Gott

§. 35. Urheber und Beherrscher der Welt, ist der biblische Grundbegriff von Gott. Jes. 40, 22. 26. 42, 5. 45, 18. Act. 14, 15. 17, 24. Sein Daseyn kan jeder Mensch, der nur auf einer mittelmäsigen Stufe der Kultur des Verstandes steht, aus solchen Beweisen erkennen, die wir, wie auch die Bibel thut, Ps. 14, 1. Hebr. 11, 6. aus der natürlichen Theologie hier voraussetzen; bey deren Auswahl aber der Pre|a22|diger zweckmäsig verfahren muß. Vergl. Act. 14, 15. 16. 17. 17, 22–28. Röm. 1, 19. 20. Ps. 19, 2–7.§. 35. Urheber und Beherrscher der Welt, ist der biblische Grundbegriff von Gott. Jes. 40, 22. 26. 42, 5. 45, 18. Act. 14, 15. 17, 24. Sein Daseyn kan jeder Mensch, der nur auf einer mittelmäsigen Stufe der Kultur des Verstandes steht, aus solchen Beweisen erkennen, die wir, wie auch die Bibel thut, Ps. 14, 1. Hebr. 11, 6. aus der natürlichen Theologie hier voraussetzen; bey deren Auswahl aber der Pre|a22|diger zweckmäsig verfahren muß. Vergl. Act. 14, 15. 16. 17. 17, 22–28. Röm. 1, 19. 20. Ps. 19, 2–7.
36. Ist Gott der Schöpfer der Welt, des Inbegrifs aller der Dinge, deren keins die lezte Ursache seiner selbst oder der übrigen in sich enthält, deren Zahl unermeßlich ist, und deren Verbindungen unter einander und Veränderungen auf Vollkommenheit des Ganzen abzwecken; so hat Gott den Grund seines Daseyns in sich selbst, ist unabhängig, nothwendig, ewig, unveränderlich, unendlich, das allervollkommenste Wesen, von der Welt verschieden, ein Geist von unbegrenztem Verstand, höchster Güte des Willens, und uneingeschränckter Macht.36. Ist Gott der Schöpfer der Welt, des Inbegrifs aller der Dinge, deren keins die lezte Ursache seiner selbst oder der übrigen in sich enthält, deren Zahl unermeßlich ist, und deren Verbindungen unter einander und Veränderungen auf Vollkommenheit des Ganzen abzwecken; so hat Gott den Grund seines Daseyns in sich selbst, ist unabhängig, nothwendig, ewig, unveränderlich, unendlich, das allervollkommenste Wesen, von der Welt verschieden, ein Geist von unbegrenztem Verstand, höchster Güte des Willens, und uneingeschränckter Macht.
37. Wenn wir auf diesem Weg fortgehen, und Gott alle Vollkommenheiten, auf die uns die aufmercksame Betrachtung des Ursprungs und der Einrichtung der Welt leitet, so beilegen, und bey Betrachtung der Geschöpfe von den an den Wirkungen bemerckten Realitäten auf die Kräfte ihrer letzten wirkenden Ursache so schliesen, daß wir jede Vollkommenheit in Gott uns als unendlich denken, mit Absonderung aller aus der Natur endlicher Dinge entspringenden Einschränckungen; und wenn wir hiernächst den Begrif des nothwendigen Wesens weiter entwickeln; so lernen wir die Eigenschaften Gottes kennen, d. i. diejenigen Vollkommenheiten, welche dem unendlichen Wesen nothwendig zukommen, deren Inbegrif das Wesen Gottes ausmacht. 37. Wenn wir auf diesem Weg fortgehen, und Gott alle Vollkommenheiten, auf die uns die aufmercksame Betrachtung des Ursprungs und der Einrichtung der Welt leitet, so beilegen, und bey Betrachtung der Geschöpfe von den an den Wirkungen bemerckten Realitäten auf die Kräfte ihrer letzten wirkenden Ursache so schliesen, daß wir jede Vollkommenheit in Gott uns als unendlich denken, mit Absonderung aller aus der Natur endlicher Dinge entspringenden Einschränckungen; und wenn wir hiernächst den Begrif des nothwendigen Wesens weiter entwickeln; so lernen wir die Eigenschaften Gottes kennen, d. i. diejenigen Vollkommenheiten, welche dem unendlichen Wesen nothwendig zukommen, deren Inbegrif das Wesen Gottes ausmacht.
38. Doch würden auf diesem Wege mancherley Schwierigkeiten und Zweifel selbst den schärfsten Dencker beunruhigen, wenn uns nicht die Bibel zu Hülfe käme, und unsre Erkenntnis von Gott bestätigte und erweiterte. Ja auch selbst die Bibel kan uns von Gott und dessen Eigenschaften nicht anders belehren, als durch nothwendig sehr unvollkommene Vergleichungen des Unendlichen mit uns bekannten endlichen Dingen, deren Vollkommenheiten nicht etwa nur dem Grade sondern |a23| der Art nach von den göttlichen verschieden sind. Eines anschauenden Begrifs von Gottes Wesen und Eigenschaften sind wir schlechterdings unfähig. Es können sogar manche Vollkommenheiten in Gott seyn, von welchen wir vielleicht durchaus keinen Begriff noch irgend einige Ahndung haben können, weil es seyn kan, daß unter allen uns bekannten endlichen Dingen keines ist, das einige Aenlichkeit mit jenen Vollkommenheiten an sich trüge. Indessen ist das, was uns Vernunft und Schrift von Gott sagen, hinlänglich und gewis genug, um der Religion zur Grundlage zu dienen.38. Doch würden auf diesem Wege mancherley Schwierigkeiten und Zweifel selbst den schärfsten Dencker beunruhigen, wenn uns nicht die Bibel zu Hülfe käme, und unsre Erkenntnis von Gott bestätigte und erweiterte. Ja auch selbst die Bibel kan uns von Gott und dessen Eigenschaften nicht anders belehren, als durch nothwendig sehr unvollkommene Vergleichungen des Unendlichen mit uns bekannten endlichen Dingen, deren Vollkommenheiten nicht etwa nur dem Grade sondern |a23| der Art nach von den göttlichen verschieden sind. Eines anschauenden Begrifs von Gottes Wesen und Eigenschaften sind wir schlechterdings unfähig. Es können sogar manche Vollkommenheiten in Gott seyn, von welchen wir vielleicht durchaus keinen Begriff noch irgend einige Ahndung haben können, weil es seyn kan, daß unter allen uns bekannten endlichen Dingen keines ist, das einige Aenlichkeit mit jenen Vollkommenheiten an sich trüge. Indessen ist das, was uns Vernunft und Schrift von Gott sagen, hinlänglich und gewis genug, um der Religion zur Grundlage zu dienen.
39. Die Bibel, welche von Gottes Eigenschaften allemal in Beziehung auf uns redet, legt ihm alle wahre Vollkommenheiten, die sich nur dencken lassen, im höchsten Grade bey, und beschreibt ihn als das majestätischte, anbetungswürdigste (oder in der Sprache der Bibel, das heiligste Jes. 6, 3. vergl. 29, 23. Ezech. 38, 23. ) Wesen, dem die höchste Herrlichkeit zukomme, das alle unsere Begriffe übersteige, und mit nichts verglichen werden könne. 2 Mos. 15, 11. Ps. 86, 8–10. 99, 1–5. 104, 1 folgg. 113, 1–5. 145, 3. folgg. 147, 5. 148, 13. Jes. 40, 12–28. Röm. 11, 33–36. 1 Tim. 6, 15. 16. 39. Die Bibel, welche von Gottes Eigenschaften allemal in Beziehung auf uns redet, legt ihm alle wahre Vollkommenheiten, die sich nur dencken lassen, im höchsten Grade bey, und beschreibt ihn als das majestätischte, anbetungswürdigste (oder in der Sprache der Bibel, das heiligste Jes. 6, 3. vergl. 29, 23. Ezech. 38, 23. ) Wesen, dem die höchste Herrlichkeit zukomme, das alle unsere Begriffe übersteige, und mit nichts verglichen werden könne. 2 Mos. 15, 11. Ps. 86, 8–10. 99, 1–5. 104, 1 folgg. 113, 1–5. 145, 3. folgg. 147, 5. 148, 13. Jes. 40, 12–28. Röm. 11, 33–36. 1 Tim. 6, 15. 16.
40. Gott ist ein Geist, Joh. 4, 24. an dem sich nichts körperliches befindet, und kan er daher weder mit den Sinnen empfunden, Röm. 1, 20. 1 Tim. 1, 17. 6, 16. noch unter irgend einer Gestalt oder Bild vorgestellet werden, 2 Mos. 20, 4. Jes. 40, 18–25. wenn gleich die Bibel oft bildliche Redensarten von menschlichen Gliedern entlehnt, um Gottes Eigenschaften zu beschreiben. 40. Gott ist ein Geist, Joh. 4, 24. an dem sich nichts körperliches befindet, und kan er daher weder mit den Sinnen empfunden, Röm. 1, 20. 1 Tim. 1, 17. 6, 16. noch unter irgend einer Gestalt oder Bild vorgestellet werden, 2 Mos. 20, 4. Jes. 40, 18–25. wenn gleich die Bibel oft bildliche Redensarten von menschlichen Gliedern entlehnt, um Gottes Eigenschaften zu beschreiben.
41. Sein Daseyn hat weder einen Anfang noch ein Ende; Jes. 41, 4. 1 Tim. 6, 16. er ist ewig, im strengsten Verstande, Ps. 90, 1–4. und bleibt ohne alle innere Veränderung Ps. 102, 25–28. Jac. 1, 17. Mal. 3, 6. Röm. 1, 23. Es ist eben so un|a24|möglich, daß Gott anders sey, als er ist, als es unmöglich ist, daß er nicht sey. Ebendas. Er hängt von nichts auser ihm ab, Jes. 46, 10. 11. und ist sich selbst genug. Act. 17, 24. 25.41. Sein Daseyn hat weder einen Anfang noch ein Ende; Jes. 41, 4. 1 Tim. 6, 16. er ist ewig, im strengsten Verstande, Ps. 90, 1–4. und bleibt ohne alle innere Veränderung Ps. 102, 25–28. Jac. 1, 17. Mal. 3, 6. Röm. 1, 23. Es ist eben so un|a24|möglich, daß Gott anders sey, als er ist, als es unmöglich ist, daß er nicht sey. Ebendas. Er hängt von nichts auser ihm ab, Jes. 46, 10. 11. und ist sich selbst genug. Act. 17, 24. 25.
42. Als der unendliche Geist, besitzt Gott das vollkommenste, unendliche, Vorstellungsvermögen. Er ist allwissend, und kennet alles, das mögliche und würckliche, das nothwendige und zufällige, z. E. die freien Entschliesungen der Menschen und die davon abhängende Dinge, 1 Sam. 23, 11. 12. Jer. 11, 18. 19. (ohne daß durch Gottes Vorherwissen freie Handlungen nothwendig würden,) das vergangene, gegenwärtige und zukünftige, Jes. 41, 26. 27. 42, 9. Ps. 139, 2. 16. Act. 15, 18. auch das, was unter gewissen, jezt nicht statthabenden, Voraussetzungen geschehen seyn würde, 1 Sam. 23, 10–13. Jer. 38, 17–20. Matth. 11, 21. das gröste und das kleinste, Ps. 147, 4. Matth. 10, 29. 30. alle Dinge und alle ihre Veränderungen und Schicksale, Hebr. 4, 13. Ps. 56, 9. Matth. 6, 32. insbesondre auch alle, selbst die geheimsten, ja dem Menschen selbst zuweilen unbemerkte, Gedanken, Begierden und Handlungen, nebst ihren Triebfedern. Ps. 38, 10. 139, 1–16. Jes. 29, 15. Jer. 11, 18. 19. 20. 17, 9. 10. Luc. 16, 15. Act. 1, 24. Röm. 8, 27. Das alles erkennet Gott auf das untrüglichst gewisseste, deutlichste, anschauendste und ohne Bilder oder Zeichen benöthigt zu seyn, alles auf einmal, ohne Abstraktion, Schlüsse u. dergl. 42. Als der unendliche Geist, besitzt Gott das vollkommenste, unendliche, Vorstellungsvermögen. Er ist allwissend, und kennet alles, das mögliche und würckliche, das nothwendige und zufällige, z. E. die freien Entschliesungen der Menschen und die davon abhängende Dinge, 1 Sam. 23, 11. 12. Jer. 11, 18. 19. (ohne daß durch Gottes Vorherwissen freie Handlungen nothwendig würden,) das vergangene, gegenwärtige und zukünftige, Jes. 41, 26. 27. 42, 9. Ps. 139, 2. 16. Act. 15, 18. auch das, was unter gewissen, jezt nicht statthabenden, Voraussetzungen geschehen seyn würde, 1 Sam. 23, 10–13. Jer. 38, 17–20. Matth. 11, 21. das gröste und das kleinste, Ps. 147, 4. Matth. 10, 29. 30. alle Dinge und alle ihre Veränderungen und Schicksale, Hebr. 4, 13. Ps. 56, 9. Matth. 6, 32. insbesondre auch alle, selbst die geheimsten, ja dem Menschen selbst zuweilen unbemerkte, Gedanken, Begierden und Handlungen, nebst ihren Triebfedern. Ps. 38, 10. 139, 1–16. Jes. 29, 15. Jer. 11, 18. 19. 20. 17, 9. 10. Luc. 16, 15. Act. 1, 24. Röm. 8, 27. Das alles erkennet Gott auf das untrüglichst gewisseste, deutlichste, anschauendste und ohne Bilder oder Zeichen benöthigt zu seyn, alles auf einmal, ohne Abstraktion, Schlüsse u. dergl.
43. Als der vollkommenste Geist hat Gott den vollkommensten Willen, von dessen Daseyn in Gott auch seine Werke zeugen. Ps. 33, 6. 115, 3. 135, 6. Eph. 1, 11. und den wir uns nicht als ein bloses Vermögen, sondern als einen ewigen ununterbrochnen Aktus denken müssen. Da seine Erkenntnis die vollkommenste ist, und sein Wille aufs vollständigste in dieser gegründet ist, weßwegen in ihm auch keine Affekten statt haben, so geht seine Neigung nur auf das wah|a25|re Gute, und seine Abneigung nur auf das wahre Böse und beide sind dem Grade der Vollkommenheit oder Unvollkommenheit des Gegenstandes aufs genaueste proportionirt. Das Gute was er will, will er stets, und auf einmal, und unveränderlich. 1 Sam. 15, 29. Röm. 11, 29. 43. Als der vollkommenste Geist hat Gott den vollkommensten Willen, von dessen Daseyn in Gott auch seine Werke zeugen. Ps. 33, 6. 115, 3. 135, 6. Eph. 1, 11. und den wir uns nicht als ein bloses Vermögen, sondern als einen ewigen ununterbrochnen Aktus denken müssen. Da seine Erkenntnis die vollkommenste ist, und sein Wille aufs vollständigste in dieser gegründet ist, weßwegen in ihm auch keine Affekten statt haben, so geht seine Neigung nur auf das wah|a25|re Gute, und seine Abneigung nur auf das wahre Böse und beide sind dem Grade der Vollkommenheit oder Unvollkommenheit des Gegenstandes aufs genaueste proportionirt. Das Gute was er will, will er stets, und auf einmal, und unveränderlich. 1 Sam. 15, 29. Röm. 11, 29.
44. {Es ist aber dieses Gute entweder nur unter gewissen Bedingungen möglich, Marc. 16, 16. Ezech. 18, 21. oder auch ohne sie; *) da dann, wenn die Bedingungen unerfüllt bleiben, Gottes Wille zwar ernstlich, aber doch nicht thätig ist. Matth. 23, 37. Jon. 3, 10. Jes. 38, 1. 5. Das Gute das nur unter gewissen Bedingungen wirklich werden kan, will Gott entweder blos überhaupt und in so fern es an sich und auser allem Zusammenhang, oder in einem andern als dem wirklich werdenden Zusammenhang betrachtet, doch ein mögliches Gute ist; 1 Tim. 2, 4. oder er will es, in so fern es in einem bestimmten, und zwar dem besten, und also wirklich werdenden, Zusammenhang möglich und das Beste ist. Matth. 9, 2. Der leztere ist der beschliesende Wille, **) welcher also nie ohne objektive Gründe ist, und allein und jederzeit seinem Gegenstand die Wirklichkeit, unmittelbar 1 Mos. 1, 3. oder mittelbar durch Zwischenursachen, ***) giebt, wenigstens zugiebt daß er durch die von ihm abhängige Kräfte freihandelnder Geschöpfe zur Wirklichkeit gebracht werde. ****) }44. {Es ist aber dieses Gute entweder nur unter gewissen Bedingungen möglich, Marc. 16, 16. Ezech. 18, 21. oder auch ohne sie; *) da dann, wenn die Bedingungen unerfüllt bleiben, Gottes Wille zwar ernstlich, aber doch nicht thätig ist. Matth. 23, 37. Jon. 3, 10. Jes. 38, 1. 5. Das Gute das nur unter gewissen Bedingungen wirklich werden kan, will Gott entweder blos überhaupt und in so fern es an sich und auser allem Zusammenhang, oder in einem andern als dem wirklich werdenden Zusammenhang betrachtet, doch ein mögliches Gute ist; 1 Tim. 2, 4. oder er will es, in so fern es in einem bestimmten, und zwar dem besten, und also wirklich werdenden, Zusammenhang möglich und das Beste ist. Matth. 9, 2. Der leztere ist der beschliesende Wille, **) welcher also nie ohne objektive Gründe ist, und allein und jederzeit seinem Gegenstand die Wirklichkeit, unmittelbar 1 Mos. 1, 3. oder mittelbar durch Zwischenursachen, ***) giebt, wenigstens zugiebt daß er durch die von ihm abhängige Kräfte freihandelnder Geschöpfe zur Wirklichkeit gebracht werde. ****) }
*) Voluntas absoluta et conditionata.
**) Vol. antecedens et consequens s. decernens.
***) Vol. absoluta et ordinata.
****) Vol. approbans et permittens.
45. Ist gleich a) der Wille Gottes, so fern er Gott und dessen Eigenschaften und innere Werke oder sonst etwas schlechterdings nothwendiges zum Gegenstand hat, |a26| schlechterdings nothwendig; *) b) ist es ihm gleich unmöglich, etwas anders als das Beste zu wollen, und kan er gleich das Böse oder das minder Gute so wenig wollen als der göttliche Verstand etwas widersprechendes dencken, oder die Allmacht das unmögliche wircklich machen kan; und c) bestimmt er sich gleich allemal nothwendig nach den von dem unendlichen Verstand vollkommenst erkannten Bewegungsgründen, nicht aber nach einer blosen Willkühr: so ist der göttliche Wille dennoch frey, in sofern α) Gott in der höchsten Bedeutung selbstthätig ist; β) weil er frey ist von äuserem Zwange, innerem blindem Instinkt, und Affekten, und nichts ihn hindern kan, immer das, was sein unendlicher Verstand für das Beste erkennet, zu wollen und zu beschliesen, Rom. 9, 16. 19. 20. 21. oder auch das Beschlossene auszuführen; Eph. 1, 11. Ps. 33, 9. 115, 3. Luc. 1, 37. vergl. §. 51. daß also Gott seinen Willen nicht einrichten, oder gar ändern, muß nach den Umständen, sondern alle Umstände einrichtet nach seinem Willen, und die freien Handlungen seiner Geschöpfe nur so weit zulässet, als sie mit seiner Endabsicht bestehen können; Rom. 9, 19. Ps. 2, 2. 3. 4. 33, 10. 11. 15. Prov. 21, 1. 19, 21. denn nichts geschiehet ohne seinen Willen; Matth. 10, 29. γ) weil er unter mehrern Dingen, die an sich betrachtet gut, und in Rücksicht auf die göttliche Allmacht möglich sind, nur dasjenige wählt, was in dem besten Zusammenhang das Beste ist; und δ) weil es kein Widerspruch ist, daß Gott dieselbe Endabsicht auch durch eine andre, als die in dieser Welt wirkliche, Reihe von Mittel-Absichten eben so gut habe erreichen können, ob es gleich gewiß ist, daß sie durch keine andre besser habe erreicht werden können. Röm. 9, 11. 12. 13. – Freilich ist Gottes Freiheit der Freiheit der Menschen sehr unänlich, und noch unerklärbarer als diese.45. Ist gleich a) der Wille Gottes, so fern er Gott und dessen Eigenschaften und innere Werke oder sonst etwas schlechterdings nothwendiges zum Gegenstand hat, |a26| schlechterdings nothwendig; *) b) ist es ihm gleich unmöglich, etwas anders als das Beste zu wollen, und kan er gleich das Böse oder das minder Gute so wenig wollen als der göttliche Verstand etwas widersprechendes dencken, oder die Allmacht das unmögliche wircklich machen kan; und c) bestimmt er sich gleich allemal nothwendig nach den von dem unendlichen Verstand vollkommenst erkannten Bewegungsgründen, nicht aber nach einer blosen Willkühr: so ist der göttliche Wille dennoch frey, in sofern α) Gott in der höchsten Bedeutung selbstthätig ist; β) weil er frey ist von äuserem Zwange, innerem blindem Instinkt, und Affekten, und nichts ihn hindern kan, immer das, was sein unendlicher Verstand für das Beste erkennet, zu wollen und zu beschliesen, Rom. 9, 16. 19. 20. 21. oder auch das Beschlossene auszuführen; Eph. 1, 11. Ps. 33, 9. 115, 3. Luc. 1, 37. vergl. §. 51. daß also Gott seinen Willen nicht einrichten, oder gar ändern, muß nach den Umständen, sondern alle Umstände einrichtet nach seinem Willen, und die freien Handlungen seiner Geschöpfe nur so weit zulässet, als sie mit seiner Endabsicht bestehen können; Rom. 9, 19. Ps. 2, 2. 3. 4. 33, 10. 11. 15. Prov. 21, 1. 19, 21. denn nichts geschiehet ohne seinen Willen; Matth. 10, 29. γ) weil er unter mehrern Dingen, die an sich betrachtet gut, und in Rücksicht auf die göttliche Allmacht möglich sind, nur dasjenige wählt, was in dem besten Zusammenhang das Beste ist; und δ) weil es kein Widerspruch ist, daß Gott dieselbe Endabsicht auch durch eine andre, als die in dieser Welt wirkliche, Reihe von Mittel-Absichten eben so gut habe erreichen können, ob es gleich gewiß ist, daß sie durch keine andre besser habe erreicht werden können. Röm. 9, 11. 12. 13. – Freilich ist Gottes Freiheit der Freiheit der Menschen sehr unänlich, und noch unerklärbarer als diese.
*) Vol. necessaria s. naturalis et libera.
46. Gott ist allweise. Rom. 16, 27. Er will nicht nur nichts ohne Zweck, und hat jederzeit die besten |a27| Zwecke, (§. 43 ) sondern kennet auch alle mögliche Mittel, wodurch sie erreicht werden können, (§. 42. ) übersieht alle Verhältnisse der Dinge gegen einander und alle mögliche Reihen untergeordneter Zwecke, wählt zu seinen Absichten untrüglich die hinreichendsten und kürzesten Mittel , verknüpft sie auf das vollkommenste unter einander, und verfehlet seinen Zweck nie . Seine Weisheit zeigt sich theils in der Schöpfung, Erhaltung und Regierung der Welt, Ps. 104, 24. Sprüchw. 3, 19. 20. Jer. 51, 15. theils in dem Werk der Erlösung. 1 Cor. 2, 6–12. Eph. 3, 10. Col. 2, 3. Sie ist allen Kreaturen unergründlich, Röm. 11, 33–36. und läßt sich daher von Menschen nicht bestimmen, wie Gott nach seiner Weisheit handeln werde und müsse.46. Gott ist allweise. Rom. 16, 27. Er will nicht nur nichts ohne Zweck, und hat jederzeit die besten |a27| Zwecke, (§. 43 ) sondern kennet auch alle mögliche Mittel, wodurch sie erreicht werden können, (§. 42. ) übersieht alle Verhältnisse der Dinge gegen einander und alle mögliche Reihen untergeordneter Zwecke, wählt zu seinen Absichten untrüglich die hinreichendsten und kürzesten Mittel , verknüpft sie auf das vollkommenste unter einander, und verfehlet seinen Zweck nie . Seine Weisheit zeigt sich theils in der Schöpfung, Erhaltung und Regierung der Welt, Ps. 104, 24. Sprüchw. 3, 19. 20. Jer. 51, 15. theils in dem Werk der Erlösung. 1 Cor. 2, 6–12. Eph. 3, 10. Col. 2, 3. Sie ist allen Kreaturen unergründlich, Röm. 11, 33–36. und läßt sich daher von Menschen nicht bestimmen, wie Gott nach seiner Weisheit handeln werde und müsse.
47. Gott ist der allerheiligste . (vergl. §. 39. ) 1 Joh. 3, 3. 1 Petr. 1, 15. 16. Jac. 1, 13. 1 Joh. 1, 5. Das moralisch Gute will und befördert er, das moralisch Böse hingegen verabscheuet er und hindert es ernstlich. 5 Mos. 32, 4. Jac. 1, 13. Eben so will er daß die Neigungen aller seiner freihandelnden Geschöpfe seyn sollen. An den Tugendhaften hat er sein Wohlgefallen, und an den Lasterhaften sein Mißfallen. Ps. 5, 5–7. Mal. 3, 18. 1 Petr. 3, 12. Hebr. 12, 14.47. Gott ist der allerheiligste . (vergl. §. 39. ) 1 Joh. 3, 3. 1 Petr. 1, 15. 16. Jac. 1, 13. 1 Joh. 1, 5. Das moralisch Gute will und befördert er, das moralisch Böse hingegen verabscheuet er und hindert es ernstlich. 5 Mos. 32, 4. Jac. 1, 13. Eben so will er daß die Neigungen aller seiner freihandelnden Geschöpfe seyn sollen. An den Tugendhaften hat er sein Wohlgefallen, und an den Lasterhaften sein Mißfallen. Ps. 5, 5–7. Mal. 3, 18. 1 Petr. 3, 12. Hebr. 12, 14.
48. Gott ist allgütig. Ps. 103, 1–18. 118, 1–4. 136, 1. folg. Er hat, wie an allem Guten, (§. 43 ) so auch an den Vollkommenheiten seiner Geschöpfe, sein Wohlgefallen, Luc. 15, 7. liebet sie, 1 Joh. 4, 8. 16. Joh. 3, 16. und will allen den höchsten Grad von Glükseligkeit, der nach eines jeden Empfänglichkeit und nach seiner Weisheit möglich ist, gewähren. Jac. 1, 17. Seine Güte ist höchst vollkommen in Absicht der Erweisung, z. E. Ps. 103, 13. Jes. 49. 15. Ebr. 12. 9. – Matth. 5, 45. 48. Rom. 2, 11. – Jac. 1, 5. und unermeßlich, theils in Absicht ihrer Gegenstände, Ps. 33, 5. 57, 11. Ps. 145, 9. 147, 9. Rom. 10, 12. zu welchen besonders auch die Menschen gehören Tit. 3, 4. 5 Mos. 33, 3. Ps. 36, 7–10. 8, 5 folgg. Vorzüg|a28|lich die Frommen, Ps. 31, 20. 22. 34, 1. folgg. 86, 5. Luc. 15, 7. Rom. 8, 31–39. theils in Absicht der vielen und mancherley Güter und Wohlthaten Jac. 1, 17. Matth. 6, 32. 33. Act. 14, 17. 17, 25. Man erkennet sie aus der Schöpfung und ursprünglichen Einrichtung der Welt, aus der täglichen Erfarung, und besonders aus der durch Christum geschehenen Erlösung. Joh. 3, 16. Rom. 5, 8–11. Gottes Güte, so fern sie sich an uns erweiset, ohne, ja gegen unser Verdienst, also höchst frey, und ohne daß wir ein Recht dazu gehabt hätten, heist Gnade; Röm. 11, 6. Eph. 2, 7–9. so fern sie von Uebeln uns befreiet, und besonders verdiente Strafen uns erläßt, Barmherzigkeit; Ps. 103, 8–14. 51, 3. Hos. 11, 8. 9. Joel 2, 12. 13. so fern sie die Vollstreckung der Strafen aufschiebt, Langmuth und Gedult Röm. 2, 4. und so fern sie die Strafen mildert, Gelindigkeit Ps. 89, 31–34. 48. Gott ist allgütig. Ps. 103, 1–18. 118, 1–4. 136, 1. folg. Er hat, wie an allem Guten, (§. 43 ) so auch an den Vollkommenheiten seiner Geschöpfe, sein Wohlgefallen, Luc. 15, 7. liebet sie, 1 Joh. 4, 8. 16. Joh. 3, 16. und will allen den höchsten Grad von Glükseligkeit, der nach eines jeden Empfänglichkeit und nach seiner Weisheit möglich ist, gewähren. Jac. 1, 17. Seine Güte ist höchst vollkommen in Absicht der Erweisung, z. E. Ps. 103, 13. Jes. 49. 15. Ebr. 12. 9. – Matth. 5, 45. 48. Rom. 2, 11. – Jac. 1, 5. und unermeßlich, theils in Absicht ihrer Gegenstände, Ps. 33, 5. 57, 11. Ps. 145, 9. 147, 9. Rom. 10, 12. zu welchen besonders auch die Menschen gehören Tit. 3, 4. 5 Mos. 33, 3. Ps. 36, 7–10. 8, 5 folgg. Vorzüg|a28|lich die Frommen, Ps. 31, 20. 22. 34, 1. folgg. 86, 5. Luc. 15, 7. Rom. 8, 31–39. theils in Absicht der vielen und mancherley Güter und Wohlthaten Jac. 1, 17. Matth. 6, 32. 33. Act. 14, 17. 17, 25. Man erkennet sie aus der Schöpfung und ursprünglichen Einrichtung der Welt, aus der täglichen Erfarung, und besonders aus der durch Christum geschehenen Erlösung. Joh. 3, 16. Rom. 5, 8–11. Gottes Güte, so fern sie sich an uns erweiset, ohne, ja gegen unser Verdienst, also höchst frey, und ohne daß wir ein Recht dazu gehabt hätten, heist Gnade; Röm. 11, 6. Eph. 2, 7–9. so fern sie von Uebeln uns befreiet, und besonders verdiente Strafen uns erläßt, Barmherzigkeit; Ps. 103, 8–14. 51, 3. Hos. 11, 8. 9. Joel 2, 12. 13. so fern sie die Vollstreckung der Strafen aufschiebt, Langmuth und Gedult Röm. 2, 4. und so fern sie die Strafen mildert, Gelindigkeit Ps. 89, 31–34.
49. Gott ist wahrhaft, Joh. 3, 33. 1 Thess. 5, 24. kan sich nicht verstellen, noch lügen, 4 Mos. 23, 19. Tit. 1, 2. noch seine gegebne Zusagen und Versicherungen brechen; Röm. 3, 3. 4. 2 Tim. 2, 13. daher man sich vollkommen auf ihn verlassen und ihm vertrauen kan. Röm. 4, 20–22. Hebr. 6, 17. 18. 10, 23.49. Gott ist wahrhaft, Joh. 3, 33. 1 Thess. 5, 24. kan sich nicht verstellen, noch lügen, 4 Mos. 23, 19. Tit. 1, 2. noch seine gegebne Zusagen und Versicherungen brechen; Röm. 3, 3. 4. 2 Tim. 2, 13. daher man sich vollkommen auf ihn verlassen und ihm vertrauen kan. Röm. 4, 20–22. Hebr. 6, 17. 18. 10, 23.
50. Ist Gott der allerheiligste und allweise, so kan er seinen vernünftigen Geschöpfen nicht mehr Gutes erweisen, als jene Eigenschaften gestatten; aber auch weniger nicht. Um bey ihnen das moralische Gute zu befördern, und das moralische Böse zu hindern, (§. 47. ) und sie dadurch zu den Erweisungen seiner Güte fähiger zu machen, (§. 48. ) wählt er nach seiner Weisheit die wirksamsten Mittel . (§. 46. ) Er schreibt ihnen Gesetze vor, Mich. 6, 8. Jac. 4, 12. Röm. 2, 14. 15. und verknüpft sie mit den kräftigsten Bewegungsgründen zu ihrer Beobachtung. 2 Mos. 20, 5. 6. Seine Gesetze sind die untrüglichste Erkentnisquelle von dem was gut ist, (§. 43. ) Ps. 19, 8–12. zielen auf |a29| nichts als das Beste der Geschöpfe, Röm. 12, 2. Ps. 119, 144. Jes. 48, 17. 18. und können schon deswegen nicht ohne unausbleiblichen Nachtheil übertreten werden. In Absicht des Verhaltens seiner freihandelnden Kreaturen gegen die Gesetze, beweist sich Gott seinen sämmtlichen Eigenschaften gemäs, oder als den Allgerechten. Ps. 7, 9. 12. 2 Thess. 1, 5–9. Jer. 17, 10. 2 Cor. 5, 10. Act. 17, 31. Gal. 6, 7. Denn er belohnt die Beobachtung seiner Gesetze, Röm. 2, 6. 7. 10. Hebr. 11, 6. und bestraft ihre Uebertretung; Röm. 2, 2. 6. 8. 9. Ps. 7, 12–14. Hebr. 6, 10. 10, 30. 31. 12, 29. beides, um das Ansehen der Gesetze aufrecht zu erhalten, Ps. 50, 21. und hierdurch sowohl moralische Güte als Glückseligkeit möglichst unter seinen Geschöpfen zu verbreiten; also aus weiser heiliger Güte, und seiner Wahrhaftigkeit gemäs. Die göttlichen Belohnungen und Bestrafungen aber erstrecken sich über alle freie Handlungen ohne Ausnahme, Röm. 2, 3. 16. 1 Cor. 4, 5. Hebr. 4, 12. 13. Matth. 12, 36. 25, 31–46. sind denselben vollkommen proportionirt, 1 Mos. 18, 25. Röm. 2, 12. 2 Cor. 9, 6. und unpartheiisch. Röm. 2, 11. Col. 3, 25. 50. Ist Gott der allerheiligste und allweise, so kan er seinen vernünftigen Geschöpfen nicht mehr Gutes erweisen, als jene Eigenschaften gestatten; aber auch weniger nicht. Um bey ihnen das moralische Gute zu befördern, und das moralische Böse zu hindern, (§. 47. ) und sie dadurch zu den Erweisungen seiner Güte fähiger zu machen, (§. 48. ) wählt er nach seiner Weisheit die wirksamsten Mittel . (§. 46. ) Er schreibt ihnen Gesetze vor, Mich. 6, 8. Jac. 4, 12. Röm. 2, 14. 15. und verknüpft sie mit den kräftigsten Bewegungsgründen zu ihrer Beobachtung. 2 Mos. 20, 5. 6. Seine Gesetze sind die untrüglichste Erkentnisquelle von dem was gut ist, (§. 43. ) Ps. 19, 8–12. zielen auf |a29| nichts als das Beste der Geschöpfe, Röm. 12, 2. Ps. 119, 144. Jes. 48, 17. 18. und können schon deswegen nicht ohne unausbleiblichen Nachtheil übertreten werden. In Absicht des Verhaltens seiner freihandelnden Kreaturen gegen die Gesetze, beweist sich Gott seinen sämmtlichen Eigenschaften gemäs, oder als den Allgerechten. Ps. 7, 9. 12. 2 Thess. 1, 5–9. Jer. 17, 10. 2 Cor. 5, 10. Act. 17, 31. Gal. 6, 7. Denn er belohnt die Beobachtung seiner Gesetze, Röm. 2, 6. 7. 10. Hebr. 11, 6. und bestraft ihre Uebertretung; Röm. 2, 2. 6. 8. 9. Ps. 7, 12–14. Hebr. 6, 10. 10, 30. 31. 12, 29. beides, um das Ansehen der Gesetze aufrecht zu erhalten, Ps. 50, 21. und hierdurch sowohl moralische Güte als Glückseligkeit möglichst unter seinen Geschöpfen zu verbreiten; also aus weiser heiliger Güte, und seiner Wahrhaftigkeit gemäs. Die göttlichen Belohnungen und Bestrafungen aber erstrecken sich über alle freie Handlungen ohne Ausnahme, Röm. 2, 3. 16. 1 Cor. 4, 5. Hebr. 4, 12. 13. Matth. 12, 36. 25, 31–46. sind denselben vollkommen proportionirt, 1 Mos. 18, 25. Röm. 2, 12. 2 Cor. 9, 6. und unpartheiisch. Röm. 2, 11. Col. 3, 25.
51. Gott ist allmächtig Eph. 1, 7. 19. Er hat nicht nur alles was wirklich ist, diese ganze uns undenkbar grose Welt, zur Wirklichkeit gebracht. 1 Mos. 1, 1. folgg. Jes. 40, 26. 44, 24. Jerem. 27, 5. 32, 17. Röm. 4, 17. sondern könnte auch auserdem allem was nur möglich ist, wenn er wollte, Ps. 115, 3. 135, 6. die Wirklichkeit geben. Luc. 1, 37. 1 Mos. 18, 14. Jer. 32, 27. Ob er aber gleich durch bloses Wollen Ps. 33, 9. unmittelbar alles was er will unwiderstehlich und in einem Augenblick wirklich machen könnte, und zum Theil auch wirklich macht, Hebr. 11, 3. Ps. 33, 6. ohne daß ihm etwas zu schwehr, oder eins schwehrer als das andre wäre; Zach. 8, 6. 2 Chron. 14, 11. so läßt er doch vieles, nach seiner Weisheit, durch Mittelursachen und nach dem ordentlichen Lauf der Natur wirklich werden.51. Gott ist allmächtig Eph. 1, 7. 19. Er hat nicht nur alles was wirklich ist, diese ganze uns undenkbar grose Welt, zur Wirklichkeit gebracht. 1 Mos. 1, 1. folgg. Jes. 40, 26. 44, 24. Jerem. 27, 5. 32, 17. Röm. 4, 17. sondern könnte auch auserdem allem was nur möglich ist, wenn er wollte, Ps. 115, 3. 135, 6. die Wirklichkeit geben. Luc. 1, 37. 1 Mos. 18, 14. Jer. 32, 27. Ob er aber gleich durch bloses Wollen Ps. 33, 9. unmittelbar alles was er will unwiderstehlich und in einem Augenblick wirklich machen könnte, und zum Theil auch wirklich macht, Hebr. 11, 3. Ps. 33, 6. ohne daß ihm etwas zu schwehr, oder eins schwehrer als das andre wäre; Zach. 8, 6. 2 Chron. 14, 11. so läßt er doch vieles, nach seiner Weisheit, durch Mittelursachen und nach dem ordentlichen Lauf der Natur wirklich werden.
|a30| 52. Gott ist allgegenwärtig. Ps. 139, 7–10. 1 Kön. 8, 27. Jes. 66, 1. Act. 17, 24. Er weiß was überall geschieht, Jer. 23, 23. 24. Matth. 6, 4. 6. 18, 20. und kan, was er will, überall zugleich unmittelbar wirken. Ps. 115, 2. 3. 135, 6. Matth. 28, 20.|a30| 52. Gott ist allgegenwärtig. Ps. 139, 7–10. 1 Kön. 8, 27. Jes. 66, 1. Act. 17, 24. Er weiß was überall geschieht, Jer. 23, 23. 24. Matth. 6, 4. 6. 18, 20. und kan, was er will, überall zugleich unmittelbar wirken. Ps. 115, 2. 3. 135, 6. Matth. 28, 20.
53. Es ist nur ein einiger Gott. 5 Mos. 4, 35. Marc. 12, 29. Ps. 86, 8. 10. 1 Cor. 8, 4–6. Eph. 4, 6. Alle bisher beschriebene Eigenschaften kommen nur diesem Einzigen, und auser ihm Niemanden, zu; es giebt also keinen der ihm gleich sey; so wie auch Niemand die Welt geschaffen hat, als er allein. §. 35. 53. Es ist nur ein einiger Gott. 5 Mos. 4, 35. Marc. 12, 29. Ps. 86, 8. 10. 1 Cor. 8, 4–6. Eph. 4, 6. Alle bisher beschriebene Eigenschaften kommen nur diesem Einzigen, und auser ihm Niemanden, zu; es giebt also keinen der ihm gleich sey; so wie auch Niemand die Welt geschaffen hat, als er allein. §. 35.
54. Wenn die heiligen Schriftsteller von Jesu Christo reden, den sie durchweg als einen wahren Menschen, dergleichen wir sind, beschreiben, Hebr. 2, 14. 16. 17. 4, 15. so bedienen sie sich a) zuweilen solcher Redensarten, die deutlich anzeigen, daß er auch noch in einer andern Rücksicht betrachtet werden könne, als in der, da er Mensch, von Maria gebohren, und ein Nachkömmling Davids ist; Röm. 1, 3. 4. 9, 5. ein Umstand der sonst bey keiner andern Person in der Bibel vorkommt, durch welchen wir darauf geführt werden, daß der Mensch Jesus Christus nicht ein bloser Mensch, wie wir, seyn, sondern daß mit diesem von David abstammenden Menschen ein Wesen andrer Natur, das nicht von David abstammete, auf eine ganz besondere Weise, verbunden gewesen seyn müße. Dieß bestätigt sich sehr dadurch, daß das N. T. b) häufig versichert, er sey eher als er von Maria gebohren worden schon dagewesen, und zwar im Himmel, bey Gott; welches die Bibel von keinem andern Menschen so saget. Joh. 1, 30. 3, 13. 31. 32. 6, 38. 42. 46. 8, 58. Ja er wird, als der erste, über die Schöpfung der Welt und den Anfang aller Kreaturen hinausgesetzt. Joh. 1. 1. 2. 3. 17, 5. Col. |a31| 1, 15. 17. Dieses präexistirende übermenschliche Wesen c) benennet die Bibel mit dem erhabnen Namen des Sohnes Gottes, (welcher Name nicht immer mit der Benennung Christus oder Messias gleichbedeutend ist) Röm. 1, 4. und zwar nennet sie ihn den eingebohrnen oder einzigen Sohn, Joh. 1, 14. 18. 3, 16. 18. 1 Joh. 4, 9. ingleichem den Logos Joh. 1, 1. 14. worunter man damals den erhabensten Geist nächst Gott verstand.54. Wenn die heiligen Schriftsteller von Jesu Christo reden, den sie durchweg als einen wahren Menschen, dergleichen wir sind, beschreiben, Hebr. 2, 14. 16. 17. 4, 15. so bedienen sie sich a) zuweilen solcher Redensarten, die deutlich anzeigen, daß er auch noch in einer andern Rücksicht betrachtet werden könne, als in der, da er Mensch, von Maria gebohren, und ein Nachkömmling Davids ist; Röm. 1, 3. 4. 9, 5. ein Umstand der sonst bey keiner andern Person in der Bibel vorkommt, durch welchen wir darauf geführt werden, daß der Mensch Jesus Christus nicht ein bloser Mensch, wie wir, seyn, sondern daß mit diesem von David abstammenden Menschen ein Wesen andrer Natur, das nicht von David abstammete, auf eine ganz besondere Weise, verbunden gewesen seyn müße. Dieß bestätigt sich sehr dadurch, daß das N. T. b) häufig versichert, er sey eher als er von Maria gebohren worden schon dagewesen, und zwar im Himmel, bey Gott; welches die Bibel von keinem andern Menschen so saget. Joh. 1, 30. 3, 13. 31. 32. 6, 38. 42. 46. 8, 58. Ja er wird, als der erste, über die Schöpfung der Welt und den Anfang aller Kreaturen hinausgesetzt. Joh. 1. 1. 2. 3. 17, 5. Col. |a31| 1, 15. 17. Dieses präexistirende übermenschliche Wesen c) benennet die Bibel mit dem erhabnen Namen des Sohnes Gottes, (welcher Name nicht immer mit der Benennung Christus oder Messias gleichbedeutend ist) Röm. 1, 4. und zwar nennet sie ihn den eingebohrnen oder einzigen Sohn, Joh. 1, 14. 18. 3, 16. 18. 1 Joh. 4, 9. ingleichem den Logos Joh. 1, 1. 14. worunter man damals den erhabensten Geist nächst Gott verstand.
55. Unleugbar geschieht es in Rücksicht auf diesen erhabnen, vor dem Entstehen des Menschen Jesu schon dagewesenen, in Jesu befindlichen Logos, daß das N. T. a) Jesu eine Würde und Majestät beilegt, die über alle menschliche weit erhaben ist, Phil. 2, 6. und daß es ihn hoch über alle Engel hinaussetzt, Hebr. 1, 4–14. Eph. 1, 21. Col. 2, 10. und Beschreibungen von ihm macht, die für jeden noch so vollkommenen Menschen und Engel viel zu gros sind. Hebr. 1, 3. Col. 1, 15. b) daß es befiehlt, ihm eine Verehrung zu erweisen, dergleichen nur dem einzigen wahren Gott zukommt; auf ihn sich eben so wie auf Gott taufen zu lassen, Matth. 28, 19. ihn anzubeten, Hebr. 1, 6. und an ihn sein Gebet zu richten; Act. 7, 59. vergl. (von der Erhörung) Joh. 14, 13. 14. welches zusammengenommen mehr ist, als Ehrfurcht und Dank blos für die unaussprechlichen Verdienste, die er um das menschliche Geschlecht hat; Phil. 2, 7–11. und ist dieß um so mehr zu verwundern, da die heil. Schrift sonst über die dem einzigen wahren Gott allein gebührende Verehrung und Anbetung mit unbeschreiblicher Eifersucht hält. Jes. 45, 22. 23. vergl. Phil. 2, 10. Jes. 42, 8. Wir sind daher verpflichtet, sorgfältigst nach weiterm Unterricht über die wahre Beschaffenheit dieser so auserordentlichen Person uns umzusehen.55. Unleugbar geschieht es in Rücksicht auf diesen erhabnen, vor dem Entstehen des Menschen Jesu schon dagewesenen, in Jesu befindlichen Logos, daß das N. T. a) Jesu eine Würde und Majestät beilegt, die über alle menschliche weit erhaben ist, Phil. 2, 6. und daß es ihn hoch über alle Engel hinaussetzt, Hebr. 1, 4–14. Eph. 1, 21. Col. 2, 10. und Beschreibungen von ihm macht, die für jeden noch so vollkommenen Menschen und Engel viel zu gros sind. Hebr. 1, 3. Col. 1, 15. b) daß es befiehlt, ihm eine Verehrung zu erweisen, dergleichen nur dem einzigen wahren Gott zukommt; auf ihn sich eben so wie auf Gott taufen zu lassen, Matth. 28, 19. ihn anzubeten, Hebr. 1, 6. und an ihn sein Gebet zu richten; Act. 7, 59. vergl. (von der Erhörung) Joh. 14, 13. 14. welches zusammengenommen mehr ist, als Ehrfurcht und Dank blos für die unaussprechlichen Verdienste, die er um das menschliche Geschlecht hat; Phil. 2, 7–11. und ist dieß um so mehr zu verwundern, da die heil. Schrift sonst über die dem einzigen wahren Gott allein gebührende Verehrung und Anbetung mit unbeschreiblicher Eifersucht hält. Jes. 45, 22. 23. vergl. Phil. 2, 10. Jes. 42, 8. Wir sind daher verpflichtet, sorgfältigst nach weiterm Unterricht über die wahre Beschaffenheit dieser so auserordentlichen Person uns umzusehen.
56. Diesen giebt uns das N. T. indem es a) Jesum als den Oberherrn und Regenten der Menschen Phil. 2, 11. und der übrigen Geschöpfe, Matth. |a32| 28, 18. Eph. 1, 21. 22. Hebr. 1, 2. als den Mitregenten auf dem Throne der Gottheit, vorstellt. Hebr. 1, 3. Eph. 1, 20. Matth. 22, 44. 45. Ps. 110, 1. Oberherrschaft aber über die Welt, ist ein Prädikat, welches die Bibel ausschliesungsweise dem einzigen wahren Gott allein giebt, und es aus der Schöpfung herleitet, (vergl. Heb. 1, 3.) und welches Allwissenheit, Allmacht und Allgegenwart voraus setzt; b) Jesu Werke beilegt, die nur Gott zukommen, und ohne göttliche Eigenschaften, welche an ein endliches Wesen nicht mitgetheilt werden können, ganz undenkbar sind, z. B. das künftige allgemeine Weltgericht, Joh. 5, 25–29. vergl. Hebr. 12, 23. welches ohne Allwissenheit unmöglich ist; 1 Cor. 4, 5. vornehmlich aber c) die Schöpfung der Welt, Joh. 1, 3. 10. Col. 1, 16. Hebr. 1, 2. 3. 10. und die Col. Erhaltung, 1, 17. Hebr. 1, 3. wie auch die Regierung derselben Matth. 28, 18. 20. ihm zuschreibt; ohnerachtet Weltschöpfer, und der einzige wahre Gott, in der Bibel einerley Begriffe sind; endlich auch d) Eigenschaften ihm ausdrücklich beilegt, deren kein endliches, sondern nur das unendliche Wesen fähig ist, als Ewigkeit und Unveränderlichkeit, Hebr. 1, 11. 12. vergl. Joh. 1, 1. und 17, 5. Allmacht Phil. 3, 21. Hebr. 1, 3. vergl. 11, 3. 56. Diesen giebt uns das N. T. indem es a) Jesum als den Oberherrn und Regenten der Menschen Phil. 2, 11. und der übrigen Geschöpfe, Matth. |a32| 28, 18. Eph. 1, 21. 22. Hebr. 1, 2. als den Mitregenten auf dem Throne der Gottheit, vorstellt. Hebr. 1, 3. Eph. 1, 20. Matth. 22, 44. 45. Ps. 110, 1. Oberherrschaft aber über die Welt, ist ein Prädikat, welches die Bibel ausschliesungsweise dem einzigen wahren Gott allein giebt, und es aus der Schöpfung herleitet, (vergl. Heb. 1, 3.) und welches Allwissenheit, Allmacht und Allgegenwart voraus setzt; b) Jesu Werke beilegt, die nur Gott zukommen, und ohne göttliche Eigenschaften, welche an ein endliches Wesen nicht mitgetheilt werden können, ganz undenkbar sind, z. B. das künftige allgemeine Weltgericht, Joh. 5, 25–29. vergl. Hebr. 12, 23. welches ohne Allwissenheit unmöglich ist; 1 Cor. 4, 5. vornehmlich aber c) die Schöpfung der Welt, Joh. 1, 3. 10. Col. 1, 16. Hebr. 1, 2. 3. 10. und die Col. Erhaltung, 1, 17. Hebr. 1, 3. wie auch die Regierung derselben Matth. 28, 18. 20. ihm zuschreibt; ohnerachtet Weltschöpfer, und der einzige wahre Gott, in der Bibel einerley Begriffe sind; endlich auch d) Eigenschaften ihm ausdrücklich beilegt, deren kein endliches, sondern nur das unendliche Wesen fähig ist, als Ewigkeit und Unveränderlichkeit, Hebr. 1, 11. 12. vergl. Joh. 1, 1. und 17, 5. Allmacht Phil. 3, 21. Hebr. 1, 3. vergl. 11, 3.
57. Folglich müssen wir es ganz eigentlich verstehen, wenn das N. T. diesen erhabnen, mit dem Menschen Jesu verbundenen Geist, oder den Logos, Gott nennt, wie sie wirklich thut Joh. 1, 1. (Röm. 9, 5. Tit. 2, 13. Hebr. 1, 8. 1 Joh. 5, 20.) Er ist in gleichem Verstande Gott, als der Vater unsers Herrn Jesu Christi.57. Folglich müssen wir es ganz eigentlich verstehen, wenn das N. T. diesen erhabnen, mit dem Menschen Jesu verbundenen Geist, oder den Logos, Gott nennt, wie sie wirklich thut Joh. 1, 1. (Röm. 9, 5. Tit. 2, 13. Hebr. 1, 8. 1 Joh. 5, 20.) Er ist in gleichem Verstande Gott, als der Vater unsers Herrn Jesu Christi.
58. Denjenigen, welchen der eingebohrne Sohn seinen Vater nennt, unterscheidet die Bibel deutlich von diesem Eingebohrnen oder Logos, der auch eigentlicher wahrer Gott ist. Joh. 1, 1. 2. 14. 18. 17, 3. Col. 1, 15. Hebr. 1, 2. 3. 58. Denjenigen, welchen der eingebohrne Sohn seinen Vater nennt, unterscheidet die Bibel deutlich von diesem Eingebohrnen oder Logos, der auch eigentlicher wahrer Gott ist. Joh. 1, 1. 2. 14. 18. 17, 3. Col. 1, 15. Hebr. 1, 2. 3.
|a33| 59. Das N. T. nennt neben dem Vater und dem Sohne einigemal den heiligen Geist, und stellt ihn jenen dergestalt an die Seite, Matth. 28, 19. 2 Cor. 13, 13. 1 Cor. 12, 4. 5. 6. (1 Petr. 1, 2.) daß wir berechtigt sind zu glauben, er stehe gegen beide in einem Verhältniße, änlich demjenigen, in welchem jene beide gegen einander stehen. – Es ist auch gewis, daß das vieldeutige Wort Geist in dem damaligen Sprachgebrauche unter andern zur Bezeichnung wirklicher Personen, also nicht blos abstrakter Dinge oder Kräfte und Wirkungen, sondern auch ihre eigene Subsistenz habender und freihandelnder Subjekte, gebraucht worden sey, z. E. Apocal. 4, 5. Und in eben dieser Bedeutung wird es in einigen Stellen des N. T. offenbar genommen, welche von dem heiligen Geist so reden, daß man weder an Wirkungen oder Gaben Gottes, noch an eine blose Prosopopöie denken kan; 1 Cor. 12, 11. vergl. V. 4. 6. 8. 9. 1 Cor. 2, 10. 11. vergl. Joh. 1, 18, Joh. 14, 16. 17. 26. 15, 26. 16, 7. 8. 13. 14. 15. vergl. 12, 50. wozu man noch Matth. 28, 19. (Eph. 4, 30 .) fügen kan.|a33| 59. Das N. T. nennt neben dem Vater und dem Sohne einigemal den heiligen Geist, und stellt ihn jenen dergestalt an die Seite, Matth. 28, 19. 2 Cor. 13, 13. 1 Cor. 12, 4. 5. 6. (1 Petr. 1, 2.) daß wir berechtigt sind zu glauben, er stehe gegen beide in einem Verhältniße, änlich demjenigen, in welchem jene beide gegen einander stehen. – Es ist auch gewis, daß das vieldeutige Wort Geist in dem damaligen Sprachgebrauche unter andern zur Bezeichnung wirklicher Personen, also nicht blos abstrakter Dinge oder Kräfte und Wirkungen, sondern auch ihre eigene Subsistenz habender und freihandelnder Subjekte, gebraucht worden sey, z. E. Apocal. 4, 5. Und in eben dieser Bedeutung wird es in einigen Stellen des N. T. offenbar genommen, welche von dem heiligen Geist so reden, daß man weder an Wirkungen oder Gaben Gottes, noch an eine blose Prosopopöie denken kan; 1 Cor. 12, 11. vergl. V. 4. 6. 8. 9. 1 Cor. 2, 10. 11. vergl. Joh. 1, 18, Joh. 14, 16. 17. 26. 15, 26. 16, 7. 8. 13. 14. 15. vergl. 12, 50. wozu man noch Matth. 28, 19. (Eph. 4, 30 .) fügen kan.
60. Daß der heilige Geist eine göttliche Person sey, ist schon aus der Zusammensetzung mit dem Vater und Sohn im höchsten Grade wahrscheinlich, nachdem die Gottheit des Sohnes nun schon erwiesen ist; zumal da wir auf ihn eben so wie auf Vater und Sohn getauft werden sollen. Es wird aber gewis, wenn man dazu nimt, daß ihm Allwissenheit beigelegt wird 1 Cor. 2, 10. 11. und Allmacht, indem die Schrift ihn als den Urheber der Wunder und Wundergaben häufig beschreibt, z. E. 1 Cor. 12, 11. wozu man noch setzen kan, daß seine Wohnung ein Tempel genannt wird. 1 Cor. 3, 16. 6, 19. vergl. 2 Cor. 6, 16. Ob das N. T. ihn ausdrücklich Gott nenne (Act. 5, 3. 4. 1 Cor. 3, 16.) läßt sich zwar kaum mit völliger Gewisheit entscheiden, ist aber auch kein unentbehrliches Stück des Beweises für die wahre wesentliche Gottheit des heil. Geistes.60. Daß der heilige Geist eine göttliche Person sey, ist schon aus der Zusammensetzung mit dem Vater und Sohn im höchsten Grade wahrscheinlich, nachdem die Gottheit des Sohnes nun schon erwiesen ist; zumal da wir auf ihn eben so wie auf Vater und Sohn getauft werden sollen. Es wird aber gewis, wenn man dazu nimt, daß ihm Allwissenheit beigelegt wird 1 Cor. 2, 10. 11. und Allmacht, indem die Schrift ihn als den Urheber der Wunder und Wundergaben häufig beschreibt, z. E. 1 Cor. 12, 11. wozu man noch setzen kan, daß seine Wohnung ein Tempel genannt wird. 1 Cor. 3, 16. 6, 19. vergl. 2 Cor. 6, 16. Ob das N. T. ihn ausdrücklich Gott nenne (Act. 5, 3. 4. 1 Cor. 3, 16.) läßt sich zwar kaum mit völliger Gewisheit entscheiden, ist aber auch kein unentbehrliches Stück des Beweises für die wahre wesentliche Gottheit des heil. Geistes.
|a34| 61. Der heil. Geist ist vom Vater sowohl als vom Sohne unterschieden. Matth. 28, 19. Joh. 14, 16. 26. 15, 26.|a34| 61. Der heil. Geist ist vom Vater sowohl als vom Sohne unterschieden. Matth. 28, 19. Joh. 14, 16. 26. 15, 26.
62. Der ganze Inbegrif aller unendlichen Vollkommenheiten, welcher nur allein in dem einzigen nothwendigen Wesen, dem Schöpfer der Welt, möglich ist, oder die wahre wesentliche Gottheit, kommt also dem Vater unsers Herrn Jesu Christi zu; aber nicht minder kommt sie auch dem ewigen Sohne des Vaters, dem mit dem Menschen Jesu vereinigten Logos, zu ; und eben so dem heil. Geist. Diese drey aber sind wirklich, und nicht blos den Nahmen nach oder in unsrer Vorstellung, von einander unterschieden, als drey besonders handelnde, und also für sich bestehende – Personen nennt mans, weil man doch irgend ein Wort haben muß, wenn man von der Sache reden, und die in der Bibel vorkommende Sätze untereinander vergleichen und in Eins zusammenfassen soll, und weil von diesen Dreyen so geredet wird, wie man sonst unter Menschen von Personen im eigentlichsten Verstand redet; welcher Ausdruck aber eben so blos analogisch gebraucht wird, wie man blos analogisch es versteht, wenn man von Gottes Freiheit, Rathschlüssen, Gegenwart u. s. w. redet. Uns ist es genug, ohne hier in Untersuchungen über die innern Verhältnisse dieser Drey gegen einander uns zu wagen, durch die verschiedene äusere Verhältniße sie zu unterscheiden, in welchen jeder anders als der andre sich uns geoffenbaret hat, indem dem Vater die Faßung des Rathschlußes über unsre Beseligung, dem Sohne die Ausführung desselben in dem Werk der Erlösung, und dem heil. Geiste die Zubereitung unsrer Gemüther zur wirklichen Theilnehmung an der uns zugedachten und erworbnen Glückseligkeit, zugeschrieben wird; so wie die Schrift auch lehret, der Vater sey es, der den Sohn sende, der Sohn aber sende den heil. Geist vom Vater. 62. Der ganze Inbegrif aller unendlichen Vollkommenheiten, welcher nur allein in dem einzigen nothwendigen Wesen, dem Schöpfer der Welt, möglich ist, oder die wahre wesentliche Gottheit, kommt also dem Vater unsers Herrn Jesu Christi zu; aber nicht minder kommt sie auch dem ewigen Sohne des Vaters, dem mit dem Menschen Jesu vereinigten Logos, zu ; und eben so dem heil. Geist. Diese drey aber sind wirklich, und nicht blos den Nahmen nach oder in unsrer Vorstellung, von einander unterschieden, als drey besonders handelnde, und also für sich bestehende – Personen nennt mans, weil man doch irgend ein Wort haben muß, wenn man von der Sache reden, und die in der Bibel vorkommende Sätze untereinander vergleichen und in Eins zusammenfassen soll, und weil von diesen Dreyen so geredet wird, wie man sonst unter Menschen von Personen im eigentlichsten Verstand redet; welcher Ausdruck aber eben so blos analogisch gebraucht wird, wie man blos analogisch es versteht, wenn man von Gottes Freiheit, Rathschlüssen, Gegenwart u. s. w. redet. Uns ist es genug, ohne hier in Untersuchungen über die innern Verhältnisse dieser Drey gegen einander uns zu wagen, durch die verschiedene äusere Verhältniße sie zu unterscheiden, in welchen jeder anders als der andre sich uns geoffenbaret hat, indem dem Vater die Faßung des Rathschlußes über unsre Beseligung, dem Sohne die Ausführung desselben in dem Werk der Erlösung, und dem heil. Geiste die Zubereitung unsrer Gemüther zur wirklichen Theilnehmung an der uns zugedachten und erworbnen Glückseligkeit, zugeschrieben wird; so wie die Schrift auch lehret, der Vater sey es, der den Sohn sende, der Sohn aber sende den heil. Geist vom Vater.
|a35| 63. Da es ein unumstöslicher Grundsatz der Religion ist, daß nur ein einziger Gott sey, oder, daß die nothwendige allervollkommenste Substanz nur einmal existire, und daß also alle göttliche Vollkommenheiten einzig und allein nur dieser einzigen Substanz, und keinem Dinge auser derselben, zukommen ; so müssen Vater Sohn und Geist zusammen dieser einzige Gott, die einzige nothwendige Substanz, seyn, und das göttliche Wesen muß , zwar nur ein einzigmal, aber doch in diesen Dreyen, eben so unbegreiflich mit einander vereinigten als unbegreiflich von einander verschiedenen, ungetheilt vorhanden seyn.|a35| 63. Da es ein unumstöslicher Grundsatz der Religion ist, daß nur ein einziger Gott sey, oder, daß die nothwendige allervollkommenste Substanz nur einmal existire, und daß also alle göttliche Vollkommenheiten einzig und allein nur dieser einzigen Substanz, und keinem Dinge auser derselben, zukommen ; so müssen Vater Sohn und Geist zusammen dieser einzige Gott, die einzige nothwendige Substanz, seyn, und das göttliche Wesen muß , zwar nur ein einzigmal, aber doch in diesen Dreyen, eben so unbegreiflich mit einander vereinigten als unbegreiflich von einander verschiedenen, ungetheilt vorhanden seyn.
64. Die Unbegreiflichkeit dieser Lehre steht ihrer Wahrheit eben so wenig im Wege, als die Unbegreiflichkeit vieler Sätze der natürlichen Theologie für einen Beweis ihrer Falschheit gehalten wird. Genug, daß kein wahrer Widerspruch in ihr erwiesen werden kan, wie man denenjenigen zeigen kan, welche sich in tiefere Spekulationen einlassen wollen. Denn in den Schulen trägt man diese Lehre mit einigen nähern Bestimmungen unsrer Vorstellung von ihr vor, theils um nöthigen Falls darthun zu können, daß sie nichts widersprechendes in sich fasse, theils um sich von gewissen ehedem aufgekommenen irrigen Vorstellungen derselben desto sichrer zu entfernen. Auser der Schule aber begnügt sich ein von der Wahrheit der in der Bibel enthaltnen Offenbarung überzeugter Christ damit, daß, nach dem deutlichen Inhalt des N. T. nur ein einziger Gott sey, und daß zu dem einigen Gott gehören der Vater, der Sohn, und der heil. Geist. Hiervon aber hat uns die Bibel unterrichtet, damit wir den Rathschluß Gottes über unsere Seligkeit richtiger uns vorstellen, die darin sich zeigende Liebe Gottes demüthiger verehren, und von der göttlichen Würde unsers Erlösers und Herrn, Jesu Christi, belehrt werden möchten.64. Die Unbegreiflichkeit dieser Lehre steht ihrer Wahrheit eben so wenig im Wege, als die Unbegreiflichkeit vieler Sätze der natürlichen Theologie für einen Beweis ihrer Falschheit gehalten wird. Genug, daß kein wahrer Widerspruch in ihr erwiesen werden kan, wie man denenjenigen zeigen kan, welche sich in tiefere Spekulationen einlassen wollen. Denn in den Schulen trägt man diese Lehre mit einigen nähern Bestimmungen unsrer Vorstellung von ihr vor, theils um nöthigen Falls darthun zu können, daß sie nichts widersprechendes in sich fasse, theils um sich von gewissen ehedem aufgekommenen irrigen Vorstellungen derselben desto sichrer zu entfernen. Auser der Schule aber begnügt sich ein von der Wahrheit der in der Bibel enthaltnen Offenbarung überzeugter Christ damit, daß, nach dem deutlichen Inhalt des N. T. nur ein einziger Gott sey, und daß zu dem einigen Gott gehören der Vater, der Sohn, und der heil. Geist. Hiervon aber hat uns die Bibel unterrichtet, damit wir den Rathschluß Gottes über unsere Seligkeit richtiger uns vorstellen, die darin sich zeigende Liebe Gottes demüthiger verehren, und von der göttlichen Würde unsers Erlösers und Herrn, Jesu Christi, belehrt werden möchten.