/zAeltestein der christlichen/efGemeine; sie
ef\ ∥ef1 werden auch
Bischöffegenannt
abc2, Apostg.
f3 20, 17. 28.Tit. 1, 5. 7. und eins wie das andre
f4 bedeutet so viel als
Aufseher,Vorsteher,
ab5 nach der eigenen
ab6 Erklärung Pauli1 Tim. 5, 17. Ihr Haupt
|c2||d66||e66||f66|geschäfte war also die Besorgung dessen, was zur äußerlichen Zucht und Ordnung gehörte,
f7 als die Armenpflege, (zu der sie wieder gewisse Unterbediente
/ahatten
a\, Phil. 1, 1.Apostg. 6, 3. 5. 6.
∥a8) die Besuchung der Kranken, die Beylegung kleiner Streitigkeiten, Bestrafung lasterhafter Gemeinglieder und zum Theil die Entscheidung vorkommender Gewissensfragen. Man vergleiche deswegen folgende Stellen
/funter einander, Apostelgesch.
f\ ∥f920, 17.25–35.1 Tim. 5, 17.
/efTit. 1, 5–9.
ef\ ∥ef101 Pet.
abf11 5, 1–3.Apostelgesch.
f13 11, 30.Jac. 5, 14. Mit dem eigentlichen Religionsunterricht hatten sie
/falso
f\ nichts zu thun, welcher den ausdrücklich sogenannten
Lehrern (1 Cor. 12, 28.) überlassen war; obgleich die angezeigten Amtsverrichtungen ihnen zum Theil die Fürsorge für die Erhaltung der Lehre bey ihren Gemeinen und die Zurechtweisung derselben nach ihren Vorschriften zur Pflicht machten.
/abcDoch mußten zuweilen, besonders, wo es an brauchbaren Männern dazu fehlte, die Lehrer dieses Vorsteheramt mit verwalten; daher
abc\ ∥abc14Paulus in seinem Schreiben an den Timotheus
/abcdiejenigen noch ausdrücklich nennt, die zugleich
abc\ ∥abc15am Wort und an der Lehre/abcarbeiteten.
abc\ ∥abc16 Dergleichen Aelteste
abc17 ordneten
∥f18 die Apostel und die durch sie bestellten Lehrer an jedem Ort
/abcan
abc\, wo sie eine Gemeine gepflanzt hatten,
ab19Apostg.
ef20 14, 23.Tit. 1, 5.und vermuthlich in Nachahmung der jüdischen Aeltesten, so wie diese selbst ursprünglich von Mose eingeführt worden. Doch scheint sehr bald unter den Bischöffen und Aeltesten eine Unterscheidung aufgekommen zu seyn, da schon
Clemens von
Rom |f67| in seinem bekannten Brief
f22 an die Corinther
f23, nicht
|d67| |e67| nur die
Vorsteher (Bi
|c3|schöffe) und dann die
Aeltesten zweymal besonders nennt, sondern auch nur zur
Ehrerbietung gegen diese ermahnt, für jene aber
Gehorsam und
Unterwerfung fodert.
z\
/zAergern,sich ärgern, Aergerniß, Aergerniß des/abcKreuzes, ärgerlich.
abc\ ∥abc1 Die Ausleger haben zur Genüge gezeigt, daß aus dem eigentlichen Gebrauch des
/aWortes
bf2Aergernißa\ ∥a3in der Bedeutung einer
aufgestellten Falle, und der daher abgeleiteten,
ärgern, einem eine Falle stellen,
sich ärgern, in dieselbe eingehn
ab4, oder sich daran stoßen, nach und nach der uneigentliche des
Anstoßes, andern anstößig werden, etwas anstößig finden, entstanden
/asey. Hiernach
a\ ∥a5 lassen sich denn die Stellen, Matth. 5, 29. 30.
/abc16, 23.
abc\ 18,
/ab6. 7.
ab\8. 9.Marci 9, 42. 43. 45. 47. Luc. 17,
/ab1.
ab\2.
/b1 Cor. 8,
b\ ∥b6 ∥a7 13.2 Cor. 11, 29.Matth. 11, 6.13, 57.
|a5||b5|Marci 6, 3.Joh. 6, 61.1 Cor. 1, 23.Röm. 9, 33.Gal. 5, 11. von selbst erklären, und muß der jedesmalige Zusammenhang die Art des Anstoßes genauer bestimmen. Ich sehe auch keine Nothwendigkeit, es mit einigen
ef8 beym Matthäus 18, 6. 7. in dem Verstand
f9einer solchen Erbitterung gegen die Religion zu nehmen, welche
/abcAndre
ef12abc\ ∥abc10 zum Abfall verleitet; da es im 10
abf14V. ausdrücklich mit dem Wort,
verachten,
a15als gleichgeltend verwechselt wird; einem andern anstößig werden, allezeit etwas Verachtendes mit in sich schließt; und das unwillig, verdrüßlich, erbittert werden, daß man der Sache selbst gehäßig wird, mehr die Folge des Anstoßes im natürlichen wie
/abcim
abc\ moralischen
∥f16 Fall ist.
∥ab17z\
/zAmt.ab1 So wird einigemal das christliche Lehramt ohne eine genauere Bestimmung genannt;
b2 umständlicher aber beschreibt der Apostel den Zweck und die Geschäfte desselben in den Stellen, die hierbey in einer freyen Uebersetzung folgen:
2 Cor. 3, 6. Welcher auch uns
Diener der neuen
Religionsverfassung tüchtig gemacht hat, die es nicht mit einem
geschriebenen Gesetz, wie Moses, sondern mit Anrichtung rechtschaffener
a3 Gesinnungen in den Herzen der Menschen zu thun
/efhaben: denn
ef\ ∥ef4 das geschriebene Gesetz richtete sogleich bey seiner Bekanntmachung eine schreckliche Niederlage an (es
tödtetf52 B. Mos. 32, 15. 19. 27. 28.) und setzte alles in Furcht und Schrecken; aber herzlich fromme
|f69|Gesinnungen erheben das Herz in Ruhe und Freude (der
|c5| |d69| |e69| Geist macht lebendig). 7. Wenn nun aber das Amt, dem
f6 der Ausspruch des durch jenes geschriebene und in Stein eingegrabene Gesetz veranlaßten Todesurtheils übertragen war, dem Moses ein
/fso hellglänzendes Ansehn
abc7f\ ∥f8 gab, daß die Israeliten ihn nicht ansehn
abf9 konnten, wegen des verzehrenden Glanzes
/fseines Angesichts
f\ ∥f10 (2 B. Mos. 34, 29.
abc11f.); 8. Wie vielmehr muß das Amt, dessen Hauptgeschäft es ist, in den Herzen der Menschen gute Gesinnungen auszubreiten, ein herrliches Amt seyn? 9. Wenn, sage ich, das Amt, wel
|a7||b7|ches sogleich das Verdammungsurtheil spricht, diesen äußerlichen Glanz um sich warf; so
e12 muß ja gewiß das, welches durch gottgefälliges Wohlverhalten
/absolchem Urtheil entgehen
e13ab\ ∥ab14 lehret, um so
∥ab15vortreflicher
f16 seyn. 10. Wie denn auch überhaupt in dieser Vergleichung das noch so sehr glänzende Angesicht Mosis, wegen der überschwänglichen Herrlichkeit unsers Amts, nicht einmal für etwas so herrliches anzusehn
abc17 ist: 11. Wenn endlich jenes bloß die Augen blendende Ansehn
abc18 so herrlich war; wie weit vortreflicher
f19 muß das seyn, welches
a20 eine wesentliche Würde hat?
Wenn man diese Uebersetzung mit der Lutherschen vergleicht, so wird man finden, daß ich eigentlich nur in einigen Kleinigkeiten von ihr abgehe. Was er z. E. umschreibt, –
das Amt zu führen – gebe ich wörtlich
Diener; was er beydemal
aufhören giebt, übersetze ich
verzehrend, oder die
Augen blendend, und halte dafür, daß jener Glanz im Angesicht Mosis hier recht eigentlich so beschrieben worden, so
|f70| wie auch der Apostel
/fselbst
f\ hinzusetzt, daß ihn die Israeliten
|c6| |d70| |e70| nicht hätten vertragen können;
a21 was endlich Luther im Bilde und Gegenbilde beständig
Klarheit übersetzt, das gebe ich, wie es die Natur der Sprache und der Sache mit sich bringt, im Bilde, welches zur Vergleichung dienet,
Glanz, und in der Anwendung desselben,
Herrlichkeit. Die übrigen Verschiedenheiten gehören zu der erklärenden Umschreibung, und also zur Frey
|a8||b8|heit
/abderselben
ab\ ∥ab22, die daher auch eine umständlichere Erläuterung erfodert
f23.
⌇⌇ab So viel ist wohl ausgemacht, daß der Apostel die vorzügliche Würde des evangelischen Lehramts vor dem Mosaischen
a24 behaupten, und deswegen beyde mit einander vergleichen
/efwill: man
ef\ ∥ef25 ist nicht weniger größtentheils darinn
ef26 einig, daß er die mosaische
abc27 Gesetzgebung zum Grund der Vergleichung macht, und von da, so zu reden, den Faden derselben anspinnt. Er hatte unmittelbar vorher in gleich bildlichen Ausdrücken gesagt,
f28 den Christen sey die Religion Jesu nicht wie jenes Mosaische
f29 Gesetz auf steinern
ab30 Tafeln vorgelegt, sondern ins Herz geschrieben
/fworden, und da
f\ ∥f31 er denn
f32 einmal diese Vorstellung ergriffen hatte, so führte
ab33 er sie zur Ehre des Apostelamts weitläuftiger aus. Jeder Leser wird hiervon leicht selbst urtheilen können,
f34 und dieß
a35 einmal bemerkt, es auch weiter nicht zweifelhaft finden, daß
Buchstabe und
Geist, im Gegensatz mit den jeden
ab36 beygelegten Würkungen
abef37 des
Tödtens und
Lebendigmachens, nach der von mir angegebenen Erklärung
f38 zu verstehen sind. Gemeiniglich erklärt man jenen vom
Gesetz, und diesen vom
Evan|f71|gelio. Allein
a39 wenn auch die herrschend gewordene
ab40 Entgegensetzung
|c7| |d71| |e71| des Evangelii
ef41 und des Gesetzes
a42 wirklich in andern Aussprüchen der Schrift gegründet wäre, (welches doch nicht ist, und bey dem Wort
Gesetz umständlicher gezeigt werden soll); so würde doch der ganze Zusam
|a9||b9|menhang der Rede hier etwas dergleichen zu suchen verbieten. Denn da der Apostel auf die in der Uebersetzung angeführte Erzählung aus der MosaischenGeschichte zielet,
f43 von einer Schrift redet, die in Steine eingegraben gewesen;
f44 so kann der
Buchstabe nichts anders bedeuten, als nun eben dieses
geschriebene Gesetz, oder die sogenannten
zehn Gebote, und
Geist im Gegensatz die evangelischen
a45Gesinnungen, das, was bildlich zu reden
ef46ins Herz geschrieben wird. Die Frage wäre nun noch, wie von jenem Gesetz gesagt worden,
es tödte, und da dünkt mich denn auch, daß sie aus der Geschichte am zuverläßigsten
abc47 beanwortet werden könne. Der Inhalt selbst ist nemlich nichts weniger als tödtend, verdammend; er ist dem Menschen, der sich darnach richtet, zuträglich, obgleich nicht zureichend zu einer wahrhaftig beruhigenden Gemüthsfassung, weil bey aller Enthaltung der darinn
f48 verbotenen äußerlichen Ausbrüche des Lasters, das Herz noch
∥f49 von der Menge unordentlicher Neigungen bestürmt werden,
ef50 und das Gewissen verwundet seyn kann. Dem Erfolg nach, sagt man also, sind die Vorschriften des Gesetzes tödtend, wenn der Mensch gewahr wird, daß er sie nicht beobachet habe; und das läßt sich allerdings hören. Allein
/fes
abc51 kann
f\ selbst das Evangelium
∥f52 zu
|f72|fälligerweise eben so gut tödtend werden,
f53 und da man doch einmal auch bey dieser Erklärung eine Figur der Rede anneh
|c8||d72||e72|men muß,
|a10| |b10| warum wollte man sie nicht lieber darin
abc54 suchen, daß der Apostel auf die Todesstrafe, zu der nach der Geschichte so viele verurtheilt wurden, gesehen habe, die Vergleichung noch um diesen Zug erweitere, und also das dem Gesetz der zwo
f55 Tafeln selbst zuschreibe, wozu es zufälligerweise
a56 nur den Anlaß
/agab?
bc57 So
a\ ∥a58 scheint mir selbst
f59Röm. 4, 15.
das Gesetz richtet nur Zornan,
a60 eine feine Anspielung auf die erwähnte Geschichte
f61 (2 B. Mos. 32, besonders v.
abf62 19.
er ergrimmte mit Zorn) zu seyn,
a63 und so kann auch die Behauptung,
christliche Gesinnungen machen lebendig, nichts anders sagen wollen, als was anderswo versichert wird:
af64so uns unser Herz nicht verdammet, so haben wir Freudigkeit zu Gott. s.
ab66Testament .
2 Cor. 5, 18. Das alles, daß wir eine weit bessere Religion haben
a67 als Juden und Heyden, ist Gottes gnädige Veranstaltung, der durch Jesum Christum uns zur Wiedervereinigung mit ihm selbst hat bringen wollen, und daher uns Aposteln dieses Geschäft übertragen hat. 19. Denn
Gott war in/abcChristoetc.
abc\ ∥abc68 stiftete diese Vereinigung mit ihm selbst unter den Menschen durch ihn, und zwar indem er ihnen
/fihre
f\Abweichungen nicht zurechnete, und vielmehr unter uns die Lehre von dieser Vereinigung bekannt machen ließ. 20.
So sind wir nun Bothschafter anChristusstatt, wie er zuerst der unmittelbare Bothschafter seines Vaters war;
ab69Gott/abermahnt jetztab\ ∥ab70durch |a11| |b11|uns, wie zuvor durch
|f73| ihn: Wir bitten an Christus statt, lasset euch
∥abc72 vereinigen mit Gott!
|c9| |d73| |e73| Wegen des Schriftgebrauchs des Worts Versöhnung
f73, wie
∥abc74Luther
/abcübersetzt hat,
abc\ ∥abc75 und des eigentlichen Sinnes
abc76 der Redart
f77,
Gott war in/abcChristoetc.
versöhnend: s.
dieses Wort abc\ ∥abc78. Ich setze hiernächst
/fals bekannt voraus,
f\ ∥f80 daß das Griechische, welches ich
ef81bekannt machen lassen, übersetze, eigentlich diese Bedeutung hat, wenn von Anordnungen und Gesetzen die Rede ist. Nur
/efhier
ef\ kann ich nicht unterlassen, die frühe Einsicht
/efdes vortreflichen
ef\Luthers in den eigentlichen Zweck des evangelischen Lehramts
/efmir und andern zum Beyspiel vorzustellen
ef\ ∥ef82. Was ich übersetze,
er hatunsdiesesGeschäfteabc83 (nemlich die
ab84 Vereinigung mit Gott)
f85übertragen, dafür sagt er,
das Amt, das die Versöhnung prediget. Nun heißt es eigentlich im Griechischen bloß
das Amt der Versöhnung. Aber Luther umschreibt, und da er das sehr wohl thun konnte und einmal thun wollte, so sagt er doch nicht, das Amt, das die Versöhnung
ertheilet, sondern
predigetabc86, ankündiget. Er wollte nemlich dem Apostel nicht ins Angesicht widersprechen
ab87, der gleich nachher den Prediger
nicht Sündevergeben,
a88 sondern nur
ermahnen und
bitten läßt, lasset euch versöhnen! Er wußte zu gut, daß Prediger
abc89 nichts an Gottes statt
f90 wegzuschenken haben,
|a12||b12| und daher übersetzte er so.
/abcDie ganze sogenannte
Absolution ist also ein Ueberbleibsel des Pabstthums
f91; und wo verständige Lehrer sie nicht für sich selbst in eine bedingungsweise
f92 abgefaßte Ankündigung der Gnade Gottes umändern wollen
/foder dürfen,
f\ ∥f93 da sollten billig Obrigkeiten diese
|f74| Abänderung veranstalten, wie sie schon hie und da die Abschaffung des Exorcismus verfügt haben.
abc\
abcDies
b94 wollen wir denn, die wir dieses Amt führen, wohl beherzigen, und alle gute Christen mit uns mögen es thun, nicht mehr von uns erwarten, als hier geschrieben steht, damit sie nicht von dem Wege, ihre Begnadigung bey Gott allein zu suchen, auf den Abweg einer falschen Beruhigung in einer eingebildeten göttlichen Be
|c10|vollmächtigung des Predigers zur Vergebung der Sünden gerathen.
abc z\
/z|d74| |e74|Anbeten, Anbeter. Das Wort
anbeten, ist der Hauptsache nach eben so viel, als
verehren, Anbetung,
Verehrung,
f1 nur daß es den höchsten Grad derselben anzeigt, den Schüler ihren Lehrern, Knechte ihren Herren, Unterthanen ihren Regenten, und die Menschen Gott, als ihrem allgemeinen Oberherrn, beweisen.
/abcNach dem morgenländischen
abc\ ∥abc2 Gebrauch
/abcnun
abc\ ∥abc3, dabey
niederzufallen, sich zu Füßen
/fzu
f\ legen oder die
Knie tief zu beugen,
∥abc5/fwerden diese
/abcAusdrücke wie in
abc\ ∥abc6 den gleich anzuführenden Stellen, oft damit verbunden, oder
/abces wird auch schlechtweg,
abc\ ∥abc7 die
Kniebeugen,
abc8f\ für das gewöhnliche,
f9anbeten, gesetzt.
Von den Ehrfurchtsbezeugungen der
Schüler gegen ihre
Lehrer kömmt es im Neuen
f10 Testament vor, Apostg.
f11 10, 25. Denn obgleich Petrus diese Ehre verbat, so ist doch des Cornelii Erniedrigung ein Beweis, daß man sie in seinem Zeitalter denen erwies,
|a13| |b13| welche man recht hoch ehren wollte, und er sie daher
abc12 als einen bürgerlichen Gebrauch bey aller seiner Gottesfurcht ohne Bedenken beybehalten konnte. Die Weigerung Petri
a13 war auf das feinere menschliche Gefühl gegründet, dem es widersteht
ab14, einen Mitmenschen vor sich auf den Füßen
f15 liegen zu sehen, und bey welchem man sich bescheidet, daß Gott allein eine solche Unterwerfung gebühre; welches aber der Stolz in der Seele eines Morgenländers nicht aufkommen ließ.
|c11| Es wird also auch von den
Knechten im Verhältniß gegen ihre
Herrene16 gebraucht, Matth. 18, 26. Nur muß man sich hierbey einen Leib
|f75|eignen
/abcder damaligen Zeit
abc\ denken,
∥abc17 der mit allem,
|d75| |e75| was er hatte, und selbst mit seinem Leben, von der Gnade seines Herrn abhieng, sein Diener und Unterthan zugleich war.
Die Unterwerfung eines
Unterthanen unter seinenBeherrscherf18 ist gemeint
f19, Matth. 2, 11. vergl.V.
e20 8. Denn so wenig Jesus zur Verwaltung eines irrdischen
ab21 Reichs bestimmt war,
f22 so hielten es doch die Weisen für seine künftige Bestimmung, und wollten ihm also gleichsam huldigen.
Insofern
a23 nun
Gott der Schöpfer und
Herr der ganzen Welt ist, wird ihm auch allein die Anbetung aller vernünftigen Geschöpfe vorbehalten,
ab24Matth. 4, 10.Off.
f25 19, 10.22, 9. in Beyspielen gezeigt, wie höhere
|a14| |b14| Geister ihm dieselbe bringen,
a26Offenb. 5, 11–14.
/ef7, 11–12.
ef\ ∥ef274, 8. 9. und versichert, daß die Wiederherstellung derselben unter dem ganzen menschlichen Geschlechte durch Christum bewerkstelliget werden solle:
abc28 Joh. 4,
/ab20–24.s.
ab\ ∥ab30Geist .
Endlich wird dadurch das Verhältniß ausgedrückt, in welchem die Menschen gegen Jesum Christum als das
Oberhaupt der Kirche, oder dem
abef31Stifter des Christenthums, stehen sollten, Phil. 2, 9. 10.
/abcIch würde
abc\ ∥abc32 übersetzen:
Darum hat ihn Gott erhöhet, und ihm ein mit nichts zu vergleichendes Ansehen ertheilt, so daß
∥f33 alle vom Höchsten bis zum Niedrigsten, sich
|c12| demselben unterwerfen, und alle Menschen zur Verherrlichung Gottes des Vaters bekennen sollten, daß er der allgemeine Lehrer des menschlichen Geschlechts sey.
Name ist nemlich hier so
|d76| |e76| viel als
Ansehene34, die Knie |f76|beugen in (unter)
eines Namen, sich diesem Ansehen unterwerfen, und beydes braucht keines
/abBeweises, s.
ab\ ∥ab35Name . Zweifelhafter ist es, wer durch die
/abUmschreibung derer,
ab\ ∥ab36die imHimmel,f37undauf Erden, und unter der Erden sind,
/fgemeint sey;
f\ ∥f38 ob alle vernünftige Creaturen, d. i. Engel, Menschen, abgeschiedene und bereits in den Zustand der Todten versetzte; oder alle heydnische Götter, denen man theils die Himmelskörper, theils unsre
f39Oberwelt, theils die unterirrdischen
ab40 Gegenden zur Regierung anwies, und die man
|a15| |b15|/fdann
f\ darnach benannte? Die letzte Erklärung hat vor der ersten das voraus, daß sie dem Sprachgebrauch der guten griechischen Schriftsteller gemäß ist; aber nach eben demselben
a41 müßte doch die ausdrückliche Anzeige der Götter
a42 dabey stehen. Es wird auch ohne allen Beweis dabey vorausgesetzt, daß diese Rangordnung der Götter allgemein erkannt
abc43 und angenommen gewesen. Noch weit weniger kann die erste durch den Sprachgebrauch erwiesen werden. Und da ich gleichwol
abf44 selbst keine bessere weis
f45, so lasse ich gern durch das unbestimmte
allen, vom Höchsten bis zumNiedrigsten,
a46 jedem die Freyheit, es für sich näher zu bestimmen. Der ganz eigne
f47 Gebrauch, den der Apostel von dem in der Uebersetzung,
die im Himmelsind,
bc48umschriebnen
f49Worte
ab50 macht (s.
himmlisch ) und die ausdrückliche Versicherung
f51Ebr. 1, 4. 6. macht es freylich wahrscheinlich, daß die Engel verstanden werden
|c13| könnten; aber dann weis
ef52 ich doch immer noch für die unterirdischen
ef53 keine wahrscheinliche Erklärung. Ueberhaupt
c54 wäre ich
|f77| also geneigt, für mein Theil
alle Menschen zu verstehn
ab55, (die
abfe56 der Erde; dann den Mittelmann, endlich die Geringen und Armen) und anzunehmen,
f58 der Apostel erkläre seine Umschreibung gleich nachher durch
alle Zungen eben so, wie
∥abcf59 die Redart
f60,
sich dem AnsehenJesuunterwerfen, durch,
bekennen, daßJesus Christusder Herr sey, näher bestimmt. Daß aber die Benennung
|a16| |b16|Herr, den in der Uebersetzung ausgedrückten Sinn habe, wird
am gehörigen Ortabef61 bewiesen werden.
z\
/zAnfang: So wird das Entstehen einer Sache genannt, und daher,
a1 ohne
∥abc2 Zusatz oder Einschränkung durch den Zusammenhang, der
Ursprung aller Dinge außer Gott.
Joh. 1, 1.
Im Anfang (ehe noch etwas ausser
ab3 Gott war) war das Wort:
ef4s.
ab5Wort . Die hier die erste Pflanzung des Christenthums durch Jesum selbst verstehen, könnten sich zwar
|f78| auf 2 Thess. 2, 13. berufen; allein es wird auch daselbst nicht so schlechtweg gesetzt, wie
/fgleich
f\ gezeigt werden soll, und überdieß
a6 hier durch das gleich
|c14|folgende
ab7,
alle Dinge sind durch dasselbe gemacht |d78| |e78|u. s. w. deutlich genug angezeigt, daß man vorher sich das Nichtseyn aller geschaffnen
f8 Dinge denken müsse. Ich bin nicht dagegen, daß in dem Sprachgebrauch
f9Pauli, die Schöpfung, die Jesu Christo zugeschrieben wird, auf die Zeiten des Neuen
f10 Testaments gehe (s.
∥b11/aefschaffen ,)
aef\ ∥aef12 aber daraus läßt sich noch kein sichrer
f14 Schluß auf den Johanneischen Sprachgebrauch machen, und der ganze Zusammenhang, in Vergleichung mit den damaligen Schöpfungstheorien
f15 der Philosophen,
f16 muß
/abdiesen allein
ab\ ∥ab17 bestimmen. Das bloße Entstehen der
sichtbaren Körperwelt, kann eben so wenig gemeint
f18 seyn, da es mir wenigstens
/fhöchst
f\ wahrscheinlich ist, daß Johannes den Ausdruck aus Sprüchw. 8, 22.
/aentlehnt,
a\ ∥a19 |a17| |b17| und also auch die daselbst festgesetzte Erklärung sich dabey gedacht hat,
f20 ehe er etwas machte (selbst das
/funs
f\ Unsichtbare), war ich da, also auch
noch vor der/aWelt. –
a\ ∥a21Sir. 24, 14. – dem
Ganzen, allen Geschöpfen.
/abcIn so weit
abc\ ∥abc22 scheinen also die nicht Unrecht zu haben, die hier
im Anfang erklären durch,
ab23von Ewigkeit her.
2 Petr. 3, 4. welches keine
abc24 Erläuterung bedarf.
Besonders bedeutet es nun im Neuen
f25 Testament
die Dauer des menschlichen Geschlechts, Joh. 8, 44.1 Joh. 3, 8. wo man beydemal nach einer freyen Uebersetzung sagen müßte,
so langeMenschengewesen sind.
∥ab26
|f79| Nach einem ganz besondern Sprachgebrauch ist es eine Beschreibung der
Gründung des Christenthums durch
Jesumselbst
f28Luc. 1, 2.Joh.
|c15| 15, 27.1 Joh. 1, 1.2, 7.3, 11.
abc29 oder durch die
f31Apostel.
|d79| |e79|2 Thess. 2, 13. Wir sind verbunden, Gott
f32 allezeit für euch zu danken, vom Herrn geliebte Brüder, daß euch Gott von meiner ersten Predigt an zu der Glückseligkeit hat gelangen lassen, die
/fein geheiligter Sinn und
f\ eine aufrichtige Annahme des Christenthums verschaft
f33; zu welchem Ende er
/feuch
f\ auch durch mich das Evangelium
∥f34 hat predigen lassen. Siehe
f35erwählen ,Wahrheit . Hier ist es genug, zu bemerken, daß die eigentlich
|a18| |b18| hiermit zu vergleichenden Stellen
f361 Thess. 1, 2. 3.2, 13. diese eingeschränktere Bedeutung erfodern
f37. Die Vergleichung kann man für sich selbst anstellen; und ist es mir wenigstens gewiß, daß man Eph. 1, 4. hiermit nicht vergleichen kann, wie denn daselbst nicht
von Anfang, sondern,
vora38Gründung der Welt, gesagt wird.
Weil nun das, was seinen
Anfang nimmt, dadurch sein
erstes/fSystem
abce39 empfängt,
f\ ∥f40 so wird
Anfang überhaupt auch für das
Erste, Vornehmste,Vortreflichstef41 in seiner Art gesetzt.
Col. 1, 18. Er ist das Haupt des Leibes, nemlich der Gemeine, der Vornehmste und Erste derer, die vom Tode wieder auferstanden
abc42 sind (der Anfang und Erstgeborne von den Todten).
Offenb. 3, 14. Der treue und wahrhaftige Lehrer (Zeuge), der erste unter allen Geschöpfen Gottes (der Anfang aller Creatur Gottes,)
af43 wie Hiob 40, 14.
Er ist der Anfang der |f80|WegeGottes,
a44 nach einer richtigern
f45das Vornehmste unter den Werken Gottes.
/abs.
Erstling ab\ ∥ab46.
z\
/z|c16| |d80| |e80|Anfängerund Vollender desGlaubens,
ab1Ebr. 12, 2. kann so viel, als
der Stifter der Religion, heißen sollen, der alles gethan hat, was zu ihrer Bekanntmachung unter den Menschen
/fgehörte: allein
f\ ∥f2 der Zusammenhang mit dem
a3 unmittelbar vorhergehenden und nachfolgenden, und die Wahrnehmung, daß schlechtweg gesagt wird,
f4des Glaubens, nicht
|a19||b19|unsers Glaubens, macht es mir wahrscheinlich, es sey hier nach der Beschreibung 11, 1. die freudige und unüberwindliche Hofnung
abcf5Jesu Christi zu verstehen, in der
erabef6das vollkommenste Muster für uns geworden, auf welches also der Apostel verweiset.
ab7 So würde ich
∥ab8, nach
f9 einer bekannten grammatikalischen
ab10 Figur, auch
f11 übersetzen:
Lasset uns aufsehen auf Jesum, das vollkommenste Muster einer solchen freudigen Hoffnung, u. s. w.z\
/zAnfechtung, wird allezeit in der Schrift
/fvom
e1äußerlichenf\ ∥f2Elend, dieser und jener Traurigkeit des Lebens und der daraus entstehenden Beunruhigung des Herzens
/abgebracht
cef3. Welch
ab\ ∥ab4 eine Art des Elends gemeint
f5 sey, muß der Zusammenhang lehren. Matth. 26, 41. Luc. 22,
/ab40. 46.
ab\ ∥ab6abc7 also
in Anfechtungfallen,
a8 als ein damaliger Jünger Jesu bey der Wahrnehmung seiner Leiden in allerhand schwermüthige Zweifel wegen seiner Person und göttlichen Sendung verfallen; die
Zeit derAnfechtungf9Luc. 8, 13. war jede Zeit, da die Jünger in dem Umgang mit Jesu an seinen Gefahren Theil
|f81| nehmen mußten, und eben deswegen viele ihn wieder
/fverliessen;
ab10Seinee11f\ ∥f12AnfechtungenLuc. 22, 28. waren
∥ab13 |c17| |d81| |e81| eben diese Gefahren, Nachstellungen u. s. w. und so die
Anfechtungen der ersten Christen
f141 Petr. 1, 6.Jac. 1, 2. 12.die damaligen
Religionsdrückungen.
z\
/abAngenehm, willkommen zum Christenthum, Apostg.
fz1 10, 35. Diese Erklärung scheint mir allerdings der ganze Zweck der
/zBelehrung zu erfodern
ef2, welche
z\ ∥z3Petrus
/zerhalten
z\ ∥z4 sollte
∥z5. Zuerst sollte er durch das Gesicht
z6 von der irrigen Meynung zurückgebracht werden,
f7 daß kein Jude mit Menschen von einer fremden Nation zu vertraut umgehen müste
fz8, und diesen Erfolg hatte es
∥z10 wirklich bey ihm v.
f11 28. Dann sollte
/fihn
f\ die dem Cornelius geschehene
/zOffenbarung
cf12 (30–32.)
∥f13z\ ∥z14 überzeugen, daß das Evangelium auch für die Heyden bestimmt sey; und
/zauch dieß
z\ ∥z15 versichert er nun klar einzusehen – ich
z16erfahre/zin der Thatetc.
/fetc.
f\z\ ∥z17 Mit andern Worten wiederholt er
∥z18 dieselbe Bezeugung
f19Apostg.
z20 15, 9.
/zGottmachtee21keinen Unterschied zwischen uns und denHeydenef22z\ und auch hier muß man
∥z23 die Einschränkung,
c24was die Verkündigung desEvangeliumscz25betriftf26, hinzudenken.
/ef/zGleichwol ist es für sich ausgemacht
z\ ∥z27, daß dem in jedem Volk göttliches
z28 Wohlgefallen
∥z29 gewiß sey, der auf die für ihm
z30 möglichste Weise
∥z31 aufrichtig gut ist.
∥z32ef\
efDabey wird aber doch auch ausdrücklich gesagt, daß selbst unter Nichtchristen damals rechtschaffene, Gottehrende, mithin Gott überhaupt gef
|f82|ällige Menschen waren, und dies
f33 also noch sind, wo sie sind.
ef ab\
/z/efAnrufen den
Herrn,
ef\ ∥ef1 oder, mit einem Zusatz, den
Namena2 des Herrn
ab3, ist allezeit im Neuen
f4 Testament eine Beschreibung derer,
die sich zum Christenthum bekennen, kurz,
der Christen: Apostg.
f5 2, 21.9, 14. 21.Röm. 10, 12. 13. 14.
/ab1 Cor. 1, 2.
ab\2 Tim. 2, 22. Besonders kann die letzte Stelle zum Beweis dieses Sprachgebrauchs dienen, in welcher solche Verhaltungsarten empfohlen werden, die nicht sowol
ef6 |a21| |b21| die eigentliche Anrufung, sondern das Christenthum überhaupt erfodert
f7; daß man übersetzen könnte:
Jage nach – –
rechtschaffenenab8Bekennern des Christenthums. Der Grund dieses Gebrauchs ist darinn
f9 zu suchen, daß die
|f83| Hebräer
die Diener des einzigen wahren Gottes, die Bekenner ihrer Religion,
f10 zum Unterschied
ab11 der Abgötter, als Menschen beschrieben,
die den Namen Gottesan|c19||d83||e83|rufen.
ab12Joel 2, 32. Die Apostel behielten also diesen Sprachgebrauch bey, und mit Verwandlung des Namens Gottes in den Jesu eigenthümlichen
Herr, machten sie dieß
ae13 zu einer die Christen von den Juden unterscheidenden Benennung.
z\
zAnrufen den Herrn etc.etc. Nach Röm. 10, 12. 13. 14.
S. 20. d. Wörterb. ist 1 Cor. 1, 2. einzuschalten.
z
/zAnschreiben.ab1 Ich erinnere hier vorläufig, und werde es bey der Erklärung der Wörter,
f2Buch des Lebens ,Himmel , umständlicher zu beweisen suchen, daß die Redart
f3,
im Himmel angeschrieben seyn,
/abLuc. 10, 20.
ab\Hebr. 12, 23. nichts anders anzeigen soll, als
ein Glied der christlichen Kircheseyn;
abf4 daß die freye Uebersetzung
/abder letzten Stelle
ab\ wäre:
Ihr seyd kommen – – – – zu der Gemeine
/abder von Gott geliebten rechtschaffnen
f6 Israeliten
ab\ ∥ab7.
Die ganze Rede erhebt sich vom 18ten V. zu einer sehr prächtigen und fortreißenden Vorstellung der Würde eines Christen, und alles ist in Ausdrücken abgefaßt, die aus dem Judenthum entlehnt
/absind. Mitten
ab\ ∥ab8 unter diesen
|a22| |b22| kömmt nun auch die angezeigte Redensart vor,
ab9 und wie die Juden ihre Kirche den
Himmel nannten, so nennt der Verfasser dieses Briefs die christliche Kirche gleichfalls so; wie die Namen jener in gewisse Register (Bürgerlisten Ps. 69, 29.) eingetragen waren, und das nun eben so viel bedeutete, als ein
Israelitseyn,
f11 so stellt er auch die Christen, als Glieder der
|f84|Kirche,
f12figürlich
e13 vor, wie sie in die Bücher des Himmels (der Kirche) eingetragen sind.
z\
zAnschreiben: Auch hier ist im
Wörterb.S. 21. noch Luc. 10, 20. zu vergleichen, und die Uebersetzung von Hebr. 12, 23. in Vergleichung mit der Anmerkung
S. 132. also zu verändern:
Ihr seyd kommen zu der Gemeine der von Gott geliebten rechtschafnen Israeliten.z
/zApostel, ein Gesandter,
∥ab1 ist mit
abc2 dem Wort
Engel von einerley Bedeutung; beydes die griechische Uebersetzung eines hebräischen Worts, welches eben das bedeutet. Ich zeichne es aber
f3 hier aus, ohne mich lange bey den vielen Stellen aufhalten zu wollen, in welchen bekanntermaßen die ersten von
|b24|Jesu selbst verordneten zwölf Prediger des Evangelii so genannt werden; und bemerke nur die einzige.
a4
Heb.
abef5 3, 1. wo er selbst und das sehr eigentlich nach seiner eignen
f6 Bezeugung
∥a7Joh. 20, 21.
/aso genannt wird,
a\ und man das Ganze übersetzen
f8 muß: derohalben
ab9 meine christlichen Brüder (s.
heilig ), die ihr des Berufs zur christlichen Kirche seyd theilhaftig worden (s.
himmlisch ), betrachtet doch
/frecht genau
f\ ∥f10 den Gesandten und
obersten Bevollmächtigten unsers Religionsbekenntnisses
f11 – Den
ab12Hohenpriester, den wir bekennen, übersetzt der sel.Luther; allein im Grie
|a23|chischen heißt es von Wort zu Wort den Apostel und
Hohenpriester unsers Bekenntnisses, und dieser Zusatz geht auf beyde vorhergehende
|f86|Benennungen.
ab13 Wenn
/fes also
f\ ∥f14 gleich die griechische Wortfügung
/fleidet
f\ ∥f15, zu übersetzen,
/fder Hoheprie
|c22||d86||e86|ster
f\ ∥f16, den wir bekennen,
f17 so leidet es doch die Sache nicht, eben so richtig zu sagen, der Gesandte, den wir bekennen.
Unser Bekenntniß ist also hier eben das, was 2 Cor. 9, 13. mit demselben griechischen Wort das
Bekenntniß des Evangelii genannt wird, und
Hoherpriester, nach der uralten egyptischen und jüdischen Staatsverfassung, eben so viel, als Gesandter, nur mit dem Unterschied,
abf18 daß jener mit einer größern
ab20 Autorität versehen war, ein
Minister plenipotentiaire, nach der neuern Art zu reden. Man muß sich nach und nach an diese
|b25| Ideen gewöhnen, so fremd sie auch ins Ohr fallen, so lange man sich auch bloß an die deutsche Uebersetzung oder an die gewöhnlichen Erklärungen hält. s.
ab21Hoherpriester .
z\
/zAuferwecken.ab1 Es ist hier bloß zu bemerken, und vielleicht wäre auch dieß,
abc2 als zu bekannt, nicht einmal nöthig, daß dieses Wort einmal nach allgemeinem
e4 Geständniß von der
Darstellung Jesu Christi zumMeßiasaf5 gebraucht wird, Apostg.
f6 3, 26. Weniger zugestanden ist es, daß es eben diese Bedeutung
/aApostg.
bf7 13, 33.
a\ ∥a8hat,
f9 und der Apostel erst im 34sten
f10V. zur Auferweckung
von den Todten, (wie dies
ab11/fauch
f\ ausdrück
|f87|lich dabey steht) übergehe. Allein so abgeneigt ich ehe
|c23||d87||e87|mals
ab12 selbst gewesen
/abin
a\, es so zu erklären, so sehr bin ich
/fdoch nun überzeugt,
f\ ∥f13 daß der ausdrückliche Gebrauch des Worts ohne den Zusatz
von den Todten und mit demselben, so wie die ganze Absicht des Apostels, diese Erklärung erfodere
f14.
z\
/zAufnehmen, annehmen, oder sich eines andern annehmen,
∥ab1Matth. 18, 5.Marc. 9, 37. Dann braucht Luther dasselbe Wort, wo das Griechische eigentlich
duldenbedeutet,
ab2Röm.
c3 14, 1. 3.
Duldet die, die schwach an Religionseinsichten sind, Gott selbst duldet sie; 15, 7.
duldet euch unter einander, gleichwie auchChristusuns (Apostel)
geduldet hat. Einige wollen es zwar lieber beydemal erklären durch,
mit Gelindigkeit bessern, und berufen sich deswegen auf eine Stelle beym
Josephus, in den jüdischen Alterthümern, III.
abc4 6, 5. 6. Allein es wird auch
|f88| ausdrücklich das Wort,
Fehler, daselbst hinzugesetzt.
abe5 Ich wollte also lieber eine Stelle aus des
Aelians vermischten Geschichten III.
abc7 15. damit vergleichen, wo gesagt wird, daß das Volk, von
|c24||d88||e88| welchem er redet, einen gewissen schändlichen Gebrauch unter sich dulde und
Aelian dasselbe Wort braucht.
z\
/abczAufnehmenin die ewigen Hütten, Luc. 16, 9. Diese Versicherung sollte unsre
f1künftige Glückseligkeit nicht von dem Urtheil und der Wahl derer abhängig machen, die wir uns in dem gegenwärtigen Zustande durch Wohlthun verbindlich gemacht, und eben so wenig behauptet werden, daß gutthätige Erweisungen allein dazu hinreichend wären. Um des vorher gebrauchten Bildes willen
ef2behält Christus auch im Gegenbilde den Ausdruck des
Aufnehmens bey, in dem Verstande, in welchen
f3 man jemand
gern bey sich sieht, ihn sich
willkommen seyn läßt, ohne damit seinen ganzen moralischen Werth entscheiden zu wollen. s.
darben ,ungerecht .
abcz\
/z|d89| |e89|Auserwählt.ab1 Hiervon ist die allgemeine Bedeutung diese,
f3 daß es etwas anzeiget, das in seiner Art einen Vorzug vor den andern hat; und daher bekömmt
a4 es folgende besondre
f5 Bedeutungen im Neuen
f6Testamente
a7.
Einmal werden darunter Menschen verstanden, die sich
/abcentweder zum Lehramt oder
abc\ ∥abc8 überhaupt zum Christenthum schicken: und so kömmt es vor, Matth. 20, 16.22, 14. Unter der großen Menge derer, die mein Evangelium äußerlich annehmen werden, werden doch nur wenige der Erleuchtungen desselben fähig
ab9 seyn,
/abdie Absichten desselben an sich erreichen lassen, und
ab\ sich demsel
|c25|ben gemäß verhalten: Dieß
aef10 ist
/abcbesonders
abc\ der Verstand der letzten Stelle.
Dann zeigt es die
rechtschaffnenf11Christen oder vielleicht auch
Israeliten an, welche
ab12 die Zerstörung Jerusalems in der Stadt selbst erleben würden, Matth. 24, 22. 24.
∥ab13Marci
f15 13, 27.Jesus will sagen:
abc16um solcher willen, damit nicht auch diese mit in dem allgemeinen Elend umkommen
ab17,
wird die Dauer der Belagerung verkürzetwerdenf18 –
Wennabc19es möglich wäre, und ihre eigne
f20 gesetzte Gemüthsfassung es zuließe, so
f21würden |a28| |b28|auch die Rechtschaffensten mitverführetabef22werden.
Drittens werden diejenigen also bezeichnet, die
von demHeyden-f23oder Judenthum zum Christenthum übergetreten waren, und also schon in so weit einen äußerlichen Vorzug
|f90| vor
/abden
ab\ Juden und Heyden hatten. In diesem Verstand
ef24 beschreibt Petrus die Christen überhaupt als ein
auserwähltesGeschlechtf251 Pet.
af26 2, 9. nemlich der Absonderung nach vom Juden- und Heyden
|d90||e90|thum, und Paulus nennt sie
AuserwählteGottesf27Col. 3, 12. An ihre moralische Beschaffenheit konnte er so wenig dabey denken, als Petrus, da er sie, ungeachtet
/abcdessen
abc\ ∥abc28, als Menschen betrachtet, denen es noch an wohlwollenden Gesinnungen gegen andre
cf29 fehle, und Petrus so deutlich alle übrige
f30 Benennungen der jüdischen Kirche, die auch nur auf äußerliche Vorzüge giengen, der christlichen zueignet. Wir müssen auch glauben, daß beyden ihr Sprachgebrauch
∥ab31 besser bekannt war, als daß sie etwas anders, ohne ihre weitere ausdrückliche Erklä
|c26|rung, hätten dabey denken
/absollen. Nach demselben
ab\ ∥ab32 wurde das ganze Volk in Ansehung seiner Auswahl
ab33 zu einem eignen
f34 abgesonderten Staat bey allen seinen Unsittlichkeiten
auserwählt genannt; 1 Chron. 17, 13.Ps. 105, 43. Mir ist daher fast kein Zweifel, daß selbst Röm. 8, 33. nur die
Christen überhaupt,
|a29| |b29| ohne auf ihre
ef35 innere Beschaffenheit zu sehen, zu verstehen sind,
f36 da der Apostel daselbst nur einen allgemeinen Vorzug des Christenthums in der Lehre von der Begnadigung bey Gott beschreiben
/abcwill.
abc\
abcwill: Doch werde ich hierinn mich gern belehren lassen;
bc37 wenn man die Anwendung des gedachten Sprachgebrauchs auf diese Stelle bedenklicher finden sollte, als sie es mir vorjetzt scheint.
abc z\
/zAusgehen von jemand, heißt
von ihm kommen, entweder
was die Veränderung des Orts anlangt, oder,
in Ansehung seines Ursprungs. Nach der letzten Bestimmung ist es denn so viel, als
seinen Ursprung von ihm haben, und wird von dem heiligen Geist gesagt, Joh. 15,
|f91| 26.s.
Geist . In der ersten Bedeutung braucht es Jesus von
seinera1Sendung in dieWeltf2Joh. 13, 3.
b316, 27.
f4 28. 17, 8.
ab5 Es haben zwar schon einige der ältesten Kirchenlehrer,
Hilarius,Cyrillus,
/abcfu. an.
abcf\ ∥abcf6 diese Redart
cf8 für eine Beschreibung des
|d91||e91|ewigen Ursprungs Jesu von Gott gehalten, es hat aber auch andre
f9 gegeben, die nichts weiter,
f10 als die Sendung
ab11 darunter verstanden haben (s.Augustin im 2 B.5.
a12C. von der Dreyeinigkeit). Diese Erklärung scheint auch das für sich zu haben, daß einmal in derselben Wortverbindung (4 B. Mos. 11, 31.)
ausgehen so viel als
sen|c27|den ist; dann von
e13 dem Ausgang
f14 des heiligen Geistes ein andres
f15 Zeitwort im Griechischen gebraucht
/fwird, und
f\ ∥f16 endlich Jesus es
|a30| |b30| selbst so zu erklären
/fscheint: denn
f\ ∥f17 nachdem er das einemal schlechtweg gesagt hatte, er sey von Gott ausgegangen
f18 (Joh. 13, 3.), so setzte
ab19 er das zweytemal hinzu, und
a20kommen in dieWeltf21(16, 28.)
e22 und das drittemal (17, 8.) verwechselt er das
Ausgehen vom Vater,mita23dem Gesandtseyn in dieWelt,
e24/ab(V.
ce25 18. 25.)
e26ab\ so wie das,
wahrhaftig erkannt haben, mit
ef27glauben.
ab28Luther selbst übersetzt das erstemal,
daß er von Gott kommen war.
z\
/ab|f92|/zAusländervon Rom, Apostg.
f1z\ ∥z22, 10. werden die Juden genannt, die sich zu Rom aufhielten,
z3 und einen großen Theil der Stadt über der Tiber
c4 bewohnten; nach einer
∥z5 Nachricht des
Philo,
z6 in seiner Schutzschrift für die Juden gegen den Cajus im 2
z7B.
/zS. 508.
z\ der
Mangeischenz8 Ausgabe
∥z9. Es ist überhaupt mit diesem ganzen Verzeichniß der damals
z10 in Jerusalem gegenwärtigen
|d92| |e92| ausländischen Juden das zu vergleichen,
z11 was
/zPhilo am angeführten Orte,
z\ ∥z12S. 587. von den Gegenden sagt, in welchen sich jüdische Colonien
f13/zniedergelassen hatten
z\ ∥z14. Um der Leser willen, die
/zihn
z\ ∥z15 nicht selbst möchten vergleichen können, will
|c28| ich die Stelle beydrucken
/zlassen.
Jerusalem, heißt es,
z\ ∥z16ist die Hauptstadt/znicht nur des jüdischen
z\ ∥z17Landes, sondern
z18vieler andern,
/zwegen der zu verschiedenen
z\ ∥z19ZeitenColonienf20; theils in die benachbarten Länder, Egypten,Phönizienz21, ganz Syrien, theils in die/zentfernternf22Pamphilien,Cilicien, und
z\ ∥z23die meistenasiatischenz24Gegenden bisBythinienz25 und
Pontus;ingleichenfz26die Europäischen, Thessalien, Böotien, Macedonien, Aetolien, Athen,Argos,c27Corinth./zUnd so sind nicht nur die Provinzen des festen Landes voll
z\ ∥z28von jüdischenColonienf29, sondern auch die berühmtesten Inseln,Cypern,c30Cretaetc.
∥z31ab\