|c[1]| Vorerinnerung.

Die populäre Dogmatik ist der Inbegriff derjenigen theoretischen Religionswahrheiten oder Glaubenslehren, von welchen auch solche Christen, die keine Theologen werden wollen, unterrichtet werden sollen und können. Dahin gehören aber alle Dogmen, welche auf die durch die Religion Jesu zu bewirkende moralische Besserung und Beglückung der Menschen einen nähern Einfluß haben, und dabey einer auch den Nichttheologen verständlichen Behandlung fähig sind. Von der Schuldogmatik unterscheidet sich demnach die populäre durch ihren Zweck, ihren Inhalt oder die Auswahl der abzuhandelnden Lehrsätze, und ihre Behandlungsart. Der Zweck der populären Dogmatik ist, die Bildung einsichtsvoller Christen zu befördern; dahingegen durch den Vortrag der Schuldogmatik Schulgerechte Theologen zubereitet werden sollen. In Absicht des Inhalts muß zwar auch die populäre Dogmatik in ihrer Art und zu ihrem Zweck vollständig seyn, und darf nicht auf die |c2| ersten Anfangsgründe der Christenlehre eingeschränkt werden, weil sie sonst für fähigere und im Nachdenken geübte Christen nicht zureichend wäre, und selbst die gründliche Einsicht in die vorgetragenen Lehrsätze durch die gelassenen Lücken erschwehret werden würde. Gleichwohl aber bleibt aus der populären Dogmatik billig alles ausgeschlossen, was seine Stelle in der Schuldogmatik bloß gewißen, zumal ältern und nur die theologischen Systeme betreffenden Streitigkeiten, oder den nicht geradehin zu verachtenden Bemühungen der Scholastiker zu verdanken hat, oder was nicht ohne unmittelbare Anwendung gelehrter Hülfsmittel verständlich gemacht werden kann, oder in keinem nahen Zusammenhang mit der moralischen Beglückung der Menschen stehet, sondern bloße, obgleich nicht immer unnütze, gelehrte Spekulation über Religionswahrheiten ist, zumal wenn sie mit Recht von uns für problematisch gehalten wird. Bey dem Vortrage der zur populären Dogmatik gehörigen Lehren enthält man sich alles dessen, wodurch er den nichttheologischen Zuhörern unverständlich werden würde. Man braucht daher die in den Schulen der Theologen mit gutem Grunde eingeführte technischeTerminologie nicht, und redet eben so wenig in bloß biblischen, oft eben so schwehr zu verstehenden, Formeln ; man vermeidet eigentlich gelehrte, |c3| d. i. solche Beweißarten, deren Gründlichkeit und Stärke ohne wissenschaftliche Kenntnisse nicht eingesehen werden kann; man wählt die zum leichtern Verstand und zur praktischen Behandlung bequemste Ordnung, und stellet die Dogmen geflissentlich von der Seite vor, von welcher sie Menschen zu bessern oder zu beruhigen am wirksamsten seyn können.Die populäre Dogmatik ist der Inbegriff derjenigen theoretischen Religionswahrheiten oder Glaubenslehren, von welchen auch solche Christen, die keine Theologen werden wollen, unterrichtet werden sollen und können. Dahin gehören aber alle Dogmen, welche auf die durch die Religion Jesu zu bewirkende moralische Besserung und Beglückung der Menschen einen nähern Einfluß haben, und dabey einer auch den Nichttheologen verständlichen Behandlung fähig sind. Von der Schuldogmatik unterscheidet sich demnach die populäre durch ihren Zweck, ihren Inhalt oder die Auswahl der abzuhandelnden Lehrsätze, und ihre Behandlungsart. Der Zweck der populären Dogmatik ist, die Bildung einsichtsvoller Christen zu befördern; dahingegen durch den Vortrag der Schuldogmatik Schulgerechte Theologen zubereitet werden sollen. In Absicht des Inhalts muß zwar auch die populäre Dogmatik in ihrer Art und zu ihrem Zweck vollständig seyn, und darf nicht auf die |c2| ersten Anfangsgründe der Christenlehre eingeschränkt werden, weil sie sonst für fähigere und im Nachdenken geübte Christen nicht zureichend wäre, und selbst die gründliche Einsicht in die vorgetragenen Lehrsätze durch die gelassenen Lücken erschwehret werden würde. Gleichwohl aber bleibt aus der populären Dogmatik billig alles ausgeschlossen, was seine Stelle in der Schuldogmatik bloß gewißen, zumal ältern und nur die theologischen Systeme betreffenden Streitigkeiten, oder den nicht geradehin zu verachtenden Bemühungen der Scholastiker zu verdanken hat, oder was nicht ohne unmittelbare Anwendung gelehrter Hülfsmittel verständlich gemacht werden kann, oder in keinem nahen Zusammenhang mit der moralischen Beglückung der Menschen stehet, sondern bloße, obgleich nicht immer unnütze, gelehrte Spekulation über Religionswahrheiten ist, zumal wenn sie mit Recht von uns für problematisch gehalten wird. Bey dem Vortrage der zur populären Dogmatik gehörigen Lehren enthält man sich alles dessen, wodurch er den nichttheologischen Zuhörern unverständlich werden würde. Man braucht daher die in den Schulen der Theologen mit gutem Grunde eingeführte technischeTerminologie nicht, und redet eben so wenig in bloß biblischen, oft eben so schwehr zu verstehenden, Formeln ; man vermeidet eigentlich gelehrte, |c3| d. i. solche Beweißarten, deren Gründlichkeit und Stärke ohne wissenschaftliche Kenntnisse nicht eingesehen werden kann; man wählt die zum leichtern Verstand und zur praktischen Behandlung bequemste Ordnung, und stellet die Dogmen geflissentlich von der Seite vor, von welcher sie Menschen zu bessern oder zu beruhigen am wirksamsten seyn können.
II. Billig sollte jeder, zumal nach Aufklärung strebender, Laie eine so richtige, vollständige und gründliche Kenntniß der populären Dogmen der Christen sich zu verschaffen suchen, als es ihm nach seinen Fähigkeiten und Umständen möglich ist. Allein dem Prediger, der nicht bloß Christ, sondern auch Lehrer von Christen ist, und andere in diesen Dogmen unterrichten soll, ist doch eine vorzügliche Kenntniß derselben, und folglich ein eigenes Studium der populären Dogmatik nöthig. Die hierdurch erlangte Einsicht in die Glaubenslehren ist nicht geradehin mit derjenigen einerley, wodurch der Schulgerechte Dogmatiker sich auszeichnet; sie unterscheidet sich aber auch von der Kenntniß eines, obgleich wohlunterrichteten, Laien durch mehrere Vollständigkeit, strengere Ordnung, größere Deutlichkeit und Bestimmtheit, und vornehmlich durch die Geschicklichkeit, die Lehrsätze nicht nur bündig aus der Bibel und Vernunft zu beweisen, und sie gegen Einwürfe, die auser der Schule ersonnen |c4| sind, zu vertheidigen, sondern auch nach verschiedenen Absichten verschiedentlich, jedoch immer deutlich, praktisch und so sie vorzutragen, wie es den Fähigkeiten und Bedürfnissen der jedesmaligen Zuhörer angemessen ist. Hierzu aber gehöret gewiß eine tiefe Einsicht in den ganzen Umfang der populären Dogmen, in ihren Zusammenhang untereinander, in ihre Gründe, und in die mannigfaltigen Arten ihrer möglichen praktischen Anwendung; welches alles ein sehr ernstliches Studium derselben voraussetzt.II. Billig sollte jeder, zumal nach Aufklärung strebender, Laie eine so richtige, vollständige und gründliche Kenntniß der populären Dogmen der Christen sich zu verschaffen suchen, als es ihm nach seinen Fähigkeiten und Umständen möglich ist. Allein dem Prediger, der nicht bloß Christ, sondern auch Lehrer von Christen ist, und andere in diesen Dogmen unterrichten soll, ist doch eine vorzügliche Kenntniß derselben, und folglich ein eigenes Studium der populären Dogmatik nöthig. Die hierdurch erlangte Einsicht in die Glaubenslehren ist nicht geradehin mit derjenigen einerley, wodurch der Schulgerechte Dogmatiker sich auszeichnet; sie unterscheidet sich aber auch von der Kenntniß eines, obgleich wohlunterrichteten, Laien durch mehrere Vollständigkeit, strengere Ordnung, größere Deutlichkeit und Bestimmtheit, und vornehmlich durch die Geschicklichkeit, die Lehrsätze nicht nur bündig aus der Bibel und Vernunft zu beweisen, und sie gegen Einwürfe, die auser der Schule ersonnen |c4| sind, zu vertheidigen, sondern auch nach verschiedenen Absichten verschiedentlich, jedoch immer deutlich, praktisch und so sie vorzutragen, wie es den Fähigkeiten und Bedürfnissen der jedesmaligen Zuhörer angemessen ist. Hierzu aber gehöret gewiß eine tiefe Einsicht in den ganzen Umfang der populären Dogmen, in ihren Zusammenhang untereinander, in ihre Gründe, und in die mannigfaltigen Arten ihrer möglichen praktischen Anwendung; welches alles ein sehr ernstliches Studium derselben voraussetzt.
III. Die hier zu ertheilende Anleitung zum Studium der populären Dogmatik soll weder mit einer in den gewöhnlichen Homilienton eingekleideten Schuldogmatik, an welcher nichts als vielleicht die Form populär ist, noch mit einem auf Erbauung d. i. Vermehrung moralischer Vollkommenheiten der Christen unmittelbar abzielenden Vortrage der Dogmatik, noch mit der Anweisung, was überhaupt bey dem Vortrage der Religionslehren für das Volk, in Katechesationen oder zusammenhängenden Reden, um ihn faßlich und eindringlich zu machen, zu beobachten sey, noch mit der katechetischen Theologie, welche nur bey den Anfangsgründen stehen bleibt, und auser den Dogmen auch die Moral begreifen sollte, noch auch mit der biblischen Theologie, welche in einer schicklichen Ordnung die |c5| mit biblischen Wörtern ausgedrückten Begriffe und Sätze entwickelt, und bey der populären Dogmatik zum Grunde liegen muß, einerley seyn. Am nächsten mit der populären Dogmatik verwandt, und auf sie gebauet, ist die praktische Dogmatik, welche sich mit Darlegung des Einflußes der theoretischen Religionswahrheiten auf Tugend und Glückseligkeit beschäftigt. Beide können füglich mit einander verbunden werden, – wenn es die zum Vortrage bestimmte Zeit erlaubt. Doch kann es auch hinreichen, wenn an einzelnen Beispielen die wirkliche praktische Anwendung der populär behandelten Dogmen gezeigt wird.III. Die hier zu ertheilende Anleitung zum Studium der populären Dogmatik soll weder mit einer in den gewöhnlichen Homilienton eingekleideten Schuldogmatik, an welcher nichts als vielleicht die Form populär ist, noch mit einem auf Erbauung d. i. Vermehrung moralischer Vollkommenheiten der Christen unmittelbar abzielenden Vortrage der Dogmatik, noch mit der Anweisung, was überhaupt bey dem Vortrage der Religionslehren für das Volk, in Katechesationen oder zusammenhängenden Reden, um ihn faßlich und eindringlich zu machen, zu beobachten sey, noch mit der katechetischen Theologie, welche nur bey den Anfangsgründen stehen bleibt, und auser den Dogmen auch die Moral begreifen sollte, noch auch mit der biblischen Theologie, welche in einer schicklichen Ordnung die |c5| mit biblischen Wörtern ausgedrückten Begriffe und Sätze entwickelt, und bey der populären Dogmatik zum Grunde liegen muß, einerley seyn. Am nächsten mit der populären Dogmatik verwandt, und auf sie gebauet, ist die praktische Dogmatik, welche sich mit Darlegung des Einflußes der theoretischen Religionswahrheiten auf Tugend und Glückseligkeit beschäftigt. Beide können füglich mit einander verbunden werden, – wenn es die zum Vortrage bestimmte Zeit erlaubt. Doch kann es auch hinreichen, wenn an einzelnen Beispielen die wirkliche praktische Anwendung der populär behandelten Dogmen gezeigt wird.
IV. Die wichtigsten Hülfsmittel sind, Studium der Bibel, eine von den bloß in der Schule brauchbaren Subtilitäten entladene Philosophie, und Kenntniß des Menschen. An Büchern, welche zu unserm Zweck mehr oder minder genutzt werden können, fehlt es seit einiger Zeit weniger als ehedem.IV. Die wichtigsten Hülfsmittel sind, Studium der Bibel, eine von den bloß in der Schule brauchbaren Subtilitäten entladene Philosophie, und Kenntniß des Menschen. An Büchern, welche zu unserm Zweck mehr oder minder genutzt werden können, fehlt es seit einiger Zeit weniger als ehedem.
V. Jeder Prediger soll zugleich, wenigstens in gewissem Grade, Theolog seyn. Daher muß er auch die Schuldogmatik kennen. Diese dient ihm zu einer auf seine Bestimmung näheren Bezug habenden Uebung im schärfern zusammenhängenden Nachdenken, und wird ihm selbst zur geschickten Führung seines Amts wichtige Dienste leisten; zwar nicht unmittelbar auf der Kanzel, oder bey dem kate|c6|chetischen Unterricht, oder vor dem Krankenbette, oder im Beichtstuhl; denn an alle diese Orte gehört sie nicht hin: wohl aber zur Erlangung einer desto tiefern und zusammenhängendern Einsicht in die Theorie der Religion, zur Befestigung seiner eignen Ueberzeugung, zur Hebung beträchtlicher Zweifel bey sich und andern, zur Beurtheilung mancher von Schuldogmatikern seiner eignen oder andrer Religionspartheyen gemachten Einwürfe, zur unpartheyischen Prüfung der verschiedenen Systeme der Theologen, zur Widerlegung gefährlicher Irrthümer, (im Fall ihn Pflicht hierzu auffordern sollte,) zum Verstand theologischer Bücher, zumal der ältern, und der symbolischen, u. s. w.V. Jeder Prediger soll zugleich, wenigstens in gewissem Grade, Theolog seyn. Daher muß er auch die Schuldogmatik kennen. Diese dient ihm zu einer auf seine Bestimmung näheren Bezug habenden Uebung im schärfern zusammenhängenden Nachdenken, und wird ihm selbst zur geschickten Führung seines Amts wichtige Dienste leisten; zwar nicht unmittelbar auf der Kanzel, oder bey dem kate|c6|chetischen Unterricht, oder vor dem Krankenbette, oder im Beichtstuhl; denn an alle diese Orte gehört sie nicht hin: wohl aber zur Erlangung einer desto tiefern und zusammenhängendern Einsicht in die Theorie der Religion, zur Befestigung seiner eignen Ueberzeugung, zur Hebung beträchtlicher Zweifel bey sich und andern, zur Beurtheilung mancher von Schuldogmatikern seiner eignen oder andrer Religionspartheyen gemachten Einwürfe, zur unpartheyischen Prüfung der verschiedenen Systeme der Theologen, zur Widerlegung gefährlicher Irrthümer, (im Fall ihn Pflicht hierzu auffordern sollte,) zum Verstand theologischer Bücher, zumal der ältern, und der symbolischen, u. s. w.
VI. Da es, wie die Erfarung auch bezeugt, bedenklich ist, dem künftigen Prediger allein es zu überlassen, aus der Schuldogmatik (ob ihr gleich in neuerer Zeit viele unnütze Auswüchse abgeschnitten worden, und sie daher der populären näher gebracht ist,) sich selbst eine populäre zu abstrahiren, so ist eine besondere Anweisung zur letztern nicht überflüßig. Doch überlassen wir es billig dem Volkslehrer, aus den Sätzen, welche einer populären Behandlung fähig sind, diejenigen, welche gerade für seine Zuhörer und zu jeder Art der Vorträge schicklich sind, jedesmal auszuwählen, und die, welche nur bey Privatun|c7|terredungen mit aufgeklärteren Personen zu benutzen sind, von solchen, die in öffentliche Belehrungen des Volks gehören, zu unterscheiden. Denn es wäre gewiß eben so unnütz als weitläuftig, und zeugte von sehr wenigem Zutrauen zu den Fähigkeiten derer, die Volkslehrer sind oder werden wollen, wenn man über jeden besondern Fall besondere Vorschriften geben wollte. Die allgemeine populäre Dogmatik, welche allen Arten von Religionslehrern zu nützen bestimmt ist, fasset daher alles in sich, was Lehrer der Religion (im Gegensatz gegen Lehrer der Theologie) unter allerley Umständen, auf mannichfaltige Weise, bald der Jugend, bald dem Volk, bald kultivirteren Personen, nach ihren verschiedenen Bedürfnissen, öffentlich oder privatim, von theoretischen Religionswahrheiten populär vorzutragen haben, und enthält also freilich manches, was weder in Katechesationen noch in Predigten gehöret. Eben so bleibt es auch dem Volkslehrer überlassen, den Materialien, welche ihm die populäre Dogmatik darbietet, die eigentliche populäre Form zu geben. Wenigstens wäre es ganz unzweckmäßig, eine akademische Anleitung zum Studium der populären Dogmatik selbst populär einzukleiden, und sie in so fern zum Muster eines populären Vortrags aufzustellen. Auch gehörte es nicht zur Absicht dieses Buchs, (§. III. ) eine nähere An|c8|weisung zu geben, wie die Lehren der populären Dogmatik in Absicht auf den Vortrag auf eine wahrhaft populäre Art vor dem Volk zu behandeln seyen. Doch soll in einigen Anmerkungen auf manche der wichtigsten Rücksichten, welche der Volkslehrer zu nehmen hat, hingedeutet werden.VI. Da es, wie die Erfarung auch bezeugt, bedenklich ist, dem künftigen Prediger allein es zu überlassen, aus der Schuldogmatik (ob ihr gleich in neuerer Zeit viele unnütze Auswüchse abgeschnitten worden, und sie daher der populären näher gebracht ist,) sich selbst eine populäre zu abstrahiren, so ist eine besondere Anweisung zur letztern nicht überflüßig. Doch überlassen wir es billig dem Volkslehrer, aus den Sätzen, welche einer populären Behandlung fähig sind, diejenigen, welche gerade für seine Zuhörer und zu jeder Art der Vorträge schicklich sind, jedesmal auszuwählen, und die, welche nur bey Privatun|c7|terredungen mit aufgeklärteren Personen zu benutzen sind, von solchen, die in öffentliche Belehrungen des Volks gehören, zu unterscheiden. Denn es wäre gewiß eben so unnütz als weitläuftig, und zeugte von sehr wenigem Zutrauen zu den Fähigkeiten derer, die Volkslehrer sind oder werden wollen, wenn man über jeden besondern Fall besondere Vorschriften geben wollte. Die allgemeine populäre Dogmatik, welche allen Arten von Religionslehrern zu nützen bestimmt ist, fasset daher alles in sich, was Lehrer der Religion (im Gegensatz gegen Lehrer der Theologie) unter allerley Umständen, auf mannichfaltige Weise, bald der Jugend, bald dem Volk, bald kultivirteren Personen, nach ihren verschiedenen Bedürfnissen, öffentlich oder privatim, von theoretischen Religionswahrheiten populär vorzutragen haben, und enthält also freilich manches, was weder in Katechesationen noch in Predigten gehöret. Eben so bleibt es auch dem Volkslehrer überlassen, den Materialien, welche ihm die populäre Dogmatik darbietet, die eigentliche populäre Form zu geben. Wenigstens wäre es ganz unzweckmäßig, eine akademische Anleitung zum Studium der populären Dogmatik selbst populär einzukleiden, und sie in so fern zum Muster eines populären Vortrags aufzustellen. Auch gehörte es nicht zur Absicht dieses Buchs, (§. III. ) eine nähere An|c8|weisung zu geben, wie die Lehren der populären Dogmatik in Absicht auf den Vortrag auf eine wahrhaft populäre Art vor dem Volk zu behandeln seyen. Doch soll in einigen Anmerkungen auf manche der wichtigsten Rücksichten, welche der Volkslehrer zu nehmen hat, hingedeutet werden.