Licht. Es bedeutet theils den Unterricht der Religion; theils den, der ihn ertheilt, und also die Lehrer; theils auch die Glückseligkeit, zu der er führet – eins wie das andre aus sehr be|f343|kannten Vergleichungsgründen.
Nach der mittelsten Bedeutung nennt also Jesus
sich und seine Apostel das
Licht der Welt,
d. i.
Lehrer der Welt Joh. 8, 12.12, 46.
35, |c273|Matth. 5, 14.
ab√ Und so braucht es Paulus
von den jüdischen Gelehrten
, welche sich anmaßten die erleuchtesten Lehrer zu seynRöm. 2, 19.
ab√Johannes
aber von Jesu
k.
1,
4–9. Ich würde hier umschreiben:
Er war der Urheber aller Glückseligkeit, und das war er, indem er der vollkommenste Lehrer der Menschen war – Er ward nie müde,
|d338| die Unwissenden
ef√ zu unterrichten, aber
die unwissenden Menschen wusten es ihm wenig
Dank.Johannes
selbst
bezeugete von ihm, daß er das wäre; denn
obgleich auch
er bessreErkenntnisse hatte, als seine damaligen Zeitgenossen, so war er doch nicht
ef√ zum Lehrer bestimmt, sondern
|a264| |b264| nur dazu ausersehen, die Menschen auf ihn aufmerksam zu machen: Dieser war nemlich der
wahrhaftige Lehrer (Joh. 3,
2.), der das ganze jüdische Volk zum wahren Dienst Gottes anweisen
sollte. s.Welt .
Wenn Jesus
den Johannes
, 5, 35. ein
brennendes und scheinendes Licht nennt, so bedeutet einmal das von ihm gebrauchte Wort eine
Lampe, und dadurch sowohl als durch die Beywörter, (die man nach meiner gegenwärtigen Ueberzeugung eben nicht so genau unterscheiden muß), wollte er ihn als den darstellen, der den
bessernReligionsunterricht nicht selbst habe ertheilen, sondern nur die Menschen durch eine
|f344|und
die
andre Anweisung dazu vorbereiten sollen; gleich einer zwar brennenden aber doch nur ein schwaches Licht um sich werfenden Lampe.
S.
Joh. 1, 8.
Piscator übersetzt daher nicht unrecht Kerze,
welches auch die holländische Uebersetzung hat.
|c274| Von dem
Unterricht selbst wird
das Wort gebraucht Joh. 3, 19. 20. 21.8, 12. Licht des Lebens
Apostg. 26, 18.Eph. 5, 13.Col. 1,
12. (
s.
Erbtheil ,Heilige ).2 Cor. 4, 4.6, 14.1 Joh. 1, 7.2, 9. Und daher steht es auch zuweilen für
erleuchtete Schüler der wahren Religion Eph. 5, 8. 9. (Gal. 5, 16.) In den beyden ersten Stellen will Jesus
sagen:
|d339| |e339| Solche Menschen sprechen über sich selbst das Urtheil, nachdem die Anweisung zur bessern Religion nun einmal da ist. Denn da ihre Werke böse sind, so müssen sie natürlicherweise ihre Unwissenheit meinen Belehrungen, durch welche die Abscheulichkeit jener klar wird, vorziehen. Wer Böses thut, der muß sie hassen, und wird wahrhaftig sichs nicht einfallen lassen, sein Verhalten damit zu vergleichen, damit er nicht gezwungen werde, sich deswegen selbst zu verdammen; wersich aber rechtschaffen aufführt, was sollte der dabey verlieren? Er wird sich gern damit vergleichen, damit er gewiß werde, daß er sich Gottes Willen gemäß bezeige –
Ich bin es, der den Juden zum Lehrer bestimmt ist; wer mir folget, der wird |a265| |b265| nicht in Unwissenheit bleiben, sondern das rechte Erkenntniß erlangen, welches alles wahre Gute verschaft.
|f345| In der letzten Bedeutung f√ wird nun Gott der Vater des Lichts, ef√ der Urheber aller Glückseligkeit genannt Jac. 1, 17.
Abkürzungsauflösung von "v.": Vers