Alle Wissenschaften hängen
nicht nur gewissermassen zusammen, und so ferne wäre es für den, der Theologie studiert, nützlich
c√, in keiner derselben ganz Fremdling zu
seyn, zumahl wenn er manche
c√ unter seinen
besondern Umständen,
bey Schulstellen z. B.
, auch abgesehen von der Theologie, nöthiger
hätte als
andre; sondern manche haben auch einen
nähern Einfluß
in das gründliche Studium der
Theologie, und einige unter diesen sind dazu schlechterdings unentbehrlich. –
Wie die Absicht dieses Buchs
c√ sich nur auf die einschränken
muß, welche in einer solchen nähern Verbindung mit der Theologie
stehen: so kan man diese Vorbereitungswissenschaften
eintheilen 1) in solche, welche
c√ die Quellen der Theologie enthalten,
c√ ohne die sich wenigstens nie sicher aus diesen Quellen schöpfen läßt, die daher auch zur gründlichen Einsicht der Theologie die allerunentbehrlichsten
sind; Philologie, meine ich, nebst der mit ihr
|b54| verbundnen
Kritik, und
Philosophie; 2) in solche, die zur allge
|c50|meineren
Uebersicht der Theologie und der vortheilhaftesten Art gehören, wie man sie studieren
müsse, wohin eine solche
Anleitung, wie
|a47| wir hier versuchen, allenfalls auch eine eigentliche
Encyklopädie (§. 42. Anmerk.
), zu rechnen
wäre; und 3) in
solche, die mehr
Hülfswissenschaften, d. i.
zur rechten Kenntniß der ganzen Theologie zwar nicht
zum voraus, aber doch
dabey, und entweder
zur Vergründlichung derselben
überhaupt, oder
bey einem Theil
derselben, nothwendig sind. Von dieser letzten Art
wäre die
Geschichte überhaupt, und besonders
c√ Geschichte der theologischen Wissenschaften mit der
Kenntniß der besten theologischen Bücher, nebst den
so genannten schönen Wissenschaften.
Anm.
1. Man nimmt zwar oft das Nöthigste aus diesen Wissenschaften in die Abhandlung der Theologie selbst auf, und daher möchte ihre vorläufige Kenntniß entbehrlich scheinen. Aber dadurch wird
diese Abhandlung unnöthig weitläufig gemacht,
darüber wird das Aufgenommene mehr berührt als ausgeführt, und meistens setzt man doch Kenntniß dieser Wissenschaften schon
voraus. Kenntniß und Uebung in diesen ist wenigstens eine
treffliche Vorbereitung auf das Studium der Theologie.
Anm.
2. Der thörichte Gedanke:
weil die Theologie die würdigste Wissenschaft
sey, müsse man sie allein und zuerst treiben, verdient kaum berührt zu werden. Eben weil sie die würdigste Beschäftigung
|b55| ist, und weil sie unmöglich ohne viele
andre Hülfsmittel gründlich getrieben werden
kan, sollte man sich ihr sehr wohl zubereitet nähern.
Abkürzungsauflösung von "z. B.": zum Beispiel