|f348|M.

/abczMaaß.Joh. 3, 34. ist das, Gott giebt den Geist nicht nach dem Maaß, oder nach einer andern Lesartf1, nicht theilweise, eine allgemeine Bemerkung, woraus auf das ungemessene Ansehen Christi von den Schülern des Johannes der Schluß sollte gemacht werden. Und in so weit bedarf es weiter keine Erklärung. Aber damit ist gleichwohl der Gedanke für sich noch nicht deutlich gemacht. Der Sinn könnte also seyn: Gott redet zu seinen Gesandten nicht /fgebrochenf\f2, nicht unvollständig, (wie Fürsten ihren Botenef3 vieles überlassen, was sie nach ihrer Geschäftsklugheit den Zeiten und Umständen gemäß /feinzurichtenf\f4 haben), sondern macht ihnen seinen ganzen Willen bekannt.abcz\
f1: Leseartf2: im Allgemeinenef3: Botschafternf4: zu thun
/zMachen, zur Sünde, 2 Cor. 5, 21.s.Sünde .z\z1/abApostg.f2 2, 36.Ebr.f3 3, 2.genauerf4/zverordnen.z\z5ab\
z1: Machen;f2: Apostelg.f3: Hebr.f4: genauer,z5: verordnen; vergl.1. Buch Sam. 12, 6.
/zMacht; besser, /abHerrschaftLuc. 4, 6.ab\ab11 Petr.b2 5, 11.; das RechtJoh. 1, 12. die Vollmacht |c278| |d343| |e343|Matth. 21, 23. 24. (wer hat dich dazu bevollmächtiget?) Matth. 9, 6. (daß des Menschensohn Vollmacht habe, auf Erden die Sünde zu |a268| |b268| vergeben); die Freyheitab3Joh. 10, 18. (es steht bey mir, mein Leben zu lassen, und so auch es wieder zu nehmen)ab41 Cor. 9, 4.Gewalt, Joh. 5, 27.17, 2.Matth. 10, 1.Marc. 3, 15.Luc. 9, 1.10, 19.Offenb. 2, 26. – 1 Cor. 11, 10. ist es zwar die älteste Erklärung unter Macht einen Schleyer zu verstehen; aber es fehlt doch noch immer der Beweis aus der Sprache, wenn man sich auf ein hebräischesab5 Wort beruft, welches Macht und Bedeckung |f349| bedeuten soll, und so zwey ganz verschiedene Grundwörter /amit einandera\a6 verwechselt.z\
zMacht; dafür sollte gleichfalls Herrschaft in der Uebersetzung stehen, Luc. 4, 6.
Macht über alles Fleisch, Joh. 17, 2. Die Vollmacht zur Stiftung einer allgemeinen Religion: Ich vergleiche damit Matth. 28, 18.s.Himmel und Erde .z
ab1: Herrschaft,b2: Pet.ab3: Freyheit,ab4: nehmen);ab5: ebräischesa6: miteinander
/zMächtig, vor Gott, 2 Cor. 10, 4. ist sovielef1, als von Gott kräftig gemacht, s.Röm. 1, 16.
Der Tod ist mächtig in uns, 2 Cor. 4, 12. für, wir leben in beständiger Todesgefahr; wie gleich vorher gesagt wird.
Die Sünde ist mächtig wordenRöm. 5, 20. könnte wohl freylich sovielbef2 heißen, als, sie ist vervielfältigt worden, es ist des Sündigens immer mehr /abworden. Alleinab\ab3 ich denke doch, man sollte bey der Erklärung dieser Stelle mehr Gebrauch davon machen, daß der Apostel das erstemal nicht das Wort setzt, welches eigentlich Sünde bedeutet, sondern ein anders das Versehen, Abweichungen/aanzeigt;b5 unda\a6 daher scheint mir der Sinn zu seyn: Das mosaischeef7 Recht (s.Gesetz ) ist /abdazwischen gekommenab\ab8 (s.dießabef10 Wort ), damit, was der Mensch nur für kleine Fehler und Abweichungenef11 hält, |a269| |b269| als sündlich erkannt würde.a12 |d344| |c279| Nachdem nun die |e344| Sünde in ihrer eigentlichen /aGrössef13/bcistbc\a\a14 offenbar worden, so hat /fsichf\ auch die Gnade f15 herrlich erwiesen. – /abcDieabc\abc16 Ausleger /abcvergleichenabc\ hiermit ganz richtig k.f17 7, 15.abc18z\
ef1: so vielbef2: so vielab3: worden: allein (a) ; worden: allein (b)ab4: worden; alleinb5: anzeigt:a6: anzeigt: Undef7: Mosaischeab8: nebeneingekommen, (a) ; nebeneingekommen, (b)ab9: dazwischengekommenabef10: diesef11: Abweichungena12: würde:f13: Größea14: Größef15: sichabc16: So denke ich auch, daß dief17: K.abc18: vergleichen.
/zMachtderFinsterniß, Luc. 22, 53.b1 die Gewalt der ungläubigen jüdischen Obrigkeit – der man sich,b2 will Jesus sagen, unterwerfen muß.z\
b1: 53,b2: sich
/abczMammon,sieheef1ungerecht .abcz\
ef1: s.
/zMangeln,Ebr.f1 2, 7. 9. eigentlich erniedriget werden – du hast ihn eine kleine Zeit unter die Engel erniedriget; – den aber, der eine kleine Zeit unter die Engel erniedriget worden. Insofernaf2 aber der achte Psalm von der Würde |f350| des menschlichen Geschlechts überhaupt handelt, muß man dort übersetzen: Du hast ihn zwar eine Stufe geringer gesetzt, als die Engel, /faber dochf\f3 hast du auch ihn mit Ehre und Schmuck gekröneta4z\
f1: Hebr.af2: In so fernf3: doch abera4: gekrönet.
/abMann.z1
Männeref2Israel, Apostg.f3 2, 22. (/zvergl.z\14.ef43,/z12.)ef5z\z65, 35.13, 16. alle Israeliten, ohne Unterschied der Stände.
Einvollkommnerf7Mann werden, geht nach der vohergehenden Vergleichung nicht auf jedes einzelne Glied, sondern auf die Allgemeinheit der Christen. Alle zusammen machen Einen Leib aus, und wenn also das christliche Erkenntniß im Ganzen ausgebreitet z8 wird, so wird die Gemeine ein vollkommnerf9, /zvölligz\ ausgewachsener, Mann.ab\
z1: Mann:ef2: vonf3: Apostelg.ef4: 14.)efz5: 12.[)] (e f) ; 12.[)] (z)efz6: 12. vergl.)f7: vollkommenerz8: und berichtigetf9: vollkommener
/zMeister, ein Lehrer, Matth. 10, 24. (s.a1 und daher ein gewöhnlicher Titel, den die Juden ihren Lehrern beylegten, Matth. 23, 8. 10.u. a. O. m./abab\Ebr.f2 5, 12. würde ich genauer übersetzen;abef3
|c280||d345| |e345| Die ihr solltet beynahe andref5 lehren können. –z\
a1: Jünger)f2: Hebr.abef3: übersetzen. (a b) ; übersetzen. (e f)abef4: übersetzen:f5: andere
/abzMelchisedeck,Ebr.f1 5, 6. 7. 7, 1–21. (1 B. Mos. 14, 18–20.Ps. 110, 4.) Dieser merkwürdige Mann aus der ältesten Geschichte verdient wohl in einem Wörterbuchf2 dieser Art in einem besondern Artickelef3 kenntlicher gemacht zu werden. Aber man hat ihn auch ef4 nur immer im Profil gesehen, nur der Aussenseitef5 nach kennen lernen, wenn man sich begnügt einzelne dunkle Worte und Redartenf6 in der von Paulus angestellten Vergleichung zu |f351| verstehen oder andernc7 verständlich zu machen. Paulus selbst zeigt ihn nur im Schattenriß; er führt die Vergleichung seiner Person mit Christo nicht aus, sondern entwirft sie nur; es sind alles mehr Winke, um den Schwächern unter den Judenchristen nicht anstößig zu werden und doch den denkendern Theil auf die Hauptsache aufmerksam zu machen; sie selbst läßt er mehr errathen. So scheint mirs wenigstens. Denn er zeigt auch nur immer, daß er größer gewesen sey denn Aaron, größer denn Abraham, seine Priesterwürde edler, vortreflicherf8 als die Aaronitische, seine Priesterschaft von ewiger Gültigkeit, (welches ich nachher erklären werde) und also auch Jesus in dem /fallen größer;f\f9 ohne /fnun auchf\f10 deutlich zu sagen, worinncf11sein priesterliches Amt bestanden, und was eigentlich ihn über denAbrahamselbst erhoben/chabec\. War dieser nicht auch ein Diener (s.Priester ) des/fallerhöchsten Gottesf\f13? Das ist mirs /efnunef\ eben; das war Abraham nicht – nicht Diener, in dem Umfange, in welchem es Mel|c281||d346|chisedeck war – nicht, des/fallerhöchsten |e346|Gottesf\f14, wie Melchisedeck ihn kanntef15 – Hierc16 war mehr denn Abraham, wie Paulus selbst gesteht, aber freylich nur andeutet. Das, dünkt mich, muß also von dem Ausleger erklärt werden, dem daran gelegen istef17 die Einsicht in das wahre Christenthum zu erleichtern, und die Würde des Stifters desselben in Vergleichung mit dem Melchisedeck festzusetzen. Der Uebersetzer und Erklärer einzelner Worte hat seine Pflicht gethan, wenn er dem Paulus im Deutschen sagen läßt 7, 1. ein Priester,e18d. i.Diener des höchsten Gottes – 3.ohne (levitischen) Va|f352|ter, ohne (levitische) Mutter, ohne aus levitischencef19Geschlecht zu seyn, ohne zu einer (durch Gesetze) bestimmten Zeit sein priesterliches Leben (seine Amtsverrichtungen) angefangen – geendiget zu haben – und sein Priesterthum ist von ewiger Gültigkeit – 6.der, dessen Familie nicht in denlevitischenGeschlechtstafeln mit aufgeführt wordenu. s. w. Dem Worterklärer mag dießef20 genug seyn. Dem Ausleger der in einem dogmatischen Buche vorkommenden Ideen muß es auffallen, daß die Benennung eines Priesters des Höchsten, genau zu reden,ef21 nur ein einzigesmal im A. T. vorkommt, und demjenigen, dem sie beygelegt wird, /efso garef\ef22 von dem Abraham, diesem selbst so edlenf23 Mann der alten Welt, mit f24 Ehrerbietung begegnet /fwird; erf\f25 wird also sichs zum Hauptgeschäfte machen nachzuforschen, welchen Begriff man in den damaligen Zeiten mit dieser Benennung verbunden habe; und da ich in diesem Fall mich befunden, so will ich nun so kurz als möglich das meinen Lesern |c282| |d347| mittheilen, was ich bey dieser Untersuchung herausgebracht habe.
|e347| Ich lege den Porphyr zum Grunde, welcher in der Abhandlung von der vom Fleischeßenef26 2, §. 49. nicht nur den Ausdruck Priester des/fallerhöchsten Gottesf\f27, einigemal braucht, sondern ihn auch erklärt, und unter andern sagt: „Der Philosoph und Priester des höchsten Gottes enthält sich alles Fleischessens um sich in vollkommnerf28innerer Reinigkeit Gott zu nahen – Wie der Priester einer Particulairgottheitef29, die ihr zukommendef30Gebräuche, Reinigungen /fu. dergl.f\f31 kennet, so weiß |f353| auch der Priester des /fhöchsten Gottesf\f32 genau, worinnf33 die Reinigung bestehe, durch welche man in Gemeinschaft mit Gott tritt – – Und wenn die Priester geringerer Gottheiten sich und andern eine genaue äußerliche Reinigkeit zur Pflicht machen, sollte der Priester des allerhöchsten Gottes sich selbst zu einer Gruft von Leichnamen machen, vollinnrerf34Unreinigkeiten (die er nemlich nach den vorhergehenden Bemerkungen des Porphyrs durch die mit seiner Substanz vermischten Theilgen der Thiere in sich gezogen) nach der Gemeinschaft mit dem Vollkommensten streben?“ Ebendaselbst §.f35 34. sagt er von den Opfern – „dem höchsten Gott muß man nichts cörperliches darbringen – man verehrt ihn, wenn man sich richtige Vorstellungen von ihm macht. Wir müssen uns selbst ihm zum Opfer darbringen durch ihm ähnliche Gesinnungen; und §. 61. ein reines Herz und eine von Leidenschaften freye Seele ist Gott das Angenehmste.“ So braucht nun |c283| |d348| auch ef36Jamblichusef37 zwar /efden Ausdruckef\ef38 |e348| selbst nicht,f39 es gehört doch aber ohnstreitig hieher, wenn er im 18. und 20. k.f40de mysteriis den vernünftigen Gottesverehrer so beschreibt, daß er besonders im Geiste Gott diene ohne alle materielle und cörperliche Zurüstungen, welches denn das /fhöchste Priesterthumf\f41 und daher auch nur wenigenf42 gegeben sey.
Man kann nun wohl nicht sagen Porphyr und Jamblich wären zu neu,c43 um für das ein Zeugniß ablegen zu können, was man sich in den frühstenf44 Zeiten bey einem Priester des Al|f354|lerhöchsten gedacht /chatc\. Sie haben doch gewiß aus derselben Quelle der ältesten orientalischen Philosophie die Erklärung geschöpft, aus welcher Porphyr die Benennung selbst beybehalten, wenn auch gleich die Canäle, durch welche sie von /cihrem Ursprungc\c45 an bis auf /cihre Zeitenc\c46 fortgeleitet worden, /fnicht weiter bekanntf\f47 sind. Man stößt doch immer wieder auf dieselbe Denkungsart in allen Ueberbleibseln der orientalischen Philosophie, zum Beweise einer allgemeinen Quelle. So sagt Philo vom Melchisedeck im 3. B. der Allegorien; er hatte erhabnecf48würdige Vorstellungen von Gott (wie Porphyr seinen eigentlichen Priester Gottes richtige Vorstellungen zuschreibt) und im 4. B.der vermischten Schriften (Tapeten) §. 25. stellt er den wahren Priester Gottes als den vor, der reines Herzens und Wandels ist, ganz wie Porphyr und Jamblich. –
Vergleicht man nun hiermit den Melchisedeck, so erscheint derselbe in einem hellern Lichte. Er hat würdige Vorstellungen von dem wahren Gott, |c284| |d349| daß er nicht nur sein sondern auch /fdesf\Abra|e349|hams Gott sey, ob er gleich zu einem andern Volke gehörte, und /cdaß erc\ über alle Völker seine Segnungen verbreite; er ist voll menschenfreundlicher Gesinnungen, indem er nicht nur dem Abraham mit Freundschaftsbezeugungen zuvorkömmt (welches man auch zum Theil für eine Folge der damals üblichen Gastfreyheit halten könnte), sondern auch mit lebhafter Freude ef49 an dem Siege desselben Theil nimmt; war eben so friedliebend und machte sich nichts mit |f355| den blutigen Zänkereyen der benachbarten Fürsten zu schaffen; nahm zwar den Zehnden vomf50Abraham, aber forderte ihn nicht eigennützig; scheint endlich nichts mit f51 Opfern f52 zu thun gehabt zu haben, wenn gleich Philo in der zuerst angeführten Stelle /fohne allen Beweisf\ ihm f53 ein /fSiegsopferf\f54 darbringen läßtf55; oder vielmehr er hat gewiß nichts damit zu thun gehabt, wenn man den Wink des Apostels, er bleibt ein Priester in Ewigkeit, so versteht:c56 sein Gottesdienst ist für alle Zeiten und Völker, und zu jeder Zeit und in jedem Volke, der Gott angenehmste, vor ihm allein gültige.
Nun will ich, ehf57 ich zum Schluß komme, noch kurz sagen, wie ich mir die Gedankenreyhe des Paulus bey der Vergleichung Christusf58 mit Melchisedeck vorstelle. Ich halte mich überzeugt, daß alles, was der Apostel im Briefe an die Ebräercf59 von dem Tode Christi als einem /fSündopferf\f60 sagt, eine Idee sey, durch die er sich nach der Opfersucht, so zu reden, der jüdischgesinnten Christen immittelst gefügt, bis er sie zu würdigern Begriffen vom Christenthum erheben könteef61 – zur Vollkommenheit,ef62 – wie er es nennt |c285| |d350| |e350|6, 1. (s./efdieef\/cef63 zur drittenc\c64 Auflage ). Da mußte er /fsichf\ nun auch auf eine Vergleichung des Aaronitischen Priesterthums mit dem Priesterthum Christif65 einlassen. Aber er thut es ungern, er fühlt die Schwierigkeit, er will sie so unschädlich machen als möglich und doch immer die Hauptsache, daß Jesus die edelstef66 beste Gottesverehrung unter den Menschen habe |f356| ausbreiten sollen – der vollkommenste Lehrer und das vollkommenste Muster derselben gewesen sey – diese Hauptsache will er doch auch immer durchscheinen lassen und dem Gedankencreyßef67 der Leser zugleich /cdarstellen. Daherc\c68 hat er kaum jene Vergleichung eingeleitet, kaum mit einem Worte des Aaron gedacht (4,14–16.e695, 1–4.) so schaltet er die würdigere, auf sicherern Aehnlichkeitsgründen beruhende Vergleichung mit dem Melchisedeck ein, fühlt aber auch baldc70, wie übel man mit Menschen dranf71 ist, die in der Religion an lauter Sinnlichkeitenf72 kleben und die man doch gern zu mehr geistigen Begriffen erheben möchte, beklagt sich mit Wärme über solche Geistlosigkeit und ermahnt sie feyerlich zu einer ernsthaften Gemüthserhebung in mehrern Perioden (5, 11 – 6,/f1–20e73); und so sich f\f74 Weg zu ihrem Herzen /cgebahnt, hebetc\c75 er die Vergleichung mit Melchisedeck an (k.f767.) giebt aber, wie gesagtef77 nur Winke für die Verständigernc78, und lenkt endlich für die Schwächern wieder auf das Aaronitische Priesterthum ein. Aber diese Winke waren auch /czureichend. Dennc\c79 indem er so offenbar dieses dem Melchisedeckischen nachsetzt, ja es fast heruntersetzt, und die Amtswürde Christi der Melchisedeckischen ganz gleich |e351|macht;ef80 was |c286| |d351| war nun Jesus als der oberste Priester /fdes allerhöchstenf\ Gottes? was sollte er seyn und was wollte er seyn? Ganz was er selbst sagt, der Anbetung Gottes im Geist und in der Wahrheit, einer vernünftigen, herzlichen, thätigen Gottesverehrung, Vorgänger(6, 20.),f81 dessen Nachfolger wie er in das inwendige des Vorhangs hineingehen könnten, |f357| ohne Furcht mit Freudigkeit sich im Geist Gott nähern; der in geistiger Vollkommenheit erkannte, Opfer und Gaben wären nicht das, was Gott gefalle,ef82 (es möge sie bringen wer da wolle)ef83 sondern Gehorsam seines Willens ihm angenehm; der freylich sein Leben ließ für dieSchafeef85, wenn es draufef86 ankam, daß sie nicht zerstreut und von dem kaum angefangenen reinern Gottesdienst wieder zurückgeschreckt würden; freylich für seine damaligen Schüler und Bekenner sein Leben dahin gab, daß sie selbst amtstüchtiger würden, und füref87alle seine Freunde nach ihnen, daß das Werk Gottes und des höhern Priesterthums auch dadurch gefördert /cwürde (Joh. 17,19ef88).c\c89
So ist nun auch jeder weise und rechtschaffene Gottesverehrer in dem Maaße, in welchem er es ist, ein Priester des Höchsten nach der OrdnungMelchisedeck, ein Diener Gottes, und wasc90 ich weiter /cdavonc\am Schluß des Artikels Priester /fgesagt habef\f91.
War nun endlich das Abraham? Ich sage, nein! Denn einmal hatte doch auch er für einen solchen reinen Gottesdienst immer noch zuvielef92 mit Opfern, äußerlicher Beschneidung, zu thun, und sein Gott, war zwar der Höchste, wie |e352|Mel|c287||d352|chisedecks, aber er wardf93 nicht so von ihm, wie vom Melchisedeck, als der Gott und Vater Allerf94 gedacht.abz\
f1: Hebr.f2: Wörterbucheef3: Artikelef4: gleichsamf5: Außenseitef6: Redeartenc7: andrenf8: vortrefflicherf9: Allen größer:f10: doch nuncf11: worinnen (c) ; worinnen (f)cf12: worinf13: Allerhöchstenf14: Höchstenf15: kannte.c16: hieref17: ist,e18: Priestercef19: levitischemef20: diesef21: redenef22: sogarf23: edelnf24: großerf25: wird. Eref26: Fleischessenf27: Allerhöchstenf28: vollkommeneref29: Partikulairgottheitf30: zukommendenf31: und dergleichenf32: Höchstenf33: worin,f34: innererf35: §[.]ef36: Antonin 3, 4. diesen Ausdruck und erklärt ihn durch Diener;ef37: aberef38: ihnf39: nicht;f40: K.f41: höchste Priesterthumf42: Wenigenc43: neuf44: frühestenc45: Melchisedecks Zeitenc46: die ihrigenf47: versiegtcf48: erhabeneef49: durch Glückwünschungen (er segnete ihn)f50: vonf51: blutigenf52: von Thierenf53: demungeachtetf54: Siegesopfer konntef55: lassenc56: versteht,f57: ehef58: Christicf59: Hebräerf60: Sünd- und Sühnopferef61: könnteef62: Vollkommenheitef63: Vorerinnerungc64: Vorrede zu dieserf65: sichf66: edelste,ef67: Gedankenkreisc68: darstellen; dahere69: 14–16,c70: gleich wiederf71: daranf72: Sinnlichkeite73: 1–20.f74: 1–20.). So nun denc75: gebahnet, hebtf76: (K.ef77: gesagt,c78: Verständigenc79: zureichend; dennef80: macht:f81: 20.)ef82: gefalleef83: wolle[)], (e) ; wolle[)], (f)ef84: wolle),ef85: Schaafeef86: daraufef87: füref88: 19.c89: würde –c90: wief91: zu bemerken mir vorbehalteef92: zu vielf93: warf94: Aller
/zMensch.ab1 Hierbey sind folgende Redartenf2 zu merken:
Der erste/abMensch: derf3ab\ab4andref51 Cor. 15, 47.ab6 nemlich jener, der Mensch, wie er hier dem Leibe nach gestaltet ist; dieser, der Mensch, |a270| |b270| |f358| wie er in der künftigen Welt gestaltet /aseynb7 wird.a\a8 Und dießaef9 ist nun auch der irrdischebf10 – der himmlischev.f11 47. 48. 49. nur daß der /efirrdischeacb12 genaueref\ef14 nach dem Grundtextf16, der irrdenebf17 genannt werden sollte, nach eben der Unterscheidung,e18 die zwischen fleischlich und fleischern ist.
Der alte Mensch, /abistab\Röm. 6, 6.Eph. 4, 22.Col. 3, 9. die vormalige sündliche Lebensart der /abJuden und Heyden nach der ersten Stelle,c19 nach den beyden andern aber, der Heyden besonders;ab\ab20 und also im Gegensatz der neue, das /fbeßrec21rechtschafnef\f22 Verhalten.
Der äußerlicheMensch, 2 Cor. 4, 16. die zeitlichen Umstände, in welchen sich der Apostel befand; der innerliche, die Gemüthsfassung.a23 Der Sinn ist:a24 obgleich unsre äusserlichenabef25 Umstände immer schlechter werden, unsref26 Gefahren zunehmen, unsref27 Kräfte abnehmen etc. so wird doch unsref28Gemüthsverfassung täglich herrlicher, unsref29 Freudigkeit und Hofnungf30 immer stärker u. s. w.vergl.v.f31 8. 9./abDoch kann man auch unter jenen den Leib, und unter diesen die Seele überhaupt verstehen.ab\
Der inwendigeMensch ist also hiermit nicht ganz einerley, Röm. 7, 22.Eph. 3, 16. und bedeutet das erstemal die Vernunft,ab32 das zweyte|c288||d353||e353|mala33christlichef34guteGesinnungen:ab35 welches der verschiedene Zusammenhang der Rede deutlich macht. /abAuch die platonischenPhilosophen pflegten die Vernunft den innern Menschen zu nennen und ihm den sinnlichen Theil entgegenzusetzen, wie Porphyr von der , 4, 20.ab\
Der natürlicheMensch, 1 Cor. 2, 14. der sinnlicheab36; dem nun der geistliche, der /a/bvernünftige,f38 Mensch /fentgegen gesetztf\f39b\b40 wird, soa\a41 wie gleich nachher. Ueberhaupt aber scheint mit dem vierzehnten Verse ein neuer |a271| |b271| Abschnitt anzugehen, soa42 daß der Apostel, nachdem er seine Lehrart gerechtfertigt hatte, fortfährt zu zeigen, wie der Schüler beschaffen seyn müsse, dem sie nützlich seyn solle, daß der Uebergang in einer Umschreibung seyn würde: „Aber freylich kann /abdem ganz Sinnlichenab\ab43 ein solcher Vortrag von solchem Inhalt nicht gefallen.a45 Es gehört schon ein /abvernünftiges Vermögenab\ab46 dazu, ein gründliches Urtheil darüber zu /afällen; wera\a47 das hat, der wird alles gehörig zu beurtheilen wissen, und sich an nichts kehren, was den Beyfall jenesab48 zurückhält.“z\
z|z79|Mensch: Ich habe nichts dagegen, daß man unter den alten MenschenRöm. 6, 6. die sündliche Lebensart überhaupt verstehe, wie die Juden und Heyden nach K. 1, 2, geführt hatten. Nur in den beyden andern Stellen S. 270. des Wörterbuchs, muß dieselbe auf die Heyden besonders eingeschränkt werden, da der Apostel in beyden von den Christen aus den Heydenthum und zu ihnen besonders redet. Auch läuft es am Ende auf eins hinaus, wenn man 2. Cor. 4, 16. unter den äußerlichen Menschen den Leib, und unter dem innerlichen die Seele versteht; wie schon Basilius es erklärte in der ersten Rede vom Bau des Menschen §. 7. – „Aber so nimmt ja der Apostel einen gedoppelten Menschen an? Allerdings! Einen sichtbaren und einen unter diesen sichtbaren verborgenen; der eigentlich der Mensch ist. In uns haben wir den Menschen. – – Ich bin derselbe innerliche Mensch; was außerhalb ist, bin nicht ich, sondern es ist das Meine:“ u. s. w.z
ab1: Mensch:f2: Redeartenf3: derab4: Mensch; derf5: andereab6: 47.,b7: seina8: sein wird:aef9: diesbf10: irdischef11: V.acb12: irrdische (a c) ; irrdische (b)acb13: irdischeef14: irrdische genauer, (e) ; irrdische genauer, (f)ef15: irdische genauer,f16: Grundtextebf17: irdenee18: Unterscheidungc19: Stelle;ab20: Heyden,c21: beßref22: bessere rechtschaffenea23: Gemüthsfassung:a24: ist;abef25: äußerlichenf26: unseref27: unseref28: unseref29: unseref30: Hoffnungf31: V.ab32: Vernunft;a33: zweytemal,f34: christliche,ab35: Gesinnungen;ab36: irrdischgesinnte (a) ; irrdischgesinnte (b)ab37: irdischgesinntef38: vernünf|f359|tigef39: entgegengesetztb40: gesetzte, Mensch, der schon vorläufige bessere Gesinnungen hat, entgegengesetzta41: gesetzte, Mensch, der schon vorläufige bessere Gesinnungen hat, entgegengesetzt wird: Soa42: so,ab43: den irrdischgesinnten (a) ; den irrdischgesinnten (b)ab44: den Irdischgesinntena45: gefallen:ab46: gesetztes Wesena47: fällen: Werab48: des irrdischgesinnten (a) ; des irrdischgesinnten (b)ab49: des Irdischgesinnten
/zMenschensohn ist der Sprache nach gleichvielb1 mit dem Menschenkind, welches Luther in der deutschen Uebersetzung des A. T. dafür gebraucht hat. Hier ist es nun merkwürdig, nicht nur, daß diese Benennung über /f80 malf\f2 von Jesu in den Beschreibungen seines Lebens vorkömmt, sondern auch, daß er selbst sich nie anders nennt, und dagegen keiner seiner Boten, den einzigen Stephanus ausgenommen (der doch nicht einmal eigentlich darunter gerechnet werden kann) |c289| |d354| |e354|Apostg.f3 Nach dem jüdischen Sprachgebrauch ist Menschensohnsovielef4, als ein Mensch, und daher läßt sich auch die Befremdung erklären, die das Volk äußerte, Joh. 12, 34. weil es nemlich gewohnt warab5 einen jeden Menschen darunter zu verstehen.a6 Man muß also wohl sagen, daß es Jesus in einer ganz besondern Absicht etwa für den Namen Messias habe |a272| |b272| brauchen wollen, um damit |f360| die jüdische Sage zu widerlegenab7, daß niemand werde angeben können, woher der erwartete Messias eigentlich /agekommen seyb8a\a9Joh. 7, 27. Vermuthlich war diesabc10 auch nur die Meinungabf11 des Pöbelsa12 und des größten Theils unter demselben, daß also die Antwort der Schriftgelehrten Matth. 22, 42. damit ganz wohl bestehen kann.z\
b1: gleich vielf2: achtzigmalf3: Apostelg.ef4: so vielab5: war,a6: verstehen:ab7: wiederlegenb8: sey;a9: gekommen;abc10: dasabf11: Meynunga12: Pöbels,
/zMenschder Sünden, oder, des Unglaubens, (s.Sündeab1 ) 2 Thess. 2, 3./fweißab2 ich nicht genauer zu erklären.f\
fDer ganze Zusammenhang macht es mir jetzt wahrscheinlich, daß der Apostel eine große Verfolgung der Christen als wahr damit andeuten wollte, die durch Mächtige würde veranlaßt werden.f
Mensch Gottes2 Tim. 3, 17. und Gottesmensch1 Tim. 6, 11., ein Lehrer der /fReligionf\f3.z\
ab1: Sündeab2: weisf3: Religion; was im A. T.Mann Gottes heißt
/zMenschlich, oder welches einerley ist, menschlicher Weise reden, Röm. 6, 19.Gal. 3, 15. ein Gleichniß von menschlichen Dingen hernehmen.
⌇⌇f Gal. 1, 11. bedeutet es, was von Menschen erfunden ist; ab11 Cor. 10, 13. was Menschen erträglich ist,ab2 wie es gleich erklärt /abwird; und 1 Cor. 9, 8. eine Sache mit Beyspielen erläutern, die aber nichts beweisen; daß die Uebersetzung wäre: „oder sind das bloße nicht zur Sache gehörige Beyspiele? Sagt nicht auch etc.“ab\ab3
/abmenschlicher Weise wandeln, nach Leidenschaften handeln, 1 Cor. 3, 3.
/c|d355| |e355|Jac. 3, 15. übersetzt Luther das griechische Wort, welches er im Brief an die Cor.f4 (s.Mensch ) natürlich/efübersetzt,ef\ef5menschlich. Allein es sollte hier wie am angef. Ort |f361| durch sinnlich gegeben werden. In der englischen Uebersetzung steht richtig sensual.c\ab\
z\
zMenschlich:
Menschlicherweise reden, 1. Cor. 9, 8. eine Sache nur erläutern: Man könnte übersetzen: Oder sind das nur willkührliche gute Gewohnheiten, aus denen sich nichts beweisen läßt?
Menschlicherweise wandeln, 1. Cor. 3, 3. nach Leidenschaften handeln.
|z80|Menschlicher Meinung, 1. Cor. 15, 32. so zu reden. – Habe ich nicht zu Ephes mit wilden Menschen, so zu reden, wie mit Thieren gestritten? s.Apostg. 19.z
ab1: undab2: ist;ab3: wird.f4: Corintheref5: übersetzt hat, auch
/z|c290|Milch,/abc(eigenlich Muttermilch) bedeutetabc\ in dem SprachgebrauchPauli, 1 Cor. 3, 2.Ebr.f1 5, 12. 13. die Anfangsgründederab2Religion; nach der Schreibartf3Petri aber 1 Br.abcef4 2, 2. und mit lautreef6 verbunden, die reine,unverfälschte,ef7Religion überhaupt.z\
f1: Hebr.ab2: derf3: Schreibeartabcef4: Petr. (a b c) ; Petr. (e f)abcef5: Briefef6: lautereef7: unverfälschte
/zMißbrauchen;1 Cor. 7, 31. So übersetzt Luther ein Wort, welches diese Bedeutung haben kann, /fwelchesf\ aber doch andref1 aus gleichen Sprachgründen so verstehen, daß es ebenfalls nichts weiter,ef2 als f3brauchen bedeute. Ich trete diesen bey, und denke überdießaef4, daß der Apostel, wenn die Bedeutung des Miß|b273|brauchsa5 hier statt finden sollteab6, nicht hätte sagen können, wie man wörtlich übersetzen sollte – die diese Welt brauchen, als mißbrauchten sie derselben nicht – Luther, der diese Härte gemerkt /abchatabc\, übersetzt daher, daß sie derselben nicht mißbrauchen, welches aber, sovielabef7 ich urtheilen kann, die griechische Redverbindungf8 nicht leidet, wie denn auch dieselbe beym Philo in der Stelle, die Wetsteina9 damit vergleicht, ganz anders ist. Weil denn die Lesartf10 überhaupt verschieden ist, so könnte man vielleicht sagen, daß der Apostel selbst beydemal das einfache Zeitwort gebraucht habe. Die Uebersetzungf11 würde also seyn, |d356| |e356| und hiermit die vorhergehenden Sätze in diesem Einen zum Beschluß zusammengefaßt werden, in dem Sinn: „Ueberhaupt die mit irdischena12 |f362| Dingen zu thun haben, in Ansehung ihrer Verbindungen, Freuden, Besitze, Unternehmungen, als könnten sie auch das alles entbehren.“z\
/ab|c291|/zEben so sollte 1z\z13Cor. 9, 18./zfür mißbrauchen das einfache Wortz\z14brauchen in der Uebersetzung stehen,z15 da sich kein Mißbrauch in dem denkenz16 läßt, was man die Freiheitefz17 hat zu thun und in derf18 Maaße zu thun. Es müßte also heissenefz19:
Ist das etwa meine Vergeltung, daß ich das Evangelium umsonst predigez20 und mich der Freyheit, die ich als Lehrer hätte, z21 nicht bediene?ab\
zSo braucht Philo das hier erklärte zusammengesetzte griechische Wort oft für das einfache: Z. E.gegen den FlaccusS. 525. „Sie (die Feinde der Juden) brachen ihre Werkstätte auf, raubten alles und brauchten es wie ihr Eigenthum.“z
f1: andereef2: weiterf3: das Einfacheaef4: überdiesa5: Mis|a273|brauchsab6: solteabef7: so vielf8: Redeverbindunga9: Wettsteinf10: Leseartf11: Uebersezzunga12: irrdischenz13: Misbrauchen: Auch 1.z14: sollte dafür schlechtwegz15: stehen;z16: Denkenefz17: Freyheitf18: demefz19: heißenz20: predige,z21: (am Evangelio)
/zMiterbe,Röm. 8, 17.Eph. 3, 6.1 Petr. 3, 7. deutlicher, ein /efMitbesitzeref\ef1; s.Erbe .z\
ef1: Mitbesitzer, Theilnehmer
/zMitten.ab1 Dieses Wort hat in folgenden Stellen keinen besondern Nachdruck, und dient bloß zur Ausfüllung der Periode: Matth. 10, 16.18, 2. 20.Marc. 9, 36.Luc. 2, 46.4, 35.5, 19.8, 7.10, 3.21, 21.24, 36.Joh. 1, 26.Apostg.abf2 17, 22.Phil. 2, 15.Ebr.f4 2, 12. |a274||b274| und einigemal in der Offenbarung. abc5Luther hätte allezeit schlechtweg unter ihnen, sie/fu. dergl.f\f6 übersetzen sollen, wie er auch einigemal gethan /abhat; Marc.c7ab\ab814, 60.Luc. 22, 27. 55.1 Thess. 2, 7.z\
ab1: Mitten:abf2: Apostelgesch. (a b) ; Apostelgesch. (f)abf3: Apostelg.f4: Hebr.abc5: Der seligef6: u. dgl.c7: Marciab8: hat: Marci
/zMittler.ab1 So wird MosesGal. 3, 19. (20.) genannt, aus der gleich dabey stehenden Ursache: – Ein Mittler ist nicht Eines Mittler, läßt sich nicht denken, wo nur Eine /aParteyef2ist.b3a\a4 Nun ist Gott Einer (so sollte nemlich übersetzt werden, nicht, einig); es mustef5 also noch /aeineb6Parteycef7a\a8 seyn, die mit Gott in keinem so guten Vernehmen standabc9, wie Abraham, dem die |f363|Verheissungabf10 |d357| |e357| geschehen war, und die also einen dazwischen kommenden Vergleich durchs Gesetz nothwendig machte – Dießaef11 alles, denke ich, muß man nach dem Sinnf12 des Apostels ergänzen.
|c292|/f/aa\ zwischenf\f13 Gott und den Menschen 1 Tim. 2, 5. heißt Jesus, als der, der den Menschen durch seine Aufopferung die Bürgschaft geleistet, daß Gott alle glücklich wißeneabf14 wolle (v.f164.), ihr allgemeiner Vater und Helfer sey (v.f173.), und dagegen Gott sich verbürget hat, alle zum Erkenntniß der Wahrheit zu leiten.
/f/aa\ desf\f18Neuen, eines bessern, Testaments Ebr.f19 8, 6.9, 15.12, 24. Auch hier behält das Wort Mittler seine ordentliche Bedeutung eines Unterhändlers, indem Gott |a275| |b275| als der vorgestellt wird, der das Testament gemacht hat:ab20s.dies Wort .z\
zMittler: Wollte jemand behaupten, der Apostel habe die Mittlerschaft Jesugewiß mehr anzeigen wollen, als ich davon S. 274. behauptet, so könnte ich eben so kurzweg dagegen sagen, er hat gewiß nicht mehr damit anzeigen wollen. Sagt er mir aber, wie es seyn sollte, nach meiner Ueberzeugung hat er mehr sagen wollen, so versichere ich ihn, daß dies nicht die meinige sey, und so scheiden wir in großem Frieden, wie es auch seyn sollte, voneinander. Doch will ich bey |z81|Versöhnung noch alles hierhergehörige zusammenfassen.z
ab1: Mittler:ef2: Partheyb3: ist;a4: Parthey ist;f5: mußteb6: einecef7: Partheya8: eine Partheyabc9: stundabf10: Verheißungaef11: Diesf12: Sinnef13: Mittler zwischeneabf14: (e) ; (a b f)eabf15: wissenf16: (V.f17: (V.f18: Mittler desf19: Hebr.ab20: hat;
/zMorgenstern2 Petriabf1 1, 19.abc2 die deutliche und klare Erkenntniß der christlichen Lehre.z\
abf1: Petr.abc2: ist
Mühseligseyn,ab1/zs./abbeladen ; dennab\ab2 es geht eins wie das andref3, und beydes aus gleichen Ursachen,f4 auf die Juden.z\z5/ab/zDoch könnte man deutlicher,z\f6ermüdet seyn, /zübersetzen,z\ wie Luther schon selbst /zgethanz\z7 hat, Joh. 4, 6.ab\z8
ab1: seyn;ab2: beladen : Dennf3: anderef4: Ursachenz5: genauer,f6: müde,z7: das griechische Wort übersetztz8: er war müde.
/zMuthwille:1 Cor. 13, 4. würde ich, zur Unterscheidung des folgenden, übersetzen: was Luther giebt, die Liebe treibet nicht Muthwillen.z\
abc1: nicht.