|a[1]| |b[1]| |c[1]| |d[65]| |e[65]| |f[65]| |z[1]|A.

/zAbendmahl des Herrn:1 Cor. 11, 20. ist die von Jesu seinen Jüngern vorgeschriebene Gedächtnißmahlzeitf1 seines Leidens und Todes; wobey man alsof2 das Abend in der Zusammensetzung des deutschen Worts in einer genauern Auslegung eben nicht zu bemerken /abhat; s.ab\ab3Testament .
abgemeinschaftliches mitChristo; Offenb. Joh. 3, 20. bedeutet die gemeinschaftliche Theilnehmung an allen wahren und dauerhaften Glückseligkeiten. Nach einer freyen Uebersetzung würde der Sinn seyn: Wer sich nach meiner Belehrung richten und nach derselben aufrichtig gesinnt seyn wird, den werde ich als meinen vertrautesten Freund schätzen, und ihn an allen Vortheilen meines Evangelii Theil nehmen lassen. Das Wohlwollen selbst wird durch die bildliche Redart, ich werde zu ihm eingehen; und die Erweisungen desselben durch das folgende ausgedrückt. Einem Prediger könnte diesb4 also gute Gelegenheit geben, von dem Glück eines aufrichtigen Christenthums, oder, wegen bekannter Mißverständnisse, von den falschen Vergnügungen der Einbildungskraft an bloß sinnlichen Vorstellungen der Religion zu reden: siehe Stimme.ab z\
f1: Gedächtnismahlzeitf2: dochab3: hat: Sieheb4: dieß
ab|a2| |b2| Abendmahldes Lammes; Offenb. 19, 9. Im Griechischen heißt es von Wort zu Wort, Abendmahl der Hochzeit des Lammes; d. i.hochzeitliches Mahl des Lammes, kurz Hochzeit des Lammes, wie gleich vorher V. 7. Und da das Wort Hochzeit in unserer und der griechischen Sprache eine jede hohe feyerliche Zeit bedeutet; so wird an diesem Ort damit überhaupt eine gewisse Periode angezeigt, in welcher das Christenthum zur Beschämung seiner Gegner einen ausnehmend erfreulichen Ruhestand gewinnen würde: Glücklich werden denn die gepriesen, die diese heitern und ruhigen Tage erleben würden.
Gottes; 19, 17. Eine sehr erhabne Beschreibung einer schrecklichen Niederlage der damaligen Feinde des Christenthums: Gott wird vorgestellt, wie er allen Raubthieren von dem Fette der Feinde eine Mahlzeit zubereitet habeb1 und das ganze Bild weiter ausgeführt Ezech. 39, 19. 20.ab
/zAbtreten, eigentlich abfallen, von dem lebendigen Gott, Ebr. 3, 12. heißt ein Gottesverleugner werden, und also das Christenthum im Gegensatz gegen das Heydenthum /abverlassen; vomab\ab1Glaubenf21 Tim. 4, 1. vergl.v. 2. 3.ein Schwärmerwerden.a3z\
ab1: verlassen: Vomf2: Glauben,a3: werden[.]
Aehnlich dem /zGlauben, /abProphet ab\ab1.z\z2
ab1: siehe Weissagung z2: Glauben: s.Prophet S. 303. d. Wörterb.
/zAelteste,imab1 (jüdischen) Volkf2Matth. 26, 3. waren die Beysitzer in dem hohen Staatsrath zu Jerusalem, in welchem der Hohepriester den Vorsitz, und die Schriftgelehrten den näch|a3||b3|sten Rang nach ihm hatten, daß also damals nach der angeführten Erzählung der ganze Rath beysammen war; /as.b3Hohepriester a\a4, Schriftgelehrter .z\
ab1: imf2: Volke,b3: siehea4: siehe Hoherpriester
/zAeltestein der christlichen/efGemeine; sieef\ef1 werden auch Bischöffegenanntabc2, Apostg.f3 20, 17. 28.Tit. 1, 5. 7. und eins wie das andref4 bedeutet so viel als Aufseher,Vorsteher,ab5 nach der eigenenab6 Erklärung Pauli1 Tim. 5, 17. Ihr Haupt|c2||d66||e66||f66|geschäfte war also die Besorgung dessen, was zur äußerlichen Zucht und Ordnung gehörte,f7 als die Armenpflege, (zu der sie wieder gewisse Unterbediente /ahattena\, Phil. 1, 1.Apostg. 6, 3. 5. 6.a8) die Besuchung der Kranken, die Beylegung kleiner Streitigkeiten, Bestrafung lasterhafter Gemeinglieder und zum Theil die Entscheidung vorkommender Gewissensfragen. Man vergleiche deswegen folgende Stellen /funter einander, Apostelgesch.f\f920, 17.25–35.1 Tim. 5, 17./efTit. 1, 5–9.ef\ef101 Pet.abf11 5, 1–3.Apostelgesch.f13 11, 30.Jac. 5, 14. Mit dem eigentlichen Religionsunterricht hatten sie /falsof\ nichts zu thun, welcher den ausdrücklich sogenannten Lehrern (1 Cor. 12, 28.) überlassen war; obgleich die angezeigten Amtsverrichtungen ihnen zum Theil die Fürsorge für die Erhaltung der Lehre bey ihren Gemeinen und die Zurechtweisung derselben nach ihren Vorschriften zur Pflicht machten. /abcDoch mußten zuweilen, besonders, wo es an brauchbaren Männern dazu fehlte, die Lehrer dieses Vorsteheramt mit verwalten; daherabc\abc14Paulus in seinem Schreiben an den Timotheus/abcdiejenigen noch ausdrücklich nennt, die zugleichabc\abc15am Wort und an der Lehre/abcarbeiteten.abc\abc16 Dergleichen Aeltesteabc17 ordneten f18 die Apostel und die durch sie bestellten Lehrer an jedem Ort /abcanabc\, wo sie eine Gemeine gepflanzt hatten,ab19Apostg.ef20 14, 23.Tit. 1, 5.und vermuthlich in Nachahmung der jüdischen Aeltesten, so wie diese selbst ursprünglich von Mose eingeführt worden. Doch scheint sehr bald unter den Bischöffen und Aeltesten eine Unterscheidung aufgekommen zu seyn, da schon Clemens von Rom |f67| in seinem bekannten Brieff22 an die Corintherf23, nicht |d67| |e67| nur die Vorsteher (Bi|c3|schöffe) und dann die Aeltesten zweymal besonders nennt, sondern auch nur zur Ehrerbietung gegen diese ermahnt, für jene aber Gehorsam und Unterwerfung fodert.z\
ef1: Gemeine: Sieabc2: genenntf3: Apostelg.f4: andereab5: Vorsteherab6: eignenf7: gehörte:a8: hatten,f9: untereinander, Apostelg.ef10: abf11: Petri (a b) ; Petri (f)abf12: Petr.f13: Apostelg.abc14: Daher konnte sieabc15: sehr richtig als Männer vorstellen, von |a4| |b4| welchen einigeabc16: arbeiteten,d. i. die Ihrigen oft daran erinnerten, sie zur Befolgung derselben ermahnten u. s. w.abc17: Aeltestenf18: nunab19: hattenef20: Apost. (e) ; Apost. (f)ef21: Apostelg.f22: Briefef23: Corinther
/zAergern,sich ärgern, Aergerniß, Aergerniß des/abcKreuzes, ärgerlich.abc\abc1 Die Ausleger haben zur Genüge gezeigt, daß aus dem eigentlichen Gebrauch des /aWortesbf2Aergernißa\a3in der Bedeutung einer aufgestellten Falle, und der daher abgeleiteten, ärgern, einem eine Falle stellen, sich ärgern, in dieselbe eingehnab4, oder sich daran stoßen, nach und nach der uneigentliche des Anstoßes, andern anstößig werden, etwas anstößig finden, entstanden /asey. Hiernacha\a5 lassen sich denn die Stellen, Matth. 5, 29. 30./abc16, 23.abc\ 18, /ab6. 7.ab\8. 9.Marci 9, 42. 43. 45. 47. Luc. 17, /ab1.ab\2./b1 Cor. 8,b\b6a7 13.2 Cor. 11, 29.Matth. 11, 6.13, 57. |a5||b5|Marci 6, 3.Joh. 6, 61.1 Cor. 1, 23.Röm. 9, 33.Gal. 5, 11. von selbst erklären, und muß der jedesmalige Zusammenhang die Art des Anstoßes genauer bestimmen. Ich sehe auch keine Nothwendigkeit, es mit einigenef8 beym Matthäus 18, 6. 7. in dem Verstandf9einer solchen Erbitterung gegen die Religion zu nehmen, welche /abcAndreef12abc\abc10 zum Abfall verleitet; da es im 10abf14V. ausdrücklich mit dem Wort, verachten,a15als gleichgeltend verwechselt wird; einem andern anstößig werden, allezeit etwas Verachtendes mit in sich schließt; und das unwillig, verdrüßlich, erbittert werden, daß man der Sache selbst gehäßig wird, mehr die Folge des Anstoßes im natürlichen wie /abcimabc\ moralischen f16 Fall ist. ab17z\
abc1: Kreuzes:bf2: Wortsa3: Worts, Aergerniß,ab4: eingehena5: sey; hiernachb6: a7: 12.ef8: einigemf9: Verstandeabcef10: den andern (a b) ; den andern (c) ; den andern (e) ; den andern (f)abcef11: die andern (c) ; die andern (e) ; die andern (f)abcef12: andre (e) ; andre (f)abcef13: Andereabf14: 10.a15: verachtenf16: derab17: S.Fels ,Kreuz ,Gekreuzigter . (a) ; S.Fels ,Kreuz ,Gekreuzigter . (b)ab18: S.Fels ,Kreutz .
/z|f68|AeußerlicheSatzungen, äußerlicher Mensch: s.ab1Satzungen ,Mensch .z\
ab1: siehe
/z|c4| |d68| |e68|Aeußern(sich)ab1 sich einer Sache freywillig begeben: Phil. 2, 7. Er äußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt anetc.f2d. i.Er/abcentsagteabc\abc3dem Ansehen, mit welchem er in der Welt hätte leben könnenetc.s.ab4Gestalt .z\
ab1: (sich),f2: etc[.]abc3: entsagte, mit großer Selbstverleugnung,ab4: S.
/zAlber,ab1 ist 2 Cor. 11, 6. so viel als,ef2ungeübt,unerfahren,a3 und die Uebersetzung: Wennef4ich gleich nicht beredt bin, so bin ich doch nicht unwissend. Jenes geht auf den Vortrag, dieses auf die Erkenntniß der Religion.z\
ab1: Alber;ef2: als:a3: unerfahrenef4: wenn
/abczAlle,allesef1s.Dinge .abcz\
ef1: alles,
/abAlter,z1 Statur, Größe;z2Luc. 2, 52.Eph.z3 4, 13.ab\
z1: Alter;z2: Größe:z3: Ephes.
/abAlt machen, für alt und abgenutzt erklären: Ebr. 8, 13.ab\
/z|a6| |b6| das Alte, der alte Mensch; s.ab1Christus ,Creatur ,Mensch .z\
ab1: siehe
/zAmt.ab1 So wird einigemal das christliche Lehramt ohne eine genauere Bestimmung genannt;b2 umständlicher aber beschreibt der Apostel den Zweck und die Geschäfte desselben in den Stellen, die hierbey in einer freyen Uebersetzung folgen:
2 Cor. 3, 6. Welcher auch uns Diener der neuen Religionsverfassung tüchtig gemacht hat, die es nicht mit einem geschriebenen Gesetz, wie Moses, sondern mit Anrichtung rechtschaffenera3 Gesinnungen in den Herzen der Menschen zu thun /efhaben: dennef\ef4 das geschriebene Gesetz richtete sogleich bey seiner Bekanntmachung eine schreckliche Niederlage an (es tödtetf52 B. Mos. 32, 15. 19. 27. 28.) und setzte alles in Furcht und Schrecken; aber herzlich fromme |f69|Gesinnungen erheben das Herz in Ruhe und Freude (der |c5| |d69| |e69| Geist macht lebendig). 7. Wenn nun aber das Amt, demf6 der Ausspruch des durch jenes geschriebene und in Stein eingegrabene Gesetz veranlaßten Todesurtheils übertragen war, dem Moses ein /fso hellglänzendes Ansehnabc7f\f8 gab, daß die Israeliten ihn nicht ansehnabf9 konnten, wegen des verzehrenden Glanzes /fseines Angesichtsf\f10 (2 B. Mos. 34, 29.abc11f.); 8. Wie vielmehr muß das Amt, dessen Hauptgeschäft es ist, in den Herzen der Menschen gute Gesinnungen auszubreiten, ein herrliches Amt seyn? 9. Wenn, sage ich, das Amt, wel|a7||b7|ches sogleich das Verdammungsurtheil spricht, diesen äußerlichen Glanz um sich warf; soe12 muß ja gewiß das, welches durch gottgefälliges Wohlverhalten /absolchem Urtheil entgehene13ab\ab14 lehret, um so ab15vortreflicherf16 seyn. 10. Wie denn auch überhaupt in dieser Vergleichung das noch so sehr glänzende Angesicht Mosis, wegen der überschwänglichen Herrlichkeit unsers Amts, nicht einmal für etwas so herrliches anzusehnabc17 ist: 11. Wenn endlich jenes bloß die Augen blendende Ansehnabc18 so herrlich war; wie weit vortreflicherf19 muß das seyn, welchesa20 eine wesentliche Würde hat?
Wenn man diese Uebersetzung mit der Lutherschen vergleicht, so wird man finden, daß ich eigentlich nur in einigen Kleinigkeiten von ihr abgehe. Was er z. E. umschreibt, – das Amt zu führen – gebe ich wörtlich Diener; was er beydemal aufhören giebt, übersetze ich verzehrend, oder die Augen blendend, und halte dafür, daß jener Glanz im Angesicht Mosis hier recht eigentlich so beschrieben worden, so |f70| wie auch der Apostel /fselbstf\ hinzusetzt, daß ihn die Israeliten |c6| |d70| |e70| nicht hätten vertragen können;a21 was endlich Luther im Bilde und Gegenbilde beständig Klarheit übersetzt, das gebe ich, wie es die Natur der Sprache und der Sache mit sich bringt, im Bilde, welches zur Vergleichung dienet, Glanz, und in der Anwendung desselben, Herrlichkeit. Die übrigen Verschiedenheiten gehören zu der erklärenden Umschreibung, und also zur Frey|a8||b8|heit /abderselbenab\ab22, die daher auch eine umständlichere Erläuterung erfodertf23.
⌇⌇ab So viel ist wohl ausgemacht, daß der Apostel die vorzügliche Würde des evangelischen Lehramts vor dem Mosaischena24 behaupten, und deswegen beyde mit einander vergleichen /efwill: manef\ef25 ist nicht weniger größtentheils darinnef26 einig, daß er die mosaischeabc27 Gesetzgebung zum Grund der Vergleichung macht, und von da, so zu reden, den Faden derselben anspinnt. Er hatte unmittelbar vorher in gleich bildlichen Ausdrücken gesagt,f28 den Christen sey die Religion Jesu nicht wie jenes Mosaischef29 Gesetz auf steinernab30 Tafeln vorgelegt, sondern ins Herz geschrieben /fworden, und daf\f31 er dennf32 einmal diese Vorstellung ergriffen hatte, so führteab33 er sie zur Ehre des Apostelamts weitläuftiger aus. Jeder Leser wird hiervon leicht selbst urtheilen können,f34 und dießa35 einmal bemerkt, es auch weiter nicht zweifelhaft finden, daß Buchstabe und Geist, im Gegensatz mit den jedenab36 beygelegten Würkungenabef37 des Tödtens und Lebendigmachens, nach der von mir angegebenen Erklärungf38 zu verstehen sind. Gemeiniglich erklärt man jenen vom Gesetz, und diesen vom Evan|f71|gelio. Alleina39 wenn auch die herrschend gewordeneab40 Entgegensetzung |c7| |d71| |e71| des Evangeliief41 und des Gesetzesa42 wirklich in andern Aussprüchen der Schrift gegründet wäre, (welches doch nicht ist, und bey dem Wort Gesetz umständlicher gezeigt werden soll); so würde doch der ganze Zusam|a9||b9|menhang der Rede hier etwas dergleichen zu suchen verbieten. Denn da der Apostel auf die in der Uebersetzung angeführte Erzählung aus der MosaischenGeschichte zielet,f43 von einer Schrift redet, die in Steine eingegraben gewesen;f44 so kann der Buchstabe nichts anders bedeuten, als nun eben dieses geschriebene Gesetz, oder die sogenannten zehn Gebote, und Geist im Gegensatz die evangelischena45Gesinnungen, das, was bildlich zu redenef46ins Herz geschrieben wird. Die Frage wäre nun noch, wie von jenem Gesetz gesagt worden, es tödte, und da dünkt mich denn auch, daß sie aus der Geschichte am zuverläßigstenabc47 beanwortet werden könne. Der Inhalt selbst ist nemlich nichts weniger als tödtend, verdammend; er ist dem Menschen, der sich darnach richtet, zuträglich, obgleich nicht zureichend zu einer wahrhaftig beruhigenden Gemüthsfassung, weil bey aller Enthaltung der darinnf48 verbotenen äußerlichen Ausbrüche des Lasters, das Herz noch f49 von der Menge unordentlicher Neigungen bestürmt werden,ef50 und das Gewissen verwundet seyn kann. Dem Erfolg nach, sagt man also, sind die Vorschriften des Gesetzes tödtend, wenn der Mensch gewahr wird, daß er sie nicht beobachet habe; und das läßt sich allerdings hören. Allein /fesabc51 kannf\ selbst das Evangelium f52 zu|f72|fälligerweise eben so gut tödtend werden,f53 und da man doch einmal auch bey dieser Erklärung eine Figur der Rede anneh|c8||d72||e72|men muß, |a10| |b10| warum wollte man sie nicht lieber darinabc54 suchen, daß der Apostel auf die Todesstrafe, zu der nach der Geschichte so viele verurtheilt wurden, gesehen habe, die Vergleichung noch um diesen Zug erweitere, und also das dem Gesetz der zwof55 Tafeln selbst zuschreibe, wozu es zufälligerweisea56 nur den Anlaß/agab?bc57 Soa\a58 scheint mir selbstf59Röm. 4, 15.das Gesetz richtet nur Zornan,a60 eine feine Anspielung auf die erwähnte Geschichtef61 (2 B. Mos. 32, besonders v.abf62 19.er ergrimmte mit Zorn) zu seyn,a63 und so kann auch die Behauptung, christliche Gesinnungen machen lebendig, nichts anders sagen wollen, als was anderswo versichert wird:af64so uns unser Herz nicht verdammet, so haben wir Freudigkeit zu Gott. s.ab66Testament .
2 Cor. 5, 18. Das alles, daß wir eine weit bessere Religion habena67 als Juden und Heyden, ist Gottes gnädige Veranstaltung, der durch Jesum Christum uns zur Wiedervereinigung mit ihm selbst hat bringen wollen, und daher uns Aposteln dieses Geschäft übertragen hat. 19. Denn Gott war in/abcChristoetc.abc\abc68 stiftete diese Vereinigung mit ihm selbst unter den Menschen durch ihn, und zwar indem er ihnen /fihref\Abweichungen nicht zurechnete, und vielmehr unter uns die Lehre von dieser Vereinigung bekannt machen ließ. 20.So sind wir nun Bothschafter anChristusstatt, wie er zuerst der unmittelbare Bothschafter seines Vaters war;ab69Gott/abermahnt jetztab\ab70durch |a11| |b11|uns, wie zuvor durch |f73| ihn: Wir bitten an Christus statt, lasset euch abc72 vereinigen mit Gott!
|c9| |d73| |e73| Wegen des Schriftgebrauchs des Worts Versöhnungf73, wie abc74Luther/abcübersetzt hat,abc\abc75 und des eigentlichen Sinnesabc76 der Redartf77, Gott war in/abcChristoetc.versöhnend: s.dieses Wort abc\abc78. Ich setze hiernächst /fals bekannt voraus,f\f80 daß das Griechische, welches ichef81bekannt machen lassen, übersetze, eigentlich diese Bedeutung hat, wenn von Anordnungen und Gesetzen die Rede ist. Nur /efhieref\ kann ich nicht unterlassen, die frühe Einsicht /efdes vortreflichenef\Luthers in den eigentlichen Zweck des evangelischen Lehramts /efmir und andern zum Beyspiel vorzustellenef\ef82. Was ich übersetze, er hatunsdiesesGeschäfteabc83 (nemlich dieab84 Vereinigung mit Gott)f85übertragen, dafür sagt er, das Amt, das die Versöhnung prediget. Nun heißt es eigentlich im Griechischen bloß das Amt der Versöhnung. Aber Luther umschreibt, und da er das sehr wohl thun konnte und einmal thun wollte, so sagt er doch nicht, das Amt, das die Versöhnung ertheilet, sondern predigetabc86, ankündiget. Er wollte nemlich dem Apostel nicht ins Angesicht widersprechenab87, der gleich nachher den Prediger nicht Sündevergeben,a88 sondern nur ermahnen und bitten läßt, lasset euch versöhnen! Er wußte zu gut, daß Predigerabc89 nichts an Gottes stattf90 wegzuschenken haben, |a12||b12| und daher übersetzte er so. /abcDie ganze sogenannte Absolution ist also ein Ueberbleibsel des Pabstthumsf91; und wo verständige Lehrer sie nicht für sich selbst in eine bedingungsweisef92 abgefaßte Ankündigung der Gnade Gottes umändern wollen /foder dürfen,f\f93 da sollten billig Obrigkeiten diese |f74| Abänderung veranstalten, wie sie schon hie und da die Abschaffung des Exorcismus verfügt haben.abc\
abcDiesb94 wollen wir denn, die wir dieses Amt führen, wohl beherzigen, und alle gute Christen mit uns mögen es thun, nicht mehr von uns erwarten, als hier geschrieben steht, damit sie nicht von dem Wege, ihre Begnadigung bey Gott allein zu suchen, auf den Abweg einer falschen Beruhigung in einer eingebildeten göttlichen Be|c10|vollmächtigung des Predigers zur Vergebung der Sünden gerathen.abc z\
ab1: Amt:b2: genannt:a3: rechtschafneref4: haben. Dennf5: tödtet,f6: welchemabc7: Ansehenf8: solches Antlitzabf9: ansehenf10: desselbenabc11: 29e12: so,e13: entgegenab14: solchen Urtheilen entgegenab15: weitf16: vortrefflicherabc17: anzusehenabc18: Ansehenf19: vortrefflichera20: wasa21: können:ab22: einer solchen Uebersetzungf23: erforderta24: Mosaischen,ef25: will. Manef26: darinabc27: Mosaischef28: gesagt:f29: mosaischeab30: steinernenf31: worden. Daf32: nunab33: führetf34: können;a35: diesab36: jedemabef37: Wirkungenf38: Erklärung,a39: Allein,ab40: gewordneef41: Evangeliumsa42: Gesetzes,f43: zielet;f44: gewesen:a45: evangelischenef46: reden,abc47: zuverlässigstenf48: darinf49: immeref50: werdenabc51: sof52: kannf53: werden;abc54: darinnf55: zweya56: zufälliger Weisebc57: gab.a58: gab: sof59: selbst,a60: anf61: Geschichte,abf62: V.a63: seynaf64: wird; (a) ; wird; (f)af65: wird!ab66: S.a67: haben,abc68: Christo,ab69: war,ab70: ermahnet izt (a) ; ermahnet izt (b)ab71: ermahnet itztabc72: wiederf73: Versöhnungabc74: der sel.abc75: es übersetzteabc76: Sinnsf77: Redeartabc78: Christo, werde ich mich anderswo erklären, z. E.unter der Rubrik senden,versöhnen (a b) ; Christo, werde ich mich anderswo erklären, z. E.unter der Rubrik senden,versöhnen (c)abc79: Christo, werde ich mich anderswo erklären, z. E. unter der Rubrik seyn ,versöhnen f80: nach dem Sprachgebrauche voraus:ef81: ich,ef82: zu bemerkenabc83: Geschäftab84: derf85: Gott,[)]abc86: predigtab87: wiedersprechena88: vergebenabc89: wirf90: Stattf91: Papstthumsf92: bedingsweisef93: und dürfen:b94: Dieß
/z|d74| |e74|Anbeten, Anbeter. Das Wort anbeten, ist der Hauptsache nach eben so viel, als verehren, Anbetung, Verehrung,f1 nur daß es den höchsten Grad derselben anzeigt, den Schüler ihren Lehrern, Knechte ihren Herren, Unterthanen ihren Regenten, und die Menschen Gott, als ihrem allgemeinen Oberherrn, beweisen. /abcNach dem morgenländischenabc\abc2 Gebrauch /abcnunabc\abc3, dabey niederzufallen, sich zu Füßen /fzuf\ legen oder die Knie tief zu beugen, abc5/fwerden diese /abcAusdrücke wie inabc\abc6 den gleich anzuführenden Stellen, oft damit verbunden, oder /abces wird auch schlechtweg,abc\abc7 die Kniebeugen,abc8f\ für das gewöhnliche,f9anbeten, gesetzt.
Von den Ehrfurchtsbezeugungen der Schüler gegen ihre Lehrer kömmt es im Neuenf10 Testament vor, Apostg.f11 10, 25. Denn obgleich Petrus diese Ehre verbat, so ist doch des Cornelii Erniedrigung ein Beweis, daß man sie in seinem Zeitalter denen erwies, |a13| |b13| welche man recht hoch ehren wollte, und er sie daherabc12 als einen bürgerlichen Gebrauch bey aller seiner Gottesfurcht ohne Bedenken beybehalten konnte. Die Weigerung Petria13 war auf das feinere menschliche Gefühl gegründet, dem es widerstehtab14, einen Mitmenschen vor sich auf den Füßenf15 liegen zu sehen, und bey welchem man sich bescheidet, daß Gott allein eine solche Unterwerfung gebühre; welches aber der Stolz in der Seele eines Morgenländers nicht aufkommen ließ.
|c11| Es wird also auch von den Knechten im Verhältniß gegen ihre Herrene16 gebraucht, Matth. 18, 26. Nur muß man sich hierbey einen Leib|f75|eignen /abcder damaligen Zeitabc\ denken, abc17 der mit allem, |d75| |e75| was er hatte, und selbst mit seinem Leben, von der Gnade seines Herrn abhieng, sein Diener und Unterthan zugleich war.
Die Unterwerfung eines Unterthanen unter seinenBeherrscherf18 ist gemeintf19, Matth. 2, 11. vergl.V.e20 8. Denn so wenig Jesus zur Verwaltung eines irrdischenab21 Reichs bestimmt war,f22 so hielten es doch die Weisen für seine künftige Bestimmung, und wollten ihm also gleichsam huldigen.
Insoferna23 nun Gott der Schöpfer und Herr der ganzen Welt ist, wird ihm auch allein die Anbetung aller vernünftigen Geschöpfe vorbehalten,ab24Matth. 4, 10.Off.f25 19, 10.22, 9. in Beyspielen gezeigt, wie höhere |a14| |b14| Geister ihm dieselbe bringen,a26Offenb. 5, 11–14./ef7, 11–12.ef\ef274, 8. 9. und versichert, daß die Wiederherstellung derselben unter dem ganzen menschlichen Geschlechte durch Christum bewerkstelliget werden solle:abc28 Joh. 4, /ab20–24.s.ab\ab30Geist .
Endlich wird dadurch das Verhältniß ausgedrückt, in welchem die Menschen gegen Jesum Christum als das Oberhaupt der Kirche, oder demabef31Stifter des Christenthums, stehen sollten, Phil. 2, 9. 10. /abcIch würdeabc\abc32 übersetzen:
Darum hat ihn Gott erhöhet, und ihm ein mit nichts zu vergleichendes Ansehen ertheilt, so daß f33 alle vom Höchsten bis zum Niedrigsten, sich |c12| demselben unterwerfen, und alle Menschen zur Verherrlichung Gottes des Vaters bekennen sollten, daß er der allgemeine Lehrer des menschlichen Geschlechts sey. Name ist nemlich hier so |d76| |e76| viel als Ansehene34, die Knie |f76|beugen in (unter) eines Namen, sich diesem Ansehen unterwerfen, und beydes braucht keines /abBeweises, s.ab\ab35Name . Zweifelhafter ist es, wer durch die /abUmschreibung derer,ab\ab36die imHimmel,f37undauf Erden, und unter der Erden sind, /fgemeint sey;f\f38 ob alle vernünftige Creaturen, d. i. Engel, Menschen, abgeschiedene und bereits in den Zustand der Todten versetzte; oder alle heydnische Götter, denen man theils die Himmelskörper, theils unsref39Oberwelt, theils die unterirrdischenab40 Gegenden zur Regierung anwies, und die man |a15| |b15|/fdannf\ darnach benannte? Die letzte Erklärung hat vor der ersten das voraus, daß sie dem Sprachgebrauch der guten griechischen Schriftsteller gemäß ist; aber nach eben demselbena41 müßte doch die ausdrückliche Anzeige der Göttera42 dabey stehen. Es wird auch ohne allen Beweis dabey vorausgesetzt, daß diese Rangordnung der Götter allgemein erkanntabc43 und angenommen gewesen. Noch weit weniger kann die erste durch den Sprachgebrauch erwiesen werden. Und da ich gleichwolabf44 selbst keine bessere weisf45, so lasse ich gern durch das unbestimmte allen, vom Höchsten bis zumNiedrigsten,a46 jedem die Freyheit, es für sich näher zu bestimmen. Der ganz eignef47 Gebrauch, den der Apostel von dem in der Uebersetzung, die im Himmelsind,bc48umschriebnenf49Worteab50 macht (s.himmlisch ) und die ausdrückliche Versicherungf51Ebr. 1, 4. 6. macht es freylich wahrscheinlich, daß die Engel verstanden werden |c13| könnten; aber dann weisef52 ich doch immer noch für die unterirdischenef53 keine wahrscheinliche Erklärung. Ueberhauptc54 wäre ich |f77| also geneigt, für mein Theil alle Menschen zu verstehnab55, (die abfe56 der Erde; dann den Mittelmann, endlich die Geringen und Armen) und anzunehmen,f58 der Apostel erkläre seine Umschreibung gleich nachher durch alle Zungen eben so, wie abcf59 die Redartf60, sich dem AnsehenJesuunterwerfen, durch, bekennen, daßJesus Christusder Herr sey, näher bestimmt. Daß aber die Benennung |a16| |b16|Herr, den in der Uebersetzung ausgedrückten Sinn habe, wird am gehörigen Ortabef61 bewiesen werden.z\
f1: Verehrung;abc2: Und da es unter den Morgenländern derabc3: war, auch noch izt ist (a) ; war, auch noch izt ist (b c)abc4: war, auch noch itzt istabc5: soabc6: Ausdrücke, nachabc7: auch wohlabc8: beugenf9: gewöhnlichef10: N.f11: Apostelg.abc12: alsoa13: Petri,ab14: wiederstehtf15: Füssene16: Herrnabc17: wie die damaligen Knechte waren,f18: Beherscherf19: gemeynte20: v.ab21: irdischenf22: war;a23: In so fernab24: vorbehalten:f25: Offenb.a26: bringen.ef27: abc28: sollen. (a b) ; sollen. (c)abc29: sollen:ab30: 21–24.S.abef31: denabc32: Man muß nemlich auf gut Deutschf33: wire34: Ansehnab35: Beweises. S.ab36: Umschreibung, dererf37: Himmelf38: gemeynt sey:f39: unsereab40: unterirdischena41: denselbena42: Götter,abc43: bekanntabf44: gleichwohlf45: weißa46: Niedrigstenf47: eigenebc48: sindf49: umschriebenenab50: Wortf51: Versicherung,ef52: weißef53: unterirrdischenc54: Uberhauptab55: verstehenabfe56: Großen (a b f) ; Großen (e)abfe57: Gros|e77|senf58: anzunehmen:abcf59: erf60: Redeartabef61: Orte
/abAnbruch (des Teiges)z1Röm. 11, 16./z/efder ersteef\ef2 Teig ef3.z\ Der Sinn ist: wennz4Abraham solcher Vorzüge f5 gewürdiget worden, so kann Gott auch seine leiblichen Nachkommen, die Juden, nicht ganz verstossenfz6 haben.ab\
z1: Teiges):ef2: die Masse, woraus deref3: bestehtz4: Wennf5: istfz6: verstoßen
/ab/cfzAndächtig. Apostg.cfz\cfz113, 50. sind andächtigeWeibercefz3 Griechinnen, die sich zum Judenthum hielten, /zkurz, Proselytinnen;f5s.z\z6Griechen ,Gottesfürchtigz7 .ab\
cfz1: Andächtig, Apost. (c) ; Andächtig, Apost. (f z)cfz2: Andächtig, Apostelg.cefz3: Weiber, (c e f) ; Weiber, (z)cefz4: Weiber,f5: Proselytinnen,z6: kurz Proselytinnen, wie neuerlich Hr.D.Barth in Gießen für gelehrte Leser sehr richtig übersetzt hat. S.z7: gottesfürchtig
/abczAnfahren,Matth. 16, 22. Man könnte auch übersetzen, er beschwor ihn. Sonst ist freylich jenes die Bedeutung des griechischen Wortsef1 wie es auch die Natur der Sache mit sich bringt, wenn man auchf2 als Freund,ef3 Jemand mit Lebhaftigkeit von etwas abrathen will.abcz\
ef1: Worts,f2: selbstef3: Freund
/zAnfang: So wird das Entstehen einer Sache genannt, und daher,a1 ohne abc2 Zusatz oder Einschränkung durch den Zusammenhang, der Ursprung aller Dinge außer Gott.
Joh. 1, 1.Im Anfang (ehe noch etwas ausserab3 Gott war) war das Wort:ef4s.ab5Wort . Die hier die erste Pflanzung des Christenthums durch Jesum selbst verstehen, könnten sich zwar |f78| auf 2 Thess. 2, 13. berufen; allein es wird auch daselbst nicht so schlechtweg gesetzt, wie /fgleichf\ gezeigt werden soll, und überdießa6 hier durch das gleich|c14|folgendeab7, alle Dinge sind durch dasselbe gemacht |d78| |e78|u. s. w. deutlich genug angezeigt, daß man vorher sich das Nichtseyn aller geschaffnenf8 Dinge denken müsse. Ich bin nicht dagegen, daß in dem Sprachgebrauchf9Pauli, die Schöpfung, die Jesu Christo zugeschrieben wird, auf die Zeiten des Neuenf10 Testaments gehe (s.b11/aefschaffen ,)aef\aef12 aber daraus läßt sich noch kein sichrerf14 Schluß auf den Johanneischen Sprachgebrauch machen, und der ganze Zusammenhang, in Vergleichung mit den damaligen Schöpfungstheorienf15 der Philosophen,f16 muß /abdiesen alleinab\ab17 bestimmen. Das bloße Entstehen der sichtbaren Körperwelt, kann eben so wenig gemeintf18 seyn, da es mir wenigstens /fhöchstf\ wahrscheinlich ist, daß Johannes den Ausdruck aus Sprüchw. 8, 22./aentlehnt,a\a19 |a17| |b17| und also auch die daselbst festgesetzte Erklärung sich dabey gedacht hat,f20 ehe er etwas machte (selbst das /funsf\ Unsichtbare), war ich da, also auch noch vor der/aWelt. –a\a21Sir. 24, 14. – dem Ganzen, allen Geschöpfen. /abcIn so weitabc\abc22 scheinen also die nicht Unrecht zu haben, die hier im Anfang erklären durch,ab23von Ewigkeit her.
2 Petr. 3, 4. welches keineabc24 Erläuterung bedarf.
Besonders bedeutet es nun im Neuenf25 Testament die Dauer des menschlichen Geschlechts, Joh. 8, 44.1 Joh. 3, 8. wo man beydemal nach einer freyen Uebersetzung sagen müßte, so langeMenschengewesen sind. ab26
|f79| Nach einem ganz besondern Sprachgebrauch ist es eine Beschreibung der Gründung des Christenthums durch Jesumselbstf28Luc. 1, 2.Joh. |c15| 15, 27.1 Joh. 1, 1.2, 7.3, 11.abc29 oder durch dief31Apostel.
|d79| |e79|2 Thess. 2, 13. Wir sind verbunden, Gottf32 allezeit für euch zu danken, vom Herrn geliebte Brüder, daß euch Gott von meiner ersten Predigt an zu der Glückseligkeit hat gelangen lassen, die /fein geheiligter Sinn undf\ eine aufrichtige Annahme des Christenthums verschaftf33; zu welchem Ende er /feuchf\ auch durch mich das Evangelium f34 hat predigen lassen. Siehef35erwählen ,Wahrheit . Hier ist es genug, zu bemerken, daß die eigentlich |a18| |b18| hiermit zu vergleichenden Stellenf361 Thess. 1, 2. 3.2, 13. diese eingeschränktere Bedeutung erfodernf37. Die Vergleichung kann man für sich selbst anstellen; und ist es mir wenigstens gewiß, daß man Eph. 1, 4. hiermit nicht vergleichen kann, wie denn daselbst nicht von Anfang, sondern, vora38Gründung der Welt, gesagt wird.
Weil nun das, was seinen Anfang nimmt, dadurch sein erstes/fSystemabce39 empfängt,f\f40 so wird Anfang überhaupt auch für das Erste, Vornehmste,Vortreflichstef41 in seiner Art gesetzt.
Col. 1, 18. Er ist das Haupt des Leibes, nemlich der Gemeine, der Vornehmste und Erste derer, die vom Tode wieder auferstandenabc42 sind (der Anfang und Erstgeborne von den Todten).
Offenb. 3, 14. Der treue und wahrhaftige Lehrer (Zeuge), der erste unter allen Geschöpfen Gottes (der Anfang aller Creatur Gottes,)af43 wie Hiob 40, 14.Er ist der Anfang der |f80|WegeGottes,a44 nach einer richtigernf45das Vornehmste unter den Werken Gottes. /abs.Erstling ab\ab46.z\
a1: daherabc2: allenab3: außeref4: Wort;ab5: S.a6: überdiesab7: gleich folgendef8: geschaffenenf9: Sprachgebrauchef10: N.b11: machen ,aef12: machen ,schaffen ), (a) ; machen ,schaffen ), (e f)aef13: schaffen );f14: sichererf15: Schöpfungstheorieenf16: Philosophenab17: allein denselbenf18: gemeynta19: entlehnt hatf20: hat –a21: Weltabc22: Der Sache nachab23: durchabc24: keinerf25: N.ab26: Siehe sündigen ,Teufel . (a) ; Siehe sündigen ,Teufel . (b)ab27: S. sündigen ,Teufel .f28: selbst,abc29: 11.; (a) ; 11.; (b c)abc30: 11,f31: dief32: Gott,f33: verschafftf34: euchf35: S.f36: Stellen,f37: erforderna38: vorabce39: Seynf40: Seyn empfängt;f41: Vortrefflichsteabc42: erstandenaf43: Gottes),a44: Gottesf45: richtigenab46: S.Creatur
/z|c16| |d80| |e80|Anfängerund Vollender desGlaubens,ab1Ebr. 12, 2. kann so viel, als der Stifter der Religion, heißen sollen, der alles gethan hat, was zu ihrer Bekanntmachung unter den Menschen /fgehörte: alleinf\f2 der Zusammenhang mit dema3 unmittelbar vorhergehenden und nachfolgenden, und die Wahrnehmung, daß schlechtweg gesagt wird,f4des Glaubens, nicht |a19||b19|unsers Glaubens, macht es mir wahrscheinlich, es sey hier nach der Beschreibung 11, 1. die freudige und unüberwindliche Hofnungabcf5Jesu Christi zu verstehen, in dererabef6das vollkommenste Muster für uns geworden, auf welches also der Apostel verweiset.ab7 So würde ich ab8, nachf9 einer bekannten grammatikalischenab10 Figur, auchf11 übersetzen:
Lasset uns aufsehen auf Jesum, das vollkommenste Muster einer solchen freudigen Hoffnung, u. s. w.z\
ab1: Glaubens;f2: gehörte. Alleina3: denf4: wirdabcf5: Hoffnungabef6: erab7: verweiset:ab8: alsof9: auchab10: grammaticalischenf11: nach
/zAnfechtung, wird allezeit in der Schrift /fvome1äußerlichenf\f2Elend, dieser und jener Traurigkeit des Lebens und der daraus entstehenden Beunruhigung des Herzens /abgebrachtcef3. Welchab\ab4 eine Art des Elends gemeintf5 sey, muß der Zusammenhang lehren. Matth. 26, 41. Luc. 22, /ab40. 46.ab\ab6abc7 also in Anfechtungfallen,a8 als ein damaliger Jünger Jesu bey der Wahrnehmung seiner Leiden in allerhand schwermüthige Zweifel wegen seiner Person und göttlichen Sendung verfallen; die Zeit derAnfechtungf9Luc. 8, 13. war jede Zeit, da die Jünger in dem Umgang mit Jesu an seinen Gefahren Theil |f81| nehmen mußten, und eben deswegen viele ihn wieder /fverliessen;ab10Seinee11f\f12AnfechtungenLuc. 22, 28. waren ab13 |c17| |d81| |e81| eben diese Gefahren, Nachstellungen u. s. w. und so die Anfechtungen der ersten Christenf141 Petr. 1, 6.Jac. 1, 2. 12.die damaligen Religionsdrückungen.z\
e1: vonf2: von äußerlichemcef3: gebrauchtab4: gebraucht: Was fürf5: gemeyntab6: 40–46.abc7: heißta8: fallenf9: Anfechtung,ab10: verließen:e11: seinef12: verließen; seineab13: daherf14: Christen,
/z|a20| |b20|AngehörenChristo, oder wörtlich, Christiseyn, /abMarc. 9, 41.ab\2 Cor. 10, 7. und Gal. 5, 24. heißt /abin den beyden ersten Stellenab\ab1ein/a/bApostel; in deref2 dritten,b\b4einef5a\a6Christ dem äußerlichen Bekenntniß nachseynf7. /as.b9a\a8Christus .z\
z|z2|AngehörenChristoetc.etc. Hier ist im Wörterb. vor 2. Cor. 10, 7. die Stelle Marc. 9, 41. noch beyzufügen, und auch hier kann es im vorzüglichen Verstande einen Apostel bedeuten.z
ab1: das erstemalef2: den (e) ; den (f)ef3: demb4: Apostel, das zweytemalef5: eina6: Apostel, daß zweytemal einf7: seynab8: Siehe unter der Rubrik (a) ; Siehe unter der Rubrik (b)ab9: S.
/abAngenehm, willkommen zum Christenthum, Apostg.fz1 10, 35. Diese Erklärung scheint mir allerdings der ganze Zweck der /zBelehrung zu erfodernef2, welchez\z3Petrus/zerhaltenz\z4 sollte z5. Zuerst sollte er durch das Gesichtz6 von der irrigen Meynung zurückgebracht werden,f7 daß kein Jude mit Menschen von einer fremden Nation zu vertraut umgehen müstefz8, und diesen Erfolg hatte es z10 wirklich bey ihm v.f11 28. Dann sollte /fihnf\ die dem Cornelius geschehene /zOffenbarungcf12 (30–32.) f13z\z14 überzeugen, daß das Evangelium auch für die Heyden bestimmt sey; und /zauch dießz\z15 versichert er nun klar einzusehen – ichz16erfahre/zin der Thatetc./fetc.f\z\z17 Mit andern Worten wiederholt er z18 dieselbe Bezeugungf19Apostg.z20 15, 9./zGottmachtee21keinen Unterschied zwischen uns und denHeydenef22z\ und auch hier muß man z23 die Einschränkung,c24was die Verkündigung desEvangeliumscz25betriftf26, hinzudenken. /ef/zGleichwol ist es für sich ausgemachtz\z27, daß dem in jedem Volk göttlichesz28 Wohlgefallen z29 gewiß sey, der auf die für ihmz30 möglichste Weise z31 aufrichtig gut ist. z32ef\
efDabey wird aber doch auch ausdrücklich gesagt, daß selbst unter Nichtchristen damals rechtschaffene, Gottehrende, mithin Gott überhaupt gef|f82|ällige Menschen waren, und diesf33 also noch sind, wo sie sind.ef ab\
fz1: Apostelg.ef2: erfordernz3: Belehrung, diez4: bey dieser Gelegenheit bekommenz5: zu erfodernz6: Gesichtef7: werden:fz8: müßte (f) ; müßte (z)fz9: müssez10: auchf11: V.cf12: Offenbahrungf13: ihnz14: Offenbahrung (v.30–32), daß Petrus bestimmt sey, ihm Unterricht im Christenthum zu geben,z15: dasz16: nunz17: ich.z18: ebenf19: Bezeugung,z20: Apostelg.e21: macheef22: Heyden,z23: bey der Behauptung, Gott machte keinen Unterscheid zwischen uns und den Heiden nochc24: Einschränkungcz25: Evangeliif26: betrifftz27: Hierbey will ich doch gar nicht die allgemeinere Wahrheit leugnenz28: Gottesz29: und wahre Glückseligkeitz30: ihnz31: Gott zu erkennen |z3| suchet und nach dieser Erkenntnißz32: Sie ist aber für sich ausgemacht.f33: dieß
/zAngesicht.ab1 Von Angesicht zu Angesicht, 1 Cor. 13, 12. etwas erkennen, ist eben das, was wir, |c18| |d82| |e82| im neuen Sprachgebrauch, eine anschauende Erkenntnißnennenef2; wo nichts dazwischen kömmt, welches die klare und deutliche Erkennungf3 einer Sache /abhinderte. s.ab\ab4Spiegel .z\
ab1: Angesicht:ef2: nennenf3: Wahrnehmungab4: hinderte, wie wenn sich zwey Menschen so sehen, daß ihre Gesichter auf einander stoßen. S.
/abAngesicht⌇⌇z Jesu/zChristi, ist,z\z12 Cor. 4, 6.Jesus Christusund seine /zLehre. Die besonderez\z2 Nennung des Angesichtsz3 hat ihre Beziehung auf die im 4. V. enthaltene Beschreibung c4Christi,z5 als desz6Ebenbildes Gottes.ab\
z1: Christi istz2: Lehre; die besondrez3: Angesichtsc4: Jesuz5: Jesu Christiz6: des
/zAnklopfen, sich anmelden: Offenb. 3, 20.Matth. 7, 7. 8.Luc. 11, 9. 10. In den letzten Stellen ist nicht sowohlabc1 eine Steigerung der Rede, nach welcher das folgende mehr bedeutetef2, als das /fvorhergehende, als vielmehrf\f3 eine Zusammensetzungf4 der verschiedenenab5 Arten, wodurch man sein Verlangen nach etwas zu erkennen giebt.z\
abc1: sowolf2: bedeutetf3: vorhergehende; sondernf4: Zusammsezzungab5: verschiednen
/z/efAnrufen den Herrn,ef\ef1 oder, mit einem Zusatz, den Namena2 des Herrnab3, ist allezeit im Neuenf4 Testament eine Beschreibung derer, die sich zum Christenthum bekennen, kurz, der Christen: Apostg.f5 2, 21.9, 14. 21.Röm. 10, 12. 13. 14./ab1 Cor. 1, 2.ab\2 Tim. 2, 22. Besonders kann die letzte Stelle zum Beweis dieses Sprachgebrauchs dienen, in welcher solche Verhaltungsarten empfohlen werden, die nicht sowolef6 |a21| |b21| die eigentliche Anrufung, sondern das Christenthum überhaupt erfodertf7; daß man übersetzen könnte: Jage nach – – rechtschaffenenab8Bekennern des Christenthums. Der Grund dieses Gebrauchs ist darinnf9 zu suchen, daß die |f83| Hebräer die Diener des einzigen wahren Gottes, die Bekenner ihrer Religion,f10 zum Unterschiedab11 der Abgötter, als Menschen beschrieben, die den Namen Gottesan|c19||d83||e83|rufen.ab12Joel 2, 32. Die Apostel behielten also diesen Sprachgebrauch bey, und mit Verwandlung des Namens Gottes in den Jesu eigenthümlichen Herr, machten sie dießae13 zu einer die Christen von den Juden unterscheidenden Benennung.z\
zAnrufen den Herrn etc.etc. Nach Röm. 10, 12. 13. 14.S. 20. d. Wörterb. ist 1 Cor. 1, 2. einzuschalten.z
ef1: Anrufen den Herrn,a2: Namenab3: Herrnf4: N.f5: Apostelg.ef6: sowohlf7: erfordertab8: rechtschaffnenf9: darinf10: Religionab11: Unterscheidab12: anrufen,ae13: dies
/zAnschreiben.ab1 Ich erinnere hier vorläufig, und werde es bey der Erklärung der Wörter,f2Buch des Lebens ,Himmel , umständlicher zu beweisen suchen, daß die Redartf3, im Himmel angeschrieben seyn, /abLuc. 10, 20.ab\Hebr. 12, 23. nichts anders anzeigen soll, als ein Glied der christlichen Kircheseyn;abf4 daß die freye Uebersetzung /abder letzten Stelleab\ wäre:
Ihr seyd kommen – – – – zu der Gemeine /abder von Gott geliebten rechtschaffnenf6 Israelitenab\ab7.
Die ganze Rede erhebt sich vom 18ten V. zu einer sehr prächtigen und fortreißenden Vorstellung der Würde eines Christen, und alles ist in Ausdrücken abgefaßt, die aus dem Judenthum entlehnt /absind. Mittenab\ab8 unter diesen |a22| |b22| kömmt nun auch die angezeigte Redensart vor,ab9 und wie die Juden ihre Kirche den Himmel nannten, so nennt der Verfasser dieses Briefs die christliche Kirche gleichfalls so; wie die Namen jener in gewisse Register (Bürgerlisten Ps. 69, 29.) eingetragen waren, und das nun eben so viel bedeutete, als ein Israelitseyn,f11 so stellt er auch die Christen, als Glieder der |f84|Kirche,f12figürliche13 vor, wie sie in die Bücher des Himmels (der Kirche) eingetragen sind.z\
zAnschreiben: Auch hier ist im Wörterb.S. 21. noch Luc. 10, 20. zu vergleichen, und die Uebersetzung von Hebr. 12, 23. in Vergleichung mit der Anmerkung S. 132. also zu verändern:
Ihr seyd kommen zu der Gemeine der von Gott geliebten rechtschafnen Israeliten.z
ab1: Anschreiben:f2: Wörterf3: Redeartabf4: seyn, (a b) ; seyn, (f)abf5: seyn:f6: rechtschaffenenab7: derer, die zuerst (der Erstgebohrnen) in die christliche Kirche sind aufgenommen wordenab8: sind: mittenab9: vor; (a) ; vor; (b)ab10: vor:f11: seyn:f12: Kirchee13: figurlich
zAntworten, steht für, sich verantworten1 Cor. 9, 3. Der Apostel will sagen:
Meine kurze Vertheidigung gegen meine Ankläger ist diese.z
/zApostel, ein Gesandter, ab1 ist mitabc2 dem Wort Engel von einerley Bedeutung; beydes die griechische Uebersetzung eines hebräischen Worts, welches eben das bedeutet. Ich zeichne es aberf3 hier aus, ohne mich lange bey den vielen Stellen aufhalten zu wollen, in welchen bekanntermaßen die ersten von |b24|Jesu selbst verordneten zwölf Prediger des Evangelii so genannt werden; und bemerke nur die einzige.a4
Heb.abef5 3, 1. wo er selbst und das sehr eigentlich nach seiner eignenf6 Bezeugung a7Joh. 20, 21./aso genannt wird,a\ und man das Ganze übersetzenf8 muß: derohalbenab9 meine christlichen Brüder (s.heilig ), die ihr des Berufs zur christlichen Kirche seyd theilhaftig worden (s.himmlisch ), betrachtet doch /frecht genauf\f10 den Gesandten und obersten Bevollmächtigten unsers Religionsbekenntnissesf11 – Denab12Hohenpriester, den wir bekennen, übersetzt der sel.Luther; allein im Grie|a23|chischen heißt es von Wort zu Wort den Apostel und Hohenpriester unsers Bekenntnisses, und dieser Zusatz geht auf beyde vorhergehende |f86|Benennungen.ab13 Wenn /fes alsof\f14 gleich die griechische Wortfügung /fleidetf\f15, zu übersetzen, /fder Hoheprie|c22||d86||e86|sterf\f16, den wir bekennen,f17 so leidet es doch die Sache nicht, eben so richtig zu sagen, der Gesandte, den wir bekennen. Unser Bekenntniß ist also hier eben das, was 2 Cor. 9, 13. mit demselben griechischen Wort das Bekenntniß des Evangelii genannt wird, undHoherpriester, nach der uralten egyptischen und jüdischen Staatsverfassung, eben so viel, als Gesandter, nur mit dem Unterschied,abf18 daß jener mit einer größernab20 Autorität versehen war, ein Minister plenipotentiaire, nach der neuern Art zu reden. Man muß sich nach und nach an diese |b25| Ideen gewöhnen, so fremd sie auch ins Ohr fallen, so lange man sich auch bloß an die deutsche Uebersetzung oder an die gewöhnlichen Erklärungen hält. s.ab21Hoherpriester .z\
ab1: undabc2: nebstf3: nura4: einzigeabef5: Hebr.f6: eigenena7: so genannt wird,f8: übersezzenab9: derohalben,f10: mit Ernstf11: Religionsbekenntnisses.ab12: denab13: Benennungen:f14: nunf15: es verstattetf16: „den Hohenpriesterf17: bekennen“abf18: Unterscheid, (a b) ; Unterscheid, (f)abf19: Unterschied:ab20: grössernab21: S.
/ab/zArbeitin der Liebez\z11 Thess. 1, 3./zsindz\ alle thätige Liebesbeweisungenz2, /fzin so fernfz\fz3 sie hier von dem Werkc4imz5Glauben, denf6 eigentlichen Allmosen,z7 unterschieden werden. Hingegen kann man Ebr.f8 6, 10.z9 wo beydes /fmit einanderf\f10 verbunden wird, auch unter beyden Allmosenz11 verstehen. z12ab\
z1: Arbeit in der Liebe sindz2: Liebeserweisungenfz3: insofernc4: Werkez5: inf6: demz7: Almosenf8: Hebr.z9: 10,f10: miteinanderz11: Almosenz12: S.Werk .
/zArm:geistlich armseynef1; s.geistlich .z\
ef1: seyn
/zAuferwecken.ab1 Es ist hier bloß zu bemerken, und vielleicht wäre auch dieß,abc2 als zu bekannt, nicht einmal nöthig, daß dieses Wort einmal nach allgemeineme4 Geständniß von der Darstellung Jesu Christi zumMeßiasaf5 gebraucht wird, Apostg.f6 3, 26. Weniger zugestanden ist es, daß es eben diese Bedeutung /aApostg.bf7 13, 33.a\a8hat,f9 und der Apostel erst im 34stenf10V. zur Auferweckungvon den Todten, (wie diesab11/fauchf\ ausdrück|f87|lich dabey steht) übergehe. Allein so abgeneigt ich ehe|c23||d87||e87|malsab12 selbst gewesen /abina\, es so zu erklären, so sehr bin ich /fdoch nun überzeugt,f\f13 daß der ausdrückliche Gebrauch des Worts ohne den Zusatz von den Todten und mit demselben, so wie die ganze Absicht des Apostels, diese Erklärung erfoderef14.z\
ab1: Auferwecken:abc2: dies (a) ; dies (b c)abc3: dieße4: allgemeinenaf5: Messiasf6: Apostelg.bf7: Apostelg.a8: f9: hatf10: 34.ab11: dießab12: anfangsf13: nun doch überzeugt:f14: erfordere
/zAufheben das Hauptf1Luc. 21, 28.c2 heißt sich freuen, weil dießaef3 der natürliche Ausdruck eines vergnügten frohenab4 Herzens ist. Die Redartf5 ist zwar nicht gut griechisch, aber dem hebräischenabc6 Sprachgebrauch desto angemeßner,af7 und kömmt vorf9Ps. 24, 7. Denn machet die Thore weit, sollte eigentlich übersetzt seyn, erhebet eure Häupter, ihr Thore, wie ich anderswo gezeigt habe.
f– (weiter in der Beurtheilung des ersten Theils derCramerschenPsalmen-Uebersetzung S. 143. f. f.)f z\
f1: Haupt,c2: 28,aef3: diesab4: freudigenf5: Redeartabc6: ebräischenaf7: angemeßner (a) ; angemeßner (f)af8: angemessener,f9: vor,
/zAufhelfen, unterstützen, Röm. 8, 26.z\
/z|a26| |b26|Auflösen,Matth. 5, 17.18.a1ungültig machen und das gegenseitige erfüllen, vollgültig /amachen. s.b2a\a3erfüllen .z\
a1: 19.b2: S.a3: machen: S.
/zAufnehmen, annehmen, oder sich eines andern annehmen, ab1Matth. 18, 5.Marc. 9, 37. Dann braucht Luther dasselbe Wort, wo das Griechische eigentlich duldenbedeutet,ab2Röm.c3 14, 1. 3.Duldet die, die schwach an Religionseinsichten sind, Gott selbst duldet sie; 15, 7.duldet euch unter einander, gleichwie auchChristusuns (Apostel) geduldet hat. Einige wollen es zwar lieber beydemal erklären durch, mit Gelindigkeit bessern, und berufen sich deswegen auf eine Stelle beym Josephus, in den jüdischen Alterthümern, III.abc4 6, 5. 6. Allein es wird auch |f88| ausdrücklich das Wort, Fehler, daselbst hinzugesetzt.abe5 Ich wollte also lieber eine Stelle aus des Aelians vermischten Geschichten III.abc7 15. damit vergleichen, wo gesagt wird, daß das Volk, von |c24||d88||e88| welchem er redet, einen gewissen schändlichen Gebrauch unter sich dulde und Aelian dasselbe Wort braucht.z\
ab1: wieab2: bedeutet;c3: Röm[.]abc4: III,abe5: hinzugesetzt: (a b) ; hinzugesetzt: (e)abe6: hinzu gesetzt.abc7: III,
/abczAufnehmenin die ewigen Hütten, Luc. 16, 9. Diese Versicherung sollte unsref1künftige Glückseligkeit nicht von dem Urtheil und der Wahl derer abhängig machen, die wir uns in dem gegenwärtigen Zustande durch Wohlthun verbindlich gemacht, und eben so wenig behauptet werden, daß gutthätige Erweisungen allein dazu hinreichend wären. Um des vorher gebrauchten Bildes willenef2behält Christus auch im Gegenbilde den Ausdruck des Aufnehmens bey, in dem Verstande, in welchenf3 man jemand gern bey sich sieht, ihn sich willkommen seyn läßt, ohne damit seinen ganzen moralischen Werth entscheiden zu wollen. s.darben ,ungerecht .abcz\
f1: unsereef2: wegenf3: welchem
/abzAufruhr,Apostg.ef1 15, 2. richtiger, Zwiespalt; wie das hier gebrauchte griechische Wort, oft von jeder Verschiedenheit der Meynungen, gebraucht wird.abz\
ef1: Apstgesch. (e) ; Apstgesch. (f)ef2: Apostgesch.
/zAufstehen/avon denTodtenf1Eph. 5, 14.das Heydenthum verlassen; vom Schlaf,a\a2 ist Röm. 13, 11. (nach der daselbst angestellten Vergleichung des Heydenthums mit der Nacht,a3 und des Christenthums mit dem Tag,)af4 so viel als, Laster und Untugenden ablegen.
a⌇⌇ von den TodtenEph. 5, 14.das Heydenthum verlassen.a z\
f1: Todten,a2: von Schlafa3: Nachtaf4: Tag) (a) ; Tag) (f)af5: Tag),
/z|a27||b27|Augeum Auge, Matth. 5, 38. in Beziehung auf 2 Buch Mos. 21, 24.3 Buchf1 Mos. 24, 20. |f89| soll die Proportion zwischen Strafen und Verbrechen und das genaue Verhältniß, welches bey jenen in Ansehung dieser zu beobachten ist, anzeigen.z\
f1: B.
/z|d89| |e89|Auserwählt.ab1 Hiervon ist die allgemeine Bedeutung diese,f3 daß es etwas anzeiget, das in seiner Art einen Vorzug vor den andern hat; und daher bekömmta4 es folgende besondref5 Bedeutungen im Neuenf6Testamentea7.
Einmal werden darunter Menschen verstanden, die sich /abcentweder zum Lehramt oderabc\abc8 überhaupt zum Christenthum schicken: und so kömmt es vor, Matth. 20, 16.22, 14. Unter der großen Menge derer, die mein Evangelium äußerlich annehmen werden, werden doch nur wenige der Erleuchtungen desselben fähigab9 seyn, /abdie Absichten desselben an sich erreichen lassen, undab\ sich demsel|c25|ben gemäß verhalten: Dießaef10 ist /abcbesondersabc\ der Verstand der letzten Stelle.
Dann zeigt es die rechtschaffnenf11Christen oder vielleicht auch Israeliten an, welcheab12 die Zerstörung Jerusalems in der Stadt selbst erleben würden, Matth. 24, 22. 24.ab13Marcif15 13, 27.Jesus will sagen:abc16um solcher willen, damit nicht auch diese mit in dem allgemeinen Elend umkommenab17, wird die Dauer der Belagerung verkürzetwerdenf18Wennabc19es möglich wäre, und ihre eignef20 gesetzte Gemüthsfassung es zuließe, sof21würden |a28| |b28|auch die Rechtschaffensten mitverführetabef22werden.
Drittens werden diejenigen also bezeichnet, die von demHeyden-f23oder Judenthum zum Christenthum übergetreten waren, und also schon in so weit einen äußerlichen Vorzug |f90| vor /abdenab\ Juden und Heyden hatten. In diesem Verstandef24 beschreibt Petrus die Christen überhaupt als ein auserwähltesGeschlechtf251 Pet.af26 2, 9. nemlich der Absonderung nach vom Juden- und Heyden|d90||e90|thum, und Paulus nennt sie AuserwählteGottesf27Col. 3, 12. An ihre moralische Beschaffenheit konnte er so wenig dabey denken, als Petrus, da er sie, ungeachtet /abcdessenabc\abc28, als Menschen betrachtet, denen es noch an wohlwollenden Gesinnungen gegen andrecf29 fehle, und Petrus so deutlich alle übrigef30 Benennungen der jüdischen Kirche, die auch nur auf äußerliche Vorzüge giengen, der christlichen zueignet. Wir müssen auch glauben, daß beyden ihr Sprachgebrauch ab31 besser bekannt war, als daß sie etwas anders, ohne ihre weitere ausdrückliche Erklä|c26|rung, hätten dabey denken /absollen. Nach demselbenab\ab32 wurde das ganze Volk in Ansehung seiner Auswahlab33 zu einem eignenf34 abgesonderten Staat bey allen seinen Unsittlichkeiten auserwählt genannt; 1 Chron. 17, 13.Ps. 105, 43. Mir ist daher fast kein Zweifel, daß selbst Röm. 8, 33. nur die Christen überhaupt, |a29| |b29| ohne auf ihreef35 innere Beschaffenheit zu sehen, zu verstehen sind,f36 da der Apostel daselbst nur einen allgemeinen Vorzug des Christenthums in der Lehre von der Begnadigung bey Gott beschreiben /abcwill.abc\
abcwill: Doch werde ich hierinn mich gern belehren lassen;bc37 wenn man die Anwendung des gedachten Sprachgebrauchs auf diese Stelle bedenklicher finden sollte, als sie es mir vorjetzt scheint.abc z\
ab1: Auserwählt: (a) ; Auserwählt: (b)ab2: :f3: diese:a4: bekommtf5: besonderef6: N.a7: Testamentabc8: zum Apostelamt undab9: würdigaef10: Diesf11: rechtschaffenenab12: dieab13: 31. (a) ; 31. (b)ab14: f15: Marc.abc16: sagen,ab17: verderbenf18: werden.abc19: wennf20: eigenef21: soabef22: verführtf23: ef24: Verstandef25: Geschlecht,af26: Petr.f27: Gottes,abc28: dieses Titelscf29: anderef30: übrigenab31: des ebräischen und dem gleichgeltenden griechischen Wortsab32: sollen: und nach denselbenab33: Wahlf34: eigenenef35: dief36: sind;bc37: lassen,
/zAusgehen von jemand, heißt von ihm kommen, entweder was die Veränderung des Orts anlangt, oder, in Ansehung seines Ursprungs. Nach der letzten Bestimmung ist es denn so viel, als seinen Ursprung von ihm haben, und wird von dem heiligen Geist gesagt, Joh. 15, |f91| 26.s.Geist . In der ersten Bedeutung braucht es Jesus von seinera1Sendung in dieWeltf2Joh. 13, 3.b316, 27.f4 28. 17, 8.ab5 Es haben zwar schon einige der ältesten Kirchenlehrer, Hilarius,Cyrillus, /abcfu. an.abcf\abcf6 diese Redartcf8 für eine Beschreibung des |d91||e91|ewigen Ursprungs Jesu von Gott gehalten, es hat aber auch andref9 gegeben, die nichts weiter,f10 als die Sendungab11 darunter verstanden haben (s.Augustin im 2 B.5.a12C. von der Dreyeinigkeit). Diese Erklärung scheint auch das für sich zu haben, daß einmal in derselben Wortverbindung (4 B. Mos. 11, 31.) ausgehen so viel als sen|c27|den ist; dann vone13 dem Ausgangf14 des heiligen Geistes ein andresf15 Zeitwort im Griechischen gebraucht /fwird, undf\f16 endlich Jesus es |a30| |b30| selbst so zu erklären /fscheint: dennf\f17 nachdem er das einemal schlechtweg gesagt hatte, er sey von Gott ausgegangenf18 (Joh. 13, 3.), so setzteab19 er das zweytemal hinzu, unda20kommen in dieWeltf21(16, 28.)e22 und das drittemal (17, 8.) verwechselt er das Ausgehen vom Vater,mita23dem Gesandtseyn in dieWelt,e24/ab(V.ce25 18. 25.)e26ab\ so wie das, wahrhaftig erkannt haben, mitef27glauben.ab28Luther selbst übersetzt das erstemal, daß er von Gott kommen war.z\
a1: seinerf2: Welt,b3: 3f4: 27ab5: 18.abcf6: u. a. (a b c) ; u. a. (f)abcf7: u. and.cf8: Redeartf9: anderef10: weiterab11: Sendung,a12: 5e13: vorf14: Ausgangef15: anderesf16: wird;f17: scheint. Dennf18: ausgegangen,ab19: setzta20: undf21: Welt,e22: 28),a23: mite24: Weltce25: (v.e26: 25.),ef27: mitab28: glauben:
/zAusgießen ist uneigentlich so viel als mittheilen, ohne eben auf das reichere Maaß der Mittheilung zu sehen,ab1 in folgenden Stellen;ab2Apostg. 10, 45.Röm. 5, 5.Tit. 3, 6. wo noch das reichlich besonders dazu gesetzt wird. Von Gott versteht es sich ohnedem, daß er nicht kärglich austheilet, und einem jeden giebt, was für ihn zureichend ist.z\
ab1: sehen;ab2: Stellen
/ab|f92|/zAusländervon Rom, Apostg.f1z\z22, 10. werden die Juden genannt, die sich zu Rom aufhielten,z3 und einen großen Theil der Stadt über der Tiberc4 bewohnten; nach einer z5 Nachricht des Philo,z6 in seiner Schutzschrift für die Juden gegen den Cajus im 2z7B./zS. 508.z\ der Mangeischenz8 Ausgabe z9. Es ist überhaupt mit diesem ganzen Verzeichniß der damalsz10 in Jerusalem gegenwärtigen |d92| |e92| ausländischen Juden das zu vergleichen,z11 was /zPhilo am angeführten Orte,z\z12S. 587. von den Gegenden sagt, in welchen sich jüdische Colonienf13/zniedergelassen hattenz\z14. Um der Leser willen, die /zihnz\z15 nicht selbst möchten vergleichen können, will |c28| ich die Stelle beydrucken /zlassen. Jerusalem, heißt es,z\z16ist die Hauptstadt/znicht nur des jüdischenz\z17Landes, sondernz18vieler andern, /zwegen der zu verschiedenenz\z19ZeitenColonienf20; theils in die benachbarten Länder, Egypten,Phönizienz21, ganz Syrien, theils in die/zentfernternf22Pamphilien,Cilicien, undz\z23die meistenasiatischenz24Gegenden bisBythinienz25 und Pontus;ingleichenfz26die Europäischen, Thessalien, Böotien, Macedonien, Aetolien, Athen,Argos,c27Corinth./zUnd so sind nicht nur die Provinzen des festen Landes vollz\z28von jüdischenColonienf29, sondern auch die berühmtesten Inseln,Cypern,c30Cretaetc.z31ab\
f1: Apostelg.z2: Ausländer von Rom, Apostelg.z3: auf|z4|hieltenc4: Tieberz5: ausdrücklichenz6: Philoz7: 2.z8: Mangeyischenz9: S. 568z10: dazumalz11: vergleichenz12: Philo in der angezogenen Schriftf13: Colonieenz14: niedergelaßenz15: den Philoz16: laßen. Jerusalemz17: nicht nur des jüdischenz18: sondernz19: wegen der zu verschiedenenf20: Colonieenz21: Phönicienf22: entferntenz23: entfernteren, Pamphylien, Cilicien undz24: Asiatischenz25: Bythynienfz26: imgleichenc27: Argosz28: Und so sind nicht nur die Provinzen des festen Landes vollf29: Colonieenc30: Cypernz31: etc.
zAuslegung: das griechische Wort welches Luther so übersetzt 2. Pet. 1, 20. hat zwar sonst diese Bedeutung, und kömmt in eben derselben das Zeitwort vor Marc. 4, 34; aber |z5| es würde doch weder die vorhergehende Behauptung der Sicherheit des prophetischen Worts und die damit verbundne Aufmunterung darauf zu achten, noch die im Folgenden aus seinem Ursprung hergenommene Bestätigung damit zusammenhängen, wenn man sie hier annehmen wollte. Ich wäre also geneigt, das Wort mit dem Syrer und mit dem Camerarius in dem Verstand einer Aufhebung, Zerstörung zu nehmen, Joh. 10, 35. damit zu vergleichen, wo das einfache Zeitwort steht, und in der Verbindung mit dem Vorhergehenden und Nachfolgenden zu übersetzen: „Wir haben ein festes prophetisches Wort, welches eurer ganzen Aufmerksamkeit werth ist – denn das müsset ihr vor allen Dingen merken, daß keine Weißagung der Schrift sich selbst aufhebt (daß man sich also nicht mit Gewißheit darauf verlaßen könnte) denn die Propheten haben durch den Antrieb des Geistes Gottes gelehret.“z
/zAustilgen, die Handschrift, heißt sie löschen; aus demBuchabc1desLebensaef2s.Buch .z\
abc1: Bucheaef2: Lebens, (a) ; Lebens, (e f)aef3: Lebens;
/zAuswendig ein Jude /fseyn Röm.f\f12, 28. bedeutet, ein gebohrnerf2 Jude seyn, der nach den Sitten seines Volks und Landes lebt.z\
f1: seyn, Röm[.]f2: geborner
/zAusziehen:s.Mensch ,ab1z\
ab1: Mensch ;