Demüthigen, sich vor Gott:Jac. 4, 10.1 Petr. 5, 6.sich seine Fügungen gefallenlaßen, den zu unserm Besten von ihm veranstalteten äußerlichen Uebeln sich unterwerfen.
Dichten:Röm[.] 1, 21. könnte man vielleicht noch genauer übersetzen:
Sie sind durch ihre Vernünfteleyen Abgötter worden. (Man vergleiche was noch bey
eitel desfalls bemerket werden soll.) Voritzt weiß ich kein bequemeres Wort, den Sinn des hier vorkommenden griechischen Nennworts auszudrücken, als,
Vernünfteley (Witzeley.)
Dienen Gott: Ich weiß noch zur Zeit keine einzige Stelle im N. T.außer 1.Thess. 1, 9. in welcher der Ausdruck Gott dienen, Gottesdienst, von den Christen so schlechtweg gesagt würde. Es wird immer eine Bestimmung hinzugesetzt, um sie von den äußerlichen jüdischen Zwangdiensten zu unterscheiden: So Röm. 12, 1. nicht bloß Gottesdienst, sondern mit dem Zusatz, vernünftiger:Phil. 3, 3.imGeist Gott dienen, und eben dadurch den Vorzug vor dem Juden erhalten, der sich auf seine Beschneidung verläßt; 2.Tim. 1, 3.mitreinemGewißen, durch Be|z12|wahrung vor allen vorsetzlichen Verschuldungen.
Dienen Christo,oder dem Herrn, ist eine Beschreibung der Lehrer des Evangelii, und wird nie von der Allgemeinheit der Christen gesagt. So gebraucht es Paulus, von sich, als Lehrer, Apostg. 20, 19. vergl. 20. 21. von den falschenApostelnRöm. 16, 18. und von den Lehrern überhaupt Röm. 14, 18. und Jesus von den ApostelnJoh. 12, 26.Will jemandmein Amtsgehülfeseyn, sollte hier übersezt werden; wie auch Hr.D.Barth nur mit einer verfeinerten Wendung gethan hat. Es fällt also die Anmerkung, die ich im Wörterbuch hierbey gemacht, weg.
Diener;1. Cor. 3, 5. ein
Amtsgehülfenach der vorhergehenden Anmerkung ; und so auch mit dem Zusatz
Christi. 1. Tim. 4, 6.Col. 1, 7. – Röm. 15, 16. dem Sinn nach eben das, nur weil hier im Grundtext ein anderes Wort gebraucht wird, vielleicht genauer, sein
Geschäftträger; s.
die folgende allgemeine Anmerkung . –
meiner NothdurftPhil. 2, 25.
deutlicher:
Der Ueberbringer eurer mir übersendeten Beysteuer. So Hr.D.
|z13|Semler in der
kurzen Umschreibung des Br. an die Philipper: Man vergleiche 4, 16–18. daher ist nun auch
DienstRöm. 15, 25.imgl.v.26. 28. die
Ueberbringung einergesammletenBeysteuer; 2.Cor. 9, 12.die
Austheilung derselben (vorher,
Handreichung) und 1. Cor. 16, 15. die
Armenpflege; nach dem, was bey dem Wort
Diener im Wörterbuch selbst ist erinnert worden.
(Allgemeine Anmerkung. Es ist noch ein wahrer Mangel in unserer deutschen Sprache an Zeit- und Nennwörtern, die die Griechen zur Unterscheidung der mannigfaltigen Dienstarten in ihrer Sprache vorräthig haben. Bey ihnen drücken die Wörter δουλευειν, λατρευειν, ὑπηρετειν, διακονειν, λειτουργειν, θεραπευειν, mit den davon abstammenden ganz verschiedene Arten Ideen aus, ungeachtet die beyden ersten oft gleichgültig gebraucht werden, wie die alten griechischen Wörterbücher des Hesychiusu. a. ausweisen. Für die vier ersten Zeitwörter hat Luther das allgemeine Wort dienen in der Uebersetzung gebraucht, etwas genauer aber die Nennwörter unterschieden, so daß er meistentheils δουλοςKnecht, διακονοςDiener übersezt; wie Matth. 20, 26. 27.22, 6. 13. Hingegen sollte Marc. 9, 35.Diener, Matth. 26, 58.Marc. 14, 54.Gerichtsbediente, und Ebr. 3, 5. etwa Bote, die Uebersetzung seyn. Ich würde also im Deutschen ohngefähr diesen Unterschied beobachten, daß δουλευειν und λατρευειν unser dienen wäre; ὑπηρετειν, aufwarten; διακονειν, zur Hand gehen; θεραπευειν, bedienen; λειτουργειν, ein Geschäft ausrichten, besorgen. Es bleibt also auch bey dem, was ich im Wörterbuch zur Berichtigung |z14| der Uebersetzung Hebr. 1, 14. erinnert habe, und ist damit zu vergleichen Matth. 4, 11.Marc. 1, 13. wo beydemal nicht δουλευειν, sondern διακονειν steht.)
Dürstig oder
durstig, so viel als unser neueres
dreist,kühn; 2. Cor. 10, 1. 2.Phil. 1, 14.
2. Petr. 2, 10.
Dürstiglichfür
kühnlichkommt auch einigemal in der Uebersetzung des A. T.vor: S.
Frischens Wörterbuch.