<div type="chapter" id="chapter_1_1">
<head><pb edRef="#a" n="49"/>
<pb edRef="#b" n="57"/>
<pb edRef="#c" n="52"/>
<choice>
<orig>Erster Abschnitt. <lb/><index indexName="subjects-index">
<term>Philologie</term>
</index>Philologie.</orig>
<supplied reason="toc-title">Erster Abschnitt.
<hi>Philologie</hi></supplied>
<supplied reason="column-title">I.1. Philologie</supplied>
</choice></head>
<div type="section-group" id="section_1_55-67">
<div n="55" type="section" id="section_1_55">
<head>55.</head>
<p><index indexName="subjects-index">
<term>Philologie</term>
</index><hi>Philologie</hi>
<app>
<lem>begreift –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">begreift,</rdg>
</app> in dem <app>
<lem>Sinn, wie</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Sinne, worin</rdg>
</app> man das Wort jetzt <app>
<lem>nimmt –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">nimmt,</rdg>
</app> alle Kenntniß der Sprachen und der <app>
<lem>dabey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dabei</rdg>
</app> erforderlichen Hülfsmittel. Sie lehrt also den Ausdruck in einer
Sprache <hi>verstehen</hi> und <app>
<lem><hi>anwenden</hi>;</lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>anwenden</hi>,</rdg>
</app> lehrt den Gebrauch des <index indexName="subjects-index">
<term>Ausdruck</term>
</index>Ausdrucks, <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">sowohl</rdg>
</app> in Absicht <app>
<lem>sowohl</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> auf die damit verbundenen Begriffe, oder den sogenannten <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index><hi>Sprachgebrauch</hi>, als auch in Absicht auf die Veränderungen
der Wörter und ihre Verbindung, oder die <hi>Sprachregeln</hi>. In <app>
<lem>so fern</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">sofern</rdg>
</app> sie das <app>
<lem>letztere</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Letztere</rdg>
</app> thut, nennt man sie auch <index indexName="subjects-index">
<term>Grammatik</term>
</index><hi>Grammatik</hi> im engsten Verstande.</p>
<note place="end">Man weiß, daß <hi>Philologie</hi> und <hi>Grammatik</hi>
<app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> den Alten für <app>
<lem>Litteratur</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Literatur</rdg>
</app> galt<app>
<lem>, <app>
<lem><choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">d. i.,</rdg>
</app> alle Sprach- und historische, selbst philosophische
Kenntnisse in sich faßte, die man zur Erklärung alter Schriftsteller
bauchte</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>; daß man sie nachher auf Kenntniß und Gebrauch der Sprachen
einschränkte; daß endlich Philosophie und <app>
<lem>Rhetorik,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Rhetorik</rdg>
</app> oder, wenn man will, auch die <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_55_1"/>Aesthetik der Neuern, <app>
<lem>mit</lem>
<rdg wit="#c" type="v">von</rdg>
</app> ihr <app>
<lem>theilte</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">getrennt ward</rdg>
</app>. <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice>
<app>
<lem>unter <app>
<lem>Andern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">andern</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_55_2"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Quintilian (Quinctilian)</persName>
<title>inst.</title>
<measure>I. II.</measure></term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24gwt">Quinctilianus</persName></hi> de
instit. oratoria im ersten und <app>
<lem>zweyten</lem>
<rdg wit="#c" type="v">zweiten</rdg>
</app> Buch. Nach <app>
<lem>der neuern Absonderung</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> dieser <app>
<lem>Wissenenschaften</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Theilung</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">Wissenschaften,</rdg>
</app> hat man der <pb edRef="#b" n="58"/>
<app>
<lem>Philosophie,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Philosophie</rdg>
</app> die Untersuchung der allgemeinen Natur der <app>
<lem>Sprache,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Sprache</rdg>
</app> und <app>
<lem>des, wenigstens deutlichen,</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">wenigstens des <hi>deutlichen</hi></rdg>
</app> Vortrags; der <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Rhetorik</term>
</index>Rhetorik,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Rhetorik</rdg>
</app> und noch mehr der <index indexName="subjects-index">
<term>Aesthetik</term>
</index>Aesthetik, den Unterricht über den sinnlichen Vortrag, und, sofern
es <app>
<lem>dabey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dabei</rdg>
</app> auf Sprache ankommt, über den edlern oder <app>
<lem>auserlesenern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">auserlesnern</rdg>
</app> Ausdruck, vorbehalten; der Philologie aber <app>
<lem>besondre</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">die besonderen</rdg>
</app> Sprachen, und mehr das Mechani<pb edRef="#a" n="50"/>sche derselben, <app>
<lem>überlaßen</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">überlassen</rdg>
</app>. So weit also jene Wissenschaften mit Sprache zu thun haben, theilt
ihnen die Philologie ihre <pb edRef="#c" n="53"/>
<app>
<lem>Produkte</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Producte</rdg>
</app> mit, und erhält <app>
<lem>hinwiederum</lem>
<rdg wit="#c" type="v">wiederum</rdg>
</app> nicht nur an den Sachen, die in jenen Wissenschaften erfunden werden,
neuen Stoff zum Ausdruck, sondern auch die <app>
<lem>Kunst,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Kunst</rdg>
</app> ihre <app>
<lem>eigne</lem>
<rdg wit="#c" type="v">eigenen</rdg>
</app>
<app>
<lem>Produkte</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Producte</rdg>
</app> zu <app>
<lem>veredlen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">veredlen</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">veredeln,</rdg>
</app> und von dem Mechanischen der Sprachen Rechenschaft zu geben, oder es
in vernünftige und allgemeine Principien aufzulösen.</note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_55_1">
<label>Aesthetik der Neuern</label>
<p>Gemeint ist v.a. Alexander Gottlieb Baumgarten (vgl. I § 177).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_55_2">
<label>Quinctilianus de instit. oratoria im ersten und zweyten Buch</label>
<p>Im ersten und zweiten Buch seiner <hi>Institutio oratoria</hi> behandelt
Quintilian die Grundlagen des Rhetorikunterrichts, d.h. das Verhältnis
der Rhetorik zu angrenzenden Disziplinen (v.a. zur Grammatik), und
inwieweit diese als Voraussetzung für den Rhetorikunterricht anzusehen
sind.</p></note>
</div>
<div n="56" type="section" id="section_1_56">
<head>56.</head>
<p>Es würde kaum nöthig <app>
<lem>seyn,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">seyn</rdg>
</app> zu <app>
<lem>sagen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">erinnern</rdg>
</app>, <app>
<lem><hi>wie unumgänglich nothwendig die gründliche Bekanntschaft mit
Sprachen</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">wie unumgänglich nothwendig die gründliche
Bekanntschaft mit Sprachen</rdg>
</app>
<app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>, wenn der Ueberzeugung davon nicht weit mehr, als vielleicht irgend
einer andern Wissenschaft, sehr gangbare und herrschende Vorurtheile <app>
<lem><app>
<lem>entgegen stünden</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">entgegenstünden</rdg>
</app>. <ref type="note" target="#noe_2_1_56_note1">*)</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">entgegenstünden.</rdg>
</app> – Weil der Anfang des Unterrichts <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> der Erziehung gemeiniglich mit Sprachen gemacht wird, so mag dies die
Ursach seyn, warum <app>
<lem>vielen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Vielen</rdg>
</app> dieses Studium bloß für <hi>Anfänger</hi> zu gehören scheint; so gar <app>
<lem>anders</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verschieden</rdg>
</app> auch die Art ist, mit der der Verständigere und der Anfänger die <app>
<lem>nemliche</lem>
<rdg wit="#a" type="v">nehmliche</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">nämliche</rdg>
</app> Sache <pb edRef="#b" n="59"/> behandeln <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>, und so sehr auch in jener gewöhnlichen Ordnung <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> dem Unterricht, das sehr richtige Geständniß liegt, daß Kenntniß der
<index indexName="subjects-index">
<term>Sprachen</term>
</index>Sprachen die Grundage von allen andern Kenntnissen <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>.</p>
<app>
<lem><note id="noe_2_1_56_note1" place="end">*) Man weiß, wie sehr über
die Nothwendigkeit des Studiums der Sprachen, namentlich der alten,
und der ganzen alten Literatur, wenigstens der frühzeitigen und
allgemeinen Beschäftigung damit auf Schulen, noch <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_56_1"/>neuerlich,
seit den lebhaften Versuchen, eine gänzliche pädagogische Revolution <app>
<lem>hervor zu bringen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">hervorzubringen</rdg>
</app>, gestritten worden ist. Das, theils Scheinbarste, theils
Wichtigste, wider diese Nothwendigkeit ist in den <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_56_2"/><app>
<lem>beyden</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beiden</rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Trapp, Ernst Christian</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h2s">Trappischen</persName></hi> Aufsätzen: <app>
<lem>über</lem>
<rdg wit="#c" type="v">„Ueber</rdg>
</app> das Studium der alten classischen Schriftsteller und ihre <app>
<lem>Sprachen,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Sprachen,“</rdg>
</app> und: <app>
<lem>über</lem>
<rdg wit="#c" type="v">„über</rdg>
</app> den Unterricht in <app>
<lem>Sprachen,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Sprachen,“</rdg>
</app> zusammengefaßt, wovon jene in der <hi>Allgemeinen
Revi</hi><pb edRef="#c" n="54"/><hi>sion des gesammten Schul-
und Erziehungswesens, von einer Gesellschaft praktischer
Erzieher, herausgegeben von <index indexName="persons-index">
<term>Campe, Joachim Heinrich</term>
</index><persName ref="textgrid:24h24">J. H.
Campe</persName></hi>, im 7ten Theil <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 309 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice> steht, und diese den 11ten Theil des gedachten Werks
einnimmt. So sehr der Streit <app>
<lem>hiedurch</lem>
<rdg wit="#c" type="v">hierdurch</rdg>
</app> und <app>
<lem>durch</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> die der erstern Abhandlung <app>
<lem>beygefügten</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beigefügten</rdg>
</app> Anmerkungen einiger gelehrten Männer sowohl, als durch die <app>
<lem>treflichen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">trefflichen</rdg>
</app>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_56_3"/><index indexName="persons-index">
<term>Rehberg, August Wilhelm</term>
</index><persName ref="textgrid:251j2">Rehbergschen</persName>
Aufsätze in der <hi>Berlinischen Monatsschrift</hi>, im Februar <app>
<lem>1788</lem>
<rdg wit="#c" type="v">1788.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 105 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice>, im März <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 253 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice> und im Januar <app>
<lem>1789</lem>
<rdg wit="#c" type="v">1789.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 20 <app>
<lem><choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">f., <choice>
<abbr>desgl.</abbr>
<expan>desgleichen</expan>
</choice>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_56_4"/><index indexName="persons-index">
<term>Heyne, Christian Gottlob</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h73">Heynens</persName></hi> Vorrede zu <index indexName="persons-index">
<term>Hermann, Martin Gottfried</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251j6">Hermans</persName></hi> Mythologie,</rdg>
</app> der <app>
<lem>unpartheyischen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unparteiischen</rdg>
</app> Entscheidung näher gebracht ist; so sehr ich auch von dem
<index indexName="subjects-index">
<term>Nutzen</term>
</index>Nutzen und der Nothwendigkeit einer Läuterung oder
wenigstens Darlegung <app>
<lem>beyderseitiger</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beiderseitiger</rdg>
</app> Urtheile und ihrer Gründe überzeugt bin: so erlauben doch die
Grän<pb edRef="#b" n="60"/>zen dieses Buchs schlechterdings
diese nicht. Ich hoffe, daß durch die folgenden kurzen Bemerkungen,
und durch die, welche weiter unten §. <app>
<lem><ref target="#section_1_106">106</ref></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_1_106">106.</ref></rdg>
</app>
<choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice> vorkommen, vielen Mißverständnissen und Einwürfen schon
ehedem <app>
<lem>vorgebaut</lem>
<rdg wit="#c" type="v">vorgebaut,</rdg>
</app> und mancher <app>
<lem>Gesichtspunct</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Gesichtspunkt</rdg>
</app> angewiesen <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>, der <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> Beurtheilung dieses Streits nicht sollte übersehen werden;
auch scheinen sie mir mit den erst in dieser Ausgabe hinzugefügten
hinreichend, nachtheilige Eindrücke zu verhüten oder zu schwächen,
die durch jene Bestreitung könnten veranlaßt werden, wenn anders ein
Leser unbefangen urtheilen <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>, und sich Mühe geben will, den oft bloß <app>
<lem>gegebnen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">gegebenen</rdg>
</app> Winken weiter nachzudenken. Ganz habe ich mich indessen auf
jene Abhandlungen weder einlassen können noch dürfen, da sie in
<hi>pädagogischer Hinsicht</hi> geschrieben sind, dieses Buch
hingegen nur die Bildung <hi>angehender Theologen</hi>
<app>
<lem>betrift</lem>
<rdg wit="#c" type="v">betrifft</rdg>
</app>. Nur über die <hi>Streitfrage</hi>, <app>
<lem>so fern</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">sofern</rdg>
</app> sie <hi>hieher</hi> gehört, <app>
<lem>sey folgendes, vornemlich</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">sei Folgendes, vornehmlich</rdg>
</app> in Rücksicht auf jene Aufsätze, hinzugefügt. Wer die
Nothwendigkeit des Studiums der Sprachen behauptet, redet ja 1)
nicht bloß oder hauptsächlich von <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachregeln</term>
</index><hi>Sprachregeln</hi> oder überhaupt vom Bau der Sprachen;
noch weniger giebt er das Studium dieses <hi>Sprachenbaues</hi> für
wichti<pb edRef="#c" n="55"/>ger aus als <app>
<lem>den <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index><hi>Sprachgebrauch</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">ihren <hi>Gebrauch</hi> selbst</rdg>
</app>. 2) Eben so wenig sondert er <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> dem Sprachgebrauch <hi>Worte</hi> und ihren <hi>Sinn</hi>, <choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> die mit den Worten verknüpften Begriffe, oder, wie es
Andre ausdrucken, den <hi>Körper</hi> und den <hi>Geist</hi> der
Sprache, <app>
<lem>so, daß</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">als ob</rdg>
</app> er die bloße Beschäftigung mit <hi>Worten</hi> empfehlen <app>
<lem>wollte</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>, und die Kenntniß der <hi>bloßen Worte</hi> für wichtiger
ausge<pb edRef="#b" n="61"/>ben, als die Kenntniß der damit
verbundenen <app>
<lem><hi>Ideen</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v">Ideen</rdg>
</app>. 3) Er schließt nicht einmal die Kenntniß der <hi>Sachen</hi>
aus, <app>
<lem>so ferne</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">sofern</rdg>
</app> ohne sie kein <app>
<lem>Begrif statt findet</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Begriff stattfindet</rdg>
</app>, und <app>
<lem>so ferne</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">sofern</rdg>
</app> eine Schrift, durch deren Lesung er hauptsächlich die Sprache
gelernt wissen will, ohne sie gar nicht verstanden werden <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>. Er billigt 4) indem er das Sprachenstudium vertheidigt,
keinesweges verkehrte <app>
<lem>Methoden,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Methoden</rdg>
</app> sie zu studieren, deren üble Folgen ohne Ungerechtigkeit
nicht dem <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachenstudium</term>
</index>Sprachenstudium selbst <app>
<lem>können</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> zur Last gelegt werden <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">können</rdg>
</app>. Wer ihm also irgend etwas von dem bisher <app>
<lem>erwähnten</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Erwähnten</rdg>
</app> Schuld giebt, läßt ihm nicht Gerechtigkeit <app>
<lem>wiederfahren</lem>
<rdg wit="#c" type="v">widerfahren</rdg>
</app>, und ficht entweder mit einem bloßen Schatten, oder glaubt <app>
<lem>fälschlich</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#c"><choice>
<sic>fäschlich</sic>
<corr type="editorial">fälschlich</corr>
</choice></rdg>
</app> den Werth des Studiums der Sprachen vernichtet zu haben,
indem er bloß Mißbräuche <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> diesem Studium gerügt hat. Endlich 5) wer dieses Studium
empfiehlt, will damit nicht gleich das <hi>Studieren</hi> der <app>
<lem>Sprachen</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Sprachen</hi></rdg>
</app>, oder gar das Studieren der <app>
<lem><hi>Alten</hi>,</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Alten</hi></rdg>
</app> allgemein, in <hi>alle</hi>, selbst die niedrigsten, Schulen
eingeführt, oder in Schulen <hi>vollendet</hi>, oder eigentliche
<hi>Kinder</hi> mit den <hi>feinern</hi> Theilen und
Veränderungen der Sprachen beschäftigt <app>
<lem>wissen. Sondern 6)</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">wissen (man sehe <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_56_5"/><index indexName="persons-index">
<term>Gesner, Johann Matthias</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251gm">J. M.
Geßner</persName></hi> verm. kleine Schulschriften, <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 356 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice>); sondern</rdg>
</app> darin stimmen <app>
<lem>wohl</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">nur 6)</rdg>
</app> alle wahre Kenner des wahren Werthes der Sprachen <app>
<lem>überein:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">überein,</rdg>
</app> daß 1) die fleißige und frühzeitige Beschäftigung mit
Sprachen, in <hi>dem</hi> Umfang, wie sie §. <app>
<lem><ref target="#section_1_55">55</ref></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_1_55">55.</ref></rdg>
</app> erklärt wurde, 2) <app>
<lem><hi>allen</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Allen</hi></rdg>
</app>, die nach einer <app>
<lem>feinern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">feineren</rdg>
</app> Geistesbildung streben, oder dazu bereitet werden sollen,
sehr nützlich, und besonders denen, die sich den
<hi>Wissenschaften</hi>, namentlich der <hi>Theologie</hi>,
widmen wollen, unentbehrlich <app>
<lem>sey. –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">sei.</rdg>
</app> Wenn damit anzu<pb edRef="#b" n="62"/>fangen <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>? wie weit? und wie sie zu <pb edRef="#c" n="56"/> diesem
Zweck zu treiben <app>
<lem>sey?</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei,</rdg>
</app> läßt sich nicht im Allgemeinen beantworten. Das Nöthige, in
Absicht auf die, welchen dieses Buch bestimmt ist, wird unten in
diesem Abschnitt angegeben werden. <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">{Man <choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
</choice>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_56_6"/><index indexName="persons-index">
<term>Niethammer, Friedrich Immanuel</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251jh">Niethammers</persName></hi> Streit des Humanismus
und Philanthropismus. Jena, 1808.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251jk"/>}</rdg>
</app></note></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_56_1">
<label>neuerlich, seit den lebhaften Versuchen, eine gänzliche pädagogische
Revolution hervor zu bringen</label>
<p>Vgl. I § 106.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_56_2">
<label>beyden Trappischen Aufsätzen: über das Studium […] den 11ten Theil
des gedachten Werks</label>
<p>Der in der <hi>Allgemeine[n] Revision des gesammten Schul- und
Erziehungswesens</hi> 7 (1787), 309–553 abgedruckte Aufsatz von
Ernst Christian Trapp (1745–1818) trägt den Titel <hi>Ueber das Studium
der alten classischen Schriftsteller und ihre Sprachen, in
pädagogischer Hinsicht</hi>; zum elften Band der <hi>Allgemeine[n]
Revision</hi> vgl. I § 33 c.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_56_3">
<label>Rehbergschen Aufsätze in der Berlinischen Monatsschrift, im Februar
1788 S. 105 f., im März S. 253 f. und im Januar 1789 S. 20 f.</label>
<p>Gemeint sind August Wilhelm Rehbergs (1757–1836) in zwei Teilen
abgedruckter Aufsatz <hi>Sollen die alten Sprachen dem allgemeinen
Unterricht der Jugend in den höhern Ständen zum Grunde gelegt, oder
den eigentlichen Gelehrten allein überlassen werden?</hi>, in:
<hi>Berlinische Monatsschrift</hi> 11 (1788), 105–131 bzw. 253–275
sowie dessen <hi>Verfolg der Untersuchung über die Allgemeinheit des
Unterrichts in den alten Sprachen</hi>, in: aaO 13 (1789), 20–56
(vgl. I § 64).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_56_4">
<label>Heynens Vorrede zu Hermans Mythologie</label>
<p>Gemeint ist Christian Gottlob Heynes Vorrede zu dem
dreibändigen <hi>Handbuch der Mythologie</hi> (1787–1795) seines sonst
nicht weiter hervorgetretenen Schülers Martin Gottfried Herrmann
(1754–1822) (vgl. I § 141).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_56_5">
<label>J. M. Geßner verm. kleine Schulschriften, S. 356 f.</label>
<p>Hier handelt es sich um Johann Matthias Gesners <hi>Kleine
Deutsche Schriften</hi> (1756). In den <hi>Bedenken wie ein
Gymnasium in einer Fürstlichen Residenzstatt einzurichten</hi> (aaO
352–372) wird die Jugend in drei Gruppen eingeteilt, die zunächst gleich
unterrichtet werden sollen. Während dieser Zeit spielt die lateinische
Sprache nur eine untergeordnete Rolle (vgl. aaO 356–359).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_56_6">
<label>Niethammers Streit des Humanismus und Philanthropismus. Jena,
1808</label>
<p>Der genaue Titel von Friedrich Immanuel Niethammers (1766–1848) Schrift
lautet <hi>Der Streit des Philanthropinismus und Humanismus in der
Theorie des Erziehungs-Unterrichts unsrer Zeit</hi>.</p></note>
</div>
<div n="57" type="section" id="section_1_57">
<head>57.</head>
<p>Wer es der Beschäftigung mit <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachen</term>
</index>Sprachen zum Vorwurf macht, daß sie so sehr <app>
<lem>bey <hi>Kleinigkeiten</hi> verweile;</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">bei Kleinigkeiten verweile,</rdg>
</app> der überlegt nicht, daß man anders nie zur Vollkommenheit aufsteige,
als durch den Fortschritt vom Kleinern zum <app>
<lem>Größern,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Grössern,</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">Größern;</rdg>
</app> und daß <pb edRef="#a" n="51"/> die Vollkommenheit jeder Erkenntniß,
wie jeder Kunst, von dem Fleiß abhänge, mit der man selbst die kleinsten
Theile bearbeitet. – Wer sie für <hi>unfruchtbare</hi>, <hi>von allem
Vergnügen</hi>
<app>
<lem><hi>entblößte</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>entblössete</hi></rdg>
</app> Beschäftigung hält, beurtheilt die Sache zu sehr nach seinem
besondern Geschmack, und verräth eine gewisse <app>
<lem>Kurzsicht</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Kurzsichtigkeit</rdg>
</app>, die es ihm unmöglich macht, mehr zu sehen, als was gleich vor seinen
Augen liegt. Jede Beschäftigung, wäre sie auch nur Uebung <app>
<lem>unserer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unsrer</rdg>
</app> Kräfte, führt ihr <app>
<lem>eigenes</lem>
<rdg wit="#a" type="v">eignes</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Vergnügen</term>
</index>Vergnügen mit sich; wer würde sie <app>
<lem>denn sonst</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> verfolgen, wenn sie nicht ihren besondern <app>
<lem>Reitz</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Reiz</rdg>
</app> hätte? Der <app>
<lem>große</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grosse</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Nutzen</term>
</index>Nutzen <app>
<lem>der</lem>
<rdg wit="#c" type="v">einer</rdg>
</app> gründlichen Sprachkenntniß zeigt sich <app>
<lem>freylich</lem>
<rdg wit="#c" type="v">freilich</rdg>
</app> erst späterhin; aber eben <app>
<lem>der</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dieser</rdg>
</app> später erkannte Nutzen und die Erinnerung an die Mühe, die es <app>
<lem>uns,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">uns</rdg>
</app> bis dahin zu <app>
<lem>kommen,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kommen</rdg>
</app> gekostet, gewährt ein <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">um</rdg>
</app> so <app>
<lem>größeres</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grösseres</rdg>
</app> Vergnügen, je unerwarteter der <app>
<lem>Nutzen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Gewinn ist</rdg>
</app>, und je mühsamer er errungen <app>
<lem>worden ist</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">ward</rdg>
</app>.</p>
</div>
<div n="58" type="section" id="section_1_58">
<head><pb edRef="#b" n="63"/> 58.</head>
<p>Und gerade deswegen, weil diese Beschäftigung viele, selbst ins Kleine
gehende, Mühe und Fleiß erfordert, an der sich dieser, wie an einem <index indexName="subjects-index">
<term>Wetzstein</term>
</index>Wetzstein, schärfen <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>; ge<pb edRef="#c" n="57"/>rade darum, weil man da, auf Hoffnung erst
mit der Zeit zu erreichender Vortheile, arbeiten lernen muß; und Anfänger
nicht genug zum <app>
<lem>unverdroßnen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unverdrossenen</rdg>
</app> Fleiß <app>
<lem>in Ueberwindung vieler Schwierigkeiten</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>, zur ausharrenden <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Geduld</term>
</index>Geduld,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Geduld</rdg>
</app> und zur Hinsicht auf das gewöhnt werden können, was nicht gleich vor
Augen ist: sollte man <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> diesen Lust zu dieser Beschäftigung zu erwecken suchen, <app>
<lem>eben um sie an Schwierigkeiten, Zweifel und Verlegenheit, die sich
ihnen künftig in ihrem Leben überall darstellen werden, zu gewöhnen,
und ihnen dadurch eben sowohl guten Muth zu machen, um sich von
dergleichen nie schrecken zu <app>
<lem>laßen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">lassen</rdg>
</app>, als sie durch Uebungen zum voraus schon in den Stand zu
setzen, alles <app>
<lem>solche</lem>
<rdg wit="#c" type="v">anfangs</rdg>
</app> Abschreckende glücklicher zu überwinden. <app>
<lem>Und sie</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Sie</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">und sie</rdg>
</app> selbst <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">aber</rdg>
</app> sollten mehr <pb edRef="#a" n="52"/> dem <app>
<lem>Rath</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Rathe</rdg>
</app> derer folgen, die der Sache kundig sind, als ihrer eigenen Scheu <app>
<lem>für alles</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">vor Allem</rdg>
</app>, was mühsam ist, oder nicht unmittelbaren Nutzen oder <app>
<lem>Vergnügungen</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">Vergnügen</rdg>
</app> verspricht, und den Vorspiegelungen <app>
<lem>dererjenigen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">solcher</rdg>
</app>, die weder Geschmack daran, noch Kenntniß davon haben; zumal weil
nichts mehr hinreißt, als herrschende Vorurtheile, und diese Beschäftigung
um so schwerer und abschreckender wird, je länger man sie aufgeschoben
hat.</p>
</div>
<div n="59" type="section" id="section_1_59">
<head><pb edRef="#b" n="64"/> 59.</head>
<p>Wie groß der Einfluß der <index indexName="subjects-index">
<term>Sprache</term>
</index>Sprache auf die <index indexName="subjects-index">
<term>Bildung</term>
</index>Bildung der menschlichen <index indexName="subjects-index">
<term>Seele</term>
</index>Seele, sowohl auf <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Verstand</term>
</index>Verstand,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Verstand</rdg>
</app> als <index indexName="subjects-index">
<term>Herz</term>
</index>Herz, sowohl für <app>
<lem>sich,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sich</rdg>
</app> als durch gegenseitige Mittheilung der Gedanken und <app>
<lem>Gesinnungen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Gesinnungen</rdg>
</app>
<app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>, muß einem jeden einleuchten, der selbst zu denken gewohnt ist, und
der es darauf anlegt, sich <app>
<lem>Andern</lem>
<rdg wit="#a" type="v">andern</rdg>
</app> auf eine wirksame Art <app>
<lem>mitzutheilen. Und</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">mitzutheilen; und</rdg>
</app> noch einleuchtender macht es der auffallende <app>
<lem>Unterschied</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Unterscheid</rdg>
</app> zwischen sprachfähigen Menschen und sprachlosen Thieren, zwischen <pb edRef="#c" n="58"/> taub- oder <app>
<lem>stummgebornen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">stummgebohrnen</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">stummgeborenen</rdg>
</app> und hörenden oder redenden Menschen, zwischen der Cultur solcher
Nationen, die eine reiche, und <app>
<lem>solcher</lem>
<rdg wit="#c" type="v">solche</rdg>
</app>, die eine arme Sprache haben, nebst dem gleichmäßigen Fortschritt der
Geistesbildung <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> Kindern, mit dem schnellern oder langsamern Fortgang in der Sprache.
Wer also eine Sprache genau und gründlich <app>
<lem>kennt,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kennt</rdg>
</app> und sie in seiner Gewalt hat, <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> in dem <app>
<lem>nemlichen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">nehmlichen</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">nämlichen</rdg>
</app> Grade <app>
<lem>ein vernünftigerer</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">vernünftiger</rdg>
</app> und <app>
<lem>besserer Mensch</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">wirksamer</rdg>
</app> seyn, <app>
<lem>andre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Andre</rdg>
</app> mehr <index indexName="subjects-index">
<term>aufklären</term>
</index>aufklären und bessern, und mehr <index indexName="subjects-index">
<term>Nutzen</term>
</index>Nutzen von <app>
<lem>Andrer</lem>
<rdg wit="#a" type="v">andrer</rdg>
</app> Unterricht ziehen, als <app>
<lem>wem</lem>
<rdg wit="#c" type="v">wenn</rdg>
</app> es <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">ihm</rdg>
</app> daran <app>
<lem>fehlt; <pb edRef="#a" id="noe_1_1_53_page" n="53"/> und</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">fehlte; ja</rdg>
</app> die <app>
<lem>verabsäumte</lem>
<rdg wit="#a" type="v">verabsäumete</rdg>
</app> genaue Kenntniß und Fertigkeit einer <app>
<lem>Sprache</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Sprache,</rdg>
</app> ist eine <app>
<lem>Hauptursache</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Hauptursach</rdg>
</app>, warum man theils selbst zurückbleibt, und auf unrichtige Begriffe
und Irrthümer fällt, theils <app>
<lem>andern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Andern</rdg>
</app> nicht <app>
<lem>fort-</lem>
<rdg wit="#c" type="v">forthelfen,</rdg>
</app> oder ihren falschen Vorstellungen und üblen Gesinnungen nicht
abhelfen <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>.</p>
</div>
<div n="60" type="section" id="section_1_60">
<head>60.</head>
<p><app>
<lem><app>
<lem>Schon erstlich</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Zuerst schon</rdg>
</app> in Rücksicht auf <hi>unsern</hi>
<app>
<lem><hi>eignen</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>eigenen</hi></rdg>
</app> Vortheil <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> können wir durch</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Durch</rdg>
</app> Hülfe der Sprache <app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt">können wir</rdg>
</app>
<pb edRef="#b" n="65"/> die <index indexName="subjects-index">
<term>Begriffe</term>
</index>Begriffe festhalten, welche wir durch den Eindruck der Dinge
empfangen haben, und uns dadurch nicht nur ihrer wieder erinnern, sondern
auch allgemeine Begriffe bilden, <app>
<lem>verworrene aus einander setzen</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">verworrne auseinandersetzen</rdg>
</app>, und eine stete Verbindung unsrer Vorstellungen bewirken. – Die
Sprachen leiten sogar auf neue Begriffe und Entdeckungen, legen wenigstens
den Grund zu allgemeinen Begriffen und Sätzen, die zu <app>
<lem>weitern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">weiteren</rdg>
</app> Betrachtungen ermuntern, und eine <app>
<lem>fruchtbare</lem>
<rdg wit="#a" type="typo-correction"><choice corresp="#noe_corr_5">
<sic>sichtbare</sic>
<corr type="authorial">fruchtbare</corr>
</choice></rdg>
</app> Quelle neuer Entdeckungen werden können. <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> Sie befördern den leichtern Uebergang von einem <app>
<lem>Begriff</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Begrif</rdg>
</app> zum andern, und stellen ihren Zusammenhang besser <app>
<lem>dar <ref type="note" target="#noe_2_1_60_note2">*)</ref>. – Und
wer</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">dar. <ref type="note" target="#noe_2_1_60_note2">*)</ref> – Wer ferner</rdg>
</app> der Sprache mächtig ist, mehrere Begriffe in Ein Wort, oder mehrere
Gedanken in wenige Worte <app>
<lem>zusammen zu drängen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">zusammenzudrängen</rdg>
</app> versteht, <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> nicht nur schneller im Denken <pb edRef="#c" n="59"/> fortrücken, und
mehr in der Geschwindigkeit übersehen, sondern auch selbst seine Begriffe
anschauender, und ihre Wahrheit einleuchtender <app>
<lem>machen <ref type="note" target="#noe_2_1_60_note2">**)</ref>.</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">machen. <ref type="note" target="#noe_2_1_60_note2">**)</ref></rdg>
<rdg wit="#c" type="pp">machen. <choice>
<sic>*)</sic>
<corr type="editorial"><ref type="note" target="#noe_2_1_60_note2">**)</ref></corr>
</choice></rdg>
</app></p>
<note n="1" place="end"><app>
<lem><choice>
<abbr>Anm.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Anm.</hi></rdg>
</app> 1. Zur Ueberzeugung von der Wahrheit des Meisten, was hier und im
Folgenden gesagt ist, auch von andern Vortheilen der Sprache, dienen
vorzüglich: <list>
<item><pb edRef="#a" id="noe_1_1_54_page" n="54"/>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_60_1"/>De
l'influence des opinions sur le langage et du langage sur les
opinions, par <app>
<lem>Mr.</lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>Mr.</hi></rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Michaelis, Johann David</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251jt">Michaelis</persName></hi>, à Breme <app>
<lem>1762<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251jw"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1762.</rdg>
</app> 8.</item>
<item>Neues Organon durch <index indexName="persons-index">
<term>Lambert, Johann Heinrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251k0">J. H.
Lambert</persName></hi>, Leipzig <app>
<lem>1764<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251k2"/></lem>
<rdg wit="#c" type="v">1764,</rdg>
</app> in 2 <app>
<lem>Bänden in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Bänden,</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice>
<app>
<lem>8.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">8.,</rdg>
</app> Band 2. <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 8 <choice>
<abbr>fgg.</abbr>
<expan>folgende</expan>
</choice></item>
<item><pb edRef="#b" n="66"/>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_60_2"/><index indexName="persons-index">
<term>Sulzer, Johann Georg</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251gh">Joh. George
Sulzers</persName></hi> vermischte philosophische Schriften,
Leipzig <app>
<lem>1773<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251k4"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1773,</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. Theil 1. <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 166 <choice>
<abbr>fgg.</abbr>
<expan>folgende</expan>
</choice></item>
<app>
<lem><seg type="item"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_60_3"/>Gedanken von dem Nutzen richtig <app>
<lem>getriebner</lem>
<rdg wit="#c" type="v">betriebener</rdg>
</app> Philologie, von <index indexName="persons-index">
<term>Funk, Gottfried Benedikt</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251k6">G. B.
Funk</persName></hi>, wieder abgedruckt in dem
Berlinischen Magazin der Wissenschaften und Künste, Berlin <app>
<lem>1784<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251k9"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1784,</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. Band 2. <app>
<lem>Stück</lem>
<rdg wit="#c" type="v">St.</rdg>
</app> 1. <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 113 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></seg></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<item><app>
<lem>Jerusalem,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Jerusalem</rdg>
</app> oder über religiöse Macht und Judenthum, von <index indexName="persons-index">
<term>Mendelssohn, Moses</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251kb">Moses
Mendelssohn</persName></hi>, Berlin 1783.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251kd"/> 8.
Abschnitt 2. <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 64 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></item>
</list></note>
<note n="2" id="noe_2_1_60_note2" place="end"><app>
<lem><choice>
<abbr>Anm.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> 2 *).</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>Anm.</hi> 2. *)</rdg>
</app> Ein <app>
<lem>Beyspiel</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Beispiel</rdg>
</app> zur Erläuterung der dritten Bemerkung in diesem §. <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> die Herleitung der <app>
<lem>sämtlichen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sämmtlichen</rdg>
</app> moralischen Eigenschaften Gottes aus dem <app>
<lem>Begriff</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Begrif</rdg>
</app> seiner <index indexName="subjects-index">
<term>Güte</term>
</index><hi>Güte</hi>, vermittelst der Begriffe des boni physici und moralis
abgeben; so wie von der letzten Bemerkung <app>
<lem>**),</lem>
<rdg wit="#c" type="v">**)</rdg>
</app> die auch in der Theologie eingeführte Schulsprache, <choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice> in der Lehre von dem Willen Gottes und der Mitwirkung Gottes <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> der Sünde. Die Schriften des <app>
<lem><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_60_4"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Thukydides</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24h01"><app>
<lem><hi>Thukydides</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Thucydides</hi></rdg>
</app></persName><hi>,</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_60_5"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Cicero</persName></term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24gxq">Cicero</persName>,</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_60_6"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Tacitus</persName></term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24gzb">Tacitus</persName></hi>, des <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_60_7"/>Apostels <index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251kf">Paulus</persName></hi><app>
<lem>, – der mehrere vielkörnige (prägnante) Wörter und Redensarten hat, <choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Phil:1:7">Phil.
1,</citedRange></bibl>
<app>
<lem>7. <foreign lang="grc">χάρις</foreign> (für <hi>Leiden</hi>, die
eine <hi>Wohlthat</hi> sind, verglichen</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">7 in <foreign lang="grc">χαρις</foreign>
vergl.</rdg>
</app> mit <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Phil:1:29"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice>
<app>
<lem>29.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">29</rdg>
</app></citedRange></bibl> und <app>
<lem><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Phil:4:14"><choice>
<abbr>Kap.</abbr>
<expan>Kapitel</expan>
</choice> 4, <app>
<lem>14</lem>
<rdg wit="#c" type="v">14.</rdg>
</app></citedRange></bibl>); <foreign lang="grc">ἄδικοι</foreign>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:6:1">1 Kor. 6, <app>
<lem>1</lem>
<rdg wit="#c" type="v">1.</rdg>
</app></citedRange></bibl> (Richter, die keine
<hi>Christen</hi>, und daher gegen diese gewöhnlich
<hi>ungerecht</hi> sind); <foreign lang="grc">ἑτεροζυγεῖν
ἀπίστοις</foreign>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:6:14">2 Kor. 6, <app>
<lem>14</lem>
<rdg wit="#c" type="v">14.</rdg>
</app></citedRange></bibl> (sich Unchristen gleichstellen,
aber mit Anspielung auf <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lev:19:19">3 Mos. 19, 19.</citedRange></bibl> und
Einschluß des <pb edRef="#c" n="60"/> darin liegenden Grundes der
ganz verschiedenen Denkart oder Gesinnung <pb edRef="#b" n="67"/>
eines Christen und eines Profanen); wie dergleichen
Redensarten</lem>
<rdg wit="#a" type="pp"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Phil:4:14"><choice>
<abbr>K.</abbr>
<expan>Kapitel</expan>
</choice> 4, 14.</citedRange></bibl></rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Phil:1:21">Phil.
1,</citedRange></bibl>
<app>
<lem>21: „wenn ich leben bleibe, so fällt der <hi>Gewinn</hi> für <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:255cd">Christi</persName></hi>
<app>
<lem><hi>Lehre</hi>.</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Lehre</hi>;</rdg>
</app> sterbe ich, so fällt er für <hi>mich</hi> aus,“ verglichen
mit <bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Phil:1:22" to="Phil:1:24"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice> 22 bis 24</citedRange></bibl>; auch</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">21.</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange from="2Kor:3:6" to="ff">2 Kor.
3, 6 <choice>
<abbr>fgg.</abbr>
<expan>folgende</expan>
</choice></citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:4:12"><choice>
<abbr>Kap.</abbr>
<expan>Kapitel</expan>
</choice> 4, <app>
<lem>12.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">12</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<choice>
<abbr>u. a.</abbr>
<expan>und andere</expan>
</choice>
<app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> bieten mehr <app>
<lem>dergleichen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">erläuternde</rdg>
</app> Exempel dar.</note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_60_1">
<label>De l'influence des opinions sur le langage et du langage sur les
opinions, par Mr. Michaelis, à Breme 1762</label>
<p>Hier handelt es sich um eine Übersetzung von Johann David Michaelis'
Preisschrift <hi>Beantwortung der Frage von dem Einfluß der Meinungen in
die Sprache und der Sprache in die Meinungen; welche den, von der
Königlichen Academie der Wissenschaften für das Jahr 1759, gesetzten
Preis erhalten hat</hi> (1760).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_60_2">
<label>Joh. George Sulzers vermischte philosophische Schriften, Leipzig 1773
in gr. 8. Theil 1. S. 166 fgg.</label>
<p>Johann Georg Sulzers (1720–1779) <hi>Vermischte philosophische
Schriften</hi> bestehen aus zwei Bänden (1773/1781). Verwiesen wird
auf die im ersten Band befindlichen <hi>Anmerkungen über den
gegenseitigen Einfluß der Vernunft in die Sprache, und der Sprache
in die Vernunft</hi> (aaO 166–198).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_60_3">
<label>Gedanken von dem Nutzen richtig getriebner Philologie […] Berlin 1784
in gr. 8. Band 2. Stück 1. S. 113 f.</label>
<p>Der hier angeführte Wiederabdruck von Gottfried Benedikt Funks
(1734–1814) in fünf Programmen vorgetragenen <hi>Gedanken von dem Nutzen
richtig getriebener Philologie in den Schulen</hi> (1774–1777)
findet sich in <hi>Berlinsches Magazin der Wissenschaften und
Künste</hi> 2 (1784), 113–145. Funk und seine <hi>Gedanken</hi>
wurden von Autoritäten wie Friedrich August Wolf hoch
geschätzt.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_60_4">
<label>Thukydides</label>
<p>Der aus Athen stammende Historiker Thukydides (geb. ca. 460 v. Chr.) ist
der Verfasser einer acht Bücher umfassenden, im Jahr 411 v. Chr.
abbrechenden Geschichte des Peloponnesischen Krieges (431–404 v. Chr.),
an dem er selbst bis zu seiner Verbannung als Stratege teilgenommen hat.
Auch wenn Thukydides in der Antike nicht so breit rezipiert wurde wie
Herodot, blieb er durch die Jahrhunderte immer präsent und erlebte seit
der Renaissance einen beachtenswerten Aufschwung
(Thukydidismus).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_60_5">
<label>Cicero</label>
<p>Der Politiker, Redner und Schriftsteller Marcus Tullius Cicero (106–43 v.
Chr.) zählt zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der römischen Antike,
von keinem nicht-christlichen lateinischen Autor ist mehr überliefert.
Eine besondere Bedeutung besteht darin, dass seine Sprache bereits in
der Antike (besonders einflussreich von Quintilian) als stilbildend
betrachtet (Ciceronianismus) und in dieser Eigenschaft auch von Nösselt
hoch geschätzt wurde (vgl. Vorrede Hg. c X). Ciceros Werk wird gemeinhin
in Reden, philosophische Schriften, rhetorische Schriften (vgl. I § 284)
und Briefe untergliedert (vgl. die Einteilung in I § 146).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_60_6">
<label>Tacitus</label>
<p>Das ab etwa 98 entstandene und v.a. auf Moralität abhebende Werk
(<hi>Agricola, Germania, Dialogus de oratoribus, Historiae,
Annales</hi>) des römischen Senators und Geschichtsschreibers
(Publius) Cornelius Tacitus (ca. 55–120) wurde bereits in der Antike und
nach seiner Wiederentdeckung in der Renaissance auch im 16. und 17. Jh.
stark rezipiert (Tacitismus).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_60_7">
<label>Apostels Paulus</label>
<p>Paulus von Tarsus (gest. um 64) zählt zu den mit Abstand bedeutendsten
Gestalten des Christentums. Nach seiner Bekehrung (vgl. Apg 9,1–18) war
er missionarisch tätig (Missionsreisen). Heute wird er vielfach als der
eigentliche Gründer des Christentums betrachtet.</p></note>
</div>
<div n="61" type="section" id="section_1_61">
<head>61.</head>
<p>Auf der andern Seite sind <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">aber auch</rdg>
</app> die <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachen</term>
</index>Sprachen, durch die wir unsere Begriffe <app>
<lem>bekommen,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bekommen</rdg>
</app> und sie uns geläufig machen, eine ergiebige Quelle von <app>
<lem><choice>
<sic>mangelhasten</sic>
<corr type="editorial">mangelhaften</corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a #c">mangelhaften</rdg>
</app>, verworrenen, irrigen <index indexName="subjects-index">
<term>Begriffe</term>
</index>Begriffen und <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Urtheile</term>
</index>Urtheilen. Denn</lem>
<rdg wit="#a" type="typo-correction"><choice corresp="#noe_corr_6">
<sic>Urtheilen: denn</sic>
<corr type="authorial">Urtheilen. Denn</corr>
</choice></rdg>
</app> wir müssen eine jede Sprache <app>
<lem>nehmen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">nehmen</rdg>
</app> wie sie ist, und, weil diese sich nach den Begriffen <app>
<lem>dererjenigen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">derer</rdg>
</app> gebildet hat, welche sie nach und nach erfanden, ihre mangelhaften,
ungeläuterten, unentwickelten, und oft ganz falschen Begriffe in Wörter
einkleideten, wenig von der <index indexName="subjects-index">
<term>Kunst</term>
</index>Kunst <pb edRef="#a" n="55"/> verstanden, die Sachen durch
angemessene Ausdrücke zu bezeichnen, und, um nicht die Wörter zu sehr zu
vervielfältigen, sehr oft Einen Ausdruck zur Bezeichnung mehrerer Begriffe
brauchten, oft auch, um gewisse Sachen mehr verständlich und anschauend, als
bestimmt darzustellen, <app>
<lem>neuerfundne</lem>
<rdg wit="#c" type="v">neuerfundene</rdg>
</app> Ausdrücke den rohern Begriffen des <app>
<lem>großen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grossen</rdg>
</app> Haufens anschmiegen mußten: so theilten sich alle <app>
<lem>dabey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dabei</rdg>
</app> zum Grunde liegende Fehler oder Unbequemlichkeiten der Sprache mit,
und wurden durch sie so gangbar, daß es eben so viel Mühe kostet, diese
<index indexName="subjects-index">
<term>Fehler</term>
</index>Fehler zu entdecken, als sie durch <app>
<lem>allerley</lem>
<rdg wit="#c" type="v">allerlei</rdg>
</app> Gegenanstalten zu heben.</p>
<note place="end"><pb edRef="#b" n="68"/> Daher unter andern 1) die Ausdrücke,
welche die Sachen, nicht nach Untersuchung ihrer wahren Natur und Ursachen,
sondern nach den Vorstellungen der Sinne und der <index indexName="subjects-index">
<term>Einbildungskraft</term>
</index>Einbildungskraft bezeichnen, wie die, welche natürliche Dinge,
Eigenschaften und Handlungen Gottes, Geister und der<pb edRef="#c" n="61"/>gleichen betreffen. 2) Die, welche <app>
<lem>so gar</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">sogar</rdg>
</app> leicht falsche <index indexName="subjects-index">
<term>Nebenbegriffe</term>
</index>Nebenbegriffe erregen, wohin sonderlich bildliche Ausdrücke gehören, <app>
<lem>vornemlich</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">vornehmlich</rdg>
</app> solche, die Gott und göttliche Dinge durch ähnliche bezeichnen
sollen, als der Mißverstand in den Ausdrücken: <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_61_1"/><hi>Beleidigung</hi>
und <hi>Versöhnung</hi> Gottes; <hi>Gott hat</hi>
<app>
<lem><hi>alles</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Alles</hi></rdg>
</app>
<hi>zu seiner Ehre erschaffen, Gottesdienst, Furcht Gottes</hi>
<choice>
<abbr>u. a.</abbr>
<expan>und andere</expan>
</choice> 3) Die vieldeutigen Ausdrücke, als <foreign lang="grc">νόμος</foreign>, <foreign lang="grc">πνεῦμα</foreign>, <foreign lang="grc">ὑιοὶ Θεοῦ</foreign>, <foreign lang="grc">ἄγγελοι</foreign>
<app>
<lem><choice>
<abbr>u. dgl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><choice>
<abbr>u. dergl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></rdg>
</app></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_61_1">
<label>Beleidigung und Versöhnung Gottes</label>
<p>Angespielt ist auf die oft als zu juridisch kritisierte
Satisfaktionslehre (vgl. II § 83) Anselms von Canterbury (ca.
1033–1109). In <hi>Cur Deus homo</hi> entfaltet Anselm die Vorstellung,
der Mensch habe durch die Beleidigung der Ehre Gottes eine unendliche
Sündenlast auf sich geladen, die er selbst nicht tilgen könne, da die
Genugtuung entsprechend der Sündenlast ebenfalls unendlich sein müsse.
Daher müsse Gott selbst im Gekreuzigten für Genugtuung sorgen. Dieses
Verständnis hat sich unter dem Begriff <hi>stellvertretende
Genugtuung</hi> sowohl in der katholischen als auch in der
protestantischen Theologie weitgehend durchgesetzt. Die
altprotestantische Orthodoxie entwickelte im Anschluss an Luther eine am
Strafleiden Christi orientierte Satisfaktionslehre. Christus erbringt am
Kreuz nicht alleine eine Ausgleichsleistung, sondern trägt
stellvertretend die den Menschen zugedachte Strafe.</p></note>
</div>
<div n="62" type="section" id="section_1_62">
<head>62.</head>
<p><app>
<lem>Die</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Diese</rdg>
</app> Schwierigkeiten vermehren sich <app>
<lem><hi>zuvörderst</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v">zuvörderst</rdg>
</app> durch die Menge sehr <app>
<lem>verschiedner</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verschiedener</rdg>
</app>
<app>
<lem>Sprachen;</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Sprachen,</rdg>
</app> und weil <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> den <index indexName="subjects-index">
<term>Ausdrücke</term>
</index>Ausdrücken der einen Sprache nicht gerade die <index indexName="subjects-index">
<term>Vorstellungen</term>
</index>Vorstellungen zum Grunde liegen, <pb edRef="#a" n="56"/> welche zu
den Ausdrücken in der andern Gelegenheit gaben: so ist es oft unmöglich, oft
wenigstens schwer, den Ausdrücken in der <app>
<lem>einen,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">einen</rdg>
</app> vollkommen angemessene Ausdrücke in der andern unterzulegen, oder zu
verhüten, daß sich der Mißverstand aus einer nicht in die andere
fortpflanze.</p>
<note place="end"><app>
<lem>Beyspiele</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Beispiele</rdg>
</app>, wie viel <index indexName="subjects-index">
<term>Mißverstand</term>
</index>Mißverstand hieraus entstehe, können 1) schon die unrichtigen, meist
nach der Etymologie <app>
<lem>eingerichteten,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">eingerichteten</rdg>
</app> Uebersetzungen der Wörter <foreign lang="grc">ἐκλέξασθαι</foreign>
und <foreign lang="grc">ἐκλεκτοὶ</foreign>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:9">Röm. <app>
<lem>9</lem>
<rdg wit="#c" type="v">9.</rdg>
</app></citedRange></bibl> und an<pb edRef="#b" n="69"/>derwärts,
<foreign lang="grc">ἀναξίως</foreign>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:11:27">1 Kor. 11, <app>
<lem>27</lem>
<rdg wit="#c" type="v">27.</rdg>
</app></citedRange></bibl> (welches mit <foreign lang="grc">μὴ
διακρίνων τὸ σῶμα</foreign>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_62_1"/><foreign lang="grc">τ. Κυρίου</foreign>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:11:29"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice>
<app>
<lem>29</lem>
<rdg wit="#c" type="v">29.</rdg>
</app></citedRange></bibl> und mit <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:3:8">Matth. 3, <app>
<lem>8</lem>
<rdg wit="#c" type="v">8.</rdg>
</app></citedRange></bibl> hätte <app>
<lem>verglichen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">verglichen</rdg>
</app> und nicht unwürdig, sondern <hi>unanständig</hi> oder <app>
<lem><app>
<lem><hi>ungebürlich</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>ungebührlich</hi></rdg>
</app> sollen</lem>
<rdg wit="#a" type="pp"><hi>ungebührlich</hi> hätte</rdg>
</app> gegeben werden <app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt">sollen</rdg>
</app>), <app>
<lem><foreign lang="grc">σκανδαλίζειν</foreign></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><foreign lang="grc">σκανδυλίξειν</foreign></rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:8">1 Kor.
8.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:14">Röm. <app>
<lem>14</lem>
<rdg wit="#c" type="v">14.</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<app>
<lem>(nicht:</lem>
<rdg type="v" wit="#a"><supplied>(</supplied>nicht:</rdg>
</app>
<hi>jemand ärgern</hi>, welches ein Mißfallen, sondern: ihm <hi>Gelegenheit
zur Versündigung geben</hi>, welches ein Wohlgefallen des <app>
<lem>andern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Andern</rdg>
</app> an unserm Betragen und eine Nachahmung <app>
<lem>desselben,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">desselben</rdg>
</app> anzeigt), und der Redensarten der <choice>
<abbr>heil.</abbr>
<expan>heilig</expan>
</choice> Schrift <app>
<lem>seyn,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">seyn</rdg>
</app> die Gott zum <app>
<lem>Urheber des Bösen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>Urheber des Bösen</hi></rdg>
</app>
<pb edRef="#c" n="62"/> zu machen scheinen, welche durch die ähnlichen
Ausdrücke <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:13:29">Apostelgesch. 13, <app>
<lem>29</lem>
<rdg wit="#c" type="v">29.</rdg>
</app></citedRange></bibl> und <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:1:18"><choice>
<abbr>K.</abbr>
<expan>Kapitel</expan>
</choice> 1, <app>
<lem>18</lem>
<rdg wit="#c" type="v">18.</rdg>
</app></citedRange></bibl> mehr Licht erhalten. Noch mehr 2) die <app>
<lem>unbestimmten,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">unbestimmten</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> solche Ausdrücke, deren Umfang nicht einleuchtend oder nicht
angegeben ist, und welche daher in einer Sprache oft weiter oder
eingeschränkter genommen <app>
<lem>werden,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">werden</rdg>
</app> als sie in der andern gebraucht sind. Zum <app>
<lem>Beyspiel</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Beispiel</rdg>
</app>
<app>
<lem>dienen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">dienten</rdg>
</app> die Wörter <foreign lang="grc">θεοδίδακτοι</foreign>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:6:45">Joh. 6, <app>
<lem>45</lem>
<rdg wit="#c" type="v">45.</rdg>
</app></citedRange></bibl> und <foreign lang="grc">θεόπνευστος</foreign>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Tim:3:16">2 Tim. 3,
16</citedRange></bibl>, die nur zu oft auf unmittelbare Offenbarung
und Einfluß eingeschränkt <app>
<lem>werden;</lem>
<rdg wit="#a" type="v">werden,</rdg>
</app> und <app>
<lem><foreign lang="grc">ἀπιστία</foreign>, welches,</lem>
<rdg wit="#a" type="pp"><foreign lang="grc">ἀπιστια</foreign>,
welches</rdg>
</app> ganz wider den Sprachgebrauch der <app>
<lem>heil.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">heiligen</rdg>
</app>
<app>
<lem>Schrift,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Schrift</rdg>
</app> auch auf die ausgedehnt wird, <app>
<lem>welche</lem>
<rdg wit="#a" type="v">die</rdg>
</app> keine Kenntniß von den geoffenbarten Lehren erlangt haben.</note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_62_1">
<label><foreign lang="grc">τ.</foreign></label>
<p>D.i. <foreign lang="grc">τοῦ</foreign>.</p></note>
</div>
<div n="63" type="section" id="section_1_63">
<head><pb edRef="#a" n="57"/> 63.</head>
<p><app>
<lem><app>
<lem><hi>Ausser dem</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="pp"><hi>Ausserdem</hi></rdg>
</app> giebts</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>Außerdem</hi> giebt's</rdg>
</app> in <app>
<lem>mehrern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">mehreren</rdg>
</app> Sprachen wieder besondere Gattungen, die entweder durch <app>
<lem>besondere</lem>
<rdg wit="#a" type="v">besondre</rdg>
</app> Gegenstände der Erkenntniß, welche in der gemeinen Sprache nicht
bezeichnet waren, oder <pb edRef="#b" n="70"/> dadurch nothwendig <app>
<lem>worden</lem>
<rdg wit="#c" type="v">geworden</rdg>
</app> sind, daß man <app>
<lem>das Mangel-</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">die Mängel</rdg>
</app> und <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">das</rdg>
</app> Fehlerhafte der gemeinen Sprache verbessern wollte. Solche <index indexName="subjects-index">
<term>Gattungen</term>
</index>Gattungen sind die Kirchen- und <index indexName="subjects-index">
<term>Gelehrten-Sprache</term>
</index>Gelehrten-Sprache; ja <app>
<lem>gewissermaßen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">gewissermassen</rdg>
</app> hat jeder in seiner Art originelle Schriftsteller seine eigene
Sprache. <app>
<lem>Hiedurch</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Hierdurch</rdg>
</app> wird eine Sprache noch weitläuftiger, folglich noch schwerer, und
selbst der <index indexName="subjects-index">
<term>Mißverstand</term>
</index>Mißverstand <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> dadurch zunehmen. Denn, weil dadurch die Bedeutungen Eines Ausdrucks
vervielfältigt, und die Begriffe in der besondern Sprache von denen in der
gemeinen Sprache verschieden <app>
<lem>werden:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">werden,</rdg>
</app> so wird auch die Verwechselung leichter. Ja selbst die Bestimmung,
welche man in der besondern Sprache einem Ausdruck gegeben hat, ist oft dem
<index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index>Sprachgebrauch in der gemeinen, oder in einer andern besondern
Sprache <pb edRef="#c" n="63"/> nicht gemäß, und bringt dadurch Mißverstand
aus jener in diese.</p>
<note place="end"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_63_1"/>So
drückt <index indexName="subjects-index">
<term>Person</term>
</index><hi>Person</hi>, als Suppositum intelligens erklärt, in der <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">kirchlichen</rdg>
</app> Lehre von der Trinität, und <hi>Natur</hi>, dem Erlöser der Menschen <app>
<lem>beygelegt</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beigelegt</rdg>
</app>, einen ganz andern <app>
<lem>Begriff</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Begrif</rdg>
</app> aus, als <hi>Person</hi> im gemeinen Leben und <hi>Natur</hi> in der
Metaphysik. – So schließt <hi>Zurechnung</hi>, wie es <index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:251kf">Paulus</persName>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:5">Röm. <app>
<lem>5</lem>
<rdg wit="#c" type="v">5.</rdg>
</app></citedRange></bibl> braucht, weder den <app>
<lem>Begriff</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Begrif</rdg>
</app> vom Urheber einer <app>
<lem>freyen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">freien</rdg>
</app>
<app>
<lem>Handlung,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Handlung</rdg>
</app> noch <app>
<lem>einmal</lem>
<rdg wit="#c" type="v">selbst</rdg>
</app> den <app>
<lem>Begriff</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Begrif</rdg>
</app> von Strafe in sich, welches <app>
<lem>beydes</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Beides</rdg>
</app> sonst an dem Worte hängt; und <app>
<lem><foreign lang="grc">φυσις</foreign></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><foreign lang="grc">φύσις</foreign></rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Eph:2:3">Ephes. 2, <app>
<lem>3</lem>
<rdg wit="#c" type="v">3.</rdg>
</app></citedRange></bibl> hat einen ganz andern Sinn, als wenn man
in der Theologie <hi>Natur</hi> und <hi>Gnade</hi>
<pb edRef="#a" n="58"/> einander <app>
<lem>entgegengesetzt</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">entgegensetzt</rdg>
</app>. – Selbst diese <app>
<lem>zwey Beyspiele</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">zwei Beispiele</rdg>
</app> und die bekannten <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_63_2"/>Arianischen, Nestorianischen und Monophysitischen
Streitigkeiten über <pb edRef="#b" n="71"/> die Wörter <foreign lang="grc">ὁμοoύσιος</foreign>, <foreign lang="grc">Θεοτόκος</foreign> und <app>
<lem><foreign lang="grc">φῦσις</foreign></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><foreign lang="grc">φύσις</foreign></rdg>
</app> können eine Erläuterung der <app>
<lem>zweyten</lem>
<rdg wit="#c" type="v">zweiten</rdg>
</app> Hälfte des §. abgeben.</note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_63_1">
<label>So drückt Person, als Suppositum intelligens erklärt, in der Lehre
von der Trinität, und Natur, dem Erlöser der Menschen beygelegt […] in
der Metaphysik</label>
<p>Zum trinitätstheologischen bzw. christologischen Hintergrund vgl. II §
83. Die schon in der Scholastik gebräuchliche Definition der
trinitarischen Person als <hi>suppositum intellegens</hi> findet sich
etwa bei Hollaz, Buddeus und Siegmund Jacob Baumgarten.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_63_2">
<label>Arianischen, Nestorianischen und Monophysitischen Streitigkeiten über
die Wörter <foreign lang="grc">ὁμοούσιος</foreign>, <foreign lang="grc">Θεοτόκος</foreign> und <foreign lang="grc">φῦσις</foreign></label>
<p>Aufgezählt sind die großen christologischen Auseinandersetzungen der
Alten Kirche (vgl. auch II § 83). Der auf Arius von Alexandrien (gest.
ca. 336) zurückgehende Arianismus lehrte, dass Vater und Sohn nicht
wesens<hi>gleich</hi> (<foreign lang="grc">ὁμοούσιος</foreign>),
sondern nur wesens<hi>ähnlich</hi> (<foreign lang="grc">ὁμοιούσιος</foreign>) seien, und kann als radikaler
Subordinatianismus verstanden werden. Diese Auffassung wurde auf dem
Konzil von Nicäa 325 zugunsten der Zwei-Naturen-Lehre verworfen, zudem
wurde hier die von Arius abgelehnte Lehre von der Präexistenz Christi
bestätigt, nach der der Sohn vom Vater <hi>gezeugt</hi> und <hi>nicht
geschaffen</hi> ist. Beigelegt wurde der arianische Streit
jedoch erst auf dem Konzil von Konstantinopel 381. Der nach Nestorius von
Konstantinopel (gest. ca. 451) benannte Nestorianismus vertrat zwar eine
Zwei-Naturen-Lehre, lehrte jedoch, dass die göttliche und die menschliche
Natur in Jesus Christus geteilt und unvermischt seien. Daher könne Maria
zwar als <hi>Christus</hi>gebärerin, nicht aber als
<hi>Gottes</hi>gebärerin (<foreign lang="grc">Θεοτόκος</foreign>)
bezeichnet werden (vgl. II § 114). Diese Position wurde auf dem Konzil
von Ephesus (431) verworfen. Der Monophysitismus vertrat schließlich
eine Christologie, nach der der inkarnierte Christus nur eine einzige,
nämlich göttliche Natur (<foreign lang="grc">φύσις</foreign>) besitzt
(vgl. II § 113), und stand damit der bereits in Nicäa bestätigten
Zwei-Naturen-Lehre entgegen. Auf dem Konzil von Chalcedon (451) wurden die
Positionen der Monophysiten, aber auch die der Arianer und Nestorianer
verworfen und eine Zwei-Naturen-Lehre, nach der göttliche und
menschliche Natur Christi (<hi>wahrer Mensch und wahrer Gott</hi>) unvermischt
und ungetrennt nebeneinander stehen, angenommen.</p></note>
</div>
<div n="64" type="section" id="section_1_64">
<head>64.</head>
<p>Wenn nun die <index indexName="subjects-index">
<term>Bildung</term>
</index>Bildung unseres eigenen <index indexName="subjects-index">
<term>Verstand</term>
</index>Verstandes, <app>
<lem>und</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">wenn aber auch</rdg>
</app> die Lücken, Vorurtheile und falschen Wendungen <app>
<lem>unserer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unsrer</rdg>
</app> Erkenntniß so sehr von <app>
<lem>unserer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unsrer</rdg>
</app> Sprache <app>
<lem>abhängen:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">abhängen,</rdg>
</app> so muß ungemein viel daran liegen, <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> daß man die Sprache, worin man zu denken gewohnt ist, sorgfältig
studiert habe, um dem <app>
<lem>Mißverstand</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Mißverstande</rdg>
</app>, der daraus entstehen <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>, auf die Spur zu kommen, und alle Vortheile zu <app>
<lem>geniessen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">genießen</rdg>
</app>, die eine Sprache giebt; <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> daß man selbst, wenn man es <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>, mehrere Sprachen so studiere, nicht nur um das brauchen zu können,
was in solchen gesagt oder geschrieben wird, sondern auch um durch die eine
die <app>
<lem>andre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">andere</rdg>
</app> mehr <index indexName="subjects-index">
<term>aufklären</term>
</index>aufzuklären, und durch Hülfe der einen das Fehlerhafte <app>
<lem>oder Unvollständige</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> der andern zu <app>
<lem>entdecken,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">entdecken</rdg>
</app> und daraus möglichst zu <app>
<lem><app>
<lem>verbessern <ref type="note" target="#noe_2_1_64_note2">*)</ref>;</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">verbessern; <ref type="note" target="#noe_2_1_64_note2">*)</ref></rdg>
</app> –</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">verbessern;</rdg>
</app> daß man endlich den Fehlern sei<pb edRef="#c" n="64"/>ner
eigenthümlichen Sprache so viel abhelfe, als es ihre Natur und <index indexName="subjects-index">
<term>Verständlichkeit</term>
</index>Verständlichkeit für die, welche sie ebenfalls brauchen, erlaubt. <app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt">Daß ein solches Sprachstudium nichts weniger als
blosses Geschäfte des Gedächtnisses, daß es sehr schwer sey, und daß
es keine gemeine Fähigkeiten erfordre, erhellet eben daraus.</rdg>
</app></p>
<app>
<lem><note n="1" place="end"><app>
<lem><choice>
<abbr>Anmerk.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Anmerk.</hi></rdg>
</app> 1. Es ergiebt sich zugleich aus allem bisher <app>
<lem>gesagten</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Gesagten</rdg>
</app>: 1) daß das Studium der Sprachen schon <hi>an sich</hi>, als
Sprachenstudium, auch abgesehen (nicht von den damit verknüpften
Begriffen, sondern) von den <hi>Sachen</hi>, die man durch Hülfe der
Sprachen, als Zeichen von Vorstellungen, lernt, einen unglaublichen
Nutzen habe. 2) Daß – vorausgesetzt: man treibt es mit jungen Leuten
zu <pb edRef="#b" n="72"/> den vorhin <app>
<lem>angegebnen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">angegebenen</rdg>
</app> Absichten, und lenkt immer <hi>darauf</hi> ihre
Aufmerksamkeit – es die beste Vorbereitung zur Bildung des Geistes
für künftige Gelehrte, und überhaupt für solche <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>, die sich einmal vorzüglich mit <hi>Geistesarbeiten</hi>
beschäftigen sollen. (<choice>
<abbr>Vergl.</abbr>
<expan>Vergleiche</expan>
</choice>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_64_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Rehberg, August Wilhelm</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251j2">Rehberg</persName></hi>
in der Berlinischen Monatsschrift 1788, Februar, <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 125 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice> und 1789, Januar, <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 53 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt"><index indexName="persons-index">
<term>Niemeyer, August Hermann</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24gvf">Niemeyer's</persName></hi> Grundsätze der Erziehung
und des Unterrichts, 6te Ausgabe<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251m1"/>,
2ter Theil, <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 35 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice> 84. 85 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></rdg>
</app>) Dadurch wird das <index indexName="subjects-index">
<term>Gedächtniß</term>
</index>Gedächtniß geübt, gerade zu der Zeit, wo es die meiste
Empfänglichkeit für aufgefaßte Eindrücke hat, und wo diese
Gedächtnißübungen noch nicht durch die reitzendern Uebungen des
bloßen Verstandes verdrängt oder verleidet sind. Es wird zugleich
frühzeitig auf unsinnliche Dinge und solche Zeichen gerichtet,
welche die Dinge nicht sinnlich darstellen, wodurch verhindert wird,
daß man sich in <app>
<lem>frühern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">früheren</rdg>
</app> Jahren nicht zu sehr an das gewöhne, was bloß vor die Sinne
gebracht werden <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>. Durch die Bereicherung des Gedächtnisses bekommt man früh
einen ansehnlichen Reichthum von Ideen, ohne <app>
<lem>welchem</lem>
<rdg wit="#c" type="v">welchen</rdg>
</app> Stoff zum Denken, Genie und Verstand nichts <app>
<lem>vermag,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">vermag;</rdg>
</app> und eben der Reichthum von Wörtern befestigt die Ideen und
setzt den jungen Geist in den Stand, die dadurch ausgedruckten
Begriffe zu behalten, sie sich geläufig zu machen, und Andern wieder
mitzutheilen. Seiner natürlichen Flüchtigkeit wird dadurch <app>
<lem>gesteuret</lem>
<rdg wit="#c" type="v">gesteuert</rdg>
</app>, daß <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> dem Sprachstudium die Aufmerksamkeit auch mit auf Kleinig<pb edRef="#c" n="65"/>keiten gelenkt, und die Seele <app>
<lem>gewöhnet</lem>
<rdg wit="#c" type="v">gewöhnt</rdg>
</app> wird, diese überall mit in Anschlag nehmen zu lernen, und
sich nicht bloß mit dem Auffallenden oder sich leicht Darstellenden
zu begnügen. Ich wiederhole <pb edRef="#b" n="73"/> hier die übrigen
Vortheile nicht, die das <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachenstudium</term>
</index>Sprachenstudium gewähren <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>, welche sich <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> einer noch unverstimmten und feinerer Eindrücke <app>
<lem>empfänglichern</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#c"><choice>
<sic>empfängchern</sic>
<corr type="editorial">empfänglichern</corr>
</choice></rdg>
</app> jugendlichen Seele wohl <app>
<lem>eher,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">eher</rdg>
</app> als <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> andern möchten erreichen <app>
<lem>laßen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">lassen</rdg>
</app>.</note>
<note n="2" id="noe_2_1_64_note2" place="end"><app>
<lem><choice>
<abbr>Anmerk.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Anmerk.</hi></rdg>
</app> 2. *) Wer jene Vortheile von dem Studium der Sprachen recht
beziehen will, muß wenigstens <app>
<lem>zwey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">zwei</rdg>
</app> oder <app>
<lem>drey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">drei</rdg>
</app> Sprachen eigentlich <app>
<lem><hi>studieren</hi>,</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>studieren</hi></rdg>
</app> und mit einander vergleichen lernen, solche Sprachen, die,
wegen ihres gemeinschaftlichen Ursprungs oder Abstammung von
einander, kurz, wegen ihrer Verwandtschaft, viel Eigenes gemein
haben, wie die griechische und lateinische, und wieder <app>
<lem>andre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">andere</rdg>
</app>, die ganz in ihrer Bildungsart verschieden sind, wie jene und
die morgenländischen Sprachen. Mag es seyn, daß Dinge, die sich
überall auf <app>
<lem>einerley</lem>
<rdg wit="#c" type="v">einerlei</rdg>
</app> Art den Sinnen zeigen, oder daß reine <index indexName="subjects-index">
<term>Verstandesbegriffe</term>
</index>Verstandesbegriffe, von allen Menschen und Nationen
überhaupt auf <app>
<lem>einerley</lem>
<rdg wit="#c" type="v">einerlei</rdg>
</app> Art empfunden oder gedacht, also auch durch <index indexName="subjects-index">
<term>Wörter</term>
</index>Wörter, die dem Ton oder der Schrift nach ganz verschieden
sind, doch so ausgedruckt werden, daß alle, die das Wort verstehen,
sich eben dieselbe Sache <app>
<lem>dabey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dabei</rdg>
</app> vorstellen: so gerathen doch manche Nationen oder einzelne
aufmerksame, schnell oder fein empfindende <app>
<lem>oder</lem>
<rdg wit="#c" type="v">und</rdg>
</app> denkende Köpfe unter <app>
<lem>ihnen,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">ihnen</rdg>
</app> auf Vieles, woran <app>
<lem>andere</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Andere</rdg>
</app> gar nicht denken. <app>
<lem>Seltenere</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Seltnere</rdg>
</app>, oder unter verschiedenen Gestalten an <app>
<lem>verschiednen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verschiedenen</rdg>
</app> Orten oder in <app>
<lem>verschiednen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verschiedenen</rdg>
</app> Köpfen erschienene oder gedachte <app>
<lem>Gegenstände,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Gegenstände</rdg>
</app> erwecken <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> Verschiedenen auch sehr verschiedene Begriffe. Und selbst
gemeine oder all<pb edRef="#b" n="74"/>tägliche Gegenstände bekommen
in <app>
<lem>veschiednen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verschiedenen</rdg>
</app> Köpfen durch die <app>
<lem>verschiednen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verschiedenen</rdg>
</app> Umstände, unter welchen sie sich ihnen darstellen, und durch
die verschiedene besondere Vorstellungskraft oder Art, Dinge zu
bezeichnen, gleichsam eine ganz eigenthümliche <index indexName="subjects-index">
<term>Farbe</term>
</index>Farbe, werden mit <app>
<lem>mehrern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">mehreren</rdg>
</app> oder <pb edRef="#c" n="66"/>
<app>
<lem>wenigern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">wenigeren</rdg>
</app> Nebenbegriffen, mit <app>
<lem>feinern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">feineren</rdg>
</app> Bestimmungen, sinnlicher oder unsinnlicher gedacht, zumal je
nachdem sich die Einbildungskraft mehr oder weniger einmischt, und
der Reichthum von Begriffen größer oder geringer ist. Hieraus ist
offenbar, daß durch das Studium <hi>mehrerer</hi> Sprachen, und
selbst origineller <index indexName="subjects-index">
<term>Schriftsteller</term>
</index>Schriftsteller, ganz neue Ideen erzeugt werden, oder doch
schon bekannte Begriffe unter ganz <app>
<lem>neue</lem>
<rdg wit="#c" type="v">neuen</rdg>
</app> Gestalten erscheinen können, worauf wir erst durch die fremde
Sprache sind aufmerksam gemacht worden; und je mehr <app>
<lem>dies</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dieß</rdg>
</app>, was Einer Sprache eigen ist, in die andere übergetragen
wird, und durch unsere Art zu denken und uns <app>
<lem>auszudrucken</lem>
<rdg wit="#c" type="v">auszudrücken,</rdg>
</app> wieder eine etwas veränderte Gestalt bekommt: <app>
<lem>je</lem>
<rdg wit="#c" type="v">desto</rdg>
</app> mehr muß der Reichthum, und zum Theil die Bestimmtheit und <app>
<lem>Fruchtbarkeit, unsrer</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Fruchtbarkeit unserer</rdg>
</app> Begriffe und Gedanken zunehmen. Es <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> also dieses Studium eine <app>
<lem>vortrefliche</lem>
<rdg wit="#c" type="v">vortreffliche</rdg>
</app> Uebung dem Verstande gewähren, der dadurch geschmeidiger, und
für Vieles empfänglicher <app>
<lem>wird;</lem>
<rdg wit="#c" type="v">wird:</rdg>
</app> ein <index indexName="subjects-index">
<term>Gewinn</term>
</index>Gewinn, der schwerlich durch etwas Anderes erlangt werden <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>, und augenscheinlich beweiset, wie vortheilhaft das <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachenstudium</term>
</index>Sprachenstudium schon <hi>an sich</hi>
<app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>. – <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_64_2"/>Was
in der oben <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> §. <ref target="#section_1_56">56.</ref> angeführten
<hi>allgemeinen Revision</hi>
<choice>
<abbr><hi>etc.</hi></abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice> Theil 7. <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 420 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice> und Theil 11. <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 224 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice> dagegen gesagt ist, beruhet <hi>theils</hi> darauf, daß
immer Stu<pb edRef="#b" n="75"/>dium der <hi>Sprache</hi> als ganz
abgesondert von der Erlernung der dadurch mitgetheilten <index indexName="subjects-index">
<term>Begriffe</term>
</index><hi>Begriffe von Sachen</hi> angenommen wird,
<hi>theils</hi> auf dem Wahn, als wenn sich Sprachkenntnisse
nicht <app>
<lem>ließen</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> unterhaltend machen <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">ließen</rdg>
</app>, <hi>theils</hi> auf einer anderen Einbildung, als wenn
Kinder <app>
<lem>alles</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Alles</rdg>
</app> unerträglich fänden, und nicht leicht fassen könnten, was
ihnen <hi>Zeichen</hi> darstellt, ohne zugleich die <hi>Sache</hi>
selbst darzustellen, wovon doch Musik und Mathematik <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">und die tägliche Erfahrung selbst in
Schulen, wo nur der Sprachunterricht recht lebendig
getrieben wird,</rdg>
</app> das Gegentheil beweiset.</note>
<note n="3" place="end"><app>
<lem><choice>
<abbr>Anmerk.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Anmerk.</hi></rdg>
</app> 3. Daß übrigens ein solches Sprachenstudium nichts weniger
als bloßes <app>
<lem>Geschäfte</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Geschäft</rdg>
</app> des Gedächtnisses, daß <pb edRef="#c" n="67"/> es sehr schwer <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>, und keine gemeine Fähigkeiten und Uebungen, besonders eine
sorgfältige Aufmerksamkeit selbst auf Kleinigkeiten, ein feines
Gefühl, Geduld und anhaltenden <app>
<lem>Fleiß,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Fleiß</rdg>
</app> erfordere, also auch sein großer <index indexName="subjects-index">
<term>Nutzen</term>
</index>Nutzen, Leuten, die bloß auf sinnliche und unmittelbare
Vortheile ausgehen, und den Werth der <index indexName="subjects-index">
<term>Geistesnahrung</term>
</index>Geistesnahrung wenig oder gar nicht zu schätzen wissen,
nicht einleuchtend <app>
<lem>könne</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> gemacht werden <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">könne</rdg>
</app>, bedarf wohl kaum einer Erinnerung.</note></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_64_1">
<label>Rehberg in der Berlinischen Monatsschrift 1788, Februar, S. 125 f.
und 1789, Januar, S. 53 f.</label>
<p>Vgl. I § 56.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_64_2">
<label>Was in der oben bey §. 56. angeführten allgemeinen Revision etc.
Theil 7. S. 420 f. und Theil 11. S. 224 f. dagegen gesagt ist</label>
<p>Vgl. I § 56.</p></note>
</div>
<div n="65" type="section" id="section_1_65">
<head>65.</head>
<p>Und weil <app>
<lem>unsre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unsere</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Neigungen</term>
</index>Neigungen ganz durch <app>
<lem>unsre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unsere</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Vorstellungen</term>
</index>Vorstellungen gestimmt werden, diese Vorstellun<pb edRef="#a" n="59"/>gen aber <app>
<lem>inniglich</lem>
<rdg wit="#c" type="v">innig</rdg>
</app> mit der Sprache verbunden sind: so muß die Sprache selbst über das
<index indexName="subjects-index">
<term>Herz</term>
</index>Herz <app>
<lem>große</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grosse</rdg>
</app> Gewalt haben. Je edler ein <index indexName="subjects-index">
<term>Ausdruck</term>
</index>Ausdruck ist, je anschauender er die Sachen darstellt, je
fruchtbarer er ist, das heißt, je mehr Begriffe er erregt, die <pb edRef="#b" n="76"/> Licht, Anmuth und Interesse in die Vorstellung
bringen, je passender, bestimmter und schöner er ist: desto mehr wirkt <app>
<lem>er</lem>
<rdg wit="#c" type="v">es</rdg>
</app> aufs Herz; so wie hingegen unedle, verworrene, kraftlose, <app>
<lem>unschikliche</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">unschickliche</rdg>
</app> Ausdrücke das Herz entweder kalt <app>
<lem>laßen</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">lassen</rdg>
</app>, oder gar gegen die beste Sache einnehmen.</p>
<app>
<lem/>
<rdg type="ptl" wit="#c"><note place="end"><milestone edRef="#c" type="structure" unit="p"/>Kann doch die Fülle der Empfindungen,
der Reichthum der Ideen selbst schaffend und bildend auf die Sprache
wirken und das <hi>Herz</hi> auch ohne Antheil der Kunst
<hi>beredt</hi> machen. Aber daß gleichwohl oft Menschen von
einem reichen Gemüth, was in ihnen ist gar nicht, oder nur höchst
unbeholfen und verworren von sich geben können, hat doch eben seinen
Grund in der Dürftigkeit ihrer Sprachkenntniß. <hi rend="right-aligned"><choice>
<abbr>A. d. H.</abbr>
<expan>Anmerkung des Herausgebers</expan>
</choice></hi></note></rdg>
</app>
</div>
<div n="66" type="section" id="section_1_66">
<head>66.</head>
<p>Alle Vortheile und Unbequemlichkeiten der Sprache <app>
<lem>ergießen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">ergiessen</rdg>
</app> sich auch <app>
<lem>2) (§. <ref target="#section_1_60">60</ref>)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> in den <index indexName="subjects-index">
<term>Vortrag</term>
</index>Vortrag und die <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Mittheilung</term>
</index><hi>Mit</hi><pb edRef="#c" n="68"/><hi>theilung der Gedanken
an Andere</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Mittheilung der Gedanken an Andere</rdg>
</app>. – Wie viele Irrthümer, unnöthige und <app>
<lem>verworrene</lem>
<rdg wit="#a" type="v">verworrne</rdg>
</app> Untersuchungen, selbst wie viele Erbitterung und Argwohn, entstehen
aus <app>
<lem>bloßem Mißverstand, der in den Wörtern <app>
<lem>liegt?</lem>
<rdg wit="#c" type="v">liegt!</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">blossen Mißverstand?</rdg>
</app> der eben sowohl durch unbequeme Ausdrücke <app>
<lem>erregt,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">erregt</rdg>
</app> als von Andern aus ihnen geschöpft, und <app>
<lem>hinwiederum</lem>
<rdg wit="#a" type="v">doch</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">wiederum</rdg>
</app> durch schicklichere Wörter oder bestimmtere Erklärungen verhütet oder
gehoben werden <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>. – Wie viel helfen deutliche und <app>
<lem>unzweydeutige</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unzweideutige</rdg>
</app> oder von falschen Nebenbegriffen <app>
<lem>freye</lem>
<rdg wit="#c" type="v">freie</rdg>
</app> Wörter, bestimmte Erklärungen und <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Classification</term>
</index>Classification</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Claßification</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">Klassifikationen</rdg>
</app> der Dinge, die nur durch Wörter geschehen <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>, den <app>
<lem>Begriff</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Begrif</rdg>
</app> deutlich, und Sachen kenntlich zu machen, oder zu vergegenwärtigen? –
Wie viel besser <app>
<lem>drucken</lem>
<rdg wit="#a" type="v">drücken</rdg>
</app> sich die Sachen durch bestimmte Wörter, durch bildliche Ausdrücke,
durch <app>
<lem>körnigte</lem>
<rdg wit="#a" type="v">körnichte</rdg>
</app> Sentenzen, dem Gedächtniß und der Einbildungskraft <app>
<lem>ein?</lem>
<rdg wit="#c" type="v">ein!</rdg>
</app> – Wenn der dunkle, ver<pb edRef="#a" n="60"/>wirrte, matte und
weitschweifige Vortrag, der immer mit von Armuth und Ohnmacht der Sprache
herrührt, <app>
<lem>den Leser <pb edRef="#b" n="77"/> oder Zuhörer</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> ermüdet, <app>
<lem>ihnen</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> das Denken erschwert, und selbst die <app>
<lem>vorgetragene</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">vorgetragenen</rdg>
</app> Sachen verleidet: so unterhält die <index indexName="subjects-index">
<term>Deutlichkeit</term>
</index>Deutlichkeit, die Fülle der Wörter und die gedrängte Kürze, die
Aufmerksamkeit, und giebt den Sachen einen gewissen <app>
<lem>Reitz</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Reiz</rdg>
</app>, der die Theilnehmung befördert. – Und wie sehr erweckt der klare, <app>
<lem>bestimmte und</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">bestimmte,</rdg>
</app> einleuchtende und gleichsam theilnehmende Ausdruck des <app>
<lem>Redenden,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Redenden</rdg>
</app> auch das Vertrauen, daß er seine Sache verstehe, von ihrer Wahrheit
überzeugt, und von ihrem Werthe durchdrungen <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>, ein Vertrauen, <app>
<lem>das</lem>
<rdg wit="#a" type="v">daß</rdg>
</app> für die Wahrheit und <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Treflichkeit</term>
</index>Treflichkeit</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Trefflichkeit</rdg>
</app> des Gesagten den Zuhörer sehr einnehmen muß. – Wenn auch kein <app>
<lem>Andrer</lem>
<rdg wit="#a" type="v">andrer</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">Anderer</rdg>
</app> so viel Ursache hätte, darnach zu trachten, daß er seiner Sprache
mächtig würde: so sollte es der, der <index indexName="subjects-index">
<term>Lehrer</term>
</index>Lehrer der <pb edRef="#c" n="69"/> Religion seyn will. Wäre auch der
Schade so groß nicht, den der Lehrer sonst gegen seinen Willen stiften <app>
<lem>kan:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann,</rdg>
</app> so thut er zur Empfehlung der Religion <app>
<lem>bey weiten</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">bei weitem</rdg>
</app> nicht so viel, als er könnte, wenn er mehr Kraft der Sprache in
seiner Gewalt hätte.</p>
</div>
<div n="67" type="section" id="section_1_67">
<head>67.</head>
<p>Sofern endlich <app>
<lem>3) (§. <ref target="#section_1_66">66.</ref>)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> Sprachen der <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Canal</term>
</index>Canal</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Kanal</rdg>
</app> sind, durch den uns alle Kenntnisse <app>
<lem>zugeführet</lem>
<rdg wit="#c" type="v">zugeführt</rdg>
</app> werden, die wir von <app>
<lem>Andern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Anderen</rdg>
</app> empfangen, sofern theilt sich uns, <pb edRef="#a" n="61"/> je nachdem
wir solche Sprachen genau oder obenhin verstehen, alles Gute und
Nachtheilige mit, was diese Sprachen <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> sich führen. Denn, da dasjenige, was in der mittheilenden Sprache
liegt, in <app>
<lem>unsre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unsere</rdg>
</app> eigene übergetragen wird, oder die <pb edRef="#b" n="78"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>Begriffe</term>
</index>Begriffe, welche der Andere mit seinen <index indexName="subjects-index">
<term>Wörter</term>
</index>Wörtern verknüpft, in <app>
<lem>unsre eignen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">unsere eigenen</rdg>
</app>, immer an Sprache <app>
<lem>gebundne,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">gebundenen</rdg>
</app> Begriffe verwandelt werden müssen: so <app>
<lem>entgehet</lem>
<rdg wit="#c" type="v">entgeht</rdg>
</app> uns nicht nur, falls wir jener Sprache nicht recht kundig sind, das,
was uns durch sie mitgetheilet werden könnte, und das Fehlerhafte jener
Sprache schleicht sich mit in <app>
<lem>unsre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unsere</rdg>
</app> Sprache, und so mit in <app>
<lem>unsre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unsere</rdg>
</app> Erkenntniß, selbst oft in unser Herz; sondern wir selbst vermischen
auch dieses Mitgetheilte, wenn es nicht schon <app>
<lem>vor</lem>
<rdg wit="#c" type="v">für</rdg>
</app> sich trübe ist, mit so <app>
<lem>viel</lem>
<rdg wit="#c" type="v">vielen</rdg>
</app> fremden Theilen aus <app>
<lem>unsern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unseren</rdg>
</app> Vorstellungen, daß es unmöglich rein zu uns kommen <app>
<lem>kan.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">kann.</rdg>
<rdg wit="#c" type="pp">kann. <ref type="note" target="#noe_3_1_67_note1">*)</ref></rdg>
</app> – Soll nun insbesondere ein Lehrer der Religion und des Christenthums
seine Kenntnisse <app>
<lem>vornemlich</lem>
<rdg wit="#c" type="v">vornehmlich</rdg>
</app> aus der heiligen Schrift schöpfen; soll er die kirchliche Theologie
und die verschiedenen Meinungen über gewisse Lehren verstehen, und selbst
das, was von seinen Vorstellungen abweicht, richtig beurtheilen; soll er in
der Geschichte und sonst die Quel<pb edRef="#c" n="70"/>len der <index indexName="subjects-index">
<term>Wahrheit</term>
</index>Wahrheit gehörig benutzen: so muß er nothwendig <hi>theils</hi> die
Sprache <app>
<lem>Andrer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Anderer</rdg>
</app> so studiert haben, daß er ihr Gutes und Fehlerhaftes genau kenne,
<hi>theils</hi> seiner <app>
<lem>eignen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">eigenen</rdg>
</app> Sprache so kundig seyn, daß er wisse, ob und wie weit sie mit jener
übereinkomme, oder davon abgehe. Sonst ist Mißverstand durchaus
unvermeidlich. Man bauet auf Ausdrücke der heiligen Schrift <index indexName="subjects-index">
<term>Meinungen</term>
</index>Meinungen und Theorien, an welche <pb edRef="#a" n="62"/> die
heiligen Schriftsteller nie gedacht haben, und giebt menschliche Irrthümer
für göttliche Wahrheit aus, sieht <app>
<lem>alles</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Alles</rdg>
</app> aus einem falschen <app>
<lem>Gesichtspunct</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Gesichtspunkt</rdg>
</app> an, verwickelt sich in <index indexName="subjects-index">
<term>Wortstreit</term>
</index>Wortstreit, und bestreitet oft<app>
<lem>, was <pb edRef="#b" n="79"/> man dulden,</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> oder fährt zurück vor dem, was man <app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt">dulden, oder</rdg>
</app> mit Dank annehmen sollte. Man erdichtet Begebenheiten und Meinungen,
die nie gewesen sind.</p>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="ptl"><note id="noe_3_1_67_note1" place="end"><choice>
<abbr><hi>Anmerk.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> *) Wenn die patriotischen Römer darüber klagen, daß Alles
gräcisire, daß eine gewisse <hi>Gräcomanie</hi> selbst in der
Sprache, das Nationale verdränge, so dachten sie dabei gewiß auch
auf den Einfluß der Sprache, auf die Begriffe und auf die Sitten.
Und wer mag läugnen, daß wir uns lange Zeit in den demselben Fall
mit der französischen Sprache befunden haben? Indem das moralisch
Schlechte mit schönklingenden Namen in jener Sprache bezeichnet ward (<choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice> Falschheit savoir faire, Unzucht galanterie genannt
wurde), verlor es zugleich bei Vielen seine Verächtlichkeit. Dieß
haben mehrere kräftige Schriftsteller unserer Zeit ausführlich
erörtert und klar gemacht. Wenn sie nur nicht in das Extrem gefallen
wären, die Sprache selbst zu verachten und zu hassen, die ja <hi>an
sich</hi> ihren Mißbrauch nicht verschuldet hat. <hi rend="right-aligned"><choice>
<abbr>A. d. H.</abbr>
<expan>Anmerkung des Herausgebers</expan>
</choice></hi></note></rdg>
</app>
</div>
</div>
<div type="section-group" id="section_1_68-75">
<app type="structural-variance">
<lem><div n="68" type="section" id="section_1_68">
<head id="var_1_68_c_head">68.</head>
<p><seg id="var_1_68_c_p"><app>
<lem>Bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Bei</rdg>
</app>
<app>
<lem><hi>Erlernung der Sprachen</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Erlernung der Sprachen</rdg>
</app> überhaupt kommt <app>
<lem>alles an –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Alles an:</rdg>
</app> auf genaue <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Sprachregeln</term>
</index><hi>Sprachregeln</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v">Sprachregeln</rdg>
</app>, <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> auf vernünf<pb edRef="#c" n="71"/>tige <app>
<lem><hi>Lesung guter Schriften</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Lesung guter Schriften</rdg>
</app> in einer solchen <app>
<lem>Sprache –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Sprache,</rdg>
</app> und auf <app>
<lem><app>
<lem><hi>eigne</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>eigene</hi></rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Uebung</term>
</index><hi>Uebung</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">eigne Uebung</rdg>
</app> im <app>
<lem>genauern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">genaueren</rdg>
</app>
<app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Uebersetzen</term>
</index><hi>Uebersetzen, Schreiben</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Uebersetzen, Schreiben</rdg>
</app> oder <app>
<lem><hi>Reden</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a">Reden</rdg>
</app>. <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> Daß die <app>
<lem>eigne</lem>
<rdg wit="#c" type="v">eigene</rdg>
</app>
<hi>Uebung</hi> dem <hi>Lesen</hi> nachstehen müsse, versteht
sich von selbst. –</seg>
<app>
<lem/>
<rdg type="ptl" wit="#c"><milestone edRef="#c" type="structure" unit="p"/><seg id="var_1_69_c_head">69.</seg></rdg>
</app>
<milestone edRef="#c" type="structure" unit="p"/><seg id="var_1_69_c_p1"><app>
<lem>1)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<app>
<lem>In Absicht auf die</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Die</rdg>
</app>
<hi>Sprachregeln</hi>
<app>
<lem>aber</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">betreffend, so</rdg>
</app> scheint es <hi>weder</hi> rathsam, sich damit allein oder <app>
<lem>weitläuftig</lem>
<rdg wit="#c" type="v">weitläufig</rdg>
</app> aufzuhalten, ehe man irgend einen Anfang mit Lesen guter
Schriften selbst <app>
<lem>macht:</lem>
<rdg wit="#a" type="v">macht;</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">macht,</rdg>
</app>
<hi>noch</hi> sie ganz <app>
<lem>auszusetzen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">auszusetzen</rdg>
</app> bis man erst <app>
<lem>eine</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einige</rdg>
</app> Fertigkeit erlangt hat, Bücher in einer Sprache zu lesen,
oder sich, wenigstens nothdürftig, darin auszudrücken, <hi>noch
auch</hi> sie erst mit dem Lesen zu verbinden.</seg></p>
</div>
<div n="69" type="section" id="section_1_69">
<head><app>
<lem>69.</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app></head>
<p id="var_1_69_c_p2"><milestone edRef="#c" type="structure" unit="no-p"/>Das <hi>erste</hi> würde nicht nur, wegen
Trockenheit dieser Beschäftigung, die Erlernung der Sprache sehr
verleiden; es würden auch die Vortheile <app>
<lem>verlohren gehn</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">verloren gehen</rdg>
</app>, die aus Verbindung der Regeln mit dem Lesen entspringen, <app>
<lem>wobey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">wobei</rdg>
</app> man gleich die <index indexName="subjects-index">
<term>Regeln</term>
</index>Regeln in der Anwendung, folglich auch ihren <pb edRef="#a" n="63"/>
<app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Nutzen</term>
</index>Nutzen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Nutzen</rdg>
</app> und die Art, wie sie anzuwenden sind, besser absieht. – Das <app>
<lem><hi>zweyte</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>zweite</hi></rdg>
</app> ist noch <app>
<lem>schlimmer. Denn</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">schlimmer; denn</rdg>
</app> es ist unmöglich, recht sicher zu <app>
<lem>erklären,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">erklären</rdg>
</app>
<pb edRef="#b" n="80"/> oder sich recht <app>
<lem>auszudrucken</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">auszudrücken</rdg>
</app>, wo man keine Regeln vor sich hat, nach welchen man es thut,
und wonach man wieder in ähnlichen Fällen verfahren <app>
<lem><app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>. Auch <app>
<lem>laßen</lem>
<rdg type="v" wit="#c">lassen</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">kan; auch lassen</rdg>
</app> sich angenommene Fehler viel schwerer hinterher ablegen, als
gleich anfangs verhüten, und je länger man eine für die <app>
<lem>meisten</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Meisten</rdg>
</app> wenig unterhaltende Beschäftigung aufgeschoben hat, je
lästiger wird sie hinterdrein, <app>
<lem>zumahl</lem>
<rdg wit="#c" type="v">zumal</rdg>
</app> wenn die Seele, durch fast stete Beschäftigung mit dem, was
den Sinnen und der <index indexName="subjects-index">
<term>Einbildungskraft</term>
</index>Einbildungskraft schmeichelt, verstimmt worden ist. Es ist
auch nicht abzusehen, <pb edRef="#c" n="72"/> wie man <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> dem Lesen um einer Sprache willen fortkommen könne, ohne das
Allgemeine oder die Natur einer solchen Sprache vorläufig zu kennen, <app>
<lem>vornemlich</lem>
<rdg wit="#c" type="v">vornehmlich</rdg>
</app> wenn man eine <index indexName="subjects-index">
<term>Sprache</term>
</index>Sprache <app>
<lem>vor</lem>
<rdg wit="#c" type="v">durch</rdg>
</app> sich selbst lernen muß. Wenigstens ists viel schwerer und
unangenehmer, <app>
<lem>einzelne</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzle</rdg>
</app> Beobachtungen in der Sprache zu fassen, und sie zu ordnen,
wenn man noch nicht <app>
<lem>weiß</lem>
<rdg wit="#c" type="v">weiß,</rdg>
</app> wohin man sie beziehen, oder an welche allgemeine Begriffe
man sie anreihen soll. Viel leichter ists <app>
<lem>auch,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">auch</rdg>
</app> und man bekommt eher etwas Ganzes in der Sprache, wenn man
<index indexName="subjects-index">
<term>Regeln</term>
</index>Regeln, die in einer gewissen Beziehung und Zusammenhang
unter einander stehen, in diesem Zusammenhang übersieht. Endlich
wird selbst das Lesen weit angenehmer, wenn man aus den Sprachregeln
gleich Grund anzugeben weiß, warum man die Wörter so oder so
verstehen und verbinden <app>
<lem>müsse,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">müsse</rdg>
</app> und man gewöhnt sich mehr an eine philosophische Behandlung
der <pb edRef="#a" n="64"/> Sprache, die dem denkenden <app>
<lem>Kopf</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Kopfe</rdg>
</app> eine gewisse Unterhaltung giebt, welche man <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> der bloß mechanischen Behandlung <pb edRef="#b" n="81"/>
derselben verliert. – Selbst die <hi>dritte</hi> Art, erst <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> dem Lesen die Regeln sich <app>
<lem>beyläufig</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beiläufig</rdg>
</app> bekannt zu machen, ob sie gleich weit besser ist als jene <app>
<lem>beyden</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beiden</rdg>
</app>, hat den Nachtheil mit der <app>
<lem>zweyten</lem>
<rdg wit="#c" type="v">zweiten</rdg>
</app> gemein, daß das Lesen aus Mangel der nöthigen grammatischen
Vorerkenntnisse sehr erschwert wird, und man den Vortheil der
zusammenhängenden Einsicht der Regeln entbehrt. Es zerstreut aber
auch zu sehr, wenn man <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> dem Lesen bald auf <app>
<lem>einzelne</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzle</rdg>
</app> Wörter und ihre Bedeutung in und <app>
<lem>ausser</lem>
<rdg wit="#c" type="v">außer</rdg>
</app> der Verbindung, bald auf ihre grammatische Bildung und
Verknüpfung <app>
<lem>Acht geben</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">acht haben</rdg>
</app> muß.</p>
<note n="1" id="noe_2_1_69_note1" place="end">Man wird hoffentlich
nicht vergessen, daß hier <app>
<lem>eigentlich</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> von der besten <app>
<lem>Art</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Art,</rdg>
</app> Sprachen zu <app>
<lem>lernen</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">lernen,</rdg>
</app> nicht für Kinder, son<pb edRef="#c" n="73"/>dern für
Erwachsene, nicht zur Bildung künftiger Schwätzer, sondern künftiger
Gelehrten, die Rede <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>, sonderlich auf den Fall, wenn <app>
<lem>letztere vor sich</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">die letzteren</rdg>
</app> Sprachen <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">durch eigenen Fleiß</rdg>
</app> lernen wollen. <app>
<lem>Bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Bei</rdg>
</app> solchen kann man ohnehin schon <hi>theils</hi> die Kenntniß
der nothwendigsten Begriffe von Sprachen und Bekanntschaft mit
Behandlung einer Sprache, <hi>theils</hi> eigenen Trieb und Lust zum <app>
<lem>Sprachstudium,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Sprachstudium</rdg>
</app> voraussetzen; und dadurch fallen die Schwierigkeiten noch
mehr weg, die man dem hier <app>
<lem>gesagten entgegen stellen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Gesagten entgegenstellen</rdg>
</app> möchte.</note>
</div></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#c">
<div n="68" type="section" id="section_1_68_c">
<head><seg copyOf="#var_1_68_c_head"/></head>
<p copyOf="#var_1_68_c_p"/>
</div>
<div n="69" type="section" id="section_1_69_c">
<head><seg copyOf="#var_1_69_c_head"/></head>
<join result="p" scope="branches" target="#var_1_69_c_p1 #var_1_69_c_p2"/>
<note n="1" place="end"><seg copyOf="#noe_2_1_69_note1"/></note>
</div></rdg>
</app>
<div n="70" type="section" id="section_1_70">
<head>70.</head>
<p>Die <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Mittelstraße</term>
</index>Mittelstraße</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Mittelstrasse</rdg>
</app> würde also auch hier wohl die beste <app>
<lem>seyn:</lem>
<rdg wit="#a" type="v">seyn;</rdg>
</app> wenn man erst die nothwendigsten <index indexName="subjects-index">
<term>Regeln</term>
</index>Regeln einer <app>
<lem>besondern</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a"><choice>
<sic>besonderu</sic>
<corr type="editorial">besondern</corr>
</choice></rdg>
</app> Sprache sich bekannt machte, sich <app>
<lem>alsdann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">alsdenn</rdg>
</app> gleich zur Lesung leichter Schriften <pb edRef="#a" n="65"/>
<pb edRef="#b" n="82"/> wendete, und <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> dieser theils auf die Anwendung jener Regeln sähe, theils das Uebrige
von den <app>
<lem>zurückgelaßenen</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">zurückgelassenen</rdg>
</app> Regeln gelegentlich nachholte. Zu diesem <app>
<lem><hi>nothwendigsten</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Nothwendigsten</hi></rdg>
</app> könnte man das eigentliche Lesen und die gewöhnlichsten Beugungen und
Verbindungen der Wörter, sonderlich die gewöhnlichen Abänderungen der Nenn-
und Zeitwörter und die allerersten Regeln <app>
<lem>des <index indexName="subjects-index">
<term>Syntax</term>
</index>Syntax</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">der Syntaxe</rdg>
</app> rechnen. Nur müßte man die Regeln sich mit <app>
<lem><choice>
<sic>mehrerern</sic>
<corr type="editorial">mehreren</corr>
</choice></lem>
<rdg wit="#a #c" type="typo-correction">mehreren</rdg>
</app>
<app>
<lem>Beyspielen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Beispielen</rdg>
</app>, wodurch jene anschaulich würden, eindrücken, oder vielmehr sie aus
solchen <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Beyspiele</term>
</index>Beyspielen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Beispielen</rdg>
</app> abziehen, und, wenn man in einer solchen Sprache Anderer Unterricht <app>
<lem>genießen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">geniessen</rdg>
</app> könnte, sich in ähnlichen Formen nach solchen Regeln üben.</p>
<app>
<lem/>
<rdg type="ptl" wit="#c"><note place="end"><milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/>Ueber die Frage, ob der <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachunterricht</term>
</index>Sprachunterricht von der Sprachlehre ausgehen müsse,
vergleiche man, was darüber in <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_70_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Niemeyer, August Hermann</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24gvf">Niemeyer's</persName></hi> Grundsätzen der Erziehung und des
Unterrichts, 2ter <choice>
<abbr>Th.</abbr>
<expan>Theil</expan>
</choice>
<choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 86 gesagt ist, nebst den daselbst angeführten Schriften
und Urtheilen älterer und neuerer Philologen.</note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_70_1">
<label>Niemeyer's Grundsätzen der Erziehung und des Unterrichts, 2ter Th. S.
86</label>
<p>Niemeyers <hi>Grundsätze</hi> sind bereits zuvor nach der sechsten
Auflage (1810) angeführt worden (vgl. I § 64 c). Hier ist jedoch § 86 im
siebenten Kapitel des dritten, die Didaktik beinhaltenden
Hauptabschnitts des zweiten Teils gemeint. Das siebente Kapitel (vgl. aaO
496–547) behandelt den fremdsprachlichen Unterricht, der betreffende
Paragraph trägt den Titel <hi>Erlernen der Sprachen entweder durch
Gebrauch oder nach Regeln</hi> (vgl. aaO 499–502).</p></note>
</div>
<div n="71" type="section" id="section_1_71">
<head><pb edRef="#c" n="74"/> 71.</head>
<p><app>
<lem>Hätte</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Hat</rdg>
</app> man die nothwendigsten <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgesetze</term>
</index>Sprachgesetze in seiner <app>
<lem>Gewalt:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Gewalt,</rdg>
</app> so <app>
<lem>wäre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">ist</rdg>
</app> es Zeit, <app>
<lem>2) (§. <app>
<lem><ref target="#section_1_68">68</ref></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_1_68_c">68.</ref></rdg>
</app>)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> gleich zur <hi>Lesung der Schriften</hi> in einer solchen Sprache
fortzuschreiten <app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt">(§. <ref target="#section_1_68">68</ref>)</rdg>
</app>, wodurch man das Meiste, auch in Absicht auf die Sprache, und <app>
<lem>es</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dies</rdg>
</app> aufs beste, lernen <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>. Das <app>
<lem><hi>Meiste</hi>;</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Meiste</hi>:</rdg>
</app> weil man, <app>
<lem>ausser</lem>
<rdg wit="#c" type="v">außer</rdg>
</app> den Sachen, <app>
<lem>Wörtern</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Wörter</rdg>
<rdg wit="#c" type="pp">die Wörter</rdg>
</app> mit ihren <app>
<lem>verschiednen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verschiedenen</rdg>
</app> Bedeutungen, Einschränkungen und <app>
<lem>jedesmaligen schicklichsten</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">jedesmaligem schicklichstem</rdg>
</app> Gebrauch, <ref type="note" target="#noe_2_1_71_note1">*)</ref> weise
Mannigfaltigkeit des Ausdrucks, Regeln einer Sprache, ihre Anwendung und
ihre Ausnahmen, das Eigenthümliche einer Sprache mit ihrem Unterschied von
andern, und die <app>
<lem>verschiedentlichen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verschiedenen</rdg>
</app> Falten und Entwickelungen des menschlichen Geistes und Herzens,
welche auf den Ausdruck <app>
<lem>wirken,</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">wirken</rdg>
</app> und durch ihn <app>
<lem>veranlaßet</lem>
<rdg wit="#a" type="v">veranlasset</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">veranlaßt</rdg>
</app>
<pb edRef="#b" n="83"/> werden, <hi>zugleich</hi> kennen lernt.
<hi>Aufs</hi>
<app>
<lem><hi>beste</hi>;</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>beste</hi>:</rdg>
</app>
<pb edRef="#a" n="66"/> weil <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Beyspiele</term>
</index>Beyspiele</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Beispiele</rdg>
</app> immer deutlicher, unterhaltender und eindrücklicher sind, und der
Umgang mit verständigen, rechtschaffenen und gesitteten Menschen<app>
<lem>, folglich auch die Beschäftigung mit den Werken ihres
Geistes,</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> mehr zur Bildung <app>
<lem>beyträgt</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beiträgt</rdg>
</app>, als allgemeine Regeln und Kenntnisse; weil erst durch das fleißige
Lesen <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachkenntniß</term>
</index>Sprachkenntniß etwas Ganzes wird; und weil selbst Regeln, so wie <app>
<lem>einzelne</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzle</rdg>
</app> Wörter und Redensarten, erst durch die Verbindung in Schriften recht
deutlich <app>
<lem>werden,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">werden</rdg>
</app> und die nöthige Bestimmung und Abänderung bekommen.</p>
<note n="1" id="noe_2_1_71_note1" place="end">*) <app>
<lem><choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice> die</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<hi>Gedanken vom</hi>
<app>
<lem><hi>Vocabellernen</hi> - -</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>Vocabellernen</hi>,</rdg>
</app> von <index indexName="persons-index">
<term>Ehlers, Martin</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251m2">Martin Ehlers</persName></hi>,
Altona <app>
<lem>1770<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251m4"/>
in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1770.</rdg>
</app> 8.</note>
</div>
<div n="72" type="section" id="section_1_72">
<head>72.</head>
<p>Die Frage: <hi>Wie</hi> soll man Schriften aufs nutzbarste lesen? kommt <app>
<lem><hi>hier</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v">hier</rdg>
</app> nur so weit in Anschlag, als durch die<pb edRef="#c" n="75"/>ses
Lesen <app>
<lem>unsre</lem>
<rdg type="v" wit="#c">unsere</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Sprachkenntniß</term>
</index><hi>Sprachkenntniß</hi> gebildet, das heißt, die <index indexName="subjects-index">
<term>Geschicklichkeit</term>
</index>Geschicklichkeit erlangt werden soll, eine Sprache wohl zu <app>
<lem>verstehen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">verstehen</rdg>
</app> und sich darin <app>
<lem>auszudrucken</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">auszudrücken</rdg>
</app>. In dieser Absicht muß man <hi>zuerst</hi> auf
<hi>gutgeschriebene</hi>, <choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> solche Schriften sehen, worin eben so viel Fleiß auf den Ausdruck
als auf die Sachen gewendet worden ist, die daher in ihrer Art
<hi>musterhaft</hi> oder <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>classisch</term>
</index><hi>classisch</hi> heissen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>klassisch</hi> heißen</rdg>
</app> können; <hi>hernach</hi> von den <app>
<lem>leichtern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">leichteren</rdg>
</app> zu den <app>
<lem>schwerern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">schwereren</rdg>
</app>, <choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> zu <app>
<lem>solchen,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">solchen</rdg>
</app> fortgehen, die schon mehrere und reifere Kenntniß der Sprache
erfordern, in der sie geschrieben sind.</p>
<note n="1" place="end"><pb edRef="#b" n="84"/>
<app>
<lem><choice>
<abbr>Anm.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><choice>
<abbr><hi>Anmerk.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></rdg>
</app> 1. Ob man gleich gute Schriften auch, und meistens mehr, wegen der
Sachen <app>
<lem>lieset:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">lieset,</rdg>
</app> so gehören doch Vorschläge, wie man sie in Rücksicht auf die Sachen
zu lesen habe, <app>
<lem>entweder</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>entweder</hi></rdg>
</app> mehr in eine Anweisung zur nützlichen <app>
<lem>Lectüre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Lektüre</rdg>
</app>
<app>
<lem>überhaupt,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">überhaupt</rdg>
</app>
<hi>oder</hi> in <pb edRef="#a" n="67"/> den <app>
<lem>Unterricht,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Unterricht</rdg>
</app> wie Bücher zu benutzen sind, die <app>
<lem>besondre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">besondere</rdg>
</app> Wissenschaften betreffen.</note>
<note n="2" place="end"><app>
<lem><choice>
<abbr>Anm.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><choice>
<abbr><hi>Anmerk.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></rdg>
</app> 2. <hi>Gutgeschriebene</hi> Bücher sind <app>
<lem>hier,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">hier</rdg>
</app> im <app>
<lem>weitern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">weiteren</rdg>
</app> Verstande genommen, nicht bloß schöngeschriebene, sondern eben sowohl
solche, die mit Klarheit und Bestimmtheit in der <app>
<lem>Sache</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Sprache</rdg>
</app> abgefaßt sind. In dieser Rücksicht <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> selbst das trockenste Buch <app>
<lem>classisch</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>klassisch</hi></rdg>
</app> seyn.</note>
</div>
<div n="73" type="section" id="section_1_73">
<head>73.</head>
<p>Wenn sich unsre Sprache nach musterhaften Schriftstellern <app>
<lem>und Schriften</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> bilden <app>
<lem>soll:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">soll,</rdg>
</app> so muß man nicht nur wissen, <app>
<lem>welche,</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">welche Schriftsteller,</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">welche</rdg>
</app> und wie <app>
<lem>ferne</lem>
<rdg wit="#c" type="v">fern</rdg>
</app> sie, in Absicht auf <index indexName="subjects-index">
<term>Sprache</term>
</index>Sprache, diesen Namen <app>
<lem>verdienen?</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verdienen,</rdg>
</app> sondern man muß auch, falls sie dafür bekannt sind, <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> dem Gebrauch <app>
<lem>solcher</lem>
<rdg wit="#a" type="v">ihrer</rdg>
</app> Schriften zu dieser Absicht, voraussetzen können, daß diese und daß
die darin gebrauchten Ausdrücke durchaus von <app>
<lem>dergleichen <index indexName="subjects-index">
<term>Schriftsteller</term>
</index>Schriftstellern</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">ihnen</rdg>
</app> herrühren. Hier liegt die Nothwendigkeit der <index indexName="subjects-index">
<term>Kritik</term>
</index><hi>Kritik</hi> (im engsten Verstande), die einen Theil der
Philologie <pb edRef="#c" n="76"/> ausmacht. <hi>Kritik</hi> ist überhaupt
die Geschicklichkeit zu urtheilen, <app>
<lem>oder</lem>
<rdg wit="#c" type="v">namentlich</rdg>
</app> das <app>
<lem>Aechte</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Echte</rdg>
</app> vom <app>
<lem>Unächten</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Unechten</rdg>
</app>, dasjenige, was wirklich das <app>
<lem>ist,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">ist</rdg>
</app> wofür es gehalten oder ausgegeben wird, und was nur so scheint, zu
unterscheiden; oder, als Wissenschaft betrachtet, der <pb edRef="#b" n="85"/>
<app>
<lem>Inbegriff</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Inbegrif</rdg>
</app> der <index indexName="subjects-index">
<term>Grundsätze</term>
</index>Grundsätze und <index indexName="subjects-index">
<term>Regeln</term>
</index>Regeln, wonach sich unser Urtheil richten muß. In diesem <app>
<lem><hi>allgemeinen Verstande</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>allgemeineren Sinne</hi></rdg>
</app> erstreckt sie sich auf alles Wahre, Gute, Schöne, Schickliche <app>
<lem><choice>
<abbr>u. d. gl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a" type="pp"><choice>
<abbr>u. d. g.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></rdg>
<rdg wit="#c" type="pp"><choice>
<abbr>u. dergl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice>,</rdg>
</app> und bekommt <app>
<lem><hi>besondre</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>besondere</hi></rdg>
</app> Namen, oder einen <app>
<lem><app>
<lem><hi>eingeschränktern</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>eingeschränkten</hi></rdg>
</app>
<hi>Verstand</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>eingeschränkteren Sinn</hi></rdg>
</app>, nach den <app>
<lem>verschiednen</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">verschiedenen</rdg>
</app> Gegenständen, womit sie sich beschäftigt. Daher ensteht eine
<hi>logische, morali</hi><pb edRef="#a" n="68"/><hi>sche, ästhetische,
historische, philologische Kritik</hi>; wiewohl diese <app>
<lem>verschiedne</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verschiedenen</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Gattungen</term>
</index>Gattungen oft in einander <app>
<lem>fließen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">fliessen</rdg>
</app>, <app>
<lem>so fern</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">sofern</rdg>
</app> die Gründe der Beurtheilung aus <app>
<lem>verschiednen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verschiedenen</rdg>
</app> Wissenschaften entlehnt werden müssen; und <app>
<lem>alsdann bekommt</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">alsdenn bekömmt</rdg>
</app> sie gemeiniglich den <app>
<lem>Namen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Nahmen</rdg>
</app> von <hi>der</hi> Wissenschaft, die das <app>
<lem>meiste dabey</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Meiste dabei</rdg>
</app> thut.</p>
<app>
<lem><note n="1" place="end"><app>
<lem><choice>
<abbr>Anm.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><choice>
<abbr><hi>Anmerk.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></rdg>
</app> 1. <hi>Philologische <index indexName="subjects-index">
<term>Kritik</term>
</index>Kritik</hi> müßte sich eigentlich nur auf <index indexName="subjects-index">
<term>Sprache</term>
</index><hi>Sprache</hi> erstrecken, also nur beurtheilen, ob der
<hi>Ausdruck</hi> in <hi>der</hi> Sprache, in <hi>dem</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>Schriftsteller</term>
</index>Schriftsteller, in <hi>der</hi> Schrift und in <hi>der</hi>
Stelle derselben, wovon die Frage ist, <app>
<lem>ächt sey?</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">echt sei;</rdg>
</app> müßte dann auch die Regeln begreifen, wonach dieses alles zu
bestimmen wäre. <app>
<lem>Und wer</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Wer daher</rdg>
</app> den Namen eines philosophischen Kritikers verdienen sollte,
müßte nicht nur diese Regeln kennen, sondern auch die Kenntniß der
Sprache, wovon die Frage wäre, die Geschichte ihrer von Zeit zu Zeit
erfolgten Veränderungen, und des Schriftstellers, nebst der
gehörigen Fertigkeit besitzen, diese <app>
<lem>sämtlichen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sämmtlichen</rdg>
</app> Kenntnisse auf einen vorliegenden Fall richtig anzuwenden,
folglich auch zu entdecken, ob der Ausdruck in einer Stelle von
Abschreibern oder angeblichen Verbesserern verdorben, und wie er
wieder herzustellen <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>? Hingegen, ob eine <hi>Schrift selbst</hi>
<pb edRef="#b" n="86"/>
<app>
<lem>ächt sey</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">echt sei</rdg>
</app>, die dem ver<pb edRef="#c" n="77"/>meinten <app>
<lem>Verfasser</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Verfasser,</rdg>
</app> oder der Zeit, worein man sie setzt, in der That zukomme? <app>
<lem>dies</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dieß</rdg>
</app> zu entscheiden, <app>
<lem>gehörte</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">würde mehr</rdg>
</app> vor <app>
<lem>dem</lem>
<rdg wit="#c" type="v">den</rdg>
</app> Richterstuhl der <hi>historischen</hi>, oder, wenn man will,
<hi>literarischen</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>Kritik</term>
</index>Kritik <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">gehören</rdg>
</app>. Allein, weil man diese letztere Frage, wenn eigentliche
entscheidende <hi>Zeugnisse</hi> abgehen, oder zweifelhaft sind,
nach <app>
<lem><hi>innern</hi> Umständen einer</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>inneren</hi>, aus der</rdg>
</app> Schrift <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">selbst geschöpften Gründen</rdg>
</app> beurtheilen muß, <app>
<lem>und zu diesen Umständen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">wozu allerdings</rdg>
</app> auch die <hi>Sprache</hi> gehört, die oft den Verfasser oder
die Zeit verräth: so rechnet man diese Kritik über eine
<hi>Schrift</hi> ebenfalls mit zum Gebiete der
<hi>philologischen</hi> Kritik.</note>
<note n="2" place="end"><app>
<lem><choice>
<abbr>Anm.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><choice>
<abbr><hi>Anmerk.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></rdg>
</app> 2. Man sieht <app>
<lem>hieraus:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">hieraus,</rdg>
</app> daß, weil sich dieser <app>
<lem>letztre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">letztere</rdg>
</app> Theil der philologischen Kritik auf den <app>
<lem>erstern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">ersteren</rdg>
</app> gründet, <app>
<lem>Niemand</lem>
<rdg wit="#c" type="v">niemand</rdg>
</app> recht über die <app>
<lem>Aechtheit jener</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Echtheit einer</rdg>
</app>
<hi>Schrift</hi> urtheilen könne, wer der Kritik des
<hi>Ausdrucks</hi>, oder der eigentlichen <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachkritik</term>
</index>Sprachkritik, nicht mächtig ist.</note>
<note n="3" place="end"><app>
<lem><choice>
<abbr>Anm.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><choice>
<abbr><hi>Anmerk.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></rdg>
</app> 3. Manche nennen die Kritik der <app>
<lem><hi>Schriften</hi>,</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Schriften</hi></rdg>
</app> den <hi>allgemeinen</hi>, und die <index indexName="subjects-index">
<term>Kritik</term>
</index>Kritik ihres <app>
<lem><hi>Textes</hi>,</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Textes</hi></rdg>
</app> den <app>
<lem><hi>besondern</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>besonderen</hi></rdg>
</app> Theil der <hi>philologischen Kritik</hi>, jene auch die
<hi>höhere</hi>, diese die <hi>niedere</hi>, oder gar die <app>
<lem><hi>Wort-Kritik</hi>. – Bey</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>Wortkritik</hi>. – Bei</rdg>
</app>
<hi>jener</hi> Abtheilung und ihrer Erklärung aber <app>
<lem>vergisset</lem>
<rdg wit="#c" type="v">vergißt</rdg>
</app> man die Kritik der <hi>Sprache überhaupt</hi>, die ich im
Anfang der ersten Anmerkung erwähnte, ohne welche man weder von <app>
<lem>Aechtheit</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Echtheit</rdg>
</app> der Schriften noch ihres Textes urtheilen <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>. – Die Kritik des Textes ist auch keine bloße Kritik der
<hi>Worte</hi>; denn es können ja eben sowohl unrichtige <app>
<lem><hi>Sachen</hi>,</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Sachen</hi></rdg>
</app> als <app>
<lem>Worte,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Worte</rdg>
</app> verrathen, daß der Text verfälscht <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>. – Und den Unterschied <pb edRef="#b" n="87"/> der <app>
<lem><hi>niedern</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>niederen</hi></rdg>
</app> und <app>
<lem><hi>höhern</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>höheren</hi></rdg>
</app> Kritik scheinen wieder Andere für <app>
<lem>einerley</lem>
<rdg wit="#c" type="v">einerlei</rdg>
</app> mit dem bloß relativen Unterschiede der <hi>gemeinen</hi>
<app>
<lem><choice>
<sic>nnd</sic>
<corr type="editorial">und</corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#c">und</rdg>
</app>
<app>
<lem><hi>feinern</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">der <hi>feineren</hi></rdg>
</app> Kritik zu nehmen, sie mag <app>
<lem>Aechtheit</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Echtheit</rdg>
</app> der Schriften, oder ihres Textes, oder der Sprache <app>
<lem>überhaupt,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">überhaupt</rdg>
</app> betreffen. Wenn man die <app>
<lem>Aechtheit</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Echtheit</rdg>
</app>
<hi>nach vorliegenden</hi>, zumahl sehr bekannten oder leicht <app>
<lem>erkennbaren,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">erkennbaren</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Umstände</term>
</index><hi>Umständen</hi>, <choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice>
<app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> einer Schrift nur nach Zeugnissen gleichzeitiger <pb edRef="#c" n="78"/> Schriftsteller, auffallenden historischen
oder <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Sprach-Fehler</term>
</index>Sprach-Fehlern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Sprachfehlern</rdg>
</app>, Spuren des Fehlers oder Mißverstandes in den Zügen oder
Abtheilungen der Wörter, <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Parallellstellen</term>
</index>Parallellstellen <choice>
<abbr>u. d. gl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Parallelstellen <choice>
<abbr>u. dergl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></rdg>
</app> zu entdecken <app>
<lem>vermöchte:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">vermöchte,</rdg>
</app> so würde <app>
<lem>dies</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dieß</rdg>
</app>
<hi>gemeinere</hi> Kritik seyn; <hi>feinere</hi> aber, wo Spuren des <app>
<lem>Unächten</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Unechten</rdg>
</app> verborgen liegen, und das <app>
<lem>Aechte</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Echte</rdg>
</app> oder <app>
<lem>Unächte</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Unechte</rdg>
</app> nur durch sehr feine Beobachtung und eine Zusammenstellung
mannigfaltiger <app>
<lem>kleinen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kleiner</rdg>
</app> Umstände entdeckt werden könnte. So möchte diese
<hi>feinere</hi> Kritik mit sogenannter
<hi>Conjecturalkritik</hi>, wenn sie nicht bloß <app>
<lem>räth und willkürlich verfährt</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">willkührlich einem <hi>Errathen</hi>
gleicht</rdg>
</app>, ziemlich <app>
<lem>einerley</lem>
<rdg wit="#c" type="v">einerlei</rdg>
</app> seyn.</note></lem>
<rdg wit="#a" type="ppl"><note place="end"><milestone type="structure" edRef="#a" unit="p"/>So muß die Frage: ob eine angebliche Stelle
oder Ausdruck einer Schrift von dem Verfasser der Schrift herrühre,
zwar oft, wenigstens mit, nach philosophischen Gründen, verglichen
mit dem, was uns sonst von des Verfassers <index indexName="subjects-index">
<term>Denkungsart</term>
</index>Denkungsart, <index indexName="subjects-index">
<term>Gesinnung</term>
</index>Gesinnung und <index indexName="subjects-index">
<term>Geschmack</term>
</index>Geschmack bekannt ist, entschieden werden, aber
hauptsächlich nach seiner uns bekannten Sprache. Und eben so muß die
Frage: ob eine Schrift die seinige ist, zwar auch nach Nachrichten,
also nach historischer Kritik, bestimmt werden; aber, da ihn selbst
die Sprache verräth, so kömmt <choice>
<sic>im</sic>
<corr type="editorial">in</corr>
</choice> so fern die Entscheidung auch der Philologie zu. Dies ist
die Ursach, warum man die in Anfang des §. erwehnte Kritik zur
Philologie rechnet, und sie <index indexName="subjects-index">
<term>Kritik</term>
</index><hi>Kritik</hi> im <hi>engsten Verstande</hi>
nennt.</note></rdg>
</app>
</div>
<div n="74" type="section" id="section_1_74">
<head>74.</head>
<p><index indexName="subjects-index">
<term>Kritik</term>
</index><hi>Kritik im</hi>
<app>
<lem><hi>allgemeinern</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>allgemeineren</hi></rdg>
</app>
<hi>Verstande</hi> ist <app>
<lem>bey unsern</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">bei unseren</rdg>
</app>
<app>
<lem>eigenen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">eignen</rdg>
</app> Vorstellungen und Neigungen sowohl, als <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> denenjenigen, die <app>
<lem>Andre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Andere</rdg>
</app> uns mittheilen, folglich auch <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> dem Gebrauch ihrer Schriften, schlechterdings nothwendig, wenn wir
nicht betrogen werden, Schatten für Wahrheit ergreifen, und zu Irrthümern,
Fehlern und Ausschweifungen verleitet seyn wollen. <app>
<lem>Hänget</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Hängt</rdg>
</app> etwas vom <index indexName="subjects-index">
<term>Ansehen</term>
</index><hi>Ansehen</hi> des <index indexName="subjects-index">
<term>Schriftsteller</term>
</index>Schriftstellers ab, – und dies <pb edRef="#b" n="88"/> ist der Fall,
wenn wir uns <app>
<lem>müssen</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> auf seine Einsicht und Recht<pb edRef="#a" n="69"/>schaffenheit <app>
<lem><app>
<lem>verlaßen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">verlassen</rdg>
</app>,</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">verlassen müssen, um</rdg>
</app> ihn <app>
<lem>für</lem>
<rdg wit="#c" type="v">als</rdg>
</app> Kenner, Gesetzgeber und Muster <app>
<lem>annehmen <app>
<lem>können: –</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">können –:</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">anzuerkennen: –</rdg>
</app> so müssen wir vor allen Dingen gewiß seyn, daß eine Schrift, und daß
namentlich der Theil derselben, an den wir uns halten sollen, wirklich von
ihm komme. <app>
<lem>– Alsdann</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Alsdenn</rdg>
</app> ist auch <app>
<lem><hi>philologische</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Kritik</term>
</index><hi>Kritik</hi>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt"><hi>im engsten Verstande</hi></rdg>
</app> schlechthin unentbehrlich, weil die in seiner angeblichen Schrift
gebrauchten Ausdrücke eben dasjenige sind, wodurch wir von ihm lernen<app>
<lem>; und es ungereimt seyn würde, eine Schrift <index indexName="subjects-index">
<term>erklären</term>
</index><hi>erklären</hi>, oder gar etwas daraus <index indexName="subjects-index">
<term>beweisen</term>
</index><hi>beweisen</hi> zu wollen, ehe man nicht wüßte, daß etwas
wirklich ein Theil einer solchen Schrift, und nicht untergeschoben <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>.</p>
<app>
<lem><note n="1" place="end"><pb edRef="#c" n="79"/>
<app>
<lem><choice>
<abbr>Anmerk.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Anmerk.</hi></rdg>
</app> Wie nöthig die Kritik <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> dem Gebrauch der <app>
<lem>heil.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">heiligen</rdg>
</app> Schrift <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>, wird sich unten <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> der exegetischen Theologie besser zeigen <app>
<lem>laßen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">lassen</rdg>
</app>.</note></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
</div>
<div n="75" type="section" id="section_1_75">
<head>75.</head>
<p>Aber deswegen ist es nicht <app>
<lem>nöthig</lem>
<rdg wit="#c" type="v">nöthig,</rdg>
</app> gleich <app>
<lem>anfangs, bey</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Anfangs, bei </rdg>
</app> dem Lesen einer Schrift um der Sprache willen, uns mit dieser
Untersuchung zu beschäftigen. <app>
<lem>– <app>
<lem>Ausser dem</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Außer dem,</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Ausserdem</rdg>
</app> daß dieses die wirkliche Benutzung einer Schrift ungemein aufhalten
und verzögern <app>
<lem>würde; <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">würde,</rdg>
</app> ist es doch <app>
<lem>keine unwahrscheinliche Voraussetzung</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">wahrscheinlich</rdg>
</app>, daß eine Schrift<app>
<lem>, die das Zeugniß ihrer Zeitgenossen oder <app>
<lem>andrer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">anderer</rdg>
</app> Kenner <app>
<lem>vor</lem>
<rdg wit="#c" type="v">für</rdg>
</app> sich hat,</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> und daß deren <app>
<lem>einzelne</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzle</rdg>
</app> Stellen und <index indexName="subjects-index">
<term>Ausdrücke</term>
</index>Ausdrücke <app>
<lem>ächt <app>
<lem>seyn</lem>
<rdg wit="#a" type="v">sind</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">echt seyen</rdg>
</app>, weil der Fälle weit mehr <app>
<lem>sind,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">sind</rdg>
</app> wo <app>
<lem>ein so <app>
<lem>angegebner</lem>
<rdg wit="#c" type="v">angegebener</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">der angegebne</rdg>
</app> Verfasser es auch wirklich ist, <pb edRef="#b" n="89"/> als wo er es
nicht ist, und weil eine Schrift selten so sehr unter <app>
<lem>Andrer</lem>
<rdg wit="#a" type="v">andrer</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">Anderer</rdg>
</app> Händen leidet, <app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt">als</rdg>
</app> daß nicht das Meiste übrig bleiben sollte. <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> Sehr oft beruht auch ihr <index indexName="subjects-index">
<term>Werth</term>
</index>Werth in Absicht auf Sprache nicht auf dem Ansehen ihres Verfassers,
sondern auf ihrem <index indexName="subjects-index">
<term>Gehalt</term>
</index>Gehalt und ihrer <index indexName="subjects-index">
<term>Uebereinstimmung</term>
</index>Uebereinstimmung mit <app>
<lem>andern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">anderen</rdg>
</app> der besten Schriften in einer solchen Sprache. <app>
<lem>– <app>
<lem>Ueber dies</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Ueberdies</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Ueberdies</rdg>
</app> erfordert diese Beurtheilung schon <app>
<lem>große</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grosse</rdg>
</app> Kenntniß einer Sprache, und wird daher besser bis auf die Uebungen in
derselben aufgeschoben, die erst <app>
<lem>alsdann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">alsdenn</rdg>
</app> glücklich unternommen werden können, wenn man sich schon durch das
fleißige Lesen der Schriften <pb edRef="#a" n="70"/> gebildet hat. Man setze
also diese kritischen Untersuchungen lieber aus, begnüge sich mit <app>
<lem>andrer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">anderer</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Kenner</term>
</index>Kenner <app>
<lem>Nachrichten,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Nachrichten</rdg>
</app> und mit den <app>
<lem>reinesten</lem>
<rdg wit="#c" type="v">reinsten</rdg>
</app> Ausgaben von einer Schrift, und wende sich gleich zum Lesen <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">derselben</rdg>
</app>.</p>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="ptl"><note place="end"><choice>
<abbr><hi>Anmerk.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> Möchten dieß auch so viele junge und selbst ältere Lehrer
in <index indexName="subjects-index">
<term>Gelehrtenschulen</term>
</index>Gelehrtenschulen beherzigen, die, statt die Elemente der
Sprachen oder der Schriftsteller vor allen Din<pb edRef="#c" n="80"/>gen grammatisch verstehen und übersetzen zu lehren, ihre
kritische, oft sehr unkritische Weisheit, oft ein bloßes Nachsagen
dessen, was sie eben in den akademischen Vorlesungen gehört haben,
nicht früh genug auskramen können, und dadurch die Ungeübten mehr
verwirren und aufhalten, als in der Sprachkenntniß weiter fördern.
<hi rend="right-aligned"><choice>
<abbr>A. d. H.</abbr>
<expan>Anmerkung des Herausgebers</expan>
</choice></hi></note></rdg>
</app>
</div>
</div>
<div type="section-group" id="section_1_76-114">
<div n="76" type="section" id="section_1_76">
<head>76.</head>
<p>Das <app>
<lem>nächste</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Nächste</rdg>
</app>, worauf man <app>
<lem><app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> diesem <index indexName="subjects-index">
<term>Lesen</term>
</index><hi>Lesen</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">hiebey</rdg>
</app> zu sehen hätte, wäre: den Ausdruck <index indexName="subjects-index">
<term>verstehen</term>
</index><hi>verstehen</hi> zu lernen. Denn ohne dieses könnte man weder zur
Kenntniß der in einer Schrift enthaltenen Sachen gelangen, die uns nur durch
den Ausdruck mitgetheilt werden <app>
<lem>können</lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app>, noch würde man durch das Lesen einer Schrift in den Stand gesetzt
werden, eine <app>
<lem>andre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">andere</rdg>
</app> in eben derselben Sprache verstehen zu lernen, oder jemals <app>
<lem>eine solche</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">einer solchen</rdg>
</app> Sprache <app>
<lem>in seine Gewalt</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">mächtig</rdg>
</app> zu <app>
<lem>bekommen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">werden</rdg>
</app>. Aber der <hi>gute</hi> Schriftsteller bedient sich nicht bloß einer <app>
<lem>Sprache,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Sprache;</rdg>
</app> er will auch das, was er darin sagt, <hi>gut</hi>, <choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> so <pb edRef="#b" n="90"/>
<app>
<lem>ausdrucken</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">ausdrücken</rdg>
</app>, daß es sich dem Leser als <app>
<lem>wahr</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>wahr</hi></rdg>
</app>, als gut, als gefällig darstelle, wenigstens daß es sich ihm <app>
<lem>auf</lem>
<rdg wit="#c" type="v">von</rdg>
</app> einer dieser Seiten empfehle; und, wie die <index indexName="subjects-index">
<term>Sprache</term>
</index>Sprache Ausdruck der Seele ist, so ergießt sich seine gebildete
Empfindung, Verstand und Gesinnung in den Vortrag, der davon seine ganze
Farbe bekommt. Man muß daher gutgeschriebenen Schriften, selbst wenn man sie
wegen der Sprache lieset, einleuchtende Vorstellung der Wahrheit, Empfehlung
guter Gesinnungen, Annehmlichkeit des Vortrags, abzulernen, kurz, dadurch
seinen <index indexName="subjects-index">
<term>Verstand</term>
</index>Verstand, sein <index indexName="subjects-index">
<term>Herz</term>
</index>Herz und seinen <index indexName="subjects-index">
<term>Geschmack</term>
</index>Geschmack zu <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>bilden</term>
</index><hi>bilden</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v">bilden</rdg>
</app> suchen. Dies nennt man das <hi>kritische</hi>, so wie jenes, das auf
den Verstand des Gelesenen <pb edRef="#a" n="71"/> abzielt, das
<hi>philologische</hi> oder <hi>grammatische</hi> Lesen einer
Schrift.</p>
<note place="end"><app type="structural-variance">
<lem><seg id="var_1_76_p2"><pb edRef="#c" n="81"/> Eine solche
Anweisung enthalten, ob sie sich gleich nur auf ältere
griechische und römische Schriftsteller</seg>
<app>
<lem>einschränken:</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><seg id="var_1_76_lb_1">einschränken,</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_76_lb_2">außer</seg></rdg>
</app>
<list>
<item><seg id="var_1_76_item1_1"><milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_76_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Ernesti, Johann August</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h06">Joh. Aug.
Ernesti</persName></hi> Zuschrift vor der Ausgabe
der Werke des <app>
<lem><index indexName="classics-index">
<term><persName>Cicero</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gxq">Cicero</persName>.</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><persName>Cicero</persName>,</rdg>
</app></seg></item>
<item><seg id="var_1_76_item1_2"><milestone edRef="#c" type="structure" unit="no-line"/><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_76_2"/><index indexName="persons-index">
<term>Sulzer, Johann Georg</term>
</index><persName ref="textgrid:251gh"><hi>J. G.</hi>
<app>
<lem><hi>Sulzers</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Sulzer's</hi></rdg>
</app></persName>
<hi>Gedanken über die beste</hi>
<app>
<lem><hi>Art,</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>Art</hi></rdg>
</app>
<hi>die</hi>
<app>
<lem><hi>claßischen</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>classischen</hi></rdg>
</app>
<hi>Schriften der Alten zu lesen</hi>, Berlin <app>
<lem>1765<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251m6"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1765.</rdg>
</app> 8. <app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt">und</rdg>
</app> in dessen <app>
<lem><hi>vermischten Schriften</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>Vermischten
Schriften</hi>,</rdg>
</app> Theil 2. <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 215 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice>
<app>
<lem>wieder abgedruckt.</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app></seg></item>
<item><seg id="var_1_76_item2"><index indexName="persons-index">
<term>Scheller, Immanuel Johann Gerhard</term>
</index><persName ref="textgrid:24h0r"><hi>Imm. Joh.
Gerh.</hi>
<app>
<lem><hi>Schellers</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Scheller's</hi></rdg>
</app></persName>
<app>
<lem><hi>Anleitung,</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>Anleitung</hi></rdg>
</app>
<hi>die alten Schriftsteller philologisch und kritisch
zu erklären</hi>, <app>
<lem>zweyte</lem>
<rdg wit="#c" type="v">zweite</rdg>
</app> Auflage, Halle 1783.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251m9"/>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8.</seg></item>
</list>
<app>
<lem/>
<rdg type="ptl" wit="#c"><milestone unit="p" type="structure" edRef="#c"/><seg id="var_1_76_p3">Auch kann in
mancher Hinsicht verglichen werden: <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_76_3"/><index indexName="persons-index">
<term>Bergk, Johann Adam</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251mb">Bergk's</persName></hi> Kunst zu lesen, Leipzig
1803.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251md"/> und <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_76_4"/><index indexName="persons-index">
<term>Schelle, Karl Gottlob</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24hbm">Schelle</persName></hi> über die Lesung der
klassischen Autoren, 2 Theile, Leipzig 1803.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24hbt"/></seg></rdg>
</app></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#c"><p><join scope="branches" target="#var_1_76_p2 #var_1_76_lb_1"/>
<lb/><seg copyOf="#var_1_76_lb_2"/>
<list>
<join scope="branches" result="item" target="#var_1_76_item1_1 #var_1_76_item1_2"/>
<item copyOf="#var_1_76_item2"/>
</list></p>
<p copyOf="#var_1_76_p3"/></rdg>
</app>
</note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_76_1">
<label>Joh. Aug. Ernesti Zuschrift vor der Ausgabe der Werke des
Cicero</label>
<p>Gemeint ist die methodisch aufschlussreiche Zuschrift
(<hi>Dedicatio</hi>) an den Leipziger Bürgermeister Christian Ludwig
Stieglitz (1677–1758), die Johann August Ernestis
Cicero-Ausgabe (Leipzig 1737–1739; <hi rend="superscript">2</hi>1756/1757; <hi rend="superscript">3</hi>1774–1777) vorangestellt
ist. Auf Empfehlung Johann Matthias Gesners wurde Ernesti
Hauslehrer bei Stieglitz, der ihm als Vorstand der Thomasschule zum
Konrektorat und nach Gesners Abgang nach Göttingen 1734 auch zum
Rektorat verhalf.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_76_2">
<label>J. G. Sulzers Gedanken über die beste Art, die claßischen Schriften
der Alten zu lesen, Berlin 1765 in 8. in dessen vermischten Schriften
Theil 2. S. 215 f. wieder abgedruckt</label>
<p>Der Titel lautet <hi>Gedanken über die beste Art die claßische Schriften
der Alten mit der Jugend zu lesen</hi> (vgl. auch die
<hi>Vermischte[n] Schriften</hi> II (1781), 215–237).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_76_3">
<label>Bergk's Kunst zu lesen, Leipzig 1803</label>
<p>Die erste Auflage von Johann Adam Bergks (1769–1834) <hi>Die Kunst,
Bücher zu lesen. Nebst Bemerkungen über Schriften und
Schriftsteller</hi> ist 1799 in Jena erschienen (vgl. III § 159 c),
1802 folgte in Leipzig <hi>Die Kunst zu denken. Ein Seitenstück zur
Kunst, Bücher zu lesen</hi>.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_76_4">
<label>Schelle über die Lesung der klassischen Autoren, 2 Theile, Leipzig
1803</label>
<p>Gemeint ist Karl Gottlob Schelles (geb. 1777) zweibändiges Werk
<hi>Welche alte klassische Autoren, wie, in welcher Folge und
Verbindung mit andern Studien soll man sie auf Schulen lesen?</hi>
aus dem Jahr 1804.</p></note>
</div>
<div n="77" type="section" id="section_1_77">
<head><pb edRef="#b" n="91"/> 77.</head>
<p><app>
<lem>Bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Bei</rdg>
</app> der Absicht, eine Schrift <index indexName="subjects-index">
<term>verstehen</term>
</index><hi>verstehen</hi> zu lernen, möchte <app>
<lem>alles</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Alles</rdg>
</app> auf folgende Regeln <app>
<lem>ankommen.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">ankommen:</rdg>
</app> 1) Man bemühe sich zuerst, die bestimmte <index indexName="subjects-index">
<term>Bedeutung</term>
</index>Bedeutung <app>
<lem>einzelner</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzler</rdg>
</app> Wörter und Redensarten recht einzusehen, nach ihrem Umfang, auch
Nebenbegriffen, Einschränkung und Unterschied von <app>
<lem>andern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">anderen</rdg>
</app>, die eben dasselbe zu bedeuten scheinen. Giebt der Schriftsteller die
Bedeutung nicht selbst durch Erklärung, Gegensatz, gleichbedeutende Wörter, <app>
<lem>Beyspiele</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Beispiele</rdg>
</app> oder Verbindung an, und kennen wir keine <app>
<lem>andre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">andere</rdg>
</app> ähnliche Stellen desselben, die ein Licht auf das, was wir suchen,
werfen <app>
<lem>könnten:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">könnten;</rdg>
</app>
<ref type="note" target="#noe_2_1_77_note1">*)</ref> so müßte man entweder,
zumal wenn die Sprache noch lebendig ist, sich <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> denen erkundigen, die feine Kenner einer solchen Sprache sind, oder
man müßte gute <index indexName="subjects-index">
<term>Wörterbücher</term>
</index>Wörterbücher, Claves, Wörterregister und <index indexName="subjects-index">
<term>Ausleger</term>
</index>Ausleger zu Hülfe nehmen, <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> ihrer Wahl <app>
<lem>aber,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">aber</rdg>
</app>
<pb edRef="#a" n="72"/> und um sie mit Sicherheit brauchen zu können, wohl
darauf <app>
<lem>acht</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Acht</rdg>
</app> geben, ob sie die Bedeutung be<pb edRef="#c" n="82"/>stimmt angeben,
und die Richtigkeit derselben, wo sie zweifelhaft seyn <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>, mit angemessenen deutlichen Stellen oder Beweisen belegen.</p>
<note n="1" id="noe_2_1_77_note1" place="end">*) <app>
<lem>Beyspiele</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Beispiele</rdg>
</app> sind im <choice>
<abbr>N. T.</abbr>
<expan>Neues Testament</expan>
</choice> von erläuternden <hi>Erklärungen</hi>, <foreign lang="grc">πιστις</foreign>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Hebr:11:1">Ebr. 11, <app>
<lem>1</lem>
<rdg wit="#c" type="v">1.</rdg>
</app></citedRange></bibl>, <foreign lang="grc">μετανοια</foreign>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:7:10">2 Kor. 7, <app>
<lem>10</lem>
<rdg wit="#c" type="v">10.</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice> mit <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:7:11"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice> 11.</citedRange></bibl> Von dergleichen <hi>Gegensatz</hi>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:10:4">2 Kor. 10,
4</citedRange></bibl>. <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:9:18">Röm. 9, 18</citedRange></bibl>. Von
<hi>gleichbedeutenden Wörtern und Redensarten</hi>, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:10:24">1 Kor.
10,</citedRange></bibl>
<app>
<lem>24.</lem>
<rdg wit="#a" type="v"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:10:23">23</citedRange></bibl></rdg>
</app>
<foreign lang="grc">οἰκοδομεῖν</foreign> und <foreign lang="grc">συμφέρειν</foreign>, so wie <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Petr:5:8">1 Petr. 5, <app>
<lem>8</lem>
<rdg wit="#c" type="v">8.</rdg>
</app></citedRange></bibl> durch <foreign lang="grc">παθήματα</foreign>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Petr:5:9"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice>
<app>
<lem>9.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">9</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice> mit <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Thess:2:14">1
Thess. 2, <app>
<lem>14</lem>
<rdg wit="#c" type="v">14.</rdg>
</app></citedRange></bibl>, <pb edRef="#b" n="92"/> erklärt wird,
und <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:9:1">Röm. 9, <app>
<lem>1.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">1</rdg>
</app></citedRange></bibl> die <app>
<lem>Betheurungs-Formel</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Betheurungsformel</rdg>
</app>: <foreign lang="grc">ἀλήθειαν λέγω ἐν</foreign>
<app>
<lem><foreign lang="grc">Χριστῶ</foreign></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><foreign lang="grc">Χριστῷ</foreign></rdg>
</app>
<app>
<lem>beweiset,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">beweiset</rdg>
</app> daß <foreign lang="grc">ἐν Πνεύματι ἁγίω</foreign> zu <foreign lang="grc">οὐ ψεύδομαι</foreign> gezogen, und auch für eine solche
Betheurung genommen werden müsse. Erklärungen durch <app>
<lem><hi>Beyspiele</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Beispiele</hi></rdg>
</app> sind <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:18:1">Luc. 18, <app>
<lem>1.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">1</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice> mit <bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Lk:18:2" to="f"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice>
<app>
<lem>2</lem>
<rdg wit="#c" type="v">2.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:15:10"><choice>
<abbr>Kap.</abbr>
<expan>Kapitel</expan>
</choice> 15, <app>
<lem>10.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">10</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">μετανοεῖν</foreign> mit <bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Lk:15:11" to="f"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice> 11 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></citedRange></bibl>; durch die <hi>Verbindung</hi> oder
den Context <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Eph:2:1">Ephes.
2, wo <foreign lang="grc">νεκροὶ</foreign>
<choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice> 1.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Eph:2:3"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice>
<app>
<lem>3.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">3</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">ὑιοὶ</foreign>
<app>
<lem><choice>
<sic><foreign lang="grc">ἐργῆς</foreign></sic>
<corr type="editorial">ὀργῆς</corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a #c">ὀργῆς</rdg>
</app>
<app>
<lem>heissen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">heißen</rdg>
</app>, <foreign lang="grc">ἐκλεκτοί</foreign>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:8:33">Röm. 8, <app>
<lem>33.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">33</rdg>
</app></citedRange></bibl> eben daselbst <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:8:28"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice> 28.</citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">ἀγαπῶντες</foreign>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_77_1"/><foreign lang="grc">τ. Θεὸν</foreign>, <foreign lang="grc">ὑπακοὴ
πεπληρομένη</foreign>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:10:6">2 Kor. 10, <app>
<lem>6</lem>
<rdg wit="#c" type="v">6.</rdg>
</app></citedRange></bibl> gleich nachher <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:10:15"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice>
<app>
<lem>15</lem>
<rdg wit="#c" type="v">15.</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">πίστις αὐξανομένη</foreign>. <app>
<lem>Beyspiele</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Beispiele</rdg>
</app> von Erklärungen aus <hi>ähnlichen Stellen</hi> sind bekannt
genug.</note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_77_1">
<label><foreign lang="grc">τ.</foreign></label>
<p>Röm 8,33 liest <foreign lang="grc">τὸν</foreign>.</p></note>
</div>
<div n="78" type="section" id="section_1_78">
<head>78.</head>
<p>Man müßte 2) wohl auf die Verbindung und Ordnung der Wörter <app>
<lem>Acht</lem>
<rdg type="v" wit="#a">acht</rdg>
</app> geben, als worauf <app>
<lem>vornemlich</lem>
<rdg type="v" wit="#a #c">vernehmlich</rdg>
</app> das Eigenthümliche einer Sprache beruht, und sowohl die wahre <index indexName="subjects-index">
<term>Bedeutung</term>
</index>Bedeutung <app>
<lem>einzelner</lem>
<rdg type="v" wit="#a">einzler</rdg>
</app> Formeln bemerken, als in <app>
<lem>wieferne</lem>
<rdg type="v" wit="#a #c">wiefern</rdg>
</app> eine gewisse Verbindung oder Stellung der Wörter und Redensarten, des
Sinnes wegen, oder nur den Ausdruck deutlicher oder angenehmer zu machen,
gebraucht <app>
<lem>sey</lem>
<rdg type="v" wit="#a">ist</rdg>
<rdg type="v" wit="#c">sei</rdg>
</app>. Gute <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Sprachlehren</term>
</index>Sprachlehren</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#c"><choice>
<sic>Sprachehren</sic>
<corr type="editorial">Sprachlehren</corr>
</choice></rdg>
</app> und <app>
<lem>andre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">andere</rdg>
</app> Bücher, wel<pb edRef="#a" n="73"/>che die Idiotismen einer <pb edRef="#c" n="83"/> Sprache erklären, oder die Gründe der <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachregeln</term>
</index>Sprachregeln untersuchen, können <app>
<lem>dabey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">dabei</rdg>
</app>
<app>
<lem>große</lem>
<rdg type="v" wit="#a">grosse</rdg>
</app> Dienste thun.</p>
</div>
<div n="79" type="section" id="section_1_79">
<head>79.</head>
<p>Es <app>
<lem>würde</lem>
<rdg type="v" wit="#c">wird</rdg>
</app> ferner 3) nöthig seyn, stets dahin zu sehen, daß man nicht bloß den
Wörtern und <pb edRef="#b" n="93"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>Redensarten</term>
</index>Redensarten, die man verstehen lernen <app>
<lem>wollte, andre</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">will, andere</rdg>
</app> Wörter <app>
<lem>unterlegte</lem>
<rdg type="v" wit="#c">unterlegt</rdg>
</app>, sondern sich auch wirklich <index indexName="subjects-index">
<term>Begriffe</term>
</index>Begriffe von dem <app>
<lem>machte</lem>
<rdg type="v" wit="#c">macht</rdg>
</app>, was jene <app>
<lem>ausdrucken</lem>
<rdg type="v" wit="#a #c">ausdrücken</rdg>
</app>. Leicht <app>
<lem>wäre</lem>
<rdg type="v" wit="#c">ist</rdg>
</app> dieses, wenn wir einen solchen Ausdruck in einen uns <app>
<lem>geläufigern</lem>
<rdg type="v" wit="#c">geläufigeren</rdg>
</app>, der ihm völlig <app>
<lem>entspräche</lem>
<rdg type="v" wit="#c">entspricht</rdg>
</app>, verwandeln, und so den uns schon gewohnten Begriff, der damit
verbunden ist, erneuern <app>
<lem>könnten</lem>
<rdg wit="#a" type="v">könten</rdg>
<rdg type="v" wit="#c">können</rdg>
</app>. Wäre <app>
<lem>dies</lem>
<rdg type="v" wit="#c">dieß</rdg>
</app> aber nicht, und bekäme ein Ausdruck eine <hi>der</hi> Sprache oder
<hi>dem</hi> Schriftsteller <app>
<lem>eigene</lem>
<rdg type="v" wit="#a">eigne</rdg>
</app> Bedeutung <app>
<lem>daher</lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>daher</hi></rdg>
</app>, weil er sich auf <app>
<lem>besondre</lem>
<rdg type="v" wit="#c">besondere</rdg>
</app>
<app>
<lem>Meinungen,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Meinungen</rdg>
</app> Gewohnheiten, Begebenheiten <app>
<lem><choice>
<abbr>u. d. gl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><choice>
<abbr>u. dergl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></rdg>
</app> bezöge: so müßte man sich vorher diese bekannt machen, oder
diejenigen zu Rathe ziehen, welche dergleichen Umstände und darnach
gebildete Ausdrücke aufgeklärt <app>
<lem>hätten</lem>
<rdg type="v" wit="#c">haben</rdg>
</app>.</p>
<note place="end">Von dieser Art sind die Namen der öffenlichen <app>
<lem>Bedienungen</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Bedienungen:</rdg>
</app> Consul, Dictator <app>
<lem><choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#c">etc.,</rdg>
</app> die <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_79_1"/>calumnia
religionis <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app>
<index indexName="classics-index">
<term><persName>Cicero</persName>
<title>fam. (ad div.)</title>
<measure>I, 1</measure></term>
</index><persName ref="textgrid:24gxq">Cicero</persName> epist. ad <app>
<lem>diuers.</lem>
<rdg type="v" wit="#c">divers.</rdg>
</app> I, 1. Die Ausdrücke in seinen philosophischen <app>
<lem>Schriften,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Schriften</rdg>
</app> welche aus der akademischen, stoischen <choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice> Philosophie entlehnt <app>
<lem>sind,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">sind</rdg>
</app>
<app>
<lem><choice>
<abbr>u. dgl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><choice>
<abbr>u. dergl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></rdg>
</app> Im <choice>
<abbr>N. Test.</abbr>
<expan>Neues Testament</expan>
</choice> die Wörter <app>
<lem><foreign lang="grc">πραιτώριον</foreign></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><foreign lang="grc">πραιτὼριον</foreign></rdg>
</app> (anders <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:27:27">Matth. 27, <app>
<lem>27</lem>
<rdg type="v" wit="#c">27.</rdg>
</app></citedRange></bibl>, anders <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Phil:1:13">Phil. 1, <app>
<lem>13,)</lem>
<rdg type="v" wit="#c">13.),</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">στρατοπεδάρχης</foreign>, <foreign lang="grc">Ἀσιάρχαι</foreign>, <foreign lang="grc">νεωκόρος</foreign> von einer
Stadt gebraucht, <foreign lang="grc">Γραμματεῖς</foreign> (anders in
Asien, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:19">Apostelgesch. <app>
<lem>19</lem>
<rdg type="v" wit="#c">19.</rdg>
</app></citedRange></bibl>, anders zu <app>
<lem>Jerusalem,)</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Jerusalem),</rdg>
</app>
<foreign lang="grc">σπένδομαι</foreign>, <foreign lang="grc">ἅδης</foreign>, <foreign lang="grc">δαιμονιακοὶ</foreign>, <foreign lang="grc">ἡ</foreign>
<app>
<lem><foreign lang="grc">οἰκουμένη</foreign></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a"><choice>
<sic><foreign lang="grc">οἱκουμένη</foreign></sic>
<corr type="editorial"><foreign lang="grc">οἰκουμένη</foreign></corr>
</choice></rdg>
</app>
<foreign lang="grc">ἡ μέλλουσα</foreign>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Hebr:2:5">Ebr. 2, <app>
<lem>5.</lem>
<rdg type="v" wit="#a">5,</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">τὰ ἔθνη</foreign>, <app>
<lem><choice>
<sic><foreign lang="grc">ὀ</foreign></sic>
<corr type="editorial"><foreign lang="grc">ὁ</foreign></corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a #c"><foreign lang="grc">ὁ</foreign></rdg>
</app>
<foreign lang="grc">κόσμος</foreign>, <foreign lang="grc">στοιχεῖα του
κόσμου</foreign>
<choice>
<abbr>u. a.</abbr>
<expan>und andere</expan>
</choice></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_79_1">
<label>calumnia religionis bey Cicero epist. ad diuers. I, 1</label>
<p>In dem ersten, an Prokonsul P. Lentulus gerichteten Brief der
<hi>Epistulae ad familiares</hi> (= <hi>Epistulae ad diversos</hi>)
heißt es Cic. fam. I 1: „Der Senat verschanzt sich hinter dem Kniff mit
den religiösen Bedenken, nicht aus religiösen Bedenken, sondern aus
Übelwollen und Empörung über die königliche Freigebigkeit (<hi>senatus
religionis calumniam non religione, sed malevolentia et illius
regiae largitionis invidia comprobat</hi>)“ (Text und Übers. nach
Tusculum [Ed. Kasten], München/Zürich <hi rend="superscript">4</hi>1989,
6.7). Bei der <hi>calumnia religionis</hi> handelt es sich um eine
vermutlich erfundene sibyllinische Weissagung, die vor dem Senat gegen
Lentulus vorgebracht wurde.</p></note>
</div>
<div n="80" type="section" id="section_1_80">
<head><pb edRef="#a" n="74"/>
<pb edRef="#c" n="84"/> 80.</head>
<p>Weil man aber sehr wohl <app>
<lem>einzelne</lem>
<rdg type="v" wit="#a">einzle</rdg>
</app> Wörter verstehen <app>
<lem>kan</lem>
<rdg type="v" wit="#c">kann</rdg>
</app>, ohne deswegen den ganzen Satz zu <pb edRef="#b" n="94"/> verstehen,
der aus ihnen zusammengesetzt <app>
<lem>ist <ref type="note" target="#noe_2_1_80_note2">*)</ref>;</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">ist; <ref type="note" target="#noe_2_1_80_note2">*)</ref></rdg>
</app> auch viele <app>
<lem>Wörter <ref type="note" target="#noe_2_1_80_note3">**)</ref>,</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">Wörter, <ref type="note" target="#noe_2_1_80_note3">**)</ref></rdg>
</app> ja ganze <app>
<lem>Sätze <app>
<lem><ref type="note" target="#noe_2_1_80_note4">***)</ref>,</lem>
<rdg type="v" wit="#a"><ref type="note" target="#noe_2_1_80_note4">***)</ref></rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#c">Sätze, <ref type="note" target="#noe_2_1_80_note4">***)</ref></rdg>
</app> neue bestimmte Bedeutungen in einer Stelle durch die Verbindung mit
andern zu einem ganzen Satz <app>
<lem>bekommen;</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bekommen,</rdg>
</app> und sehr oft Ein Wort nicht geradezu mit Einem Wort aus einer <app>
<lem>andern</lem>
<rdg type="v" wit="#c">anderen</rdg>
</app> Sprache vertauscht werden <app>
<lem>kan</lem>
<rdg type="v" wit="#c">kann</rdg>
</app>, sondern nur der Sinn im Ganzen <app>
<lem>ausgedruckt</lem>
<rdg type="v" wit="#a #c">ausgedrückt</rdg>
</app> werden <app>
<lem>muß <ref type="note" target="#noe_2_1_80_note5">†)</ref>;</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">muß, <ref type="note" target="#noe_2_1_80_note5">†)</ref></rdg>
</app> so wie bisweilen – und das ist der Fall der <index indexName="subjects-index">
<term>Allegorie</term>
</index><hi>Allegorie</hi> – anstatt einer Sache, die eigentlich <app>
<lem>ausgedruckt</lem>
<rdg type="v" wit="#a #c">ausgedrückt</rdg>
</app> werden sollte, eine ihr ähnliche gesetzt <app>
<lem>wird <ref type="note" target="#noe_2_1_80_note6">††)</ref>,</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">wird, <ref type="note" target="#noe_2_1_80_note6">††)</ref></rdg>
</app> folglich die gemeinte Aehnlichkeit aufgesucht werden muß; so muß man
sich auch 4) bemühen, den <index indexName="subjects-index">
<term>Sinn</term>
</index><hi>Sinn</hi> des ganzen Satzes, oder mehrere in Eins <app>
<lem>verbundne</lem>
<rdg type="v" wit="#c">verbundene</rdg>
</app> Sätze im <hi>Ganzen</hi>, und das in der Allegorie liegende
<hi>Eigentliche</hi>, zu denken. Gute, <app>
<lem>freye</lem>
<rdg type="v" wit="#c">freie</rdg>
</app>, aber <app>
<lem>genaue</lem>
<rdg type="v" wit="#a">genaue,</rdg>
</app> Uebersetzungen und eben dergleichen Umschreibungen sind hier für den,
der es noch selbst nicht vermag, die besten Hülfsmittel.</p>
<note n="1" place="end"><app>
<lem><choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice> die <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_80_1"/><app>
<lem>zwey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">zwei</rdg>
</app> unschätzbaren Programmen von <index indexName="persons-index">
<term>Morus, Samuel Friedrich Nathanael</term>
</index><hi>S. F. N.</hi></lem>
<rdg type="pp" wit="#a"><hi>Sam. Frid. Nath.</hi></rdg>
</app>
<hi><persName ref="textgrid:24h4j">Morus</persName></hi>
<app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a">Programma</rdg>
</app> de discrimine sensus et significationis in interpretando, Lips.
1777.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251mk"/> 4. und
Progr. quibus caussis allegoriarum interpretatio nitatur, Lips. 1781.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251mn"/> 4. <app>
<lem>Jenes ist das <app>
<lem>zweyte</lem>
<rdg type="v" wit="#c">zweite</rdg>
</app>, und dieses das zwölfte in <choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>sein</expan>
</choice> Diss. theolog. et philologicis, Lips. 1787.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251mq"/>
<app>
<lem>in</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app> 8.</lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app></note>
<note n="2" id="noe_2_1_80_note2" place="end">*) <choice>
<abbr>Z. B.</abbr>
<expan>Zum Beispiel</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:21:19">Luc. 21, <app>
<lem>19.</lem>
<rdg type="v" wit="#a">19</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">κτήσασθε</foreign>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_80_2"/><foreign lang="grc">τ. ψυχὰς ὑμῶν ἐν τῇ</foreign>
<app>
<lem><foreign lang="grc">ὐπομονῇ</foreign>
<app>
<lem>(seyd</lem>
<rdg type="v" wit="#c">(seid</rdg>
</app> standhaft, so werdet ihr euer Leben retten);</lem>
<rdg type="pp" wit="#a"><foreign lang="grc">ὐπομονῇ</foreign>,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:12:21"><choice>
<abbr>K.</abbr>
<expan>Kapitel</expan>
</choice> 12, <app>
<lem>21.</lem>
<rdg type="v" wit="#a">21</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">εἰς Θεὸν πλουτεῖν</foreign>
<app>
<lem>(seinen Reichthum nach Gottes Willen anwenden)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>.</note>
<note n="3" id="noe_2_1_80_note3" place="end"><pb edRef="#b" n="95"/> **)
Als <foreign lang="grc">ἀποθανεῖν</foreign>
<app>
<lem>(aufhören zu sündigen)</lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:6:7">Röm. 6,
7</citedRange></bibl>.; <foreign lang="grc">ὡς ζῶντες ἐν
Κόσμῳ</foreign>, <app>
<lem><app>
<lem><foreign lang="grc">δογματιζεσθε</foreign></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><foreign lang="grc">δογματίζεσθε</foreign></rdg>
</app> (ihr hängt noch an <pb edRef="#c" n="85"/>
<app>
<lem>willkürlichen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">willkührlichen</rdg>
</app> Gesetzen, als lebtet ihr noch im <app>
<lem>Judenthum,)</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Judenthum),</rdg>
</app>
</lem>
<rdg wit="#a" type="pp"><foreign lang="grc">δογματίζεσθε</foreign>.</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Kol:2:20">Kol. 2,
20</citedRange></bibl>. Dieses gilt besonders von den Emphasen, als
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:9:16"><app>
<lem>1.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #c">1</rdg>
</app> Kor. 9, 16.</citedRange></bibl>
<app>
<lem><foreign lang="grc">ἐυαγγελίζεσθαι</foreign>,</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><foreign lang="grc">ἐυαγγελίζεσθαι</foreign></rdg>
</app>
<app>
<lem>(das Christenthum lehren, und sich dafür bezahlen <app>
<lem>lassen)</lem>
<rdg type="v" wit="#c">lassen),</rdg>
</app></lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app>
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice> mit <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:9:17"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice>
<app>
<lem>17</lem>
<rdg type="v" wit="#a">17.</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#c">V. 17.</rdg>
</app>
</citedRange></bibl>
<choice>
<abbr>u.</abbr>
<expan>und</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:9:18"><app>
<lem>18<supplied>.</supplied></lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">18.</rdg>
</app></citedRange></bibl></note>
<note n="4" id="noe_2_1_80_note4" place="end">***) Als <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:6:34">Luc. 6, <app>
<lem>34</lem>
<rdg type="v" wit="#c">34.</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<app>
<lem>(von Ausleihen aus Gewinnsucht)</lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app>.</note>
<note n="5" id="noe_2_1_80_note5" place="end"><pb edRef="#a" n="73[!]"/> †) <choice>
<abbr>Z. B.</abbr>
<expan>Zum Beispiel</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:10:29">1 Kor. 10,
29.</citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">ἵνα τί ἡ ἐλευθερία μου</foreign>
<app>
<lem><foreign lang="grc">κρίνεται</foreign></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><foreign lang="grc">κρινεται</foreign></rdg>
</app>
<choice>
<abbr>u. s. w.</abbr>
<expan>und so weiter</expan>
</choice>
<app>
<lem>(Warum soll ich mich nicht meiner <app>
<lem>Freyheit</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Freiheit</rdg>
</app> bedienen, ohne erst zu fragen, ob ein Anderer Etwas für
erlaubt hält?)</lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app>
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice> mit <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:10:30"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice> 30.</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">V. 30.,</rdg>
</app></citedRange></bibl> zumahl wenn gewisse uneigentliche
Ausdrücke in der Sprache, wohin wir sie aus einer andern übertragen müßten,
ungewöhnlich sind, als <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:1:69">Luc. 1, 69</citedRange></bibl>. <foreign lang="grc">ἤγειρε</foreign>
<app>
<lem><foreign>κερας</foreign></lem>
<rdg type="v" wit="#a #c"><foreign>κέρας</foreign></rdg>
</app>
<foreign>σωτηρίας</foreign>
<app>
<lem><foreign lang="grc">ἡμῖν</foreign></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a"><choice>
<sic><foreign lang="grc">ἠμῖν</foreign></sic>
<corr type="editorial"><foreign lang="grc">ἡμῖν</foreign></corr>
</choice></rdg>
</app>
<app>
<lem><app>
<lem>(Er</lem>
<rdg type="v" wit="#c">(er</rdg>
</app> hat uns einen Erretter geschenkt)</lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app>; <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:13:14">Röm. 13,
14.</citedRange></bibl>
<app>
<lem><foreign lang="grc">ἐνδύσασθε</foreign></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><foreign lang="grc">ἐνδυσασθε</foreign></rdg>
</app>
<choice>
<abbr>u. s. w.</abbr>
<expan>und so weiter</expan>
</choice></note>
<note n="6" id="noe_2_1_80_note6" place="end">††) Als <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:6:22 Mt:6:23">Matth. 6, 22.
23.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Joh:4:35" to="f">Joh. 4,
35 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></citedRange></bibl></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_80_1">
<label>zwey unschätzbaren Programmen von S. F. N. Morus […] Jenes ist das
zweyte, und dieses das zwölfte in s. Diss. theolog. et philologicis,
Lips. 1787</label>
<p>Die betreffenden Programme finden sich im ersten Band der
<hi>Dissertationes theologicae et philologicae</hi> (1787), 61–98
(II.) bzw. 370–393 (XII.).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_80_2">
<label><foreign lang="grc">τ.</foreign></label>
<p>Lk 21,19 liest <foreign lang="grc">τὰς</foreign>.</p></note>
</div>
<div n="81" type="section" id="section_1_81">
<head>81.</head>
<p><app>
<lem>Beynahe</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Beinahe</rdg>
</app> das Schwerste <app>
<lem>würde</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bleibt</rdg>
</app> 5) die <index indexName="subjects-index">
<term>Vergleichung</term>
</index>Vergleichung der <app>
<lem>Sprache <app>
<lem>seyn,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">seyn;</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#c">Sprache,</rdg>
</app> woraus, und <app>
<lem>der, worein</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">derjenigen, in welche</rdg>
</app> wir <app>
<lem>übersetzen. Denn</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">übersetzen; denn</rdg>
</app>
<app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app> den vorigen Beschäftigungen, eine Schrift verstehen zu lernen, <app>
<lem>wär'</lem>
<rdg type="v" wit="#c">ist</rdg>
</app> es allenfalls genug, den richtigen <index indexName="subjects-index">
<term>Sinn</term>
</index><hi>Sinn</hi>
<app>
<lem>unterzulegen,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unterzulegen;</rdg>
</app> oft <app>
<lem>müßte</lem>
<rdg type="v" wit="#c">muß</rdg>
</app> man damit auch zufrieden seyn; hier aber <app>
<lem>müßte</lem>
<rdg type="v" wit="#c">soll</rdg>
</app> man eine Sprache der andern aufs <app>
<lem>möglichste</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Genaueste</rdg>
</app> anschmiegen, welches <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app> Idiotismen selten möglich, <app>
<lem>vornemlich</lem>
<rdg type="v" wit="#a #c">vernehmlich</rdg>
</app> aber <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app>
<pb edRef="#b" n="96"/> Schriftstellern, die recht eigentlich in
<hi>ihrer</hi> Sprache und <app>
<lem>sie rein schreiben</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">diese <hi>rein</hi></rdg>
</app>, oder gar eine eigenthümliche Art des Ausdrucks haben, sehr schwer <app>
<lem><app>
<lem>auszudrucken</lem>
<rdg wit="#c" type="v">auszudrücken</rdg>
</app> ist. Ohnehin</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">auszudrücken ist; ohnehin</rdg>
</app> muß man der Sprache, in die man übertragen will, und aller ihrer
Feinheit und Beugsamkeit, <app>
<lem>der</lem>
<rdg type="v" wit="#c">deren</rdg>
</app> sie fähig ist, sehr kundig und mächtig seyn. Der vornehmste Nutzen
einer so genauen <index indexName="subjects-index">
<term>Uebertragung</term>
</index>Uebertragung <app>
<lem>bestünde</lem>
<rdg type="v" wit="#c">besteht</rdg>
</app> denn wohl in der Ueberzeugung, daß man das, was jene Sprache <app>
<lem>ausdruckt</lem>
<rdg type="v" wit="#a #c">ausdrückt</rdg>
</app>, genau aufgefaßt <app>
<lem>hätte</lem>
<rdg type="v" wit="#c">habe</rdg>
</app>, und in der Bereicherung oder <pb edRef="#c" n="86"/>
<app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Vervollkommnung</term>
</index>Vervollkommnung unserer</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">Vervollkommung unsrer</rdg>
</app> Sprache durch jene. Weil es uns indessen <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app> dem <index indexName="subjects-index">
<term>Verstehenlernen</term>
</index><hi>Verstehenlernen</hi> zunächst nur um den Sinn zu thun <app>
<lem>ist:</lem>
<rdg type="v" wit="#c">ist,</rdg>
</app> so <app>
<lem>könnte</lem>
<rdg type="v" wit="#c">mag</rdg>
</app> dieser schwerere Versuch <app>
<lem>wohl besser</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">lieber</rdg>
</app> über das Lesen guter Schriften <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">selbst</rdg>
</app> hinaus verschoben werden.</p>
</div>
<div n="82" type="section" id="section_1_82">
<head><pb edRef="#a" n="76"/> 82.</head>
<p><app>
<lem>Hätte</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Hat</rdg>
</app> man nun einen guten Schriftsteller <app>
<lem><hi>verstanden</hi> (§. <app>
<lem><ref target="#section_1_76">76.</ref>)</lem>
<rdg type="v" wit="#c"><ref target="#section_1_76">76.</ref>),</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#a"><hi>verstanden</hi>:</rdg>
</app> so <app>
<lem>müßte</lem>
<rdg wit="#c" type="v">muß</rdg>
</app> man ihm auch den guten Ausdruck und Vortrag <index indexName="subjects-index">
<term>ablernen</term>
</index><hi>abzulernen</hi>
<app>
<lem><app>
<lem>suchen;</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">suchen (§. <ref target="#section_1_76">76</ref>),</rdg>
</app> und dies</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">suchen. Dies</rdg>
</app> muß <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">vorzüglich da</rdg>
</app> die Absicht seyn, <app>
<lem>wenn</lem>
<rdg type="v" wit="#c">wo</rdg>
</app> man <app>
<lem>wohl geschriebene</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">wohlgeschriebene</rdg>
</app> Schriften zur Bildung des <index indexName="subjects-index">
<term>Verstand</term>
</index><hi>Verstandes</hi>, des <hi>Geschmacks</hi> und des
<hi>Herzens</hi> lieset. Zur Bildung des <hi>Verstandes</hi> geschieht
dieses, – wenn man die Wahrheit dessen, was er sagt, es <app>
<lem>sey bey</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">sei bei</rdg>
</app> allgemeinen Sätzen oder <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app> Erzählungen, prüft, und bemerkt, worin die Stärke oder die Fehler
dessen, was er zur Unterstützung einer Sache sagt, <app>
<lem>bestehn</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bestehen</rdg>
</app>; – wenn man <app>
<lem>Acht</lem>
<rdg type="v" wit="#a">acht</rdg>
</app> giebt auf <app>
<lem>alles</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Alles</rdg>
</app>, was zur Kenntniß der Menschen und der <pb edRef="#b" n="97"/> Welt, <app>
<lem>und</lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app> zur Kenntniß des Ganges <app>
<lem>dient</lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app>, den die göttliche <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Vorsehung</term>
</index>Vorsehung</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Fürsehung</rdg>
</app> und den die Menschen <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> ihren Handlungen nehmen, um gewisse Absichten zu <app>
<lem>erreichen:</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">erreichen, dient;</rdg>
<rdg type="v" wit="#c">erreichen;</rdg>
</app> – wenn man, um jene Ueberzeugung von Wahrheit zu erlangen, auf
Ursachen und Mittel, Folgen und Absichten der vorgefallenen Sachen studiert; <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> wenn man alles dieses, durch Anwendung und Folgerungen, zur <index indexName="subjects-index">
<term>Aufklärung</term>
</index>Aufklärung der Wahrheit, zur vernünftigen Beruhigung und zur
Beförderung eines klugen Betragens gebraucht. Ohne diese Rücksichten und
Uebungen <app>
<lem>kan</lem>
<rdg type="v" wit="#c">kann</rdg>
</app> das Lesen auch der besten Bücher wenig <app>
<lem>helfen;</lem>
<rdg type="v" wit="#c">helfen:</rdg>
</app> es unterhält allenfalls auf eine kurze Zeit, bereichert das
Gedächtniß, verleitet zur blinden <app>
<lem>Nachahmung,</lem>
<rdg type="v" wit="#a #c">Nachahmung;</rdg>
</app> den Verstand <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">aber</rdg>
</app> bildet es nicht.</p>
<app>
<lem><note n="1" place="end"><pb edRef="#c" n="87"/> Auch das, was in der <app>
<lem><choice>
<sic>mehmahls</sic>
<corr type="editorial">mehrmahls</corr>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#c">mehrmals</rdg>
</app> angeführten <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_82_1"/><hi>Allgemeinen Revision</hi>, Theil 11. <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 84 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice> wider die Geistesbildung durch das Sprachstudium
überhaupt, und <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 196 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice> wider die Geistesbildung zu einem Gelehrten insbesondere,
gesagt wird, <app>
<lem>kan</lem>
<rdg type="v" wit="#c">kann</rdg>
</app> dem hier Gesagten nicht entgegengesetzt werden. <app>
<lem>Ausser</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Außer</rdg>
</app> dem schon oft gerügten Irrthum, als wenn Vergleichung <app>
<lem>Einer</lem>
<rdg type="v" wit="#c">einer</rdg>
</app> Sprache mit der <app>
<lem>Andern</lem>
<rdg type="v" wit="#c">andern</rdg>
</app> weiter nichts <app>
<lem>sey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">sei</rdg>
</app>, als Umtauschung verschiedener <hi>Töne</hi> oder
<hi>Schriftzeichen</hi> gegen andere, die gerade eben dasselbe
ausdrückten, ist hier nicht die Rede vom Studium des bloßen
<hi>Sprachbaues</hi> und <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index><hi>Sprachgebrauchs</hi>, sondern von dem Nutzen, den die
<hi>Lectüre</hi> guter Schriftsteller gewährt, in <app>
<lem>so ferne</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">sofern</rdg>
</app> diese <hi>Sachen</hi> gut <hi>vortragen</hi>.</note></lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_82_1">
<label>Allgemeinen Revision, Theil 11</label>
<p>Vgl. I § 33 c.</p></note>
</div>
<div n="83" type="section" id="section_1_83">
<head><pb edRef="#b" n="98"/> 83.</head>
<p><app>
<lem>So fern</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #c">Sofern</rdg>
</app> indessen das Lesen zur Bildung des <pb edRef="#a" n="77"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>Ausdruck</term>
</index><hi>Ausdrucks</hi> nach guten Schriftstellern unternommen werden <app>
<lem>sollte, müßte</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">soll, ist</rdg>
</app> vornehmlich darauf die Aufmerksamkeit <app>
<lem>gerichtet werden</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">zu richten</rdg>
</app>, wie ein solcher Schriftsteller das, was er gesagt,
<hi>dargestellt</hi> und <hi>eingekleidet</hi>, <app>
<lem><choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice></lem>
<rdg type="pp" wit="#c">d. i.,</rdg>
</app> in welches Licht er es gesetzt <app>
<lem>hätte</lem>
<rdg type="v" wit="#c">hat</rdg>
</app>, um den Leser zu <app>
<lem><hi>überzeugen</hi>,</lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>überzeugen</hi>;</rdg>
</app> wie <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">er</rdg>
</app> es angelegt, um ihn dafür <hi>einzunehmen</hi>; in <app>
<lem><hi>jener</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#c">jener</rdg>
</app> Absicht also, wie er <choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice> seine Sätze bestimmt, durch Beweisgründe unterstützt, durch
angegebene und hervorgezogene Umstände glaublich gemacht, in <hi>dieser</hi>
aber, wie er, was er empfehlen will, eindrücklich zu machen, wovon er aber
abziehen will, <app>
<lem>abschrecklich</lem>
<rdg type="v" wit="#c">abschreckend</rdg>
</app> vorzustellen, oder zu verbergen, oder zu mildern gesucht habe. Alles
dies <app>
<lem>kan</lem>
<rdg type="v" wit="#c">kann</rdg>
</app> der Schriftsteller durch deutliche oder sinnliche Vorstellung zu
erreichen suchen. Das <app>
<lem>erste</lem>
<rdg type="v" wit="#a">erstre</rdg>
<rdg type="v" wit="#c">Erstere</rdg>
</app> gehört zum Gebiete des <hi>Verstandes</hi>, <app>
<lem><app>
<lem>daß</lem>
<rdg type="v" wit="#a">das</rdg>
</app> letztre</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">das Letztere</rdg>
</app> mehr zum Gebiete des <hi>Geschmacks</hi>.</p>
<note n="1" place="end"><app>
<lem>Beyder</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Beider</rdg>
</app> Gränzen laufen aber oft so in einander, daß sich die Regeln, wie man
Schriften lesen soll, den Verstand und <pb edRef="#c" n="88"/> Geschmack zu
bilden, nicht wohl trennen <app>
<lem>laßen</lem>
<rdg type="v" wit="#a #c">lassen</rdg>
</app>. Vieles also, was noch <app>
<lem>zu jener Absicht zu bemerken wäre</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">in jenem Betracht hierüber könnte bemerkt
werden</rdg>
</app>, ist erst in <app>
<lem>folgender Anweisung enthalten, wo man</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">der nächstfolgenden Anweisung, welche</rdg>
</app> Rücksicht auf Bildung des Geschmacks <app>
<lem>genommen hat</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">nimmt, enthalten</rdg>
</app>.</note>
</div>
<div n="84" type="section" id="section_1_84">
<head>84.</head>
<p>Wer durch Lesung guter Schriftsteller seinen <index indexName="subjects-index">
<term>Geschmack</term>
</index><hi>Geschmack</hi> bilden <app>
<lem>wollte, müßte <app>
<lem>1),</lem>
<rdg wit="#a" type="v">1)</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">will, muß 1)</rdg>
</app> um keine <pb edRef="#b" n="99"/> Schönheit in der Darstellung zu <app>
<lem>übersehn</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">übersehen</rdg>
</app>, und sich durch das, was leichter zu übersehen ist, an das zu
gewöhnen, was schon feinere Empfindung und mehrere <pb edRef="#a" n="78"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>Fassungskraft</term>
</index>Fassungskraft erfordert, mit dem Einfachern anfangen, und zum
Zusammengesetztern fortgehen, erst <app>
<lem>einzelne</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzle</rdg>
</app> Stellen in dieser Rücksicht studieren, und <app>
<lem>alsdann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">alsdenn</rdg>
</app> immer weiter schreiten, bis er das Ganze, sowohl nach der schönen
Anlage der Theile, woraus es zusammengesetzt ist, als nach der <index indexName="subjects-index">
<term>Schönheit</term>
</index>Schönheit, die ein Theil dem andern mittheilt, übersehen <app>
<lem>könnte</lem>
<rdg wit="#a" type="v">könte</rdg>
</app>. <app>
<lem>Er müßte</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Wenn er</rdg>
</app> 2) ein jedes, kleinere oder <app>
<lem><app>
<lem>größere,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grössre</rdg>
</app> Ganze,</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">größere Ganze zuerst</rdg>
</app> von aller Form entkleiden <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">will</rdg>
</app>, um den Hauptgedanken zu finden, <app>
<lem>und zu</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">so wird er</rdg>
</app> entdecken, durch welche Einschränkungen, Erläuterungen, <app>
<lem>Beyspiele</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Beispiele</rdg>
</app>, Bilder, Gegensätze <app>
<lem><choice>
<abbr>u. d. gl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><choice>
<abbr>u. dergl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice>,</rdg>
</app> und wie er dadurch <app>
<lem>einleuchtend</lem>
<rdg wit="#c" type="v">erleuchtend</rdg>
</app>, interessant und gefällig <app>
<lem>dargestellet</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dargestellt</rdg>
</app> worden <app>
<lem>sey.</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">sei. Dann hat er</rdg>
</app> 3) <app>
<lem>Nächstdem</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> stets darauf <app>
<lem>Acht</lem>
<rdg wit="#a" type="v">acht</rdg>
</app>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">zu</rdg>
</app> geben, wie der Schriftsteller auf die Gedanken gekommen, und <app>
<lem>woher</lem>
<rdg wit="#c" type="v">wo</rdg>
</app> er das <app>
<lem>geleitet</lem>
<rdg wit="#c" type="v">hergeleitet</rdg>
</app> habe, was er zur Ausbildung der <index indexName="subjects-index">
<term>Hauptsache</term>
</index>Hauptsache gethan; wie er die gefundenen Sachen <app>
<lem>ausgedruckt</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">ausgedrückt</rdg>
</app>; und wie er <app>
<lem>alles</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Alles</rdg>
</app> so gestellt habe, daß jene Absichten aufs beste erreicht werden <app>
<lem>konnten</lem>
<rdg wit="#a" type="v">konten</rdg>
</app>. <app>
<lem>Man müßte</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Er muß</rdg>
</app> 4) den Gründen nachspüren, warum gerade <hi>die</hi> Ausführung,
<hi>der</hi> Ausdruck und <hi>die</hi> Stellung beobachtet <app>
<lem>wäre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">ist</rdg>
</app>, und was dieses alles für <index indexName="subjects-index">
<term>Wirkung</term>
</index>Wirkung auf das Ganze <app>
<lem>thäte. Man müßte</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">thut. Auch</rdg>
</app> endlich <app>
<lem>5),</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">5)</rdg>
</app> um den <app>
<lem>großen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grossen</rdg>
</app> Unterschied des Schönern <pb edRef="#c" n="89"/> und Schlechtern zu
begreifen, und die Mannigfaltigkeit oder die <app>
<lem>vielerley</lem>
<rdg wit="#c" type="v">vielerlei</rdg>
</app> Arten, wie man die Darstellung einer Sache abändern <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>, kennen zu lernen, ähnliche Stellen oder Schriften eines sol<pb edRef="#b" n="100"/>chen Verfassers oder <app>
<lem>Andrer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Anderer</rdg>
</app> zusammenhalten, und bemerken, was jede nach ihrer besondern Absicht
Vorzügliches in der Darstellung vor der andern gleiches Hauptinhalts habe,
und worin der Grund dieses Vorzüglichen liege.</p>
</div>
<div n="85" type="section" id="section_1_85">
<head><pb edRef="#a" n="79"/> 85.</head>
<p>Zur Verbesserung des <index indexName="subjects-index">
<term>Herz</term>
</index><hi>Herzens</hi> und unserer ganzen <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Gesinnung</term>
</index>Gesinnung</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Gesinnung,</rdg>
</app> wird das Lesen guter Schriftsteller vieles <app>
<lem>beytragen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beitragen</rdg>
</app>, wenn man 1) nicht nur dasjenige bemerkt, was sie unmittelbar zu
dieser Absicht <app>
<lem>alsdann</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> sagen, wenn sie von Sachen reden, die <index indexName="subjects-index">
<term>Gott</term>
</index>Gott, <index indexName="subjects-index">
<term>Religion</term>
</index>Religion und <index indexName="subjects-index">
<term>Tugend</term>
</index>Tugend <app>
<lem>betreffen,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">betreffen;</rdg>
</app> wenn sie den Werth und die guten Folgen der letztern, nebst Ehrfurcht
und Liebe gegen Gott, es <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app> durch Gründe oder Erfahrungen oder <app>
<lem>Beyspiele</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Beispiele</rdg>
</app>, empfehlen, sondern auch 2) das, was in ihrem <app>
<lem>Vortrag</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Vortrage</rdg>
</app> liegt, und daraus gezogen werden <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>, zur <index indexName="subjects-index">
<term>Kenntniß</term>
</index>Kenntniß und <index indexName="subjects-index">
<term>Ueberzeugung</term>
</index>Ueberzeugung von Gottes <app>
<lem>Vorsehung</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Fürsehung</rdg>
</app>, zur Kenntniß des menschlichen Herzens und menschlicher
Leidenschaften, der Mittel, diese zu lenken und jenes zu verbessern, zur
Ermunterung zu allem Guten, braucht, und <app>
<lem>3) –, welches</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">3) – was</rdg>
</app> hier <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> der Sprache besonders in Anschlag kommt – wenn man auf <hi>den</hi>
Ausdruck <app>
<lem>acht</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Acht</rdg>
</app> giebt, und <hi>den</hi> ihnen abzulernen sucht, wodurch edle und gute
Empfindungen können bezeichnet, und so in uns befestigt oder erweckt oder
eindrücklich gemacht, und gute Nebenbegriffe erregt werden, die das Gute,
vermittelst der Einbildungskraft, auch unserm Herzen <app>
<lem>empfehlen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">empfehlen.</rdg>
</app> (§. <app>
<lem><ref target="#section_1_60">60</ref></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_1_60">60.</ref></rdg>
</app> und <app>
<lem><ref target="#section_1_65">65.</ref>).</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_1_65">65.</ref>)</rdg>
</app></p>
</div>
<div n="86" type="section" id="section_1_86">
<head><pb edRef="#b" n="101"/>
<pb edRef="#c" n="90"/> 86.</head>
<p><app>
<lem>Freylich</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Freilich</rdg>
</app> erfordert ein so <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">sorgfältiges und genaues</rdg>
</app> ausführliches Lesen guter Schriften viele <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Zeit</term>
</index>Zeit, die</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Zeit. Die</rdg>
</app> so sehr ins Kleine gehende Aufmerksamkeit wird von dem Ganzen
abgezogen, und dem, der noch nicht weit in einer Sprache gekommen ist, muß
es schwer, oft un<pb edRef="#a" n="80"/>möglich werden, so tief in das
Schöne des Ausdrucks einzudringen. Aber, – <app>
<lem><app>
<lem>ausser</lem>
<rdg wit="#c" type="v">außer</rdg>
</app> dem</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">ausserdem</rdg>
</app>, daß der Schriftsteller nur <app>
<lem>wenige</lem>
<rdg wit="#a" type="v">wenig</rdg>
</app> sind, die in Absicht auf Ausdruck und Sprache <index indexName="subjects-index">
<term>musterhaft</term>
</index>musterhaft <app>
<lem>heissen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">heißen</rdg>
</app> können, und daß anhaltende <index indexName="subjects-index">
<term>Uebung</term>
</index>Uebung uns mit der Zeit in den Stand setzt, den guten Ausdruck
schneller zu bemerken, auch Unterricht und Leitung von einem in solcher <app>
<lem>Lectüre Geübtern,</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Lektüre Geübtern</rdg>
</app> die Aufmerksamkeit und das Fortschreiten hierin unendlich erleichtern <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>: – so hilft wiederholtes sowohl als cursorisches Lesen eines guten
Schriftstellers diesen Unbequemlichkeiten sehr ab, und befördert nicht nur
die Uebersicht des Ganzen, sondern gewöhnt uns auch mehr an den ganzen Ton
des Schriftstellers, und macht uns mit dem, was ihm eigen ist, macht uns mit
Stellen desselben bekannt, die über Sachen und Wörter Licht ausbreiten
können. <app>
<lem><ref type="note" target="#noe_2_1_86_note1">*)</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app></p>
<note n="1" id="noe_2_1_86_note1" place="end"><app>
<lem>*) <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_86_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Gesner, Johann Matthias</term>
</index><persName ref="textgrid:251gm"><hi>Joh. Matth.</hi>
<app>
<lem><hi>Gesners</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Gesner's</hi></rdg>
</app></persName> Vorrede zum <index indexName="classics-index">
<term><persName>Livius</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24h28">Livius</persName> nach <index indexName="persons-index">
<term>Clericus, s. Le Clerc, Jean</term>
<term>Le Clerc, Jean</term>
</index><persName ref="textgrid:251ms">Clerici</persName> Ausgabe, <app>
<lem>Leipz.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Leipzig</rdg>
</app>
<app>
<lem>1735.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251mz"/></lem>
<rdg wit="#a" type="v">1735</rdg>
</app>
<app>
<lem>in</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> 8. und <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_86_2"/><index indexName="persons-index">
<term>Ernesti, Johann August</term>
</index><persName ref="textgrid:24h06"><hi>J. A.</hi>
<app>
<lem><hi>Ernesti</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Ernesti's</hi></rdg>
</app></persName> zur <index indexName="persons-index">
<term>Fischer, Johann Friedrich</term>
</index><persName ref="textgrid:24h3m">Fischerschen</persName> Ausgabe der
Werke des <index indexName="classics-index">
<term><persName>Ovid</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gz3">Ovidius</persName>, <app>
<lem>Leipz.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Leipzig</rdg>
</app> 1758.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251nw"/>
8.</note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_86_1">
<label>Joh. Matth. Gesners Vorrede zum Livius nach Clerici Ausgabe, Leipz.
1735</label>
<p>Johann Matthias Gesners zwanzigseitige <hi>Praefatio</hi> ist
dem ersten von insgesamt drei Bänden (1735) unpaginiert
vorangestellt.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_86_2">
<label>J. A. Ernesti zur Fischerschen Ausgabe der Werke des Ovidius, Leipz.
1758</label>
<p>Johann August Ernestis Vorrede (<hi>Lectori bonarum
litterarum studioso</hi>) findet sich im ersten Band der von Johann
Friedrich Fischer besorgten <hi>Opera Omnia</hi> (1758),
III–XXVIII.</p></note>
</div>
<div n="87" type="section" id="section_1_87">
<head>87.</head>
<p>Auf das Lesen guter Schriftsteller in einer Sprache müssen <app>
<lem>3) (§. <app>
<lem><ref target="#section_1_68">68</ref></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_1_68_c">68.</ref></rdg>
</app> und <ref target="#section_1_71">71.</ref>)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> die <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Uebungen</term>
</index><hi>Uebun</hi><pb edRef="#b" n="102"/><hi>gen</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v">Uebungen</rdg>
</app> in der Sprache folgen, <app>
<lem>wobey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">wobei</rdg>
</app> man immer wieder vom Leichtern zum Schwerern fortgehen müßte. Diese
Uebungen bestehen im <app>
<lem><hi>Uebersetzen, Schreiben</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Uebersetzen, Schreiben</rdg>
</app> und allenfalls <app>
<lem><hi>Reden</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v">Reden</rdg>
</app>, <pb edRef="#c" n="91"/> womit noch die <app>
<lem><hi>Beschäftigung mit den</hi>
<app>
<lem><hi>feinern</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>feineren</hi></rdg>
</app>
<hi>Sprachregeln</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Beschäftigung mit den feinern Sprachregeln</rdg>
</app> und mit der <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Kritik</term>
</index><hi>Kritik im engsten Verstande</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Kritik im engsten Verstande</rdg>
</app> (§. <app>
<lem><ref target="#section_1_74">74.</ref>) <app>
<lem>könnte</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="pp"><ref target="#section_1_74">74</ref>)</rdg>
</app> verbunden werden <app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt">könte</rdg>
<rdg wit="#c" type="pt">kann</rdg>
</app>. Das <index indexName="subjects-index">
<term>Uebersetzen</term>
</index><hi>Uebersetzen</hi> ist unstreitig das Leichteste, weil man <pb edRef="#a" n="81"/> durch das Lesen guter Schriften schon zubereitet,
und seiner Sprache, in die man übersetzt, mächtiger ist als einer fremden,
also leichter fremden Wörtern seine, als seinen die Wörter einer fremden
Sprache unterlegen <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>, <app>
<lem>die uns</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">mit der man</rdg>
</app> weniger als <app>
<lem>die <app>
<lem>unsere</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>unsere</hi></rdg>
</app> geläufig</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">mit der seinen bekannt</rdg>
</app> ist. <app>
<lem>Bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Bei</rdg>
</app> einer solchen Uebersetzung <app>
<lem>müßte</lem>
<rdg wit="#c" type="v">ist</rdg>
</app>, noch mehr als <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> dem Lesen, darauf <app>
<lem>gesehen werden</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">zu sehen</rdg>
</app>, das, was in der fremden Sprache geschrieben ist, nicht nur aufs
genaueste <app>
<lem>auszudrucken</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">auszudrücken</rdg>
</app>, sondern auch, so weit es die Natur <app>
<lem>unsrer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unserer</rdg>
</app> Sprache <app>
<lem>erlaubt,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">erlaubt</rdg>
</app>
<app>
<lem>und nicht</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">jedoch nie</rdg>
</app> auf Unkosten ihrer <index indexName="subjects-index">
<term>Deutlichkeit</term>
</index>Deutlichkeit oder ihrer Vorzüge vor einer fremden, <app>
<lem>unsre</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">die unsrige</rdg>
</app> der fremden anzuschmiegen.</p>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="ptl"><note place="end"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> Unstreitig ist dieß die wahre Theorie des Uebersetzens, in
welche schon <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_87_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName> in seinem
Büchlein „Vom Dollmetschen“ die richtigste Einsicht hatte. Sie
stimmt freilich nicht mit dem überein, was in unseren Zeiten manche
berühmte Uebersetzer der Alten versucht haben, die <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_87_2"/>Uebersetzung
dem Originale – wie einst ein Kunstkenner von einem Portrait sagte –
<hi>zum Erschrecken</hi> ähnlich zu machen, und die
Eigenthümlichkeit unserer Sprache dabei gänzlich aufzuopfern. Aber
wirklich <hi>erschrickt</hi> man auch vor mancher Dollmetschung
dieser Art, und sucht das Original zu bekommen, um die Uebersetzung
verstehen zu können. <hi rend="right-aligned"><choice>
<abbr>A. d. H.</abbr>
<expan>Anmerkung des Herausgebers</expan>
</choice></hi></note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_87_1">
<label>Luther in seinem Büchlein „Vom Dollmetschen“</label>
<p>D.i. Martin Luthers (1483–1546) <hi>Sendbrief vom Dolmetschen</hi> aus
dem Jahr 1530 (vgl. WA XXX,2 [1909], [627] 632–646).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_87_2">
<label>Uebersetzung dem Originale – wie einst ein Kunstkenner von einem
Portrait sagte – zum Erschrecken ähnlich zu machen</label>
<p>Dieser Vergleich ist nach dem Erscheinen der dritten Auflage der
<hi>Anweisung</hi> durchaus verbreitet, die genaue Herkunft dieser
Wendung lässt sich jedoch nicht ermitteln. Im Hintergrund dürfte die
zeitgenössische kunsttheoretische Debatte um das Portrait stehen, wie
sie in der Kritik Johann Joachim Winckelmanns (1717–1768) oder Johann
Heinrich Füßlis (1741–1825) an Balthasar Denner (1685–1749) zum Ausdruck
kommt, dessen mikroskopisch-naturalistische Portraits alter Menschen als
<hi>Porendenner</hi> bezeichnet wurden.</p></note>
</div>
<div n="88" type="section" id="section_1_88">
<head>88.</head>
<p>Viel <app>
<lem>sichrer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sicherer</rdg>
</app> ist es auch, sich eher im <index indexName="subjects-index">
<term>Schreiben</term>
</index><hi>Schreiben</hi> als Reden zu üben, weil man mehr Zeit <app>
<lem>hat bey</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">hat, bei</rdg>
</app> dem Schreiben bedächtig auszufeilen, und, wenn man zumal vorher <app>
<lem>über<pb edRef="#c" n="92"/>setzt,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">übersetzt</rdg>
</app> und das Uebersetzte eine <app>
<lem>Zeitlang</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Zeit lang</rdg>
</app> weggelegt hat, die Wörter und Wendungen der fremden Sprache uns
leichter <app>
<lem>beyfallen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beifallen</rdg>
</app>. <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> Zwar ist die Uebung im Schreiben nicht <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> jeder fremden Sprache nöthig, wenn wir sie nur <pb edRef="#b" n="103"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>verstehen</term>
</index><hi>verstehen</hi> lernen wollen. Aber nützlich <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> sie doch immer seyn, <app>
<lem><hi>theils</hi>,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">theils</rdg>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>theils</hi></rdg>
</app> um <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> der Kritik besser beurtheilen zu können, ob ein Schriftsteller wohl
so oder so könne geschrieben haben, wie man es in seinem Text findet, <app>
<lem><hi>theils</hi>,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">theils</rdg>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>theils</hi></rdg>
</app> um das Eigenthümliche einer jeden Sprache und den Unterschied von der
unsrigen besser einzusehen. <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt"><ref type="note" target="#noe_3_1_88_note1">*)</ref></rdg>
</app> – Findet man nöthig, auch eine Sprache <hi>sprechen</hi> zu lernen,
so unter<pb edRef="#a" n="82"/>nehme man es nur nicht eher, als bis man eine
Fertigkeit <app>
<lem>hat,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">hat</rdg>
</app> sie gut zu schreiben, weil man sich sonst zu leicht <app>
<lem>Nachläßigkeit</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Nachlässigkeit</rdg>
</app> im Ausdruck angewöhnt, und das, was unsrer Sprache eigen ist, in die
fremde überträgt; wenigstens müßte man nur mit solchen sprechen, die eine <app>
<lem>genugsame</lem>
<rdg wit="#c" type="v">genugsam</rdg>
</app> feine Kenntniß der fremden Sprache besitzen, um unsre Fehler
verbessern zu können. Je früher man zu sprechen anfängt, ohne durch das
Lesen guter Schriftsteller genug gebildet zu seyn, je mehr werden uns die
Fehler im <index indexName="subjects-index">
<term>Sprechen</term>
</index>Sprechen <app>
<lem>anhängen,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">anhängen</rdg>
</app> und je schwerer werden sie sich ausrotten <app>
<lem>laßen</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">lassen</rdg>
</app>.</p>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="ptl"><note id="noe_3_1_88_note1" place="end">*) <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_88_1"/>Caput rei est,
quod minime facimus, quum plurimum scribere. <hi rend="right-aligned"><index indexName="classics-index">
<term><persName>Cicero</persName></term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24gxq">Cic.</persName></hi></hi></note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_88_1">
<label>Caput rei est, quod minime facimus, quum plurimum scribere.
Cic.</label>
<p>Dieses Zitat stammt aus Ciceros <hi>De oratore</hi>, einem bedeutenden,
in Dialogform verfassten Referenzwerk der antiken Rhetorik. Gemäß
moderner Textgestalt heißt es in Cic. de orat. I 150 (33): „Die
Hauptsache aber ist, was wir, um die Wahrheit zu sagen, am wenigsten tun
– es macht nämlich große Mühe und diese scheuen wir größtenteils – so
viel wie möglich zu schreiben (<hi>Caput autem est, quod, ut vere dicam,
minime facimus – est enim magni laboris, quem plerique fugimus –
quam plurimum scribere</hi>)“ (Text und Übers. nach Tusculum [Ed.
Nüßlein], Düsseldorf 2007, 68.69).</p></note>
</div>
<div n="89" type="section" id="section_1_89">
<head>89.</head>
<p><app>
<lem>Bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Bei</rdg>
</app> allen diesen <index indexName="subjects-index">
<term>Uebungen</term>
</index>Uebungen versteht <app>
<lem>sichs</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sich's</rdg>
</app>, daß man immer vom <app>
<lem>Leichtern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Leichteren</rdg>
</app> zum <app>
<lem>Schwerern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Schwereren</rdg>
</app> fortgehen, sonach auch im Lesen, Uebersetzen, Schreiben und <app>
<lem>Reden</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Reden,</rdg>
</app> anfänglich nur auf das Gewöhnlichere und auf die Reinigkeit der
Sprache, nach und nach erst auf ihre Feinheit und Zierlichkeit, auf <pb edRef="#c" n="93"/> die <app>
<lem>verborgnere</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verborgenere</rdg>
</app> Güte des Ausdrucks, und auf die <app>
<lem>Schönheit,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Schönheit</rdg>
</app> die sich durch das Ganze ergießt, Acht geben müsse. Sind in einer
Sprache Schriften vorhan<pb edRef="#b" n="104"/>den, welche die besondere
Feinheit einer Sprache entwickeln, oder feine Kritiken über das Schöne
musterhafter Schriftsteller enthalten: so <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> das fleißige <app>
<lem>Studieren</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Studiren</rdg>
</app> solcher Schriften, noch mehr aber der musterhaften Schriften in einer
Sprache selbst, und die sorgfältige Vergleichung solcher Stellen, wo diese
oder <app>
<lem>andre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">andere</rdg>
</app> die <app>
<lem>nemlichen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">nehmlichen</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">nämlichen</rdg>
</app> Gedanken verschiedentlich <app>
<lem>ausdrucken</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">ausdrücken</rdg>
</app>, nebst dem <index indexName="subjects-index">
<term>Nachdenken</term>
</index>Nachdenken, warum und worin eine Art <pb edRef="#a" n="83"/> des
Ausdrucks die <app>
<lem>andre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">andere</rdg>
</app> übertreffe, uns in <index indexName="subjects-index">
<term>Entdeckung</term>
</index>Entdeckung des <app>
<lem>Feinern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Feineren</rdg>
</app> in einer Sprache sehr weit bringen.</p>
</div>
<div n="90" type="section" id="section_1_90">
<head>90.</head>
<p>Und nun erst <app>
<lem>könnte</lem>
<rdg wit="#c" type="v">mag</rdg>
</app> man sich an die <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Kritik</term>
</index>Kritik</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Kritik</hi></rdg>
</app> im engsten Verstande wagen, <app>
<lem>wenn man den Beruf dazu hat. Diesen giebt nur <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> ein feines <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Gefühl</term>
</index>Gefühl –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Gefühl,</rdg>
</app> eine weitumfassende genaue und geläufige Kenntniß der <app>
<lem>Sprache –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Sprache,</rdg>
</app> und ein reicher Vorrath von historischen Kenntnissen, welche
den Verfasser, oder seine Schrift, oder die darin vorkommenden
Hindeutungen auf Geschichte, Verfassung und Umstände seiner Zeit und <app>
<lem>Nation,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Nation</rdg>
</app> und der erwähnten Personen und Sachen, betreffen. Hierzu muß
aber nothwendig noch kommen: <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> Bekanntschaft mit alten <index indexName="subjects-index">
<term>Handschriften</term>
</index>Handschriften, mit ihrer <app>
<lem>Schrift,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Schrift</rdg>
</app> und den <app>
<lem>mannichfaltigen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">mannigfaltigen</rdg>
</app> Ursachen der Verdorbenheit eines Textes, die darin sowohl,
als in den Umständen und Absichten der Abscheiber oder Correctoren
liegen; <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> lange und <app>
<lem>fleissige</lem>
<rdg wit="#c" type="v">fleißige</rdg>
</app> Uebung, theils im <app>
<lem>Umgang</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Umgange</rdg>
</app> mit guten Kritikern und Beobachtung ihrer Verfahrungsart,
theils durch eigene Versu<pb edRef="#b" n="105"/>che <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> einem solchen Schriftsteller oder <pb edRef="#c" n="94"/>
Texte, wo Fehler und die Art sie zu <app>
<lem>verbessern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verbessern,</rdg>
</app> leicht aufzufinden sind, theils in Auffassung <app>
<lem>sichrer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sicherer</rdg>
</app> Regeln der Kritik, aus <app>
<lem>beyderley</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beiderlei</rdg>
</app> eben erwähnter Uebung; <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> endlich vertraute Bekanntschaft mit <hi>der</hi> Schrift, <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> der man die <index indexName="subjects-index">
<term>Kritik</term>
</index>Kritik üben will, und anhaltendes ins Feine <app>
<lem>gehende</lem>
<rdg wit="#c" type="v">gehendes</rdg>
</app> Studium einer solchen Schrift und <app>
<lem>andrer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">anderer</rdg>
</app> eben desselben Verfassers, mit dem was ihnen eigenthümlich
ist.</lem>
<rdg wit="#a" type="ppl">wozu, wenn sie nicht mißrathen soll, innige
Bekanntschaft mit der Sprache und besonders mit einem Schriftsteller
und dem was ihm eigen ist, so nothwendig erfordert wird als Kenntniß
der <index indexName="subjects-index">
<term>Handschriften</term>
</index>Handschriften, ihrer Züge, der leichtern Verwechslungen die
mit Buchstaben und Zügen vorgegangen sind, und überhaupt der
Umstände, die Veränderungen bey Abschriften der Bücher verursacht
haben.</rdg>
</app></p>
<note place="end">Für den <app>
<lem>Anfänger</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Anfang</rdg>
</app> sind solche <app>
<lem>Bücher,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Bücher</rdg>
</app> wie <list>
<item><index indexName="persons-index">
<term>Clericus, s. Le Clerc, Jean</term>
<term>Le Clerc, Jean</term>
</index><persName ref="textgrid:251ms"><app>
<lem><hi>Jo.</hi></lem>
<rdg wit="#a #c" type="v"><hi>Io.</hi></rdg>
</app>
<hi>Clerici</hi></persName> Ars critica, <choice>
<abbr>Edit.</abbr>
<expan>Editio</expan>
</choice> 4. Amst. <app>
<lem>1712<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251q0"/></lem>
<rdg wit="#c" type="v">1712.</rdg>
</app> in 3 Oktavbänden, im dritten Theil.</item>
<item><index indexName="persons-index">
<term>Heumann, Christoph August</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251q1">Christoph. Aug.
Heumanni</persName></hi> Parerga critica, Jenae <app>
<lem>1712<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251q3"/></lem>
<rdg wit="#c" type="v">1712.</rdg>
</app> 8.</item>
<item>Elémens de <app>
<lem>Critique – –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Critique,</rdg>
</app> par l'Abbé <index indexName="persons-index">
<term>Morel, Joseph Benoît</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251q4">Morel</persName></hi>, à
Paris <app>
<lem>1766<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251q6"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1766.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice>
<app>
<lem><app>
<lem>12</lem>
<rdg wit="#c" type="v">12.</rdg>
</app>, und vorzüglich</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">12.</rdg>
</app></item>
<app>
<lem><seg type="item"><index indexName="persons-index">
<term>Scioppius, Gasparus, s. Schoppe, Caspar</term>
<term>Schoppe, Caspar</term>
</index><persName ref="textgrid:251q7"><hi>Gasp.</hi>
<app>
<lem><hi>Scioppi</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Scioppius</hi></rdg>
</app></persName> de arte critica, Amst. <app>
<lem>1662<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251q9"/> in 8,</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1662. 8.</rdg>
</app></seg></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
</list>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">noch</rdg>
</app> immer <app>
<lem>gut genug</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">sehr brauchbar</rdg>
</app>. Wer weiter <app>
<lem>gehn</lem>
<rdg wit="#c" type="v">gehen</rdg>
</app> will, muß solche Kritiker, die in ihren <app>
<lem>vorgeschlagnen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">vorgeschlagenen</rdg>
</app> Verbesserungen <app>
<lem>vorsichtig sind,</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">fürsichtig sind</rdg>
</app> und die in dem §. <app>
<lem>bemerkten</lem>
<rdg wit="#a" type="v">bemerkte</rdg>
</app> Erfordernisse besitzen, <app>
<lem>als <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_90_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Heinsius, Nicolaas</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:276t5">Nic.
Heinsius</persName>,</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_90_2"/><index indexName="persons-index">
<term>Gronovius, Johann Friedrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:276zf">Joh. Friedr.
Gronov</persName>,</hi> vorzüglich <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_90_3"/><index indexName="persons-index">
<term>Bentley, Richard</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25k02">Bentley</persName>,</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_90_4"/><index indexName="persons-index">
<term>Hemsterhuis, Tiberius</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:276t6">Hemsterhuys</persName>,</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_90_5"/><index indexName="persons-index">
<term>Valckenaer, Lodewijk Caspar</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:276t7">Valkenaar</persName>,</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_90_6"/><index indexName="persons-index">
<term>Markland, Jeremiah</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:276t8">Markland</persName>,</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_90_7"/><index indexName="persons-index">
<term>Ruhnken, David</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24hc6">Ruhnken</persName>,</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_90_8"/><index indexName="persons-index">
<term>Reiz, Friedrich Wolfgang</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:276t9">F. W.
Reitz</persName>,</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_90_9"/><index indexName="persons-index">
<term>Wolf, Friedrich August</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251sc">F. A.
Wolf</persName></hi>
<app>
<lem><choice>
<abbr>u. d. gl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><choice>
<abbr>u. dergl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice>,</rdg>
</app> nebst manchen Sammlungen kritischer Bemerkungen, als <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_90_10"/><index indexName="persons-index">
<term>Gruter, Jan</term>
</index><persName ref="textgrid:251r4"><app>
<lem><hi>Gruters</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Gruter's</hi></rdg>
</app></persName> Thesaur. <app>
<lem>crit.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">criticus</rdg>
</app> zum Theil, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_90_11"/><index indexName="persons-index">
<term>Toup, Jonathan</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:254vj">Toup</persName></hi>
Opuscula crit., die <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_90_12"/><app>
<lem>amsterdamische</lem>
<rdg wit="#c" type="v">amsterdamsche</rdg>
</app> Biblioth. crit. <app>
<lem><choice>
<abbr>u. s. f.</abbr>
<expan>und so ferner</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">u. s. f.,</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> mit den <app>
<lem>Gründen, die <pb edRef="#b" n="106"/> sie für versuchte</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Gründen zu versuchten</rdg>
</app> Aenderungen <app>
<lem>angegeben haben</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>, und, wenn er es haben <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>, alte Handschriften, neben diesen aber, oder wenn er dazu keine
Gelegenheit hat, solche Werke <app>
<lem>studieren</lem>
<rdg wit="#a" type="v">studiren</rdg>
</app>, die eine Sammlung <app>
<lem>verschiedner</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verschiedener</rdg>
</app> Schriftarten und Züge enthalten, als die <list>
<item><pb edRef="#a" n="84"/> Palaeographia <app>
<lem>graeca – –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">graeca,</rdg>
</app> opera et studio <index indexName="persons-index">
<term>Montfaucon, Bernard de</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251qb">Bern. de
Montfaucon</persName></hi>, <app>
<lem>Paris.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Paris</rdg>
</app> 1708.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251qf"/>
<app>
<lem><choice>
<abbr>Fol.</abbr>
<expan>Folio</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><choice>
<abbr>fol.</abbr>
<expan>folio</expan>
</choice></rdg>
</app></item>
<item>De re diplomatica libri <app>
<lem>VI. – – op.</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">VI., opera</rdg>
</app> et <app>
<lem>st. <index indexName="persons-index">
<term>Mabillon, Jean</term>
</index><hi>Joh.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">studio <hi>Io.</hi></rdg>
</app>
<hi><persName ref="textgrid:250f6">Mabillon</persName></hi>, <choice>
<abbr>Edit.</abbr>
<expan>Editio</expan>
</choice> 2. Lut. Paris. 1709.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251qh"/>
<app>
<lem><choice>
<abbr>Fol.</abbr>
<expan>Folio</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><choice>
<abbr>fol.</abbr>
<expan>folio</expan>
</choice>,</rdg>
</app> und noch mehr den</item>
<item>Nouveau traité de <app>
<lem>Diplomatique – –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Diplomatique,</rdg>
</app> par <hi>deux Religieux</hi>
<app>
<lem><hi>Benedictins</hi>,</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Benedictins</hi></rdg>
</app> (<index indexName="persons-index">
<term>Toustain, Charles François</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251qj">Charl. Franc.
Toustain</persName></hi> et <index indexName="persons-index">
<term>Tassin, René Prosper</term>
</index><hi>René Prosp.</hi>
<pb edRef="#c" n="95"/>
<app>
<lem><hi><persName ref="textgrid:251qk">Tassin</persName></hi>,)</lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi><persName>Tassin</persName>.</hi>)</rdg>
<rdg wit="#c" type="v"><hi><persName>Tassin</persName></hi>),</rdg>
</app> à Paris 1750–1765.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251qn"/> in 6 Bänden in <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 4. (übersetzt: <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_90_13"/><hi>Neues Lehrgebäude der
Diplomatik</hi>, Frankfurt 1759–69.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251qr"/> 9 <app>
<lem>Bände in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Bände.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 4.)</item>
<item><index indexName="persons-index">
<term>Gatterer, Johann Christoph</term>
</index><persName ref="textgrid:24wfq"><app>
<lem><hi>Joh.</hi>
<app>
<lem><hi>Christoph</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>Christoph.</hi></rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>Io. Christoph.</hi></rdg>
</app>
<hi>Gattereri</hi></persName> Elementa artis diplomaticae, <choice>
<abbr>Vol.</abbr>
<expan>Volumen</expan>
</choice> prius, <app>
<lem>Goetting.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Gotting.</rdg>
</app> 1765.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251qw"/>
<app>
<lem>in</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> 4. <app>
<lem>und andere ähnliche.</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app></item>
<app>
<lem/>
<rdg type="ptl" wit="#a"><seg type="item"><milestone type="structure" edRef="#a" unit="line"/>Clavis
diplomatica – – st. et op. <index indexName="persons-index">
<term>Baring, Daniel Eberhard</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251qx">Dan. Eberh.
Baringii</persName></hi>, Hanover. 1737.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251r0"/> 4.
und</seg>
<seg type="item">Lexicon diplomaticum – – stud. <index indexName="persons-index">
<term>Walther, Johann Ludolph</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251r1">Io. Ludolfi
Waltheri</persName></hi>, Goetting. 1745–47<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251r3"/> in
3 <choice>
<abbr>Partt.</abbr>
<expan>Partes</expan>
</choice></seg></rdg>
</app>
</list>
</note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_90_1">
<label>Nic. Heinsius</label>
<p>Nach dem häuslichen Unterricht bei seinem Vater Daniel Heinsius –
ebenfalls ein berühmter niederländischer Philologe und Gelehrter –
unternahm Nicolaas Heinsius (1620–1681) zunächst ausgedehnte
Bibliotheksreisen, eine ihm in Italien angetragene Professur in Bologna
lehnte er ab. 1650 trat er in die Dienste der schwedischen Königin
Christina (1626–1689). Diese Stellung brachte ihn letztlich in große
finanzielle Schwierigkeiten und holte ihn in Gestalt einer Vaterschafts-
und Eheklage auch auf der nach seiner Rückkehr in die Heimat
angetretenen Stelle als Stadtschreiber in Amsterdam ein. 1661 kam er als
niederländischer Gesandter erneut nach Schweden, wo er mit
Unterbrechungen bis 1671 blieb. Seinen Lebensabend verbrachte er
zurückgezogen, von Prozessen und körperlichen Leiden geplagt, in den
Niederlanden. Ein unehelicher Sohn gleichen Namens wurde Arzt und
Schriftsteller. Trotz seines unruhigen Lebens ist Heinsius als
hervorragender Latinist und Textkritiker sowie als neulateinischer
Dichter (<hi>sospitator poetarum latinorum</hi>)
hervorgetreten.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_90_2">
<label>Joh. Friedr. Gronov</label>
<p>Nach dem Studium, einer Hauslehrerstelle und einer umfangreichen
Reisetätigkeit erwarb Johann Friedrich Gronovius (1611–1671) 1640 den
juristischen Doktorgrad, 1643 wurde er zunächst Professor für Geschichte
und Eloquenz am <hi>Gymnasium Illustre</hi> in Deventer und 1658
schließlich Professor für Griechisch an der Universität Leiden. Hier
bekleidete er mehrfach das Amt des Rektors und wurde 1665 zudem
Bibliothekar. Rufe nach Heidelberg (1661) und Amsterdam (1669) lehnte er
ab. Gronov zählt zu den namhaftesten Latinisten des 17. Jh.s, besonders
bedeutend sind seine zahlreichen kommentierten Textausgaben (v.a.
Livius).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_90_3">
<label>Bentley</label>
<p>Richard Bentley (1662–1742) gehört zu den bedeutendsten klassischen
Philologen überhaupt, sein Einfluss auf Zeitgenossen und nachfolgende
Generationen ist immens. Nach dem Studium am <hi>St John's College</hi>
(Cambridge) und einer Anstellung als Schulrektor kam Bentley 1689 als
Hauslehrer nach Oxford. Hier entstand seine berühmte <hi>Epistola ad
Millium</hi>, die Bentleys Ruf als außerordentlicher Textkritiker
begründete. 1690 zum Diakon geweiht wurde Bentley kurz darauf
<hi>Boyle-Lecturer, Prebendary</hi> von Worcester, königlicher
Bibliothekar und Kaplan, Mitglied der <hi>Royal Society</hi> und erhielt
1696 den Grad eines <hi>Doctor of Divinity</hi> (D.D.). In diese Zeit
fällt auch die berühmte Auseinandersetzung mit Charles Boyle über die
Echtheit der <hi>Briefe des Phalaris</hi>. 1700 wurde Bentley
schließlich <hi>Master of Trinity College</hi> (Cambridge), ein Amt, das
er trotz andauernder massiver Streitigkeiten mit den <hi>Fellows</hi>
(1718–1724 wurde Bentley gar abgesetzt) über vier Jahrzehnte innehatte,
1717 wurde Bentley zudem <hi>Regius Professor of Divinity</hi>. Neben
zahlreichen maßgeblichen Arbeiten zu klassischen Autoren nahm er mit
Unterstützung Johann Jakob Wettsteins auch eine Edition des
Neuen Testaments in Angriff (vgl. II § 35).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_90_4">
<label>Hemsterhuys</label>
<p>Der niederländische Philologe Tiberius Hemsterhuis (1685–1766) wurde nach
Studien in seiner Heimatstadt Groningen und Leiden im Dezember 1704
zunächst Professor für Philosophie und Mathematik am Amsterdamer
<hi>Athenaeum Illustre</hi> (den Magistergrad erwarb er einen Monat
später an der Universität Harderwijk), 1717 wurde er auf eine
Griechischprofessur in Franeker berufen, trat diese jedoch erst 1720 an.
Nachdem er hier auch Professor für niederländische Geschichte und
mehrfach Rektor geworden war, wechselte er 1740 auf die
Griechischprofessur in Leiden. Hier wirkte er bis zu seiner Emeritierung
im Jahre 1765. Hemsterhuis gilt als hervorragendster Gräzist seit
Scaliger und Casaubon und ist der Begründer einer bedeutenden
Philologenschule, aus der als wichtigste Schüler Valckenaer und Ruhnken
hervorgegangen sind.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_90_5">
<label>Valkenaar</label>
<p>Lodewijk Caspar Valckenaer (1715–1785) studierte ab 1731 Theologie im
friesischen Franeker und wandte sich unter dem zu dieser Zeit noch dort
lehrenden Tiberius Hemsterhuis v.a. den klassischen Sprachen zu. Ab 1737
setzte er seine Studien in Leiden (v.a. bei Schultens) fort, kehrte dann
nach Friesland zurück und wurde 1740 Konrektor der Lateinschule in
Kampen. Bereits ein Jahr später folgte Valckenaer dem nach Leiden
abgewanderten Hemsterhuis auf der Griechischprofessur in Franeker nach
und übernahm 1765 auch dessen Lehrstuhl in Leiden. Gemeinsam mit dem
ebenfalls in Leiden lehrenden Ruhnken ist Valckenaer der bedeutendste
Schüler Hemsterhuis' und zählt zu den hervorragendsten Gräzisten nicht
nur des 18. Jh.s.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_90_6">
<label>Markland</label>
<p>Nach dem 1717 abgeschlossenen Studium am <hi>Peterhouse</hi> (Cambridge)
wurde Jeremiah Markland (1693–1776) ebenda <hi>Fellow</hi>, eine
geistliche Laufbahn traute er sich ebenso wie die ihm gleich zweimal
angetragene Griechischprofessur aus gesundheitlichen Gründen nicht zu.
1728 verließ er Cambridge als Privatlehrer, bereiste in dieser
Eigenschaft Frankreich und die Niederlande und unterrichtete ab 1744
auch den Sohn seines ehemaligen Schülers. Schließlich zog er sich nach
Milton Court (Surrey) zurück, wo er, zunehmend gesundheitlich
angegriffen, bis zu seinem Tod lebte. Neben einer Reihe vielbeachteter
eigener Veröffentlichungen hat Markland auch zu den Arbeiten anderer
Gelehrter beigetragen. Im Urteil Friedrich August Wolfs kommen seine
philologischen Fähigkeiten an die Bentleys heran.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_90_7">
<label>Ruhnken</label>
<p>David Ruhnken (1723–1798) stammte ursprünglich aus Hinterpommern und
besuchte zunächst das <hi>Collegium Fridericianum</hi> in Königsberg. Da
sich die deutsche Gräzistik in dieser Zeit auf vergleichsweise niedrigem
Niveau befand und zumeist nur in theologischer Absicht betrieben wurde,
wechselte Ruhnken nach zwei Studienjahren von Wittenberg nach Leiden, um
seine Griechischkenntnisse unter Tiberius Hemsterhuis (s.o.) weiter zu
vertiefen. Als Assistent des alternden Hemsterhuis hielt Ruhnken ab 1757
Griechischvorlesungen und wurde 1761 als Nachfolger Frans van Oudendorps
(1696–1761) ordentlicher Professor für Latein, später auch
Universitätsbibliothekar und -rektor. Neben Valckenaer ist der von
Friedrich August Wolf als <hi>princeps criticorum</hi> bezeichnete
Ruhnken der wichtigste Vertreter der von Hemsterhuis' begründeten
Philologenschule und auch über das 18. Jh. hinaus einer der
bedeutendsten klassischen Philologen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_90_8">
<label>F. W. Reitz</label>
<p>Der im fränkischen Windsheim geborene Pfarrerssohn Friedrich Wolfgang
Reiz (1733–1790) studierte ab 1753 in Leipzig (u.a. bei Ernesti) v.a.
klassische Philologie. Nach dem Magisterexamen war Reiz zunächst als
Hauslehrer sowie als Korrektor für den Breitkopf-Verlag tätig, bevor er
nach der 1766 erfolgten Habilitation 1772 außerordentlicher Professor in
Leipzig wurde. 1782 übernahm Reiz als Nachfolger Morus' das Ordinariat
für Latein und Griechisch und wenige Jahre später als Nachfolger
Clodius' die Professur für Dichtkunst und Beredsamkeit. Daneben war er
lange Jahre als Universitätsbibliothekar tätig. Auch wenn Reiz nur
vergleichsweise wenige Arbeiten veröffentlicht hat (v.a. zu Grammatik,
Metrik und Textkritik), gehört er im Urteil von Zeitgenossen wie Wolf
doch zu den gelehrtesten Philologen seiner Zeit.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_90_9">
<label>F. A. Wolf</label>
<p>Friedrich August Wolf (1759–1824) trat nach dem Studium in Göttingen
(Immatrikulation als <hi>studiosus philologiae</hi>, ohne dass ein
solcher Studiengang vorhanden gewesen wäre) auf Empfehlung Heynes
zunächst in den Schuldienst ein, wurde 1783 Professor der Philosophie
und Pädagogik, ab 1784 auch der Eloquenz in Halle und gründete 1787 das
dortige philologische Seminar, wodurch die Trennung von Altphilologie
und Theologie an der <hi>Fridericiana</hi> offiziell vollzogen war. Nach
der Schließung der Universität durch Napoleon siedelte Wolf nach Berlin
über, wurde 1807 Mitglied (1812 Ehrenmitglied) der <hi>Akademie der
Wissenschaften</hi> und 1810 Professor für klassische Philologie.
Wolf, dessen Hauptinteresse Homer galt, hat ein umfangreiches Werk
hinterlassen (vgl. I § 136) und den Altertumswissenschaften insgesamt zu
neuer Blüte verholfen. Oft wird er aufgrund seiner systematischen
Darlegung des griechisch-römischen Altertums (vgl. I § 105 c) als
eigentlicher Neubegründer besagter Wissenschaften angesprochen. Es fällt
auf, dass Nösselt seinen Universitätskollegen Wolf in der zweiten
Auflage der <hi>Anweisung</hi> bereits früh in eine Reihe mit Größen wie
Bentley u.a. stellt.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_90_10">
<label>Gruters Thesaur. crit.</label>
<p>Gemeint ist Jan Gruters (1560–1627) <hi>Lampas, sive fax artium
liberalium</hi> (7 Bde. Frankfurt/M. 1602–1623 bzw. 4 Bde. Florenz
1737–1751 [Bd. 1+2]; Lucca 1747 [Bd. 3]; Neapel 1751 [Bd. 4]). Dieses
Werk wird im Untertitel auch als <hi>Thesaurus criticus</hi>
bezeichnet.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_90_11">
<label>Toup Opuscula crit.</label>
<p>Gemeint sind die von Friedrich Heinrich Starcke (1760–1833)
herausgegebenen <hi>Opuscula critica</hi> I (<hi rend="superscript">2</hi>1780) + II (<hi rend="superscript">1</hi>1781) des englischen
Geistlichen und Philologen Jonathan Toup (1713–1785). Diese umfassen die
zuvor einzeln erschienenen <hi>Emendationes in Suidam</hi> I–III
(1760–1766), die <hi>Curae novissimae sive Appendicula notarum et
emendationum in Suidam</hi> (1775) sowie die an William Warburton
(1698–1779) gerichtete <hi>Epistola critica</hi> (1767) und wurden
später erneut und vermehrt herausgegeben (1790).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_90_12">
<label>amsterdamische Biblioth. crit.</label>
<p>Gemeint ist die u.a. von Daniel Albert Wyttenbach (1746–1820) in zwölf
Teilen herausgegebene und in Amsterdam erschienene <hi>Bibliotheca
critica</hi> (1777–1808), als Fortsetzung ist die von Wyttenbach
allein in drei Teilen herausgegebene <foreign lang="grc">Φιλομαθία</foreign>
<hi>sive miscellanea doctrina</hi> (1809–1817) anzusehen. Später
erschien eine von den Leidener Philologen John Bake (1787–1864), Petrus
Hofman Peerlkamp (1786–1865) u.a. besorgte fünfteilige <hi>Bibliotheca
critica nova</hi> (1825–1831).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_90_13">
<label>Neues Lehrgebäude der Diplomatik, Frankfurt 1759–69. 9 Bände</label>
<p>Die ersten drei Bände wurden von Johann Christoph Adelung (1734–1806)
übersetzt, als Übersetzer der restlichen Bände lässt sich Anton Rudolph
(1712–1791) ermitteln.</p></note>
</div>
<div n="91" type="section" id="section_1_91">
<head>91.</head>
<p><index indexName="subjects-index">
<term>Sprachen</term>
</index>Sprachen zu lernen ist nöthig, <hi>entweder</hi> weil wir sie <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> unserm <app>
<lem>eignen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">eigenen</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Denken</term>
</index>Denken und den Fortschritten darin nicht entbehren können,
<hi>oder</hi>
<app>
<lem>Andern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Anderen</rdg>
</app> unsre Gedanken und Gesinnungen mitzutheilen, <hi>oder</hi>
vermittelst der Sprachen uns <app>
<lem>Anderer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">die</rdg>
</app> Kenntnisse und <app>
<lem>Leitungen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Anleitungen Anderer</rdg>
</app> zu Nutz zu machen <pb edRef="#b" n="107"/> (§. <ref target="#section_1_59">59</ref>
<app>
<lem><choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice>).</lem>
<rdg wit="#c" type="v">f.)</rdg>
</app> Dieser <app>
<lem>dreyfache</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dreifache</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Nutzen</term>
</index>Nutzen der Sprachen und der <app>
<lem>mehrere</lem>
<rdg wit="#c" type="v">größere</rdg>
</app> oder <app>
<lem>mindere</lem>
<rdg wit="#c" type="v">geringere</rdg>
</app> Einfluß einer Sprache auf die Beförderung <app>
<lem>unsrer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unserer</rdg>
</app> Haupt- oder Nebenabsichten <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> dem Beruf, dem wir uns widmen, muß uns stets <app>
<lem>leiten,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">leiten</rdg>
</app> wenn die Frage ist: <hi>welche</hi> Sprachen wir lernen, und auf
welche wir uns <hi>vorzüglich</hi> legen <pb edRef="#a" n="85"/>
<app>
<lem><app>
<lem>müßen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">müssen</rdg>
</app>? –</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">müssen?</rdg>
</app> Hiernach, und vorausgesetzt, <app>
<lem><hi>theils</hi>,</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v"><hi>theils</hi></rdg>
</app> daß hier eigentlich auf die Bildung zu einem künftigen Lehrer der
Religion und zu einem Gelehrten zu sehen <app>
<lem>sey, <app>
<lem><hi>theils</hi>,</lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>theils</hi></rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">sei, <hi>theils</hi></rdg>
</app> daß die christliche <index indexName="subjects-index">
<term>Religionskenntniß</term>
</index>Religionskenntniß aus der richtig <app>
<lem>verstandnen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verstandenen</rdg>
</app> heiligen Schrift geschöpft werden müsse, <app>
<lem><hi>theils</hi>,</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v"><hi>theils</hi></rdg>
</app> daß eine Sprache um so vorzüglicher zu treiben <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>, je zu mehreren der <app>
<lem>drey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">drei</rdg>
</app> erwähnten Absichten sie nöthig <app>
<lem>ist:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">ist,</rdg>
</app> würden <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> die <app>
<lem>Deutsche, –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">deutsche,</rdg>
</app> die Lateinische, <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> die <app>
<lem>Griechische, –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">griechische,</rdg>
</app> die <app>
<lem>Hebräische, –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">hebräische,</rdg>
</app>
<app>
<lem>und,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">und</rdg>
</app> um der <app>
<lem>letztern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">letzteren</rdg>
</app>
<app>
<lem>willen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">willen</rdg>
</app> die mit ihr verwandten <index indexName="subjects-index">
<term>Mundarten</term>
</index>Mundarten – sonst aber die <app>
<lem><app>
<lem>Französische,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Französische</rdg>
</app> – Englische –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">französische, englische,</rdg>
</app> und allenfalls die <app>
<lem><app>
<lem>Italiänische</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Italienische</rdg>
</app>, bey</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">– italiänische, bei</rdg>
</app> dem, der sich der Theologie widmet, in Anschlag kommen müssen.</p>
<note place="end"><pb edRef="#c" n="96"/> Die vier ersten – und zwar in der <app>
<lem>Ordnung,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Ordnung</rdg>
</app> wie sie hier angegeben <app>
<lem>worden,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">worden</rdg>
</app> – sind ihm unentbehrlich; die <app>
<lem>andern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">anderen</rdg>
</app> können, nach <app>
<lem>verschiednen weitern</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">verschiedenen weiteren</rdg>
</app> oder <app>
<lem>eingeschränktern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">eingeschränkteren</rdg>
</app> Umständen und Absichten, nöthig, sonst wenigstens doch unter den
übrigen Sprachen die nützlichsten seyn.</note>
</div>
<div n="92" type="section" id="section_1_92">
<head>92.</head>
<p>Der <hi>deutschen</hi>, so wie der <index indexName="subjects-index">
<term>Muttersprache</term>
</index>Muttersprache überhaupt, sollte der vorzüglichste Fleiß gewidmet <pb edRef="#b" n="108"/> werden. <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#a #c" type="om"/>
</app> Es ist schon <app>
<lem>unnatürlich,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">unnatürlich</rdg>
</app> mit seiner Muttersprache, oder mit der, <app>
<lem>die,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">die</rdg>
</app> unsern Umständen <app>
<lem>nach,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">nach</rdg>
</app> ihre Stelle vertritt, <choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> in der wir <app>
<lem>gemeiniglich</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>gemeiniglich</hi></rdg>
</app> denken, weniger bekannt zu <app>
<lem>seyn,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">seyn;</rdg>
</app> und <app>
<lem>es ist</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> Undank gegen die göttliche <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Vorsehung</term>
</index>Vorsehung</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Fürsehung</rdg>
</app>, die uns gerade mit <hi>der</hi> Nation, wozu wir gehören, in die
nächste Verbindung gesetzt, <app>
<lem>uns, <app>
<lem>vornemlich</lem>
<rdg wit="#a" type="v">vornehmlich</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">und uns vornehmlich</rdg>
</app> zu <hi>ihrem</hi> Besten <pb edRef="#a" n="86"/> zu <app>
<lem>arbeiten,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">arbeiten</rdg>
</app> bestimmt hat. <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> Hängt die Bildung unsrer <index indexName="subjects-index">
<term>Seele</term>
</index>Seele von der Sprache <app>
<lem>ab:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">ab,</rdg>
</app> so erfordert unstreitig <hi>die</hi> Sprache unsre meiste
Aufmerksamkeit, in der wir gewöhnlich und am meisten <app>
<lem>denken –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">denken,</rdg>
</app> und die wir auch <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> denen, mit welchen wir am häufigsten <app>
<lem>umgehn,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">umgehn</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">umgehen,</rdg>
</app> oder welchen wir in der Religion weiter forthelfen müssen, am meisten
brauchen. <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> Sind wir in dieser <index indexName="subjects-index">
<term>Sprache</term>
</index>Sprache, die für uns die unentbehrlichste ist, <app>
<lem>zurück;</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">zurück:</rdg>
</app> wer <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> sich da des Verdachts <app>
<lem>erwehren</lem>
<rdg type="v" wit="#a">erwähren</rdg>
</app>, daß wir es in minder nothwendigen Kenntnissen noch mehr seyn werden?
wenigstens, daß wir die Wahl zwischen dem <app>
<lem>Nöthigern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Nöthigeren</rdg>
</app> und <app>
<lem>Entbehrlichern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Entbehrlicheren</rdg>
</app> nicht zu treffen wissen?</p>
<note place="end"><p>Man <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> sich von dieser vorzüglichen Nothwendigkeit <app>
<lem>auch</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> noch mehr überzeugen, wenn man die deutsche Sprache gegen
<hi>fremde</hi>
<app>
<lem>überhaupt,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">überhaupt</rdg>
</app> und besonders gegen <hi>alte</hi>
<app>
<lem><hi>und</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v">und</rdg>
</app>
<hi>ausgestorbene</hi>
<app>
<lem>Sprachen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Sprache</rdg>
</app> hält.</p>
<p><pb edRef="#c" n="97"/>
<app>
<lem>1.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">1)</rdg>
</app> Durch die Muttersprache erhalten wir <app>
<lem>unsre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unsere</rdg>
</app> ersten Begriffe, welche <app>
<lem>dadurch,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">dadurch</rdg>
</app> und durch den häufigen <app>
<lem>Gebrauch,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Gebrauch</rdg>
</app> sich nicht nur am geschwindesten in der Seele <app>
<lem>darstellen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">darstellen</rdg>
</app> und die Schnelligkeit im Denken befördern, sondern auch
anschaulicher und lebendiger werden, als durch <app>
<lem>Wörter</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Worte in</rdg>
</app> einer <hi>fremden</hi> Spra<pb edRef="#b" n="109"/>che, die erst,
vermittelst der Wörter in der Muttersprache, Begriffe erregen können.
Und immer können wir <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Aufklärung</term>
</index>Aufklärung,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Aufklärung</rdg>
</app> und was davon abhängt, allgemeiner machen, wenn wir uns der
Muttersprache bedienen, die allgemeiner verständlich ist. <app>
<lem>(<hi><index indexName="persons-index">
<term>Eberhard, Johann August</term>
</index><persName ref="textgrid:2sgtf">Eberhards</persName></hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v">(<hi><persName>Eberhard's</persName></hi></rdg>
</app> Vorlesung über die Zeichen der Aufklärung einer Nation, Halle
1783.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251s0"/> 8. <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice>
<app>
<lem>24.</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">24</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice>)</p>
<p><app>
<lem>2.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">2)</rdg>
</app> In <app>
<lem><hi>ausgestorbenen</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>ausgestorbnen</hi></rdg>
</app> Sprachen (die lateinische ausgenommen, welche, als gelehrte
Sprache betrachtet, noch <app>
<lem>lebt,</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">lebt</rdg>
</app>) denkt und spricht man fast gar nicht; es gehen ihnen also <app>
<lem>zwey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">zwei</rdg>
</app>
<app>
<lem>große</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> Vortheile ab, um derer <app>
<lem>Willen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">willen</rdg>
</app>
<pb edRef="#a" n="87"/> die Erlernung einer Sprache nöthig ist.
Ueberdies ists <app>
<lem>überhaupt,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">überhaupt</rdg>
</app> oder doch ohne <app>
<lem>Weitschweifigkeit,</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">Weitschweifigkeit</rdg>
</app> oder ohne Gefahr eine alte Sprache zu verstellen, unmöglich, die
so häufigen neuen Begriffe darin <app>
<lem>auszudrucken</lem>
<rdg wit="#a" type="v">auszudrücken</rdg>
</app>. Und lebendige Sprachen, vorzüglich die deutsche, können vieles,
sonderlich die Begriffe selbst, viel deutlicher <app>
<lem>darstellen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">darstellen</rdg>
</app> als es die alten, <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> mehr dunkeln Begriffen, konnten. <app>
<lem>(<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_92_1"/><hi><index indexName="persons-index">
<term>Adelung, Johann Christoph</term>
</index><persName ref="textgrid:251qp">Adelungs</persName></hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v">(<hi><persName>Adelung</persName></hi></rdg>
<rdg wit="#c" type="v">(<hi><persName>Adelung's</persName></hi></rdg>
</app> Magazin für die deutsche Sprache,<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252r4"/>
<hi>erster</hi> Jahrgang, <app>
<lem>zweytes</lem>
<rdg wit="#c" type="v">zweites</rdg>
</app>
<app>
<lem>Stück,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Stück</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 3 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice>) Auch in sofern gewinnt unsre eigne und Andrer <app>
<lem>Cultur</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Kultur</rdg>
</app> durch den auf unsre Muttersprache gewendeten Fleiß.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_92_1">
<label>Adelungs Magazin für die deutsche Sprache, erster Jahrgang, zweytes
Stück, S. 3 f.</label>
<p>In Johann Christoph Adelungs (1734–1806) <hi>Magazin für die Deutsche
Sprache</hi> 1,2 (1782), 3–28 findet sich der <hi>Beweis der
fortschreitenden Cultur des menschlichen Geistes aus der
Vergleichung der ältern Sprachen mit den neuern</hi>.</p></note>
</div>
<div n="93" type="section" id="section_1_93">
<head>93.</head>
<p>Es ist auch nicht genug, daß wir unsre <index indexName="subjects-index">
<term>Muttersprache</term>
</index>Muttersprache durch Uebung nothdürftig <app>
<lem>lernen,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">lernen:</rdg>
</app> sie verdient selbst <app>
<lem><hi>studiert</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v">studirt</rdg>
</app> zu werden. Schon deswegen, weil sie, wie oben gezeigt worden ist,
einen so <app>
<lem>großen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grossen</rdg>
</app> Einfluß, selbst durch Kleinigkeiten, <pb edRef="#b" n="110"/> auf
unsre Erkenntniß und Gesinnung, auf <pb edRef="#c" n="98"/> unsern Vortrag
und auf die Benutzung <app>
<lem>Andrer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Anderer</rdg>
</app> hat. Und was man bloß durch Uebung lernt, das lernt man auch mit
seinen Fehlern, und gewöhnt sich eine <app>
<lem>Nachlässigkeit</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Nachläßigkeit</rdg>
</app> an, die um so schwerer abgelegt, selbst um so weniger nur bemerkt
werden <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>, je mehr sie durch den steten <index indexName="subjects-index">
<term>Gebrauch</term>
</index>Gebrauch zur andern Natur <app>
<lem>worden</lem>
<rdg wit="#c" type="v">geworden</rdg>
</app> ist.</p>
<app>
<lem><note place="end">Die <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_93_1"/>Einwendungen gegen dieses <hi>Studium</hi>
der Muttersprache in der <hi>Allgemeinen</hi> Revision <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice>
<app>
<lem>30.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">30</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice> gründen sich auf die Absonderung des <hi>Sprachbaues</hi>
von dem <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index><hi>Sprachgebrauch</hi>, oder, wie es da heißt, der
<hi>Wörter</hi> und der <hi>Worte</hi>. Auch ist hier nicht die
Rede von dem, was man zu <index indexName="subjects-index">
<term>Begriffe</term>
</index>Begriffen <hi>nothdürftig</hi> braucht, sondern was zur
<hi>höhern Bildung</hi> des Geistes dient.</note></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_93_1">
<label>Einwendungen gegen dieses Studium der Muttersprache in der
Allgemeinen Revision S. 30. f. […] der Wörter und der Worte</label>
<p>Gemeint ist erneut der elfte Band der <hi>Allgemeine[n] Revision des
gesammten Schul- und Erziehungswesens</hi> (vgl. I § 33 c). Der
Bandverantwortliche Ernst Christian Trapp (1745–1818) formuliert hier:
„Aber ist zur Bildung des Geistes das <hi>Studium</hi> der Muttersprache
so nöthig, als ihre <hi>Erlernung</hi>? Ist das Studium ihrer
<hi>Wörter</hi> so unentbehrlich, als das Studium ihrer
<hi>Worte</hi>, der in ihr und durch sie dargestellten Gedanken und
Empfindungen? Ich zweifle. Den Sinn für das Gute, Wahre und Schöne
bekommt man wol nicht durch die Grammatik“ (aaO 30).</p></note>
</div>
<div n="94" type="section" id="section_1_94">
<head>94.</head>
<app type="structural-variance">
<lem><p><seg id="var_1_94_p">Dieses <app>
<lem>Studieren</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Studiren</rdg>
</app> der deutschen Sprache <app>
<lem>müßte</lem>
<rdg wit="#c" type="v">hat</rdg>
</app> sich <app>
<lem>vornemlich</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">vornehmlich</rdg>
</app> auf die <index indexName="subjects-index">
<term>Mundart</term>
</index>Mundart <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">zu</rdg>
</app> erstrecken, die gewöhnlich in Schriften, im gesittetern <app>
<lem>Umgang</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Umgange</rdg>
</app> und im <app>
<lem>Vortrag</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Vortrage</rdg>
</app> gebraucht wird, <choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> auf das <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Hochdeutsch</term>
</index>Hochdeutsche. Man müßte</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>Hochdeutsche</hi>. Dabei muß
man</rdg>
</app> sich 1) <app>
<lem>befleißigen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">befleißigen</rdg>
</app>
<hi>gut</hi>
<pb edRef="#a" n="88"/>
<hi>aussprechen</hi> zu lernen, <app>
<lem><choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">d. i.,</rdg>
</app> nicht nur verständlich und richtig, sondern auch genau
den Sachen und ihrem Ausdruck <app>
<lem>gemäß;</lem>
<rdg wit="#a" type="v">gemäß,</rdg>
</app>
<app>
<lem><list>
<item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_94_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Gedike, Friedrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24gx2">Friedr.
Gedike</persName></hi> Gedanken über die Uebung im
Lesen, wieder gedruckt in dessen <hi>gesammleten
Schulschriften</hi>, Berlin 1789<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2527z"/> in 8.</item>
</list></lem>
<rdg wit="#a #c" type="om"/>
</app>
<pb edRef="#b" n="111"/> 2) einer richtigen <index indexName="subjects-index">
<term>Rechtschreibung</term>
</index><hi>Rechtschreibung</hi> zu <app>
<lem>folgen, wovon man die besten Grundsätze in</lem>
<rdg wit="#c" type="ppl">folgen. Da das Hochdeutsche die
jetzige allgemein angenommene deutsche Schriftsprache
ist, so giebt der feinere Sprachgebrauch in den
Gegenden, wo man Hochdeutsch spricht, billig die Regel
im richtigen Sprechen und Schreiben.</rdg>
</app></seg>
<list>
<item><seg id="var_1_94_note_item1"><index indexName="persons-index">
<term>Pütter, Johann Stephan</term>
</index><persName ref="textgrid:25280"><app>
<lem><hi>Pütters</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><milestone edRef="#c" type="structure" unit="p"/><hi>Pütter's</hi></rdg>
</app></persName>
<app>
<lem><choice>
<sic>Bermerkungen</sic>
<corr type="editorial">Bemerkungen</corr>
</choice></lem>
<rdg wit="#a #c" type="typo-correction">Bemerkungen</rdg>
</app> über die Richtigkeit <app>
<lem>und Rechtschreibung</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> der deutschen Sprache, Göttingen <app>
<lem>1780<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25282"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1780.</rdg>
</app> 8. und</seg></item>
<item><seg id="var_1_94_note_item2"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_94_2"/><index indexName="persons-index">
<term>Adelung, Johann Christoph</term>
</index><persName ref="textgrid:251qp"><app>
<lem><hi>J. C.</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<app>
<lem><hi>Adelungs</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Adelung's</hi></rdg>
</app></persName> Magazin für die <app>
<lem>d. Spr. Jahrg.</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">deutsche Sprache.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252r4"/> Jahrgang</rdg>
</app> 1. <choice>
<abbr>St.</abbr>
<expan>Stück</expan>
</choice> 1. <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 59 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice>
<choice>
<abbr>St.</abbr>
<expan>Stück</expan>
</choice>
<app>
<lem>3</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">3.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 3 <app>
<lem><choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="v">f.,</rdg>
</app>
<app>
<lem>noch mehr aber</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">auch</rdg>
</app>
<pb edRef="#c" n="99"/> in <app>
<lem>dessen <hi>vollständiger Anweisung zur
deutschen Orthographie, nebst einem kleinen
Wörterbuche für die Aussprache</hi>
<choice>
<abbr><hi>etc.</hi></abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice>
<app>
<lem>Leipz. 1788<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25286"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Leipzig 1788.</rdg>
</app> 8., <app>
<lem>zweyte</lem>
<rdg wit="#c" type="v">zweite</rdg>
</app> verbesserte <app>
<lem>Aufl.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Auflage,</rdg>
</app> ebendaselbst <app>
<lem>1790<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25287"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1790.</rdg>
</app> 8.</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">desselben Grundsätzen der
deutschen Orthographie, Leipz. 1782.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2528c"/>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8.</rdg>
</app></seg></item>
</list>
<app>
<lem>findet. Da das Hochdeutsche die jetzige allgemein
angenommne deutsche Schriftsprache <app>
<lem>ist;</lem>
<rdg wit="#a" type="v">ist:</rdg>
</app> so giebt der feinere Sprachgebrauch in den Gegenden,
wo man <index indexName="subjects-index">
<term>Hochdeutsch</term>
</index>Hochdeutsch spricht, billig die Regel im richtigen
Sprechen und Schreiben.</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app></p></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#c"><p copyOf="#var_1_94_p"/>
<note place="end"><list>
<item copyOf="#var_1_94_note_item1"/>
<item copyOf="#var_1_94_note_item2"/>
</list></note></rdg>
</app>
<note place="end"><app>
<lem>Hieher</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Hierher</rdg>
</app> gehört auch die richtige Abtheilung der Rede, die sich stets nach dem
Verstande des Gesagten oder <app>
<lem>Geschriebnen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Geschriebenen</rdg>
</app> richten muß. <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice> die Lehre von der <app>
<lem>Interpunction – –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Interpunction,</rdg>
</app> von <index indexName="persons-index">
<term>Heynatz, Johann Friedrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251s6">Joh. Friedr.
Heynatz</persName></hi>, verbesserte Ausgabe, Berlin <app>
<lem>1782<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25289"/>
in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1782.</rdg>
</app> 8.</note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_94_1">
<label>Friedr. Gedike Gedanken über die Uebung im Lesen, wieder gedruckt in
dessen gesammleten Schulschriften, Berlin 1789</label>
<p>Friedrich Gedikes (1754–1803) <hi>Einige Gedanken über die Uebung im
Lesen</hi> finden sich in dessen <hi>Gesammlete[n]
Schulschriften</hi> I (1789), 368–380. Ursprünglich ist diese
Schrift 1785 als Einladung zur öffentlichen Prüfung am
Friedrichswerderschen und Friedrichsstädtischen Gymnasium am 19. April
desselben Jahres in Berlin erschienen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_94_2">
<label>J. C. Adelungs Magazin für die d. Spr. Jahrg. 1. St. 1. S. 59 f. St.
3 S. 3 f.</label>
<p>Gemeint sind die Beiträge <hi>Grundgesetz der Deutschen Orthographie</hi>
bzw. <hi>Von der Orthographie fremder Nahmen und Wörter</hi> in dem von
Johann Christoph Adelung (1734–1806) verantworteten <hi>Magazin für die
Deutsche Sprache</hi> 1,1 (1782), 59–83 bzw. aaO 1,3 (1782),
3–17.</p></note>
</div>
<div n="95" type="section" id="section_1_95">
<head>95.</head>
<p>Man <app>
<lem>müßte</lem>
<rdg wit="#c" type="v">muß</rdg>
</app> sich 3) <app>
<lem><hi>rein</hi>
<app>
<lem><hi>ausdrucken</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>ausdrücken</hi></rdg>
</app> lernen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">rein <hi>ausdrücken</hi></rdg>
</app>, <choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> so deutsch und <app>
<lem>frey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">frei</rdg>
</app> von ausländischen oder nur einer besondern <index indexName="subjects-index">
<term>Mundart</term>
</index>Mundart <app>
<lem>eignen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">eigenen</rdg>
</app> Wörtern, Redensarten oder ihren Verbindungen, als es immer die <index indexName="subjects-index">
<term>Deutlichkeit</term>
</index>Deutlichkeit und die Nothwendigkeit leidet, das, was man sagen will,
vollständig und genau darzu<pb edRef="#a" n="89"/><pb edRef="#b" n="112"/>stellen <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">lernen</rdg>
</app>; auch in Wörtern und Redensarten, ihren Bedeutungen, Beugungen und
Verbindungen, dem gemäß <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">reden</rdg>
</app>, was der <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index>Sprachgebrauch der <app>
<lem>obern Classen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">kultivirten Stände</rdg>
</app> in den, auch in Absicht auf deutsche Sprache, ausgebildetsten <app>
<lem>Provinzen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Provinzien</rdg>
</app> mit sich bringt.</p>
<note place="end"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_95_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Adelung, Johann Christoph</term>
</index><persName ref="textgrid:251qp"><app>
<lem><hi>Adelungs</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Adelung's</hi></rdg>
</app></persName> Magazin für die <app>
<lem>d. Spr.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252r4"/>
Jahrg. <app>
<lem>1</lem>
<rdg wit="#a" type="v">1.</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">deutsche Sprache. Jahrgang 1.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>St.</abbr>
<expan>Stück</expan>
</choice> 1. Aufsatz <app>
<lem>1</lem>
<rdg wit="#c" type="v">1.</rdg>
</app> und <app>
<lem>2</lem>
<rdg wit="#c" type="v">2.</rdg>
</app>, <choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice> mit Stück 2. Aufsatz 7. und Stück 4. Aufsatz 4. <app>
<lem>5.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">5</rdg>
</app> und <app>
<lem>7</lem>
<rdg wit="#c" type="v">7.</rdg>
</app>, betreffend die Gegenden, deren Sprachgebrauch billig die Regel für
die Reinigkeit des Ausdrucks angiebt; und von dem Vorzug des Sprachgebrauchs
vor bloßer Analogie und Regeln, ebendaselbst Stück 2. <app>
<lem>Aufs.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Aufsatz</rdg>
</app> 6.</note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_95_1">
<label>Adelungs Magazin für die d. Spr. Jahrg. 1 St. 1. Aufsatz 1 und 2,
vergl. mit Stück 2. Aufsatz 7. und Stück 4. Aufsatz 4. 5. und 7 […]
ebendaselbst Stück 2. Aufs. 6</label>
<p>In Johann Christoph Adelungs (1734–1806) <hi>Magazin für die Deutsche
Sprache</hi> sind folgende Beiträge gemeint: <hi>Was ist
Hochdeutsch?</hi>, in: aaO 1,1 (1782), 1–31 (Aufs. 1); <hi>Von der
Nieder-Hochdeutschen Mundart, und von Obersächsischen
Sprachfehlern</hi>, in: aaO 1,1 (1782), 32–40 (Aufs. 2); <hi>Zusatz
zur ersten und fünften Abhandlung des vorigen Stückes</hi>, in: aaO
1,2 (1782), 104–108 (Aufs. 7); <hi>Über die Frage: Was ist Hochdeutsch?
Gegen den Deutschen Merkur</hi>, in: aaO 1,4 (1783), 79–111 (Aufs.
4); <hi>Über die schöne Litteratur der Deutschen; auch gegen den
Deutschen Merkur</hi>, in: aaO 1,4 (1783), 112–126 (Aufs. 5);
<hi>Noch etwas über Deutsche Sprache und Litteratur, auf
Veranlassung der Berlinischen Monathsschrift</hi>, in: aaO 1,4
(1783), 134–159 (Aufs. 7); <hi>Der Sprachgebrauch gilt mehr, als
Analogie und Regeln</hi>, in: aaO 1,2 (1782), 83–103 (Aufs.
6).</p></note>
</div>
<div n="96" type="section" id="section_1_96">
<head>96.</head>
<p>Hierzu sind gute <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachlehren</term>
</index>Sprachlehren, <index indexName="subjects-index">
<term>Wörterbücher</term>
</index>Wörterbücher und feinere Beobachtungen über deutsche Sprache von <app>
<lem>großem</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grossem</rdg>
</app> Nu<pb edRef="#c" n="100"/>tzen; – schon deswegen, weil es nirgends
nöthiger <app>
<lem>ist <app>
<lem>erinnert,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">erinnert</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">ist, erinnert</rdg>
</app> und auf unerkannte Fehler aufmerksam gemacht zu werden, als in einer
bloß durch Uebung erlernten Sprache, wo man so unvermerkt Fehler annimmt und <app>
<lem>beybehält</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beibehält</rdg>
</app>, zumal wenn sie Ansehen für sich haben, und durch <index indexName="subjects-index">
<term>Provinzial-Eigensinn</term>
</index>Provinzial-Eigensinn verstärkt werden. Noch mehr aber, weil <app>
<lem>dazu</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">dazu,</rdg>
</app> sonderlich wenn man mehr als rein, wenn man auch gut, im ganzen
Umfang des Wortes, sich ausdrücken will, nicht nur viel feine Empfindung
desjenigen, was <app>
<lem>schicklich</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Schicklich</rdg>
</app> und <app>
<lem>gut</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Gut</rdg>
</app> überhaupt ist, sondern auch Bekanntschaft mit dem erfordert wird, was
dergleichen nach den conventionellen Begriffen der Nation und derjenigen
Provinz ist, deren Ausdruck in die <pb edRef="#b" n="113"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>Schriftsprache</term>
</index>Schriftsprache übergegangen ist. Selbst dazu ist genaue
Bekanntschaft <pb edRef="#a" n="90"/> mit <app>
<lem>classischen</lem>
<rdg type="v" wit="#a">claßischen</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">klassischen</rdg>
</app> Schriftstellern der <app>
<lem>Nation,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Nation</rdg>
</app> oder vielmehr kritisches Studium ihrer Schriften, Kenntniß der
Abkunft der Wörter und Redensarten, und der Geschichte des Sprachgebrauchs, <app>
<lem>vornemlich</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">vornehmlich</rdg>
</app> des veredelten, und Philosophie über Sprache <app>
<lem>überhaupt, wie</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">überhaupt und</rdg>
</app> besonders über das <app>
<lem>Eigne</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Eigene</rdg>
</app> der deutschen Sprache, nöthig. <app>
<lem>Wäre</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Oder wäre</rdg>
</app> das nicht mit Dank anzunehmen, was hierin von Männern, die dieses in
ihrer Gewalt hatten, wenigstens <app>
<lem>theilweise,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">theilweise</rdg>
</app> geleistet worden ist?</p>
</div>
<div n="97" type="section" id="section_1_97">
<head>97.</head>
<p>Wie fern man sich jemandes Leitung hierin anvertrauen könne, <app>
<lem>dies</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dieß</rdg>
</app> muß die <index indexName="subjects-index">
<term>Prüfung</term>
</index>Prüfung lehren, ob und in welchem Maaß er die erwähnten
Eigenschaften besitze. Denn, weil es <app>
<lem>vielen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Vielen</rdg>
</app>, die sich dieses Verdienst zu erwerben gesucht haben, mehr oder <app>
<lem>weniger,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">weniger</rdg>
</app> an dieser oder jener Eigenschaft fehlt, ihre Grundsätze oft sehr
verschieden sind, <app>
<lem>manche</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Manche</rdg>
</app> zu früh und zu allgemein entschieden, <app>
<lem>andre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Andere</rdg>
</app> zu viel bloß vorge<pb edRef="#c" n="101"/>schlagen, und zu wenig nach
Gründen festgesetzt haben, auch <app>
<lem>bey vielen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">bei Vielen</rdg>
</app> der Hang zum Sonderbaren viel Gutes <app>
<lem>verdorben,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">verderbet</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">verdorben</rdg>
</app> oder unverständlich gemacht <app>
<lem>hat:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">hat;</rdg>
</app> so ist <app>
<lem>vorsichtige</lem>
<rdg wit="#a" type="v">fürsichtige</rdg>
</app> Auswahl sehr nöthig.</p>
</div>
<div n="98" type="section" id="section_1_98">
<head>98.</head>
<app type="structural-variance">
<lem><p><seg id="var_1_98_p">Unter den bisherigen Versuchen einer
deutschen <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Sprachlehre</term>
</index><hi>Sprachlehre</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>Sprachlehre</hi>,</rdg>
</app> behaupten die dahin gehörigen <app>
<lem><index indexName="persons-index">
<term>Adelung, Johann Christoph</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251qp">Adelungischen</persName></hi> Bücher,</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi><persName>Adelungschen</persName></hi>
Schriften, in Hinsicht auf alle §. <ref target="#section_1_96">96.</ref> erwähnte
Eigenschaften den vornehmsten Rang, und sind daher auch
von sehr vielen Schriftstellern und Sprachforschern als
Auctoritäten angenommen.</rdg>
</app></seg>
<list>
<item><seg id="var_1_98_note_item1"><pb edRef="#b" n="114"/>
<app>
<lem>Deutsche Sprachlehre, zum Gebrauch der Schulen
in den Königl. Preußischen Landen, Berlin 1781<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252d8"/> in 8.</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><index indexName="persons-index">
<term>Adelung, Johann Christoph</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251qp">Adelung's</persName></hi> deutsche Sprachlehre.
5te Auflage. 1806.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252dk"/> 8.</rdg>
</app></seg></item>
<item><seg id="var_1_98_note_item2"><pb edRef="#a" n="91"/>
Auszug aus der <app>
<lem>deutschen Sprachlehre</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">deutsch. Spr. L.</rdg>
</app> für Schüler, <app>
<lem>eben <choice>
<abbr>das.</abbr>
<expan>daselbst</expan>
</choice>
<app>
<lem>1782<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252dc"/></lem>
<rdg wit="#a" type="v">1782.</rdg>
</app> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><choice>
<abbr>ebendas.</abbr>
<expan>ebendaselbst</expan>
</choice> 3te Auflage. 1800.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252dm"/></rdg>
</app> 8. und</seg></item>
<item><seg id="var_1_98_note_item3"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_98_1"/>Umständliches Lehrgebäude der deutschen Sprache <choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice> Leipzig <app>
<lem>1781</lem>
<rdg wit="#c" type="v">1781.</rdg>
</app> und <app>
<lem>1782</lem>
<rdg wit="#c" type="v">1782.</rdg>
</app>,<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252df"/> in 2 Bänden in <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice>
<app>
<lem>8.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">8.,</rdg>
</app>
<app>
<lem>so wie dessen noch weiter reichendes Werk <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_98_2"/>über den deutschen Styl, Berlin <app>
<lem>1785</lem>
<rdg wit="#c" type="v">1785.</rdg>
</app> und <app>
<lem>1786<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252dh"/></lem>
<rdg wit="#c" type="v">1786.,</rdg>
</app> in <app>
<lem>drey Theilen in 8.,</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">drei Theilen, 8.</rdg>
</app> und <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> einer dritten vermehrten <app>
<lem>Auflage</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Auflage,</rdg>
</app> Berlin <app>
<lem>1789<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252dj"/></lem>
<rdg wit="#c" type="v">1789.,</rdg>
</app> in 2 <app>
<lem>Oktavbänden,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Oktavbänden.</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app></seg></item>
</list>
<app>
<lem>in Hinsicht auf alle §. <ref target="#section_1_96">96</ref> erwähnte Eigenschaften, den vornehmsten
Rang.</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app></p></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#c"><p copyOf="#var_1_98_p"/>
<note place="end"><list>
<item copyOf="#var_1_98_note_item1"/>
<item copyOf="#var_1_98_note_item2"/>
<item copyOf="#var_1_98_note_item3"/>
</list></note>
</rdg>
</app>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="ptl"><note place="end"><p><milestone edRef="#c" type="structure" unit="p"/>{Daß gleichwohl <index indexName="persons-index">
<term>Adelung, Johann Christoph</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251qp">Adelung</persName></hi> bei seinem großen Verdienst um die
Sprache, so wie früherhin der von dieser Seite nicht zu
vergessende <index indexName="persons-index">
<term>Gottsched, Johann Christoph</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:254wf">Gottsched</persName></hi>, auch oft vorsätzlich nur einem
gewissen Dialect den Vorzug gab, und namentlich gegen den
oberdeutschen, so wie gegen die Bereicherung der Sprache durch
so viele klassische Prosaisten und Dichter, ungerecht war, ist
itzt wohl eben so allgemein anerkannt.</p>
<p>Daher sind mit <index indexName="persons-index">
<term>Adelung, Johann Christoph</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251qp">Adelung</persName></hi> noch zu verbinden: <list>
<item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_98_3"/><index indexName="persons-index">
<term>Heinsius, Theodor</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:252dn">Th.
Heinsius</persName></hi> deutsches, oder
vollständiges Lehrbuch des gesammten deutschen
Sprachunterrichts, 1ster bis 4ter Theil. Berlin
1807.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252dq"/> Nicht minder die
verdienstvollen <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_98_4"/>grammatischen Arbeiten von
<index indexName="persons-index">
<term>Heynatz, Johann Friedrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251s6">Heynatz</persName>,</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_98_5"/><index indexName="persons-index">
<term>Stutz, Johann Ernst</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:252ds">Stutz</persName>,</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_98_6"/><index indexName="persons-index">
<term>Pölitz, Karl Heinrich Ludwig</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:252dt">Pölitz</persName></hi>
<choice>
<abbr>u. a.</abbr>
<expan>und andere</expan>
</choice>}</item>
</list></p></note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_98_1">
<label>Umständliches Lehrgebäude der deutschen Sprache etc. Leipzig 1781 und
1782, in 2 Bänden</label>
<p>Beide Bände sind 1782 erschienen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_98_2">
<label>über den deutschen Styl, Berlin 1785 und 1786 in drey Theilen in 8.,
und bey einer dritten vermehrten Auflage Berlin 1789 in 2
Oktavbänden</label>
<p>Alle drei Teile der ersten Auflage sind 1785 in zwei Bänden erschienen,
die beiden Bände der dritten Auflage 1789 und 1790.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_98_3">
<label>Th. Heinsius deutsches, oder vollständiges Lehrbuch des gesammten
deutschen Sprachunterrichts, 1ster bis 4ter Theil. Berlin 1807</label>
<p>Hier handelt es sich um Theodor Heinsius' (1770–1849) fünfteiliges
<hi>Teut oder theoretisch-praktisches Lehrbuch des gesammten
Deutschen Sprachunterrichts</hi> (1807–1812), dessen erste vier
Teile 1807–1811 erschienen sind. Als sechster Teil dieses mehrfach
aufgelegten Werkes fungiert das vorab erschienene <hi>Lehrbuch des
deutschen Geschäftstyls</hi> (1806).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_98_4">
<label>grammatischen Arbeiten von Heynatz</label>
<p>Johann Friedrich Heynatz (1744–1809) wurde 1775 Rektor des Lyzeums zu
Frankfurt/Oder und 1791 gleichzeitig auch außerordentlicher Professor
der Beredsamkeit und der schönen Wissenschaften an der dortigen
Universität. Aus seinem umfangreichen Werk zur deutschen Sprache sei an
dieser Stelle auf die <hi>Deutsche Sprachlehre zum Gebrauche der
Schulen</hi> (1770; <hi rend="superscript">5</hi>1803), die
<hi>Anweisung zur Deutschen Sprache. Zum Gebrauch beim Unterricht
der ersten Anfänger</hi> (1785), die in sechs Heften erschienenen
<hi>Briefe, die deutsche Sprache betreffend</hi> (1771–1775) mit
einer dazugehörigen <hi>Beilage</hi> (1775–1776) sowie den <hi>Versuch
eines Deutschen Antibarbarus</hi> (1796–97) in zwei Bänden
verwiesen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_98_5">
<label>Stutz</label>
<p>Der vergleichsweise unbekannte Johann Ernst Stutz (1733–1795) war Pastor
in Bone bei Zerbst und hat sich gegen Ende seines Lebens v.a. um die
deutsche Sprache verdient gemacht. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang
sein <hi>Kleiner Beitrag zur Beförderung Deutscher
Sprachrichtigkeit</hi> (1789), die <hi>Deutsche Sprachlehre</hi>
(1790) sowie die <hi>Kleinere deutsche Sprachlehre zum
Schulgebrauche</hi> (1793). Nach dem Tod von Karl Philipp Moritz
(1756–1793) hat Stutz zudem den zweiten Band des <hi>Grammatische[n]
Wörterbuch[es] der deutschen Sprache</hi> (1794)
vollendet.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_98_6">
<label>Pölitz</label>
<p>Karl Heinrich Ludwig Pölitz (1772–1838), 1794 Privatdozent in Leipzig,
1795 Professor für Moral und Geschichte an der Dresdner Ritterakademie
und 1803 außerordentlicher Professor für Philosophie in Leipzig,
übernahm ein Jahr später eine Professur für Natur- und Völkerrecht in
Wittenberg, bevor er 1815 als Professor für sächsische Geschichte und
Statistik nach Leipzig zurückkehrte und 1820 auf den Lehrstuhl für
Staatswissenschaften wechselte. Aus seinem vielseitigen Werk ist im
Hinblick auf die deutsche Sprache v.a. der vierteilige <hi>Versuch eines
Systems des teutschen Styls</hi> (1800/1801) sowie die
<hi>Allgemeine teutsche Sprachkunde</hi> (1804) zu
nennen.</p></note>
</div>
<div n="99" type="section" id="section_1_99">
<head><pb edRef="#c" n="102"/> 99.</head>
<app type="structural-variance">
<lem><p><seg id="var_1_99_p"><app>
<lem>Brauchbare <index indexName="subjects-index">
<term>Wörterbücher</term>
</index><hi>Wörterbücher</hi> in Absicht auf die jetzige
schon gebildete deutsche Sprache haben wir nur
zwey:</lem>
<rdg wit="#c" type="ppl">Auch Wörterbücher sind dem, der die
<index indexName="subjects-index">
<term>Muttersprache</term>
</index>Muttersprache gründlich lernen will,
unentbehrlich. Er wird sehr oft bei der Lektüre und beim
Schreiben ihren Rath und ihre Bemerkungen über
Etymologie und Sprachgebrauch suchen müssen. Auch hieran
ist unsere Literatur nicht arm.</rdg>
</app></seg>
<list>
<item><seg id="var_1_99_item1"><index indexName="persons-index">
<term>Frisch, Johann Leonhard</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:252nr">Johann
Leonhard Frisch</persName></hi>
<app>
<lem>deutsch-lateinisches</lem>
<rdg wit="#a" type="v">teutsch-lateinisches</rdg>
</app> Wörterbuch, Berlin <app>
<lem><app>
<lem>1741<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252nt"/></lem>
<rdg wit="#a" type="v">1741.</rdg>
</app> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1741.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice>
<app>
<lem>4., als ein</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">4. Ein</rdg>
</app>
<app>
<lem>allgemeineres,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">allgemeineres</rdg>
</app> doch mehr zur Geschichte der Sprache <app>
<lem>dienliches, und den weit vollkommnern</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">dienliches Werk.</rdg>
</app></seg></item>
<item><seg id="var_1_99_item2"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_99_1"/>Versuch eines <app>
<lem>grammatisch-kritischen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grammatischkritischen</rdg>
</app> Wörterbuchs der hochdeutschen <app>
<lem>Mundart,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Mundart</rdg>
</app>
<app>
<lem>(von</lem>
<rdg wit="#c" type="v">von</rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Adelung, Johann Christoph</term>
</index><hi>Joh. Christoph</hi>
<app>
<lem><hi><persName ref="textgrid:251qp">Adelung</persName></hi>,)</lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi><persName>Adelung</persName></hi>)</rdg>
<rdg wit="#c" type="v"><hi><persName>Adelung</persName></hi>,</rdg>
</app> Leipzig <app>
<lem><app>
<lem>1773–1786,<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252qn"/> in 5</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">1773–1780, bis jetzt in
4</rdg>
</app> Theilen in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1793–1805.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252qp"/>, in 4 Theilen, neue
Auflage.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 4.</seg></item>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="ptl"><seg type="item"><seg id="var_1_99_item3"><milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_99_2"/>Auszug daraus, 4 Theile, Leipzig 1793–1802.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252qq"/></seg></seg>
<seg type="item"><seg id="var_1_99_item4"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_99_3"/><index indexName="persons-index">
<term>Campe, Joachim Heinrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h24">E. H.
Campe</persName></hi> Wörterbuch der deutschen
Sprache, 5 Theile, Braunschweig 1807–1810.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252qs"/></seg></seg>
<seg type="item"><seg id="var_1_99_item5"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_99_4"/><index indexName="persons-index">
<term>Voigtel, Traugott Gotthold</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:252qt">Voigtel</persName></hi> Handwörterbuch, 3 Theile,
Halle 1793–95.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252qw"/></seg></seg></rdg>
</app>
</list></p></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#c">
<p copyOf="#var_1_99_p"/>
<note place="end"><list>
<item copyOf="#var_1_99_item1"/>
<item copyOf="#var_1_99_item2"/>
<item copyOf="#var_1_99_item3"/>
<item copyOf="#var_1_99_item4"/>
<item copyOf="#var_1_99_item5"/>
</list></note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_99_1">
<label>Versuch eines grammatisch-kritischen Wörterbuchs der hochdeutschen
Mundart, (von Joh. Christoph Adelung,) Leipzig 1773–1786, in 5
Theilen</label>
<p>Bei dem <hi>Versuch eines vollständigen grammatisch-kritischen
Wörterbuches der hochdeutschen Mundart</hi> handelt es sich um die
erste Auflage von Johann Christoph Adelungs (1734–1806) bedeutendem
vierbändigen <hi>Grammatisch-kritische[n] Wörterbuch der hochdeutschen
Mundart</hi> (<hi rend="superscript">2</hi>1793–1801), 1818 erschien
der erste Teil eines Supplementbandes. Der fünfteilige <hi>Versuch</hi>
erschien zwischen 1774 und 1786.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_99_2">
<label>Auszug daraus, 4 Theile, Leipzig 1793–1802</label>
<p>Parallel zum <hi>Grammatisch-kritische[n] Wörterbuch der hochdeutschen
Mundart</hi> (<hi rend="superscript">2</hi>1793–1801) erschien
Johann Christoph Adelungs (1734–1806) <hi>Auszug aus dem
grammatisch-kritischen Wörterbuche der Hochdeutschen Mundart</hi>
(1793–1802).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_99_3">
<label>E. H. Campe Wörterbuch der deutschen Sprache, 5 Theile, Braunschweig
1807–1810</label>
<p>Joachim Heinrich Campes (1746–1818) fünfbändiges <hi>Wörterbuch der
deutschen Sprache</hi> erschien zwischen 1807 und 1811.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_99_4">
<label>Voigtel Handwörterbuch, 3 Theile, Halle 1793–95</label>
<p>Gemeint ist der dreibändige <hi>Versuch eines hochdeutschen
Handwörterbuches für die Aussprache, Orthographie, Biegung,
Ableitung, Bedeutung und Verbindung</hi> (1793–1795) von Traugott
Gotthold Voigtel (1766–1843).</p></note>
</div>
<div n="100" type="section" id="section_1_100">
<head>100.</head>
<app type="structural-variance">
<lem><p><seg id="var_1_100_p">Unter der ziemlichen Menge solcher Bücher,
die <index indexName="subjects-index">
<term>Beobachtungen</term>
</index><hi>Beobachtungen</hi> über die deutsche Sprache <pb edRef="#b" n="115"/> und über <app>
<lem>einzelne</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzle</rdg>
</app> Theile <app>
<lem>derselben,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">derselben</rdg>
</app> enthalten, <app>
<lem>sind, in verschiedner Absicht, wenige mit</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">und besonders die Gleichsinnigkeit
der Wörter erörtern, zeichnen sich ebenfalls einige
durch innern Werth aus, und geben dem philosophischen
Forscher eben so vielen Stoff, als dem, welcher die
Sprache richtig sprechen zu lernen strebt.</rdg>
</app></seg>
<list>
<item><seg id="var_1_100_item1"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_100_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Stosch, Samuel Johann Ernst</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:252qz">S. J. E.
Stosch</persName></hi> Versuch in richtiger
Bestimmung einiger gleichbedeutenden Wörter der
deutschen Sprache, <app>
<lem><hi>erster</hi> Theil, neue <app>
<lem>Auflage,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Aufl.</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">4 Theile,</rdg>
</app> Frankfurt an der Oder <app>
<lem>1777, <app>
<lem>zweyter,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">zweyter</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>das.</abbr>
<expan>daselbst</expan>
</choice> 1772 und dritter <app>
<lem>1773<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252r1"/></lem>
<rdg wit="#a" type="v">1773.</rdg>
</app> in <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8.</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1779–1785.</rdg>
</app></seg></item>
<item><seg id="var_1_100_item2">Ebendesselben <app>
<lem><app>
<lem>kleinen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Kleinen</rdg>
</app> Beyträgen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">kleine Beiträge</rdg>
</app> zur nähern Kenntniß der deutschen Sprache, Berlin <app>
<lem>1778–1782<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252r3"/></lem>
<rdg wit="#a" type="v">1778.</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">1778–1782.</rdg>
</app> in <app>
<lem>3 <app>
<lem>Stücken in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Stücken.</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> 8.</seg></item>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="ptl">
<seg type="item"><seg id="var_1_100_item3"><milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_100_2"/><index indexName="persons-index">
<term>Eberhard, Johann August</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2sgtf">J. A.
Eberhard's</persName></hi> Versuch einer
allgemeinen Synonymik, 6 Theile, Halle
1795–1800.,<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252r9"/> und der
Auszug:</seg></seg>
<seg type="item"><seg id="var_1_100_item4">Synonymisches Handwörterbuch, Halle 1806.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252rd"/></seg></seg>
</rdg>
</app>
<item><seg id="var_1_100_item5"><pb edRef="#a" n="92"/>
<app>
<lem>dem</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>
<pb edRef="#c" n="103"/>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_100_3"/>Magazin für die deutsche <app>
<lem>Sprache</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Sprache,</rdg>
</app><ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252r4"/> von <index indexName="persons-index">
<term>Adelung, Johann Christoph</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251qp">J. C.
Adelung</persName></hi>, <app>
<lem>in <app>
<lem>zwey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">zwei</rdg>
</app> Bänden, <app>
<lem>jedem</lem>
<rdg wit="#c" type="v">jeder</rdg>
</app> von</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">bis jetzt <hi>erster</hi>
Jahrgang in</rdg>
</app> 4 Stücken, <app>
<lem>Leipzig</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Leipz.</rdg>
</app>
<app>
<lem>1782 <app>
<lem>bis 1785 in 8.</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">und 83 in 8</rdg>
</app>, und der</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1782–1785. 8.</rdg>
</app></seg></item>
<app>
<lem><seg type="item"><app>
<lem>deutschen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Deutschen</rdg>
</app> Sprachlehre für Damen, in Briefen, von <index indexName="persons-index">
<term>Moritz, Karl Philipp</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:252r5">Carl
Philipp Moritz</persName></hi>, Berlin <app>
<lem>1782<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252r7"/></lem>
<rdg wit="#a" type="v">1782.</rdg>
</app> in 8.</seg></lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>
</list>
<app>
<lem>zu vergleichen.</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app></p></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#c"><p copyOf="#var_1_100_p"/>
<note place="end"><list>
<item copyOf="#var_1_100_item1"/>
<item copyOf="#var_1_100_item2"/>
<item copyOf="#var_1_100_item3"/>
<item copyOf="#var_1_100_item4"/>
<item copyOf="#var_1_100_item5"/>
</list></note></rdg>
</app>
<note place="end">Mehrere, auch in Absicht auf die Abkunft der Wörter und die
Geschichte dieser Sprache, <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">hier</rdg>
</app> anzuführen, ist der <app>
<lem>hiesigen</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> Absicht nicht <app>
<lem>gemäß,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">gemäß</rdg>
</app> und um so weniger nöthig, da sie in den angeführten Werken meistens
benutzt worden sind. Das erwähnte <index indexName="persons-index">
<term>Adelung, Johann Christoph</term>
</index><persName ref="textgrid:251qp"><app>
<lem>Adelungische</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Adelungsche</rdg>
</app></persName> Magazin<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252r4"/> und <index indexName="persons-index">
<term>Rüdiger, Johann Christian Christoph</term>
</index><persName ref="textgrid:252sc"><hi>J. C. C.</hi>
<app>
<lem><hi>Rüdigers</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Rüdiger's</hi></rdg>
</app></persName>
<app>
<lem>neuester</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Neuester</rdg>
</app> Zuwachs der <app>
<lem>deutschen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">deutschen-</rdg>
</app> und allgemeinen Sprachkunde, Leipzig <app>
<lem>1782–1785<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252sf"/></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">1782 und 83</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">1782–1785.</rdg>
</app>, bis jetzt in <app>
<lem>4</lem>
<rdg wit="#a" type="v">2</rdg>
</app> Stücken <app>
<lem>in <app>
<lem>8.,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">8,</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> geben, <app>
<lem>zumal</lem>
<rdg wit="#a" type="v">zumahl</rdg>
</app> von den neuesten, nähere Nachricht.</note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_100_1">
<label>S. J. E. Stosch Versuch in richtiger Bestimmung einiger
gleichbedeutenden Wörter der deutschen Sprache, 4 Theile, Frankfurt an
der Oder 1779–1785</label>
<p>Samuel Johann Ernst Stoschs (1714–1796) <hi>Versuch in richtiger
Bestimmung</hi> erschien zuerst in drei Teilen (1770–1773) in
Frankfurt/Oder, der erste Teil wurde 1777 ebenda erneut aufgelegt. Als
vierter Teil wurden Stoschs <hi>Kritische Anmerkungen über die
Gleichbedeutenden Wörter der Deutschen Sprache</hi> (1775) gezählt.
1780 erschien in Berlin eine neue vierbändige Auflage, wenige Jahre
später in Wien eine dreibändige Ausgabe (1785–1786). Eine Edition mit
den in der dritten Auflage der <hi>Anweisung</hi> angeführten
Erscheinungsjahren ist nicht zu ermitteln.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_100_2">
<label>J. A. Eberhard's Versuch einer allgemeinen Synonymik, 6 Theile, Halle
1795–1800., und der Auszug: Synonymisches Handwörterbuch, Halle
1806</label>
<p>Der sechste Teil von Johann August Eberhards <hi>Versuch
einer allgemeinen deutschen Synonymik</hi> stammt aus dem Jahr 1802,
sein <hi>Synonymisches Handwörterbuch der deutschen Sprache</hi> ist
1806 in zweiter Auflage erschienen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_100_3">
<label>Magazin für die deutsche Sprache von J. C. Adelung, in zwey Bänden,
jedem von 4 Stücken, Leipzig 1782 bis 1785</label>
<p>Das vierte und letzte Stück des zweiten Bandes erschien 1784.</p></note>
</div>
<div n="101" type="section" id="section_1_101">
<head>101.</head>
<p><app>
<lem>Ausser</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Außer</rdg>
</app> dem reinen <index indexName="subjects-index">
<term>Ausdruck</term>
</index>Ausdruck müßte man sich auch 4) <hi>gut</hi>
<app>
<lem>ausdrucken</lem>
<rdg wit="#a" type="v">ausdrücken</rdg>
</app> lernen, <app>
<lem><choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">d. i.,</rdg>
</app> mit unter<pb edRef="#b" n="116"/>haltender <index indexName="subjects-index">
<term>Klarheit</term>
</index>Klarheit, die sich von unverständlicher Kürze und ermüdender oder
doch entbehrlicher Weitläufigkeit gleich weit entfernt <app>
<lem>hielte –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">hielte;</rdg>
</app> in einer <app>
<lem>natürlichen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">natürlichen,</rdg>
</app> und dem Eindruck, den man machen will, angemessensten <app>
<lem>Ordnung –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Ordnung;</rdg>
</app> mit möglichster Bestimmtheit, die eben so sehr der ganzen Fülle der
Gedanken <app>
<lem>entspräche,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">entspreche</rdg>
</app> als die Gelegenheit zum Mißverstande <app>
<lem><app>
<lem>abschnitte</lem>
<rdg wit="#a" type="v">abschneide</rdg>
</app> –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">abschnitte;</rdg>
</app> in steter Hinsicht auf <app>
<lem>das,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">das</rdg>
</app> was <app>
<lem>schicklich,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">schicklich</rdg>
</app> und sowohl der Sache, über die man sich ausdrückt, als dem <index indexName="subjects-index">
<term>Zweck</term>
</index>Zweck, worauf man arbeitet, angemessen <app>
<lem>ist –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">ist;</rdg>
</app> und, <app>
<lem>so weit</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">soweit</rdg>
</app> es diese Sache und dieser Zweck erlaubt, so einleuchtend für den
Verstand, so gefällig für den <index indexName="subjects-index">
<term>Geschmack</term>
</index>Geschmack, <pb edRef="#a" n="93"/> und so eindrücklich für das <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Herz</term>
</index>Herz,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Herz</rdg>
</app> als es unserer gebildeten <index indexName="subjects-index">
<term>Denkungsart</term>
</index>Denkungsart natürlich ist.</p>
</div>
<div n="102" type="section" id="section_1_102">
<head>102.</head>
<p>Sehr viel und das <app>
<lem>meiste</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Meiste</rdg>
</app> trägt hiezu der <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Umgang</term>
</index>Umgang</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Umgang,</rdg>
</app> mit solchen <app>
<lem>Personen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Personen</rdg>
</app> und das <app>
<lem>Lesen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Lesen</rdg>
</app> oder vielmehr das, auch in Absicht auf Ausdruck, sorgfältige <app>
<lem>Studieren</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Studiren</rdg>
</app> solcher deutschen Schriftsteller <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app>, welche die vorhin (§. <app>
<lem><ref target="#section_1_94">94</ref>–<ref target="#section_1_101">101.</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_1_94">94</ref>–<ref target="#section_1_101">101</ref></rdg>
</app>) <pb edRef="#c" n="104"/>
<app>
<lem>erwähnte</lem>
<rdg wit="#c" type="v">erwähnten</rdg>
</app> Tugenden in Absicht auf guten deutschen <index indexName="subjects-index">
<term>Ausdruck</term>
</index>Ausdruck vorzüglich in ihrer Gewalt haben. Denn eben durch sie lernt
man die ausgebildetste Mundart; sie läutern die Sprache, heben das
Bewährteste <app>
<lem>aus,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">aus</rdg>
</app> und bringen es am meisten in Umlauf; sie theilen auch der Sprache
etwas von ihrem <index indexName="subjects-index">
<term>Genie</term>
</index>Genie, <app>
<lem>wär'</lem>
<rdg wit="#a" type="v">wär</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">wäre</rdg>
</app> es auch nur durch neue Wendungen, mit, das, wenn es auch nicht üblich
wäre, doch werth seyn <app>
<lem>kan,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">kan</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">kann,</rdg>
</app> üblich zu <app>
<lem>werden,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">werden</rdg>
</app> und es durch ihr Ansehen auch wird; sie <pb edRef="#b" n="117"/>
bilden also <app>
<lem>in so fern</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">insofern</rdg>
</app> die Sprache allerdings aus <app>
<lem><ref type="note" target="#noe_2_1_102_note1">*)</ref></lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>. Nur haben sie kein Recht, es willkührlich zu thun, und, um ihnen
nicht blindlings oder übereilt zu folgen, ist wohl zu untersuchen, ob die,
welche Neuerungen wagen, genugsame Sprachkenntniß und geläuterten Geschmack <app>
<lem>haben?</lem>
<rdg wit="#c" type="v">haben;</rdg>
</app> ob ihre Versuche den Regeln <app>
<lem>und</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> der Analogie der guten deutschen Sprache gemäß <app>
<lem>sind?</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sind;</rdg>
</app> ob sie nicht, besonders aus Nachahmung der <index indexName="subjects-index">
<term>Ausländer</term>
</index>Ausländer, den Geist der deutschen Sprache umschaffen, und ihr
Kraft, Deutlichkeit und Bestimmtheit <app>
<lem>entziehen?</lem>
<rdg wit="#c" type="v">entziehen;</rdg>
</app> ob sie gute Neuerungen am rechten Ort <app>
<lem>angebracht,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">angebracht</rdg>
</app> und <choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice> nicht <app>
<lem>Prose</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Prosa</rdg>
</app> und Poesie, komische und ernsthafte <pb edRef="#a" n="94"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>Schreibart</term>
</index>Schreibart, verwechselt <app>
<lem>haben?</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">haben.</rdg>
</app> Eben diesen Unterschied müßte man <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> der <index indexName="subjects-index">
<term>Nachahmung</term>
</index>Nachahmung wohl vor Augen behalten.</p>
<app>
<lem><note n="1" id="noe_2_1_102_note1" place="end">*) Hiernach möchte
das zu beurtheilen seyn, was in dem <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_102_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Adelung, Johann Christoph</term>
</index><persName ref="textgrid:251qp"><app>
<lem><hi>Adelungischen</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>Adelungschen</hi></rdg>
</app></persName> Magazin<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252r4"/> Jahrgang <app>
<lem>1,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">1.</rdg>
</app> Stück <app>
<lem>3,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">3.</rdg>
</app> Aufsatz <app>
<lem>4,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">4</rdg>
</app> behauptet wird.</note></lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_102_1">
<label>Adelungischen Magazin Jahrgang 1, Stück 3, Aufsatz 4</label>
<p>Gemeint ist die Abhandlung <hi>Sind es Schriftsteller, welche die
Sprachen bilden und ausbilden?</hi> in dem von Johann Christoph
Adelung (1734–1806) verantworteten <hi>Magazin für die Deutsche
Sprache</hi> 1,3 (1782), 45–57.</p></note>
</div>
<div n="103" type="section" id="section_1_103">
<head>103.</head>
<p>Daß man sich auch, um des guten <index indexName="subjects-index">
<term>Ausdruck</term>
</index>Ausdrucks in seiner Muttersprache mächtig zu werden, in
schriftlichen Aufsätzen üben, <app>
<lem>dabey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dabei</rdg>
</app> auf alles bisher <app>
<lem>Gesagte</lem>
<rdg wit="#a" type="v">gesagte</rdg>
</app> mit sorgfältigem Fleiß, selbst in Kleinigkeiten, sehen, ja nicht eher
an das Schönschreiben denken müsse, ehe man nicht Reinigkeit und die übrigen
wesentlichen Tugenden einer guten <index indexName="subjects-index">
<term>Schreibart</term>
</index>Schreibart in seiner Gewalt hat; <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> daß man eben so sorgfältig sich im <pb edRef="#c" n="105"/> Sprechen
den guten Ausdruck angewöhnen; <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> sich von Kennern und <pb edRef="#b" n="118"/> strengen Beobachtern
des guten deutschen Ausdrucks beurtheilen, <app>
<lem>zurecht weisen laßen,</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">zurechtweisen lassen</rdg>
<rdg wit="#c" type="pp">zurechtweisen lassen,</rdg>
</app> und ihnen mehr als dem Kitzel eines aufwallenden <index indexName="subjects-index">
<term>Genie</term>
</index>Genies, regellosen <app>
<lem>Beyspielen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Beyspielen</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">Beispielen,</rdg>
</app> oder der bloßen Mode, folgen <app>
<lem>müsse;</lem>
<rdg wit="#c" type="v">müsse:</rdg>
</app> – <app>
<lem>dieses</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dies</rdg>
</app> sollte kaum einer Erinnerung bedürfen.</p>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="ptl"><note place="end"><list>
<item><milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/>{<index indexName="persons-index">
<term>Heynatz, Johann Friedrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251s6">Heynatz</persName></hi> Handbuch zur richtigen
Verfertigung und Beurtheilung aller Arten von schriftlichen
Aufsätzen. 6te Auflage, Berlin 1800.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251s8"/>}</item>
</list></note></rdg>
</app>
</div>
<div n="104" type="section" id="section_1_104">
<head>104.</head>
<p>Unter den übrigen <app>
<lem>lebendigen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">lebenden</rdg>
</app> Sprachen ist die <hi>französische,</hi>
<app>
<lem><hi>englische</hi>,</lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>englische</hi></rdg>
</app> und allenfalls die <app>
<lem><hi>italiänische</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>italienische</hi></rdg>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>italiänische</hi>,</rdg>
</app> dem, der sich der Theologie widmet, am nützlichsten. Denn <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> diese Nationen sind unstreitig, neben der <app>
<lem>deutschen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Deutschen</rdg>
</app>, auch in Absicht auf <pb edRef="#a" n="95"/> Sprache, am meisten
gebildet; <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> ihre Sprache ist die Sprache der <app>
<lem>feinern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">feineren</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Welt</term>
</index>Welt <app>
<lem>geworden,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">geworden</rdg>
</app> und bekommt dadurch selbst den meisten, guten und <app>
<lem>nachtheiligen,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">nachtheiligen</rdg>
</app> Einfluß auf feinere deutsche Sprache und Sitten; die <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Französisch</term>
</index>Französische insbesondre</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">französische insbesondere</rdg>
</app> hat sich auch in Deutschland unter <app>
<lem>allen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">allen</rdg>
</app> die gebildet <app>
<lem>heissen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">heißen</rdg>
</app> wollen, so sehr ausgebreitet, daß es fast Schande ist, es wenigstens
nicht zu verstehen; <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> auch sind diese Sprachen, vor andern ausländischen, die, in welchen
die besten Schriften, zur Theologie selbst, vorhanden sind. <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> Daß nur weder der deutsche Geist, noch das Gute der deutschen
Sprache, darunter leide!</p>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="ptl"><note place="end"><milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/>Die vornehmsten Hülfsmittel, namentlich
Sprachlehren und Wörterbücher, sehe man in <index indexName="persons-index">
<term>Niemeyer, August Hermann</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24gvf">Niemeyer's</persName></hi> Grundsätzen der Erziehung und des
Unterrichts, 2ter Theil, <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 516, nach der 6ten Ausgabe<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251m1"/>.</note></rdg>
</app>
</div>
<div n="105" type="section" id="section_1_105">
<head><pb edRef="#c" n="106"/> 105.</head>
<p>Man <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> gewissermaßen zu den lebenden <app>
<lem>Sprachen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Sprachen,</rdg>
</app> noch die <hi>lateinische</hi> rechnen, weil doch noch <index indexName="subjects-index">
<term>lateinisch</term>
</index>lateinisch gesprochen und geschrieben wird, und so fern ist es um
vieles nothwendiger, sie, als <app>
<lem>andre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">andere</rdg>
</app>
<pb edRef="#b" n="119"/> alte und <app>
<lem>ausgestorbne</lem>
<rdg wit="#c" type="v">ausgestorbene</rdg>
</app> Sprachen, zu verstehen. Unter diesen behaupten die <index indexName="subjects-index">
<term>griechisch</term>
</index><hi>griechische</hi>, und die nach ihr gebildete
<hi>lateinische</hi>, große Vorzüge, welche verursacht haben, daß man <app>
<lem>beyden,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">beyden</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">beiden,</rdg>
</app> und <app>
<lem>allen,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">allen</rdg>
</app> aus Lesung der alten <app>
<lem>Schriften</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Schriftsteller</rdg>
</app> in <app>
<lem>beyden</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beiden</rdg>
</app> Sprachen <app>
<lem>geschöpften, Kenntnissen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">geschöpften Kenntnissen,</rdg>
</app> vorzüglich den <app>
<lem>Namen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Nahmen</rdg>
</app> der <app>
<lem>(alten</lem>
<rdg wit="#c" type="v">(alter</rdg>
</app>) <hi>Literatur</hi> und <index indexName="subjects-index">
<term>Humanität</term>
</index><hi>Humanität</hi> gegeben hat.</p>
<note place="end"><hi>Humanität</hi> hat zwar <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> den alten römischen Schriftstellern einen viel <app>
<lem>weitern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">weiteren</rdg>
</app>
<app>
<lem>Umfang,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Umfang</rdg>
</app> und begreift alle Arten von Wissenschaften, die zur Bildung des
Menschen dienen. <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice> die Stelle in <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_105_1"/><index indexName="classics-index">
<term><persName ref="textgrid:2553z">Gellius</persName>
<title>noct. att.</title>
<measure>XIII, 15</measure></term>
</index><hi><persName>Gellii</persName></hi> noct. Att. XIII, <app>
<lem>15.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">15</rdg>
</app> und <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_105_2"/><index indexName="persons-index">
<term>Ernesti, Johann August</term>
</index><persName ref="textgrid:24h06"><app>
<lem><hi>J.</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>I.</hi></rdg>
</app>
<hi>A. Ernesti</hi></persName> prolus. de finibus humaniorum <pb edRef="#a" n="96"/> studiorum regendis, Lips. <app>
<lem>1738<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251sb"/>
in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1738.</rdg>
</app> 4. Weil aber ihre Kenntniß <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> den Römern aus und durch die Lesung guter <app>
<lem>griechischen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">griechischer</rdg>
</app> und <app>
<lem>römischen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">römischer</rdg>
</app> Schriftsteller eigentlich erlangt, auch in neuern Zeiten eben dadurch
die gesammte Gelehrsamkeit <app>
<lem>wieder hergestellt</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">wiederhergestellt</rdg>
</app> und in Gang gebracht <app>
<lem>wurde:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">wurde;</rdg>
</app> so ist dadurch der <app>
<lem>enge Begriff</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">engre Bergif</rdg>
</app> entstanden, in welchem man jetzt Humanität und Humaniora (studia)
nimmt.</note>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="ptl"><note place="end"><milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/>Man sehe <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_105_3"/><index indexName="persons-index">
<term>Wolf, Friedrich August</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251sc">Wolf's</persName></hi>
Alterthumswissenschaft in dessen Musäum,<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252gs"/> 1ster
Theil.</note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_105_1">
<label>Gellii noct. Att. XIII, 15</label>
<p>In <hi>Noctes Atticae</hi> XIII 17 (16) bemerkt Aulus Gellius (2. Jh.),
dass der Begriff <hi>humanitas</hi> nicht, wie allgemein angenommen, das
griechische <foreign lang="grc">φιλανθρωπία</foreign>
(Menschenfreundlichkeit) wiedergebe. Vielmehr meine <hi>humanitas</hi>
in seiner ursprünglichen Bedeutung „ohngefähr das, was die Griechen
durch <foreign lang="grc">παιδεία</foreign> (Erziehung) ausdrücken,
wir also Unterrichtung (Anweisung) und Einführung in Kunst und
Wissenschaft nennen“ (Übers. nach Aulus Gellius, Die Attischen Nächte
[Ed. Weiss], Bd. II (IX.−XX. Buch) Darmstadt 1992 [= Leipzig 1876],
193).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_105_2">
<label>J. A. Ernesti prolus. de finibus humaniorum studiorum regendis, Lips.
1738</label>
<p>Statt <hi>regendis</hi> heißt es im Titel <hi>regundis</hi>, grammatisch
sind beide Formen korrekt.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_105_3">
<label>Wolf's Alterthumswissenschaft in dessen Musäum, 1ster Theil</label>
<p>Im ersten Band (1807) (vgl. I § 112) der von Friedrich August Wolf und
Philipp Karl Buttmann (1764–1829) herausgegebenen Zeitschrift <hi>Museum
der Alterthums-Wissenschaft</hi> findet sich eine <hi>Darstellung
der Alterthums-Wissenschaft nach Begriff, Umfang, Zweck und
Werth</hi> (aaO [1–9] 10–145), in der die Altertumswissenschaft in
24 Teilbereiche zergliedert wird (vgl. aaO 143–145). Am Beginn dieser
berühmten Konzeption geht Wolf in einer längeren Anmerkung u.a. auf die
Begriffe <hi>Humanität</hi> und <hi>Humaniora</hi> ein (vgl. aaO
11–13).</p></note>
</div>
<div n="106" type="section" id="section_1_106">
<head>106.</head>
<p><app>
<lem>Freylich</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Freilich</rdg>
</app> wird derjenige schwerlich diesen <app>
<lem>Namen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Nahmen</rdg>
</app> gerecht finden, der in der <index indexName="subjects-index">
<term>Einbildung</term>
</index>Einbildung steht, <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> daß sie höchstens eine Beschäftigung künftiger Schullehrer seyn
müsse, <app>
<lem>und,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">und</rdg>
</app> seit der <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_106_1"/>neuesten versuchten <index indexName="subjects-index">
<term>Reformation</term>
</index>Reformation der Schulen, selbst <app>
<lem>diesen</lem>
<rdg type="v" wit="#a">diesem</rdg>
</app> ziemlich entbehrlich <app>
<lem>sey –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">sei;</rdg>
</app> daß ihre Kenntniß allenfalls dem Gelehrten zur Zierde <app>
<lem>gereiche –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">gereiche;</rdg>
</app>
<pb edRef="#b" n="120"/> daß man, weil grie<pb edRef="#c" n="107"/>chische
und römische Werke einmüthig für die besten Quellen des guten <index indexName="subjects-index">
<term>Geschmack</term>
</index>Geschmacks gehalten werden, Schande halber mit ihnen nicht ganz
unbekannt seyn <app>
<lem>dürfe –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">dürfe;</rdg>
</app> daß wir <app>
<lem>alles</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Alles</rdg>
</app> jetzt weit besser wüßten, als es die Alten <app>
<lem>konnten</lem>
<rdg wit="#c" type="v">vermochten</rdg>
</app>. Wer so denkt, den wird man so wenig von den Vorzügen dieser alten
Literatur überzeugen können, <app>
<lem>als,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">als</rdg>
</app> von dem Werth der <index indexName="subjects-index">
<term>Gelehrsamkeit</term>
</index>Gelehrsamkeit und der Bildung des <app>
<lem>Geistes,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Geistes</rdg>
</app> den, dessen erste Frage immer ist: ob eine Sache etwas, und ob sie
vieles <hi>einbringe</hi>? Wer sie aber auf die Art <app>
<lem>studiert</lem>
<rdg wit="#a" type="v">studirt</rdg>
</app>, die oben (§. <app>
<lem><ref target="#section_1_76">76</ref>–<ref target="#section_1_85">85</ref></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_1_76">76</ref>–<ref target="#section_1_85">85.</ref></rdg>
</app>) angegeben <app>
<lem>wurde:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">wurde,</rdg>
</app> der wird bald gewahr werden, daß sie die hohe Achtung, wonach man sie
besonders in Schulen zur <index indexName="subjects-index">
<term>Bildung</term>
</index>Bildung künftiger Gelehrten <app>
<lem>braucht</lem>
<rdg wit="#c" type="v">gebraucht</rdg>
</app>, mit <app>
<lem>großem</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grossem</rdg>
</app> Recht verdiene.</p>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_106_1">
<label>neuesten versuchten Reformation der Schulen</label>
<p>Hier dürfte die durch Johann Bernhard Basedow und die
Gründung des Dessauer <hi>Philanthropinums</hi> angestoßene
Reformbewegung (vgl. I § 33 c) gemeint sein (vgl. auch I §
56).</p></note>
</div>
<div n="107" type="section" id="section_1_107">
<head><pb edRef="#a" n="97"/> 107.</head>
<p>Denn – nicht zu gedenken, daß der künftige Gelehrte, sie, zumal die
lateinische Sprache, nach der jetzigen Verfassung der Gelehrsamkeit, nicht
entbehren <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>; und daß durch Unkunde dieser Sprachen ein <app>
<lem>großer</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grosser</rdg>
</app> Schatz von Begriffen, der in unsre Wissenschaften durch die <app>
<lem>aus <app>
<lem>beyden</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beiden</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="typo-correction"><choice>
<sic>ausbeyden</sic>
<corr type="editorial">aus beyden</corr>
</choice></rdg>
</app> Sprachen entlehnten <index indexName="subjects-index">
<term>Kunstwörter</term>
</index>Kunstwörter übergegangen ist, <app>
<lem>verlohren</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verloren</rdg>
</app>
<app>
<lem>geht,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">geht</rdg>
</app> oder doch unbrauchbarer <app>
<lem>wird –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">wird;</rdg>
</app> so ist schon die Kenntniß dieser Sprachen, als Sprachen betrachtet,
ein ungemein <app>
<lem>großer</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grosser</rdg>
</app> Gewinn <app>
<lem>(§. <ref target="#section_1_64">64.</ref>
<choice>
<abbr>Anm.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> 1. und <app>
<lem>2</lem>
<rdg wit="#c" type="v">2.</rdg>
</app>)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>, wenn man das voraussetzt, was oben (§. <ref target="#section_1_59">59</ref>
<choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice>) von dem <app>
<lem>großen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grossen</rdg>
</app> Einfluß der Sprachen auf die Bildung der <index indexName="subjects-index">
<term>Seele</term>
</index>Seele gesagt worden ist, und dazu nimmt, daß <app>
<lem>beyde</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beide</rdg>
</app> hier in Unter<pb edRef="#b" n="121"/>suchung kommende Sprachen unter
die vorzüglich ausgebildeten gehören. Daher ist der Wahn, als wenn man
griechische und <app>
<lem>lateinische</lem>
<rdg type="v" wit="#a">lateinsche</rdg>
</app> Schriftsteller <app>
<lem>vornemlich,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">vornehmlich</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">vornehmlich,</rdg>
</app> oder <app>
<lem>nur,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">nur</rdg>
</app> um der Sachen willen <pb edRef="#c" n="108"/> lesen müsse, und dazu
eine nothdürftige Kenntniß dieser Sprachen zureichend <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>, ein <app>
<lem>sicherer</lem>
<rdg wit="#a" type="v">sichrer</rdg>
</app> Beweis, daß man entweder jenen Einfluß oder die Natur <app>
<lem>beyder</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beider</rdg>
</app> Sprachen nicht genugsam kenne.</p>
</div>
<div n="108" type="section" id="section_1_108">
<head>108.</head>
<p>Dieser <app>
<lem>große</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grosse</rdg>
</app> Vortheil wird <app>
<lem>bey weiten</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">bei weitem</rdg>
</app> nicht durch <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Uebersetzungen</term>
</index><hi>Uebersetzungen</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v">Uebersetzungen</rdg>
</app> der alten <app>
<lem>klassischen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">classischen</rdg>
</app> Schriftsteller erhalten. <app>
<lem>Mögen sie immerhin gut genug für die seyn, die der alten Sprachen
selbst unkundig, doch den <app>
<lem><hi>Inhalt</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v">Inhalt</rdg>
</app> alter Schriften oder die in ihnen <app>
<lem>vorgetragnen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">vorgetragenen</rdg>
</app>
<hi>Sachen</hi> lernen und benutzen wollen; immerhin dazu helfen,
einen alten Schriftsteller etwas verstehen zu lernen, und, wenn sie
sehr gut sind, uns auf manche unerkannte Schönheit des Originals
aufmerksamer zu machen; mögen sie selbst unsere Sprache aus den
alten bereichern helfen: so machen sie uns doch das alte <index indexName="subjects-index">
<term>Original</term>
</index>Original selbst durchaus nicht entbehrlich.</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> Denn <app>
<lem>– ausserdem</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">außer dem,</rdg>
</app> daß es überaus wenige Uebersetzungen giebt, die recht eigentlich
genau und mit solchem Fleiß ausgefeilt wären, daß sie das Original wirklich
nachgezeichnet dar<pb edRef="#a" n="98"/>stellten, und, in Absicht auf den
Ausdruck wenigstens, vielleicht gar <app>
<lem>keine,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">keine</rdg>
</app> die man für das <app>
<lem>Original</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#c"><choice>
<sic>Orginal</sic>
<corr type="editorial">Original</corr>
</choice></rdg>
</app> nehmen <app>
<lem>könnte –</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">könnte;</rdg>
</app>
<app>
<lem>so <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> man nicht einmal den <hi>Inhalt</hi> selbst ganz ohne eigene
feinere Kenntniß der Sprache des Originals <pb edRef="#b" n="122"/>
verstehen. Denn selbst der Inhalt ist so voll Anspielungen auf
Meinungen, Sitten und Verfassungen, setzt wenigstens so viele
Kenntnisse dieser Dinge voraus, ohne die man sich in die <index indexName="subjects-index">
<term>Denkart</term>
</index>Denkart und Lage des Schriftstellers nicht <app>
<lem>hinein denken kan</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">hineindenken kann</rdg>
</app>, daß es unmöglich ist, ihn recht zu verstehen, ohne <app>
<lem>unsre eigne</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">unsere eigene</rdg>
</app> Vorstellungen ihm <app>
<lem>unter zu schieben</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">unterzuschieben</rdg>
</app>. Und wenn <pb edRef="#c" n="109"/> auch einigen dieser
Schwierigkeiten durch Anmerkungen <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> abgeholfen <app>
<lem>werden:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">werden,</rdg>
</app> so haben sich doch die Ausdrücke eines alten Schriftstellers
so sehr nach der besondern Beschaffenheit seiner Nation und Zeit,
und selbst nach seinen individuellen Geistes- und <app>
<lem>äusserlichen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">äußerlichen</rdg>
</app> Umständen <app>
<lem>gebildet,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">gebildet:</rdg>
</app> und dieses alles ist so in seine Sprache übergegangen, daß
sie schlechterdings nur in <hi>dieser Sprache</hi> können
ausgedruckt und empfunden werden. – Ueberhaupt</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> bleibt das Eigenthümliche dieser Schriftsteller, zumal im Ausdruck,
immer unübersetzbar; <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> alten Schriftstellern, die auf den Ausdruck Fleiß gewendet haben, <choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice>
<app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> den Briefen des <index indexName="classics-index">
<term><persName>Cicero</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gxq">Cicero</persName>, <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> man sich leicht durch Proben überzeugen. Ist die Uebersetzung eines
solchen Schriftstellers auch im Ausdruck, auch in den <app>
<lem>Wendungen,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Wendungen</rdg>
</app> recht <app>
<lem>genau:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">genau,</rdg>
</app> so ist sie gewiß jedem, der einigen <index indexName="subjects-index">
<term>Geschmack</term>
</index>Geschmack hat, wegen des Undeutschen und der so ganz fremden
Gestalt, unerträglich. Läßt sie sich aber wie ein <app>
<lem>deutsch</lem>
<rdg wit="#c" type="v">deutsches</rdg>
</app> Original lesen, oder folgt man der ungereimten Regel, die Alten so
reden zu <app>
<lem>laßen</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">lassen</rdg>
</app>, wie sie geschrieben haben würden, wenn sie Deutsche gewesen <app>
<lem>wären:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">wären;</rdg>
</app> so müssen nothwendig gerade die eigenthümlichen Züge des Originals <app>
<lem>verwischt</lem>
<rdg wit="#c" type="v">vermischt</rdg>
</app> seyn. <app>
<lem><ref type="note" target="#noe_2_1_108_note1">*)</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<pb edRef="#b" n="123"/> An <app>
<lem>Beybehaltung</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Beibehaltung</rdg>
</app> des Reitzes, der sich durch das Ganze ergießt, der vielsagenden
Kürze, des harmonischen Baues der Rede, des <app>
<lem>Numerus, der besondern Uebergänge von Einem aufs Andere, die oft
nur in der Sprache <app>
<lem>liegen, <choice>
<abbr>u. dgl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">liegen <choice>
<abbr>u. dergl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice>,</rdg>
</app> welches alles</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Numerus u. dgl. das</rdg>
</app> so sehr <app>
<lem>gefällt,</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">gefällt</rdg>
</app> und <app>
<lem>unsre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unsere</rdg>
</app> Seele zum Gefühl einer gewissen Schönheit stimmt, die sich in <app>
<lem>unsrer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unserer</rdg>
</app> Sprache nicht gerade eben so <app>
<lem>ausdrucken</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">ausdrücken</rdg>
</app> läßt, aber doch die Seele zu ähnlichen <app>
<lem>Ergießungen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Ergiessungen</rdg>
</app> gewöhnt, ist <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">wenigstens bei den meisten</rdg>
</app> Uebersetzungen gar nicht zu gedenken.</p>
<app>
<lem><note n="1" id="noe_2_1_108_note1" place="end"><app>
<lem>*)</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app>
<pb edRef="#c" n="110"/>
<choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice> (<index indexName="persons-index">
<term>Hottinger, Johann Jakob</term>
</index><persName ref="textgrid:251sn"><app>
<lem>J. H. Hottingers</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>J. H. Hottinger's</hi></rdg>
</app></persName>) <hi>Etwas über die neuesten
Uebersetzerfabriken der Griechen und Römer in Deutschland</hi>, <app>
<lem>1782<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251sp"/></lem>
<rdg wit="#c" type="v">1782.</rdg>
</app> in <app>
<lem>8, vornemlich</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">8., vornehmlich</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 81 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></note></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
</div>
<div n="109" type="section" id="section_1_109">
<head>109.</head>
<p>„Es ist aber doch schon vieles aus diesen alten Sprachen in manche neuere <app>
<lem>übergetragen,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">übergetragen;</rdg>
</app> es haben auch diese <app>
<lem>neuere</lem>
<rdg wit="#c" type="v">neueren</rdg>
</app> viel eigenthümliche Vollkommenheit, darin sie die <app>
<lem>Alten übertreffen,</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">alten übertreffen;</rdg>
</app> und <pb edRef="#a" n="99"/> dadurch scheint das Studium der Alten
entbehrlich gemacht zu werden.“ – Entbehrlich nun wohl nicht, wenn auch an
dem Gesagten mehr <app>
<lem>wäre,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">wäre</rdg>
</app> als <app>
<lem>nicht</lem>
<rdg wit="#c" type="v">wirklich</rdg>
</app> ist. – Man ist schon weniger aufmerksam auf <app>
<lem>das,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">das</rdg>
</app> was uns bekannter, <app>
<lem>unsrer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unserer</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Denkungsart</term>
</index>Denkungsart, Sitten und Ausdruck gleichförmiger, als was fremd oder
ungewohnter ist; schwerlich sind wir geneigt, jenes so, bis auf die feinsten
Züge der <index indexName="subjects-index">
<term>Schönheit</term>
</index>Schönheit, zu <app>
<lem>studieren</lem>
<rdg type="v" wit="#a">studiren</rdg>
</app>, als dieses. – Neuere Sprachen haben, eben <app>
<lem>deswegen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">deswegen</rdg>
</app> weil sie im Gange <app>
<lem>sind,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">sind</rdg>
</app> und immer an ihrer Bildung gearbeitet wird, weniger
<hi>bestimmte</hi> Schönheit, als die nun keiner <pb edRef="#b" n="124"/>
<app>
<lem>schönen</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> Veränderung mehr <app>
<lem>unterworfnen alten</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">unterworfenen</rdg>
</app> Sprachen <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">des Alterthums</rdg>
</app>. – Je mehr die Schriftsteller, wie dieses der Fall <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> den alten ist, in ganz andern Umständen waren, empfanden, dachten,
handelten und redeten, als die <app>
<lem>Unsrigen; je</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">unsrigen, desto</rdg>
</app> mehr lernen wir, durch den Umgang mit ihnen, die so schwere <index indexName="subjects-index">
<term>Kunst</term>
</index>Kunst, uns in fremde Umstände versetzen, <app>
<lem>welches unentbehrlich <app>
<lem>ist,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">ist</rdg>
</app> um sie recht zu verstehen,</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> zu <app>
<lem>beurtheilen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">beurtheilen</rdg>
</app> und williger von ihnen zu <app>
<lem>lernen;</lem>
<rdg wit="#c" type="v">lernen –</rdg>
</app> eine <index indexName="subjects-index">
<term>Geschmeidigkeit</term>
</index>Geschmeidigkeit, <app>
<lem>die,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">die</rdg>
</app> zumal für einen Lehrer des Christenthums, sehr vortheilhaft ist, der
seine Weisheit aus den alten Büchern der heiligen Schrift schöpfen,
unverwandt nach Wahrheit und Liebe trachten, und <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_109_1"/><app>
<lem>allen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Allen</rdg>
</app> Alles werden soll.</p>
<note place="end"><pb edRef="#c" n="111"/> Aus diesem <app>
<lem>letzten Umstand</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">letzteren Umstande</rdg>
</app> läßt sich zum Theil die Wirkung des <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_109_2"/>Didicisse fideliter artes auf die Sitten und <app>
<lem>der</lem>
<rdg wit="#c" type="v">die</rdg>
</app> schwerlich abzuläugnende <app>
<lem>Umstand</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Erscheinung</rdg>
</app> erklären, daß Lehrer der Religion, welche die Alten fleißiger <app>
<lem>studieret</lem>
<rdg wit="#a" type="v">studiret</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">studiert</rdg>
</app> haben, weniger unbillig und streitsüchtig zu seyn pflegen, als die,
so sich dadurch nicht gebildet haben.</note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_109_1">
<label>allen Alles werden</label>
<p>Vgl. 1Kor 9,22.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_109_2">
<label>Didicisse fideliter artes</label>
<p>Diese an der Wende zum 19. Jh. vielzitierte Wendung stammt aus Ovids (43
v.–17 n. Chr.) während seiner Verbannung am Schwarzen Meer verfassten
<hi>Epistulae ex Ponto</hi>. In Ov. Pont. II 9,47f. heißt es: „mit
redlichem Sinne die edleren Künste erlernen sänftigt die Sitten und
nimmt ihnen das Grausame weg (<hi>ingenuas didicisse fideliter artes
emollit mores nec sinit esse feros</hi>)“ (Text und Übers. nach
Tusculum [Ed. Willige/Luck], Stuttgart/Zürich 1963, 404.405).</p></note>
</div>
<div n="110" type="section" id="section_1_110">
<head><pb edRef="#a" n="100"/> 110.</head>
<p>Ist denn aber auch schon so viel aus den alten griechischen und lateinischen
Schriftstellern auf die <app>
<lem>Neuern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">neuern</rdg>
</app> übergetragen worden? Lassen sie sich, <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> so <app>
<lem>vielerley</lem>
<rdg wit="#c" type="v">vielerlei</rdg>
</app> Rücksichten, in welchen man sie <app>
<lem>studieren</lem>
<rdg wit="#a" type="v">studiren</rdg>
</app>
<app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>, wirklich <app>
<lem><hi>ausstudieren</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>ausstudiren</hi></rdg>
</app>? <app>
<lem>Und</lem>
<rdg wit="#c" type="v">und</rdg>
</app> sinds nur <app>
<lem>einzelne</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzle</rdg>
</app> Schönheiten, ists nicht eben ihr ganzer <hi>Geist</hi>, den wir uns
aufs möglichste zu eigen machen sollten, und der eben noch so wenig auf uns <app>
<lem>ruht,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">ruht</rdg>
</app> und so wenig ins Allgemeine wirkt?</p>
</div>
<div n="111" type="section" id="section_1_111">
<head><pb edRef="#b" n="125"/> 111.</head>
<p>Wenn wir auch bloß auf die <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Sachen</term>
</index><hi>Sachen</hi> sehen,</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Sachen sehen:</rdg>
</app> wie viel ist die alte Geschichte werth, die wir <app>
<lem>beynahe</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beinahe</rdg>
</app> bloß aus ihnen schöpfen können? so viele feine Philosophie?
wenigstens die Kenntniß des Fortgangs <app>
<lem>und</lem>
<rdg wit="#c" type="v">von</rdg>
</app> der Entwickelung der Seelenkräfte unter den gebildetsten Völkern des
Alterthums? so viel <app>
<lem>Menschen-</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Menschen</rdg>
</app> und Weltkenntniß? so viel <app>
<lem>trefliche</lem>
<rdg wit="#c" type="v">treffliche</rdg>
</app> Sittenlehre und Klugheit? Mögen wir es in manchen Künsten, in
Kenntniß der körperlichen Natur und ihrer Kräfte, in <app>
<lem>dem,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">dem</rdg>
</app> was zum <app>
<lem>äusserlichen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">äußerlichen</rdg>
</app> Fortkommen und Nahrung gehört, und in guten bürgerlichen <app>
<lem>Verfassungen,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Verfassungen</rdg>
</app> weiter gebracht haben als <app>
<lem>sie;</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sie:</rdg>
</app> in dem Uebrigen, in dem, was den <index indexName="subjects-index">
<term>Geist</term>
</index><hi>Geist</hi> bildet – abgezogen was wir von <app>
<lem>ihnen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Ihnen</rdg>
</app> mittel- oder unmittelbar gelernt haben – wie weit übertreffen wir sie
denn? und wie viel haben wir ihnen noch lange nicht abgelernt?</p>
</div>
<div n="112" type="section" id="section_1_112">
<head><pb edRef="#a" n="101"/>
<pb edRef="#c" n="112"/> 112.</head>
<p><app>
<lem>Am meisten</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Ueberdieß</rdg>
</app> kommt es <app>
<lem>hiebey</lem>
<rdg wit="#a" type="v">hiebey,</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">hierbei</rdg>
</app> nicht so sehr auf die <app>
<lem>Sache</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Sachen</rdg>
</app> selbst, als auf die <hi>Art</hi> an, <hi>wie</hi> sie <app>
<lem>sie</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dieselbe</rdg>
</app> dachten und <app>
<lem>ausdruckten</lem>
<rdg wit="#c" type="v">ausdrückten</rdg>
</app>. In Absicht auf den <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Geschmack</term>
</index><hi>Geschmack</hi>,</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Geschmack</hi></rdg>
</app> sind sie von allen Kennern allgemein als Muster anerkannt; und sie
sind es wirklich, in der weitesten <app>
<lem>Bedeutung,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Bedeutung</rdg>
</app> die man dem <app>
<lem>Wort</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Worte</rdg>
</app>
<hi>Geschmack</hi> geben <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>. – Sie schöpften ihre Kenntnisse aus der ersten Quelle, aus der zwar
noch nicht so <app>
<lem>entwickelten,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">entwickelten</rdg>
</app> aber auch noch nicht so verstellten <index indexName="subjects-index">
<term>Natur</term>
</index><hi>Natur</hi>, und bildeten sich durch <index indexName="subjects-index">
<term>Beobachtung</term>
</index><hi>Beobachtung</hi>. <app>
<lem>Bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Bei</rdg>
</app> uns gießt man den Geist von Kindheit an in <pb edRef="#b" n="126"/>
<app>
<lem>Formen,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Formen;</rdg>
</app> überall regiert die <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Mode</term>
</index><hi>Mode</hi>,</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Mode</hi>;</rdg>
</app> wir bilden uns durch <hi>Bücher</hi>, und verderben uns frühzeitig
durch die <app>
<lem>Schwelgerey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Schwelgerei</rdg>
</app> der <app>
<lem>Lectüre. –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Lektüre.</rdg>
</app> Sie, als gleich theilnehmende Glieder <hi>Einer</hi> zu <app>
<lem><hi>einerley</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>einerlei</hi></rdg>
</app> Absicht arbeitenden Gesellschaft, lernten durch <app>
<lem><hi>Handeln</hi>,</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Handeln</hi></rdg>
</app> und durch Umgang mit <app>
<lem><hi>allerley</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>allerlei</hi></rdg>
</app> Arten von <app>
<lem>Menschen. Dies</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Menschen; dies</rdg>
</app> schärfte den Wahrheitssinn, leitete aufs Gemeinnützige, machte ihre
Erkenntniß <index indexName="subjects-index">
<term>praktisch</term>
</index>praktisch; <app>
<lem><app>
<lem>dies</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dieß</rdg>
</app> erhielt und schärfte das Gefühl der menschlichen Würde und
der natürlichen Rechte des Menschen;</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> ihre Philosophie war Philosophie des Lebens, ihre Geschichte
eigentlich pragmatisch, <choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> auf Bildung zu Geschäften und zu der dazu nöthigen Klugheit
angelegt. <app>
<lem>Bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Bei</rdg>
</app> uns ist diese enge Verbindung der bürgerlichen Gesellschaft <app>
<lem>beynahe verschwunden;</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">beinahe verschwunden:</rdg>
</app> wir haben Staaten, aber wir haben, im bürgerlichen Verstande, kaum <app>
<lem>ein Vaterland. Wir</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Vaterland; wir</rdg>
</app> handeln nach eingeflößten Grundsätzen; <app>
<lem>gewöhnen uns an hergebrachte Gewohnheiten und Formen, an <app>
<lem>druckende</lem>
<rdg wit="#c" type="v">drückende</rdg>
</app> Einrichtungen, die oft mehr Gewalt und List, als Weisheit,
welche für <hi>jeden</hi> sorgte, eingeführt, und die bloße Länge
der Zeit in angebliche Rechte verwandelt hat; wir vergessen darüber
unsere Kräfte, unsern <index indexName="subjects-index">
<term>Menschenwerth</term>
</index>Menschenwerth, unsere <app>
<lem>angebohrnen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">ange<pb edRef="#c" n="113"/>borenen</rdg>
</app> Rechte. Unsre</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">unsre</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Erziehung</term>
</index>Erziehung ist meist in den Händen solcher <app>
<lem>Leute,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Leute</rdg>
</app> die durch nichts weniger als durch gereifte Erfahrung gebildet sind;
unsre <app>
<lem>Gelehrte</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Gelehrten</rdg>
</app>, die fast <app>
<lem>einzigen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzigen</rdg>
</app> die noch an der wahren <pb edRef="#a" n="102"/> Bildung des Geistes
arbeiten, <app>
<lem>sind</lem>
<rdg wit="#a" type="v">sind,</rdg>
</app> zu sehr ausgeschlossen von der Welt und dem Umgang mit <app>
<lem>Geschäftleuten</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Geschäftsleuten</rdg>
</app>, auch zu wenig für die Welt, wenigstens mehr auf <pb edRef="#b" n="127"/> Speculation als auf das praktische Leben bedacht; unter ihren
Händen gewinnt Philosophie und Geschichte an Wahrheit und Gewißheit, selten
wird sie Schule der <app>
<lem>Weisheit,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Weisheit;</rdg>
</app> gemeiniglich zieht sie, weil es ihr an Geschmack und Weltkenntniß
fehlt, nicht einmal die Ungelehrten zum Lesen an. – In unsrer Welt ist
Bildung des Geistes oft kaum etwas <app>
<lem>anders,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">anders</rdg>
</app> als ausgeartete <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Cultur</term>
</index>Cultur</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Kultur</rdg>
</app>, die nach Ueberfluß und Vergnügungen hascht; Höfe und glänzende
Gesellschaften geben den Ton an, theilen die Begierde zu glänzen, den nach
Convention geformten <index indexName="subjects-index">
<term>Geschmack</term>
</index>Geschmack, Weichlichkeit und Frivolität, allen denen mit, die den
Schimpf nicht haben <app>
<lem>wollen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">wollen</rdg>
</app> daß sie nicht zu leben wüßten; Schriftsteller, die nichts mehr <app>
<lem>wünschen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">wünschen</rdg>
</app> als von der feinen Welt gelesen zu werden, stimmen ihre Schriften
nach diesem <app>
<lem>Ton,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Ton</rdg>
</app> und machen die Seuche allgemeiner. Diese Abgeneigtheit von <app>
<lem>ernsthaftern,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">ernsthaftern</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">ernsthaften,</rdg>
</app> nützlichen Beschäftigungen, der <app>
<lem>Eckel</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Ekel</rdg>
</app> an nüchternen <app>
<lem>Untersuchungen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Untersuchungen</rdg>
</app> und die leidige <index indexName="subjects-index">
<term>Geniesucht</term>
</index>Geniesucht vertilgt vollends die wahre Bildung des Geistes zur
Weisheit und Tugend. So entsteht eine Philosophie, die von einiger
Weltkenntniß <app>
<lem>oben abgeschöpft,</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">obenabgeschöpft</rdg>
</app> aber durch genaue Untersuchung nicht geläutert ist, <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> welcher Witz für Beweis gilt, die sich entweder dadurch <app>
<lem>empfiehlt,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">empfiehlt</rdg>
</app> daß sie den Leidenschaften der Menschen schmeichelt, oder <app>
<lem>dadurch,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">dadurch</rdg>
</app> daß sie natürlich scheint, weil sie <app>
<lem>alles,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">alles</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">Alles,</rdg>
</app> was moralisch ist, nicht nach der Natur, sondern nach ihren
Ausartungen <pb edRef="#a" n="103"/>
<pb edRef="#c" n="114"/> in der wirklichen Welt, vorstellt; und die <index indexName="subjects-index">
<term>Geschichte</term>
</index>Geschichte hört in sofern auf, die Stelle der <index indexName="subjects-index">
<term>Erfahrung</term>
</index>Erfahrung zu <app>
<lem>vertreten,</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">vertreten</rdg>
</app> und wahre <pb edRef="#b" n="128"/> Weisheit zu lehren, als darin
nicht Wahrheit, sondern nur Unterhaltung und Belustigung gesucht wird. Wären
nicht selbst deswegen die <app>
<lem>classischen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">klassischen</rdg>
</app> Schriften der Griechen und <app>
<lem>Römer,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Römer</rdg>
</app> – die sich so sehr durch männlichen Geschmack und bewährte
Weltkenntniß auszeichnen, deren Geschichtschreiber <app>
<lem>insbesondre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">insbesondere</rdg>
</app> nicht bloß für den Gelehrten, den Staatsmann, den bloß <app>
<lem>neugierigen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Neugierigen</rdg>
</app> und Zeitvertreib suchenden Leser, sondern Weise und <app>
<lem>Rechtschaffne</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Rechtschaffene</rdg>
</app> zu bilden, geschrieben haben – wären die nicht <app>
<lem>werth,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">werth</rdg>
</app> fleißig studiert zu werden, um <app>
<lem>unserm</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unsrem</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Geschmack</term>
</index>Geschmack wieder Festigkeit, unsrer Menschen- und Weltkenntniß
gesunde Nahrung, und der Weisheit und Tugend wieder Kraft und Ermunterung zu
geben?</p>
<app type="structural-variance">
<lem><p><seg id="var_1_112_note1"><app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt"><milestone edRef="#c" type="structure" unit="p"/><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> 1.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice>
<app>
<lem>ausser</lem>
<rdg wit="#c" type="v">außer</rdg>
</app> den §. <app>
<lem><ref target="#section_1_76">76</ref></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_1_76">76.</ref></rdg>
</app> erwähnten Schriften:</seg>
<list>
<item><seg id="var_1_112_item1a"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_112_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Casaubon, Isaak</term>
</index><persName ref="textgrid:252gb"><hi>Is.</hi>
<app>
<lem><hi>Casauboni</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>Causoboni</hi></rdg>
</app></persName> Zuschrift seines <index indexName="classics-index">
<term><persName>Polybius</persName></term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h02">Polybius</persName></hi> an <choice>
<abbr>K.</abbr>
<expan>König</expan>
</choice>
<index indexName="persons-index">
<term>Henri IV.</term>
</index><persName ref="textgrid:255cf">Heinrich
4.</persName>
<app>
<lem>(im</lem>
<rdg wit="#a" type="v">(in</rdg>
</app> dritten Theil der von <index indexName="persons-index">
<term>Ernesti, Johann August</term>
</index><persName ref="textgrid:24h06"><app>
<lem>Ernesti</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Ernesti</hi></rdg>
</app></persName> besorgten Wiener <app>
<lem>Ausgabe</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Ausgabe,</rdg>
</app> 1763<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252gq"/>
<app>
<lem>in 8.)</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">8.) –</rdg>
</app></seg></item>
<item><seg id="var_1_112_item1b"><milestone edRef="#c" type="structure" unit="no-line"/><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_112_2"/><index indexName="persons-index">
<term>Ernesti, Johann August</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h06">Ernesti</persName></hi> Opuscula <app>
<lem>Oratoria</lem>
<rdg wit="#c" type="v">oratoria,</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>pag.</abbr>
<expan>pagina</expan>
</choice> 3. 20. 184. 197 <app>
<lem><choice>
<abbr>seq.</abbr>
<expan>sequens</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="v">seq. –</rdg>
</app></seg></item>
<item><seg id="var_1_112_item1c"><milestone edRef="#c" type="structure" unit="no-line"/><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_112_3"/>Vermischte <app>
<lem>Beyträge <app>
<lem>zu</lem>
<rdg wit="#a" type="v">zur</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Beiträge zur</rdg>
</app> Philosophie und den schönen <app>
<lem>Wissenschaften</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Wissenschaften,</rdg>
</app> Band 2, Stück 2, <choice>
<abbr>Aufs.</abbr>
<expan>Aufsatz</expan>
</choice> 1. über die Wissenschaft der <app>
<lem>Literatur</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Literatur, und das <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_112_4"/><index indexName="persons-index">
<term>Wolf, Friedrich August</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251sc">Wolfsche</persName></hi> Museum der
Alterthumswissenschaft,<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252gs"/> Berlin 1810</rdg>
</app>.</seg></item>
</list></p></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#c"><note place="end"><seg copyOf="#var_1_112_note1"/>
<list>
<item><join scope="branches" target="#var_1_112_item1a #var_1_112_item1b #var_1_112_item1c"/></item>
</list></note></rdg>
</app>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="ptl"><note place="end"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> 2. Das aufgestellte Gemählde scheint doch zu dunkel
gefallen. Es war, als die <index indexName="subjects-index">
<term>Classiker</term>
</index>Classiker schrieben, nicht besser. Sie führen über
<hi>ihr</hi> Zeitalter dieselben Klagen. <hi rend="right-aligned"><choice>
<abbr>A. d. H.</abbr>
<expan>Anmerkung des Herausgebers</expan>
</choice></hi></note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_112_1">
<label>Is. Casauboni Zuschrift seines Polybius an K. Heinrich 4. (im dritten
Theil der von Ernesti besorgten Wiener Ausgabe 1763 in 8.)</label>
<p>Gemeint ist Isaak Casaubons <hi>Dedicatio</hi> an den
französischen König Heinrich IV. (1553–1610) in der von Johann August
Ernesti veranstalteten dreibändigen Ausgabe <hi>Polybii Historiarum quae
supersunt</hi> III,2 (1763), 603–665. Diese Ausgabe (vgl. I § 225)
hat sich nachweislich in Nösselts Besitz befunden (vgl. Bibl. Nöss. 398
Nr. 203–205).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_112_2">
<label>Ernesti Opuscula Oratoria pag. 3. 20. 184. 197 seq.</label>
<p>Bis zur ersten Auflage der <hi>Anweisung</hi> sind Johann August Ernestis
<hi>Opuscula oratoria</hi> in zwei Auflagen erschienen (1762 bzw.
<hi rend="superscript">2</hi>1767). Gemeint sind die folgenden
Beiträge in der zweiten Auflage: <hi>Oratio professionis humaniorum
literarum extraordinariae adeundae causa recitata</hi> (aaO 3–19);
<hi>Oratio professionis rhetoricae adeundae causa dicta</hi> (aaO
20–37); <hi>Prolusio III. Formula indicendae petitionis honorum
philosophicorum Vice Cancellarii</hi> (aaO 184–188); <hi>Prolusio V.
De philosophia vitae</hi> (aaO 197–207).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_112_3">
<label>Vermischte Beyträge zu Philosophie und den schönen Wissenschaften
Band 2, Stück 2, Aufs. 1. über die Wissenschaft der Literatur</label>
<p>Gemeint ist der <hi>Versuch über die Wissenschaft der Litteratur</hi> in
den <hi>Vermischte[n] Beyträge[n] zur Philosophie und den schönen
Wissenschaften</hi> 2,2 (1764), 194–275. Es handelt sich um eine
Übersetzung einer ursprünglich französischsprachigen, jedoch von einem
englischen Autor verfassten und 1762 in London erschienenen Abhandlung,
hinter der sich Edward Gibbons (1737–1794) <hi>Essai sur l'étude de la
littérature</hi> verbirgt. Der Übersetzer ist Samuel Benjamin Klose (1730–1798).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_112_4">
<label>Wolfsche Museum der Alterthumswissenschaft, Berlin 1810</label>
<p>Die von Friedrich August Wolf und Philipp Karl Buttmann (1764–1829) in
Berlin herausgegebene Zeitschrift <hi>Museum der
Alterthums-Wissenschaft</hi> ist in zwei Bänden (1807 bzw.
1808/1810) erschienen (vgl. I § 105 c). Aufgrund des Inhalts ist jedoch
zu fragen, ob an dieser Stelle tatsächlich nur auf den zweiten Band oder
auf die Zeitschrift als Ganzes verwiesen sein soll.</p></note>
</div>
<div n="113" type="section" id="section_1_113">
<head>113.</head>
<p>Dem, der sich der <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Theologie</term>
</index><hi>Theologie</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v">Theologie</rdg>
</app> widmet, wird, <app>
<lem>ausser</lem>
<rdg wit="#c" type="v">außer</rdg>
</app> den bisher erwähnten <app>
<lem>großen Vortheilen,</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">grossen Vortheilen</rdg>
</app> welche ihm die fleißige Lesung der alten griechischen und <app>
<lem>lateinischen</lem>
<rdg type="v" wit="#a">lateinschen</rdg>
</app> Schriftsteller gewährt, die Kennt<pb edRef="#b" n="129"/>niß <pb edRef="#a" n="104"/>
<app>
<lem>beyder</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beider</rdg>
</app> Sprachen auch dadurch unentbehrlich, daß ohne sie weder der Verstand
der heiligen <pb edRef="#c" n="115"/> Schrift<app>
<lem>, auf der doch unsre <index indexName="subjects-index">
<term>Religion</term>
</index>Religion beruht,</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> noch <app>
<lem>andre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">andere</rdg>
</app> Theile der Theologie überzeugend erkannt werden können. – Es ist
eitler und schädlicher Wahn, daß man, um die <hi>heilige Schrift</hi> zu
verstehen, <app>
<lem>beyde</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beide</rdg>
</app> Sprachen deswegen nicht genau zu verstehen brauche, weil <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">durch</rdg>
</app> eine <app>
<lem>große</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grosse</rdg>
</app> Menge guter Ausleger uns schon genug vorgearbeitet <app>
<lem>habe</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app>. – Die <hi>guten</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>Ausleger</term>
</index>Ausleger <app>
<lem>laßen</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">lassen</rdg>
</app> sich wohl zählen; und wie mag der, welcher sich durch jene Sprachen
selbst nicht zum Ausleger gebildet hat, es wagen, über den Werth des einen
vor dem andern zu entscheiden, oder sich der Empfehlung von <app>
<lem>andern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Andern</rdg>
</app> blindlings anzuvertrauen? – wie <app>
<lem>alsdann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">alsdenn</rdg>
</app> zu entscheiden, wenn auch gute Ausleger in ihren Erklärungen uneins
sind? – <app>
<lem>wie,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">wie</rdg>
</app> ohne <app>
<lem>große</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grosse</rdg>
</app> Gefahr zu irren, <app>
<lem>alsdann entscheiden zu wollen,</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> wenn sie gerade <hi>den</hi> Sinn für den richtigen ausgeben, der
unsern Wünschen und Erwartungen gemäß ist? – <app>
<lem>Und</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">und</rdg>
</app> ist schon <app>
<lem>alles</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Alles</rdg>
</app> erschöpft, der wahre Sinn nirgends mehr verborgen, nichts mehr zu
läutern, nichts Neues mehr zur Bestätigung des wahren Verstandes zu sagen? <app>
<lem>Soll</lem>
<rdg wit="#a" type="v">soll</rdg>
</app> man überall, nur <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> der heiligen Schrift nicht, mit <app>
<lem>eignen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">eigenen</rdg>
</app> Augen sehen?</p>
</div>
<div n="114" type="section" id="section_1_114">
<head>114.</head>
<p>Wie soll denn sonst eine gewissenhafte Ueberzeugung entstehen, daß die
heilige Schrift wirklich etwas gesagt habe, und wie verhütet werden, daß man
nicht auf schwärmerische Einbildungen von <pb edRef="#b" n="130"/> dem
Verstande <app>
<lem>einzelner</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzler</rdg>
</app> Aussprüche der <choice>
<abbr>heil.</abbr>
<expan>heilig</expan>
</choice> Schrift ver<pb edRef="#a" n="105"/>falle, oder ihr seine <app>
<lem>eigne</lem>
<rdg wit="#c" type="v">eigenen</rdg>
</app> Gedanken unterschiebe, oder auf <app>
<lem>bloßes</lem>
<rdg wit="#a" type="v">blosses</rdg>
</app> Gerathewohl einen Sinn annehme, als dadurch, daß wir gewiß wissen,
der <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index>Sprachgebrauch bringe diesen und keinen andern Sinn mit sich?
welches ohne genaue Kenntniß solcher Sprachen schlechterdings unmöglich
ist.</p>
</div>
</div>
<div type="section-group" id="section_1_115-150">
<div n="115" type="section" id="section_1_115">
<head><pb edRef="#c" n="116"/> 115.</head>
<p>Diese erlangt man so wenig durch flüchtiges Lesen der in solchen Sprachen <app>
<lem>geschriebnen Bücher</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">geschriebenen Bücher,</rdg>
</app> als durch Wörterbücher allein. <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> Jenes mag uns zur nothdürftigen Kenntniß einer Sprache verhelfen; zur
genauern, zumal <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app>
<app>
<lem>schweren</lem>
<rdg wit="#a" type="v">schwerern</rdg>
</app> Stellen, hilft es gewiß nicht, wie man leicht begreifen wird, wenn
man das oben (§. <ref target="#section_1_77">77.</ref>
<choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice>) <app>
<lem>gesagte, <app>
<lem>versteht,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">versteht</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Gesagte versteht</rdg>
</app> und in genauere <app>
<lem>Erwegung</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">Erwägung</rdg>
</app> ziehen will. <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> Unter den <index indexName="subjects-index">
<term>Wörterbücher</term>
</index>Wörterbüchern sind die meisten ohne genugsame Kenntniß der Sprachen
und ohne bestimmte Genauigkeit <app>
<lem>zusammengetragen;</lem>
<rdg wit="#a" type="v">zusammen getragen; –</rdg>
</app> auch die bessern bedürfen noch so mancher Berichtigung, so häufiger
Ergänzung von Wörtern oder Redensarten und deren Bedeutungen, sonderlich in
einem bestimmten Zusammenhang, so vieler Erklärung der Begriffe <app>
<lem>selbst,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">selbst</rdg>
</app> die an einem Worte hängen, daß man sich geradezu nicht auf sie
verlassen <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>. Haben sie auch, <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> wie dieses zur <app>
<lem>Ueberzeugung,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Ueberzeugung</rdg>
</app> daß sie <app>
<lem>alles</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Alles</rdg>
</app> richtig angäben, nöthig wäre, <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> ihre Angabe mit Beweisen belegt: wie will man die prüfen, wenn es uns
noch an genauer Kenntniß einer Sprache <app>
<lem>fehlt,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">fehlt</rdg>
</app> und man sich durch sorg<pb edRef="#b" n="131"/>fältiges <app>
<lem>Studieren</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Studiren</rdg>
</app> guter Schriftsteller <pb edRef="#a" n="106"/> noch nicht die
Fertigkeit erworben hat, <hi>selbst</hi> den Sinn in einer fremden Sprache
zu finden?</p>
<note place="end">Wenn dieses auch nicht das allgemeine Geständniß aller
eigentlichen Kenner alter Sprachen <app>
<lem>wäre:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">wäre,</rdg>
</app> so läßt es sich schon an einem kleinen <app>
<lem>Beyspiel</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Beispiel</rdg>
</app>, an den Wörterbüchern über das <choice>
<abbr>N.</abbr>
<expan>Neu</expan>
</choice> Testament, zeigen. Wie manche Wörter fehlen da, weil sie nicht in <app>
<lem>unsern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unserm</rdg>
</app>
<hi>gedruckten</hi> griechischen <app>
<lem>Text</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Texte</rdg>
</app> stehen, deren Kenntniß doch zur Beurtheilung und Erklärung <app>
<lem>verschiedner</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verschiedener</rdg>
</app> Lesearten nöthig ist? <app>
<lem>ausser</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Ausser</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">Außer</rdg>
</app> vielen <index indexName="subjects-index">
<term>sprachwidrig</term>
</index>sprachwidrigen Erklärungen in den meisten Wörterbüchern dieser <app>
<lem>Art;</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Art:</rdg>
</app> wie viele <app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt">fehlen</rdg>
</app>, sonderlich hebräische Bedeutungen der <app>
<lem>Wörter</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Wörter,</rdg>
</app>
<app>
<lem>fehlen <app>
<lem>da</lem>
<rdg wit="#c" type="v">da,</rdg>
</app>
</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice> von <foreign lang="grc">ἀγαλλιαν</foreign>, <foreign lang="grc">εὐχαριστια</foreign>, <foreign lang="grc">καυχασθαι</foreign>, <pb edRef="#c" n="117"/>
<foreign lang="grc">κενουν</foreign>, <foreign lang="grc">λογιζεσθαι
το κακον</foreign>, <foreign lang="grc">τρεμειν τινα</foreign>
<app>
<lem><choice>
<abbr>u. a.</abbr>
<expan>und andere</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">u. a.;</rdg>
</app> und wie wenig sind die Begriffe von <app>
<lem><foreign lang="grc">οἰκοδομη</foreign></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><foreign lang="grc">οικοδομη</foreign></rdg>
</app>, <foreign lang="grc">παντοκρατωρ</foreign>, <foreign lang="grc">πνευμα</foreign>, <foreign lang="grc">σημειον
ἀντιλεγομενον</foreign>, <foreign lang="grc">ἑαυτω
ἀρεσκειν</foreign>
<app>
<lem><choice>
<abbr>u. dgl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice>
<app>
<lem>vornemlich,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">vornehmlich</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><choice>
<abbr>u. dergl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice>, vornehmlich,</rdg>
</app> wie wenig sind diejenigen <app>
<lem>bestimmt,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">bestimmt</rdg>
</app> die man <app>
<lem>Religionsbegriffe</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Religionsbegriffe</hi></rdg>
</app> nennen könnte, obgleich die Wörter, durch die sie ausgedruckt werden,
in den Wörterbüchern <hi>übersetzt</hi> sind? Dies <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app> bloß hingeworfen, um die aus ihrer gleichgültigen Ruhe zu wecken,
die, mit dem Wörterbuch in der Hand, der Auslegung des <choice>
<abbr>N. T.</abbr>
<expan>Neues Testament</expan>
</choice> gewachsen zu seyn glauben. <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="ptl">{Unstreitig ist durch mehrere neue exegetische
Schriften und vollständiger gewordenen Lexica manchen Mängeln, die
hier gerügt sind, abgeholfen.}</rdg>
</app></note>
</div>
<div n="116" type="section" id="section_1_116">
<head>116.</head>
<p>Ueberhaupt wird der sehr gewinnen, der sich nicht eher an Erklärung der
heiligen Schriften wagt, bis er vorher durch Lesung alter griechischer und
lateinischer Schriftsteller wohl geübt ist. <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>
<pb edRef="#b" n="132"/> Denn 1) wie es der Anfang aller exegetischen
Weisheit ist, nur erst zu <app>
<lem>fühlen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">fühlen</rdg>
</app> ob man etwas verstehe oder <app>
<lem>nicht?</lem>
<rdg wit="#c" type="v">nicht:</rdg>
</app> so ist schon <app>
<lem>dies</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dieses</rdg>
</app> sehr schwer für den, der nicht aus jener Schule zur heiligen Schrift
kommt, weil uns die Stellen heiliger Schrift, die wir in <pb edRef="#a" n="107"/> der <index indexName="subjects-index">
<term>Jugend</term>
</index>Jugend gemeiniglich ohne Verstand gelesen haben, den Wörtern nach
geläufig, ihre Lehren, oder was man dafür zu halten gelernt hat, bekannt
sind, und man gemeiniglich mit einem <app>
<lem>Sinn</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Sinne</rdg>
</app> zufrieden <app>
<lem>ist,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">ist</rdg>
</app> der keinen offenbaren Unverstand enthält, <app>
<lem>zumal</lem>
<rdg wit="#a" type="v">zumahl</rdg>
</app> wenn er sich durch Erbaulichkeit empfiehlt. Alles dieses <app>
<lem>hindert,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">hindert</rdg>
</app> daß es uns oft nicht <app>
<lem>einmal</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einmahl</rdg>
</app> in den Sinn <app>
<lem>kommt,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">kommt</rdg>
</app> nur zu zweifeln, ob wir auf dem rechten Wege sind. Hingegen <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> andern Schriftstellern sind wir weder schon so mit ihren Begriffen
bekannt, noch dafür schon so eingenommen, fürchten auch weniger <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">eigne Zweifel oder</rdg>
</app> Vorwürfe von <app>
<lem>uns oder andern</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">An<pb edRef="#c" n="118"/>dern</rdg>
</app>, wenn wir von hergebrachten <index indexName="subjects-index">
<term>Erklärungen</term>
</index>Erklärungen <app>
<lem>abgehen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">abgehen</rdg>
</app> oder <app>
<lem>gestehen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">gestehen</rdg>
</app> daß wir etwas nicht verstünden.</p>
</div>
<div n="117" type="section" id="section_1_117">
<head>117.</head>
<p>Ist man 2) nur mit den Umständen, Sitten und dem <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index>Sprachgebrauch neuerer Zeiten und Sprachen <app>
<lem>bekannt:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bekannt,</rdg>
</app> so findet man in alten Schriften <app>
<lem>Schwierigkeiten,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Schwierigkeiten</rdg>
</app> wo keine <app>
<lem>sind,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sind;</rdg>
</app> man sucht sie zu heben, verwickelt sich eben durch diese Bemühung in
noch mehrere Schwierigkeiten, fällt auf harte und gekünstelte Erklärungen,
wodurch man auf einer Seite den Gegnern der heiligen Schrift Blößen giebt,
auf der andern sich gegen <pb edRef="#b" n="133"/> natürlichere <index indexName="subjects-index">
<term>Erklärungen</term>
</index>Erklärungen <app>
<lem>abhärtet,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">abhärtet:</rdg>
</app>
<app>
<lem><hi>theils</hi>,</lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>theils</hi></rdg>
</app> weil man das für das <app>
<lem>Natürlichste</lem>
<rdg wit="#a" type="v">natürlichste</rdg>
</app> hält, was <hi>unsrer</hi> Art zu denken, zu reden und zu handeln am
gemäßesten <app>
<lem>ist,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">ist;</rdg>
</app>
<app>
<lem><hi>theils</hi>,</lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>theils</hi></rdg>
</app> weil man das ungern <app>
<lem>aufopfert,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">aufopfert</rdg>
</app> was uns Mühe gekostet hat, <app>
<lem>zumal</lem>
<rdg wit="#a" type="v">zumahl</rdg>
</app> wenn man durch einen vermeintlich <app>
<lem>gefundnen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">gefundenen</rdg>
</app> Sinn der heiligen Schrift neue Bestätigung seines <pb edRef="#a" n="108"/>
<app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Lehrbegriff</term>
</index>Lehrbegriffs gefunden,</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Lehrbegrifs gefunden</rdg>
</app> oder mehr Zusammenhang in seine Vorstellungen gebracht zu haben
glaubt. Wer hingegen schon mit andern alten Schriften <app>
<lem>ausser</lem>
<rdg wit="#c" type="v">außer</rdg>
</app> der <index indexName="subjects-index">
<term>Bibel</term>
</index>Bibel vertraute <app>
<lem>Bekanntschaft,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Bekanntschaft</rdg>
</app> und gelernt <app>
<lem>hat,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">hat</rdg>
</app> sich in die Lage alter Schriftsteller zu versetzen, fällt entweder
auf solche eingebildete Schwierigkeiten gar <app>
<lem>nicht,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">nicht</rdg>
</app> oder er weiß sie leichter aus den Meinungen und <app>
<lem>Redensarten</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Redearten</rdg>
</app> der Alten zu erklären, schiebt der heiligen Schrift weniger neuere
Begriffe unter, und ist demnach <app>
<lem>fähiger</lem>
<rdg wit="#c" type="v">fähiger,</rdg>
</app> von <hi>ihr</hi> zu lernen.</p>
</div>
<div n="118" type="section" id="section_1_118">
<head>118.</head>
<p>3) <app>
<lem>Den <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index>Sprachgebrauch</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">Des Sprachgebrauchs</rdg>
</app> in todten Sprachen <app>
<lem>kan</lem>
<rdg type="v" wit="#a #c">kann</rdg>
</app> man anders nicht <app>
<lem>zuverläßig <app>
<lem>lernen,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">lernen</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#c">gewiß werden,</rdg>
</app> als aus den Schriften, die in einer solchen Sprache abgefaßt sind,
und, wo es der<pb edRef="#c" n="119"/>gleichen nicht <app>
<lem>giebt,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">giebt</rdg>
<rdg type="v" wit="#c">giebt;</rdg>
</app> oder wo sie nicht zureichen, aus der <index indexName="subjects-index">
<term>Analogie</term>
</index>Analogie <app>
<lem>andrer</lem>
<rdg type="v" wit="#c">anderer</rdg>
</app> mit ihr verwandten <app>
<lem>Sprachen,</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Sprachen;</rdg>
</app> oder aus den <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Erklärungen</term>
</index>Erklärungen,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Erklärungen</rdg>
</app> die der Schriftsteller selbst in einer Stelle oder in ähnlichen
Stellen giebt. <app>
<lem>–</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app> Selten ist dieses <app>
<lem>letzte</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Letztere</rdg>
</app> möglich, weil es seyn <app>
<lem>kan</lem>
<rdg type="v" wit="#a #c">kann</rdg>
</app>, daß er nur <app>
<lem>Einmal</lem>
<rdg type="v" wit="#a">einmahl</rdg>
</app> von einer Sache <app>
<lem>redet,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">redet</rdg>
</app> oder nur <app>
<lem>Einmal</lem>
<rdg type="v" wit="#a">einmahl</rdg>
</app> ein Wort und eine Redensart <app>
<lem>braucht</lem>
<rdg type="v" wit="#c">gebraucht</rdg>
</app>. So ein <app>
<lem>trefliches</lem>
<rdg type="v" wit="#c">treffliches</rdg>
</app> Hülfsmittel also zur Einsicht des Verstan<pb edRef="#b" n="134"/>des
ähnliche Stellen sind, so helfen sie doch nicht überall; sicherlich wird
auch <app>
<lem>der</lem>
<rdg type="v" wit="#c">derjenige</rdg>
</app> die in der heiligen Schrift den <app>
<lem>meisten</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Meisten</rdg>
</app> unmerkbare feinere Aehnlichkeit leichter empfinden, der dergleichen
zu bemerken durch achtsames Lesen alter Schriftsteller sich gewöhnt hat; und
überall folgt ein Schriftsteller, wo er nicht sehr dringende Ursachen hat, <app>
<lem>demjenigen <app>
<lem>Sprachgebrauche</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Sprachgebrauch</rdg>
</app>,</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">dem Sprach<pb edRef="#a" n="109"/>gebrauch</rdg>
</app> der in der Sprache, worin er schreibt, <app>
<lem>herrscht,</lem>
<rdg type="v" wit="#c">herrscht;</rdg>
</app> wenigstens bildet er, auch da, wo er <app>
<lem>eigne</lem>
<rdg type="v" wit="#c">eigene</rdg>
</app> Ausdrücke wählt, seinen besondern Sprachgebrauch aufs möglichste nach
dem allgemeinen. Und dieser, woraus ist <app>
<lem>der</lem>
<rdg type="v" wit="#c">er</rdg>
</app> anders zu <app>
<lem>erkennen,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">erkennen</rdg>
</app> als aus den andern Schriften in eben der Sprache? <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Bei</rdg>
</app> dem neuen Testament also, woher anders, als aus andern alten
griechischen <app>
<lem>Schriftstellern,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Schriftstellern</rdg>
</app> und zum Theil aus den griechischen Uebersetzern des alten
Testaments?</p>
<note n="1" place="end"><app>
<lem><choice>
<abbr>Anm.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a #c" type="v"><hi>Anm.</hi></rdg>
</app> 1. Je ähnlicher ein Schriftsteller in seiner <hi>besondern</hi> Art
des <index indexName="subjects-index">
<term>Ausdruck</term>
</index>Ausdrucks, in der Kürze, in den Wendungen, in der Zusammenziehung
mehrerer Begriffe in Ein Wort oder Redensart <app>
<lem><choice>
<abbr>u. dgl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></lem>
<rdg type="pp" wit="#a"><choice>
<abbr>u. d. gl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></rdg>
<rdg type="pp" wit="#c"><choice>
<abbr>u. dergl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></rdg>
</app> einem andern ist, wie <choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice> schon von andern in Absicht auf den Apostel <index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:251kf">Paulus</persName> und den <index indexName="classics-index">
<term><persName>Thukydides</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24h01">Thucydides</persName> bemerkt worden (<choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice>
<index indexName="persons-index">
<term>Bauer, Karl Ludwig</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251sq">Car. Lud. Baueri</persName></hi>
exercitat. de lectione <index indexName="classics-index">
<term><persName>Thukydides</persName></term>
</index><persName>Thucydidis</persName>, optima interpretandi disciplina,
Lips. <app>
<lem>1753<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251sv"/></lem>
<rdg type="v" wit="#a #c">1753.</rdg>
</app> und desselben Philologia Thucydideo-Paulina, Halae <app>
<lem><app>
<lem>1773<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251sz"/>, 8.</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">1773 8</rdg>
</app>): je</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">1773. 8.), desto</rdg>
</app> nützlicher ist <app>
<lem>es,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">es</rdg>
</app> den <app>
<lem>Letztern</lem>
<rdg type="v" wit="#a">letztern</rdg>
</app> zu <app>
<lem>studieren,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">studiren</rdg>
</app> um den <app>
<lem>Erstern</lem>
<rdg type="v" wit="#a">erstern</rdg>
</app> besser zu verstehen.</note>
<note n="2" place="end"><pb edRef="#c" n="120"/>
<app>
<lem><choice>
<abbr>Anm.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a #c" type="v"><hi>Anm.</hi></rdg>
</app> 2. <app>
<lem>Bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Bei</rdg>
</app> der <index indexName="subjects-index">
<term>Analogie</term>
</index>Analogie andrer Sprachen <app>
<lem>(<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#a">(<choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice></rdg>
</app>
<hi><persName ref="textgrid:251t0">Ge. Godofr. Zemisch</persName></hi> disp.
de analogia linguarum <pb edRef="#b" n="135"/> interpretationis subsidio,
Lips. <app>
<lem>1758<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:251t2"/>),</lem>
<rdg type="v" wit="#a">1758.),</rdg>
<rdg type="v" wit="#c">1758.)</rdg>
</app> kommt es hier, wo vom Griechischen die Rede ist, zunächst auf das
Lateinische an, das <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app> dem <choice>
<abbr>N. T.</abbr>
<expan>Neues Testament</expan>
</choice> noch <app>
<lem>viele</lem>
<rdg type="v" wit="#c">viel</rdg>
</app> unerkannte Erläuterungen <app>
<lem>darreicht,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">darreicht</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:7:29">1 Kor. 7, <app>
<lem>29.</lem>
<rdg type="v" wit="#a">29</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">καιρος</foreign>
<app>
<lem><foreign lang="grc">συνεσταλμενος</foreign>,</lem>
<rdg type="v" wit="#a"><foreign lang="grc">συνεσταλμενος</foreign></rdg>
</app> traurige Zeit, <choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice> mit dem diffundi und contrahi <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app>
<index indexName="classics-index">
<term><persName>Cicero</persName>
<title>Lael.</title>
<measure>XIII</measure></term>
</index><persName ref="textgrid:24gxq">Cicero</persName> Lael. <choice>
<abbr>c.</abbr>
<expan>caput</expan>
<expan>capitulum</expan>
</choice>
<app>
<lem>13</lem>
<rdg type="v" wit="#c">13.</rdg>
</app>; <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:11:13">Luc. 11, <app>
<lem>13;</lem>
<rdg type="v" wit="#a">13</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">πονηροι</foreign> für <app>
<lem><hi>Karge</hi>,</lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>Karge</hi></rdg>
</app>
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice> mit <hi>maligni</hi> in eben dem Sinn <app>
<lem>beym</lem>
<rdg type="v" wit="#c">beim</rdg>
</app>
<index indexName="classics-index">
<term><persName>Plautus</persName>
<title>Bacch.</title>
<measure>III, 2.17</measure></term>
</index><persName ref="textgrid:24h2k">Plautus</persName> Bacch. III, 2. <app>
<lem>17;</lem>
<rdg type="v" wit="#a">17.</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:8:18">Luc. 8, <app>
<lem>18.</lem>
<rdg type="v" wit="#a">18</rdg>
<rdg type="v" wit="#c">18.,</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice> mit ex astris decidere <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app>
<index indexName="classics-index">
<term><persName>Cicero</persName>
<title>Att.</title>
<measure>II, 21</measure></term>
</index><persName ref="textgrid:24gxq">Cicero</persName>
<app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a">ad</rdg>
</app> Att. II. <app>
<lem><choice>
<abbr>ep.</abbr>
<expan>epistula</expan>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a"><choice>
<sic>ep,</sic>
<corr type="editorial">ep.</corr>
</choice></rdg>
</app>
<app>
<lem>21</lem>
<rdg type="v" wit="#c">21.</rdg>
</app>; <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:24:29">Matth. 24, <app>
<lem>29.</lem>
<rdg type="v" wit="#a">29</rdg>
</app></citedRange></bibl> mit dem <app>
<lem><choice>
<abbr>Lat.</abbr>
<expan>Lateinisch</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#c"><choice>
<abbr>lat.</abbr>
<expan>lateinisch</expan>
</choice></rdg>
</app> cadere oder <app>
<lem>occidere,</lem>
<rdg type="v" wit="#c">occidere</rdg>
</app> von Gestirnen gebraucht; <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:4:9">1 Kor. 4, <app>
<lem>9.</lem>
<rdg type="v" wit="#a">9</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<foreign lang="grc">θεατρον</foreign>
<pb edRef="#a" n="110"/>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_118_1"/><foreign lang="grc">ἐγενηθ.</foreign>
<app>
<lem><foreign lang="grc">τω</foreign></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><foreign lang="grc">τῳ</foreign></rdg>
</app>
<foreign lang="grc">κοσμῳ</foreign>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_118_2"/><foreign lang="grc">κ.</foreign>
<foreign lang="grc">ἀγγελοις</foreign>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_118_3"/><foreign lang="grc">κ.</foreign>
<foreign lang="grc">ἀνθρωποις</foreign>, überhaupt für: der
<hi>allgemeinen</hi> Verachtung bloß gestellt worden seyn, <choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice> mit <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_118_4"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Cicero</persName>
<title>fam. (ad div.)</title>
<measure>I, 9</measure></term>
</index><persName ref="textgrid:24gxq">Cicero's</persName>
<app>
<lem>Stellen,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Stellen</rdg>
</app> die <index indexName="persons-index">
<term>Manutius, Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:251t3">Manutius</persName>
<app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">bei den Epist.</rdg>
</app> ad divers. <choice>
<abbr>lib.</abbr>
<expan>liber</expan>
</choice> I. <choice>
<abbr>ep.</abbr>
<expan>epistula</expan>
</choice> 9. gesammlet hat; <app>
<lem><foreign lang="grc">Χρισμα</foreign>.</lem>
<rdg type="v" wit="#a"><foreign lang="grc">Χρισμα</foreign></rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Joh:2:20">1 Joh. 2, <app>
<lem>20.</lem>
<rdg type="v" wit="#a">20</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice> mit dem <choice>
<abbr>lat.</abbr>
<expan>lateinisch</expan>
</choice> imbui statt doceri <app>
<lem><choice>
<abbr>u. dgl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><choice>
<abbr>u. dergl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></rdg>
</app></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_118_1">
<label><foreign lang="grc">ἐγενηθ.</foreign></label>
<p>1Kor 4,9 liest <foreign lang="grc">ἐγενήθημεν</foreign>.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_118_2">
<label><foreign lang="grc">κ.</foreign></label>
<p>1Kor 4,9 liest <foreign lang="grc">καὶ</foreign>.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_118_3">
<label><foreign lang="grc">κ.</foreign></label>
<p>1Kor 4,9 liest <foreign lang="grc">καὶ</foreign>.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_118_4">
<label>Cicero's Stellen, die Manutius […] gesammlet hat</label>
<p>Gemeint ist der Drucker und Verleger Paolo Manuzio (Paulus Manutius)
(1512–1574), der als Nachfolger seines Vaters Aldo Pio Manuzio (Aldus
Manutius) (ca. 1450–1515) in der familieneigenen venezianischen Offizin,
Leiter der Druckerei der neu gegründeten <hi>Academia Veneta</hi> und
später auch der päpstlichen Buchdruckerei im Vatikan zu den führenden
Typographen und Gelehrten seiner Zeit gehörte und sich v.a. durch seine
kommentierten Cicero-Ausgaben bleibenden Ruhm erworben hat.</p></note>
</div>
<div n="119" type="section" id="section_1_119">
<head>119.</head>
<p>Und wie 4) falsche und nach <index indexName="subjects-index">
<term>Schulformen</term>
</index>Schulformen gekünstelte Zergliederungen der Bücher <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">der</rdg>
</app>
<app>
<lem><choice>
<abbr>heil.</abbr>
<expan>heilig</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#a"><choice>
<abbr>h.</abbr>
<expan>heilig</expan>
</choice></rdg>
</app> Schrift sehr oft den wahren <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Gesichtspunct</term>
</index>Gesichtspunct</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Gesichtspunkt</rdg>
</app> verrücken, woraus man die Absichten eines Schriftstellers ansehen
sollte, und selbst zu erdichteten Erklärungen seiner Ausdrücke Gelegenheit
geben: so ist kein besseres <app>
<lem>Mittel</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Mittel,</rdg>
</app> sich gegen diese <app>
<lem>willkührliche</lem>
<rdg type="v" wit="#a">willkürliche</rdg>
<rdg type="v" wit="#c">willkührlichen</rdg>
</app> Spielwerke zu verwahren, als wenn man aus Lesung alter Schriftsteller
die gar nicht <app>
<lem>schulgerechte,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">schulgerechte</rdg>
</app> sondern natürliche Stellung ihrer Gedanken, ihre oft <app>
<lem>unscheinbare</lem>
<rdg type="v" wit="#c">unscheinbaren</rdg>
</app> Verbindungen durch Partikeln, <app>
<lem>Participial-Con<pb edRef="#b" n="136"/>structionen <app>
<lem><choice>
<abbr>u. dgl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></lem>
<rdg type="pp" wit="#a"><choice>
<abbr>u. d. gl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#c">Participial-Construktionen <choice>
<abbr>u. dergl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></rdg>
</app> und die ganze Einkleidung <app>
<lem>bemerkt</lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app>, die von <app>
<lem>unserer</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">der unsrigen</rdg>
</app> oft <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">so</rdg>
</app> sehr <app>
<lem>abgeht</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">abgeht, bemerkt</rdg>
<rdg type="v" wit="#c">abweicht</rdg>
</app>.</p>
</div>
<div n="120" type="section" id="section_1_120">
<head>120.</head>
<p>Auch ist 5) diese sorgfältige Beschäftigung mit alten Schriftstellern ein
gutes Verwahrungsmittel gegen die <index indexName="subjects-index">
<term>Verbesserungssucht</term>
</index>Ver<pb edRef="#c" n="121"/>besserungssucht des Textes der heiligen <app>
<lem>Schrift, sowohl</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Schrift sowohl,</rdg>
</app> als gegen die unzeitige Aengstlichkeit <app>
<lem>bey verschiednen</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">bei verschiedenen</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Lesearten</term>
</index>Lesearten. Wer jene auch kritisch <app>
<lem>studiert</lem>
<rdg type="v" wit="#a">studirt</rdg>
</app> hat, wird sich durch noch so viele Lesearten, mit welchen gleichwohl
die unverfälschte <app>
<lem>Aechtheit</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Echtheit</rdg>
</app> des Textes bestehen <app>
<lem>kan</lem>
<rdg type="v" wit="#a #c">kann</rdg>
</app>, nicht nur nicht irre machen <app>
<lem>laßen,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">lassen,</rdg>
<rdg type="v" wit="#c">lassen:</rdg>
</app> er wird auch allein im Stande <pb edRef="#a" n="111"/>
<app>
<lem>seyn</lem>
<rdg type="v" wit="#c">seyn,</rdg>
</app> den Werth derselben abzuwägen. Hat man sich <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> jenen <app>
<lem>Alten</lem>
<rdg type="v" wit="#c">alten</rdg>
</app> an die Beobachtung des <app>
<lem>feinern</lem>
<rdg type="v" wit="#c">feineren</rdg>
</app> Parallelismus <app>
<lem>gewöhnt;</lem>
<rdg type="v" wit="#c">gewöhnt,</rdg>
</app> Versuche <app>
<lem>gesehen,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">gesehen</rdg>
</app> und selbst <app>
<lem>gemacht,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">gemacht</rdg>
</app> dunkle Stellen zu <app>
<lem>erklären,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">erklären</rdg>
</app> und solche, die einander oder andern Schriftstellern zu widersprechen
scheinen, mit einander zu vereinigen; und hat nach und nach das Ungegründete
und <app>
<lem>Gezwungne</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Gezwungene</rdg>
</app> mancher gewagten Veränderungen des Textes, wie die Quellen dieses
Fehlers und die <app>
<lem>verschiedne</lem>
<rdg type="v" wit="#c">verschiedenen</rdg>
</app> Arten <app>
<lem>eingesehen,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">eingesehen</rdg>
</app> wie <app>
<lem>verschiedne</lem>
<rdg type="v" wit="#c">verschiedene</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Lesearten</term>
</index>Lesearten entstehen können: so wird gewiß dadurch <index indexName="subjects-index">
<term>Bescheidenheit</term>
</index>Bescheidenheit so sehr als geschickte Beurtheilung befördert werden.
Wenigstens ist es immer <app>
<lem>sicherer,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">sicherer</rdg>
</app> sich erst in jener <index indexName="subjects-index">
<term>Kritik</term>
</index>Kritik zu üben, wo der Schade <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app> Fehltritten so beträchtlich nicht ist, als <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app> der heiligen Schrift, <app>
<lem><app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app> der</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">wo</rdg>
</app> ohnehin die Vorstellung von ihrer Göttlichkeit leichter <app>
<lem>verleitet,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">verleitet</rdg>
</app>
<app>
<lem>vor genauerer</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">nach genauer</rdg>
</app> Untersuchung <app>
<lem><app>
<lem>Partey</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Parthey</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#c">schon Partei für oder wider eine Leseart</rdg>
</app> zu nehmen.</p>
<note n="1" place="end"><list>
<item><pb edRef="#b" n="137"/>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_120_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Ernesti, Johann August</term>
</index><app>
<lem><hi>J.</hi></lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice>
<choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice>
<hi>I.</hi></rdg>
</app>
<hi>A. <persName ref="textgrid:24h06">Ernesti</persName></hi> Opusc.
Orator. <choice>
<abbr>p.</abbr>
<expan>pagina</expan>
</choice> 41 <choice>
<abbr>sqq.</abbr>
<expan>sequentes</expan>
</choice></item>
</list> Aus dem, was bisher §. <ref target="#section_1_115">115</ref>
<choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice> bemerkt worden ist, ergiebt sich augenscheinlich, wie <app>
<lem>verkehrt</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verkehrt,</rdg>
</app> und selbst für die Einsicht des rechten Verstandes der heiligen
Schrift <app>
<lem>nachtheilig</lem>
<rdg type="v" wit="#c">nachtheilig,</rdg>
</app> es <app>
<lem>sey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">sei</rdg>
</app>, die <app>
<lem><choice>
<sic>Erlernnng</sic>
<corr type="editorial">Erlernung</corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a #c">Erlernung</rdg>
</app> des Griechischen mit dem Lesen des neuen Testaments anzufangen. Die
Schwierigkeiten, welche <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app> dem Griechischen des <choice>
<abbr>N. T.</abbr>
<expan>Neues Testament</expan>
</choice> weit <app>
<lem>größer</lem>
<rdg type="v" wit="#a">grösser</rdg>
</app>
<app>
<lem>sind</lem>
<rdg type="v" wit="#c">sind,</rdg>
</app> als <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app> den meisten sogenannten <app>
<lem><app>
<lem>Profan-Schriftstellern,</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Profan-Schriftstellern</rdg>
</app> (<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice> die <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_120_2"/>14te bis 17te <app>
<lem>Abhandl.</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Abhandlung</rdg>
</app> in <index indexName="persons-index">
<term>Ernesti, Johann August</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h06">Ernesti's</persName></hi>
Opuscul. philol. crit. Lugd. Bat. <app>
<lem>1764<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2527d"/> in <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice></lem>
<rdg type="pp" wit="#c">1764.</rdg>
</app> 8.)</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">Profan-Schriftstellern. (<choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice>
<persName>Ernesti's</persName> Abhandlungen in den Opuscul. philol.
crit. <choice>
<abbr>pag.</abbr>
<expan>pagina</expan>
</choice>)</rdg>
</app> setzen es noch mehr <app>
<lem>ausser</lem>
<rdg type="v" wit="#c">außer</rdg>
</app> Zweifel, wie nothwendig es <app>
<lem>sey,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">sey</rdg>
<rdg type="v" wit="#c">sei,</rdg>
</app> sich nicht daran zu wagen, ehe <pb edRef="#c" n="122"/> man sich
nicht schon vorher durch <app>
<lem><app>
<lem>fleissiges</lem>
<rdg type="v" wit="#c">fleißiges</rdg>
</app> Studieren</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">fleißiges Studiren</rdg>
</app> alter Schriftsteller dazu vorbereitet hat.</note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_120_1">
<label>J. A. Ernesti Opusc. Orator. p. 41 sqq.</label>
<p>Im Blick ist die in beiden in Frage kommenden Auflagen der <hi>Opuscula
oratoria</hi> (vgl. I § 112) seitenkonkordante <hi>Oratio de
institutis criticorum in studiis Theologiae imitandis dicta
professionis Theologicae adeundae causa</hi> (aaO 38–56).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_120_2">
<label>14te bis 17te Abhandl. in Ernesti's Opuscul. philol. crit. Lugd. Bat.
1764</label>
<p>Die in Johann August Ernestis <hi>Opuscula philologica critica. Multis
locis emendata et aucta</hi> (Leiden 1764) abgedruckten Abhandlungen
tragen die Titel <hi>De difficultatibus Novi Testamenti recte
interpretandi</hi> (aaO 198–218 [XIV.]), <hi>Pro grammatica
interpretatione librorum inprimis sacrorum</hi> (aaO 219–232 [XV.]),
<hi>De vanitate philosophantium in interpretatione librorum SS.</hi>
(aaO 233–251 [XVI.]) und <hi>De difficultate interpretationis
grammaticae Novi Testamenti</hi> (aaO 252–287 [XVII.]). In der
ersten Auflage der <hi>Anweisung</hi> sind für den späteren Nachtrag der
Seitenzahl(en) Spatien eingefügt worden (vgl. III § 77; III §
105).</p></note>
</div>
<div n="121" type="section" id="section_1_121">
<head><pb edRef="#a" n="112"/> 121.</head>
<p>Zur gründlichen Einsicht in andre Theile der Theologie <app>
<lem>(§. <app>
<lem><ref target="#section_1_113">113</ref></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_1_113">113.</ref></rdg>
</app>)</lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app> ist die genaue Kenntniß der <app>
<lem>griechischen</lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>griechischen</hi></rdg>
</app> und <app>
<lem>lateinischen Sprache</lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><hi>lateinischen Sprache</hi></rdg>
</app> eben so nothwendig. <app>
<lem>–</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app> Die allermeisten Quellen der <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Kirchengeschichte</term>
</index>Kirchengeschichte</lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>Kirchengeschichte</hi></rdg>
</app> sind in einer von <app>
<lem>beyden</lem>
<rdg type="v" wit="#c">beiden</rdg>
</app> Sprachen <app>
<lem><app>
<lem>abgefaßt,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">abgefaßt</rdg>
</app> und,</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">abgefaßt; und</rdg>
</app> da selbst der <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index>Sprachgebrauch zu <app>
<lem>verschiednen</lem>
<rdg type="v" wit="#c">verschiedenen</rdg>
</app> Zeiten und in <app>
<lem>verschiednen</lem>
<rdg type="v" wit="#c">verschiedenen</rdg>
</app> Gegenden so vieler Verschiedenheit und Veränderung unterworfen <app>
<lem>war:</lem>
<rdg type="v" wit="#c">war,</rdg>
</app> so ist <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">es</rdg>
</app> um so begreiflicher, wie <app>
<lem>unzuverläßig</lem>
<rdg type="v" wit="#c">unzuverlässig</rdg>
</app> die Kirchengeschichte seyn müsse, wenn sich ihre Kenntniß nicht auf
die Kenntniß dieser Sprachen gründet. <app>
<lem>–</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app> Alles, was in der Theologie auf <index indexName="subjects-index">
<term>Geschichte</term>
</index>Geschichte <app>
<lem>beruht;</lem>
<rdg type="v" wit="#c">beruht:</rdg>
</app> die Kenntniß der <index indexName="subjects-index">
<term>Kirchentheologie</term>
</index>Kirchentheologie oder der <app>
<lem>verschiednen</lem>
<rdg type="v" wit="#c">verschiedenen</rdg>
</app> Vorstellun<pb edRef="#b" n="138"/>gen von den Lehren der <app>
<lem>Religion,</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Religion</rdg>
</app> und der Ursachen dieser Verschiedenheit; der <index indexName="subjects-index">
<term>Kunstwörter</term>
</index>Kunstwörter, die aus <app>
<lem>beyden</lem>
<rdg type="v" wit="#c">beiden</rdg>
</app> Sprachen <app>
<lem>genommen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">genommen</rdg>
</app> oder doch <app>
<lem>darnach</lem>
<rdg type="v" wit="#c">danach</rdg>
</app> gebildet worden <app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt">sind</rdg>
</app>, und selbst ein symbolisches Ansehen erlangt <app>
<lem>haben;</lem>
<rdg type="v" wit="#c">haben:</rdg>
</app> des Ursprungs der Irrthümer aus unbequemen <app>
<lem>Ausdrücken,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Ausdrücken</rdg>
</app> oder des Mißverstandes derselben, wodurch man ihrer Unrichtigkeit auf
die Spur kommen <app>
<lem>kan</lem>
<rdg type="v" wit="#c">kann</rdg>
</app>; der <app>
<lem>Folgen,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Folgen</rdg>
</app> die daraus für die Theologie entstanden sind – <app>
<lem>vornemlich</lem>
<rdg type="v" wit="#a #c">vornehmlich</rdg>
</app> wenn man die Richtigkeit dieser Kirchentheologie gehörig beurtheilen
will, <app>
<lem>– kan</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">kann</rdg>
</app> dieser Sprachkenntniß nicht entbehren.</p>
</div>
<div n="122" type="section" id="section_1_122">
<head>122.</head>
<p>Würde nicht auch unsre <app>
<lem>Katechetik</lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>Katechetik</hi></rdg>
</app> und <app>
<lem>Homiletik</lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>Homiletik</hi></rdg>
</app> eine <app>
<lem>bessre</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bessere</rdg>
</app> Gestalt bekommen, und würde man <pb edRef="#a" n="113"/> sich nicht
besser zum <index indexName="subjects-index">
<term>Unterricht</term>
</index>Unterricht in der Religion bilden, wenn man den Alten, sonderlich
der <index indexName="subjects-index">
<term>Sokratisch</term>
</index>Sokratischen Schule und ihren guten Nachfolgern, ihre <index indexName="subjects-index">
<term>Methode</term>
</index>Methode in Gesprächen, und den <pb edRef="#c" n="123"/> griechischen
und römischen Rednern die <app>
<lem>Kunst</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Kunst,</rdg>
</app> Eindruck zu <app>
<lem>machen</lem>
<rdg type="v" wit="#c">machen,</rdg>
</app> und, was man vorstellen oder empfehlen will, von der wirksamsten
Seite zu zeigen, so weit ablernte, als es die Natur der Sachen, die <app>
<lem>Absicht,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Absicht</rdg>
</app> bleibende Eindrücke hervorzubringen, und unsere Umstände <app>
<lem>erlaubten.</lem>
<rdg type="v" wit="#c">erlauben?</rdg>
</app></p>
<app>
<lem/>
<rdg type="ptl" wit="#c"><note place="end"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> Unstreitig läßt sich von der <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_122_1"/><hi>Sokratischen Methode</hi> Manches für den Katecheten
lernen. Doch hat man in neuern Zeiten das Sokratisiren sehr
übertrieben, und dadurch der rechten Methode des Unterrichts der
Anfänger geschadet. <hi rend="right-aligned"><choice>
<abbr>D. H.</abbr>
<expan>Der Herausgeber</expan>
</choice></hi></note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_122_1">
<label>Sokratischen Methode</label>
<p>Vgl. II § 174.</p></note>
</div>
<div n="123" type="section" id="section_1_123">
<head>123.</head>
<p>Was oben (§. <app>
<lem><ref target="#section_1_68">68</ref></lem>
<rdg type="varying-target" wit="#c"><ref target="#section_1_68_c">68</ref></rdg>
</app>
<choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice>) von der besten Erlernung der Sprachen überhaupt gesagt worden
ist, gilt <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app> der <hi>lateinischen</hi> und <hi>griechischen</hi> Spra<pb edRef="#b" n="139"/>che <app>
<lem>insbesondre</lem>
<rdg type="v" wit="#c">insbesondere</rdg>
</app>, und von ihnen vorzüglich, weil sie unter allen alten Sprachen am
meisten gebildet sind. Nur scheinen hier noch einige <app>
<lem>besondre</lem>
<rdg type="v" wit="#c">besondere</rdg>
</app> Anmerkungen darüber nicht unnöthig zu seyn. – Die <index indexName="subjects-index">
<term>lateinisch</term>
</index><hi>lateinische Sprache</hi> hat das <app>
<lem>eigne</lem>
<rdg type="v" wit="#c">eigene</rdg>
</app> Glück gehabt, die allgemeine Sprache der Gelehrten (in <index indexName="subjects-index">
<term>Europa</term>
</index>Europa) zu <app>
<lem>werden;</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">werden: <ref type="note" target="#noe_3_1_123_note1">*)</ref></rdg>
</app> daher sind die meisten gelehrten Schriften in ihr <app>
<lem>geschrieben,</lem>
<rdg type="v" wit="#c">geschrieben;</rdg>
</app> ihre Kenntniß ist für den Gelehrten, nächst der Kenntniß der
Muttersprache, die unentbehrlichste, und sie verdient, als allgemeine <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Gelehrten-Sprache</term>
</index>Gelehrten-Sprache</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Gelehrten-Sprache,</rdg>
</app> erhalten zu werden.</p>
<app>
<lem/>
<rdg type="ptl" wit="#c"><note place="end" id="noe_3_1_123_note1">*) Sie
hatte es, weil Rom zweimal die Welt beherrschte – politisch und
kirchlich. So wurde durch die römische die vollkommnere griechische
Sprache verdrängt. <hi rend="right-aligned"><choice>
<abbr>D. H.</abbr>
<expan>Der Herausgeber</expan>
</choice></hi></note></rdg>
</app>
</div>
<div n="124" type="section" id="section_1_124">
<head>124.</head>
<p><hi>Zuerst</hi> eben deswegen, weil die meisten gelehrten Schriften <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>lateinisch</term>
</index>lateinisch</lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>lateinisch</hi></rdg>
</app> abgefaßt sind. Je <pb edRef="#a" n="114"/> mehr also der <app>
<lem>Eifer</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Eifer,</rdg>
</app> diese Sprache zu erlernen und ihrer mächtig zu werden, <pb edRef="#c" n="124"/> erkaltet, und je mehr sie daher <app>
<lem>ausser</lem>
<rdg wit="#c" type="v">außer</rdg>
</app> Gang kommt: <app>
<lem>je</lem>
<rdg type="v" wit="#c">desto</rdg>
</app> mehr verlieren wir die oben <app>
<lem>erwähnte</lem>
<rdg type="v" wit="#c">erwähnten</rdg>
</app> Vortheile, die aus dem <app>
<lem>fleissigen</lem>
<rdg type="v" wit="#c">fleißigen</rdg>
</app> Gebrauch der alten <app>
<lem>klassischen</lem>
<rdg type="v" wit="#a">klaßischen</rdg>
</app> lateinischen Schriftsteller entstehen, verlieren den Zugang zu den
meisten <index indexName="subjects-index">
<term>Quellen</term>
</index>Quellen der <index indexName="subjects-index">
<term>Geschichte</term>
</index>Geschichte, und, weil uns nichts <app>
<lem>anzieht</lem>
<rdg type="v" wit="#c">anzieht,</rdg>
</app> was wir nicht verstehen, sogar die Lust daraus <app>
<lem>zu</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> schöpfen, verlieren einen unschätzbaren Vorrath von Kenntnissen und
Vorarbeiten in Untersuchungen <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">aller Art</rdg>
</app>.</p>
<app type="structural-variance">
<lem><app>
<lem><note n="1" place="end"><seg id="var_1_124_note1_p1"><app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> 1.</rdg>
</app> Was hier und in dem Nächstfolgenden vorkommt, ist
zugleich hinreichend zur Beurtheilung der Einwendungen
gegen die Nothwendigkeit der Kenntniß dieser Sprache in
der <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_124_1"/><hi>allgemeinen Revision</hi>
<app>
<lem><choice>
<abbr><hi>etc.</hi></abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice></lem>
<rdg type="pp" wit="#c">des Erziehungswesens
etc.</rdg>
</app> Theil <app>
<lem>II. <choice>
<abbr>p.</abbr>
<expan>pagina</expan>
</choice></lem>
<rdg type="pp" wit="#c">2. <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice>
</rdg>
</app> 234–257, die ohnehin sehr ärmliche <pb edRef="#b" n="140"/> Begriffe vom Verstehen des Lateinischen
zum Grunde haben.</seg></note></lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app>
<note n="2" place="end"><seg id="var_1_124_note1_p2"><app>
<lem><app>
<lem><choice>
<abbr>Anm.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>Anm.</hi></rdg>
</app> 1. Aber man hat ja</lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/>Aber, sagt man, ist denn
nicht</rdg>
</app> schon das <app>
<lem>Gegründetere</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Beste</rdg>
</app> und <app>
<lem>Nutzbarere</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Nutzbarste</rdg>
</app> aus lateinischen Schriften in <app>
<lem>deutsche und andere</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">die neuern Sprachen</rdg>
</app> übergetragen? – <app>
<lem>–</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app> Gewiß kaum mehr als das Nothdürftigste und was man für
das Gemeinnützigste hielt, welches gegen die Menge des <app>
<lem>Uebrigen</lem>
<rdg type="v" wit="#a">übrigen</rdg>
</app> für Nichts zu rechnen ist. – Am meisten ists noch in der <app>
<lem>Geschichte</lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>Geschichte</hi></rdg>
</app> geschehen; wie weiß man aber, daß es vollständig, richtig
und aufrichtig genug geschehen <app>
<lem>sey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">sei</rdg>
</app>, wenn man nicht zu den Quellen zurückgehen <app>
<lem>kan</lem>
<rdg type="v" wit="#c">kann</rdg>
</app>, ohne welche noch weniger Sicherheit ist, als <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app> allen scharfsinnigen Untersuchungen, die nicht auf die
ersten Grundsätze der menschlichen Erkenntniß zurückgeführt <app>
<lem>werden.</lem>
<rdg type="v" wit="#c">werden?</rdg>
</app> Eben die gelehrtern und genauern Untersuchungen, wodurch
man neuerlich, selbst in deutschen Schriften, die Geschichte
ungemein berichtigt, <app>
<lem>vervollständigt,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">vervollständigt</rdg>
</app> und ihr eine ganz andere Gestalt gegeben hat, beweisen,
wie viel noch Gelegenheit in den Quellen zu sehr <app>
<lem>schätzbaren</lem>
<rdg wit="#a" type="typo-correction"><choice>
<sic>schätzren</sic>
<corr type="editorial">schätzbaren</corr>
</choice></rdg>
</app> Entdeckungen übrig <app>
<lem>sey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">sei</rdg>
</app>. – Je mehr das Ansehen der lateinischen Sprache <app>
<lem>sinkt</lem>
<rdg type="v" wit="#c">sinkt,</rdg>
</app> und <app>
<lem>je für</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">für je</rdg>
</app> entbehrlicher man ihre Kenntniß <app>
<lem><app>
<lem>hält:</lem>
<rdg type="v" wit="#a">hält;</rdg>
</app> je</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">hält, desto</rdg>
</app> weniger wird sie, höchstens nur als Nebensache, getrieben
werden. Aber eine <hi>seichte</hi> Kenntniß der<pb edRef="#c" n="125"/>selben ist gewiß dem Gebrauch der <pb edRef="#a" n="115"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>Quellen</term>
</index>Quellen und der daraus zu schöpfenden Wahrheit noch
nachtheiliger, als wenn man <hi>gar nicht</hi> daraus schöpft,
weil man doch in dem letztern Fall weiß, daß man nur mit fremden
Augen, in jenem Fall aber glaubt, daß man mit <app>
<lem>eignen</lem>
<rdg type="v" wit="#c">eigenen</rdg>
</app> Augen gesehen habe.</seg></note></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#c"><note place="end">
<p copyOf="#var_1_124_note1_p1"/>
<p copyOf="#var_1_124_note1_p2"/></note></rdg>
</app>
<note n="3" place="end"><pb edRef="#b" n="141"/>
<app>
<lem><choice>
<abbr>Anm.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a #c" type="v"><hi>Anm.</hi></rdg>
</app> 2. Wenn also von verständigen Männern auf die <app>
<lem>Beybehaltung</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Beibehaltung</rdg>
</app> der lateinischen <app>
<lem><choice>
<sic>Sprachr</sic>
<corr type="editorial">Sprache</corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a #c">Sprache</rdg>
</app>
<app>
<lem>gedrungen</lem>
<rdg type="v" wit="#c">gedrungen,</rdg>
</app> und vorhergesagt wird, daß mit ihrem Fall gewiß <app>
<lem>Barbarey einreissen</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">Barbarei einreißen</rdg>
</app> werde: so geschieht <app>
<lem>dieses</lem>
<rdg type="v" wit="#c">dieß</rdg>
</app> nicht aus pedantischer Hochachtung gegen diese Sprache, oder aus der
falschen Einbildung, daß sie kräftiger und <app>
<lem>vollkommner</lem>
<rdg type="v" wit="#c">vollkommener</rdg>
</app> wie <app>
<lem>andre</lem>
<rdg type="v" wit="#c">andere</rdg>
</app> Sprachen <app>
<lem>sey. Sondern</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">sei; sondern</rdg>
</app> weil man vorhersieht, wie viele Kenntnisse mit dieser Sprache <app>
<lem>verloren</lem>
<rdg type="v" wit="#a">verlohren</rdg>
</app> gehen, oder wenigstens aus dem <app>
<lem>Gang</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Gange</rdg>
</app> kommen werden; wie sehr seichte Kenntniß statt der gründlichen und <app>
<lem>zuverläßigen</lem>
<rdg type="v" wit="#c">zuverlässigen</rdg>
</app> überhand nehmen, wie allgemeiner der unwissende Dünkel, der <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app>
<app>
<lem>verschlossenen</lem>
<rdg type="v" wit="#a">verschloßnen</rdg>
</app> Quellen nicht einmal mehr einer bessern Belehrung fähig ist, anstatt
wahrer Ueberzeugung um sich greifen werde. Ohne in <app>
<lem>ältre</lem>
<rdg type="v" wit="#c">ältere</rdg>
</app> ähnliche Zeiten <app>
<lem>zurückzugehn</lem>
<rdg type="v" wit="#c">zurückzugehen</rdg>
</app>, mag die Erfahrung unsrer Zeit entscheiden, ob durch die Verächter
dieser Sprache des Nachsprechens und Ausschreibens, oder der neuern und
genauern Untersuchung mehr <app>
<lem>worden sey,</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">geworden sei, und</rdg>
</app> die Masse der <hi>gelehrten</hi> Erkenntniß und die Achtung der
<index indexName="subjects-index">
<term>Gelehrsamkeit</term>
</index><hi>Gelehrsamkeit</hi> mehr ab- oder zugenommen habe?</note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_124_1">
<label>allgemeinen Revision etc. Theil II. p. 234–257</label>
<p>Hier ist nicht, wie auch in der dritten Auflage der <hi>Anweisung</hi>
angenommen, auf den zweiten, sondern erneut auf den elften Band der
<hi>Allgemeine[n] Revision des gesammten Schul- und
Erziehungswesens</hi> (vgl. I § 33 c) verwiesen. Der zweite
Abschnitt dieses Bandes handelt von <hi>dem Zweck, dem Nutzen und
Schaden des Lernens fremder Sprachen überhaupt</hi> (aaO 215–257),
auf den in der <hi>Anweisung</hi> angeführten Seiten 234–257 (vgl.
[525f.]) wird speziell das Lateinische abgehandelt.</p></note>
</div>
<div n="125" type="section" id="section_1_125">
<head>125.</head>
<p><app>
<lem><hi>Zweytens</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Zweitens</hi></rdg>
</app><hi>:</hi> Die <index indexName="subjects-index">
<term>Gelehrsamkeit</term>
</index>Gelehrsamkeit verliert viel, und die Entdeckungen und Verbesserungen
in derselben gehen oft gänzlich <app>
<lem>verloren;</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verloren,</rdg>
</app> breiten sich wenigstens viel langsamer und nicht allgemein genug aus,
wenn man unter den Gelehrten nicht <pb edRef="#a" n="116"/> eine allgemeine
Sprache hat, wodurch man sich das Neue und Bessere mittheilen <app>
<lem>kan. –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">kann.</rdg>
</app> Wenn <pb edRef="#b" n="142"/> man sagt: „so dürften die Gelehrten nur
mehrere Sprachen lernen, und <pb edRef="#c" n="126"/> allenfalls ersetzte
auch dieses die Dienstfertigkeit der Uebersetzer:“ so hat man wohl nicht
genug <app>
<lem>bedacht:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bedacht,</rdg>
</app> daß <app>
<lem>beydes</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Beides</rdg>
</app> ein mühsamer Umweg ist, der völlig <app>
<lem>ersparet</lem>
<rdg wit="#c" type="v">erspart</rdg>
</app> werden <app>
<lem>könte</lem>
<rdg wit="#c" type="v">könnte</rdg>
</app>, wenn eine allgemeine <index indexName="subjects-index">
<term>Gelehrten-Sprache</term>
</index>Gelehrten-Sprache gebraucht <app>
<lem>würde;</lem>
<rdg wit="#c" type="v">würde:</rdg>
</app> ein Umstand, den die, welche die Nothwendigkeit einer solchen,
namentlich der <index indexName="subjects-index">
<term>lateinisch</term>
</index>lateinischen, Sprache bestreiten, vornehmlich beherzigen sollten, da
sie eben Zeit und Mühe <app>
<lem>gespart,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">gespart</rdg>
</app> und auf nützlichere Dinge verwendet wissen wollen. Man hat nicht <app>
<lem>bedacht:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bedacht,</rdg>
</app> daß <index indexName="subjects-index">
<term>Uebersetzungen</term>
</index>Uebersetzungen <app>
<lem>großentheils</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grossentheils</rdg>
</app>
<app>
<lem>unzuverläßig</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unzuverlässig</rdg>
</app> sind, und daß sie ungemein viel weniger die Vorstellungen eines
Schriftstellers anschaulich darstellen, als er selbst, auch sogar in einer
fremden Sprache, wenn er sie nur in seiner Gewalt hat, und in der fremden
Sprache nicht bloß schreibt, sondern auch denkt. Man nimmt gegen alle <index indexName="subjects-index">
<term>Erfahrung</term>
</index>Erfahrung an, daß <index indexName="subjects-index">
<term>Ausländer</term>
</index>Ausländer, um unsre Entdeckungen zu benutzen, unsre Werke, in ihre
Sprache übersetzt, begierig lesen oder gar deutsch lernen würden. <app>
<lem><ref type="note" target="#noe_2_1_125_note1">*)</ref></lem>
<rdg wit="#a #c" type="om"/>
</app></p>
<note n="1" id="noe_2_1_125_note1" place="end"><app>
<lem><app>
<lem>*)</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> Aeusserst</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> Aeußerst</rdg>
</app> selten sind die <app>
<lem>Beyspiele</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Beispiele</rdg>
</app> von Ausländern, die, unsre Schriften zu verstehen, Deutsch, und <app>
<lem>vollends</lem>
<rdg wit="#c" type="v">vollends,</rdg>
</app> die es gut gelernt <app>
<lem><choice>
<sic>haden</sic>
<corr type="editorial">haben</corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a #c">haben</rdg>
</app>. Sehr selten sind auch Uebersetzer aus dem Deutschen <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> solchen Nationen, unter welchen selbst viele denken und schreiben;
und daraus, daß unter ihnen Bücher aus dem Deutschen übersetzt vorhanden
sind, folgt noch lange nicht, daß sie auch Geschmack daran finden. Lesen ja
noch auswärtige <pb edRef="#a" n="117"/> Gelehrte Schrif<pb edRef="#b" n="143"/>ten der Deutschen, so sind es lateinisch geschriebene, und <app>
<lem>selbst</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> diese haben itzt darum weniger Vertrieb, weil <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> Ausländern, fast <app>
<lem>alles</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Alles</rdg>
</app> in ihrer Muttersprache zu schreiben, eben so gewöhnlich <app>
<lem>wird</lem>
<rdg wit="#c" type="v">wird,</rdg>
</app> als <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> uns, die Kenntniß des Lateinischen immer mehr abnimmt, und sie daher
auch unsre <app>
<lem>lateinische</lem>
<rdg wit="#c" type="v">lateinischen</rdg>
</app> Schriften gar <app>
<lem>nicht</lem>
<rdg type="v" wit="#c">nicht,</rdg>
</app> oder <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">doch</rdg>
</app> viel seltner als <app>
<lem>sonst</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sonst,</rdg>
</app> lesen. Weit häufiger unterhielten sich sonst Gelehrte <app>
<lem>verschiedner</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verschiedener</rdg>
</app>
<pb edRef="#c" n="127"/> Nationen unter einander, als die lateinische
Sprache noch geläufiger war als <app>
<lem>jetzt, und wo jenes</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">jetzt. Wo es</rdg>
</app> noch jetzt geschieht, da geschiehts <app>
<lem>meistens</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">auch gewöhnlich</rdg>
</app> in lateinischer Sprache.</note>
</div>
<div n="126" type="section" id="section_1_126">
<head>126.</head>
<p>Ist nun aber eine <app>
<lem>allgemeine Sprache</lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><hi>allgemeine Sprache</hi></rdg>
</app> für die <index indexName="subjects-index">
<term>Gelehrsamkeit</term>
</index>Gelehrsamkeit, deren Erhaltung und <app>
<lem>weitre oder allgemeinere Ausbreitung,</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">immer weitere Ausbreitung</rdg>
</app> sehr nöthig: so <app>
<lem>müßte</lem>
<rdg type="v" wit="#c">muß</rdg>
</app> man <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">doch</rdg>
</app>
<hi>entweder</hi> die, welche es bisher gewesen, <app>
<lem>nehmlich</lem>
<rdg type="v" wit="#c">nämlich</rdg>
</app> die <index indexName="subjects-index">
<term>lateinisch</term>
</index><hi>lateinische</hi>, <app>
<lem>beybehalten</lem>
<rdg type="v" wit="#c">beibehalten</rdg>
</app>, <hi>oder</hi> eine der neuern Sprachen dazu wählen, <hi>oder</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_126_1"/>eine ganz neue zu
diesem Zweck erfinden. <app>
<lem>–</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app> Dieses <app>
<lem>letzte</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Letztere</rdg>
</app> würde, wie so viele verunglückte Versuche beweisen, <app>
<lem>große</lem>
<rdg type="v" wit="#a">grosse</rdg>
</app> Schwierigkeiten haben; schwerlich würde man ihr, <app>
<lem>zumahl allgemeinen</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">zumal allgemeinen,</rdg>
</app> Eingang verschaffen können; und wozu eine neue erfinden, da wir schon
eine unter den Gelehrten überall <app>
<lem>angenommne</lem>
<rdg type="v" wit="#c">angenommene</rdg>
</app> haben? – Diese <hi>lateinische</hi> ist nicht nur <app>
<lem>einmahl</lem>
<rdg type="v" wit="#c">einmal</rdg>
</app> im Besitz, und, wenn es eben sowohl Pflicht ist, gute Gelehrte als
gute Bürger zu <app>
<lem>ziehen,</lem>
<rdg type="v" wit="#c">ziehen;</rdg>
</app> wenn es uns wahrer Ernst ist, <index indexName="subjects-index">
<term>Aufklärung</term>
</index>Aufklärung, mithin auch Gelehrsamkeit, <app>
<lem>möglichst weit auszu<pb edRef="#b" n="144"/>breiten:</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">weit möglichst auszubreiten,</rdg>
</app> so müssen wir diese Sprache zu <app>
<lem>erhalten,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">erhalten</rdg>
</app> und ihre Kenntniß <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app> allen, die Gelehrte seyn wollen, <pb edRef="#a" n="118"/> zu
befördern suchen, weil sie gerade die bekannteste <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app> allen Nationen ist, wo eigentliche Gelehrsamkeit blüht. Sie ist auch,
eben durch den langen Gebrauch, den bereits erfolgten Erweiterungen und
Aufklärungen in den Wissenschaften, mehr als eine <app>
<lem>andre</lem>
<rdg type="v" wit="#c">andere</rdg>
</app>, wenigstens ältere Sprache, <app>
<lem>und,</lem>
<rdg type="v" wit="#c">und</rdg>
</app> umgekehrt, es sind diese aufgeklärtern Begriffe dieser Sprache so <app>
<lem>angeschmieget worden,</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">angeschmiegt worden;</rdg>
</app> sie hat auch so sehr alle eigentliche Wissenschaften, namentlich die
gelehrten Vorstellungen in der Religion, so <app>
<lem>durchdrungen,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">durchdrungen</rdg>
</app> und in allen Wissenschaften ist der <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index>Sprachgebrauch so an sie gebunden, daß <pb edRef="#c" n="128"/> wir
ihre Kenntniß, ohne eine gänzliche Umschmelzung der Wissenschaften, nicht <app>
<lem>einbüßen</lem>
<rdg type="v" wit="#a">einbüssen</rdg>
</app> können. <app>
<lem>–</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app> Sollte sie auch, wie nicht zu <app>
<lem>leugnen</lem>
<rdg type="v" wit="#c">läugnen</rdg>
</app> ist, von manchen <hi>neuern</hi> Sprachen übertroffen werden: so
würde es nicht nur schwer, ja, nach der jetzigen Verfassung der <app>
<lem>Welt,</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Welt</rdg>
</app> unmöglich seyn, einer neuern Sprache eben die ausgebreitete
Herrschaft zu <app>
<lem>verschaffen;</lem>
<rdg type="v" wit="#c">verschaffen:</rdg>
</app> es würde sogar eben darum nicht rathsam seyn, weil und so lange sie
eine lebende Sprache ist. Denn eine solche ist beständigen Veränderungen
unterworfen, und nach einiger Zeit, <app>
<lem>wo nicht</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">nicht wo</rdg>
</app> den meisten unverständlich, doch wenigstens nicht mehr so reitzend;
es gehen zu viele <app>
<lem>Mängel,</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Mängel</rdg>
</app> einer auch vom <app>
<lem>gemeinen</lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app>
<app>
<lem>Volk</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Volke</rdg>
</app> gebrauchten Sprache, <index indexName="subjects-index">
<term>Nebenbegriffe</term>
</index>Nebenbegriffe, die den Wörtern anhängen <app>
<lem><choice>
<abbr>u. d. gl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice></lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><choice>
<abbr>u. dergl.</abbr>
<expan>und dergleichen</expan>
</choice>,</rdg>
</app> in die Wissenschaften über, daß diese darüber ihre Bestimmtheit
verlieren; oder man muß diesem Schaden immer so durch <pb edRef="#b" n="145"/> neue Bestimmungen entgegenarbeiten, daß die gelehrte Sprache bald wieder
eine von der <index indexName="subjects-index">
<term>Volkssprache</term>
</index>Volkssprache ganz <app>
<lem>verschiedne</lem>
<rdg type="v" wit="#c">verschiedene</rdg>
</app> wird. <pb edRef="#a" n="119"/> Eine todte Sprache hingegen, die noch
dazu schon für unsre Wissenschaften bearbeitet ist, hat ihre völlig
festgesetzte Gestalt, und es bedarf, <app>
<lem>bey neuentstandnen</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">bei neuentstandenen</rdg>
</app> Begriffen, weiter nichts, als diese, auf eine der Natur dieser
Sprache <app>
<lem>gemäße</lem>
<rdg type="v" wit="#a">gemässe</rdg>
</app> Art, zu bezeichnen, wie man das <app>
<lem>Beyspiel</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Beispiel</rdg>
</app> davon an der Naturlehre, der <app>
<lem>Botanick</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Botanik</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>u. s. f.</abbr>
<expan>und so ferner</expan>
</choice> hat.</p>
<note place="end"><app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></rdg>
</app> Man wird einwenden: <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_126_2"/>„es <app>
<lem>liesse</lem>
<rdg type="v" wit="#c">ließe</rdg>
</app> sich vieles nicht lateinisch, wenigstens nicht mit Einem Wort, <app>
<lem>ausdrucken</lem>
<rdg type="v" wit="#a">ausdrücken</rdg>
</app>, da der neuen Entdeckungen, Bestimmungen und Einrichtungen immer mehr
würden, für welche die lateinische Sprache noch keine Ausdrücke <app>
<lem>habe.“</lem>
<rdg type="v" wit="#a">habe.</rdg>
</app>
<app>
<lem>Diesen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Diesem</rdg>
</app> Mangel <app>
<lem>kan</lem>
<rdg type="v" wit="#a #c">kann</rdg>
</app> man dadurch abhelfen, daß man entweder Wörter, die man nicht
entbehren <app>
<lem>kan</lem>
<rdg type="v" wit="#c">kann</rdg>
</app>, in die zu unserm Gebrauch bestimmte lateinische Sprache aufnimmt,
oder den schon vorhandenen lateinischen Ausdruck jenem neuen Begriff <app>
<lem>an<pb edRef="#c" n="129"/>schmiegt. – <app>
<lem>–</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#a">anschmiegt. – –“</rdg>
</app> „Aber so wird das Latein barbarisch werden, wie man an dem <app>
<lem>Beyspiel</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Beispiel</rdg>
</app> der <index indexName="subjects-index">
<term>Scholastiker</term>
</index>Scholastiker und ihres <app>
<lem>gleichen <app>
<lem>sieht</lem>
<rdg type="v" wit="#a">sieht.</rdg>
</app>“ –</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">Gleichen sieht!“</rdg>
</app> Diese Besorgniß wird sehr <app>
<lem>übertrieben. Denn</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #c">übertrieben; denn</rdg>
</app> die Scholastiker <app>
<lem>druckten</lem>
<rdg type="v" wit="#a">drückten</rdg>
</app> sich auch da schlecht lateinisch aus, wo man sich weit besser <app>
<lem>ausdrucken</lem>
<rdg type="v" wit="#a">ausdrücken</rdg>
</app>
<app>
<lem><hi>konnte</hi>;</lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>konnte</hi>:</rdg>
</app> sie verderbten also das Latein, weil es ihnen theils an Geschmack,
theils an Kenntniß des Reichthums und der Schönheit dieser Sprache fehlte,
und sie des guten Lateins nicht mächtig waren. Wie viel sich hier, ohne
besorgliche <app>
<lem>Barbarey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Barbarei</rdg>
</app>, thun <app>
<lem>ließe, <pb edRef="#b" n="146"/> zeigen</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">liesse, zeigt</rdg>
</app>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">die Beispiele</rdg>
</app>
<index indexName="classics-index">
<term><persName>Cicero</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gxq">Cicero's</persName> und einiger
andern <app>
<lem>treflichen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">trefflichen</rdg>
</app> lateinischen Schriftsteller <app>
<lem>Beyspiele</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app>. – Auch ist noch erst die <app>
<lem>Frage:</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Frage,</rdg>
</app> was den Namen des Barbarischen, als eines Fehlers in einer Sprache,
verdiene? Gewiß das nicht, wofür sonst gar kein Ausdruck in einer <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_126_3"/><app>
<lem>beniemten</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app> Sprache vorhanden ist, und was durch den öftern Gebrauch ohnehin
seine fremde Gestalt verliert. – Endlich sollte <pb edRef="#a" n="120"/> man
nicht vergessen, daß hier von einer gemeinsamen Sprache der
<hi>Gelehrten</hi> die Rede <app>
<lem>sey;</lem>
<rdg type="v" wit="#c">sei,</rdg>
</app> die man also immerhin da nicht <app>
<lem>brauchen möchte</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">gebrauchen mag</rdg>
</app>, wo man <app>
<lem>sich</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app> nicht über gelehrte <app>
<lem>Sachen</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Sachen,</rdg>
</app> oder nicht bloß für Gelehrte <app>
<lem>erklären wollte</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">reden oder schreiben will</rdg>
</app>.</note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_126_1">
<label>eine ganz neue zu diesem Zweck erfinden</label>
<p>Zu denken ist hier etwa an George Dalgarnos (1626–1687) <hi>Ars
signorum</hi> (1661) oder John Wilkins' (1614–1672) <hi>Essay
towards a Real Character, and a Philosophical Language</hi> (1668),
an die <hi>Polygraphia nova et universalis</hi> (1663) des Jesuiten und
Universalgelehrten Athanasius Kircher (1602–1680) sowie Gottfried
Wilhelm Leibniz' seit der <hi>Dissertatio de arte combinatoria</hi>
(1666) immer wieder angestellten Überlegungen zu einer <hi>lingua
universalis</hi>.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_126_2">
<label>„es liesse sich vieles […] noch keine Ausdrücke habe.“ […] „Aber so
wird das Latein barbarisch werden, wie man an dem Beyspiel der
Scholastiker und ihres gleichen sieht“</label>
<p>Als direktes Zitat sind beide Sätze nicht nachzuweisen, vielmehr werden
auch hier (vgl. I § 11–14.125) weit verbreitete Allgemeinplätze
aufgegriffen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_126_3">
<label>beniemten Sprache</label>
<p>D.i. in einer benannten, d.h. bestimmten, Sprache (vgl. III §
67).</p></note>
</div>
<div n="127" type="section" id="section_1_127">
<head>127.</head>
<p><hi>Drittens</hi> (§. <app>
<lem><ref target="#section_1_125">125</ref></lem>
<rdg type="v" wit="#c"><ref target="#section_1_125">125.</ref></rdg>
</app>) wäre es allerdings für die Wissenschaften und für die Menschen
selbst sehr heilsam, wenn für eigentlich <hi>gelehrte</hi> Sachen eine den
Gelehrten eigenthümliche Sprache, dergleichen die bisher in dieser Absicht <app>
<lem>aufgenommne</lem>
<rdg type="v" wit="#c">aufgenommene</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>lateinisch</term>
</index>lateinische ist, gebraucht würde. – Für die <app>
<lem><hi>Wissenschaften</hi>;</lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>Wissenschaften</hi>:</rdg>
</app>
<hi>zuerst</hi> schon deswegen, weil in einer der Gelehrsamkeit besonders
gewidmeten Sprache die Wörter bestimmter, folglich zur genauern Kenntniß
brauchbarer <app>
<lem>sind,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">sind</rdg>
</app> als in einer solchen, die eben sowohl vom <app>
<lem>Volk</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Volke</rdg>
</app> gebraucht wird, wo daher Mißverstand und Uebergang schwankender
Begriffe in die Sprache viel leichter ist. <hi>Noch</hi>
<pb edRef="#c" n="130"/>
<hi>mehr</hi> aber, weil für die eigentlichen Wissenschaften nichts
nachtheiliger ist, als die Verwirrung, die durch <index indexName="subjects-index">
<term>Halbkenner</term>
</index>Halbkenner angerichtet wird, welche auch <pb edRef="#b" n="147"/>
mitsprechen wollen, ohne die dazu unentbehrlichen <app>
<lem>Vorerkenntnisse</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Vorkenntnisse</rdg>
</app>, die nöthige Einsicht in die Beschaffenheit und den Werth
scharfsinniger Bestimmungen oder Einschränkungen, und die erforderliche
Uebung in gelehrten und ihnen nicht geläufigen Untersuchungen zu haben; wozu
sie um so eher versucht werden, je mehr sie sich <app>
<lem>einbilden</lem>
<rdg type="v" wit="#c">einbilden,</rdg>
</app> die Sache zu verstehen, weil ihnen die <index indexName="subjects-index">
<term>Sprache</term>
</index>Sprache bekannt ist, in der diese <app>
<lem>ausgedruckt</lem>
<rdg type="v" wit="#a #c">ausgedrückt</rdg>
</app> sind.</p>
</div>
<div n="128" type="section" id="section_1_128">
<head><pb edRef="#a" n="121"/> 128.</head>
<p>Eben so nützlich wäre es für solche <hi>Menschen</hi> selbst, welche gelehrte
Untersuchungen nichts angehen, wenn ihnen der Zugang dazu durch den Gebrauch
einer gelehrten Sprache erschwert würde. So erführen sie vieles nicht
einmal, was ihre Neugier reitzt, sie zu unnöthigen <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Speculationen</term>
</index>Speculationen</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Spekulationen</rdg>
</app> verleitet, von nützlichern Untersuchungen oder Beschäftigungen
abzieht, und sie in schädliche Zweifel oder Irrthürmer stürzt, welchen sie
aus den vorhin genannten Ursachen nicht gewachsen sind. Wie viel <app>
<lem>Zeitverderb</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Zeitvertreib</rdg>
</app> und Verwirrung des Volks würde verhütet werden, wenn <index indexName="subjects-index">
<term>Gelehrte</term>
</index>Gelehrte gleichsam hinter dem <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Vorhang</term>
</index>Vorhang</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Vorhange</rdg>
</app> einer nur ihnen verständlichen Sprache, ohne vom <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Volk</term>
</index>Volk</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Volke</rdg>
</app> gehört oder gelesen zu werden, erst unter sich, nach reifer
Untersuchung ausmachen könnten, was wahr und was gemein zu machen heilsam
wäre, und <app>
<lem>alsdenn</lem>
<rdg type="v" wit="#c">alsdann</rdg>
</app> nur das Ausgesuchte, Sichere und Gemeinnützige zur Kenntniß der
Ungelehrten <app>
<lem>brächten.</lem>
<rdg type="v" wit="#a">brächten!</rdg>
</app></p>
<note n="1" place="end"><app>
<lem><choice>
<abbr>Anm.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a #c" type="v"><hi>Anm.</hi></rdg>
</app> 1. <app>
<lem>Der <app>
<lem>große Schade</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">grosse Schaden</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#c">Unverkennbar ist der Schade</rdg>
</app>, den nicht nur höhere Wissenschaften, wozu <app>
<lem>viele gar nicht gemeine Kennt<pb edRef="#b" n="148"/>niß</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">gar viele Kenntniß,</rdg>
</app> und, <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">um</rdg>
</app> das dahin <app>
<lem>gehörige</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Gehörige</rdg>
</app> genau zu beurtheilen, etwas mehr als schlich<pb edRef="#c" n="131"/>ter Menschenverstand erfordert wird, sondern auch gemeinverständlichere
und <app>
<lem>gemeinnützigere</lem>
<rdg type="v" wit="#c">gemeinnützlichere</rdg>
</app>
<app>
<lem>Wissenschaften</lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app>, selbst Religion und Moral, selbst Gewissen und Gemüthsruhe,
öffentliche und <index indexName="subjects-index">
<term>Privatglückseligkeit</term>
</index>Privatglückseligkeit, dadurch leiden, daß <app>
<lem>alles</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Alles</rdg>
</app>, worüber sich nur reden und schreiben läßt, dem verständigen und
unverständigen Publicum in der <index indexName="subjects-index">
<term>Muttersprache</term>
</index>Muttersprache oder in einer <app>
<lem>sehr</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app> gemeinbekannten vorgelegt <app>
<lem>wird</lem>
<rdg type="v" wit="#c">wird.</rdg>
</app> – <app>
<lem>dieser Schade ist</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">Dieß muß</rdg>
</app> jedem unbefangenen Beobach<pb edRef="#a" n="122"/>ter so <app>
<lem>unverkennbar</lem>
<rdg type="v" wit="#c">einleuchten</rdg>
</app>, daß der Vorwurf von Mißgunst, der bisweilen dem <app>
<lem>Gebrauch</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Gebrauche</rdg>
</app> einer nur den Gelehrten bekannten Sprache, <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app>
<hi>gelehrten</hi> Sachen oder einer <hi>scharfsinnigern</hi> Behandlung
auch sonst gemeinnütziger Sachen, gemacht worden, eben so ungereimt ist, als
wenn man den Pädagogen Mißgunst vorwerfen wollte, wenn sie Kinder <app>
<lem>verhindern,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">verhindern</rdg>
</app> nicht <app>
<lem>alles</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Alles</rdg>
</app> durch einander zu lesen, und es <app>
<lem>bedauren</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bedauern</rdg>
</app>, daß Kinder Gelegenheit <app>
<lem>haben,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">haben</rdg>
</app>
<app>
<lem>allerley</lem>
<rdg type="v" wit="#c">allerlei</rdg>
</app> zu hören und zu lesen, wodurch sie Zweifel, Leichtsinn und Laster
frühzeitiger kennen lernen, als sie dagegen <app>
<lem>bewafnet</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bewaffnet</rdg>
</app>
<app>
<lem>sind,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">sind</rdg>
</app> und überkluge Schwätzer werden, an welchen man seine Schande zieht.
<index indexName="subjects-index">
<term>Aufklärung</term>
</index>Aufklärung ist <app>
<lem>unschätzbar,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">unschätzbar</rdg>
</app> und <app>
<lem>kan</lem>
<rdg type="v" wit="#a #c">kann</rdg>
</app> nicht genug befördert <app>
<lem>werden,</lem>
<rdg type="v" wit="#c">werden;</rdg>
</app> aber doch nur <app>
<lem>dann</lem>
<rdg type="v" wit="#a">denn</rdg>
</app> und <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app> dem, wo sie nicht ein Scheermesser in der Hand eines Kindes
ist.</note>
<note n="2" place="end"><app>
<lem><choice>
<abbr>Anm.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a #c" type="v"><hi>Anm.</hi></rdg>
</app> 2. Wo sie dieses <app>
<lem>sey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">sei</rdg>
</app>? dieses erfordert allerdings eine weit bedächtigere und reifere
Ueberlegung, als der <app>
<lem>große</lem>
<rdg type="v" wit="#a">grosse</rdg>
</app> Haufe der Eiferer für oder wider Aufklärung anzustellen oder nur zu
begreifen <pb edRef="#b" n="149"/> fähig ist. Es bloß im Allgemeinen zu
bestimmen, <app>
<lem>kan</lem>
<rdg type="v" wit="#c">kann</rdg>
</app> wenig Nutzen haben; die <index indexName="subjects-index">
<term>Umstände</term>
</index>Umstände derer, die aufklären wollen, müssen <app>
<lem>dabey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">dabei</rdg>
</app> eben so sehr in Anschlag genommen werden, als die Umstände <app>
<lem>dererjenigen</lem>
<rdg type="v" wit="#c">derer</rdg>
</app>, die <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">durch sie</rdg>
</app> aufgeklärt werden sollen. Und eben um so nöthiger wäre <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app>
<app>
<lem>einzelnen</lem>
<rdg type="v" wit="#a">einzelen</rdg>
</app> wichtigen oder für <app>
<lem>wichtiggehaltenen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">wichtig gehaltenen</rdg>
</app> Gegenständen, daß die, <app>
<lem>so</lem>
<rdg type="v" wit="#c">die</rdg>
</app> am meisten aufzuklären fähig sind, vorher, ungehört von denen, die
der <index indexName="subjects-index">
<term>Aufklärung</term>
</index>Aufklärung zu bedürfen scheinen, <hi>unter sich</hi> ausmachen
möchten, ob und wie weit, den Umständen nach, eine gewisse Aufklärung nöthig
<pb edRef="#c" n="132"/> und nützlich <app>
<lem>sey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">sei</rdg>
</app>. – Hier liegt die weitere Entwickelung dieser Sache zu sehr <app>
<lem>ausser</lem>
<rdg type="v" wit="#c">außer</rdg>
</app> dem Wege.</note>
<app>
<lem/>
<rdg type="ptl" wit="#c"><note n="3" place="end"><p><milestone edRef="#c" type="structure" unit="p"/>{Gegen das, was in dem
vorstehenden Abschnitt über die Wünschenswürdigkeit einer
<hi>allgemeinen Beibehaltung der lateinischen Sprache</hi>
gesagt ist, dürften sich allerdings manche erhebliche Einwürfe
machen lassen. Der Hauptvortheil des <index indexName="subjects-index">
<term>Lateinschreiben</term>
</index>Lateinschreibens bleibt unstreitig die dadurch
beförderte Verbreitung gewisser Ideen und Kenntnisse in fremden
Ländern. Wir Deutschen werden immer davon den geringsten
Vortheil ziehen, da wir fleißig und gutmüthig genug sind, fast
alle Sprachen zu lernen, so daß uns schwerlich irgend etwas
Bedeutendes, was im Auslande geschrieben wird, fremd bleibt,
indem theils <hi>Uebersetzungen</hi>, theils <hi>literarische
Journale</hi> dafür sorgen, es uns mitzutheilen. So machen
wir in allen Ländern Europens wissenschaftliche Eroberungen, und
erfahren oft gleichzeitig, was in ihnen Neues entdeckt oder
geschrieben ist.</p>
<p>Daß aber die Kultur und allgemeine <index indexName="subjects-index">
<term>Aufklärung</term>
</index>Aufklärung einer Nation in eben dem Grade gewinnt, in
welchem <hi>ihre eigne Sprache</hi> ausgebildet, und eben sowohl
auf wissenschaftliche als auf andere Gegenstände angewendet
wird, ist durch die <index indexName="subjects-index">
<term>Geschichte</term>
</index>Geschichte aller Nationen bewiesen. Darum ehren wir ja
auch Männer, die, so fähig sie waren, <hi>Latein</hi> zu
schreiben, und es auch wirklich häufig thaten, dennoch, wie <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_128_2"/><index indexName="persons-index">
<term>Thomasius, Christian</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:252gt">Thomasius</persName></hi> und <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_128_3"/><index indexName="persons-index">
<term>Wolff, Christian von</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2505j">Wolf</persName></hi>,
auch über wissenschafliche Gegenstände <hi>deutsch</hi>
schrieben, und dadurch der Sprache einen so großen Dienst
leisteten.</p>
<p>Der Nachtheil, der aus dem <index indexName="subjects-index">
<term>Popularisiren</term>
</index>Popularisiren gewisser Untersuchungen, welche mit den
heiligsten Angelegenheiten der <choice>
<abbr>heil.</abbr>
<expan>heilig</expan>
</choice> Schrift zusammenhängen, entstehen kann, ist wohl
schwerlich darauf zu schieben, daß man weniger lateinisch
schrieb, sondern mehr auf den Ton, worin man es schreibt. Noch
weit mehr aber, weil so vielen die <index indexName="subjects-index">
<term>Gewandtheit</term>
</index>Gewandtheit oder die Schonung fehlt, zu überlegen, ob
die freiern Untersuchungen, die sie – gleichviel ob in
deutschen, oder lateinischen, oder <pb edRef="#c" n="133"/>
französischen Büchern gelesen haben, jedermann, auch den Laien
und Ungelehrten, ohne alle Vorbereitung mitgetheilt werden
sollten.</p>
<p>Endlich dürfte auch nicht zu übersehen seyn, daß bei dem großen
Fortschritt in den Wissenschaften, die lateinische, als eine
todte Sprache, nicht mehr genügt, um Alles in ihr zu sagen, wenn
man recht verstanden seyn will; daß dagegen unsre Sprache auf
einer Höhe steht, die mit dem, was sie war, als die Gelehrten
fast noch alle Latein schrieben, nicht zu vergleichen ist; daß
endlich manche vortreffliche Schriftsteller, selbst große
Humanisten – wie <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_128_4"/><index indexName="persons-index">
<term>Vossius, Gerardus Joannes</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:252gv">Voß</persName></hi>
<choice>
<abbr>u. A.</abbr>
<expan>und Andere</expan>
</choice> – gerade dieser Fertigkeit entbehren.</p>
<p>Hiermit soll jedoch keineswegs gesagt werden, daß man nachlassen
solle, wo möglich alle Studierende zu üben und anzutreiben, sich
auch durch Fertigkeit nicht bloß im Lateinlesen, sondern auch im
lateinischen Styl zu empfehlen, da diese Uebungen an sich schon
mit der Sprache selbst vertrauter machen, wenn auch in späteren
Jahren von ihnen selbst gar kein Gebrauch gemacht werden sollte.
<hi rend="right-aligned"><choice>
<abbr>A. d. H.</abbr>
<expan>Anmerkung des Herausgebers</expan>
</choice><supplied>}</supplied></hi></p></note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_128_2">
<label>Thomasius</label>
<p>Der zunächst in Leipzig und nach einem Vorlesungs- und
Veröffentlichungsverbot ab 1690 im preußischen Halle wirkende Christian
Thomasius (1655–1728) gehört als Philosoph und Doktor beider Rechte zu
den wichtigsten Vertretern der deutschen Frühaufklärung, bleibenden
Verdienst hat er sich v.a. durch sein Eintreten für die Abschaffung von
Hexenprozessen und der Folter erworben. Unter den mehr als 300
hinterlassenen Werken fällt die große Zahl deutschsprachiger
Veröffentlichungen auf. Hervorgehoben seien an dieser Stelle etwa das
<hi>Lehrbuch des Naturrechtes</hi> (1687), die <hi>Einleitung zur
Hoff-Philosophie</hi> (1688), die <hi>Außübung der
Vernunfft-Lehre</hi> (1691), der <hi>Versuch von Wesen des
Geistes</hi> (1699) sowie die <hi>Monats-Gespräche</hi> (1688–1690).
Daneben hat Thomasius als einer der ersten akademischen Lehrer auch
deutschsprachige Vorlesungen angeboten. Durch die Abkehr von der
lateinischen und die Hinwendung zur deutschen Sprache – in Leipzig neben
anderen Begebenheiten noch als massive Provokation empfunden – gehört
Thomasius zu den Wegbereitern der National- als
Wissenschaftssprachen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_128_3">
<label>Wolf</label>
<p>Auch Christian Wolffs Werk zeichnet sich durch die vergleichsweise große
Zahl der deutschsprachigen Veröffentlichungen aus. Hervorgehoben seien
neben den <hi>Anfangs-Gründe[n] Aller Mathematischen
Wissenschafften</hi> (1710) v.a. die unterschiedlichen
<hi>Vernünfftige[n] Gedancken</hi>. Die <hi>Natürliche
Gottesgelahrheit nach beweisender Lehrart abgefasset</hi> (vgl. I §
201 c) wie auch die <hi>Grundsätze des Natur- und Völckerrechts</hi>
(1754) stammen in ihrer deutschen Fassung dagegen nicht von
Wolff.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_128_4">
<label>Voß</label>
<p>Gemeint ist der bedeutende niederländische Humanist und Theologe Gerardus
Joannes Vossius (1577–1649), der nach dem Studium in Leiden zunächst
Rektor an der Dordrechter Lateinschule wurde. Ab 1615 leitete er auf
Empfehlung seines Freundes Hugo Grotius das sog.
<hi>Staatencollegium</hi>, eine Bildungsanstalt für zukünftige
Theologen, musste, als Remonstrant verdächtigt, im Zuge der Synode von
Dordrecht jedoch zurücktreten. Den kurz darauf erfolgten
Abendmahlsausschluss konnte er 1624 durch ein offizielles Bekenntnis zu
den Dordrechter Beschlüssen rückgängig machen, theologische Ämter
blieben ihm weiterhin versagt. Bereits 1622 hatte Vossius jedoch eine
Professur für Eloquenz und Geschichte in Leiden erhalten und später auch
den Griechisch-Lehrstuhl übernommen, 1632 wurde er schließlich Professor
für Geschichte am Amsterdamer <hi>Athenaeum</hi>. Zu Vossius'
zahlreichen Veröffentlichungen zählen auch Werke zur griechischen und
lateinischen Grammatik, die nicht nur in den Niederlanden als
Schulbücher Verwendung fanden.</p></note>
</div>
<div n="129" type="section" id="section_1_129">
<head>129.</head>
<app type="structural-variance">
<lem><p><seg id="var_1_129_p1a">Wer eine gründliche Kenntniß der <app>
<lem>lateinischen</lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>lateinischen</hi></rdg>
</app>
<pb edRef="#a" n="123"/> und <app>
<lem>griechischen</lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>griechischen</hi></rdg>
</app> Sprache erlangen <app>
<lem>wollte, zumahl</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">will, zumal</rdg>
</app> wenn er sie <app>
<lem>vor sich und</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">vorzüglich</rdg>
</app> durch <app>
<lem>eignen</lem>
<rdg type="v" wit="#c">eigenen</rdg>
</app> Fleiß lernen <app>
<lem><app>
<lem>müßte,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">müßte:</rdg>
</app> würde</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">muß, wird nun ebenfalls alles</rdg>
</app> das <app>
<lem>stets</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app>, mit allen Einschränkungen und Bestimmungen, vor Augen
behalten müssen, was oben (§. <app>
<lem><ref target="#section_1_68">68</ref>–<ref target="#section_1_90">90</ref></lem>
<rdg type="v" wit="#c"><ref target="#section_1_68_c">68.</ref>–<ref target="#section_1_90">90.</ref></rdg>
</app>) von Erlernung der Sprachen überhaupt gesagt worden ist. <app>
<lem>–</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app> In Absicht auf <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">die</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Sprachlehre</term>
</index><hi>Sprachlehre</hi>
<app>
<lem>würde man</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">wird er</rdg>
</app> wohl thun, wenn <app>
<lem>man</lem>
<rdg type="v" wit="#c">er</rdg>
</app> sich an <hi>eine</hi>, die beste welche man finden</seg>
<app>
<lem>könnte, gewöhnte; – im <hi>Lateinischen</hi>
<choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice> vorzüglich an <index indexName="persons-index">
<term>Scheller, Immanuel Johann Gerhard</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h0r">J. J. G.
Schellers</persName></hi></lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><seg id="var_1_129_p1b">kann, zu
gewöhnen sucht.</seg>
<milestone edRef="#c" unit="p" type="structure"/><seg id="var_1_129_note"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> Unter den lateinischen Sprachlehren zeichnen
sich aus:</seg>
<milestone unit="line" type="structure" edRef="#c"/><seg id="var_1_129_p1_item1a"><hi><persName>J. J.
Scheller's</persName></hi></seg></rdg>
</app>
<seg id="var_1_129_p1_item1b">ausführliche lateinische
Sprachlehre, <app>
<lem>dritte</lem>
<rdg type="v" wit="#a">zweyte</rdg>
</app> vermehrte Auflage,</seg>
<app>
<lem>Leipz. <app>
<lem>1790<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252sh"/></lem>
<rdg wit="#a" type="v">1782<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252sj"/></rdg>
</app> in <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. oder, <app>
<lem>für den</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">noch mehr vor dem</rdg>
</app> Anfang, an <app>
<lem>Desselben</lem>
<rdg wit="#a" type="v">desselben</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><seg id="var_1_129_p1_item1c">Leipzig 1790. gr. 8., oder für den Anfang:</seg>
<seg id="var_1_129_p1_item2a"><pb edRef="#c" n="134"/>
<milestone unit="line" type="structure" edRef="#c"/><hi>Desselben</hi></seg></rdg>
</app>
<seg id="var_1_129_p1_item2b">kurzgefaßte lateinische
Sprachlehre, <app>
<lem>dritte vermehrte Auflage,</lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app>
<app>
<lem>Leipz. <app>
<lem>1785<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252sm"/> in</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">1780<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252sn"/></rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#c">Leipzig 1785.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8.</seg>
<app>
<lem><seg id="var_1_129_p2a"><app>
<lem>und besonders um</lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><milestone unit="p" type="structure" edRef="#c"/>Um</rdg>
</app> der sorgfältig <app>
<lem>gesammleten Beyspiele</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">gesammelten Beispiele</rdg>
</app>
<pb edRef="#b" n="150"/> willen, aus welchen man lernen <app>
<lem>kan, selbst sich</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">kann, sich selbst</rdg>
</app> die Regeln</seg>
<app>
<lem>abzuziehn, an <index indexName="persons-index">
<term>Meierotto, Johann Heinrich Ludwig</term>
</index>J. H. L.</lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><seg id="var_1_129_p2b">abzuziehen:</seg>
<milestone unit="line" type="structure" edRef="#c"/><seg id="var_1_129_p2_item1a"><hi>J. H.
L.</hi></seg></rdg>
</app>
<seg id="var_1_129_p2_item1b"><hi><persName ref="textgrid:24h2b">Meierotto</persName></hi>
lateinische Grammatik in <app>
<lem>Beyspielen</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Beispielen</rdg>
</app>, Berlin</seg>
<app>
<lem>1785<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252st"/> in 2 Theilen in 8; oder
an die practische</lem>
<rdg type="ppl" wit="#c"><seg id="var_1_129_p2_item1c">1785. 2 Theile,
8.</seg>
<milestone unit="line" type="structure" edRef="#c"/><seg id="var_1_129_p2_item2"><index indexName="persons-index">
<term>Seyfert, Ernst Joseph Alexander</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:252xp">E. J.
A. Seyfert's</persName></hi> auf Geschichte und
Kritik gegründete lateinische Sprachlehre,
1798–1802.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252xr"/>, auch abgekürzt
1810.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252xt"/></seg>
<milestone unit="p" type="structure" edRef="#c"/><seg id="var_1_129_p3">Ganz vorzüglich</seg>
<milestone unit="line" type="structure" edRef="#c"/><seg id="var_1_129_p3_item1"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_129_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Wenck, Helfrich Bernhard</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:252xw">Wenk's</persName></hi> lateinische Sprachlehre,
besonders nach der neuen Bearbeitung von <index indexName="persons-index">
<term>Grotefend, Georg Friedrich</term>
</index><persName ref="textgrid:252z0">Grotenfend</persName>. 1816.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252xv"/></seg>
<milestone unit="line" type="structure" edRef="#c"/><seg id="var_1_129_p3_item2a"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_129_2"/>Praktische</seg></rdg>
</app>
<seg id="var_1_129_p3_item2">Grammatik der lateinischen
Sprache von <index indexName="persons-index">
<term>Bröder, Christian Gottlob</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:252xb">C. G.
Bröder</persName></hi>, <app>
<lem>Leipz. 1787<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252xd"/> in</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">7te <choice>
<abbr>Ausg.</abbr>
<expan>Ausgabe</expan>
</choice> Leipzig 1808<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252z3"/>,</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice>
<app>
<lem>8, verbunden mit dem kurzgefaßten practischen
Syntax von <index indexName="persons-index">
<term>Lehmus, Christian Balthasar</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:252xg">C. B.
Lehmus</persName></hi>, Leipz. 1789<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252xj"/> in <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8.</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">8., so wie die
<hi>größere</hi>, 1812.</rdg>
</app></seg></lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app>
<seg id="var_1_129_p4"><app>
<lem>– im <hi>Griechischen</hi> etwa an die <app>
<lem>bekannte <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_129_3"/><index indexName="persons-index">
<term>Weller, Jacob</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25318">Wellerische</persName></hi> oder
<hi>Märkische</hi> Grammatik, oder, unter den
neuesten, vorzüglich an</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><milestone unit="p" type="structure" edRef="#c"/>Unter den <hi>griechischen</hi>
zeichneten sich außer der bekannten
<hi><persName>Wellerischen</persName></hi> oder
<hi>Märkischen</hi> Grammatik, nach <index indexName="persons-index">
<term>Bernhardi, August Ferdinand</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25394">Bernhardi's</persName></hi> Bearbeitung,
neuerlich aus:</rdg>
</app></seg>
<seg id="var_1_129_p4_item1"><app>
<lem><milestone unit="line" type="structure" edRef="#c"/><index indexName="persons-index">
<term>Trendelenburg, Johann Georg</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:252xk">J. G.
Trendelenburg's</persName></hi> Anfangsgründe der
griechischen Sprache, dritte verbesserte <app>
<lem>Aufl. 1790<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252xn"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Auflage, 1790.</rdg>
</app> 8.</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">griechische Sprachlehre - -
aufgesetzt von <index indexName="persons-index">
<term>Jehne, Lebrecht Heinrich Samuel</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:252sp">Lebr. Heinr.
Sam. Jehne</persName></hi>, Hamburg 1782<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252sr"/> in 8.</rdg>
</app></seg>
<app>
<lem/>
<rdg type="ptl" wit="#c"><milestone unit="line" type="structure" edRef="#c"/><seg id="var_1_129_p4_item2"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_129_4"/><index indexName="persons-index">
<term>Buttmann, Philipp</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251sd">Buttmann's</persName></hi> oft gedruckte größere
und kleinere griechische Grammatik, und</seg>
<milestone unit="line" type="structure" edRef="#c"/><seg id="var_1_129_p4_item3"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_129_5"/><index indexName="persons-index">
<term>Matthiae, August</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:252zg">A.
Matthiä</persName></hi> griechische Grammatik,
1808.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252zj"/>, nebst dem Auszug,
1809.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252zk"/> Auch <choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice> mit</seg>
<milestone unit="line" type="structure" edRef="#c"/><seg id="var_1_129_p4_item4"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_129_6"/><index indexName="persons-index">
<term>Hermann, Gottfried</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:252zp">E.
Hermann</persName></hi> de emendanda ratione
graecae grammaticae, 1801.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252zr"/></seg></rdg>
</app></p></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#c"><join scope="branches" result="p" target="#var_1_129_p1a #var_1_129_p1b"/>
<note place="end"><p><seg copyOf="#var_1_129_note"/>
<list>
<item><join scope="branches" target="#var_1_129_p1_item1a #var_1_129_p1_item1b #var_1_129_p1_item1c"/></item>
<item><join scope="branches" target="#var_1_129_p1_item2a #var_1_129_p1_item2b"/></item>
</list></p>
<p><join scope="branches" target="#var_1_129_p2a #var_1_129_p2b"/>
<list>
<join scope="branches" result="item" target="#var_1_129_p2_item1a #var_1_129_p2_item1b #var_1_129_p2_item1c"/>
<item copyOf="#var_1_129_p2_item2"/>
</list></p>
<p><seg copyOf="#var_1_129_p3"/>
<list>
<item copyOf="#var_1_129_p3_item1"/>
<join scope="branches" result="item" target="#var_1_129_p3_item2a #var_1_129_p3_item2"/>
</list></p>
<p><seg copyOf="#var_1_129_p4"/>
<list>
<item copyOf="#var_1_129_p4_item1"/>
<item copyOf="#var_1_129_p4_item2"/>
<item copyOf="#var_1_129_p4_item3"/>
<item copyOf="#var_1_129_p4_item4"/>
</list></p></note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_129_1">
<label>Wenk's lateinische Sprachlehre, besonders nach der neuen Bearbeitung
von Grotenfend. 1816</label>
<p>Gemeint ist die ursprünglich von Helfrich Bernhard Wenck (1739–1803)
verfasste zweibändige <hi>Lateinische Sprachlehre oder Grammatik für
Schulen</hi> (1791), die in der siebenten Auflage (1814/1816) von
Georg Friedrich Grotefend (1775–1853), dem Entzifferer der Keilschrift,
umgearbeitet wurde.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_129_2">
<label>Praktische Grammatik der lateinischen Sprache von C. G. Bröder, 7te
Ausg. Leipzig 1808, gr. 8., so wie die größere, 1812</label>
<p>Christian Gottlob Bröder (1745–1819) ist der Verfasser zweier häufig
aufgelegter lateinischer Schulgrammatiken, die in der ersten Hälfte des
19. Jh.s weit verbreitet waren. Welches Werk hier gemeint sein könnte,
ist nicht eindeutig zu klären. Da Bröder keine <hi>Große</hi> oder
<hi>Größere</hi> Grammatik verfasst hat, kommen entweder die neunte
Auflage (1813) der zuvor genannten <hi>Practische[n] Grammatik</hi>, die
sich im Umfang jedoch nur unwesentlich von der siebenten Auflage
unterscheidet, oder aber, mit dem Erscheinungsjahr, aber gegen den
Titel, die zehnte Auflage der <hi>Kleine[n] lateinische[n] Grammatik mit
leichten Lectionen für Anfänger</hi> (1812) in Frage. Dass ein
größeres Format gemeint sein könnte, ist unwahrscheinlich.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_129_3">
<label>Wellerische oder Märkische Grammatik</label>
<p>Die sog. <hi>Wellerische Grammatik</hi> geht auf den Wittenberger
Professor für orientalische Sprachen und späteren sächsischen
Oberhofprediger Jakob Weller von Molsdorf (1602–1664) zurück und ist
seit ihrem ersten Erscheinen als <hi>Grammatica graeca nova</hi> (1635)
immer wieder bearbeitet worden. Die von Johann Friedrich Fischer
besorgte Ausgabe (1756; <hi rend="superscript">2</hi>1781) wurde durch
den <hi>Libellus animadversionum</hi> (1750–1752) vorbereitet (vgl. I §
131). Im Hinblick auf die als Gemeinschaftswerk Berliner Schulmänner
herausgegebene, ebenfalls mehrfach aufgelegte <hi>Vollständigere
Griechische Grammatik. Nach der Lehr-Ordnung der Lateinischen
Märkischen Grammatik eingerichtet</hi> (1730), kurz <hi>Märkische
Grammatik</hi> genannt und auch in der zweiten Auflage 1737 von
Johann Leonhard Frisch (1666–1743) besorgt, wird in der dritten Auflage
der <hi>Anweisung</hi> gesondert auf die von August Ferdinand Bernhardi
(1769–1820) veranstaltete Bearbeitung <hi>Neue Märkische Griechische
Grammatik</hi> (1797) verwiesen. Diese hat Heinrich Christoph
Friedrich Hülsemann (1771–1835) mit seiner <hi>Vollständige[n]
griechische[n] Sprachlehre</hi> (1802) kurz darauf berichtigt und
vermehrt.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_129_4">
<label>Buttmann's oft gedruckte größere und kleinere griechische
Grammatik</label>
<p>Für Philipp Karl Buttmanns (1764–1829) im deutschen (und durch
Übersetzung auch im englischen) Sprachraum weit verbreitetes
grammatisches Standardwerk lassen sich folgende Entwicklungsstufen
festhalten: Die zunächst auf Wunsch der Myliusschen Buchhandlung als
Begleitung zu Gedikes <hi>Griechische[m] Lesebuch</hi> erarbeitete,
jedoch unabhängig edierte <hi>Kurzgefaßte griechische Grammatik</hi>
(1792) ist ab der zweiten Auflage vermehrt und umgearbeitet unter dem
Titel <hi>Griechische Grammatik</hi> (1799) erschienen. Aus dieser
entwickelte sich dann Buttmanns später als <hi>mittlere</hi> Grammatik
bezeichnete griechische Stammgrammatik, die insgesamt 22 Auflagen
erlebte. Auf Grundlage der sechsten Auflage der Stammgrammatik (1811)
erschien als Auszug die <hi>Griechische Schul-Grammatik</hi> (1812), die
ihrerseits insgesamt 17 Auflagen erlebte. Buttmanns grammatische Arbeit
gipfelte schließlich in der zweibändigen <hi>Ausführliche[n]
griechische[n] Sprachlehre</hi> (1819/1825.1827; <hi rend="superscript">2</hi>1830/1839), die die Stamm- zur mittleren
Grammatik werden lässt. In der dritten Auflage der <hi>Anweisung</hi>
dürfte die Stammgrammatik jedoch noch als <hi>größere</hi> und ihr
Vorläufer als <hi>kleinere</hi> Grammatik betrachtet worden sein,
allerdings lag als Auszug der Stammgrammatik auch die
<hi>Schul-Grammatik</hi> bis zum Erscheinen der dritten Auflage der
<hi>Anweisung</hi> bereits in vier Auflagen vor.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_129_5">
<label>A. Matthiä griechische Grammatik, 1808., nebst dem Auszug,
1809</label>
<p>Hier dürfte es sich um fehlerhafte Jahreszahlen handeln. In der Vorrede
seiner <hi>Griechische[n] Grammatik zum Schulgebrauch</hi> (1808)
bezeichnet August Matthiae (1769–1835) diese als Auszug aus seiner ein
Jahr zuvor erschienenen <hi>Ausführliche[n] griechische[n]
Grammatik</hi> (1807). In der Vorrede hatte Matthiae hier einen
Auszug für den Schulgebrauch angekündigt.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_129_6">
<label>E. Hermann de emendanda ratione graecae grammaticae, 1801</label>
<p>Der Name des Autors lautet Gottfried Hermann (1772–1848).</p></note>
</div>
<div id="section_1_130" n="130" type="section">
<head>130.</head>
<app type="structural-variance">
<lem><p><seg id="var_1_130_p">Die feinere Kenntniß der <index indexName="subjects-index">
<term>lateinisch</term>
</index><hi>lateinischen</hi> Sprache, ihres innern Baues und
der Gründe, worauf er beruht, <app>
<lem>könnte</lem>
<rdg wit="#c" type="v">hat</rdg>
</app> man sich <app>
<lem>hernach</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sodann</rdg>
</app> durch die sorgfältige Beobachtung <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> Lesung der lateinischen Schriftsteller, und durch solche
Bücher bekannt <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">zu</rdg>
</app> machen, welche das <app>
<lem>Eigne</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Eigene</rdg>
</app> dieser Sprache, oft auch dessen Gründe, <app>
<lem>erklären,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">erklären;</rdg>
</app> oder auf gewöhnliche Fehler <app>
<lem><app>
<lem>unsre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">unsere</rdg>
</app> Aufmerksamkeit lenken</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">aufmerksam machen</rdg>
</app>.</seg>
<seg id="var_1_130_p1_item1"><pb edRef="#c" n="135"/>
<app>
<lem>Hieher</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><milestone edRef="#c" type="structure" unit="p"/><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> Dahin</rdg>
</app> gehören <index indexName="persons-index">
<term>Cellarius, Christoph</term>
</index><persName ref="textgrid:24h1s"><app>
<lem><hi>Christoph.</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>Christoph</hi></rdg>
</app>
<hi>Cellarii</hi></persName> Orthographia <app>
<lem>latina - -</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">latina –</rdg>
</app> obss. <index indexName="persons-index">
<term>Longolius, Paul Daniel</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:252zt">Longolii</persName>,</hi>
<index indexName="persons-index">
<term>Heumann, Christoph August</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251q1">Heumanni</persName>,</hi>
<index indexName="persons-index">
<term>Heusinger, Johann Michael</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24gxb">Heusingeri</persName>,</hi>
<index indexName="persons-index">
<term>Schurzfleisch, Konrad Samuel</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:252zv">Schurtzfleischii</persName></hi> suisque auxit et
<index indexName="persons-index">
<term>Corte, Gottlieb</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:252zw">Cortii</persName></hi> disputationes de usu orthographiae
cum orthographia <hi>Norisiana</hi> typis <app>
<lem>repetendas</lem>
<rdg wit="#c" type="v">repetendas,</rdg>
</app> curavit <index indexName="persons-index">
<term>Harless, Adolf Gottlieb Christoph</term>
</index><persName ref="textgrid:252zs"><hi>Theoph.</hi>
<app>
<lem><hi>Christoph</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Christoph.</hi></rdg>
</app>
<hi>Harles</hi></persName>, <app>
<lem><choice>
<abbr>Tom<supplied>.</supplied></abbr>
<expan>Tomus</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">Tom.</rdg>
</app> I. <pb edRef="#a" n="124"/> et II. Altenburgi <app>
<lem>1768<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252zz"/></lem>
<rdg wit="#c" type="v">1768.</rdg>
</app> 8. <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#a #c" type="om"/>
</app></seg>
<seg id="var_1_130_p1_item2"><milestone unit="line" edRef="#c" type="structure"/><index indexName="persons-index">
<term>Valla, Laurentius</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25300">Laurentii
Vallensis</persName></hi> libri elegantiarum sex, öfters
aufgelegt <choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice> Colon. <app>
<lem>1522<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25302"/></lem>
<rdg wit="#c" type="v">1522.</rdg>
</app> 4. und in seinen Operibus.</seg>
<seg id="var_1_130_p1_item3"><milestone unit="line" edRef="#c" type="structure"/><index indexName="persons-index">
<term>Linacre, Thomas</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25303">Thom.
Linacri</persName></hi> de emendata structura latini
sermonis libri <pb edRef="#b" n="151"/> VI. oft <app>
<lem>aufgelegt</lem>
<rdg type="v" wit="#c">aufgelegt,</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice> Lips. <app>
<lem>1556<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25305"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1556.</rdg>
</app> 8. <app>
<lem>und einige <app>
<lem>andre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">andere</rdg>
</app> Schriften, die in <index indexName="persons-index">
<term>Ketel, Richard</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25306">Rich.
Ketelii</persName></hi> de elegantiori latinitate
comparanda <app>
<lem>Scriptoribus</lem>
<rdg wit="#c" type="v">scriptoribus</rdg>
</app> selectis, Amst. <app>
<lem>1713<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25308"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1713.</rdg>
</app> 4. gesammlet sind.</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">Ferner:</rdg>
</app></seg>
<milestone unit="line" edRef="#c" type="structure"/><seg id="var_1_130_p1_item4"><index indexName="persons-index">
<term>Tursellini, Horatio</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25309">Horat.
Tursellini</persName></hi> de particulis lat. orationis <app>
<lem>libellus</lem>
<rdg wit="#c" type="v">libellus,</rdg>
</app> post curas <index indexName="persons-index">
<term>Thomasius, Jacob</term>
</index><persName ref="textgrid:2530b"><app>
<lem><hi>Jac.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Iac.</hi></rdg>
</app>
<hi>Thomasii</hi></persName> et <index indexName="persons-index">
<term>Schwartz, Johann Conrad</term>
</index><persName ref="textgrid:24h1z"><app>
<lem><hi>Jo.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Io.</hi></rdg>
</app>
<hi>Conr. Schwartzii</hi></persName> denuo recognitus et
auctus, Lips. 1769.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2530d"/> 8.</seg>
<app>
<lem><app>
<lem>und</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>
<milestone unit="line" edRef="#c" type="structure"/><seg id="var_1_130_p1_item5"><index indexName="persons-index">
<term>Schütz, Christian Gottfried</term>
</index><persName ref="textgrid:2530f"><hi>Christ.</hi>
<app>
<lem><hi>Gottf.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Godofr.</hi></rdg>
</app>
<hi>Schütz</hi></persName> (noch nicht fortgesetzte)
Doctrina particularum lat. linguae, Dessav. <app>
<lem>1784<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2530h"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1784.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8.<app>
<lem>; auch die</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app></seg></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<milestone unit="line" edRef="#c" type="structure"/><seg id="var_1_130_p1_item6">Abhandlung über die lateinischen <app>
<lem>Ellipsen</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Ellipsen,</rdg>
</app> von <index indexName="persons-index">
<term>Lindner, Johann Gottlieb</term>
</index><persName ref="textgrid:2530j"><hi>Joh. Gottlieb</hi>
<app>
<lem><hi>Lindnern</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Lindner</hi></rdg>
</app></persName>, Frankfurt <app>
<lem>1780<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2530m"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1780.</rdg>
</app> 8. <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app></seg>
<seg id="var_1_130_p1_item7"><app>
<lem><milestone unit="line" edRef="#c" type="structure"/><index indexName="persons-index">
<term>Scioppius, Gasparus, s. Schoppe, Caspar</term>
<term>Schoppe, Caspar</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251q7">Gasp.
Scioppii</persName></hi> Grammatica philosophica,
nach <index indexName="persons-index">
<term>Herzog, Johann Christian</term>
</index><hi>J. C.</hi>
<app>
<lem><persName ref="textgrid:2530q"><hi>Herzogs</hi></persName> Ausgabe</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi><persName>Herzog's</persName></hi>
Ausgabe,</rdg>
</app> August. Vindel. <app>
<lem>1712<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2530p"/> in 8, und</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1712. 8.</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app></seg>
<milestone unit="line" edRef="#c" type="structure"/><seg id="var_1_130_p1_item8"><index indexName="persons-index">
<term>Sanctius, Franciscus</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2530r">Franc.
Sanctii</persName></hi>
<app>
<lem>Minerua</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Minerva</rdg>
</app> s. de caussis lat. linguae liber, cui inserta sunt – quae
addidit <index indexName="persons-index">
<term>Scioppius, Gasparus, s. Schoppe, Caspar</term>
<term>Schoppe, Caspar</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251q7">Gasp.
Scioppius</persName></hi> et <app>
<lem>subjectae</lem>
<rdg type="v" wit="#c">subiectae</rdg>
</app> notae <index indexName="persons-index">
<term>Perizonius, Jacobus</term>
</index><persName ref="textgrid:2530v"><app>
<lem><hi>Jac.</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>Jac</hi><supplied><hi>.</hi></supplied></rdg>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Iac.</hi></rdg>
</app>
<hi>Perizonii</hi></persName>, <choice>
<abbr>Edit.</abbr>
<expan>Editio</expan>
</choice> 4. Amstel. <app>
<lem>1714<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2530t"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1714.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt">und</rdg>
</app></seg>
<milestone unit="line" edRef="#c" type="structure"/><seg id="var_1_130_p1_item9"><index indexName="persons-index">
<term>Nolte, Johann Friedrich</term>
</index><persName ref="textgrid:2530w"><app>
<lem><hi>Jo.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Io.</hi></rdg>
</app>
<hi>Frid. Noltenii</hi></persName> Lexicon latinae linguae
antibarbarum, der vermehrten <app>
<lem>Ausgabe</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Ausgabe,</rdg>
</app> Helmst. <app>
<lem>1744 in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1744.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8., Tomus <choice>
<abbr>poster.</abbr>
<expan>posterior</expan>
</choice> Lips. <app>
<lem><app>
<lem>1768<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2530z"/>, (zusammen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1768., zusammen</rdg>
</app> wieder unter der Jahrzahl <app>
<lem>1780<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25310"/>);</lem>
<rdg wit="#c" type="v">1780.</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">1768;</rdg>
</app></seg>
<seg id="var_1_130_p2"><app>
<lem>wiewohl</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><milestone unit="p" edRef="#c" type="structure"/>Doch kann</rdg>
</app> man die meisten zuerst <app>
<lem>angegebnen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">angegebenen</rdg>
</app> entbehren <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#a" type="v">kann</rdg>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>, wenn man entweder ein so vollständiges Buch <app>
<lem>hat</lem>
<rdg wit="#c" type="v">besitzt</rdg>
</app>, wie die vorhin erwähnte <index indexName="persons-index">
<term>Scheller, Immanuel Johann Gerhard</term>
</index><persName ref="textgrid:24h0r"><app>
<lem><hi>Schellerische</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Schellersche</hi></rdg>
</app></persName>
<hi>ausführliche lateinische</hi>
<app>
<lem><hi>Sprachlehre</hi> ist, oder wenn man sich nicht
vorzüglich auf das Lateinische legen will</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>Sprachlehre</hi>, und dessen
Praecepta stili bene latini, 2 <choice>
<abbr>Tom.</abbr>
<expan>Tomus</expan>
</choice> 1797.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25314"/>, oder wenn tieferes
Studium des Lateinischen nicht Hauptzweck ist</rdg>
</app>.</seg></p></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#c"><p copyOf="#var_1_130_p"/>
<note place="end"><p><list>
<item copyOf="#var_1_130_p1_item1"/>
<item copyOf="#var_1_130_p1_item2"/>
<item copyOf="#var_1_130_p1_item3"/>
<item copyOf="#var_1_130_p1_item4"/>
<item copyOf="#var_1_130_p1_item5"/>
<item copyOf="#var_1_130_p1_item6"/>
<item copyOf="#var_1_130_p1_item7"/>
<item copyOf="#var_1_130_p1_item8"/>
<item copyOf="#var_1_130_p1_item9"/>
</list></p>
<p copyOf="#var_1_130_p2"/></note></rdg>
</app>
</div>
<div n="131" type="section" id="section_1_131">
<head><pb edRef="#c" n="136"/> 131.</head>
<app type="structural-variance">
<lem><p><seg id="var_1_131_p1a"><app>
<lem>Eben so <app>
<lem>werden</lem>
<rdg wit="#a" type="v">wird</rdg>
</app> bey</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Bei</rdg>
</app> der <index indexName="subjects-index">
<term>griechisch</term>
</index><hi>griechischen</hi></seg>
<app>
<lem>Sprache der</lem>
<rdg wit="#c" type="ppl"><seg id="var_1_131_p1b">Sprache,
wenn man ihren eigenthümlichen Geist und ihre Feinheiten
auffassen will, bedarf es ebenfalls, neben der eignen
Beobachtung, des Gebrauchs der schon vorhandenen
Hülfsmittel.</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/><seg id="var_1_131_note1"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> Zu diesen gehören:</seg></rdg>
</app>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_131_item1">Libellus <app>
<lem>animaduersionum</lem>
<rdg wit="#c" type="v">animadversionum</rdg>
</app> quibus <index indexName="persons-index">
<term>Weller, Jacob</term>
</index><persName ref="textgrid:25318"><app>
<lem><hi>Jac.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Iac.</hi></rdg>
</app>
<hi>Velleri</hi></persName> Grammatica graeca emendatur,
suppletur, illu<pb edRef="#b" n="152"/>stratur, auctore <index indexName="persons-index">
<term>Fischer, Johann Friedrich</term>
</index><persName ref="textgrid:24h3m"><app>
<lem><hi>Joh.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Ioh.</hi></rdg>
</app>
<hi>Frider. Fischero</hi></persName>, Lips. <app>
<lem>1750–52<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25317"/></lem>
<rdg type="v" wit="#c">1750–52.</rdg>
</app> in 3 <app>
<lem>Abtheilungen in 8.;</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Abtheilungen, 8.</rdg>
</app></seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_131_item2"><index indexName="persons-index">
<term>Viger, François</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25319">Franc.
Vigeri</persName></hi> de praecipuis graecae dictionis
idiotismis liber, cum <app>
<lem>animaduerss.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">animadverss.</rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Hoogeveen, Hendrik</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2531b">Henr.
Hoogeveeni</persName></hi>, qui<pb edRef="#a" n="125"/>bus <app>
<lem>et suas adiunxit</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">adiunxit et suas</rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Zeune, Johann Karl</term>
</index><persName ref="textgrid:2531c"><app>
<lem><hi>Jo.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Io.</hi></rdg>
</app>
<hi>Carol. Zeunius</hi></persName>, <app>
<lem>neueste verbesserte <app>
<lem>Ausgabe Leipz. 1789<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2531f"/> in <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Ausgabe, Leipzig 1789. gr.
8.</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Lips. 1777.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2531x"/> in 8. –</rdg>
</app></seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_131_item3"><index indexName="persons-index">
<term>Hoogeveen, Hendrik</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2531b">Henr.
Hoogeveen</persName></hi> doctrina particularum
graecarum recens. <app>
<lem>breuiauit</lem>
<rdg wit="#c" type="v">breviavit</rdg>
</app> et auxit <index indexName="persons-index">
<term>Schütz, Christian Gottfried</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2530f">Christ. Godofr.
Schütz</persName></hi>, Dessav. <app>
<lem>1782<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2531h"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1782.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8.</seg>
<app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_131_item4"><index indexName="persons-index">
<term>Devarius, Matthaeus</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2531z">M.
Devarii</persName></hi> liber de graecae linguae
particulis, ed. <hi>Reusman</hi> 1793.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25322"/> 8.</seg></rdg>
</app>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_131_item5a"><index indexName="persons-index">
<term>Bos, Lambert</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2531j">Lamb.
Bos</persName></hi> Ellipses graecae, öfters aufgelegt,
sonderlich mit mehrerer Gelehrten Anmerkungen in</seg>
<app>
<lem><index indexName="persons-index">
<term>Schwebel, Nicolaus</term>
</index><persName ref="textgrid:2531k"><hi>Jo.</hi>
<app>
<lem><hi>Nic.</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>Nic</hi><supplied><hi>.</hi></supplied></rdg>
</app>
<hi>Schwebelii</hi></persName> Ausgabe Norib. 1763<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2531n"/>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><seg id="var_1_131_item5b"><index indexName="persons-index">
<term>Schäfer, Gottfried Heinrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25324">G. H.
Schäfer</persName></hi> Ausgabe, Lips. 1808.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25325"/> 8.</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_131_item6"><index indexName="persons-index">
<term>Weiske, Benjamin</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25326">Benj.
Weiske</persName></hi> Pleonasmi graeci. 1807.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25328"/> 8.</seg></rdg>
</app>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_131_item7">Graecae linguae <app>
<lem>dialecti - -</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">dialecti –</rdg>
</app> recognitae opera <index indexName="persons-index">
<term>Maittaire, Michael</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2531p">Mich.
Maittaire</persName></hi>, <app>
<lem>nach <index indexName="persons-index">
<term>Reitz, Johan Frederik</term>
</index><hi>Jo.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">post <hi>Io.</hi></rdg>
</app>
<hi>Frider.</hi>
<app>
<lem><hi><persName ref="textgrid:24h2n">Reitzii</persName></hi> Ausgabe Hag. Com. 1738<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2531r"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi><persName>Reitzium</persName></hi>, ed. <index indexName="persons-index">
<term>Sturz, Friedrich Wilhelm</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2532b">W.
Sturz</persName></hi>, 1807.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2532c"/></rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. oder in dessen <app>
<lem>Ermanglung</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Ermangelung,</rdg>
</app> das <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_131_1"/>Compendium dialectorum graecarum, <app>
<lem>concinnauit <index indexName="persons-index">
<term>Facius, Johann Friedrich</term>
</index><hi>J. J.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">concinnavit <hi>I. I.</hi></rdg>
</app>
<hi><persName ref="textgrid:2531t">Facius</persName></hi>,
Norib. 1782.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2531w"/> 8. <app>
<lem>von <app>
<lem>großem</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grossen</rdg>
</app> Nutzen seyn.</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app></seg></p></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#c"><join scope="branches" result="p" target="#var_1_131_p1a #var_1_131_p1b"/>
<note place="end"><seg copyOf="#var_1_131_note1"/>
<list>
<item copyOf="#var_1_131_item1"/>
<item copyOf="#var_1_131_item2"/>
<item copyOf="#var_1_131_item3"/>
<item copyOf="#var_1_131_item4"/>
<join scope="branches" result="item" target="#var_1_131_item5a #var_1_131_item5b"/>
<item copyOf="#var_1_131_item6"/>
<item copyOf="#var_1_131_item7"/>
</list></note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_131_1">
<label>Compendium dialectorum graecarum, concinnauit J. J. Facius</label>
<p>Der Name des Autors lautet Johann Friedrich Facius
(1751–1825).</p></note>
</div>
<div n="132" type="section" id="section_1_132">
<head>132.</head>
<app type="structural-variance">
<lem><p><app>
<lem>Zur Kenntniß des <index indexName="subjects-index">
<term>lateinisch</term>
</index><hi>lateinischen <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index>Sprachgebrauchs</hi> übertrift unter den <app>
<lem>größern</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grössern</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Wörterbücher</term>
</index>Wörterbüchern der <app>
<lem><choice>
<sic>Nonus</sic>
<corr type="editorial">Nouus</corr>
</choice></lem>
<rdg wit="#a" type="typo-correction">Nouus</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="ppl"><seg id="var_1_132_p1">Die
vollständigste Kenntniß der lateinischen Sprache und des
Sprachgebrauches läßt sich von den großen
<hi>lexicographischen</hi> Arbeiten erwarten, welche
dem eigentlichen Philologen ganz unentbehrlich sind,
indeß dem Anfänger, und für den <pb edRef="#c" n="137"/>
gewöhnlichen Gebrauch, allerdings auch die kleineren
genügen, und welche bei dem fortgehenden Fleiß der
<index indexName="subjects-index">
<term>Humanisten</term>
</index>Humanisten noch immer an Gehalt und
Zuverlässigkeit gewinnen.</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/><seg id="var_1_132_note1"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> Zu den größeren Wörterbüchern gehören:</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_132_item1a">Novus</seg></rdg>
</app>
<seg id="var_1_132_item1b">linguae et eruditionis Romanae <app>
<lem>thesaurus</lem>
<rdg wit="#c" type="v">thesaurus,</rdg>
</app> post <index indexName="persons-index">
<term>Stephanus, s. Estienne, Robertus</term>
<term>Estienne, Robertus</term>
</index><persName ref="textgrid:2532j"><app>
<lem><hi>Ro.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Rob.</hi></rdg>
</app>
<hi>Stephani</hi></persName> et aliorum <app>
<lem>curas - -</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">curas –</rdg>
</app> locupletatus a <index indexName="persons-index">
<term>Gesner, Johann Matthias</term>
</index><app>
<lem><hi>Jo.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Io.</hi></rdg>
</app>
<hi>Matthia</hi>
<app>
<lem><hi><persName ref="textgrid:251gm">Gesnero</persName></hi>,</lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi><persName>Gesnero</persName></hi>.</rdg>
</app> Lips. <app>
<lem>1749<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2532m"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1749.</rdg>
</app> 4</seg>
<app>
<lem>Tomis in <choice>
<abbr>fol.</abbr>
<expan>folio</expan>
</choice> und unter den kleinern <index indexName="persons-index">
<term>Scheller, Immanuel Johann Gerhard</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h0r">Schellers</persName></hi>
<app>
<lem>Ausführliches</lem>
<rdg wit="#a" type="v">ausführliches</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><seg id="var_1_132_item1c">Tomi,
fol.</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_132_item2"><index indexName="persons-index">
<term>Forcellini, Egidio</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25331">Forcellini</persName></hi> Lexicon totius
latinitatis. <choice>
<abbr>T.</abbr>
<expan>Tomus</expan>
</choice> I–IV. Patav. 1771.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25333"/></seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_132_1"/><seg id="var_1_132_item3a"><hi><persName>Scheller's</persName></hi>
ausführliches</seg></rdg>
</app>
<seg id="var_1_132_item3b">lateinisches Lexicon, <app>
<lem>lateinisch-teutscher Theil, <app>
<lem>zweyte <choice>
<abbr>Aufl.</abbr>
<expan>Auflage</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> Leipz. <app>
<lem>1788<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2532p"/></lem>
<rdg wit="#a" type="v">1783<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25330"/></rdg>
</app> in <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8., die übrigen bey weiten;</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">7 Bände, 3te Aufl., Leipzig
1804.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25334"/> 8.,</rdg>
</app> womit <index indexName="persons-index">
<term>Popma, Ausonius van</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2532q">Ausonii
Popmae</persName></hi> de differentiis verborum itemque
de <app>
<lem>vsu</lem>
<rdg wit="#c" type="v">usu</rdg>
</app> antiquae lectionis libri retractati ab <index indexName="persons-index">
<term>Messerschmid, Johann Christian</term>
</index><persName ref="textgrid:2532s"><app>
<lem><hi>Jo.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Io.</hi></rdg>
</app>
<hi>Christ. Messerschmid</hi></persName>, Dresdae <app>
<lem>1769<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2532t"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1769.</rdg>
</app> 8. und <index indexName="persons-index">
<term>Reitz, Johan Frederik</term>
</index><persName ref="textgrid:24h2n"><app>
<lem><hi>Jo.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Io.</hi></rdg>
</app>
<hi>Frid. Reitzius</hi></persName> de <pb edRef="#b" n="153"/> ambiguis, mediis et contrariis, Traj. ad Rhen. <app>
<lem>1736<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2532w"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1736.</rdg>
</app> 8. nützlich verbunden werden <app>
<lem>könnten</lem>
<rdg wit="#a" type="v">könten</rdg>
</app>.</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/><seg id="var_1_132_p2a">Ueber die <index indexName="subjects-index">
<term>Latinität</term>
</index>Latinität der <app>
<lem>mitlern</lem>
<rdg type="v" wit="#c">mittlern</rdg>
</app> Zeiten <app>
<lem>ist für <app>
<lem>den</lem>
<rdg wit="#a" type="v">dem</rdg>
</app>, der</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">lieferte</rdg>
</app>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_132_2"/><index indexName="persons-index">
<term>Du Cange, Charles du Fresne</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2536p">Dufresne</persName></hi> und <index indexName="persons-index">
<term>Carpentier, Pierre</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25540">Carpentier</persName></hi>
<app>
<lem>große</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grosse</rdg>
</app></seg>
<app>
<lem>Glossarien <pb edRef="#a" id="noe_1_1_126_page" n="126"/> nicht brauchen kan oder mag, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_132_3"/>(<index indexName="persons-index">
<term>Adelung, Johann Christoph</term>
</index><hi>Jo.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><seg id="var_1_132_p2b">Glossarien.</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/><seg id="var_1_132_p3">Ein Auszug davon ist:</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_132_p3_item1a">(<hi>Joh.</hi></seg></rdg>
</app>
<seg id="var_1_132_p3_item1b"><hi>Christoph</hi>
<app>
<lem><hi><persName ref="textgrid:251qp">Adelungs</persName></hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi><persName>Adelung's</persName></hi></rdg>
</app>) Glossarium manuale ad scriptores mediae et infimae
latinitatis, Halae <app>
<lem><app>
<lem>1771–84<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2532z"/></lem>
<rdg wit="#a" type="v">1772–84</rdg>
</app> in 6 Tomis in <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. hinlänglich.</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1771–84. 6 Tomi, 8.</rdg>
</app></seg>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="ptl"><milestone unit="p" type="structure" edRef="#c"/><seg id="var_1_132_p4">Zu den kleineren
Wörterbüchern gehören: <list>
<item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_132_4"/><index indexName="persons-index">
<term>Matthiae, Georg</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2533w">G.
Matthiae</persName></hi> nov. locupl. Lexicon
lat.-germ. e. g. lat., Halae 1775.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2533z"/> 8.</item>
<item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_132_5"/><index indexName="persons-index">
<term>Scheller, Immanuel Johann Gerhard</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h0r">J. C.
Scheller's</persName></hi> Handlexicon, nach dem
Auszuge von <index indexName="persons-index">
<term>Lünemann, Georg Heinrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25341">G. H.
Lünemann</persName></hi>, 3 Bände, 1807.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25342"/>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8.</item>
<item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_132_6"/><index indexName="persons-index">
<term>Bauer, Karl Ludwig</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251sq">L. C.
Bauer's</persName></hi> deutsch-lateinisches
Lexicon, 3te Auflage, 1806.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25344"/> 8.</item>
</list></seg>
<milestone unit="p" type="structure" edRef="#c"/><seg id="var_1_132_p5">Hiermit sind auch die
Schriftsteller zu vergleichen, welche die lateinische
Synonymik bearbeitet haben, namentlich: <list>
<item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_132_7"/><index indexName="persons-index">
<term>Gardin du Mesnil, Jean-Baptiste</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25346">Gardin
Dumesnils</persName></hi> Versuch einer
allgemeinen lateinischen Synonymik, aus dem
Französischen; bearbeitet von <index indexName="persons-index">
<term>Ernesti, Johann Christian Gottlieb</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25347">J. C.
H. Ernesti</persName></hi>, 3 Theile, Leipzig
1799–1800.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25349"/> 8.</item>
</list></seg></rdg>
</app></p></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#c"><p copyOf="#var_1_132_p1"/>
<note place="end"><p><seg copyOf="#var_1_132_note1"/>
<list>
<join scope="branches" result="item" target="#var_1_132_item1a #var_1_132_item1b #var_1_132_item1c"/>
<item copyOf="#var_1_132_item2"/>
<join scope="branches" result="item" target="#var_1_132_item3a #var_1_132_item3b"/>
</list></p>
<join scope="branches" result="p" target="#var_1_132_p2a #var_1_132_p2b"/>
<p><seg copyOf="#var_1_132_p3"/>
<list>
<item><join scope="branches" target="#var_1_132_p3_item1a #var_1_132_p3_item1b"/></item>
</list></p>
<p copyOf="#var_1_132_p4"/>
<p copyOf="#var_1_132_p5"/></note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_132_1">
<label>Scheller's ausführliches lateinisches Lexicon, 7 Bände, 3te Aufl.,
Leipzig 1804</label>
<p>Immanuel Johann Gerhard Schellers (1735–1803) <hi>Ausführliches und
möglichst vollständiges lateinisch-deutsches Lexicon</hi> umfasst in
der dritten Auflage (1804) nur fünf Bände.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_132_2">
<label>Dufresne und Carpentier große Glossarien</label>
<p>Gemeint ist Charles du Fresne du Canges (1610–1688) dreibändiges
<hi>Glossarium ad scriptores mediae et infimae latinitatis</hi>
(1678) (später nur noch <hi>Glossarium mediae et infimae
latinitatis</hi>), das in ständiger Erweiterung als
Standardnachschlagewerk noch heute unentbehrlich ist. Von diesem Werk
besorgte der später säkularisierte Benediktiner Pierre Carpentier
(1697–1767) gemeinsam mit anderen Gelehrten seines Ordens eine
sechsbändige Neuausgabe (1733–1736), der er mit dem <hi>Glossarium
novum</hi> (1766) vier Supplementbände folgen ließ. Erwähnt sei,
dass du Cange zudem auch das zweibändige <hi>Glossarium ad scriptores
mediae et infimae graecitatis</hi> (1688) verfasst hat (vgl. I §
134).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_132_3">
<label>(Jo. Christoph Adelungs) Glossarium manuale ad scriptores mediae et
infimae latinitatis, Halae 1771–84</label>
<p>Wie in der ersten Auflage der <hi>Anweisung</hi> richtig bibliographiert,
ist der erste Band 1772 erschienen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_132_4">
<label>G. Matthiae nov. locupl. Lexicon lat.-germ. e. g. lat., Halae
1775</label>
<p>Gemeint ist die vierte Auflage des von dem Mediziner und Bibliothekar
Georg Matthiae (1708–1773) besorgten <hi>Novum locupletissimum manuale
Lexicon Latino-Germanicum et Germanico-Latinum</hi>
(1775).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_132_5">
<label>J. C. Scheller's Handlexicon, nach dem Auszuge von G. H. Lünemann, 3
Bände, 1807</label>
<p>Gemeint ist Immanuel Johann Gerhard Schellers (1735–1803) zweiteiliges
<hi>Lateinisch-deutsches und deutsch-lateinisches Handlexicon
vornehmlich für Schulen</hi>, das in der hier bibliographierten
vierten und nach neuer Zählung ersten Auflage (1807) von Georg Heinrich
Lünemann (1780–1830) bearbeitet wurde. Da der erste Teil in zwei Bände
zerfällt, wird hier von insgesamt drei Bänden gesprochen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_132_6">
<label>L. C. Bauer's deutsch-lateinisches Lexicon, 3te Auflage, 1806</label>
<p>Bei dem Autor dieses Werks handelt es sich um den Ernesti-Schüler Karl
(Carl) Ludwig Bauer (1730–1799). Die nach Bauers Tod erschienene dritte
Auflage dieses lange Zeit unübertroffenen Lexikons ist ein unveränderter
Abdruck der zweiten Auflage (1798).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_132_7">
<label>Gardin Dumesnils Versuch einer allgemeinen lateinischen Synonymik,
aus dem Französischen; bearbeitet von J. C. H. Ernesti, 3 Theile,
Leipzig 1799–1800</label>
<p>Der Bearbeiter und Übersetzer von Jean-Baptiste Gardin du Mesnils
(1720–1802) mehrfach aufgelegtem Standardwerk <hi>Synonymes latins</hi>
(1777) ist Johann Christian Gottlieb Ernesti (1756–1802).</p></note>
</div>
<div n="133" type="section" id="section_1_133">
<head><pb edRef="#c" n="138"/> 133.</head>
<app type="structural-variance">
<lem><p><app>
<lem>Unter den <app>
<lem>größern</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grössern</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Wörterbücher</term>
</index>Wörterbüchern über die <index indexName="subjects-index">
<term>griechisch</term>
</index><hi>griechische</hi> Sprache ist der</lem>
<rdg wit="#c" type="ppl"><seg id="var_1_133_p1">Was von den
lateinischen Wörterbüchern (<ref target="#section_1_130">130.</ref>) gesagt ist, gilt ebenfalls von den
<hi>griechischen</hi>. Auch hier fehlt es eben so
wenig an vortrefflichen Vorarbeiten.</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/><seg id="var_1_133_note_p1"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> Unter ihnen bleibt bei weitem das
wichtigste:</seg></rdg>
</app>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_133_item1a">Thesaurus graecae linguae ab <index indexName="persons-index">
<term>Stephanus, s. Estienne, Henricus</term>
<term>Estienne, Henricus</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2534d">Henr.
Stephano</persName></hi> constructus, <app>
<lem>1572<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2534g"/> in 4 Tomis</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1572. 4 Tomi,</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>fol.</abbr>
<expan>folio</expan>
</choice> nebst einem besondern Band, der den Appendix
enthält,</seg>
<app>
<lem>noch immer das Hauptwerk, so wie unter</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><seg id="var_1_133_item1b">und von
dem <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_133_1"/>itzt in England eine neue
Ausgabe veranstaltet wird.</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/><seg id="var_1_133_note_p2a">Unter</seg></rdg>
</app>
<seg id="var_1_133_note_p2b">den <app>
<lem>kleinern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kleineren</rdg>
</app> das</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_133_p2_item1">Graecum Lexicon <app>
<lem>manuale - -</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">manuale –</rdg>
</app> a <index indexName="persons-index">
<term>Hederich, Benjamin</term>
</index><persName ref="textgrid:24gxz"><app>
<lem><hi>Beni.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Benj.</hi></rdg>
</app>
<hi>Hederico</hi></persName>
<app>
<lem>institutum - -</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">institutum –</rdg>
</app> locupletatum <app>
<lem>et -</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">et –</rdg>
</app> emendatum cura <index indexName="persons-index">
<term>Ernesti, Johann August</term>
</index><persName ref="textgrid:24h06"><app>
<lem><hi>Jo.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Io.</hi></rdg>
</app>
<hi>Aug. Ernesti</hi></persName>, <app>
<lem>neue verbesserte <app>
<lem>Aufl.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Auflage,</rdg>
</app> von <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_133_5"/><index indexName="persons-index">
<term>Wendler, Carl Christian</term>
</index><hi>C. Chr.</hi>
<app>
<lem><hi><persName>Wendler</persName></hi> Leipz.
1788<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2534k"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi><persName>Wendler</persName></hi>, Leipzig
1788.</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Lips. 1767<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2534m"/> in</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8.</seg>
<app>
<lem>bis jetzt das einzige recht brauchbare ist.</lem>
<rdg wit="#c" type="ppl"><milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_133_p2_item2"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_133_2"/><index indexName="persons-index">
<term>Schneider, Johann Gottlob</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2534n">J. G.
Schneider's</persName></hi> kritisch
griechisch-deutsches Handwörterbuch, 2 Bände, Jena und
Leipzig 1805.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2534q"/> 4.</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_133_p2_item3"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_133_3"/><index indexName="persons-index">
<term>Riemer, Friedrich Wilhelm</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2534r">F. M.
Riemer's</persName></hi> griechisch-deutsches
Handwörterbuch, 2 Bände, ebendaselbst 1815.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2534t"/> 16. <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8.</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_133_p2_item4"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_133_4"/><index indexName="persons-index">
<term>Reichenbach, Johann Friedrich Jacob</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2534v">J. F. J.
Reichenbach's</persName></hi> allgemeines
griechisch-deutsches Handwörterbuch zum Schulgebrauch, 2
Bände, Leipzig 1801.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2534x"/> 2.</seg></rdg>
</app></p></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#c"><p copyOf="#var_1_133_p1"/>
<note place="end"><p><seg copyOf="#var_1_133_note_p1"/>
<list>
<item><join scope="branches" target="#var_1_133_item1a #var_1_133_item1b"/></item>
</list></p>
<p><join scope="branches" target="#var_1_133_note_p2a #var_1_133_note_p2b"/>
<list>
<item copyOf="#var_1_133_p2_item1"/>
<item copyOf="#var_1_133_p2_item2"/>
<item copyOf="#var_1_133_p2_item3"/>
<item copyOf="#var_1_133_p2_item4"/>
</list></p></note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_133_1">
<label>itzt in England eine neue Ausgabe veranstaltet wird</label>
<p>Gemeint ist die gegenüber dem vierbändigen Original erweiterte <hi>editio
nova auctior et emendatior</hi> (London 1816–1828). Aufgrund von
elementaren Mängeln wurde der <hi>Thesaurus graecae linguae</hi> kurz
darauf jedoch in Frankreich erneut aufgelegt (Paris
1831–1865).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_133_2">
<label>J. G. Schneider's kritisch griechisch-deutsches Handwörterbuch, 2
Bände, Jena und Leipzig 1805</label>
<p>Die erste Auflage von Johann Gottlob Schneiders (1750–1822) bedeutendem
zweibändigen Wörterbuch trägt den Titel <hi>Kritisches
griechisch-deutsches Handwörterbuch</hi> (1797/1798), die zweite
Auflage ist unter dem Titel <hi>Kritisches griechisch-deutsches
Wörterbuch</hi> (1805/1806) erschienen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_133_3">
<label>F. M. Riemer's griechisch-deutsches Handwörterbuch, 2 Bände,
ebendaselbst 1815. 16</label>
<p>Es handelt sich hier um die zweite, neu bearbeitete und sehr vermehrte
Auflage des zweibändigen <hi>Kleine[n] Griechisch-Deutsche[n]
Hand-Wörterbuch[es]. Zum Besten der Anfänger ausgearbeitet</hi>
(1815/1816) von Friedrich Wilhelm Riemer (1774–1845), das als Auszug aus
dem zuvor genannten <hi>Kritische[n] Wörterbuch</hi> Johann Gottlob
Schneiders abgefasst ist.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_133_4">
<label>J. F. J. Reichenbach's allgemeines griechisch-deutsches
Handwörterbuch zum Schulgebrauch, 2 Bände, Leipzig 1801</label>
<p>Dem in zwei Bände (1801/1802) zerfallenden griechisch-deutschen Teil
seines <hi>Allgemeine[n] Griechisch-Deutsche[n] und
Deutsch-Griechische[n] Handwörterbuch[es] zum Schulgebrauche</hi>
ließ Johann Friedrich Jacob Reichenbach (1760–1839) erst 1818 einen
deutsch-griechischen Teil folgen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_133_5">
<label>C. Chr. Wendler</label>
<p>Hier handelt es sich um den ansonsten nicht weiter hervorgetretenen Carl
Christian Wendler (1741–1804), der sich als Ernesti-Schüler insbesondere
auf die klassische Philologie verlegte. Nach dem Studium war er als
Mitarbeiter des beliebten Leipziger Geistlichen Johann Adolph Scharf
(1724–1791) und als Hauslehrer tätig. Obwohl Wendler nie ein
öffentliches Amt bekleidete, genoss er unter Gelehrten hohes Ansehen und
war als Bearbeiter des <hi>Graecum Lexicon Manuale</hi> durchaus
bekannt.</p></note>
</div>
<div n="134" type="section" id="section_1_134">
<head>134.</head>
<app type="structural-variance">
<lem><p><seg id="var_1_134_pa">Was diesen abgeht, <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> man <app>
<lem>ergänzen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">ergänzen</rdg>
</app> und überhaupt die Kenntniß des <index indexName="subjects-index">
<term>griechisch</term>
</index>griechischen und <index indexName="subjects-index">
<term>lateinisch</term>
</index>lateinischen <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index>Sprachgebrauchs sehr <app>
<lem>erweitern –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">erweitern:</rdg>
</app>
<hi>entweder</hi> aus denen, die das besondern <index indexName="subjects-index">
<term>Dialekte</term>
</index>Dialekten <app>
<lem>Eigne</lem>
<rdg wit="#a" type="v">eigne</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">Eigene</rdg>
</app> erläutert haben, <app>
<lem>dergleichen das schätzbare Dictionarium Doricum<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2536d"/> und das Dictionarium <app>
<lem>Jonicum<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2536g"/></lem>
<rdg wit="#a" type="typo-correction"><choice corresp="#noe_corr_7">
<sic>Donicum</sic>
<corr type="authorial">Jonicum</corr>
</choice></rdg>
</app>, beyde von <index indexName="persons-index">
<term>Portus, Aemilius</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2536b">Aemil.
Porto</persName></hi>, Francf. 1603 in <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. gedruckt, und Ebendesselben Lexicon
Pindaricum, Hanoviae 1606<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2536j"/> in 8. ist –</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>
<hi>oder</hi> aus <pb edRef="#b" n="154"/> den sogenannten <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_134_1"/>Auctoribus linguae latinae und den verschiedenen lateinischen
und griechischen Scholiasten, Glossariis und Lexicis, <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>
<hi>oder</hi> aus den Anmerkungen gelehrter Männer zu gedachten
äl<pb edRef="#a" n="127"/>tern Wörterbüchern, <app>
<lem>den <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_134_2"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Hesychius</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:276cz">Hesychius</persName>, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_134_3"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Pollux
(Polydeukes)</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:276d1">Pollux</persName>, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_134_4"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Ammonius</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:276hc">Ammonius</persName>, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_134_5"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Harpokration</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:276d2">Harpokration</persName>, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_134_6"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Timaeus</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:276d0">Timäus</persName>, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_134_7"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Thomas Magister</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:276fk">Thomas
Magister</persName>, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_134_8"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Moeris</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:276pq">Moeris</persName></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">dem
<hi><persName>Hesychius</persName>,
<persName>Pollux</persName>,
<persName>Ammonius</persName>,
<persName>Harpokration</persName>,
<persName>Timäus</persName>, <persName>Thomas
Magister</persName>,
<persName>Moeris</persName></hi></rdg>
</app> und andern, oder ihren Anmerkungen und erklärenden
Indicibus, die den besten Hand- und <pb edRef="#c" n="139"/>
andern Ausgaben angehängt <app>
<lem>sind,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">sind</rdg>
</app>
<app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>
<hi>oder</hi> aus den gelehrten Erläuterungen <app>
<lem>einzelner</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzler</rdg>
</app> Stellen alter</seg>
<app>
<lem>Schriftsteller, wovon unter andern der <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_134_9"/>Catalogus <app>
<lem>Bibliothecae</lem>
<rdg type="v" wit="#a">bibliothecae</rdg>
</app> Bunavianae <choice>
<abbr>Tom.</abbr>
<expan>Tomus</expan>
</choice> I. <choice>
<abbr>p.</abbr>
<expan>pagina</expan>
</choice> 1873 <choice>
<abbr>sq.</abbr>
<expan>sequens</expan>
</choice> ein zahlreiches</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><seg id="var_1_134_pb">Schriftsteller.</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/><seg id="var_1_134_note_item1a"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> Ein zahlreiches,</seg></rdg>
</app>
<seg id="var_1_134_note_item1b">obgleich noch vieler Ergänzungen
bedürftiges <app>
<lem>Verzeichniß <app>
<lem>enthält</lem>
<rdg wit="#a" type="v">enthält.</rdg>
</app> –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Verzeichniß, enthält der Catalogus
Bibliothecae Bunavianae, <choice>
<abbr>Tom.</abbr>
<expan>Tomus</expan>
</choice> I. <choice>
<abbr>p.</abbr>
<expan>pagina</expan>
</choice> 1873. <choice>
<abbr>sq.</abbr>
<expan>sequens</expan>
</choice></rdg>
</app></seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_134_note_item2"><index indexName="persons-index">
<term>Du Cange, Charles du Fresne</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2536p">Carol. du
Fresne</persName></hi> Glossarium ad Scriptores med. et
infimae Graecitatis, Lugd. <app>
<lem>1688<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2536r"/></lem>
<rdg wit="#c" type="v">1688.</rdg>
</app> in 2 Folianten, ist zur Kenntniß des <app>
<lem>spätern Griechischen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>spätern Griechischen</hi></rdg>
</app> unentbehrlich.</seg></p></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#c"><join result="p" scope="branches" target="#var_1_134_pa #var_1_134_pb"/>
<note place="end"><list>
<join scope="branches" result="item" target="#var_1_134_note_item1a #var_1_134_note_item1b"/>
<item copyOf="#var_1_134_note_item2"/>
</list></note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_134_1">
<label>Auctoribus linguae latinae</label>
<p>Gemeint ist die von dem französischen Juristen Denis Godefroy (Dionysius
Gothofredus) (1549–1622) besorgte, mehrfach aufgelegte Sammlung
<hi>Auctores Latinae Linguae in unum redacti corpus</hi> (1585), in
der mit Varro, Marcus Verrius Flaccus, seinem Bearbeiter Sextus Pompeius
Festus u.a. für die lateinische Sprache bedeutende Grammatiker
zusammengestellt sind. Von vergleichbarer Anlage, aber um einiges
reicher sind die <hi>Grammaticae Latinae auctores antiqui</hi> (1605)
des früh verstorbenen Scaliger-Schülers Helias Putschen
(1580–1606).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_134_2">
<label>Hesychius</label>
<p>Hinter diesem Namen verbirgt sich das (noch vor der <hi>Suda</hi>)
umfangreichste erhaltene Lexikon der byzantinischen Zeit. Sein
spätantiker Verfasser Hesychius von Alexandrien betont, er habe auf
bereits vorliegendes Material (v.a. die <foreign lang="grc">Περιεργοπένητες</foreign> des Diogenianos) zurückgegriffen und
dieses um eigene Beiträge ergänzt. Das Lexikon besteht überwiegend aus
knappen Glossen, die gelegentlich mit Zitaten aus antiken Autoren, der
Bibel und den Kirchenvätern angereichert sind, auffällig ist der
vergleichsweise hohe Grad an alphabetischer Ordnung.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_134_3">
<label>Pollux</label>
<p>Der auch unter seinem lateinischen Namen Julius Pollux bekannte, aus dem
ägyptischen Naukratis stammende Julios Polydeukes (2./3. Jh.) ist der
Verfasser des sog. <hi>Onomastikons</hi>. Dieses nach Sachgruppen
gegliederte Werk wird, da es neben der Philologie im engeren Sinne auch
weitreichende kulturgeschichtliche Informationen bereithält, als
Mischlexikon <hi>sui generis</hi> bezeichnet.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_134_4">
<label>Ammonius</label>
<p>Unter diesem erst im 15. Jh. auftretenden Namen ist das bekannteste
Synonymenlexikon der byzantinischen Zeit, <foreign lang="grc">Περὶ
ὁμοίων καὶ διαφόρων λέξεων</foreign> (<hi>De adfinium vocabulorum
differentia</hi>), überliefert. Enthalten sind über 500, nach den
ersten beiden Buchstaben alphabetisierte Bedeutungsunterscheidungen
gleich oder ähnlich klingender Wörter, die in großer Zahl auch
literarisch, aber nicht rein attisch belegt werden (v.a. Homer). Die
vormals angenommene Identifizierung seines Autors mit dem als Lehrer des
Kirchenhistorikers Sokrates bekannten Grammatiker Ammonius (4. Jh.) wird
heute abgelehnt, der Ursprung des Werkes auf den ebenfalls als Verfasser
eines Synonymenlexikons hervorgetretenen Grammatiker Herennios Philon
(1./2. Jh.) zurückgeführt.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_134_5">
<label>Harpokration</label>
<p>Mit dem Namen des alexandrinischen Grammatikers Valerius Harpokration
(wohl 2. Jh.) verbindet sich (neben der nicht erhaltenen <hi>Sammlung
„blühender“ Ausdrücke</hi> [<foreign lang="grc">Ἀνθηρῶν
συναγωγή</foreign>]) das in zwei Bearbeitungen überlieferte
<hi>Lexikon zu den zehn Rednern</hi> (<foreign lang="grc">Λέξεις
τῶν δέκα ῥητόρων</foreign>), das in vergleichsweise strenger
alphabetischer Ordnung die Glossen der zehn attischen Redner nebst
ausführlichen Erklärungen und Belegen aus anderen Autoren bietet.
Erwähnt sei, dass die Antike zudem einen platonischen Philosophen mit
Namen Harpokration kennt, der als Platon-Kommentator und Verfasser eines
Platon-Lexikons hervorgetreten ist. Ein weiterer, mit Astrologie, Magie
u.Ä. befasster Autor desselben Namens ist an dieser Stelle
auszuschließen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_134_6">
<label>Timäus</label>
<p>Der den Beinamen <hi>der Sophist</hi> tragende Timaeus ist der
biographisch kaum greifbare Verfasser eines in nur einer Handschrift
überlieferten, stark interpolierten Speziallexikons zu Platon (Datierung
zwischen dem 1. und 4. Jh.), das von späteren Scholiasten benutzt und in
verschiedenen byzantinischen Lexika verarbeitet wurde. Die erste
vollständige Ausgabe (Leiden 1754; <hi rend="superscript">2</hi>1789)
dieses lange verschollen geglaubten Lexikons stammt von dem berühmten
Leidener Philologen David Ruhnken.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_134_7">
<label>Thomas Magister</label>
<p>Der aus Thessalonike stammende, auch unter seinem Mönchsnamen Theodulos
bekannte Thomas Magister (ca. 1275–1350) gehört zu den bedeutendsten
Philologen der Palaiologenzeit. Hier ist an sein Hauptwerk, die <foreign lang="grc">Ἐκλογὴ ὀνομάτων καὶ ῥημάτων ἀττικῶν</foreign>,
gedacht. In der Ausarbeitung dieses von nachfolgenden byzantinischen
Gelehrtengenerationen vielbenutzten, nach dem ersten Buchstaben
alphabetisierten attizistischen Lexikons greift Thomas häufig auf
philologisch-lexikographische Vorarbeiten zurück, hinzu kommen jedoch
auch zahlreiche Glossen aus eigener Klassikerlektüre.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_134_8">
<label>Moeris</label>
<p>Das über 900 Glossen umfassende, alphabetisch geordnete Lexikon des
griechischen Grammatikers und Lexikographen Moeris (Moiris) (2./3. Jh.)
diente vornehmlich als Hilfsmittel für den korrekten Gebrauch des
Attischen. Auch wenn dieses Schema nicht völlig durchgehalten wird, sind
hier attische Begriffe (v.a. aus Platon, Thukydides, Xenophon,
Aristophanes und den zehn Rednern) nichtattischen Begriffen (v.a. aus
Phrynichos, Pausanias und Ailios Dionysios)
gegenübergestellt.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_134_9">
<label>Catalogus Bibliothecae Bunavianae Tom. I. p. 1873 sq.</label>
<p>Der dreiteilige bzw. siebenbändige, infolge des Siebenjährigen Krieges
(1756–1763) unvollendet gebliebene <hi>Catalogus Bibliothecae
Bunavianae</hi> (1750–1756) ist die Hauptleistung Johann Michael
Franckes (1717–1775), der ab 1740 die Privatbibliothek Heinrich Graf von
Bünaus (1697–1762) leitete und erfasste. Dabei wurden die
Fakultätswissenschaften kleinstteilig untergliedert und auch in
Zeitschriften und Sammelwerken veröffentlichte Aufsätze aufgenommen,
anonyme und pseudonyme Verfasser ermittelt, auf Übersetzungen und
Kommentare verwiesen und anzuschaffende Titel vermerkt. Aufgrund der
Zuverlässigkeit und Vollständigkeit der Angaben galt Franckes Katalog,
wie auch die Bünau'sche Bibliothek selbst, als musterhaft. Nachdem die
42.000 Bände umfassende Sammlung 1764 für die kurfürstliche Bibliothek
in Dresden angekauft worden war, legte Francke sie hier mit anderen
Bibliotheksbeständen zusammen und machte Dresden zu einem der
bedeutendsten Bibliotheksstandorte Europas. Die hier angegebenen Seiten
befinden sich im dritten Band des ersten Teils (1752).</p></note>
</div>
<div n="135" type="section" id="section_1_135">
<head>135.</head>
<app type="structural-variance">
<lem><p><seg id="var_1_135_1p"><hi>Wie</hi> die alten <index indexName="subjects-index">
<term>Schriftsteller</term>
</index>Schriftsteller, und mit welcher Rücksicht, sie gelesen
werden <app>
<lem>müssen?</lem>
<rdg wit="#c" type="v">müssen:</rdg>
</app> dies <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> schon aus den obigen allgemeinen Erinnerungen (§. <app>
<lem><ref target="#section_1_72">72</ref>–<ref target="#section_1_86">86</ref></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_1_72">72.</ref>–<ref target="#section_1_86">86.</ref></rdg>
</app>) abgenommen werden. Hier noch einige allgemeine
Vorschläge, <app>
<lem>die</lem>
<rdg wit="#c" type="v">welche</rdg>
</app> diese <app>
<lem>griechische</lem>
<rdg wit="#c" type="v">griechischen</rdg>
</app> und <app>
<lem>lateinische</lem>
<rdg wit="#c" type="v">lateinischen</rdg>
</app> Schriftsteller <app>
<lem>insbesondre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">insbesondere</rdg>
</app> angehen. <app>
<lem>– –</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>
<hi>Zuerst</hi> müßte man sich eine vorläufige Kenntniß von
ihnen und ihren Schriften, von den brauchbarsten <index indexName="subjects-index">
<term>Ausgaben</term>
</index>Ausgaben, und von den Sachen erwerben, auf die sie sich
beziehen, ohne welche man wenigstens <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> ihrer Lesung gar nicht fortkommen</seg>
<app>
<lem>kan. –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><seg id="var_1_135_2p">kann.</seg>
<milestone edRef="#c" type="structure" unit="p"/><seg id="var_1_135_p1a"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></seg></rdg>
</app>
<seg id="var_1_135_p1b">Ueber diese Schriftsteller selbst, <pb edRef="#b" n="155"/> ihre Umstände und Schriften hat man bis
jetzt noch kein ausführlicheres <app>
<lem>Werk</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Werk,</rdg>
</app> als <index indexName="persons-index">
<term>Fabricius, Johann Albert</term>
</index><persName ref="textgrid:2536s"><app>
<lem><hi>Jo.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Io.</hi></rdg>
</app>
<hi>Alb. Fabricii</hi></persName>
<app>
<lem>Bibliothecam</lem>
<rdg wit="#a" type="v">bibliothecam</rdg>
</app> latinam, <choice>
<abbr>Edit.</abbr>
<expan>Editio</expan>
</choice>
<app>
<lem>5.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">5.,</rdg>
</app> Hamburgi <app>
<lem>1721</lem>
<rdg wit="#c" type="v">1721.</rdg>
</app> und <app>
<lem>22<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2536v"/></lem>
<rdg wit="#c" type="v">22.</rdg>
</app> in <app>
<lem>drey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">drei</rdg>
</app>
<app>
<lem>Octavbänden,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Octavbänden</rdg>
</app> und, zwar etwas <pb edRef="#a" n="128"/> verkürzt, aber
besser geordnet und vermehrt von <index indexName="persons-index">
<term>Ernesti, Johann August</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h06">Joh. Aug.
Ernesti</persName></hi>, <app>
<lem>Leipz. 1773</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Leipzig 1773.</rdg>
</app> und <app>
<lem>74<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2536x"/></lem>
<rdg wit="#c" type="v">74.</rdg>
</app> in <app>
<lem>drey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">drei</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>Tomm.</abbr>
<expan>Tomi</expan>
</choice>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8., nebst <index indexName="persons-index">
<term>Fabricius, Johann Albert</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2536s">Fabricii</persName></hi>
<app>
<lem>Bibliotheca</lem>
<rdg wit="#a" type="v">bibliotheca</rdg>
</app> graeca, Hamb. <app>
<lem>1705–28<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25370"/></lem>
<rdg wit="#c" type="v">1705–28.</rdg>
</app> in 14</seg>
<app>
<lem><seg id="var_1_135_p1c">Quartbänden, wovon seit <app>
<lem>1790<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25372"/></lem>
<rdg wit="#c" type="v">1790–1809</rdg>
</app> eine 4te ungemein vermehrte Ausgabe durch <index indexName="persons-index">
<term>Harless, Adolf Gottlieb Christoph</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:252zs">Gottlieb
Christoph Harles</persName></hi> Veranstaltung in <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice></seg>
<app>
<lem>4 erscheint. Doch sind</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><seg id="var_1_135_p1d">4.
erschienen ist.</seg>
<milestone edRef="#c" type="structure" unit="p"/><seg id="var_1_135_p2">Zu den besten
Handbüchern gehören:</seg></rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Quartbänden. Doch ist</rdg>
</app>
<milestone edRef="#c" type="structure" unit="line"/><seg id="var_1_135_list1_item1a"><index indexName="persons-index">
<term>Harless, Adolf Gottlieb Christoph</term>
</index><persName ref="textgrid:252zs"><hi>Theoph.</hi>
<app>
<lem><hi>Christoph.</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>Christoph</hi></rdg>
</app>
<hi>Harles</hi></persName>
<app>
<lem>(noch nicht vollendete)</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>
<app>
<lem>Introductio</lem>
<rdg wit="#a" type="v">introductio</rdg>
</app> in notitiam litteraturae Romanae inprimis <app>
<lem>Scriptorum</lem>
<rdg wit="#c" type="v">scriptorum</rdg>
</app> latinorum, Nori<pb edRef="#c" n="140"/>berg. <app>
<lem>1781<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25374"/></lem>
<rdg wit="#c" type="v">1781.</rdg>
</app> in <app>
<lem>zwey Theilen in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">zwei Theilen,</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice></seg>
<app>
<lem><seg id="var_1_135_list1_item1b">8., dessen <app>
<lem>Breuior</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Brevior</rdg>
</app> notitia litteraturae Romanae <app>
<lem><choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="v">etc.,</rdg>
</app> Lips. <app>
<lem>1789<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25376"/> in 8., so wie</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1789. 8.</rdg>
</app></seg>
<milestone edRef="#c" type="structure" unit="line"/><seg id="var_1_135_list1_item2a"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_135_1"/>Ebendesselben Introductio</seg></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">8. und Desselben introductio</rdg>
</app>
<seg id="var_1_135_list1_item2b">in historiam linguae graecae, <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt"><choice>
<abbr>Ed.</abbr>
<expan>Editio</expan>
</choice> 4.</rdg>
</app> Altenburg.</seg>
<app>
<lem>1778.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25378"/> 8., besser angelegt, mit
besserer Wahl gemacht, zweckmäßig <app>
<lem>vollständiger,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">vollständiger</rdg>
</app> und überhaupt <app>
<lem>die besten <index indexName="subjects-index">
<term>Handbücher</term>
</index>Handbücher, die</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">das beste doppelte Handbuch,
das</rdg>
</app> wir <app>
<lem>bis jetzt</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> darüber haben.</lem>
<rdg wit="#c" type="ppl"><seg id="var_1_135_list1_item2c">1792–95.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25379"/> 2 <choice>
<abbr>Vol.</abbr>
<expan>Volumen</expan>
</choice> 8.</seg>
<milestone edRef="#c" type="structure" unit="line"/><seg id="var_1_135_list1_item3"><index indexName="persons-index">
<term>Fuhrmann, Wilhelm David</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:250ck">W. v.
Fuhrmann's</persName></hi> Handbuch der
classischen Literatur, oder Anleitung zur Kenntniß der
griechischen und römischen Schriftsteller der besten
Ausgaben, 4 Bände, Rudolstadt 1804–10.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2537c"/></seg></rdg>
</app></p></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#c"><join result="p" scope="branches" target="#var_1_135_1p #var_1_135_2p"/>
<note place="end"><join scope="branches" result="p" target="#var_1_135_p1a #var_1_135_p1b #var_1_135_p1c #var_1_135_p1d"/>
<p><seg copyOf="#var_1_135_p2"/>
<list>
<join scope="branches" result="item" target="#var_1_135_list1_item1a #var_1_135_list1_item1b"/>
<join scope="branches" result="item" target="#var_1_135_list1_item2a #var_1_135_list1_item2b #var_1_135_list1_item2c"/>
<item copyOf="#var_1_135_list1_item3"/>
</list></p></note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_135_1">
<label>Ebendesselben Introductio in historiam linguae graecae, Altenburg.
1778</label>
<p>Bei der in der dritten Auflage der <hi>Anweisung</hi> nachgetragenen
Ausgabe (1792–1795) handelt es sich um die zweite Auflage (<hi>editio
altera emendatior et auctior</hi>).</p></note>
</div>
<div n="136" type="section" id="section_1_136">
<head>136.</head>
<p>Aus diesen <app>
<lem>Büchern kan</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">literarischen Schriften kann</rdg>
</app> man auch <app>
<lem>einigermaßen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einigermassen</rdg>
</app> die besten <index indexName="subjects-index">
<term>Ausgaben</term>
</index>Ausgaben <app>
<lem>solcher alten Schriften</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">der klassischen Schriftsteller</rdg>
</app> kennen lernen. Der wahre Werth <app>
<lem>dieser Ausgaben hängt,</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">derselben hängt</rdg>
</app> entweder von der Lauterkeit und Richtigkeit des Textes, oder von der
<index indexName="subjects-index">
<term>Zweckmäßigkeit</term>
</index>Zweckmäßigkeit der Anmerkungen, <choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> davon ab, ob sie gerade so viel enthalten, als nöthig ist, den
Autor durchaus zu verstehen. <app>
<lem>Denn,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Denn</rdg>
</app> wer die Absicht <app>
<lem>hat</lem>
<rdg wit="#c" type="v">hat,</rdg>
</app> einen alten Schriftsteller zu <app>
<lem>lesen:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">lesen,</rdg>
</app> der muß <app>
<lem><hi>ihn</hi>, und er muß</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>
<pb edRef="#b" n="156"/> ihn <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>verstehen</term>
</index><hi>verstehen</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v">verstehen</rdg>
</app> lernen wollen; er muß also <app>
<lem>wünschen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">wünschen,</rdg>
</app> durch den, der ihn <app>
<lem>dabey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dabei</rdg>
</app> leiten will, zur Erreichung seiner Absicht, <app>
<lem>unterhalten,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">unterhalten</rdg>
</app> und nicht zerstreuet zu werden; er wird selbst deswegen wünschen, so
viel selbst zu thun, als er ohne Anderer Hülfe thun <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>. Folglich sind, <hi>zu seiner Absicht</hi>, alle <index indexName="subjects-index">
<term>Erläuterungen</term>
</index>Erläuterungen von Wörtern und Sachen unnütz, <app>
<lem>unzulänglich,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">unzulänglich</rdg>
</app> oder gar hinderlich, die seinen <pb edRef="#a" n="129"/>
<app>
<lem>Schriftsteller</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Schriftsteller,</rdg>
</app> oder die Stellen, die er lieset, nicht angehen; die <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">bloß</rdg>
</app>
<app>
<lem>der <hi>Zweck</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Zwecke</rdg>
</app> der Herausgeber sind, <app>
<lem>so wie</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">dagegen</rdg>
</app> der alte Schriftsteller <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">selbst</rdg>
</app> nur <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">das</rdg>
</app>
<app>
<lem><hi>Mittel</hi>,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Mittel</rdg>
</app> jene gelegentlich und mit <app>
<lem>mehrern</lem>
<rdg wit="#c" type="v">mehrerm</rdg>
</app> Anstand unter die Leute zu bringen; die wenigstens die Aufmerksamkeit
zu lange auf andere Sachen, als auf den Sinn des Schriftstellers, ziehen;
die gemeinbekannte Sachen enthalten, welche <app>
<lem>der, wer</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">jeder, der</rdg>
</app> einen gewissen Autor <pb edRef="#c" n="141"/> lieset, schon <app>
<lem>weiß,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">weiß</rdg>
</app> oder billig wissen muß; die nur einige Schwierigkeiten <app>
<lem>auflösen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">ergründen</rdg>
</app>, <app>
<lem>welche</lem>
<rdg wit="#c" type="v">welchen</rdg>
</app> gerade der <index indexName="subjects-index">
<term>Commentator</term>
</index>Commentator wegzuräumen vermochte; und die, anstatt bloß Winke zu
geben, um dem Leser auf die Spur zu helfen, durch Anmerkungen zu Bildung des
Verstandes, des Geschmacks und Herzens, den Autor selbst dem Leser aus dem
Gesicht rücken. Mögen alle solche Commentare <hi>in</hi>
<app>
<lem><hi>andrer</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>anderer</hi></rdg>
</app>
<hi>Absicht</hi> noch so nützlich <app>
<lem>seyn:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">seyn,</rdg>
</app> so scheinen zu <app>
<lem>der <hi>hier</hi> gemeinten</lem>
<rdg wit="#a" type="pp"><hi>dieser</hi></rdg>
</app> diejenigen Handausgaben die besten, welche einen genau geläuterten
Text und so viele, auch nur so weit ausgeführte, Anmerkungen enthalten, als
die <index indexName="subjects-index">
<term>Aufklärung</term>
</index>Aufklärung des Sinnes, in Absicht auf Wörter und Sachen, nothwendig
erfordert, <app>
<lem>ohngefähr</lem>
<rdg wit="#c" type="v">ungefähr</rdg>
</app>
<app>
<lem>so,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">so</rdg>
</app> wie wir sie, mehr oder minder, <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">namentlich</rdg>
</app> von <app>
<lem>einigen neuern Deutschen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">mehreren ausgezeichneten deutschen
Philologen</rdg>
</app>, <pb edRef="#b" n="157"/> einem <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_136_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Gesner, Johann Matthias</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251gm">Gesner</persName>,</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_136_2"/><index indexName="persons-index">
<term>Ernesti, Johann August</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h06">Ernesti</persName>,</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_136_3"/><index indexName="persons-index">
<term>Fischer, Johann Friedrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h3m">Fischer</persName>,</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_136_4"/><index indexName="persons-index">
<term>Heyne, Christian Gottlob</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h73">Heyne</persName>,</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_136_5"/><index indexName="persons-index">
<term>Morus, Samuel Friedrich Nathanael</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h4j">Morus</persName></hi><app>
<lem><hi>,</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_136_6"/><index indexName="persons-index">
<term>Wolf, Friedrich August</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251sc">Wolf</persName></hi></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> und einigen wenigen Andern <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">erhalten</rdg>
</app> haben.</p>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_136_1">
<label>Gesner</label>
<p>Der Philologe, Pädagoge und Bibliothekar Johann Matthias Gesner
(1691–1761) übernahm nach dem Studium in Jena (v.a. bei Buddeus) und
Anstellungen im Schuldienst in Weimar, Ansbach und schließlich als
Rektor der Thomasschule in Leipzig im Rahmen der Universitätsgründung
1734 eine Professur für Poesie und Rhetorik in Göttingen und wurde
zugleich Direktor der dortigen Universitätsbibliothek. Ein besonderes
Anliegen Gesners bestand in der Verbesserung des altsprachlichen
Unterrichts, das etwa in der Gründung des philologischen Seminars, nicht
zuletzt aber auch in den von ihm besorgten Textausgaben zum Ausdruck
kam. Im Hinblick auf die an dieser Stelle anvisierten Handausgaben sind
v.a. die <hi>Scriptores rei rusticae</hi> (1735), <hi>Quintilian</hi>
(1738), <hi>Plinius d. J.</hi> (1739) und <hi>Claudian</hi> (1759) zu
nennen, bei der bereits zuvor angeführten Ausgabe des <hi>Livius</hi>
(1735) (vgl. I § 86) handelt es sich um einen Abdruck der Ausgabe Le
Clercs.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_136_2">
<label>Ernesti</label>
<p>Der in Leipzig wie Gesner zunächst als Rektor der Thomasschule wirkende
Johann August Ernesti (1707–1781) gehört zu den wichtigsten Vertretern
der deutschen Aufklärungstheologie und hat ein umfangreiches
theologisches (vgl. v.a. II § 51) und philologisches (v.a.
Klassikereditionen) Gesamtwerk hinterlassen. Unter den Lateinern sind
v.a. <hi>Cicero</hi> (1737–1739) mit dem dazugehörigen <hi>Clavis
Ciceroniana</hi> (1739) sowie <hi>Sueton</hi> (1748) und
<hi>Tacitus</hi> (1752) und unter den Griechen <hi>Xenophon</hi>
(1737), <hi>Aristophanes</hi> (1753), <hi>Homer</hi> (1759–1764),
<hi>Kallimachus</hi> (1761) und <hi>Polybius</hi> (1764) (vgl. I §
145) zu nennen. Zudem hat Johann August Ernesti auch Vorreden zu
Textausgaben (vgl. etwa I § 86) verfasst. Nicht auszuschließen sind an
dieser Stelle jedoch zwei weitere Personen: 1.) Johann Christian
Gottlieb Ernesti (1756–1802), seit 1782 außerordentlicher Professor in
Leipzig und wenige Monate vor seinem Tod ebenda auf eine ordentliche
Professur für Eloquenz berufen, ist nach dem Studium bei seinem
berühmten Onkel Johann August Ernesti vor allem als Philologe
hervorgetreten und hat u.a. <hi>Aesop</hi> (1781) sowie nach dem
Erscheinen der Erstauflage der <hi>Anweisung</hi> auch <hi>Silius
Italicus</hi> (1791/1792) herausgegeben. Es folgte eine Übersetzung
ausgewählter Briefe Ciceros mit Anmerkungen, sein eigentliches Interesse
galt jedoch der griechischen Lexikographie und v.a. der antiken
Rhetorik. Daneben ist 2.) August Wilhelm Ernesti (1733–1801), ebenfalls
ein Neffe Johann August Ernestis und dessen Nachfolger sowie Vorgänger
Johann Christian Gottlieb Ernestis als Professor der Eloquenz in
Leipzig, zu nennen. Dieser hat neben den Historikern <hi>Livius</hi>
(1769) und <hi>Ammianus Marcellinus</hi> (1773) auch einen nach Johann
Matthias Gesners Handexemplar verbesserten <hi>Plinius d. J.</hi> (1770)
herausgegeben.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_136_3">
<label>Fischer</label>
<p>Johann Friedrich Fischer (1726–1799) wurde nach dem Studium in Leipzig
ebenda Universitätsdozent, 1751 Konrektor der Thomasschule und ab 1762
außerordentlicher Universitätsprofessor für alte Literatur. Zuvor bei
der Besetzung dieser Stelle übergangen, wurde Fischer 1767 schließlich
Rektor der Thomasschule. Neben seinem Wirken als Lehrer ist Fischer v.a.
als Philologe hervorgetreten, auch wenn das Urteil über seine
hinterlassenen Arbeiten nicht ungeteilt positiv ausfällt. Unter den
Griechen sind neben unterschiedlichen Platon-Texten (1759 u.a.m.)
<hi>Aeschines von Sphettos</hi> (1753), <hi>Anakreon</hi> (1754),
<hi>Moeris</hi> (1756), <hi>Palaephatus</hi> (1761) sowie
<hi>Theophrast</hi> (1763) und unter den Lateinern v.a.
<hi>Ovid</hi> (1758) (vgl. I § 86) zu nennen, weitere Ausgaben wie
etwa <hi>Cornelius Nepos</hi> (1759) sind von geringem philologischen
Wert.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_136_4">
<label>Heyne</label>
<p>Christian Gottlob Heyne (1729–1812) war nach dem Studium in Leipzig
zunächst als Hauslehrer in Wittenberg und als Kopist in Dresden tätig,
bevor er 1763 auf Empfehlung David Ruhnkens und als Nachfolger Johann
Matthias Gesners eine Rhetorik-Professur an der Universität Göttingen
antrat, die er bis zu seinem Tod innehatte. Gleichzeitig wirkte er u.a.
als äußerst effizienter Universitätsbibliothekar und produktiver
Rezensent für die von ihm als Sekretär der <hi>Königlichen Societät der
Wissenschaften</hi> herausgegebenen <hi>Göttingische[n] Gelehrte[n]
Anzeigen</hi>. Nach und nach etablierte sich Heyne als Gelehrter von
europäischem Rang, dem etwa 1789 die Reform des gesamten dänischen
Bildungswesens angetragen wurde, und muss neben Winckelmann und Wolf als
herausragender Wegbereiter der neueren Altertumswissenschaft gelten.
Noch aus Dresdner Zeit stammen <hi>Tibull</hi> (1755) und
<hi>Epiktet</hi> (1756), später folgten <hi>Vergil</hi> (1767–1775),
<hi>Pindar</hi> (1773) und <hi>Apollodor</hi> (1782/1787) sowie die
gegenüber der Ausgabe Wolfs abfallende mehrbändige Ausgabe der
<hi>Ilias</hi> (1802), die 1804 als zweibändige Handausgabe
erschienen ist.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_136_5">
<label>Morus</label>
<p>Samuel Friedrich Nathanael Morus (1736–1792) war zunächst Extraordinarius
für Philosophie, dann Ordinarius für Latein und Griechisch in Leipzig,
bevor er 1782 ebenda als Nachfolger seines Lehrers Ernesti auf einen
theologischen Lehrstuhl berufen wurde. Morus vertrat einen biblischen
Supranaturalismus und galt als so orthodox, dass seine immerhin
wesentliche Teile der Christologie in den Anhang verweisende Dogmatik
dennoch von Johann Christoph von Woellner (1732–1800) empfohlen werden
konnte. Unter seinen theologischen Werken sind die <hi>Hermeneutik</hi>
(vgl. II § 56 c) und die <hi>Epitome Theologiae Christianae</hi> (vgl.
II § 190) zu nennen, hervorgetreten ist Morus jedoch v.a. als Philologe.
Zu den von Morus besorgten Ausgaben zählen Isokrates'
<hi>Panegyricus</hi> (1766), (Pseudo-)Longinus' <hi>De
sublimitate</hi> (1769) mit einem zusätzlichen Anmerkungsband
(1773), <hi>Mark Aurel</hi> (1775), Xenophons <hi>Kyropädie</hi> (1774),
<hi>Anabasis</hi> (1775) und <hi>Hellenika</hi> (1778) sowie
<hi>Julius Caesar</hi> (1780). Begonnen hat Morus zudem eine Ausgabe
des <hi>Euripides</hi> (1778), für den Schulgebrauch hat er einzelne
Texte von Lukian (1764), Sophokles (1781) und Philo von Alexandrien
(1781) abdrucken lassen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_136_6">
<label>Wolf</label>
<p>Gemeint ist der in der ersten Auflage der <hi>Anweisung</hi> noch nicht
genannte Friedrich August Wolf. Bis zum Erscheinen der zweiten Auflage
der <hi>Anweisung</hi> lagen Platons <hi>Symposion</hi> (1782), Hesiods
<hi>Theogonie</hi> (1783), Homers <hi>Odyssee</hi> (1784) und
<hi>Ilias</hi> (1785) sowie die Aischylos, Sophokles, Euripides und
Aristophanes umfassende <hi>Tetralogia dramatum Graecorum</hi> (1787)
vor, später folgten Ausgaben von Ciceros <hi>Reden</hi> (1801 bzw. 1802)
und den <hi>Opera</hi> Suetons (1802).</p></note>
</div>
<div n="137" type="section" id="section_1_137">
<head>137.</head>
<app type="structural-variance">
<lem><p><seg id="var_1_137_p">Die <index indexName="subjects-index">
<term>Sachen</term>
</index>Sachen, auf welche sich die alten griechischen und
römischen Schriftsteller <app>
<lem>beziehen,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">beziehen</rdg>
</app> und von welchen man wenigstens einige vorläufige Kenntniß
haben muß, wenn man nicht alle Augenblicke <app>
<lem>anstoßen,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">an<pb edRef="#a" n="130"/>stossen</rdg>
</app> oder jene Schriftsteller nur halb <app>
<lem>verstehen,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">verstehen</rdg>
</app> oder sich zur Unzeit <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app> ihrer Lesung selbst zerstreuen will, sind in der
Geschichte, der alten Erdbeschreibung, der Mythologie, den
griechischen und römischen Alterthümern zu suchen.</seg>
<app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c"><milestone edRef="#c" type="structure" unit="p"/><seg id="var_1_137_note1a"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></seg></rdg>
</app>
<seg id="var_1_137_note1b">Zur ersten Grundlage für einen Theil
dieser Kenntnisse ist das</seg>
<app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>
<milestone edRef="#c" type="structure" unit="line"/><seg id="var_1_137_item1">Handbuch der <app>
<lem>klassischen</lem>
<rdg type="v" wit="#a">klaßischen</rdg>
</app> Literatur, enthaltend Archäologie, Notiz der <app>
<lem>Klaßiker</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Klassiker</rdg>
</app>, Mythologie, griechische Alterthümer, römische
Alterthümer, von <index indexName="persons-index">
<term>Eschenburg, Johann Joachim</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2537d">Joh. Joach.
Eschenburg</persName></hi>, Berlin <app>
<lem>1783<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2537g"/> in</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">1783.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app></seg>
<milestone edRef="#c" type="structure" unit="line"/><seg id="var_1_137_note1c">überaus brauchbar.</seg></p></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#c"><p copyOf="#var_1_137_p"/>
<note place="end"><join scope="branches" target="#var_1_137_note1a #var_1_137_note1b"/>
<list>
<item copyOf="#var_1_137_item1"/>
</list>
<seg copyOf="#var_1_137_note1c"/></note></rdg>
</app>
</div>
<div n="138" type="section" id="section_1_138">
<head><pb edRef="#c" n="142"/> 138.</head>
<app type="structural-variance">
<lem><p><seg id="var_1_138_pa">Die eigentlich <app>
<lem>hieher</lem>
<rdg type="v" wit="#c">hierher</rdg>
</app> gehörige <index indexName="subjects-index">
<term>Geschichte</term>
</index><hi>Geschichte</hi>
<app>
<lem>betrift</lem>
<rdg type="v" wit="#c">betrifft</rdg>
</app> entweder die bürgerlichen Veränderungen in den alten
griechischen und römischen Staaten, oder den Zustand und die
Schicksale ihrer Literatur und Künste, besonders der <index indexName="subjects-index">
<term>Philosophie</term>
</index>Philosophie unter Griechen und Römern. So sehr es uns
noch an Büchern fehlt, welche, mit Absonderung aller in <app>
<lem>andrer</lem>
<rdg type="v" wit="#c">anderer</rdg>
</app> Absicht sehr nützlichen Kenntnisse und Untersuchungen,
recht eigentlich dazu eingerichtet wären, die, welche diese
alten Schriftsteller in ihren Be<pb edRef="#b" n="158"/>ziehungen und Anspielungen auf gedachte Gegenstände verstehen
wollen, dazu, mit Zusammenfassung der erwähnten Kenntnisse,
vorzubereiten: so kann man <app>
<lem>sich</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app> doch</seg>
<app>
<lem>schon vor der <app>
<lem>Hand, – in Absicht auf alte <hi>griechische</hi>
Geschichte,</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">Hand –</rdg>
</app> mit</lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><seg id="var_1_138_pb">die
vorhandenen mit Nutzen gebrauchen.</seg>
<milestone edRef="#c" type="structure" unit="p"/><seg id="var_1_138_note1a"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> 1. In Absicht auf die alte griechische
Geschichte:</seg></rdg>
</app>
<milestone edRef="#c" type="structure" unit="line"/><seg id="var_1_138_item1a"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_138_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Stanyan, Temple</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2537h">Stanyans</persName></hi>, unter dem <app>
<lem>Titel: Histoire</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">Titel Historie</rdg>
</app> de <app>
<lem>Grece,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Grece</rdg>
<rdg type="v" wit="#c">Grèce,</rdg>
</app> traduite de l'Anglois de Mr. <index indexName="persons-index">
<term>Stanyan, Temple</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2537h">Temple
Stanyan</persName></hi>, Amst. <app>
<lem>1744<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2537k"/> in</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">1744.</rdg>
</app> 8. <app>
<lem>in</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app> 3 <app>
<lem>Tomes <app>
<lem>nachgedruckten,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">nachgedruckten</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#c">Tomes, nachgedruckte,</rdg>
</app> und aus den Quellen selbst <app>
<lem>geschöpften,</lem>
<rdg type="v" wit="#c">geschöpfte</rdg>
</app> Geschichte <app>
<lem>Griechenlandes</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Griechenlands</rdg>
</app> bis auf <pb edRef="#a" n="131"/> den Tod <choice>
<abbr>K.</abbr>
<expan>König</expan>
</choice>
<index indexName="persons-index">
<term>Philipp II.</term>
</index><persName ref="textgrid:255cg"><app>
<lem>Philipps</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Philipp</rdg>
</app></persName>
<app>
<lem>in</lem>
<rdg type="v" wit="#c">von</rdg>
</app> Macedonien;</seg>
<app>
<lem><seg id="var_1_138_item1b">oder <app>
<lem>mit dem</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">das</rdg>
</app></seg>
<milestone edRef="#c" type="structure" unit="line"/><seg id="var_1_138_item2"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_138_2"/><hi>Handbuch der griechischen Alterthümer in
Rücksicht</hi>
<app>
<lem><hi>auf,</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>auf</hi></rdg>
</app>
<hi>Genealogie, Geographie, Mythologie, Kunst und
Geschichte, zum Gebrauch für die Jugend</hi>
<app>
<lem><hi>beym</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>beim</hi></rdg>
</app>
<hi>Lesen der Alten</hi>, <app>
<lem>behelfen,</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app> Leipzig <app>
<lem>1789<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2537p"/> in</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">1789.</rdg>
</app> 8.</seg>
<seg id="var_1_138_note1b"><app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c"><milestone edRef="#c" type="structure" unit="line"/>genügen.</rdg>
</app> Wichtiger ist <app>
<lem>freylich</lem>
<rdg type="v" wit="#c">jedoch</rdg>
</app></seg>
<milestone edRef="#c" type="structure" unit="line"/><seg id="var_1_138_item3a"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_138_3"/><index indexName="persons-index">
<term>Gillies, John</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2537q">John
Gillies</persName></hi> Geschichte von
Altgriechenland, von dessen <app>
<lem>Uebersetzung</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#c"><choice>
<sic>Uebersetznng</sic>
<corr type="editorial">Uebersetzung</corr>
</choice></rdg>
</app>
<app>
<lem>aus dem Englischen bereits zwey</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">vier</rdg>
</app> Theile, Leipzig <app>
<lem>1787<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2537s"/> in</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">1787.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. erschienen sind;</seg>
<app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c"><seg id="var_1_138_item3b"><choice>
<abbr>desgl.</abbr>
<expan>desgleichen</expan>
</choice></seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_138_item4"><index indexName="persons-index">
<term>Mitford, William</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2538k">Mitford's</persName></hi> Geschichte
Altgriechenlands, aus dem Englischen, 1ster–6ter
Theil, Leipzig 1802<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2538n"/>
<choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></seg></rdg>
</app>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_138_note1c">und die <app>
<lem>vortrefliche</lem>
<rdg type="v" wit="#c">vortreffliche</rdg>
</app></seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_138_item5a">Voyage du jeune Anacharsis en
Grèce (vom Abbé <index indexName="persons-index">
<term>Barthélemy, Jean Jacques</term>
</index><persName ref="textgrid:2537t"><app>
<lem><hi>Barthelemy</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>Barthèlémy</hi></rdg>
</app></persName>) mit einem Recueil des Cartes, à
Paris <app>
<lem>1788<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2537w"/> in</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">1788.</rdg>
</app> 4 <app>
<lem>Tomes in</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">Tomes,</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice></seg>
<app>
<lem>4, und</lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><seg id="var_1_138_item5b">4.</seg>
<seg id="var_1_138_note1d_1"><pb edRef="#c" n="143"/>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/>welche</seg></rdg>
</app>
<seg id="var_1_138_note1d_2">mehrmals nachgedruckt, <app>
<lem>ob es gleich bey</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">auch ins Deutsche übersetzt
ist, und bei</rdg>
</app> weitem <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">noch</rdg>
</app> mehr als bloße Geschichte enthält.</seg></lem>
<rdg type="ppl" wit="#a">mit <index indexName="persons-index">
<term>Goldsmith, Oliver</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25386">Goldsmith's</persName></hi> Geschichte der Griechen
von den frühesten Zeiten bis auf den Tod <index indexName="persons-index">
<term>Alexander d. Gr.</term>
</index><persName ref="textgrid:255ch">Alexanders des
Grossen</persName>, aus dem <choice>
<abbr>Engl.</abbr>
<expan>Englisch</expan>
</choice> übersetzt, Leipzig 1777<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25388"/> in
zwey Octavbänden; <index indexName="persons-index">
<term>Robertson, William</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25389">Wilh.
Robertsons</persName></hi> Geschichte von
Altgriechenland (die noch weiter, bis auf die Verwandlung
Griechenlandes in eine römische Provinz geht, und selbst die
ältere Geschichte von Großgriechenland, auch etwas von der
Erdbeschreibung, der bürgerlichen Verfassung und der
Geschichte der Wissenschaften mitnimmt,) aus dem <choice>
<abbr>Engl.</abbr>
<expan>Englisch</expan>
</choice> übersetzt Leipzig 1779<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2538c"/> in <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. – und mit <index indexName="persons-index">
<term>Goldsmith, Oliver</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25386">Goldsmith's</persName></hi> Geschichte der Römer -
- bis auf den Untergang des abendländischen Kaiserthums, aus
dem <choice>
<abbr>Engl.</abbr>
<expan>Englisch</expan>
</choice> Leipz. 1774<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2538f"/> in zwey Octavbänden –
behelfen, oder <index indexName="persons-index">
<term>Denina, Carlo</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2538g">Karl
Denina</persName></hi> Staats- und
Gelehrtengeschichte Griechenlands zu Hülfe nehmen, wovon der
<hi>erste</hi> Theil aus dem Ital. übersetzt, Flensburg
1783<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2538j"/> in <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. herausgekommen ist.</rdg>
</app></p></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#c"><join result="p" scope="branches" target="#var_1_138_pa #var_1_138_pb"/>
<note place="end"><seg copyOf="#var_1_138_note1a"/>
<list>
<join scope="branches" result="item" target="#var_1_138_item1a #var_1_138_item1b"/>
<item copyOf="#var_1_138_item2"/>
</list>
<seg copyOf="#var_1_138_note1b"/>
<list>
<join scope="branches" result="item" target="#var_1_138_item3a #var_1_138_item3b"/>
<item copyOf="#var_1_138_item4"/>
</list>
<seg copyOf="#var_1_138_note1c"/>
<list>
<item><join scope="branches" target="#var_1_138_item5a #var_1_138_item5b"/></item>
</list>
<join scope="branches" target="#var_1_138_note1d_1 #var_1_138_note1d_2"/></note></rdg>
</app>
<note place="end"><app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> 2.</rdg>
</app> Beziehen sich die Werke eines alten Schriftstellers, <choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice>
<index indexName="classics-index">
<term><persName>Cicero</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gxq">Cicero's</persName> Briefe, sehr auf
die Geschichte ihrer <app>
<lem>Zeit:</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Zeit,</rdg>
</app> so sollte man <app>
<lem>eher</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app> solche Schriften nicht <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">eher</rdg>
</app> lesen, <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">als</rdg>
</app> bis man sich diese besondere Geschichte, <choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice> die in <index indexName="classics-index">
<term><persName>Cicero</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gxq">Cicero's</persName> Schriften zum
Grunde liegende, aus <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_138_4"/><index indexName="persons-index">
<term>Corradi, Sebastiano</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2537x">Seb. Corradi</persName></hi>
Quaestura, wieder aufgelegt Lips. <app>
<lem>1752<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25380"/>
in</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">1752.</rdg>
</app>
<app>
<lem>8.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">8</rdg>
</app>; <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_138_5"/>The history
of the life of <index indexName="classics-index">
<term><persName>Cicero</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gxq">M. T. Cicero</persName>, by <index indexName="persons-index">
<term>Middleton, Conyers</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25381">Conyer Middleton</persName></hi>,
öfters aufge<pb edRef="#b" n="159"/>legt, als London <app>
<lem>1767<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25383"/></lem>
<rdg wit="#c" type="v">1767.</rdg>
</app> in 3 <choice>
<abbr>Voll.</abbr>
<expan>Volumina</expan>
</choice>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. (auch ins <app>
<lem>Französische</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Französ.</rdg>
</app> und ins Deutsche <app>
<lem>übersetzt,)</lem>
<rdg type="v" wit="#a">übersetzt)</rdg>
<rdg type="v" wit="#c">übersetzt),</rdg>
</app> oder aus <index indexName="classics-index">
<term><persName>Cicero</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gxq">Ciceronis</persName> vita (quam) ex
ipsius scriptis excerpsit et ad Consulum seriem digessit <index indexName="persons-index">
<term>Meierotto, Johann Heinrich Ludwig</term>
</index><persName ref="textgrid:24h2b"><app>
<lem><hi>J.</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>I.</hi></rdg>
</app>
<hi>C. L. Meierotto</hi></persName>, Berol. 1783.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25385"/> 8. bekannt gemacht
hätte.</note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_138_1">
<label>Stanyans, unter dem Titel: Histoire de Grece […] Geschichte
Griechenlandes bis auf den Tod K. Philipps in Macedonien</label>
<p>Temple Stanyans (1675–1752) <hi>The Grecian History</hi> (1707/1739)
besteht aus zwei Bänden: Der erste Band endet mit dem Peloponnesischen
Krieg (431–404 v. Chr.), der zweite reicht bis zum Tod Philipps II. von
Makedonien (ca. 382–336), des Vaters Alexanders des Großen
(356–323).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_138_2">
<label>Handbuch der griechischen Alterthümer in Rücksicht auf, Genealogie,
Geographie, Mythologie, Kunst und Geschichte […] Leipzig 1789</label>
<p>Der Autor ist Christian Gottlieb Traphage (1769–1793).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_138_3">
<label>John Gillies Geschichte von Altgriechenland, von dessen Uebersetzung
aus dem Englischen bereits zwey Theile, Leipzig 1787 in gr. 8.
erschienen sind</label>
<p>Die ersten beiden Bände der <hi>Geschichte von Altgriechenland</hi> sind
1787 erschienen, die in der dritten Auflage der <hi>Anweisung</hi>
nachgetragenen letzten beiden Bände stammen aus dem Jahr 1797. Die
Übersetzung stammt von Christian Friedrich von Blankenburg (1744–1796)
und wurde nach nach dessen Tod von Ludwig Gotthard Kosegarten
(1758-1818) vollendet.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_138_4">
<label>Seb. Corradi Quaestura, wieder aufgelegt Lips. 1752</label>
<p>Nachzuweisen ist lediglich die von Johann August Ernesti besorgte
Leipziger Ausgabe aus dem Jahr 1754, in der Sekundärliteratur wird
gelegentlich auch auf eine Ausgabe Ernestis aus dem Jahr 1753 verwiesen,
doch geht dies vermutlich auf die Datierung der <hi>Praefatio</hi>
zurück.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_138_5">
<label>The history of the life of M. T. Cicero, by Conyer Middleton, öfters
aufgelegt, als London 1767 in 3 Voll.</label>
<p>Der Name des Autors lautet Conyers Middleton (1683–1750), die
Namensvariante <hi>Conyer</hi> findet sich jedoch auf dem Titelblatt der
dreibändigen deutschen Übersetzung (1757–1759). Aus dem Jahr 1767 stammt
die achte Auflage.</p></note>
</div>
<div n="139" type="section" id="section_1_139">
<head><pb edRef="#a" n="132"/> 139.</head>
<app type="structural-variance">
<lem><p><seg id="var_1_139_p">Woran es uns noch unter den zur
griechischen und römischen <index indexName="subjects-index">
<term>Geschichte</term>
</index>Geschichte gehörigen Schriften fehlt, eben <app>
<lem>dieses</lem>
<rdg type="v" wit="#c">dies</rdg>
</app> vermißt man auch <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app> Schriften, welche den Zustand der Künste und
Wissenschaften, namentlich der <index indexName="subjects-index">
<term>Philosophie</term>
</index>Philosophie, <app>
<lem>bey beyden</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">bei beiden</rdg>
</app> Völkern betreffen.</seg>
<app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c"><milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/><seg id="var_1_139_note1"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> Doch verdienen empfohlen zu
werden:</seg></rdg>
</app>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_139_item1"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_139_1"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Cicero</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gxq">M. Tullii
Ciceronis</persName> historia philosophiae antiquae,
collecta, illustrata et amplificata a <index indexName="persons-index">
<term>Gedike, Friedrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24gx2">F.
Gedike</persName></hi>, Berol. <app>
<lem>1781<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2538q"/> in</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">1781.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. <app>
<lem>ist die einzige, die hier empfohlen werden könnte. Die <app>
<lem>mit großem Fleiß ausgearbeitete</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">fast unübertreffbare</rdg>
</app></lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app></seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_139_item2">Geschichte des Ursprungs, Fortgangs und
Verfalls der Wissenschaften in Griechenland und Rom, von <index indexName="persons-index">
<term>Meiners, Christoph</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h2c">C.
Meiners</persName></hi>, <app>
<lem>wovon zu</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app> Lemgo <app>
<lem>1781</lem>
<rdg type="v" wit="#c">1781.</rdg>
</app> und <app>
<lem><app>
<lem>1782<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2538s"/></lem>
<rdg type="v" wit="#a">82</rdg>
</app> erst zwey Bände in</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">1782. 2 Bände,</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. <app>
<lem>erschienen sind, gehört schon für Leser einer höhern
Classe.</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app></seg></p></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#c"><p copyOf="#var_1_139_p"/>
<note place="end"><seg copyOf="#var_1_139_note1"/>
<list>
<item copyOf="#var_1_139_item1"/>
<item copyOf="#var_1_139_item2"/>
</list></note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_139_1">
<label>M. Tullii Ciceronis historia philosophiae antiquae, collecta,
illustrata et amplificata a F. Gedike, Berol. 1781</label>
<p>Obgleich sich in der Sekundärliteratur auch das Erscheinungsjahr 1781
(vgl. das Datum der <hi>praefatio</hi>) findet, lässt sich dieses Werk
erst für 1782 nachweisen.</p></note>
</div>
<div id="section_1_140" n="140" type="section">
<head>140.</head>
<app type="structural-variance">
<lem><p><seg id="var_1_140_1"><app>
<lem>Auch bey</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Bei</rdg>
</app> der alten <index indexName="subjects-index">
<term>Erdbeschreibung</term>
</index><hi>Erdbeschreibung</hi>
<app>
<lem>wird man vermuthlich noch lange auf ein Buch warten
müssen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">hat es lange an einem Werke
gefehlt</rdg>
</app>, das, <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> der möglichsten Vollständigkeit, nach <app>
<lem>eigner</lem>
<rdg wit="#c" type="v">eigener</rdg>
</app> sorgfältigen Untersuchung und mit Benutzung der wirklich
sichern und brauchbaren Entdeckungen einiger wenigen
eigentlichen Kenner, auch mit möglichster <pb edRef="#c" n="144"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>Vergleichung</term>
</index>Vergleichung der ältern und <pb edRef="#b" n="160"/>
neuern <index indexName="subjects-index">
<term>Topographie</term>
</index>Topographie, zwischen der weitläufigern</seg>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="ptl"><seg id="var_1_140_2">Sprache die
Mitte hielte. Doch ist besonders durch <index indexName="persons-index">
<term>Mannert, Conrad</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24fpc">Mannert</persName></hi> und einiger Andere diesem
Bedürfniß abgeholfen.</seg>
<milestone edRef="#c" type="structure" unit="p"/><seg id="var_1_140_p1"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> Zu den weitläufigern Werken
gehören:</seg></rdg>
</app>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt">fast einzig brauchbaren</rdg>
</app>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_140_list1_item1">Notitia orbis antiqui von <index indexName="persons-index">
<term>Cellarius, Christoph</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h1s">Christoph.
Cellario</persName></hi> mit <index indexName="persons-index">
<term>Schwartz, Johann Conrad</term>
</index><persName ref="textgrid:24h1z"><app>
<lem><hi>Jo.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Io.</hi></rdg>
</app>
<hi>Conr. Schwartzii</hi></persName> Anmerkungen, <app>
<lem>Leipzig</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Leipz.</rdg>
</app>
<app>
<lem>1731</lem>
<rdg type="v" wit="#c">1731.</rdg>
</app> und <app>
<lem><app>
<lem>1732<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h1x"/></lem>
<rdg wit="#a" type="v">32</rdg>
</app> in zwey Quartbänden, und zwischen der zu
magern</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1732. 4.</rdg>
</app></seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_140_list1_item2">Geographie ancienne abregée par
Mr. <index indexName="persons-index">
<term>Anville, Jean Baptiste Bourguignon d'</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24gz8">d'Anville</persName></hi>, <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">3 Tomes,</rdg>
</app> à Paris <app>
<lem>1768<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h3q"/> in drey Bänden</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1768.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice>
<app>
<lem>12.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">12</rdg>
</app></seg><app>
<lem>, oder <app>
<lem>dem</lem>
<rdg wit="#a" type="ppl">den beyden <pb edRef="#a" n="133"/> kleinern: Orbis antiqui monumentis suis
illustrati primae lineae, duxit <index indexName="persons-index">
<term>Oberlin, Jeremias Jacob</term>
</index><persName ref="textgrid:24h63"><hi>Jer.
Jac.</hi> Oberlinus</persName>, Argent. 1776.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h65"/> 8. und dem noch nicht
vollendeten</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_140_list1_item3"><app>
<lem><hi>Handbuch der alten</hi>
<app>
<lem><hi>Erdbeschreibung</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Erdbeschreibung</hi>,</rdg>
</app>
<hi>zum Gebrauch der eilf größern <index indexName="persons-index">
<term>Anville, Jean Baptiste Bourguignon d'</term>
</index><persName ref="textgrid:24gz8">Danvillischen</persName></hi>
<app>
<lem><hi>Landcharten</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Landcharten</hi>,</rdg>
</app> (von <index indexName="persons-index">
<term>Hummel, Bernhard Friedrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24fp4">Hummel</persName>,</hi>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">
<index indexName="persons-index">
<term>Paulus, Heinrich Eberhard Gottlob</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h66">
Hieron. Paulus</persName>,</hi></rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Stroth, Friedrich Andreas</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24fp6">Stroth</persName>,</hi>
<app>
<lem><index indexName="persons-index">
<term>Bruns, Paul Jakob</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24fp7">Bruns</persName></hi> und <index indexName="persons-index">
<term>Ditmar, Theodor Jakob</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24fp5">Dittmar</persName></hi>,) Nürnb. 1785 und
1786<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h45"/> in zwey Bänden in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi><persName>Bruns</persName></hi>,
<hi><persName>Dittmar</persName></hi>.) Nürnberg
1800<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24hp3"/>, 2 Bände,</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Handbuch der alten Erdbeschreibung
nach Anleitung der <index indexName="persons-index">
<term>Anville, Jean Baptiste Bourguignon d'</term>
</index><persName ref="textgrid:24gz8">d'Anvillischen</persName> Landcharten, Nürnberg
1781<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h67"/> in</rdg>
</app> 8.</seg>
<app>
<lem>(auch <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_140_1"/><choice>
<abbr>lat.</abbr>
<expan>lateinisch</expan>
</choice> Compendium Geographiae antiquae <choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice>) das Mittel hielte. <app>
<lem>Dergleichen ist ohngefehr die sehr schätzbare
Geographie der Griechen und Römer - - von <index indexName="persons-index">
<term>Mannert, Conrad</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24fpc">Konrad
Mannert</persName></hi>, wovon aber bis jetzt nur
Ein Theil, Nürnberg 1788<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24fpf"/> und des Zweyten Theils
erstes Heft 1789<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24fpg"/> in <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. erschienen ist. –</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="ppl"><milestone edRef="#c" type="structure" unit="line"/><seg id="var_1_140_list1_item4">Geographie der Griechen und Römer, von <index indexName="persons-index">
<term>Mannert, Conrad</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24fpc">Konrad
Mannert</persName></hi>, 1ster–6ter Band, Nürnberg
1788–1812.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h68"/></seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/><seg id="var_1_140_p2">Zu den kürzern Handbüchern: <list>
<item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_140_2"/><index indexName="persons-index">
<term>Nitsch, Paul Friedrich Achat</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h69">J. F.
A. Nitsch</persName></hi> kurzer Entwurf der alten
Geographie, auf's neue <choice>
<abbr>herausg.</abbr>
<expan>herausgegeben</expan>
</choice> von <index indexName="persons-index">
<term>Mannert, Conrad</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24fpc">L.
Mannert</persName></hi>, 6te <choice>
<abbr>Aufl.</abbr>
<expan>Auflage</expan>
</choice> 1810.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h6c"/></item>
<item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_140_3"/><index indexName="persons-index">
<term>Schlichthorst, Hermann</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h6d">H.
Schlichtegroll's</persName></hi> Handbuch der
alten Erdbeschreibung, Bremen 1794.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h6j"/></item>
<item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_140_4"/><index indexName="persons-index">
<term>Schmieder, Benjamin Friedrich</term>
</index><index indexName="persons-index">
<term>Schmieder, Friedrich Gotthelf
Benjamin</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h6k">B.
F.</persName>
<persName ref="textgrid:24h6p">J. F.
Schmieder's</persName></hi> Handbuch der alten
Erdbeschreibung zum Atlas von 12 Karten, Berlin
1802.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h6n"/></item>
</list></seg></rdg>
</app>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/><seg id="var_1_140_p3">Die einzig guten <index indexName="subjects-index">
<term>Charten</term>
</index>Charten zur alten <index indexName="subjects-index">
<term>Geographie</term>
</index>Geographie von <index indexName="persons-index">
<term>Anville, Jean Baptiste Bourguignon d'</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24gz8">d'Anville</persName></hi>, welche <app>
<lem>unter dem Titel: Atlas antiquus <index indexName="persons-index">
<term>Anville, Jean Baptiste Bourguignon d'</term>
</index><persName ref="textgrid:24gz8">Danvillianus</persName> zu Nürnberg <app>
<lem>1784<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24fpj"/></lem>
<rdg wit="#c" type="v">1784.</rdg>
</app> nachgestochen worden</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">seit letztgedachtem Jahre zu
Nürnberg nachgestochen werden</rdg>
</app>, sind wenigstens <app>
<lem>unentbehrlich;</lem>
<rdg wit="#a" type="v">unentbehrlich,</rdg>
</app> sonst muß man sich bloß mit den noch sehr unvollkommenen
Charten in <index indexName="persons-index">
<term>Cellarius, Christoph</term>
</index><persName ref="textgrid:24h1s">Cellarii</persName> Werk
oder <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_140_5"/><index indexName="persons-index">
<term>Köhler, Johann David</term>
</index><persName ref="textgrid:24fpk"><app>
<lem><hi>Jo.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Io.</hi></rdg>
</app>
<hi>Dav. Koeleri</hi></persName> Descriptione orbis antiqui
in <app>
<lem>XLIV.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">XLIV</rdg>
</app>
<app>
<lem>tabulis<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24zxk"/></lem>
<rdg wit="#c" type="v">tabulis,</rdg>
</app> von <index indexName="persons-index">
<term>Weigel, Christoph</term>
</index><persName ref="textgrid:24fpp">Weigel</persName> in
Nürnberg gestochen, begnügen.</seg></p></lem>
<rdg wit="#c" type="varying-structure"><join scope="branches" result="p" target="#var_1_140_1 #var_1_140_2"/>
<note place="end"><p><seg copyOf="#var_1_140_p1"/>
<list>
<item copyOf="#var_1_140_list1_item1"/>
<item copyOf="#var_1_140_list1_item2"/>
<item copyOf="#var_1_140_list1_item3"/>
<item copyOf="#var_1_140_list1_item4"/>
</list></p>
<p copyOf="#var_1_140_p2"/>
<p copyOf="#var_1_140_p3"/>
</note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_140_1">
<label>lat. Compendium Geographiae antiquae</label>
<p>Gemeint ist die lateinische Übersetzung <hi>Compendium geographiae
antiquae mappis Danvillianis XI. maioribus accomodatum ex optimis
fontibus elaboratum</hi> (1785).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_140_2">
<label>J. F. A. Nitsch kurzer Entwurf der alten Geographie, auf's neue
herausg. von L. Mannert, 6te Aufl. 1810</label>
<p>Der Name des Autors lautet Paul Friedrich Achat Nitsch (1754–1794), der
Herausgeber ist Konrad (bzw. Conrad) Mannert (1756–1834).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_140_3">
<label>H. Schlichtegroll's Handbuch der alten Erdbeschreibung, Bremen
1794</label>
<p>Das <hi>Handbuch der alten Erdbeschreibung</hi> stammt von Hermann
Schlichthorst (1766–1820), der in der dritten Auflage der
<hi>Anweisung</hi> vermutlich mit dem v.a. für seine umfangreichen
Sammlungen von Nekrologen bekannten Friedrich Schlichtegroll (1765–1822)
verwechselt wurde.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_140_4">
<label>B. F. J. F. Schmieder's Handbuch der alten Erdbeschreibung zum Atlas
von 12 Karten, Berlin 1802</label>
<p>Dieses Werk hat zwei Herausgeber: Benjamin Friedrich Schmieder
(1736–1813) und dessen Sohn Friedrich Gotthelf Benjamin Schmieder
(1770–1838).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_140_5">
<label>Jo. Dav. Koeleri Descriptione orbis antiqui in XLIV. tabulis von
Weigel in Nürnberg gestochen</label>
<p>Dieses Werk ist ohne Jahresangabe erschienen, dürfte jedoch um 1720 zu
datieren sein. Neben Christoph Weigel d. Ä. (1654–1725) wirkte auch
dessen Bruder Johann Christoph Weigel d. J. (1661–1726) als
Kupferstecher und Verleger in Nürnberg.</p></note>
</div>
<div id="section_1_141" n="141" type="section">
<head>141.</head>
<app type="structural-variance">
<lem><p><seg id="var_1_141_1">Zu der <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> Lesung der Alten so nothwendigen Kenntniß der <index indexName="subjects-index">
<term>Mythologie</term>
</index><hi>Mythologie</hi><app>
<lem>, <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> welche sowohl die Begriffe alter <pb edRef="#c" n="145"/>
<app>
<lem>Völker</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#c"><choice>
<sic>ker</sic>
<corr type="editorial">Völker</corr>
</choice></rdg>
</app> in ihrem noch rohen Zustande enthält, die sie
sich von übermenschlichen <pb edRef="#b" n="161"/> Wesen
und Naturbegebenheiten machten, als auch die <index indexName="subjects-index">
<term>Sagen</term>
</index>Sagen von den unter ihnen vorgefallenen
Ereignissen, <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app></seg>
<app>
<lem>könnte man die</lem>
<rdg wit="#c" type="ppl"><seg id="var_1_141_2">sind für den
Anfänger die kürzeren Darstellungen der Götter- und
Fabelgeschichte am brauchbarsten. Weiterhin mögen auch
die mannigfaltigen Versuche, die Mythologie
philosophisch zu behandeln, prüfend <index indexName="subjects-index">
<term>vergleichen</term>
</index>verglichen werden.</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/><seg id="var_1_141_p1"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> Zu den ersten gehören:</seg></rdg>
</app>
<milestone edRef="#c" type="structure" unit="line"/><seg id="var_1_141_list1_item1"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_141_3"/>Einleitung in die Götter- und <app>
<lem>Fabelgeschichte</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Fabel-Geschichte</rdg>
</app> der ältesten griechischen und römischen Welt, durch
<index indexName="persons-index">
<term>Damm, Christian Tobias</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24gxf">Christ. Tob.
Damm</persName></hi>, <app>
<lem>4te</lem>
<rdg wit="#c" type="v">6te</rdg>
</app>
<app>
<lem>Auflage,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Aufl.</rdg>
</app> Berlin <app>
<lem>1775<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24gxh"/> in 8., oder</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1807.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h6q"/> 8.</rdg>
</app></seg>
<milestone edRef="#c" type="structure" unit="line"/><seg id="var_1_141_list1_item2a"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_141_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Seybold, David Christoph</term>
</index><persName ref="textgrid:24h0x"><hi>Dav. Christoph</hi>
<app>
<lem><hi>Seybolds</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Seybold's</hi></rdg>
</app></persName> Einleitung in die griechische und römische
Mythologie der alten Schriftsteller,</seg>
<app>
<lem>2te Auflage, Leipzig 1784.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h10"/> 8. zum Grunde legen; noch
besser in Rücksicht auf <index indexName="subjects-index">
<term>Dichter</term>
</index>Dichter und <index indexName="subjects-index">
<term>Kunstwerke</term>
</index>Kunstwerke <index indexName="persons-index">
<term>Ramler, Karl Wilhelm</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h2m">Karl Wilh.
Ramlers</persName></hi> kurzgefaßte Mythologie,
Berlin 1790<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h3v"/> in 2 Theilen in 8.
Wollte</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">2te Aufl. Leipz. 1784. 8. zum Grunde
legen, und, wenn</rdg>
<rdg wit="#c" type="ppl"><seg id="var_1_141_list1_item2b">3te Auflage, Leipzig 1797.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h6r"/> 8.</seg>
<milestone edRef="#c" type="structure" unit="line"/><seg id="var_1_141_list1_item3"><index indexName="persons-index">
<term>Ramler, Karl Wilhelm</term>
</index><hi><persName>Karl Wilh.
Ramler's</persName></hi> kurzgefaßte Mythologie, 2
Theile, Berlin 1790. 8.</seg>
<milestone edRef="#c" type="structure" unit="line"/><seg id="var_1_141_list1_item4"><index indexName="persons-index">
<term>Hermann, Martin Gottfried</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251j6">M. G.
Herrmann's</persName></hi> Mythologie der
Griechen, 2 Bände, Berlin 1811.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h6v"/> 8.</seg>
<milestone edRef="#c" type="structure" unit="p"/><seg id="var_1_141_p2">Zu der zweiten Klasse:</seg></rdg>
</app>
<app>
<lem>man, doch nur im Allgemeinen, mehr davon <app>
<lem>wissen: so könnte</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">wissen wollte,</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>
<milestone edRef="#c" type="structure" unit="line"/><seg id="var_1_141_list2_item1a"><index indexName="persons-index">
<term>Banier, Antoine</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h23">Anton
Banier's</persName></hi> Erläuterung der Götterlehre und
Fabeln aus der Geschichte, mit <index indexName="persons-index">
<term>Schlegel, Johann Adolf</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h2w">Joh.
Adolf</persName></hi> und <index indexName="persons-index">
<term>Schlegel, Johann August</term>
</index><hi>Joh.</hi>
<app>
<lem><hi>August</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>Aug.</hi></rdg>
</app>
<app>
<lem><hi><persName ref="textgrid:24hp4">Schlegels</persName></hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi><persName>Schlegel's</persName></hi>,</rdg>
</app> auch <index indexName="persons-index">
<term>Schroeckh, Johann Matthias</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h2x">Joh. Matthias
Schröckh's</persName></hi> Anmerkungen,</seg>
<app>
<lem><app>
<lem>Leipzig 1754–1766<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h2t"/></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">Leipz. 1754–66</rdg>
</app> in fünf groß Octavbänden, <app>
<lem>auch, als einen Nothhelfer,</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">und</rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Hederich, Benjamin</term>
</index><persName ref="textgrid:24gxz"><hi>Benj.
Hede</hi><pb edRef="#a" n="134"/><hi>richs</hi></persName> mythologisches Lexicon,
verbessert von <index indexName="persons-index">
<term>Schwabe, Johann Joachim</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24gz0">Joh. Joach.
Schwaben</persName></hi>, <app>
<lem>Leipzig</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Leipz.</rdg>
</app> 1770<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24gz2"/> in <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. zu Hülfe <app>
<lem>genommen werden</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">nehmen</rdg>
</app>.</lem>
<rdg wit="#c" type="ppl"><seg id="var_1_141_list2_item1b">5
Bände, Leipzig 1754–1766. <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8.</seg>
<milestone edRef="#c" type="structure" unit="line"/><seg id="var_1_141_list2_item2"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_141_4"/><index indexName="persons-index">
<term>Kanne, Johann Arnold</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h6w">J. A.
Kanne</persName></hi> Mythologie der Griechen,
Leipzig 1808.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h6z"/></seg>
<milestone edRef="#c" type="structure" unit="line"/><seg id="var_1_141_list2_item3"><index indexName="persons-index">
<term>Creuzer, Friedrich Georg</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h70">C. E.
Creuzer</persName></hi> Symbolik und Mythologie
der alten Völker, 2 Bände, Darmstadt 1811.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h72"/></seg></rdg>
</app>
<app>
<lem><milestone edRef="#c" type="structure" unit="p"/><seg id="var_1_141_p3">Ein <app>
<lem>weit genaueres und</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> sehr nutzbares Handbuch zur allgemeinern
Uebersicht <app>
<lem>sind</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sind:</rdg>
</app></seg>
<milestone edRef="#c" type="structure" unit="line"/><seg id="var_1_141_list3_item1"><index indexName="persons-index">
<term>Saxius, Christophorus</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h20">Christoph.
Saxi</persName></hi> Tabulae genealogicae, s.
Stemmata deorum, <app>
<lem>regum, principum - -</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">regum, – principum –</rdg>
</app> qui per <app>
<lem>tempus - -</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">tempus –</rdg>
</app> mythicum <app>
<lem>vixisse - -</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">vixisse –</rdg>
</app> creduntur, Ultraject. <app>
<lem>1783<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h22"/></lem>
<rdg wit="#c" type="v">1783.</rdg>
</app> in Folio, ob es gleich einen weitern Umfang hat
als bloße <index indexName="subjects-index">
<term>Mythologie</term>
</index>Mythologie.</seg></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<seg id="var_1_141_p4"><app>
<lem>Hernach würde man, wenn man <app>
<lem>zumal</lem>
<rdg wit="#a" type="v">zumahl</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><milestone edRef="#c" type="structure" unit="p"/>Wollte man
besonders</rdg>
</app> die alten <index indexName="subjects-index">
<term>Dichter</term>
</index>Dichter recht anschaulich verstehen <app>
<lem>lernen wollte,</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">lernen, so müßte man</rdg>
</app> die <app>
<lem>Dactyliothek</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Daktyliothek</rdg>
</app> von <index indexName="persons-index">
<term>Lippert, Philipp Daniel</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h27">Phil. Dan.
Lippert</persName></hi>, Erstes und <app>
<lem>Zweytes</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Zweites</rdg>
</app> Tausend, <app>
<lem><app>
<lem>Leipzig</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Leipz.</rdg>
</app> 1767<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h3r"/> in zwey <pb edRef="#b" n="162"/> Bänden in 4.</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">in 2 Bänden, <pb edRef="#c" n="146"/> Leipzig 1767. 4.,</rdg>
</app> und das Supplement dazu <app>
<lem>1776<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h3s"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1776.</rdg>
</app> 4. nebst den dazu gehörigen Abdrücken geschnittener
Steine, <app>
<lem>mit ungemeinen Nutzen</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> zu Rathe ziehen, oder, weil dieser Schatz wegen seiner
Kostbarkeit nicht überall zu haben ist, an dessen Stelle den
Versuch einer mythologischen Dactyliothek für <app>
<lem>Schulen - -</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Schulen –</rdg>
</app> von <index indexName="persons-index">
<term>Klausing, Anton Ernst</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h26">Anton Ernst
Klausing</persName></hi>, <app>
<lem>Leipzig</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Leipz.</rdg>
</app>
<app>
<lem>1781<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h40"/> in <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. (wovon noch ein zweyter Theil erwartet
wird)</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1781. gr. 8.,</rdg>
</app> ebenfalls mit den Abdrücken, <app>
<lem>brauchen können</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">benutzen</rdg>
</app>.</seg>
<app>
<lem><milestone edRef="#c" type="structure" unit="p"/><seg id="var_1_141_p5">Ueber den Geist dieser Mythologie,
oder ihren Sinn, nebst ihrer <app>
<lem>verschiednen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verschiedenen</rdg>
</app> Gestalt und Veränderungen zu <app>
<lem>verschiednen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verschiedenen</rdg>
</app> Zeiten und <app>
<lem>bey verschiednen Schriftstellern</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">bei verschiedenen
Schriftstellern,</rdg>
</app> geben die <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_141_2"/><index indexName="persons-index">
<term>Heyne, Christian Gottlob</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h73">Heynischen</persName></hi> und <index indexName="persons-index">
<term>Hermann, Martin Gottfried</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251j6">Hermannischen</persName></hi> Schriften, welche
man §. <app>
<lem>313</lem>
<rdg type="v" wit="#c">313.</rdg>
</app> der <hi>dritten</hi> Auflage meiner <hi>Anweisung
zur Kenntniß der besten Bücher in der
Theologie</hi><ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24gvk"/> angezeigt findet, die
besten Aufschlüsse.</seg></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app></p></lem>
<rdg wit="#c" type="varying-structure"><join result="p" scope="branches" target="#var_1_141_1 #var_1_141_2"/>
<note place="end"><p><seg copyOf="#var_1_141_p1"/>
<list>
<item copyOf="#var_1_141_list1_item1"/>
<join scope="branches" result="item" target="#var_1_141_list1_item2a #var_1_141_list1_item2b"/>
<item copyOf="#var_1_141_list1_item3"/>
<item copyOf="#var_1_141_list1_item4"/>
</list></p>
<p><seg copyOf="#var_1_141_p2"/>
<list>
<join scope="branches" result="item" target="#var_1_141_list2_item1a #var_1_141_list2_item1b"/>
<item copyOf="#var_1_141_list2_item2"/>
<item copyOf="#var_1_141_list2_item3"/>
</list></p>
<p><seg copyOf="#var_1_141_p3"/>
<list>
<item copyOf="#var_1_141_list3_item1"/>
</list></p>
<p copyOf="#var_1_141_p4"/>
<p copyOf="#var_1_141_p5"/></note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_141_3">
<label>Einleitung in die Götter- und Fabelgeschichte der ältesten
griechischen und römischen Welt, durch Christ. Tob. Damm, 4te Auflage,
Berlin 1775</label>
<p>Die in der dritten Auflage der <hi>Anweisung</hi> nachgetragene sechste
Auflage von Christian Tobias Damms (1699–1778) <hi>Einleitung in die
Götter-Lehre und Fabel-Geschichte</hi> ist posthum im Jahre 1783
erschienen. Bei den folgenden Auflagen handelt es sich um Umarbeitungen
von Friedrich Schulz (1762–1798) bzw. Konrad Levezow
(1770–1835).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_141_1">
<label>Dav. Christoph Seybolds Einleitung in die griechische und römische
Mythologie der alten Schriftsteller, 2te Auflage, Leipzig 1784</label>
<p>Die <hi>Einleitung</hi> ist in der zweiten Auflage bereits 1783
erschienen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_141_4">
<label>J. A. Kanne Mythologie der Griechen, Leipzig 1808</label>
<p>Von diesem Werk ist nur der erste Teil (Leipzig 1805) erschienen. Aus dem
hier genannten Jahr stammt Johann Arnold Kannes (1773–1824) zweibändiges
Werk <hi>Erste Urkunden der Geschichte oder allgemeine Mythologie</hi>
(Bayreuth 1808).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_141_2">
<label>Heynischen und Hermannischen Schriften, welche man §. 313 der dritten
Auflage meiner Anweisung zur Kenntniß der besten Bücher in der Theologie
angezeigt findet</label>
<p>Gemeint sind Christian Gottlob Heynes (1729–1812) in § 312 der
<hi>Bücherkenntniß</hi> (<hi rend="superscript">3</hi>1790) genannte
Abhandlungen <hi>De caussis fabularum seu mythorum veterum physicis</hi>
(1764), in: <hi>Opuscula academica</hi> I (1785), 184–206 (VII.); <hi>De
origine et caussis fabularum Homericarum</hi>, in: <hi>Novi
commentarii Societatis Regiae Scientiarum Gottingensis </hi> VIII
(1778), 34–58 (<hi>Commentationes historicae et philologicae
classis</hi>); <hi>De theogonia ab Hesiodo condita. Ad Herodoti Lib.
II. c. 52. commentatio</hi>, in: <hi>Commentationes Societatis
Regiae Scientiarum Gottingensis</hi> II (1780), 125–154
(<hi>Commentationes historicae et philologicae</hi>); <hi>Ad
Apollodori Atheniensis bibliothecam notae</hi> I–III (1783), v.a.
der dem dritten Teil vorangestellte Beitrag <hi>De Apollodori
Bibliotheca novaque eius recensione simulque universe de litteratura
mythica</hi> (aaO III 903–972); <hi>Temporum mythicorum memoria a
corruptelis nonnullis vindicata</hi>, in: <hi>Commentationes
Societatis Regiae Scientiarum Gottingensis recentiores </hi> VIII
(1787), 3–19 (<hi>Commentationes antiquiores</hi>) sowie das mit einer
Vorrede Heynes versehene <hi>Handbuch der Mythologie aus Homer und
Hesiod, als Grundlage zu einer richtigern Fabellehre des Alterthums
mit erläuternden Anmerkungen begleitet von Martin Gottfried
Hermann</hi> (1787) (Bd. 2 [1790] <hi>enthaltend die Mythen aus den
Lyrischen Dichtern der Griechen</hi>; Bd. 3 [1795] <hi>enthaltend
die astronomischen Mythen der Griechen</hi>) (vgl. I § 56
c).</p></note>
</div>
<div id="section_1_142" n="142" type="section">
<head>142.</head>
<app type="structural-variance">
<lem><p><seg id="var_1_142_p1">Diese <app>
<lem>bisher §. <ref target="#section_1_137">137</ref>
<choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice> erwähnten</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> Schriften und Werke enthalten selbst <app>
<lem>einiges</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Einiges</rdg>
</app>, das zur bessern Kenntniß der, wenigstens <index indexName="subjects-index">
<term>gottesdienstlich</term>
</index>gottesdienstlichen, <hi>griechischen und römischen</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>Alterthümer</term>
</index><hi>Alterthümer</hi> dient.</seg>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="ptl"><seg id="var_1_142_p2">Die Kenntniß
derselben ist selbst zur Erklärung vieler Stellen des
alten und neuen Testaments nothwendig, und kann bei der
Lesung der <index indexName="subjects-index">
<term>Classiker</term>
</index>Classiker gar nicht entbehrt werden.</seg>
<milestone edRef="#c" type="structure" unit="p"/><seg id="var_1_142_note_a1"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></seg></rdg>
</app>
<seg id="var_1_142_note_a2">In Absicht der <app>
<lem><hi>griechischen</hi>, wo es uns noch so sehr an einem
guten und hinlänglichen Handbuch fehlt, ist</lem>
<rdg wit="#a" type="pp"><hi>griechischen</hi> macht,</rdg>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>griechischen Alterthümer</hi>,
bemerke man</rdg>
</app> unter den mehr systematischen Büchern,</seg>
<app>
<lem><index indexName="persons-index">
<term>Potter, John</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h12">Johann
Potters</persName></hi></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><seg id="var_1_142_note_b">vorzüglich:</seg>
<milestone edRef="#c" type="structure" unit="line"/><seg id="var_1_142_listitem1_a"><hi><persName>Johann
Potter's</persName></hi></seg></rdg>
</app>
<seg id="var_1_142_listitem1_b">griechische Archäologie oder
Alterthümer Griechenlandes mit Anmerkungen und Zusätzen von
<index indexName="persons-index">
<term>Rambach, Johann Jakob</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h14">Joh. Jac.
Rambach</persName></hi>,</seg>
<app>
<lem>Halle 1775–1778<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h15"/> in drey Theilen in <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. <app>
<lem/>
<rdg wit="#a" type="pt">die übrigen sehr entbehrlich,
und kan</rdg>
</app> in seiner Art <app>
<lem>das einzige. –</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">einzig heissen.</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="ppl"><seg id="var_1_142_listitem1_c">3
Bände, Halle 1775–1778. <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8.</seg>
<milestone edRef="#c" type="structure" unit="line"/><seg id="var_1_142_listitem2">Desgleichen <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_142_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Nitsch, Paul Friedrich Achat</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h69">J. F. A.
Nitsch</persName></hi> Beschreibung des
häuslichen, gottesdienstlichen etc. Zustandes der
Griechen; fortgesetzt von <index indexName="persons-index">
<term>Höpfner, Johann Georg Christian</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h8m">Höpfner</persName></hi> und <index indexName="persons-index">
<term>Köpke, Georg Gustav Samuel</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h8k">Köpke</persName></hi>, 4 Bände, Erfurt
1791–1806.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h8j"/> 8.</seg></rdg>
</app>
<pb edRef="#b" n="163"/>
<milestone edRef="#c" type="structure" unit="p"/><seg id="var_1_142_note_d">Wenn man sich <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> den <hi>römischen</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>Alterthümer</term>
</index>Alterthümern erst ein kürzeres Lehrbuch bekannt gemacht
hat, unter welchen <index indexName="persons-index">
<term>Cellarius, Christoph</term>
</index><persName ref="textgrid:24h1s"><app>
<lem><hi>Christoph</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Christoph.</hi></rdg>
</app>
<hi>Cellarii</hi></persName> Compendium antiquitatum ro<pb edRef="#a" n="135"/>mana<pb edRef="#c" n="147"/>rum c.
adnott. <app>
<lem><index indexName="persons-index">
<term>Walch, Johann Ernst Immanuel</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h1t">J. E. J.
Walchii</persName></hi></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi><persName>I. E. I.
Walchii</persName></hi>,</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>Edit.</abbr>
<expan>Editio</expan>
</choice> 3. Halae 1774.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h8n"/> 8. <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_142_2"/><index indexName="persons-index">
<term>Nieupoort, Wilhelm Hendrik</term>
</index><persName ref="textgrid:24h2g"><hi>Ge.</hi>
<app>
<lem><hi>Henr.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Hen.</hi></rdg>
</app>
<app>
<lem><hi>Nieupoort</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>Nieupoort</hi>,</rdg>
</app></persName> rituum, qui olim apud Romanos obtinuerunt,
succincta explicatio, <choice>
<abbr>Edit.</abbr>
<expan>Editio</expan>
</choice> 13. Berol. <app>
<lem>1767<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h3j"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1767.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice>
<app>
<lem>8.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">8.,</rdg>
</app> auch <choice>
<abbr>Edit.</abbr>
<expan>Editio</expan>
</choice> 6. <app>
<lem>(Ultrajectina</lem>
<rdg wit="#a" type="v">(Vltrajectina</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">(Ultraiectina</rdg>
</app>) curant. <index indexName="persons-index">
<term>Reitz, Wilhelm Otto</term>
</index><persName ref="textgrid:24h2p"><hi>Guil.
Ottone</hi></persName> et <index indexName="persons-index">
<term>Reitz, Johan Frederik</term>
</index><app>
<lem><hi>Jo.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Io.</hi></rdg>
</app>
<hi>Freder.</hi>
<app>
<lem><hi><persName ref="textgrid:24h2n">Reitzio</persName></hi> 1774<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h42"/>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8.</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi><persName>Reitzio</persName></hi>, <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. 1774.</rdg>
</app>, und <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_142_3"/><index indexName="persons-index">
<term>Gruner, Johann Friedrich</term>
</index><persName ref="textgrid:24h25"><app>
<lem><hi>Jo.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Io.</hi></rdg>
</app>
<hi>Frid. Gruneri</hi></persName> introductio in
antiquitates Romanas, Jenae 1748.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h3b"/> 8. die
besten sind: so <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> man <app>
<lem>hernach</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Matern de Cilano, Georg Christian</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h29">Georg Christian
Maternus von Cilano</persName></hi> ausführliche
Abhandlung der römischen Alterthümer, in Ordnung gebracht von
<index indexName="persons-index">
<term>Adler, Georg Christian</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24gvv">Georg Christ.
Adler</persName></hi>, Altona <app>
<lem>1775</lem>
<rdg wit="#c" type="v">1775.</rdg>
</app> und <app>
<lem>1776<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h3w"/></lem>
<rdg wit="#a" type="v">76</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">1776.,</rdg>
</app> in vier <app>
<lem>Theilen in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Theilen,</rdg>
</app> 8. (die ein Commentar über den <index indexName="persons-index">
<term>Nieupoort, Wilhelm Hendrik</term>
</index><persName ref="textgrid:24h2g">Nieupoort</persName>,
aber von viel weiterm Umfange ist) <app>
<lem>dazu nehmen,</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">zu Hülfe nehmen</rdg>
</app> und damit <index indexName="persons-index">
<term>Adler, Georg Christian</term>
</index><persName ref="textgrid:24gvv"><hi>G. C.</hi>
<app>
<lem><hi>Adlers</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>Adler</hi></rdg>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Adler's</hi></rdg>
</app></persName> ausführliche Beschreibung der Stadt Rom,
Altona <app>
<lem>1781<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h3p"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1781.</rdg>
</app> 4.<app>
<lem>; die Schrift:</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> Ueber Sitten und Lebensart der Römer in verschiedenen
Zeiten der Republik, von <index indexName="persons-index">
<term>Meierotto, Johann Heinrich Ludwig</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h2b">J. H. L.
Meierotto</persName></hi>, Berlin <app>
<lem>1776<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h33"/></lem>
<rdg wit="#c" type="v">1776.</rdg>
</app> in <app>
<lem>zwey Theilen in <app>
<lem>8.;</lem>
<rdg wit="#a" type="v">8.</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">zwei Theilen, 8.,</rdg>
</app> und <index indexName="persons-index">
<term>Meiners, Christoph</term>
</index><persName ref="textgrid:24h2c"><app>
<lem><hi>C. Meiners</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_142_4"/><hi>E. Meiner's</hi></rdg>
</app></persName> Geschichte des Verfalls der Sitten und der
Staatsverfassung der Römer, <app>
<lem>Leipzig</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Leipz.</rdg>
</app> 1782.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h34"/> 8. verbinden.</seg>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="ptl"><milestone unit="p" type="structure" edRef="#c"/><seg id="var_1_142_note_e">Brauchbare
Handbücher sind auch: <list>
<item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_142_5"/><index indexName="persons-index">
<term>Nitsch, Paul Friedrich Achat</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h69">P. E.
A. Nitsch</persName></hi> Beschreibung des
häuslichen etc. Zustandes der Römer, 2 Bände,
Erfurt 1790.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h8p"/> 8.</item>
<item><index indexName="persons-index">
<term>Adam, Alexander</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h8r">Adam's</persName></hi> Handbuch der römischen
Alterthümer. Aus dem <choice>
<abbr>Engl.</abbr>
<expan>Englisch</expan>
</choice> von <index indexName="persons-index">
<term>Meyer, Johann Leonhardt</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h8t">Meyer</persName></hi>, 2 Bände, Erlangen
1806.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h8v"/></item>
<item><index indexName="persons-index">
<term>Meyer, Johann Leonhardt</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h8t">J. L.
Meyer's</persName></hi> Lehrbuch der römischen
Alterthümer, Erlangen 1806.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h8z"/></item>
</list></seg></rdg>
</app></p>
<note place="end"><seg id="var_1_142_note_f">
<app>
<lem>Wegen</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><milestone edRef="#c" type="structure" unit="p"/>Hinsichts</rdg>
</app> des <app>
<lem>großen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grossen</rdg>
</app> Einflusses der Kenntniß des römischen <index indexName="subjects-index">
<term>Kriegswesen</term>
</index>Kriegswesens auf die rechte Einsicht des Verstandes
vieler Stellen <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> römischen Schriftstellern sind die <app>
<lem><hi>Römischen</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>römischen</hi></rdg>
</app>
<app>
<lem><hi>Kriegsalterthümer</hi> (von</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>Kriegsalterthümer</hi>,
von</rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Rösch, Jakob Friedrich von</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h2r">Rösch</persName></hi>
und <app>
<lem><index indexName="persons-index">
<term>Nast, Johann Jakob Heinrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h2d">Nast</persName></hi>)</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi><persName>Nast</persName></hi>,</rdg>
</app> Halle <app>
<lem>1782<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h32"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1782.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. sehr zu empfehlen.</seg></note></lem>
<rdg wit="#c" type="varying-structure"><join scope="branches" result="p" target="#var_1_142_p1 #var_1_142_p2"/>
<note place="end"><p><join target="#var_1_142_note_a1 #var_1_142_note_a2 #var_1_142_note_b" scope="branches"/>
<list>
<join result="item" target="#var_1_142_listitem1_a #var_1_142_listitem1_b #var_1_142_listitem1_c" scope="branches"/>
<item copyOf="#var_1_142_listitem2"/>
</list></p>
<p copyOf="#var_1_142_note_d"/>
<p copyOf="#var_1_142_note_e"/>
<p copyOf="#var_1_142_note_f"/>
</note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_142_1">
<label>J. F. A. Nitsch Beschreibung des häuslichen, gottesdienstlichen etc.
Zustandes der Griechen; fortgesetzt von Höpfner und Köpke, 4 Bände,
Erfurt 1791–1806</label>
<p>Der Autor ist Paul Friedrich Achat Nitsch (1754–1794), die Fortsetzung
wurde von Johann Georg Christian Höpfner (1765–1827) und Georg Gustav
Samuel Köpke (1773–1837) besorgt.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_142_2">
<label>Ge. Henr. Nieupoort rituum, qui olim apud Romanos obtinuerunt,
succincta explicatio, Edit. 13. Berol. 1767</label>
<p>Als ursprünglicher Autor dieses Werkes wird Willem Hendrik (lat.
Guilelmus Henricus) Nieupoort (1674–1730) geführt.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_142_3">
<label>Jo. Frid. Gruneri introductio in antiquitates Romanas, Jenae
1748</label>
<p>Für Johann Friedrich Gruners (1723–1778) <hi>Introductio in antiquitates
Romanas</hi> ist einzig das Erscheinungsjahr 1746
nachzuweisen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_142_4">
<label>E. Meiner's Geschichte des Verfalls der Sitten und der
Staatsverfassung der Römer, Leipzig 1782</label>
<p>Der Name des Autors lautet Christoph Meiners (1747–1810).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_142_5">
<label>P. E. A. Nitsch Beschreibung des häuslichen etc. Zustandes der Römer,
2 Bände, Erfurt 1790</label>
<p>Der Autor ist erneut Paul Friedrich Achat Nitsch (1754–1794). Der erste
Band ist bereits 1788 erschienen.</p></note>
</div>
<div id="section_1_143" n="143" type="section">
<head><pb edRef="#b" n="164"/> 143.</head>
<p><app>
<lem>Hätte</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Hat</rdg>
</app> man sich durch die bisher (§. <ref target="#section_1_135">135</ref>
<choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice>) <app>
<lem>erwähnte</lem>
<rdg wit="#c" type="v">erwähnten</rdg>
</app> Kenntnisse zum Lesen griechischer und <pb edRef="#a" n="136"/>
lateinischer Schriftstel<pb edRef="#c" n="148"/>ler <app>
<lem>vorbereitet:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">vorbereitet,</rdg>
</app> so <app>
<lem>möchten</lem>
<rdg wit="#c" type="v">werden</rdg>
</app>
<hi>ferner</hi> folgende Vorschläge <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> dem Lesen nicht undienlich seyn. 1) Weil der, welcher diese
Schriftsteller <app>
<lem>vor</lem>
<rdg wit="#c" type="v">für</rdg>
</app> sich lesen will, gemeiniglich schon vorher einen Unterricht in alten
Sprachen und, nach unsern Einrichtungen, weit mehr in der lateinischen als
in der griechischen, in letzterer oft so viel als gar nicht, bekommen hat;
und weil man <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> Lesung der römischen Schriftsteller gemeiniglich auch mit die Absicht
hat, sich eine Fertigkeit im lateinischen Ausdruck zu erwerben; ja, weil
selbst die Hülfsmittel zur Erlernung des Griechischen und die <app>
<lem>erklärende</lem>
<rdg wit="#c" type="v">erklärenden</rdg>
</app> Anmerkungen in den Ausgaben griechischer Schriftsteller fast
durchgehends in lateinischer Sprache abgefaßt sind: so ist es rathsam, <app>
<lem>lateinische</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>lateinische</hi></rdg>
</app> Schriftsteller eher als <app>
<lem>griechische</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>griechische</hi></rdg>
</app> zu lesen. Wäre <app>
<lem>man nicht in diesen Fällen:</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">dieß alles nicht der Fall,</rdg>
</app> so wäre es viel nützlicher und vernünftiger, mit den griechischen
anzufangen. Denn die römischen Schriftsteller haben die griechischen
nachgeahmt und copirt, können also weit besser verstanden werden, wenn man
diese schon voraus kennt; und man würde auf diese Art die fortschreitende <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Cultur</term>
</index>Cultur</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Kultur</rdg>
</app> des menschlichen Verstandes und Herzens, auch der davon abhängenden
Begriffe, Grundsätze und Sitten, weit besser wahrnehmen.</p>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="ptl"><note place="end"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> Es gehört zu den neueren Erscheinungen, daß man in Schulen
angefangen hat, dem Griechischen mit dem Lateinischen gleichen Rang
anzuweisen; ja, es fast noch eifriger zu treiben, und selbst darin
schreiben zu lassen. Dieß ist an sich, wegen des hohen Werthes der
griechischen Literatur, erfreulich. Nun traten auch hie und da
Uebertreibungen ein: das, wenn man mit den allgemeinern und
vielfachern Gebrauch sieht, doch unentbehrlichere Latein wurde fast
vernachlässigt, und man hat sogar schon von Seiten der obern <index indexName="subjects-index">
<term>Behörden</term>
</index>Behörden für nöthig gefunden, vor diesem letzteren Fehler zu
warnen. <choice>
<abbr>M. s.</abbr>
<expan>Man siehe</expan>
</choice> §. <ref target="#section_1_123">123.</ref>
<hi rend="right-aligned"><choice>
<abbr>A. d. H.</abbr>
<expan>Anmerkung des Herausgebers</expan>
</choice></hi></note></rdg>
</app>
</div>
<div id="section_1_144" n="144" type="section">
<head><pb edRef="#c" n="149"/> 144.</head>
<p>So nützlich 2) <app>
<lem>Chrestomathien</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Chrestomathien</hi></rdg>
</app> oder Excerpte <pb edRef="#b" n="165"/> aus mehrern alten <app>
<lem>Schriftstellern,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Schriftstellern</rdg>
</app> für den seyn mögen, der <app>
<lem>keine ganze</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">die ganzen</rdg>
</app>
<app>
<lem><choice>
<sic>Schrifsteller</sic>
<corr type="editorial">Schriftsteller</corr>
</choice></lem>
<rdg wit="#a #c" type="typo-correction">Schriftsteller</rdg>
</app>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">nicht</rdg>
</app> haben <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>, <pb edRef="#a" n="137"/> oder für den Anfänger, der vorerst den
nothdürftigsten <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index>Sprachgebrauch <app>
<lem>lernen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">lernen</rdg>
</app> oder einen allgemeinen <index indexName="subjects-index">
<term>Vorschmack</term>
</index>Vorschmack von <app>
<lem>mehrern</lem>
<rdg type="v" wit="#c">mehreren</rdg>
</app> Schriftstellern und <app>
<lem>ihrem</lem>
<rdg wit="#a" type="v">ihren</rdg>
</app>
<app>
<lem>Unterschied</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Unterschiede</rdg>
</app> erlangen will: so <app>
<lem>viel besser ist es doch</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">bleibt es doch viel besser</rdg>
</app>, <hi>ganze</hi> Schriftsteller <hi>in eins fort</hi> zu lesen, ehe
man zu andern fortschreitet. Denn <app>
<lem>– ausserdem</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">außer dem,</rdg>
</app> daß es unnatürlich ist und zur Unbeständigkeit gewöhnt, etwas <app>
<lem>aufzugeben</lem>
<rdg wit="#c" type="v">aufzugeben,</rdg>
</app> was man <app>
<lem>angefangen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">angefangen</rdg>
</app> und was uns gefallen <app>
<lem>hat –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">hat,</rdg>
</app> wird man durch das anhaltende Lesen eines guten Schriftstellers
besser mit <app>
<lem>seinen Sachen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">seinem Inhalt</rdg>
</app>, so wie mit seiner eigenthümlichen <index indexName="subjects-index">
<term>Denkart</term>
</index>Denk- und <index indexName="subjects-index">
<term>Schreibart</term>
</index>Schreibart, bekannt, lernt ihn <app>
<lem>daher,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">daher</rdg>
</app> und wenn man einmal im Gange ist, besser verstehen, und gewöhnt sich
leichter, wenn man gar die Absicht <app>
<lem>hat</lem>
<rdg wit="#c" type="v">hat,</rdg>
</app> seinen Ausdruck nach <app>
<lem>einem</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einen</rdg>
</app> solchen Schriftsteller zu bilden, an eine gewisse Gleichheit und
Reinigkeit des Ausdrucks.</p>
</div>
<div id="section_1_145" n="145" type="section">
<head>145.</head>
<p>Wollte man – wie hier immer vorausgesetzt wird – <app>
<lem>alle</lem>
<rdg wit="#c" type="v">alte</rdg>
</app> Schriftsteller <hi><app>
<lem>vor</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>für</hi></rdg>
</app> sich</hi>
<app>
<lem>lesen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">lesen</rdg>
</app> und wäre im Griechischen oder Lateinischen noch sehr <app>
<lem>zurück:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">zurück,</rdg>
</app> so wäre 3) zu rathen, daß man – da ein Anfänger zunächst erst des
<index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index>Sprachgebrauchs mächtig werden muß – ganz leichte Schriftsteller <app>
<lem>läse,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">läse</rdg>
</app> und sich <app>
<lem>dabey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dabei</rdg>
</app> solcher Ausgaben bediente, wo in Anmerkungen oder Registern die
Bedeutungen der Wörter und <index indexName="subjects-index">
<term>Redensarten</term>
</index>Redensarten, auch wohl schwerere Formen, erklärt <app>
<lem>werden, <choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice> die <index indexName="classics-index">
<term><persName>Aesop</persName></term>
</index>Fabulas <persName ref="textgrid:24gvt">Aeso<pb edRef="#b" n="166"/>picas</persName> nach <index indexName="persons-index">
<term>Heusinger, Johann Michael</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24gxb">Joh. Mich.
Heusingers</persName></hi> Ausgabe, vermehrt Eisenach
1771.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h37"/>
8.; <index indexName="classics-index">
<term><persName>Paeonius (Paeanius)</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gz4">Paeanii</persName> Metaphras.
<pb edRef="#a" n="138"/> in <index indexName="classics-index">
<term><persName>Eutropius</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:2r64s">Eutropium</persName>, nach
<index indexName="persons-index">
<term>Kaltwasser, Johann Friedrich Salomon</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24gz6">F. S.
Kaltwassers</persName></hi>, Gotha 1780.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24gz7"/> 8.; <index indexName="classics-index">
<term><persName>Palaephatus</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24h2h">Palaephatum</persName> de
incredibilibus, nach <index indexName="persons-index">
<term>Fischer, Johann Friedrich</term>
</index><persName ref="textgrid:24h3m"><hi>Joh.</hi>
<app>
<lem><hi>Fridr.</hi></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><hi>Frid.</hi></rdg>
</app>
<hi>Fischers</hi></persName> Ausgabe, Leipzig 1761.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h3n"/> 8.</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">werden.</rdg>
</app> Ist man etwas <app>
<lem>weiter:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">weiter,</rdg>
</app> so sind solche Glossarien, wo nur das <app>
<lem>schwere</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Schwere</rdg>
</app> und dem Schriftsteller <app>
<lem>eigenthümliche</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Eigenthümliche</rdg>
</app> mit we<pb edRef="#c" n="150"/>nig Worten <app>
<lem>erkläret</lem>
<rdg wit="#c" type="v">erklärt</rdg>
</app> wird, <app>
<lem>wie die <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_145_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Ernesti, Johann August</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h06">Ernestischen</persName></hi> bey <index indexName="classics-index">
<term><persName>Xenophon</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24h0n">Xenophons</persName>
memorabil. <index indexName="classics-index">
<term><persName>Sokrates</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:2528d">Socratis</persName> und bey
dem <index indexName="classics-index">
<term><persName>Polybius</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24h02">Polybius</persName></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">oft sogar recht vollständige Indices</rdg>
</app>, zu <hi>dieser</hi>
<app>
<lem>Absicht,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Absicht</rdg>
</app> vollkommen zureichend.</p>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_145_1">
<label>Ernestischen bey Xenophons memorabil. Socratis und bey dem
Polybius</label>
<p>Gemeint sind Johann August Ernestis mehrfach aufgelegte <hi>Xenophontis
memorabilium Socratis dictorum libri IV</hi> (1737; <hi rend="superscript">5</hi>1772) sowie dessen dreibändiger, mit
Anmerkungen versehener <hi>Polybius</hi> (1763/64).</p></note>
</div>
<div id="section_1_146" n="146" type="section">
<head>146.</head>
<p>Und weil es vernünftig ist, vom Leichtern zum Schwerern <app>
<lem>fort zu gehen:</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">fortzugehen,</rdg>
</app> so ist es 4) auch rathsamer, eher prosaische Schriftsteller,
wenigstens leichtere, als <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Dichter</term>
</index>Dichter</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Dichter, den <index indexName="classics-index">
<term><persName>Homer</persName></term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h0b">Homer</persName></hi>
etwa ausgenommen, mit dem ja auch die Römer anfingen,</rdg>
</app> zu lesen; selbst deswegen, weil der <index indexName="subjects-index">
<term>Geschmack</term>
</index>Geschmack leichter durch die Lesung der letztern <app>
<lem>verwöhnt,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">verwöhnt</rdg>
</app> und zu sehr an das Hervorstechende gewöhnt <app>
<lem>wird; zumahl</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">wird, zumal</rdg>
</app> wenn man durch Lesung der Alten selbst seine <index indexName="subjects-index">
<term>Denkart</term>
</index>Denk- und <index indexName="subjects-index">
<term>Schreibart</term>
</index>Schreibart bilden will. – Aus eben diesem Hauptgrunde würde man auf
Schriften, welche gemeinbekannte Sachen enthalten, erst Geschichtschreiber,
und auf diese erst philosophische Werke folgen <app>
<lem><app>
<lem>laßen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">lassen</rdg>
</app> müssen;</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">lassen müssen,</rdg>
</app> wenn nicht der schwerere <index indexName="subjects-index">
<term>Vortrag</term>
</index>Vortrag eines Schriftstellers in jenen erfordert, sie bis nach
diesen zu <app>
<lem>verschieben; im</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">verschieben. Im</rdg>
</app> Griechischen würde man auch wohl thun, Schriftsteller von <app>
<lem>einerley</lem>
<rdg wit="#c" type="v">einerlei</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Dialekt</term>
</index>Dialekt zusammen zu nehmen, wenn hier jene <app>
<lem>angegebene</lem>
<rdg wit="#c" type="v">angegebenen</rdg>
</app> Ursachen nicht wieder eine Ausnahme erforderten.</p>
<note n="1" place="end"><pb edRef="#b" n="167"/>
<app>
<lem><choice>
<abbr>Anm.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a #c" type="v"><hi>Anm.</hi></rdg>
</app> 1. Besondere Vorschläge von der bequemsten Ordnung, in der man <app>
<lem>alle</lem>
<rdg wit="#c" type="v">alte</rdg>
</app> Schriftsteller nach ein<pb edRef="#a" n="139"/>ander lesen möchte, <app>
<lem>laßen</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">lassen</rdg>
</app> sich nicht allgemein geben, da die Absichten, warum man <app>
<lem>diese Schriftsteller</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">ihre Werke</rdg>
</app> lieset, sehr verschieden sind, und die gemeldeten Regeln oft einander
in den Weg kommen. – Im Lateinischen würde man sehr wohl den <app>
<lem><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_3"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Phaedrus</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gzm">Phäder</persName>, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_4"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Nepos</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24h2f">Nepos</persName></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi><persName>Phädrus</persName>,
<persName>Nepos</persName></hi></rdg>
</app> und <app>
<lem><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_5"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Terenz</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gzc">Terenz</persName> –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi><persName>Terenz</persName></hi>,</rdg>
</app> den <app>
<lem><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_6"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Julius Caesar, s. Caesar</persName></term>
<term><persName>Caesar</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gxp">Cäsar</persName></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi><persName>Cäsar</persName></hi></rdg>
</app> und <app>
<lem><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_7"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Sallust</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gzf">Sallust</persName> – <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_8"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Cicero</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gxq">Cicero's</persName></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi><persName>Sallust</persName>,
<persName>Cicero's</persName></hi></rdg>
</app> Lälius und Cato, seine Briefe, seine philosophischen, seine
rhetorischen Werke und seine Reden, mit <app>
<lem><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_9"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Quintilian (Quinctilian)</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gwt">Quinctilians</persName></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi><persName>Quinctilian's</persName></hi></rdg>
</app> Instit. <app>
<lem>orat. –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">orat.,</rdg>
</app> den <app>
<lem><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_10"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Livius</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24h28">Livius</persName>, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_11"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Sueton</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gz9">Suetonius</persName></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi><persName>Livius</persName>,
<persName>Suetonius</persName></hi></rdg>
</app> und <app>
<lem><index indexName="classics-index">
<term><persName>Tacitus</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gzb">Tacitus</persName> –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi><persName>Tacitus</persName></hi></rdg>
</app> den <app>
<lem><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_13"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Plautus</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24h2k">Plautus</persName>,</lem>
<rdg wit="#a" type="v"><persName>Plautus</persName></rdg>
<rdg wit="#c" type="v"><hi><persName>Plautus</persName></hi>,</rdg>
</app> und so die übrigen nach <app>
<lem>Befinden,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Befinden</rdg>
</app> auf einander folgen lassen können. Nach den leichtesten unter diesen
Prosaikern <pb edRef="#c" n="151"/> könnten schon <app>
<lem><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_14"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Ovid</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gz3">Ovid</persName></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi><persName>Ovid</persName></hi></rdg>
</app> und <app>
<lem><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_15"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Vergil (Virgil)</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gvn">Virgil</persName></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi><persName>Virgil</persName></hi></rdg>
</app>, <app>
<lem>sodann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">sodenn</rdg>
</app>, nach den etwas schwerern, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_16"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Horaz</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gzh"><app>
<lem>Horaz</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Horaz</hi></rdg>
</app></persName> und andere gelesen werden.</note>
<note n="2" place="end"><app type="structural-variance">
<lem><seg id="var_1_146_p1"><app>
<lem><choice>
<abbr>Anm.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a #c" type="v"><hi>Anm.</hi></rdg>
</app> 2. Im Griechischen könnte man, nach der §. <app>
<lem><ref target="#section_1_145">145</ref></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_1_145">145.</ref></rdg>
</app> angegebenen Vorbereitung, mit <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_17"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Aelian</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gvm"><app>
<lem>Aelians</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Aelian's</hi></rdg>
</app></persName> vermischten Geschichten und mit <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_18"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Epiktet</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gxc"><app>
<lem>Epiktets</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Epiktet's</hi></rdg>
</app></persName> Enchiridion <app>
<lem>sowohl als <index indexName="classics-index">
<term><persName>Arrian</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gwj">Arrians</persName></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">sowohl, als mit
<hi><persName>Arrians</persName></hi></rdg>
</app> Commentarien den Anfang <app>
<lem>machen –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">machen;</rdg>
</app> hernach <app>
<lem>vorzüglich</lem>
<rdg wit="#a" type="v">vorzöglich</rdg>
</app> den <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_19"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Xenophon</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24h0n"><app>
<lem>Xenophon</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Xenophon</hi></rdg>
</app></persName>, und überhaupt die besten <app>
<lem>Attischen</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>attischen</hi></rdg>
</app> Prosaisten, sowohl Philosophen, <app>
<lem><app>
<lem>vornemlich</lem>
<rdg type="v" wit="#a">vornehmlich</rdg>
</app>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_20"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Platon</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gzv">Platon's</persName></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">vornehmlich
<hi><persName>Platon's</persName></hi></rdg>
</app> und <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_21"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Aeschines</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gxj"><app>
<lem>Aeschines</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Aeschines</hi></rdg>
</app></persName> Dialogen, und <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_22"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Theophrast</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gzx"><app>
<lem>Theophrasts</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Theophrast's</hi></rdg>
</app></persName> Charaktere, <app>
<lem>sodann</lem>
<rdg wit="#a" type="v">sodenn</rdg>
</app>, nach <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_23"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Aristoteles</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24h0d"><app>
<lem>Aristoteles</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Aristoteles</hi></rdg>
</app></persName> Rhetorik, den <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_24"/><persName ref="textgrid:24h0w"><app>
<lem><index indexName="classics-index">
<term><persName>Isokrates</persName></term>
</index>Isokrates</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Isokrates</hi>,</rdg>
</app></persName> nebst den in der <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_25"/><index indexName="persons-index">
<term>Reiske, Johann Jacob</term>
</index><persName ref="textgrid:24hbd">Reiskischen</persName>
Sammlung <app>
<lem>enthaltnen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">enthaltenen</rdg>
</app>
<app>
<lem>Rednern,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Rednern</rdg>
</app> lesen. Nun könnten, und, wenn man gerade nicht <app>
<lem>Attische</lem>
<rdg wit="#c" type="v">attische</rdg>
</app> Schriftsteller gleich zusammen nehmen wollte, auch schon
gleich nach <app>
<lem>dem <index indexName="classics-index">
<term><persName>Xenophon</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24h0n">Xenophon</persName></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi><persName>Xenophon</persName></hi></rdg>
</app>, die Geschichtschreiber, hauptsächlich <app>
<lem><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_27"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Herodot</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24h00">Herodot</persName>, <index indexName="classics-index">
<term><persName>Thukydides</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24h01">Thuky<pb edRef="#b" n="168"/>dides</persName>, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_29"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Polybius</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24h02">Polybius</persName>, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_30"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Plutarch</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24h08">Plutarch</persName></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi><persName>Herodot</persName>,
<persName>Thukydides</persName>,
<persName>Polybius</persName>,
<persName>Plutarch</persName></hi></rdg>
</app>, auch <app>
<lem><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_31"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Flavius Josephus, s.
Josephus</persName></term>
<term><persName>Josephus</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24h09">Josephus</persName></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi><persName>Josephus</persName></hi></rdg>
</app>, und von spätern <app>
<lem><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_32"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Arrian</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gwj">Arrian</persName>, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_33"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Appian</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gwg">Appian</persName></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi><persName>Arrian</persName>,
<persName>Appian</persName></hi></rdg>
</app> und <app>
<lem><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_34"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Herodian</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24h0v">Herodian</persName>,</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi><persName>Herodian</persName></hi></rdg>
</app> eintreten. Die <index indexName="subjects-index">
<term>Dichter</term>
</index>Dichter <app>
<lem>könnten</lem>
<rdg wit="#c" type="v">können</rdg>
</app> sehr wohl mit den andern <app>
<lem><choice>
<sic>abwechsetn</sic>
<corr type="editorial">abwechseln</corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a #c">abwechseln</rdg>
</app>. <app>
<lem><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_35"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Homer</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24h0b">Homer</persName>
müßte</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi><persName>Homer</persName></hi>
muß</rdg>
</app> billig allen vorgehen, und <app>
<lem><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_36"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Hesiod</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gzg">Hesiod</persName>
könnte</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi><persName>Hesiod</persName></hi>
kann</rdg>
</app> ihm folgen. Vom <app>
<lem><index indexName="classics-index">
<term><persName>Anakreon</persName></term>
</index><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_41"/><persName ref="textgrid:24gxm">Anakreon</persName>, <index indexName="classics-index">
<term><persName>Theokrit</persName></term>
</index><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_37"/><persName ref="textgrid:24gzd">Theokrit</persName>, <index indexName="classics-index">
<term><persName>Moschus</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24h0c">Moschus</persName></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi><persName>Anakreon</persName>,
<persName>Theokrit</persName>,
<persName>Moschus</persName></hi></rdg>
</app> und <app>
<lem><index indexName="classics-index">
<term><persName>Bion</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gxn">Bion</persName>
könnte</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi><persName>Bion</persName></hi>
mag</rdg>
</app> man zu den <app>
<lem>Attischen Tragikern</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>attischen Tragikern</hi></rdg>
</app> und <app>
<lem>Komikern</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Komikern</hi></rdg>
</app> fortschreiten, und <app>
<lem>alsdenn</lem>
<rdg wit="#c" type="v">alsdann</rdg>
</app> den <app>
<lem><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_38"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Pindar</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gzk">Pindar</persName></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi><persName>Pindar</persName></hi></rdg>
</app> und <app>
<lem><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_39"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Callimachus</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24gzj">Kallimachus</persName></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi><persName>Kallimachus</persName></hi></rdg>
</app> hinzufügen. Gut <pb edRef="#a" n="140"/> wäre es doch,
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_146_40"/><index indexName="classics-index">
<term><persName>Aristoteles</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:24h0d"><app>
<lem>Aristoteles</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Aristoteles</hi></rdg>
</app></persName> Poetik mit diesen Dichtern zu
verbinden.</seg>
<milestone edRef="#c" unit="p" type="structure"/><seg id="var_1_146_p2">Andere, sonderlich spätere oder
unbeträchtlichere Schriftsteller zu erwähnen, erlaubt die hier
nöthige Kürze und <app>
<lem>eingeschränkte</lem>
<rdg wit="#a" type="v">eingeschränckte</rdg>
</app> Absicht nicht, die eigentlich auf die <index indexName="subjects-index">
<term>Muster</term>
</index><hi>Muster</hi> des griechischen und lateinischen <index indexName="subjects-index">
<term>Vortrag</term>
</index>Vortrages geht. <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="ptl">Man <choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
</choice>
<index indexName="persons-index">
<term>Schelle, Karl Gottlob</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24hbm">K. G.
Schelle</persName></hi>, welche alte classische
Auctoren, wie, in welcher Folge und Verbindung soll man
sie auf Schulen lesen? 2 Bände, Leipzig 1804.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24hbt"/> 8.</rdg>
</app></seg></lem>
<rdg wit="#c" type="varying-structure"><p copyOf="#var_1_146_p1"/>
<p copyOf="#var_1_146_p2"/></rdg>
</app></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_3">
<label>Phäder</label>
<p>Der in augusteischer Zeit freigelassene Sklave Phaedrus (gest. Mitte 1.
Jh. n. Chr.) zählt trotz einer komplizierten Überlieferungslage bis
heute zu den wichtigsten Fabeldichtern (v.a. Tierfabeln).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_4">
<label>Nepos</label>
<p>Der mit Cicero befreundete Cornelius Nepos (1. Jh. v. Chr.) ist v.a.
durch sein Hauptwerk <hi>De viris illustribus</hi> bekannt.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_5">
<label>Terenz</label>
<p>Publius Terentius Afer (2. Jh. v. Chr.) ist einer der berühmtesten
Komödiendichter der lateinischen Antike. Für Herder war Terenz aufgrund
des engeren Anschlusses an die griechischen Vorbilder sogar wichtiger
als Plautus.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_6">
<label>Cäsar</label>
<p>Literarisch ist Gaius Julius Caesar (100–44 v. Chr.), eine der
bedeutendsten Persönlichkeiten der Antike und 39/38 v. Chr. offiziell
unter die Staatsgötter erhoben, v.a. mit seinen <hi>commentarii</hi> zum
gallischen Krieg (<hi>De bello Gallico</hi>) und zum Bürgerkrieg (<hi>De
bello civili</hi>) verbunden.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_7">
<label>Sallust</label>
<p>Aus dem Werk des römischen Politikers und Geschichtsschreibers Gaius
Sallustius Crispus (1. Jh. v. Chr.) sind v.a. die Darstellung der
catilinarischen Verschwörung (<hi>De coniuratione Catilinae</hi> oder
auch <hi>Bellum Catilinae</hi>) und die Beschreibung des Krieges gegen
Jugurtha (<hi>Bellum Iugurthinum</hi>) von Bedeutung.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_8">
<label>Cicero's Lälius und Cato, seine Briefe, seine philosophischen, seine
rhetorischen Werke und seine Reden</label>
<p>Aus dem umfangreichen und vielschichtigen Werk Ciceros (vgl. I § 60) hebt
Nösselt <hi>Laelius de amicitia</hi>, ein in Dialogform verfasstes Werk
über die Freundschaft, und <hi>Cato maior de senectute</hi> hervor, in
dem Cicero den greisen Cato d. Ä. über das Alter nachdenken
lässt.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_9">
<label>mit Quinctilians Instit. orat.</label>
<p>In seiner <hi>Institutio oratoria</hi> betrachtet Quintilian Cicero als
den bedeutendsten lateinischen Redner überhaupt. Hier liegt einer der
Hauptgründe für Ciceros herausragende Stellung innerhalb der
lateinischen Rhetorik.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_10">
<label>Livius</label>
<p>Titus Livius (59 v.–17 n. Chr.) ist der Verfasser eines bis in das erste
vorchristliche Jahrzehnt reichenden Geschichtswerkes (<hi>Ab urbe
condita</hi>) in 142 Büchern, von denen jedoch nur 35 erhalten sind.
Allerdings lässt sich der Inhalt der verlorenen Bücher über Auszüge,
v.a. die sog. <hi>Periochae</hi>, erschließen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_11">
<label>Suetonius</label>
<p>Der sprachlich Quintilian verpflichtete römische Biograph und Antiquar
Gaius Suetonius Tranquillus (geb. um 70 n. Chr.) ist v.a. durch seine
zwölf (Caesar bis Domitian) Kaiserviten (<hi>De vita Caesarum</hi>)
bekannt.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_13">
<label>Plautus</label>
<p>Besonders aufgrund seiner sprachschöpferischen Fähigkeiten und seines
Wortwitzes gilt Titus Maccius Plautus (geb. um 250 v. Chr.) als der
bedeutendste römische Komödiendichter. Zusammen mit Terenz hat er auch
die neuzeitliche Komödie maßgeblich beeinflusst.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_14">
<label>Ovid</label>
<p>Aus dem umfangreichen und bis weit in die Neuzeit hinein von höchstem
Einfluss gebliebenen literarischen Werk des von Augustus exilierten
Dichters Publius Ovidius Naso (43 v.–17 n. Chr.) können neben
Liebeselegien und dem Lehrgedicht <hi>Ars amatoria</hi> die
<hi>Metamorphosen</hi> und der <hi>Festkalender</hi>
(<hi>Fasti</hi>) als Hauptwerke gelten. Zudem hat Ovid mit den
<hi>Tristia</hi> und den <hi>Epistulae ex Ponto</hi> auch seine
Exilierung literarisch verarbeitet.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_15">
<label>Virgil</label>
<p>Mit seiner laut Statius „göttlichen“ <hi>Aeneis</hi>, aber auch den
<hi>Eclogae</hi> (<hi>Bucolica</hi>) und <hi>Georgica</hi> war
Publius Vergilius Maro (70–19 v. Chr.) – für Quintilian der größte
Dichter nach Homer, im 16. Jh. etwa von Scaliger über Homer gestellt –
bis weit in die Neuzeit hinein einer der einflussreichsten antiken
Autoren überhaupt. Die Namensvariante <hi>Virgilius</hi> ist erst seit
dem 5. Jh. belegt.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_16">
<label>Horaz</label>
<p>Der wie Vergil zum Maecenas-Kreis gehörende Dichter Quintus Horatius
Flaccus (63–8 v. Chr.) ist als Autor von Satiren, Oden, Epoden und
Episteln (v.a. der auch als <hi>Ars Poetica</hi> bekannten Ep. II 3) und
des als Auftragsarbeit verfassten <hi>Carmen Saeculare</hi> bereits in
der Antike zum Schulautor avanciert.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_17">
<label>Aelians vermischten Geschichten</label>
<p>Gemeint ist die 14 Bücher umfassende, auch als <hi>Bunte Geschichten</hi>
bekannte <foreign lang="grc">Ποικίλη ἱστορία</foreign> (<hi>Varia
historia</hi>) des Claudius Aelianus (2./3. Jh. n. Chr.), die bis in
das dritte Buch vollständig und danach in Exzerpten erhalten ist.
Daneben hat Aelian die sog. <hi>Tiergeschichten</hi> (<hi>De natura
animalium</hi>) verfasst, die Autorschaft der <hi>Bauernbriefe</hi>
ist heute umstritten.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_18">
<label>Epiktets Enchiridion sowohl als Arrians Commentarien</label>
<p>Der einflussreiche stoische Philosoph Epiktet (50–125 n. Chr.) hat selbst
keine Schriften hinterlassen, doch ist seine Lehre durch die als
<hi>Lehrgespräche</hi> (<foreign lang="grc">Διατριβαί</foreign>)
veröffentlichte Mitschrift des Historikers Flavius Arrianus (geb.
zwischen 85–90 n. Chr.) erhalten. Das <hi>Enchiridion</hi> (<foreign lang="grc">Ἐγχειρίδιον</foreign>), von Nösselt Epiktet
zugeschrieben, ist ein Exzerpt dieser Lehrgespräche. Zudem hat Arrian
historische Werke verfasst (s.u.).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_19">
<label>Xenophon</label>
<p>Der bedeutende Geschichtsschreiber Xenophon (ca. 430–354 v. Chr.) wurde
auch als einer der wichtigsten Vertreter des attischen Griechisch durch
die Jahrhunderte hindurch als Schulautor geschätzt. Neben den
Geschichtswerken <hi>Anabasis</hi> und <hi>Hellenika</hi> wird Nösselt
hier jedoch auch politisch-didaktische (etwa die <hi>Kyropädie</hi>)
sowie philosophische Schriften (v.a. die <hi>Memorabilia Socratis</hi>)
im Blick gehabt haben.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_20">
<label>Platon's […] Dialogen</label>
<p>In der bis in das 19. Jh. hinein maßgeblichen Stephanus-Ausgabe (Genf
1578), nach deren Paginierung bis heute zitiert wird, werden für den
athenischen Philosophen Platon (428/27–348/47 v. Chr.) neben der
<hi>Apologie des Sokrates</hi> und einer Sammlung von 13 Briefen
über 30 Dialoge (am bekanntesten wohl der <hi>Staat</hi> [<foreign lang="grc">Πολιτεία</foreign>]) überliefert. Heute besteht im
Wesentlichen Konsens darüber, dass die meisten Briefe und manche Dialoge
nicht auf Platon zurückgehen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_21">
<label>Aeschines Dialogen</label>
<p>Insgesamt hat der Sokrates-Schüler Aeschines von Sphettos (gest. nach
376/75 v. Chr.) sieben Dialoge verfasst, die alle verloren sind, jedoch
teilweise rekonstruiert werden können. Das 18. Jh. kennt
Aeschines-Ausgaben, in denen zumindest drei Dialoge geboten
werden.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_22">
<label>Theophrasts Charaktere</label>
<p>Neben zwei bedeutenden botanischen Abhandlungen zählen die
<hi>Charaktere</hi> (<foreign lang="grc">Ἠθικοὶ
χαρακτῆρες</foreign>) zu den wichtigsten Werken des Peripatetikers
und Aristoteles-Schülers Theophrast (371/70–287/86 v. Chr.). Im 17. Jh.
wurden die <hi>Charaktere</hi> Vorbild für die literarische Gattung der
Charakterstudie.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_23">
<label>Aristoteles Rhetorik</label>
<p>Der griechische Philosoph Aristoteles (384–322 v. Chr.) gehört, wie sein
Lehrer Platon, zu den einflussreichsten Denkern der abendländischen
Tradition (Aristotelismus) und hat, auch wenn nur ein Teil seiner
Schriften erhalten ist, ein umfangreiches Werk hinterlassen. Die drei
Bücher umfassende <hi>Rhetorica</hi> beschreibt zunächst die
unterschiedlichen Redearten, ihre Gegenstände sowie die damit
zusammenhängenden Emotionen, das dritte Buch befasst sich mit
Stilfragen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_24">
<label>Isokrates</label>
<p>Isokrates (436–338 v. Chr.) gilt neben dem in der Reiskischen Sammlung
(s.u.) enthaltenen Demosthenes als größter Redner der griechischen
Antike. Waren im ersten vorchristlichen Jahrhundert 60 Reden unter dem
Namen des Isokrates bekannt, von denen jedoch bereits damals nur etwa
die Hälfte für echt gehalten wurde, umfasst sein Werk nach heutigem
Stand und an nur wenigen Stellen unter Zweifeln 21 Reden und neun
Briefe.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_25">
<label>Reiskischen Sammlung</label>
<p>Gemeint sind Johann Jacob Reiskes zwölfbändige <hi>Oratores Graeci</hi>
(1770–1775).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_27">
<label>Herodot</label>
<p>Der von Cicero als <hi>pater historiae</hi> bezeichnete, mit Blick auf
die antike Historiographie höchst einflussreiche Herodot von Halikarnass
(5. Jh. v. Chr.) hat ein neun Bücher umfassendes, vollständig erhaltenes
Geschichtswerk (<hi>Historien</hi>) hinterlassen, in dem eine Vielzahl
von unterschiedlichen (z.B. geographischen und ethnographischen)
Materialien verarbeitet ist. Dieser große inhaltliche Reichtum spiegelt
sich auch in seiner bereits in der Antike wegen ihrer großen Buntheit
gerühmten Sprache wider.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_29">
<label>Polybius</label>
<p>Die <hi>Historien</hi>, das Hauptwerk des griechischen
Geschichtsschreibers Polybius (gest. um 120 v. Chr.), sind eine bis in
die Mitte des 2. Jh.s v. Chr. reichende Geschichte der Expansion Roms in
40 Büchern (erhalten ist etwa ein Drittel), deren besondere Bedeutung
nicht zuletzt in ihrem methodischen Konzept, der sog. pragmatischen
Geschichtsschreibung (vgl. I § 225), liegt. Obwohl das antike Urteil
über Polybius' Stil eher negativ ausfällt, wurde er früh ausgiebig
rezipiert und stieg nach seiner Wiederentdeckung im 15. Jh. bis zum Ende
des 18. Jh.s v.a. in politischer Perspektive (Verfassungsfragen) zu
einem der einflussreichsten antiken Historiker auf.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_30">
<label>Plutarch</label>
<p>Das umfangreiche Werk (die Antike kannte rund 260 Schriften) des
römischen Schriftstellers Plutarch von Chaironeia (gest. vor 125 n.
Chr.) zerfällt grob in philosophische und historisch-biographische
Schriften. Obwohl auch die philosophischen <hi>Moralia</hi> (vgl. I §
208 c) mit Gewinn zu lesen wären, geht es Nösselt an dieser Stelle v.a.
um die <hi>Cäsarenviten</hi> und die <hi>Parallelbiographien</hi>
(paarweise Gegenüberstellungen großer Griechen und Römer, die bis auf
wenige Ausnahmen mit einem vergleichenden Epilog enden). Als wichtigster
Vertreter des Mittelplatonismus (mit eigener Akademie in Chaironeia) und
des Attizismus war Plutarch von beträchtlichem Einfluss und wurde auch
in christlichem Kontext sehr geschätzt.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_31">
<label>Josephus</label>
<p>Der jüdisch-hellenistische Historiker Flavius Josephus (1. Jh. n. Chr.)
hat neben einer Autobiographie (<hi>Vita Iosephi</hi>) und der
apologetischen Schrift <hi>Contra Apionem</hi> zwei Geschichtswerke
verfasst: den bis zur Belagerung Massadas (73/74 n. Chr.) reichenden
<hi>Jüdischen Krieg</hi> (<hi>Bellum Iudaicum</hi>) und die von der
Weltschöpfung bis zum jüdischen Krieg reichenden <hi>Jüdischen
Altertümer</hi> (<hi>Antiquitates Iudaicae</hi>). Im Judentum ist
Josephus kaum rezipiert worden, für Eusebius von Caesarea (260–339 n.
Chr.) ist er der wichtigste Gewährsmann für die Zeit Jesu.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_32">
<label>Arrian</label>
<p>Zu den historischen Schriften Arrians (zur Epiktet-Überlieferung s.o.)
zählen der <hi>Alexanderzug</hi> (<foreign lang="grc">Ἀλεξάνδρου
Ἀνάβασις</foreign>) und eine Schrift über Indien (<foreign lang="grc">Ἰνδική</foreign>), fragmentarisch erhalten sind eine
Diadochen- und eine Parthergeschichte (zu den philosophischen Schriften
s.o.). Weitere Schriften sind ein vollständig überlieferter
<hi>Periplus</hi> des Schwarzen Meeres und eine Abhandlung über die
Jagd (<foreign lang="grc">Κυνηγετικός</foreign>) sowie mehrere
kleinere, ebenfalls nur fragmentarisch erhaltene Werke.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_33">
<label>Appian</label>
<p>Der ursprünglich aus Alexandrien stammende, später jedoch nach Rom
übergesiedelte Historiker Appian (gest. 160 n. Chr.) ist der Verfasser
einer teils verlorenen, teils nur fragmentarisch erhaltenen
<hi>Römischen Geschichte</hi> (<foreign lang="grc">Ῥωμαϊκά</foreign>) mit ethnographischem Gliederungsschema. Von
besonderer Bedeutung ist die insgesamt fünf Bücher umfassende
Beschreibung der Bürgerkriege (<foreign lang="grc">Ἐμφύλια</foreign>).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_34">
<label>Herodian</label>
<p>Der Historiker Herodian (geb. 178/180 n. Chr.) ist der Autor eines in
griechischer Sprache und in acht Bänden verfassten, bis zum
Herrschaftsbeginn Gordians III. im Jahr 238 n. Chr. reichenden
Geschichtswerkes (<hi>Ab excessu divi Marci</hi>) und nicht mit dem
zeitgleich lebenden griechischen Grammatiker Aelius Herodianus zu
verwechseln.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_35">
<label>Homer</label>
<p>Mit dem Namen Homers verbinden sich die beiden großen Epen <hi>Ilias</hi>
und <hi>Odyssee</hi>, die wahrscheinlich aus der ersten Hälfte des 8.
Jh.s v. Chr. stammen und mit ihren insgesamt rund 28.000 Versen den
Beginn der europäischen Dichtung markieren. Bereits in der Antike wurden
Homer weitere Werke (etwa die <hi>Homerischen Hymnen</hi>)
zugeschrieben, doch gelten nur die <hi>Ilias</hi> und die
<hi>Odyssee</hi> als echt. Seit jeher wird diskutiert, ob Homer
überhaupt existiert hat oder sein Name eine Kollektivbezeichnung für
mehrere Autoren darstellt (Homerische Frage).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_36">
<label>Hesiod</label>
<p>Neben Homer stellen die Werke seines Zeitgenossen Hesiod die frühesten
Zeugen der griechischen Literatur dar und sind wichtiger
Orientierungspunkt für die gesamte antike Dichtung. Zu nennen sind v.a.
die für das Wissen um die griechische Mythologie bedeutende
<hi>Theogonie</hi> sowie das in weiten Teilen auch das Alltagsleben
(v.a. die Landarbeit) thematisierende Lehrgedicht <hi>Werke und
Tage</hi> (<foreign lang="grc">Ἔργα καὶ
ἡμέραι</foreign>).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_41">
<label>Anakreon</label>
<p>Hauptthemen der wenigen, nur fragmentarisch erhaltenen Gedichte des
griechischen Lyrikers Anakreon d. Ä. (geb. ca. 575 v. Chr.) sind der
Wein, die (erotische) Liebe und der Tod, die in teils deutlichen Bildern
bearbeitet werden. Im Gegensatz dazu schlägt die unter dem Titel
<hi>Anacreontea</hi> bekannte Sammlung von 60 anonymen, Anakreon
nachahmenden Gedichten aus verschiedenen Epochen der Antike einen weit
milderen Ton an. Diese erstmals 1554 von Stephanus herausgegebene und in
der Folge in mehrere Sprachen übersetzte Sammlung war gerade im
ausgehenden 18. Jh. von erheblichem Einfluss (Anakreontik).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_37">
<label>Theokrit, Moschus und Bion</label>
<p>Bei Theokrit (3. Jh. v. Chr.), Moschus (wohl 2. Jh. v. Chr.) und Bion
(Lebensdaten unbek.) handelt es sich um die bedeutendsten Vertreter der
griechischen Bukolik („Hirtendichtung“), die dann die lateinische (v.a.
Vergil) und ab dem 4. Jh. auch die christliche Bukolik geprägt hat. Seit
byzantinischer Zeit (<hi>Suda</hi>) scheinen diese drei Autoren als
feste Trias zusammenzugehören.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_38">
<label>Pindar</label>
<p>Aus dem Werk des Chorlyrikers Pindar (geb. vermutl. 522 oder 518 v. Chr.)
sind nur die <hi>Epinikia</hi> oder <hi>Siegeslieder</hi> (Oden auf
Sieger der olympischen, pythischen, nemëischen und isthmischen Spiele)
erhalten. Als dichterisches Vorbild war Pindar bereits in der Antike
(Horaz) und später auch in der deutschen Romantik hoch
geschätzt.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_39">
<label>Kallimachus</label>
<p>Das Werk des von Quintilian als <hi>elegiae princeps</hi> bezeichneten,
äußerst produktiven Dichters und Grammatikers Kallimachus von Kyrene
(geb. zwischen 320 und 303 v. Chr.) ist größtenteils verloren. Nösselt
hat hier die komplett erhaltenen <hi>Hymnen</hi> sowie die etwas mehr
als 60 Epigramme im Blick. Fragmentarisch erhalten (durch neuere Funde
jedoch vergleichsweise gut rekonstruierbar) sind die <hi>Ursprünge</hi>
(<foreign lang="grc">Αἴτια</foreign>), die <hi>Jamben</hi> und
das Gedicht <hi>Hekale</hi>.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_146_40">
<label>Aristoteles Poetik</label>
<p>Das erste der ursprünglich zwei Bücher umfassenden <hi>Poetik</hi> des
Aristoteles behandelt v.a. die Tragödie (das nicht erhaltene zweite Buch
die Komödie) und hat diese (Regeldrama, <hi>doctrine classique</hi>)
sowie die Theorie der Dichtkunst (Scaliger, Opitz, Gottsched) seit
seiner Wiederentdeckung in der Renaissance nachhaltig
geprägt.</p></note>
</div>
<div id="section_1_147" n="147" type="section">
<head>147.</head>
<p><app>
<lem>Bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Bei</rdg>
</app> einer <app>
<lem><choice>
<sic>solche</sic>
<corr type="editorial">solchen</corr>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="typo-correction">solchen</rdg>
</app> Menge von griechischen und römischen Schriftstellern versteht sichs
von selbst, 5) daß viele, <app>
<lem>zumahl</lem>
<rdg type="v" wit="#c">zumal</rdg>
</app>
<pb edRef="#c" n="152"/> wenn man sich nicht ganz eigen diesem Studium
widmet, nur cursorisch gelesen werden müssen. Je leichter ein <app>
<lem>Schriftsteller,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Schriftsteller</rdg>
</app> und vornehmlich je weniger er <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>classisch</term>
</index>classisch</lem>
<rdg wit="#a" type="v">claßisch</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">klassisch</rdg>
</app> ist (§. <app>
<lem><ref target="#section_1_72">72</ref>), je</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><ref target="#section_1_72">72.</ref>),
desto</rdg>
</app> weniger braucht man sich <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> ihm aufzuhalten. – Endlich <app>
<lem>müßte</lem>
<rdg wit="#c" type="v">hat</rdg>
</app> man sich 6) <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">zu</rdg>
</app> hüten, daß <app>
<lem>der Aufhalt</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">man</rdg>
</app> nicht durch <index indexName="subjects-index">
<term>Vergleichung</term>
</index>Vergleichung <app>
<lem>gelehrter</lem>
<rdg wit="#c" type="v">weitläuftiger</rdg>
</app> Commentatoren noch <app>
<lem>verlängert würde</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">länger aufgehalten werde</rdg>
</app>. Billig sollte man sie nur da befragen, wo man nicht selbst
fortkommen <app>
<lem>könnte</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>. Verlieren sie sich <app>
<lem>zumahl</lem>
<rdg type="v" wit="#c">zumal</rdg>
</app> in weitläufige und gelehrte Erläuterungen, die nicht bloß den zu
erläuternden Autor <app>
<lem>angehen:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">angehen,</rdg>
</app> so ist es weit besser, eine <app>
<lem>andre</lem>
<rdg type="v" wit="#c">andere</rdg>
</app> Zeit auszusetzen, um diese zu <pb edRef="#b" n="169"/>
<app>
<lem>studieren</lem>
<rdg wit="#a" type="v">studiren</rdg>
</app>, als sich zu sehr von dem Autor selbst ablenken zu lassen.</p>
</div>
<div id="section_1_148" n="148" type="section">
<head>148.</head>
<p><hi>Uebungen</hi> im guten <app>
<lem>Ausdruck brauchen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Ausdruck, brauchten</rdg>
</app> sich <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> den bisher erwähnten <app>
<lem>zwey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">zwei</rdg>
</app> Sprachen eigentlich nur auf die <hi>lateinische</hi> einzuschränken.
– Wenn das Studium der alten Griechen und Römer einen <pb edRef="#a" n="141"/>
<app>
<lem>großen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grossen</rdg>
</app> Werth hat (§. <ref target="#section_1_107">107</ref>
<app>
<lem><choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice>),</lem>
<rdg wit="#a" type="v">f.)</rdg>
</app> und <app>
<lem>wenn</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> der sie weit besser versteht, <app>
<lem>wer</lem>
<rdg wit="#c" type="v">der</rdg>
</app> sogar seinen Ausdruck in ihrer Sprache mit Fleiß nach ihnen gebildet
hat; <app>
<lem>wenn,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">wenn</rdg>
</app> nach den oben (§. <ref target="#section_1_123">123</ref>
<choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice>) angeführten <app>
<lem>Gründen,</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">Gründen</rdg>
</app> die lateinische Sprache, als allgemeine gelehrte Sprache, unter den
Gelehrten erhalten zu werden <app>
<lem>verdient <ref type="note" target="#noe_2_1_148_note1">*)</ref>;</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">verdient; <ref type="note" target="#noe_2_1_148_note1">*)</ref></rdg>
</app> wenn dieses vornehmlich durch <app>
<lem>Beyspiele</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Beispiele</rdg>
</app> dererjenigen geschehen muß, die junge Gelehrte bilden oder sie prüfen
sollen, und die durch ihr <app>
<lem>Beyspiel</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Beispiel</rdg>
</app> und Ansehen hauptsächlich dem Strom <app>
<lem>einreissender</lem>
<rdg wit="#c" type="v">einreißender,</rdg>
</app> der Gelehrsamkeit <app>
<lem>nachtheiligen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">nachtheiliger</rdg>
</app> Gewohnheiten entgegen arbeiten müssen: so sollten wenigstens alle,
die <hi>gelehrte Schriftsteller</hi> seyn, <choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> über Sachen, die zur eigentlichen Gelehrsamkeit gehören, schreiben
wollten, und <app>
<lem>es sollten vorzüglich</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">na<pb edRef="#c" n="153"/>mentlich alle</rdg>
</app> Lehrer auf Schulen und <app>
<lem>Universitäten,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Universitäten</rdg>
</app> nebst <app>
<lem>solchen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">solchen</rdg>
</app> die auch <index indexName="subjects-index">
<term>Schullehrer</term>
</index>Schullehrer zu prüfen und zu leiten haben, eine Fertigkeit besitzen,
sich, wo nicht eigentlich schön, doch wenigstens rein und verständlich in
der lateinischen Sprache, es <app>
<lem>sey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sei</rdg>
</app> im Reden oder Schreiben, ausdrücken zu können, und diese Fertigkeit
nicht immer mehr aussterben <app>
<lem>laßen</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">zu lassen</rdg>
<rdg wit="#c" type="v">lassen</rdg>
</app>.</p>
<note n="1" id="noe_2_1_148_note1" place="end"><pb edRef="#b" n="170"/>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice>
</rdg>
</app> *) <app>
<lem><choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_148_1"/>Vertheidigung des <app>
<lem>Lateinschreibens - -</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Lateinschreibens,</rdg>
</app> von <index indexName="persons-index">
<term>Gedike, Friedrich</term>
</index><persName ref="textgrid:24gx2"><app>
<lem><hi>Friedr.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Fr.</hi></rdg>
</app>
<hi>Gedike</hi></persName>, Berlin <app>
<lem>1783<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h39"/></lem>
<rdg wit="#c" type="v">1783.</rdg>
</app>, <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice>
<app>
<lem>8.</lem>
<rdg wit="#c" type="v">8.;</rdg>
</app> auch <app>
<lem>in dessen <app>
<lem>gesammleten Schulschriften<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h3z"/></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><choice>
<sic>gesammel-</sic>
<corr type="editorial">gesammelten</corr>
</choice> Schulschriften,</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 289 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">im <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_148_2"/>Berlinischen Magazin der Wissenschaften
und Künste 1783<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24hp7"/>, 41tes Stück</rdg>
</app>, verglichen mit den Einwendungen dagegen in der Berlinischen
Monatsschrift <app>
<lem>von <index indexName="persons-index">
<term>Gedike, Friedrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24gx2">Gedike</persName></hi>
und <index indexName="persons-index">
<term>Biester, Johann Erich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24gx3">Biester</persName></hi>,
1783<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24gx1"/></lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>, October <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">1783.,</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 346 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice>, <app>
<lem>und in der Allgemeinen Revision des Schul- und <app>
<lem>Erziehungswesens<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h43"/></lem>
<rdg wit="#c" type="v">Erziehungswesens,</rdg>
</app> Theil 11. <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 258 <app>
<lem><choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="v">f.,</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> auf welche <app>
<lem>Scheingründe schon</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> oben (§. <ref target="#section_1_124">124</ref>
<choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice>) Rücksicht genommen worden ist.</note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_148_1">
<label>Vertheidigung des Lateinschreibens […] Theil 11. S. 258 f.</label>
<p>Friedrich Gedikes (1754–1803) <hi>Vertheidigung des Lateinschreibens und
der Schulübungen darin</hi> findet sich in dessen zweibändigen
<hi>Gesammlete[n] Schulschriften</hi> I (1789), 289–321. Bei den in
der von Gedike und Johann Erich Biester (1749–1816) herausgegebenen
<hi>Berlinische[n] Monatsschrift</hi> 2 (1783) abgedruckten
Einwendungen handelt es sich um Johann Stuves (1752–1793) <hi>Wider das
Lateinschreiben. An den Herrn Direktor Gedike</hi> (aaO 338–357). Im
elften Band der <hi>Allgemeine[n] Revision des gesammten Schul- und
Erziehungswesens</hi> (vgl. I § 33 c) findet sich die <hi>Abwägung
der Gründe für und wider das Lateinschreiben, als eine allgemeine
Uebung für alle und jede Studirende</hi> (aaO 258–337).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_148_2">
<label>Berlinischen Magazin der Wissenschaften und Künste 1783, 41tes
Stück</label>
<p>Gedikes <hi>Vertheidigung des Lateinschreibens</hi> findet sich im
<hi>Berlinsche[n] Magazin der Wissenschaften und Künste</hi> 1
(1783), 4. St., 30–55.</p></note>
</div>
<div id="section_1_149" n="149" type="section">
<head><pb edRef="#a" n="142"/> 149.</head>
<p><app>
<lem>Wer nach</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Wem daran liegt, zu</rdg>
</app> einer solchen <app>
<lem>Fertigkeit</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Fertigkeit,</rdg>
</app> sich lateinisch <app>
<lem><app>
<lem>auszudrucken</lem>
<rdg wit="#a" type="v">auszudrücken</rdg>
</app> trachtete, würde ausser</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">auszudrücken, zu gelangen, wird außer</rdg>
</app> den §. <app>
<lem><ref target="#section_1_76">76</ref></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_1_76">76.</ref></rdg>
</app> und <app>
<lem><ref target="#section_1_129">129</ref></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_1_129">129.</ref></rdg>
</app> angeführten <index indexName="persons-index">
<term>Scheller, Immanuel Johann Gerhard</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h0r">Schellerischen</persName></hi>
<app>
<lem>Büchern, <index indexName="persons-index">
<term>Scheller, Immanuel Johann Gerhard</term>
</index><hi>J. J.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Schriften, <hi>I. I.</hi></rdg>
</app>
<hi>G. <persName ref="textgrid:24h0r">Schelleri</persName></hi> praecepta
stili bene latini, <app>
<lem>nach der <app>
<lem>zweyten</lem>
<rdg wit="#c" type="v">zweiten</rdg>
</app> vermehrten Ausgabe,</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> Lips. <app>
<lem>1784<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24h0t"/> in 2
Tomis in</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">1779<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:24hpc"/>, in 2 Theilen in</rdg>
<rdg wit="#c" type="pp">1784. 2 Tomi,</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. mit <app>
<lem>großem</lem>
<rdg wit="#a" type="v">grossem</rdg>
</app> Nutzen brauchen können, um feste Regeln zu <app>
<lem>haben,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">haben</rdg>
</app> woran er sich zu halten <app>
<lem>hätte</lem>
<rdg wit="#c" type="v">hat</rdg>
</app>, und seine Aufmerksamkeit <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> wirklicher Lesung der Alten auch in dieser Absicht zu leiten. Denn
dieses Lesen und die genaue Aufmerksamkeit auf ihren Ausdruck <app>
<lem>und das Eigenthümliche ihrer Sprache in seinem ganzen <app>
<lem>Umfange,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Umfange</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<app>
<lem>ist freylich</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">bleibt freilich</rdg>
</app> die beste und sicherste Uebung. <app>
<lem><ref type="note" target="#noe_2_1_149_note1">*)</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
<rdg type="varying-target" wit="#c"><ref type="note" target="#noe_2_1_149_note1_c">*)</ref></rdg>
</app>
<app>
<lem>Ausserdem würde</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">Außerdem wird</rdg>
</app> es sehr vortheilhaft seyn, solche neuere Schriftsteller fleißig zu
lesen, die den guten lateinischen Ausdruck in ihrer Gewalt haben, und zum
Theil <index indexName="subjects-index">
<term>Muster</term>
</index>Muster seyn können, als, unter theologischen Schriftstellern, <app>
<lem><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_149_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Erasmus, Desiderius</term>
</index><persName ref="textgrid:24h47">Erasmus</persName>, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_149_2"/><index indexName="persons-index">
<term>Melanchthon, Philipp</term>
</index><persName ref="textgrid:24h48">Phil. Melanchthon</persName>,
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_149_3"/><index indexName="persons-index">
<term>Camerarius, Joachim</term>
</index><persName ref="textgrid:24h49">Joach. Camerarius</persName>,
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_149_4"/><index indexName="persons-index">
<term>Calvin, Jean</term>
</index><persName ref="textgrid:24h4b">Joh. Calvin</persName>, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_149_5"/><index indexName="persons-index">
<term>Sturm, Johannes</term>
</index><persName ref="textgrid:24h4c">Joh. <pb edRef="#b" n="171"/>
Sturm</persName>, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_149_6"/><index indexName="persons-index">
<term>Cano, Melchior</term>
</index><persName ref="textgrid:24h4d">Melch. Canus</persName>, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_149_7"/><index indexName="persons-index">
<term>Osorius, Hieronymus</term>
</index><persName ref="textgrid:24h4f">Hier. Osorius</persName>,
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_149_8"/><index indexName="persons-index">
<term>Sadoletus, Jacobus</term>
</index><persName ref="textgrid:24h4g">Jak. Sadoletus</persName>,
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_149_9"/><index indexName="persons-index">
<term>Hyperius, Andreas</term>
</index><persName ref="textgrid:24h4h">Andr. Hyperius</persName>,
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_149_11"/><index indexName="persons-index">
<term>Ernesti, Johann August</term>
</index><persName ref="textgrid:24h06">Joh. Aug. Ernesti</persName>,
<index indexName="persons-index">
<term>Morus, Samuel Friedrich Nathanael</term>
</index><persName ref="textgrid:24h4j">S. F. N. <app>
<lem>Morus,</lem>
<rdg type="v" wit="#a"><persName>Morus</persName></rdg>
</app></persName></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi><persName>Erasmus</persName>,
<persName>Melanchthon</persName>,</hi>
<persName><hi>Came</hi><pb edRef="#c" n="154"/><hi>rarius</hi></persName><hi>, <persName>Calvin</persName>,
<persName>Sturm</persName>, <persName>Canus</persName>,
<persName>Osorius</persName>,
<persName>Sadoletus</persName>,
<persName>Hyperius</persName>,</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_149_10"/><index indexName="persons-index">
<term>Ruhnken, David</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24hc6">Ruhnkenius</persName>,</hi>
<index indexName="persons-index">
<term>Wyttenbach, Daniel Albert</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24hc7">Wyttenbach</persName>,
<persName>Ernesti</persName>,
<persName>Morus</persName></hi></rdg>
</app> und einige wenige <app>
<lem>Andre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Andere</rdg>
</app>; weil man sich dadurch mehr <app>
<lem>gewöhnt</lem>
<rdg wit="#c" type="v">gewöhnt,</rdg>
</app> den guten lateinischen Ausdruck unserer Art zu denken, unsern
Kenntnissen und Bedürfnissen <index indexName="subjects-index">
<term>anschmiegen</term>
</index>anzuschmiegen.</p>
<app type="structural-variance">
<lem><app>
<lem><note n="1" id="noe_2_1_149_note1" place="end"><seg id="var_1_149_p1"><app>
<lem>*) Ja es</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> *) Viel lesen</rdg>
</app> ist auch der einzige Weg, wie man <app>
<lem>eigentliches,</lem>
<rdg type="v" wit="#c">eigentliches</rdg>
</app> altes, römisches Latein, und überhaupt wirklich
in einer fremden Sprache, <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> schreiben lernen. Denn dazu gehört, daß man in
derselben Sprache <hi>denken</hi> könne; und in jeder
Sprache denkt man anders. Wer <app>
<lem>dies</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dieß</rdg>
</app> nicht <app>
<lem>kan</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app>, mag wohl aus einer Sprache in die andere
übersetzen, und in der fremden Sprache sich so
ausdrucken können, daß man sieht, was er sagen <app>
<lem>wolle,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">wolle;</rdg>
</app> aber <hi>mit der</hi> Sprache, <choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice> rein, <app>
<lem>ächt</lem>
<rdg wit="#c" type="v">echt</rdg>
</app> Lateinisch, wird er nicht zu schreiben
vermögen.</seg></note></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<note n="2" place="end"><seg id="var_1_149_p2">Andere Vorschläge und
Regeln sind schon oben §. <app>
<lem><ref target="#section_1_87">87</ref>–<ref target="#section_1_89">89.</ref></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><ref target="#section_1_87">87</ref>–<ref target="#section_1_89">89</ref></rdg>
<rdg wit="#c" type="v"><ref target="#section_1_87">87.</ref>–<ref target="#section_1_89">89.</ref></rdg>
</app> berührt worden.</seg></note></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#c"><note place="end" id="noe_2_1_149_note1_c"><p copyOf="#var_1_149_p1"/>
<p copyOf="#var_1_149_p2"/></note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_149_1">
<label>Erasmus</label>
<p>Desiderius Erasmus von Rotterdam (1466/1469–1536), der wohl bedeutendste
Humanist seiner Zeit („Humanistenfürst“), hat eine umfangreiche
literarische Tätigkeit (inkl. Korrespondenz) entfaltet. In theologischer
Perspektive ist v.a. seine Edition des Neuen Testaments (Anfänge des
<hi>textus receptus</hi>) sowie seine Auseinandersetzung mit Martin
Luther und sein Einfluss auf die Reformation zu nennen. Sein Werk
umfasst in der Ausgabe Jean Le Clercs (Leiden 1703–1706) zehn
Foliobände.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_149_2">
<label>Phil. Melanchthon</label>
<p>Philipp Melanchthon (eigentl. Schwartzerdt) (1497–1560) gehört als
Weggefährte Martin Luthers zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der
Reformation und wurde aufgrund seiner pädagogischen Verdienste auch als
<hi>praeceptor Germaniae</hi> bezeichnet. Als Humanist war
Melanchthon vielseitig interessiert und hat ein umfangreiches Werk
hinterlassen. Hervorgehoben seien die <hi>Loci communes</hi> (1521) und
die unter maßgeblichem Einfluss Melanchthons entstandene <hi>Confessio
Augustana invariata</hi> (1530) bzw. <hi>variata</hi>
(1540).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_149_3">
<label>Joach. Camerarius</label>
<p>Der Humanist Joachim Camerarius (Kammermeister) d. Ä. (1500–1574)
studierte in Leipzig, Erfurt und Wittenberg und war zuletzt Professor in
Leipzig. Neben einer umfangreichen philologischen und editorischen
Tätigkeit ist der eng mit Melanchthon befreundete Camerarius auch
kirchenpolitisch (u.a. Teilnahme an verschiedenen Religionsgesprächen)
hervorgetreten.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_149_4">
<label>Joh. Calvin</label>
<p>Der in Genf wirkende Theologe Johannes (Jean) Calvin (1509–1564) ist die
wichtigste Gründungspersönlichkeit des reformierten Christentums und mit
seinem Hauptwerk, der 1559 (im selben Jahr gründete Calvin die von
Theodor Beza geleitete Genfer Akademie) in endgültiger lateinischer
Fassung vorliegenden <hi>Institutio Christianae religionis</hi>, einer
der bedeutendsten Reformatoren überhaupt (Calvinismus). Sein Werk
umfasst weit über 100 Schriften, die erhaltene Korrespondenz mehrere
tausend Briefe.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_149_5">
<label>Joh. Sturm</label>
<p>Der humanistisch gebildete Johannes Sturm (1507–1589) lehrte ab 1537 in
Straßburg und wirkte hier v.a. als Gründer und ständiger Rektor des
Gymnasiums, das 1566 in den Rang einer Akademie erhoben wurde. Neben
seinem Melanchthon verpflichteten pädagogischen Wirken trat der
tendenziell reformierter Theologie (Calvin, Bucer) zuneigende Sturm als
Vermittler zwischen den Konfessionen hervor, wurde jedoch selbst in
jahrzehntelangen Auseinandersetzungen mit der Straßburger Kirchenführung
und der Akademie um die eigene theologische Position
aufgerieben.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_149_6">
<label>Melch. Canus</label>
<p>Der antireformatorische Dominikaner Melchior Cano (1509–1560) war als
bedeutender Vertreter der Schule von Salamanca Berater Karls V. sowie
dessen Sohnes Philipp II. und ein Verfechter der Inquisition. Zugleich
gilt er aufgrund seines posthum veröffentlichten Hauptwerkes <hi>De
locis theologicis</hi> (1563), das bis 1890 mehr als 30 Auflagen
erlebte und zum Standardwerk der katholischen Erkenntnis- und
Methodenlehre avancierte, als Begründer der
Fundamentaltheologie.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_149_7">
<label>Hier. Osorius</label>
<p>Der portugiesische Humanist und Bischof Hieronymus Osorius (Jerónimo
Osório) (1506–1580) galt aufgrund seiner theologischen und
historiographischen Schriften als Gelehrter von europäischem Rang und
wurde wegen seines stilvollendeten Lateins als <hi>Cicero Lusitanus</hi>
bezeichnet (zeitweise wurde Osorius sogar verdächtigt, für seine
Abhandlung <hi>De gloria</hi> Ciceros verlorenes Werk gleichen Namens
verwendet und unterschlagen zu haben).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_149_8">
<label>Jak. Sadoletus</label>
<p>Der als Reformer aufgetretene italienische Kardinal und Humanist Jacobus
Sadoletus (Jacopo Sadoleto) (1477–1547) gehört zu den Vorbereitern des
Trienter Konzils (1545–1563) und hat in mehreren Schriften (an
Melanchthon, die Genfer und gegen Johannes Sturm) versucht, für die
Einheit der römisch-katholischen Kirche zu wirken. Als Hauptwerk gilt
sein bisweilen auch von altgläubiger Seite als semipelagianisch
kritisierter Römerbrief-Kommentar (1535). Wegen seines ciceronianischen
Stils galt er als einer der besten Latinisten seiner Zeit.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_149_9">
<label>Andr. Hyperius</label>
<p>Der durch Johannes Sturm zum Humanismus und zur reformatorischen
Theologie (v.a. Calvin und Bucer) gekommene Andreas Gerhard gen.
Hyperius (von Ypern) (1511–1564) bekleidete ab 1542 eine theologische
Professur in Marburg und hat sich, mit großem Einfluss auf die
lutherische Orthodoxie, v.a. um die Predigtlehre verdient gemacht.
</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_149_10">
<label>Ruhnkenius, Wyttenbach</label>
<p>In der dritten Auflage der <hi>Anweisung</hi> ist die Aufzählung um den
bedeutenden Leidener Philologen und <hi>princeps criticorum</hi> David
Ruhnken und dessen Schüler, Nachfolger und Biographen Daniel Albert
Wyttenbach (1746–1820) erweitert. Die Zusammenstellung mit Ruhnken lässt
es unwahrscheinlich erscheinen, dass an dieser Stelle Wyttenbachs Vater,
der Marburger Theologieprofessor David Samuel Daniel Wyttenbach
(1706–1779), gemeint ist.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_149_11">
<label>Joh. Aug. Ernesti</label>
<p>Wegen seines hervorragenden lateinischen Stils wurde Johann August
Ernesti auch als <hi>Germanorum Cicero</hi> bzw. in den Worten David
Ruhnkens als <hi>Ciceronis sospitator</hi> bezeichnet.</p></note>
</div>
<div id="section_1_150" n="150" type="section">
<head>150.</head>
<p><app>
<lem>Ausser</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Außer</rdg>
</app> den bisher erwähnten Sprachen ist für den, der sich der Theologie
widmet, die Kenntniß <pb edRef="#a" n="143"/> der <hi>hebräischen</hi>
<app>
<lem><hi>Sprache</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v">unstreitig</rdg>
</app> am <app>
<lem>nothwendigsten,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">nothwendigsten:</rdg>
</app> nicht nur wegen der Bücher des alten Testaments, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_150_1"/>die meistens in
dieser Sprache abgefaßt sind, sondern weil auch in den Büchern des neuen <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">Testaments </rdg>
</app> der <index indexName="subjects-index">
<term>Vortrag</term>
</index>Vortrag fast durchaus nach der <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_150_2"/>hebräischen <index indexName="subjects-index">
<term>Denkart</term>
</index>Denk- und <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachart</term>
</index>Sprachart gebildet ist, und sie nicht richtig verstanden werden
können, wenn man jene nicht aus dem alten <app>
<lem>Testament</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Testamente</rdg>
</app> kennen gelernt hat.</p>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_150_1">
<label>die meistens in dieser Sprache abgefaßt sind</label>
<p>Neben hebräischen enthält das Alte Testament auch aramäische Passagen
(v.a. Dan 2,4–7,28 und Esr 4,8–6,18; 7,12–26).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_150_2">
<label>hebräischen Denk- und Sprachart</label>
<p>Vgl. I § 162.</p></note>
</div>
</div>
<div type="section-group" id="section_1_151-165">
<div n="151" type="section" id="section_1_151">
<head><pb edRef="#b" n="172"/> 151.</head>
<p>So leicht die hebräische Sprache zu seyn scheint, weil nur Ein Werk in ihr
geschrieben ist, und so viele Erleichterungs<pb edRef="#c" n="155"/>mittel
es auch giebt, wodurch man sie dem bald <app>
<lem>beybringen kan</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">beibringen kann</rdg>
</app>, der sich unter den <index indexName="subjects-index">
<term>morgenländisch</term>
</index>morgenländischen Sprachen nur auf sie <app>
<lem>einschränken</lem>
<rdg type="v" wit="#c">beschränken</rdg>
</app>
<app>
<lem>will,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">will</rdg>
</app> und mit der <app>
<lem>nothwendigsten</lem>
<rdg type="v" wit="#a">nothdürftigsten</rdg>
</app> Kenntniß derselben zufrieden ist: so <app>
<lem>große</lem>
<rdg type="v" wit="#a">grosse</rdg>
</app> Schwierigkeiten hat sie, wenn man sie wirklich verstehen, und eine
sichere und gründliche Kenntniß derselben erlangen will, man mag auf die <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Sprachregeln</term>
</index>Sprachregeln</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Sprachregeln,</rdg>
</app> oder auf den noch weit schwerer zu bestimmenden <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index>Sprachgebrauch sehen. Ein Beweis davon sind schon die ehemaligen
ungereimten Methoden, die Richtigkeit von jenen und diesem zu <app>
<lem>entdecken,</lem>
<rdg type="v" wit="#c">entdecken;</rdg>
</app> und es bleibt <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app> dieser <app>
<lem>ausgestorbnen</lem>
<rdg type="v" wit="#c">ausgestorbenen</rdg>
</app> Sprache, die noch dazu nur in Einem Werke übrig ist, kein <app>
<lem>andres sichres</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">anderes sicheres</rdg>
</app> Mittel übrig, sie gründlich und mit eigner Ueberzeugung zu lernen,
als die Kenntniß der mit ihr zunächst verwandten Sprachen, besonders der
<hi>chaldäischen, syrischen</hi> und <hi>arabischen</hi>.</p>
<note place="end"><list>
<item><pb edRef="#a" n="144"/>
<app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice>
<choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice></rdg>
</app> Origines <app>
<lem>hebraeae,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">hebraeae</rdg>
</app> s. hebr. linguae antiquissima natura et indoles ex Arabiae
penetralibus <app>
<lem>reuocata</lem>
<rdg type="v" wit="#c">revocata</rdg>
</app> ab <index indexName="persons-index">
<term>Schultens, Albert</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2539t">Alb.
Schultens</persName></hi>. <choice>
<abbr>Ed.</abbr>
<expan>Editio</expan>
</choice> altera, cui adiectum opusculum de defectibus hodiernis
ling. hebr. Lugd. Bat. <app>
<lem>1761<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2539w"/></lem>
<rdg type="v" wit="#a #c">1761.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 4.</item>
<item><index indexName="persons-index">
<term>Michaelis, Johann David</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251jt">Joh. Dav.
Michaelis</persName></hi> Beurtheilung der Mittel, welche
man anwendet, die ausgestorbene <app>
<lem>hebr.</lem>
<rdg type="v" wit="#c">hebräische</rdg>
</app> Sprache zu verstehen, Göttingen <app>
<lem><app>
<lem>1757<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2539z"/></lem>
<rdg type="v" wit="#a">1757.</rdg>
</app> in</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">1757.</rdg>
</app> 8.</item>
</list></note>
</div>
<div n="152" type="section" id="section_1_152">
<head><pb edRef="#b" n="173"/> 152.</head>
<p><app>
<lem>Es wäre daher</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">Insofern würde es</rdg>
</app> allerdings <app>
<lem>rathsam, eher</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">rathsam seyn,</rdg>
</app> das in Absicht auf Grammatik und Sprachgebrauch leichtere <app>
<lem>Syrische</lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><hi>Syrische</hi> früher</rdg>
</app> als das <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Hebräisch</term>
</index>Hebräische</lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>Hebräische</hi></rdg>
</app> zu lernen, <app>
<lem>alsdann</lem>
<rdg type="v" wit="#a">alsdenn</rdg>
</app> sich das <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Chaldäisch</term>
</index>Chaldäische</lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>Chaldäische</hi></rdg>
</app> bekannt zu machen, welches mit dem Syrischen fast <app>
<lem>einerley</lem>
<rdg type="v" wit="#c">einerlei</rdg>
</app> Sprache, und in wenigeren, auch nicht einmal orginellen, Schriften
vorhanden ist, hierauf das Hebräische folgen zu <app>
<lem>laßen</lem>
<rdg type="v" wit="#a #c">lassen</rdg>
</app>, und zuletzt das wegen seiner <pb edRef="#c" n="156"/> Weitläufigkeit
und seines Reichthums schwerere <index indexName="subjects-index">
<term>Arabisch</term>
</index>Arabische zu <app>
<lem>treiben.</lem>
<rdg type="v" wit="#a">treiben<supplied>.</supplied></rdg>
</app> So würde die Beschäftigung mit der einen die mit der andern
erleichtern und unterstützen. Lernte man <app>
<lem>hiebey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">hierbei</rdg>
</app> auf den Unterschied und die Uebereinstimmung dieser Sprachen unter
einander, in Sprachregeln und Bedeutungen der Wörter, merken: so würde der
Mißbrauch der Erläuterung einer aus der andern auch leicht verhütet werden
können.</p>
<note place="end"><list>
<item><app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice>
<choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice></rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Michaelis, Johann David</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251jt">J. D.
Michaelis</persName></hi> Abhandlung von der syrischen
Sprache und ihrem Gebrauch, <app>
<lem>zweyte <choice>
<abbr>Aufl.</abbr>
<expan>Auflage</expan>
</choice></lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
<rdg type="pp" wit="#c">zweite Aufl.,</rdg>
</app> Göttingen <app>
<lem>1786.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253b1"/></lem>
<rdg type="v" wit="#a">1772.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253b8"/></rdg>
</app> 8.</item>
<item><index indexName="persons-index">
<term>Schelling, Joseph Friedrich</term>
</index><persName ref="textgrid:253b2"><hi>Jos. Friedr.</hi>
<app>
<lem><hi>Schellings</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>Schelling's</hi></rdg>
</app></persName> Abhandlung von dem Gebrauch der arabischen
Sprache zu einer gründlichern Einsicht in die <app>
<lem>hebräische,</lem>
<rdg type="v" wit="#c">hebräische.</rdg>
</app> Stuttgard 1771.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253b4"/> 8.</item>
<item><pb edRef="#a" n="145"/>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_152_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Schultens, Albert</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2539t">Alb.
Schultens</persName></hi> Clavis dialectorum <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Erpenius, Thomas</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253b5">Erpenii</persName></hi>
Rudimentis linguae Arabicae, <choice>
<abbr>Edit.</abbr>
<expan>Editio</expan>
</choice> altera, Lugd. <app>
<lem>Batav.</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Bat.</rdg>
</app> 1770.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253b7"/> 4.</item>
</list></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_152_1">
<label>Alb. Schultens Clavis dialectorum bey Erpenii Rudimentis linguae
Arabicae, Edit. altera, Lugd. Batav. 1770</label>
<p>Albert Schultens' <hi>Clavis dialectorum</hi> findet sich aaO
185–374.</p></note>
</div>
<div n="153" type="section" id="section_1_153">
<head>153.</head>
<p><app>
<lem>Hätte</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Hat</rdg>
</app> man <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">indeß</rdg>
</app> keine Gelegenheit <app>
<lem>gehabt</lem>
<rdg type="v" wit="#c">gehabt,</rdg>
</app> diesen Weg in Erlernung des <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Hebräisch</term>
</index>Hebräischen</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Ebräischen</rdg>
</app> zu betreten, <pb edRef="#b" n="174"/> und <app>
<lem>dieses letztere</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">in diesem letzteren</rdg>
</app> schon <app>
<lem>nothdürftig gelernt:</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">einigen Anfang gemacht,</rdg>
</app> so <app>
<lem>wäre</lem>
<rdg type="v" wit="#c">ist</rdg>
</app> doch, wenn man anders im <app>
<lem>Hebräischen</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Ebräischen</rdg>
</app>
<app>
<lem>selbst sehen lernen wollte</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">mit eigenen Auge sehen will</rdg>
</app>, rathsam, jene Sprachen, in der angegebenen Ordnung, nachzuholen,
oder sie mit jenem zu verbinden. Wem es <app>
<lem>aber</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app> dazu an Neigung, Fähigkeit, Muße oder Hülfsmitteln <app>
<lem>fehlen sollte:</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">fehlt,</rdg>
</app> dem bleibt weiter nichts übrig, als bloß Andern zu <app>
<lem>folgen,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">folgen</rdg>
</app> und sich mit dem zu behelfen, was <app>
<lem>Andre</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Andere</rdg>
</app> entweder in den auf gedachte verwandte Sprachen gebaueten
Sprachlehren, oder in Erläuterungen des Alten Testaments mit Hülfe dieser
<index indexName="subjects-index">
<term>morgenländisch</term>
</index>morgenländischen Sprachen, vorgearbeitet haben.</p>
</div>
<div n="154" type="section" id="section_1_154">
<head><pb edRef="#c" n="157"/> 154.</head>
<app type="structural-variance">
<lem><p><seg id="var_1_154_p">Wer <app>
<lem>jenen sichern Weg</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">aber dem oben angedeuteten sicherern
Wege</rdg>
</app> zur Erlernung des <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Hebräisch</term>
</index>Hebräischen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Ebräischen</rdg>
</app> folgen <app>
<lem>könnte</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> und</seg>
<app>
<lem>wollte, würde am besten bey dem <index indexName="subjects-index">
<term>Syrisch</term>
</index><hi>Syrischen</hi> sich erst die</lem>
<rdg wit="#c" type="ppl"><seg id="var_1_154_p1">mag, findet
zuvörderst für das <hi>Syrische</hi> sehr schätzbare
Vorarbeiten und Hülfsmittel, die bei großem und
beharrlichem Fleiß allenfalls einen besondern Unterricht
entbehrlich machen können.</seg>
<milestone type="structure" unit="p" edRef="#c"/><seg id="var_1_154_p1_1"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> Die ersten</seg></rdg>
</app>
<app>
<lem><seg id="var_1_154_p1_2">nothwendigsten Kenntnisse <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">kann man sich</rdg>
</app> aus der Brevis linguae <app>
<lem>Syriacae</lem>
<rdg wit="#c" type="v">syriacae</rdg>
</app> institutio, auctore <index indexName="persons-index">
<term>Adler, Jacob Georg Christian</term>
</index><persName ref="textgrid:253b9"><app>
<lem><hi>J.</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>I.</hi></rdg>
</app>
<hi>G. C. Adler</hi></persName>, <app>
<lem>Alton. 1784<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253bc"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Altonae 1784.</rdg>
</app> 8. verschaffen; alsdann damit</seg></lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<app>
<lem>den Syriasmus i. e. Grammatica <app>
<lem>ling. Syriacae, auct.</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">linguae syriacae, auctore</rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Michaelis, Christian Benedikt</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253bd">Christ. Bened.
Michaelis</persName></hi>, Halae 1741<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253bg"/>
<app>
<lem>in</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> 4.</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app><seg id="var_1_154_p1_3"><app>
<lem><app>
<lem>, oder vielmehr die Umarbeitung dieser
Sprachlehre in</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_154_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Michaelis, Johann David</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251jt">J. D.
Michaelis</persName></hi> Grammatica Syriaca, Hal. <app>
<lem>1785<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253bj"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1785.</rdg>
</app> 4. <app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="pt">und <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_154_2"/><index indexName="persons-index">
<term>Vater, Johann Severin</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25399">S.
Vater's</persName></hi> syrische Grammatik</rdg>
</app> verbinden. <app>
<lem>Wenn</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app></lem>
<rdg wit="#a" type="pp">zum Grunde legen; wenn</rdg>
</app></seg>
<seg id="var_1_154_p2_1"><app>
<lem>er</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><milestone type="structure" unit="p" edRef="#c"/>Wer</rdg>
</app> sich das Nothwendigste daraus bekannt gemacht <app>
<lem>hätte, <app>
<lem>könnte er</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> gleich</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">hat, kann sodann</rdg>
</app> zur Lesung der <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_154_3"/>syrischen Chrestomathie fortgehen, <app>
<lem>die</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> der <app>
<lem><index indexName="persons-index">
<term>Michaelis, Johann David</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251jt">Michaelischen</persName></hi></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi><persName>J. D.
Michaelis</persName></hi></rdg>
</app> Abhandlung (§. <ref target="#section_1_152">152.</ref>
<choice>
<abbr>Anmerk.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice>) angehängt ist, wofern er der Anweisung von einem
Andern</seg>
<app>
<lem>dabey geniessen <app>
<lem>könnte. Müßte</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">könnte; müßte</rdg>
</app> er aber vor</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><seg id="var_1_154_p2_2">dabei
genießen kann.</seg>
<milestone type="structure" unit="p" edRef="#c"/><seg id="var_1_154_p3_1">Muß er für</seg></rdg>
</app>
<seg id="var_1_154_p3_2">sich diese Sprache <pb edRef="#a" n="146"/> lernen, <app>
<lem>so <app>
<lem>wäre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">ist</rdg>
</app>
<pb edRef="#b" n="175"/> ihm die Chrestomathia <app>
<lem>Syriaca</lem>
<rdg wit="#c" type="v">syriaca</rdg>
</app> von <index indexName="persons-index">
<term>Kirsch, Georg Wilhelm</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253bk">Georg. Guil.
Kirsch</persName></hi>, Hofae <app>
<lem>1789<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253bn"/> in 8</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1789. 8.</rdg>
</app>, besonders auch wegen des <app>
<lem>beygefügten</lem>
<rdg wit="#c" type="v">beigefügten</rdg>
</app> Lexicons, und</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app> das Psalterium syriacum nach der <index indexName="persons-index">
<term>Dathe, Johann August</term>
</index><persName ref="textgrid:253bp">Dathischen</persName>
Ausgabe (latine vertit <index indexName="persons-index">
<term>Erpenius, Thomas</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253b5">Thomas
Erpenius</persName></hi>, <app>
<lem>notas - -</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">notas –</rdg>
</app> addidit <index indexName="persons-index">
<term>Dathe, Johann August</term>
</index><persName ref="textgrid:253bp"><app>
<lem><hi>Jo.</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>Io.</hi></rdg>
</app>
<hi>Aug. Dathe</hi></persName>, Halae 1768.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253br"/> 8.) <app>
<lem>zu empfehlen. Alsdann <app>
<lem>könnten</lem>
<rdg wit="#c" type="v">kann</rdg>
</app> der Pentateuchus Syriace, edidit <index indexName="persons-index">
<term>Kirsch, Georg Wilhelm</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253bk">Ge. G.
Kirsch</persName></hi>, Lips. <app>
<lem>1787<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253bt"/> in 4</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1787. 4.</rdg>
</app>,</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">gebrauchen, alsdenn</rdg>
</app>
<app>
<lem>die Syrischen Stücke in <index indexName="persons-index">
<term>Assemani, Giuseppe Simone</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253bv">Jos. Sim.
Assemani</persName></hi> Bibliotheca <app>
<lem>Orientali,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Orientali</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> nebst der <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_154_4"/>doppelten Syrischen Uebersetzung des <app>
<lem><choice>
<abbr>N. Test.</abbr>
<expan>Neues Testament</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a" type="pp"><choice>
<abbr>N. T.</abbr>
<expan>Neues Testament</expan>
</choice></rdg>
</app> sowohl der älteren, welche zuletzt <index indexName="persons-index">
<term>Schaaf, Karl</term>
</index><persName ref="textgrid:253bz"><hi>Carl</hi>
<app>
<lem><hi>Schaaf</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>Schaaf</hi>,</rdg>
</app></persName> Lugd. Bat. <app>
<lem>1709<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253c1"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1709.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 4. mit einem <app>
<lem>Syrischen Wörterbuch</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">syrischen Wörterbuche</rdg>
</app>, als der neueren Philoxenianischen, die <index indexName="persons-index">
<term>White, Joseph</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253c3">Joseph
White</persName></hi> Oxonii <app>
<lem>1778<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253c5"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1778.</rdg>
</app> 2 <app>
<lem><choice>
<abbr>Tom.</abbr>
<expan>Tomus</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><choice>
<abbr>Tomm.</abbr>
<expan>Tomi</expan>
</choice></rdg>
</app>
<app>
<lem>in</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> 4. über die Evangelien herausgegeben hat, und, wenn er
weiter gekommen <app>
<lem>wäre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">ist</rdg>
</app>, <app>
<lem><index indexName="persons-index">
<term>Barhebraeus</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253c6">Barhebraei</persName></hi> Chronicon <app>
<lem>Syriacum</lem>
<rdg wit="#c" type="v">syriacum</rdg>
</app> von <index indexName="persons-index">
<term>Bruns, Paul Jakob</term>
</index><persName ref="textgrid:24fp7"><hi>P.</hi>
<app>
<lem><hi>J.</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>I.</hi></rdg>
</app>
<hi>Bruns</hi></persName> und <index indexName="persons-index">
<term>Kirsch, Georg Wilhelm</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253bk">G. G.
Kirsch</persName></hi> herausgegeben, Lips. <app>
<lem>1789<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253c8"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1789.</rdg>
</app> 4.,</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>
<app>
<lem>die</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> Acta sanctorum martyrum <app>
<lem>Orientalium</lem>
<rdg wit="#c" type="v">orientalium</rdg>
</app> et <app>
<lem>Occidentalium - -</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">occidentalium –</rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Assemani, Stefano Evodio</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253c9">Steph. Evod.
Assemanus</persName></hi> recensuit <choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice> Romae <app>
<lem>1748<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253cc"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1748.</rdg>
</app> 2 <app>
<lem><choice>
<abbr>Tom.</abbr>
<expan>Tomus</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#a" type="v"><choice>
<abbr>Tomm.</abbr>
<expan>Tomi</expan>
</choice></rdg>
</app>
<app>
<lem><choice>
<abbr>Fol.</abbr>
<expan>Folio</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><choice>
<abbr>fol.</abbr>
<expan>folio</expan>
</choice></rdg>
</app> und die <app>
<lem>drey Syrischen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">drei <pb edRef="#c" n="158"/>
syrischen</rdg>
</app> Theile von <index indexName="classics-index">
<term><persName>Ephraem der Syrer</persName></term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253cd">Ephraemi
Syri</persName></hi>
<app>
<lem>Werken</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Werken,</rdg>
</app> Romae <app>
<lem>1737–43<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253cg"/>
<choice>
<abbr>Fol.</abbr>
<expan>Folio</expan>
</choice></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1737.–43. <choice>
<abbr>fol.</abbr>
<expan>folio</expan>
</choice></rdg>
</app>
<app>
<lem>folgen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">lesen</rdg>
</app>.</seg>
<milestone type="structure" unit="p" edRef="#c"/><seg id="var_1_154_p4">Das beste <app>
<lem>Syrische</lem>
<rdg wit="#c" type="v">syrische</rdg>
</app> Wörterbuch ist das von <index indexName="persons-index">
<term>Castell, Edmund</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253cj">Edmundo
Castello</persName></hi> in seinem Lexico hebtaglotto,
Londini <app>
<lem>1669<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253cm"/></lem>
<rdg wit="#c" type="v">1669.</rdg>
</app>, so zur Londonschen Polyglotte gehört<app>
<lem>, und welches <index indexName="persons-index">
<term>Michaelis, Johann David</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251jt">J. D.
Michaelis</persName></hi> mit seinen eigenen
Anmerkungen, Göttingen <app>
<lem>1788<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253cp"/> in</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">1788.</rdg>
</app> 4. besonders herausgegeben hat</lem>
<rdg wit="#a" type="om"/>
</app>.</seg></p></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#c"><join result="p" scope="branches" target="#var_1_154_p #var_1_154_p1"/>
<note place="end"><join result="p" scope="branches" target="#var_1_154_p1_1 #var_1_154_p1_2 #var_1_154_p1_3"/>
<join result="p" scope="branches" target="#var_1_154_p2_1 #var_1_154_p2_2"/>
<join result="p" scope="branches" target="#var_1_154_p3_1 #var_1_154_p3_2"/>
<p copyOf="#var_1_154_p4"/></note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_154_1">
<label>J. D. Michaelis Grammatica Syriaca, Hal. 1785</label>
<p>Johann David Michaelis' <hi>Grammatica Syriaca</hi> ist bereits 1784 in
Halle erschienen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_154_2">
<label>S. Vater's syrische Grammatik</label>
<p>Da für den hervorragenden und in seinem Werk äußerst vielseitigen
Sprachforscher Johann Severin Vater (1771–1826), der ab 1799 eine
ordentliche Professur der Theologie und orientalischen Sprachen in Halle
innehatte, 1809 aufgrund der unsicheren politischen Verhältnisse jedoch
nach Königsberg wechselte, keine eigenständige Grammatik des Syrischen
ermittelt werden kann, wird hier der betreffende Abschnitt im
<hi>Handbuch der Hebräischen, Syrischen, Chaldäischen und Arabischen
Grammatik</hi> (1802; <hi rend="superscript">2</hi>1817) gemeint
sein (vgl. I § 155 c; I § 156 c).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_154_3">
<label>syrischen Chrestomathie fortgehen, die der Michaelischen Abhandlung
(§. 152. Anmerk.) angehängt ist</label>
<p>Bei der der zweiten Auflage der <hi>Abhandlung</hi> beigebundenen
<hi>Syrische[n] Chrestomathie. Erster Theil</hi> handelt es sich um
die zweite Auflage aus dem Jahr 1783, der ersten Auflage der
<hi>Abhandlung</hi> ist die Erstauflage der <hi>Chrestomathie</hi>
aus dem Jahr 1768 angehängt.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_154_4">
<label>doppelten Syrischen Uebersetzung des N. Test. sowohl der älteren,
welche zuletzt Carl Schaaf Lugd. Bat. 1709 […] herausgegeben hat</label>
<p>Laut Titelblatt wurde das <hi>Novum Domini Nostri Jesu Christi
Testamentum Syriacum</hi> (1709) von Karl Schaaf (1646–1729) und dem
berühmten Utrechter Theologen und Hebraisten Johannes Leusden
(1624–1699) besorgt.</p>
</note>
</div>
<div n="155" type="section" id="section_1_155">
<head>155.</head>
<p>Auf diese Art <app>
<lem>müßte</lem>
<rdg type="v" wit="#c">wird</rdg>
</app> hernach die Erlernung des <index indexName="subjects-index">
<term>Chaldäisch</term>
</index><hi>Chaldäischen</hi> sehr leicht werden, wenn man <pb edRef="#b" n="176"/> sich zuvörderst <app>
<lem>aus <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_155_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Alting, Jacob</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253sn">Jac.
Altingii</persName></hi> Synopsi Institutionum Chaldaearum et
Aramaearum (<choice>
<abbr>Tom.</abbr>
<expan>Tomus</expan>
</choice> V. <choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>sein</expan>
</choice>
<choice>
<abbr>Opp.</abbr>
<expan>Opera</expan>
</choice> Amst. 1687<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253sr"/>) und noch mehr aus <index indexName="persons-index">
<term>Michaelis, Johann David</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251jt">J. D.
Michaelis</persName></hi> Grammatica chaldaica, Götting.
1771.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253sm"/>
8.</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app> die Uebereinstimmung und den Unterschied des Chaldäischen und
Syrischen bekannt <app>
<lem>machte</lem>
<rdg type="v" wit="#c">macht</rdg>
</app>, und darauf mit Hülfe mancher <app>
<lem>hebräischen</lem>
<rdg type="v" wit="#a">ebräischen</rdg>
</app> Wörterbücher, die auch auf das Chaldäische <app>
<lem>gehen,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">gehen</rdg>
</app>
<app>
<lem>oder <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_155_2"/><index indexName="persons-index">
<term>Buxtorf, Johann, d. Ä.</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253sz">Joh.
Buxtorfii</persName></hi> Lexici Chaldaici <choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice> Basil. 1640<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253sw"/>
<choice>
<abbr>fol.</abbr>
<expan>folio</expan>
</choice></lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app> die <app>
<lem>chaldäischen</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Chaldäischen</rdg>
</app>
<pb edRef="#a" n="147"/> Paraphrasen <app>
<lem>läse</lem>
<rdg type="v" wit="#c">liest</rdg>
</app>, die in der Anweisung zur Kenntniß der besten <app>
<lem>allgemeinern</lem>
<rdg type="v" wit="#a">allgemeinen</rdg>
</app> Bücher in der Theologie §. <app>
<lem>49.</lem>
<rdg type="v" wit="#a">49</rdg>
</app>
<app>
<lem>genennt worden</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">genannt</rdg>
</app> sind.</p>
<app>
<lem/>
<rdg type="ptl" wit="#c"><note place="end"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> Hülfsmittel dazu sind: <list>
<item><index indexName="persons-index">
<term>Alting, Jacob</term>
</index><hi><persName>Iac. Altingii</persName></hi> Synopsis
Institutionum chaldaearum et aramaearum (<choice>
<abbr>Tom.</abbr>
<expan>Tomus</expan>
</choice> V. <choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>sein</expan>
</choice>
<choice>
<abbr>Opp.</abbr>
<expan>Opera</expan>
</choice> Amst. 1687.) und noch mehr <index indexName="persons-index">
<term>Michaelis, Johann David</term>
</index><hi><persName>I. D. Michaelis</persName></hi>
Grammatica chaldaica, Götting. 1771. 8.</item>
<item><index indexName="persons-index">
<term>Buxtorf, Johann, d. Ä.</term>
</index><hi><persName>Ioh. Buxtorfii</persName></hi> Lexici
chaldaici <choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice> Basil. 1640. <choice>
<abbr>fol.</abbr>
<expan>folio</expan>
</choice></item>
<item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_155_3"/><index indexName="persons-index">
<term>Hezel, Wilhelm Friedrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253t4">W. E.
Hetzel's</persName></hi> Anweisung zum Chaldäischen
bei Ermangelung alles mündlichen Unterrichts, Lemgo
1787.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253t6"/></item>
<item><index indexName="persons-index">
<term>Jahn, Johann</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253t7">J.
Jahn's</persName></hi> chaldäische Chrestomathie,
Wien 1800.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253t9"/>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8.</item>
<item><index indexName="persons-index">
<term>Bauer, Georg Lorenz</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253tb">G. E.
Bauer</persName></hi> Chrestomathia e paraphrasi
chald. et Talmude delecta, Norimb. 1792.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253td"/> 8. <choice>
<abbr>desgl.</abbr>
<expan>desgleichen</expan>
</choice> das <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_155_4"/>§. <ref target="#section_1_159">159.</ref> genannte</item>
<item><index indexName="persons-index">
<term>Vater, Johann Severin</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25399">Vatersche</persName></hi> Handbuch. 8.</item>
</list></note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_155_1">
<label>Jac. Altingii Synopsi Institutionum Chaldaearum et Aramaearum (Tom.
V. s. Opp. Amst. 1687)</label>
<p>Der fünfte und letzte Band der von Balthasar Bekker (1634–1698)
verantworteten <hi>Opera omnia</hi> Jakob Altings (1618–1679) beinhaltet
unterschiedliche theologische und philologische Arbeiten, die jeweils
eigene Seitenzählungen aufweisen. Die 32 Seiten umfassende <hi>Synopsis
institutionum Chaldaearum et Aramaearum</hi> ist als letztes Stück
des Bandes eingebunden.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_155_2">
<label>Joh. Buxtorfii Lexici Chaldaici etc. Basil. 1640</label>
<p>Das <hi>Lexicon Chaldaicum, Talmudicum et Rabbinicum</hi> kann als
Hauptwerk des berühmten Basler Theologen Johann Buxtorf d. Ä.
(1564–1629) bezeichnet werden. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Johann
Buxtorf d. J. (1599–1664) die Fertigstellung (1639 bzw. der hier
angeführte Nachdruck 1640).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_155_3">
<label>W. E. Hetzel's Anweisung zum Chaldäischen bei Ermangelung alles
mündlichen Unterrichts, Lemgo 1787</label>
<p>Der Name des Autors lautet Wilhelm Friedrich Hezel
(1754–1824).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_155_4">
<label>§. 159. genannte Vatersche Handbuch</label>
<p>Entsprechend zum Syrischen und Arabischen (vgl. I § 154 c bzw. I § 156 c)
dürfte in diesem Paragraphen der Abschnitt zum Chaldäischen in Johann
Severin Vaters (1771–1826) <hi>Handbuch der Hebräischen, Syrischen,
Chaldäischen und Arabischen Grammatik</hi> (1802; <hi rend="superscript">2</hi>1817) gemeint sein. Allerdings ist in § 159
der dritten Auflage der <hi>Anweisung</hi> nicht auf dieses Handbuch,
sondern auf Vaters hebräische Sprachlehren verwiesen.</p></note>
</div>
<div n="156" type="section" id="section_1_156">
<head>156.</head>
<app type="structural-variance">
<lem><p><app>
<lem>Bey Erlernung des <index indexName="subjects-index">
<term>Arabisch</term>
</index><hi>Arabischen</hi> hat man weit mehrere
Hülfsmittel.</lem>
<rdg type="ppl" wit="#c"><seg id="var_1_156_p">Die
<hi>arabische</hi> Sprache ist unter den semitischen
bei weitem die reichste, und verdient nicht nur wegen
ihrer ge<pb n="159" edRef="#c"/>nauen Verwandtschaft mit
der hebräischen, die von Manchen bis zur Uebertreibung
zur Erklärung hebräischer Wortbedeutungen angewendet
ist, sondern auch wegen so vieler andern Werke, welche
in ihr benutzt und unbenutzt zu den Schätzen großer
Bibliotheken gehören, von denen, welche die
orientalischen Studien überhaupt zu cultiviren Neigung,
Muße und Gelegenheit haben, ganz vorzüglich studiert zu
werden. Zunächst führt dazu der Gebrauch der <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachlehren</term>
</index><hi>Sprachlehren</hi>.</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/><seg id="var_1_156_p1"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> Dahin gehören:</seg></rdg>
</app>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_156_list1_item1"><index indexName="persons-index">
<term>Erpenius, Thomas</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253b5">Thomae
Erpenii</persName></hi> Grammatica <app>
<lem>Arabica</lem>
<rdg type="v" wit="#c">arabica</rdg>
</app>, die schon <index indexName="persons-index">
<term>Golius, Jacobus</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253v3">Jac.
Golius</persName></hi>, unter dem Titel: Arabicae
linguae <app>
<lem>tyrocinium</lem>
<rdg type="v" wit="#c">tyrocinium,</rdg>
</app> mit einigen angehängten arabischen <app>
<lem>Stücken</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Stücken,</rdg>
</app> Lugd. Bat. <app>
<lem>1656<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2545t"/> in</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">1656,</rdg>
</app> 4. wieder herausgegeben hatte, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_156_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Schultens, Albert</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2539t">Alb.
Schultens</persName></hi> aber, <app>
<lem>ausser</lem>
<rdg type="v" wit="#c">außer</rdg>
</app> den schon vorhin <app>
<lem>dabey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">dabei</rdg>
</app> befindlichen <index indexName="persons-index">
<term>Lôkman (Luqmān)</term>
</index><persName ref="textgrid:255k9">Lokmannischen</persName>
Fabeln, mit Weglassung der andern Stücke, <app>
<lem>vermehrt</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app> durch Auszüge aus der Hamasa des <index indexName="persons-index">
<term>Abū-Tammām Ḥabīb Ibn-Aus aṭ-Ṭāʾī</term>
</index><persName ref="textgrid:255k8">Abi Temmam</persName>, <app>
<lem>ebendaselbst</lem>
<rdg type="v" wit="#c">eben daselbst</rdg>
</app> 1748.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2545w"/>
<app>
<lem>4.</lem>
<rdg type="v" wit="#a">4</rdg>
</app>, <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">vermehrt habe. Diese</rdg>
</app> ist ein Muster in ihrer Art, die Quelle aller folgenden
guten arabischen Grammatiken, und selbst durch diese noch nicht
entbehrlich gemacht.</seg>
<seg id="var_1_156_p2_1"><app>
<lem>Nebst den</lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><milestone type="structure" unit="p" edRef="#c"/>Nächst denen</rdg>
</app> §. <app>
<lem><ref target="#section_1_152">152.</ref></lem>
<rdg type="v" wit="#a"><ref target="#section_1_152">152</ref></rdg>
</app>
<choice>
<abbr>Anm.</abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice></seg>
<app>
<lem>erwähnten Rudimentis <index indexName="persons-index">
<term>Erpenius, Thomas</term>
</index><persName ref="textgrid:253b5">Erpenii</persName>
sind unter denjenigen, die aus ihr geflossen sind, die
besten: <index indexName="persons-index">
<term>Hirt, Johann Friedrich</term>
</index><hi>Jo. Frid.</hi></lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><seg id="var_1_156_p2_2">erwähnten:</seg>
<milestone type="structure" unit="line" edRef="#c"/><seg id="var_1_156_list2_item1_1"><hi>Ioann.
Frider.</hi></seg></rdg>
</app>
<seg id="var_1_156_list2_item1_2"><hi><persName ref="textgrid:253tf">Hirtii</persName></hi>
Institutiones <app>
<lem>Arabicae</lem>
<rdg type="v" wit="#c">arabicae</rdg>
</app> linguae, <app>
<lem>Jenae</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Ienae</rdg>
</app>
<pb edRef="#b" n="177"/> 1770.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25462"/>
<app>
<lem>8.;</lem>
<rdg type="v" wit="#a">8;</rdg>
<rdg type="v" wit="#c">8.</rdg>
</app></seg>
<milestone type="structure" unit="line" edRef="#c"/><seg id="var_1_156_list2_item2"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_156_2"/><index indexName="persons-index">
<term>Erpenius, Thomas</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253b5">Erpenii</persName></hi> arabische Grammatik, abgekürzt,
vollständiger und leichter gemacht von <index indexName="persons-index">
<term>Michaelis, Johann David</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251jt">Joh. Dav.
Michaelis</persName></hi>, Göttingen <app>
<lem>1771<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25465"/> in <app>
<lem>8,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">8.</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#c">1771. 8.,</rdg>
</app> verändert 1783. 8.</seg>
<app>
<lem>und</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app>
<milestone type="structure" unit="line" edRef="#c"/><seg id="var_1_156_list2_item3"><index indexName="persons-index">
<term>Hezel, Wilhelm Friedrich</term>
</index><persName ref="textgrid:253t4"><hi>W. F.</hi>
<app>
<lem><hi>Hetzels</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>Hetzel's</hi></rdg>
</app></persName> erleichterte arabische Grammatik, Jena
1776.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2546c"/>
<app>
<lem>8.</lem>
<rdg type="v" wit="#a">8</rdg>
</app></seg><app>
<lem>, wovon jede ihre Vorzüge hat.</lem>
<rdg type="ppl" wit="#c"><milestone type="structure" unit="line" edRef="#c"/><seg id="var_1_156_list2_item4"><index indexName="persons-index">
<term>Jahn, Johann</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253t7">Jahn's</persName></hi> arabische Sprachlehre,
Wien 1796.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2546f"/>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8., und</seg>
<milestone type="structure" unit="line" edRef="#c"/><seg id="var_1_156_list2_item5"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_156_3"/><index indexName="persons-index">
<term>Vater, Johann Severin</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25399">J. S.
Vaters</persName></hi> Handbuch <choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice></seg></rdg>
</app></p></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#c"><p copyOf="#var_1_156_p"/>
<note place="end"><p><seg copyOf="#var_1_156_p1"/>
<list>
<item copyOf="#var_1_156_list1_item1"/>
</list></p>
<p><join target="#var_1_156_p2_1 #var_1_156_p2_2" scope="branches"/>
<list>
<join scope="branches" result="item" target="#var_1_156_list2_item1_1 #var_1_156_list2_item1_2"/>
<item copyOf="#var_1_156_list2_item2"/>
<item copyOf="#var_1_156_list2_item3"/>
<item copyOf="#var_1_156_list2_item4"/>
<item copyOf="#var_1_156_list2_item5"/>
</list></p></note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_156_1">
<label>Alb. Schultens aber, ausser den schon vorhin dabey befindlichen
Lokmannischen Fabeln […] vermehrt durch Auszüge aus der Hamasa des Abi
Temmam, ebendaselbst 1748</label>
<p>Gemeint ist Albert Schultens' Ausgabe der zuvor in der Bearbeitung des
Jacobus Golius (1596–1667) genannten <hi>Grammatica Arabica</hi> des
Thomas Erpenius. In dieser finden sich die Fabeln des sagenumwobenen
arabischen Weisen Luqmān (Lôkman), die ebenfalls Bestandteil der von
Golius besorgten Ausgabe waren. Bei der <hi>Hamasa</hi> (arab.
<hi>Tapferkeit</hi>) handelt es sich um eine von Abū-Tammām Ḥabīb
Ibn-Aus aṭ-Ṭāʾī (ca. 806–846) zusammengestellte Anthologie arabischer
Gedichte in zehn Büchern.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_156_2">
<label>Erpenii arabische Grammatik, abgekürzt, vollständiger und leichter
gemacht von Joh. Dav. Michaelis, Göttingen 1771 in 8, verändert
1783</label>
<p>Johann David Michaelis hat seiner Bearbeitung der <hi>Arabische[n]
Grammatik</hi> des Thomas Erpenius nebst einem aus Albert Schultens'
Bearbeitung (s.o.) entnommenen Anfang einer arabischen Chrestomathie
(1771) eine zweite Auflage folgen lassen (1781), die laut Vorrede derart
umgearbeitet ist, dass Michaelis nun von „seiner“ <hi>Grammatik</hi>
spricht. Eine Ausgabe aus dem Jahr 1783 lässt sich nicht
nachweisen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_156_3">
<label>J. S. Vaters Handbuch etc.</label>
<p>Da für Johann Severin Vater (1771–1826) ebenfalls keine eigenständige
Grammatik des Arabischen ermittelt werden kann, wird auch hier der
betreffende Abschnitt im <hi>Handbuch der Hebräischen, Syrischen,
Chaldäischen und Arabischen Grammatik</hi> (1802; <hi rend="superscript">2</hi>1817) gemeint sein (vgl. I § 154 c; I § 155
c).</p></note>
</div>
<div n="157" type="section" id="section_1_157">
<head>157.</head>
<p><app>
<lem>Bey allen diesen</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">Bei den vielen Sprachlehren</rdg>
</app> finden sich theils prosaische, theils poetische arabische <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Anthologien</term>
</index>Anthologien</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Anthologieen</rdg>
</app>, die<app>
<lem>, und vornehmlich <index indexName="persons-index">
<term>Hirt, Johann Friedrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253tf">J. F.
Hirtii</persName></hi> Anthologia arabica, Jenae <pb edRef="#a" n="148"/> 1774.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253th"/> 8.</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app> so lange zur <pb edRef="#c" n="160"/> Uebung im Lesen arabischer
Schriften dienen können, bis man Gelegenheit und Fertigkeit genug bekommt,
den <index indexName="subjects-index">
<term>Koran</term>
</index>Koran, die arabischen Uebersetzungen des <app>
<lem>alten</lem>
<rdg type="v" wit="#a">A.</rdg>
</app> und <app>
<lem>neuen</lem>
<rdg type="v" wit="#a">N.</rdg>
</app>
<app>
<lem>Test.</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Testaments,</rdg>
</app> und <app>
<lem>andre</lem>
<rdg type="v" wit="#c">andere</rdg>
</app>, ganz oder stückweise von <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_157_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Erpenius, Thomas</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253b5">Erpenius</persName>,</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_157_2"/><index indexName="persons-index">
<term>Pococke, Edward</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2770h">Edw. Pocock</persName>,</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_157_3"/><index indexName="persons-index">
<term>Gagnier, Jean</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2774c">Joh. Gagnier</persName>,</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_157_4"/><index indexName="persons-index">
<term>Schultens, Albert</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2539t">Albert</persName></hi> und <index indexName="persons-index">
<term>Schultens, Henrik Albert</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2cj3n">Heinr. Alb.
Schultens</persName>,</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_157_5"/><index indexName="persons-index">
<term>Reiske, Johann Jacob</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24hbd">Joh. Jac. Reiske</persName>,</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_157_6"/><index indexName="persons-index">
<term>Michaelis, Johann David</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251jt">J. D. Michaelis</persName>,</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_157_7"/><index indexName="persons-index">
<term>Scheid, Everard</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2cgm2">Eberh. Scheid</persName>,</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_157_8"/><index indexName="persons-index">
<term>Koehler, Johann Bernhard</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2cgm4">Joh. Bernh.
Köhler</persName></hi><app>
<lem><hi>,</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_157_9"/><app>
<lem><index indexName="persons-index">
<term>Paulus, Heinrich Eberhard Gottlob</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h66">H. C. G.
Paulus</persName></hi></lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><hi><persName>H. C. G.
Paulus</persName>,</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_157_10"/><index indexName="persons-index">
<term>Wilken, Friedrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2770c">F.
Wilken</persName></hi></rdg>
</app></lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app> und <app>
<lem>andern herausgegebne</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">Andern herausgegebene</rdg>
</app> arabische Schriftsteller zu lesen.</p>
<app>
<lem/>
<rdg type="ptl" wit="#c"><note place="end"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> Zum ersten Anfang dienen: <list>
<item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_157_11"/><index indexName="persons-index">
<term>Hirt, Johann Friedrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253tf">I. F.
Hirt</persName></hi> Anthologia arabica. Jena
1771.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253th"/></item>
<item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_157_12"/><index indexName="persons-index">
<term>Rosenmüller, Ernst Friedrich Karl</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253tj">B. J. L.
Rosenmüller's</persName></hi> arabisches Elementar-
und Lesebuch. Leipzig 1799.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253tm"/></item>
<item><index indexName="persons-index">
<term>Jahn, Johann</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253t7">J.
Jahn's</persName></hi> arabische Chrestomathie<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253tp"/>,
nebst <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_157_13"/>Lexicon darüber, Wien 1802.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253tr"/></item>
</list></note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_157_1">
<label>Erpenius</label>
<p>Der bedeutende Arabist Thomas Erpenius (1584–1624) studierte zunächst
Philosophie, erlangte 1608 den Doktorgrad und verlegte sich dann durch
den Einfluss Scaligers sowie aus religionspolitischen Gründen nicht wie
geplant auf die Theologie, sondern wandte sich den orientalischen
Sprachen zu. Nach einer Bibliotheksreise wurde er Professor für
orientalische Sprachen (später auch für Hebräisch) in Leiden, richtete
hier eine auf orientalische Sprachen spezialisierte Druckerei ein und
fungierte überdies auch als Dolmetscher für die Vereinigten Niederlande.
In der <hi>Anweisung</hi> bereits erwähnt sind Golius', Schultens' und
Michaelis' Bearbeitungen (vgl. I § 156) seiner mehrfach nachgedruckten
<hi>Grammatica Arabica</hi> (1613) sowie die ebenfalls mehrfach
aufgelegten <hi>Rudimenta Linguae Arabicae</hi> (1620) (vgl. I § 152),
neben zahlreichen anderen philologischen Werken sind außerdem die von
Scaliger angefangenen <hi>Proverbia Arabica</hi> (1614), die <hi>Locmani
Sapientis Fabulae</hi> (1615), das <hi>Novum D. N. Jesu Christi
Testamentum Arabice</hi> (1616), der <hi>Pentateuchus Mosis
Arabice</hi> (1622) und die <hi>Historia Saracenica</hi> (1625)
hervorzuheben.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_157_2">
<label>Edw. Pocock</label>
<p>Der Theologe und Orientalist Edward Pococke (1604–1691), nach dem Studium
in Oxford zunächst Kaplan in Aleppo, wurde 1636 auf die erste Professur
für Arabisch (<hi>Laudian Professor of Arabic</hi>) an seiner alten Alma
Mater berufen. Kurz darauf reiste er für einige Jahre nach
Konstantinopel, übernahm nach seiner Rückkehr eine Pfarrstelle und gegen
Ende des Bürgerkrieges 1648 eine Professur für Hebräisch. Pococke
übersetzte 1660 Grotius' <hi>De veritate religionis Christianae</hi>
sowie 1674 das <hi>Book of Common Prayer</hi> zu Missionszwecken ins
Arabische und war zudem Mitarbeiter an der sog. Londoner Polyglotte. Aus
seinem arabistischen Werk, dessen Bedeutung nicht zuletzt auf die
zahlreichen im Orient gesammelten Handschriften zurückzuführen ist, sind
v.a. das aufgrund seiner umfangreichen Anmerkungen bedeutende
<hi>Specimen historiae Arabum</hi> (1650) zu nennen, hinzu kommen
die zweibändige <hi>Contextio Gemmarum, sive Eutychii Patriarchae
Alexandrini Annales</hi> (1654/1656) und die dreibändige
<hi>Historia compendiosa dynastiarum</hi> (1663), seine
Maimonides-Übersetzung <hi>Porta Mosis</hi> (1655) bietet arabischen
Text in hebräischen Buchstaben. Ob hier nicht auch sein ebenfalls als
Orientalist hervorgetretener Sohn Edward Pococke (1648–1727) gemeint
sein könnte, muss offen bleiben. Dieser hatte unter dem Titel
<hi>Philosophus Autodidactus sive Epistola Abi Jaafar, Ebn Tophail
de Hai Ebn Yokdhan</hi> (1671) eine arabisch-lateinische Ausgabe des
Inselromans <hi>Ḥayy ibn Yaqẓān</hi> (Der Lebendige, Sohn des Wachenden)
des im 12. Jh. lebenden islamischen Gelehrten Ibn Tufail besorgt, zu der
der ältere Pococke ein Vorwort verfasst hat. Dieser Roman erlangte v.a.
durch die von Pococke besorgte Ausgabe einige Bekanntheit und soll
später Defoes <hi>Robinson Crusoe</hi> beeinflusst haben.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_157_3">
<label>Joh. Gagnier</label>
<p>Jean Gagnier (ca. 1670–1740) war nach dem v.a. den orientalischen
Sprachen gewidmeten Studium am Pariser <hi>Collège de Navarre</hi>
zunächst Kanoniker der Abtei <hi>St Geneviève du Mont</hi>, siedelte
dann jedoch nach England über und wurde Geistlicher der anglikanischen
Kirche (vgl. das wütende Werk <hi>L'Eglise Romaine Convaincue de
Dépravation, d'Idolatrie et d'Antichristianisme</hi> aus dem Jahr
1706). Nachdem ihm auf königliche Anordnung 1703 der Magistergrad in
Cambridge verliehen wurde, kam er durch die Vermittlung von Bischof
William Lloyd (1627–1717), der ihn außerdem zu seinem persönlichen
Kaplan bestellte, nach Oxford. Hier unterrichtete Gagnier ab 1709
Hebräisch, ab 1715 als Vertreter von <hi>Regius Professor</hi> Robert
Clavering, später in Vertretung für <hi>Laudian Professor</hi> John
Wallis auch Arabisch. 1724 übertrug ihm die Universität Oxford
schließlich die <hi>Lord Almoner's Professorship</hi> für Arabisch. Aus
Gagniers arabistischem Werk ist v.a. <hi>De vita et rebus gestis
Mohamedis</hi> (1723), eine arabisch-lateinische Ausgabe der
Mohammed-Biographie Abu-'l-Fidās (1273–1331), hervorzuheben, die zur
Grundlage seiner eigenen zwei- (1732) bzw. dreibändigen (1748)
französischsprachigen Mohammed-Biographie <hi>La Vie de Mahomet</hi>
wurde. Diese zeichnet sich v.a. durch ihre neutrale Darstellung aus und
wurde später auch ins Deutsche übersetzt (1802–1804). Bereits zuvor war
Gagniers aus dem Griechischen ins Arabische übersetztes <hi>Liber dictus
Petra Scandali</hi> (1721) publiziert worden, eine unvollendet
gebliebene Übersetzung von Abu Al-Fidas <hi>Arabischer Geographie</hi>,
von der 1727 ein Specimen veröffentlicht wurde, erschien in Gagniers
Todesjahr unter dem Titel <hi>Descriptio peninsulae
Arabum</hi>.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_157_4">
<label>Albert und Heinr. Alb. Schultens</label>
<p>Gemeint sind Albert Schultens (1686–1750) und sein Enkel Henrik Albert
Schultens (1749–1793), die beide – wie auch Albert Schultens' Sohn und
Henrik Albert Schultens' Vater Jan Jacob Schultens (1716–1778) – als
Orientalisten an der Universität Leiden hervorgetreten sind. Albert
Schultens wurde nach dem u.a. in Leiden absolvierten Studium 1709 in
Groningen zum Doktor der Theologie promoviert, begab sich dann wieder
nach Leiden und folgte 1713 einem Ruf als Hebräischprofessor nach
Franecker. 1729 wechselte er an das Leidener Staatenkolleg und wurde
hier 1732 zudem Professor für orientalische Sprachen sowie 1740 für
hebräische Altertümer. Schultens gehört zu den bedeutendsten
niederländischen Orientalisten des 18. Jh.s, wirkte schuldbildend und
hat sich, wie die Abhandlung <hi>De utilitate linguae Arabicae in
interpretantia Sacra Scriptura</hi> (1706) zeigt, bereits früh auch
dem Arabischen zugewandt. V.a. in seinen zweibändigen <hi>Origines
Hebraeae</hi> (vgl. I § 151) hat er die Verwandtschaft mit der
hebräischen Sprache hervorgehoben, die nach orthodoxer Überzeugung als
göttliche Ursprache mit keiner anderen Sprache verwandt sein könne.
Arabistisch bedeutsam ist Schultens' Bearbeitung von Erpenius'
<hi>Grammatica Arabica</hi> (1748) (vgl. I § 156) sowie von dessen
<hi>Rudimenta Linguae Arabicae</hi> (1733) (s. o.), zudem hat
Schultens die arabisch-lateinische <hi>Vita et res gestae Sultani
Saladini</hi> (1733), die <hi>Monumenta vetustiora Arabiae</hi>
(1740) und die ersten sechs <hi>Consessus</hi> des <hi>Hariri</hi> (1731
bzw. zusammen mit den <hi>Monumenta</hi> 1740) besorgt. Henrik Albert
Schultens unternahm nach dem Studium in Leiden und Haderwijk 1772 eine
Bibliotheksreise nach England, bearbeitete in Oxford den Nachlass Edward
Pocockes und erhielt ein Jahr später ebenda ehrenhalber einen
philosophischen Magistertitel. Noch im selben Jahr wurde er Professor
für orientalische Sprachen und jüdische Altertümer am Amsterdamer
<hi>Athenaeum Illustre</hi>, 1778 übernahm er den Lehrstuhl seines
Vaters in Leiden. Zu nennen sind an dieser Stelle Henrik Albert
Schultens' <hi>Anthologia Sententiarum Arabicarum</hi> (1772), das
<hi>Specimen proverbiorum Meidani e versione Pocockiana</hi> (1773)
und <hi>Pars versionis Arabicae libri Colailah wa Dimnah, sive fabularum
Bidpai, Philosophi Indi</hi> (1786).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_157_5">
<label>Joh. Jac. Reiske</label>
<p>Nach dem Besuch des Gymnasiums der Franckeschen Stiftungen in Halle
immatrikulierte sich Johann Jacob Reiske (1716–1774) 1733 für ein
Theologiestudium in Leipzig und beschäftigte sich daneben als Autodidakt
mit dem Arabischen. 1738 kam er durch die Vermittlung Albert Schultens'
nach Leiden. Hier hörte er u.a. Tiberius Hemsterhuis, der Reiskes
Interesse für die griechische Literatur weckte. 1746 wurde er aufgrund
von Differenzen mit den Leidener Philologen zum Doktor der Medizin
promoviert und kehrte im selben Jahr nach Leipzig zurück. Hier übernahm
Reiske v.a. philologische Gelegenheitsarbeiten und wurde 1748 zum
außerordentlichen Professor für Arabisch ernannt. Auf Universitätsebene
verhinderten einflussreiche Gegenspieler wie Ernesti und Michaelis ein
weiteres Vorankommen, doch wurde Reiske 1758 Rektor der Leipziger
Nikolaischule. 1771 besuchte er auf Wunsch Lessings Wolfenbüttel und
ordnete hier die orientalischen Handschriften. Heute gilt Reiske als
Begründer der arabischen Philologie (inkl. Numismatik und Epigraphik),
von besonderer Bedeutung ist seine posthum von Jacob Georg Christian
Adler (1756–1834) herausgegebene Textausgabe und Übersetzung des
Geschichtswerks Abu-'l-Fidās (1789–1795). Daneben ist die auf Grundlage
des arabischen Philologen Maidānī entstandene <hi>Sammlung einiger
arabischen Sprüchwörter die von den Stecken oder Stäben hergenommen
sind</hi> (1758) zu nennen, außerdem hat Reiske im Rahmen seiner
Edition des Zeremonienbuches des byzantinischen Kaisers Konstantinos
VII. Porphyrogennetos, <hi>De ceremoniis aulae Byzantinae</hi>
(1751–1754), zur Kommentierung auch arabische Quellen
herangezogen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_157_6">
<label>J. D. Michaelis</label>
<p>Als Theologe und Orientalist gehört Johann David Michaelis (1717–1791) zu
den einflussreichsten Gelehrten des 18. Jh.s. Nach dem Schulbesuch in
den Franckeschen Stiftungen und dem u.a. bei seinem Vater Christian
Benedikt Michaelis (1680–1764) und Siegmund Jacob Baumgarten
absolvierten Studium der Theologie und orientalischen Sprachen in Halle
wurde Michaelis 1739 mit einer hebraistischen Arbeit promoviert. Nach
seiner Rückkehr von einer Studienreise wurde er 1745 nach Göttingen
berufen und ein Jahr später außerordentlicher Professor. 1750 auf eine
ordentliche Professur befördert, wirkte er bei der Gründung der
Göttingischen Akademie der Wissenschaften mit und wurde später auch
deren Direktor. Zu Michaelis' arabistischen Arbeiten zählt neben der
Bearbeitung von Erpenius' arabischer Grammatik (vgl. I § 156) auch die
Vorarbeit <hi>Vom arabischen Geschmack</hi> (1771; <hi rend="superscript">2</hi>1781), die im Vorwort der Grammatik
referiert wird. Einen besonderen Aspekt der orientalistischen Bemühungen
Michaelis' stellt die von ihm initiierte <hi>Arabienreise</hi> dar, die
als erste wissenschaftliche Expedition in den nahöstlichen Raum
Antworten auf einen zuvor interdisziplinär ausgearbeiteten Fragebogen
liefern sollte. Von dieser 1761 von Kopenhagen aus gestarteten
Expedition kehrte sechs Jahre später einzig der Mathematiker und
Kartograph Carsten Niebuhr (1733–1815) zurück, der unter dem Titel
<hi>Beschreibung von Arabien. Aus eigenen Beobachtungen und im Lande
selbst gesammleten Nachrichten abgefasset</hi> (1772) einen ersten
Bericht veröffentlichte und wenig später die dreibändige
<hi>Reisebeschreibung nach Arabien und andern umliegenden
Ländern</hi> (1774/1778 bzw. posthum 1837) folgen ließ.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_157_7">
<label>Eberh. Scheid</label>
<p>Everard Scheid (1742–1794) wurde nach dem Theologiestudium in Groningen
und Leiden 1765 promoviert und ein Jahr später als außerordentlicher
Professor für orientalische Sprachen an die Universität Harderwijk
berufen. Ein weiteres Jahr später auf eine ordentliche Professur
aufgerückt, übernahm Scheid 1769 das Universitätsrektorat und zugleich
den Lehrstuhl für Altes Testament. Später kam die Professur für Neues
Testament und als Interim auch die für Griechisch hinzu. Nach dem Tod
Henrik Albert Schultens' (s.o.) wechselte Scheid 1793 schließlich als
dessen Nachfolger an die Universität Leiden. Aus seinem bedeutenden
arabistischen Werk seien <hi>Abu Nasri Ismaëlis Ebn Hammad Al-Gieuharii
Farabiensis purioris sermonis Arabici Thesaurus sive Lexicon
Arabicum</hi> (1774–1776), <hi>Selecta quaedam ex sententiis
proverbiisque Arabicis a viro summo Thoma Erpenio olim editis</hi>
(1775), <hi>Primae lineae institutionum ad fundamenta dialecti
Arabicae</hi> (1779) sowie <hi>Abu Becri Muhammedis Ebn Hoseini Ebn
Doreidi Azdiensis Katsijda 'L Mektsoura sive Idyllium Arabicum</hi>
(1786), dessen arabischen Text Scheid bereits 1768 besorgt hatte,
genannt.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_157_8">
<label>Joh. Bernh. Köhler</label>
<p>Johann Bernhard Koehler (1742–1802), Doktor der Philosophie und der
Rechte, war ab 1766 außerordentlicher Professor für orientalische
Sprachen in Kiel und ab 1770 ordentlicher Professor in Göttingen. 1773
legte er die Professur jedoch nieder und kehrte als Privatgelehrter in
seine Heimatstadt Lübeck zurück. 1781 übernahm er eine Professur für
Griechisch und morgenländische Sprachen in Königsberg, von der er sich
1786 abermals nach Lübeck zurückzog und schließlich in Basel als
Korrektor für orientalische Sprachen beim Verlagshaus Thurneysen starb.
An dieser Stelle ist v.a. die mit Unterstützung von seinem Lehrer Reiske
veranstaltete arabisch-lateinische Ausgabe <hi>Abulfedae Tabula
Syriae</hi> (1766; <hi rend="superscript">2</hi>1786) zu nennen, von
der auf Koehlers Wunsch eine vollständigere und verbesserte Auflage in
Oxford erscheinen sollte. Allerdings ist dieses Vorhaben nicht über ein
Handexemplar hinausgekommen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_157_9">
<label>H. C. G. Paulus</label>
<p>Der stark an Kant orientierte Heinrich Eberhard Gottlob Paulus
(1761–1851) zählt zu den führenden theologischen Rationalisten und
entwickelte bereits während des Studiums im Tübinger Stift (nicht
zuletzt in Absetzung von seinem pietistischen, Geisterseherei
betreibenden Vater) Grundzüge einer „vernünftigen“ Exegese. 1789 wurde
Paulus als Nachfolger Johann Gottfried Eichhorns (1752–1827) zunächst
ordentlicher Professor für orientalische Sprachen in Jena, 1793
wechselte er als Nachfolger Johann Christoph Doederleins auf den
Lehrstuhl für Dogmatik und Exegese. Versuche, ihn aufgrund seiner
kritischen Bibelauslegung, v.a. seiner Wundererklärung, zu entfernen,
scheiterten. 1803 folgte Paulus einem Ruf nach Würzburg (von hier aus
weiteres Wirken als Schulreformer in Franken), 1811 wechselte er
schließlich nach Heidelberg. Paulus hat ein äußerst umfangreiches und
vielfältiges theologisches Werk hinterlassen, sich jedoch auch zu
aktuellen politischen Themen geäußert. Für seine Beschäftigung mit dem
Arabischen ist v.a. das <hi>Compendium grammaticae Arabicae</hi> (1790)
zu nennen, darüber hinaus findet sich ein arabistischer Einschlag auch
in den alttestamentlich-exegetischen Arbeiten sowie dem von Paulus
herausgegebenen <hi>Neue[n] Repertorium für Biblische und
Morgenländische Litteratur</hi> I–III (1790–1791).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_157_10">
<label>F. Wilken</label>
<p>Während des Studiums in Göttingen von Johann Gottfried Eichhorn
(1752–1827) in die orientalischen Sprachen eingeführt, hatte Friedrich
Wilken (1777–1840) von 1805 bis 1817 zunächst eine außerordentliche,
dann eine ordentliche Professur für Geschichte in Heidelberg (auch
erwarb er sich hier durch die Wiederbeschaffung bedeutender Teile des
nach der Eroberung Heidelbergs durch Tilly abhandengekommenen
Bibliotheksbestandes bleibende Verdienste), danach für Geschichte und
Orientalistik in Berlin inne. Sein mit Abstand wichtigstes Werk ist die
sieben Teile in acht Büchern umfassende <hi>Geschichte der Kreuzzüge
nach morgenländischen und abendländischen Berichten</hi>
(1807–1832), für die er als erster deutscher Historiker auch
orientalische Quellen in Originalsprache heranzog. Hier finden sich
einzelne arabische Stücke (vgl. aaO II Beilage I), zudem hat Wilken auch
andernorts arabische bzw. persische Texte abgedruckt (vgl.
<hi>Institutiones ad fundamenta linguae persicae cum
Chrestomathia</hi> [1805]).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_157_11">
<label>I. F. Hirt Anthologia arabica. Jena 1771</label>
<p>Die <hi>Anthologia arabica</hi> ist, wie von der ersten und zweiten
Auflage korrekt bibliographiert, erst 1774 erschienen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_157_12">
<label>B. J. L. Rosenmüller's […] Leipzig 1799</label>
<p>Gemeint ist der Orientalist Ernst Friedrich Karl (Carl) Rosenmüller
(1768–1835), dem ein Jahr vor dem Erscheinen der dritten Auflage der
<hi>Anweisung</hi> die Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät
der Universität Halle verliehen worden war.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_157_13">
<label>Lexicon darüber, Wien 1802</label>
<p>Gemeint ist Johann Jahns <hi>Lexicon arabico-latinum chrestomathiae
arabicae</hi> (1802).</p></note>
</div>
<div n="158" type="section" id="section_1_158">
<head>158.</head>
<app type="structural-variance">
<lem><p><app>
<lem>Von gedruckten <index indexName="subjects-index">
<term>Wörterbücher</term>
</index>Wörterbüchern hat man zwar</lem>
<rdg type="ppl" wit="#c"><seg id="var_1_158_p">Die
vorhandenen großen Wörterbücher der arabischen Sprache
sind theils selten, theils kostbar. Doch fehlt es auch
an solchen nicht, die wenigstens für den ersten Anfang
und zum Verstehen der (§. <ref target="#section_1_157">157.</ref>) angeführten Anthologieen hinreichen
können.</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/><seg id="var_1_158_p1"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> 1. Zu der ersten Klasse gehören:</seg></rdg>
</app>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_158_list1_item1_1"><index indexName="persons-index">
<term>Giggeo, Antonio</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253v0">Antonii
Giggei</persName></hi>
<app>
<lem>thesaurum</lem>
<rdg type="v" wit="#c">thesaurus</rdg>
</app> linguae arabicae, Mediolani</seg>
<app>
<lem>1632<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253v2"/>, in 4 Folianten, <index indexName="persons-index">
<term>Golius, Jacobus</term>
</index><hi>Jac.</hi></lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><seg id="var_1_158_list1_item1_2">1632., 4 <choice>
<abbr>Tom.</abbr>
<expan>Tomus</expan>
</choice>
<choice>
<abbr>fol.</abbr>
<expan>folio</expan>
</choice></seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_158_list1_item2"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_158_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Wahl, Samuel Friedrich Günther </term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253vj">S. J. G.
Wahl's</persName></hi> neue arabische Anthologie,
Leipzig 1790.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253vm"/></seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_158_list1_item3_1a"><hi>Iac.</hi></seg></rdg>
</app>
<seg id="var_1_158_list1_item3_1b"><hi><persName ref="textgrid:253v3">Golii</persName></hi>
<app>
<lem>Lexicon</lem>
<rdg type="v" wit="#a">lexicon</rdg>
</app> arabico-latinum, Lugd. Bat.</seg>
<app>
<lem>1653<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253v5"/>
<choice>
<abbr>Fol.</abbr>
<expan>Folio</expan>
</choice> und seit</lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><seg id="var_1_158_list1_item3_2">1653. <choice>
<abbr>fol.</abbr>
<expan>folio</expan>
</choice></seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/><seg id="var_1_158_p2_1">Seit</seg></rdg>
</app>
<seg id="var_1_158_p2_2"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_158_2"/>1780 hat man auch in Wien angefangen
<index indexName="persons-index">
<term>Meniński, Franciszek a Mesgnien</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253vb">Francisci a Mesgnien
Meninsky</persName></hi> Lexicon
arabico-persico-turcicum<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253vd"/> sehr verbessert und vermehrt <pb edRef="#b" n="178"/> wieder herauszugeben.</seg>
<seg id="var_1_158_p3_1_pb"><pb edRef="#c" n="161"/></seg>
<app>
<lem>Aber alle diese Werke, das mittelste doch am wenigsten,
sind sehr selten und kostbar, so wie das von <index indexName="persons-index">
<term>Castell, Edmund</term>
</index><persName ref="textgrid:253cj">Castello</persName>
in dem Lexico-heptaglotto (§. <app>
<lem><ref target="#section_1_154">154.</ref></lem>
<rdg type="v" wit="#a"><ref target="#section_1_154">154</ref></rdg>
</app>) zu eingeschränkt ist. Für den ersten Anfang und zum
Verstande der vorhin erwähnten Anthologien ist doch <index indexName="persons-index">
<term>Scheidius, Jacobus</term>
</index><hi>Jac.</hi></lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><seg id="var_1_158_p3_1">
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> 2. Zu der zweiten Klasse gehören:</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_158_list2_item1a"><hi>Iac.</hi></seg></rdg>
</app>
<seg id="var_1_158_list2_item1b"><persName ref="textgrid:253v6"><hi>Scheidii</hi></persName> Glossarium arabico-latinum
manuale, <app>
<lem><choice>
<abbr>Edit.</abbr>
<expan>Editio</expan>
</choice> altera,</lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app> Lugd. Bat. <app>
<lem><app>
<lem>1787<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253v9"/></lem>
<rdg type="v" wit="#a">1769<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253v8"/></rdg>
</app> in</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">1787.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 4.</seg>
<app>
<lem><app>
<lem>schon eine gute Hülfe; eine noch weit reichendere
das</lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_158_p3_2">noch vorzüglicher
aber:</seg></rdg>
</app>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_158_list3_item1">Lexicon linguae <app>
<lem>Arabicae</lem>
<rdg type="v" wit="#c">arabicae</rdg>
</app> in Coranum, Haririum et vitam <index indexName="persons-index">
<term>Tīmūr</term>
</index><persName ref="textgrid:255ng">Timuri</persName>, auct. <index indexName="persons-index">
<term>Willmet, Johannes </term>
</index><persName ref="textgrid:253vf"><app>
<lem><hi>Jo.</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>Io.</hi></rdg>
</app>
<hi>Willmet</hi></persName>, Roterd. <app>
<lem>1784<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:253vh"/> in</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">1784.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 4.</seg></lem>
<rdg type="pp" wit="#a">eine gute Hülfe.</rdg>
</app></p>
<note place="end"><seg id="var_1_158_p4">Da hier nur die Frage von
dem <index indexName="subjects-index">
<term>Nutzen</term>
</index>Nutzen oder vielmehr von der Nothwendigkeit ist, die mit
dem <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Hebräisch</term>
</index>Hebräischen</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Ebräischen</rdg>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>Hebräischen</hi></rdg>
</app> zunächst <app>
<lem>verwandte</lem>
<rdg type="v" wit="#c">verwandten</rdg>
</app> Sprachen oder <app>
<lem>Dialecte</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Dialekte</rdg>
</app> zu <app>
<lem>brauchen</lem>
<rdg type="v" wit="#c">gebrauchen</rdg>
</app>, um das <app>
<lem>Hebräische</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Ebräische</rdg>
</app> sicher aufzuklären; und <app>
<lem>andre</lem>
<rdg type="v" wit="#c">andere</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>morgenländisch</term>
</index>morgenländische Sprachen <app>
<lem>ausser</lem>
<rdg type="v" wit="#c">außer</rdg>
</app> den genannten, entweder nur in einer sehr entfernten
Verwandtschaft mit der <pb edRef="#a" n="149"/> hebräischen
stehen, oder der Hülfsmittel noch gar zu wenig vorhanden sind,
die uns, sie <app>
<lem>zuverläßig</lem>
<rdg type="v" wit="#c">zuverlässig</rdg>
</app> zu lernen, in den Stand setzten, oder der Schluß von <app>
<lem>dem,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">dem</rdg>
</app> was in ihnen üblich <app>
<lem>ist,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">ist</rdg>
</app> auf das, was man im <app>
<lem>Hebräischen</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Ebräischen</rdg>
</app> annehmen könne, sehr unsicher ist: so sind sie hier nicht
mit berührt worden, ohne daß deswegen ihr anderweitiger Nutzen <app>
<lem>verkennt</lem>
<rdg type="v" wit="#c">verkannt</rdg>
</app> oder <app>
<lem>geleugnet</lem>
<rdg type="v" wit="#c">geläugnet</rdg>
</app> wird.</seg></note></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#c"><p copyOf="#var_1_158_p"/>
<note place="end"><p><seg copyOf="#var_1_158_p1"/>
<list>
<join scope="branches" result="item" target="#var_1_158_list1_item1_1 #var_1_158_list1_item1_2"/>
<item copyOf="#var_1_158_list1_item2"/>
<join scope="branches" result="item" target="#var_1_158_list1_item3_1a #var_1_158_list1_item3_1b #var_1_158_list1_item3_2"/>
</list></p>
<join scope="branches" result="p" target="#var_1_158_p2_1 #var_1_158_p2_2"/></note>
<note place="end"><p><join scope="branches" target="#var_1_158_p3_1_pb #var_1_158_p3_1"/>
<list>
<item><join scope="branches" target="#var_1_158_list2_item1a #var_1_158_list2_item1b"/></item>
</list>
<seg copyOf="#var_1_158_p3_2"/>
<list>
<item copyOf="#var_1_158_list3_item1"/>
</list></p>
<p copyOf="#var_1_158_p4"/></note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_158_1">
<label>S. J. G. Wahl's neue arabische Anthologie, Leipzig 1790</label>
<p>Samuel Friedrich Günther Wahls (1760–1834) <hi>Neue arabische
Anthologie</hi> ist 1791 erschienen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_158_2">
<label>1780 hat man auch in Wien angefangen Francisci a Mesgnien Meninsky
Lexicon arabico-persico-turcicum sehr verbessert und vermehrt wieder
herauszugeben</label>
<p>Bei dem <hi>Lexicon Arabico-Persico-Turcicum</hi> (1780) handelt es sich
um die Überarbeitung des bedeutenden vierbändigen <hi>Thesaurus
linguarum orientalium Turcicae, Arabicae, Persicae</hi> (1680), zu
dem sein Autor Franciszek a Mesgnien Meniński (1628–1698) mit dem
<hi>Complementum Thesauri linguarum orientalium, seu Onomasticum
Latino-Turcico-Arabico-Persicum</hi> (1687) einige Jahre später
einen weiteren Band folgen ließ.</p></note>
</div>
<div n="159" type="section" id="section_1_159">
<head>159.</head>
<app type="structural-variance">
<lem><p><seg id="var_1_159_p1a"><app>
<lem>Bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Bei</rdg>
</app> Erlernung des <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Hebräisch</term>
</index><hi>Hebräischen</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>Ebräischen</hi></rdg>
</app>
<app>
<lem>selbst,</lem>
<rdg type="v" wit="#c">selbst</rdg>
</app> – man mag unmittelbar dazu kommen oder sich auf jene <app>
<lem>mühsamere</lem>
<rdg type="v" wit="#c">mühsamere,</rdg>
</app> aber viel <app>
<lem>sicherere</lem>
<rdg type="v" wit="#c">sichrere</rdg>
</app> Art, durch den <pb edRef="#b" n="179"/> auf das <app>
<lem>Syrische</lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>Syrische</hi></rdg>
</app> und <app>
<lem>Chaldäische</lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>Chaldäische</hi></rdg>
</app> gewendeten Fleiß dazu vorbereitet <app>
<lem>haben,</lem>
<rdg type="v" wit="#c">haben</rdg>
</app> – ist zuerst, wie <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app> allen Sprachen, nöthig, sich einen allgemeinen Begriff
von der Natur und dem <app>
<lem>Eignen</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Eigenen</rdg>
</app> der <app>
<lem>hebräischen Sprache,</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">ebräische Sprache</rdg>
</app> in Absicht auf Bestandtheile und Veränderung der <app>
<lem>Wörter,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Wörter</rdg>
</app> zu erwerben, und deswegen eine <index indexName="subjects-index">
<term>Grammatik</term>
</index>Grammatik zum Grunde zu legen, die, <app>
<lem>frey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">frei</rdg>
</app>, nicht nur von willkührlichen Beweisen der Regeln,
sondern auch von angeblichen Ausnahmen und unregelmäßigen Formen
der Wörter, bloß das wirklich Gegründete in der größten Kürze
enthält, und auf die Uebereinstimmung mit den verwandten <index indexName="subjects-index">
<term>Dialekte</term>
</index>Dialek<pb edRef="#c" n="162"/>ten gebaut ist<app>
<lem>; dergleichen <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a"><choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice></rdg>
</app> die <app>
<lem>hebräische</lem>
<rdg type="v" wit="#a">ebräische</rdg>
</app> Grammatik von <app>
<lem><index indexName="persons-index">
<term>Pfeiffer, August Friedrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2546g">Aug.
Friedr. Pfeiffer</persName></hi> nach der zweyten <choice>
<abbr>Aufl.</abbr>
<expan>Auflage</expan>
</choice> Erlangen 1790<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2546j"/> in 8., und</lem>
<rdg type="pp" wit="#a"><index indexName="persons-index">
<term>Diederichs, Johann Christian Wilhelm</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2547r">J. C.
W. Diederichs</persName></hi>, Lemgo 1778.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2547t"/> 8. und noch mehr</rdg>
</app> die Anfangsgründe der hebräischen Sprache von
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_159_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Güte, Heinrich Ernst</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2546k">H. E.
Güte</persName></hi>, <app>
<lem>zweyte umgearbeitete und vermehrte
Ausgabe,</lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app> Halle <app>
<lem>1791<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2546n"/> in</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">1782<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2547v"/></rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. sind</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app>. Wenn man hernach weiter im Lesen und Verstehen
leichterer Bücher der <index indexName="subjects-index">
<term>Bibel</term>
</index>Bibel gekommen ist, so <app>
<lem>kan</lem>
<rdg type="v" wit="#c">kann</rdg>
</app> man das übrige Seltnere und Ungewöhnlichere, das
besonders zur nähern Kenntniß <pb edRef="#a" n="150"/> des
Syntaxes Gehörige, und die auf dem wahren noch in den verwandten
Sprachen <app>
<lem>vorhandnen</lem>
<rdg type="v" wit="#c">vorhandenen</rdg>
</app> Sprachgebrauch <app>
<lem>beruhende</lem>
<rdg type="v" wit="#c">beruhenden</rdg>
</app> Gründe der Regeln, noch immer</seg>
<app>
<lem>nachholen, wozu, ausser <index indexName="persons-index">
<term>Vogel, Georg Johann Ludwig</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2546p">Georg Joh. Lud.
Vogels</persName></hi> Anfangsgründen der
hebräischen Sprache, Halle 1769.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2546r"/>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice>
<app>
<lem>8., vornemlich</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">8, vornehmlich</rdg>
</app> die Institutiones ad fundamenta linguae hebraeae von
<index indexName="persons-index">
<term>Schroeder, Nikolaus Wilhelm</term>
</index><persName ref="textgrid:2546x"><hi>Nic. Guil.</hi>
<app>
<lem><hi>Schröder</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>Schroeder</hi></rdg>
</app></persName>, Groening. 1766<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25470"/> in <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. nachgedruckt <app>
<lem>Frft.</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Frf.</rdg>
</app> et Lips. 1778<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25471"/>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice>
<app>
<lem>8;</lem>
<rdg type="v" wit="#a">8.</rdg>
</app> die Institutiones ad fundamenta linguae hebraeae von
<index indexName="persons-index">
<term>Schultens, Albert</term>
</index><persName ref="textgrid:2539t"><hi>A.</hi>
<app>
<lem><hi>Schultens</hi>,</lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>Schultens</hi></rdg>
</app></persName> Lugd. Bat. 1756.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25473"/>
<app>
<lem>4;</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">4. und</rdg>
</app>
<pb edRef="#b" n="180"/> in ihrer Art <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_159_2"/>(<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice> Hallische gel. Zeitungen 1778.
<choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 282 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice>) <index indexName="persons-index">
<term>Hezel, Wilhelm Friedrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253t4">W. F.
Hezels</persName></hi> ausführliche hebräische
Sprachlehre, Halle 1778<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25475"/> in <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8.<app>
<lem>; und die <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_159_3"/>hebräische Sprachlehre nach
den leichtesten Grundsätzen von <index indexName="persons-index">
<term>Hasse, Johann Gottfried</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:250jm">Joh.
Gottfr. Hasse</persName></hi>, Jena 1786<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25477"/> in 8.</lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app> empfohlen zu werden verdienen. Zu dieser Absicht und
selbst zur bessern Kenntniß des <app>
<lem>hebräischen</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Ebräischen</rdg>
</app> Sprachgebrauchs sind auch <index indexName="persons-index">
<term>Simonis, Johann</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25478">Joh.
Simonis</persName></hi> Arcanum formarum nominum
hebraeae linguae, Halae 1735<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2547b"/> in 4. und vorzüglich</lem>
<rdg type="ppl" wit="#c"><seg id="var_1_159_p1b">nachholen.</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/><seg id="var_1_159_note_p1"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> Unter den <hi>hebräischen</hi> Sprachlehren
aus früherer Zeit, zeichnen sich die gelehrten Arbeiten
von <index indexName="persons-index">
<term>Schroeder, Nikolaus Wilhelm</term>
</index><hi><persName>N. G. Schröder</persName></hi>
(Gröningen 1766.), (neue <choice>
<abbr>Aufl.</abbr>
<expan>Auflage</expan>
</choice> 1778.) von <index indexName="persons-index">
<term>Schultens, Albert</term>
</index><hi><persName>Schultens</persName></hi> (Lugd.
Bat. 1756.) aus.</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/><seg id="var_1_159_note_p2">Auch haben die <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_159_4"/>Sprachlehren von <index indexName="persons-index">
<term>Michaelis, Johann David</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251jt">J. D.
Michaelis</persName></hi>, <index indexName="persons-index">
<term>Hezel, Wilhelm Friedrich</term>
</index><hi><persName>F. W. Hezel</persName></hi>
(1777.) <index indexName="persons-index">
<term>Pfeiffer, August Friedrich</term>
</index><hi><persName>A. F. Pfeiffer</persName></hi>
(1790.) <choice>
<abbr>u. A.</abbr>
<expan>und Andere</expan>
</choice> ihr Verdienst gehabt.</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/><seg id="var_1_159_note_p3">Zu den neuesten
schätzbarsten, und zum Theil auch durch viele neue
Ansichten und verbesserte Methoden
empfehlungswerthesten, gehören: <list>
<item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_159_5"/><index indexName="persons-index">
<term>Vater, Johann Severin</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25399">J. S.
Vater's</persName></hi> größere (1797.), kleinere
(1807.) und kleinste (1807.) hebräische
Sprachlehre, desgleichen</item>
<item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_159_6"/><index indexName="persons-index">
<term>Gesenius, Wilhelm</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2547z">W.
Gesenius</persName></hi> hebräische Grammatik, 3te
Auflage, Halle 1817.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25481"/>, und</item>
<item><hi>Desselben</hi> ausführliches
grammatisch-kritisches Lehrgebäude der hebräischen
Sprache, mit durchgängiger Vergleichung der
verwandten Dialekte, 2 Bände, <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. 1817.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25486"/></item>
</list></seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/><seg id="var_1_159_note_p4">Hiermit sind auch zu
vergleichen:</seg></rdg>
</app>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_159_list"><index indexName="persons-index">
<term>Storr, Gottlob Christian</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2547d">Gottlob Christ.
Storr</persName></hi>
<app>
<lem>Obseruationes</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Observationes</rdg>
</app> ad analogiam et syntaxin hebraicam pertinentes, Tubingae <app>
<lem>1779<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2547h"/> in</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">1779.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. <app>
<lem>sehr brauchbar.</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app></seg></p></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#c"><join scope="branches" result="p" target="#var_1_159_p1a #var_1_159_p1b"/>
<note place="end"><p copyOf="#var_1_159_note_p1"/>
<p copyOf="#var_1_159_note_p2"/>
<p copyOf="#var_1_159_note_p3"/>
<p><seg copyOf="#var_1_159_note_p4"/>
<list>
<item copyOf="#var_1_159_list"/>
</list></p></note></rdg>
</app>
<app>
<lem><note place="end">Schon bey der bessern Einrichtung erwähnter <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachlehren</term>
</index>Sprachlehren, und hauptsächlich bey der Kenntniß der
verwandten <index indexName="subjects-index">
<term>Dialekte</term>
</index>Dialekte, fallen die meisten Schwierigkeiten weg, die sich
in einigen Formen der Wörter finden; und dieses, nebst fleißiger
Uebung in Analyse der Wörter, macht solche Bücher, wie <index indexName="persons-index">
<term>Hirt, Johann Friedrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253tf">J. F.
Hirtii</persName></hi> Biblia hebraea analytica, die vermehrter
Jena 1769.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2547k"/>
8. gedruckt sind, und wovon desselben Bibliorum analyt. pars
Chaldaica, Jenae <app>
<lem>1757<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2547n"/></lem>
<rdg type="v" wit="#a">1757.</rdg>
</app> 8. eine Fortsetzung ist, entbehrlich, die übrigens dem
Anfänger nützlich seyn können, wenn er sie nur da, wo er sich <pb edRef="#a" n="151"/> gar nicht selbst zu helfen weiß,
nachschlägt, und zumal an die <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_159_7"/><index indexName="persons-index">
<term>Danz, Johann Andreas</term>
</index><persName ref="textgrid:2547p">Danzischen</persName>
Grundsätze gewöhnt <app>
<lem>ist.</lem>
<rdg type="v" wit="#a">ist<supplied>.</supplied></rdg>
</app></note></lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_159_1">
<label>H. E. Güte</label>
<p>Heinrich Ernst Güte (1754–1805) kann zu Nösselts Schülern gerechnet
werden und war später bei diesem Hauslehrer. Nach einer Stellung als
Lehrer an der Domschule zu Halberstadt kehrte Güte als Diakon (1778) und
Archidiakon (1779) nach Halle zurück. Hier erwarb er 1780 die
Magisterwürde und unterrichtete ab 1791 als außerplanmäßiger Professor
v.a. alttestamentliche Exegese und Hebräisch.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_159_2">
<label>(s. Hallische gel. Zeitungen 1778. S. 282 f.) W. F. Hezels
ausführliche hebräische Sprachlehre, Halle 1778</label>
<p>In <hi>Hallische Gelehrte Zeitungen</hi> 13 (1778), 282–285 findet sich
eine Rezension zu Wilhelm Friedrich Hezels in Halle erschienener
<hi>Ausführliche[r] Hebräische[r] Sprachlehre</hi>, jedoch ohne dass
ein Erscheinungsjahr genannt ist. Dieses Werk stammt, wie in der dritten
Auflage der <hi>Anweisung</hi> richtiggestellt, aus dem Jahr
1777.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_159_3">
<label>hebräische Sprachlehre nach den leichtesten Grundsätzen von Joh.
Gottfr. Hasse, Jena 1786</label>
<p>Hier handelt es sich um den ersten Band der von Johann Gottfried Hasse
(1759–1806) besorgten Reihe <hi>Praktischer Unterricht über die
gesammten orientalischen Sprachen</hi> I–IV (1786–1793). Die ersten
beiden Bände behandeln das Hebräische, der dritte das Aramäische oder
Syrisch-Chaldäisch-Samaritanische und der vierte das Arabische und
Äthiopische.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_159_4">
<label>Sprachlehren von J. D. Michaelis</label>
<p>Gemeint ist Johann David Michaelis' <hi>Hebräische Grammatik nebst einem
Anhange von gründlicher Erkentniß derselben</hi> (1745; <hi rend="superscript">2</hi>1768; <hi rend="superscript">3</hi>1778).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_159_5">
<label>J. S. Vater's größere (1797.), kleinere (1807.) und kleinste (1807.)
hebräische Sprachlehre</label>
<p>Bei der größeren Sprachlehre Johann Severin Vaters (1771–1826) handelt es
sich um die <hi>Hebräische Sprachlehre. Nebst einer Kritik der
Danzischen und Meinerischen Methode in der Vorrede</hi> (1797; <hi rend="superscript">2</hi>1814), bei der kleineren um die
<hi>Kleinere Hebräische Sprachlehre. Ein Auszug aus dem größeren
Werke</hi> (1798). Als kleinste Sprachlehre dürfte die zweite
Auflage der <hi>Grammatik der Hebräischen Sprache für den ersten Anfang
ihrer Erlernung</hi> (1801; <hi rend="superscript">2</hi>1807; <hi rend="superscript">3</hi>1816) angesprochen sein.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_159_6">
<label>W. Gesenius hebräische Grammatik, 3te Auflage, Halle 1817</label>
<p>Die Erstauflage von Wilhelm Gesenius' (1786–1842) <hi>Grammatik</hi>
stammt aus dem Jahr 1813 und avancierte schnell zu einem häufig
aufgelegten Standardwerk, das in Neubearbeitung noch heute verwendet
wird. Die hier bibliographierte dritte Auflage datiert aus dem Jahr
1818.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_159_7">
<label>Danzischen Grundsätze</label>
<p>Gemeint ist Johann Andreas Danz (1654–1727), der als ausgezeichneter
Kenner und Professor der orientalischen Sprachen in Jena v.a. durch
seine Arbeiten zur Grammatik des Hebräischen hervorgetreten ist. Genannt
sei das in zweiter Auflage unter dem Titel <foreign lang="hbo">מדקדק</foreign>
<hi>sive Literator Ebraeo-Chaldaeus</hi> (1696) erschienene
<hi>Nucifrangibulum</hi> (1686). Seinem Versuch, das Hebräische
schulgerecht zu systematisieren, eignet ein teilweise übertriebener
Schematismus, doch war Danz besonders in Deutschland von großem
Einfluss.</p></note>
</div>
<div n="160" type="section" id="section_1_160">
<head>160.</head>
<app type="structural-variance">
<lem><p><seg id="var_1_160_pa"><app>
<lem>So bald</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">Sobald</rdg>
</app> man fertig <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Hebräisch</term>
</index>Hebräisch</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Ebräisch</rdg>
</app>
<app>
<lem>lesen kan</lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><hi>lesen</hi> kann</rdg>
</app>, die Bestandtheile der Wörter kennt, und die Paradig<pb edRef="#b" n="181"/>mata in seiner Gewalt hat, thut man
wohl, wenn man sich gleich zum Lesen der Bücher, von leichtern
historischen zu den <app>
<lem>übrigen,</lem>
<rdg type="v" wit="#c">übrigen</rdg>
</app>
<pb edRef="#c" n="163"/> wendet, <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">oder sich dazu der
<hi>Chrestomathieen</hi> bedient,</rdg>
</app> ohne sich im Anfang, wo es nur bloß um Sprache zu thun
seyn muß, <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app> solchen Stellen aufzuhalten, die mehr wegen der Sachen,
als wegen der Wörter dunkel sind.</seg>
<app>
<lem>Für den Anfänger ist ein Buch,</lem>
<rdg type="ppl" wit="#c"><seg id="var_1_160_pb">Man kann
sich dabei theils solcher <index indexName="subjects-index">
<term>Hülfsschriften</term>
</index>Hülfsschriften, welche den Text Schritt vor
Schritt begleiten und die Worte einzeln erklären,
bedienen, oder sich auch, was bei einiger Uebung
vorzüglich seyn dürfte, bald an den Gebrauch guter
Wörterbücher gewöhnen.</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/><seg id="var_1_160_note1"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> 1. <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_160_1"/>Hebräische Chrestomathieen
haben noch außer <index indexName="persons-index">
<term>Schwabe, Johann Joachim</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24gz0">Schwabe</persName></hi> und <index indexName="persons-index">
<term>Weckherlin, Carl Christian Ferdinand</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2549j">Weckherlin</persName></hi> geliefert: <list>
<item><index indexName="persons-index">
<term>Vater, Johann Severin</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25399">J. S.
Vater</persName></hi> im hebräischen Lesebuch, mit
einem Wortregister, Leipzig 1809.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2549h"/>, und</item>
<item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_160_2"/><index indexName="persons-index">
<term>Gesenius, Wilhelm</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2547z">W.
Gesenius</persName></hi> im hebräischen Lesebuch,
Halle 1817.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2cj46"/></item>
</list></seg>
<milestone unit="p" type="structure" edRef="#c"/><seg id="var_1_160_note2_p1_1"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> 2. Zu der ersten Klasse der Hülfsmittel
gehören Werke,</seg></rdg>
</app>
<seg id="var_1_160_note2_p1_2">wie</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_160_list1_item1"><index indexName="persons-index">
<term>Reineccius, Christian</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2548s">Christ.
Reineccii</persName></hi> Janua hebr. linguae <app>
<lem>- - emendauit</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">– emendavit</rdg>
</app>, auxit <index indexName="persons-index">
<term>Rehkopf, Johann Friedrich</term>
</index><persName ref="textgrid:2548t"><app>
<lem><app>
<lem><hi>Jo</hi><supplied><hi>.</hi></supplied></lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>Io.</hi></rdg>
</app>
<hi>Friedr.</hi></lem>
<rdg type="pp" wit="#a"><hi>Jo. Frid.</hi></rdg>
</app>
<hi>Rehkopf</hi></persName>, Lips. <app>
<lem>1769.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2548w"/> 8. selbst um das
Nachschlagen zu ersparen</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">1788.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2549k"/> 8.</rdg>
</app>,</seg>
<app>
<lem><milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_160_note2_p1_3">und noch weit mehr</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_160_list2_item1_1"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_160_3"/><index indexName="persons-index">
<term>Leun, Johann Georg Friedrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2548x">Joh. Georg
Friedr. Leun's</persName></hi> Handbuch zur <app>
<lem>cursorischen</lem>
<rdg type="v" wit="#c">kursorischen</rdg>
</app> Lektüre der Bibel A. B., Lemgo</seg>
<app>
<lem>1788–90<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25490"/> in 4 Theilen in 8. immer
gut genug. Am besten wäre ein solches, wie</lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><seg id="var_1_160_list2_item1_2">1788–90. 4
Theile, 8.</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_160_list2_item2"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_160_4"/><index indexName="persons-index">
<term>Meisner, Johann Heinrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2527g">I. I.
Meiners</persName></hi> nova V. T. clavis, <choice>
<abbr>P.</abbr>
<expan>Pars</expan>
</choice> 1. 2., Lips. 1800.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2549w"/> 8.</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_160_note2_p1_4">und</seg></rdg>
</app>
<seg id="var_1_160_note2_p1_5">der</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_160_list3_item1"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_160_5"/>Philologische Clavis über <app>
<lem>das Alte Testament</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">die Psalmen</rdg>
</app> von <index indexName="persons-index">
<term>Paulus, Heinrich Eberhard Gottlob</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:24h66">H. E. G.
Paulus</persName></hi>, Jena <app>
<lem>1791<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25492"/> in 8., ob er gleich
vorjetzt nur über die <index indexName="subjects-index">
<term>Psalmen</term>
</index>Psalmen geht, wofür er aber auch noch
Mehreres zum Verstande dieser Psalmen enthält als
nur <index indexName="subjects-index">
<term>Spracherklärung</term>
</index>Spracherklärung, und selbst von
Sprachforschern und Auslegern studiert zu werden
verdient. Sonst</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">1791. 8.</rdg>
</app></seg></lem>
<rdg type="pp" wit="#a">immer gut genug; sonst</rdg>
</app>
<app>
<lem>aber sind <app>
<lem>bis jetzt</lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app> die besten <app>
<lem>Hand-Wörterbucher:</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Hand-Wörterbucher</rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Simonis, Johann</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25478">Joh.
Simonis</persName></hi></lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><milestone type="structure" edRef="#c" unit="p"/><seg id="var_1_160_note2_p2_1">Unter den
<hi>Wörterbüchern</hi> aber zeichnen sich aus:</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_160_list4_item1_1"><hi><persName>Io.
Simonis</persName></hi></seg></rdg>
</app>
<seg id="var_1_160_list4_item1_2">Lexicon manuale hebraicum et <app>
<lem>chaldaicum,</lem>
<rdg type="v" wit="#c">chaldaicum.</rdg>
</app> Halae <app>
<lem>1756<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:25495"/> in</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">1756.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice>
<app>
<lem>8.</lem>
<rdg type="v" wit="#c">8.,</rdg>
</app> und</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_160_list4_item2">Lexicon et commertarius sermonis
hebraici et chaldaici, post <index indexName="persons-index">
<term>Coccejus, Johannes</term>
</index><persName ref="textgrid:25497"><app>
<lem><hi>Joh.</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>Io.</hi></rdg>
</app>
<hi>Cocceium</hi></persName> et <index indexName="persons-index">
<term>Majus, Johann Heinrich</term>
</index><app>
<lem><hi>Joh.</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>Ioh.</hi></rdg>
</app>
<hi>Henr.</hi>
<app>
<lem><hi><persName ref="textgrid:25498">Maium</persName></hi> - -</lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><hi><persName>Maium</persName></hi>
–</rdg>
</app> correctius et emendatius edidit <index indexName="persons-index">
<term>Schulz, Johann Christoph Friedrich</term>
</index><persName ref="textgrid:25496"><app>
<lem><hi>Jo.</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>Io.</hi></rdg>
</app>
<hi>Christ. Frid. Schulz</hi></persName>, <app>
<lem>Lips. 1777<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2549b"/> in 2 Bänden in <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice>
<app>
<lem>8;</lem>
<rdg type="v" wit="#a">8.</rdg>
</app> so wie unter den <app>
<lem>größern</lem>
<rdg type="v" wit="#a">grössern</rdg>
</app>, wenn man dieses eben zuletzt genannte nicht
haben kan, das <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_160_6"/>ältere von <index indexName="persons-index">
<term>Coccejus, Johannes</term>
</index><app>
<lem><hi><persName ref="textgrid:25497">Cocceius</persName></hi>,</lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi><persName>Cocceius</persName></hi></rdg>
</app> und <app>
<lem><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_160_7"/><index indexName="persons-index">
<term>Castell, Edmund</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253cj">Edmundi
Castelli</persName></hi> Lexic. hebraicum - -
annotatis in margine vocum numeris ex</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">das von
<hi><persName>Castellus</persName></hi> in dem
Lexico heptaglotto.</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#c">2 Bände, Lips. 1777. gr. 8.</rdg>
</app></seg>
<app>
<lem><seg id="var_1_160_list4_item3_1"><index indexName="persons-index">
<term>Michaelis, Johann David</term>
</index><persName ref="textgrid:251jt"><app>
<lem><hi>J.</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#c"><milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><hi>I.</hi></rdg>
</app>
<hi>D. Michaelis</hi></persName>
<app>
<lem>Supplementis</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Supplementa</rdg>
</app> ad lexica hebraica,</seg>
<pb edRef="#b" n="182"/>
<app>
<lem>(bisher erst) Pars prima Goetting. 1790<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2549d"/> in 4., welche <index indexName="persons-index">
<term>Michaelis, Johann David</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251jt">Michaelischen</persName></hi> Supplementa ad L.
H. seit 1784<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2549n"/> bis jetzt in 5 <choice>
<abbr>Partt.</abbr>
<expan>Partes</expan>
</choice> in 4. herausgekommen sind.</lem>
<rdg type="ppl" wit="#c"><seg id="var_1_160_list4_item3_2">1784–1792., 6
Partt. 4.</seg>
<milestone type="structure" edRef="#c" unit="line"/><seg id="var_1_160_p3"><pb edRef="#c" n="164"/> und ganz vorzüglich zum Handgebrauch <list>
<item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_160_8"/><index indexName="persons-index">
<term>Gesenius, Wilhelm</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:2547z">W.
Gesenius</persName></hi> hebräisch-deutsches
Handwörterbuch, 2 Bände, Leipzig 1810. 1811.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2549q"/>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8., und</item>
<item><hi>Desselben</hi> neues hebräisch-deutsches
Handwörterbuch. Ein Auszug für Schulen, Leipzig
1815.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:2549s"/></item>
</list></seg></rdg>
</app></lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app></p></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#c"><join result="p" scope="branches" target="#var_1_160_pa #var_1_160_pb"/>
<note place="end" n="1"><seg copyOf="#var_1_160_note1"/></note>
<note place="end" n="2"><p><join scope="branches" target="#var_1_160_note2_p1_1 #var_1_160_note2_p1_2"/>
<list>
<item copyOf="#var_1_160_list1_item1"/>
</list>
<seg copyOf="#var_1_160_note2_p1_3"/>
<list>
<join scope="branches" result="item" target="#var_1_160_list2_item1_1 #var_1_160_list2_item1_2"/>
<item copyOf="#var_1_160_list2_item2"/>
</list>
<join scope="branches" target="#var_1_160_note2_p1_4 #var_1_160_note2_p1_5"/>
<list>
<item copyOf="#var_1_160_list3_item1"/>
</list></p>
<p><seg copyOf="#var_1_160_note2_p2_1"/>
<list>
<join scope="branches" result="item" target="#var_1_160_list4_item1_1 #var_1_160_list4_item1_2"/>
<item copyOf="#var_1_160_list4_item2"/>
<join scope="branches" result="item" target="#var_1_160_list4_item3_1 #var_1_160_list4_item3_2"/>
</list>
<seg copyOf="#var_1_160_p3"/></p></note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_160_1">
<label>Hebräische Chrestomathieen haben noch außer Schwabe und
Weckherlin</label>
<p>Gemeint sein dürften Friedrich Wilhelm Schwabes (1743–1825) <hi>Kleine
Hebräische Bibel. Mit einer neuen deutschen Uebersetzung und
grammatischen Erläuterung für Anfänger</hi> (1787) sowie Carl
Christian Ferdinand Weckherlins (1764–1836) <hi>Hebräisches Lesebuch für
Anfänger</hi> (1797; <hi rend="superscript">2</hi>1806; <hi rend="superscript">3</hi>1818).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_160_2">
<label>W. Gesenius im hebräischen Lesebuch, Halle 1817</label>
<p>Bei dem <hi>Hebräische[n] Lesebuch</hi> (<hi rend="superscript">2</hi>1817) handelt es sich um den zweiten Teil des <hi>Hebräische[n]
Elementarbuch[es]</hi>, der erste Teil besteht aus Gesenius'
berühmter <hi>Hebräische[r] Grammatik</hi> (<hi rend="superscript">2</hi>1816).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_160_3">
<label>Joh. Georg Friedr. Leun's Handbuch zur cursorischen Lektüre der Bibel
A. B., Lemgo 1788–90 in 4 Theilen</label>
<p>Der vierte Band des <hi>Handbuch[s] zur kursorischen Lektüre der Bibel A.
B.</hi> [d.i. Alten Bundes] <hi>für Anfänger auf Schulen und
Universitäten</hi> zerfällt in zwei Teilbände. Der zweite Teilband
ist 1791 erschienen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_160_4">
<label>I. I. Meiners nova V. T. clavis, P. 1. 2., Lips. 1800</label>
<p>Dieses Werk stammt von Johann Heinrich Meisner (1755–1813), der hier wohl
mit Christoph Meiners (1747–1810) verwechselt wurde.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_160_5">
<label>Philologische Clavis über das Alte Testament von H. E. G. Paulus,
Jena 1791 in 8., ob er gleich vorjetzt nur über die Psalmen geht</label>
<p>Heinrich Eberhard Gottlob Paulus' <hi>Philologischer Clavis über das Alte
Testament für Schulen und Akademien</hi> ist in zwei Bänden
erschienen. Der erste, hier bibliographierte Band behandelt die Psalmen
(1791; <hi rend="superscript">2</hi>1815), der zweite den Propheten
Jesaja (1793).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_160_6">
<label>ältere von Cocceius</label>
<p>Gemeint ist das <hi>Lexicon et Commentarius sermonis Hebraici et
Chaldaici Veteris Testamenti</hi> (1669) des in den Niederlanden
wirkenden Föderaltheologen Johannes Coccejus (1603–1669), das später von
Johann Heinrich May d. Ä. (1653–1719) bzw. in der in der
<hi>Anweisung</hi> zuvor genannten Bearbeitung von Johann Christoph
Friedrich Schulz (1747–1806) neu aufgelegt wurde.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_160_7">
<label>Edmundi Castelli Lexic. hebraicum - - annotatis in margine vocum
numeris ex J. D. Michaelis Supplementis ad lexica hebraica, (bisher
erst) Pars prima Goetting. 1790</label>
<p>Hier handelt es sich um eine Neuausgabe des noch in der ersten Auflage
der <hi>Anweisung</hi> angeführten hebräischen Parts von Edmund Castells
(1606–1685) <hi>Lexicon Heptaglotton Hebraicum, Chaldaicum, Syriacum,
Samaritanum, Aethiopicum, Arabicum, et Persicum</hi> (1669), die von
dem sonst unbekannten Johann Friedrich Ludolf Trier herausgegeben wurde.
Der zweite Teil ist 1792 in Helmstedt erschienen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_160_8">
<label>W. Gesenius hebräisch-deutsches Handwörterbuch, 2 Bände, Leipzig
1810. 1811</label>
<p>Der zweite Band stammt aus dem Jahr 1812.</p></note>
</div>
<div n="161" type="section" id="section_1_161">
<head>161.</head>
<app type="structural-variance">
<lem><p><seg id="var_1_161_p1">Da es indessen <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">bei</rdg>
</app> der Kenntniß des <app>
<lem>hebräischen</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Ebräischen</rdg>
</app> Sprachgebrauchs nicht bloß auf die Bedeutungen <app>
<lem>einzelner</lem>
<rdg type="v" wit="#a">einzler</rdg>
</app> Wörter, sondern eben so sehr auf <pb edRef="#a" n="152"/>
den Verstand ganzer <index indexName="subjects-index">
<term>Redearten</term>
</index>Redearten und Formeln ankommt, und es noch an einem
Wörterbuch fehlt, welches diese <app>
<lem>zuverläßig</lem>
<rdg type="v" wit="#c">zuverlässig</rdg>
</app> genug, <choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> aus den verwandten <index indexName="subjects-index">
<term>Dialekte</term>
</index>Dialekten und den alten Uebersetzungen, <app>
<lem>erklärte:</lem>
<rdg type="v" wit="#c">erklärte;</rdg>
</app> so <app>
<lem>kan</lem>
<rdg type="v" wit="#c">wird</rdg>
</app> man</seg>
<app>
<lem>zur Noth <index indexName="persons-index">
<term>Flacius, Matthias</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:254bk">Matthiae
Flacii</persName></hi> Clavem scripturae sacrae,
Hafniae 1695<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:254bp"/>
<choice>
<abbr>Fol.</abbr>
<expan>Folio</expan>
</choice> noch mehr <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_161_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Vatablus, Franciscus</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:254bt">Franc.
Vatabli</persName></hi> Anmerkungen über das alte
Testament, die am Ende des §. <ref target="#section_1_159">159</ref> berührten Bücher, nebst <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_161_2"/><index indexName="persons-index">
<term>Glaß, Salomon</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:254cc">Glassii</persName></hi> Philologia sacra nach der
<index indexName="persons-index">
<term>Dathe, Johann August</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253bp">Dathischen</persName></hi> Ausgabe, Lips. 1776<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:254cf"/> in <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. und einige von den in der <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_161_3"/>Anweisung zur Kenntniß theologischer Bücher §. 95
erwähnten über die <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Hebraismen</term>
</index>Hebraismen</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Ebraismen</rdg>
</app>, am meisten aber diejenigen neuern Ausleger des alten
Testaments zu Rathe ziehn, welche aus den eben genannten
zwey Quellen dieses Eigne der hebräischen Sprache erklärt
haben, und aus welchen <choice>
<abbr>z. B.</abbr>
<expan>zum Beispiel</expan>
</choice>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_161_4"/><index indexName="persons-index">
<term>Schulz, Johann Christoph Friedrich</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:25496">Jo. Christ. Frid.
Schulzii</persName></hi>
<app>
<lem>noch nicht vollendete</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">neulich angefangne</rdg>
</app> Scholia in V. Test. Norimb. <app>
<lem>1783<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:254cj"/></lem>
<rdg type="v" wit="#a">1783.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. manches auszugsweise enthalten.</lem>
<rdg type="ppl" wit="#c"><seg id="var_1_161_p2">mit Nutzen
die Vorarbeiten vergleichen, welche aus den besten
Quellen das Eigenthümliche des hebräischen
Sprachgebrauchs erläutert haben.</seg>
<milestone unit="p" type="structure" edRef="#c"/><seg id="var_1_161_n"><choice>
<abbr><hi>Anm.</hi></abbr>
<expan>Anmerkung</expan>
</choice> Vorzüglich empfehlenswerth sind hierzu: <list>
<item><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_161_5"/><index indexName="persons-index">
<term>Rosenmüller, Ernst Friedrich Karl</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:253tj">L. F.
C. Rosenmülleri</persName></hi> Scholia in N. T., <choice>
<abbr>Tom<supplied>.</supplied></abbr>
<expan>Tomus</expan>
</choice> I.–VI. 1792–1810.</item>
</list></seg></rdg>
</app></p></lem>
<rdg wit="#c" type="varying-structure"><join scope="branches" result="p" target="#var_1_161_p1 #var_1_161_p2"/>
<note place="end"><seg copyOf="#var_1_161_n"/></note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_161_1">
<label>Franc. Vatabli Anmerkungen über das alte Testament</label>
<p>Die <hi>Adnotationes</hi> oder <hi>Scholia</hi> des französischen
Hebraisten Franciscus Vatablus (1493–1547), der selbst keine
eigenständigen Arbeiten veröffentlicht hat, haben über
Vorlesungsnachschriften Eingang in die lateinische Bibelausgabe des
Robert Stephanus (Paris 1545) gefunden. Unklar ist, inwieweit Stephanus
fremdes Material hinzugefügt hat (in späteren Ausgaben und dann auch in
den <hi>Critici Sacri</hi> sind diese Anmerkungen in jedem Fall massiv
interpoliert). Aufgrund angeblich lutherischer Tendenzen kam es zu einer
scharfen Auseinandersetzung zwischen Stephanus und Theologen der
Sorbonne, in der Letztere eine Unterdrückung der <hi>Anmerkungen</hi>
forderten.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_161_2">
<label>Glassii Philologia sacra nach der Dathischen Ausgabe, Lips.
1776</label>
<p>Salomon Glaß' (1593–1656) bedeutende fünfbändige <hi>Philologia
sacra</hi> (I+II [1623] <hi>Philologia</hi>; III+IV [1634]
<hi>Grammatica</hi>; V [1636] <hi>Rhetorica</hi>) ist, von Johann
Gottfried Olearius (1635–1711) um eine aus Glaß' Handschriften
erarbeitete <hi>Logica sacra</hi> ergänzt, mehrfach aufgelegt worden.
Die letzte Ausgabe ist die hier angeführte <hi>Philologia sacra his
temporibus accomodata</hi> (1776–1797) von Johann August Dathe und
Georg Lorenz Bauer. Bauer hatte nach Dathes Tod die weitere
Edition übernommen und zu eigenständigen Werken umgearbeitet (vgl. II §
35 c; II § 56 c).</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_161_3">
<label>Anweisung zur Kenntniß theologischer Bücher §. 95</label>
<p>Vgl. I § 43.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_161_4">
<label>Jo. Christ. Frid. Schulzii noch nicht vollendete Scholia in V. Test.
Norimb. 1783</label>
<p>Johann Christoph Friedrich Schulz' (1747–1806) <hi>Scholia in Vetus
Testamentum</hi> sind in insgesamt zehn Bänden (1783–1797)
erschienen und ab dem vierten Band von Georg Lorenz Bauer fortgesetzt
worden.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_161_5">
<label>L. F. C. Rosenmülleri Scholia in N. T., Tom<supplied>.</supplied>
I.–VI. 1792–1810</label>
<p>Hier dürften Ernst Friedrich Karl (Carl) Rosenmüllers (1768–1835)
berühmte <hi>Scholia in Vetus Testamentum</hi> (1788–1835) gemeint sein,
die später auch in gekürzter Fassung erschienen sind. Ernst Friedrich
Karl Rosenmüller hat ab dem zweiten Band auch die sechste Auflage
(1815–1831) der <hi>Scholia in Novum Testamentum</hi> (1777–1782) seines
Vaters Johann Georg Rosenmüller (1736–1815) (vgl. II § 62)
herausgegeben, die in einer früheren Auflage an dieser Stelle ebenfalls
nicht auszuschließen sind.</p></note>
</div>
<div n="162" type="section" id="section_1_162">
<head>162.</head>
<p><app>
<lem>Freylich</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Freilich</rdg>
</app> hängt man <app>
<lem>hierbey</lem>
<rdg type="v" wit="#c">hierbei</rdg>
</app> nur von den Kenntnissen und <index indexName="subjects-index">
<term>Sagen</term>
</index>Sagen <app>
<lem>Andrer ab,</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">Anderer ab;</rdg>
</app> und wer recht <pb edRef="#b" n="183"/> gewiß seyn will, ob und <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">in</rdg>
</app> wie fern sie den <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index>Sprachgebrauch richtig <app>
<lem>angegeben <app>
<lem>haben,</lem>
<rdg type="v" wit="#c">haben;</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#a">angeben,</rdg>
</app> noch mehr, wer selbst die Gränzen dieser Kenntnisse erweitern helfen
will, der muß nothwendig aus jenen Quellen selbst, muß aus den verwandten
Sprachen und den alten Uebersetzungen des alten Testaments <app>
<lem>schöpfen,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">schöpfen</rdg>
</app> und sie daher genau kennen gelernt haben. Diese letztern, sonderlich
die griechischen in den <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_162_1"/>Hexaplen des <pb edRef="#a" n="153"/>
<index indexName="classics-index">
<term><persName>Origenes</persName></term>
</index><persName ref="textgrid:252jg">Origenes</persName>, und namentlich
die Alexandrinische, nebst den darnach <app>
<lem>gemachten</lem>
<rdg type="v" wit="#c">gebildeten</rdg>
</app>, sind nicht nur für die Kritik des Textes, sondern auch für die <pb edRef="#c" n="165"/> Entdeckung des wahren <app>
<lem>hebräischen</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Ebräischen</rdg>
</app> Sprachgebrauchs, folglich nicht bloß zum Verstande des alten
Testaments, sondern auch selbst des <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_162_2"/>neuen, dessen Griechisches durchaus <app>
<lem>hebräischartig</lem>
<rdg type="v" wit="#a">ebräischartig</rdg>
</app> ist, ungemein <app>
<lem>wichtig <ref type="note" target="#noe_2_1_162_note1">*)</ref>,</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">wichtig, <ref type="note" target="#noe_2_1_162_note1">*)</ref></rdg>
</app> und dieser Nutzen wird durch die <index indexName="subjects-index">
<term>Concordanzen</term>
</index>Concordanzen oder <index indexName="subjects-index">
<term>Wörterbücher</term>
</index>Wörterbücher über diese <app>
<lem>griechische</lem>
<rdg type="v" wit="#c">griechischen</rdg>
</app> Uebersetzungen keinesweges entbehrlich gemacht, weil sie alle <app>
<lem>voll</lem>
<rdg type="v" wit="#c">voller</rdg>
</app> Fehler sind, so sehr sonst dergleichen Werke auch den Gebrauch
derselben, und ihre Anwendung auf den Verstand des <app>
<lem>A.</lem>
<rdg type="v" wit="#c">alten</rdg>
</app> und <app>
<lem>N.</lem>
<rdg type="v" wit="#c">neuen</rdg>
</app> Testaments erleichtern.</p>
<note n="1" id="noe_2_1_162_note1" place="end">*) <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice> die in der <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_162_3"/><app>
<lem>Anweisung zur Kenntniß der besten Bücher in der Theologie</lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><hi>Anweisung zur Kenntniß der besten Bücher in
der Theologie</hi></rdg>
</app> §. <app>
<lem>46</lem>
<rdg type="v" wit="#c">46.</rdg>
</app> angeführten Schriften.</note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_162_1">
<label>Hexaplen des Origenes</label>
<p>Die <hi>Hexapla</hi> („Sechsfache“) ist eine um 240 von Origenes besorgte
sechsspaltige Synopse des Alten Testaments, in der der hebräische
Konsonantentext, eine griechische Umschrift, die griechische
Übersetzungen Aquilas und Symmachus', Origenes' eigene LXX-Rezension
(auch Origenische oder Hexaplarische Rezension) und schließlich die
griechische Übersetzung des Theodotion nebeneinandergestellt
sind.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_162_2">
<label>neuen, dessen Griechisches durchaus hebräischartig ist</label>
<p>Diese Auffassung wird in der <hi>Anweisung</hi> mehrfach vertreten. Im
Hintergrund steht die Auseinandersetzung um den Stil des
neutestamentlichen Griechisch zwischen den sog. <hi>Puristen</hi> und
den <hi>Hebraisten</hi>. V.a. Sebastian Pfochen (1608–1635) hatte in
seiner <hi>Diatribe de linguae graecae Novi Testamenti puritate</hi>
(1629) die Meinung vertreten, die Sprache des Neuen Testaments sei nicht
nach dem Hebräischen gebildet, sondern klassisches Griechisch, und damit
eine Vielzahl von Gegenschriften, v.a. Thomas Gatakers (1574–1654)
<hi>Dissertatio de stylo Novi Testamenti</hi> (1648), provoziert und
eine Jahrzehnte andauernde philologische Debatte ausgelöst.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_162_3">
<label>Anweisung zur Kenntniß der besten Bücher in der Theologie §.
46</label>
<p>Vgl. I § 43.</p></note>
</div>
<div n="163" type="section" id="section_1_163">
<head>163.</head>
<p>Wegen des zuletzt berührten Nutzens wäre <app>
<lem>sogar</lem>
<rdg wit="#a" type="v">so gar</rdg>
</app> aus den §. <ref target="#section_1_116">116</ref>
<choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice>
<app>
<lem>angegebnen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">angegebenen</rdg>
</app> ähnlichen <app>
<lem>Ursachen,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Ursachen</rdg>
</app> zu rathen, daß man erst die alten <app>
<lem>griechischen <index indexName="subjects-index">
<term>Uebersetzungen</term>
</index>Uebersetzungen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>griechischen Uebersetzungen</hi></rdg>
</app> des <app>
<lem>A. Test.</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">alten Testaments</rdg>
</app>, wenigstens die <pb edRef="#b" n="184"/>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_163_1"/><app>
<lem>Alexandrinische</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Alexandrinische</hi></rdg>
</app>, selbst die sogenannten <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_163_2"/><app>
<lem>apokryphischen</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>apokryphischen</hi></rdg>
</app> Bücher des <app>
<lem>A. <app>
<lem>Test.</lem>
<rdg wit="#a" type="v">T.</rdg>
</app></lem>
<rdg wit="#c" type="pp">alten Testaments</rdg>
</app> studierte, ehe man das neue Testament verstehen lernen wollte. – Aber
diese Uebersetzungen wirklich zu den gemeldeten Absichten sicher zu
benutzen, muß man sie gehörig zu studieren und anzuwenden wissen. Man muß
die Geschichte und Beschaffenheit ihres sehr <app>
<lem>verdorbnen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verdorbenen</rdg>
</app> Textes, <app>
<lem>–</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app> den <app>
<lem>verschiednen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">verschiedenen</rdg>
</app> Werth <app>
<lem>einzelner</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzler</rdg>
</app> Uebersetzungen, <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> selbst von <app>
<lem>einzelnen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzlen</rdg>
</app> Büchern, <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> und die <app>
<lem>besondre</lem>
<rdg wit="#c" type="v">besondere</rdg>
</app>
<pb edRef="#a" n="154"/> Uebersetzungsart, der sie folgen, genau kennen; <app>
<lem>–</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> man muß sie nicht hie und da bloß nachschlagen, sondern sie im <app>
<lem>Zusammenhang</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Zusammenhange</rdg>
</app> lesen, auf die Art, wie sie <app>
<lem>einzelne</lem>
<rdg wit="#a" type="v">einzle</rdg>
</app> Wörter und Redensarten geben, merken, und sich diese aus oder <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> den <index indexName="subjects-index">
<term>Concordanzen</term>
</index>Concordanzen und <index indexName="subjects-index">
<term>Wörterbücher</term>
</index>Wörterbüchern über diese Uebersetzungen zum künftigen Gebrauch <app>
<lem>beyzeichnen; –</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">bezeichnen;</rdg>
</app> man muß sie nicht aus den oft schlechten <pb edRef="#c" n="166"/>
neuern Uebersetzungen verstehen lernen wollen, sondern vorher schon der
<index indexName="subjects-index">
<term>griechisch</term>
</index>griechischen <app>
<lem>Sprache</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Sprache,</rdg>
</app> und der verwandten <index indexName="subjects-index">
<term>morgenländisch</term>
</index>morgenländischen kundig seyn, um zu <app>
<lem>wissen,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">wissen</rdg>
</app> wie sie zu mancher sonderbar scheinenden Uebersetzung gekommen sind,
und ob man sich auf die Richtigkeit des griechischen Textes <app>
<lem>verlaßen</lem>
<rdg wit="#a #c" type="v">verlassen</rdg>
</app> könne.</p>
<note place="end">Dieses lernt man, wenigstens wird man auf das, was <app>
<lem>hiebey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">hiebei</rdg>
</app> in Betrachtung kommt, aufmerksam <app>
<lem>gemacht</lem>
<rdg wit="#c" type="v">gemacht,</rdg>
</app> durch die in der <hi>Anweisung</hi>
<app>
<lem>zur theologischen Bücherkenntniß</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>zur theologischen Bücherkenntniß</hi></rdg>
</app> §. 46 <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice> und §. <app>
<lem>31</lem>
<rdg wit="#c" type="v">31.</rdg>
</app> erwähnten Bücher<app>
<lem>, womit man <index indexName="persons-index">
<term>Michaelis, Johann David</term>
</index><hi><persName ref="textgrid:251jt">J. D.
Michaelis</persName></hi> critisches Collegium über die drey
wichtigsten Psalmen von <index indexName="persons-index">
<term>Christus, s. Jesus Christus</term>
<term>Jesus Christus</term>
</index><persName ref="textgrid:255cd">Christo</persName>, Frankfurt
1759<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252jj"/>
in <choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> 8. verbinden kan</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app>.</note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_163_1">
<label>Alexandrinische</label>
<p>D.i. die Septuaginta (LXX). Diese ist der im sog. Aristeasbrief
überlieferten Legende nach eine von sechs Gelehrten aus jedem der zwölf
Stämme Israels innerhalb von 72 Tagen in Alexandrien angefertigte
Übersetzung der Tora ins Griechische. Später wurde der Begriff auf alle
griechischen Versionen des Alten Testaments angewendet und umfasst die
Schriften der hebräischen Bibel sowie apokryphe bzw. deuterokanonische
Texte.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_163_2">
<label>apokryphischen Bücher des A. Test.</label>
<p>Apokryphen sind Schriften, die nicht in den biblischen Kanon aufgenommen
wurden, wobei jedoch konfessionelle Unterschiede festzustellen sind. Im
Hinblick auf das Alte Testament gelten nach reformatorischer Tradition
solche Schriften als apokryph, die zwar in der Septuaginta, nicht aber
in der hebräischen Bibel, enthalten und mit Martin Luther dennoch
<hi>gut und nützlich zu lesen sind</hi> (Jud, Weish, Tob, Sir, Bar,
1Makk, 2 Makk, ZusEst, ZusDan, GebMan). Mit Ausnahme von GebMan gelten
diese Schriften nach katholischer Tradition dagegen als kanonisch bzw.
deuterokanonisch, andere, zwar in der Septuaginta, nicht aber in der
Vulgata (vgl. II § 83) enthaltene Bücher werden auch hier als apokryph
eingestuft (GebMan, 3Makk, 4Makk u.a.).</p></note>
</div>
<div n="164" type="section" id="section_1_164">
<head><pb edRef="#b" n="185"/> 164.</head>
<p>Zwar beweisen diese Erfordernisse, daß ein solch nützliches Studium dieser
<index indexName="subjects-index">
<term>Uebersetzungen</term>
</index>Uebersetzungen nicht die Sache des Anfängers sey; aber sie beweisen
doch auch nur, daß man für den Anfang, seinen Absichten <app>
<lem>dabey,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">dabei</rdg>
</app> nicht diesen ganzen Umfang geben, sondern sie auf das Leichtere
einschränken müsse. Vorausgesetzt also, daß jemand die Alexandrinische
Uebersetzung <app>
<lem>vor</lem>
<rdg wit="#c" type="v">für</rdg>
</app> sich lesen wollte oder <app>
<lem>müßte:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">müßte,</rdg>
</app> so <pb edRef="#a" n="155"/> müßte er es 1) nicht eher thun, als bis
er sich aus den so eben angezeigten Büchern die Beschaffenheit und
Uebersetzungsart dieser alten Uebersetzungen im Allgemeinen bekannt gemacht,
und 2) wenigstens <app>
<lem>leichtere,</lem>
<rdg wit="#c" type="v">leichtere</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>griechisch</term>
</index>griechische Schriftsteller, im <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Hebräisch</term>
</index>Hebräischen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Ebräischen</rdg>
</app> aber diejenigen Bücher schon fleißig gelesen und gut verstehen
gelernt hätte, die er nun in der Uebersetzung lesen will. 3) Er müßte mit
solchen Büchern anfangen, die als vorzüglich treu und gut übersetzt bekannt
sind, vornehmlich mit dem <app>
<lem>Pentatevchus</lem>
<rdg wit="#c" type="v">Pentateuchus</rdg>
</app>. 4) Wo ihm irgend etwas, das ihm nicht ganz leicht wäre, in Wörtern <app>
<lem>aufstieße</lem>
<rdg wit="#a" type="v">aufstiesse</rdg>
</app>, müßte er gleich im <app>
<lem>hebräischen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">ebräischen</rdg>
</app> Text nachsehen, worauf es sich bezöge, ob und was es für eine <app>
<lem>hebräische</lem>
<rdg wit="#a" type="v">ebräische</rdg>
</app> Bedeutung hätte; und 5) wüßte er es damit nicht zu reimen, so <app>
<lem>könnten</lem>
<rdg wit="#a" type="v">könten</rdg>
</app>
<pb edRef="#c" n="167"/> ihm vielleicht <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_164_1"/><index indexName="persons-index">
<term>Biel, Johann Christian</term>
</index><persName ref="textgrid:252jk"><app>
<lem><hi>Jo.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Io.</hi></rdg>
</app>
<hi>Christ. Biel</hi></persName> novus thesaurus philologicus, Hag. Com. <app>
<lem>1779</lem>
<rdg wit="#c" type="v">1779.</rdg>
</app> und <app>
<lem>1780<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252jn"/></lem>
<rdg wit="#c" type="v">1780.</rdg>
</app> in <app>
<lem>drey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">drei</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>groß</expan>
</choice> Octavbänden, oder die <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_164_2"/><index indexName="persons-index">
<term>Kircher, Conrad</term>
</index><persName ref="textgrid:252jp"><app>
<lem>Kircherschen</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Kircherschen</hi></rdg>
</app></persName> und <index indexName="persons-index">
<term>Tromm, Abraham</term>
</index><app>
<lem><persName ref="textgrid:252jr">Trommischen</persName>
Concordanzen</lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi><persName>Trommischen</persName>
Concordanzen</hi></rdg>
</app> Auskunft geben, für welches <app>
<lem>hebräische</lem>
<rdg wit="#a" type="v">ebräische</rdg>
</app> Wort oder Redensart sonst dieses <app>
<lem>nehmliche</lem>
<rdg wit="#c" type="v">nämliche</rdg>
</app>
<app>
<lem>griechische,</lem>
<rdg wit="#a" type="pp">griechische gebraucht</rdg>
</app> oder welches <app>
<lem>hebräische</lem>
<rdg wit="#a" type="v">ebräische</rdg>
</app> anstatt des <app>
<lem>nehm<pb edRef="#b" n="186"/>lichen</lem>
<rdg wit="#c" type="v">nämlichen</rdg>
</app> griechischen gebraucht <app>
<lem>würde, und er</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">würde. – Er</rdg>
</app>
<app>
<lem>könnte</lem>
<rdg wit="#a" type="v">könte</rdg>
</app> daraus entweder auf eine falsche <app>
<lem>Leseart</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Lesart</rdg>
</app> oder darauf <app>
<lem>schließen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">schliessen</rdg>
</app>, daß das Griechische hier nur am unrechten Ort gebraucht wäre. Zeigte
sich dieses nicht <app>
<lem>bald:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bald,</rdg>
</app> so müßte dieses Schwierige <app>
<lem>überschlagen,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">überschlagen</rdg>
</app> und auf zukünftige weitere Untersuchung ausgesetzt werden. – Eben so
könnte man hernach die <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_164_3"/>Hexapla <app>
<lem>durchgehen;</lem>
<rdg wit="#c" type="v">durchgehen,</rdg>
</app> wenn man vorher, <app>
<lem>so bald</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">sobald</rdg>
</app> man an das <app>
<lem>Hebräisch-griechische</lem>
<rdg wit="#a" type="v">ebräisch-griechische</rdg>
</app> gewöhnt wäre, die apokryphischen Bücher des <app>
<lem>A. T.</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">alten Testaments</rdg>
</app> gelesen hätte. – Wäre <pb edRef="#a" n="156"/> man indessen mit dem <app>
<lem>N. Test.</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">neuen Testament</rdg>
</app> näher bekannt <app>
<lem>worden:</lem>
<rdg wit="#c" type="v">geworden,</rdg>
</app> so würde man sich bald an manche <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> Lesung jener Bücher und Uebersetzungen gelernte <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Hebraismen</term>
</index>Hebraismen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">Ebraismen</rdg>
</app> erinnern, und <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">dann bei</rdg>
</app> einer <app>
<lem>zweyten</lem>
<rdg wit="#c" type="v">zweiten</rdg>
</app> fleißigern Durchsicht <app>
<lem>würde man</lem>
<rdg wit="#c" type="om"/>
</app> Gelegenheit genug <app>
<lem>finden,</lem>
<rdg wit="#a" type="v">finden</rdg>
</app> sich noch mehrere auszuheben.</p>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_164_1">
<label>Jo. Christ. Biel novus thesaurus philologicus, Hag. Com. 1779 und
1780 in drey gr. Octavbänden</label>
<p>Johann Christian Biels (1687–1745) <hi>Novus Thesaurus Philologicus sive
Lexicon in LXX et Alios Interpretes et Scriptores Apocryphos Veteris
Testamenti</hi> wurde nach seinem Tod von Esdras Heinrich
Mutzenbecher (1744–1801) herausgegeben.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_164_2">
<label>Kircherschen und Trommischen Concordanzen</label>
<p>Gemeint ist der biographisch schwer zu fassende Conrad Kircher (geb. Ende
d. 16. Jh.s) und sein zweibändiges Hauptwerk <hi>Concordantiae Veteris
Testamenti Graecae, Ebraeis vocibus respondentes</hi> (1607) sowie
Abraham Tromms (1633–1719) ebenfalls zweibändiger Nachfolger
<hi>Concordantiae Graecae versionis vulgo dictae LXX
interpretum</hi> (1718). Anders als Kircher, der sein Material nach
dem Hebräischen angeordnet hatte, hat Tromm das Griechische zugrunde
gelegt und Kircher an vielen Stellen korrigiert. Obgleich Tromm v.a. von
Jean Gagnier (vgl. I § 157) in seinen <hi>Vindiciae Kircherianae</hi>
(1718) heftig kritisiert wurde und sich zur <hi>Epistola apologetica ad
Gagnerium</hi> (1718) herausgefordert sah, wirkte er etwa auf den
zuvor genannten Johann Christian Biel durchaus befruchtend.</p></note>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_164_3">
<label>Hexapla</label>
<p>Vgl. I § 162.</p></note>
</div>
<div n="165" type="section" id="section_1_165">
<head>165.</head>
<p>Mit der <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_1_165_1"/><app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Accentuation</term>
</index>Accentuation</lem>
<rdg wit="#c" type="v"><hi>Accentuation</hi></rdg>
</app> der <app>
<lem>hebräischen</lem>
<rdg wit="#a" type="v">ebräischen</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Bibel</term>
</index>Bibel braucht man sich nicht lange aufzuhalten, da es ein erweislich
späteres Kunststück ist, das <app>
<lem>bey</lem>
<rdg wit="#c" type="v">bei</rdg>
</app> dem Verstande der Bibel nur wenige Vortheile gewährt, <app>
<lem>und</lem>
<rdg wit="#c" type="v">sogar</rdg>
</app> oft der richtigen Auslegung hinderlich fällt. <index indexName="persons-index">
<term>Michaelis, Johann David</term>
</index><persName ref="textgrid:251jt"><app>
<lem><hi>Joh. Dav.</hi></lem>
<rdg wit="#c" type="pp"><hi>J. D.</hi></rdg>
</app>
<hi>Michaelis</hi></persName>
<app>
<lem>Anfangsgründe der hebräischen Accentuation, Halle 1741.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252jw"/> 8.</lem>
<rdg wit="#c" type="pp">Anleitung dazu <ref type="note" target="#noe_3_1_165_note1">*)</ref></rdg>
</app> und eine kleine Uebung, können in sehr kurzer Zeit alles Brauchbare
lehren, was man davon zu wissen nöthig hat.</p>
<app>
<lem/>
<rdg wit="#c" type="ptl"><note place="end" id="noe_3_1_165_note1">*)
Anfangsgründe der hebräischen Accentuation, Halle 1741.<ptr type="bibliographic-object" target="textgrid:252jw"/>
8.</note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" place="end" id="erl_1_165_1">
<label>Accentuation […] ein erweislich späteres Kunststück ist</label>
<p>Für den ursprünglich unvokalisierten hebräischen Text des Alten
Testaments hatte sich etwa um das Jahr 70 ein autoritativer
Konsonantentext etabliert, der erst in den folgenden Jahrhunderten mit
diakritischen Zeichen (Vokal- und Betonungszeichen) versehen wurde.
Abgeschlossen war diese von den sog. Masoreten (v.a. Ben Ascher)
durchgeführte „Accentuation“ (tiberische Vokalisation) erst im 10. Jh.
Der älteste, vollständig erhaltene masoretische Text (<hi>Codex
Leningradensis</hi>) datiert aus dem Jahr 1008. Noch im 17. Jh. –
etwa zwischen Louis Cappel (1585–1658) und Johann Buxtorf d. J.
(1599–1664) – hatte die Frage nach dem Alter der Vokalisation zu
Auseinandersetzungen geführt (vgl. II § 33).</p></note>
</div>
</div>
</div>