Die interaktive textkritische Ansicht setzt eine
Bildschirmbreite von mind. 768px voraus.
Bitte verwenden Sie einen entsprechend breiten Bildschirm,
um diese Ansicht in vollem Umfang nutzen zu können.
P.
Paradies;Luc. 23, 43.2 Cor. 12, 4. Es ist ausgemacht, daß die Juden unter dem Paradies|c306||d371||e371| und dem
SchoosAbrahams beynahe einerley Zustand der z√Glückseligkeit nach dem Tode verstanden. Aber dabey ist es mir auch sehr wahrscheinlich, daß wenigstens
die Pharisäer sich den Ort dabey dachten, an welchem die Frommen bis zum Einbruch des tausendjährigen Reichs sich aufhielten. Man mag indeß eine Erklärung
Editorische Korrektur von: Erkläruug (d)
annehmen welche man will, so war es für den Schächer allezeit eine Versicherung seiner nahen höhern Glückseligkeit.
z√
Petrus, ein Fels; s.
Abkürzungsauflösung von "s.": siehe
Fels .
Pfahl ins Fleisch, besser, Dorn imFleisch,2 Cor. 12, 7.s.
Abkürzungsauflösung von "s.": siehe
Engeldes Satans. Nimmt man die bey diesem Ausdruck gemuthmaßte Krankheit an, so wird man eben keine Erläuterung brauchen, wie der Apostel sie mit stechenden und brennenden Dornen und Disteln vergleichen konnte. So vergleicht Hiob seine Krankheit mit den Pfeilen des Allmächtigen, 6, 4.
Pfand; Angeld, und dießbildlich für Versicherung2 Cor. 1, 22.5, 5.Eph. 1, 14. Der Geist, |a287||b287| den der Apostel so beschreibt, sind kindliche, freudige Gesinnungen, welches auch der ZusatzinunsreHerzen, in der ersten Stelle, |f378| und das gleichfolgende, wir sind getrost, in der zweyten deutlich macht: s.
Abkürzungsauflösung von "s.": siehe
Geist .
Pfeile;feurigeEph. 6, 16. Es ist bekannt, daß die Alten sich der Pfeile im Kriege bedienten, und zuweilen noch brennende Materien hinzufügten. Darauf sieht also der Apostel, und vergleicht damit, wie es mir scheint, die Lästerungen und Verfolgungen der damaligen Feinde des Christenthums.
|c307||d372||e372|Pfeiler. Man mag dieses Wort 1 Tim. 3, 15. auf die gleichvorhergehende Meldung der Familie Gottes, der Kirche, als eine fernere Beschreibung derselben, oder auf den folgenden Lehrsatz ziehen; so ist beydes gleich verständlich.Ich selbst weis nicht, welches ich vorziehen soll.
Pfleger. Das Wort hat Gal. 4, 2. wie das vorhergehende Vormund seine Beziehung auf die damaligen Sitten, da der Vater seine noch unerzogenen Kinder der Aufsicht und Zucht eines Knechts übergab, so lange, als er es für nöthig hielt, welches hier die bestimmte Zeitist.
Ich würde also unsrer Einrichtung gemäßer übersetzen – er ist unter den Aufsehern und Lehrmeistern – wenn nicht auf diese Weise der Grund, warum zwischen einem noch unerzogenen Kinde und Knechte kein Unterschied sey, unsichtbar wür|a288||b288|de; und daher muß man wohl für Pfleger, lieber Haushofmeistersetzen.
–derheiligen Güter, ingl.
Abkürzungsauflösung von "ingl.": ingleichem
der wahrhaftigen Hütte wird Jesus Ebr. 8, 2. genannt, |f379| und da unter jenen die Religion, unter diesen die Kirche verstanden wird; so ist jenes soviel, als, Lehrer der Religion, dieses,Haupt der Kirche. Das griechische Wort, welches Luther Pfleger übersetzt, bedeutet jeden, der ein gewisses Geschäfte zu besorgen hat, und so wird auch von den Leviten 1 Cor. 9, 13.Ebr. 13, 10. das Zeitwort, pflegen, d. i.
Abkürzungsauflösung von "d. i.": das ist
warten, besorgen, gebraucht.
|z86|Pflanzen, verkündigen, Jac. 1, 21.(welches unter euch verkündiget worden).
Gepflanzt werden zu gleichem Tode, Röm. 6, 5.z√Jesu im Grabe, als Täufling unter dem |c308||d373||e373|Waßer, in Absicht auf seinen Tod ähnlich werden;s.
Abkürzungsauflösung von "s.": siehe
begraben,gleich .
Pforte bedeutet Matth. 7, 13. 14. (Luc. 13, 24.
Editorische Korrektur von: Luc. 13, 29. (a)
Luc. 13, 24.
Editorische Korrektur von: Luc. 13, 23. (ef)
) (mit Zuziehung des Worts Leben aus dem folgenden, als wenn es, Pforte des Lebens, hieße) die Erlangung der Glückseligkeit, als keine so leichte Sache; so wie Weg die Lebensart, die des Besitzes derselben versichert; s.
Abkürzungsauflösung von "s.": siehe
breit,Weg.
PfortenderHölle,Matth. 16, 18. Es ist schon bey Hölle erinnert worden, daß
nach einer sehr alten Vorstellungsart
Editorische Korrektur von: Verstellungsart (a)
des Aufenthalts nach dem Tode, derselbe als ein großes unterirdisches Behältniß gedacht wurde, als ein Haus, wie beym Homer ; und diesem nun auch große weite Eingänge zugeschrieben wurden. Daher hieß zu den Pforten derHölleeingehenJes. 38, 10.vergl.
Abkürzungsauflösung von "vergl.": vergleiche, verglichen
B. der Weisheit 16, 13.soviel, als sterben; sich den Pforten der Höllen, oder auch desTodesPs. 107, 18.nähern, wie Luther daselbst sehr gut übersetzt, todkrankwerden. |a289||b289| Wenn nun Jesus von seiner ganzen Gemeine versichert, sie werde von den Pforten der Höllen nicht aufge|f380|rieben werden, so kann das, wie gesagt, keinen andern Sinn haben, als, sie werde nicht aussterben; wenn von Zeit zu Zeit noch so viele auch durch gewaltsame Hinrichtungen der Verfolger zu denselben eingehen müsten, so würden doch immer noch genug übrig bleiben.
Pharisäer. Es gehört zum richtigern Verstande vieler Umstände in der Lebensgeschichte Christi , zu wissen, daß die Pharisäer
die ansehnlichste Kirchenparthey unter den damaligen Juden ausmachten, ihre sogenannten rechtgläubigen Lehrer |c309||d374||e374|waren, den grösten Anhang unter dem Volkehatten, wie das meiste Ansehen im Senat ef√, die Schriftgelehrten oder richtiger Rechtsgelehrten der damaligen Zeit zugleich waren, den unterscheidenden Lehrsatz von einem tausendjährigen Reicha√, welches der Messias in seiner Zukunft aufrichten werde, behaupteten, und übrigens die grösten Verderber der reinen Sittenlehre waren, an deren Stelle sie bloß äußerliche Förmlichkeiten beym Essen, Trinken, Fasten, Waschen u. s. w.
Abkürzungsauflösung von "u. s. w.": und so weiter
vorschrieben. –
Nach dieser Anmerkung ist es deutlich, warum z. E.
Abkürzungsauflösung von "z. E.": zum Exempel
Paulus sagt, er könne sich, wenn er wolle, viel darauf zu gute thun
Editorische Korrektur von: thnn (b)
, daß er ein Pharisäer gewesen, Phil. 3, 5.; warum beyde Pharisäer und
Editorische Korrektur von: nnd (b)
Schriftgelehrten oft zusammen genannt, aber doch auch |a290||b290| noch voneinander unterschieden werden Matth. 22, 34. 35., weil nemlich zwar alle Schriftgelehrten von der pharisäischen Secte waren, aber nicht eben sowohl alle Pharisäer Rechtsverständige; ferner, in welchem Verstande Jesus sage, sie säßen auf Mosis Stuhl Matth. 23, 2., insofern sie |f381| nemlich das mosaische Recht besonders trieben; wie, noch weiter, die Sadducäer Matth. 22, 23. ff.
Abkürzungsauflösung von "ff.": folgende
den nach unsern Erkenntnissen sehr geringscheinenden Zweifel gegen die Auferstehung machen konnten; –
weil sie nemlich Jesum für einen Pharisäer hielten, und der Zweifel gegen diese und ihre Behauptung von einem tausendjährigen Reiche, in welchem alles irdisch zugehen werde, gerichtet, schon treffender war – endlich, was die Jünger eigentlich beym irdischenReiche des Messias dachten,
die Mutter der Kinder Zebedäi |c310||d375||e375| mit ihrer Bitte sagen wollte, und wie gerecht die Vorwürfe waren, die Jesus den Pharisäern so oft machte: s.Sauerteig,Schriftgelehrter .
Philosophie.Col. 2, 8. Ich sollte meynen, daß man nach einer bekannten Einkleidung der Rede, das folgende, lose Verführung, (eitles Geschwätz) mit dem Wort Philosophie in der Uebersetzung
Editorische Korrektur von: Ueberseßung (f)
sogleich verbinden könnte, – durch eine aus lautereitlemGeschwätzezusammengesetzte
Editorische Korrektur von: znsammengesetzte (e)
Philosphie – |a291||b291| Es gehört wenigstens dieß allezeit zur Erklärung: s.
Abkürzungsauflösung von "s.": siehe
Satzungen,Welt .
z√
Es ist aber nicht sowohl die Philosophie der Griechen, als vielmehr das pharisäische Judenthum gemeint. Denn einmal schränkt der Apostel das Wort gleich selbst hierauf ein, durch den Zusatz Menschenlehre (eigentlich Menschengebote),Satzungen derWelt; und dann war es besonders den alexandrinischen Juden, die z√ unter den Griechen lebten, eigen, um dieser willen
ihre Religion Philosphie zu nennen:S.
Abkürzungsauflösung von "S.": Siehe
z. E.
Abkürzungsauflösung von "z. E.": zum Exempel
denPhilo in dem Buche von der Gesandschaft an den Cajus , und den
Josephus im 1. B.|f382| gegen den Appion §. 10. z√ Die wahre unsectirische Philosophie hat der Apostel c√ gewiß eben so wenig verwerfen wollen, als die geläuterte Vernunft. Man kann hierüber ein sehr richtiges Urtheil des
Clemensv. Alexandr. nachlesen im 1. B. der vermischtenSchriften §. 2. 5. z√
Plappern
Matth. 6, 7. wird durch das gleichfolgendevieleWorte machen erklärt, und schließt die öftern Wiederholungen derselben f√ Worte mit in sich, wovor im Buch Sirach 7, 15. gewarnt wird; denn es sollte nach dem Grundtext heißen, |c311||d376||e376|und wenn du betest, so wiederhole nicht einmal über dasandredieselbenWorte. Man kann hiermit auch Matth. 23, 14.
Editorische Korrektur von: Matth. 23. 13. (d)
vergleichen, die Sache selbst aber sich am besten aus der so kurzen als gedankenvollen und herzlichen Sprache des Gebets Jesu erläutern.
Pochen,Tit. 1, 7. ein Schläger seyn.
Predigen,Predigt,Prediger, ist gleichgeltend mit unsern Lehren, Lehre, Lehrer – Nur sollte Apostg. 2, 4. schlechtweg, sie redeten mitetc.
Abkürzungsauflösung von "etc.": et cetera
übersetzt seyn;s.
Abkürzungsauflösung von "s.": siehe
Jünger .
Christumpredigen, d. i.
Abkürzungsauflösung von "d. i.": das ist
sein Evangelium verkündigen; so wie Predigt vonChristo 1 Cor. 1, 6. die ganze christliche Lehre;s.
Abkürzungsauflösung von "s.": siehe
Christus .
Predigen, es sey zurrechtenZeit,oder zur Unzeit2 Tim. 4, 2. die Wahrheit lehren, es sey den Menschen gelegen oder nicht.
Predigen die Verdammniß – die Gerechtigkeit2 Cor. 3, 9.sieheAmt . – die Versöhnung: siehe ebendaselbst und Versöhnung .
Wort der PredigtEbr. 4, 2., eigentlich das gehörte Wort; s.
Abkürzungsauflösung von "s.": siehe
Wort .
|f383||z87|Preisen,Röm. 3, 5.verherrlichen, Gelegenheit geben, daß die Güte Gottes noch herrlicher erscheine.
Priester,Hoherpriester,priesterlich,Priesterthum. Da das israelitische Priesterthum dem Apostel Petrus , und besonders dem |a292||b292| Verfasser des Briefs an die Ebräer Veranlassung zu einer besondern Vorstellung von Jesu gegeben hat; so muß man, um diese gehörig zu verstehen, sich |c312| vor allen Dingen von jenem rechte Begriffe ma|d377|chen. Man nennt es, wie bekannt, das aaronitische , weil Aaron nebst seinen Söhnen es zu|e377|erst verwaltete, und das levitische , weil es der Stamm Levi ab√ erblich erhielt 2 B.
Abkürzungsauflösung von "B.": Buch
Mos. 28, 29.3 B. M. 3, 8.
Editorische Korrektur von: 3 B. M. 3. 8. (ab)
Die ganze Anordnung desselben hatte ihren Grund in der allgemeinen mosaischen Einrichtung, nach welcher Gott als der unmittelbare Beherrscher seines Volks betrachtet, und ihm also nicht nur ein Pallast, eine Residenz, ein Land, (s.
Abkürzungsauflösung von "s.": siehe
das Heilige ) sondern auch eine weitläuftige Bedienung zugeeignet wurde, die nun eben die Priester und Leviten ausmachten. Jene waren gleichsam die Staatsbedienten, diese das Hofgesinde, die nur für die äußere Ordnung, Reinlichkeit, und Geräthschaften der Hütte des Stifts zu sorgen hatten, dagegen die Verrichtungen des eigentlichen Priesterthums durch Opfern, Räuchern jenen übertragen wurden 3 B.
Abkürzungsauflösung von "B.": Buch
M. 4, 3.ff.
Abkürzungsauflösung von "ff.": folgende
4 B.
Abkürzungsauflösung von "B.": Buch
f√ 18, 1ff.
Abkürzungsauflösung von "ff.": folgende
So bedeutet das Wort, welches wir Priester übersetzen, ursprünglich einen Diener, besonders im Staat, und wird daher mit dem hebräischen Wort, welches gewöhnlicher in die|f384|ser ab√ Bedeutung vorkömmt, zuweilen verwechselt, z. E.
Abkürzungsauflösung von "z. E.": zum Exempel
Jes. 61, 6. daß es also auch, von den Söhnen Davids gebraucht,2 B.
Abkürzungsauflösung von "B.": Buch
Sam. 8,18. 1 Chron. 18, 17. und von denen, die die nächsten um ihn oder andre Könige gewesen, wie 2 f√ Sam. 20, 26.2 B.
Abkürzungsauflösung von "B.": Buch
d. Könige 10, 11. eher durch Rath übersetzt werden sollte. ef√ Aber gleich so,
wie das deutsche Priester seinen |a293||b293| ersten allgemeinen Gebrauch in der Sprache der Griechen, woraus es genommen ist, nach und nach in der unsrigenverlohren hat, und einem gewissen Stand eigenthümlich ist zugeeignet wor|d378|den,
Editorische Korrektur von: wor (d)
ist es auch dem hebräischen Wort gegangen, welches Luther durchaus Priester|c313| übersetzt. – Wie nun nach den orientalischen Sitten sich niemand, außer denen, die am Hofe des Monarchen zu thun haben, in den Vorsal des Pallasts desselben wagen darf, so durfte auch niemand außer denLeviten sich der Hütte des Stifts nähern 4 Buch M. 18, 21ff.
Abkürzungsauflösung von "ff.": folgende
; wie noch weniger jemand erlaubt ist, in den Pallast selbst zu gehen, ohne besondre Erlaubniß, so war dieses sogar den Leviten verboten 4 B.
Abkürzungsauflösung von "B.": Buch
M. 4, 19. 20.18, 3. 4. 5. 6. 7. und allen, außer dem Hohenpriester, in das Innerstedesselben: wie ferner einer der erste und höchste Staatsbediente in irdischen Regierungsformen ist, so war auch unter den Priestern einer, der der höchste Priester(Hoherpriester, ist zu wenig gesagt) oder vorzugsweise, der Priester, genannt wurde, wie denn auch die erste Benennung in dem Alten Testament sehr |f385| selten vorkömmt, als,3 B.
Abkürzungsauflösung von "B.": Buch
M. 21, 10.Josua 20,6.; wie endlich Staatsbediente die Angelegenheiten des Volks bey dem Monarchen zu besorgen ab√, und die Befehle dieses dem Volk bekannt zu machen haben, und nach orientalischen Gebrauch nur der erste Minister den unmittelbaren Vortrag jener thun darf, und den eben so unmit|a294||b294|telbaren Auftrag dieser erhält; so war es auch mit jener Dienerschaft Gottes. Die Priester waren gleichsam der hohe Adel unter den Juden, besorgten die Angelegenheiten des Volks bey Gott, opferten, räucherten für das Volk täglich im Tempel; aber der höchste Priester war das Orakel desselben, der ihm in außerordentlichen Fällen Gottes Rath bekannt machte, a√ wegen außerordentlicher Versündigun|d379||e379|gen es bey Gott a√ vertrat,
und alle Jahr einmal |c314| mit einem allgemeinen Sündopfer vor Gott erschien. –
Hiervon ist nun die Anwendung auf das christliche Priesterthum, wie es in den Briefen Petri und an die Ebräer vorgestellt wird, leicht zu machen
Editorische Korrektur von: machrn (b)
. Die Vorstellung selbst ging eigentlich die Juden an, die an eine solche Staatsverfassung gewöhnt waren, und an die auch, als nachmalige Christen, die gedachten apostolischen Briefe eigentlich gerichtet sind. Ihre Bedeutung kann aber auch nach dem Vorhergehenden keine andre seyn, als daß Jesus der höchste Reichsbediente Gottes auf der Welt gewesen sey – aber eines ganz andern Reichs – denn eben er habe jene sichtbare Regierungsform aufheben,
eine Anbetung Gottes im Geist und in der Wahrheit einführen, Gottes Er|f386|kenntniß und ab√ freye kindliche Verehrung unter den Menschen ausbreiten, und alle leibliche Opfer und Gaben in würdigere verwandeln sollen; das habe er gethan, und mit einmal durch seinen Tod vollendet. Nun sey er gleichsam zum
Reichs|a295||b295|verweser erhoben worden (Ebr. 8, 1.
Editorische Korrektur von: (Ebr. 8, 1, (b)
); und ein Pfleger besserer Güter, der wahrhaftigen Hütte (v.
Abkürzungsauflösung von "v.": Vers
2.)(so wie dasselbe griechische Wort Röm. 13, 6. von Obrigkeiten gebraucht wird, wo Luther Diener übersetzt); diese Hütte Gottes sey nun jeder Ort, wo Gott wahrhaftig angebetet werde
Autorschaftliche Korrektur von: worden (a)
, an jedem das Allerheiligste, ein jeder Verehrer Gottes habe das Recht in dasselbe mit aller Freudigkeit einzugehen, und der Opferdienst, den er thue, sey sein Lob, sein Dank, sein Gebet. Das ist die Hauptvorstellung in dem Brief an die Ebrä|d380||e380|er, wonach sich alles übrige, was zu ihrer Erweiterung und Ausbildung gehöret, leicht erklären läßt. Es ergiebt sich auch hieraus, wie diese |c315| Vorstellung im Grund eben soviel sagen soll, als, Christus sey der Herr, das Haupt seiner Gemeine. S.
Abkürzungsauflösung von "S.": Siehe
ef√Rechte Gottes .
Wenn nun Petrus alle Christen
Editorische Korrektur von: Cbristen (b)
ein heiliges, herrliches, Priesterthum1 Br.
Abkürzungsauflösung von "Br.": Brief
2, 5. und v.
Abkürzungsauflösung von "v.": Vers
9. das königliche Priesterthum nennt, so will er damit anzeigen, daß nun alle Diener Gottes wären, nicht weiter der bessere Dienst Gottes an einem besondern Stand wie jener (2 Buch Mos. 19, 6.) gebunden aef√, in dem höhern Reiche Gottes das Priesterthum und die königliche Würde nicht ferner von einander getrennt wären. Und so ist auch der Verfasser der Offenbarung 1, 6.5, 10. zu verstehen. Nur mit den |f387|Leviten konnte die Vergleichung nicht angestellt werden, weil ihre Verrichtungen gar keine Beziehung auf die eigentlichen Erweisungen des Christenthums |a296||b296| hatten, und zudem alle Christen, die es wirklich sind, vor Gott einander gleich geachtet werden.
Hohepriester. Obgleich in dem bisher erklärten Verstande nur jedesmal Ein hoher, höchster, Priester war, so werden doch im Neuen Testament oft mehrere als gleichzeitig erwähnt. Man muß also bemerken, daß die Häupter der vier und
Editorische Korrektur von: und und (f)
zwanzig Priesterordnungen, nach der Einrichtung Davids , 1 Chron. 24.
Editorische Korrektur von: 1 Chron. 23. (a)
in spätern Zeiten diesen gleichen Namen, wenigstens nach dem uns bekannten griechischen Sprachgebrauch, führten.
Die Juden haben sie vielleicht in ihrer Muttersprache noch genauer unterschieden, jenen den |d381||e381|höchsten Priester (גדלכהן), diese Oberpriester, Erzpriester (ראשי כהנים) genannt. Die Anmerkung selbst hat ihren Grund in |c316|Matth. 26, 3.
Editorische Korrektur von: Matth. 26. 3. (f)
Marc. 14, 53., wo der Hohepriester, in dessen Pallast das Gericht gehalten wurde, von denen, die sich darinn versammleten, unterschieden wird, und Apostg. 5, 24. In den Lebensbeschreibungen Christi muß man also allezeit unter den Hohenpriestern in der mehrern Zahl diese Häupter verstehen, außer Luc. 3, 2.Joh. 18, 13. 24. und Apostg. 4, 6.
Editorische Korrektur von: Apostg. 5, 6. (a)
wo es scheint, daß
Caiphas dem Hannas in der eigentlichen hohenpriesterlichen Würde, wegen seines Alters oder eines Versehens im Amte, noch bey Lebzeiten sey zu|a297||b297|geordnet worden
Editorische Korrektur von: worgen (d)
vielleicht aber auch dieser sich selbst ihn zum Nachfolger erwählt habe.
|f388|Prophet;Weissager, weissagen,Weissagung. Ich nehme diese Wörter außer der Ordnung zusammen, weil sich keins ohne das andre vollständig erklären läßt, und setze als ausgemacht voraus, daß unter den ältesten Völkern Priester und Propheten in gleichem Range standen, beyde für Diener der Gottheit,
Gottesmenschen (wie die jüdischen Schriftsteller reden) angesehen wurden, diese
Editorische Korrektur von: dieser (e)
zuweilen auch noch grösseres Ansehen hatten,
wie bey den Egyptern, unter welchen derProphet, wie er vorzugsweise genannt wurde, der Erste unter den Priestern war.
Ueberhaupt verband man mit den angeführten Wörtern den Begriff einerbesondernaußerordentlichenMittheilung der Weisheit oder Kraft Gottes, oder beydes zugleich, an den Menschen, zur Ausrichtung eines gewissenGeschäfts, wor|d382|aus
Editorische Korrektur von: wor|d382|woraus (d)
nun verschiedene Grade der |c317| Weissagung, verschiedene Stuffen der Propheten, und die Menge Nebenbedeutungen dieser Wörter sich am besten verständlich machen lassen.
Im höchstenVerstande ein Prophet seyn, weissagen, ist soviel, als ein durchaus bevollmächtigter Gesandter Gottes seyn, der den Völkern ihre Schicksale und ihre ganze Verhaltungsart bekannt zu machen, und die dahin gehörigen göttlichen Befehle mit Nachdruck zu vollziehen bevollmächtiget ist, was |a298||b298| wir
einen bevollmächtigten
Editorische Korrektur von: bevollmächtigter (e)
Minister nennen; und in einen solchen dachte man sich das größte Maaß göttlicher Weisheit und göttlicher Kraft zugleich. Ein solcher mochte nun den Egyptern vermuthlich ihr schlechtweg sogenannter Prophet seyn; aber |f389| gewiß war es
Moses den Juden (welches ihre Gelehrten sagen wollen, wenn sie ihn für den Ersten und Einzigen Propheten ihrer Nation halten) und in diesem Sinn sollte es Jesus seyn, nach der eignen Versichrung der Apostel7, 37.; so wie auch die Juden den Messias, den sie erwarteten, dafür hielten, Joh. 1, 21. (bist du der Prophet, wie eigentlich übersetzt werden sollte)6, 14.Luc. 7, 16.; Johannes ihn dafür erkannt wissen wollte Luc. 7, 20.
Editorische Korrektur von: Luc. 7. 20. (e)
(Matth. 11, 3.); die Apostel ihn als einen solchen angenommen hatten Luc. 24, 19. und vielleicht auch das Volk ihn sich dachte Matth. 21, 9. 11. Ich sagevielleicht, weil der große Haufe in seinen Vorstellungen immer sehr wankend und ungewiß ist, und er die Benennung auch wohl in der folgenden Bedeutung kann genommen haben. – Denn
|c318| zunächst heißt ein Prophet seyn, weissagen, auch soviel, als ein außerordentlicherGesand|d283[!]||e383|ter Gottes seyn, der in besondern Fällen einem Volk im Namen Gottes eine wichtige Begebenheit bekannt zu machen, eine große Unternehmung anzubefehlen, und so auch eine allgemeine Reform der Sitten anzukündigen hat. So braucht Josephus die |a299||b299| hieher gehörigen Wörter sehr oft z. E.
Abkürzungsauflösung von "z. E.": zum Exempel
von dem
Editorische Korrektur von: den (a)
Pinehasjüd.
Abkürzungsauflösung von "jüd.": jüdische
Alterthümer V. 2, 1. 10.; in diesem Verstande wird Samuel ein
Error in function bdn-transform:transform: java:org.exist.xquery.XPathException Description: exerr:ERROR XPTY0004: The actual cardinality for parameter 3 does not match the cardinality declared in the function's signature: bdn-transform:error-message($code as xs:string, $description as xs:string, $node as node(), $function as xs:string, $filename as xs:string) element(). Expected cardinality: exactly one, got 0. [at line 1000, column 75, source: /db/apps/sade/modules/bdn/transform.xqm]
In function:
bdn-transform:error-message(xs:string, xs:string, node(), xs:string, xs:string) [1000:17:/db/apps/sade/modules/bdn/transform.xqm]
bdn-transform:make-typo-corrs(element(), xs:string, xs:string) [1455:40:/db/apps/sade/modules/bdn/transform.xqm]
bdn-transform:apparatus(item()*, item()*, item()*) [130:13:/db/apps/sade/modules/bdn/transform.xqm]
local:main(node()*, xs:string, xs:string) [73:13:/db/apps/sade/modules/bdn/transform.xqm]. XPTY0004: The actual cardinality for parameter 3 does not match the cardinality declared in the function's signature: bdn-transform:error-message($code as xs:string, $description as xs:string, $node as node(), $function as xs:string, $filename as xs:string) element(). Expected cardinality: exactly one, got 0. Offending node: app
genannt 1 B.
Abkürzungsauflösung von "B.": Buch
3, 20. und im Neuen TestamentJohannes Luc. 7, 28., und dafür hielt vermuthlich der gröste Haufe Jesum , so wie die jüdischen Gelehrten in diese Classe ihre eigentlich sogenannten
Propheten setzten, deren Schriften sie nachher in eine eigne Sammlung gebracht, und die denn allezeit im N. T.gemeint sind, wo von ehemaligen Propheten die Rede ist. Diese außerordentliche Propheten- oder Gesandschaftswürde war nun dem Hohenpriester beygelegt, und zum Sinnbild der von ihm nöthigen Falls zu ertheilenden Belehrungen der
mit Edelgesteinen besetzte Brustschmuck gegeben –
Der Unterschied zwischen diesen beyden Gattungen der Propheten und der Weissagung ist nun offenbar darinn zu suchen, daß jener unumschränkte Vollmacht hatte, auf alle Zeiten im Namen Gottes zu reden und zu handeln, und also bey ihm die Weisheit und Kraft Gottes als beständig inwohnend gedacht wurde; dieser hingegen die Vollmacht, wie die Eigenschaften dazu, nur unter gewissen Einschränkungen und auf eine kurze Zeit erhielt. –
|c319| Nun hieß aber auch, in einer noch geringern Bedeutung, ein Prophetseyn
Editorische Korrektur von: sryn (e)
, weissagen, ein Bote Gottes seyn, der den Men|a300||b300|schen überhaupt |d384||e384|Lehre und Unterricht im Guten und f√ dem, was Gottes Wille ist, ertheilet; und also Weissagung, Lehre, Unterricht. In diesem Verstande muß das Wort offenbar genommen werden, wenn im A. T. von
Prophetenkindern, d. i.
Abkürzungsauflösung von "d. i.": das ist
Lehrschulknaben, die Rede ist, und im N. T. Matth.10, 41.
Editorische Korrektur von: 10. 41. (f)
(wer einen Lehrer aufnimmt etc.
Abkürzungsauflösung von "etc.": et cetera
) 11, 9. (wolltet ihr einen gemeinen Lehrersehen) Matth. 7, 22. (haben wir nicht in deinem Namen gelehrt?) – Aber auch hier liegt der Begriff einer den Menschen vorzüglich verliehenen göttlichen Weisheit und Kraft zum Grunde.
|f391| Und damit ist endlich die vierte Hauptbedeutung verwandt, da Weissagung und weissagen einem jeden zugeschrieben wird, der besonders dazu aufgelegt ist, andre zu warnen oder ihnen zu rathen, das Verborgne zu entdecken, das Dunkleauszulegen, das künftige zu vermuthen oder wirklich vorherzusehen, das Herz durch hohe edleGesänge zu rühren, einen erwecklichen Vortrag ohne Vorbereitung zu thun, und hiernach sind Propheten bald Ausleger, bald Rathgeber, bald Vorhersager, Dichteru. s. w.
Abkürzungsauflösung von "u. s. w.": und so weiter
Gott wird auch hier gedacht, wie er einen solchen zu dem einen wie dem andern Geschäfte erweckt, braucht und ihn dazu mit besondern Geisteskräften ausrüstet.
So muß man also weissagen verstehen, wenn es die Juden spottweise sagten Luc. 22, |a301||b301| 64. |c320| (Marc. 14, 65.). Man sollte sogleich übersetzen: Entdecke uns, wer dich schlug – So war Agabus ein Prophet, indem er die Gefangennehmung Pauli und eine bevorstehende Theurung vorhersahApostg. 21, 11.11, 28. und in einem noch |d385||e385| höhern Grade Zacharias , da er die Bestimmung seines Sohnsvorher verkündigteLuc. 1, 67. Und so werden endlich in der Apostelgeschichte 2, 17. 18.19, 6.21, 9. beym Lucas 2, 36. in den BriefenPauli an die Römer 12, 7.
Editorische Korrektur von: Römer 12, 6. (a)
im ersten an die Corinther 12, 28. 29.14, 29. 32. 37.11, 4. 5.13, 9.14, 1. 3. 4.
Editorische Korrektur von: 14, 1. 3, 4. (f)
5. 24. 31. 39. an die Epheser 2, 20.3, 5.4, 11.1 Thess. 5, 20.1 Tim. 1, 18.4, 14. die Benennungen Prophet oderProphetin und die Wörter weissagen, Weissagung, von den Begeisterten gebraucht die mit einer außerordentlichenRührung und |f392| ohne Vorbereitung über Religionssachen sprechen konnten; und ich denke, man sollte in allen diesen Stellen die Wörter, Begeisterte, Begeisterung, aus Begeisterung sprechen, sogleich in der Uebersetzung brauchen. Ich weis wohl, daß man in den meisten von diesen Stellen die Gabe der Schriftauslegung versteht, und der Sprachgebrauch dieses verstattet; aber ich finde es doch, nach einigen unterscheidenden Kennzeichen und Beschreibungen, die der Apostel davon macht, höchst zweifelhaft, sie alle dagegen mit der angezeigten Bedeutung übereinstimmend.
|a302||b302| Ich will das nicht entgegensetzen, daß der Apostel die Auslegung ausdrücklich von der Weissagung unterscheidet 1 Cor. 12, 10. die Ausleger von den Propheten, v.
Abkürzungsauflösung von "v.": Vers
29. 30.vergl.
Abkürzungsauflösung von "vergl.": vergleiche, verglichen
14, |c321| 27–32. weil er diese Auslegung eben so deutlich auf die Erklärung dessen,
was in fremden Sprachen geredet worden, einschränkt, und daher die Schrifterklärung noch etwas verschiedenes könnte gewesen seyn, und auch dabey nach der letzten |d386|Stelle eine Offenbarung statt gefunden haben. Man |e386| mag auch das eine oder das andre annehmen, so waren die Ermahnungen nöthig, die Weissagung nicht zu verachten, die Gabe derselben bey sich zu erwecken und diesen ähnliche. Allein zuerst wär es befremdend, warum er v.
Abkürzungsauflösung von "v.": Vers
3. wo er den Nutzen der Weissagung beschreiben will, nicht geradezu gesagt hätte – wer weissaget, der redet zum Verständniß der Schrift. Ferner ließe sich eben so wenig begreifen, wie er von der Schriftauslegung hätte wünschen können, daß sich alle derselben befleißigen, alle darnach streben möchten v.
Abkürzungsauflösung von "v.": Vers
1. 39., wohl aber könnte er |f393| das von dem lebhaften abc√Gefühl der Religion haben sagen wollen, mit welchem und in welchem man nun auch zu andern davon spricht. Endlich ist die Schriftauslegung, wenn sie auch aus Offenbarung geschieht, doch mehr eine Sache des trocknen Urtheils als einer erwärmtenEinbildungskraft, und umgekehrt die Begeisterung. Nun beschreibt aber Paulus durchaus die Weissagung mehr als ein Geschäfte der letzten, da |a303||b303|der, der sie besitzt, sich nicht enthalten kann, sogleich zu sprechen; der Ungläubige, der sie an andern gewahr wird, dadurch außerordentlich gerührt wird, die versammleten Christen selbst ganz besonders dadurch erweckt werden v.
Abkürzungsauflösung von "v.": Vers
3. 25.
Editorische Korrektur von: 3. 23. (a)
30. 31. und braucht dann 1 Thess. 5, 19. wo Luther dämpfen übersetzt, ein Wort, welches ordentlich von |c322| den griechischen Schriftstellern von der Tilgung des hieran grenzenden poetischen Feuers gebraucht wird. – Wenn man also diese Erklärung annimmt, so war Offenbarungjede gute Erleuchtung, aber Weissagung ein höherer Grad |d387|derselben, der zugleich außerordentlich be|e387|redt und andre zu rühren geschickt machte. Und so wird man folgende Stellen auch weiter nicht dunkel finden.
Röm. 12, 7.
Editorische Korrektur von: Röm. 12, 6. (abc)
Hat jemand einen
Editorische Korrektur von: eine (b)
außerordentlichen Antrieb, der Gemeine etwas erbauliches vorzusagen, so sey es der Religion gemäß, anständig – er schwatze nicht in den Tag hinein. – Analogie ist hier, wie ich denke, allerdings Aehnlichkeit, wird der Anomalie entgegengesetzt, und bey den griechischen Schriftstellern oft mit einem Worte verwechselt
Editorische Korrektur von: Worteverwechselt (a)
, welches Gleichheit|f394| bedeutet (ἰσότης, s.
Abkürzungsauflösung von "s.": siehe
Plutarch von der brüderlichen LiebeS.
Abkürzungsauflösung von "S.": Seite
484 im 2. B.
Abkürzungsauflösung von "B.": Buch
der Frankfurter Ausgabe). Wollte man auch das vorhergehende Maaß des Glaubens zur Erklärung ziehen, so könnte man immer noch auch dieß in gleicher Bedeutung nehmen; so wie Plutarch in der ange|a304||b304|führten Stelle das daher abgeleitete Nennwort Mäßigung in der Bedeutung der Gleichförmigkeit nimmt.
1 Cor. 12, 10. – Einem andern Begeisterung – 29.
Editorische Korrektur von: 28. (a)
sind sie alle Begeisterte?
– 14, 1.Befleißiget euch – vornemlich mit lebhaftemGefühl von der Religion zu sprechen – 3.wer aus Begeisterung spricht – 6.s.
Abkürzungsauflösung von "s.": siehe
Offenbarung : 24. Wenn sie alle in öffentlicher Versammlung rührende Vorträge thäten, |c323| und käme von ohngefähr ein Ungläubiger, – so würde er durch alle überzeugt, von allen gerührt werden; und so 25. würde er sich nicht enthalten können seine herzlichen Empfindungen zu entdecken (sie würden sichtbar werden, was Luther übersetzt, das Verborgne seines Herzens|d388||e388|würde offenbar werden), Gott anzubeten, und zu bekennen, daß Gott in euch sey –
Gott ist in uns, war die bekannte Sprache der Alten, wenn sie sich von einem höhern Wesen begeistert glaubten – 29–32. Die Begeisterten lasset reden, aber zweye oder dreyenach einander (dies ist aus v.
Abkürzungsauflösung von "v.": Vers
27. zu ergänzen), und die andern beurtheilen, was wirklich wahr und gut gesagt sey – Und so denn einem dabey sitzenden von ohngefähr ein guter Gedanke sich anbietet, so schweige der erste. Denn ihr könnet wohl alle einer nach dem andern auftreten
Editorische Korrektur von: aufreten (e)
, damit ein jeder dem |f395| andern zum Guten nützlich sey; nur müßt ihr die Vorträge Andrer nicht unter dem Vorwand eines besondern Antriebs |a305||b305| des Geistes unterbrechen; denn auch die Erleuchtungen der Begeisterten müssen untereinander geordnet seyn – 37. Dünket sich jemand ein wirklich Begeisterter zu seyn, der mag doch beurtheilen, ob nicht das alles, was ich bisher gesagt habe, der christlichen Lehre gemäß sey.
ab√ wo der Apostel von derselben Prüfung der Vorträge der Begeisterten nur ein anderes Wort braucht) – kennen, wie es auch gleich übersetzt seyn sollte 1 Thess. 2, 4. – wie wir von Gott |c324|tüchtig befundenworden sind, daß uns die Verkündigung des Evanglii anvertraut würde, so – der unser Herz kennet. Dasselbe griechische Wort hat Luther sehr richtig besehen übersetzt Luc. 14, 19.; weniger richtig aber in der gleich vorhergehenden Stelle, bewährt seyn, |d389||e389| für, tüchtig befundenwerden, und 1 Cor. 3, 13. für, die Feuerprobe wirds ausweisen; achtenRöm. 1, 28. für das noch deutlichere, der Mühe werth halten; annehmenRöm. 14, 22. für billigen; versuchen2 Cor. 8, 8.1 Tim. 3, 10. für, auf die Probestellen; bewähren1 Pet. 1, 7. für probiren
sich selbst2 Cor. 13, 5.Gal. 6, 4. – 1 Cor. 11, 28. Die Selbstprüfung, von welcher in der letzten Stelle die Rede ist, geht auf die vorher verwiesenen Un|a306||b306|ordnungen beym Genuß des Abendmahls; diese soll sich nun ein jeder selbst|f396|verweisen, welches denn auch die Uebersetzung seyn sollte; vergl.
Abkürzungsauflösung von "vergl.": vergleiche, verglichen
v.
Abkürzungsauflösung von "v.": Vers
31.
Psalm,Psalmen. Psalmen singen, wird von Dankliedern gesagt; davon werden Lobgesänge und diejenigenLieder, die nicht unmittelbar an Gott gerichtet sind, sondern nur überhaupt fromme Gesinnungen und Empfindungen enthalten, unterschieden, Eph. 5, 19.Col. 3, 16. – 1 Cor. 14, 15. ist der Sinn: – Ich will ein Danklied singen, so daß es mir nicht nur von Herzen geht, sondern auch andern verständlich ist. –
Schoos Abrahams
Vgl. Lk 16,19ff.
die Pharisäer sich den Ort dabey dachten, an welchem die Frommen bis zum Einbruch des tausendjährigen Reichs sich aufhielten
Die pharisäische Gruppe hegte im Gegensatz zu den Sadduzäern (vgl. Mk 12,18ff.; Apg 23,8) eine rege Auferstehungs- und Messiashoffnung, die zwar auch wenige alttestamentliche Stellen (vgl. Jes 24–27; Dan 12,1–3) andeuten, aber erst bei ihnen zu einer festen Lehre gerinnt. Der deutlichste Niederschlag der messianischen Hoffnungen findet sich in den PsSal, die wohl in pharisäischen Kreisen im ersten Jahrhundert v. Chr. entstanden. In PsSal 17,4 wird ein Gesalbter (V. 32) Davidide erwartet, der die Heiden vertreibt und in Schach hält (V. 22), während er die Juden versammelt und gerecht, von Gott unterwiesen regiert (V. 32.35). Die Pharisäer glaubten, wenn alle Juden die Tora ernstlich einhielten, werde schließlich die messianische Zeit anbrechen. Die militanten Zeloten stellten eine apokalyptische Radikalisierung dieses pharisäischen Programms dar, wobei sie versuchten, die Zeitenwende durch eigenhändige gewaltsame Vertreibung der heidnischen Besatzer herbeizuführen. Die pseudomessianischen Bewegungen des Theudas und des Judas Galiläus (vgl. Apg 5,36f.; bell. Iud. II, 8,1.6; ant. Iud. XVIII, 1,1; XX, 5,1) könnten zelotische Rebellengruppen gewesen sein. – Die Chiliasmushoffnung (vgl. Offb 20,3.6) der Pharisäer führt Teller an anderer Stelle auf Aussagen des Josephus zurück: vgl. d398 .
Herr D. Barth hat nur für meinen Geschmack zu blühend übersetzt
Teller spielt hier auf Bahrdts Übersetzung des Neuen Testaments an, die in vier Teilbänden (1773/1774) erschien. Unter dem schillernden Titel Die neusten Offenbarungen Gottes in Briefen und Erzählungen enthält sein erster Teilband die Evangelien nach Mk, Mt und Joh. Der zweite Band ist dem lukanischen Doppelwerk gewidmet. Bahrdt bezeichnet die Apg darin als zweites Buch des Lukas. Hier findet sich auch die von Teller wortgetreu zitierte Übersetzung von Lk 23,43 (Bd. 2, 1773, 186). – Mehrere Ausgaben des Bahrdtschen Neuen Testaments folgten, wobei die dritte unter dem veränderten Titel Das Neue Testament oder die neuesten Belehrungen Gottes durch Jesum und seine Apostel 1783 in Berlin bei Mylius erschien.
Ich würde also […] übersetzen – er ist unter den Aufsehern und Lehrmeistern – wenn nicht auf diese Weise der Grund, warum zwischen einem noch unerzogenen Kinde und Knechte kein Unterschied sey, unsichtbar würde
Vgl. Gal 4,1.
nach einer sehr alten Vorstellungsart des Aufenthalts nach dem Tode [...] als ein Haus, wie beym Homer
Homer bezeichnete die Unterwelt der griechischen Mythologie als δόμος Ἄιδος: z.B. Od. XI, 627.
die ansehnlichste Kirchenparthey unter den damaligen Juden ausmachten, […] den grösten Anhang unter dem Volke hatten
Zu den historischen Hauptquellen über die Pharisäer zählen das Neue Testament und die Schriften des Josephus, der ihnen nahestand und sie z.B. als anerkannte Philosophenschule verstanden wissen wollte (bell. Iud. II, 119; ant. Iud. XVIII, 11). Wie Teller richtig beschreibt, genossen die Pharisäer – im Gegensatz zum hohen Priesteradel der Sadduzäer mit politischen Privilegien – besonderen Einfluss beim Volk (ihre Bedeutung stieg unter Alexandra Salome [134/76–67 v. Chr.] erstmals stark an). Sie machten sich Ex 19,6: „Ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein.“ für ihre Tora-Deutung zunutze und ergänzten die schriftliche Weisung Gottes vom Sinai um die von ihnen als ebenso maßgeblich betrachtete mündliche Tora, die z.B. mit rituellen Detailvorschriften die vollständige Haltung der schriftlichen Tora ermöglichen sollte. Dieses Programm kann als „Zaun um die Tora“ (Traktat Pirke Avot 1,1 nach: Charles Taylor, Sayings of the Jewish Fathers comprising Pirqe Aboth [...], Cambridge 1897) bezeichnet werden. Dass Jesus diesen Umstand kritisierte (vgl. Mk 7,8; Mt 23,23), hat den Pharisäern bis auf den heutigen Tag schlechte Presse im Christentum eingebracht. Sie werden als Erzfeinde Jesu verstanden und gelten sprichwörtlich als kleinkariert. Dabei wird oftmals übersehen, dass die Pharisäer mit der Ermordung Jesu historisch wenig verwoben sein dürften. Der maßgebliche jüdische Entscheider war der sadduzäische Hohepriester Kaiphas, die Hinrichtung veranlasste ohnehin Pilatus. Daneben gab es durchaus Pharisäer, denen Jesus nahestand (vgl. Lk 7,36ff.; Joh 3,1ff.). Auch Teller unterschätzt bei seiner Kritik am äußerlichen jüdischen Ritus (vgl. z.B. d147f . d204 oder d374 : „die grösten Verderber der reinen Sittenlehre“) die positive Bedeutung der pharisäischen Partei für das Judentum. Die Tradition der Pharisäer bildete den Grundstein für das tempellose Rabbinentum nach der Zerstörung Jerusalems. Außerdem standen die Pharisäer für eine Demokratisierung der Heiligkeitideale des Gottesvolkes, die der egalitären Botschaft Jesu, die Teller regelmäßig betont, nahekommt.
weil sie nemlich Jesum für einen Pharisäer hielten
Wegen der programmatischen Überschneidung zwischen pharisäischer und jesuanischer Theologie wurde Jesus immer wieder in der Forschungsgeschichte des Neuen Testaments in große Nähe zu dieser jüdischen Parteiung gestellt. Möglicherweise waren die Pharisäer gerade deswegen seine Gegner geworden, weil er selbst aus dieser Richtung stammte, aber bestimmte problematische Aspekte darin innovativ umzuformen gedachte. Vgl. z.B. Pinchas Lapide, Jesus – ein gekreuzigter Pharisäer? (1990) oder Klaus Berger, Jesus als Pharisäer und frühe Christen als Pharisäer (in: NT 30, 1988, 231–262). – Dass Pharisäer der Jesus-Bewegung keineswegs nur ablehnend gegenüberstanden, zeigt die Vorstellung, dass Paulus ein Pharisäer gewesen sei (vgl. Apg 23,6 oder auch Lk 7,36ff.).
die Mutter der Kinder Zebedäi mit ihrer Bitte sagen wollte
Vgl. Mt 20,20. Die Mutter der sogenannten Zebedaiden (die Brüder Jakobus und Johannes) bittet Jesus darum, dass ihre Söhne in seinem Reich zu seiner Rechten und Linken sitzen dürfen. Da Teller diese Anfrage im Sinne der jüdischen Vorstellung des Messias als eines irdischen Königs (vgl.
) beantwortet, stellt er sich unter den Sitzen zur Linken und zur Rechten wohl Nebenthrone eines weltlichen Herrschers vor (vgl. d393f. ).
Es ist aber nicht sowohl die Philosophie der Griechen, als vielmehr das pharisäische Judenthum gemeint
Zum einen unterstützt der Kontext von Kol 2 Tellers These einer judaisierenden Irrlehre, vor der der Verfasser warnt (z.B. Kol 2,11: Beschneidungsvergleich; Kol 2,16: diverse jüdische Ritualgebote). Allerdings könnte auch eine synkretistische Religiosität im Fokus der Kritik stehen, denn im erwähnten V. 8 wird auch die Verehrung von Naturmächten („στοιχεῖα τοῦ κόσμου“), die mehr an pagane Praktiken erinnert, geächtet.
ihre Religion Philosophie zu nennen: S. […] Philo in dem Buche von der Gesandschaft an den Cajus
Zum Werk: vgl.
. Gemeint ist hier: legat. 23 [156]. Die Seitenangabe „S. 568.“ (z86 ) verweist auf den zweiten Band der Mangeyischen Werkausgabe.
Josephus im 1. B. gegen den Appion §. 10.
Zum Werk: vgl.
. Die Stelle c. Ap. I, 10 [55] findet sich im zweiten Band in der von Teller verwendeten Havercampischen Werkausgabe (vgl.
) auf „S. 443.“ (z86 ).
Clemens v. Alexandr. […] im 1. B. der vermischten Schriften §. 2. 5.
Zum Werk: vgl.
. Die Seitenangabe „S. 27. 331.“ (z86 ) bezieht sich auf den ersten Band der Potterschen Werkausgabe (vgl.
), wobei „S. 27.“ eine fehlerhafte Angabe ist und eigentlich „S. 327.“ heißen müsste.
Matth. 6, 7. [...] Wiederholungen derselben Worte [...], wovor im Buch Sirach 7, 15. gewarnt wird
Teller nimmt diesen Querverweis möglicherweise aus einer Glosse der Lutherbibel 1545 zu Sir 7,15 (heute: Sir 7,14). Im dortigen Text ist eindeutig gemeint, man solle sich im Gebet nicht wiederholen („μὴ δευτερώσῃς λόγον ἐν προσευχῇ σου“). Auf lexikalischer Ebene besteht daher zu Mt 6,7 jedoch keineswegs eine direkte Verbindung. Dort wird stattdessen das Wort πολυλογία (Vielwörterei) benutzt, was zweifellos den von Teller favorisierten Sinn haben könnte, allerdings auch einfach Geschwätzigkeit im Gebet meinen kann. Bei Mt wird außerdem auf die Gebetspraxis der ἐθνικοί angespielt, wohingegen bei Sirach klar an jüdische Praktiken gedacht ist.
Und daher nennt auch Philo, in dem Leben Mosis, diesen sehr oft einen Priester
Zum Werk: vgl.
. Z.B. Mos. II, 51 [292].
wie das deutsche Priester seinen ersten allgemeinen Gebrauch in der Sprache der Griechen, woraus es genommen ist, […] in der unsrigen verlohren hat
Die Ursprünge des Wortes „Priester“ gehen im Deutschen, wie in den meisten europäischen Sprachen, nicht etwa auf ἱερεύς (Priester), sondern auf πρεσβύτερος (Ältester) zurück (vgl. den Eintrag „Priester“ im DWb).
und alle Jahr einmal mit einem allgemeinen Sündopfer vor Gott erschien
Vgl. Lev 16.
eine Anbetung Gottes im Geist und in der Wahrheit
Vgl. Joh 4,23f.
Reichsverweser
Stellvertreter der Kaiserkrone in Zeiten der Thronvakanz oder bei minderjährigen Herrschern, auch Reichsvikar genannt.
Die Juden haben sie […] noch genauer unterschieden, jenen den höchsten Priester (כהן גדל), diese […] Erzpriester (ראשי כהנים) genannt
Zu כהן גדל vgl. z.B Lev 21,10; Jos 20,6; Hag 1,1.12. Zu ראשי כהנים vgl. z.B. Esr 7,5; 1Chr 27,5; Jer 52,24.
Caiphas dem Hannas […] wegen seines Alters oder eines Versehens im Amte, […] sey zugeordnet worden
Hannas (Ἄνανος) war von 6 bis 15 n. Chr. Hohepriester. Er wurde von dem auch biblisch bekannten Legaten Syriens, Quirinius (gest. 21; vgl. Lk 2,2), ein- und schließlich von Valerius Gratus (Regierungszeit 15–26), dem römischen Prokurator in Judäa, abgesetzt. Fünf seiner Söhne bekleideten in den Folgejahren ebenfalls das höchste Amt am Tempel, unter denen Hannas II. später u.a. für die Steinigung des Jakobus, Herrenbruder und Leiter der Jerusalemer Urgemeinde, im Jahr 62 verantwortlich war (Ios. ant. Iud. XX, 9,1 [199–203]). – Joseph Kaiphas (Ἰώσηπος ὁ Καϊάφας) war der Schwiegersohn des Hannas und von 18 bis 36 n. Chr. Hohepriester am Jerusalemer Heiligtum. Er wurde von Valerius Gratus ernannt und muss wohl – nach seiner langen Amtszeit zu schließen – in dessen Gunst gestanden haben (vgl. u.a. Ios. ant. Iud. XVIII, 2,2 [34f.]). Später setzte ihn der syrische Statthalter Lucius Vitellius (Regierungszeit 35–39) ab. Über ein von Teller vermutetes gemeinsam versehenes Doppelamt der beiden ist nichts bekannt. Berühmt ist Kaiphas’ Tötungsplan gegen Jesus, den er pointiert in Joh 11,50 formuliert: „Es ist besser für euch, ein Mensch sterbe für das Volk, als dass das ganze Volk verderbe.“ Der Evangelist legt dem jüdischen Priester damit eine proleptische Deutung des Kreuzesgeschehens in den Mund.
Gottesmenschen (wie die jüdischen Schriftsteller reden)
Der Begriff אִישׁ הָאֱלֹהִים (Mann Gottes) findet im Alten Testament vor allem für Propheten Verwendung, zu denen auch Mose gezählt wird: vgl. z.B. Dtn 33,1 (oder Elia: 2Kön 20,28 etc.). In Ri 13,6 kann so auch ein Engel bezeichnet werden.
wie bey den Egyptern, unter welchen der Prophet, […] der Erste unter den Priestern war
Zutreffend beschreibt Teller hier die Priesterhierarchie in der ägyptischen Antike. Gegenüber einem monolatrischen, teilweise dynastisch betreuten Kult – wie z.B. dem des zweiten jüdischen Tempels oder auch dem der Aton-Religion unter Amenophis IV. (auch Echnaton; Regierungszeit 1352–1336 v. Chr.) – ist vor allem besonders, dass die ägyptischen Priesterämter einer wesentlich breiteren Bevölkerungsgruppe zugänglich waren. In ständiger Rotation bekleideten sie Menschen aus vier bis fünf Phylen (Stämmen), wobei die Besetzung mehrmals im Jahr wechseln konnte. Zudem gab es eine Vielzahl an Heiligtümern über das ganze Land verteilt, wozu auch manche Schreine zählten, die nur von einem Priester betreut wurden. An einem idealen Heiligtum konnten bis zu vier Propheten (analog zu Hohepriestern) dienen, zusätzlich zu einem Lesepriester und einem Geheimnisdiener. Es gab in Ägypten auch vereinzelte Priesterinnen.
einen bevollmächtigten Minister
Vgl.
.
Moses […], wenn sie ihn für den Ersten und Einzigen Propheten ihrer Nation halten
Möglicherweise eine Anspielung auf das Mose-Epitaph: Dtn 34,10–12. Diese Stelle gibt einen interessanten Einblick in die Fortschreibungsgeschichte des Pentateuchs, da sie in direkter Konkurrenz zu der Prophetie in Dtn 18,15 steht, wonach ein zweiter Mose aufstehen würde (darauf geht Teller im Verlaufe des Artikels noch ein).
Pinehas jüd. Alterthümer V. 2, 1. 10.
Zu Pinhas vgl. Num 25. Zu den Jüdische[n] Altertümer[n] vgl.
.
Propheten […], deren Schriften sie nachher in eine eigne Sammlung gebracht
Möglicherweise steht hier die Dreiteilung des jüdischen Bibelkanons im Hintergrund. Klassischerweise zerfällt der sogenannte Tanach (ein Kunstwort, das die Initialen der drei Teile verbindet) in die Tora (Pentateuch), die Nebiim (Propheten) und die Ketubim (Schriften). Erste biblische Andeutungen eines corpus propheticum finden sich bei Jesus Sirach (ca. im 2. Jh. v. Chr. ins Griechische übertragen; vgl. Sir 39,1–3). Sir 48,22–49,12 spricht von Weisungen Jesajas, Jeremias, Hesekiels und der zwölf Propheten (Dodekapropheton), sogar in der später gängigen Reihenfolge. Zu den Prophetenschriften werden ebenfalls die sogenannten Vorderen Propheten gezählt: Jos, Ri, 1/2Sam und 1/2Kön. Neben der im Neuen Testament üblichen Zweiteilung der jüdischen Tradition in „Gesetz und Propheten“ (z.B. Mt 5,17; 7,12; Joh 1,45; Apg 24,14; Röm 3,21) findet sich bei Lk 24,44 auch eine Reminiszenz an den Tanach, da dort von „Gesetz, Propheten und Psalmen“ die Rede ist.
mit Edelgesteinen besetzte Brustschmuck
Vgl. Ex 28,4.15ff.
Prophetenkindern, d. i. Lehrschulknaben
Das hebräische „בְנֵי־הַנְּבִיאִים“ (z.B. 2Kön 2,3 „Söhne der Propheten“) gibt die Lutherbibel 1545 mit „Propheten kinder“ wieder (heute: „Prophetenjünger“).
was in fremden Sprachen geredet worden
Vgl.
.
Plutarch von der brüderlichen Liebe S. 484 im 2. B. der Frankfurter Ausgabe
Plutarchs zu den Moralia (vgl.
) zählende Abhandlung Περὶ φιλαδελφίας (De Fraterno Amore) befasst sich mit der Natürlichkeit der brüderlichen Liebe und beschreibt systematisch und am Ende anekdotisch, worin sie sich unter bestimmten Rahmenbedingungen ausdrückt. – Der von Teller erwähnte Zusammenhang begegnet zu Beginn von Kapitel 12. – Die Frankfurter Ausgabe kann zeitlich nicht die sogenannte Kaltwasser-Übersetzung meinen, die der Gothaer Philologe Johann Friedrich Salomon Kaltwasser (1752–1813) zwischen 1783–1800 herausbrachte. Vielmehr dürfte die deutsche Ausgabe der ersten vollständigen, textkritischen Plutarchedition (Stephanus-Ausgabe, 13 Bde.), die Henri II. Estienne (auch Henricus Stephanus; 1528–1598) 1572 veröffentlichte, gemeint sein. Sie erschien 1599 bei Wechels Erben in Frankfurt, mit Anhängen erweitert unter dem Titel Plvtarchi Chaeronensis Omnivm, Qvae Exstant, Operum Tomus [...] (2 Bde., 1620) abermals.
Gott ist in uns, war die bekannte Sprache der Alten
In der Luther-Übersetzung 1545 steht bei 1Kor 14,25: „das Gott warhafftig in euch sey“. Heute wird in Anlehnung an den griechischen Wortlaut „ὁ θεὸς ἐν ὑμῖν ἐστιν“ meist „unter euch“ übersetzt. Die Stelle ist ein leicht abgewandeltes Zitat aus Jes 45,15 LXX.
z:
2.
z:
ausgemacht
z:
künftigen
c:
verstunden
z:
verstunden
z:
auch mir höchstmuthmaßlich
z:
welchen
z:
Reiches
z:
annehmen,
z:
Glückseligkeit:
Herr D.
Abkürzungsauflösung von "D.": Doctor
Barth hat nur für meinen Geschmack zu blühend übersetzt: –
z:
Ich versichre dich heilig, daß du noch heute mit mir in den Gefilden der Seligen seyn wirst: –
Sonst ist der Gedanke sehr richtig übergetragen und jedem die Erklärung freygelassen.
a:
Fleisch
ab:
des Satans:
a:
konnte:
f:
Pfeilen des Allmächtigen
abef:
dies
a:
Versichrung
ef:
Zusatz,
f:
unsere
f:
gleich folgende
ab:
S.
Abkürzungsauflösung von "S.": Siehe
a:
Pfeile, feurige
b:
Pfeile feurige
ab:
hinzufügten: darauf
ab:
ø
ab:
Pfeiler:
ef:
gleich vorhergehende
a:
verständlich:
e:
weiß
f:
Doch ist mir bey dieser 6ten Ausgabe wahrscheinlicher, daß die neue Periode im 16. Verse damit angefangen werden sollte: „Ein Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit und kündlich (allgemein zugestanden) groß u. s. w.
Abkürzungsauflösung von "u. s. w.": und so weiter
“
ab:
Pfleger:
a:
ist:
f:
unserer
e:
unerzognen
e:
Pfleger
ab:
Hausknecht
f:
wählen
a:
ø
f:
Pfleger der
f:
Hebr.
abef:
so viel
ef:
dieses
ab:
Geschäft
f:
Hebr.
z:
(das
z:
worden.)
z:
den Herrn
z:
Grabe
e:
Wasser,
z:
Wasser
f:
durch Untertauchen im Wasser,
z:
werden:
z:
gleich .*
a:
Weg,
ab:
ø
b:
Hölle;
a:
der Hölle;
f:
Hölle
ab:
Zustandes
c:
Hauß
ab:
gedacht,
f:
große,
a:
wurden: daher
abc:
Höllen
ef:
Buch
c:
ø
e:
so viel
f:
so viel,
ab:
so viel,
ef:
des
f:
seyn
f:
werden;
f:
aussterben:
f:
müßten
ab:
Pharisäer:
ab:
bessern Verständniß
abc:
Jesu
a:
waren;
f:
größten
abc:
Volk
ef:
ø
a:
in dem
ef:
hatten
f:
Schriftgelehrten,
a:
waren;
f:
Reiche
a:
hatten
a:
ø
f:
größten
f:
waren;
f:
ø
b:
Anmerckung
abef:
von einander
abf:
in so fern
e:
in sofern
a:
f. f.
Abkürzungsauflösung von "f. f.": folgende
a:
sie,
a:
Jesum ,
a:
diese,
abc:
Reich
ae:
irrdisch
e:
irrdischen
bc:
Reich
a:
irrdischen Reich
ab:
Siehe
abc:
Schriftgelehrte
abc:
Philosophie,
f:
eitelm
aef:
dies
ab:
S.
Abkürzungsauflösung von "S.": Siehe
z:
ø
z:
Philosophie.
f:
gemeynt
z:
fragt sich noch welche Philosophie, die heydnische oder jüdische, hier gemeint sey. Ich bin für das letzte und verstehe das damalige besonders Pharisäische Judenthum:
z:
erklärt sich
z:
ø
z:
ø
z:
die Zusätze, Menschen Lehre,
z:
Menschen-Aufsätze, Gebote)
z:
Welt –
z:
Alexandrinschen
z:
also
z:
sehr geläufig
z:
Willen
z:
Philosphie
e:
nennen.
z:
nennen;
f:
nennen Vergl.
Abkürzungsauflösung von "Vergl.": Vergleiche, Verglichen