VI. Da es, wie die Erfarung auch bezeugt, bedenklich ist, dem künftigen Prediger allein es zu überlassen, aus der Schuldogmatik (ob ihr
|d7| gleich in neuerer Zeit viele unnütze Auswüchse abgeschnitten worden, und sie daher der populären näher gebracht ist,) sich selbst eine populäre zu abstrahiren, so ist eine besondere
Anweisung zur letztern
nicht überflüßig. Doch überlassen wir es billig dem Volkslehrer, aus den Sätzen, welche einer populären Behandlung fähig sind, diejenigen, welche gerade für seine Zuhörer und zu jeder Art der Vorträge schicklich sind, jedesmal auszuwählen, und die, welche nur bey Privatunterredungen mit aufgeklärten Personen zu benutzen sind, von solchen, die in öffentliche Belehrungen des Volks gehören, zu unterscheiden. Denn es wäre gewiß eben so unnütz als weitläuftig, und zeugte von sehr wenigen Zutrauen zu den Fähigkeiten derer, die Volkslehrer sind oder werden wollen, wenn man über jeden besondern Fall besondere Vorschriften geben wollte. Die allgemeine populäre Dogmatik, welche allen Arten von Religionslehrern zu nützen bestimmt ist, fasset daher alles in sich, was Lehrer der Religion (im Gegensatz gegen Lehrer der Theologie) unter allerley Umständen, auf mannichfaltige Weise, bald der Jugend, bald dem Volk, bald kultivirteren Personen, nach ihren verschiedenen Bedürfnissen, öffentlich oder privatim, von theoretischen Religionswahrheiten populär vorzutragen haben, und enthält also freilich manches, was weder in Katechesationen noch in Predigten gehöret. Eben so bleibt es auch
|d8| dem Volkslehrer überlassen, den Materialien, welche ihm die populäre Dogmatik darbietet, die eigentliche populäre Form zu geben. Wenigstens wäre es ganz unzweckmäßig, eine akademische Anleitung zum Studium der populären Dogmatik selbst populär einzukleiden, und sie in so fern zum Muster eines populären Vortrags aufzustellen. Auch gehörte es nicht zur Absicht dieses Buchs, (§.
III. ) eine nähere Anweisung zu geben, wie die Lehren der populären Dogmatik in Absicht auf den Vortrag auf eine wahrhaft populäre Art vor dem Volk zu behandeln seyen. Doch soll in einigen Anmerkungen auf manche der wichtigsten Rücksichten, welche der Volkslehrer zu nehmen hat, hingedeutet werden.VI. Da es, wie die Erfarung auch bezeugt, bedenklich ist, dem künftigen Prediger allein es zu überlassen, aus der Schuldogmatik (ob ihr
|d7| gleich in neuerer Zeit viele unnütze Auswüchse abgeschnitten worden, und sie daher der populären näher gebracht ist,) sich selbst eine populäre zu abstrahiren, so ist eine besondere
Anweisung zur letztern
nicht überflüßig. Doch überlassen wir es billig dem Volkslehrer, aus den Sätzen, welche einer populären Behandlung fähig sind, diejenigen, welche gerade für seine Zuhörer und zu jeder Art der Vorträge schicklich sind, jedesmal auszuwählen, und die, welche nur bey Privatunterredungen mit aufgeklärten Personen zu benutzen sind, von solchen, die in öffentliche Belehrungen des Volks gehören, zu unterscheiden. Denn es wäre gewiß eben so unnütz als weitläuftig, und zeugte von sehr wenigen Zutrauen zu den Fähigkeiten derer, die Volkslehrer sind oder werden wollen, wenn man über jeden besondern Fall besondere Vorschriften geben wollte. Die allgemeine populäre Dogmatik, welche allen Arten von Religionslehrern zu nützen bestimmt ist, fasset daher alles in sich, was Lehrer der Religion (im Gegensatz gegen Lehrer der Theologie) unter allerley Umständen, auf mannichfaltige Weise, bald der Jugend, bald dem Volk, bald kultivirteren Personen, nach ihren verschiedenen Bedürfnissen, öffentlich oder privatim, von theoretischen Religionswahrheiten populär vorzutragen haben, und enthält also freilich manches, was weder in Katechesationen noch in Predigten gehöret. Eben so bleibt es auch
|d8| dem Volkslehrer überlassen, den Materialien, welche ihm die populäre Dogmatik darbietet, die eigentliche populäre Form zu geben. Wenigstens wäre es ganz unzweckmäßig, eine akademische Anleitung zum Studium der populären Dogmatik selbst populär einzukleiden, und sie in so fern zum Muster eines populären Vortrags aufzustellen. Auch gehörte es nicht zur Absicht dieses Buchs, (§.
III. ) eine nähere Anweisung zu geben, wie die Lehren der populären Dogmatik in Absicht auf den Vortrag auf eine wahrhaft populäre Art vor dem Volk zu behandeln seyen. Doch soll in einigen Anmerkungen auf manche der wichtigsten Rücksichten, welche der Volkslehrer zu nehmen hat, hingedeutet werden.