|c[I]| Anweisung
zur
Bildung
angehender Theologen,

von
Johann August Nösselt,
weil. Königl. Preußischem Gemeinderath, Doctor und Professor
der Theologie zu Halle.
Herausgegeben
und mit Anmerkungen, literarischen Zusätzen
und Ergänzungen begleitet
von
D. August Hermann Niemeyer,
Königl. Preuß. Oberkonsistorialrath, Kanzler und Professor der Theo-
logie auf der vereinigten Friedrichsuniversität Halle und Wittenberg,
Director der Frankischen Stiftungen, auch Ritter
des rothen Adlerordens dritter Klasse.
Erster Band.
Dritte Auflage.Halle,
im Verlage der Curtschen Buchhandlung.
1818.
|c[II]|

|c[III]| Vorrede des Herausgebers.

Es darf in einer Zeit, wo die unendliche Menge neuer Schriften so leicht die älteren in Vergessenheit bringt, zu den erfreulichen Erscheinungen gerechnet werden, daß, nachdem sieben und zwanzig Jahre seit der letzten Ausgabe der vorliegenden Schrift verflossen sind, der Verfasser selbst aber bereits elf Jahre durch den Tod in einen höhern Kreis des Wirkens versetzt ist, die Verlagshandlung sich, wegen fortdauernder Nachfrage, aufs neue veranlaßt gefunden hat, einen nochmaligen Abdruck zu veranstalten. Indem sie mir dieß mittheilte, forderte sie mich zugleich auf, die Durchsicht der Druckbogen zu übernehmen, und wo es rathsam scheinen möchte, zugleich das Nöthige abzuändern und nachzutragen, was sich nach dem jetzigen Stande der theologischen |cIV| Haupt- und Hülfswissenschaften, und ihrer Literatur dazu eignete.Es darf in einer Zeit, wo die unendliche Menge neuer Schriften so leicht die älteren in Vergessenheit bringt, zu den erfreulichen Erscheinungen gerechnet werden, daß, nachdem sieben und zwanzig Jahre seit der letzten Ausgabe der vorliegenden Schrift verflossen sind, der Verfasser selbst aber bereits elf Jahre durch den Tod in einen höhern Kreis des Wirkens versetzt ist, die Verlagshandlung sich, wegen fortdauernder Nachfrage, aufs neue veranlaßt gefunden hat, einen nochmaligen Abdruck zu veranstalten. Indem sie mir dieß mittheilte, forderte sie mich zugleich auf, die Durchsicht der Druckbogen zu übernehmen, und wo es rathsam scheinen möchte, zugleich das Nöthige abzuändern und nachzutragen, was sich nach dem jetzigen Stande der theologischen |cIV| Haupt- und Hülfswissenschaften, und ihrer Literatur dazu eignete.
Wie hätte ich eine solche Gelegenheit unbenutzt lassen können, um noch einmal meine Verehrung und Dankbarkeit gegen meinen unvergeßlichen Lehrer und väterlichen Freund auszusprechen, und sie durch die sorgsame Pflege des schönen Erzeugnisses seines Geistes thätig werden zu lassen?Wie hätte ich eine solche Gelegenheit unbenutzt lassen können, um noch einmal meine Verehrung und Dankbarkeit gegen meinen unvergeßlichen Lehrer und väterlichen Freund auszusprechen, und sie durch die sorgsame Pflege des schönen Erzeugnisses seines Geistes thätig werden zu lassen?
Was ich zu diesem Zweck übernommen und auf welche Art ich es zu leisten mich bemüht, davon bin ich bei der neuen Erscheinung dieser Schrift den Lesern Rechenschaft schuldig.Was ich zu diesem Zweck übernommen und auf welche Art ich es zu leisten mich bemüht, davon bin ich bei der neuen Erscheinung dieser Schrift den Lesern Rechenschaft schuldig.
Es war keinesweges von einer Umarbeitung die Rede. Die Verlagshandlung war mit mir einig, daß das Nösseltsche Werk in der Hauptsache, eben so, wie es von dem Verfasser selbst herkam und bei der zweiten Ausgabe sorgfältig durchgesehen und bedeutend vermehrt ward, auch zum drittenmal erscheinen sollte. Die Zeit hatte manche Nachträge und Zusätze nöthig machen, aber in dem wesentlichen Inhalt und seiner Tendenz nichts verändern können. Sind auch die Ansichten eines späteren Herausgebers hie und da von denen des Verfassers verschieden, so soll doch, was fortwährend den Na|cV|men des Urhebers trägt, auch seinen Geist und seine Ideen, nicht die eines Anderen liefern. Durch den Auftrag, es herauszugeben, wird es kein Eigenthum dessen, der es herausgiebt, und die Achtung gegen den Todten legt ihm die heilige Pflicht auf, nicht Altes und Neues, Eignes und Fremdes so zu mischen, daß zuletzt schwer zu entscheiden ist, wem ein jedes angehört.Es war keinesweges von einer Umarbeitung die Rede. Die Verlagshandlung war mit mir einig, daß das Nösseltsche Werk in der Hauptsache, eben so, wie es von dem Verfasser selbst herkam und bei der zweiten Ausgabe sorgfältig durchgesehen und bedeutend vermehrt ward, auch zum drittenmal erscheinen sollte. Die Zeit hatte manche Nachträge und Zusätze nöthig machen, aber in dem wesentlichen Inhalt und seiner Tendenz nichts verändern können. Sind auch die Ansichten eines späteren Herausgebers hie und da von denen des Verfassers verschieden, so soll doch, was fortwährend den Na|cV|men des Urhebers trägt, auch seinen Geist und seine Ideen, nicht die eines Anderen liefern. Durch den Auftrag, es herauszugeben, wird es kein Eigenthum dessen, der es herausgiebt, und die Achtung gegen den Todten legt ihm die heilige Pflicht auf, nicht Altes und Neues, Eignes und Fremdes so zu mischen, daß zuletzt schwer zu entscheiden ist, wem ein jedes angehört.
Die kritischen Blätter und Journale, welche des Werkes in seinen früheren Ausgaben erwähnt haben, und sämmtlich von mir verglichen sind, haben nur wenige Beiträge zu Berichtigungen oder Verbesserungen geliefert. Sie stimmen in dem Ausdruck der Achtung gegen das Verdienst des Verfassers, um die Bildung nicht nur angehender, sondern auch schon gereifter Theologen überein. „Man würde – so urtheilt der Recensent in der Allgemeinen Literaturzeitung (1790. No. 359.) – den Werth dieser trefflichen Anleitung viel zu gering anschlagen, wenn man sie nach der bescheidenen Anzeige des Titels, daß sie angehenden Theologen gewidmet seyn soll, beurtheilen wollte. Sie verdient auch von denen, welche bereits in Aemtern stehen, studiert zu werden. Denn wer das in der Kürze und doch vollständig überhaupt zu kennen |cVI| wünscht, was ein Lehrer der Religion wissen und leisten muß, wenn er seinen hohen Beruf ganz zu erfüllen im Stande seyn soll; wer Lust hat sich zu prüfen, ob er alles das besitzt und versteht, was zur fruchtbaren Erfüllung des Lehramts erforderlich ist ; wer das Ziel, wonach er bei dem Einsammeln und Mittheilen theologischer Kenntnisse streben muß, gern im Auge behalten, den so sehr verschiedenen Werth der einzelnen theologischen Wissenschaften vernünftig schätzen und sein Benehmen darnach einrichten will; wer endlich den Wunsch fühlt, eine Menge heilsamer Rathschläge zusammen zu finden, die ihn bei seinen Bemühungen leiten können: der bediene sich dieses Buches. Etwas Vollständigeres, Reiferes und Gründlicheres wüßten wir in diesem Fach nicht vorzuschlagen.“ – Eben so drücken sich andere Beurtheiler aus. Das Einzige, was man hie und da fürchtete, war, daß die Ansprüche an den, welcher sich dem Studium der Theologie widmet, so hoch gespannt wären, daß das Werk vielmehr das Ideal eines vollendeten Theologen aufstellte, als eine Anleitung für angehende Theologen genannt werden könnte. Es mag dieses Urtheil zum Theil aus der eine Zeitlang ganz unverkennba|cVII|ren Ueberschätzung des Praktischen auf Unkosten des Gelehrten und Wissenschaftlichen hervorgegangen seyn. Denn gerade die Wahrnehmung dieses Uebels, welches sehr nachtheilige Einflüsse auf die Universitäten und manche Theile des Studiums ganz bei Seite gedrängt hatte, bestimmte den gelehrten und selbst so wissenschaftlichen Mann, desto ernster darauf zu dringen, der theologischen Gelehrsamkeit wieder einen höheren Werth zuzugestehen. Daß er nicht forderte, daß jeder Religionslehrer alle Kenntnisse eines akademischen Theologen in sich vereinigen sollte, das hat er selbst in dieser Schrift bei mehreren Gelegenheiten ausdrücklich geäußert; und sein Programm de diversitate studiorum, quibus Theologum decet ceteris ecclesiae doctoribus praestare, erörtert dieß noch ausführlicher. Dennoch ist vielleicht der Vorwurf, daß man stellenweise mehr eine gelehrte Einleitung oder Encyklopädie einzelner Fächer des vielumfassenden Studiums, als eine Methodologie für angehende Theologen zu lesen glaubt, wohl nicht ganz ungegründet. Es begegnet Männern, die ganz in ihrer Wissenschaft zu Hause sind, und für die gerade die höhern und feinern Untersuchungen den meisten Reiz haben, |cVIII| so leicht, daß sie selbst den Anfängern schon einen Vorgeschmack davon geben, oder, wenn sie einmal auf gewisse Materien kommen, nicht zu kurz seyn möchten, um nicht ungründlich zu erscheinen. Am häufigsten scheint mir dieß dem sel. Nösselt hinsichts der Literatur begegnet zu seyn. Sie ist zwar nicht in dem Grade überhäuft, den wir in der Plankschen Einleitung finden, welche etwas später als die Nösseltsche erschien; doch will es mich bedünken, daß hie und da so große, sogar seltne Werke genannt sind, welche man eher in einer Anleitung zur theologischen Bücherkenntniß als in einer akademischen Methodologie zu erwarten haben würde. Literatoren – zu denen der Verfasser so sehr gehört – wird es aber immer schwer, etwas zu unterdrücken, was auf der Stufe, wo sie stehen, allerdings einen großen Werth hat.Die kritischen Blätter und Journale, welche des Werkes in seinen früheren Ausgaben erwähnt haben, und sämmtlich von mir verglichen sind, haben nur wenige Beiträge zu Berichtigungen oder Verbesserungen geliefert. Sie stimmen in dem Ausdruck der Achtung gegen das Verdienst des Verfassers, um die Bildung nicht nur angehender, sondern auch schon gereifter Theologen überein. „Man würde – so urtheilt der Recensent in der Allgemeinen Literaturzeitung (1790. No. 359.) – den Werth dieser trefflichen Anleitung viel zu gering anschlagen, wenn man sie nach der bescheidenen Anzeige des Titels, daß sie angehenden Theologen gewidmet seyn soll, beurtheilen wollte. Sie verdient auch von denen, welche bereits in Aemtern stehen, studiert zu werden. Denn wer das in der Kürze und doch vollständig überhaupt zu kennen |cVI| wünscht, was ein Lehrer der Religion wissen und leisten muß, wenn er seinen hohen Beruf ganz zu erfüllen im Stande seyn soll; wer Lust hat sich zu prüfen, ob er alles das besitzt und versteht, was zur fruchtbaren Erfüllung des Lehramts erforderlich ist ; wer das Ziel, wonach er bei dem Einsammeln und Mittheilen theologischer Kenntnisse streben muß, gern im Auge behalten, den so sehr verschiedenen Werth der einzelnen theologischen Wissenschaften vernünftig schätzen und sein Benehmen darnach einrichten will; wer endlich den Wunsch fühlt, eine Menge heilsamer Rathschläge zusammen zu finden, die ihn bei seinen Bemühungen leiten können: der bediene sich dieses Buches. Etwas Vollständigeres, Reiferes und Gründlicheres wüßten wir in diesem Fach nicht vorzuschlagen.“ – Eben so drücken sich andere Beurtheiler aus. Das Einzige, was man hie und da fürchtete, war, daß die Ansprüche an den, welcher sich dem Studium der Theologie widmet, so hoch gespannt wären, daß das Werk vielmehr das Ideal eines vollendeten Theologen aufstellte, als eine Anleitung für angehende Theologen genannt werden könnte. Es mag dieses Urtheil zum Theil aus der eine Zeitlang ganz unverkennba|cVII|ren Ueberschätzung des Praktischen auf Unkosten des Gelehrten und Wissenschaftlichen hervorgegangen seyn. Denn gerade die Wahrnehmung dieses Uebels, welches sehr nachtheilige Einflüsse auf die Universitäten und manche Theile des Studiums ganz bei Seite gedrängt hatte, bestimmte den gelehrten und selbst so wissenschaftlichen Mann, desto ernster darauf zu dringen, der theologischen Gelehrsamkeit wieder einen höheren Werth zuzugestehen. Daß er nicht forderte, daß jeder Religionslehrer alle Kenntnisse eines akademischen Theologen in sich vereinigen sollte, das hat er selbst in dieser Schrift bei mehreren Gelegenheiten ausdrücklich geäußert; und sein Programm de diversitate studiorum, quibus Theologum decet ceteris ecclesiae doctoribus praestare, erörtert dieß noch ausführlicher. Dennoch ist vielleicht der Vorwurf, daß man stellenweise mehr eine gelehrte Einleitung oder Encyklopädie einzelner Fächer des vielumfassenden Studiums, als eine Methodologie für angehende Theologen zu lesen glaubt, wohl nicht ganz ungegründet. Es begegnet Männern, die ganz in ihrer Wissenschaft zu Hause sind, und für die gerade die höhern und feinern Untersuchungen den meisten Reiz haben, |cVIII| so leicht, daß sie selbst den Anfängern schon einen Vorgeschmack davon geben, oder, wenn sie einmal auf gewisse Materien kommen, nicht zu kurz seyn möchten, um nicht ungründlich zu erscheinen. Am häufigsten scheint mir dieß dem sel. Nösselt hinsichts der Literatur begegnet zu seyn. Sie ist zwar nicht in dem Grade überhäuft, den wir in der Plankschen Einleitung finden, welche etwas später als die Nösseltsche erschien; doch will es mich bedünken, daß hie und da so große, sogar seltne Werke genannt sind, welche man eher in einer Anleitung zur theologischen Bücherkenntniß als in einer akademischen Methodologie zu erwarten haben würde. Literatoren – zu denen der Verfasser so sehr gehört – wird es aber immer schwer, etwas zu unterdrücken, was auf der Stufe, wo sie stehen, allerdings einen großen Werth hat.
Doch selbst von dieser Seite habe ich mir nicht erlauben wollen, mehr zu thun, als der verdiente Urheber dieses Werkes gutgeheißen haben würde. Was ich verantworten zu können, und was ich selbst für Pflicht halten zu müssen geglaubt habe, besteht in Folgendem.Doch selbst von dieser Seite habe ich mir nicht erlauben wollen, mehr zu thun, als der verdiente Urheber dieses Werkes gutgeheißen haben würde. Was ich verantworten zu können, und was ich selbst für Pflicht halten zu müssen geglaubt habe, besteht in Folgendem.
Zuvörderst ist überall die Literatur theils durch die Anzeige neuer, seit 1791 erschienener Ausgaben |cIX| oder Fortsetzungen der angeführten Schriften, berichtigt worden. Weggeblieben sind solche, die ganz entschieden durch bessere ersetzt, oder die dem Verfasser entgangen und offenbar den genannten vorzuziehen waren. Es hat mich selbst überrascht, wie viel in den letzten drei Decennien gearbeitet, wie manche Lücke ausgefüllt ist, auf welche der Verfasser zu seiner Zeit aufmerksam gemacht hatte; aber es hat mich auch dabei häufig die Sehnsucht ergriffen, den theuren Todten noch unter uns zu sehen, damit er sich dessen, was der Fleiß vaterländischer Gelehrten in allen Fächern geleistet und zu Tage gefördert hat, und selbst die Erfüllung manches seiner Wünsche für den Anbau dieser und jener vernachlässigten Felder, mit uns freuen könnte! in manchen Abschnitten war die Sparsamkeit der Literatur fast eben so befremdend, als die Fülle in andern. Ich habe gesucht, mehr Gleichheit in das Ganze zu bringen, und so haben besonders einzelne Abschnitte in den Kapiteln von den philologischen und historischen Hülfswissenschaften sehr bedeutende literarische Zusätze erhalten müssen.Zuvörderst ist überall die Literatur theils durch die Anzeige neuer, seit 1791 erschienener Ausgaben |cIX| oder Fortsetzungen der angeführten Schriften, berichtigt worden. Weggeblieben sind solche, die ganz entschieden durch bessere ersetzt, oder die dem Verfasser entgangen und offenbar den genannten vorzuziehen waren. Es hat mich selbst überrascht, wie viel in den letzten drei Decennien gearbeitet, wie manche Lücke ausgefüllt ist, auf welche der Verfasser zu seiner Zeit aufmerksam gemacht hatte; aber es hat mich auch dabei häufig die Sehnsucht ergriffen, den theuren Todten noch unter uns zu sehen, damit er sich dessen, was der Fleiß vaterländischer Gelehrten in allen Fächern geleistet und zu Tage gefördert hat, und selbst die Erfüllung manches seiner Wünsche für den Anbau dieser und jener vernachlässigten Felder, mit uns freuen könnte! in manchen Abschnitten war die Sparsamkeit der Literatur fast eben so befremdend, als die Fülle in andern. Ich habe gesucht, mehr Gleichheit in das Ganze zu bringen, und so haben besonders einzelne Abschnitte in den Kapiteln von den philologischen und historischen Hülfswissenschaften sehr bedeutende literarische Zusätze erhalten müssen.
Die Schriften selbst waren in den frühern Ausgaben bald in den Paragraphen, bald unter |cX| den Paragraphen angeführt. Es war natürlicher, auch darin eine gewisse Gleichheit zu beobachten, und die Anmerkungen schienen der bequemste Ort, um in ihnen alles Literarische zur Uebersicht zu bringen. Ich gestehe übrigens, daß ich in einem eignen Lehrbuch der theologischen Encyklopädie und Methodologie, viele der angeführten Schriften nicht würde aufgenommen, sondern für den ausführlichen Vortrag der Wissenschaften oder selbst einzelner Materien derselben verspart haben. Aber als Herausgeber konnte ich nur im Sinn des Verfassers fortarbeiten.Die Schriften selbst waren in den frühern Ausgaben bald in den Paragraphen, bald unter |cX| den Paragraphen angeführt. Es war natürlicher, auch darin eine gewisse Gleichheit zu beobachten, und die Anmerkungen schienen der bequemste Ort, um in ihnen alles Literarische zur Uebersicht zu bringen. Ich gestehe übrigens, daß ich in einem eignen Lehrbuch der theologischen Encyklopädie und Methodologie, viele der angeführten Schriften nicht würde aufgenommen, sondern für den ausführlichen Vortrag der Wissenschaften oder selbst einzelner Materien derselben verspart haben. Aber als Herausgeber konnte ich nur im Sinn des Verfassers fortarbeiten.
Außerdem sind hie und da kurze Anmerkungen hinzugekommen, welche der gegenwärtige Stand der Wissenschaften nöthig machte; meist nur Winke und Andeutungen, seltner abweichende Ansichten. Zu dem allen wird jedoch der zweite und dritte Theil noch ungleich mehr Gelegenheit geben.Außerdem sind hie und da kurze Anmerkungen hinzugekommen, welche der gegenwärtige Stand der Wissenschaften nöthig machte; meist nur Winke und Andeutungen, seltner abweichende Ansichten. Zu dem allen wird jedoch der zweite und dritte Theil noch ungleich mehr Gelegenheit geben.
In Stil und Vortrag ist nichts Wesentliches geändert, auch durchaus die – vielleicht nicht immer bequemste – Folge und Abtheilung der Paragraphen beibehalten. Nur wo die dem Verfasser nicht ungewöhnliche Länge und Verschränktheit der Perioden – vielleicht eine Folge seiner häufigen Lesung des Cicero |cXI| – den Sinn für den Ungeübten dunkel machte, habe ich mir, gewiß eher zu selten als zu oft, Abkürzungen und Einschaltungen erlaubt.In Stil und Vortrag ist nichts Wesentliches geändert, auch durchaus die – vielleicht nicht immer bequemste – Folge und Abtheilung der Paragraphen beibehalten. Nur wo die dem Verfasser nicht ungewöhnliche Länge und Verschränktheit der Perioden – vielleicht eine Folge seiner häufigen Lesung des Cicero |cXI| – den Sinn für den Ungeübten dunkel machte, habe ich mir, gewiß eher zu selten als zu oft, Abkürzungen und Einschaltungen erlaubt.
Alles was übrigens in diesen neuen Zusätzen und Anmerkungen von einiger Bedeutung ist, findet man durch die Buchstaben A. d. H. oder durch das Zeichen [ ] von dem Text des Verfassers unterschieden.Alles was übrigens in diesen neuen Zusätzen und Anmerkungen von einiger Bedeutung ist, findet man durch die Buchstaben A. d. H. oder durch das Zeichen [ ] von dem Text des Verfassers unterschieden.
Je öfter mich übrigens diese Arbeit an die großen Verdienste, welche mein vollendeter Lehrer sich auch um mich und meine eigne Bildung erworben hat, erinnerte, desto lebhafter ist mein Wunsch, daß es meinen geringen Bemühungen gelingen möge, dem Werke aufs neue recht viele Leser zu verschaffen. Die beiden folgenden Theile, welche noch im Laufe dieses Jahres erscheinen, und die eigentliche Theologie enthalten, werden mir Anlaß geben, jene zu verdoppeln. Die künftigen Vorreden sollen davon Rechenschaft geben. Eine Darstellung des Lebens und Verdienstes des unvergeßlichen Mannes würde, wenn sie nicht zu dürftig ausfallen sollte, mehr Raum als mir vergönnt ist, erfordern. Ich darf also wohl die besondere, diesem Gegenstande gewidmete Schrift hier ins Andenken bringen, welche bereits |cXII| ein Jahr nach seinem Tode (1809) unter dem Titel: Leben, Charakter und Verdienste J. A. Nösselt's, nebst einer Sammlung seiner zum Theil ungedruckten Aufsätze, Briefe und Fragmente, erschienen ist.Je öfter mich übrigens diese Arbeit an die großen Verdienste, welche mein vollendeter Lehrer sich auch um mich und meine eigne Bildung erworben hat, erinnerte, desto lebhafter ist mein Wunsch, daß es meinen geringen Bemühungen gelingen möge, dem Werke aufs neue recht viele Leser zu verschaffen. Die beiden folgenden Theile, welche noch im Laufe dieses Jahres erscheinen, und die eigentliche Theologie enthalten, werden mir Anlaß geben, jene zu verdoppeln. Die künftigen Vorreden sollen davon Rechenschaft geben. Eine Darstellung des Lebens und Verdienstes des unvergeßlichen Mannes würde, wenn sie nicht zu dürftig ausfallen sollte, mehr Raum als mir vergönnt ist, erfordern. Ich darf also wohl die besondere, diesem Gegenstande gewidmete Schrift hier ins Andenken bringen, welche bereits |cXII| ein Jahr nach seinem Tode (1809) unter dem Titel: Leben, Charakter und Verdienste J. A. Nösselt's, nebst einer Sammlung seiner zum Theil ungedruckten Aufsätze, Briefe und Fragmente, erschienen ist.
Halle den 15ten März 1818.
Der Herausgeber.
Halle den 15ten März 1818.
Der Herausgeber.

|cXIII| Vorreden des Verfassers bei der ersten und zweiten Ausgabe.

Eine der vornehmsten Ursachen, warum Universitäten, die ganz eigentlich zur Bildung heranwachsender Gelehrten bestimmt sind, das nicht leisten können, was sie sollten, ist die, daß diese so selten richtige Begriffe von dem Umfange, dem Werthe der Wissenschaften, und von der zweckmäßigsten Art, mitbringen, wie man sie studieren müßte; daß sie sich gemeiniglich so sehr durch ihren eignen Geschmack, durch die Mode, und durch die Vorurtheile Anderer leiten lassen, gegen die sie eine gewisse Vorliebe haben; kurz, weil sie selten selbst wissen, was und wie sie die Wissenschaften treiben sollen.Eine der vornehmsten Ursachen, warum Universitäten, die ganz eigentlich zur Bildung heranwachsender Gelehrten bestimmt sind, das nicht leisten können, was sie sollten, ist die, daß diese so selten richtige Begriffe von dem Umfange, dem Werthe der Wissenschaften, und von der zweckmäßigsten Art, mitbringen, wie man sie studieren müßte; daß sie sich gemeiniglich so sehr durch ihren eignen Geschmack, durch die Mode, und durch die Vorurtheile Anderer leiten lassen, gegen die sie eine gewisse Vorliebe haben; kurz, weil sie selten selbst wissen, was und wie sie die Wissenschaften treiben sollen.
|cXIV| Ueberzeugt, daß deswegen oft die besten Köpfe wo nicht verdorben werden, doch die Reife nicht erlangen, und das für die Welt nicht werden, was sie könnten, ja, was noch trauriger ist, selbst Andere gegen nützliche Wissenschaften einnehmen, und ihnen den Geschmack daran verleiden; – gerührt durch so manche Bekenntnisse fleißiger und hoffnungsvoller Studierenden, die es am Ende ihrer Laufbahn bedauerten, nun erst einigermaßen einzusehen, was sie hätten lernen sollen, und was sie wieder einzubringen entweder keine Gelegenheit mehr vor sich sähen, oder nur mit vielem mühsamen Fleiß hoffen könnten: – hielt ich es für meine Pflicht, seit mehrern Jahren, von Zeit zu Zeit denen, die sich mir anvertrauten, eine Anleitung zu geben, was, worüber, warum, und wie man studieren sollte, um sich zu einem würdigen Lehrer der Religion zu bilden. Vergebens suchte ich ein Buch, das mir dabei zum Leitfaden dienen könnte, und den wirklichen Bedürfnissen unsrer Zeit, den großen Fortschritten in den Wissenschaften, selbst in der Theologie, angemessen wäre. Ich mußte eigne kurze Sätze entwerfen, die ich zum Grunde legte; eben die immer erneuerten Zeitbedürfnisse machten eine mehrma|cXV|lige Umänderung nothwendig; ich glaubte endlich, dieser Entwurf könnte auch Andern nützlich werden, die mich nicht hörten; ich arbeitete sie also vor kurzem ganz von neuem aus. – So entstand das kleine Buch, das ich meinen Lesern vorlege.|cXIV| Ueberzeugt, daß deswegen oft die besten Köpfe wo nicht verdorben werden, doch die Reife nicht erlangen, und das für die Welt nicht werden, was sie könnten, ja, was noch trauriger ist, selbst Andere gegen nützliche Wissenschaften einnehmen, und ihnen den Geschmack daran verleiden; – gerührt durch so manche Bekenntnisse fleißiger und hoffnungsvoller Studierenden, die es am Ende ihrer Laufbahn bedauerten, nun erst einigermaßen einzusehen, was sie hätten lernen sollen, und was sie wieder einzubringen entweder keine Gelegenheit mehr vor sich sähen, oder nur mit vielem mühsamen Fleiß hoffen könnten: – hielt ich es für meine Pflicht, seit mehrern Jahren, von Zeit zu Zeit denen, die sich mir anvertrauten, eine Anleitung zu geben, was, worüber, warum, und wie man studieren sollte, um sich zu einem würdigen Lehrer der Religion zu bilden. Vergebens suchte ich ein Buch, das mir dabei zum Leitfaden dienen könnte, und den wirklichen Bedürfnissen unsrer Zeit, den großen Fortschritten in den Wissenschaften, selbst in der Theologie, angemessen wäre. Ich mußte eigne kurze Sätze entwerfen, die ich zum Grunde legte; eben die immer erneuerten Zeitbedürfnisse machten eine mehrma|cXV|lige Umänderung nothwendig; ich glaubte endlich, dieser Entwurf könnte auch Andern nützlich werden, die mich nicht hörten; ich arbeitete sie also vor kurzem ganz von neuem aus. – So entstand das kleine Buch, das ich meinen Lesern vorlege.
Was in einem solchen Buche geleistet werden sollte, und was ich auch selbst zu leisten suchte – darüber habe ich mich näher in der Einleitung erklärt. Wie weit ich diesen Absichten, wie weit ich besonders den Bedürfnissen unsrer Zeit in diesem Stück Genüge gethan habe, mögen die beurtheilen, welche diese Bedürfnisse eben so gut als die Wissenschaften selbst, und wie weit man darin bereits vorwärts oder noch zurück ist, kennen. Was in einem solchen Buche geleistet werden sollte, und was ich auch selbst zu leisten suchte – darüber habe ich mich näher in der Einleitung erklärt. Wie weit ich diesen Absichten, wie weit ich besonders den Bedürfnissen unsrer Zeit in diesem Stück Genüge gethan habe, mögen die beurtheilen, welche diese Bedürfnisse eben so gut als die Wissenschaften selbst, und wie weit man darin bereits vorwärts oder noch zurück ist, kennen.
Ich habe hier meine Beobachtungen, Begriffe und Vorschläge über das Studium der Theologie, die ich bei vieljähriger Erfahrung und öfterer Prüfung bewährt fand, so weit zusammengedrängt, als sie sich mir wieder unter dem Schreiben darstellten, und wie ich sie für angehende Studierende, oder vielmehr überhaupt bei wahrhaftig nützlicher Beschäftigung mit den dahin gehörigen Wissenschaften, zuträglich hielt. Denn, obgleich meine Absicht eigentlich auf diejenigen ging, die sich auf Universitäten |cXVI| diesen Wissenschaften widmen, so wünsche ich doch zugleich auch Andern nützlich zu werden, denen, wenn sie gleich schon in Aemtern stehen, Manches neu oder in ein neues Licht gestellt scheinen möchte, was ihnen hoffentlich auch noch jetzt erst willkommen seyn dürfte, zumal wenn sie es in diesem Buche, nach dem Titel, nicht erwartet hätten. Nur, eben deswegen, weil Vieles hier bloß beiläufig, oft kaum mit einem oder zwei Worten, gesagt ist, und weil ich fürchten muß, bisweilen, wegen der geflissentlichen Kürze, nicht gleich verstanden zu werden: eben deswegen wünsche ich mir zugleich aufmerksame und bedächtige Leser, welche die Mühe nicht dauert, auch bisweilen bei einzelnen Worten mit ihrem Nachdenken zu verweilen.Ich habe hier meine Beobachtungen, Begriffe und Vorschläge über das Studium der Theologie, die ich bei vieljähriger Erfahrung und öfterer Prüfung bewährt fand, so weit zusammengedrängt, als sie sich mir wieder unter dem Schreiben darstellten, und wie ich sie für angehende Studierende, oder vielmehr überhaupt bei wahrhaftig nützlicher Beschäftigung mit den dahin gehörigen Wissenschaften, zuträglich hielt. Denn, obgleich meine Absicht eigentlich auf diejenigen ging, die sich auf Universitäten |cXVI| diesen Wissenschaften widmen, so wünsche ich doch zugleich auch Andern nützlich zu werden, denen, wenn sie gleich schon in Aemtern stehen, Manches neu oder in ein neues Licht gestellt scheinen möchte, was ihnen hoffentlich auch noch jetzt erst willkommen seyn dürfte, zumal wenn sie es in diesem Buche, nach dem Titel, nicht erwartet hätten. Nur, eben deswegen, weil Vieles hier bloß beiläufig, oft kaum mit einem oder zwei Worten, gesagt ist, und weil ich fürchten muß, bisweilen, wegen der geflissentlichen Kürze, nicht gleich verstanden zu werden: eben deswegen wünsche ich mir zugleich aufmerksame und bedächtige Leser, welche die Mühe nicht dauert, auch bisweilen bei einzelnen Worten mit ihrem Nachdenken zu verweilen.
Ich bin weder der Einzige noch der Erste, der die Bemerkung macht, daß die Achtung gegen Gelehrsamkeit sichtbar zu sinken anfange, oder vielmehr schon gesunken sei; daß, je weiter sich die Aufklärung ausbreite, sie um so mehr an ihrer Stärke verliere; daß wenigstens der Fleiß, ich meine die Genauigkeit, mit der man lernt und über Wissenschaften arbeitet, mit dem Vielerlei, was man treibt, gar nicht gleichen Schritt halte. Die schnöde Verachtung alles |cXVII| dessen, was man Speculation und Gelehrsamkeit nennt, der Unfug, welcher seit einiger Zeit mit dem Namen des Gemeinnützigen getrieben wird, und die immer mehr einreißende Gewohnheit, sich durch vorgegebene Entfernung von Pedanterei und Wegwerfung des unnützen gelehrten Krams gegen den Vorwurf zu schützen, daß man in den Studien versäumet sei, und den Gelehrten zu spielen, ohne sich sehr anstrengen zu wollen – versprechen doch wahrlich der Gelehrsamkeit keine glückliche Aussichten. Ich werde immer mehr überzeugt, daß die täglich zunehmende Menge von Schwärmern auf einer, und von seichten Schwätzern auf der andern Seite, eine Folge der immer mehr sinkenden wahren Gelehrsamkeit, und ohne diese letztere nie zu hoffen sei, den Verwüstungen zu steuern, die beide in der Religion, in den Wissenschaften, und selbst in den guten Sitten anrichten. Es gehört also zu den Bedürfnissen unsrer Zeit, die Gelehrsamkeit in Schutz zu nehmen, und den großen Einfluß derselben, nebst dem Werth einzelner Wissenschaften, immer einleuchtender zu machen; die herrschenden Vorurtheile wider sie zu entwaffnen, und vornehmlich junge Studierende zeitig zu deutlichen Begriffen von dem, worüber, und |cXVIII| zu deutlichen Gründen, wonach sie urtheilen müssen, zu gewöhnen. Diese Absicht habe ich bei Abfassung dieses ganzen Buchs vor Augen gehabt, und mich daher bemüht, theils Manches hervorzuziehen, was zu sehr bei dem Studieren der Theologie übersehen wird, theils den wahren nur zu oft verkannten Werth mancher Studien und Uebungen, besonders durch deutliche Beispiele, einleuchtender zu machen.Ich bin weder der Einzige noch der Erste, der die Bemerkung macht, daß die Achtung gegen Gelehrsamkeit sichtbar zu sinken anfange, oder vielmehr schon gesunken sei; daß, je weiter sich die Aufklärung ausbreite, sie um so mehr an ihrer Stärke verliere; daß wenigstens der Fleiß, ich meine die Genauigkeit, mit der man lernt und über Wissenschaften arbeitet, mit dem Vielerlei, was man treibt, gar nicht gleichen Schritt halte. Die schnöde Verachtung alles |cXVII| dessen, was man Speculation und Gelehrsamkeit nennt, der Unfug, welcher seit einiger Zeit mit dem Namen des Gemeinnützigen getrieben wird, und die immer mehr einreißende Gewohnheit, sich durch vorgegebene Entfernung von Pedanterei und Wegwerfung des unnützen gelehrten Krams gegen den Vorwurf zu schützen, daß man in den Studien versäumet sei, und den Gelehrten zu spielen, ohne sich sehr anstrengen zu wollen – versprechen doch wahrlich der Gelehrsamkeit keine glückliche Aussichten. Ich werde immer mehr überzeugt, daß die täglich zunehmende Menge von Schwärmern auf einer, und von seichten Schwätzern auf der andern Seite, eine Folge der immer mehr sinkenden wahren Gelehrsamkeit, und ohne diese letztere nie zu hoffen sei, den Verwüstungen zu steuern, die beide in der Religion, in den Wissenschaften, und selbst in den guten Sitten anrichten. Es gehört also zu den Bedürfnissen unsrer Zeit, die Gelehrsamkeit in Schutz zu nehmen, und den großen Einfluß derselben, nebst dem Werth einzelner Wissenschaften, immer einleuchtender zu machen; die herrschenden Vorurtheile wider sie zu entwaffnen, und vornehmlich junge Studierende zeitig zu deutlichen Begriffen von dem, worüber, und |cXVIII| zu deutlichen Gründen, wonach sie urtheilen müssen, zu gewöhnen. Diese Absicht habe ich bei Abfassung dieses ganzen Buchs vor Augen gehabt, und mich daher bemüht, theils Manches hervorzuziehen, was zu sehr bei dem Studieren der Theologie übersehen wird, theils den wahren nur zu oft verkannten Werth mancher Studien und Uebungen, besonders durch deutliche Beispiele, einleuchtender zu machen.
Und damit mußte freilich das Buch weitläuftiger werden, als ich anfänglich nach dem ersten Entwurf dachte, so sehr ich auch zusammenzudrängen und selbst der Worte zu schonen suchte. Aber dieser Fehler, wenn es einer ist, bleibt immer verzeihlicher, als wenn ich der beliebten Kürze die Deutlichkeit, die lichtvollere Darstellung der Gründe für die Sachen, und, woran mir so sehr lag, die Bestimmtheit der Begriffe und die Ablehnung alles Mißverstandes aufgeopfert hätte. Daß ich, wie man sieht, ein Drittel des Buchs auf solche Wissenschaften verwendet habe, die nur auf die eigentliche Theologie vorbereiten sollen, dieß bedarf keiner Entschuldigung. Denn wenn man von den eigentlichen sogenannten theologischen Wissenschaften das abzieht, was sich die Sprachkunde, die Philosophie, die Geschichte und |cXIX| die schönen Wissenschaften mit Recht zueignen können: wie groß ist dann der Vorrath, der der eigentlichen Theologie noch übrig bleibt?Und damit mußte freilich das Buch weitläuftiger werden, als ich anfänglich nach dem ersten Entwurf dachte, so sehr ich auch zusammenzudrängen und selbst der Worte zu schonen suchte. Aber dieser Fehler, wenn es einer ist, bleibt immer verzeihlicher, als wenn ich der beliebten Kürze die Deutlichkeit, die lichtvollere Darstellung der Gründe für die Sachen, und, woran mir so sehr lag, die Bestimmtheit der Begriffe und die Ablehnung alles Mißverstandes aufgeopfert hätte. Daß ich, wie man sieht, ein Drittel des Buchs auf solche Wissenschaften verwendet habe, die nur auf die eigentliche Theologie vorbereiten sollen, dieß bedarf keiner Entschuldigung. Denn wenn man von den eigentlichen sogenannten theologischen Wissenschaften das abzieht, was sich die Sprachkunde, die Philosophie, die Geschichte und |cXIX| die schönen Wissenschaften mit Recht zueignen können: wie groß ist dann der Vorrath, der der eigentlichen Theologie noch übrig bleibt?
Schwerer werde ich die überzeugen können, welche meinen, daß man einen künftigen Lehrer der Religion zu viel auflege, wenn er das alles wissen und lernen solle, was ich hier fordere. Das will ich auch gar nicht einmal versuchen, denn ihre und meine Begriffe über diese Sache sind zu weit aus einander, als daß wir könnten zusammenkommen . So gar ernstlich meinen sie es nun auch wohl bei diesem Mitleiden mit dem Volkslehrer nicht immer. Denn statt dessen, daß sie ihn mit der eigentlichsten Gelehrsamkeit verschont wissen wollen, soll er auch die Stelle des Landarztes vertreten, den ganzen weiten Umfang der Wirthschaft verstehen, warum nicht auch die nothwendigsten Handwerke, die ihn weit mehr als einen zu Allem brauchbaren Mann seinem Patron und seinen Untergebenen empfehlen werden, als alle alte Sprachen, Philosophie, Geschichte und Gelehrsamkeit überhaupt? Ich dächte doch, es wäre nicht bloß das Volk, für das der Lehrer der Religion bestimmt ist; und dennoch bedarf auch das Volk, jetzt zumal, da es immer auf|cXX|geklärter zu werden anfängt, oder es wenigstens glaubt, mehr als eines bloßen Predigers. Doch darüber, und über die nöthige Einschränkung meiner Forderungen hoffe ich das Nöthigste in dem Buche selbst, und vornehmlich in der Einleitung, gesagt zu haben. Möcht' es nur nicht auch hier gar zu wahr seyn, daß Viele berufen, und nur Wenige auserwählt sind!Schwerer werde ich die überzeugen können, welche meinen, daß man einen künftigen Lehrer der Religion zu viel auflege, wenn er das alles wissen und lernen solle, was ich hier fordere. Das will ich auch gar nicht einmal versuchen, denn ihre und meine Begriffe über diese Sache sind zu weit aus einander, als daß wir könnten zusammenkommen . So gar ernstlich meinen sie es nun auch wohl bei diesem Mitleiden mit dem Volkslehrer nicht immer. Denn statt dessen, daß sie ihn mit der eigentlichsten Gelehrsamkeit verschont wissen wollen, soll er auch die Stelle des Landarztes vertreten, den ganzen weiten Umfang der Wirthschaft verstehen, warum nicht auch die nothwendigsten Handwerke, die ihn weit mehr als einen zu Allem brauchbaren Mann seinem Patron und seinen Untergebenen empfehlen werden, als alle alte Sprachen, Philosophie, Geschichte und Gelehrsamkeit überhaupt? Ich dächte doch, es wäre nicht bloß das Volk, für das der Lehrer der Religion bestimmt ist; und dennoch bedarf auch das Volk, jetzt zumal, da es immer auf|cXX|geklärter zu werden anfängt, oder es wenigstens glaubt, mehr als eines bloßen Predigers. Doch darüber, und über die nöthige Einschränkung meiner Forderungen hoffe ich das Nöthigste in dem Buche selbst, und vornehmlich in der Einleitung, gesagt zu haben. Möcht' es nur nicht auch hier gar zu wahr seyn, daß Viele berufen, und nur Wenige auserwählt sind!
Wie fern ich hier einige der besten Bücher habe erwähnen wollen, wird man in der dritten Anmerkung zum 43. §. angezeigt, und bei jeder Wissenschaft, wo ich mich auf die Empfehlung weniger Bücher einschränkte, diejenigen angeführt finden, die dergleichen literarische Kenntnisse geben. Daß ich bei der Abtheilung der philosophischen Wissenschaften die Wolfische beibehielt, ohne den neuesten Vorschlägen einiger scharfsinnigen Männer zu folgen, geschah mit Bedacht. Von einigen dieser Vorschläge bin ich noch nicht überzeugt, daß sie besser wären als die alten: und wär' ichs auch, so mußte der Eintheilung gefolgt werden, nach welcher junge Studierende auf Universitäten und in Büchern die Philosophie wirklich vorgetragen finden können, und nicht solchen, nach welchen diese Wissenschaften noch nicht, so wenig|cXXI|stens, wie es der Anfänger braucht, ausgeführt sind, auch wohl so leicht noch nicht ausgeführt werden möchten.Wie fern ich hier einige der besten Bücher habe erwähnen wollen, wird man in der dritten Anmerkung zum 43. §. angezeigt, und bei jeder Wissenschaft, wo ich mich auf die Empfehlung weniger Bücher einschränkte, diejenigen angeführt finden, die dergleichen literarische Kenntnisse geben. Daß ich bei der Abtheilung der philosophischen Wissenschaften die Wolfische beibehielt, ohne den neuesten Vorschlägen einiger scharfsinnigen Männer zu folgen, geschah mit Bedacht. Von einigen dieser Vorschläge bin ich noch nicht überzeugt, daß sie besser wären als die alten: und wär' ichs auch, so mußte der Eintheilung gefolgt werden, nach welcher junge Studierende auf Universitäten und in Büchern die Philosophie wirklich vorgetragen finden können, und nicht solchen, nach welchen diese Wissenschaften noch nicht, so wenig|cXXI|stens, wie es der Anfänger braucht, ausgeführt sind, auch wohl so leicht noch nicht ausgeführt werden möchten.
Noch kann ich mich – indem ich diese Vorrede schließe – kaum des Kummers erwehren, wie wenig eine solche Anweisung fruchten werde, wenn bei der Erschlaffung unsers Zeitalters vielleicht die Meisten, die sich äußerlich den Studien widmen, keinen Sinn, oder keine Lust, oder keine Aufmunterung haben, dieß Gesagte für ausführbar zu halten; wenn unsere meisten gelehrten Schulen, um den bloßen Volksschulen Platz zu machen, immer mehr das zu seyn aufhören, was sie seyn sollten: Pflanzschulen, wo fester Grund zu den Wissenschaften gelegt, und allgemeine Lust zur wahren Gelehrsamkeit erweckt würde; wenn die Zeit, wo man die akademische Laufbahn durchläuft, immer mehr verengt, und der Umfang der einzelnen Wissenschaften ins Kurze gezogen wird; wenn die, welche die Wissenschaften durch Vorstellungen, Beispiele und Ermunterungen befördern sollten, und es wegen ihres Ansehens vielleicht am meisten könnten, durch größtentheils übertriebene Vorstellungen von großer Aufklärung unsrer Zeit, von der bloßen Nothwendigkeit des Gemeinnützigen, und |cXXII| von Entbehrlichkeit der gelehrten Kenntnisse, selbst den aufschießenden Keim fähiger Köpfe verderben, und ihren Fleiß auf Nebendinge lenken. Was bleibt da übrig, als an seinem Theil Gutes zu thun, und nicht müde zu werden, und auf den zu trauen, der doch auch das feine gute Erdreich zur Aussaat bereitet, und die Aernte gewiß nicht wird ausbleiben lassen? Geschrieben Halle, den 30sten des Märzes 1786.Noch kann ich mich – indem ich diese Vorrede schließe – kaum des Kummers erwehren, wie wenig eine solche Anweisung fruchten werde, wenn bei der Erschlaffung unsers Zeitalters vielleicht die Meisten, die sich äußerlich den Studien widmen, keinen Sinn, oder keine Lust, oder keine Aufmunterung haben, dieß Gesagte für ausführbar zu halten; wenn unsere meisten gelehrten Schulen, um den bloßen Volksschulen Platz zu machen, immer mehr das zu seyn aufhören, was sie seyn sollten: Pflanzschulen, wo fester Grund zu den Wissenschaften gelegt, und allgemeine Lust zur wahren Gelehrsamkeit erweckt würde; wenn die Zeit, wo man die akademische Laufbahn durchläuft, immer mehr verengt, und der Umfang der einzelnen Wissenschaften ins Kurze gezogen wird; wenn die, welche die Wissenschaften durch Vorstellungen, Beispiele und Ermunterungen befördern sollten, und es wegen ihres Ansehens vielleicht am meisten könnten, durch größtentheils übertriebene Vorstellungen von großer Aufklärung unsrer Zeit, von der bloßen Nothwendigkeit des Gemeinnützigen, und |cXXII| von Entbehrlichkeit der gelehrten Kenntnisse, selbst den aufschießenden Keim fähiger Köpfe verderben, und ihren Fleiß auf Nebendinge lenken. Was bleibt da übrig, als an seinem Theil Gutes zu thun, und nicht müde zu werden, und auf den zu trauen, der doch auch das feine gute Erdreich zur Aussaat bereitet, und die Aernte gewiß nicht wird ausbleiben lassen? Geschrieben Halle, den 30sten des Märzes 1786.
In der zweiten Auflage habe ich überall zu verbessern gesucht, wo mir eine Verbesserung nöthig schien, wär' es auch nur im Ausdruck gewesen, der dem Schriftsteller erst dann dunkel oder als eine Gelegenheit zum Mißverstande vorkommt, wenn er nach geraumer Zeit sein Werk von neuem übersieht. Zusätze schien vornehmlich der erste Theil hier und da zu erfordern. Einige Wissenschaften haben seit der kurzen Zeit, wo die erste Ausgabe vom Jahr 1786–1789 erschien, wirklich gewonnen, besonders durch einige Handbücher, welche ich mit Vergnügen zuerst erwähnt, oder an Anderer Stelle gesetzt habe, die ich ehedem in Ermangelung besserer aufführen mußte. – Im philologischen Fache hat sich der Streit über den Werth der Lektüre alter |cXXIII| griechischer und römischer Schriftsteller, und des Sprachstudiums überhaupt, erneuert; einige unsrer philanthropischen Pädagogen haben Alles aufgeboten, was, wär's möglich, selbst die überzeugtesten Verehrer dieses Studiums hätte in Verlegenheit setzen können, und wie ich weiß, viele, die an der Schwelle standen, zweifelhaft gemacht hat. Bei aller Achtung, die ich gegen jene um die Pädagogik sehr verdienten Männer hege, glaubte ich daher, so viel ichs vermochte, Wankende stärken, den zum Grunde liegenden Mißverstand durch einige Erinnerungen heben, und übersehene wichtige Gesichtspunkte etwas mehr ins Licht stellen zu müssen. – Was die Kantische Philosophie für große Erschütterungen hervorgebracht hat, ist allgemein bekannt. Ueber einzelne Grundsätze derselben oder deren Anwendung auch mit zu reden, wäre für mich, der ich von ihren Vertheidigern und Gegnern lieber lernen als mitsprechen mag, wenigstens noch zu voreilig und unbescheiden, gewiß aber ganz von dem Zweck dieses Buchs fern gewesen. Aber einige Rücksicht darauf zu nehmen, und Einiges daraus zu benutzen, was wenigstens bessere Scheidung der Theile der Philosophie und bessere Lehrart in derselben betrifft, schien mir nicht |cXXIV| bloßes Bedürfniß unsrer Zeit zu seyn. Man hat wirklich schon Versuche auf Akademieen gemacht, fremdartige Theile in der Philosophie mehr von einander zu scheiden, und die Lehrart der Vollkommenheit näher zu bringen. Ich wünsche und hoffe auch, man werde, wenn die erste Gährung vorüber ist, in dem Vortrage der Philosophie noch mehrere Rücksicht auf die Verschiedenheit der Köpfe, die auf Akademieen sollen gebildet werden, auf die Verschiedenheit ihrer Bedürfnisse, und auf das mehr und minder Nöthige für andere Wissenschaften nehmen, als bisher geschehen, oder vielleicht gar möglich gewesen ist. – Da ich diesem Buche nicht wohl ein brauchbares Register beifügen konnte, wie ich überhaupt wünsche, daß man es mehr bedächtig studieren möge, als bloß etwas darin nachschlagen wolle: so habe ich mich begnügt, ein vollständigeres Verzeichniß des Inhalts zu geben, um die bessere Uebersicht des Ganzen und seiner Theile zu befördern. Halle, den 27sten des Herbstmonats im Jahr 1791. In der zweiten Auflage habe ich überall zu verbessern gesucht, wo mir eine Verbesserung nöthig schien, wär' es auch nur im Ausdruck gewesen, der dem Schriftsteller erst dann dunkel oder als eine Gelegenheit zum Mißverstande vorkommt, wenn er nach geraumer Zeit sein Werk von neuem übersieht. Zusätze schien vornehmlich der erste Theil hier und da zu erfordern. Einige Wissenschaften haben seit der kurzen Zeit, wo die erste Ausgabe vom Jahr 1786–1789 erschien, wirklich gewonnen, besonders durch einige Handbücher, welche ich mit Vergnügen zuerst erwähnt, oder an Anderer Stelle gesetzt habe, die ich ehedem in Ermangelung besserer aufführen mußte. – Im philologischen Fache hat sich der Streit über den Werth der Lektüre alter |cXXIII| griechischer und römischer Schriftsteller, und des Sprachstudiums überhaupt, erneuert; einige unsrer philanthropischen Pädagogen haben Alles aufgeboten, was, wär's möglich, selbst die überzeugtesten Verehrer dieses Studiums hätte in Verlegenheit setzen können, und wie ich weiß, viele, die an der Schwelle standen, zweifelhaft gemacht hat. Bei aller Achtung, die ich gegen jene um die Pädagogik sehr verdienten Männer hege, glaubte ich daher, so viel ichs vermochte, Wankende stärken, den zum Grunde liegenden Mißverstand durch einige Erinnerungen heben, und übersehene wichtige Gesichtspunkte etwas mehr ins Licht stellen zu müssen. – Was die Kantische Philosophie für große Erschütterungen hervorgebracht hat, ist allgemein bekannt. Ueber einzelne Grundsätze derselben oder deren Anwendung auch mit zu reden, wäre für mich, der ich von ihren Vertheidigern und Gegnern lieber lernen als mitsprechen mag, wenigstens noch zu voreilig und unbescheiden, gewiß aber ganz von dem Zweck dieses Buchs fern gewesen. Aber einige Rücksicht darauf zu nehmen, und Einiges daraus zu benutzen, was wenigstens bessere Scheidung der Theile der Philosophie und bessere Lehrart in derselben betrifft, schien mir nicht |cXXIV| bloßes Bedürfniß unsrer Zeit zu seyn. Man hat wirklich schon Versuche auf Akademieen gemacht, fremdartige Theile in der Philosophie mehr von einander zu scheiden, und die Lehrart der Vollkommenheit näher zu bringen. Ich wünsche und hoffe auch, man werde, wenn die erste Gährung vorüber ist, in dem Vortrage der Philosophie noch mehrere Rücksicht auf die Verschiedenheit der Köpfe, die auf Akademieen sollen gebildet werden, auf die Verschiedenheit ihrer Bedürfnisse, und auf das mehr und minder Nöthige für andere Wissenschaften nehmen, als bisher geschehen, oder vielleicht gar möglich gewesen ist. – Da ich diesem Buche nicht wohl ein brauchbares Register beifügen konnte, wie ich überhaupt wünsche, daß man es mehr bedächtig studieren möge, als bloß etwas darin nachschlagen wolle: so habe ich mich begnügt, ein vollständigeres Verzeichniß des Inhalts zu geben, um die bessere Uebersicht des Ganzen und seiner Theile zu befördern. Halle, den 27sten des Herbstmonats im Jahr 1791.

|cXXV| Inhalt des ersten Theils.

    Einleitung.

  • I. Würdiger Begriff von einem Theologen.
    • 1. Großer Werth der Religion 1.
    • 2. Unterschied einer gemeinen und einer philosophischen Kenntniß derselben 2.
    • 3. Was Gelehrsamkeit, und wie sie von andern Künsten und Beschäftigungen verschieden sei? 3.
    • 4. Nutzen, Nothwendigkeit und Unschuld der Gelehrsamkeit, in Rücksicht auf Religion 4 14.
    • 5. Nothwendigkeit eines besondern gelehrten Standes zur bestmöglichsten Beförderung der Religion 15 19.
  • II. Wie viel dazu gehöre, den Zweck eines solchen Standes zu erfüllen 20 f.
    • 1. Großer Umfang der dazu erforderlichen Kenntnisse 21 27.
    • 2. Rechtes Verhalten dagegen 28.
      • a. Ausschweifung in dem, was hiebei zu viel 29.
      • b. oder zu wenig ist; mit einigen Anmerkungen über den Wahn, daß man nur nach gemeinnützigen Kenntnissen zu |cXXVI| trachten brauche, und Untersuchung des so schwankenden Begriffs von dem, was man Gemeinnützig nennt 30 40.
      • c. Richtige Mittelstraße 41.
  • III. Hieraus fließende Nothwendigkeit einer allgemeinern Anleitung zum Studium der Theologie 42 50.
  • IV. Bücher, die dergleichen enthalten 51.
  • V. Entwurf der folgenden Abhandlung 52.
    Erster Theil.
    Von den Vorbereitungs- und Hülfwissenschaften der Theologie.
  • Einleitung. Wissenschaften und allgemeinere Bücher, die dahin gehören 53. 54.
  • Erster Abschnitt. Philologie.
    • I. Was Philologie sei 55.
    • II. Unumgängliche Nothwendigkeit des Studiums der Sprachen 56 f.
      • 1. Vorurtheile dagegen, und deren Prüfung §. 56 58.
      • 2. Großer Einfluß der Sprachenkenntniß 59 , auf einen jeden, selbst in Absicht auf Verstand 60 64 , und Herz 65 , auf die Mittheilung unserer Gedanken an Andere 66 , und auf das, was wir durch sie von Andern lernen 67.
    • III. Worauf es bei dem Sprachenstudium ankomme 68.
      • 1. Nothwendigkeit und beste Art, sich Sprachregeln bekannt zu machen 69. 70.
      • 2. Gute Schriften in einer Sprache zu lesen.
        • a. Vortheile dieser Lectüre 71.
        • b. Wie sie anzustellen sei zur Erlangung der Sprachkenntniß, überhaupt? 72.
        • c. Nothwendigkeit der Kritik. Ihre verschiedene Arten. Wie weit sie anfänglich auszusetzen sei 73 75.
        • |cXXVII| d. Rücksicht bei dem Lesen,
          • α. um die gebrauchte Sprache verstehen zu lernen 76 81.
          • β. zur Bildung des Verstandes, des Geschmacks und des Herzens 82 85. Nutzen des cursorischen Lesens 86.
      • 3. Uebungen im Uebersetzen 87 , Schreiben und Sprechen 88. Regeln bei diesen Uebungen 89.
      • 4. Nachfolgende Beschäftigung mit Kritik und dazu dienliche Bücher 90.
      • 5. Welche Sprachen ein künftiger Theologe zu treiben habe und wie? 91.
        • a. Die Muttersprache, namentlich die deutsche 92 103.
        • b. Die nützlichsten unter den neuern Sprachen 104.
        • c. Die sogenannten alten 105 f.
          • α. was man unter Humanität oder Humaniora verstehe 105.
          • β. Großer Werth der lateinischen und griechischen Sprache.
            • א. Angebliche Gründe für die Entbehrlichkeit ihres Studiums 106 110.
            • ב. Empfehlung beider Sprachen überhaupt 111. 112. und in Absicht auf Theologie insbesondere, sowohl zur Einsicht des Verstandes der h. Schrift 113 120 , als zum Behuf der übrigen Theile der Theologie 121. 122.
          • γ. Ueber die beste Art, diese Sprachen zu erlernen 123 f.
            • א. Vorzügliche Nothwendigkeit des Studiums der lateinischen Sprache 124 128.
            • ב. Vornehmste Hülfsmittel bei ihr und der griechischen Sprache 129 134.
            • |cXXVIII| ג. Vorschläge bei Lesung der alten griechischen und römischen Schriftsteller 135 147.
          • δ. Uebungen im guten Ausdruck in der lateinischen Sprache 148. 149.
        • d. Studium der morgenländischen Sprachen, und Hülfsmittel dabei 150 165.
  • Zweiter Abschnitt. Philosophie.
    • I. Begriff von Philosophie 166 170.
    • II. Ihre Nothwendigkeit 171.
    • III. Abtheilung derselben 172.
      • 1. Nach den verschiedenen Quellen, woraus sie geschöpft werden kann. Unterschied der Erkenntniß a priori und posteriori oder der rationalen und empirischen, so wie, bei ersterer, der reinen (Metaphysik im weitern Verstande) und vermischten Kenntniß 173 176.
      • 2. Nach den verschiedenen Gegenständen, womit sich die Philosophie beschäftigt 177.
        • a. Mit der Form des Verstandes, Logik, 178 181.
        • b. Mit der Materie desselben. Metaphysik im engern Verstande 182. Eintheilung derselben 183.
          • α. in theoretische Philosophie. Metaphysik im engsten Verstande, oder Metaphysik der Natur und deren Theile 184. 185.
            • א. Ontologie 185. 186.
            • ב. Uebrige Theile 187. 188.
              Kosmologie 189.
              Wissenschaftliche und empirische Psychologie 190 196.
              Naturlehre von Gott, transcendentale und natürliche Theologie 197 201.
          • |cXXIX| β. in praktische Philosophie 202. 203 , die
            • א. entweder bloß auf reine Vernunft gebaut ist, und alle vernünftige Wesen angeht, Metaphysik der Sitten 204.
            • ב. oder auf Erfahrung und Kenntniß des Menschen, praktische Philosophie im engern Verstande, praktische Anthropologie 205. und
              • a) sowohl das Naturrecht 206. 207 , als
              • b) die eigentliche philosophische Moral begreift 208.
    • IV. Philosophie der sogenannten gesunden Vernunft 209 , und des Lebens 210.
    • V. Vorübungen in der Philosophie 211. und Haupterfordernisse bei dem Studium derselben 212.
    • VI. Kenntniß philosophischer Schriften 213.
    • VII. Geschichte der Philosophie 214. 215.
  • Dritter Abschnitt. Geschichte.
    • I. Begriff davon 216. 217.
    • II. Ihr großer Nutzen 218 221.
    • III. Die dazu nöthigen Eigenschaften, besonders das Pragmatische derselben 222 225.
    • IV. Abtheilung der Geschichte 226. 227.
    • V. Nothwendigkeit ihres Studiums für den künftigen Theologen, und beste Art sie zu studieren: Geographie, Universalgeschichte, Special- und besonders vaterländische Geschichte, Staatskunde; Handbücher zu allem diesen 228 244.
    • VI. Literargeschichte, ihre verschiedene Theile; Vortheile von dem Studium derselben; beste Art sie zu studieren; Hülfsmittel dabei 245 261.
  • |cXXX| Vierter Abschnitt. Schöne Wissenschaften.
    • I. Begriff und Zweck derselben 262. 263.
    • II. Unterschied der Dicht- und Redekunst 264. 265.
    • III. Nutzen des Studiums der schönen Wissenschaften überhaupt 266 –271. und für den gelehrten und Lehrer der Religion besonders 272 274.
    • IV. Wie weit es zu empfehlen sei 275 277. und
    • V. wie die schönen Wissenschaften sollten getrieben werden 278 285.