T.

/z/abTag.Ausserdemef1ab\ab2 daß dieses Wort, gleich dem Wort Stunde, oft jede unbestimmte Zeit bedeutet, z. E.1 Cor. 3, 13. (s.Feuer ) |a350| |b350| imgleichen nach einem allgemeinen Sprachgebrauch Unglück, TrübsaleMatth.f3 24, 19. 22.,a4 sind folgende Redartenf5 besonders zu bemerken. –
TagJesu, denf6AbrahamgesehenJoh. 8, 56. Es ist immer noch die wahrscheinlichste Vermuthung, daß nach den übereinstim|c374|migen Erklärungen der Juden von den im Alten Testament, und besonders dem Abraham, vorläufig geschehenena7 Erscheinungen des Messias die Zeit gemeint sey, da ein Engel, in Begleitung von zwey andern, dem Abraham erschien /efef\ef8 Mos. 18.Vielleicht könnte man auch den Geburtstag des Isaac verstehen, und Jesus ihn den Seinigen genannt haben, insofernaef9 durch den Isaac die Verheissungab11 von dem zukünftigen Messias bestätigt worden.
|f446|TagJesu Christi1 Cor. 1, 8.2 Cor. 1, 14.Phil. 1, 6.2, 16.2 Thess. 2, 2./fdesf\f12Herrn1 Thess. 5, 2. 4. (verglich./b 1, 10.b\b13) 2 |d439| |e439|Petriab14 3, 10./f– desf\f15Zorns oder Gerichts, Röm. 2, 5.vergl.v. 16.1 Joh. 4, 17. und nach dem Grundtextab16Matth. 10, 15.11, 22.12, 36.Marc. 6, 11. (wo Luther für, Tag des Gerichts, allezeit jüngstes Gericht übersetzt) /f– derf\f17Erlösung,ab18Eph. 4, 30. sind Benennungen der künftigen Zeit der Vergeltung.ab19 So auch
|a351| |b351|derf20jüngste, eigentlich, letzte, Tag Joh. 6, 39. 40. 44. 54. – Dagegen scheint Martha unter demselben nach pharisäischen Grundsätzen den Anfang destausendjährigen Reichs verstanden zu haben Joh. 11, 24. Es ist wenigstens gewiß, daß die Pharisäer (siehe Himmelreich ,Reich ,Pharisäer ) die Auferstehung der Gerechten, als die erste, in den Anfang jenes Reichs setzten.
Die letzten TageEbr.ef21, imgleichen der Tag des Heils2 Cor. 6, 2. oder der TagRöm. 13, 12. sind die Zeiten der ersten Ausbreitung des Christenthums.
|c375| Ein menschlicher Tag 1 Cor. 4, 3./efist /abc(nach einem Latinismus)abc\ef\ der Termin, an welchem einem Beklagten das Urtheil gesprochen wird, und dann wieder das Urtheil selbst; welche Bedeutung wenigstens hier f22 angenommen werden /fmußf\.z\
ef1: Außerdemab2: Tag: Außerdemf3: Matth[.]a4: 22.f5: Redeartenf6: dena7: geschehnenef8: 1 B.aef9: in so fern (a) ; in so fern (e f)aef10: in sofernab11: Verheißungf12: Tag desb13: 2. Ep. 1, 10.ab14: Petr.f15: Tag desab16: Grundtext,f17: Tag derab18: Erlösungab19: Vergeltung:f20: deref21: Hebr.f22: muß
/zTäglich, sterben; s.sterben .ab1Tägliches Brod Matth. 6, 11./abist der nothdürftige, nothwendige,ab\ab2 Unterhalt, /abwie auch die Uebersetzung seyn sollte, und der Syrer wirklich übersetzt hat. Ich will den Abraham Scultetus nicht ausschreiben, der in seinen Anmerkungen über die Lebensbe|f447|schreibungen Christi aus Gründen der Sprache gezeigt hat, dascef3 dies die richtigste Erklärung sey und weder die anderweitige von dem morgenden Tage |d440| |e440| noch das c4täglich/cin unsrer Uebersetzungc\ statt finden könne. Ich erinnere nur, daß man damit die Bitte Sprüchw. 30, 8. (laß mich mein bescheidenes Theil etc.) zu vergleichen hat, und so es sehr Gottergeben finden wird, wenn die Apostel ohne z. E. am frühen Morgen zu wissen, woher sie den Tag über ihren Unterhalt nehmen sollten, mit einer solchen Gemüthserhebung ihre Amtsreisen antraten.ab\
abund würde auch gleich so übersetzen. Die es von dem Unterhalt auf den morgenden Tag erklären, oder wie Luther übersetzen, und dann wieder die Bedürfnisse von einem Tage zum andern verstehen, haben den Sprachgebrauch noch weit mehr wieder sich; und welche apostolische Bitte wäre es gewesen, zu sagen: Gieb uns heute unser Auskommen von einem Tage zum andern, oder, auf morgen? Ich finde auch nicht, daß die Beweise, die man aus der Sprache der Griechen für die eine oder die |a352| |b352| andre Erklärung beybringt, wirklich treffend sind, indem allezeit das Wort Tag ausdrücklich dabey steht, oder doch das Beywort mit dem Artikel, welcher die Auslassung des Worts Tag anzeigt (τη επιουσῃ oder τῃ επιουσῃ ημερᾳ).ab z\
ab1: sterben :ab2: verstehe ich von dem nothdürftigencef3: daßc4: Luthersche
/zTaufe,taufen.ab1 In der eigentlichen Bedeutung des Untertauchens zur leiblichen Reinigung kömmt das Wort taufen in der griechischen und deutschen Uebersetzung vor 2 Buch der Kön. 5, 14. So werden nun auch die leiblichen in der jüdischen Kirchenordnung vorgeschriebenen Reinigungen und Abwaschungen genannt /abMarc. 7, 4.ab\/fEbr.f\f29, 10. Diese sinnlichen Erinnerungen an die ab3Reinigung des Herzens machte Johannes durch die öffentliche Taufe am Jordan |c376|Matth. 3, 6.Marc. 1, /ab4. 9.ab\ab4Joh. 1, 28. noch feyerlicher, und schärfte zugleich ihre eigentliche Bedeutung ein Matth. 3, 2. 8.,a5 daher sie ab6Marc. 1, 4./cLuc. 3, 3.c\c7Apostg. 13, 24./abdie Taufe der Bußeab\ab8 genannt /abwird, welche zur Reinigung der Gesinnungen erwecken sollte.ab\ab9Nun folgte Jesus als der eigentliche Stifter der bessern Religion, welcher für sein Theil bloß lehrte, die gereinigten und gebesserten Gesinnungen genauer erklärte und /f/eaus einandere\e11 setzte;f\f12 daß daher seine Lehre selbst eine Taufe mit dem heiligen Geist hieß, er als derjenigeab13, |f448| der mit dem heiligen Geist taufe, beschrieben wurde Joh. 1, 33.Luc. 3, 16. er /fnun auchf\f14 seinen Jüngern diese Taufe, d. i. eine Mittheilung höherer |a353| |b353| Geisteskräfte, verhieß Apostg.f15 11, 16.,a16undf17 ihnen |d441| |e441| zuletzt die Vollmacht gab, seine Lehre auszubreiten,f18 und noch feyerlicher als Johannes, nicht nur am Jordan, sondern allenthalben, nicht nur /abdieab\Juden, sondern /abcalle Völkerabc\abc19, und nicht nur zu einer bloßen Erweckung, sondern auf das des Christenthums und einer aufrichtigen Entschliessungef21 dazu zu taufen. Von dieser Taufe /abcwar also die Johanneischeabc\
abcder Apostel, wie man sie eigentlichc22 im Gegensatz gegen die Johanneische,c23 und /bcin so fernbc\bc24sie Jesus nie selbst verrichtet hat, nennen sollte, war also offenbar diese schonabc
durch den Ort ihrer Vollziehung, die Personen, an denen sie verrichtet wurde, und die /abcHinweisung auf den Messias und seine Lehreabc\abc25 unterschieden.
Ich denke nun, daß Ebr.abcf26 6, 2.ab27 wo eigentlich übersetzt werden sollte, – von der Lehre |c377| von den Taufen – nicht sowohl auf die jüdischen Reinigungen, als andre von den ersten Christen zum Theil willkührlich eingeführte Taufen, oder auch die Streitigkeiten, die unter ihnen in Ansehung der Taufe Johannis und der christlichen entstanden waren, gezielt werde; wie denn auch sowohl hier als Ebr.f28 9, 10. das in einer andern Endung gebrauchte griechische Wort zur Unterscheidung bequemer Taufung gegeben werden könnte.
|a354| |b354|Eine Taufe Eph. 4, 5. ist ohne Zweifel den vielfältigen jüdischenReinigungenabc29 entgegengesetzt.
Begraben werden durch die Taufe; s.begraben .ab30
Die Taufe, der Bund eines guten Gewissens; s.Bund .
|f449|Mit dem heiligen Geisttaufenef31s.abc32 gleich /abcvorher .abc\abc33 Der Zusatzabc34und mit Feuer, in der zweyten Stelle Luc. 3, 16. wird gleich erklärt, daß und hier so vielf35 ist, als oder, und der Sinn: Er wird euch entweder zu bessern Menschen ma|d442|chen, |e442| oder wenn ihr ihn nicht als euren Lehrer annehmen wollt, dereinst Richter seyn.z\
zTaufe,taufen; Marc. 7, 4. und Luc. 11, 38. wird auch jedesmal im griechischen von den leiblichen Reinigungen das Wort gebraucht, welches nachher durch den Gebrauch der christlichen Kirche unsrer Taufhandlung eigen geworden.z
/ab/zAuf jemand getauft werden 1z\z36Cor. 10, 2.vergl.1, 13. 15.f37 ihm /zdurch die Taufez\ zum Gehorsam z38 feyerlich verpflichtet werden.ab\
/zSich taufen lassen über denTodtenab391 Cor. 15, 29./fweißab40 ich /abcnichtabc\abc41 zu erklären, undabc42 die Aeusserungab43Paulif\
frichtiger sollte es heißen: für, anstatt der Todten, die nemlich beym Uebergange zum Christenthum noch vor der Taufe vom Tode übereilt werden. Ein Misbrauch der auch nach der Apostel Zeiten in der Africanischen Kirche herrschend war: s.Bingham in den Antt. coleri asteriori Vol. IV.S. 156.f
1 Cor. 1,/abc13–17. /fnicht anders, alsf\f44 daß er das Taufen den Gemeinältesten überlassen, überhaupt das Lehrgeschäfte für das wichtigstef45 in seinem Beruf gehalten habe.abc\
abc13–17.; denn ob er gleich nur zum Lehrer der Heyden bestimmt |c378| war, so waren doch diese in der Einsetzung der Taufe mit begriffen (– alle Völker –).abc z\
ab1: taufen:f2: (nach dem Grundtext) Hebr.ab3: höhereab4: 9. 4.a5: 8.ab6: die Taufe der Bußec7: Luc. 3[,] 3.ab8: d. i. die zur Reinigung der Gesinnungen erwecken sollte,ab9: wurde: (a) ; wurde: (b)ab10: wurde.e11: auseinanderf12: auseinander setzte:ab13: derf14: selbstf15: Apostg[.]a16: 16.f17: auchf18: auszubreitenabc19: auch Heyden (a b) ; auch Heyden (c)abc20: alle Völkeref21: Entschließungc22: eigentlich,c23: Johanneischebc24: insofernabc25: Art selbst, wie sie geschah, nemlich ohne eine ausdrückliche Verpflichtung zum bessern Leben und Wandel,abcf26: Hebr.ab27: 2.,f28: Hebr.abc29: Waschungenab30: begraben :ef31: taufen,abc32: istabc33: vorher erklärt worden:abc34: Zusatz,f35: viel,z36: Getaufet werden auf jemand, 1.f37: 15z38: und zur Nachfolgeab39: Todten,ab40: weisabc41: eben so wenigabc42: alsab43: Aeußerungf44: so verstehe ich,f45: Wichtigste
/zTempelGottesef1, – die ef2 christliche /efGemeineef\ef3Eph. 2, 21.1 Cor. 3, 16. 17.2 Cor. 6, 16. im Gegensatz gegen jenen irdischen Judentempel;a4 – des heiligen Geistes, 1 Cor. 6, 19. der Leib der Corinther, wegen der ihnen mitgetheilten geistlichen Gaben.z\
ef1: Gottesef2: ganzeef3: Gemeine, so daß nicht bloß einzelne Glieder gemeinet sinda4: Judentempel
/zTestament.ab1 Dafür sollte in unsrer Uebersetzung das Wort Bund gewählt seyn Matth. 26, 28.Marc. 14, 24.Luc. 22, 20.1 Cor. 11, 25.Röm. 11, 27.2 Cor. 3, 6. |a355| |b355|Ebr.f2 7, 22.8, 6. 8. 9.9, 4. 20.10, 16.12, 24.13, 20. und in der Zahl der Vielheit BündnisseGal. 4, 24.Eph. 2, 12.Röm. |f450| 9, 4.vergl.Luc. 1, 72.Apostg. , wo Luther dieses Wort schon selbst gebraucht hat; hingegen muß , wegen der ausdrücklichen Vergleichung, beybehalten werden Gal. 3, 15. 17.Ebr.f3 9, 15. 16. 17. – Es ist aber auch offenbar, einmal, daß der Apostel in diesen Stellen nur gelegentlich das Wort Testament braucht, und in der ersten noch ausdrücklich versichert, er bedienteabcef4 sich desselben als einer zufälligen und durch die Denkungsart seiner damaligen christ|e443|lichen Leser aus |d443| dem Judenthum veranlaßten Vergleichung; zweytens, daß er selbst die Vorstellung eines Bundes, neuen, bessern, nur bey den Christen aus dem Judenthum braucht, dief5 die Mosaische gottesdienstliche Verfassung ehemals unter einem und zwar dem ersten Bunde zu denken gewohnt gewesen waren.a6 Beydes sind also Vorstellungsarten, die so wenig in den allge|c379|meinenchristlichen Unterricht für alle Zeiten gehören, so wenig alle Menschen die Mosaische Bundeseinrichtung gekannt haben; es sind für Schriftleser schätzbare Zeugnisse der allmähligenab7Erziehung der Juden zu deref8höhern Religion, /abcwieabc\ für Lehrer und Prediger heilsame /abErinnerungen /csichc\c9ab\ab10 einer ihren Zeitgenossen /abcabgemeßenenef11Lehrart zu bedienen. Dieabc\abc12 Sache selbst, |a356| |b356| die auf jene Weise vorgestellt wurde, ist allezeit diese,f13daß Gott aller Völker Gott und Vater seyabc14, wie er sich ehemals gegen den Abraham erklärte, und sie alle ihm durch Frömmigkeit gefällig werden sollen, wie er es von dem Abraham foderte. –
In den Einsetzungsworten, die Lucas und Paulus am vollständigsten aufgezeichnet haben, hat die hieher gehörige Formel,ef15das ist der Kelchetc., ihre Beziehung auf 2 ab16 Mos. 24, 8. und der |f451| Sinn ist: „Das ist der Kelch, den ich euch zu trinken gebe, und mit welchem ich alle ehemalige blutige Bundesopfer aufhebe, damit sie dem neuen geistlichen Gottesdienste Platz machen, dem ich bald durch mein für euch zu vergiessendesab17 Blut seine völlige Kraft und Gültigkeit geben werde[“]abc18
S.Erbe ,Mittler .z\
ab1: Testament:f2: Hebr.f3: Hebr.abcef4: bedienef5: welchea6: waren:ab7: allmählichenef8: einerc9: ihre Anweisungen zur Religion nachab10: Erinnerungen, ihre Anweisungen zur Religion nachef11: angemessenenabc12: zuträglichsten Methode einzurichten; aber dief13: dieseabc14: istef15: Formel:ab16: Buchab17: vergießendesabc18: werde.“
/zTeufel;s.Satan .z\
/z|d444| |e444|That,abcef1 Selig seyn in seiner That, genauer, durch/abthätiges Wohlverhaltenab\ab3Jac. 1, 25. ist eine Beschreibungab4 der nothwendigen Folgen guter Gesinnungen und Erweisungen.a5 Uebrigens s.Wunder .z\
abcef1: That: (a b) ; That: (c e f)abcef2: That.ab3: seine Ausübungab4: Beschreibung,a5: Erweisung:
/z|c380|/abThätig. Glaubeab\ab1, der durch die Liebe thätig ist Gal. 5, 6., ist mit andern Worten (s.Glaube ) eine durch liebreiche Gesinnungenab2 sich wirksam beweisende Religion.z\
ab1: Thätig:Glaubeab2: Erweisungen
/z/abTheilen, so viel als f1lehren; und also, das Wort derWahrheit,ab\ab22 Tim. 2, 15.,ef3ab4die Lehren der Religiongründlichf5vortragen, /fsof\ daß es |a357| |b357|v.f6 14. wirklich Nutzen /abschaffe. So übersetzt es der Syrer durch recht lehren, und der lateinische Uebersetzerf7 auf ähnliche Art. Es kann auch seyn, daß der Apostel, nach einer Vermuthung des Nic.Fuller in seinen theologischen vermischten Anmerk. 3, 17. aus dem Gebrauch der jüdischen Gelehrten die Schriften des A. T. in gewisse Abschnitte zu theilen, die Redartf8 abgeleitet hat.ab\ab9/abS.ab\ab10Wort ,wandeln .z\
z|z101|Theilen; ist (sollte ich gleich anfangs genauer gesagt haben) soviel als lehren und also 2. Tim. 2, 15.das Wort der Wahrheit recht theilen, die Lehren der Religion gründlich vortragen etc. So übersetzt es der Syrer durch recht lehren, und der lateinische Uebersetzer auf ähnliche Art; und vielleicht daß der Apostel nach der Vermuthung des Nic.Fullers, in seinen theologischen vermischten Anmerkungen 3, 17. aus dem Gebrauch der jüdischen Gelehrten, die Schriften des alten Testaments in gewisse Abschnitte zu theilen, die Redart abgeleitet hat.z
f1: richtigab2: Theilen – das Wort der Wahrheitef3: 15.ab4: sollte genauer heißen,f5: sof6: V.f7: Uebersezzerf8: Redeartab9: schaffe:ab10: Siehe
/z/abcTheilhaftig.Desabc\abc1Evangelii theilhaftig werden, 1 Cor. 9, 23. Das natürlichste ist wohl,ab2 den Apostel so zu verstehen, daß er habe sagen wollen: Eref3 richte sich in dem Vortrag der Religion nach den Fähigkeiten eines jeden, um so |f452| auch gelegentlich seine eignen Einsichten in das Evangelium immer mehr zu schärfen, und sich selbst im Erkenntniß desselben auf die mannigfaltigste Weise zu üben. /abSo sagt Demosthenes die Staatskunst verstehen, und gleich nachher, derselben theilhaftig seyn; und Sextus Empiricus wider die Mathematiker 2, 1. der Redekunst nicht theilhaftig geworden seyn, |d445| welches |e445| auch er in der Folge selbst erklärt, durch, sie nicht gelernt haben.ab\z\
abc1: Theilhaftig;desab2: wohlef3: er
/zThron,s.Stuhl .ab1 Uebrigens sind ThronenCol. 1, 16. eine Benennung der damaligen höchsten |c381|Macht, nemlich der römischen Kayser, und das beygefügte Herrschaften (welches im griechischen ein Wort von höherer Bedeutung ist, als das, welches LutherEph. 3, 10. gleichfalls so übersetzt[)]a2 (s.Fürstenthümer ),a3 von ihren Statthaltern und Befehlshabern in den Provinzen zu verstehen. Da nun auch die Juden dazumal unter der Oberherrschaft der Römer lebten, so werden ihre Obrigkeiten in den Worten – Fürstenthümer und Obrigkeiten – jenen nachgesetzt; daß,ab4 nach unsrer Art zu reden, der Apostel sagen will, „durch Jesum ist die ganze christliche Gemeine aus Juden und Heyden aufgerichtet worden, die schon gegenwärtige und noch zukünftige vom Höchsten bis zum Niedrigsten[“]ef5z\
ab1: Stuhl :a2: übersetzt[)],a3: Fürstenthümer )ab4: daßef5: Niedrigsten.“
/ab/zThüre; desz\z1Wortsz2Col. 4, 3. ist mir,z3 nach der einigencefz4 Erklärung des Apostels,z5Eph. 6, 19./zder Mund; denn wasz\z6 er hier sagt, „daßz7 mir gegeben wordenefz8das/zWort zu redenz\z9mit freudigem Aufthun/zdes Mundes,“z\z10 das sagt er dort mit veränderten Ausdrücken, „daßz11 Gott uns /zdie Thürez\z12des Worts aufthue, denz13 Mund öfnez14 zu reden.“z15 Hingegen bedeutet es 1z16 Cor. 16, 9. |f453|2z17Cor. 2, 12. die Gelegenheit zur Verkündigung des Evangeliumsz18.ab\
z1: Thüredesz2: Worts,z3: mircefz4: eignenz5: Apostelsz6: der Mund: Wasz7: daßefz8: werdez9: Wort, (zu reden)z10: meines Mundes;z11: daßz12: die Thürz13: (denz14: öfne)z15: reden. –z16: 1.z17: 2.z18: Evangelii
/ab/zThun;ef11 Cor. 9, 6. hat Luther das solches ohne einigen Anlaß im Text eingeschoben, und dadurch die dritte von den vorhergehenden ganz unterschiedene Frage unsichtbar gemacht. Es sollte heissenef2:
|d446| |e446| Oder haben allein ich und Barnabas nicht die Freyheit,f3 uns der Hände Arbeit zuentziehnc4, wie die andern thun?z\
zThun;1. Cor. 9, 6. sich vom Evangelio nähren: Luther hat das solches in der Uebersezzung ohne einigen Anlaß im Text eingeschoben; es sollte heissen: und also lediglich von unsern Predigtamt zu leben, wie die andern thun: Das that nem|z102|lich der Apostel nicht um allen Schein der Gewinnsucht zu vermeiden, und suchte nebenher sich durch eine Handthierung zu nähren.z ab\
ef1: Thun.ef2: heißenf3: Freyheitc4: entziehen
|c382|/zTiefe;s.Breite .z\z1/ab/zTiefez\ der /zGottheit, 1z\z2Cor. 2, 10. die göttlichen Rathschlüsse.ab\
z1: Tiefez2: Gottheit, 1.
/ab/zTod; für Todesgefahr 2z\z1Cor. 1, 10./zUebrigensz\ab\ab2/zist wohl kaum nöthig zu erinnern, daß nach dem Sprachgebrauch der Ebräerf3 in |a358| |b358| folgenden Stellen der allgemeine Begriff des Verderbens und des Verlustesabc4aller wahrenGlückseligkeitf5 damit verbunden werde – Röm. 8, 6.2 Cor. 7, 10.1 Joh. 3, 14.Jac. 5, 20.Röm. 7, 24. – Jacobus will z. E. sagen, „wer – – der hat einen Menschen vom Verderben errettet,“ und Paulus in der letzten Stelle, „wer wird mich erlösen von diesem unglücklichen Leibe?“ab6 Es ist also auchz\
z1: Tod, Todesgefahr; 2.ab2: Tod: Esf3: Hebräerabc4: Verlustsf5: Glückseligkeit,ab6: Leibe.“
/zTodt seyn, ein Todter, Röm. 8, 10.Eph. 2, 1. 5.Col. 2, 13.1 Tim. 5, 6.Röm. 6, 13.Eph. 5, 14./aso viela\a1, als, höchst verdorben, ein zu allem Guten untauglicher Mensch/aseyn,b2s.aufstehen .a\a3z\
a1: sovielb2: seyn.a3: seyn.
/zTödten;ab1 des Fleisches Geschäfte Röm. 8, 13., oder, die Glieder, die auf Erden sind Col. 3, 5., heistef2 eins wie das andre,ef3lasterhafte Gewohnheiten ablegen.z\
ab1: Tödten –ef2: heißtef3: andre
/zTrachten, nach dem,ab1dasef2 droben ist; s.droben .z\
ab1: demef2: was
/z|f454|Tragen,Ebr.f1 1, 3./abso viel als,ab\ab2regieren: – Er regieret die ganze Gemeine durch sein kräftiges Evangelium – s.Wort .
/abDie Sünde tragen, Joh. 1, 29. muß freylich wegen der fortgesetzten Vergleichung Christi mit einem Opferlamm die Uebersetzung bleiben; dem dogmatischen Ausleger aber kommt es zu, |d447| die |e447| Idee selbst deutlich und dem Bibelleser das |c383| dabey denkend zu machenef3 was ein Johanescef4, der immer von dem Taufen mit dem heiligen Geiste, der Hervorbringung besserer Gesinnungen, als dem Geschäfte Christief5 redete, dabey kann gedacht haben. Die Sache ist mir also diese: Jenen Opferlämmern ward nicht das Strafübel der Sünde des ganzen Volksef6 sondern /csie selbst aufgelegt;c\c7 sie trugen dieselbe, um sie gleichsam aus den Augen des Allsehenden wegzuschaffen, damit er nicht strafen dürfe. Mit der Zeit wurde immer deutlicher darauf gedrungen, daß ein jeder durch moralische Besserung sie selbst wegschaffen solle – Thut weg euer böses Wesen vor meinen Augen – Nun kam Johannes und sagte,ef8 „das ist das wahre gottgefällige Lamm, das wird die Sünden endlich wegschaffen, sie selbst wegschaffen, euch mit dem heiligen Geiste taufen;[“]ef9 und ich vergleiche also damit 1 Petr.ef10 2, 24. er selbst hat unsre Sünde geopfertauf daß wir der Sündenetc. welches doch auch nichts anders heissen kann, als er hat sie durch seinen Creutzestod ganz vernichten /cwollen. S.die Vorerinnerungen zur dritten Auflage S.36ef11ff. besonders 1 Joh. 3, 5.erf12ist erschienen, auf daß er unsre Sünden wegnehme, wo gradeef13 dasselbe griechische Wort gebraucht wird, welches in der Rede |f455|Johannes des Täufersvorkömmtf14 und Luther daselbst tragen übersetzt. Sollte nun aber hier die Vorstellung Johannes des Apostels ein Bewegungsgrund zur Selbstreinigung von Sünden seyn, so konnte er unmöglich dabey ein stellvertretendes Uebernehmen der Strafen der Sünde denken.c\c15
/c|d448| |e448|Seine Last tragen, die unangenehmen Folgen seiner Vergehungen erfahren c\
Sein Urtheil tragen, Gal. 5, 10. seinen Lohn finden.ab\z\
f1: Hebr.ab2: soviel, alsef3: machen,cef4: Johannesef5: Christi,ef6: Volks,c7: sie selbst aufgelegt,ef8: sagte:ef9: taufen;“ef10: Petrief11: 36.f12: eref13: geradef14: vorkommtc15: wollen u. s. w.
/z/abTraurigkeit. Dieab\ab1göttliche2 Cor. 7, 10.a2 ist /abzuerst die gottgefällige,f3 und dann nach einer Erklärung der herzliche Unwille, mit welchem der zur Besinnung kommende Lasterhafte sich selbst betrachtet, die traurigen Folgen erkennet, welche er sich dadurch zugezogen und nach göttlicher Begnadigung verlangt. Ihr wird die Traurigkeit des Weltmenschen entgegen gesetzt, |c384| wenn seine Absichten aufs /efIrdischec4 fehlschlagenef\ef5, und er in seinen Wünschen und Erwartungen sich betrogen sieht.ab\
abdie herzliche Bedaurung, Gott beleidiget zu haben, und dagegen Traurigkeit der Welt, das Mißvergnügen über den Nachtheil, den man sich im Irdischen durch seine Vergehungen zugezogen hat.ab z\
ab1: Traurigkeit: diea2: 10,f3: gottgefällige;c4: Irrdischeef5: Irrdische fehl schlagen
/zTröster.ab1 Es ist /abcauch mir gewißabc\abc2, daß dieses Wort Joh. 14, 16. 26.15, 26.16, 7. mit dem Worta3Beystand verwechselt werden sollte, |a359| |b359| wie ihn auch Jesusselbstab4 bald als einena5Erinnerer, bald als einen Lehrer oder Mithelfer der Apostel (er wird zeugen – und ihr auch) /abcvorstellt.abc\
abcvorstellt:bc6 So braucht Philo das Wort, wenn er in der Abhandlung über diemosaischeSchöpfungsgeschichteS. 5. sagt: „Gott habe endlich aus eignem Rathschlußc7 ohne jemands Erinnerungc8 auch das menschliche Geschlecht geschaffen.“abc z\
ab1: Tröster:abc2: ganz unstreitiga3: Wort,ab4: selbst,a5: einembc6: vorstellt.c7: Rathschluß,c8: Erinnerung,
zTrunkenseyn, Joh. 2, 10. sich satt getrunken haben.z
/zTrübsal.ab1 Ich weißab2 fast keine Stelle im /abcN. T.abc\abc3 wo dieses Wort von andern, als Religionsleiden,a5 gebraucht würde, wennab6 nemlich /abvon irdischemab\ab7 Elend die Rede /abist; undab\ab8 billig sollte man auch Bedenken tragen, den Ausspruch Apostg. 14, 22.,ef9 wie den ähnlichen 2 Tim. 3, 12. zu einer allge|f456|meinen Regel zu machen.a10 Der Fromme ist immer am glücklichsten; nur die Umstände der damaligen Zeiten und die Errichtung des Christenthums brachten es so mit sich, daß /abcdie Christenabc\abc11 und /abcbesondersabc\abc13 die Lehrer des Christenthums /abcnichtabc\ ohne äußerliche Verfolgungen bleiben konnten: s.abc14Kreuz .z\
zTrübsal:Röm. 5, 3.Col. 1, 24. sind die besondern Amtsleiden des Apostels zu verstehen.z
ab1: Trübsal:ab2: weisabc3: neuen Testament, (a b) ; neuen Testament, (c)abc4: neuen Testamente,a5: Religionsleidenab6: woab7: vom irdischenab8: ist: Undef9: 22.a10: machen:abc11: kein Christ, (a b) ; kein Christ, (c)abc12: kein Christabc13: noch wenigerabc14: S.
/ab/z|d449| |e449|Tugend;
Gottes 1 Petr. 2, 9. ist alles Preiswürdige in Gott, daß man übersetzen sollte:
zu verkündigen den Ruhm des, der euch berufen hat –z\
zTugend:
Tugenden Gottes, 1. Petr. 2, 9. ist alles preiswürdige in Gott:z
|c385| ⌇⌇z So übersetzt der Syrer, und die griechischen Uebersetzer des /zA. T.z\z1 brauchen das hier vorkommende griechische Wort für ein hebräisches, welches Ruhm,Lob,ef2 bedeutet, Jes. 42, 8cefz3 (noch meinen Ruhmz4 den Götzen) 12.63, 7./zEs scheint übrigens die ganze Redartf5 aus genommen zu seyn.z\z6
zDaß wir verkündigen sollen den Ruhm des, der uns berufen hat.z
Hiernach /z/cbedeutet esc\c7 ferner 2z\z8Petr. 1, 3./zc9 die Majestät Gottes, /fEbr.c10 3, 3.f\f11Zachar. 6, 13. Text und griechis.cf12 Uebersetzung verglichenf14 – So verbindet Theognis in seinen weisen Sprüchen, in gleichem Verstande die Wörter, Tugenden und Würdene15/cmiteinanderc\c16: wünsche dir nichtTugenden,ef17/cetc.c\ strebe nicht nach Ehren und Ansehen. Man könnte also hier übersetzen: nach seiner herrlichen Größe, oder mehr den Sinn ausdrückencef18, nach seiner Macht und Gnade.z\
zdas, durch seine Herrlichkeit und Tugend, soviel seyn als, durch seine preißwürdige Majestaet. Doch wäre ich hier wohl geneigter, da nach dem Bau der Sprache eher das Herrlichkeit beywörtlich genommen werden muß, mit dem gelehrten Herrn Krebs und aus den von ihm weiter ausgeführten Sprachgründen zu übersetzen: Durch seine |z103|herrliche Güte: Und diese Bedeutung der Güte, scheint auch V. 5, die bequemste zu seyn.z
/z/cV.c\c195./czeigt esc\c20 alles Beyfallswerthe, Lobenswürdige in dem Verhalten der Menschen /can. vergl. mitc\c21Phil. 4, 8.c22
ist etwas Rühmliches, etwas Lobenswürdigesf23etc. so wie beym Petrus;
|f457| Befleißiget euch bey euerm Religions-Bekenntnißcf24alles deß, was Beyfall verdienet, besonders der etc.z\ab\
z1: alten Testamentsef2: Lobcefz3: 8.z4: Ruhmf5: Redeartz6: Man muß also hier übersetzen:c7: ist nunz8: könnte nun auch 2.c9: das Wort zu verstehen, und bedeutet es hierc10: Hebr.f11: cf12: gr. (c) ; gr. (f)cf13: griechischef14: vergl.)e15: Würden,c16: miteinander, und sagt in gleichem Verstandeef17: Tugendencef18: auszudrückenc19: Endlich ist mirs nun nicht weiter zweifelhaft, daß v.c20: Tugend,c21: bedeute,c22: damit zuvergleichen sey und auch hier die Uebersetzung seyn sollte:f23: Lobwürdigescf24: Bekenntniß (c) ; Bekenntniß (f)cf25: Religionsbekenntniß