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Taufe,taufen; Marc. 7, 4. und Luc. 11, 38. wird auch jedesmal im griechischen von den leiblichen Reinigungen das Wort gebraucht, welches nachher durch den Gebrauch der christlichen Kirche unsrer Taufhandlung eigen geworden.
Getaufet werden auf jemand, 1.Cor. 10, 2.vergl.1, 13. 15. ihm zum Gehorsam und zur Nachfolge feyerlich verpflichtet werden.
|z101|Theilen; ist (sollte ich gleich anfangs genauer gesagt haben) soviel als lehren und also 2. Tim. 2, 15.das Wort der Wahrheit recht theilen, die Lehren der Religion gründlich vortragen etc. So übersetzt es der Syrer durch recht lehren, und der lateinische Uebersetzer auf ähnliche Art; und vielleicht daß der Apostel nach der Vermuthung des Nic.Fullers, in seinen theologischen vermischten Anmerkungen 3, 17. aus dem Gebrauch der jüdischen Gelehrten, die Schriften des alten Testaments in gewisse Abschnitte zu theilen, die Redart abgeleitet hat.
ThüredesWorts,Col. 4, 3. ist mir nach der eignen Erklärung des ApostelsEph. 6, 19.der Mund: Was er hier sagt, daß mir gegeben werdedasWort, (zu reden)mit freudigem Aufthunmeines Mundes; das sagt er dort mit veränderten Ausdrücken, daß Gott uns die Thürdes Worts aufthue, (den Mund öfne) zu reden. – Hingegen bedeutet es 1. Cor. 16, 9.2.Cor. 2, 12. die Gelegenheit zur Verkündigung des Evangelii.
Thun;1. Cor. 9, 6. sich vom Evangelio nähren: Luther hat das solches in der Uebersezzung ohne einigen Anlaß im Text eingeschoben; es sollte heissen: und also lediglich von unsern Predigtamt zu leben, wie die andern thun: Das that nem|z102|lich der Apostel nicht um allen Schein der Gewinnsucht zu vermeiden, und suchte nebenher sich durch eine Handthierung zu nähren.
Tiefe der Gottheit, 1.Cor. 2, 10. die göttlichen Rathschlüsse.
Tod, Todesgefahr; 2.Cor. 1, 10.
Trunkenseyn, Joh. 2, 10. sich satt getrunken haben.
Trübsal:Röm. 5, 3.Col. 1, 24. sind die besondern Amtsleiden des Apostels zu verstehen.
Tugend:
Tugenden Gottes, 1. Petr. 2, 9. ist alles preiswürdige in Gott:
So übersetzt der Syrer, und die griechischen Uebersetzer des alten Testaments brauchen das hier vorkommende griechische Wort für ein hebräisches, welches Ruhm,Lob, bedeutet, Jes. 42, 8. (noch meinen Ruhm den Götzen) 12.63, 7.Man muß also hier übersetzen:
Daß wir verkündigen sollen den Ruhm des, der uns berufen hat.
Hiernach könnte nun auch 2.Petr. 1, 3.das, durch seine Herrlichkeit und Tugend, soviel seyn als, durch seine preißwürdige Majestaet. Doch wäre ich hier wohl geneigter, da nach dem Bau der Sprache eher das Herrlichkeit beywörtlich genommen werden muß, mit dem gelehrten Herrn Krebs und aus den von ihm weiter ausgeführten Sprachgründen zu übersetzen: Durch seine |z103|herrliche Güte: Und diese Bedeutung der Güte, scheint auch V. 5, die bequemste zu seyn.