lk:15:17">Luc. 15, 17.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> die Oberhand hat. Diese Empfindungen werden um so viel stärker oder
schwächer, länger oder kürzer anhaltend seyn, je nachdem theils die <index indexName="subjects-index">
<term>Empfindsamkeit</term>
</index>Empfindsamkeit des Menschen <app>
<lem>grösser</lem>
<rdg wit="#a" type="v">gröser</rdg>
<rdg wit="#b" type="v">größer</rdg>
</app> oder geringer ist, theils sein Gemüth zu der Zeit gestimmt ist,
theils heterogene Vorstellungen und Empfindungen die <app>
<lem>Wirkung</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Wirckung</rdg>
</app> jener mehr oder weniger unterbrechen, theils die Betrachtung der zu
diesem Zwecke dienlichen <index indexName="subjects-index">
<term>Religionswahrheiten</term>
</index>Religionswahrheiten fleißig <app>
<lem>fortgesetzt</lem>
<rdg wit="#a" type="v">fortgesezt</rdg>
</app>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt">oder unterbrochen</rdg>
</app> wird, theils die Wahrheiten auf eine die Leidenschaften mehr oder
weniger erregende Art vorgestellt werden. <app>
<lem>Es sind <pb edRef="#d" n="231"/> auch diese Empfindungen nicht
sowohl um ihrer selbst willen nöthig, sondern es beruhet vielmehr
ihr ganzer Werth auf den <index indexName="subjects-index">
<term>Wirkungen</term>
</index>Wirkungen, die sie hervorbringen. Diese sollen seyn,
g)</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Folgen <pb edRef="#a" n="113"/> dieser
Empfindungen sind,</rdg>
</app> daß der Mensch <pb edRef="#b" n="177"/> nicht nur die Sünde nie
begangen zu haben wünscht, und sie aufrichtig zu verabscheuen anfängt, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Ez:36:31">Ez. 36, 31.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem><choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:7:11">2 Cor. 7, 11.</citedRange>
</bibl> sondern daß auch h) die Ueberzeugung, er bedürfe einer <index indexName="subjects-index">
<term>Besserung</term>
</index>Besserung, und der <pb edRef="#c" n="231"/> Wunsch, ein frommer und
Gott wohlgefälliger Mensch zu werden, in den festen Vorsatz übergeht, nicht
mehr zu sündigen, sondern sich zu bessern. Daß dieser Vorsatz ernstlich sey,
beweiset er durch den treuen Gebrauch der zur Ausführung desselben
dienlichen Mittel. Dahin gehöret die <app>
<lem>fortgesetzte</lem>
<rdg wit="#a" type="v">fortgesezte</rdg>
</app> Betrachtung der Religionswahrheiten, das <index indexName="subjects-index">
<term>Gebet</term>
</index>Gebet um göttlichen Beistand, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Ps:51:12 Ps:51:13">Ps. 51, 12. 13.</citedRange>
</bibl> die Vermeidung der Gelegenheiten zum Sündigen, die Aufmerksamkeit
auf seine Gedanken, Begierden, Reden und Handlungen, der Widerstand gegen
die Reize zur Sünde vermittelst der erneuerten Erinnerung an die zur
Unterlassung <app>
<lem><app>
<lem>derselben</lem>
<rdg wit="#b" type="pp">der Sünde</rdg>
</app> antreibenden </lem>
<rdg wit="#a" type="pp">der Sünde antreibende</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Bewegungsgründe</term>
</index>Bewegungsgründe, Bereuung der gethanen neuen Fehltritte <choice>
<abbr>u. s. w.</abbr>
<expan>und so weiter</expan>
</choice> Weil aber eingewurzelte Neigungen und Gewohnheiten nicht so leicht
besieget und in die <app>
<lem><choice>
<sic>entgegensteheden</sic>
<corr type="editorial">entgegenstehenden</corr>
</choice>
</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a #b #d">entgegenstehenden</rdg>
</app> verwandelt werden, auch die unordentliche Stärke der <index indexName="subjects-index">
<term>Sinnlichkeit</term>
</index>Sinnlichkeit den besten Vorsätzen im Wege stehet, und es dem
Menschen noch an Kräften fehlet, das <app>
<lem>Gute,</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">Gute</rdg>
</app> das er <app>
<lem>will,</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">will</rdg>
</app> zu voll<pb edRef="#d" n="232"/>bringen, und den göttlichen Gesetzen
einen uneingeschränkten und willigen Gehorsam zu leisten; <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:7:15 Röm:7:18 Röm:7:19 Röm:7:21 Röm:7:23"><app>
<lem>Röm.</lem>
<rdg wit="#b" type="v">Rom.</rdg>
</app> 7, 15. 18. 19. 21. 23.</citedRange>
</bibl> so bleiben die mehresten eine Zeitlang in diesem Zustande, da sie
zwischen Tugend und Laster hin und her wanken. Ja <app>
<lem>viele führen</lem>
<rdg wit="#a #b" type="pp">bey vielen werden</rdg>
</app> die guten Vorsätze entweder gar nicht, oder nur zum Theil <app>
<lem>aus</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">ausgeführt</rdg>
</app>, weil sie ihr aufge<pb edRef="#c" n="232"/>wachtes <index indexName="subjects-index">
<term>Gewissen</term>
</index>Gewissen wieder einschläfern, es geschehe <app>
<lem>dieß</lem>
<rdg wit="#d" type="v">dies</rdg>
</app> nun durch Vorurtheile, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Lk:3:8">Luc. 3, 8.</citedRange>
</bibl>
<pb edRef="#b" n="178"/> (<choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice> es sey mit der Besserung zu spät, es habe damit noch Zeit, wir
seyen so schlimm nicht als andere, man fordere allzuschwehre ja unmögliche
Dinge, Gott werde nach seiner Barmherzigkeit und um des Verdienstes <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christi willen es nicht so genau mit uns nehmen, sondern den Willen
für die That gel<pb edRef="#a" n="114"/>ten lassen <choice>
<abbr>u. d. gl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice>) oder durch Zerstreuungen und Leichtsinn, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:13:19">Matth. 13, 19.</citedRange>
</bibl> oder durch genährte Vorstellungen von den mit der <index indexName="subjects-index">
<term>Sünde</term>
</index>Sünde verbundenen Vergnügungen und Vortheilen, denen man ungerne
entsaget. <bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Mt:13:20" to="Mt:13:22">Matth. 13, 20‒22.</citedRange>
</bibl> i) Fährt hingegen der Mensch in dem treuen <app>
<lem>Gebrauche</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">Gebrauch</rdg>
</app> der schon erwähnten Mittel fort, so entstehet, neben der festen <app>
<lem>Entschliessung</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">Entschließung</rdg>
</app>, durch eine vollständige <index indexName="subjects-index">
<term>Sinnesänderung</term>
</index>Sinnesänderung wahrhaftig gut und christlich fromm zu werden, ein
sehnliches Verlangen nach einer gründlichen Beruhigung des <index indexName="subjects-index">
<term>Herz</term>
</index>Herzens, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Ps:25:6 Ps:25:7 Ps:25:11 Ps:25:17 Ps:25:18">Ps. 25, 6. 7.
11. 17. 18.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Ps:51:3 Ps:51:4 Ps:51:9 Ps:51:10 Ps:51:11 Ps:51:14">51,
3. 4. 9. 10. 11. 14.</citedRange>
</bibl> welches durch die Lehren von der Allgemeinheit und <app>
<lem>Grösse</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Gröse</rdg>
<rdg wit="#b" type="v">Größe</rdg>
</app> der Liebe Gottes, von <app>
<lem>der</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">den</rdg>
</app> durch <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><app>
<lem>Christi</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Christum erduldeten Strafen unsrer Sünden und
der durch seinem </rdg>
<rdg wit="#b" type="pp">Christum erduldeten Strafen unsrer Sünden und
der durch seinen </rdg>
</app>
<pb edRef="#d" n="233"/> Tod gestifteten <index indexName="subjects-index">
<term>Versöhnung</term>
</index>Versöhnung, von der Bereitwilligkeit <app>
<lem>Gottes,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Gottes</rdg>
</app> allen sich bessernden Sündern ohne Ausnahme um <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christi willen zu verzeihen, ihnen die Strafen zu erlassen und die
<index indexName="subjects-index">
<term>Seligkeit</term>
</index>Seligkeit <app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt">
<choice>
<sic>ihuen</sic>
<corr type="editorial">ihnen</corr>
</choice>
</rdg>
</app> zu schenken, (§. <ref target="#gr_section_128">128.</ref>
<ref target="#gr_section_129">129.</ref>
<ref target="#gr_section_144">144.</ref>) <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Joh:3:16">Joh. 3, 16.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Mt:18:11" to="ff">Matth. 18, 11. <choice>
<abbr>ff.</abbr>
<expan>folgende</expan>
</choice></citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Lk:19:10">Luc. <pb edRef="#c" n="233"/> 19,
10.</citedRange>
</bibl> immer mehr belebet und <app>
<lem>vergrössert</lem>
<rdg wit="#a" type="v">vergrösert</rdg>
<rdg wit="#b" type="v">vergrößert</rdg>
</app> wird. <app>
<lem><choice>
<abbr>Vergl.</abbr>
<expan>Vergleiche</expan>
<expan>Verglichen</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Ps:25:6" to="Ps:25:18">Ps. 25, 6‒18.</citedRange>
</bibl> k) Erkennet nun der Mensch die christlichen <index indexName="subjects-index">
<term>Religionslehren</term>
</index>Religionslehren, und darunter insbesondere die nur erwähnten, für
wahr und gewiß, findet er an sich bey sorgfältiger Prüfung seiner selbst die
Merkmale eines sich <app>
<lem>bessernden</lem>
<rdg wit="#a #b #d" type="v">Bessernden</rdg>
</app>, und wendet er demnach jene Sätze auf sich <pb edRef="#b" n="179"/>
selbst an<app>
<lem>, und eignet <app>
<lem>er</lem>
<rdg wit="#d" type="om"/>
</app> sich den Inhalt derselben zu</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>; <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Tim:1:15">1 Tim. 1, 15.</citedRange>
</bibl> so entstehet in ihm die Hoffnung, und (oft nach und unter manchen
Zweifeln) das feste <app>
<lem>Vertrauen</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a">
<choice>
<sic>Vertranen</sic>
<corr type="editorial">Vertrauen</corr>
</choice>
</rdg>
</app> auf Gottes <app>
<lem>Zusage,</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">Zusage</rdg>
</app> und die gewisse Zuversicht, (der <index indexName="subjects-index">
<term>Glaube</term>
</index><hi>Glaube</hi> an <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christum, in engerer Bedeutung) daß Gott auch ihm<app>
<lem>, und zwar</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> um <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christi <app>
<lem>willen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">willen</rdg>
</app> seine Sünden vergebe und sein gnädiger Gott sey, zu dem er sich,
wofern er seine <index indexName="subjects-index">
<term>Gnade</term>
</index>Gnade nicht wieder muthwillig verscherze, statt der verdienten
Strafen, alles Guten in Zeit und Ewigkeit gänzlich versehen könne und dürfe.
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:4:5">Röm. 4, 5.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Röm:4:17" to="Röm:4:21">17‒21.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:4:24 Röm:4:25">24. 25.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:5:1">5, 1.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:3:22 Röm:3:25 Röm:3:28 Röm:3:30">3, 22. 25. 28.
30.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt"><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Gal:2:16">Gal. 2, 16.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Gal:3:11 Gal:3:12 Gal:3:13">3, 11. 12.
13.</citedRange>
</bibl></rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Hebr:10:19" to="Hebr:10:22">Ebr. 10,
19‒22.</citedRange>
</bibl></p>
</div>
<div n="157" type="section" id="gr_section_157">
<p><pb edRef="#a" n="115"/> 157. So bald dieses Vertrauen zu Gott in dem
Menschen erweckt und also das Gewissen desselben beruhigt <app>
<lem>ist;</lem>
<rdg wit="#a" type="v">ist,</rdg>
</app> bringt die Betrachtung der <app>
<lem>grossen</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">so grosen</rdg>
<rdg wit="#b" type="v">grosen</rdg>
</app> Liebe Gottes und <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christi und der er<pb edRef="#d" n="234"/>haltenen unverdienten
Wohlthat, <app>
<lem>von deren <app>
<lem>Grösse</lem>
<rdg wit="#b" type="v">Größe</rdg>
</app> der Begnadigte innigst gerühret ist, a)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> eine aufrichtige <index indexName="subjects-index">
<term>Gegenliebe</term>
</index><hi>Gegenliebe</hi>
<pb edRef="#c" n="234"/>
<hi>und</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>Dankbarkeit</term>
</index><hi>Dankbarkeit</hi> hervor. <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Joh:4:19">1 Joh. 4, 19.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:5:14">2 Cor. 5, 14.</citedRange>
</bibl> Und da diese stets unterhalten und vermehret wird, (wenn gleich die <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Empfindung</term>
</index>Empfindung</lem>
<rdg wit="#d" type="v">Empfindungen</rdg>
</app> der Regungen derselben eben so wenig an <app>
<lem>Stärke</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Starke</rdg>
</app> sich immer gleich bleibet, als die <app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt">lebhaftere</rdg>
</app> Empfindung der Freude über die erlangte Vergebung) <app>
<lem><app>
<lem>so</lem>
<rdg wit="#b" type="om"/>
</app> ist</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">sind</rdg>
</app> sie die Quelle eines willigen und kindlichen <index indexName="subjects-index">
<term>Gehorsam</term>
</index><hi>Gehorsams</hi>, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:5:15">2 Cor. 5, 15.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Kor:6:19 1Kor:6:20">1 Cor. 6, 19. 20.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:6:11 Röm:6:18">Röm. 6, 11. 18.</citedRange>
</bibl> welcher ein neues <index indexName="subjects-index">
<term>Principium</term>
</index>Principium der moralischen Handlungen des Menschen wird, und in
alles sein Thun und Lassen einen Einfluß hat. <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:4:32">Eph. 4, 32.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Tit:2:11" to="Tit:2:14">Tit. 2, 11‒14.</citedRange>
</bibl> Nunmehr hat der Mensch <app>
<lem>b)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<hi>Lust, Gottes Gebote zu hal</hi><pb edRef="#b" n="180"/><hi>ten</hi>.
Denn er <app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt">ist von der Vortreflichkeit und Wohlthätigkeit
der göttlichen Gesetze innigst und aus eigner Erfarung überzeugt,
und</rdg>
</app> weiß, daß er seine dankbare <index indexName="subjects-index">
<term>Liebe</term>
</index>Liebe zu Gott anders nicht als durch Haltung seiner Gebote, <app>
<lem>(von deren Vortreflichkeit und Wohlthätigkeit er innigst überzeugt <app>
<lem>ist),</lem>
<rdg wit="#b" type="v">ist,)</rdg>
</app>
</lem>
<rdg wit="#a #d" type="om"/>
</app> und insbesondere durch Liebe und thätiges Wohlwollen gegen <app>
<lem>seine</lem>
<rdg wit="#a" type="v">seinen</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Nebenmenschen</term>
</index>Nebenmenschen, erweisen <app>
<lem>könne</lem>
<rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
<rdg wit="#b" type="v">kann</rdg>
</app>, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="1Joh:2:3" to="1Joh:2:6">1 Joh. 2, 3‒6.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Joh:4:20">4, 20.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Joh:5:3">5, 3.</citedRange>
</bibl> und daß eben dieselbe Lehre <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christi, der er seine <index indexName="subjects-index">
<term>Beruhigung</term>
</index>Beruhigung und die <app>
<lem>Gewißheit der wiederhergestellten</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">wiederhergestellte</rdg>
</app> Gnade Gottes verdankt, auch ausdrücklich und oft <app>
<lem>bezeuge</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">bezeuget</rdg>
</app>, daß niemand ohne stetes Streben nach moralischer <index indexName="subjects-index">
<term>Unsträflichkeit</term>
</index>Unsträflichkeit und ohne fortdauernden Eifer in der Tugend, der
Gnade Gottes oder irgend ei<pb edRef="#d" n="235"/>nes durch <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christum uns verschaften Guten theilhaftig seyn könne; <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:7:21">Matth. 7, 21.</citedRange>
</bibl>
</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Joh:1:6 1Joh:1:7">1 Joh. 1, <app>
<lem>6.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">6</rdg>
</app> 7.</citedRange>
</bibl>
<pb edRef="#c" n="235"/>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="1Joh:3:6" to="1Joh:3:10">3, 6‒10.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Röm:6:1" to="Röm:6:6">Röm. 6, 1‒6.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Röm:6:11" to="Röm:6:14">11‒14.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:6:18 Röm:6:19">18. 19.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Kor:6:9 1Kor:6:10">1 Cor. 6, 9. 10.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Tim:2:19">2 Tim. 2, 19.</citedRange>
</bibl>
</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:2:10">Eph. 2, 10.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Tit:2:11" to="Tit:2:14">Tit. 2, 11‒14.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Hebr:12:14">Hebr. 12, 14.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="2Petr:1:3" to="2Petr:1:11">2 Petr. 1,
3‒11.</citedRange>
</bibl> welcher Theil der Lehre <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Jesu zugleich mit jenem, der der Grund unserer <index indexName="subjects-index">
<term>Beruhigung</term>
</index>Beruhigung ist, geglaubt und mit vollem Beifall angenommen werden
muß, keinesweges aber von jenem abgesondert werden <app>
<lem>kann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
</app> oder darf. <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Gal:5:6">Gal. 5, 6.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:4:19">Eph. 4, 19.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Eph:4:20" to="ff">20. <choice>
<abbr>ff.</abbr>
<expan>folgende</expan>
</choice></citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Thess:4:7">1 Thess. 4, 7.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> Jac. 2, <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Jak:2:14" to="Jak:2:16">14‒16.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a #b" type="v"><bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Jak:2:14" to="Jak:2:26">14‒26.</citedRange>
</bibl></rdg>
</app> Der Mensch hat aber auch nunmehr <app>
<lem>c)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<hi>Kräfte zur</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>Erfüllung</term>
</index><hi>Erfüllung der göttlichen</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>Vorschriften</term>
</index><hi>Vorschriften</hi>. Denn sein Verstand ist <pb edRef="#a" n="116"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>aufgeklärt</term>
</index>aufgeklärt und zur lebendigen <app>
<lem>Erkenntnis</lem>
<rdg wit="#d" type="v">erkenntnis</rdg>
</app> der <index indexName="subjects-index">
<term>Religionswahrheiten</term>
</index>Religionswahrheiten gebracht; <bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Eph:1:17" to="Eph:1:19">Eph. 1, 17‒19.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:5:8 Eph:5:9">5, 8. 9.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Tim:2:25">2 Tim. 2, 25.</citedRange>
</bibl> er beschäftigt sich gern mit den Lehren der Religion, welche sowohl
die Vorschriften selbst als die Bewegungsgründe zu Befolgung derselben ihm
vorhält; <app>
<lem>beide sind ihm, da er sich in Betrachtung derselben immerfort übt,
stets gegenwärtig;</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> die Macht der <index indexName="subjects-index">
<term>Sinnlichkeit</term>
</index>Sinnlichkeit, die <pb edRef="#b" n="181"/> den Menschen ehedem
beherrschte, (§. <app>
<lem><ref target="#gr_section_115">115</ref> bis <ref target="#gr_section_117">117.</ref>)</lem>
<rdg wit="#a" type="pp"><ref target="#gr_section_115">115</ref>‒<ref target="#gr_section_117">117</ref>)</rdg>
<rdg wit="#b #d" type="pp"><ref target="#gr_section_115">115</ref>‒<ref target="#gr_section_117">117.</ref>)</rdg>
</app> ist durch die in ihm hervorgebrachte <index indexName="subjects-index">
<term>Liebe</term>
</index>Liebe zu Gott, und durch die <app>
<lem>erweckte</lem>
<rdg wit="#a" type="v">erwekte</rdg>
</app> überwiegende <index indexName="subjects-index">
<term>Begierde</term>
</index>Begierde nach höhern moralischen und unsichtbaren, zum <app>
<lem>Theil</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v"> theil </rdg>
</app> schon gekosteten zum <app>
<lem>Theil</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v"> theil </rdg>
</app> aber mit der <app>
<lem>größten</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v"> grösten </rdg>
</app> Zuversicht erwarteten <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:5:8 Röm:5:9 Röm:5:10">Röm. 5, 8. 9. 10.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Röm:8:14" to="Röm:8:16">8, 14‒16.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Röm:8:31" to="ff">31. <choice>
<abbr>ff.</abbr>
<expan>folgende</expan>
</choice></citedRange>
</bibl> Gütern dergestalt geschwächt, daß die <pb edRef="#d" n="236"/>
Vorstellungen von der Bestimmung und den <pb edRef="#c" n="236"/> Pflichten
des <app>
<lem>Menschen</lem>
<rdg wit="#d" type="v">Christen</rdg>
</app>, die <app>
<lem>unregelmäßigen</lem>
<rdg wit="#a" type="typo-correction">
<choice>
<sic>nnregelmäßigen</sic>
<corr type="editorial">unregelmäßigen</corr>
</choice>
</rdg>
</app> Begierden und <app>
<lem><choice>
<sic>Leidenschaftem</sic>
<corr type="editorial">Leidenschaften</corr>
</choice></lem>
<rdg wit="#a #b #d" type="typo-correction">Leidenschaften</rdg>
</app> im Zaum zu halten vermögend sind, und daß dem Menschen der wirkliche
Gebrauch seiner <index indexName="subjects-index">
<term>Freiheit</term>
</index>Freiheit wieder hergestellt ist, und der Wille der erkannten
Wahrheit mit Leichtigkeit folgen <app>
<lem>kann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
</app>. So gelangt der Mensch <app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt">d)</rdg>
</app> zur wirklichen <index indexName="subjects-index">
<term>Fertigkeit</term>
</index><hi>Fertigkeit</hi> in einem aus Liebe und Gehorsam gegen Gott
entspringenden Bestreben nach allgemeiner <index indexName="subjects-index">
<term>moralisch</term>
</index>moralischer <index indexName="subjects-index">
<term>Vollkommenheit</term>
</index>Vollkommenheit.</p>
</div>
<div n="158" type="section" id="gr_section_158">
<p> 158. Und so wäre denn alles bewirkt, was geschehen muste, wann dem so sehr
in Verfall gerathenen Menschen geholfen werden sollte, (§. 127.) und <app>
<lem>der <index indexName="subjects-index">
<term>Mensch</term>
</index>Mensch</lem>
<rdg wit="#d" type="pp">er</rdg>
</app> wäre in einen <hi>gänzlich neuen</hi>, von dem vorigen völlig
verschiedenen, glücklichen und seiner erhabnen Bestimmung <app>
<lem>gemäsen</lem>
<rdg wit="#d" type="v">gemäsen,</rdg>
</app>
<hi>Zustand</hi>
<app>
<lem>versetzt</lem>
<rdg wit="#a" type="v">versezt</rdg>
</app>. <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:12:2">Röm. 12, 2.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Gal:2:20">Gal. 2, 20.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Gal:6:15">6, 15.</citedRange>
</bibl>
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:5:6">5, 6.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem>(§. <ref target="#gr_section_153">153.</ref>
<app>
<lem>c.)</lem>
<rdg wit="#b" type="v">c.).</rdg>
</app>
</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> Nun ist er <hi>geheiliget</hi>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:4:24">Eph. 4, 24.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Thess:5:23">1 Thess. 5, 23.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Hebr:12:14">Hebr. 12, 14.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Petr:1:16">1 Petr. 1, 16.</citedRange>
</bibl> und zeigt in seinem ganzen Verhalten würdige Früchte seiner <index indexName="subjects-index">
<term>Besserung</term>
</index>Besserung. <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:3:8">Matth. 3, 8.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:7:20">7, 20.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Apg:26:20">Act. 26, 20.</citedRange>
</bibl> Jede Gelegenheit zu Gottgefälligen Handlungen ergreift er gern,
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Gal:5:25">Gal. 5, 25.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Phil:4:8">Phil. 4, 8.</citedRange>
</bibl> und übt <app>
<lem>sich</lem>
<rdg wit="#d" type="v">sich,</rdg>
</app> um Gottes <app>
<lem>willen</lem>
<rdg wit="#d" type="v">willen,</rdg>
</app> in dem <pb edRef="#a" n="117"/> Kampfe gegen die zuweilen noch <app>
<lem><app>
<lem>aufsteigenden</lem>
<rdg wit="#b" type="v">aufsteigende</rdg>
</app>
<pb edRef="#b" n="182"/> bösen</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">aufsteigende böse</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Begierden</term>
</index>Begierden, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:7:1">2 Cor. 7, 1.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Gal:5:16 Gal:5:17">Gal. 5, 16. 17.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Kol:3:5" to="Kol:3:9">Col. 3, 5‒9.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Hebr:12:1">Hebr. 12, 1.</citedRange>
</bibl> und in der ununter<pb edRef="#d" n="237"/>brochenen Erfüllung aller
<pb edRef="#c" n="237"/> seiner <index indexName="subjects-index">
<term>Pflichten</term>
</index>Pflichten. <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:12:1 Röm:12:2">Röm. 12, 1. 2.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Kol:1:10">Col. 1, 10.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Hebr:12:12 Hebr:12:13">Hebr. 12, 12. 13.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Petr:1:14 1Petr:1:15">1 Petr. 1, 14. 15.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="2Petr:1:5" to="2Petr:1:10">2 Petr. 1,
5‒10.</citedRange>
</bibl>
</p>
</div>
<div n="159" type="section" id="gr_section_159">
<p> 159. <app>
<lem>a)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> Aus jener Fertigkeit in einem aus kindlichem <index indexName="subjects-index">
<term>Gehorsam</term>
</index>Gehorsam herrührenden Bestreben nach allgemeiner christlicher
moralischer Vollkommenheit, (§. <ref target="#gr_section_157">157.</ref>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt">d.</rdg>
</app>) entspringen <hi>die einzelnen frommen</hi>
<app>
<lem><hi>innern und</hi>
<app>
<lem><hi>äussern</hi></lem>
<rdg wit="#b" type="v"><hi>äusern</hi></rdg>
</app>
</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<hi>Handlungen</hi> eines bis zur <index indexName="subjects-index">
<term>Heiligung</term>
</index>Heiligung gebesserten <index indexName="subjects-index">
<term>Christ</term>
</index>Christen, oder die christlichen guten <index indexName="subjects-index">
<term>Werke</term>
</index>Werke; <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:5:16">Matth. 5, 16.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:2:7 Röm:2:10">Röm. 2, 7. 10.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:2:10">Eph. 2, 10.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Kol:1:10">Col. 1, 10.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Tit:2:14">Tit. 2, 14.</citedRange>
</bibl> welche <app>
<lem>b)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> nur dann die im <choice>
<abbr>N. T.</abbr>
<expan>Neues Testament</expan>
</choice> erforderte Eigenschaften haben, wenn sie nach der Vorschrift des
göttlichen Gesetzes <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:15:9">Matth. 15, 9.</citedRange>
</bibl> und aus kindlichem Gehorsam <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:12:2">Röm. 12, 2.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:5:15">2 Cor. 5, 15.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Phil:1:11">Phil. 1, 11.</citedRange>
</bibl> verrichtet werden: obgleich dieser weder die einzige <index indexName="subjects-index">
<term>Triebfeder</term>
</index>Triebfeder solcher Handlungen nothwendig seyn muß, noch auch es
möglich ist, sich dieses Bewegungsgrundes jedesmal deutlich bewußt zu seyn.
Jedoch kommt es vornehmlich, und eben so sehr als auf das Materielle der
Handlung, auf den <index indexName="subjects-index">
<term>Gemüthszustand</term>
</index>Gemüthszustand des Menschen und auf die <index indexName="subjects-index">
<term>Gesinnung</term>
</index>Gesinnung, mit welcher er die That verrichtet, an; <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Gal:5:22">Gal. 5, 22.</citedRange>
</bibl> ob nämlich Liebe zu Gott in dem Menschen herrschend sey, und ob es
sein unerschütterlicher Grundsatz sey, um Gottes willen <app>
<lem>und um dessen heilige und liebevolle Absichten, so <pb edRef="#c" n="238"/> viel an ihm ist, zu befördern,</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> alles erkannte <pb edRef="#d" n="238"/> Gute zu thun, und alles
erkannte Böse zu meiden. <app>
<lem>Denn</lem>
<rdg wit="#a" type="typo-correction">
<choice>
<sic>Deun</sic>
<corr type="editorial">Denn</corr>
</choice>
</rdg>
</app> wo <app>
<lem>dieß</lem>
<rdg wit="#d" type="v">dies</rdg>
</app> nicht ist, da ist die <app>
<lem>pflichtmäßigste</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">pflichtmäsigste</rdg>
</app> und nützlichste That keine <pb edRef="#b" n="183"/> christlich fromme
Handlung oder gutes Werk, ob sie gleich übrigens <app>
<lem><app>
<lem>sehr</lem>
<rdg wit="#b" type="om"/>
</app> löblich und auch</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> Gott wohlgefällig seyn <app>
<lem>kann<app>
<lem>, und nicht unbelohnt bleiben wird</lem>
<rdg wit="#b" type="om"/>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">kan</rdg>
</app>. <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:2:14 Röm:2:26 Röm:2:27">Röm. 2, 14. 26.
27.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Apg:10:4 Apg:10:34 Apg:10:35">Act. 10, 4. 34.
35.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem><choice>
<abbr>Vergl.</abbr>
<expan>Vergleiche</expan>
<expan>Verglichen</expan>
</choice> §. <ref target="#gr_section_152">152.</ref>
<choice>
<abbr>Anmerk.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice>
<app>
<lem>a.</lem>
<rdg wit="#d" type="om"/>
</app>
</lem>
<rdg wit="#a #b" type="om"/>
</app> ‒ Gute <index indexName="subjects-index">
<term>Werke</term>
</index>Werke aber <app>
<lem>c)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> werden von jedem gebesserten Christen, so fern sie ihm zu thun
möglich sind, nothwendig erfordert; (§. <ref target="#gr_section_157">157.</ref>) <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Gal:5:25">Gal. 5, 25.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Joh:2:6">1 Joh. 2, 6.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Joh:3:7">3, 7.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> und ohnerachtet der <pb edRef="#a" n="118"/> Mensch <app>
<lem>d)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> dadurch unmöglich etwas bey Gott verdienen <app>
<lem>kann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
</app>, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:11:35">Röm. 11, 35.</citedRange>
</bibl> Luc. 17, <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Lk:17:9">9.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Lk:17:10">10.</citedRange>
</bibl></rdg>
</app> so hat sie doch <app>
<lem>e)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> Gott aus Gnaden zu belohnen <app>
<lem>verheissen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">verheisen.</rdg>
<rdg wit="#b" type="v">verheisen,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:2:6 Röm:2:7 Röm:2:10">Röm. 2, 6. 7. 10.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Tim:4:8">1 Tim. 4, 8.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Hebr:6:10">Hebr. 6, 10.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Mt:25:34" to="ff">Matth. 25, 34. <choice>
<abbr>ff.</abbr>
<expan>folgende</expan>
</choice></citedRange>
</bibl> wie sich dann der Grad der Belohnung nach dem Grade des
<index indexName="subjects-index">
<term>Eifer</term>
</index>Eifers den wir beweisen, keine <app>
<lem>Gelegenheit,</lem>
<rdg wit="#b" type="v">Gelegenheit</rdg>
</app> in guten <index indexName="subjects-index">
<term>Werke</term>
</index>Werken uns zu <app>
<lem>üben,</lem>
<rdg wit="#b" type="v">üben</rdg>
</app> vorbeizulassen, richten wird. (§. <ref target="#gr_section_50">50.</ref> c. <app>
<lem><foreign lang="grc">γ</foreign>.</lem>
<rdg wit="#d" type="om"/>
</app>
<ref target="#gr_section_103">103.</ref>) <bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Mt:25:20" to="Mt:25:29">Matth. 25,
20‒29.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Gal:6:7">Gal. 6, 7.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:9:6">2 Cor. 9, 6.</citedRange>
</bibl>
</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
</p>
</div>
<div n="160" type="section" id="gr_section_160">
<p>160. Die <index indexName="subjects-index">
<term>moralisch</term>
</index>moralische Güte, zu welcher der Mensch nunmehr gebracht ist, bleibt
indessen in diesem Leben immer <app>
<lem><foreign lang="grc">α</foreign>)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>unvollkommen</term>
</index><hi>unvollkommen</hi>, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Joh:1:8">1 Joh. 1, 8.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Joh:2:1">2, <app>
<lem>1.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">1</rdg>
</app></citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Phil:3:12" to="Phil:3:14">Phil. 3, 12‒14.</citedRange>
</bibl> und findet sich bey den Gebesserten in sehr verschiedenen Graden.
Daher ist nöthig, daß <pb edRef="#c" n="239"/> der Christ nicht nur <app>
<lem><foreign lang="grc">β</foreign>) im Guten <hi>beharre</hi> (<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice> §. <choice>
<abbr>sq.</abbr>
<expan>sequens</expan>
</choice>) <pb edRef="#d" n="239"/>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Kor:10:12">1 Cor. 10, 12.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Kor:15:58">15, 58.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Hebr:10:35 Hebr:10:36">Hebr. 10, 35.
36.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Petr:1:10">2 Petr. 1, 10.</citedRange>
</bibl> und</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> die <app>
<lem>neuen</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> Fehltritte, welche er begehet, ernstlich bereue, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Joh:1:9">1 Joh. 1, 9.</citedRange>
</bibl> Vergebung derselben bey Gott täglich suche, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Ps:19:13">Ps. 19, 13.</citedRange>
</bibl> und seine guten Vorsätze oft wieder erneure; sondern daß er auch <app>
<lem><foreign lang="grc">γ</foreign>)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> im Guten immer zu <hi>wachsen</hi> und <hi>zuzunehmen</hi>, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Phil:3:12" to="Phil:3:15"><app>
<lem>Phil.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Phil<supplied>.</supplied></rdg>
</app> 3, 12‒15.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Kol:1:10 Kol:1:11">Col. 1, 10. 11.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Petr:3:18">2 Petr. 3, 18.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> und zu einer Stärke und Festigkeit in der christlichen Tugend zu
gelangen suche. Die <app>
<lem><hi>Mittel</hi></lem>
<rdg wit="#a #b #d" type="v"><hi>Mittel</hi>,</rdg>
</app>
<pb edRef="#b" n="184"/> welche die Religion <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Jesu uns hiezu empfiehlt, Eph. 6, <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:6:13 Eph:6:14">13. 14.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="1Thess:5:6" to="1Thess:5:8">1 Thess. 5,
6‒8.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="pp"><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:6:3 Eph:6:4">3. 4.</citedRange>
</bibl></rdg>
</app> sind a) Wachsamkeit über sich selbst, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Kor:16:13">1 Cor. 16, 13.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Petr:4:7">1 Petr. 4, 7.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> b) <index indexName="subjects-index">
<term>Gebet</term>
</index>Gebet, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:26:41">Matth. 26, 41.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Lk:21:36">Luc. 21, 36.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:6:18">Eph. 6, 18.</citedRange>
</bibl> c) fleißige Betrachtung der <index indexName="subjects-index">
<term>Religionswahrheiten</term>
</index>Religionswahrheiten, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Eph:1:16" to="Eph:1:20">Eph. 1, 16‒20.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:6:17">6, 17.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Kol:1:9">Col. 1, 9.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Petr:2:2">1 Petr. 2, 2.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Petr:3:18">2 Petr. 3, 18.</citedRange>
</bibl> und d) Besuchung des öffentlichen <index indexName="subjects-index">
<term>Gottesdienst</term>
</index>Gottesdienstes, <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Hebr:10:25">Hebr. 10, 25.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> e) nebst dem <app>
<lem>Genusse</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">Genuße</rdg>
</app> des <choice>
<abbr>heil.</abbr>
<expan>heilig</expan>
</choice>
<index indexName="subjects-index">
<term>Abendmahl</term>
</index>Abendmahls; (Siehe §. <ref target="#gr_section_165">165.</ref>) <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Kor:11:26">1 Cor. 11, 26.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> f) stete Uebung des <index indexName="subjects-index">
<term>Glaube</term>
</index>Glaubens, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:6:16">Eph. 6, 16.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Phil:3:8" to="Phil:3:10">Phil. 3, 8‒10.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Kol:1:23">Col. 1, 23.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Hebr:6:11 Hebr:6:12">Hebr. 6, 11.
12.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Joh:2:1">1 Joh. 2, 1.</citedRange>
</bibl> g) öftere Erneuerung der Empfindungen der <index indexName="subjects-index">
<term>Liebe</term>
</index>Liebe gegen Gott und <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Jesum, vermittelst oft wiederhohlter Vorstellung der <app>
<lem>ausserordentlichen</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">auserordentlichen</rdg>
</app> Anstalten zu unsrer Errettung, der <app>
<lem>grossen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grosen</rdg>
<rdg wit="#b" type="v">großen</rdg>
</app> uns wiederfahrnen moralischen Wohlthaten, und der unaussprechlichen
<pb edRef="#c" n="240"/>
<app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Seligkeit</term>
</index>Seligkeit</lem>
<rdg wit="#d" type="v">Seligkeit,</rdg>
</app> die unser wartet; <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Hebr:10:19" to="Hebr:10:24">Hebr. 10,
19‒24.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Hebr:12:28">12, 28.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="1Petr:1:17" to="1Petr:1:19">1 Petr. 1,
17‒19.</citedRange>
</bibl> h) Uebung in der Ver<pb edRef="#d" n="240"/>leugnung unsrer <app>
<lem>selbst</lem>
<rdg wit="#a" type="v">selbst,</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>u. s. f.</abbr>
<expan>und so ferner</expan>
</choice> Auch i) kommt Gott selbst durch die Regierung der Schicksale der
Menschen ihnen öfters <pb edRef="#a" n="119"/> zu Hülfe, bald durch
erwiesene Wohlthaten, bald durch zugeschickte Leiden und Trübsale; <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Hebr:12:11">Hebr. 12, 11.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Jak:1:2 Jak:1:3">Jac. 1, 2. 3.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> daher der Christ auf diese <index indexName="subjects-index">
<term>Führungen</term>
</index>Führungen Gottes aufmerksam seyn, und sie der Absicht gemäs zu
benutzen trachten muß.</p>
</div>
<div n="161" type="section" id="gr_section_161">
<p> 161. Diese Uebungen in der <index indexName="subjects-index">
<term>Gottseligkeit</term>
</index>Gottseligkeit sind um so viel nothwendiger, da der gebesserte Mensch
in seinen ehemaligen verderbten Zustand wieder <hi>zurückfallen</hi>
<app>
<lem>kann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
</app>; welches geschiehet, wenn er vorsätzlich sündiget, und also <app>
<lem>den göttlichen Gesetzen</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Gott</rdg>
</app> den Gehorsam aufkündiget. <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Ez:3:20">Ezech. 3, 20.</citedRange>
</bibl>
<pb edRef="#b" n="185"/>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Tim:1:19">1 Tim. 1, 19.</citedRange>
</bibl> Doch stehet auch einem solchen, so lange er lebt, der Weg zu einer <app>
<lem>abermaligen Besserung</lem>
<rdg wit="#d" type="pp"><hi>abermaligen Besserung</hi></rdg>
</app> offen. <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Jes:65:2">Jes. 65, 2.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Lk:22:32">Luc. 22, 32.</citedRange>
</bibl> Denn die Bibel lehrt nichts von einem Zeitpunkt in dem menschlichen
Leben, hinter welchem es unmöglich sey, sich zu bessern und <index indexName="subjects-index">
<term>Vergebung</term>
</index>Vergebung seiner Sünden zu erlangen. <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Hebr:3:7 Hebr:3:13">Hebr. 3, 7. 13.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Ez:18:21" to="Ez:18:23">Ez. 18, 21‒23.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:18:21 Mt:18:22">Matth. 18, 21.
22.</citedRange>
</bibl>
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:6:12">6, 12.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> Allein das ist <app>
<lem>gewiß</lem>
<rdg wit="#a" type="v">gewis</rdg>
</app>, daß die <index indexName="subjects-index">
<term>Besserung</term>
</index>Besserung <app>
<lem>immer schwehrer</lem>
<rdg wit="#d" type="pp"><hi>immer schwehrer</hi></rdg>
</app> wird, je länger man sie aufschiebt, und je öfter der auf dem Wege der
Besserung schon Begriffene zu seinem vorigen sündlichen Leben <pb edRef="#c" n="241"/> wieder <app>
<lem>zurückkehrt,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">zurückkehrt.</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="2Petr:2:20" to="2Petr:2:22">2 Petr. 2,
20‒22.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem>(<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Hebr:6:4" to="Hebr:6:9">Hebr. 6,
4‒9.</citedRange>
</bibl>) so wie es auch sehr unvernünftig ist, eine so wich<pb edRef="#d" n="241"/>tige Sache der höchst ungewissen Zukunft zu
überlassen.</lem>
<rdg wit="#a" type="pp"><bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Hebr:6:4" to="Hebr:6:9">Hebr. 6,
4–9.</citedRange>
</bibl></rdg>
</app></p>
</div>
<div n="162" type="section" id="gr_section_162">
<p>162. Nach der Lehre der Bibel ist der <hi>Urheber der</hi> bisher
beschriebenen <index indexName="subjects-index">
<term>Sinnesänderung</term>
</index><hi>Sinnesänderung</hi>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt"><ref type="note" target="#gr_d_162_note1">*)</ref></rdg>
</app>, Gott, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Ps:51:12">Ps. 51, 12.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Jer:31:18"><app>
<lem>(Jer.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Jer.</rdg>
</app>
<app>
<lem>31,</lem>
<rdg wit="#b" type="v">31.</rdg>
</app>
<app>
<lem>18.)</lem>
<rdg wit="#a" type="v">18.</rdg>
</app></citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Ez:11:19">Ezech. 11, 19.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Ez:36:26 Ez:36:27">36, 26. 27.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Apg:16:14">Act. 16, 14.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:2:10">Eph. 2, 10.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:3:16 Eph:3:20">3, 16. 20.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Phil:1:6">Phil. <app>
<lem>(1, 6.)</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">1, 6.</rdg>
</app></citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Phil:2:13">2, 13.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Thess:5:23">1 Thess. 5, 23.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Thess:2:17">2 Thess. 2, 17.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Hebr:13:20 Hebr:13:21">Hebr. 13, 20. 21.</citedRange>
</bibl> Jac. 1, <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Jak:1:17">17.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Jak:1:18">18.</citedRange>
</bibl> 1 Petr. 1, <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="1Petr:1:3" to="1Petr:1:5">3‒5.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Petr:5:10">5, 10.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="pp"><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Petr:1:3">3.</citedRange>
</bibl></rdg>
</app> und insbesondere der <choice>
<abbr>heil.</abbr>
<expan>heilig</expan>
</choice> Geist, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Tit:3:5">Tit. 3, 5.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Kor:6:11">1 Cor. 6, 11.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem>Eph. 3, <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:3:15">15.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#b" type="v"><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:3:16">16.</citedRange>
</bibl></rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> Denn der Mensch hat in seinem ungebesserten Zustande für sich weder
Lust noch Kräfte, eine solche vollständige christliche Sinnesänderung in
sich hervorzubringen, als oben beschrieben worden ist. Gott muste nicht nur
diejenige <index indexName="subjects-index">
<term>Religionswahrheiten</term>
</index>Religions<pb edRef="#a" n="120"/>wahrheiten bekannt machen, <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:1:9 Eph:1:17 Eph:1:18">Eph. 1, 9. 17.
18.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Joh:2:20">1 Joh. 2, 20.</citedRange>
</bibl> welche, wegen ihres Inhalts sowohl als wegen ihrer auf
göttlicher Autorität beruhen<pb edRef="#d" n="242"/>den <app>
<lem>Zuverläßigkeit</lem>
<rdg wit="#b" type="v">Zuverlässigkeit</rdg>
</app>, kräftig und wirksam genug waren, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:1:16">Röm. 1, <pb edRef="#b" n="186"/>
16.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Kor:1:18">1 Cor. 1, 18.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Jak:1:21">Jac. 1, 21.</citedRange>
</bibl> daß durch sie, der <app>
<lem>Grösse</lem>
<rdg wit="#b" type="v">Größe</rdg>
</app> des menschlichen Verderbens ungeachtet,</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">durch welche</rdg>
</app> eine solche <app>
<lem>moralische Veränderung in den <index indexName="subjects-index">
<term>Gesinnungen</term>
</index>Gesinnungen und Neigungen und in der <index indexName="subjects-index">
<term>Handlungsart</term>
</index>Handlungsart des Menschen bewirkt, fortgesetzt und erhalten
werden konnte;</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Sinnesänderung bewirkt werden konnte,</rdg>
</app> sondern <app>
<lem>Gott</lem>
<rdg wit="#a" type="v">er</rdg>
</app> muß auch <index indexName="subjects-index">
<term>Gelegenheiten</term>
</index>Gelegenheiten <app>
<lem>verschaffen</lem>
<rdg wit="#d" type="typo-correction"><choice>
<sic>verschaffer</sic>
<corr type="editorial">verschaffen</corr>
</choice></rdg>
</app>, theils daß <pb edRef="#c" n="242"/> der Mensch diese Wahrheiten
erlernen <app>
<lem>kann, (§. <ref target="#gr_section_129">129.</ref>)</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">kan,</rdg>
</app> theils daß sie Eindruck auf sein Gemüth machen können. <app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="ptl">Ueberdieß war bey der Größe des menschlichen
Verderbens nöthig, daß Gott diesen Wahrheiten eine solche Kraft
ertheilte, welche den Widerstand zu heben vermögte. <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:1:16">Röm. 1, 16.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Kor:1:18">1 Cor. 1, 18.</citedRange>
</bibl></rdg>
</app> Die <hi>Art und Weise</hi> aber, <hi>wie</hi> Gott durch die Lehren
der Religion auf die <index indexName="subjects-index">
<term>Seelen</term>
</index>Seelen der Menschen wirke, <app>
<lem>kann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
</app> der <index indexName="subjects-index">
<term>untheologisch</term>
</index>untheologische Christ ununtersucht lassen. Ihm ist es genug zu
wissen, a) daß er die geschehene Besserung nicht sich selbst und seinen
eignen Kräften beimessen dürfe, b) daß er Gott um seinen <index indexName="subjects-index">
<term>Beistand</term>
</index>Beistand anrufen müsse, c) daß Gott seinen Beistand <app>
<lem>niemanden</lem>
<rdg wit="#a" type="v">niemand</rdg>
</app> versage, d) daß die Besserung auf eine unsrer moralischen Natur
völlig angemessene Art geschehe, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Lk:8:10" to="Lk:8:15">Luc. 8, 10‒15.</citedRange>
</bibl> (§. <ref target="#gr_section_155">155.</ref>) folglich e) weder
unwiderstehlich, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:23:37">Matth. 23, 37.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Joh:7:17">Joh. 7, 17.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt"><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:3:4">2 Cor. 3, 4.</citedRange>
</bibl></rdg>
</app> noch in einem Augenblicke; f) daß der Mensch dabey nicht müßig seyn,
sondern die von Gott <app>
<lem>verschaften</lem>
<rdg wit="#a" type="v">verschafte</rdg>
<rdg wit="#d" type="v">verschafften</rdg>
</app> Gelegenheiten und <app>
<lem>angeboteten</lem>
<rdg wit="#a" type="v">angebotene</rdg>
</app> Mittel fleißig brauchen müsse; g) daß die <index indexName="subjects-index">
<term>Besserung</term>
</index>Besserung eines Christen anders nicht als durch die christliche
Religionswahrheiten geschehe. <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:13:22">Matth. 13, 22.</citedRange>
</bibl>
<pb edRef="#d" n="243"/>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:13:23">23.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:1:13">Eph. 1, 13.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Thess:2:13">1 Thess. 2, 13.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Tim:3:16">2 Tim. 3, 16.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Petr:1:3 2Petr:1:4">2 Petr. 1, 3.
4.</citedRange>
</bibl> (§. <ref target="#gr_section_155">155.</ref> a.)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app></p>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="ptl"><note id="gr_d_162_note1" place="bottom">*) Mit
den Spitzfindigkeiten des <index indexName="subjects-index">
<term>System</term>
</index>Systems und den darauf sich beziehenden
Streitigkeiten in der Lehre von der <hi>Gnade</hi> und den
<hi>Gnadenwirkungen</hi>, werden Nichttheologen billig
verschont. Was davon wirklich <index indexName="subjects-index">
<term>praktisch</term>
</index>praktisch und gemeinnützig ist, läßt sich kurz
zusammenfassen.</note></rdg>
</app>
</div>
</div>
<div type="section-group" id="gr_VII_B">
<div n="163" type="section" id="gr_section_163">
<p>163. Auf eben dem Wege der <index indexName="subjects-index">
<term>Sinnesänderung</term>
</index>Sinnesänderung, auf welchem der Mensch geheiliget wird, (§. <ref target="#gr_section_158">158.</ref>) gelangt er auch zur
<hi>Begnadigung</hi>
<pb edRef="#b" n="187"/> und wird <hi>beglückt</hi>, welches man mit einer
biblischen Redensart die <index indexName="subjects-index">
<term>Rechtfertigung</term>
</index><hi>Rechtfer</hi><pb edRef="#c" n="243"/><hi>tigung</hi> des
Menschen <app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt"><ref type="note" target="#gr_d_163_note1">*)</ref></rdg>
</app> zu nennen pflegt. <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:3:20 Röm:3:21"><app>
<lem>Röm.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Rom.</rdg>
</app> 3, 20. 21.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem>(<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:1:17 Röm:1:18">1, 17. 18.</citedRange>
</bibl>)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:1:22 Röm:1:24 Röm:1:26 Röm:1:28 Röm:1:30">22. 24. 26.
28. 30.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:4:2 Röm:4:3">4, 2. 3.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:4:5 Röm:4:6 Röm:4:7">5. 6. 7.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Röm:4:22" to="Röm:4:25">22–25.</citedRange>
</bibl>
<pb edRef="#a" n="121"/>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:5:1">5, 1.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:3:9">2 Cor. 3, 9.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:5:18">5, 18.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:2:8">Eph. <app>
<lem>2,</lem>
<rdg wit="#b" type="v">2.</rdg>
</app> 8.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem>(<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:2:5 Eph:2:6">Vers 5. 6.</citedRange>
</bibl> und Col. 2, <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Kol:2:1">1.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#b" type="v"><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Kol:2:17">17.</citedRange>
</bibl></rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Kol:1:14">1, 14.</citedRange>
</bibl>)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> Das <app>
<lem>Glück</lem>
<rdg wit="#d" type="v">Glück,</rdg>
</app> welches dem Menschen hierdurch zu Theil wird, <app>
<lem>bestehet</lem>
<rdg wit="#d" type="pp"><foreign lang="grc">α</foreign>)
<hi>bestehet</hi></rdg>
</app> darin, <app>
<lem><foreign lang="grc">α</foreign>)</lem>
<rdg wit="#d" type="om"/>
</app> daß ihm alle bisher begangene Sünden um <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christi willen (§. <ref target="#gr_section_143">143.</ref>
<ref target="#gr_section_144">144.</ref>) vergeben werden, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:5:21">2 Cor. 5, 21.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:19:14"><app>
<lem>19,</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">19.</rdg>
</app> 14.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Röm:4:5" to="Röm:4:8">Röm. 4, 5–8.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:3:24 Röm:3:25">3, 24. 25.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Apg:13:38 Apg:13:39">Act. 13, 38. 39.</citedRange>
</bibl> so daß er von allen denjenigen Stra<pb edRef="#d" n="244"/>fen, von
welchen <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christus uns erlöset hat, (§. <ref target="#gr_section_143">143.</ref>) wirklich befreiet ist. <app>
<lem>Daher</lem>
<rdg wit="#d" type="pp"><hi>Daher</hi>
<foreign lang="grc">β</foreign>)</rdg>
</app> darf der Mensch <app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt">von Gott, als dem Allgütigen,</rdg>
</app> alles Gute, wozu er nur eine <index indexName="subjects-index">
<term>Empfänglichkeit</term>
</index>Empfänglichkeit hat, eben so zuversichtlich von Gott erwarten, <app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt">(<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice> §. <ref target="#gr_section_48">48.</ref> a. §. <ref target="#gr_section_143">143.</ref> d. e. f.)</rdg>
</app> als wenn er bisher nie gesündigt, Gottes Misfallen nie sich
zugezogen, noch Strafen verdient hätte; <bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Röm:8:32" to="Röm:8:34">Röm. <app>
<lem>8,</lem>
<rdg wit="#d" type="v">8.</rdg>
</app> 32–34.</citedRange>
</bibl> ob es gleich <app>
<lem>gewiß</lem>
<rdg wit="#a" type="v">gewis</rdg>
</app> bleibt, daß der Mensch, wenn er ohne zu sündigen von Kindheit an
<index indexName="subjects-index">
<term>fromm</term>
</index>fromm gewesen wäre, oder weniger und minder schwehr gesündigt hätte,
eine noch <app>
<lem>grössere</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grösere</rdg>
<rdg wit="#b" type="v">größere</rdg>
</app> Empfänglichkeit zu <app>
<lem>einem noch reineren <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Genuß</term>
</index>Genusse</lem>
<rdg wit="#b" type="v">Genuß</rdg>
</app> noch <app>
<lem>mehreres</lem>
<rdg wit="#b" type="v">mehreren</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">noch mehrerem</rdg>
</app> Guten haben würde. <app>
<lem><foreign lang="grc">β</foreign>)</lem>
<rdg wit="#d" type="om"/>
</app>
<app>
<lem>Sonach hat er</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Er hat</rdg>
</app>
<app>
<lem>also auch</lem>
<rdg wit="#d" type="pp"><hi>also auch</hi>
<foreign lang="grc">γ</foreign>)</rdg>
</app> eine sichere Anwartschaft auf die ewige <index indexName="subjects-index">
<term>Seligkeit</term>
</index>Seligkeit, und die positiven Belohnungen des künftigen Lebens. (§.
<ref target="#gr_section_102">102.</ref>
<ref target="#gr_section_143">143.</ref>) <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Tit:3:7">Tit. 3, 7.</citedRange>
</bibl> Daraus <app>
<lem>folgt</lem>
<rdg wit="#d" type="pp"><foreign lang="grc">δ</foreign>)
<hi>folgt</hi></rdg>
</app> dann weiter, <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:5:1">Röm. 5, 1.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> daß der <app>
<lem>Begnadigte</lem>
<rdg wit="#b" type="v">Begnadigete</rdg>
</app> a) von aller ängstigenden <index indexName="subjects-index">
<term>Furcht</term>
</index>Furcht befreiet <app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt">ist</rdg>
</app>, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:8:15">Röm. 8, 15.</citedRange>
</bibl>
<pb edRef="#c" n="244"/> 1 Joh. 3, <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="1Joh:3:19" to="1Joh:3:21">19–21.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#b" type="v"><bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="1Joh:3:10" to="1Joh:3:21">10–21.</citedRange>
</bibl></rdg>
</app>
<app>
<lem>und <app>
<lem>in seinem</lem>
<rdg wit="#b" type="pp">sein</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">b) daß sein</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Gewissen</term>
</index>Gewissen völlig beruhigt ist, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:8:33">Röm. 8, 33.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem>b)</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">c) daß er eine fromme Freude über seinen
glücklichen Zustand empfindet, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:13:11">2 Cor. 13, 11.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Phil:3:1">Phil. 3, 1.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Phil:4:4">4, 4.</citedRange>
</bibl> d)</rdg>
</app> daß er Gott als seinen liebevollen <index indexName="subjects-index">
<term>Vater</term>
</index>Vater, und sich als dessen geliebtes Kind betrachten darf, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Röm:8:14" to="Röm:8:17">Röm. 8, 14–17.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Gal:4:5" to="Gal:4:7">Gal. 4, <pb edRef="#b" n="188"/>
5–7.</citedRange>
</bibl> und des Wohlgefallens Gottes, so wie dessen <app>
<lem>steter</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">ganz besondrer</rdg>
</app> Fürsorge (§. <ref target="#gr_section_77">77.</ref>) sich getrösten <app>
<lem>kann; und weiß, alles was ihm begegnet, <app>
<lem>seyn</lem>
<rdg wit="#b" type="v">seyen</rdg>
</app> liebreiche Schickungen seines gnädigen Vaters; <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:8:28"><app>
<lem>Röm.</lem>
<rdg wit="#d" type="v">Rom.</rdg>
</app> 8, 28.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Röm:8:35" to="Röm:8:39">35–39.</citedRange>
</bibl>
<pb edRef="#d" n="245"/>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:5:3">5, 3.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Hebr:12:4" to="Hebr:12:11">Hebr. 12,
4–11.</citedRange>
</bibl> c)</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">kan; e)</rdg>
</app> daß er mit kindlichem Zutrauen alle seine Anliegen Gott im <index indexName="subjects-index">
<term>Gebet</term>
</index>Gebet vortragen <app>
<lem>darf;</lem>
<rdg wit="#a" type="v">darf,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:5:2">Röm. 5, 2.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:8:15 Röm:8:26 Röm:8:27">8, 15. 26. 27.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Hebr:4:16">Hebr. 4, 16.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Jak:1:5 Jak:1:6">Jac. 1, 5. 6.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Mt:7:11"><app>
<lem>Matth.</lem>
<rdg wit="#b" type="v">Matth<supplied>.</supplied></rdg>
</app> 7, 11.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem>d)</lem>
<rdg wit="#a" type="v">f)</rdg>
</app> daß er <app>
<lem>eine <index indexName="subjects-index">
<term>fromm</term>
</index>fromme Freude über seinen jetzigen glücklichen Zustand
empfindet; <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:13:11">2 Cor. 13, 11.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Phil:3:1">Phil. 3, 1.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Phil:4:4">4, 4.</citedRange>
</bibl> e)</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">weiß, alles was ihm begegnet, seyen liebreiche
Schickungen seines gnädigen Vaters <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:8:28">Röm. 8, 28.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Röm:8:35" to="Röm:8:39">35–39.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:5:3">5, 3.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Hebr:12:4" to="Hebr:12:11">Hebr. 12,
4–11.</citedRange>
</bibl> g)</rdg>
</app>
<pb edRef="#a" n="122"/> daß er mit getroster Freudigkeit die ewige <index indexName="subjects-index">
<term>Seligkeit</term>
</index>Seligkeit hoffen, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:5:2">Röm. 5, 2.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Tit:2:13">Tit. 2, 13.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Hebr:9:28">Hebr. 9, 28.</citedRange>
</bibl> und daher <app>
<lem>f)</lem>
<rdg wit="#a" type="v">h)</rdg>
</app> dem Tode muthig entgegen sehen <app>
<lem>kann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
</app>. <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Phil:1:21 Phil:1:23">Phil. 1, 21. 23.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="2Kor:4:2 2Kor:4:4">2 Cor. 4, 2. 4.</citedRange>
</bibl></p>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="ptl"><note place="bottom" id="gr_d_163_note1">*)
Wenn man bey dieser Lehre nur polemische Rücksichten bey Seite
setzt, die unter den biblischen Ausdrücken liegenden Begriffe
richtig entwickelt, und das, worin die sogenannte Rechtfertigung
eigentlich bestehet, von dem, was unmittelbar oder mittelbar aus ihr
folgt, unterscheidet, so ist die ganze Lehre simpel und
leicht.</note></rdg>
</app>
</div>
<div n="164" type="section" id="gr_section_164">
<p>164. Zu dieser Begnadigung <app>
<lem>a)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> gelangt der <index indexName="subjects-index">
<term>Christ</term>
</index>Christ <app>
<lem>(§. <ref target="#gr_section_130">130.</ref>)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> anders nicht als <hi>durch den</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>Glaube</term>
</index><hi>Glauben</hi>; <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:3:20 Röm:3:21 Röm:3:22 Röm:3:25 Röm:3:27 Röm:3:28 Röm:3:30"><app>
<lem>Röm.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Rom.</rdg>
</app> 3, <app>
<lem>20,</lem>
<rdg wit="#a #b #d" type="v">20.</rdg>
</app> 21. 22. 25. 27. 28. 30.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:4:3 Röm:4:5 Röm:4:10 Röm:4:11 Röm:4:12 Röm:4:20 Röm:4:21 Röm:4:22 Röm:4:24">4, 3. 5. 10. 11. 12. 20. 21. 22. 24.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:5:1">5, 1.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Apg:26:18">Act. 26, 18.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> nämlich denjenigen Glauben an <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christum, der §. <ref target="#gr_section_156">156.</ref>
<choice>
<abbr>nr.</abbr>
<expan>numero</expan>
</choice> k. beschrieben ward, mehrere Theile der vollständigen christlichen
<index indexName="subjects-index">
<term>Sinnesänderung</term>
</index>Sinnesänderung voraussetzt, <app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt">(§. <ref target="#gr_section_156">156.</ref>
b–h.)</rdg>
</app> und <app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt">die übrigen, nämlich</rdg>
</app> wahre Liebe zu Gott, willigen Gehorsam, <pb edRef="#c" n="245"/> Lust
und Kraft die göttliche Vorschriften zu erfüllen, und ein unabläßiges <app>
<lem>Streben,</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">Streben</rdg>
</app> Gott in allen Gesinnungen und Handlungen immer <app>
<lem>ähnlicher</lem>
<rdg wit="#a #b #d" type="v">änlicher</rdg>
</app> zu werden, <app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt">unausbleiblich</rdg>
</app> hervorbringt, <app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt">(§. <ref target="#gr_section_157">157.</ref>)</rdg>
</app> und sich in guten Werken <app>
<lem>äussert</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">äusert</rdg>
</app>. <app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt">(§. <ref target="#gr_section_158">158.</ref>
<ref target="#gr_section_159">159.</ref>)</rdg>
</app> Denn <app>
<lem>blosser</lem>
<rdg wit="#a" type="v">bloser</rdg>
<rdg wit="#b" type="v">bloßer</rdg>
</app> historischer Glaube, oder leichtsinniges Berufen auf <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christi Verdienst oder Gottes <pb edRef="#d" n="246"/>
Barmherzigkeit und Verheisungen, bey einem noch ungebesserten <index indexName="subjects-index">
<term>Herz</term>
</index>Herzen, <app>
<lem>kann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
</app> niemand berechtigen, sich unter die Begnadigten, denen ihre Sünden
vergeben sind, zu zählen. <app>
<lem>b)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> Hingegen <pb edRef="#b" n="189"/> <app>
<lem>kann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
</app> man auch die <index indexName="subjects-index">
<term>Begnadigung</term>
</index>Begnadigung nicht verdienen, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:4:4 Röm:4:5">Röm. 4, 4. 5.</citedRange>
</bibl> weder durch Bereuung der Sünden, noch durch fromme Handlungen, oder
auch christlich gute Werke. <app>
<lem>(§. <ref target="#gr_section_143">143.</ref>)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> Denn wenn gleich jene vorausgesetzt wird, und diese unausbleiblich
erfolgen müssen <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:2:9 Eph:2:10">Eph. 2, 9. 10.</citedRange>
</bibl> und nothwendig sind, (§. <ref target="#gr_section_159">159.</ref>) <app>
<lem>so daß der Begnadigte der erlangten <index indexName="subjects-index">
<term>Gnade</term>
</index>Gnade sich selbst wieder verlustig machen würde, wenn er es
am <index indexName="subjects-index">
<term>Eifer</term>
</index>Eifer in der Ausübung guter <index indexName="subjects-index">
<term>Werke</term>
</index>Werke fehlen lassen wollte; wie dann auch eben dieser fromme
Eifer das einzige sichere Merkmal ist, daß unser <index indexName="subjects-index">
<term>Glaube</term>
</index>Glaube rechter Art, und wir also wahrhaftig Begnadigte seyn:
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Joh:15:10">Joh. 15, 10.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:8:9 Röm:8:14 Röm:8:16">Röm. 8, 9. 14.
16.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Joh:2:4 1Joh:2:5">1 Joh. 2, 4. 5.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Joh:3:10 1Joh:3:21">3, 10. 21.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> so spricht doch <index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index>Paulus ausdrücklich den Einfluß in <app>
<lem>die Erlangung der</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">unsre</rdg>
</app> Begnadigung den Werken ab, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:3:20 Röm:3:28"><app>
<lem>Röm.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Rom.</rdg>
</app> 3, 20. 28.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:4:2 Röm:4:4 Röm:4:5">4, 2. 4. 5.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Eph:2:9">Eph. 2, 9.</citedRange>
</bibl> unter welchen er <app>
<lem>(nach meiner <app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt"><ref type="note" target="#gr_d_164_note">*)</ref></rdg>
</app> Einsicht)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> nicht <pb edRef="#c" n="246"/>
<app>
<lem>bloß</lem>
<rdg wit="#a" type="v">blos</rdg>
</app>
<pb edRef="#d" n="247"/> die nach den Vorschriften des <index indexName="persons-index">
<term>Mose</term>
</index>Mosaischen Gesetzes, sondern auch die nach dem Natur und <index indexName="subjects-index">
<term>Moralgesetz</term>
</index>Mo<pb edRef="#d" n="248"/>ralgesetz verrichteten Werke verstanden
haben muß, indem er theils im ganzen Zusammenhange von <app>
<lem>Uebertretungen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Ubertretungen</rdg>
</app> dieses <app>
<lem>letztern</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">leztern</rdg>
</app> Gesetzes, <pb edRef="#a" n="123"/> deren sich Heiden <app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt">eben</rdg>
</app> sowohl als Juden schuldig machten, redet, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:1:21">Röm. 1, 21.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:1:24"><app>
<lem>24.</lem>
<rdg wit="#b" type="v">24</rdg>
</app></citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Röm:1:28" to="Röm:1:32">28–32.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:2:6 Röm:2:7 Röm:2:10 Röm:2:14 Röm:2:15 Röm:2:21 Röm:2:22 Röm:2:23 Röm:2:26 Röm:2:27">2, 6. 7. 10. 14. 15. 21. 22. 23. 26. 27.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Röm:3:10" to="Röm:3:21">3, 10–21.</citedRange>
</bibl> theils auch solche Werke, dergleichen <index indexName="persons-index">
<term>Abraham</term>
</index>
<app>
<lem><persName ref="textgrid:2z6sz">Abraham</persName></lem>
<rdg wit="#d" type="pp"><persName ref="textgrid:2z6sz">Abraham</persName>, den das <index indexName="persons-index">
<term>Mose</term>
</index>Mosaische Gesetz nichts angieng, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Gal:3:17 Gal:3:18">Gal. 3, 17. 18.</citedRange>
</bibl></rdg>
</app> thun konnte, <app>
<lem>ausschliesset</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">ausschließet</rdg>
</app>. <app>
<lem>Röm.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Rom.</rdg>
</app> 4, <app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Röm:4:2" to="Röm:4:5">2–5.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#d" type="pp"><bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Röm:4:2" to="Röm:4:5">2–5</citedRange>
</bibl>, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:4:13 Röm:4:20 Röm:4:21 Röm:4:22">13. 20. 21.
22.</citedRange>
</bibl></rdg>
</app> Dagegen behauptet er, wir würden umsonst und ohne unser <index indexName="subjects-index">
<term>Verdienst</term>
</index>Verdienst begnadigt, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:3:24"><app>
<lem>Röm.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Rom</rdg>
</app> 3, 24.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:4:4 Röm:4:5">4, 4. 5.</citedRange>
</bibl> um der durch <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christum geschehenen <index indexName="subjects-index">
<term>Erlösung</term>
</index>Erlösung willen, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:3:24">Röm. 3, 24.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:4:25">4, 25.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:5:9">5, 9.</citedRange>
</bibl> welche der Mensch durch den <index indexName="subjects-index">
<term>Glaube</term>
</index>Glauben annimmt und auf sich anwendet. <app>
<lem>c)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> Daß aber gerade der Glaube dasjenige ist, wo<pb edRef="#b" n="190"/>durch der Mensch der <index indexName="subjects-index">
<term>Begnadigung</term>
</index>Begnadigung wirklich theilhaftig wird, ist nicht nur der Natur der
Sache höchst angemessen, und zur Beförderung der christlichen Tugend, die
vom ächten Glauben unzertrennlich ist, sehr geschickt, sondern scheint auch
vornehmlich um <app>
<lem>deswillen</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">deßwillen</rdg>
</app> von Gott so angeordnet zu seyn, weil <app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt">unerschütterliches</rdg>
</app> Vertrauen auf Gottes <app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt">Zusage <pb edRef="#d" n="249"/> und</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Verheisung</term>
</index>Verheisung unstreitig die ihm wohlgefälligste Verehrung ist. <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Röm:4:20 Röm:4:21 Röm:4:22"><app>
<lem>Röm.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Rom.</rdg>
</app> 4, 20. 21. 22.</citedRange>
</bibl></p>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="ptl"><note place="bottom" id="gr_d_164_note">*) Es
kommt alles auf den Zusammenhang des ganzen <index indexName="subjects-index">
<term>Raisonnements</term>
</index>Raisonnements <index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:2z6sz">Pauli</persName>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Röm:1" to="Röm:4">Röm. 1–4.</citedRange>
</bibl> an<supplied>.</supplied> Zwar hat der Apostel freilich zur
nächsten Absicht, die thörichte Einbildung der Juden und ihr
höchstschäd<milestone unit="fn-break" edRef="#d" n="247*"/>liches Vertrauen auf ihre Abstammung, ihre Beschneidung, ihre
Beobachtung der im <index indexName="persons-index">
<term>Mose</term>
</index>Mosaischen Gesetz vorgeschriebenen äusserlichen Handlungen,
und auf ihre vermeinte <index indexName="subjects-index">
<term>National-Heiligkeit</term>
</index>National-Heiligkeit zu bestreiten. Aber um dies
nachdrücklicher thun zu können, faßt er wohlbedächtig die Sache mehr
im Allgemeinen, und leugnet überhaupt, daß irgend ein Mensch, selbst
<index indexName="persons-index">
<term>Abraham</term>
</index><persName ref="textgrid:2z6sz">Abraham</persName> nicht
ausgenommen, um seiner Werke willen die Begnadigung erlangt habe,
oder erlangen könne; ungefähr so, wie es auch <index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName> machte, als
er der Verdienstlichkeit dessen, was zu seiner Zeit für gute Werke
galt, und dem Vertrauen auf dergleichen eigne oder fremde Werke
widersprechen mußte. Man hat auch nicht Ursach, durch den möglichen
Mißbrauch dieser Lehre sich von dem Vortrage derselben abschrecken
zu lassen. Denn nicht zu gedenken, daß auch andere sehr wichtige
Lehren, <choice>
<abbr>z<supplied>.</supplied> B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice> von der unendlichen Güte Gottes, von der Vorsehung <choice>
<abbr>u. a. m.</abbr>
<expan>und andere mehr</expan>
</choice> wenn sie mißverstanden werden, gröblich mißbraucht werden
können; so wird allem Schaden leicht vorgebeugt werden, wenn der
<index indexName="subjects-index">
<term>Lehrer</term>
</index>Lehrer der Religion nur die wahre Beschaffenheit des
Glaubens, den <index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index>Paulus empfiehlt, sorgfältig und deutlich auseinander setzt,
und immer dabey zugleich auf die Stellen des <choice>
<abbr>N. T.</abbr>
<expan>Neues Testament</expan>
</choice> hinweiset, in welchen die unnachläßliche Nothwendigkeit
der christlichen <milestone unit="fn-break" edRef="#d" n="248*"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>Rechtschaffenheit</term>
</index>Rechtschaffenheit und eines ununterbrochenen redlichen
Eifers in Vollbringung Gott wohlgefälliger Werke eingeschärft
wird.</note></rdg>
</app>
</div>
</div>
<div type="section-group" id="gr_VII_C">
<div n="165" type="section" id="gr_section_165">
<p>165. Zu den Beförderungsmitteln der christlichen <index indexName="subjects-index">
<term>Tugend</term>
</index>Tugend (§. <ref target="#gr_section_160">160.</ref>
<app>
<lem>c.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">e.</rdg>
</app>) gehöret auch <pb edRef="#c" n="247"/> der Genuß des
<hi>heiligen</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>Abendmahl</term>
</index><hi>Abendmahls</hi>, welche <app>
<lem>religiöse</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">gottesdienstliche</rdg>
</app> Handlung <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christus kurz vor seinem Leiden und Sterben eingesetzet, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Mt:26:26" to="Mt:26:28">Matth. 26, 26–28.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="Mk:14:22" to="Mk:14:24">Marc. <app>
<lem>14,</lem>
<rdg wit="#b" type="v">14.</rdg>
</app> 22–24.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Lk:22:19 Lk:22:20">Luc. 22, 19. 20.</citedRange>
</bibl> und als eine solche, welche die Christen aller folgenden Zeiten, zu
oft wiederhohlten malen, begehen sollten, verordnet hat. <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Kor:10:16 1Kor:10:17 1Kor:10:21">1 Cor. <app>
<lem>10,</lem>
<rdg wit="#b" type="v">10;</rdg>
</app> 16. 17. 21.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange from="1Kor:11:20" to="1Kor:11:29">11, 20–29.</citedRange>
</bibl> Sie bestehet aber <app>
<lem>darin</lem>
<rdg wit="#d" type="v">darinn</rdg>
</app>, daß wir nicht nur Brod sondern auch Wein, welche (durch eine <index indexName="subjects-index">
<term>gottesdienstlich</term>
</index>gottesdienstliche Person) feierlich dazu bestimmt worden, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Kor:10:16">1 Cor. 10, 16.</citedRange>
</bibl> zur Erneuerung des Andenkens an <pb edRef="#a" n="124"/>
<index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christum, seinen Tod, und dessen Folgen, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Kor:11:24 1Kor:11:26">1 Cor. 11, 24. 26.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Lk:22:19">Luc. 22, 19.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem>(gemeinschaftlich</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Kor:10:17">1 Cor. 10, 17.</citedRange>
</bibl>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Kor:11:20 1Kor:11:21 1Kor:11:22 1Kor:11:33">11, 20. 21.
22. 33.</citedRange>
</bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Kor:11:34">34.</citedRange>
</bibl>)</lem>
<rdg wit="#a" type="pp"><bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Kor:11:34">34.</citedRange>
</bibl> gemeinschaftlich</rdg>
</app> essen und trinken.</p>
</div>
<div n="166" type="section" id="gr_section_166">
<p>166. Daß wir, indem wir Brod und Wein bey dem Abendmahle essen und trinken,
zugleich <app>
<lem>den</lem>
<rdg wit="#d" type="v">des</rdg>
</app> für uns <app>
<lem>getödteten</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">getödeten</rdg>
</app>
<hi><app>
<lem>Leib</lem>
<rdg wit="#d" type="v"><hi>Leibes</hi></rdg>
</app>, und</hi>
<app>
<lem>das</lem>
<rdg wit="#d" type="v">des</rdg>
</app> zur Vergebung <pb edRef="#b" n="191"/> unsrer Sünden <app>
<lem>vergossene <hi>Blut</hi></lem>
<rdg wit="#d" type="pp">vergossenen <pb edRef="#d" n="250"/>
<hi>Blutes</hi></rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><hi>Christi</hi>
<app>
<lem>empfangen</lem>
<rdg wit="#d" type="pp">theilhaftig werden</rdg>
</app>, lehret <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christus in den Worten der Einsetzung: <app>
<lem>dieß</lem>
<rdg wit="#d" type="v">dies</rdg>
</app> ist mein Leib, <app>
<lem>dieß</lem>
<rdg wit="#d" type="v">dies</rdg>
</app> ist mein <app>
<lem><app>
<lem>Blut;</lem>
<rdg wit="#b" type="v">Blut,</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="Ex:24:8">2 Mos. 24, 8.</citedRange>
</bibl></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Blut, deutlich,</rdg>
</app>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#b" type="pt">deutlich,</rdg>
</app>und <index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index>Paulus <app>
<lem>bestätigt es</lem>
<rdg wit="#d" type="om"/>
</app>, wenn er sagt, daß wir im Abendmahle an dem Leibe und Blute <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christi theilnehmen, <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Kor:10:16">1 Cor. 10, 16.</citedRange>
</bibl> und daß man durch unwürdiges Verhalten bey dem <app>
<lem>Genusse</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">Genuße</rdg>
</app> des <index indexName="subjects-index">
<term>Abendmahl</term>
</index>Abendmahls sich an dem Leibe und Blute des Herrn versündige. <bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Kor:11:27 1Kor:11:29">1 Cor. 11, 27. 29.</citedRange>
</bibl> Die Frage aber, <hi>wie</hi> <app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt"><ref type="note" target="#gr_166_note1">*)</ref></rdg>
</app> wir den Leib und das <pb edRef="#c" n="248"/> Blut <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christi empfangen, welche zu beklagenswürdigen Spaltungen Anlaß
gegeben hat, wird <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_166_1"/>von
den <hi>Theologen</hi>
<app>
<lem>der verschiedenen <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Kirchenpartheien</term>
</index>Kirchenpartheien</lem>
<rdg wit="#d" type="v">Kirchenparteien</rdg>
</app> nach verschiedenen Hypothesen, die freilich nicht von
gleicher Güte sind, beantwortet.</lem>
<rdg wit="#a" type="ppl">aus triftigen Gründen nach dem Lehrbegriffe
unsrer <index indexName="subjects-index">
<term>Kirche</term>
</index>Kirche so beantwortet: der Leib und das Blut <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christi seyen denen, welche das Brod und den Wein genießen,
selbst ihrer Substanz nach, auf eine unerklärbare und in ihrer Art
einzige Weise, gegenwärtig, und werden von ihnen zugleich mit jenen
sichtbaren Zeichen wahrhaftig empfangen.</rdg>
</app> Für den <index indexName="subjects-index">
<term>Christ</term>
</index><hi>Christen</hi> aber ist die Hauptsache, die Zwecke und den <index indexName="subjects-index">
<term>Nutzen</term>
</index>Nutzen dieser heiligen Handlung zu wissen, aus deren Betrachtung
sich auch ergiebt, mit welcher Gemüthsfassung man dieselbe vornehmen müsse. <app>
<lem>(§. <ref target="#gr_section_152">152.</ref>
<choice>
<abbr>Anmerk.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> k.)</lem>
<rdg wit="#a #d" type="om"/>
</app></p>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="ptl">
<note id="gr_166_note1" place="bottom">*) Gottlob, daß die ehemalige
<index indexName="subjects-index">
<term>Streitsucht</term>
</index>Streitsucht über diese Frage sich allmählich verlohren hat,
und daß man daher desto weniger Bedenken zu haben braucht, bey den
deutlichen Worten des <choice>
<abbr>N. T.</abbr>
<expan>Neues Testament</expan>
</choice> stehen zu bleiben, und die Christen allein auf das
hinzuweisen, was ihnen wahrhaft nützlich und tröstlich seyn kann.
Als Theolog aber muß der <index indexName="subjects-index">
<term>Religionslehrer</term>
</index>Religionslehrer doch auch die Meinung seiner Kirche mit
ihren Gründen kennen.</note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_166_1"><label>von den
Theologen der verschiedenen Kirchenpartheien nach verschiedenen
Hypothesen</label><p>Wenngleich die Reformatoren die katholische Lehre
von der Transsubstantiation einvernehmlich ablehnten, entzündeten sich
an den Deutungen Martin Luthers und Ulrich Zwinglis (1484–1531) auch
zunehmend innerreformatorische Auseinandersetzungen. Im sog. ersten
reformatorischen Abendmahlsstreit hielt Luther an der Realpräsenz
Christi im Abendmahl fest, während Zwingli von einem
geistlich-symbolhaften Erinnerungsmahl ausging. In dem sog. zweiten
reformatorischen Abendmahlsstreit der 1550er Jahre bildete die Lehre von
der Ubiquität Christi den Deutungsrahmen für die Begründung der
Realpräsenz Christi. Die Konkordienformel hielt Realpräsenz und
Ubiquität Christi gegen das katholische und das auf Zwingli bzw.
Johannes Calvin (1509–1564) zurückgehende reformierte
Abendmahlsverständnis fest.</p></note>
</div>
<div n="167" type="section" id="gr_section_167">
<p><pb edRef="#d" n="251"/> 167. <hi>Nämlich</hi> das <index indexName="subjects-index">
<term>Abendmahl</term>
</index>Abendmahl ist a) eine sinnliche und rührende Vorstellung der <app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt">eigenthümlichen</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Hauptlehre</term>
</index>Hauptlehre der christlichen Religion, von der durch den Tod <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christi geschehenen <index indexName="subjects-index">
<term>Erlösung</term>
</index>Erlösung der Menschen, und b) ein feierliches <pb edRef="#a" n="125"/> Bekenntnis dieser <app>
<lem>grossen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grosen</rdg>
<rdg wit="#b" type="v">großen</rdg>
</app> Wahrheit. c) Wer nun dieselbe von Herzen glaubt, (§. 156.) dem werden
alle durch <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christi Tod uns erworbene Güter (Vergebung der Sünden, das Recht auf
die künftige Seligkeit <choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice>) wirklich zugeeignet, und d) er hat davon jedesmal die
feierlichste Versicherung im Abendmahle, e) durch welche sein <index indexName="subjects-index">
<term>Glaube</term>
</index>Glaube gestärkt, und also auch seine <index indexName="subjects-index">
<term>Liebe</term>
</index>Liebe zu Gott und sein williger Gehorsam unterhalten und <pb edRef="#b" n="192"/> befördert werden. f) Weil aber <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christus mit seinem Blute den neuen Bund (die göttliche Zusage, daß
alle, welche sich in die vorgeschriebene Ordnung begeben, §. <app>
<lem><ref target="#gr_section_156">156</ref> bis <ref target="#gr_section_159">159.</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="pp"><ref target="#gr_section_156">156</ref>–<ref target="#gr_section_159">159</ref></rdg>
<rdg wit="#b #d" type="pp"><ref target="#gr_section_156">156</ref>–<ref target="#gr_section_159">159.</ref></rdg>
</app> begnadiget werden, §. <ref target="#gr_section_163">163.</ref>)
versie<pb edRef="#c" n="249"/>gelt hat, so <app>
<lem>übernimmt</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">übernimt</rdg>
</app> derjenige, der im Abendmahle <app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt">des Leibes und Blutes</rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christi <app>
<lem>Leib und Blut empfängt,</lem>
<rdg wit="#d" type="pp">theilhaftig wird, (§. <ref target="#gr_section_166">166.</ref>)</rdg>
</app> die stärkste <app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt">und feierlichste</rdg>
</app> Verpflichtung, in allen Stücken dieser <index indexName="subjects-index">
<term>Ordnung</term>
</index>Ordnung sich gemäs zu verhalten. <app>
<lem>(§. <ref target="#gr_section_142">142.</ref> d.)</lem>
<rdg wit="#a #b" type="om"/>
</app> Hiernächst g) <app>
<lem>kann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">soll</rdg>
</app> auch durch <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>gemeinschaftlich</term>
</index>gemeinschaftlichen Genuß dieses Mahles</lem>
<rdg wit="#a #b" type="pp">dieses gemeinschaftliche Mahl</rdg>
</app> der gemeinschaftliche Antheil an allen Gütern, welche die Religion
<index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Jesu gewähret, vorgestellet, und das Band der brüderlichen Liebe
unter den Christen enger geknüpft <app>
<lem>werden.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">werden</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference">
<citedRange n="1Kor:10:17">1 Cor. 10, 17.</citedRange>
</bibl></p>
</div>
<div n="168" type="section" id="gr_section_168">
<p><pb edRef="#d" n="252"/> 168. <hi>Folglich</hi> a) <app>
<lem>ist es am schicklichsten,</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">sollte billig</rdg>
</app>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt">(§. <ref target="#gr_section_167">167.</ref> b.
g.)</rdg>
</app> diese <app>
<lem>religiöse</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">Gottesdienstliche</rdg>
</app> Handlung, wo möglich, in der öffentlichen <index indexName="subjects-index">
<term>Versammlung</term>
</index>Versammlung der Christen <app>
<lem>vorzunehmen</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">vorgenommen werden</rdg>
</app>. b) Wer sich nicht zur Religion <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Jesu bekennet, oder wer zur Betrachtung der im <index indexName="subjects-index">
<term>Abendmahl</term>
</index>Abendmahle sinnlich vorgestellten Wahrheiten ganz unfähig ist, <app>
<lem>kann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
</app> an dieser Handlung nicht theilnehmen. <app>
<lem>c)</lem>
<rdg wit="#d" type="typo-correction"><choice>
<sic>e)</sic>
<corr type="editorial">c)</corr>
</choice></rdg>
</app> Niemand hat den vollen <index indexName="subjects-index">
<term>Nutzen</term>
</index>Nutzen von derselben (welcher ganz <app>
<lem><choice>
<sic>moralich</sic>
<corr type="editorial">moralisch</corr>
</choice></lem>
<rdg wit="#a #b #d" type="typo-correction"><index indexName="subjects-index">
<term>moralisch</term>
</index>moralisch</rdg>
</app> ist, und mithin sich nicht auf den Körper bezieht), der sich nicht in
der vorhin erwähnten <index indexName="subjects-index">
<term>Ordnung</term>
</index>Ordnung befindet, oder sich in sie begiebt. d) Der Kommunikant soll
sich lebhaft an die <app>
<lem>grossen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grosen</rdg>
<rdg wit="#b" type="v">großen</rdg>
</app> Wahrheiten erinnern, welche das Abendmahl so rührend vorstellt;
nämlich an die Lehren von der <index indexName="subjects-index">
<term>Liebe</term>
</index>Liebe Gottes, welche er in Sendung seines Sohnes bewie<pb edRef="#a" n="126"/>sen, von der Liebe <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christi gegen uns, welche ihn bewog für uns zu leiden und zu
sterben, und von den <pb edRef="#c" n="250"/>
<app>
<lem>grossen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grosen</rdg>
<rdg wit="#b" type="v">großen</rdg>
</app> Folgen des für uns übernommenen Todes Jesu. Andächtige Betrachtung
die<pb edRef="#b" n="193"/>ser Wahrheiten, und die Erwägung der bey <app>
<lem>würdigem Genusse</lem>
<rdg wit="#a #b" type="pp">dem Genuße</rdg>
</app> des Abendmahls <app>
<lem>geschehenden</lem>
<rdg wit="#d" type="v">geschehenen</rdg>
</app> Zueignung aller Früchte des Todes <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christi, soll der Kommunikant seine Hauptbeschäftigung seyn lassen,
und e) dadurch die <index indexName="subjects-index">
<term>Empfindungen</term>
</index>Empfindungen des lebhaftesten Danks in sich nähren, zum Lobe Gottes
und zum <app>
<lem>Preise</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">Preiße</rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christi sich ermuntern, und in den <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Gesinnungen</term>
</index>Gesinnungen,</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">Gesinnungen</rdg>
</app> welche das <index indexName="subjects-index">
<term>Christenthum</term>
</index>Christenthum fordert, besonders <app>
<lem>auch</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">aber</rdg>
</app>
<pb edRef="#d" n="253"/> in den <app>
<lem>Gesinnungen</lem>
<rdg wit="#a" type="typo-correction"><choice>
<sic>Gesinnungnn</sic>
<corr type="editorial">Gesinnungen</corr>
</choice></rdg>
</app> eines allgemeinen Wohlwollens gegen seine <index indexName="subjects-index">
<term>Mitchristen</term>
</index>Mitchristen, sich befestigen. f) Dem allem zu <app>
<lem>Folge</lem>
<rdg wit="#d" type="v">Folgen</rdg>
</app> wird er zwar ohne Leichtsinn, der <app>
<lem>höchst strafbar</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">höchststrafbar</rdg>
</app> seyn würde, aber auch ohne abergläubische <index indexName="subjects-index">
<term>Furcht</term>
</index>Furcht, mit Ehrfurcht und inniger religiöser Freude, diese
Gedächtnisfeier des für ihn so wohlthätigen Todes <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Jesu begehen, und eine so erfreuliche und ihm so vortheilhafte
Handlung gern und oft wiederhohlen.</p>
</div>
<div n="169" type="section" id="gr_section_169">
<p>169. Zur Beförderung des würdigen Genusses des Abendmahls hat die Kirche vor
demselben <hi>die</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>Beichte</term>
</index><hi>Beichte</hi> verordnet, in welcher denen, die ernstlich
bezeugen, daß sie sich in die vorgeschriebene <index indexName="subjects-index">
<term>Ordnung</term>
</index>Ordnung begeben, die Vergebung ihrer Sünden und die Gnade Gottes von
einem Prediger angekündigt wird. Diese <app>
<lem>Handlung, ob sie gleich von <pb edRef="#b" n="194"/>
<index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christo nicht vorgeschrieben und mancherley Mißbrauch
unterworfen ist, kann doch da, wo sie einmal <pb edRef="#c" n="251"/> eingeführt ist,</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Handlung kan</rdg>
</app> dazu <app>
<lem>genutzt werden</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">dienen</rdg>
</app>, die Aufmerksamkeit der Menschen auf ihren <index indexName="subjects-index">
<term>Gemüthszustand</term>
</index>Gemüthszustand zu befördern; ihnen eine Veranlassung zu geben, daß
sie manche Anliegen ihres <index indexName="subjects-index">
<term>Herz</term>
</index>Herzens ihrem Lehrer freier entdecken, und von diesem einen nähern,
ihren Umständen angemessenen, Unterricht bekommen können; ihnen die
Anwendung der göttlichen Zusagen auf sich selbst zu erleichtern etc.</p>
</div>
<div n="170" type="section" id="gr_section_170">
<p><pb edRef="#a" n="127"/>
<pb edRef="#d" n="254"/> 170. Die <index indexName="subjects-index">
<term>Taufe</term>
</index>Taufe und das <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Abendmahl</term>
</index>Abendmahl</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Abendmal</rdg>
</app> belegen die Theologen mit dem gemeinschaftlichen Namen der <index indexName="subjects-index">
<term>Sakramente</term>
</index><hi>Sakramente</hi>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="pt"><ref type="note" target="#gr_d_170_note1">*)</ref></rdg>
</app>, weil diese <app>
<lem>äussere</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">äusere</rdg>
</app> religiöse Handlungen <app>
<lem>dieß</lem>
<rdg wit="#d" type="v">dies</rdg>
</app> mit einander gemein haben, daß sie nicht nur feierliche <index indexName="subjects-index">
<term>Bekenntnisse</term>
</index>Bekenntnisse der christlichen Religion, und sinnliche <app>
<lem>Vorstellungs-</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Vorstellungs</rdg>
</app> und Erinnerungsmittel der wichtigsten Wahrheiten derselben sind,
sondern auch von Gott mit der angehängten <index indexName="subjects-index">
<term>Verheisung</term>
</index>Verheisung verordnet sind, daß denenjenigen, welche der Einsetzung
gemäs diese Handlungen begehen, gewisse unsichtbare geistliche Güter <app>
<lem><app>
<lem>(§.</lem>
<rdg wit="#d" type="v">(§</rdg>
</app>
<ref target="#gr_section_151">151.</ref> b. c. und §. <ref target="#gr_section_167">167.</ref> d. e.)</lem>
<rdg wit="#a #b" type="om"/>
</app> mitgetheilt werden. – Beide, (und mehrere hat <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index>Christus, dessen Religion nicht in <app>
<lem>äussern</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">äusern</rdg>
</app> Gebräuchen bestehen sollte, nicht befohlen,) empfehlen sich durch die
<pb edRef="#b" n="195"/> Leichtigkeit, mit der sie allenthalben
vorgenommen werden <pb edRef="#d" n="255"/> können, durch ihre <index indexName="subjects-index">
<term>Simplicität</term>
</index>Simplicität, und durch ihre Bedeutsamkeit und Schicklichkeit zu
ihrem Zwecke, nicht nur in Hinsicht auf die zur Zeit der Anordnung lebende
Menschen, <pb edRef="#c" n="252"/> sondern auch in Ansehung der Christen
aller folgenden Zeiten. Aus ihnen leuchtet die unermeßliche Güte und
Weisheit ihres Stifters eben so <app>
<lem>sehr</lem>
<rdg wit="#d" type="om"/>
</app> hervor, als aus allen <index indexName="subjects-index">
<term>Lehrsätze</term>
</index>Lehrsätzen seiner Religion, die niemand, der nicht ganz verwildert
ist, richtig kennen <app>
<lem>kann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
</app>, ohne sie zu lieben, von ihrer Vortreflichkeit gerührt zu seyn, ihre
Göttlichkeit einzugestehen, sie für die <app>
<lem>größte</lem>
<rdg wit="#a #b" type="v">gröste</rdg>
</app> Wohlthat, die ihm Gott erwiesen hat, anzuerkennen, und täglich Gott
für das <index indexName="subjects-index">
<term>Glück</term>
</index>Glück, ein <index indexName="subjects-index">
<term>Christ</term>
</index>Christ zu seyn, zu <app>
<lem>danken</lem>
<rdg wit="#a" type="v">dancken</rdg>
</app>. Möchten doch alle, <pb edRef="#a" n="128"/> welche <app>
<lem>den edlen <index indexName="subjects-index">
<term>Beruf</term>
</index>Beruf haben,</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> das <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Volk</term>
</index>Volk</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Volck</rdg>
</app> in dieser göttlichen Religion <app>
<lem>zu</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> unterrichten <app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt">sollen</rdg>
</app>, sie in ihrer <app>
<lem>wahren,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">wahren</rdg>
</app> simpeln, ehrwürdigen, einnehmenden Gestalt darstellen, und nicht
durch unweises Aufdringen entbehrlicher <index indexName="subjects-index">
<term>Spekulationen</term>
</index>Spekulationen die Herzen vieler, zum Theil gutmeinender, Menschen
von ihr entfernen.</p>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#d" type="ptl"><note id="gr_d_170_note1" place="bottom">*)
Dieser Begrif, den man in den Schulen der Theologen von dem was
Taufe und Abendmahl mit einander gemein haben, abstrahiret hat,
könnte in der populären Dogmatik ganz entbehret werden. Da aber
schon die <index indexName="subjects-index">
<term>Katechismen</term>
</index>Katechismen das Wort und die Sache haben, so muß wohl der
<index indexName="subjects-index">
<term>Religionslehrer</term>
</index>Religionslehrer einigen Unterricht darüber ertheilen. Nur
verspare er denselben, bis er von der Taufe und dem Abendmahle
einzeln gehandelt hat. Denn von dem Begrif Sakrament ausgehen, und
dann ihn auf Taufe und Abendmahl anwenden, ist gegen die Regeln
einer guten Methode und bedenklich.</note></rdg>
</app>
<p><hi rend="center-aligned"><hi>Ende</hi>.</hi></p>
</div>
</div>
</div>