W.

Waffen,s.Faß , S. 141. und 31. *
Wahl,Röm. 11, 7.werden die Gehorsamen, die das Evangelium annehmen, die Wahl genennet.
Wahrhaftig. Das Wahrhaftige,Luc. 16, 11,ist das, was allein einen wahren dauerhaften Werth hat, wird dem unbeständigen Reichthum, V.9. entgegengesetzt und dem GroßenV. 10. an die Seite. Zur Erläuterung des Sprachgebrauchs istSprüchw. 2, 7. der Text mit der Gr. Uebersetzung zu vergleichen.
Wahrheit.Wie darunter in den angeführten Stellen die Religion selbst zu verstehen ist, so pflegten auch die Lehrer der alexandrinschen Schule das Christenthum unter dieser Benennung zu verstehen und es der Philosophie, oder heydnischen Gelehrsamkeit, entgegen zu setzen. So sagt Clemens von Alexandrien im 1. Buch der vermischten Schriften, S. 326. der Potterschen Ausgabe, er gebe ihnen diesen Namen, weil er darinnen das |z111| Christenthum in Verbindung mit der auswärtigen Gelehrsamkeit (Wahrheit mit der Philosophie) vortragen werde.
Wandel:1. Petr. 1. 18.s.erlösen , S. 127. des Wörterbuchs und S. 27. der Zusätze .
Wandeln, im Hause Gottes, 1.Tim. 3, 15. das Lehramt verwandeln: Mit der Erklärung der Redart, Gal. 2, 14. ist zu vergleichen Apostg. 21, 21.
Wankelmüthige,Jac. 4, 8.genauer, falsche.
Befleißiget euch der Redlichkeit ihr Falschen:
S.rein , S. 321. des Wörterbuchs und S. 88. der Zusätze .
Weg: Noch bedeutet es ohne Zusatz die Religion,Apostg. 9, 2.19, 9. 23.– 1. Thess. 3, 11. ist die Reise nach Thessalonich gemeint, die sich Paulus vorgenommen hatte.
WegzurHeiligkeit,Ebr. 9, 8.nach dem Grundtext, derHeiligenWeg, ist in Vergleichung mit 10, 19. der freye Zutritt der Religionsbekenner in Dancksagungen, Anrufungen, zu Gott.
Wehe, ist, wo es in den Reden Jesu und den Briefen der Apostel vorkömmt, wie Matth. 23, 13. 1.Cor. 9, 16. mehr ein Bedaurungswort, als ein Urtheilsspruch.
Weib, war überhaupt unter den Juden in den wohlgemeintesten Anreden gebräuchlichz. E.Joh. 20, 15.wornach also auch Joh. 2, 4.19, 26. zu verstehen ist.
|z112|WeiseWeiseundKluge; Matth. 11, 25. die jüdischen Gelehrten; Weltweise, 1.Cor. 1, 20.eben dieselben: Es sollte aber eigentlich heissen, (wieFuller in s.vermischten AnmerkungenS. 317. f. gezeigt hat) die mystischen, fabelhaften Ausleger; Talmudisten: Hingegen sindKlugevorher, die griechischen Gelehrten und dafür sollte Weise übersetzt seyn: Und so ist
Weisheit1. Cor. 1, 24. ff. überhaupt die damalige Gelehrsamkeit; wie z. E.Josephus im 1. Buch gegen den Appion §. 9. es von der griechischen braucht, wenn er sagt, er habe seine jüdische Geschichte einigen griechischen Gelehrten zum Gutachten mitgetheilt.
Welt: An den meisten Orten habe ich gesagt stehen dafür zwey verschiedene griechische Wörter. Ich hole also hier um der Vollständigkeit willen noch nach, daß auch noch Luc. 2, 1.4, 5.Matth. 24, 14. ein drittes vorkommt, und wäre ich wohl geneigt in allen drey Stellen, das gantze jüdische Land zu verstehen. Denn was die letzte anlangt, so verwechselt Matthäus das in derselben gebrauchte griechische Wort mit dem, welches auch oft nach S. 379. die jüdische Nation bedeutet, in einem ähnlichen Context 26, 13. und Marcus desgleichen, 14, 9. Dann braucht Philo das Wort fast auf dieselbe Weise gegen denFlaccusS. 423. d. 2. Bands der Mangaeischen Ausgabe, wenn er sagt: „Es würde über das Gerücht von |z113| der grausamen Behandlung der alexandrinschen Juden die gantze Weltd. i. nach seiner eignen Erklärung, das gantze jüdische Volck zum Aufruhr seyn erregt worden.“ Und überhaupt scheint auch hierinn die Sprache der Juden (die denn Jesus und seine Boten nahmen wie sie sie fanden) mit ihren Nationalstoltz gedüngt gewesen zu seyn, daß sie alles außer ihrem Lande für Wüsteneyen, und nur das Ihrige für bewohnt hielten.
Vor den Zeiten der Welt, Tit. 1, 2. ist mir soviel, als was wir sagen, vor undenklichen Zeiten.
Gegenwärtige arge Welt, ist das gegenwärtige lasterhafte Zeitalter Gal. 1, 4. und
Ende der Welt, Ebr. 9, 26. wie beym Matthäus S. 378. das Ende der jüdischen Republick.
Noch sind unter Welt theils die Juden, nach S. 381. zu verstehen, Col. 2, 20. und verglichen mit diesen Vers (der überhaupt zum Schriftbeweise dienen kann, daß Welt oft in dieser Bedeutung zu nehmen ist,) imgleichen mit dem was bey ohne S. 83. f. erinnert worden Eph. 2, 12.1. Cor. 3, 22. vielleicht auch 4, 9. – theils die Heyden, Röm. 11, 12. 15.
Werk: Zur Erweiterung und Verbesserung dieses Artikels setze ich noch folgendes hinzu:
Für Werk Gottes sollte zur genauern Unterscheidung der verschiedenen griechischen |z114| Wörter zuweilen Geschöpf stehen und also Eph. 2, 10. es heißen:
Wir sind Gottes Geschöpf bereitet durch Christum Jesum zu guten Werken.
Hingegen steht Werk am rechten Orte, wenn Paulus die Christen, 1. Cor. 9, 1.sein Werk nennt.
Werk des Herrn, oder ohne Zusatz, Werk, ist das Predigtamt, 1. Cor. 15, 58. (diese Stelle verdanke ich Herrn D.Semler,) 16, 10. verglichen 2. Tim. 4, 5. – 1. Thess. 5, 13.
Gute Werke, habe ich vorher Col. 1, 10.1. Tim. 2, 10.5, 10. von rechtschafnen Gesinnungen und Verhaltungsarten überhaupt und Phil. 1, 6. das gute Werk von den bessern Religionsgesinnungen erklärt: Aber ich halte nach und nach mit Herrn D.Nößelt dafür, daß man wegen des Zusammenhangs auch hier die besondre Bedeutung der Liebeswerke annehmen könne. So erklärt Clemens von Alexandrien (S. 343. des 1. Bandes der Potterschen Ausgabe) den Ausdruck durch Gutthätigkeit.
Nach den mir immer mehr einleuchtenden Unterscheid zwischen Werke ohne Zusatz und gute Werke, und der S. 383. darauf gegründeten Erklärung der Redart, nicht aus den Werkenetc.selig werden; ist nun auch ein großer Unterscheid zu machen, zwischen Gutes thun, Röm. 2, 10. und, mit Werken umgehen, Röm. 4, 4. Jenes heißt nemlich, |z115|nach Gottes Willen und Wohlgefallen gut seyn; und dieses, als ein Jude sich auf die strenge Beobachtung äußerlicher Gebräuche verlassen;s.Gutes thun *, Gesetz *.
Werk, im Glauben, oder, des Glaubens, Ebr. 6, 10.1. Thess. 1, 3.2. Thess. 1, 11. so wie Werk der Liebe, in der ersten Stelle, sind die gutthätigen Erweisungen gegen arme Mitchristen.
Werke des Teufels, 1. Joh. 3, 8. sind nach den Zusammenhang (wer Sünde thut) alle herrschende Laster.
Widersacher,1. Petr. 5, 8. und WidersprecherTit. 1, 9. hat Luther sehr gut im Ausdruck unterschieden: Jenes bedeutet nemlich die damaligen Verfolger der Christen (s.S. 330 ); dieses die Verfälscher der christlichen Lehre, und also besonders die Gegner der Apostel und ersten Lehrer des Christenthums.
Wiedergeburt etc. Die Ursache, warum 1. Pet. 1, 3. das, wiedergebohren seyn zu einer lebendigen Hofnung, den angezeigten Sinn, wenigstens meines Erachtens, hat, suche ich theils in den anderweitigen Schriftgebrauch des Worts Hofnung von der Erwartung unsrer Auferstehung; theils in der Wahrnehmung, daß die Apostel durchgehends diese Erwartung auf die Auferstehung Jesu gründen, und so Petrus diese erneuerte Hofnung ihr auch zuschreibt. Man darf nur ein Zeuge von der Trostlosigkeit eines sterbenden Juden |z116| und aller Umstehenden gewesen seyn, um es recht lebhaft zu begreifen, wie der Apostel zu Christen aus dem Judenthum so triumphirend davon schreiben konnte.
Matth. 19, 28. hat Luther sehr richtig die Worte, in der Wiedergeburt, mit den folgenden verbunden, ihr werdet in der Wiedergeburt – – sitzen; und es ist also der neue herrliche Zustand nach der allgemeinen Veränderung des gegenwärtigen Weltsystems zu verstehen. Gantz so ist das Zeitwort
Wiederbringen,Apostg. 3, 21. zu nehmen: Und es ist merkwürdig, daß Josephus fast dieselben Wörter in demselben Verstande braucht, im 2. Buch gegen den Appion, §. 30. Die Stelle die so beweisend für diese beyderseitige Erklärung ist, ist diese: „Die Rechtschafnen (unter uns) glauben, daß Gott diejenigen, die das Gesetz treu bewahren, und wann es erfodert wird ihr Leben nicht achten, wieder werden laße und ihnen ein wiederhergestelltes weit besseres Leben schenken werde.“
Wille, genauer, Willkühr, Belieben; 2.Petr. 1, 21. Nach ihren Belieben, sagt Josephus (im 1. Buch gegen den Appion §. 8.) haben die griechischen Geschichtschreiber ihre Nachrichten zusammengestoppelt; und braucht dasselbe Wort.
|z117|Wohlgefallen: 2.Thess. 1, 11.kann man auch noch besser ein liebreiches und zum Geben geneigtes Wohlwollen verstehen.
Wohlgefällig, dem Herrn, Gott; hieher gehört noch, Röm. 12, 1. Derselbe Ausdruck kommt oft beym Philo vor.
Wohlthat; 1.Petr. 2, 20.3, 17.richtiger,Rechtthun. –1. Tim. 6, 2.scheint die Freylassung christlicher Knechte von ihren christlichen Herren gemeint zu seyn.
Wort, bedeutet Lehre, Marc. 4, 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.Joh. 5, 24.Apostg. 8, 4.1. Tim. 4, 12. wie Luther schon selbst es übersetzt hat, 1. Cor. 1, 5.Luc. 1, 4. – Begebenheit, Luc. 1, 2. (die Augenzeugen und Gehülfen der vorgefallnen Begebenheiten gewesen sind) – Befehl, Luc. 4, 4.5, 5.Marc. 7, 13. so auch LutherLuc. 3, 2. – Verheissung, Apostg. 8, 21.Röm. 9, 6. wie gegenseitig Drohung, Ebr. 4.
Wort des Eides, Ebr. 7, 28.das mit einem Eid bekräftigte Wort.
Wurzel.Die aufschießendebittreWurzel,Ebr. 12, 15.sind wohl nach V. 14. alle einschleichende Laster.
Wunderbahr, 1.Petr. 2, 9. genauer, vortreflich,herrlich, nach dem hebräischen Sprachgebrauch,Ps. 8, 1. 10.