Gott *) .
*) Bey dem Vortrage der Lehre von den göttlichen |d51*| Eigenschaften muß der Volkslehrer a) der Bibel nachahmen; also allemal in Beziehung auf uns Menschen von ihnen reden, vornehmlich von den sogenannten moralischen und wirksamen handeln, ihre Betrachtung mit der Betrachtung derjenigen göttlichen Werke, aus welchen sie am deutlichsten erkannt werden können, verbinden, und tiefsinnige Spekulationen, wozu die natürliche Theologie so vielen Stoff anbietet, die aber hier ohne Nutzen seyn würden, weglassen. b) Und weil der größte, und daher gewiß sehr wichtige und respektable, Theil der Menschen nicht fähig ist, sich zu den transscendentalen Begriffen, die der Philosoph und Theolog von Gottes höchster Vollkommenheit sich machen, zu erheben, so ist es Pflicht für dem Volkslehrer sich herabzulassen. Wollte er aus übertriebenem Bestreben alles anthropopathische zu vermeiden, unterlassen, von Gottes Gerechtigkeit, Gnade, Barmherzigkeit, Langmuth, von dem Wohlgefallen Gottes an den Tugendhaften u. s. f. zu reden, weil doch allen diesen Begriffen etwas menschliches anklebt; und wollte er statt dieser populären Vorstellungsarten immer nur die mehr geläuterten, welche in den Schulen der Philosophen vorgetragen werden, brauchen: so würden die meisten Zuhörer ganz ohne wirkliche Begriffe bleiben, und auch bey den wenigen, die den Lehrer vielleicht fassen möchten, dürfte gröstentheils mehr Erstaunen über die Größe des Unendlichen, als sol|d52*| che Empfindungen, Gesinnungen, Entschließungen etc. erregt werden, deren Hervorbringung die Absicht des Unterrichts von Gott ist. c) Gleichwohl muß der Volkslehrer auch mit jenen philosophischeren Begriffen bekannt seyn, theils um die Grenzlinie genau abzustecken, über welche bey dem Herablassen zu der Schwäche der Unfähigern nicht hinausgegangen werden kann, ohne Gefahr, schädliche Vorurtheile und Irrthümer zu erzeugen, oder zu nähren; theils um doch auch Fähigere befriedigen und zeigen zu können, wie die populären biblischen Vorstellungsarten sich auf die philosophischeren zurückführen lassen, und im Grunde eben das sagen. d) Da sehr würdige und scharfsinnige Philosophen über einige Sätze der natürlichen Theologie und manche Beweißarten nicht einig sind, so muß der Lehrer der Religion nicht so unvorsichtig seyn, mit dem, was gerade das Neueste ist, in seinen öffentlichen Vorträgen glänzen zu wollen. Denn überhaupt sollte man nichts in den gemeinen Religionsunterricht des Volks aufnehmen, was nicht durch mehrjährige kaltblütige Prüfung bewährt gefunden worden ist, damit es nicht zu bald abermaliger Abänderungen bedürfe. Denn das Volk hat die Gewandheit des Geistes nicht, mit welcher der geübte Denker sich leicht in ganz verschiedene Systeme findet. Ein langsamer aber bedächtiger und fester Schritt bringt sicherlich am weitesten. e) Doch wird sich der gewissenhafte |d53*| Volkslehrer auch in Acht nehmen, daß er nicht, aus Anhänglichkeit am Alten, der Verbreitung wahrer Berichtigungen unsrer Kenntniße von Gott Hinderniße in den Weg lege, sondern wird vielmehr suchen, seine Lehrlinge mit Klugheit zu Annehmung gründlicherer Einsichten vorzubereiten.
35. Urheber und Beherrscher der Welt, ist der biblische Grundbegriff von Gott. Jes. |d51| 40, 22–26. 42, 5. 8. 45, 18. Jer. 10, 10–16. Ps. 96, 4. 5. Act. 14, 15–17. |d52| 17, 24. Daß ein Gott sey, kann jeder Mensch, der auf einer gewissen Stufe der Kul|d53|tur des Verstandes steht, aus solchen Beweisen erkennen, die wir, wie auch die Bibel thut, Ps. 14, 1. Hebr. 11, 6. aus der natürlichen Theologie hier voraussetzen; bey deren Auswahl aber der Volkslehrer zweckmäsig verfahren muß. Act. 14, 15. 16. 17. 17, 22–28. Röm. 1, 19. 20. Ps. 19, 2–7. 35. Urheber und Beherrscher der Welt, ist der biblische Grundbegriff von Gott. Jes. |d51| 40, 22–26. 42, 5. 8. 45, 18. Jer. 10, 10–16. Ps. 96, 4. 5. Act. 14, 15–17. |d52| 17, 24. Daß ein Gott sey, kann jeder Mensch, der auf einer gewissen Stufe der Kul|d53|tur des Verstandes steht, aus solchen Beweisen erkennen, die wir, wie auch die Bibel thut, Ps. 14, 1. Hebr. 11, 6. aus der natürlichen Theologie hier voraussetzen; bey deren Auswahl aber der Volkslehrer zweckmäsig verfahren muß. Act. 14, 15. 16. 17. 17, 22–28. Röm. 1, 19. 20. Ps. 19, 2–7.
36.
Was Gott sey, lehrt eben sowohl die Natur durch die
Vernunft, zu deren Gebrauch das Volk anzuleiten ist, (§.
31. ) als die Bibel. Nämlich a) an uns selbst und an allen Dingen, deren unermeßlichen Inbegriff wir die Welt nennen, bemerken wir allenthalben solche Einrichtungen, so harmonische Verbindungen und so regelmäßige Veränderungen, daß uns bey fortgesetzter aufmerksamer und ruhiger Ueberlegung immer deutlicher wird, dieß alles ziele auf einen großen Zweck, und zwar auf Vollkommenheit des Ganzen. Da nun eine solche absichtsvolle Einrichtung und Ordnung weder vom Ungefähr herrühren, noch aus einer blinden Nothwendigkeit hergeleitet werden kann, sondern ihren Grund in Gott, dem Urheber der Welt, haben muß, so
|d54| sind wir berechtiget zu schließen, daß dieser ein Geist von unbegränztem Verstande, höchster Güte des Willens und unumschränkter Macht sey. Und da ferner b) wir selbst und alle Theile der Welt, die sich nur von uns bemerken lassen, Glieder einer Reihe von Ursachen und Wirkungen und so beschaffen sind, daß man ihnen weder einzeln noch zusammengenommen ein unabhängiges, unbedingtes, nothwendiges Daseyn zugestehen kann, so leitet uns dies darauf, daß dasjenige Wesen, welches der letzte Grund der Dinge ausser ihm ist, unabhängig, nothwendig, ewig und unendlich seyn müße. Und dieser verständige, allgütige und allmächtige Urheber der Welt, dieses nothwendige unendliche Wesen ist eben der Gott, den auch die
Bibel als den Schöpfer der Welt prediget.36.
Was Gott sey, lehrt eben sowohl die Natur durch die
Vernunft, zu deren Gebrauch das Volk anzuleiten ist, (§.
31. ) als die Bibel. Nämlich a) an uns selbst und an allen Dingen, deren unermeßlichen Inbegriff wir die Welt nennen, bemerken wir allenthalben solche Einrichtungen, so harmonische Verbindungen und so regelmäßige Veränderungen, daß uns bey fortgesetzter aufmerksamer und ruhiger Ueberlegung immer deutlicher wird, dieß alles ziele auf einen großen Zweck, und zwar auf Vollkommenheit des Ganzen. Da nun eine solche absichtsvolle Einrichtung und Ordnung weder vom Ungefähr herrühren, noch aus einer blinden Nothwendigkeit hergeleitet werden kann, sondern ihren Grund in Gott, dem Urheber der Welt, haben muß, so
|d54| sind wir berechtiget zu schließen, daß dieser ein Geist von unbegränztem Verstande, höchster Güte des Willens und unumschränkter Macht sey. Und da ferner b) wir selbst und alle Theile der Welt, die sich nur von uns bemerken lassen, Glieder einer Reihe von Ursachen und Wirkungen und so beschaffen sind, daß man ihnen weder einzeln noch zusammengenommen ein unabhängiges, unbedingtes, nothwendiges Daseyn zugestehen kann, so leitet uns dies darauf, daß dasjenige Wesen, welches der letzte Grund der Dinge ausser ihm ist, unabhängig, nothwendig, ewig und unendlich seyn müße. Und dieser verständige, allgütige und allmächtige Urheber der Welt, dieses nothwendige unendliche Wesen ist eben der Gott, den auch die
Bibel als den Schöpfer der Welt prediget.
37. Wenn wir diese Begriffe weiter entwickeln
*) , und bey der Betrachtung der Geschö
|d55|pfe von den an den Wirkungen bemerkten Realitäten auf die Kräfte ihrer letzten wirkenden Ursache so schließen, und demnach Gott alle Vollkommenheiten, auf die uns die aufmerksame Betrachtung des Ursprungs und der Einrichtung der Welt leitet, so beylegen, daß wir jede Vollkommenheit in Gott uns als unendlich und nothwendig denken, mit Absonderung aller aus der Natur endlicher abhängiger Dinge entspringenden Einschränkungen: so lernen wir die
Eigenschaften Gottes kennen, d. i. diejenigen Vollkommenheiten, welche dem unendlichen Wesen nothwendig zukommen, und die wir uns, um deutliche Begriffe uns zu erleichtern oder sie praktischer zu machen, einzeln denken und von einander in Gedanken unterscheiden, ob es gleich nur eine höchste Vollkommenheit des Unendlichen ist. 37. Wenn wir diese Begriffe weiter entwickeln
*) , und bey der Betrachtung der Geschö
|d55|pfe von den an den Wirkungen bemerkten Realitäten auf die Kräfte ihrer letzten wirkenden Ursache so schließen, und demnach Gott alle Vollkommenheiten, auf die uns die aufmerksame Betrachtung des Ursprungs und der Einrichtung der Welt leitet, so beylegen, daß wir jede Vollkommenheit in Gott uns als unendlich und nothwendig denken, mit Absonderung aller aus der Natur endlicher abhängiger Dinge entspringenden Einschränkungen: so lernen wir die
Eigenschaften Gottes kennen, d. i. diejenigen Vollkommenheiten, welche dem unendlichen Wesen nothwendig zukommen, und die wir uns, um deutliche Begriffe uns zu erleichtern oder sie praktischer zu machen, einzeln denken und von einander in Gedanken unterscheiden, ob es gleich nur eine höchste Vollkommenheit des Unendlichen ist.
*) Deutet gleich die Bibel nur selten und kurz die Begriffe von einem nothwendigen etc. Wesen an, so würde doch bey dem Grade der Kultur, den unter Christen selbst ein großer Theil der Nichttheologen jetzt hat, die Kenntniß von Gott allzumangelhaft seyn, und leichtvermeidlichen irrigen Vorstellungen zu wenig vorgebeuget werden, wenn jene Begriffe bey dem Unterricht ganz übergangen würden. Doch ist dies der nächstvorhergegangenen Anmerkungen unbeschadet zu verstehen.
38. Bey den mancherley Schwierigkeiten und Zweifeln, welche bey diesen Untersuchungen selbst dem geübten Denker aufstoßen, und nothwendig noch mehr den an tiefsinnige Untersuchung minder gewöhnten Freund der Wahrheit beunruhigen müssen, kommt uns die Bibel mit ihrem Unterricht, durch welchen unsre Erkenntniß von Gottbestätigt und erweitert wird, sehr erwünscht. Doch b) auch selbst die Bibel kann mit Menschen nicht anders als menschlich von Gott reden, und von ihm und seinen Eigenschaften nicht anders uns belehren, als durch nothwendig sehr unvoll|d56|kommene Vergleichungen des Unendlichen mit uns bekannten endlichen Dingen, deren Vollkommenheiten nicht etwa nur dem Grade sondern selbst der Art nach von den göttlichen verschieden sind. Es können sogar manche Vollkommenheiten in Gott seyn, von welchen wir vielleicht durchaus keinen Begriff noch irgend einige Ahndung haben können, weil es seyn kann, daß unter allen uns bekannten endlichen Dingen keines ist, das einige Aenlichkeit mit jenen Vollkommenheiten an sich trüge. Zudem darf nicht vergessen werden, für was für Zeiten und Menschen der Unterricht, den das A. T. giebt, zunächst bestimmt war, daß in ihm oft der begeisterte Dichter, dem es um Darstellung und Versinnlichung der Begriffe zu thun war, redet, daß die Bibel bey ihren Lesern Begriffe von Gott mehr voraussetzt als erst erwecken will, und daß ihre Hauptabsicht dahin gehet, diese Begriffe rein zu erhalten und sie theils gewisser theils faßlicher theils praktischer zu machen. Indessen c) ist das, was uns Vernunft und Schrift von Gott sagen, hinlänglich und gewiß genug, um der Religion zur Grundlage zu dienen.38. Bey den mancherley Schwierigkeiten und Zweifeln, welche bey diesen Untersuchungen selbst dem geübten Denker aufstoßen, und nothwendig noch mehr den an tiefsinnige Untersuchung minder gewöhnten Freund der Wahrheit beunruhigen müssen, kommt uns die Bibel mit ihrem Unterricht, durch welchen unsre Erkenntniß von Gottbestätigt und erweitert wird, sehr erwünscht. Doch b) auch selbst die Bibel kann mit Menschen nicht anders als menschlich von Gott reden, und von ihm und seinen Eigenschaften nicht anders uns belehren, als durch nothwendig sehr unvoll|d56|kommene Vergleichungen des Unendlichen mit uns bekannten endlichen Dingen, deren Vollkommenheiten nicht etwa nur dem Grade sondern selbst der Art nach von den göttlichen verschieden sind. Es können sogar manche Vollkommenheiten in Gott seyn, von welchen wir vielleicht durchaus keinen Begriff noch irgend einige Ahndung haben können, weil es seyn kann, daß unter allen uns bekannten endlichen Dingen keines ist, das einige Aenlichkeit mit jenen Vollkommenheiten an sich trüge. Zudem darf nicht vergessen werden, für was für Zeiten und Menschen der Unterricht, den das A. T. giebt, zunächst bestimmt war, daß in ihm oft der begeisterte Dichter, dem es um Darstellung und Versinnlichung der Begriffe zu thun war, redet, daß die Bibel bey ihren Lesern Begriffe von Gott mehr voraussetzt als erst erwecken will, und daß ihre Hauptabsicht dahin gehet, diese Begriffe rein zu erhalten und sie theils gewisser theils faßlicher theils praktischer zu machen. Indessen c) ist das, was uns Vernunft und Schrift von Gott sagen, hinlänglich und gewiß genug, um der Religion zur Grundlage zu dienen.
39. Die Bibel legt Gott alle wahre Vollkommenheiten, die sich in dem Unendlichen nur denken lassen, im höchsten Grade bey, und beschreibt ihn als das majestätischte, anbetungswürdigste (oder in der Sprache der Bibel, das |d57| heiligste Jes. 6, 3. vergl. 29, 23. Ezech. 38, 23. Ps. 99, 5.) Wesen, dem die höchste Herrlichkeit zukomme, das alle unsere Begriffe übersteige, und in Absicht der Menge und Größe seiner Vollkommenheiten mit nichts verglichen werden könne. 2 Mos. 15, 11. Ps. 86, 8–10. 99, 1–5. 104, 1. folgg. 113, 1–5. 145, 3. folgg. 147, 5. 148, 13. Jes. 40, 12–28. Röm. 11, 33–36. 1 Tim. 6, 15. 16. 39. Die Bibel legt Gott alle wahre Vollkommenheiten, die sich in dem Unendlichen nur denken lassen, im höchsten Grade bey, und beschreibt ihn als das majestätischte, anbetungswürdigste (oder in der Sprache der Bibel, das |d57| heiligste Jes. 6, 3. vergl. 29, 23. Ezech. 38, 23. Ps. 99, 5.) Wesen, dem die höchste Herrlichkeit zukomme, das alle unsere Begriffe übersteige, und in Absicht der Menge und Größe seiner Vollkommenheiten mit nichts verglichen werden könne. 2 Mos. 15, 11. Ps. 86, 8–10. 99, 1–5. 104, 1. folgg. 113, 1–5. 145, 3. folgg. 147, 5. 148, 13. Jes. 40, 12–28. Röm. 11, 33–36. 1 Tim. 6, 15. 16.
40. Gott ist ein Geist, Joh. 4, 24. an dem sich nichts körperliches befindet, und kann er daher weder mit den Sinnen empfunden, Röm. 1, 20. 1 Tim. 1, 17. 6, 16. noch unter irgend einer Gestalt oder einem Bilde vorgestellet werden, 2 Mos. 20, 4. Jes. 40, 18–25. wenn gleich die Bibel oft bildliche Redensarten von menschlichen Gliedern entlehnt, um Gottes Eigenschaften zu schreiben. Daraus folgt, daß Gott anders nicht, als auf geistige Weise verehrt werden könne.40. Gott ist ein Geist, Joh. 4, 24. an dem sich nichts körperliches befindet, und kann er daher weder mit den Sinnen empfunden, Röm. 1, 20. 1 Tim. 1, 17. 6, 16. noch unter irgend einer Gestalt oder einem Bilde vorgestellet werden, 2 Mos. 20, 4. Jes. 40, 18–25. wenn gleich die Bibel oft bildliche Redensarten von menschlichen Gliedern entlehnt, um Gottes Eigenschaften zu schreiben. Daraus folgt, daß Gott anders nicht, als auf geistige Weise verehrt werden könne.
41. Sein Daseyn a) hat weder einen Anfang noch ein Ende; Jes. 41, 4. 1 Tim. 6, 16. er ist ewig, im strengsten Verstande, Ps. 90, 1–4. und bleibt b) ohne alle innere Veränderung Ps. 102, 25–28. Jac. 1, 17. Mal. 3, 6. Röm. 1, 23. So unmöglich es ist, daß Gott nicht sey, eben so unmöglich ist es, daß er anders sey, als er ist. Ebendas. Und dies ist eine wichtige Stütze unsers Vertrauens auf |d58| ihn, und ein starker Antrieb seinen unabänderlichen Willen zu vollbringen! c) Er hängt von nichts auser ihm ab, Jes. 46, 10. 11. und ist sich selbst genug, ohne zu seiner höchsten Seligkeit unsrer oder unsers Dienstes zu bedürfen. Act. 17, 24. 25.41. Sein Daseyn a) hat weder einen Anfang noch ein Ende; Jes. 41, 4. 1 Tim. 6, 16. er ist ewig, im strengsten Verstande, Ps. 90, 1–4. und bleibt b) ohne alle innere Veränderung Ps. 102, 25–28. Jac. 1, 17. Mal. 3, 6. Röm. 1, 23. So unmöglich es ist, daß Gott nicht sey, eben so unmöglich ist es, daß er anders sey, als er ist. Ebendas. Und dies ist eine wichtige Stütze unsers Vertrauens auf |d58| ihn, und ein starker Antrieb seinen unabänderlichen Willen zu vollbringen! c) Er hängt von nichts auser ihm ab, Jes. 46, 10. 11. und ist sich selbst genug, ohne zu seiner höchsten Seligkeit unsrer oder unsers Dienstes zu bedürfen. Act. 17, 24. 25.
42. Als der unendliche Geist, besitzt Gott den vollkommensten, unendlichen, Verstand. Er ist allwissend, und kann nicht nur alles erkennen, sondern kennet wirklich a) alles, das vergangene, gegenwärtige und zukünftige, Jes. 41, 26. 27. 42, 9. Ps. 139, 2. 16. Act. 15, 18. das nothwendige und zufällige, auch die freien Entschließungen der Menschen und die davon abhängenden Dinge, 1 Sam. 23, 11. 12. Jer. 11, 18. 19. (ohne daß durch Gottes Vorherwissen freie Handlungen nothwendig würden,) das größte und das kleinste, Ps. 147, 4. Matth. 10, 29. 30. alle Dinge und alle ihre Veränderungen und Schicksale, Hebr. 4, 13. Ps. 56, 9. Matth. 6, 32. nebst allen ihren möglichen und wirklichen Verbindungen, und dem Maase der Kräfte eines jeden Dings, insbesondere auch alle, selbst die geheimsten, ja dem Menschen selbst zuweilen unbemerkte, Gedanken, Begierden und Handlungen, nebst ihren Triebfedern. Ps. 10, 14. 17. 38, 10. 139, 1–16. Jes. 29, 15. Jer. 11, 18. 19. 20. 17, 9. 10. Luc. 16, 15. Act[.] 1, 24. Röm. 8, 27. Hebr. 4, 12. 13. |d59| 1 Joh. 3, 20. Das alles b) erkennet Gott auf das untrüglichst gewisseste, deutlichste, anschauendste und ohne Bilder oder Zeichen benöthigt zu seyn, alles auf einmal, ohne Abstraktion, Schlüsse u. dergl. und ohne daß in seiner Erkenntniß irgend eine Veränderung, ein Vergessen, Erinnern u. d. gl. statt hätte, und in ewig gleichem Grade der höchsten Deutlichkeit, Gewißheit u. s. f. 42. Als der unendliche Geist, besitzt Gott den vollkommensten, unendlichen, Verstand. Er ist allwissend, und kann nicht nur alles erkennen, sondern kennet wirklich a) alles, das vergangene, gegenwärtige und zukünftige, Jes. 41, 26. 27. 42, 9. Ps. 139, 2. 16. Act. 15, 18. das nothwendige und zufällige, auch die freien Entschließungen der Menschen und die davon abhängenden Dinge, 1 Sam. 23, 11. 12. Jer. 11, 18. 19. (ohne daß durch Gottes Vorherwissen freie Handlungen nothwendig würden,) das größte und das kleinste, Ps. 147, 4. Matth. 10, 29. 30. alle Dinge und alle ihre Veränderungen und Schicksale, Hebr. 4, 13. Ps. 56, 9. Matth. 6, 32. nebst allen ihren möglichen und wirklichen Verbindungen, und dem Maase der Kräfte eines jeden Dings, insbesondere auch alle, selbst die geheimsten, ja dem Menschen selbst zuweilen unbemerkte, Gedanken, Begierden und Handlungen, nebst ihren Triebfedern. Ps. 10, 14. 17. 38, 10. 139, 1–16. Jes. 29, 15. Jer. 11, 18. 19. 20. 17, 9. 10. Luc. 16, 15. Act[.] 1, 24. Röm. 8, 27. Hebr. 4, 12. 13. |d59| 1 Joh. 3, 20. Das alles b) erkennet Gott auf das untrüglichst gewisseste, deutlichste, anschauendste und ohne Bilder oder Zeichen benöthigt zu seyn, alles auf einmal, ohne Abstraktion, Schlüsse u. dergl. und ohne daß in seiner Erkenntniß irgend eine Veränderung, ein Vergessen, Erinnern u. d. gl. statt hätte, und in ewig gleichem Grade der höchsten Deutlichkeit, Gewißheit u. s. f.
43. Als der vollkommenste Geist hat Gott den vollkommensten Willen, von dessen Daseyn in Gott auch seine Werke zeugen. Ps. 33, 6. 115, 3. 135, 6. Eph. 1, 11. und den wir uns nicht als ein bloßes Vermögen, sondern als einen ewigen ununterbrochnen Aktus denken müssen. Da seine Erkenntniß die vollkommenste ist, und sein Wille aufs vollständigste in dieser gegründet ist, weswegen in ihm keine Affekten statt haben, so geht seine Neigung nur auf das wahre Gute, und seine Abneigung (von welchem Begriff aber alle Nebenideen von Verdruß u. d. gl. abzusondern sind) nur auf das wahre Böse . Das Gute, das er will, will er stets, und auf einmal, und unveränderlich. 1 Sam. 15, 29. Röm. 11, 29. 43. Als der vollkommenste Geist hat Gott den vollkommensten Willen, von dessen Daseyn in Gott auch seine Werke zeugen. Ps. 33, 6. 115, 3. 135, 6. Eph. 1, 11. und den wir uns nicht als ein bloßes Vermögen, sondern als einen ewigen ununterbrochnen Aktus denken müssen. Da seine Erkenntniß die vollkommenste ist, und sein Wille aufs vollständigste in dieser gegründet ist, weswegen in ihm keine Affekten statt haben, so geht seine Neigung nur auf das wahre Gute, und seine Abneigung (von welchem Begriff aber alle Nebenideen von Verdruß u. d. gl. abzusondern sind) nur auf das wahre Böse . Das Gute, das er will, will er stets, und auf einmal, und unveränderlich. 1 Sam. 15, 29. Röm. 11, 29.
44. Gott a) kann nichts anders wollen, als nur das Beste. Dies ist aber dasjenige, was in dem besten Zusammenhange das Vollkommenste, also für das Wohl des Ganzen das Zuträglichste, ist. Nur dieses also beschließt Gott. (§.
|d60| 66. ) b) Was aber nur in einem andern als dem besten d. i. wirklichwerdenden Zusammenhange wahrhaftig gut seyn würde, oder was nur unter gewissen Bedingungen möglich ist, Marc. 16, 16. Ezech. 18, 21. deren Erfüllung Gott nicht beschließen kann, weil sonst der beste Zusammenhang, das wahre Wohl des Ganzen, gestöret (z. B. die Freiheit der vernünftigen Geschöpfe ganz aufgehoben) werden würde; was also nicht wirklich wird, weil es in der That das Beste nicht ist: das will auch Gott, eigentlich zu reden, nicht
*) . Scheint die Bibel zuweilen das Gegentheil zu sagen, so sind es entweder anthropopathische Redensarten, wie Jes. 38, 1. 5. Jon. 3, 10. welche nur zu erkennen geben, daß gegen alles Erwarten etwas nicht geschehen sey, welches geschehen seyn würde, wenn nicht Gott weise Ursachen gehabt hätte, es nicht zur Wirklichkeit kommen zu lassen; oder es wird dabey voraus gesetzt, daß die Leser die anderwärts her bekannten Bedingungen hinzudenken, unter welchen Gott etwas wolle und beschlossen habe,
|d61| 1 Tim. 2, 4; oder es wird dadurch nur angedeutet, daß der Grund, warum etwas nicht geschehen sey, nicht in einem unbedingten Rathschluße Gottes, sondern in dem Verhalten der Menschen zu suchen sey. Math. 23, 37. c) Dünkt es aber uns, die wir den Zusammenhang nicht übersehen, daß Gott etwas geschehen lasse, und also wolle, das an sich betrachtet nichts Gutes ist, so drücken wir unser Urtheil darüber dadurch aus, daß wir sagen, Gott
lasse es zu.44. Gott a) kann nichts anders wollen, als nur das Beste. Dies ist aber dasjenige, was in dem besten Zusammenhange das Vollkommenste, also für das Wohl des Ganzen das Zuträglichste, ist. Nur dieses also beschließt Gott. (§.
|d60| 66. ) b) Was aber nur in einem andern als dem besten d. i. wirklichwerdenden Zusammenhange wahrhaftig gut seyn würde, oder was nur unter gewissen Bedingungen möglich ist, Marc. 16, 16. Ezech. 18, 21. deren Erfüllung Gott nicht beschließen kann, weil sonst der beste Zusammenhang, das wahre Wohl des Ganzen, gestöret (z. B. die Freiheit der vernünftigen Geschöpfe ganz aufgehoben) werden würde; was also nicht wirklich wird, weil es in der That das Beste nicht ist: das will auch Gott, eigentlich zu reden, nicht
*) . Scheint die Bibel zuweilen das Gegentheil zu sagen, so sind es entweder anthropopathische Redensarten, wie Jes. 38, 1. 5. Jon. 3, 10. welche nur zu erkennen geben, daß gegen alles Erwarten etwas nicht geschehen sey, welches geschehen seyn würde, wenn nicht Gott weise Ursachen gehabt hätte, es nicht zur Wirklichkeit kommen zu lassen; oder es wird dabey voraus gesetzt, daß die Leser die anderwärts her bekannten Bedingungen hinzudenken, unter welchen Gott etwas wolle und beschlossen habe,
|d61| 1 Tim. 2, 4; oder es wird dadurch nur angedeutet, daß der Grund, warum etwas nicht geschehen sey, nicht in einem unbedingten Rathschluße Gottes, sondern in dem Verhalten der Menschen zu suchen sey. Math. 23, 37. c) Dünkt es aber uns, die wir den Zusammenhang nicht übersehen, daß Gott etwas geschehen lasse, und also wolle, das an sich betrachtet nichts Gutes ist, so drücken wir unser Urtheil darüber dadurch aus, daß wir sagen, Gott
lasse es zu.
*) Die gewöhnlichen Eintheilungen des göttlichen Willens sind dem Christen, wenn sie auch ganz richtig und genau wären, entbehrlich. Aber Erläuterungen über einige in der Bibel vorkommende, und daher in den gemeinen Sprachgebrauch der Christen übergegangene Redensarten scheinen nöthig zu seyn, um Mißverständige und der Gottheit unwürdige Vorstellungen zu verhüten.
45. Kann gleich Gott das Böse oder das minder Gute so wenig wollen als der unendliche Verstand etwas widersprechendes denken oder die Allmacht das unmögliche wirklich machen kann; (§.
44. ) und bestimmt sich gleich Gottes Wille allemal nothwendig nach den von dem unendlichen Verstande vollkommenst erkannten Bewegungsgründen, nicht aber nach einer bloßen Willkühr: (§.
43. ) so kann man den göttlichen Willen dennoch
frey nennen, in sofern Gott a) frey ist vom äusern Zwange, innerem blinden Instinkte, und Affekten, und nichts ihn hindern kann, immer das, was sein unendlicher Verstand für das Beste erkennet, zu wollen und zu beschließen, Röm. 9, 16. 19. 20. 21. oder auch das Beschlossene auszuführen; Eph. 1, 11. Jes. 43, 12. 13. Ps. 33, 9. 115, 3. Luc. 1, 57. vergl[.] §.
51. daß also Gott seinen Willen nicht einrichten, oder gar ändern, muß nach den Umständen, sondern
|d62| alle Umstände einrichtet nach seinem Willen, und die freien Handlungen seiner Geschöpfe nur so weit zuläßet, als sie mit seiner Endabsicht bestehen können, Röm. 9, 19. Ps. 2, 2. 3. 4. 33, 10. 11. 15. Prov. 21, 1. 19, 21. denn nichts geschiehet ohne seinen Willen; Matth. 10, 29. b) weil Gott unter seine Geschöpfe Wohlthaten unverdient und ohne sie ihnen schuldig zu seyn nach seinem Wohlgefallen austheilt. Röm. 9, 11–21. Ezech. 1, 5. 6. 9. 11. vergl. §.
67. und
128. 129. 45. Kann gleich Gott das Böse oder das minder Gute so wenig wollen als der unendliche Verstand etwas widersprechendes denken oder die Allmacht das unmögliche wirklich machen kann; (§.
44. ) und bestimmt sich gleich Gottes Wille allemal nothwendig nach den von dem unendlichen Verstande vollkommenst erkannten Bewegungsgründen, nicht aber nach einer bloßen Willkühr: (§.
43. ) so kann man den göttlichen Willen dennoch
frey nennen, in sofern Gott a) frey ist vom äusern Zwange, innerem blinden Instinkte, und Affekten, und nichts ihn hindern kann, immer das, was sein unendlicher Verstand für das Beste erkennet, zu wollen und zu beschließen, Röm. 9, 16. 19. 20. 21. oder auch das Beschlossene auszuführen; Eph. 1, 11. Jes. 43, 12. 13. Ps. 33, 9. 115, 3. Luc. 1, 57. vergl[.] §.
51. daß also Gott seinen Willen nicht einrichten, oder gar ändern, muß nach den Umständen, sondern
|d62| alle Umstände einrichtet nach seinem Willen, und die freien Handlungen seiner Geschöpfe nur so weit zuläßet, als sie mit seiner Endabsicht bestehen können, Röm. 9, 19. Ps. 2, 2. 3. 4. 33, 10. 11. 15. Prov. 21, 1. 19, 21. denn nichts geschiehet ohne seinen Willen; Matth. 10, 29. b) weil Gott unter seine Geschöpfe Wohlthaten unverdient und ohne sie ihnen schuldig zu seyn nach seinem Wohlgefallen austheilt. Röm. 9, 11–21. Ezech. 1, 5. 6. 9. 11. vergl. §.
67. und
128. 129.
46. Gott ist
allweise. Röm. 16, 27. a) Er will nicht nur nichts ohne Zweck, und hat jederzeit die besten Zwecke, (§.
43. ) sondern kennet auch alle mögliche Mittel, wodurch sie erreicht werden können, (§.
42. ) übersieht von Ewigkeit her alle Verhältnisse der Dinge gegen einander und alle mögliche Reihen untergeordneter Zwecke, wendet zu seinen Absichten untrüglich die hinreichendsten und kürzesten Mittel an, verknüpft sie auf das vollkommenste unter einander, und verfehlet seinen Zweck nie
*) . b) Seine Weis
|d63|heit zeigt sich theils in der Schöpfung, Erhaltung und Regierung der Welt, Ps. 104, 24. Sprüchw. 3, 19. 20. Jer. 51, 15. theils in dem Werke der Erlösung. 1 Cor. 2, 6–12. Eph. 3, 10. Col. 2, 3. c) Sie ist allen Kreaturen unergründlich, Jes. 40, 28. Röm. 11, 33–36. und läßt sich daher von Menschen nicht bestimmen, wie Gott nach seiner Weisheit handeln werde und müsse.46. Gott ist
allweise. Röm. 16, 27. a) Er will nicht nur nichts ohne Zweck, und hat jederzeit die besten Zwecke, (§.
43. ) sondern kennet auch alle mögliche Mittel, wodurch sie erreicht werden können, (§.
42. ) übersieht von Ewigkeit her alle Verhältnisse der Dinge gegen einander und alle mögliche Reihen untergeordneter Zwecke, wendet zu seinen Absichten untrüglich die hinreichendsten und kürzesten Mittel an, verknüpft sie auf das vollkommenste unter einander, und verfehlet seinen Zweck nie
*) . b) Seine Weis
|d63|heit zeigt sich theils in der Schöpfung, Erhaltung und Regierung der Welt, Ps. 104, 24. Sprüchw. 3, 19. 20. Jer. 51, 15. theils in dem Werke der Erlösung. 1 Cor. 2, 6–12. Eph. 3, 10. Col. 2, 3. c) Sie ist allen Kreaturen unergründlich, Jes. 40, 28. Röm. 11, 33–36. und läßt sich daher von Menschen nicht bestimmen, wie Gott nach seiner Weisheit handeln werde und müsse.
*) Man stelle sich nur kein Berathschlagen, kein Aufsuchen und Abwägen der Mittel, keine eigentliche Wahl vor, sondern erinnere sich, daß Gott Zweck und Mittel gleich ewig und auf einmal kennt und unabänderlich will, so werden diese Beschreibungen der höchsten Weisheit nicht verwerflich seyn, sondern mit unläugbarem Nutzen gebraucht werden können.
47. Gott ist der
allerheiligste *) . (vergl. §.
39. ) 1 Joh. 3, 3. 1 Petr. 1, 15. 16. Jac. 1, 13. 1 Joh. 1, 5. Das moralische Gute will und befördert er, das moralisch Böse hingegen kann er nie wollen, sondern hindert es ernstlich. 5. Mos. 32, 4. Jac. 1, 13. Eben so will er daß die Neigungen aller seiner freihandelnden Geschöpfe seyn sollen. An den Tugendhaften hat er sein Wohlgefallen, und an den Lasterhaften seine Mißfallen. Ps. 1, 6. 5, 5–7. Mal. 3, 18. 1 Petr. 3, 12. Hebr. 12, 14.47. Gott ist der
allerheiligste *) . (vergl. §.
39. ) 1 Joh. 3, 3. 1 Petr. 1, 15. 16. Jac. 1, 13. 1 Joh. 1, 5. Das moralische Gute will und befördert er, das moralisch Böse hingegen kann er nie wollen, sondern hindert es ernstlich. 5. Mos. 32, 4. Jac. 1, 13. Eben so will er daß die Neigungen aller seiner freihandelnden Geschöpfe seyn sollen. An den Tugendhaften hat er sein Wohlgefallen, und an den Lasterhaften seine Mißfallen. Ps. 1, 6. 5, 5–7. Mal. 3, 18. 1 Petr. 3, 12. Hebr. 12, 14.
*) Heiligkeit, Güte, Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit, sind freilich nichts anders oder mehreres, als die höchste Vollkommenheit des göttlichen Willens. Aber diese in der Anwendung auf verschiedene Arten der Objekte zu betrachten, und zu diesem Behufe verschiedene Namen ihr zu geben, ist so wenig irrig als unnütz.
48. Gott ist
allgütig. Ps. 103, 1–18. 118, 1–4. 136, 1. folg. a) Er hat wie
|d64| an allem Guten, (§.
43. ) so auch an den Vollkommenheiten und dem Glück seiner Geschöpfe, sein Wohlgefallen, Luc. 15, 7. liebet sie, 1 Joh. 4, 8. 16. Joh. 3, 16. und will allen den höchsten Grad von Glückseligkeit, der nach eines jeden Empfänglichkeit und nach seiner Weisheit möglich ist, gewähren. Jac. 1, 17. b) Seine Güte ist höchst vollkommen in Absicht der Erweisung, z. E. Ps. 103, 13. Jes. 49, 15. Ebr. 12, 9. – Math. 5, 45. 48. Röm. 2, 11 – Jac. 1, 5. und unermeßlich, Ps. 103, 11. theils in Absicht ihrer Gegenstände, Ps. 33, 5. 57, 11. Ps. 145, 9. 147, 9. Röm. 10, 12. zu welchen besonders auch die Menschen gehören, Tit. 3, 4. 5 Mos. 33, 3. Ps. 36, 7–10. 8, 5. folg. vorzüglich die Frommen, welche mehr als andre der Erweisungen der göttlichen Güte fähig sind, Ps. 31, 20. folg. 34, 1. folg. 86, 5. Luc. 15, 7. Röm. 8, 31–39. theils in Absicht der vielen und mancherley Güter und Wohlthaten. Jac. 1, 17. Math. 6, 32. 33. Act. 14, 17. 17, 25. c) Man erkennet sie aus der Schöpfung und ursprünglichen Einrichtung der Welt, aus der täglichen Erfarung, und besonders aus der durch Christum geschehenen Erlösung. Joh. 3, 16. Röm. 5, 8–11. d) Gottes Güte, sofern sie sich an uns erweiset, ohne, ja gegen unser Verdienst, also höchst frey, (§.
45. ) und ohne daß wir ein Recht dazu gehabt hätten, heist
Gnade: Röm. 11, 6. Eph. 2, 7–9. sofern
|d65| sie von Uebeln uns befreiet, und besonders verdiente Strafen uns erläßt,
Barmherzigkeit; Ps. 103, 8–14. 51, 3. Hos. 11, 8. 9. Joel 2, 12. 13. so fern sie mit Vollstreckung der Strafen nicht eilet, sondern dem Sünder Zeit zur Besserung läßt,
Langmuth und
Geduld Röm. 2, 4. und so fern sie die gedroheten Strafen mildert,
Gelindigkeit. Ps. 89, 31–34. S. die Anm. b. zu §.
35. 48. Gott ist
allgütig. Ps. 103, 1–18. 118, 1–4. 136, 1. folg. a) Er hat wie
|d64| an allem Guten, (§.
43. ) so auch an den Vollkommenheiten und dem Glück seiner Geschöpfe, sein Wohlgefallen, Luc. 15, 7. liebet sie, 1 Joh. 4, 8. 16. Joh. 3, 16. und will allen den höchsten Grad von Glückseligkeit, der nach eines jeden Empfänglichkeit und nach seiner Weisheit möglich ist, gewähren. Jac. 1, 17. b) Seine Güte ist höchst vollkommen in Absicht der Erweisung, z. E. Ps. 103, 13. Jes. 49, 15. Ebr. 12, 9. – Math. 5, 45. 48. Röm. 2, 11 – Jac. 1, 5. und unermeßlich, Ps. 103, 11. theils in Absicht ihrer Gegenstände, Ps. 33, 5. 57, 11. Ps. 145, 9. 147, 9. Röm. 10, 12. zu welchen besonders auch die Menschen gehören, Tit. 3, 4. 5 Mos. 33, 3. Ps. 36, 7–10. 8, 5. folg. vorzüglich die Frommen, welche mehr als andre der Erweisungen der göttlichen Güte fähig sind, Ps. 31, 20. folg. 34, 1. folg. 86, 5. Luc. 15, 7. Röm. 8, 31–39. theils in Absicht der vielen und mancherley Güter und Wohlthaten. Jac. 1, 17. Math. 6, 32. 33. Act. 14, 17. 17, 25. c) Man erkennet sie aus der Schöpfung und ursprünglichen Einrichtung der Welt, aus der täglichen Erfarung, und besonders aus der durch Christum geschehenen Erlösung. Joh. 3, 16. Röm. 5, 8–11. d) Gottes Güte, sofern sie sich an uns erweiset, ohne, ja gegen unser Verdienst, also höchst frey, (§.
45. ) und ohne daß wir ein Recht dazu gehabt hätten, heist
Gnade: Röm. 11, 6. Eph. 2, 7–9. sofern
|d65| sie von Uebeln uns befreiet, und besonders verdiente Strafen uns erläßt,
Barmherzigkeit; Ps. 103, 8–14. 51, 3. Hos. 11, 8. 9. Joel 2, 12. 13. so fern sie mit Vollstreckung der Strafen nicht eilet, sondern dem Sünder Zeit zur Besserung läßt,
Langmuth und
Geduld Röm. 2, 4. und so fern sie die gedroheten Strafen mildert,
Gelindigkeit. Ps. 89, 31–34. S. die Anm. b. zu §.
35.
49. Gott ist wahrhaft, Joh. 3, 33. 1 Thess. 5, 24. kann sich nicht verstellen, noch trügen, 4 Mos. 23, 19. Tit. 1, 2. noch seine gegebene Zusagen und Versicherungen brechen; Röm. 3, 3. 4. 2 Tim. 2, 13. daher man sich vollkommen auf seine Verheisungen verlassen und ihm vertrauen kann. Röm. 4, 20–22. Hebr. 6, 17. 18. 10, 23.49. Gott ist wahrhaft, Joh. 3, 33. 1 Thess. 5, 24. kann sich nicht verstellen, noch trügen, 4 Mos. 23, 19. Tit. 1, 2. noch seine gegebene Zusagen und Versicherungen brechen; Röm. 3, 3. 4. 2 Tim. 2, 13. daher man sich vollkommen auf seine Verheisungen verlassen und ihm vertrauen kann. Röm. 4, 20–22. Hebr. 6, 17. 18. 10, 23.
50. Ist Gott der allerheiligste und allweise, so a) kann er seinen vernünftigen Geschöpfen nicht mehr Gutes erweisen, als jene Eigenschaften gestatten; aber auch weniger nicht. Um bey ihnen das moralische Gute zu befördern, und das moralische Böse zu hindern, (§.
47. ) und sie dadurch zu den Erweisungen seiner Güte fähiger zu machen, (§.
48. ) wendet er nach seiner Weisheit die wirksamsten Mittel an. (§.
46. ) Dahin gehören b) seine Gesetze, Mich. 6, 3. Jac. 4, 12. Röm. 2, 14. 15. Vergl. §.
97 –
99. die er mit den kräftigsten Bewegungsgründen zu ihrer Beobach
|d66|tung verknüpft, 2 Mos. 20, 5. 6. Vergl. §.
99. und c) in Absicht des Verhaltens seiner freihandelnden Kreaturen gegen die Gesetze, sich seinen sämmtlichen Eigenschaften gemäs, d. i. als den
Allgerechten, beweist. Ps. 7, 9. 12. 2 Thess. 1, 5–9. Jer. 17, 10. 2 Cor. 5, 10. Act. 17, 31. Gal. 6, 7. Denn er belohnt die Beobachtung seiner Gesetze, Röm. 2, 6. 7. 10. Hebr. 6, 10. 11, 6. und bestraft ihre Uebertretung; Röm. 2, 2. 5. 6. 8. 9. Ps. 7, 12–14. Hebr. 10, 30. 31. 12, 29. Die göttlichen Belohnungen und Bestrafungen aber erstrecken sich über alle freie Handlungen ohne Ausnahme, Röm. 2, 2. 3. 6. 16. 1 Cor. 4, 5. Hebr. 4, 12. 13. Matth. 12, 36. 25, 31–46. sind denselben vollkommen proportionirt, 1 Mos. 18, 25. Röm. 2, 12. 2 Cor. 9, 6. und unpartheiisch. Röm. 2, 11. Col. 3, 25. Vergl. §.
90 –
111 .50. Ist Gott der allerheiligste und allweise, so a) kann er seinen vernünftigen Geschöpfen nicht mehr Gutes erweisen, als jene Eigenschaften gestatten; aber auch weniger nicht. Um bey ihnen das moralische Gute zu befördern, und das moralische Böse zu hindern, (§.
47. ) und sie dadurch zu den Erweisungen seiner Güte fähiger zu machen, (§.
48. ) wendet er nach seiner Weisheit die wirksamsten Mittel an. (§.
46. ) Dahin gehören b) seine Gesetze, Mich. 6, 3. Jac. 4, 12. Röm. 2, 14. 15. Vergl. §.
97 –
99. die er mit den kräftigsten Bewegungsgründen zu ihrer Beobach
|d66|tung verknüpft, 2 Mos. 20, 5. 6. Vergl. §.
99. und c) in Absicht des Verhaltens seiner freihandelnden Kreaturen gegen die Gesetze, sich seinen sämmtlichen Eigenschaften gemäs, d. i. als den
Allgerechten, beweist. Ps. 7, 9. 12. 2 Thess. 1, 5–9. Jer. 17, 10. 2 Cor. 5, 10. Act. 17, 31. Gal. 6, 7. Denn er belohnt die Beobachtung seiner Gesetze, Röm. 2, 6. 7. 10. Hebr. 6, 10. 11, 6. und bestraft ihre Uebertretung; Röm. 2, 2. 5. 6. 8. 9. Ps. 7, 12–14. Hebr. 10, 30. 31. 12, 29. Die göttlichen Belohnungen und Bestrafungen aber erstrecken sich über alle freie Handlungen ohne Ausnahme, Röm. 2, 2. 3. 6. 16. 1 Cor. 4, 5. Hebr. 4, 12. 13. Matth. 12, 36. 25, 31–46. sind denselben vollkommen proportionirt, 1 Mos. 18, 25. Röm. 2, 12. 2 Cor. 9, 6. und unpartheiisch. Röm. 2, 11. Col. 3, 25. Vergl. §.
90 –
111 .
51. Gott ist
allmächtig Eph. 1, 11. 19. a) Er hat nicht nur alles was wirklich ist, diese ganze uns undenkbar große Welt, mit allen ihren Theilen, zur Wirklichkeit gebracht, 1 Mos. 1, 1. folg. Jes. 44, 24. Jer. 27, 5. 32, 17. Röm. 4, 17. und auf das weiseste nach seinen liebevollen Absichten eingerichtet, (§.
68 –
70. ) sondern er erhält und regiert sie auch durch seine alles vermögende Kraft. (§.
72 –
79. ) Daß er aber nicht noch mehreres geschaffen, oder dem Geschaffenen eine andere Einrichtung gegeben hat,
|d67| rühret nicht von einem Mangel seiner Macht her; denn was er will, geschieht, Ps. 115, 3. 135, 6. und ihm ist nichts zu schwehr, noch eins schwehrer als das andere; Luc. 1, 37. Jer. 32, 27. Zachar. 8, 6. sondern der Grund liegt darin, daß es seiner Weisheit und Güte so am gemäsesten, d. h. am besten war, und daß er daher es so und nicht anders wollte. b) Nicht nur das ist ein Werk seiner Allmacht, was er durch bloßes Wollen Ps. 33, 9. und ohne Anwendung einer hievon verschiedenen Kraft, unmittelbar, unwiderstehlich und in einem Augenblick wirklich macht. 1 Mos. 1, 3. Hebr. 11, 3. Ps. 33, 6. sondern auch alles das ist es, was er durch Mittelursachen, welche ihr Daseyn und ihre Kräfte von seiner Allmacht haben, und nach dem von ihm eingerichteten ordentlichen Laufe der Natur wirklich werden, hervorbringt. (§.
83. 84. )51. Gott ist
allmächtig Eph. 1, 11. 19. a) Er hat nicht nur alles was wirklich ist, diese ganze uns undenkbar große Welt, mit allen ihren Theilen, zur Wirklichkeit gebracht, 1 Mos. 1, 1. folg. Jes. 44, 24. Jer. 27, 5. 32, 17. Röm. 4, 17. und auf das weiseste nach seinen liebevollen Absichten eingerichtet, (§.
68 –
70. ) sondern er erhält und regiert sie auch durch seine alles vermögende Kraft. (§.
72 –
79. ) Daß er aber nicht noch mehreres geschaffen, oder dem Geschaffenen eine andere Einrichtung gegeben hat,
|d67| rühret nicht von einem Mangel seiner Macht her; denn was er will, geschieht, Ps. 115, 3. 135, 6. und ihm ist nichts zu schwehr, noch eins schwehrer als das andere; Luc. 1, 37. Jer. 32, 27. Zachar. 8, 6. sondern der Grund liegt darin, daß es seiner Weisheit und Güte so am gemäsesten, d. h. am besten war, und daß er daher es so und nicht anders wollte. b) Nicht nur das ist ein Werk seiner Allmacht, was er durch bloßes Wollen Ps. 33, 9. und ohne Anwendung einer hievon verschiedenen Kraft, unmittelbar, unwiderstehlich und in einem Augenblick wirklich macht. 1 Mos. 1, 3. Hebr. 11, 3. Ps. 33, 6. sondern auch alles das ist es, was er durch Mittelursachen, welche ihr Daseyn und ihre Kräfte von seiner Allmacht haben, und nach dem von ihm eingerichteten ordentlichen Laufe der Natur wirklich werden, hervorbringt. (§.
83. 84. )
52. Gott ist allgegenwärtig. Ps. 139, 7–10. 1 Kön. 8, 27. Jes. 66, 1. Act. 17, 24. Er weiß, was überall geschieht, Jer. 23, 23. 24. Matth. 6, 4. 6. 18, 20. und kann, was er will, überall zugleich unmittelbar wirken. Ps. 115, 2. 3. 135, 6. Matth. 28, 20. 52. Gott ist allgegenwärtig. Ps. 139, 7–10. 1 Kön. 8, 27. Jes. 66, 1. Act. 17, 24. Er weiß, was überall geschieht, Jer. 23, 23. 24. Matth. 6, 4. 6. 18, 20. und kann, was er will, überall zugleich unmittelbar wirken. Ps. 115, 2. 3. 135, 6. Matth. 28, 20.
53. Es ist nur
ein einiger Gott. 5 Mos. 4, 35. 6, 4. 5. Marc. 12, 29. Jes. 45, 5. 21. 22. Ps. 86, 8. 10. 1 Cor. 8, 4–6. Eph. 4, 6. Alle bisher beschriebene Eigenschaften kommen nur diesem Einzigen, und auser ihm Nieman
|d68|den, zu; es giebt also keinen der ihm gleich sey; so wie auch Niemand die Welt geschaffen hat, als er allein. §.
35. 53. Es ist nur
ein einiger Gott. 5 Mos. 4, 35. 6, 4. 5. Marc. 12, 29. Jes. 45, 5. 21. 22. Ps. 86, 8. 10. 1 Cor. 8, 4–6. Eph. 4, 6. Alle bisher beschriebene Eigenschaften kommen nur diesem Einzigen, und auser ihm Nieman
|d68|den, zu; es giebt also keinen der ihm gleich sey; so wie auch Niemand die Welt geschaffen hat, als er allein. §.
35.
54.
*) Wenn die heiligen Schriftsteller von
Jesu Christo reden, den sie durchweg als ei
|d69|nen wahren Menschen, dergleichen wir sind, beschreiben, Hebr. 2, 14. 16. 17. 4, 15. so bedienen sie sich a) zuweilen solcher Redensarten, die deutlich anzeigen, daß er auch noch in einer andern Rücksicht betrachtet werden könne, als in der, da er Mensch, von Maria gebohren, und ein Nachkömmling Davids ist; Röm. 1, 3. 4. 9, 5. Matth. 22, 45. ein Umstand, der sonst bei keiner andern Person in der Bibel vorkommt, durch welchen wir darauf geführt werden, daß der Mensch Jesus Christus
nicht ein bloßer Mensch, wie wir, seyn, sondern daß mit diesem von David abstammenden Menschen
ein Wesen andrer |d70| Natur, das nicht von David abstammete, auf eine ganz besondre Weise,
verbunden gewesen seyn müsse. Dies bestätigt sich sehr dadurch, daß das N. T. b) häufig versichert, er
sey eher, als er von Maria gebohren worden, schon da gewesen, und zwar im Himmel, bey Gott; welches die Bibel von keinem andern Menschen so saget. Joh. 1, 30. 3, 13. 31. 32. 6, 38. 42. 46. 8, 58. Ja er wird, als der erste, über die Schöpfung der Welt und den Anfang aller Kreaturen hinausgesezt. Joh. 1, 1. 2. 3. 17, 5. Col. 1, 15. 17. Dieses präexistirende übermenschliche Wesen c) benennet die Bibel mit dem erhabnen Namen des
Sohnes Gottes, (welcher Name zwar meistens, aber doch nicht immer mit der Benennung Christus oder Messias (§.
132. ) gleichbedeutend ist) Röm. 1, 4. und zwar nennet sie ihn den eingebohrnen oder einzigen Sohn, Joh. 1, 14. 18. 3, 16. 18. 1 Joh. 4, 9. ingleichen den Logos Joh. 1, 1. 14. worunter man nach erweislichem damaligen Sprachgebrauch, den erhabensten Geist nächst Gott verstand.54.
*) Wenn die heiligen Schriftsteller von
Jesu Christo reden, den sie durchweg als ei
|d69|nen wahren Menschen, dergleichen wir sind, beschreiben, Hebr. 2, 14. 16. 17. 4, 15. so bedienen sie sich a) zuweilen solcher Redensarten, die deutlich anzeigen, daß er auch noch in einer andern Rücksicht betrachtet werden könne, als in der, da er Mensch, von Maria gebohren, und ein Nachkömmling Davids ist; Röm. 1, 3. 4. 9, 5. Matth. 22, 45. ein Umstand, der sonst bei keiner andern Person in der Bibel vorkommt, durch welchen wir darauf geführt werden, daß der Mensch Jesus Christus
nicht ein bloßer Mensch, wie wir, seyn, sondern daß mit diesem von David abstammenden Menschen
ein Wesen andrer |d70| Natur, das nicht von David abstammete, auf eine ganz besondre Weise,
verbunden gewesen seyn müsse. Dies bestätigt sich sehr dadurch, daß das N. T. b) häufig versichert, er
sey eher, als er von Maria gebohren worden, schon da gewesen, und zwar im Himmel, bey Gott; welches die Bibel von keinem andern Menschen so saget. Joh. 1, 30. 3, 13. 31. 32. 6, 38. 42. 46. 8, 58. Ja er wird, als der erste, über die Schöpfung der Welt und den Anfang aller Kreaturen hinausgesezt. Joh. 1, 1. 2. 3. 17, 5. Col. 1, 15. 17. Dieses präexistirende übermenschliche Wesen c) benennet die Bibel mit dem erhabnen Namen des
Sohnes Gottes, (welcher Name zwar meistens, aber doch nicht immer mit der Benennung Christus oder Messias (§.
132. ) gleichbedeutend ist) Röm. 1, 4. und zwar nennet sie ihn den eingebohrnen oder einzigen Sohn, Joh. 1, 14. 18. 3, 16. 18. 1 Joh. 4, 9. ingleichen den Logos Joh. 1, 1. 14. worunter man nach erweislichem damaligen Sprachgebrauch, den erhabensten Geist nächst Gott verstand.
*) Von dem, was die theologischen Lehrbücher von der Gottheit Christi und des heil. Geistes und von der Dreyeinigkeit enthalten, a) gehört in den populären Religionsunterricht sehr wenig, nämlich nur so viel, als nöthig ist, damit nicht ein großer Theil unsrer übrigen Religionstheorie ganz unverständlich sey, und damit man viele wichtige Stellen der Bibel verstehen, und an der gemeinschaftlichen Gottesverehrung in den Versammlungen unsrer Brüder aufrichtigen und herzlichen Antheil nehmen könne. Zu diesen Zwecken kann die Lehre von der göttlichen Würde unsers Erlösers nicht gemisset werden. Will man aber das Volk hievon so unterrichten, daß es nicht gedankenlos an den Worten hängen bleibt, sondern wirklich etwas, nicht ganz und gar unbestimmtes, dabey denkt, so wird es unvermeidlich seyn, ihm auch darüber etwas zu sagen, wie man den Satz: es ist nur ein einziger Gott, mit den Sätzen: der Vater unsers Herrn Jesu Christi ist Gott, und: Christus ist Gott, vereinigen könne. Und in so fern scheint einige Kenntnis der Dreyeinigkeitslehre unentbehrlich zu seyn. b) Eine zusammenhängende Beleh|d69*| rung von diesen Materien ist in dem Unterricht der erwachsenen Katechumenen zu ertheilen, und auf diesen wird in den Vorträgen vor dem Volk gelegentlich gebauet. c) Dabey nimmt der Volkslehrer immer Rücksicht auf die durch Christum geschehene Erlösung, auf die ihm beigelegte Oberherrschaft über alles, und auf die ihm gebührende Verehrung, und d) vermeidet unbi blische Kunstwörter, auffallende Antithesen, vermeinte Erläuterungen und Vergleichungen, untaugliche und kritisch oder exegetisch unsichere Beweise, zu mal aus dem A. T., Polemik gegen die anders Denkenden und unbedachtsame Klagen oder Declamationen gegen sie, und unverständige Uebertreibung der in den vorhin bemerkten Rücksichten freilich nicht zu leugnenden Wichtigkeit dieser Lehren. e) Zur leichtern Ueberzeugung von der Gottheit Christi, trägt eine zweckmäßige Stellung des Beweises nicht wenig bey.
55. Unleugbar geschiehet es in Rücksicht auf diesen erhabnen, vor dem Entstehen des Menschen Jesu schon da gewesenen, in Jesu befindlichen erhabenen Geist, daß das N. T. a) Jesu eine Würde und Majestät beilegt, die alle menschliche weit übersteigt, Phil. 2, 6. und daß es ihn hoch über alle Engel hinaussetzt, Hebr. |d71| 1, 4–14. Eph. 1, 21. Col. 2, 10. und Beschreibungen von ihm macht, die für jeden noch so vollkommenen Menschen und Engel viel zu groß sind; Hebr. 1, 3. Col. 1, 15. b) daß es befiehlt, ihm eine Verehrung zu erweisen, 1 Cor. 1, 2. dergleichen nur dem einzigen wahren Gott zukommt; auf ihn sich eben so, wie auf Gott, taufen zu lassen, Matth. 28, 19. ihn anzubeten, Hebr. 1, 6. und an ihn sein Gebet zu richten; Act. 7, 59. vergl. (von der Erhörung) Joh. 14, 13. 14. welches zusammengenommen mehr ist, als Ehrfurcht und Dank bloß für die unaussprechlichen Verdienste, die er um das menschliche Geschlecht hat; Phil. 2, 7–11. und ist dieß um so mehr zu verwundern, da die heil. Schrift sonst über die dem einzigen wahren Gott allein gebührende Verehrung und Anbetung mit unbeschreiblicher Eifersucht hält. Jes. 45, 22. 23. Röm. 14, 11. vergl. Phil. 2, 10. Jes. 42, 8. Wir sind daher verpflichtet, sorgfältigst nach weiterm Unterricht über die wahre Beschaffenheit dieser so auserordentlichen Person uns umzusehen.55. Unleugbar geschiehet es in Rücksicht auf diesen erhabnen, vor dem Entstehen des Menschen Jesu schon da gewesenen, in Jesu befindlichen erhabenen Geist, daß das N. T. a) Jesu eine Würde und Majestät beilegt, die alle menschliche weit übersteigt, Phil. 2, 6. und daß es ihn hoch über alle Engel hinaussetzt, Hebr. |d71| 1, 4–14. Eph. 1, 21. Col. 2, 10. und Beschreibungen von ihm macht, die für jeden noch so vollkommenen Menschen und Engel viel zu groß sind; Hebr. 1, 3. Col. 1, 15. b) daß es befiehlt, ihm eine Verehrung zu erweisen, 1 Cor. 1, 2. dergleichen nur dem einzigen wahren Gott zukommt; auf ihn sich eben so, wie auf Gott, taufen zu lassen, Matth. 28, 19. ihn anzubeten, Hebr. 1, 6. und an ihn sein Gebet zu richten; Act. 7, 59. vergl. (von der Erhörung) Joh. 14, 13. 14. welches zusammengenommen mehr ist, als Ehrfurcht und Dank bloß für die unaussprechlichen Verdienste, die er um das menschliche Geschlecht hat; Phil. 2, 7–11. und ist dieß um so mehr zu verwundern, da die heil. Schrift sonst über die dem einzigen wahren Gott allein gebührende Verehrung und Anbetung mit unbeschreiblicher Eifersucht hält. Jes. 45, 22. 23. Röm. 14, 11. vergl. Phil. 2, 10. Jes. 42, 8. Wir sind daher verpflichtet, sorgfältigst nach weiterm Unterricht über die wahre Beschaffenheit dieser so auserordentlichen Person uns umzusehen.
56. Diesen giebt uns das N. T. indem es a) Christum
als den
Oberherrn und Regenten der Menschen Röm. 14, 9. Phil. 2, 11. und der übrigen Geschöpfe, Matth. 28, 18. 20. 1 Cor. 15, 27. Eph. 1, 21. 22. Hebr. 1, 2. als den Mitregenten auf dem Throne der Gottheit, vorstellt. Hebr. 1, 3. Eph. 1, 20. Matth.
|d72| 22, 44. 45. Oberherrschaft aber über die Welt und Regierung derselben ist ein Prädikat, welches die Bibel ausschließungsweise dem einzigen wahren Gott allein giebt, und es aus der Schöpfung herleitet, (vergl. Hebr. 1, 3.) und welches Allwissenheit, Allmacht und Allgegenwart voraus setzt; b) Jesu
Werke beilegt, die nur Gott zukommen, und ohne göttliche Eigenschaften, welche an ein endliches Wesen nicht mitgetheilt werden können, ganz undenkbar sind, z. B. das künftige allgemeine Weltgericht, Joh. 5, 25–29. vergl. Hebr. 12, 23. welches ohne Allwissenheit unmöglich ist; 1 Cor. 4, 5. vornehmlich aber c) die
Schöpfung der Welt, Joh. 1, 3. 10. Col. 1, 16. Hebr. 1, 2. 3. 10. und die Col. Erhaltung derselben 1, 17. Hebr. 1, 3. ihm zuschreibt; ungeachtet Weltschöpfer, und der einzige wahre Gott, in der Bibel einerley Begriffe sind; endlich auch d)
Eigenschaften ihm ausdrücklich beilegt, deren kein endliches, sondern nur das unendliche Wesen fähig ist, als Ewigkeit und Unveränderlichkeit, Hebr. 1, 11. 12. vergl. Joh. 1, 1. und 17, 5. Allmacht Phil. 3, 21. Hebr. 1, 3. vergl. 11, 3. 56. Diesen giebt uns das N. T. indem es a) Christum
als den
Oberherrn und Regenten der Menschen Röm. 14, 9. Phil. 2, 11. und der übrigen Geschöpfe, Matth. 28, 18. 20. 1 Cor. 15, 27. Eph. 1, 21. 22. Hebr. 1, 2. als den Mitregenten auf dem Throne der Gottheit, vorstellt. Hebr. 1, 3. Eph. 1, 20. Matth.
|d72| 22, 44. 45. Oberherrschaft aber über die Welt und Regierung derselben ist ein Prädikat, welches die Bibel ausschließungsweise dem einzigen wahren Gott allein giebt, und es aus der Schöpfung herleitet, (vergl. Hebr. 1, 3.) und welches Allwissenheit, Allmacht und Allgegenwart voraus setzt; b) Jesu
Werke beilegt, die nur Gott zukommen, und ohne göttliche Eigenschaften, welche an ein endliches Wesen nicht mitgetheilt werden können, ganz undenkbar sind, z. B. das künftige allgemeine Weltgericht, Joh. 5, 25–29. vergl. Hebr. 12, 23. welches ohne Allwissenheit unmöglich ist; 1 Cor. 4, 5. vornehmlich aber c) die
Schöpfung der Welt, Joh. 1, 3. 10. Col. 1, 16. Hebr. 1, 2. 3. 10. und die Col. Erhaltung derselben 1, 17. Hebr. 1, 3. ihm zuschreibt; ungeachtet Weltschöpfer, und der einzige wahre Gott, in der Bibel einerley Begriffe sind; endlich auch d)
Eigenschaften ihm ausdrücklich beilegt, deren kein endliches, sondern nur das unendliche Wesen fähig ist, als Ewigkeit und Unveränderlichkeit, Hebr. 1, 11. 12. vergl. Joh. 1, 1. und 17, 5. Allmacht Phil. 3, 21. Hebr. 1, 3. vergl. 11, 3.
57. Dem allem, zusammengenommen, zu Folge, halten wir uns für verpflichtet ganz eigentlich es zu verstehen, wenn das N. T. diesen erhabnen, mit dem Menschen Jesu verbundenen Geist, oder den Logos, Gott nennt, wie es wirklich |d73| thut Joh. 1, 1. (Röm. 9, 5. Tit. 2, 13. Hebr. 1, 8. 1 Joh. 5, 20.) Und haben wir also nicht Grund genug in der Bibel, zu lehren, er sey in gleichem Verstande Gott, als der Vater unsers Herrn Jesu Christi?57. Dem allem, zusammengenommen, zu Folge, halten wir uns für verpflichtet ganz eigentlich es zu verstehen, wenn das N. T. diesen erhabnen, mit dem Menschen Jesu verbundenen Geist, oder den Logos, Gott nennt, wie es wirklich |d73| thut Joh. 1, 1. (Röm. 9, 5. Tit. 2, 13. Hebr. 1, 8. 1 Joh. 5, 20.) Und haben wir also nicht Grund genug in der Bibel, zu lehren, er sey in gleichem Verstande Gott, als der Vater unsers Herrn Jesu Christi?
58. Denjenigen, welchen der eingebohrne Sohn seinen Vater nennt, unterscheidet die Bibel deutlich von diesem Eingebohrnen oder Logos, der auch eigentlicher wahrer Gott ist. Joh. 1, 1. 2. 14. 18. 17, 5. Col. 1, 15. Hebr. 1, 2. 3. 58. Denjenigen, welchen der eingebohrne Sohn seinen Vater nennt, unterscheidet die Bibel deutlich von diesem Eingebohrnen oder Logos, der auch eigentlicher wahrer Gott ist. Joh. 1, 1. 2. 14. 18. 17, 5. Col. 1, 15. Hebr. 1, 2. 3.
59. Das N. T. nennt neben dem Vater und dem Sohne einigemal den
heiligen Geist, und stellt ihn jenen dergestalt an die Seite, Matth. 28, 19. 2 Cor. 13, 13. 1 Cor. 12, 4. 5. 6. (1 Petr. 1, 2.) daß sich daraus schließen läßt, er stehe gegen beide in einem Verhältnisse, das demjenigen, in welchem jene beide gegen einander stehen, nicht ganz unänlich sey. – Es ist auch gewiß, daß das vieldeutige Wort Geist in dem damaligen Sprachgebrauche unter andern zur Bezeichnung wirklicher
Personen, also nicht bloß abstrakter Dinge oder Kräfte und Wirkungen, sondern auch ihre eigene Subsistenz habender und freihandelnder Subjekte, gebraucht worden sey, z. E. Apocal. 4, 5. 5, 6. Und in eben
|d74| dieser Bedeutung wird es, nach unsrer Einsicht, in einigen Stellen des N. T. genommen, welche von dem heiligen Geist so reden, daß man weder an Wirkungen oder Gaben Gottes, noch an eine bloße Prosopopöie denken kann; 1 Cor. 12,
11. Vergl. V. 4. 6. 8. 9. 1 Cor. 2, 10. 11. vergl. Joh. 1, 18. Joh. 14, 16. 17. 26. 15, 26. 16, 7. 8. 13. 14. 15. vergl. 12, 50. wozu man noch Matth. 28, 19. (Eph. 4, 30
.) fügen kann. 59. Das N. T. nennt neben dem Vater und dem Sohne einigemal den
heiligen Geist, und stellt ihn jenen dergestalt an die Seite, Matth. 28, 19. 2 Cor. 13, 13. 1 Cor. 12, 4. 5. 6. (1 Petr. 1, 2.) daß sich daraus schließen läßt, er stehe gegen beide in einem Verhältnisse, das demjenigen, in welchem jene beide gegen einander stehen, nicht ganz unänlich sey. – Es ist auch gewiß, daß das vieldeutige Wort Geist in dem damaligen Sprachgebrauche unter andern zur Bezeichnung wirklicher
Personen, also nicht bloß abstrakter Dinge oder Kräfte und Wirkungen, sondern auch ihre eigene Subsistenz habender und freihandelnder Subjekte, gebraucht worden sey, z. E. Apocal. 4, 5. 5, 6. Und in eben
|d74| dieser Bedeutung wird es, nach unsrer Einsicht, in einigen Stellen des N. T. genommen, welche von dem heiligen Geist so reden, daß man weder an Wirkungen oder Gaben Gottes, noch an eine bloße Prosopopöie denken kann; 1 Cor. 12,
11. Vergl. V. 4. 6. 8. 9. 1 Cor. 2, 10. 11. vergl. Joh. 1, 18. Joh. 14, 16. 17. 26. 15, 26. 16, 7. 8. 13. 14. 15. vergl. 12, 50. wozu man noch Matth. 28, 19. (Eph. 4, 30
.) fügen kann.
60. Daß der heilige Geist, wenn er überhaupt eine Person ist, eine göttliche sey, ist schon aus der Zusammensetzung mit dem Vater und Sohne sehr wahrscheinlich, nachdem die Gottheit des Sohnes nun schon erwiesen ist; zumal da wir auf ihn eben so wie auf Vater und Sohn getauft werden sollen. Es wird aber gewiß, wenn man dazu nimmt, daß ihm Allwissenheit beigelegt wird, 1 Cor. 2, 10. 11. und Allmacht, indem die Schrift ihn als den Urheber der Wunder und Wundergaben häufig beschreibt, z. E. 1 Cor. 12, 11. wozu man allenfalls noch setzen kann, daß seine Wohnung ein Tempel genannt wird. 1 Cor. 3, 16. 6, 19. vergl. 2 Cor. 6, 16. Ob das N. T. ihn ausdrücklich Gott nenne, (Act. 5, 3. 4. 1 Cor. 3, 16.) läßt sich zwar kaum mit völliger Gewißheit entscheiden, ist aber auch kein unentbehrliches Stück des Beweises für die wahre wesentliche Gottheit des heil. Geistes.60. Daß der heilige Geist, wenn er überhaupt eine Person ist, eine göttliche sey, ist schon aus der Zusammensetzung mit dem Vater und Sohne sehr wahrscheinlich, nachdem die Gottheit des Sohnes nun schon erwiesen ist; zumal da wir auf ihn eben so wie auf Vater und Sohn getauft werden sollen. Es wird aber gewiß, wenn man dazu nimmt, daß ihm Allwissenheit beigelegt wird, 1 Cor. 2, 10. 11. und Allmacht, indem die Schrift ihn als den Urheber der Wunder und Wundergaben häufig beschreibt, z. E. 1 Cor. 12, 11. wozu man allenfalls noch setzen kann, daß seine Wohnung ein Tempel genannt wird. 1 Cor. 3, 16. 6, 19. vergl. 2 Cor. 6, 16. Ob das N. T. ihn ausdrücklich Gott nenne, (Act. 5, 3. 4. 1 Cor. 3, 16.) läßt sich zwar kaum mit völliger Gewißheit entscheiden, ist aber auch kein unentbehrliches Stück des Beweises für die wahre wesentliche Gottheit des heil. Geistes.
|d75| 61. Der heil. Geist ist
vom Vater sowol als vom Sohne unterschieden. Matth. 28, 19. Joh. 14, 16. 26. 15, 26.
|d75| 61. Der heil. Geist ist
vom Vater sowol als vom Sohne unterschieden. Matth. 28, 19. Joh. 14, 16. 26. 15, 26.
62. Der ganze Inbegriff aller unendlichen Vollkommenheiten, welcher nur allein in dem einzigen nothwendigen Wesen, dem Schöpfer der Welt, möglich ist, oder die wahre wesentliche Gottheit, kommt unwidersprechlich dem Vater unsers Herrn Jesu Christi zu; aber nicht minder kommt sie auch dem ewigen Sohne des Vaters, dem mit dem Menschen Jesu vereinigten Logos, zu (§.
57. ); und eben so dem heil. Geiste (§.
60. ) Diese
drey aber sind wirklich, und nicht blos den Nahmen nach oder in unsrer Vorstellung,
von einander unterschieden, (§
58. 61. ) als besonders handelnde, und also für sich bestehende – Personen nennt mans, weil man doch irgend ein Wort haben muß, wenn man von der Sache reden, und die in der Bibel vorkommende Sätze untereinander vergleichen und in Eins zusammenfassen soll, und weil von diesen Dreyen im N. T. so geredet wird, wie man sonst unter Menschen von Personen im eigentlichsten Verstand redet; welcher Ausdruck aber eben so bloß analogisch gebraucht wird, wie man bloß analogisch es versteht, wenn man von Gottes Freiheit, Rathschlüssen, Gegenwart u. s. w. redet. Uns ist es
|d76| genug, ohne hier in Untersuchungen über die innern Verhältnisse dieser Drey gegen einander uns zu wagen, durch die verschiedene
äusere Verhältnisse sie zu unterscheiden, in welchen jeder anders als der andre sich uns geoffenbaret hat, indem dem Vater die Fassung des Rathschlusses über unsre Beseeligung, dem Sohne die Ausführung desselben in dem Werke der Erlösung, und dem heil. Geiste die Zubereitung unsrer Gemüther zur wirklichen Theilnehmung an der uns zugedachten und erworbenen Glückseligkeit, zugeschrieben wird; so wie die Schrift auch lehret, der Vater sey es, der den Sohn sende, der Sohn aber sende den heil. Geist vom Vater. Doch auch diese Belehrungen sind ohne Zweifel nach der Schwachheit unsers Fassungsvermögens eingerichtet. 62. Der ganze Inbegriff aller unendlichen Vollkommenheiten, welcher nur allein in dem einzigen nothwendigen Wesen, dem Schöpfer der Welt, möglich ist, oder die wahre wesentliche Gottheit, kommt unwidersprechlich dem Vater unsers Herrn Jesu Christi zu; aber nicht minder kommt sie auch dem ewigen Sohne des Vaters, dem mit dem Menschen Jesu vereinigten Logos, zu (§.
57. ); und eben so dem heil. Geiste (§.
60. ) Diese
drey aber sind wirklich, und nicht blos den Nahmen nach oder in unsrer Vorstellung,
von einander unterschieden, (§
58. 61. ) als besonders handelnde, und also für sich bestehende – Personen nennt mans, weil man doch irgend ein Wort haben muß, wenn man von der Sache reden, und die in der Bibel vorkommende Sätze untereinander vergleichen und in Eins zusammenfassen soll, und weil von diesen Dreyen im N. T. so geredet wird, wie man sonst unter Menschen von Personen im eigentlichsten Verstand redet; welcher Ausdruck aber eben so bloß analogisch gebraucht wird, wie man bloß analogisch es versteht, wenn man von Gottes Freiheit, Rathschlüssen, Gegenwart u. s. w. redet. Uns ist es
|d76| genug, ohne hier in Untersuchungen über die innern Verhältnisse dieser Drey gegen einander uns zu wagen, durch die verschiedene
äusere Verhältnisse sie zu unterscheiden, in welchen jeder anders als der andre sich uns geoffenbaret hat, indem dem Vater die Fassung des Rathschlusses über unsre Beseeligung, dem Sohne die Ausführung desselben in dem Werke der Erlösung, und dem heil. Geiste die Zubereitung unsrer Gemüther zur wirklichen Theilnehmung an der uns zugedachten und erworbenen Glückseligkeit, zugeschrieben wird; so wie die Schrift auch lehret, der Vater sey es, der den Sohn sende, der Sohn aber sende den heil. Geist vom Vater. Doch auch diese Belehrungen sind ohne Zweifel nach der Schwachheit unsers Fassungsvermögens eingerichtet.
63. Da es ein unumstöslicher Grundsatz der natürlichen und geoffenbarten Religion ist, daß nur
ein einziger Gott sey, und daß alle göttliche Vollkommenheiten einzig und allein nur diesem Einzigen, und keinem Dinge auser ihm, zukommen (§.
53. ); so müssen Vater, Sohn und Geist zusammen dieser einzige Gott seyn, und das göttliche Wesen muß demnach, zwar nur ein einzigmal, aber doch
in diesen Dreyen, eben so unbegreiflich mit einander vereinigten, als unbegreiflich von einander verschiedenen, ungetheilt vorhanden seyn. 63. Da es ein unumstöslicher Grundsatz der natürlichen und geoffenbarten Religion ist, daß nur
ein einziger Gott sey, und daß alle göttliche Vollkommenheiten einzig und allein nur diesem Einzigen, und keinem Dinge auser ihm, zukommen (§.
53. ); so müssen Vater, Sohn und Geist zusammen dieser einzige Gott seyn, und das göttliche Wesen muß demnach, zwar nur ein einzigmal, aber doch
in diesen Dreyen, eben so unbegreiflich mit einander vereinigten, als unbegreiflich von einander verschiedenen, ungetheilt vorhanden seyn.
64. Die
Unbegreiflichkeit dieser Lehre steht ihrer Wahrheit eben so wenig im Wege, als
|d77| die Unbegreiflichkeit vieler Sätze der natürlichen Theologie für einen Beweis ihrer Falschheit gehalten wird. Genug, daß kein wahrer Widerspruch in ihr erwiesen werden kann, wie man denenjenigen zeigen kann, welche sich in tiefere Spekulationen, dergleichen man in den Schulen der Theologen nach verschiedenen Hypothesen angestellet hat, einlassen wollen. Auser der Schule aber
begnügt sich ein von der Wahrheit der in der Bibel enthaltnen Offenbarung überzeugter Christ damit, daß, nach dem deutlichen Inhalt des N. T. nur ein einziger Gott sey, und daß zu dem einigen Gott gehören der Vater, der Sohn, und der heil[.] Geist. Hiervon aber hat uns die Bibel unterrichtet, damit wir den Rathschluß Gottes über unsere Seeligkeit richtiger und deutlicher uns vorstellen, die darin sich zeigende Liebe Gottes
demüthiger verehren, von der göttlichen Würde unsers Erlösers und Herrn, Jesu Christi, belehrt werden, und einen desto festeren Grund unsers Vertrauens auf ihn haben möchten.64. Die
Unbegreiflichkeit dieser Lehre steht ihrer Wahrheit eben so wenig im Wege, als
|d77| die Unbegreiflichkeit vieler Sätze der natürlichen Theologie für einen Beweis ihrer Falschheit gehalten wird. Genug, daß kein wahrer Widerspruch in ihr erwiesen werden kann, wie man denenjenigen zeigen kann, welche sich in tiefere Spekulationen, dergleichen man in den Schulen der Theologen nach verschiedenen Hypothesen angestellet hat, einlassen wollen. Auser der Schule aber
begnügt sich ein von der Wahrheit der in der Bibel enthaltnen Offenbarung überzeugter Christ damit, daß, nach dem deutlichen Inhalt des N. T. nur ein einziger Gott sey, und daß zu dem einigen Gott gehören der Vater, der Sohn, und der heil[.] Geist. Hiervon aber hat uns die Bibel unterrichtet, damit wir den Rathschluß Gottes über unsere Seeligkeit richtiger und deutlicher uns vorstellen, die darin sich zeigende Liebe Gottes
demüthiger verehren, von der göttlichen Würde unsers Erlösers und Herrn, Jesu Christi, belehrt werden, und einen desto festeren Grund unsers Vertrauens auf ihn haben möchten.