<div type="section-group" id="less_1_SonTr">
  <app>
    <lem>
      <div type="section" id="less_section_1">
        <head type="main"><pb edRef="#a" n="1" type="sp" id="less_1"/>
          <pb edRef="#b" n="1" type="sp"/>
          <pb edRef="#c" n="1" type="sp"/>
          <ptr target="#sontr1_erl_3" type="editorial-commentary"/><choice>
            <orig>Evangelium am 1 <app>
                <lem>Sontage</lem>
                <rdg type="v" wit="#c">Sonntage</rdg>
              </app> nach Trinitatis.</orig>
            <supplied reason="toc-title">1. Sonntag nach Trinitatis (Lk
                                        16,19–31)</supplied>
            <supplied reason="column-title">1. Sonntag nach Trinitatis (Lk
                                        16,19–31)</supplied>
          </choice></head>
        <head type="sub"><bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Lk:16:19" to="Lk:16:31"><hi>Lucä</hi> 16,
                                            19−<hi>Ende</hi>.</citedRange></bibl></head>
        <p><app>
            <lem><hi><hi rend="spaced-out">Schon</hi></hi></lem>
            <rdg type="v" wit="#c"><hi>Schon</hi></rdg>
          </app> der Umgang mit Kindern lehret es, <ptr target="#sontr1_erl_1" type="editorial-commentary"/>daß <index indexName="subjects-index">
            <term>Exempel</term>
          </index><hi>Exempel</hi> beides auf
                                unsern Verstand und Herz viel kräftiger wirken, als trockene Lehren.
                                Sie machen uns die <app>
            <lem>unsichtbare</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">unsichtbahre</rdg>
          </app> Wahrheit <app>
            <lem>sichtbar</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">sichtbahr</rdg>
          </app>: zeigen sie uns im Leben, bringen sie uns vor die Sinne. Und
                                eben darum belehren sie unsern Verstand besser, und rüren unser Herz
                                weit kräftiger. So wie ein Blick auf ein wohlgetroffenes <index indexName="subjects-index">
            <term>Gemälde</term>
          </index>Gemälde,
                                oder die Person selbst, mehr ausrichtet, als die ausfürlichste, noch
                                so lebhafte Beschreibung ihrer Gestalt!</p>
        <p><pb edRef="#a" n="2" id="less_2"/>
          <pb edRef="#b" n="2"/>
          <hi><hi rend="spaced-out">Dies</hi></hi> nun ist die Ursache, warum
                                sich unser Heiland bei seinem Unterricht so ofte der
                                    <hi>Gleichniß-Reden</hi> (Parabeln) bedienet. Exempel, die er
                                aus <app>
            <lem>dem</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">dem,</rdg>
          </app> was täglich im gemeinen Leben ge<pb edRef="#c" n="2"/>schieht, entlehnete, so anordnete, und einkleidete, daß sie eine <app>
            <lem>wichtige Wahrheit</lem>
            <rdg type="pp" wit="#c"><hi>wichtige Wahrheit</hi></rdg>
          </app> in das volle <index indexName="subjects-index">
            <term>Licht</term>
          </index>Licht stellen; und nicht bloß den Verstand
                                unterrichten, sondern auch die <hi>Empfindungen</hi> in Wirkung
                                sezen. Diese Wahrheit nennt man die <hi>Moral</hi> der Parabel; sie
                                mag übrigens eine historische, oder dogmatische, oder eigentlich
                                moralische seyn. Und nur diese macht den Inhalt der Parabel aus.</p>
        <p><hi><hi rend="spaced-out">Die</hi></hi> Gleichniß-Rede von dem
                                    <hi>reichen <index indexName="subjects-index">
              <term>Schwelger</term>
            </index>Schwelger und armen</hi>
          <index indexName="persons-index">
            <term>Lazarus, der arme</term>
            <!-- RDF-Objekt ohne Link! -->
          </index><persName ref="textgrid:3rnzp">
            <hi>Lazarus</hi></persName> soll, nach <index indexName="persons-index">
            <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
            <term>Jesus Christus</term>
          </index><persName ref="textgrid:255cd">
            <hi>Jesu</hi></persName> Absicht uns die Wahrheit lehren:
                                    <hi>Was der Mensch hier thut, das ist der Grund von dem, was er
                                    dort ewig seyn wird.</hi> Die beiden Exempel, die er uns da
                                aufstellet, zeigen das jedem der sie genauer betrachtet.</p>
        <p><hi><hi rend="spaced-out">Es</hi></hi> war <hi>ein reicher Mann; der
                                    kleidete sich in Purpur und köstliche Leinwand, und lebete alle
                                    Tage herrlich und in Freuden</hi> (oder genauer, lebte immer in
                                prächtigen <index indexName="subjects-index">
            <term>Schmausereien</term>
          </index>Schmausereien) <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:16:19"><app>
                <lem><hi>vers</hi></lem>
                <rdg type="v" wit="#c"><hi>Vers</hi></rdg>
              </app> 19.</citedRange></bibl> – Immerhin hätte er sich in
                                Purpur und köstliche Leinwand kleiden, und prächtige Gastmahle, auch
                                täglich, anstellen <app>
            <lem>mögen.</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">mögen!</rdg>
          </app> Aber ohne alle heilsame Berufs-Geschäfte, ohne <index indexName="subjects-index">
            <term>liebesvoll</term>
          </index>liebesvolle Aussicht auf seine <index indexName="subjects-index">
            <term>Nebenmensch</term>
          </index>Nebenmenschen, sahe er nur auf sich, oder vielmehr, auf
                                seinen <index indexName="subjects-index">
            <term>Bauch</term>
          </index>Bauch: machte Pracht und Schmausen, und Wohlleben zu seinem <app>
            <lem>Geschäfte!</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">Geschäfte.</rdg>
          </app> Und gleich <pb edRef="#b" n="3"/> als <pb edRef="#a" n="3"/>
                                wäre er nichts, denn Bauch und Körper; nur gebohren, zu essen, zu
                                trinken, sich zu kleiden, Gastmahle anzustellen und zu besuchen;
                                lebte er in einem beständigen Wirbel von Lustbarkeiten, in ei<pb edRef="#c" n="3"/>nem unaufhörlichen Rausch der Wollüste. <hi>Er
                                    lebte unaufhörlich in prächtigen Schmausereien.</hi> – Sehet da
                                was die <index indexName="subjects-index">
            <term>Reichtum</term>
          </index><app>
            <lem>Reichtümer</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">Reichthümer</rdg>
          </app> und <index indexName="subjects-index">
            <term>irdische Güter</term>
          </index><app>
            <lem>irdischen</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">irrdischen</rdg>
          </app> Güter aus dem Menschen machen können! Was sind viele der
                                Reichen und Vornehmen? Was ist ein grosser Theil der <app>
            <lem>grossen</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">grossen,</rdg>
          </app> glänzenden Welt, die wir mit solchem niedrigen Neide und
                                Erstaunen angaffen? Menschen sind es, die so leben als wären sie
                                ganz Körper! Wollüstige Schwelger, und schimpfliche <app>
            <lem>Sclaven</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">Sklaven</rdg>
          </app> des Bauches!</p>
        <p><hi><hi rend="spaced-out">Es</hi> war aber</hi>, färt <index indexName="persons-index">
            <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
            <term>Jesus Christus</term>
          </index><persName ref="textgrid:255cd"><hi>Jesus</hi></persName>
          <app>
            <lem>fort <choice>
                <abbr>v.</abbr>
                <expan>Vers</expan>
              </choice></lem>
            <rdg type="pp" wit="#c">fort, <choice>
                <abbr>V.</abbr>
                <expan>Vers</expan>
              </choice></rdg>
          </app>
          <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:16:20 Lk:16:21">20. 21.</citedRange></bibl>
          <hi>ein Armer, mit Nahmen</hi>
          <index indexName="persons-index">
            <term>Lazarus, der arme</term>
          </index><persName ref="textgrid:3rnzp"><hi>Lazarus</hi></persName>; (<choice>
            <abbr>d. h.</abbr>
            <expan>das heißt</expan>
          </choice>
          <app>
            <lem>hülfloser</lem>
            <rdg type="pp" wit="#c">ein Hülfloser</rdg>
          </app>) <hi>der lag vor seiner Thür voller</hi>
          <app>
            <lem><hi>Schweren</hi></lem>
            <rdg type="v" wit="#c"><hi>Schwären</hi></rdg>
          </app><hi>, und</hi>
          <app>
            <lem><hi>begehrete</hi></lem>
            <rdg type="v" wit="#c"><hi>begehrte</hi></rdg>
          </app>
          <hi>sich zu sättigen von den Brosamen, die von des</hi>
          <app>
            <lem><hi>reichen</hi></lem>
            <rdg type="v" wit="#b #c"><hi>Reichen</hi></rdg>
          </app>
          <hi>Tische fielen; doch kamen die <index indexName="subjects-index">
              <term>Hund</term>
            </index>Hunde und</hi>
          <choice>
            <abbr>etc.</abbr>
            <expan>et cetera</expan>
          </choice>
          <app>
            <lem>(genauer, aber</lem>
            <rdg type="pp" wit="#c">(genauer; „aber</rdg>
          </app> nur die Hunde leckten seine <app>
            <lem>Geschwüre).</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">Geschwüre.“)</rdg>
          </app></p>
        <p><hi><hi rend="spaced-out">Gott</hi>!</hi> welcher die Menschheit <app>
            <lem>schändende,</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">schändende;</rdg>
          </app> äusserst schändende Anblick! Der Schwelger, in Purpur
                                gekleidet, verprasset an seiner Tafel vielleicht einige hundert
                                Thaler; wärender Zeit einer seiner Mitbrüder, krank, halb nackend,
                                voller Geschwüre, ausgehungert, da liegt; und alle seine Wünsche nur
                                auf einige Bissen, seinen Hunger zu stillen, einschränkt! Aber keine
                                Unterstüzung, keinen liebreichen Zuspruch, keinen mitleidigen
                                Seufzer, keine menschliche Thräne, findet er bei dieser <pb edRef="#a" n="4"/>
          <pb edRef="#b" n="4"/> ganzen Gesellschaft! Auch aller Schein des
                                Mitleidens wäre aus diesem Pallast verbannt, wenn nicht noch einiger
                                Rest davon <app>
            <lem>bei</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">bey</rdg>
          </app> den Hunden übrig geblieben. Die <hi>Menschen</hi>, sizen da
                                und <pb edRef="#c" n="4"/> schwelgen ganz ungerürt fort. Nur die
                                    <hi>Hunde</hi> kommen, <app>
            <lem>und</lem>
            <rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
                <sic>uud</sic>
                <corr type="editorial">und</corr>
              </choice></rdg>
          </app> lecken dem Elenden mitleidig seine Schwären.</p>
        <p><hi><hi rend="spaced-out">Wie</hi>?</hi>
          <app>
            <lem>ist</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">Ist</rdg>
          </app> es möglich, daß irgend ein Mensch; daß besonders in Purpur
                                gekleidete, in Pallästen, unter lauter süssen Reden, zärtlicher
                                Nahrung, und verfeinernden Anblicken der schönsten Kunstwerke
                                aufgewachsene Menschen, in solche, mehr als <index indexName="subjects-index">
            <term>viehische Hartherzigkeit</term>
          </index>viehische Hartherzigkeit
                                und Füllosigkeit herabsinken können? – Ach! nur gar zu viel
                                Originale finden wir zu diesem Gemälde, in der reichen und vornehmen
                                Welt! Rechnet auch die Ungeheure ab, welche die Niedrigen und Armen
                                als Geschöpfe einer ganz andern Art betrachten, von ihnen mit den
                                verächtlichsten Nahmen sprechen, und es ihrem hohen Stande für
                                schimpflich halten, sich um sie zu bekümmern. Auch diese Ungeheure
                                abgerechnet, leitet <index indexName="subjects-index">
            <term>Reichtum und Ansehen</term>
          </index>Reichthum, Ansehen und Ueberfluß nur gar zu
                                leicht zu solcher Hartherzigkeit. Diese in allem Ueberfluß
                                aufgewachsene haben von dem Elende der Menschen gar keine eigene
                                Erfahrung. Ihre Schmeichler und Mitschwelger verbergen auch wohl
                                sorgfältig solche traurige Anblicke vor <app>
            <lem>ihnen</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">ihnen,</rdg>
          </app> um die <index indexName="subjects-index">
            <term>Lustigkeit</term>
          </index>Lustigkeit nicht zu stören. Oder, der Elende <app>
            <lem>komt</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">kommt</rdg>
          </app> ihnen gerade zur <index indexName="subjects-index">
            <term>Unzeit</term>
          </index>Unzeit. Eben jezo wollen sie sich vergnügen,
                                zum Gastmahl gehen, eine Lustreise <app>
            <lem>anstellen. Und</lem>
            <rdg type="pp" wit="#c">anstellen: und</rdg>
          </app> darum wenden sie <app>
            <lem>denn, geflissentlich</lem>
            <rdg type="pp" wit="#c">geflissentlich,</rdg>
          </app> Herz und Auge davon ab, um ihre Ergözung nicht zu stören. Die
                                beständige <app>
            <lem>Lustigkeit</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">Lustigkeit,</rdg>
          </app>
          <pb edRef="#a" n="5"/>
          <pb edRef="#b" n="5"/> worin sie <app>
            <lem>leben</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">leben,</rdg>
          </app> sezet ihre Seele, wie der häufige <index indexName="subjects-index">
            <term>Genuss</term>
          </index>Genuß <index indexName="subjects-index">
            <term>Getränke</term>
          </index>berauschender Getränke, in eine Art von Taumel und
                                Schwindel; giebt ihr eine solche <pb edRef="#c" n="5"/> Richtung zum <index indexName="subjects-index">
            <term>Leichtsinn</term>
          </index><app>
            <lem>Leichtsin</lem>
            <rdg type="v" wit="#b #c">Leichtsinn</rdg>
          </app>, Unbedachtsamkeit und Gedankenlosigkeit, daß die Seele erst
                                viele harte <index indexName="subjects-index">
            <term>Schläge, harte</term>
          </index>Schläge fülen muß, ehe sie zum Denken aufwacht. Auch
                                bringen solche <app>
            <lem>traurige</lem>
            <rdg type="v" wit="#b">traurigen</rdg>
          </app> Anblicke eines Hungrigen, <app>
            <lem>Kranken</lem>
            <rdg type="pp" wit="#c">oder Kranken,</rdg>
          </app> ihnen die Flüchtigkeit ihrer Güter, nebst dem vielfachen <app>
            <lem>Elende</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">Elende,</rdg>
          </app> dem auch sie ausgesezt sind, so lebhaft ins Andenken, daß
                                ihre <index indexName="subjects-index">
            <term>weichliche Seele</term>
          </index>weichliche, entnervete Seele es nicht ausstehen kan. Und so
                                geschiehet es denn nur gar zu leicht und oft, daß unter den Reichen
                                und Vornehmen solche <index indexName="subjects-index">
            <term>Schandfleck der Menschheit</term>
          </index>Schandflecke der Menschheit, so viel <app>
            <lem>hartherzige</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">Hartherzige</rdg>
          </app> und Füllose sich finden, welche zwar bei erdichtetem und in
                                    <index indexName="subjects-index">
            <term>Schauspiel</term>
          </index>Schauspielen vorgestelltem Elende, Thränen vergiessen; aber
                                im wirklichen Leben, den äussersten <index indexName="subjects-index">
            <term>Jammer</term>
          </index>Jammer, einen <index indexName="persons-index">
            <term>Lazarus, der arme</term>
          </index><persName ref="textgrid:3rnzp"><hi>Lazarus</hi></persName>,
                                hungrig und <hi>voller Schmerzen</hi>, mit ganz trockenem Auge, und
                                versteinertem Herzen ansehen können.</p>
        <p><hi><hi rend="spaced-out">Aber</hi></hi> welche Veränderung! <seg type="margin"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:16:22"><choice>
                  <abbr>V.</abbr>
                  <expan>Vers</expan>
                </choice>
                <app>
                  <lem>22.</lem>
                  <rdg type="v" wit="#b #c">22</rdg>
                </app></citedRange></bibl></seg>
          <hi>Es begab sich aber,</hi> dies war der Ausgang des Schauspiels,
                                    <hi>daß der Arme starb. Da ward er getragen von den <index indexName="subjects-index">
              <term>Engel</term>
            </index>Engeln in</hi>
          <index indexName="persons-index">
            <term>Abraham</term>
          </index><persName ref="textgrid:2z6sz"><hi>Abrahams</hi></persName>
          <hi>Schooß.</hi> Die Redensart ist von der Gewohnheit der <index indexName="subjects-index">
            <term>Morgenländer</term>
          </index>Morgenländer hergenommen, welche <app>
            <lem>bei</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">bey</rdg>
          </app> ihren Mahlzeiten nicht, wie wir, <app>
            <lem>zu Tische sizen</lem>
            <rdg type="pp" wit="#c"><hi>zu Tische sizen</hi></rdg>
          </app>, sondern <app>
            <lem>bei Tische liegen</lem>
            <rdg type="pp" wit="#c"><hi>bei Tische liegen</hi></rdg>
          </app>. Der Sinn dieses Bildes ist also der: „<index indexName="persons-index">
            <term>Lazarus, der arme</term>
          </index><persName ref="textgrid:3rnzp">Lazarus</persName> ward,
                                sogleich im <index indexName="subjects-index">
            <term>Todes, Augenblick des</term>
          </index>Augenblick seines Todes, unter die seeligen Menschen und
                                Engel mit Ruhm und Freude aufgenommen.<supplied></supplied><hi>Der Reiche aber starb auch.</hi> So konte ihn denn <pb n="6" edRef="#a"/>
          <pb n="6" edRef="#b"/> sein <index indexName="subjects-index">
            <term>Reichtum</term>
          </index>Reichthum und vornehmer Stand vor dem
                                    <index indexName="subjects-index">
            <term>Tod</term>
          </index>Tode nicht <app>
            <lem><app>
                <lem>schüzen</lem>
                <rdg type="v" wit="#b">schützen</rdg>
              </app>.</lem>
            <rdg type="pp" wit="#c">schüzen! –</rdg>
          </app>
          <hi>Und ward begraben.</hi> Dieser <index indexName="subjects-index">
            <term>Leichenpomp</term>
          </index>Leichen-Pomp war nun auch der
                                <index indexName="subjects-index">
            <term>Schluß</term>
          </index>Schluß <pb n="6" edRef="#c"/> seiner <index indexName="subjects-index">
            <term>Theaterpracht</term>
          </index>Theater-Pracht. Nunmehro fieng
                                ein ganz anderer Auftritt an! <seg type="margin"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:16:23 Lk:16:24"><choice>
                  <abbr>V.</abbr>
                  <expan>Vers</expan>
                </choice>
                <app>
                  <lem>23. 24.</lem>
                  <rdg type="pp" wit="#b #c">23<supplied>.</supplied>
                                                  24</rdg>
                </app></citedRange></bibl></seg>
          <hi>Als er nun in der <index indexName="subjects-index">
              <term>Hölle</term>
            </index>Hölle und in der Quaal war, hub er seine Augen auf, und
                                    sahe</hi>
          <index indexName="persons-index">
            <term>Abraham</term>
          </index><persName ref="textgrid:2z6sz"><hi>Abraham</hi></persName>
          <hi>von fernen, und</hi>
          <index indexName="persons-index">
            <term>Lazarus, der arme</term>
          </index><persName ref="textgrid:3rnzp"><hi>Lazarum</hi></persName>
          <hi>in seinem Schooß, rief und sprach, Vater</hi>
          <index indexName="persons-index">
            <term>Abraham</term>
          </index><persName ref="textgrid:2z6sz"><app>
              <lem><hi>Abraham,</hi></lem>
              <rdg type="v" wit="#b #c"><hi>Abraham</hi></rdg>
            </app></persName>
          <hi>erbarme dich mein, und sende</hi>
          <index indexName="persons-index">
            <term>Lazarus, der arme</term>
          </index><persName ref="textgrid:3rnzp"><hi>Lazarum</hi></persName><hi>, daß er das äusserste seines
                                    Fingers ins Wasser tauche, und küle meine Zunge; denn ich leide
                                    Pein in dieser Flamme.</hi></p>
        <p><seg type="margin"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:16:25"><choice>
                  <abbr>V.</abbr>
                  <expan>Vers</expan>
                </choice>
                <app>
                  <lem>25.</lem>
                  <rdg type="v" wit="#b #c">25</rdg>
                </app></citedRange></bibl></seg>
          <index indexName="persons-index">
            <term>Abraham</term>
          </index><persName ref="textgrid:2z6sz"><hi><hi rend="spaced-out">Abraham</hi></hi></persName>
          <hi>aber sprach: Gedenke, Sohn, daß du dein gutes empfangen hast in
                                    deinem Leben, und</hi>
          <index indexName="persons-index">
            <term>Lazarus, der arme</term>
          </index><persName ref="textgrid:3rnzp"><hi>Lazarus</hi></persName>
          <hi>dagegen hat böses empfangen; nun aber wird er</hi>
          <app>
            <lem><hi>getröstet,</hi></lem>
            <rdg type="v" wit="#c"><hi>getröstet</hi></rdg>
          </app>
          <hi>und du wirst gepeiniget.</hi> Mit andern Worten: „du hast das
                                Maaß von Freuden <index indexName="subjects-index">
            <term>genießen</term>
          </index>genossen, womit dich Gottes Güte bessern und beglücken <app>
            <lem>wollte</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">wolte</rdg>
          </app>. <index indexName="persons-index">
            <term>Lazarus, der arme</term>
          </index><persName ref="textgrid:3rnzp"><hi>Lazarus</hi></persName>
                                hingegen hat das Maaß der Leiden geduldet, die ihn vorbereiten
                                solten. Mit eurem Tode ist nun die <hi>Vorbereitung</hi>
          <app>
            <lem>geendigt</lem>
            <rdg type="v" wit="#b #c">geendiget</rdg>
          </app>. <hi>Hier</hi>, in dieser Welt, ist nichts als <app>
            <lem><hi>Vergeltung</hi>.<supplied></supplied></lem>
            <rdg type="v" wit="#c"><hi>Vergeltung</hi>.“</rdg>
          </app></p>
        <p><hi><hi rend="spaced-out">Und</hi></hi> ganz unveränderliche,
                                ewig-unwiederrufliche Vergeltung! Dies ist der Sinn der im <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:16:26">26 <app>
                <lem><choice>
                    <abbr>v.</abbr>
                    <expan>Vers</expan>
                  </choice></lem>
                <rdg type="v" wit="#c">V.</rdg>
              </app></citedRange></bibl> folgenden Worte; woferne sie
                                nicht ganz <app>
            <lem>sinnlooß</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">sinnloos</rdg>
          </app>
          <app>
            <lem>seyn</lem>
            <rdg type="v" wit="#b">sein</rdg>
          </app> sollen. <hi>Und über das alles ist zwischen uns und euch eine
                                    grosse Kluft befestiget;</hi> (genauer, „liegt ein grosser
                                Abgrund zwischen uns“) <hi>daß die da wolten von hinnen</hi>
          <app>
            <lem><hi>fahren,</hi></lem>
            <rdg wit="#c" type="v"><hi>fahren</hi></rdg>
          </app>
          <hi>zu euch, können nicht, und auch nicht von dannen zu uns herüber
                                    fahren.</hi></p>
        <p><pb n="7" edRef="#a"/>
          <pb n="7" edRef="#b"/>
          <pb n="7" edRef="#c"/>
          <seg type="margin"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:16:27 Lk:16:28"><choice>
                  <abbr>V.</abbr>
                  <expan>Vers</expan>
                </choice>
                <app>
                  <lem>27. 28.</lem>
                  <rdg type="pp" wit="#b #c">27<supplied>.</supplied>
                                                  28</rdg>
                </app></citedRange></bibl></seg>
          <app>
            <lem><hi><hi rend="spaced-out">Da</hi></hi></lem>
            <rdg type="v" wit="#c"><hi>Da</hi></rdg>
          </app>
          <hi>sprach er; so bitte ich dich, Vater, daß du ihn sendest in
                                    meines Vaters Haus; Denn ich habe noch fünf Brüder, daß er ihnen
                                    bezeuge,</hi> (genauer, <hi>sie</hi>
          <app>
            <lem><hi>beschwöre</hi>),</lem>
            <rdg type="v" wit="#b"><hi>beschwöre</hi>)</rdg>
            <rdg type="pp" wit="#c"><hi>beschwöre</hi>
              <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Tim:4:1">2
                                                  <hi>Timoth.</hi> 4, 1.</citedRange></bibl>)</rdg>
          </app>
          <hi>auf daß sie nicht auch kommen an diesen Ort der Quaal;</hi>
          <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Tim:4:1"><app>
                <lem>2 Timoth. 4, <app>
                    <lem>1.;</lem>
                    <rdg type="v" wit="#b">1.:</rdg>
                  </app></lem>
                <rdg type="om" wit="#c"/>
              </app></citedRange></bibl> „sie von der Gewisheit eines
                                    <index indexName="subjects-index">
            <term>Leben nach dem Tode</term>
          </index>Lebens und Gerichts nach dem Tode versichre, und zur
                                Besserung kräftig anmahne.“ Wie es scheint so gieng dieser Schwelger
                                in seinem <index indexName="subjects-index">
            <term>Unglaube</term>
          </index>Unglauben und <index indexName="subjects-index">
            <term>Religionsverachtung</term>
          </index>Religions-Verachtung so weit, daß er gar alles Leben nach
                                dem Tode leugnete, und behauptete, beim Tode <index indexName="subjects-index">
            <term>sterben</term>
          </index>sterbe der ganze Mensch, gleich dem <index indexName="subjects-index">
            <term>Vieh</term>
          </index>Vieh, auf immer. Und
                                diese solchen <index indexName="subjects-index">
            <term>Sklave des Bauchs</term>
          </index><app>
            <lem>Sclaven</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">Sklaven</rdg>
          </app> des Bauchs würdige Grundsäze flössete er auch seinen Freunden
                                und Gesellschaftern sorgfältig ein. Das Andenken dieser Thorheit und <app>
            <lem>Gottlosigkeit peinigte</lem>
            <rdg type="pp" wit="#c">Gottloosigkeit <hi>peinigte</hi></rdg>
          </app> ihn jezt; <app>
            <lem/>
            <rdg type="pt" wit="#c">es</rdg>
          </app> war ihm ein Stück der <app>
            <lem>Hölle</lem>
            <rdg type="v" wit="#c"><hi>Hölle</hi></rdg>
          </app>.</p>
        <p><seg type="margin"><bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Lk:16:29" to="Lk:16:31"><choice>
                  <abbr>V.</abbr>
                  <expan>Vers</expan>
                </choice>
                <app>
                  <lem>29−31.</lem>
                  <rdg type="v" wit="#b #c">29−31</rdg>
                </app></citedRange></bibl></seg>
          <index indexName="persons-index">
            <term>Abraham</term>
          </index><persName ref="textgrid:2z6sz"><hi><hi rend="spaced-out">Abraham</hi></hi></persName>
          <hi>sprach zu</hi>
          <app>
            <lem><hi>ihm:</hi></lem>
            <rdg type="v" wit="#c"><hi>ihm</hi>,</rdg>
          </app>
          <app>
            <lem><choice>
                <sic><hi>siehaben</hi></sic>
                <corr type="editorial"><hi>sie haben</hi></corr>
              </choice></lem>
            <rdg type="typo-correction" wit="#b #c"><hi>sie haben</hi></rdg>
          </app>
          <index indexName="persons-index">
            <term>Mose</term>
          </index><persName ref="textgrid:2z6t7"><hi>Mosen</hi></persName>
          <hi>und die Propheten</hi> (die göttlichen Schriften des <index indexName="subjects-index">
            <term>Altes Testament</term>
          </index>Alten Testaments); <hi>laß sie dieselben hören. Er aber</hi>
          <app>
            <lem><hi>sprach: Nein</hi></lem>
            <rdg type="pp" wit="#c"><hi>sprach, nein</hi></rdg>
          </app><hi>, Vater</hi>
          <index indexName="persons-index">
            <term>Abraham</term>
          </index><persName ref="textgrid:2z6sz"><hi>Abraham</hi></persName><hi>, sondern wenn einer von den
                                        <index indexName="subjects-index">
              <term>Tote</term>
            </index>Todten zu ihnen gienge, so würden sie</hi>
          <app>
            <lem><hi>Buße</hi></lem>
            <rdg type="v" wit="#c"><hi>Busse</hi></rdg>
          </app>
          <hi>thun. Er sprach zu</hi>
          <app>
            <lem><hi>ihm: Hören</hi></lem>
            <rdg type="pp" wit="#c"><hi>ihm, hören</hi></rdg>
          </app>
          <hi>sie</hi>
          <index indexName="persons-index">
            <term>Mose</term>
          </index><persName ref="textgrid:2z6t7"><hi>Mosen</hi></persName>
          <hi>und die Propheten nicht, so werden sie auch nicht <index indexName="subjects-index">
              <term>glauben</term>
            </index>glauben, wenn jemand von den Todten auferstünde.</hi> –
                                Denn, bei diesen fünf Brüdern des Schwelgers, wie bei ihm selbst,
                                waren die <hi>sündlichen Lüste</hi>, die Ursache des Unglaubens. Sie
                                waren <index indexName="subjects-index">
            <term>Religion, Feind der</term>
          </index>Feinde der Religion, nicht, weil sie nicht glauben
                                    <hi>konten</hi>, sondern weil sie nicht glauben <hi>wolten</hi>.
                                Die <index indexName="subjects-index">
            <term>Religion</term>
          </index>Religion war gegen sie; darum waren auch sie gegen die
                                Religion. <pb n="8" edRef="#a"/>
          <pb n="8" edRef="#b"/>
          <pb n="8" edRef="#c"/> Die Erscheinung eines ihnen bekandten Todten
                                würde also nichts weiter, als ein <app>
            <lem>fruchtloses</lem>
            <rdg type="typo-correction" wit="#c"><choice>
                <sic>fruchloses</sic>
                <corr type="editorial">fruchtloses</corr>
              </choice></rdg>
          </app> Erstaunen gewirkt haben. Und wenn der erste <index indexName="subjects-index">
            <term>Schrecken, der</term>
          </index>Schrecken <app>
            <lem>vorbei gewesen</lem>
            <rdg type="pp" wit="#c">vergangen</rdg>
          </app>, so <app>
            <lem>hatten sie</lem>
            <rdg type="pp" wit="#c">waren</rdg>
          </app> lustige Gesellschafter um <app>
            <lem>sich</lem>
            <rdg type="pp" wit="#c">sie herum</rdg>
          </app>, die das alles für Schwärmerei, <app>
            <lem>Schwermuth</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">Schwermuth,</rdg>
          </app> und <index indexName="subjects-index">
            <term>Aberglaube</term>
          </index>Aberglauben erkläret hätten.</p>
        <p><hi><hi rend="spaced-out">Denn</hi></hi>, <app>
            <lem>meine Leser,</lem>
            <rdg type="pp" wit="#c"><hi>meine Leser!</hi></rdg>
          </app> eben der Stolz, Ungerechtigkeit, Unkeuschheit, und andere
                                sündliche Neigungen, die uns <app>
            <lem>verleiten</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">verleiten,</rdg>
          </app> die Rede <hi>Gottes</hi> in der <index indexName="subjects-index">
            <term>Bibel</term>
          </index>Bibel zu verschmähen, eben diese werden uns auch gar bald
                                die Rede eines Gesandten aus jener Welt gleichgültig und verächtlich
                                machen. <seg type="margin"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:11 Joh:12">Joh. 11. <app>
                  <lem>12.</lem>
                  <rdg wit="#b #c" type="v">12</rdg>
                </app>
              </citedRange></bibl></seg> Die <ptr target="#sontr1_erl_2" type="editorial-commentary"/><index indexName="subjects-index">
            <term>Pharisäer</term>
          </index><hi>Pharisäer</hi> sahen das wirklich, was hier der Reiche
                                für seine Verwandte erbat. Sie sahen den aus dem <index indexName="subjects-index">
            <term>Todes, Reich des</term>
          </index>Reiche des Todes zurückgekommenen, auferweckten <index indexName="persons-index">
            <term>Lazarus, der arme</term>
          </index><persName ref="textgrid:3rnzp"><app>
              <lem>Lazarum</lem>
              <rdg type="v" wit="#c"><hi>Lazarum</hi></rdg>
            </app></persName>. Und dennoch glaubten sie nicht. Sie <app>
            <lem>wusten</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">wusten,</rdg>
          </app> daß <index indexName="persons-index">
            <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
            <term>Jesus Christus</term>
          </index><persName ref="textgrid:255cd"><hi>Jesus</hi></persName>
                                auferstanden. Dennoch blieben sie so <index indexName="subjects-index">
            <term>ungläubig</term>
          </index>ungläubig als <app>
            <lem>vorher.</lem>
            <rdg type="pp" wit="#c">vorher. –</rdg>
          </app> Auch in unsern Zeiten hat man Beispiele, daß die ruchlosesten
                                Menschen, durch die Einbildung des hereinbrechenden jüngsten Tages
                                in Schrecken gejagt, Schaarenweise in die <index indexName="subjects-index">
            <term>Kirche</term>
          </index><app>
            <lem>Kirche gedrungen</lem>
            <rdg type="pp" wit="#c">Kirchen drungen</rdg>
          </app>, und mit dem grösten Eifer die Religion <index indexName="subjects-index">
            <term>bekennen</term>
          </index><app>
            <lem>bekandt</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">bekandten,</rdg>
          </app> die sie vorhin verspotteten. Kaum aber war der <index indexName="subjects-index">
            <term>kritischer Tag</term>
          </index><app>
            <lem>critische</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">kritische</rdg>
          </app> Tag <app>
            <lem>vorüber:</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">vorüber,</rdg>
          </app> so gieng einer nach dem andern, erst zur Gleichgültigkeit,
                                und sodenn zu seinem alten Laster und Unglauben zurück! – <app>
            <lem></lem>
            <rdg type="om" wit="#c"/>
          </app> So ausgemacht ist <app>
            <lem>es</lem>
            <rdg type="pp" wit="#c">der Ausspruch <hi>des <hi rend="spaced-out">Erlösers</hi></hi>,</rdg>
          </app><hi>hören sie</hi>
          <index indexName="persons-index">
            <term>Mose</term>
          </index><persName ref="textgrid:2z6t7"><hi>Mosen</hi></persName>
          <hi>und die Propheten nicht, so werden sie auch nicht</hi>
          <app>
            <lem><hi>gläuben</hi></lem>
            <rdg type="v" wit="#c"><hi>glauben</hi></rdg>
          </app><hi>, ob jemand von den Todten</hi>
          <app>
            <lem><hi>auferstünde</hi>.<supplied></supplied></lem>
            <rdg type="v" wit="#c"><hi>auferstünde</hi>.“</rdg>
          </app></p>
        <pb n="9" edRef="#a"/>
        <pb n="9" edRef="#b"/>
        <pb n="9" edRef="#c"/>
        <!-- <pb> außerhalb von <p>? -->
        <milestone unit="line" type="separator" rend="star"/>
        <p><hi><hi rend="spaced-out">So</hi></hi>
          <app>
            <lem><hi><hi rend="spaced-out">ist</hi></hi></lem>
            <rdg wit="#c" type="v"><hi>ist</hi></rdg>
          </app>
          <hi>denn, das was der Mensch hier <hi rend="spaced-out">thut</hi>,</hi> dies und nichts anders, <hi>ist der Grund von
                                    dem, was er dort <hi rend="spaced-out">Seyn</hi>,</hi>
          <app>
            <lem/>
            <rdg type="pt" wit="#c"><hi>und</hi></rdg>
          </app>
          <hi><hi rend="spaced-out">Ewig</hi> seyn wird!</hi> Wer hier durch
                                den <index indexName="subjects-index">
            <term>Glaube</term>
          </index>Glauben an den Sohn Gottes tugendhaft gelebt; der wird dort
                                ewig beglückt: der Lasterhafte aber, ewig bestrafet werden. – Der
                                Reiche und Vornehme ward, weil er ein Schwelger, und hartherziger,
                                ein <app>
            <lem>niederträchtig geiziger</lem>
            <rdg type="pp" wit="#b #c">niederträchtiger Geiziger</rdg>
          </app> war, <app>
            <lem>ward</lem>
            <rdg type="om" wit="#c"/>
          </app> wegen seiner lieblosen und <index indexName="subjects-index">
            <term>menschenfeindliche Handlungen</term>
          </index>menschenfeindlichen Handlungen, zu grosser Pein <app>
            <lem>verdamt</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">verdammt</rdg>
          </app>. <index indexName="persons-index">
            <term>Lazarus, der arme</term>
          </index><persName ref="textgrid:3rnzp"><hi>Lazarus</hi></persName>
                                hingegen, der hier mit <app>
            <lem>Geduld</lem>
            <rdg type="v" wit="#b #c">Gedult</rdg>
          </app> litte, ward mit ewiger Freude belohnt. – <app>
            <lem></lem>
            <rdg type="om" wit="#c"/>
          </app> Dies ist eigentlich die <app>
            <lem><hi>Moral</hi>,</lem>
            <rdg type="pp" wit="#c"><hi>Moral</hi> und</rdg>
          </app> der <app>
            <lem>Inhalt</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">Haupt-Inhalt</rdg>
          </app> dieser Gleichniß-Rede <index indexName="persons-index">
            <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
            <term>Jesus Christus</term>
          </index><persName ref="textgrid:255cd"><hi>Jesu</hi></persName>.</p>
        <p><hi><hi rend="spaced-out">Aber</hi></hi> der natürliche Schluß
                                hieraus ist <app>
            <lem/>
            <rdg type="pt" wit="#c">folgender</rdg>
          </app>: <hi>wie ehrwürdig muß uns die <index indexName="subjects-index">
              <term>Religion, christliche</term>
            </index>christliche Religion, und wie theuer, über alles
                                    theuer</hi>
          <index indexName="persons-index">
            <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
            <term>Jesus Christus</term>
          </index><persName ref="textgrid:255cd"><hi><hi rend="spaced-out">JEsus</hi></hi></persName><hi>, der Lehrer
                                    derselben</hi>
          <app>
            <lem><hi>seyn?</hi></lem>
            <rdg type="v" wit="#c"><hi>seyn!</hi></rdg>
          </app> Diese Lehre von dem Leben nach dem Tode, welche so kräftig
                                unsre Tugend stärket; unsre <index indexName="subjects-index">
            <term>irdische Freuden</term>
          </index>irrdische Freuden veredelt und verdoppelt; unsre Leiden
                                versüsset; und den Todt uns erfreulich <app>
            <lem><app>
                <lem>macht:</lem>
                <rdg type="v" wit="#b">macht.</rdg>
              </app> – Diese</lem>
            <rdg type="pp" wit="#c">macht: diese</rdg>
          </app> Lehre hat Er, <index indexName="persons-index">
            <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
            <term>Jesus Christus</term>
          </index><persName ref="textgrid:255cd"><hi>Jesus
                                    Christus</hi></persName>, zu allererst in das helleste Licht <app>
            <lem>gestellet</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">gesezt</rdg>
          </app>! <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Tim:1:10">2 <app>
                <lem>Timoth.</lem>
                <rdg type="v" wit="#c"><hi>Timoth.</hi></rdg>
              </app> 1, 10.</citedRange></bibl></p>
        <p><hi><hi rend="spaced-out">Auch</hi></hi> lehren uns beide Beispiele,
                                die uns <index indexName="persons-index">
            <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
            <term>Jesus Christus</term>
          </index><persName ref="textgrid:255cd"><hi>Jesus</hi></persName>
                                hier vor Augen stellet, <hi>die richtigen Begriffe von dem wahren
                                    Werth der irrdischen Güter</hi>. <app>
            <lem>Reichtümer</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">Reichthümer</rdg>
          </app>, angesehene Geburt, vornehmer Stand und Familie, und alle
                                Güter <pb n="10" edRef="#a"/>
          <pb n="10" edRef="#b"/>
          <pb n="10" edRef="#c"/> der Erde sind, an sich selbst nichts; haben
                                an sich gar keinen Werth. Denn sie können dem Menschen keine wahre
                                Würde geben; noch weniger den Beifall seines Schöpfers verschaffen;
                                wohl aber ihn zum schändlichsten Menschen machen. Hier sehen wir
                                einen höchst verächtlichen Menschen, in Purpur gekleidet im Schooß
                                des irrdischen <app>
            <lem>Glücks;</lem>
            <rdg type="v" wit="#b #c">Glücks:</rdg>
          </app> und einen Würdigen vor seiner Thüre, um Brodt bitten. – Allen
                                ihren Werth erhalten sie lediglich von ihrer Verbindung mit der
                                Tugend. Nicht der <app>
            <lem>Besiz</lem>
            <rdg type="v" wit="#c"><hi>Besiz</hi></rdg>
          </app>, sondern der <app>
            <lem>Gebrauch</lem>
            <rdg type="v" wit="#c"><hi>Gebrauch</hi></rdg>
          </app> der irrdischen Güter bestimmet die <index indexName="subjects-index">
            <term>Würde des Menschen</term>
          </index>Würde des Menschen. Nur Reichthum an <app>
            <lem>tugendhaften</lem>
            <rdg wit="#a" type="typo-correction"><choice>
                <sic>tugenhaften</sic>
                <corr type="editorial">tugendhaften</corr>
              </choice></rdg>
          </app>, edlen Thaten sichert uns <app>
            <lem>Gottes</lem>
            <rdg type="v" wit="#c"><hi><hi rend="spaced-out">Gottes</hi></hi></rdg>
          </app> Beifall und <app>
            <lem>seinen</lem>
            <rdg type="v" wit="#c"><hi><hi rend="spaced-out">Seinen</hi></hi></rdg>
          </app> Himmel. <bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Mt:6:19" to="Mt:6:21"><app>
                <lem>Matth.</lem>
                <rdg type="v" wit="#c"><hi>Matth.</hi></rdg>
              </app> 6, 19−21.</citedRange></bibl>
          <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Tim:6:18 1Tim:6:19">1 <hi>Timoth.</hi> 6, 18. 19.</citedRange></bibl></p>
        <p><hi><hi rend="spaced-out">Wohlan</hi></hi> denn, <hi>Reiche und
                                    Vornehme</hi>, braucht eure Güter ihrem wahren Werthe gemäß, zu
                                eurer Ehre und Glück: das heißt, braucht sie mit einer <hi>gegen
                                    Gott dankbahren Freude</hi>, und <hi>mit einem <index indexName="subjects-index">
              <term>menschenfreundliches Herz</term>
            </index>menschenfreundlichen Herzen</hi>. Braucht <app>
            <lem>sie;</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">sie:</rdg>
          </app> euch zu recht gemeinnüzigen Geschäften für die Welt geschickt
                                zu machen; die unterdrückte Unschuld zu <app>
            <lem>schüzen,</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">schüzen;</rdg>
          </app> die Handhabung der Gerechtigkeit zu <app>
            <lem>befördern,</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">befördern;</rdg>
          </app> Väter der Wittwen und Waisen zu <app>
            <lem>seyn,</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">seyn;</rdg>
          </app> mit einem Wort, nach <seg type="margin"><bibl type="biblical-reference"><citedRange from="1Tim:6:17" to="1Tim:6:19">1 Tim. 6, <app>
                  <lem>17−19.</lem>
                  <rdg type="v" wit="#b #c">17−19</rdg>
                </app></citedRange></bibl></seg>
          <app>
            <lem>Gottes</lem>
            <rdg type="v" wit="#c"><hi><hi rend="spaced-out">Gottes</hi></hi></rdg>
          </app> Muster lauter Freude und Wohlfarth um euch her zu verbreiten.
                                Sodenn sind euch diese Güter, wahre Glücks-Güter. Da seyd ihr treue
                                    <index indexName="subjects-index">
            <term>Haushalter</term>
          </index>Haushalter <app>
            <lem>Gottes</lem>
            <rdg type="v" wit="#c"><hi><hi rend="spaced-out">Gottes</hi></hi></rdg>
          </app>; Wohlthäter <app>
            <lem>seiner</lem>
            <rdg type="v" wit="#c"><hi><hi rend="spaced-out">Seiner</hi></hi></rdg>
          </app> Menschen; <app>
            <lem>sichtbare</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">sichtbahre</rdg>
          </app> Bilder der <app>
            <lem>Gottheit</lem>
            <rdg type="v" wit="#c"><hi><hi rend="spaced-out">Gottheit</hi></hi></rdg>
          </app> selbst. Und da werdet ihr dereinst, von eurem allmächtigen
                                    <pb n="11" edRef="#a"/>
          <pb n="11" edRef="#b"/>
          <pb n="11" edRef="#c"/> Freunde, im Angesicht aller Menschen und
                                Engel, mit dem ehrenvollen Zeugniß empfangen werden; <seg type="margin"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:25:23"><app>
                  <lem>Matth.</lem>
                  <rdg type="v" wit="#b #c">Math.</rdg>
                </app> 25, <app>
                  <lem>23.</lem>
                  <rdg type="v" wit="#b #c">23</rdg>
                </app></citedRange></bibl></seg>
          <hi>Du frommer, getreuer Knecht bist über das Geringere treu
                                    gewesen; ich will dich über viel</hi>
          <app>
            <lem><hi>setzen</hi></lem>
            <rdg type="v" wit="#c"><hi>sezen</hi></rdg>
          </app><hi>, gehe ein zu deines Herrn Freude.</hi></p>
        <p><hi><hi rend="spaced-out">Und</hi></hi> ihr weniger begüterte,
                                Niedrige und Arme, lernet aus diesem Unterricht <index indexName="persons-index">
            <term>Christus, s. Jesus Christus</term>
            <term>Jesus Christus</term>
          </index><persName ref="textgrid:255cd">Jesu</persName>, <hi>euren
                                    Zustand hochschäzen und</hi>
          <app>
            <lem><choice>
                <sic><hi>dankbahrbrauchen</hi></sic>
                <corr type="editorial"><hi>dankbahr brauchen</hi></corr>
              </choice></lem>
            <rdg type="typo-correction" wit="#b #c"><hi>dankbahr
                                            brauchen</hi></rdg>
          </app>. Als einen Stand, der euch tausend Versuchungen, und tausend
                                schändlichen Thaten entreißt. Als eine Anordnung der allweisen Güte.
                                Voll von der grossen Lehre eures Heilandes <app>
            <lem>lernet:</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">lernet,</rdg>
          </app>
          <hi>daß der Mensch nicht davon lebet,</hi> sein Glück darin nicht
                                bestehet, <hi>wenn er viel Güter hat</hi>. <bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Lk:12:15" to="Lk:12:21"><hi>Lucä</hi> 12, 15−21.</citedRange></bibl>
          <bibl type="biblical-reference"><citedRange from="1Tim:6:6" to="1Tim:6:12">1 <hi>Timoth.</hi> 6,
                                    6−12.</citedRange></bibl></p>
        <p><hi><hi rend="spaced-out">Diese</hi></hi> ächte, erhabenste
                                Philosophie lernet, <hi>Jünglinge!</hi><ptr target="#sontr1_erl_4" type="editorial-commentary"/><seg type="margin"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Tim:4:8">1 Tim. 4, <app>
                  <lem>8.</lem>
                  <rdg type="v" wit="#b">8</rdg>
                </app></citedRange></bibl></seg>
          <hi>Gottseligkeit ist der einzige wahre Gewinn!</hi> Bildet euren
                                Verstand, durch heilsame gemeinnüzige <app>
            <lem>Kentnisse</lem>
            <rdg type="v" wit="#b #c">Kenntnisse</rdg>
          </app>. Bildet euer jugendliches, noch weiches Herz, durch tägliche
                                Uebungen, zur Bescheidenheit, Demuth, Keuschheit, Sanftmuth, und zu
                                allen den erhabenen Tugenden, die uns das Christenthum lehret, und
                                in dem grossen Muster unsers Heilandes vor Augen stellet. – Dies,
                                nur dies ist der gerade und sichere Weg zur Ehre und Freude!</p>
        <p><hi><hi rend="spaced-out">Uns</hi></hi> allen, endlich, stehet das <app>
            <lem>Schicksal</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">Schicksahl</rdg>
          </app> des Reichen und Armen bevor. Wir müssen sterben. Und von
                                einem jeden unter uns wird es einmahl <pb n="12" edRef="#a"/>
          <pb n="12" edRef="#b"/>
          <pb n="12" edRef="#c"/> gewiß, – vielleicht schon nach wenig <app>
            <lem>Tagen</lem>
            <rdg type="v" wit="#c">Tagen,</rdg>
          </app> heissen: <hi>Er starb, und ward von den Engeln in den Himmel
                                    getragen.</hi> Oder wie von dem schwelgerischen Reichen. <hi>Er
                                    starb: und als er nun in der Hölle und Quaal war, da hub er
                                    seine Augen auf.</hi> Dies muß denn unser angelegentlichstes,
                                und tägliches Geschäfte seyn, daß wir uns zu dieser allerwichtigsten
                                Veränderung anschicken.</p>
        <p><hi><hi rend="spaced-out">Du</hi> aber, Ewige Liebe</hi>, gieb daß
                                wir es <hi><hi rend="spaced-out">recht</hi></hi>, nach der Anweisung <app>
            <lem>deines Wortes</lem>
            <rdg type="pp" wit="#c"><hi><hi rend="spaced-out">Deiner</hi></hi> Lehre</rdg>
          </app> thun! Täglich im Glauben an <app>
            <lem>Deinen</lem>
            <rdg type="v" wit="#c"><hi><hi rend="spaced-out">Deinen</hi></hi></rdg>
          </app> Sohn, und in allen Tugenden <app>
            <lem>Deines Gesetzes</lem>
            <rdg type="pp" wit="#c"><hi><hi rend="spaced-out">Deines</hi></hi> Gesezes</rdg>
          </app> wachsen. Daß wir stets, <hi><hi rend="spaced-out">als
                                        Christen</hi></hi> leben, damit wir auch einst, als Christen
                                sterben können.</p>
      </div></lem>
    <rdg type="om" wit="#z"/>
  </app>
  <note type="editorial-commentary" place="end" id="sontr1_erl_1"><label>daß
                        Exempel [...] macht den Inhalt der Parabel aus</label>
    <p>Dass derartige Ausführungen den Auftakt zu den <hi>Sontags-Evangelia</hi>
                        bilden, ist sicher kein Zufall (vgl. dazu die <hi>Einleitung</hi>, XX
                        <!-- Seitenzahl prüfen!-->). Ähnliche Ausführungen finden sich auch <ref target="textgrid:259rr.5#less_121">a121<!-- hier wäre ein S. aus dem Satzgefüge heraus vielleicht schöner? --></ref>.
                        „[A]uch aus dem kleinsten im alltäglichen Leben wichtige, bessernde und
                        beglückende Wahrheiten zu ziehen“ (<ref target="textgrid:259s8.5#less_236">a236</ref>), stellt für Leß ein wesentliches Merkmal der Lehrart Jesu
                        (vgl. dazu G. Leß, Wahrheit der christlichen Religion, <hi rend="superscript">6</hi>1786, 66–70) dar.</p></note>
  <note type="editorial-commentary" place="end" id="sontr1_erl_2"><label>Pharisäer</label>
    <p>Die Pharisäer (aus der zeitgenössischen Literatur vgl. S. J. Baumgarten,
                        Geschichte der Religionspartheyen, hg. von J. S. Semler, 1766, 281–287 [= §
                        39]) zählen neben den Sadduzäern (vgl. <ptr type="page-ref" target="textgrid:259s9.5#sontr18_erl_1"/>) und den Essenern (vgl. <ptr type="page-ref" target="textgrid:25dgh.5#z5_erl_18"/>) zu den drei
                        großen jüdischen Parteien des antiken Judentums (vgl. aaO 268; dazu Jos.
                        Bell. II 119–166; Ant. XIII 171–173; XVIII 11–25). Sie gelten als die
                        älteste der drei Parteien und insbesondere als genaue Kenner des Gesetzes
                        (vgl. Jos. Bell. II 162). In Übereinstimmung mit den betreffenden Passagen
                        der neutestamentlichen Überlieferung (vgl. z.B. Mt 23) werden die Pharisäer
                        in den <hi>Sontags-Evangelia</hi> (vgl. auch G. Leß,
                        Auferstehungs-Geschichte Jesu nach allen vier Evangelisten, 1779, 140) immer
                        wieder als Gegenbild zu Jesus und dem von ihm vertretenen
                        Religionsverständnis vorgestellt (vgl. dazu die <hi>Einleitung</hi>, XXIII
                        f. <!-- Seitenzahl prüfen!-->).</p></note>
  <note type="editorial-commentary" place="end" id="sontr1_erl_3"><label>Evangelium am 1 Sontage nach Trinitatis.</label>
    <p>Zum hier herauspräparierten Thema „Christliches Verhalten in Absicht der
                        Reichthümer und zeitlichen Glücks“ vgl. G. Leß, Christliche Moral, 1777, 217
                        (= § 147) (dort mit Verweis auf dieses Sonntagsevangelium und den 9. Sonntag
                        n. Tr. [<ref target="textgrid:259rr.5#less_121">a121–132</ref>]).</p></note>
  <note type="editorial-commentary" place="end" id="sontr1_erl_4"><label>{1 Tim.
                        4, 8.} Gottseligkeit</label>
    <p>Leß gibt 1Tim 4,8 <foreign lang="grc">εὐσέβεια</foreign> mit
                        „Gottseligkeit“ wieder und folgt damit der Übersetzung Luthers (vgl.
                            <hi>Luther</hi> [1545], z. St.). Wilhelm Abraham Teller (1734–1804)
                        hatte in seinem <hi>Wörterbuch</hi> hingegen die auch heute präferierte
                        Übersetzung „Frömmigkeit“ vorgeschlagen (vgl. ders., Wörterbuch des Neuen
                        Testaments zur Erklärung der christlichen Lehre, <hi rend="superscript">2</hi>1773, 221 [dieses Werk erscheint als BdN IX]). Es handelt sich
                        hier um ein Beispiel dafür, dass Leß die Luther-Übersetzung auch problemlos
                        übernehmen kann (vgl. dazu die <hi>Einleitung</hi>,
                        <!-- Seitenzahl prüfen! -->XXI f.).</p></note>
</div>