<div type="letter" xml:id="tel_letter_b">
<head><pb edRef="#f" n="93"/>
<choice>
<orig>B.</orig>
<supplied reason="column-title">B</supplied>
<supplied reason="toc-title">B</supplied>
</choice></head>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_bad">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>Bad der Wiedergeburt</term>
</index><label type="headword">Bad</label>
<hi>der Wiedergeburt und Erneuerung des heiligen</hi>
<app>
<lem><hi>Geistes</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>Geistes</hi>,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Tit:3:5 Tit:3:6">Tit.
3, 5. 6.</citedRange></bibl> ist eine Beschreibung des
reichen Maaßes der <index indexName="subjects-index">
<term>Heiligungsgabe</term>
</index><app>
<lem>Heiligungsgabe;</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Heiligungsgaben:</rdg>
<rdg type="v" wit="#c">Heiligungsgaben;</rdg>
</app> und so wie der Apostel die <index indexName="subjects-index">
<term>figürlich</term>
</index>figürliche Benennung der <app>
<lem><hi>Wiedergeburt</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>Wiedergeburt</hi>,</rdg>
</app> sogleich <pb edRef="#a" n="31"/>
<pb edRef="#b" n="31"/> mit dem <index indexName="subjects-index">
<term>Ausdruck, eigentlicher</term>
</index>eigentlichen Ausdruck, <hi>Erneuerung des <index indexName="subjects-index">
<term>Geist, heiliger</term>
</index>heiligen Geistes</hi>, verwechselt; so erklärt er das
Wort <hi>Bad</hi>, <app>
<lem><app>
<lem>durch</lem>
<rdg type="v" wit="#a">durch,</rdg>
</app> die</lem>
<rdg type="pp" wit="#b #c">durch, <hi>die</hi></rdg>
</app>
<hi>reichliche Ausgießung</hi>
<app>
<lem><hi>des heiligen</hi>
<app>
<lem><hi>Geistes</hi>,</lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>Geistes</hi></rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#f"><hi>desselben</hi>,</rdg>
</app>
<pb edRef="#d" n="93" xml:id="tel_pb_93_d"/>
<pb edRef="#e" n="93"/> daß der Sinn der Rede ist: „Wir hatten es
wahrhaftig mit unserm unsittlichen Verhalten <pb edRef="#c" n="29"/>
im Juden- und Heydenthum <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Tit:3:3"><app>
<lem>(<choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #f">(<choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></rdg>
</app> 3.)</citedRange></bibl> nicht verdient, daß wir
solcher <index indexName="subjects-index">
<term>Glückseligkeiten</term>
</index>Glückseligkeiten und <app>
<lem>Hofnungen</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Hoffnungen</rdg>
</app> theilhaftig <app>
<lem>würden.</lem>
<rdg type="v" wit="#a">würden;</rdg>
<rdg type="v" wit="#b">wurden;</rdg>
</app> Gott allein hat uns nach seiner Barmherzigkeit dazu tüchtig
gemacht, indem er uns völlige Kraft gegeben hat, <index indexName="subjects-index">
<term>Menschen, bessere</term>
</index>bessere Menschen zu werden durch <persName ref="textgrid:255cd">Jesum Christum</persName>, unsern Heiland
(<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Tit:2:14">2,
14.</citedRange></bibl>) – – – Dringe also bey jeder
Gelegenheit darauf, daß deine Gemeine durch <app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Verhalten</term>
</index>gutes Verhalten</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b #c"><index indexName="subjects-index">
<term>Werke, gute</term>
</index>gute Werke</rdg>
</app> beweise, sie habe wirklich das ansehnliche Geschenk der
<index indexName="subjects-index">
<term>Erleuchtungen und Antreibungen</term>
</index>Erleuchtungen und Antreibungen des <app>
<lem>Evangeliums</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Evangelii</rdg>
</app>
<persName ref="textgrid:255cd">Jesu</persName> angenommen.“ <app>
<lem><choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b"><choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice></rdg>
</app>
<ref target="#lemma_werk"><hi>Werke</hi></ref><hi>,</hi>
<ref target="#lemma_wiedergeburt"><hi>Wiedergeburt</hi></ref><hi>,</hi>
<ref target="#lemma_selig_seligkeit"><hi>selig</hi></ref>. Einige
<index indexName="subjects-index">
<term>Ausleger</term>
</index>Ausleger, die diese Worte von der <index indexName="subjects-index">
<term>Taufe</term>
</index>Taufe erklären, scheinen nicht erwogen zu haben, daß, diese
Erklärung angenommen, der Apostel im 6ten <choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice> seine <app>
<lem>eigne</lem>
<rdg type="v" wit="#f">eigene</rdg>
</app> Auslegung des 5ten ganz anders hätte fassen und etwa sagen
müssen, <hi>welchen er uns reichlich durch die Taufe mitgetheilt
hat</hi>: Allein so schneidet er alle Gelegenheit zu <app>
<lem>solcher</lem>
<rdg type="pp" wit="#e #f">einer solchen</rdg>
</app> Erklärung ab, wenn er sagt, <hi>durch</hi>
<persName ref="textgrid:255cd"><hi>Jesum</hi>
<app>
<lem><hi>Christum</hi>.</lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>Christum</hi><supplied>.</supplied></rdg>
</app></persName> Die <index indexName="subjects-index">
<term>Ausleger, beste</term>
</index>besten Ausleger unter den alten und neuen, wie <index indexName="persons-index">
<term>Theophylakt von Ohrid</term>
</index><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_bad_1"/><persName ref="textgrid:3rqc4"><app>
<lem><choice>
<sic><hi>Theophylaet</hi></sic>
<corr type="editorial"><hi>Theophylact</hi></corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a #b #c"><hi>Theophylact</hi></rdg>
</app></persName><hi>,</hi>
<pb n="94" edRef="#f"/>
<index indexName="persons-index">
<term>Piscator, Johannes</term>
</index><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_bad_2"/><persName ref="textgrid:40vdp"><hi>Piscator</hi></persName>
<app>
<lem><choice>
<abbr>u. a.</abbr>
<expan>und andere</expan>
</choice></lem>
<rdg type="pp" wit="#f"><choice>
<abbr>u. and.</abbr>
<expan>und andere</expan>
</choice></rdg>
</app> haben auch an so etwas nicht gedacht.</p>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_bad_1" place="end">
<label>Theophylact</label>
<p>Theophylakt von Ochrid (ca. 1050–1126) stieg in seinem Leben vom
Diakon an der Hagia Sophia über eine Position als
Prinzenerzieher des späteren oströmischen Kaisers Michael VII.
(vor 1050/1071–1078) zum Erzbischof von Ochrid (heute: Republik
Nordmakedonien) und Bulgarien auf. Neben überlieferten Homilien
lobt Teller ihn vor allem für seine Bibelkommentare, weswegen er
Theophylakt zu den „besten Ausleger[n] unter den alten“ (<ref target="#tel_pb_93_d">d93</ref>) zählt. – Im Speziellen wird
hier auf den Kommentar zu Tit 3,5 angespielt, wo Theophylakt
sich zwar der Taufe als Metapher bedient, aber wohl weniger an
den tatsächlich Ritus als an die Wirkungen des Geistes im
Menschen denkt: „<foreign xml:lang="grc">Βαβαί, ὅτι οὕτος ἦμεν
ἐν τῇ κακίᾳ βεβαπτισμένοι, ὡς μηδέ δύνασθαι καθαρθῆναι, ἀλλ᾽
ἀναγεννήσεως δεηθῆναι.</foreign>“ (PG 125, 165f. – „Oh
segensreich, dass wir so in die Schlechtigkeit Getauchte
[Getaufte] sind, dass wir uns nicht [selbst] reinigen können,
sondern der Wiederherstellung bedürfen.“).</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_bad_2" place="end">
<label>Piscator</label>
<p>Johannes Piscator (1546–1625) lehrte Exegese und Philosophie in
seiner Heimatstadt Straßburg, bis er 1574 seinen Platz räumen
musste, weil er dem Calvinismus zuneigte. Auch seine
Philosophieprofessur in Heidelberg verlor er bald darauf 1577
aus demselben Grund. Vermittelt durch den Mitverfasser des
Heidelberger Katechismus, Caspar Olevian (1536–1587), gelangte
Piscator nach Nassau, wo er u.a. die Söhne des Grafen Johann VI.
von Nassau-Dillenburg (1536–1606) lehrte und ab 1584 mit Olevian
gemeinsam die Organisation der neugegründeten reformierten Hohen
Schule in Herborn übernahm. Seine Bibelübersetzung (1602–1604) –
ihres Zeichens die dritte vollständige Übersetzung nach der
lutherischen und der Zürcher – war zwischen Lutheranern und
Calvinisten wegen einiger Stellen hart umstritten. Auf wen der
Spottname „Straf-mich-Gott-Bibel“ zurückgeht, ist unbekannt. Er
hat seinen Grund in Piscators Übersetzung von Mk 8,12: „<hi>Amen
ich sage euch / Wan̅ disem geschlecht ein zeichen wird
gegeben werden</hi> / so straffe mich GOtt.“ (<hi>Der Erste
Theil Deß Newen Testaments [...]</hi>, Bd. 6 [Mt–Apg],
Berner Ausgabe, 1684, 95). Die Piscator-Bibel war allerdings
auch an vielen Orten respektiert, fand in Bern von 1684–1824
kirchlichen Gebrauch und war dort als maßgebliche Übersetzung
vorgeschrieben. – Teller bezieht sich hier wohl auf Picators
<hi><foreign xml:lang="lat">Commentari[us] In Omnes
Libros Novi Testamenti</foreign> [...]</hi> (1613).
Darin schreibt er zu Tit 3,5: „<foreign xml:lang="lat"><hi>Si
per lavacrum regenerationis intelligatur baptismus: tum
observandum, baptismu sic appelari, non quod per ipsum
opus operatum ablutionis externae, [...] sed quod illa
ablutio sit credentibus testimonium divinum ablutionis
interioris & regenerationis per Spiritum
sanctum</hi></foreign>“ (aaO 1280 – „Wenn unter dem Bad
der Wiedergeburt die Taufe verstanden wird, dann muss man
beachten, dass die Taufe so genannt wird, nicht weil sie selbst
ein opus operatum der äußeren Abwaschung sei [...]: sondern weil
jene Waschung geschehe den Gläubigen als göttliches Zeugnis der
inneren Waschung und Wiedergeburt durch den Heiligen
Geist“).</p></note>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem/>
<rdg type="ptl" wit="#a #b"><div type="entry" xml:id="lemma_band">
<p><pb edRef="#a" n="32"/>
<pb edRef="#b" n="32"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>Band</term>
</index><label type="headword">Band<pc>,</pc></label> des
<hi>Friedes</hi>, der <index indexName="subjects-index">
<term>Vollkommenheit</term>
</index><hi>Vollkommenheit</hi>, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Eph:4:3">Eph. 4, 3.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Kol:3:14">Col. 3,
14.</citedRange></bibl>
<choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_einigkeit"><hi>Einigkeit</hi></ref><hi>:</hi>
<ref target="#lemma_vollkommen"><hi>Vollkommenheit</hi></ref>.</p>
</div></rdg>
</app>
<div type="entry" xml:id="lemma_bauen">
<app>
<lem><p><index indexName="subjects-index">
<term>bauen</term>
</index><label type="headword">Bauen</label> (sich) heißt im
uneigentlichen Verstande so viel als <hi>bessern, im</hi>
<app>
<lem><hi>Guten</hi></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a"><choice>
<sic><hi>Guteu</hi></sic>
<corr type="editorial"><hi>Guten</hi></corr>
</choice></rdg>
</app>
<hi>zunehmen</hi>
<app>
<lem>und</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f"><hi>und</hi></rdg>
</app>
<hi>wachsen</hi>, in folgenden Stellen:</p>
<p><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:9:31"><app>
<lem>Apostg.</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Apostelg.</rdg>
</app> 9, 31.</citedRange></bibl> Die Gemeine <hi>bauete
sich</hi>; <choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> sie nahm in allem Guten zu, im <index indexName="subjects-index">
<term>Erkenntnis</term>
</index><app>
<lem>Erkenntniß,</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Erkenntniß</rdg>
</app> wie in der <index indexName="subjects-index">
<term>Ausübung</term>
</index>Ausübung.</p>
<p><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Thess:5:11"><app>
<lem>1 Thess. 5, 11.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>1 Thess, 5, 11.</sic>
<corr type="editorial">1 Thess. 5, 11.</corr>
</choice></rdg>
</app></citedRange></bibl> Darum <app>
<lem>ermahnt</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #f">ermahnet</rdg>
</app> euch unter einander und <hi>bauet</hi> einer den andern; <choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> arbeitet an <app>
<lem>eurer</lem>
<rdg type="v" wit="#a">euerer</rdg>
</app> gegenseitigen <index indexName="subjects-index">
<term>Verbesserung</term>
</index><app>
<lem>Verbesserung</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Besserung</rdg>
</app>.</p>
<p><pb edRef="#c" n="30"/>
<pb edRef="#d" n="94"/>
<pb edRef="#e" n="94"/>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Petr:2:5">1 Petr. 2,
5.</citedRange></bibl> Auch ihr, als (nicht <app>
<lem><hi>die</hi>,</lem>
<rdg type="v" wit="#b"><hi>die</hi></rdg>
</app> sondern schlechtweg) lebendige Steine, <hi>bauet euch zum
geistlichen</hi>
<app>
<lem><hi>Hause</hi>,</lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>Hause</hi></rdg>
</app> wachset zu einer <app>
<lem>vollkommnen</lem>
<rdg type="v" wit="#f">vollkommenen</rdg>
</app> christlichen Gemeine – werdet eine solche.</p>
<p><app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a #b">Der <choice>
<abbr>sel.</abbr>
<expan>selig</expan>
</choice></rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName> hat schon
selbst <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:8:1">1
Cor. 8, 1.</citedRange></bibl> für, die Liebe <app>
<lem><hi>bauet</hi>,</lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>bauet</hi></rdg>
</app> sehr gut und richtig übersetzt, die Liebe <hi>bessert</hi>. <app>
<lem>So auch <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:10:23">1 Cor. 10, 23.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:14:3 1Kor:14:4 1Kor:14:5 1Kor:14:17 1Kor:14:26">14, 3. 4. 5. 17. 26.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:10:8">2
Cor. 10, 8.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:12:19">12, 19.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:13:10">13, 10.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Tim:1:4">1
Tim. 1, 4.</citedRange></bibl> Doch könnte man in
den meisten dieser Stellen vielleicht noch genauer,
<hi>nützen, <index indexName="subjects-index">
<term>Nutzen</term>
</index>Nutzen</hi>, übersetzen, als in <app>
<lem>der</lem>
<rdg type="v" wit="#f">den</rdg>
</app> ersten: Ich könnte zwar vieles mir erlauben, aber es
ist nicht alles <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#f">nützlich,</rdg>
</app>
<app>
<lem>dienlich.</lem>
<rdg type="v" wit="#c">dienlich</rdg>
</app> –</lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app></p></lem>
<rdg type="ppl" wit="#z"><p><label type="headword">Bauen</label> (sich): Der
hier angeführten Stelle, in welcher <index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName> selbst
dieses Wort mit dem eigentlichern, <hi>bessern</hi>, verwechselt
hat, sind noch folgende beyzufügen: <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:10:23">1. Cor. 10,
23.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:14:3 1Kor:14:4 1Kor:14:5 1Kor:14:17 1Kor:14:26">14,
3. 4. 5. 17. 26.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:10:8">2. Cor.
10, 8.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:12:19">12,
19.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:13:10">13,
10.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Tim:1:4">1. Tim. 1,
4.</citedRange></bibl> Dagegen sollte es <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Eph:4:16">Eph. 4,
16.</citedRange></bibl> für <hi>Besserung</hi> heißen:
<hi>Wachsthum, Zunahme</hi>.</p></rdg>
</app>
</div>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_bedecken">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>bedecken</term>
</index><label type="headword">Bedecken</label> die Menge der <index indexName="subjects-index">
<term>Sünden</term>
</index><app>
<lem>Sünden</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Sünden,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Jak:5:20">Jac. 5,
20.</citedRange></bibl> kann nicht von der <hi>Verwahrung
für zukünftigen</hi> Sünden verstanden werden, da <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a">sie als</rdg>
</app> eine zu bedeckende Sache schon als <app>
<lem><hi>gegenwärtig</hi> gedacht werden <app>
<lem>muß:</lem>
<rdg type="v" wit="#f">muß.</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#a"><hi>geschehen</hi> vorgestellt
werden:</rdg>
</app> Der Sinn und die <index indexName="subjects-index">
<term>Übersetzung, freie</term>
</index>freye Uebersetzung des ganzen Verses ist also: „Wer einen
<index indexName="subjects-index">
<term>Sünder</term>
</index>Sünder von seiner verkehrten Lebensart zurückbringt, der
kann sich versichert halten, <app>
<lem>daß</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a"><choice>
<sic>dß</sic>
<corr type="editorial">daß</corr>
</choice></rdg>
</app> er einen Menschen vom Verderben erret<pb edRef="#f" n="95"/>tet hat, und wird sich dadurch das Verdienst machen, <pb edRef="#a" n="33"/>
<pb edRef="#b" n="33"/> daß er die Menge der vorigen Sünden
desselben in Vergessenheit <app>
<lem>bringt.“</lem>
<rdg type="v" wit="#a">bringt:<supplied>“</supplied></rdg>
<rdg type="v" wit="#b">bringt“.</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:4:7">Röm. 4,
7.</citedRange></bibl> bedarf keine weitere Erläuterung.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_bedeuten">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>bedeuten</term>
</index><label type="headword">Bedeuten</label>
<app>
<lem>kommt</lem>
<rdg type="v" wit="#a">kömmt</rdg>
</app> zweymal <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Gal:4:24">Gal. 4, 24.</citedRange></bibl> und <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Petr:3:21">1 Petr. 3,
21.</citedRange></bibl> in der <index indexName="subjects-index">
<term>Übersetzung, lutherische</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Lutherschen</persName>
Uebersetzung vor; es steht aber jedesmal im <index indexName="subjects-index">
<term>Grundtext</term>
</index>Grundtext ein <app>
<lem>andres <app>
<lem>Wort</lem>
<rdg type="v" wit="#e">Wort,</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#f">anderes Wort,</rdg>
</app> und die eigentliche Uebersetzung würde seyn:</p>
<p><app>
<lem>in</lem>
<rdg type="v" wit="#f">In</rdg>
</app> der ersten Stelle; <app>
<lem><hi>dieß</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a #e #f"><hi>dies</hi></rdg>
</app>
<hi>kann füglich auf die gegenwärtige Sache</hi>
<app>
<lem><hi>angewendet</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>angewandt</hi></rdg>
</app>
<hi>werden,</hi>
<app>
<lem><hi>für</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">für</rdg>
</app><hi>, die Worte bedeuten etwas</hi>.</p>
<p><pb edRef="#c" n="31"/>
<pb edRef="#d" n="95"/>
<pb edRef="#e" n="95"/> In der <app>
<lem>zweyten</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#e"><choice>
<sic>zweyren</sic>
<corr type="editorial">zweyten</corr>
</choice></rdg>
<rdg wit="#f" type="v">zweyten:</rdg>
</app>, <hi>das <index indexName="subjects-index">
<term>Gegenbild</term>
</index>Gegenbild von diesem macht nun auch uns selig, die
Taufe</hi>, <app>
<lem>meine</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c #f">meyne</rdg>
</app> ich <choice>
<abbr>u. s. w.</abbr>
<expan>und so weiter</expan>
</choice> Ich mache nemlich ein Unterscheidungszeichen nach
<hi>selig</hi> im Grundtexte, welches aber doch in der
Hauptsache nichts verändert.</p>
<p><index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:251kf">Paulus</persName> will also <app>
<lem>bloß eine</lem>
<rdg type="pp" wit="#f">eine bloß</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Anwendung</term>
</index>nützliche Anwendung machen, wie es die Gewohnheit der
jüdischen Lehrer war, und <index indexName="classics-index">
<term>Philo von Alexandrien</term>
</index><app>
<lem><persName ref="textgrid:3r6d5"><hi>Philo</hi></persName></lem>
<rdg type="v" wit="#a"><persName ref="textgrid:3r6d5"><hi>Philo</hi></persName>,</rdg>
</app> mit Beybehaltung desselben Worts zum Uebergang so oft <app>
<lem>thut. <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_bedeuten_1"/>Eben</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">thut; und eben</rdg>
</app> so gewiß <app>
<lem>meint</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c #f">meynt</rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Petrus</term>
</index><persName ref="textgrid:2z6t8">Petrus</persName> kein
<hi>wirklich</hi>
<app>
<lem><hi>vorbedeutendes</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>vorbedeutendes</hi>,</rdg>
</app> sondern von <app>
<lem>ihm</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f"><hi>ihm</hi></rdg>
</app> zur Erläuterung <hi>entgegengesetztes</hi> Bild. <index indexName="persons-index">
<term>Schöttgen, Johann Christian</term>
</index><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_bedeuten_2"/><persName ref="textgrid:3rqfn"><hi>Schöttgen</hi></persName> hat daher bey der ersten
Stelle sehr richtig <app>
<lem>bemerkt,</lem>
<rdg type="v" wit="#f">bemerkt:</rdg>
</app> daß solche Vergleichungen nur für die damaligen Juden oder
Christen aus dem Judenthum eine <app>
<lem>besondre</lem>
<rdg type="v" wit="#f">besondere</rdg>
</app> Beweiskraft gehabt.</p>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_bedeuten_1" place="end">
<label>Eben so gewiß meint Petrus kein wirklich vorbedeutendes
sondern von ihm zur Erläuterung entgegengesetztes Bild</label>
<p>Zur Diskussion um 1Petr 3,21, wie Taufe und Sintflut
zusammenhängen, äußerte Teller sich schon in seinem LB ähnlich:
vgl. aaO 381.</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_bedeuten_2" place="end">
<label>Schöttgen hat daher bey der ersten Stelle sehr richtig
bemerkt, daß solche Vergleichungen nur für die damaligen Juden
[…] eine besondre Beweiskraft gehabt</label>
<p>Johann Christian Schöttgen (1687–1751) begann 1707 sein
Theologiestudium in Leipzig und half nebenbei den ortsansässigen
Buchhändlern Thomas Fritsch (1666–1726) und Johann Friedrich
Gleditsch (1653–1716) bei ihrer Arbeit. So kam es, dass er u.a.
Beiträge für die beiden bedeutenden Wissenschaftszeitschriften
<foreign xml:lang="lat"><hi>Acta Eruditorum</hi></foreign>
(1682–1782) und die <hi>Teutsche[n] <foreign xml:lang="lat">Acta
Eruditorum</foreign></hi> (1712–1739) schrieb. 1716
wurde er zum Rektor des Lyceums in Frankfurt/Oder berufen.
Später stand er der Stadtschule in Stargard (Pommern) vor
(1719–1727). Ab 1728 leitete er das Dresdner Gymnasium zum
Heiligen Kreuz. Neben zahlreichen theologischen und historischen
Arbeiten hatte er schon als Magister (1709) auch philologische
Vorlesungen gehalten. – Passend dazu bezieht sich Teller hier
auf Schöttgens Mammutwerk <hi><foreign xml:lang="lat">Horae
Hebraicae Et Talmudicae In Universum Novum
Testamentum</foreign> [...]</hi> (2 Bde., 1733–1742),
das auf mehreren tausend Seiten archäologische und literarische
Belege aus dem Judentum zur Erklärung des Neuen Testaments
nutzt. Hier steht wohl folgende Äußerung Schöttgens zu Gal 4,24
im Hintergrund: „<foreign xml:lang="lat"><hi>Caeterum nos hodie
in eruendis hisce allegoriis cautionem adhibere
oportet</hi></foreign>“ (Bd. 1, 1733, 747 – „Im Übrigen
ist es nötig, dass wir heute beim Ausgraben dieser Allegorien
Vorsicht anwenden.“).</p></note>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_begraben">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>begraben</term>
</index><label type="headword">Begraben</label> worden seyn <hi>mit
<persName ref="textgrid:255cd">Christo</persName> durch die
Taufe</hi> in den <app>
<lem>Tod,</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Tod</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:6:4">Röm. 6,
4.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Kol:2:12">Col. 2,
12.</citedRange></bibl> heißt in <index indexName="subjects-index">
<term>Ausdruck, eigentlicher</term>
</index>eigentlichen <app>
<lem>Ausdrücken,</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Ausdrücken</rdg>
</app>
<pb n="34" edRef="#a"/><pb n="34" edRef="#b"/> als ein getaufter
Christ die vorige <index indexName="subjects-index">
<term>Lebensart, sündliche</term>
<term>sündlich</term>
</index>sündliche Lebensart verlassen<app>
<lem>, oder <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">doch</rdg>
</app> sich dazu verpflichtet</lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app> haben. <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_begraben_1"/>Die Täuflinge wurden nemlich ganz
unter das Was<pb n="96" edRef="#f"/>ser getaucht; diesen ihren
Zustand vergleicht der Apostel mit dem Begräbniß <app>
<lem><persName ref="textgrid:255cd">Jesu</persName>. <app>
<lem>Er will sagen:</lem>
<rdg type="om" wit="#b #c"/>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#a"><persName ref="textgrid:255cd">Jesu</persName>:</rdg>
</app> So wie <app>
<lem><persName ref="textgrid:255cd">Christus</persName></lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b #c">er, will er sagen,</rdg>
</app> in die Erde begraben wurde, so seyd ihr gleichsam in das
Wasser der Taufe begraben <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#f">(tief in dasselbe eingetaucht)</rdg>
</app> worden, und so wie auf jenes <index indexName="subjects-index">
<term>Begräbnis</term>
</index>Begräbniß seine <index indexName="subjects-index">
<term>Auferstehung</term>
</index>Auferstehung zu einem <index indexName="subjects-index">
<term>Leben, neues</term>
</index>neuen Leben folgte, so <app>
<lem>sollet</lem>
<rdg type="v" wit="#a #f">sollt</rdg>
</app> ihr als Getaufte in einem neuen Leben <app>
<lem>wandeln.</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">wandeln: <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_begraben_2"/><choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_taufe"><hi>Taufe</hi></ref><hi>,</hi>
<ref target="#lemma_auferwecken"><hi>Auferstehung</hi></ref>.</rdg>
</app>
<app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#b"><ref target="#lemma_taufe"><choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice>
<hi>Taufe</hi></ref><hi>,</hi>
<ref target="#lemma_auferwecken"><hi>Auferstehung</hi></ref>.</rdg>
</app></p>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_begraben_1" place="end">
<label>Die Täuflinge wurden nemlich ganz unter das Wasser
getaucht</label>
<p>Die sogenannte Immersionstaufe (<foreign xml:lang="lat"><hi>immersio</hi></foreign> – Untertauchen) war in der
Alten Kirche gängige Praxis. Das änderte sich bis ins
Mittelalter nicht. Auch nachdem sich die Säuglingstaufe
durchgesetzt hatte (theologisch vor allem bei Tertullian und
Augustin begründet), wurden die Kinder zumeist nackt und ganz im
Taufbecken untergetaucht. Weitere Formen sind die heute gängige
Affusionstaufe (<foreign xml:lang="lat"><hi>affusio</hi></foreign> – Übergießen) und die
Aspersionstaufe (<foreign xml:lang="lat"><hi>aspersio</hi></foreign> – Besprengung). Vgl. auch <ptr type="page-ref" target="#erl_tel_anziehen_2"/>.</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_begraben_2" place="end">
<label>S. […] Auferstehung</label>
<p>Das Lemma heißt „<ref target="#lemma_auferwecken">Auferwecken</ref>“ (d86).</p></note>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_beharren">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>beharren</term>
</index><label type="headword"><app>
<lem>Beharren<pc>.</pc></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Beharren<pc>:</pc></rdg>
<rdg type="v" wit="#f">Beharren<pc>,</pc></rdg>
</app></label>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:10:22">Matth. 10,
22.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:24:13">24,
13.</citedRange></bibl>
<app>
<lem>kommt</lem>
<rdg type="v" wit="#a">kömmt</rdg>
</app> beydemal die <app>
<lem>Redart</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Redeart</rdg>
</app>
<hi>bis ans Ende beharren</hi>, in verschiedenem Verstande vor, wie
der <app>
<lem>jedesmalige</lem>
<rdg type="v" wit="#b">jedsmalige</rdg>
</app> Zusammenhang der Rede lehret. Das erstemal <pb edRef="#c" n="23[!]"/>
<pb edRef="#d" n="96"/>
<pb edRef="#e" n="96"/> sind die <hi>Jünger</hi>
<app>
<lem>und</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>uud</sic>
<corr type="editorial">und</corr>
</choice></rdg>
</app> Apostel <app>
<lem>gemeint</lem>
<rdg type="v" wit="#f">gemeynt</rdg>
</app> und die <index indexName="subjects-index">
<term>Umschreibung</term>
</index>Umschreibung würde seyn:</p>
<p rend="margin-horizontal">Wer von euch, meine geliebten Jünger, unter
allen den <app>
<lem>Widerwärtigkeiten</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Wiederwärtigkeiten</rdg>
</app>, die von <app>
<lem>eurem</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">euerm</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Beruf</term>
</index>Beruf zum Apostelamt unzertrennlich sind, doch demselben
treu bleibt, der <choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice>
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mk:13:13"><app>
<lem>Marc.</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Marci</rdg>
</app> 13, 13.</citedRange></bibl></p>
<p>Das zweytemal wird auf die traurige Lage der <hi>Christen</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_beharren_1"/>gegen
das Ende der jüdischen Republik gesehen, daß nun die <app>
<lem>Meinung</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Meynung</rdg>
</app>
<app>
<lem>ist:</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">ist</rdg>
<rdg type="v" wit="#c">ist.</rdg>
</app></p>
<p rend="margin-horizontal">Wer in der allgemeinen Verwirrung, die ich
euch <app>
<lem>itzt</lem>
<rdg type="v" wit="#f">jetzt</rdg>
</app> beschrieben habe, sich nicht zu gleichen <index indexName="subjects-index">
<term>Sittenverderbnisse</term>
</index>Sittenverderbnissen oder <pb edRef="#a" n="35"/> dem <pb edRef="#b" n="35"/> völligen Abfall vom Christenthum mit
hinreißen läßt, der <choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice></p>
<p>Ob indeß gleich die <index indexName="subjects-index">
<term>Vortrag, Genauigkeit im</term>
</index>Genauigkeit im <app>
<lem>Vortrage</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Vortrag</rdg>
<rdg type="typo-correction" wit="#f"><choice>
<sic>Vortage</sic>
<corr type="editorial">Vortrage</corr>
</choice></rdg>
</app> es auch für den Prediger nothwendig macht, seinen Gemeinen
die nächste Beziehung solcher Aussprüche auf gewisse Zeiten deutlich
zu machen; so liegt doch freylich die allgemeine Wahrheit dabey zum <app>
<lem>Grunde,</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Grunde:</rdg>
</app> daß nur allein <pb n="97" edRef="#f"/> die Beharrlichkeit in
guten <index indexName="subjects-index">
<term>Gesinnungen und Handlungen</term>
</index><app>
<lem>Gesinnungen</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>Gesinnugen</sic>
<corr type="editorial">Gesinnungen</corr>
</choice></rdg>
</app> und Handlungen zur <index indexName="subjects-index">
<term>Glückseligkeit</term>
</index>Glückseligkeit führe.</p>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_beharren_1" place="end">
<label>gegen das Ende der jüdischen Republik gesehen</label>
<p>Vgl. <ptr type="page-ref" target="#erl_tel_ende_1"/>.</p></note>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_bekannt">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>bekannt</term>
</index><label type="headword"><app>
<lem>Bekannt<pc>.</pc></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Bekannt<pc>:</pc></rdg>
</app></label>
<hi>Ich bin bekannt den Meinen</hi>, sagt <app>
<lem><persName ref="textgrid:255cd">Jesus</persName></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><persName ref="textgrid:255cd">Jesus</persName>,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:10:14">Joh. 10,
14.</citedRange></bibl>
<choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> sie schätzen mich, <app>
<lem>wissen,</lem>
<rdg type="v" wit="#f">wissen</rdg>
</app> was sie an mir haben; und es soll also auch das
entgegengesetzte, <hi>ich erkenne sie</hi>, seine gleiche
Werthschätzung in ihrem ganzen <app>
<lem>Umfang</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Umfange</rdg>
</app> anzeigen.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_bekehren">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>bekehren</term>
</index><label type="headword">Bekehren<pc>,</pc></label> einen
andern, heißt ihn zu <app>
<lem>rechtschaffnen</lem>
<rdg type="v" wit="#f">rechtschaffenen</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Gesinnungen, gottgefällige</term>
<term>gottgefällig</term>
</index>gottgefälligen <app>
<lem>Gesinnungen</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>Gesinnnngen</sic>
<corr type="editorial">Gesinnungen</corr>
</choice></rdg>
</app> zurückbringen; <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:1:16">Luc. 1, 16.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Jak:5:19 Jak:5:20"><app>
<lem>Jac.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Jacobi</rdg>
</app> 5, 19. 20.</citedRange></bibl> (<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<app>
<lem><ref target="#lemma_bedecken"><hi>bedecken</hi></ref>.)</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c #f"><ref target="#lemma_bedecken"><hi>bedecken</hi></ref>).</rdg>
<rdg type="v" wit="#e"><ref target="#lemma_bedecken"><hi>bedecken</hi></ref>)</rdg>
</app>
<hi>Sich</hi>
<pb n="33" edRef="#c"/><pb edRef="#d" n="97"/><pb n="97" edRef="#e"/>
<hi>bekehren</hi>, bedeutet einmal, zu solchen Gesinnungen
zurückkommen, <app>
<lem>kurz,</lem>
<rdg type="v" wit="#f">kurz:</rdg>
</app>
<hi>sich <index indexName="subjects-index">
<term>Besserung</term>
</index>bessern</hi>, und in so weit ist es so viel als <index indexName="subjects-index">
<term>Buße</term>
</index><hi>Buße thun</hi>; <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:13:15"><app>
<lem>Matth.</lem>
<rdg type="v" wit="#b #f">Matth<supplied>.</supplied></rdg>
</app> 13, 15.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mk:4:12">Marci 4,
12.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:12:40">Joh. 12,
40.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:28:27"><app>
<lem>Apostg.</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Apostelg.</rdg>
</app> 28, 27.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:3:19"><app>
<lem>3, 19.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a"><choice>
<sic>31, 19.</sic>
<corr type="editorial">3, 19.</corr>
</choice></rdg>
<rdg type="typo-correction" wit="#f"><choice>
<sic>5, 19.</sic>
<corr type="editorial">3, 19.</corr>
</choice></rdg>
</app></citedRange></bibl>
<app>
<lem>–</lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app> dann, <hi>als ein Jude oder</hi>
<app>
<lem><hi>Heyde,</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>Heyde</hi></rdg>
</app>
<app>
<lem><hi>zum</hi></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic><hi>znm</hi></sic>
<corr type="editorial"><hi>zum</hi></corr>
</choice></rdg>
</app>
<hi>Christenthum übergehen</hi>, wobey noch an keine wirklich
gebesserte <index indexName="subjects-index">
<term>Gemütsart</term>
</index>Gemüthsart gedacht wird. Mehr muß man also auch nicht bey
den folgenden Stellen <app>
<lem>denken,</lem>
<rdg type="v" wit="#f">denken:</rdg>
</app> die einzige genauere Bestimmung ausgenommen, daß der
<hi>Heyde</hi> bey seinem <pb edRef="#a" n="36"/>
<pb edRef="#b" n="36"/> Uebertritt zum Christenthum das <index indexName="subjects-index">
<term>Bekenntnis</term>
</index>Bekenntniß des einzigen wahren <app>
<lem>Gottes</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Gottes,</rdg>
</app> als ein bisheriger Abgötter annahm; der <hi>Jude</hi> aber,
der schon jenes Bekenntniß gehabt hatte, zu einem <index indexName="subjects-index">
<term>vernünftig</term>
</index><app>
<lem>vernünftigen</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">vernünftigern</rdg>
</app> von <persName ref="textgrid:255cd">Jesu</persName>
gepredigten Gottesdienst sich <app>
<lem>bequemte. Daher</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b">bequemete: daher</rdg>
</app> wird nun eben der Uebergang der Heyden zum <app>
<lem>Christenthum</lem>
<rdg type="v" wit="#a #f">Christenthum,</rdg>
</app> als eine Bekehrung <hi>zu Gott</hi>, oder <hi>zum</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>Licht</term>
</index><app>
<lem>Licht</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #f"><hi>Licht</hi></rdg>
</app> beschrieben, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:14:15"><app>
<lem>Apostg.</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Apostelg.</rdg>
</app> 14, 15.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:15:19">15,
19.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:26:18">26,
18.</citedRange></bibl> (ausgenommen <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:11:21">11,
21.</citedRange></bibl>) der Beytritt der Juden aber, als
eine Bekehrung zu <persName ref="textgrid:255cd"><hi>Christo</hi></persName>, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:3:16">2 Cor. 3, 16.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Petr:2:25">1 Petr. <app>
<lem><choice corresp="#tel_d_corr_2">
<sic>1,</sic>
<corr type="authorial">2,</corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a #b #c #e #f">2,</rdg>
</app> 25.</citedRange></bibl> (<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_bischof"><hi>Bischoff</hi></ref>) und jedesmal
nicht <pb edRef="#f" n="98"/> das Wort gesetzt, welches eigentlich <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a #b #c">die</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Sinnesänderung</term>
</index><hi>Sinnesänderung</hi> anzeigt, sondern ein <app>
<lem>andres</lem>
<rdg type="v" wit="#a">anders</rdg>
<rdg type="v" wit="#f">anderes</rdg>
</app>, welches jede <index indexName="subjects-index">
<term>Umkehr, äußerliche</term>
</index><hi>äußerliche</hi> Umkehr, die erst der Zusammenhang
bestimmen muß, <app>
<lem>bezeichnet.</lem>
<rdg type="v" wit="#a">bezeichnet:</rdg>
</app> Endlich wird es von <index indexName="persons-index">
<term>Petrus</term>
</index><app>
<lem><persName ref="textgrid:2z6t8">Petro</persName></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><persName ref="textgrid:2z6t8">Petro</persName>,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:22:32">Luc. 22,
32.</citedRange></bibl> in dem ganz besondern <app>
<lem>Verstande</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Verstand</rdg>
</app> der <hi>Reue über die vorhergehende Verleugnung</hi>
gebraucht.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_bekennen">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>bekennen</term>
</index><label type="headword">Bekennen<pc>,</pc></label>
<hi>Gott</hi>, heißt ihn <app>
<lem><hi>loben</hi>.</lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>loben</hi>,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:14:11">Röm. 14,
11.</citedRange></bibl> nach dem <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch, hebräischer</term>
</index><app>
<lem>hebräischen</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">ebräischen</rdg>
</app>
<app>
<lem>Sprachgebrauch:</lem>
<rdg type="v" wit="#e">Sprachgebrauch;</rdg>
<rdg type="v" wit="#f">Sprachgebrauche;</rdg>
</app>
<persName ref="textgrid:255cd"><hi>Christum</hi></persName>, seine
Lehre annehmen, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:10:32">Matth. 10, 32.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:12:8">Luc. 12,
8.</citedRange></bibl> wie er denn selbst <app>
<lem>das, <hi>ihn</hi></lem>
<rdg type="pp" wit="#f">das „<hi>ihn</hi></rdg>
</app>
<hi>nicht</hi>
<app>
<lem><hi>bekennen</hi>,</lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>bekennen</hi>“</rdg>
</app>
<pb edRef="#c" n="34"/>
<pb edRef="#d" n="98" xml:id="tel_pb_98_d"/>
<pb edRef="#e" n="98"/> anderswo erklärt, <hi>sich seiner Worte</hi> (<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<app>
<lem><ref target="#lemma_wort"><hi>Wort</hi></ref></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b"><ref target="#lemma_lehren"><hi>Lehre</hi></ref></rdg>
</app>) <hi>schämen</hi>, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mk:8:38">Marci 8,
38.</citedRange></bibl></p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_bekenntniss">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>Bekenntnis</term>
</index><label type="headword">Bekenntniß</label> ist daher mit dem
Zusatz <hi>des Evangelii</hi>
<persName ref="textgrid:255cd"><hi>Jesu Christi</hi></persName>, <choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> seiner Lehre, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:9:13"><app>
<lem>2 Cor. 9, 13.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a"><choice>
<sic>2 Cor. 9, 15.</sic>
<corr type="editorial">2 Cor. 9, 13.</corr>
</choice></rdg>
</app></citedRange></bibl> oder ohne <app>
<lem>denselben Ebr.</lem>
<rdg type="pp" wit="#f">denselben, Hebr.</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Hebr:4:14">4,
14.</citedRange></bibl> das <hi>christliche</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>Religionsbekenntnis</term>
</index><app>
<lem><hi>Religionsbekenntniß;</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>Religionsbekenntniß:</hi></rdg>
<rdg type="v" wit="#b"><hi>Religionsbekenntniß.</hi></rdg>
</app>
<hi>Bekenntniß der</hi>
<app>
<lem><hi>Hofnung</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #f"><hi>Hoffnung</hi></rdg>
</app>, der freudigen Er<pb edRef="#a" n="37"/><pb edRef="#b" n="37"/>wartung aller <app>
<lem>Segnungen</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#e"><choice>
<sic>Seguungen</sic>
<corr type="editorial">Segnungen</corr>
</choice></rdg>
</app> durch <persName ref="textgrid:255cd">Christum</persName>, und
es muß daher <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Hebr:10:23"><app>
<lem>Ebr.</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Hebr.</rdg>
</app> 10, 23.</citedRange></bibl>
<app>
<lem>statt,</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">statt</rdg>
<rdg type="v" wit="#c">statt.</rdg>
<rdg type="v" wit="#f">statt:</rdg>
</app>
<hi rend="margin-horizontal">Lasset uns halten an dem Bekenntniß der
Hoffnung und nicht wanken,</hi> deutlicher und richtiger
übersetzt werden: <hi rend="margin-horizontal">Lasset uns bey dem
standhaften Bekenntniß <app>
<lem>unsrer</lem>
<rdg type="v" wit="#f">unserer</rdg>
</app> christlichen <app>
<lem>Erwartung</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Erwartungen</rdg>
</app> verbleiben.</hi></p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_beladen">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>beladen sein</term>
</index><label type="headword">Beladen seyn<pc>,</pc></label>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:11:28"><app>
<lem>Matth. 11, 28.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#f"><choice>
<sic>Matth. 28.</sic>
<corr type="editorial">Matth. 11, 28.</corr>
</choice></rdg>
</app></citedRange></bibl> heißt, <hi>als ein</hi>
<app>
<lem><hi>rechtschaffner</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>rechtschaffener</hi></rdg>
</app>
<hi>Israelit unter den schweren <index indexName="subjects-index">
<term>Religionsauflagen</term>
</index>Religionsauflagen seiner Lehrer</hi> von so vielen <app>
<lem>Förmlichkeiten</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#e"><choice>
<sic>Frömlichkeiten</sic>
<corr type="editorial">Förmlichkeiten</corr>
</choice></rdg>
</app> beym Fasten, <app>
<lem>Beten</lem>
<rdg type="v" wit="#a">beten</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>u. s. w.</abbr>
<expan>und so weiter</expan>
</choice> (<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:23">Matth. 23.</citedRange></bibl>) <hi>seufzen</hi>, und
<hi>überhaupt nach einem weniger beschwerlichen,</hi>
<app>
<lem><hi>kindlichern</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>kindlichern,</hi></rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Gottesdienst</term>
</index><hi>Gottesdienst sich sehnen</hi>. <app>
<lem>Es liegt</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b #c">Der Heyland hatte</rdg>
</app> dabey die Vergleichung mit <hi>einem Joch</hi>
<app>
<lem>zum Grunde</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b #c">in Gedanken</rdg>
</app>, wie man aus dem <app>
<lem>gleichfolgenden</lem>
<rdg type="v" wit="#f">gleich folgenden</rdg>
</app> nicht undeutlich erkennen kann, <pb edRef="#f" n="99"/> und
<index indexName="persons-index">
<term>Petrus</term>
</index><persName ref="textgrid:2z6t8">Petrus</persName>
<app>
<lem>und</lem>
<rdg type="v" wit="#f">wie</rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:251kf"><app>
<lem>Paulus</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>Paulns</sic>
<corr type="editorial">Paulus</corr>
</choice></rdg>
</app></persName> sie in gleicher Absicht ausdrücklich brauchen,
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:15:10"><app>
<lem>Apostg.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #f">Apostelg.</rdg>
</app> 15, 10.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Gal:5:1">Gal. 5,
1.</citedRange></bibl>
<app>
<lem><choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b"><choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice></rdg>
</app>
<ref target="#lemma_joch"><hi>Joch</hi></ref>.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_bereden">
<p><pb n="6" edRef="#z"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>bereden</term>
</index><label type="headword">Bereden<pc>,</pc></label>
<app>
<lem>richtiger, <hi>überreden</hi>, <app>
<lem><choice>
<sic>Apostg. 15,</sic>
<corr type="editorial">Apostg. 18,</corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#e">Apostg. 18,</rdg>
<rdg type="pp" wit="#f">Apostelg. 18,</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#z">richtiger <hi>überreden</hi> Apostelg.
18,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:18:4">4.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:19:8">19,
8.</citedRange></bibl> wie <index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName> schon
selbst <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:19:26"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></rdg>
</app> 26.</citedRange></bibl> übersetzt hat.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_berufen">
<p><label type="headword"><index indexName="subjects-index">
<term>berufen</term>
</index>Berufen<pc>,</pc>
<index indexName="subjects-index">
<term>Beruf</term>
</index>Beruf<pc>,</pc>
<index indexName="subjects-index">
<term>Berufung</term>
</index>Berufung<pc>:</pc></label>
<app>
<lem><choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b"><choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice></rdg>
</app>
<ref target="#lemma_vorsatz"><hi>Vorsatz</hi></ref><hi>,</hi>
<app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a #b"><ref target="#lemma_herrlichkeit"><hi>Herrlichkeit</hi></ref><hi>,</hi>
<ref target="#lemma_himmlisch"><hi>himmlisch</hi></ref><hi>,</hi>
<ref target="#lemma_reich_das"><hi>Reich</hi></ref></rdg>
</app>
<app>
<lem><ref target="#lemma_himmlisch"><hi>himmlisch</hi></ref>.
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:7:17">1 Cor. 7, 17.</citedRange></bibl> ist
der Sinn; <hi>ein jeder bleibe das in der Gesellschaft, was
er vor seinem Uebertritte zum Christenthum gewesen
ist</hi></lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app>.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_bescheidenheit">
<app>
<lem><p><pb edRef="#d" n="99"/>
<pb edRef="#e" n="99"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>Bescheidenheit</term>
</index><label type="headword">Bescheidenheit<pc>.</pc></label> So übersetzt <index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Petr:1:5 2Petr:1:6">2 Petr. 1, 5.
6.</citedRange></bibl> ein <app>
<lem><choice>
<abbr>gr.</abbr>
<expan>griechisch</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><choice>
<abbr>griech.</abbr>
<expan>griechisch</expan>
</choice></rdg>
</app> Wort, welches eigentlich <index indexName="subjects-index">
<term>Erkenntnis</term>
</index><hi>Erkenntniß</hi> bedeutet, und wofür er <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:6:6">2
Cor. 6, 6.</citedRange></bibl> in einem gleichen
<index indexName="subjects-index">
<term>Tugendverzeichnis</term>
</index>Tugendverzeichniß dieses beybehalten hat. Da es
mehrmal mit dem Wort <hi>Weisheit</hi> auch <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_bescheidenheit_1"/>in der griechischen
Uebersetzung des <choice>
<abbr>A. T.</abbr>
<expan>Altes Textament</expan>
</choice> verbunden wird, und von guten <index indexName="subjects-index">
<term>Einsichten, praktische</term>
<term>praktisch</term>
</index>praktischen Einsichten verstanden werden <app>
<lem>kann,</lem>
<rdg type="v" wit="#f">kann;</rdg>
</app> so würde ich in beyden Stellen <index indexName="subjects-index">
<term>Weisheit</term>
</index><hi>Weisheit</hi> übersetzen. <index indexName="persons-index">
<term>Petrus</term>
</index><persName ref="textgrid:2z6t8">Petrus</persName>
braucht es noch einmal im <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Petr:3:7">1 <choice>
<abbr>Br.</abbr>
<expan>Brief</expan>
</choice> 3, 7.</citedRange></bibl> wo dieselbe
Bedeutung statt findet, obgleich <index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName>
durch sein, <hi>mit <index indexName="subjects-index">
<term>Vernunft</term>
</index>Vernunft</hi>, den Sinn auch ganz gut
ausgedrückt hat: <app>
<lem>Es</lem>
<rdg type="v" wit="#f">es</rdg>
</app> ist aber doch etwas milder, <app>
<lem>mit</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f"><hi>mit</hi></rdg>
</app>
<hi>Weisheit</hi>, zu sagen.</p></lem>
<rdg type="ppl" wit="#z"><p><index indexName="subjects-index">
<term>Bescheidenheit</term>
</index><label type="headword">Bescheidenheit<pc>:</pc></label>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Petr:1:5 2Petr:1:6">2. Petr. 1, 5.
6.</citedRange></bibl> legt <index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName>
diese Bedeutung einem griechischen Wort bey, welches nach
dem bekanntesten <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index>Sprachgebrauch <hi>Erkenntniß, Einsicht</hi>,
anzeigt. Ob sich nun gleich nicht errathen läßt, wie er
darauf gekommen, eben diesen Sinn damit zu verbinden, so
scheint er doch alles Recht gehabt zu haben, die gewöhnliche
Bedeutung in einem solchen Verzeichniß von Tugenden zu
verlaßen. Und merkwürdig ist, daß das Wort noch einmal <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:6:6">2.
Cor. 6, 6.</citedRange></bibl> in einem gleichen nur
anders geordneten Sittenregister vorkommt, wo es auch
schwerlich <hi>Erkenntniß</hi> bedeuten kann, ungeachtet es
<index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName>
daselbst beybehalten hat. Es ist mir nur niemand bekannt der
die richtigere Bedeutung an beyden Orten <choice>
<sic>genauner</sic>
<corr type="editorial">genauer</corr>
</choice> bestimmt hätte. Ich trete also dem <choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>selig</expan>
</choice>
<index indexName="persons-index">
<term>Heumann, Christoph August</term>
</index><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_bescheidenheit_2"/><persName ref="textgrid:251q1"><hi>Heumann</hi></persName> bey,
der beym <index indexName="persons-index">
<term>Petrus</term>
</index><persName ref="textgrid:2z6t8">Petrus</persName>
<hi>Klugheit</hi> übersetzt: vielleicht ist aber auch an
beyden Orten die <index indexName="subjects-index">
<term>Wahrheitsliebe</term>
</index><hi>Wahrheitsliebe</hi> zu verstehen.</p></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_bescheidenheit_1" place="end">
<label>in der griechischen Uebersetzung des A. T.</label>
<p>Teller meint hier die Septuaginta („Siebzig“; kurz: LXX), die von
72 Übersetzern an 72 Tagen in Alexandria angefertigt worden sein
soll (Arist 307). An diesen Bericht lagerte sich später die
Tradition an, die Übersetzer hätten allesamt in eigener Klausur
gearbeitet und trotzdem durch göttliche Inspiration 72-mal einen
identischen Text produziert. – In der heutigen
alttestamentlichen Forschung besteht Konsens darüber, dass die
Septuaginta eben keine bloße Übersetzung eines hebräischen
Urtextes darstellt, sondern sowohl der masoretische als auch der
Septuaginta-Text in einer komplizierten Rezeptionsgeschichte
nebeneinander entstanden.</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_bescheidenheit_2" place="end">
<label>Heumann […], der beym Petrus Klugheit übersetzt</label>
<p>Christoph August Heumann (1681–1764) wirkte von 1702–1709 als
Lehrer für Philosophie an der Universität Jena. Neben
schulischen Ämtern (u.a. Rektor des Göttinger Gymnasiums) versah
er in der Folge auch eine Professur für Literaturgeschichte (ab
1734) und später für Theologie (ab 1745) in Göttingen. Wegen
seiner anhaltenden Kritik an der lutherischen Abendmahlslehre,
die er auch aufgrund von Unionsbestrebungen formulierte, wurde
er 1758 frühzeitig emeritiert. Heumanns in diesem Zusammenhang
1764 postum von August Friedrich Wilhelm Sack (vgl. <ptr type="page-ref" target="#erl_tel_preface_c_49"/>)
veröffentlichte Schrift <hi>Erweiß, daß die Lehre der
Reformirten Kirche von dem Heil. Abendmahle die rechte und
wahre sey</hi> war Grundlage des sogenannten Heumannschen
Streits. Es entstanden mindestens 64 Gegenschriften. – Zu
Heumanns bedeutendsten Werken zählen u.a. seine <hi>Erklärung
des Neuen Testaments</hi> (12 Bde., 1750–1760) und das hier
von Teller referenzierte <hi>Das Neue Testament nach der
Ubersetzung D. Christoph August Heumanns</hi>: vgl. Bd. 2,
1748, 238.</p></note>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#a #b #c"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_beschliessen">
<p><pb edRef="#c" n="35"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>beschließen</term>
</index><label type="headword"><app>
<lem>Beschließen<pc>.</pc></lem>
<rdg type="v" wit="#a">Beschließen<pc>:</pc></rdg>
</app></label> In einer etwas <app>
<lem>zweifelhaftern</lem>
<rdg type="v" wit="#f">zweifelhaften</rdg>
</app> Bedeutung kömmt dieses Wort <app>
<lem>vor</lem>
<rdg type="v" wit="#f">vor,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:11:32">Röm. 11,
32.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Gal:3:22">Gal. 3,
22.</citedRange></bibl>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_beschließen_1"/><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_beschließen_2"/>Der beste Theil der Ausleger
nimmt es beydemal für <hi>erklären, darstellen</hi>, und beruft sich
auf den <app>
<lem><index indexName="classics-index">
<term>Chrysostomus, Johannes</term>
</index><persName ref="textgrid:276c6"><hi>Chrysostomus</hi></persName><hi>,</hi>
<index indexName="persons-index">
<term>Theophylakt von Ohrid</term>
</index><persName ref="textgrid:3rqc4"><hi>Theophylact</hi></persName>.</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b"><persName ref="textgrid:276c6"><hi>Chrysostomus</hi></persName> und <persName ref="textgrid:3rqc4"><hi>Theophylact</hi></persName>:</rdg>
</app> Es ist wenigstens allezeit der <app>
<lem>Sinn,</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Sinn:</rdg>
</app>
<hi>Gott</hi> (nach der ersten Stelle) oder, die ausdrückliche
Erklärung Gottes in der <hi>Schrift</hi>, (nach der zweyten) <pb edRef="#a" n="38"/>
<pb edRef="#b" n="38"/> macht <app>
<lem><hi>alle</hi>,</lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>alle</hi></rdg>
</app> Juden und <pb edRef="#f" n="100"/>
<app>
<lem>Heyden,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Heyden</rdg>
</app>
<hi>der</hi>
<app>
<lem><hi>Sünde</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#e"><hi>Sünde</hi>,</rdg>
</app>
<app>
<lem>(des</lem>
<rdg type="v" wit="#f">(<hi>des</hi></rdg>
</app>
<hi>Unglaubens</hi>) schuldig, damit <choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice>
<app>
<lem><hi>Alle</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#e #f"><hi>Alle</hi>,</rdg>
</app> nach der <app>
<lem>Umschreibung</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">Umschreibung,</rdg>
</app> ist beydemal der Verstand, nur das erstemal sollte auch
<hi>Alle</hi>
<app>
<lem><hi>für</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">für</rdg>
</app>
<hi>alles</hi> in der Uebersetzung stehen.</p>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_beschließen_1" place="end">
<label>Der beste Theil der Ausleger nimmt es beydemal für erklären,
darstellen, und beruft sich auf den Chrysostomus</label>
<p>Johannes Chrysostomus (ca. 349–407) war einer der bedeutendsten
Prediger der Ostkirche (daher der postume Beiname: Chyrsostomus
– „Goldmund“). Nach seiner Taufe 368 und ersten kirchlichen
Tätigkeiten als Bischofsgehilfe und Lektor lebte er eine Zeit
lang als Eremit und strenger Asket. Danach trat er ins Diakonat
ein (381–386) und wurde 397 schließlich Bischof von
Konstantinopel. In dieser Funktion brachte er schon bald mit
seiner kirchlichen Finanzreform und mahnenden Predigten gegen
Überfluss und Reichtum u.a. Kaiserin Eudoxia (ca. 380/400–404)
und simonistische Bischöfe gegen sich auf. Auch durch das
Eingreifen des Theophilus von Alexandrien (ca. 345/385–412) zu
seinen Ungunsten, setzte die sogenannte Eichensynode
Chrysostomus 403 ab. Die Stadtbevölkerung von Konstantinopel
beklagte die Exilierung ihres beliebten Bischofs so stark, dass
Eudoxia ihn schon bald zurückholen ließ, nur um ihn wenigen
Monate später im Juni 404 abermals zu verbannen. Bei der
Übersiedlung vom zweiten ins dritte Exil starb er. 438 wurde
seine Rehabilitierung mit der feierlichen Verlegung seiner
sterblichen Überreste nach Konstantinopel begangen. – Neben
schon zu Lebzeiten gelobten Schriften wie <foreign xml:lang="lat"><hi>De Sacerdotio</hi></foreign>, erlangte
Chrysostomus vor allem Berühmtheit durch seine homilie- und
kommentarartigen Predigten. In <foreign xml:lang="lat"><hi>De
Educandis Liberis</hi></foreign> gab er als einer der
ersten konkrete Vorschläge für ein spirituell christliches
Familienbild. Von keinem griechischen Kirchenvater sind mehr
Schriften überliefert als von Chrysostomus. Sein Wirken war
dabei stets von konkreten ethischen Handlungsmöglichkeiten für
seine Gemeinde geprägt, weshalb er bei Teller ein vielzitierter
Autor ist. Speziell zu Gal 3,22: vgl. PG 61, 655.</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_beschließen_2" place="end">
<label>Der beste Theil der Ausleger nimmt es beydemal für erklären,
darstellen, und beruft sich auf den [...] Theophylact</label>
<p>Teller spielt hier abermals auf Theophylakts Bibelkommentar an
(vgl. <ptr type="page-ref" target="#erl_tel_bad_1"/>). Er
bestimmt das biblische <foreign xml:lang="grc">συγκλείω</foreign> (Gal 3,22) durch <foreign xml:lang="grc">δείκνυμι</foreign> (darbieten, erklären) näher: vgl. PG
124, 993f.</p></note>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_beschneidung">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>Beschneidung</term>
</index><label type="headword"><app>
<lem>Beschneidung<pc>.</pc></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Beschneidung<pc>:</pc></rdg>
</app></label> Einmal wird darunter <app>
<lem>in folgenden Stellen</lem>
<rdg type="om" wit="#a #b #c"/>
</app> das <index indexName="subjects-index">
<term>Zeichen, äußerliche</term>
<term>äußerlich</term>
</index><hi>äußerliche Zeichen</hi> verstanden, welches einen Juden
an allen Rechten und Freyheiten seiner Nation Antheil <app>
<lem>verschafte:</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">verschaft: die Stellen, die hieher
gehören, sind</rdg>
<rdg type="pp" wit="#b #c">verschaft. Die Stellen, die hieher
gehören, sind folgende:</rdg>
<rdg type="v" wit="#f">verschaffte:</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:7:22">Joh. 7,
22.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:7:8"><app>
<lem>Apostg.</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Apostelg.</rdg>
</app> 7, 8.</citedRange></bibl>
<app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a">welche für sich deutlich sind;</rdg>
<rdg type="pt" wit="#b #c">(welche für sich deutlich sind)</rdg>
</app></p>
<p><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:2:25">Röm. 2,
25.</citedRange></bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:2:26">26.</citedRange></bibl></lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app> wo der Apostel sagen will: Du <app>
<lem>heißest</lem>
<rdg type="v" wit="#a">heißt</rdg>
</app> zwar ein <app>
<lem>Jude <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:2:17"><app>
<lem>(<choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#a">(<choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></rdg>
</app> 17.)</citedRange></bibl>,</lem>
<rdg type="pp" wit="#f">Jude, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:2:17">(<choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice> 17.)</citedRange></bibl></rdg>
</app> weil du be<pb edRef="#d" n="100"/><pb edRef="#e" n="100"/>schnitten bist, und ich will das nicht ganz verwerfen; aber die
<index indexName="subjects-index">
<term>Beschneidung</term>
</index>Beschneidung hilft doch weiter nichts, wenn du nicht
<hi>Gottes Gebote hältst</hi>, und die Absicht dieses <index indexName="subjects-index">
<term>Unterscheidungszeichen, äußerliches</term>
<term>äußerlich</term>
</index>äußerlichen <app>
<lem>Unterscheidungszeichens</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Unterscheidungszeichens,</rdg>
</app> dich zur wahren Verehrung Gottes zu erziehen nicht besser <app>
<lem>erfüllest.</lem>
<rdg type="v" wit="#a">erfüllest:</rdg>
</app> Denn wenn du das nicht <app>
<lem>thust</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#e"><choice>
<sic>thnst</sic>
<corr type="editorial">thust</corr>
</choice></rdg>
</app>, <hi>so ist deine Beschneidung schon eine Vorhaut
worden</hi>, so bist du Beschnittener nichts <app>
<lem>besser</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">besser,</rdg>
</app> als ein <app>
<lem>Heyde.</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b">Heyde, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:2:26">26.</citedRange></bibl></rdg>
</app> Und wenn dagegen <app>
<lem>(die <hi>Vorhaut</hi>)</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">die <hi>Vorhaut</hi></rdg>
</app> der Heyde, <hi>die Vorschriften des Gesetzes</hi>
<app>
<lem>(dieß</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">(dies</rdg>
</app> ist die eigentliche Uebersetzung für, <hi>das Recht im
Gesetz</hi>) erfüllet, wird ihm dann nicht <pb n="36" edRef="#c"/> statt aller äußerlichen Beschneidung seine Vorhaut eben so viel
helfen (<hi>zugerechnet</hi>
<app>
<lem><hi>werden</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#b #c"><hi>werden</hi>.</rdg>
</app>)?</p>
<p><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:4:11 Röm:4:12">Röm. 4, 11. 12.</citedRange></bibl> ist nur in Ansehung der
etwas <app>
<lem>verworfnen</lem>
<rdg type="v" wit="#f">verworfenen</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Wortstellung</term>
</index>Wortstellung <app>
<lem>dunkel.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">dunkel:</rdg>
</app> Ich denke nemlich, daß die Worte, <hi>auf</hi>
<app>
<lem><hi>daß</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#e #f"><hi>das</hi></rdg>
</app>
<hi>er</hi>
<pb n="39" edRef="#a" xml:id="tel_pb_39_a"/>
<pb n="39" edRef="#b"/>
<hi>würde</hi> – – <app>
<lem><hi>bis</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a">bis</rdg>
</app>
<hi>nicht allein derer</hi> (eigentlich <hi>denen</hi>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:4:12"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #f"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></rdg>
</app> 12.</citedRange></bibl>) <app>
<lem>im <app>
<lem>Grundtext</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Grundtexte</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#a">in Häkchen</rdg>
</app>
<app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#b #c">in Häkchen</rdg>
</app> müssen <app>
<lem>eingeschlossen <app>
<lem/>
<rdg wit="#b" type="pt">werden</rdg>
</app>, und dann diese Worte in der</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">eingeschlossen werden, daß die</rdg>
</app> Uebersetzung <app>
<lem>so geordnet <app>
<lem>werden</lem>
<rdg type="om" wit="#b"/>
</app>, daß das Ganze heiße</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">wäre</rdg>
</app>: Das <pb n="101" edRef="#f"/> Zeichen aber der Beschneidung
erhielt er zur <app>
<lem>Bestätigung</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>Bestätignng</sic>
<corr type="editorial">Bestätigung</corr>
</choice></rdg>
</app> (<index indexName="subjects-index">
<term>Siegel</term>
</index><hi>Siegel</hi>) der <index indexName="subjects-index">
<term>Gerechtigkeit des Glaubens</term>
</index>Gerechtigkeit des Glaubens, den er schon <app>
<lem>unbeschnitten</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">(nicht, <hi>noch</hi>) in der Vorhaut
(unbeschnitten)</rdg>
</app> hatte, <app>
<lem>nicht allein für die aus der Beschneidung, sondern auch für
die, welche wandeln <app>
<lem><choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice>,</lem>
<rdg type="v" wit="#f">etc.</rdg>
</app> auf</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">{auf</rdg>
</app> daß er wäre ein Vater aller <app>
<lem>gläubigen</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#f"><choice>
<sic>glaubigen</sic>
<corr type="editorial">gläubigen</corr>
</choice></rdg>
</app> Heyden (in der Vorhaut), welchen jene Gerechtigkeit auch
zugerechnet werden sollte, und ein Vater der Juden (der <app>
<lem>Beschneidung).</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">Beschneidung)}, für die (hängt ab von
der vorhergehenden <hi>Bestätigung</hi>) aus der
Beschneidung nicht allein, sondern auch für die, welche
wandeln <choice>
<abbr>u. s. w.</abbr>
<expan>und so weiter</expan>
</choice></rdg>
</app></p>
<p>Hiernächst ist <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#f">die</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Beschneidung</term>
</index><hi>Beschneidung</hi>, nach einer bekannten grammatischen
Figur, so <app>
<lem>viel</lem>
<rdg type="v" wit="#a">viel,</rdg>
</app> als <app>
<lem><hi>ein</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">ein</rdg>
</app>
<hi>Beschnittener</hi>, <choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice>
<hi>Jude</hi>, und <hi>Vorhaut</hi> im Gegensatz ein
<hi>Unbeschnittener</hi>, <choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> ein <hi>Heyde</hi> – hin <pb edRef="#d" n="101" xml:id="tel_pb_101_d"/>
<pb edRef="#e" n="101"/> und wieder in den beyden vorhergehenden
Stellen und <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:15:8">Röm. 15, 8.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:10:45"><app>
<lem>Apostg.</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Apostelg.</rdg>
</app> 10, 45.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:11:2">11,
2.</citedRange></bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:11:3">3.</citedRange></bibl></lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Gal:2:7 Gal:2:8 Gal:2:9 Gal:2:12">Gal. 2, 7. 8. <app>
<lem>9. 12.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a"><choice>
<sic>9, 12.</sic>
<corr type="editorial">9. 12.</corr>
</choice></rdg>
</app></citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Kol:3:11">Col. 3,
11.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Kol:4:11">4,
11.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Tit:1:10">Tit. 1,
10.</citedRange></bibl> Es soll <app>
<lem>also</lem>
<rdg type="v" wit="#f">also:</rdg>
</app></p>
<p rend="margin-horizontal"><hi><persName ref="textgrid:255cd">Jesus</persName> ist ein Diener gewesen der
Beschneidung</hi>, so viel seyn, als: <hi>Er hat den Juden das
Evangelium</hi>
<app>
<lem><hi>gepredigt</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b"><hi>geprediget</hi></rdg>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>geprediget</hi>.</rdg>
</app> –</p>
<p rend="margin-horizontal"><hi>Gläubige aus der Beschneidung</hi>, so
viel gelten, <app>
<lem>als:</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">als,</rdg>
</app>
<hi>Christen aus dem</hi>
<app>
<lem><hi>Judenthum</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>Judenthum</hi>,</rdg>
</app> (<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_glaeubige"><hi>Gläubige</hi></ref>);</p>
<p rend="margin-horizontal"><pb n="37" edRef="#c"/>
<hi>Die aus der Beschneidung sind</hi>, <app>
<lem>Juden</lem>
<rdg type="v" wit="#a #e #f"><hi>Juden</hi></rdg>
</app>; <hi>Evangelium an die Beschneidung</hi>, <pb n="40" edRef="#a"/>
<pb n="40" edRef="#b"/> die Predigt des Evangelii an die Juden; <choice>
<abbr>u. s. w.</abbr>
<expan>und so weiter</expan>
</choice></p>
<p>Endlich werden darunter, in so weit oft ein Theil für das Ganze
gesetzt wird, alle <hi>äußerliche</hi>
<app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Nationaluntersuchungen</term>
</index><hi>Nationaluntersuchungen</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c #e #f"><hi>Nationalunterscheidungen</hi></rdg>
</app>
<hi>zwischen Juden und Heyden</hi> verstanden, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:7:19"><app>
<lem>1 Cor. 7, 19.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>1 Cor. 7. 19.</sic>
<corr type="editorial">1 Cor. 7, 19.</corr>
</choice></rdg>
</app></citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Gal:5:6"><app>
<lem>Gal. 5, 6.</lem>
<rdg wit="#f" type="typo-correction"><choice>
<sic>Gal. 5. 6.</sic>
<corr type="editorial">Gal. 5, 6.</corr>
</choice></rdg>
</app></citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Gal:6:15">6,
15.</citedRange></bibl>
<hi>Vor Gott</hi>, ist der <index indexName="subjects-index">
<term>Verstand</term>
</index>Verstand, <hi>gilt kein</hi>
<app>
<lem><hi>Unterschied</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b"><hi>Unterscheid</hi></rdg>
</app>
<hi>der Nationen und</hi>
<app>
<lem><hi>Völker</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#b"><hi>Völcker</hi></rdg>
</app>; bey ihm kömmt es darauf nicht an, ob einer <app>
<lem>nach sei<pb n="102" edRef="#f"/>nem Herkommen</lem>
<rdg type="om" wit="#a #b #c"/>
</app> ein Jude oder ein Grieche ist (<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:12:13">1 Cor. 12,
13.</citedRange></bibl>); wer ihn fürchtet und recht thut,
der ist ihm <app>
<lem>angenehm <app>
<lem>(Apostg.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">(Apostelg.</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#f">angenehm.
<supplied>(</supplied>Apostelg.</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:10:35">10, <app>
<lem>35.).</lem>
<rdg type="v" wit="#f">35.)</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<app>
<lem/>
<rdg type="ptl" wit="#a #b #c">Wie viel müste nicht die Einsicht
in das <index indexName="subjects-index">
<term>Christentum, wahres</term>
</index>wahre Christenthum dabey gewinnen, wenn nur diese
vier, <app>
<lem wit="#a">fünf</lem>
<rdg type="v" wit="#b #c">fünf,</rdg>
</app> Schriftstellen genau verglichen, und, was denn aus
dieser Vergleichung herauskömmt, willig angenommen
würde!</rdg>
</app></p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<div type="entry" xml:id="lemma_besessen">
<app type="structural-variance">
<lem><p><seg xml:id="tel_var_besessen_p1"><label type="headword"><index indexName="subjects-index">
<term>besessen</term>
</index>Besessen<pc>,</pc>
<index indexName="subjects-index">
<term>Besessener</term>
</index><app>
<lem>Besessener<pc>.</pc></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Besessener<pc>:</pc></rdg>
</app></label>
<app>
<lem>Da <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:4:24">Matth. 4, 24.</citedRange></bibl> in
dem Verzeichniß von andern <hi>Kranken und</hi>
<app>
<lem><hi>Elenden</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>Elenden</hi>,</rdg>
</app> die <hi>Besessenen</hi> mit <app>
<lem>angeführt</lem>
<rdg type="v" wit="#a">aufgeführt</rdg>
</app> werden: so ist es ausgemacht, daß es Kranke <app>
<lem>gewesen sind.</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">gewesen:</rdg>
</app> Die Art der <index indexName="subjects-index">
<term>Krankheit(en)</term>
</index>Krankheit läßt sich eben so leicht bestimmen, da
die Evangelisten <app>
<lem>entweder</lem>
<rdg type="om" wit="#a #b #c"/>
</app> ihnen alle Kennzeichen der <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#e">Irren oder gar</rdg>
<rdg type="pt" wit="#f"><index indexName="subjects-index">
<term>Epilepsie</term>
</index>Epileptischen, Irren oder gar</rdg>
</app>
<hi>Rasenden</hi> beylegen, und sie mit allen
gewöhnlichen Ausbrüchen der <app>
<lem>wütendsten</lem>
<rdg type="v" wit="#f">wüthendsten</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Raserei</term>
</index><hi>Raserey</hi>
<app>
<lem>vorstellen,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">vorstellen:</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:8:28">Matth. 8, 28.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mk:1:23">Marc. 1, 23.</citedRange></bibl>
<pb edRef="#d" n="102" xml:id="tel_pb_102_d"/>
<pb edRef="#e" n="102"/>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Mk:5:2" to="f">5, <app>
<lem>2.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">2</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></citedRange></bibl> Luc. <app>
<lem>8, <app>
<lem><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:8:36">36.</citedRange></bibl></lem>
<rdg type="pp" wit="#e"><bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Lk:8:27" to="f">27. <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>folgend</expan>
</choice></citedRange></bibl></rdg>
</app>
<app>
<lem>oder</lem>
<rdg type="om" wit="#a #b #c"/>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#f"><bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Lk:8:27" to="f"><choice>
<sic>8. 27. f.</sic>
<corr type="editorial">8, 27. f.</corr>
</choice></citedRange></bibl></rdg>
</app>
<app>
<lem>auch</lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app> zuweilen <app>
<lem>sie</lem>
<rdg type="om" wit="#b #c"/>
</app>
<app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a">auch</rdg>
</app> als <app>
<lem><hi>stumme</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>stumme</hi>,</rdg>
</app> oder <hi>blind</hi> und <hi>stumm</hi> zugleich <app>
<lem>beschreiben.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">beschreiben</rdg>
</app>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:9:32">Matth. 9, 32.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:12:22">12, 22.</citedRange></bibl></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#f"><choice>
<sic>Mathh. 9, 32. 12, 12.</sic>
<corr type="editorial"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:9:32">Matth. 9, 32.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:12:22">12, 22.</citedRange></bibl></corr>
</choice></rdg>
</app>
<app>
<lem>Daher wird auch</lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app></lem>
<rdg type="ppl" wit="#z">Daß in den damaligen gemeinen
<index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index>Sprachgebrauch <hi>Rasende</hi> und überhaupt
melancholische Menschen <hi>Besessene</hi> genennet
werden, ist auch daraus erweislich, daß <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:10:20">Joh. 10, 20.</citedRange></bibl>
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:7:20">7, 20.</citedRange></bibl></rdg>
</app>
<app>
<lem>die <app>
<lem>Redart</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Redeart</rdg>
</app>, <hi>er hat den Teufel</hi>, <app>
<lem><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:10:20">Joh. 10, 20.</citedRange></bibl>
durch den Zusatz <app>
<lem>er</lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>er</hi></rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#z">durch, <hi>er</hi></rdg>
</app>
<hi>ist</hi>
<app>
<lem><hi>unsinnig</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#f #z"><hi>unsinnig</hi>,</rdg>
</app> erklärt <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#z">wird</rdg>
</app>, und von dergleichen Menschen bey erfolgter <app>
<lem>Besserung</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Beßerung</rdg>
</app> gesagt <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#z">wird</rdg>
</app>, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_besessen_1"/><hi>sie wären</hi>
<pb n="7" edRef="#z"/>
<hi>wieder <index indexName="subjects-index">
<term>vernünftig</term>
</index>vernünftig geworden</hi>, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mk:5:15">Marc. 5, 15.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:8:35"><app>
<lem>Luc. 8, 35.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#f"><choice>
<sic>Luc. 38.</sic>
<corr type="editorial">Luc. 8, 35.</corr>
</choice></rdg>
</app></citedRange></bibl>
<pb n="38" edRef="#c"/> Wenn also die Juden auch vom
<index indexName="persons-index">
<term>Johannes der Täufer</term>
</index><persName ref="textgrid:2z6t2">Johannes</persName> wegen seiner eingezogenen
Lebensart <app>
<lem><app>
<lem>sagten,</lem>
<rdg type="v" wit="#z">sagten:</rdg>
</app>
<hi>er</hi></lem>
<rdg type="pp" wit="#f">sagten „<hi>er</hi></rdg>
</app>
<hi>hat den</hi>
<app>
<lem><hi>Teufel</hi>,</lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>Teufel</hi>“</rdg>
</app> so sollte dieß eben so viel seyn, als <app>
<lem>was</lem>
<rdg type="v" wit="#z">wenn</rdg>
</app> wir <app>
<lem><app>
<lem>etwa</lem>
<rdg type="om" wit="#f"/>
</app> sagen <app>
<lem>würden,</lem>
<rdg type="v" wit="#f">würden:</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#z">im gleichen Fall
sagen:</rdg>
</app>
<hi>es ist ein</hi>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_besessen_2"/><index indexName="subjects-index">
<term>milzsüchtig</term>
</index><app>
<lem><hi>milzsüchtiger</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>milssüchtiger</hi></rdg>
</app><hi>, <index indexName="subjects-index">
<term>melancholisch</term>
</index>melancholischer, <index indexName="subjects-index">
<term>leutscheu</term>
</index>leutscheuer</hi> Mensch.</lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app></seg></p>
<p><milestone edRef="#a #b #z" type="structure" unit="no-p"/>
<seg xml:id="tel_var_besessen_p2"><app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a"><choice corresp="#tel_a_corr_1">
<sic/>
<corr type="authorial">und die Juden, ausdrücklich
<hi>den Teufel haben</hi>, und, <hi>unsinnig
seyn</hi>, als gleichgeltende Redarten brauchten;
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:10:20">Joh. 10,
20.</citedRange></bibl></corr>
</choice></rdg>
</app> Es <app>
<lem>thut auch wohl nichts zur Sache, daß in so vielen
Stellen der evangelischen Geschichte, <app>
<lem>als</lem>
<rdg type="v" wit="#z">als:</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:10:1 Mt:10:8">Matth. 10, 1.
8.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mk:1:32 Mk:1:39">Marc. 1, 32.
39.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mk:3:15">3, 15.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:6:18">Luc. 6, 18.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:7:21">7, 21.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:8:2">8, 2.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:9:1">9, 1.</citedRange></bibl>
<app>
<lem>die</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#c"><choice>
<sic>Die</sic>
<corr type="editorial">die</corr>
</choice></rdg>
</app> Besessenen von den Kranken unterschieden werden;
denn auch wir unterscheiden im genauern <app>
<lem>Sprachgebrauch</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Sprachgebrauche,</rdg>
</app> Melancholische und Kranke von einander, <app>
<lem>so fern</lem>
<rdg type="pp" wit="#z">insofern</rdg>
</app> wir uns bey den <app>
<lem>erstern</lem>
<rdg type="v" wit="#z">letztern</rdg>
</app>
<pb n="103" edRef="#f"/> mehr <app>
<lem>eine Gemüthsverwirrung</lem>
<rdg type="pp" wit="#z">leibliche
Schwachheiten</rdg>
</app> denken. Es mögen also immerhin <app>
<lem>keine</lem>
<rdg type="om" wit="#f"/>
</app>
<app>
<lem>Kranke</lem>
<rdg type="v" wit="#z">Kranken</rdg>
</app> gewesen seyn, wenn es nur erweislich ist, daß es
Unsinnige <app>
<lem>gewesen:</lem>
<rdg type="v" wit="#z">gewesen;</rdg>
</app> und das ist es mir. <app>
<lem>Ich bin fest überzeugt</lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b">ist also kein Zweifel</rdg>
</app><app>
<lem>, daß die Juden alle <app>
<lem>mit schreckhaften fürchterlichen Zufällen
Behaftete, <index indexName="subjects-index">
<term>Besessener</term>
</index><hi>Besessene</hi></lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b">Kranke dieser Gattung <pb n="41" edRef="#a"/>
<pb n="41" edRef="#b"/>
<hi>Beseßne</hi></rdg>
</app> genannt, und zwar <hi>vom Teufel</hi>, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_besessen_3"/>weil sie während ihres
Aufenthalts in Babel die <app>
<lem>Meinung</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Meynung</rdg>
</app> der chaldäischen <index indexName="subjects-index">
<term>Philosophen</term>
</index>Philosophen von den bösen Geistern, als Urhebern
gewisser nicht leicht erklärbaren fürchterlichen <index indexName="subjects-index">
<term>Krankheit(en)</term>
</index><app>
<lem>Krankheiten,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Krankheiten</rdg>
</app> angenommen hatten. <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_besessen_4"/>Man findet daher in
den Büchern der jüdischen Gelehrten, die nach der
Rückkehr aus Babel geschrieben sind, ein <pb edRef="#d" n="103" xml:id="tel_pb_103_d"/>
<pb edRef="#e" n="103"/> vorher ganz unbekanntes <app>
<lem>und ungeglaubtes</lem>
<rdg type="om" wit="#f"/>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>System</term>
</index>System von den bösen <app>
<lem><app>
<lem>Geistern;</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Geistern,</rdg>
</app> und</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">Geistern: Und</rdg>
</app> so hat es unter uns Zeiten gegeben, wo man auch
jeden <hi>Wahnwitzigen, stumm</hi>
<app>
<lem><hi>gewordnen</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>gewordenen</hi></rdg>
</app>
<choice>
<abbr>u. s. w.</abbr>
<expan>und so weiter</expan>
</choice> für behext hielt (welches im Grund eben so
viel, als einen vom Teufel <app>
<lem>Besessenen</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Beseßnen,</rdg>
<rdg type="v" wit="#b">Beseßnen</rdg>
<rdg type="v" wit="#c">Beseßenen</rdg>
</app> gelten sollte). <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#f">Nennen doch auch wir die
<index indexName="subjects-index">
<term>Epilepsie</term>
</index><hi>Epilepsie</hi> das <hi>böse
Wesen</hi>.</rdg>
</app> Die wundervolle That <persName ref="textgrid:255cd">Jesu</persName> bestand also
bey Heilung solcher Krankheiten <app>
<lem>nicht</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a"><choice>
<sic>uicht</sic>
<corr type="editorial">nicht</corr>
</choice></rdg>
</app>
<app>
<lem>darinn</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">darin</rdg>
</app>, daß er einen ei<pb n="39" edRef="#c"/>gentlichen
<index indexName="subjects-index">
<term>Teufel</term>
</index>Teufel austrieb (denn das Böse aus dem <index indexName="subjects-index">
<term>Herz</term>
</index>Herzen und Leben der Menschen, diesen <index indexName="subjects-index">
<term>Sittenteufel</term>
</index>Sittenteufel, wollte er eigentlich vertreiben, <choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_werk_subsection_des_Teufels"><hi>Werke des Teufels</hi></ref>), <app>
<lem>sondern</lem>
<rdg type="v" wit="#f">sondern,</rdg>
</app> daß er <app>
<lem>unheilbare</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b #c">die
unheilbarsten</rdg>
<rdg type="om" wit="#f"/>
</app> Krankheiten <app>
<lem>wegnahm</lem>
<rdg type="v" wit="#f">heilte</rdg>
</app>, die das Volk dem Teufel, als einem persönlichen <app>
<lem>Menschenpeiniger</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Menschenpeiniger,</rdg>
</app> zuschrieb. Und nur den spätern <index indexName="subjects-index">
<term>Erleuchtungen des Evangeliums</term>
</index>Erleuchtungen des <app>
<lem>Evangeliums</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Evangelii</rdg>
</app> durch die Apostel überließ er <app>
<lem>es</lem>
<rdg type="v" wit="#a">es,</rdg>
</app> nach seiner Weisheit, diesen Wahn zu zerstreuen.
Ganz wie ein guter erfahrner Arzt die Krankheit <app>
<lem>heilt,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">heilt</rdg>
</app> und dem Patienten über<pb n="104" edRef="#f"/>läßt, was er davon denken will; oder vielmehr, gleich
Gott, der alles fein zu seiner Zeit thut, verhielt er
sich auch in diesem <app>
<lem>Fall</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Falle</rdg>
</app>, und machte <pb n="42" edRef="#a"/>
<pb n="42" edRef="#b"/> die an sich unrichtige
Einbildung nur vor der Hand dadurch <app>
<lem>unschädlich,</lem>
<rdg type="v" wit="#f">unschädlich;</rdg>
</app> daß er nie in <app>
<lem><choice>
<sic>seinem</sic>
<corr type="editorial">seinen</corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a #b #c #e #f">seinen</rdg>
</app> eigentlichen und von selbst veranlaßten
Unterweisungen den Satz <app>
<lem>behauptete,</lem>
<rdg type="v" wit="#f">behauptete:</rdg>
</app>
<hi>daß der Teufel über die <index indexName="subjects-index">
<term>Gesundheit</term>
</index>Gesundheit und das Leben der Menschen jemals
einige Gewalt gehabt habe</hi>, <app>
<lem>und</lem>
<rdg type="om" wit="#f"/>
</app> vielmehr allezeit unmittelbar auf Gott, als den
allmächtigen Regierer <app>
<lem>unsrer</lem>
<rdg type="v" wit="#f">menschlicher</rdg>
</app> Schicksale, hinwies.</lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app></seg></p></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#a #b #z">
<join result="p" scope="root" target="#tel_var_besessen_p1 #tel_var_besessen_p2"/></rdg>
</app>
<app>
<lem><p>Nach diesen Voraussetzungen wird man es auch nicht unwahrscheinlich
finden, daß <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:8">Matth. 8.</citedRange></bibl>
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice> mit <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mk:1"><app>
<lem>Marc.</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Marc<supplied>.</supplied></rdg>
</app> 1.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:8">Luc.
8.</citedRange></bibl> nicht wirkliche Teufel, sondern die
von ihm besessen <app>
<lem>geglaubten</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Geglaubten</rdg>
</app>
<hi>un</hi><pb edRef="#d" n="104"/><pb edRef="#e" n="104"/><hi>ter
die Heerde Säue</hi> gefahren, und deswegen <hi>aus</hi> ihren <app>
<lem>Hölen</lem>
<rdg type="v" wit="#a #f">Höhlen</rdg>
</app>
<hi>hervorgegangen</hi>, wie man eigentlich <app>
<lem>(und</lem>
<rdg type="v" wit="#a">(und,</rdg>
</app> nicht <hi>in</hi>, nicht <hi>sie fuhren aus</hi>) übersetzen
muß. Die Wahnwitzigen baten sich nemlich in <app>
<lem>ihrem</lem>
<rdg type="v" wit="#e">ihren</rdg>
</app> Unsinn, bey <app>
<lem>welchem</lem>
<rdg type="v" wit="#a">welchen</rdg>
</app> doch immer noch der <index indexName="subjects-index">
<term>Nationalabscheu</term>
</index>Nationalabscheu vor den Säuen in ihnen wirkte, aus, unter <app>
<lem>den Säuen</lem>
<rdg type="pp" wit="#f">ihnen</rdg>
</app> ein <app>
<lem>Schrecken</lem>
<rdg type="v" wit="#e">Schrekken</rdg>
</app> zu <pb n="40" edRef="#c"/> erregen; diese <app>
<lem>Forderung</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">Foderung</rdg>
</app> schrieben denn die dabey stehenden Juden dem Teufel, ihrer
Einbildung gemäß, zu, und es <app>
<lem>erforderte</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">erfoderte</rdg>
</app> also die Wahrheit der Geschichte, sie als vom Teufel
vorgebracht zu beschreiben.</p>
<p><app>
<lem>Ich</lem>
<rdg type="ppl" wit="#a #b #c">Da es billig ist, in dergleichen
Fragen auch <app>
<lem wit="#a">vornemlich</lem>
<rdg type="v" wit="#b #c">vornehmlich</rdg>
</app> die Einsichten der Aerzte zu Rathe zu ziehen,
so</rdg>
</app> verweise <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a #b #c">ich</rdg>
</app> diejenigen, die von dieser Art der <index indexName="subjects-index">
<term>Krankheit(en)</term>
</index>Krankheit noch genauer belehrt seyn wollen, auf <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_besessen_5"/>des
<index indexName="persons-index">
<term>Mead, Richard</term>
</index><persName ref="textgrid:3rqfp">Richard
<hi>Mead</hi></persName> hieher gehörige Abhandlung von den
<hi>bibli</hi><pb n="43" edRef="#a"/><pb n="43" edRef="#b"/><hi>schen Krankheiten</hi>, die <app>
<lem>1749</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #f">1749.</rdg>
</app> nach der
Londner Ausgabe wieder in Deutschland ist abgedruckt
worden.</p></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_besessen_1" place="end">
<label>sie wären wieder vernünftig geworden, Marc. 5, 15. Luc. 8,
35.</label>
<p>Teller erinnert sich hier falsch. Mk und Lk berichten in ihrer Erzählung
vom besessenen Gerasener von einem Mann. Nur bei Mt 8,28–34 sind es
plötzlich zwei (wenn hier auch von Gadarern die Rede ist – im Zuge der
geographischen Korrekturen, die Mt gegenüber Mk vornimmt). </p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_besessen_2" place="end">
<label>milzsüchtiger</label>
<p>Heute meint das: „an Hypochondrie leidend“ (somatoforme Psychose, bei der
Erkrankte unter Angstzuständen leiden, weil sie „unbegründet“ davon
ausgehen, schwer erkrankt zu sein). Die frühere Bezeichnung dieses
Umstandes als Milzsucht geht auf den – neben Hippokrates – wohl
berühmtesten Arzt der Antike zurück: Galen(os) von Pergamon (ca.
129–199). Er vermutete, dass unter (<foreign xml:lang="grc">ὑπό</foreign>) dem Rippenknorpel (<foreign xml:lang="grc">χόνδρος</foreign>) der Grund für Gemütskrankheiten läge. Dort
befindet sich u.a. auch die Milz.</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_besessen_3" place="end">
<label>weil sie während ihres Aufenthalts in Babel die Meinung der
chaldäischen Philosophen von den bösen Geistern […] angenommen
hatten</label>
<p>Mit dieser Erklärung ist Teller unter den Neologen nicht allein. Johann
Salomo Semler schreibt in seiner <hi>Abfertigung der neuen Geist und
alten Irtümer […]</hi> (<hi rend="superscript">2</hi>1760): „Es ist
genug, daß warhaftig kein einzig Beispiel von einer leiblichen
teuflischen Besitzung aus dem ganzen alten Testament kan aufgebracht
werden“ (aaO 243; vgl. 212–217). Genauso sei die Vorstellung von einer
den Menschen umgebenden Geisterwelt, die durch Magie beeinflusst werden
könne, nicht genuin christlich, sondern eine negative externe Prägung
(vgl. aaO 177f.), die u.a. im Einfluss der „egyptischen und chaldeischen
Künste“ (aaO 180) auf die Juden zu suchen sei. Tatsächlich findet die
sumerisch-babylonische Dämonin Lilit in Jes 34,14 Erwähnung.
Traditionell wurde sie als Verursacherin von sexuell konnotierten
Krankheiten angesehen oder von solchen, die Neugeborene betreffen, wobei
sie die Kinder der Legende nach mit giftiger Milch säugte.</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_besessen_4" place="end">
<label>Man findet daher in den Büchern der jüdischen Gelehrten, die nach der
Rückkehr aus Babel geschrieben sind, ein vorher ganz unbekanntes und
ungeglaubtes System von den bösen Geistern</label>
<p>Vermutlich spielt Teller hier nicht auf biblische Bücher, sondern auf
antik-jüdische Texte wie den Babylonischen Talmud (vgl. <ptr type="page-ref" target="#erl_tel_weise_2"/>) oder das Buch der
Jubiläen an (z.B. Jub 7,27). Die Dämonin Lilit (vgl. die vorige
Erläuterung <ptr type="page-ref" target="#erl_tel_besessen_3"/>) wird
als geflügelte und langhaarige Verführerin schlafender Männer
dargestellt (vgl. z.B. bEr 100b; bNid 24b; bShab 151b). Das Targum
Pseudo-Jonathan ergänzt beim Aaronitischen Segen (Num 6,24–26): „Möge
der Herr dich segnen in allen deinen Taten und dich schützen vor (den
Dämonen) der Nacht (aramäisch <foreign xml:lang="hbo">לילי</foreign>
[ljlj]) und vor Dämonen, die dich in Angst versetzen, und vor
Mittagsdämonen und Morgendämonen und vor Zerstörern und Nachtdämonen“.
</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_besessen_5" place="end">
<label>des Richard Mead […] Abhandlung von den biblischen
Krankheiten</label>
<p>Richard Mead (1673–1754) siedelte als Kind mit seiner Familie aus der
Nähe von London ins holländische Exil über, da der Stuart-König Karl II.
(1630/1660–1685) Meads Vater – seines Zeichens presbyterianischer
Geistlicher – verfolgen ließ. In Utrecht und Leyden studierte Mead
Medizin und wurde 1696 in Padua zum Dr. med. et phil. promoviert. Nach
einer Zeit in Italien kehrte er in sein Heimatland zurück und
praktizierte dort u.a. als Leibarzt des Königs Georg II. August
(1683/1727–1760). – Teller bezieht sich hier auf den Abschnitt „<foreign xml:lang="lat"><hi>De Daemoniacis</hi></foreign>“ in Meads
Abhandlung <foreign xml:lang="lat"><hi>Medica Sacra: Sive, De Morbis
Insignioribvs, Qvi In Bibliis Memorantvr,
Commentarius</hi></foreign> (1749; vgl. aaO 47–58). Das Werk wurde
1754 von der katholischen Glaubenskongregation indiziert.</p></note>
</div>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_besprengen">
<p><pb n="105" edRef="#f"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>besprengen</term>
</index><label type="headword">Besprengen<pc>,</pc></label>
<app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Besprengung</term>
</index><label type="headword"><app>
<lem>Besprengung<pc>:</pc></lem>
<rdg type="v" wit="#e">Besprengung<pc>.</pc></rdg>
</app></label> Ebr.</lem>
<rdg type="pp" wit="#f"><label type="headword">Besprengung<pc>.</pc></label> Hebr.</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Hebr:10:22">10,
22.</citedRange></bibl>
<app>
<lem>sollte</lem>
<rdg type="v" wit="#b">solte</rdg>
</app> man für <hi>besprenget in</hi>
<app>
<lem><choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#b">etc<supplied>.</supplied></rdg>
</app> genauer übersetzen, <hi>gereinigt im Herzen von dem <index indexName="subjects-index">
<term>Gewissen, böses</term>
</index>bösen Gewissen</hi>; denn das griechische Wort bedeutet
beydes, <hi>besprengen</hi> und <hi>reinigen</hi>, welches letzte
hier die <index indexName="subjects-index">
<term>Redeverbindung</term>
</index>Redeverbindung <app>
<lem>erfordert.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#c"><choice>
<sic>erfordert,</sic>
<corr type="editorial">erfordert.</corr>
</choice></rdg>
<rdg type="v" wit="#e">erfodert.</rdg>
</app> Dann ist immer noch der Ausdruck in so weit <index indexName="subjects-index">
<term>figürlich</term>
</index>figürlich, <app>
<lem>in so weit</lem>
<rdg type="pp" wit="#b">insoweit</rdg>
</app> er eine Anspielung auf die gottesdienstlichen Besprengungen
der Israeliten, theils mit Opferblut, theils mit <app>
<lem>Wasser</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Wasser,</rdg>
</app> (<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lev:16:14">3 <choice>
<abbr>B.</abbr>
<expan>Buch</expan>
</choice> Mos. 16, <app>
<lem>14.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">14</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lev:4:5 Lev:4:6">4,
5. 6.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Ex:29:4">2 <choice>
<abbr>B.</abbr>
<expan>Buch</expan>
</choice> Mos. 29, <app>
<lem>4.),</lem>
<rdg type="v" wit="#f">4.)</rdg>
</app></citedRange></bibl> enthält; und da nun eben jene
eine <index indexName="subjects-index">
<term>Vorstellung(en), bildliche</term>
</index>sinnbildliche Vorstellung der Wegnehmung der Sünden des
Volks waren, so heißt <app>
<lem><hi>gereiniget</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b"><hi>gereinigt</hi></rdg>
</app> eben so viel als <app>
<lem><hi>befreyt</hi>.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b"><hi>befreyt</hi>:</rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName> hat daher
mit gutem <app>
<lem>Grunde</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">Grund</rdg>
</app> das <hi>und los</hi> in seiner Ueber<pb edRef="#d" n="105"/><pb edRef="#e" n="105"/>setzung <app>
<lem>eingeschaltet.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">eingeschaltet:</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Besprengung</term>
</index><hi>Besprengung des Blutes</hi>
<persName ref="textgrid:255cd"><hi>Jesu Christi</hi></persName>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Petr:1:2">1 Petr. 1,
2.</citedRange></bibl> ist in gleicher Rücksicht auf jene
Besprengungen, als einen <index indexName="subjects-index">
<term>Gebrauch, kirchlicher</term>
</index>kirchlichen Gebrauch der Israeliten, eine uneigentliche
Beschreibung <hi>der Theilnehmung an der <index indexName="subjects-index">
<term>Begnadigung</term>
</index>freyen Be</hi><pb n="41" edRef="#c"/><hi>gnadigung
Gottes durch</hi>
<persName ref="textgrid:255cd"><hi>Jesum</hi></persName>, und <app>
<lem>könnte man <index indexName="subjects-index">
<term>Übersetzung, freie</term>
</index>freyer <app>
<lem>übersetzen</lem>
<rdg type="v" wit="#f">übersetzen:</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b">müste eigentlich die Uebersetzung so
fließen:</rdg>
</app></p>
<p rend="margin-horizontal"><index indexName="persons-index">
<term>Petrus</term>
</index><persName ref="textgrid:2z6t8">Petrus</persName>, ein
Apostel <persName ref="textgrid:255cd">Jesu Christi</persName>
<app>
<lem>den</lem>
<rdg type="v" wit="#a">denen,</rdg>
</app> unter den hin und her – – – <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a">Bithynia</rdg>
</app> zerstreuten Juden, nach dem gnädigen Rath <app>
<lem>Gottes,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Gottes</rdg>
</app> durch die Heiligung des Geistes zum Gehorsam und zur
Theilnehmung <pb n="44" edRef="#a" xml:id="tel_pb_44_a"/>
<pb n="44" edRef="#b" xml:id="tel_pb_44_b"/> an der göttlichen
Begnadigung durch <persName ref="textgrid:255cd">Jesum
Christum</persName> erwählten Fremdlingen.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem/>
<rdg type="ptl" wit="#a #b"><div type="entry" xml:id="lemma_blut_der_besprengung">
<p><label type="headword">Blut der <app>
<lem wit="#a">Besprengung</lem>
<rdg wit="#b" type="typo-correction"><choice>
<sic>Bespreugung</sic>
<corr type="editorial">Besprengung</corr>
</choice></rdg>
</app></label>, <choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_blut_christi"><hi>Blut</hi></ref>.</p>
</div></rdg>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_bestehen">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>bestehen</term>
</index><label type="headword">Bestehen<pc>,</pc></label> heißt so
viel, als <hi>gegründet</hi>
<app>
<lem><hi>seyn</hi>,</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b"><hi>seyn</hi></rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:2:5">1 Cor. 2,
5.</citedRange></bibl> Die Uebersetzung <app>
<lem><app>
<lem><app>
<lem>soll</lem>
<rdg type="v" wit="#b #c #e">sollte</rdg>
</app> seyn;</lem>
<rdg type="pp" wit="#f">sollte seyn,</rdg>
</app>
<hi>damit</hi></lem>
<rdg type="pp" wit="#a">sollte seyn: <hi>Damit</hi></rdg>
</app>
<hi>euer Glaube gegründet</hi>
<app>
<lem><hi>sey</hi>. Dann</lem>
<rdg type="pp" wit="#a"><hi>sey</hi>; dann</rdg>
</app>
<app>
<lem><hi>fest</hi></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a"><choice>
<sic><hi>fesi</hi></sic>
<corr type="editorial"><hi>fest</hi></corr>
</choice></rdg>
</app>
<app>
<lem><hi>stehen</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>stehen</hi>,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Tim:2:19">2 Tim. 2,
19.</citedRange></bibl>
<hi>der unwandelbare Grund</hi>
<pb n="106" edRef="#f"/>
<hi>Gottes steht</hi>
<app>
<lem><hi>fest</hi>; endlich bedeutet</lem>
<rdg type="pp" wit="#e"><choice>
<sic><hi>stest</hi></sic>
<corr type="editorial"><hi>fest</hi></corr>
</choice>. Endlich bedeutet,</rdg>
<rdg type="pp" wit="#f"><hi>fest</hi>. Endlich bedeutet,</rdg>
</app>
<hi>durch jemand bestehen</hi>, durch ihn <app>
<lem><hi>vereiniget</hi>,</lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>vereiniget</hi></rdg>
</app> gleichsam zusammen gehalten <app>
<lem>werden</lem>
<rdg type="v" wit="#f">werden,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Kol:1:17">Col. 1,
17.</citedRange></bibl></p>
<p rend="margin-horizontal">Er ist <hi>vor allen</hi> (der
<hi>Erste</hi> der <app>
<lem><hi>Gemeine</hi>,</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f"><hi>Gemeine</hi>;</rdg>
</app> wie gleich nachher statt <hi>vor allen</hi>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Kol:1:18"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#a #f"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></rdg>
</app> 18.</citedRange></bibl> der <hi>Vorsitzende</hi>, wie
man es eigentlich übersetzen könnte, gesagt wird) <app>
<lem>und es <app>
<lem>besteht</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">bestehet</rdg>
</app> alles durch ihn (er</lem>
<rdg type="pp" wit="#f"><supplied>(</supplied>er</rdg>
</app> hat <hi>Juden</hi>
<app>
<lem>und</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b"><hi>und</hi></rdg>
</app>
<hi>Heyden</hi> zu einer <index indexName="subjects-index">
<term>Kirche</term>
</index>Kirche <app>
<lem><hi>vereiniget</hi>;</lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>vereiniget</hi>,</rdg>
</app> welches wieder mit dem gleich folgenden, <hi>er ist das Haupt
des Leibes</hi>, und mit dem, <hi>er hat aus beyden eins
gemacht</hi>, in der <app>
<lem>Parallelstelle</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Paralelstelle</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Eph:2:14">Eph. 2, <app>
<lem>14.</lem>
<rdg type="v" wit="#a">14.)</rdg>
</app></citedRange></bibl> ganz einerley <app>
<lem>ist). <app>
<lem><choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#b"><choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice></rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#a">ist. <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice></rdg>
</app>
<ref target="#lemma_fuelle"><hi>Fülle</hi></ref><hi>,</hi>
<ref target="#lemma_himmel"><hi>Himmel</hi></ref>.</p>
<p>Den Gelehrten ist übrigens nicht unbekannt, daß das griechische Wort,
welches <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a #b">der selige</rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName> hier
<hi>beste</hi><pb edRef="#d" n="106"/><pb edRef="#e" n="106"/><hi>hen</hi> übersetzt, von einer <app>
<lem><hi>versammelten</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c"><hi>versammleten</hi></rdg>
</app> Menge gesagt wird.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_besuchen">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>besuchen</term>
</index><label type="headword">Besuchen</label> einen andern,
bedeutet nach dem allgemeinen <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index><app>
<lem>Sprachgebrauch</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Sprachgebrauche</rdg>
</app> der <app>
<lem>Ebräer</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Hebräer</rdg>
</app> und Grie<pb n="42" edRef="#c"/>chen in folgenden Stellen,
<hi>sich eines annehmen, für ihn sorgen</hi>, und sollte gleich
in der Uebersetzung deutlicher angegeben werden.</p>
<p rend="margin-horizontal"><pb n="45" edRef="#a"/><pb n="45" edRef="#b"/>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:1:68 Lk:1:78">Luc.
1, 68. 78.</citedRange></bibl> Er <app>
<lem><choice>
<sic>har</sic>
<corr type="editorial">hat</corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a #b #c #e #f">hat</rdg>
</app> sich seines Volks <app>
<lem>angenommen</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#c"><choice>
<sic>angennommen</sic>
<corr type="editorial">angenommen</corr>
</choice></rdg>
<rdg type="v" wit="#e #f">angenommen,</rdg>
</app> und ihm eine Errettung <app>
<lem>verschaft</lem>
<rdg type="v" wit="#b #f">verschafft</rdg>
</app>: <choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_erloesen"><hi>Erlösung</hi></ref> – durch welche
sich <app>
<lem>unsrer</lem>
<rdg type="v" wit="#f">unserer</rdg>
</app> angenommen hat der Aufgang <app>
<lem>aus</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>und</sic>
<corr type="editorial">aus</corr>
</choice></rdg>
</app> der Höhe.</p>
<p rend="margin-horizontal"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Jak:1:27"><app>
<lem>Jac. 1, 27.</lem>
<rdg wit="#b" type="typo-correction"><choice>
<sic>Jac. 1, 27,</sic>
<corr type="editorial">Jac. 1, 27.</corr>
</choice></rdg>
</app></citedRange></bibl> Ein reiner – – für <app>
<lem>Witwen</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">Wittwen</rdg>
</app> und Waysen in ihrem Elend sorgen <choice>
<abbr>u. s. w.</abbr>
<expan>und so weiter</expan>
</choice></p>
<p>Im letzten Fall konnte, nach den damaligen <index indexName="subjects-index">
<term>Umstände, äußerliche</term>
</index>äußerlichen Umständen der Christen, die eigentliche
Hausbesuchung solcher Elenden mehr als <app>
<lem>itzt</lem>
<rdg type="v" wit="#f">jetzt</rdg>
</app> zu den besondern Erweisungen einer solchen Fürsorge
nothwendig <app>
<lem>seyn. Nur</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b #c">seyn; allein nur</rdg>
</app> aus dem Aus<pb n="107" edRef="#f"/>druck läßt sich so etwas
nicht schließen, und armen Verwittweten und Verwayseten möchte in
unsern Umständen <app>
<lem>dieß</lem>
<rdg type="v" wit="#a">dies</rdg>
</app> mehr lästig fallen, auch für den, der es thun <app>
<lem>wollte, <app>
<lem>oft</lem>
<rdg type="om" wit="#a #c"/>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#b">wolte,</rdg>
</app> ein zweydeutiges Aufsehen machen. Weit besser ists also, so
für sie zu sorgen, daß sie auch Obdach und unter demselben <app>
<lem>die Nothwendigkeiten des Lebens</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b">ein zufriedenes Herz</rdg>
</app> haben können.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<div type="entry" xml:id="lemma_beten">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>beten</term>
</index><label type="headword">Beten<pc>,</pc></label>
<app>
<lem><hi>bitten im Namen</hi>
<app>
<lem><persName ref="textgrid:255cd"><hi>Jesu</hi></persName></lem>
<rdg type="v" wit="#a"><persName ref="textgrid:255cd"><hi>Jesu</hi></persName>.</rdg>
<rdg type="v" wit="#f"><persName ref="textgrid:255cd"><hi>Jesu</hi></persName>,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:14:13">Joh. 14,
13.</citedRange></bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:14:14">14.</citedRange></bibl></lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:15:16">15,
16.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:16:24 Joh:16:26">16, 24. 26.</citedRange></bibl> Der Ausdruck, wie der
Zusammenhang, beweiset zur Genüge, daß <app>
<lem>dieß</lem>
<rdg type="v" wit="#a">dies</rdg>
</app> eine besondere Bezeichnung des apostolischen <index indexName="subjects-index">
<term>Amtsgebet</term>
</index><app>
<lem>Amtsgebets</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b #c">Amtsgebetes sey,</rdg>
</app> und mit andern Worten so <app>
<lem>viel <app>
<lem>sey</lem>
<rdg type="om" wit="#c"/>
</app>, als</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b">viel, als,</rdg>
</app>
<hi>an</hi>
<persName ref="textgrid:255cd"><hi>Christi</hi></persName>
<hi>statt, als sein Apostel, Gott um irgend etwas zur Verkündigung
und Ausbreitung der <index indexName="subjects-index">
<term>Religion</term>
</index>Religion dienliches</hi>
<app>
<lem><hi>anrufen</hi>.</lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>anrufen</hi>:</rdg>
</app> So versichert <pb edRef="#d" n="107"/>
<pb edRef="#e" n="107"/>
<app>
<lem>er</lem>
<rdg type="v" wit="#f">er,</rdg>
</app>
<app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a #b">ihnen</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:14:26">(Joh. 14, <app>
<lem>26.),</lem>
<rdg type="v" wit="#f">26.)</rdg>
</app></citedRange></bibl> der Vater werde den heiligen
Geist ihnen <app>
<lem>senden in seinem</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">senden, <hi>in seinem</hi></rdg>
</app>
<pb n="46" edRef="#a"/>
<pb n="46" edRef="#b"/>
<hi>Namen</hi>, an seiner <app>
<lem>statt:</lem>
<rdg type="v" wit="#f">statt;</rdg>
</app> so sollten die Apostel im <hi>Namen</hi>
<persName ref="textgrid:255cd"><hi>Je</hi><pb n="43" edRef="#c"/><hi>su</hi></persName>, <choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> an seiner statt, Wunder verrichten <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mk:16:17">(Marci 16, <app>
<lem>17.):</lem>
<rdg type="v" wit="#f">17.);</rdg>
</app></citedRange></bibl> so werden die unredlichen Lehrer
vorgestellt, wie sie im Namen <persName ref="textgrid:255cd">Jesu</persName>, <choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> an seiner <app>
<lem>statt,</lem>
<rdg type="v" wit="#f">statt</rdg>
</app> gelehret (<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:7:22">Matth. 7,</citedRange></bibl>
<app>
<lem>22.): <app>
<lem>und</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Und</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#f">22.) Und</rdg>
</app> so versteht sich von selbst, wie <persName ref="textgrid:255cd">Jesus</persName> sagen <app>
<lem>konnte,</lem>
<rdg type="v" wit="#f">konnte:</rdg>
</app>
<hi>bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen</hi>, weil er bis
dahin das <index indexName="subjects-index">
<term>Lehramt des Evangeliums</term>
</index>Lehramt des Evangelii selbst verwaltet hatte, <app>
<lem>und</lem>
<rdg wit="#b" type="typo-correction"><choice>
<sic>nnd</sic>
<corr type="editorial">und</corr>
</choice></rdg>
</app> nun erst am Ende seines Lebens es ihnen gleichsam abtrat,
„ich gehe zum Vater, und was ihr von nun <app>
<lem>an</lem>
<rdg type="v" wit="#f">an,</rdg>
</app>
<app>
<lem>als meine Apostel</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">in meinem Namen</rdg>
</app> bitten <app>
<lem>werdet“</lem>
<rdg type="v" wit="#a">werdet<supplied>“</supplied></rdg>
</app>
<choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice>
<app>
<lem><choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b"><choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice></rdg>
</app>
<ref target="#lemma_name"><hi>Name</hi></ref>.</lem>
<rdg type="pp" wit="#z"><label type="headword">bitten im Namen <persName ref="textgrid:255cd">Jesu</persName><pc>:</pc></label></rdg>
</app>
<app>
<lem>Ich will <app>
<lem>damit</lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app> niemand die <index indexName="subjects-index">
<term>Beruhigung</term>
</index>Beruhigung <app>
<lem>nehmen</lem>
<rdg type="v" wit="#z">rauben,</rdg>
</app> im Namen <persName ref="textgrid:255cd">Jesu</persName> zu
beten, und keinem Prediger die <index indexName="subjects-index">
<term>Freiheit</term>
</index>Freyheit <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#z">nehmen,</rdg>
</app> der Allgemeinheit der <app>
<lem>Christen,</lem>
<rdg type="v" wit="#z">Christen</rdg>
</app> dieses Gebet <app>
<lem>zu <pb n="108" edRef="#f"/> empfehlen, wenn</lem>
<rdg type="pp" wit="#z">recht erklärt (daß</rdg>
</app> es so viel <app>
<lem>seyn <app>
<lem>soll,</lem>
<rdg type="v" wit="#f">soll:</rdg>
</app> als</lem>
<rdg type="pp" wit="#z">sey als,</rdg>
</app> gern, oft, unter dem ernsten <app>
<lem>Bewußtseyn</lem>
<rdg type="v" wit="#z">Bewustseyn</rdg>
</app> des allgegenwärtigen <index indexName="subjects-index">
<term>Gott</term>
</index><app>
<lem>Gottes</lem>
<rdg type="v" wit="#z">Gottes,</rdg>
</app> mit lebhafter <index indexName="subjects-index">
<term>Empfindung(en)</term>
</index>Empfindung seiner <app>
<lem>eignen</lem>
<rdg type="v" wit="#f #z">eigenen</rdg>
</app> Hülfsbedürftigkeit und <app>
<lem>frohem</lem>
<rdg type="v" wit="#z">kindlichem</rdg>
</app> Zutrauen zu Gott, <app>
<lem>kurz,</lem>
<rdg type="v" wit="#z">kurz</rdg>
</app> als ein <index indexName="subjects-index">
<term>Christ, erleuchteter</term>
<term>Erleuchtung</term>
</index>erleuchteter <app>
<lem>Christ</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">Christ,</rdg>
</app>
<app>
<lem>beten</lem>
<rdg type="pp" wit="#z">beten) zu empfehlen</rdg>
</app>. Aber in einem <app>
<lem>Wörterbuch dieser Art, ist</lem>
<rdg type="pp" wit="#z">Wörterbuch, wie das meinige seyn sollte,
war</rdg>
</app> es nöthig zu sagen, <hi>was</hi>
<persName ref="textgrid:255cd"><app>
<lem>Jesus</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f"><persName ref="textgrid:255cd"><hi>Jesus</hi></persName></rdg>
</app></persName>
<app>
<lem><hi>selbst</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#z"><hi>selbst</hi>,</rdg>
</app> in einer solchen Unterredung mit seinen <app>
<lem>Aposteln <hi>über ihre künftige <index indexName="subjects-index">
<term>Amtsführung</term>
</index>Amtsführung</hi></lem>
<rdg type="pp" wit="#z">Apo<pb n="8" edRef="#z" xml:id="tel_pb_8_z"/>steln, <hi>von ihrer künftigen
Amtsführung</hi>,</rdg>
</app> dabey <app>
<lem>gedacht habe</lem>
<rdg type="pp" wit="#z">gedacht, dieß habe ich denn zuerst
gethan und laße es noch dabey</rdg>
</app>. <index indexName="classics-index">
<term>Augustin von Hippo</term>
</index><persName ref="textgrid:2r5hd"><hi>Augustin</hi></persName>
ist der erste mir bekannte Schriftausleger unter den Alten, der
diese Aussprüche <persName ref="textgrid:255cd">Jesu</persName>
nicht bloß auf die Apostel eingeschränkt wissen will. Aber eben die
Frage, die er aufwirft und <app>
<lem>verneint</lem>
<rdg type="v" wit="#z">verneinet</rdg>
</app>: <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_beten_1"/><hi>Sollen wir das bloß von den Aposteln verstehen?</hi>
<app>
<lem><hi>das</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#z"><hi>Das</hi></rdg>
</app>
<hi>sey ferne!</hi>
<app>
<lem>läßet</lem>
<rdg type="v" wit="#c #z">läßt</rdg>
<rdg type="v" wit="#f">lässet</rdg>
</app> vermuthen, daß <app>
<lem>dieß</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">dies</rdg>
</app> die frühere oder doch schon dazumal bekannte Erklärung
gewesen. <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_beten_2"/>Und so <app>
<lem>eignen</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#f"><choice>
<sic>eigenen</sic>
<corr type="editorial">eignen</corr>
</choice></rdg>
</app>
<index indexName="classics-index">
<term>Chrysostomus, Johannes</term>
</index><app>
<lem><choice>
<sic><hi>Crysostomns</hi></sic>
<corr type="editorial"><persName ref="textgrid:276c6"><hi>Crysostomus</hi></persName></corr>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#c #z"><persName ref="textgrid:276c6"><hi>Chrysostomus</hi></persName></rdg>
<rdg type="typo-correction" wit="#e #f"><persName ref="textgrid:276c6"><hi>Crysostomus</hi></persName></rdg>
</app><hi>,</hi>
<pb edRef="#d" n="108" xml:id="tel_pb_108_d"/>
<pb edRef="#e" n="108"/>
<index indexName="classics-index">
<term>Apollinaris von Laodicea</term>
</index><app>
<lem><persName ref="textgrid:3r6cm"><hi>Apollinarius</hi></persName>,</lem>
<rdg type="v" wit="#z"><persName ref="textgrid:3r6cm"><hi>Apollinarius</hi></persName></rdg>
</app> dieses Gebet nur den Aposteln zu. <app>
<lem>Dieser</lem>
<rdg type="pp" wit="#z">Der letztere</rdg>
</app> sagt <app>
<lem>ausdrücklich:</lem>
<rdg type="v" wit="#c">ausdrüklich;</rdg>
<rdg type="v" wit="#z">ausdrücklich,</rdg>
</app>
<persName ref="textgrid:255cd">Christus</persName> thut, <app>
<lem><hi>was</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#z">was</rdg>
</app>
<hi>die Apostel</hi>
<app>
<lem><hi>bitten.</hi></lem>
<rdg type="pp" wit="#z">bitten. <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_beten_3"/><choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice> des <index indexName="persons-index">
<term>Cordier, Balthasar</term>
</index><persName ref="textgrid:3rqfq"><hi>Corderius</hi></persName>
<foreign xml:lang="lat">Catenam in Joannem</foreign>
<choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 362.</rdg>
</app></lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app></p>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_beten_1" place="end">
<label>Sollen wir das bloß von den Aposteln verstehen? das sey
ferne!</label>
<p>Zitat aus Augustins <foreign xml:lang="lat"><hi>In Iohannis Evangelium
Tractatus LXXIII</hi></foreign>, 2 (CChr.SL 36, 510: „<foreign xml:lang="lat"><hi>An forte solis apostolis dictum debemus accipere?
Absit.</hi></foreign>“).</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_beten_2" place="end">
<label>Und so eignen Crysostomus, Apollinarius, dieses Gebet nur den
Aposteln zu</label>
<p>Apollinaris von Laodicaea (ca. 315–392) wurde 335 zum Lektor in seiner
Heimatstadt ernannt. Seit 360/361 wirkte er dort als Bischof. Er stand
zu dieser Zeit bereits seit längerem mit Athanasius (ca. 299–373) in
Kontakt und schrieb in dessen Sinne über das nizänische <foreign xml:lang="grc">ὁμοούσιος</foreign>-Prädikat. Dabei kristallisierte
sich bei ihm in Hinblick auf die Zwei-Naturen-Christologie ein
Miaphysitismus heraus, den später auch Cyrill von Alexandrien (vgl. <ptr type="page-ref" target="#erl_tel_ausgehen_2"/>) – wenn auch
unwissend – rezipierte. Apollinaris verneinte dabei, dass die Menschheit
Christi als ein eigenständiges Vestandes- und Willenssubjekt zu
verstehen sei. Stattdessen sei die schon präexistent verbundene
Logos-Christus-Seele dem menschlichen Körper eingefleischt worden
(<foreign xml:lang="grc">νοῦς ἔνσαρκος</foreign>). Erst als
Apollinaris in die meletianischen Streitigkeiten in Antiochien eingriff
(dort hatte Meletius 360 nach rascher Absetzung als Bischof eine
nizänische Gegengemeinde zum neuen Bischof Euzoius gegründet) und eine
dritte Gemeinde mit dem von ihm geweihten Bischof Vitalis protegierte,
brachte er damit Basilius von Caesarea (329/330–379) gegen sich auf.
Letzterer begann nun seine Lehre als häretisch zu bezeichnen und
erwirkte 377 eine Verurteilung durch Rom, der sich Antiochien (379) und
Konstantinopel (381) anschlossen. Erst Gregor von Nyssa (ca. 335–394)
wiederlegte 385 den Apollinarismus systematisch. In der Folge kam es
sogar zu Reichsgesetzen, die diese Lehre unter Strafe stellten. – Für
das von Teller angedeutete Apollinaris-Zitat vgl. die folgende
Erläuterung <ptr type="page-ref" target="#erl_tel_beten_3"/> (unter der
dortigen Stellenangabe findet sich auch die betreffende Aussage des
Chrysostomus).</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_beten_3" place="end">
<label>S. des Corderius Catenam in Joannem S. 362.</label>
<p>Balthasar Cordier (1592–1650) war ein belgischer Jesuit, der nach seinem
Eintritt in den Orden im Jahr 1612 Bibelkunde, Griechisch und
Moraltheologie unterrichtete. Später widmete er sich vor allem der
Übersetzung und Edition von Handschriften der griechischen Kirchenväter.
– Teller verweist hier auf Cordiers Apollinaris-Zitat zu Joh 14,14 in
<hi><foreign xml:lang="lat">Catena Patrvm Graecorvm In Sanctvm
Ioannem</foreign> [...]</hi> (1630): „<foreign xml:lang="grc">Ποιεῖ Χριστòς ὅσα αἰτοῦσιν Ἀπόστολοι. εἴρηκε γὰρ, Ὅτι ποιήσω ἐὰν
αἰτήσητε ἐν ὀνόματί μου</foreign>.“ (aaO 362 – „Christus tut, was
die Apostel bitten. Er sagt nämlich: Ich werde tun, was ihr in meinem
Namen bitten werdet.“). </p></note>
</div>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_beten_an_allen_orten">
<p><pb n="44" edRef="#c" xml:id="tel_pb_44_c"/>
<app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>beten</term>
</index><label type="headword">Beten</label>
<hi>an allen Orten</hi>,</lem>
<rdg type="pp" wit="#z"><label type="headword">Beten an allen
Orten<pc>,</pc></label></rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Tim:2:8">1 Tim. 2,
8.</citedRange></bibl>
<choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice>
<app>
<lem><hi>in allen</hi></lem>
<rdg type="pp" wit="#z">in allen</rdg>
</app>
<hi>öffentlichen Versammlungen der</hi>
<app>
<lem><hi>Christen</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#z"><hi>Christen</hi>,</rdg>
</app> sollen nur die Männer vorbeten.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_beten_mit_der_zunge">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>beten mit der Zunge</term>
</index><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_beten_zunge_1"/><label type="headword">Beten</label>
<hi>mit der Zunge</hi>, oder, <hi>mit Zungen</hi>, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:14:13 1Kor:14:14 1Kor:14:15">1 Cor. 14, 13. 14.
15.</citedRange></bibl>
<hi>im Geist, im</hi>
<app>
<lem><hi>Sinn</hi>,</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b"><hi>Sinn</hi></rdg>
</app> eben daselbst. Die eigentliche Uebersetzung ist:</p>
<p rend="margin-horizontal"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:14:13">13.</citedRange></bibl> Wer daher in einer
fremden <index indexName="subjects-index">
<term>Sprache</term>
</index>Sprache betet, der bete also, daß er es auch auslege;</p>
<p rend="margin-horizontal"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:14:14">14.</citedRange></bibl> Denn wenn ich in
einer fremden Sprache bete, so betet zwar mein Herz, aber der Sinn,
den ich damit <app>
<lem>verbinde,</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>verbinde.</sic>
<corr type="editorial">verbinde,</corr>
</choice></rdg>
</app> hilft dem andern (dem meine Sprache unbekannt ist) nichts, <choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:14:16"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#a #f"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></rdg>
</app> 16.</citedRange></bibl></p>
<p rend="margin-horizontal"><pb n="109" edRef="#f" xml:id="tel_pb_109_f"/>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:14:15">15.</citedRange></bibl> Was geziemt sich also? Nemlich; ich
will zwar zu meiner <index indexName="subjects-index">
<term>Erbauung</term>
</index>Erbauung beten, aber auch so, daß <app>
<lem>andre</lem>
<rdg type="v" wit="#f">andere</rdg>
</app> (in öffentlicher Versammlung) meinen Sinn fassen: <choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:14:19"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#a #f"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></rdg>
</app> 19.</citedRange></bibl></p>
<p>Der Apostel tadelt nemlich in dem ganzen Capitel die in der <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a #b #c">damaligen</rdg>
</app> corinthischen Ge<pb n="47" edRef="#a"/><pb n="47" edRef="#b"/>meine <app>
<lem><app>
<lem>damals</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">so sehr</rdg>
</app> eingerissene</lem>
<rdg type="pp" wit="#b #c">so sehr eingerißene</rdg>
</app> Unordnung in einer der übrigen Gemeine unbekannten <app>
<lem>Sprache</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Sprache,</rdg>
</app> die gottesdienstlichen Handlungen zu <app>
<lem>verrichten.</lem>
<rdg type="pp" wit="#b">verrichten <choice>
<abbr>s. S.</abbr>
<expan>sensu stricto</expan>
</choice>
<hi>singen</hi>.</rdg>
</app></p>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_beten_zunge_1" place="end">
<label>Beten mit der Zunge</label>
<p>Entgegen der von Teller vertretenen Position (vgl. auch LB 209)
herrscht in der heutigen neutestamentlichen Wissenschaft
relativer Konsens darüber, dass Paulus in 1Kor 14 nicht auf das
Beten in Fremdsprachen anspielt, das z.B. hinter der Schilderung
des Pfingstwunders (Apg 2,11–13) steht. Vielmehr beschreibt der
Apostel mit der „Glossolalie“ wohl eine andere, Menschen nicht
bekannte Sprache (in diesem Sinne eine himmlische Sprache,
vielleicht die „Engelszungen“ aus 1Kor 13,1). Er hält es für ein
wundersames Charisma, wenn Menschen sie sprechen oder aber
auslegen/übersetzen können (so 1Kor 12,10; vgl. 1Kor 14,26).
Paulus könnte ebenfalls über diese Geistesgabe verfügt haben
(1Kor 14,18), hielt sie aber wohl für ambivalent, da sie bei
nicht vorhandener Auslegung nur das Individuum erbaue und nicht
wie die prophetische Rede die ganze Gemeinde.</p></note>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_beten_ohne_unterlass">
<p><label type="headword">Beten</label>
<hi>ohne</hi>
<app>
<lem><hi>Unterlaß</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>Unterlaß</hi>,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Thess:5:17">1 Thess.
5, 17.</citedRange></bibl>
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:18:1">Luc. 18, <app>
<lem>1.</lem>
<rdg type="v" wit="#b">1,</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:12:12">Röm. 12,
12.</citedRange></bibl> ist <hi>von der öftern <index indexName="subjects-index">
<term>Gebetsübung</term>
</index>Gebetsübung</hi> zu <app>
<lem><app>
<lem>verstehen;</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">verstehen:</rdg>
</app> das</lem>
<rdg type="pp" wit="#e">verstehen. Das</rdg>
<rdg type="pp" wit="#f">verstehen. So</rdg>
</app> heißt in allen Sprachen etwas unabläßig thun, wenn man es oft
und fleißig thut. <app>
<lem><choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b"><choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice></rdg>
</app>
<ref target="#lemma_vertreten"><hi>vertreten</hi></ref>.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<div type="entry" xml:id="lemma_betruebt">
<app>
<lem><p><index indexName="subjects-index">
<term>betrübt</term>
</index><label type="headword">Betrübt</label> machen,
<hi>betrübt</hi> werden, ist nach dem besten griechischen <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index><app>
<lem>Sprachgebrauch</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Sprachgebrauche</rdg>
</app>, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:19:22"><app>
<lem><choice>
<sic>Matth. 19, 20.</sic>
<corr type="editorial">Matth. 19, 22.</corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#e #f">Matth. 19,
22.</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Eph:4:30">Eph. 4,
30.</citedRange></bibl>
<app>
<lem>soviel</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">so viel</rdg>
</app> als <hi>unwillig machen,</hi>
<pb edRef="#d" n="109"/>
<hi>werden; beleidigen, beleidigt</hi>
<app>
<lem><hi>werden</hi>:</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f"><hi>werden</hi>.</rdg>
</app> Und viel<pb n="109" edRef="#e"/>leicht auch <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:14:15">Röm. 14,
15.</citedRange></bibl>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_betruebt_1"/>So
sagt <index indexName="classics-index">
<term>
<persName>Plutarch</persName>
<title>Sol.</title>
</term>
</index><persName ref="textgrid:24h08">Plutarch</persName> im <index indexName="persons-index">
<term>Solon</term>
</index><persName ref="textgrid:40tdh"><hi>Solon</hi></persName>: Er <hi>brachte den</hi>
<index indexName="persons-index">
<term>Krösus</term>
</index><persName ref="textgrid:3rqfr"><hi>Crösus</hi></persName>
<hi>auf</hi> (wo er denn das in den angeführten Stellen vorkommende
Wort braucht) <hi>ohne ihn zu <index indexName="subjects-index">
<term>Besserung</term>
</index>bessern</hi>. <app>
<lem/>
<rdg type="ptl" wit="#e #f"><index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName>
selbst hat schon <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:9:7">2 Cor. 9, 7.</citedRange></bibl> das
Nennwort richtig übersetzt: <hi>Unwille</hi>.</rdg>
</app></p></lem>
<rdg type="om" wit="#c #z"/>
<rdg type="ppl" wit="#a #b"><p><label type="headword">Betrüben<pc>,</pc>
betrübt<pc>:</pc></label>
<app>
<lem wit="#a">Siehe</lem>
<rdg type="v" wit="#b">S.</rdg>
</app>
<ref target="#lemma_geist"><hi>Heiliger Geist</hi></ref><hi>,</hi>
<ref target="#lemma_traurigkeit"><hi>Traurigkeit</hi></ref>.</p>
</rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_betruebt_1" place="end">
<label>So sagt Plutarch im Solon: Er brachte den Crösus auf [...] ohne ihn
zu bessern</label>
<p>Krösus (ca. 560–546 v. Chr.) war der Sage nach der letzte König der
Lyder, dessen Reichtum im Deutschen sprichwörtliche Berühmtheit
erreichte. Kyros II. (ca. 590/559–530 v. Chr.) von Persien besiegte sein
Königreich. Vermutlich kam Krösus bei den Gefechten um, wohingegen
Plutarchs Schilderung, Krösus sei auf dem Scheiterhaufen schließlich
doch von Kyros begnadigt worden (vgl. Sol. 28,3; Hdt. hist. I, 86f.),
als unhistorisch gelten dürfte. Allerdings ist diese Legende für Tellers
Referenz von Bedeutung. Der attische Staatsmann Solon sei demnach einige
Zeit vorher bei Krösus eingekehrt und habe mit dem König philosophiert.
Nachdem Krösus Solon wiederholt danach gefragt hatte, ob er einen
glücklicheren Mann kenne als ihn selbst und Solon als Antwort die
Geschichten dreier gewöhnlicher und tugendhafter Bürger, die aufrecht
gestorben waren, berichtete, erzürnte das Krösus. Wie Teller aus Sol.
27,7 zitiert („<foreign xml:lang="grc">ταῦτ᾿ εἰπὼν ὁ Σόλων ἀπηλλάττετο
λυπήσας μέν, οὐ νουθετήσας δὲ τὸν Κροῖσον.</foreign>“), war Krösus
über diese Weisheit aufgebracht, ohne jedoch daraus zu lernen. Erst am
Rande des Todes auf dem Scheiterhaufen soll Krösus dann laut Plutarch
dreimal „O Solon“ ausgerufen haben, woraufhin Kyros II. ihn danach
fragte. Krösus Einsicht: „als er (Solon) mich verließ, hatte ich ein
Zeugnis über den Wohlstand, den ich damals genoss, dessen Verlust ich
nun als ein größeres Übel erkenne als der Besitz etwas Gutes war“ (Sol.
28,3; Übersetzung LW), bewegt den Perserkönig dazu, seinen lydischen
Feind zu begnadigen.</p></note>
</div>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_beyde">
<p><label type="headword">Beyde<pc>,</pc></label>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Eph:2:14 Eph:2:16 Eph:2:18"><app>
<lem>Eph.</lem>
<rdg type="v" wit="#z">Ephes.</rdg>
</app> 2, 14. 16. 18.</citedRange></bibl>
<app>
<lem>Juden und Heyden;</lem>
<rdg type="pp" wit="#z"><hi>Juden und Heyden</hi>:</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<app>
<lem><ref target="#lemma_eins_subsection_machen">eins <app>
<lem>machen.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#c"><choice>
<sic>machen,</sic>
<corr type="editorial">machen.</corr>
</choice></rdg>
</app></ref></lem>
<rdg type="pp" wit="#z"><ref target="#lemma_eins_subsection_machen"><hi>eins
machen</hi></ref>.</rdg>
</app></p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_beybringen">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>beibringen</term>
</index><label type="headword">Beybringen<pc>,</pc></label>
<app>
<lem>beweisen, darthun, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:24:13"><app>
<lem>Apostg. 24, 13.</lem>
<rdg type="pp" wit="#f"><choice>
<sic>Apostelg. 24. 13.</sic>
<corr type="editorial">Apostelg. 24, 13.</corr>
</choice></rdg>
</app></citedRange></bibl></lem>
<rdg type="pp" wit="#z"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:24:13"><choice>
<sic>Apostelg. 14, 13.</sic>
<corr type="editorial">Apostelg. 24, 13.</corr>
</choice></citedRange></bibl></rdg>
</app>
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:25:7">25,
7.</citedRange></bibl>
<app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#z"><hi>beweisen, darthun.</hi></rdg>
</app></p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_beugen">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>beugen</term>
</index><label type="headword">Beugen</label>
<hi>die Knie</hi>; <choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_anbeten"><hi>anbeten</hi></ref>. <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Eph:3:14">Eph. 3,
14.</citedRange></bibl> zeigt es die <app>
<lem>besondre</lem>
<rdg type="v" wit="#f">besondere</rdg>
</app> göttliche Verehrung an, die durch <pb n="45" edRef="#c"/> die
<hi>Anrufung</hi> geschieht, daß <app>
<lem>man</lem>
<rdg wit="#b" type="typo-correction"><choice>
<sic>mau</sic>
<corr type="editorial">man</corr>
</choice></rdg>
</app> sogleich übersetzen <app>
<lem>könnte.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #f">könnte:</rdg>
</app></p>
<p rend="margin-horizontal">Ich rufe an den Vater unsers Herrn <choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice></p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_bewegen">
<p><pb edRef="#f" n="110"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>bewegen</term>
</index><label type="headword">Bewegen<pc>:</pc></label>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:2:19">Luc. 2,
19.</citedRange></bibl>
<index indexName="persons-index">
<term>Maria</term>
</index><persName ref="textgrid:3phsp">Maria</persName> – <app>
<lem><hi>bewegte</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b"><hi>bewegete</hi></rdg>
</app> (diese Erzählung von <persName ref="textgrid:255cd">Jesu</persName>) <hi>in ihrem Herzen</hi>, <choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> sie dachte hin und her darüber nach, was sie zu bedeuten
hätte, <app>
<lem>welches</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">was</rdg>
</app> die eigentliche Bestimmung ihres Sohnes seyn möchte <choice>
<abbr>u. s. w.</abbr>
<expan>und so weiter</expan>
</choice>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_bewegen_1"/>In
einigen Ausgaben der <index indexName="subjects-index">
<term>Übersetzung, lutherische</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Lutherschen</persName>
Uebersetzung steht auch wirklich das deutlichere <app>
<lem><hi>erwegen</hi>; <app>
<lem>und</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>nnd</sic>
<corr type="editorial">und</corr>
</choice></rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#a"><hi>erwegen</hi>: Und</rdg>
</app> die ganze Vorstellung ist <app>
<lem>also</lem>
<rdg type="om" wit="#e #f"/>
</app> eine schöne Veranlassung, das <app>
<lem><hi>eigne</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>eigene</hi></rdg>
</app>
<hi>stille <index indexName="subjects-index">
<term>Nachdenken über die Religion</term>
<term>Religion, Nachdenken über die</term>
</index>Nachdenken</hi> über die <app>
<lem>Religion</lem>
<rdg type="pp" wit="#f">Religion, oder besondere Vorfälle</rdg>
</app> sich und andern zu empfehlen.</p>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_bewegen_1" place="end">
<label>In einigen Ausgaben der Lutherschen Uebersetzung steht auch
wirklich das deutlichere erwegen</label>
<p>Teller könnte dabei z.B. an die Ausgabe <hi>Biblia, Das ist: Die
ganze Heilige Schrift [...]</hi> (1744) gedacht haben, die
bei Johann Heinrich Meyer in Lemgo erschien. Der Verleger hatte
1716 das in finanzielle Not geratene Unternehmen Christoph
Friedrich Zilligers (gest. 1693), das inzwischen von dessen
Söhnen geführt wurde, übernommen. Das Buch war Johanna
Wilhelmine Gräfin von Lippe-Detmold (1700–1756) gewidmet. – Lk
2,19 lautet darin entsprechend: „Maria aber behielt alle diese
worte und erwägete sie in ihrem herzen“ (aaO 60).</p></note>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_beylage">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>Beilage</term>
</index><label type="headword"><app>
<lem>Beylage<pc>,</pc></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Beylage<pc>;</pc></rdg>
</app></label>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Tim:1:12 2Tim:1:14"><app>
<lem><choice>
<sic>2, Tim. 1, 12.</sic>
<corr type="editorial">2 Tim. 1, 12.</corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a #b #c #e #f">2 Tim.
1, 12.</rdg>
</app> 14.</citedRange></bibl> bedeutet etwas, <hi>das bey
einem andern zur Verwahrung niedergelegt ist</hi>, und so hat
<index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName> dasselbe <app>
<lem>übersetzt</lem>
<rdg type="v" wit="#f">übersetzt,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Tim:6:20">1 Tim. 6,
20.</citedRange></bibl> Unter seiner <hi>Beylage</hi>
<pb edRef="#a" n="48"/>
<pb edRef="#b" n="48"/> versteht <index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:251kf">Paulus</persName> entweder
sein <hi>Leben</hi>, welches dazumal <app>
<lem>(<choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#a #f">(<choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Tim:1:8">8.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange from="2Tim:4:15" to="2Tim:4:18">4, 15–18.</citedRange></bibl>) in großer
Gefahr war, und versichert sich, daß Gott ihm dasselbe, wenn es
sonst sein Wille sey, wohl erhalten <app>
<lem>könne</lem>
<rdg type="v" wit="#f">könne,</rdg>
</app> (<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_beylage_1"/><choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<index indexName="persons-index">
<term>Krebs, Johann Tobias</term>
</index><persName ref="textgrid:40vf4"><hi>Krebs</hi></persName> in den
Anmerkungen über das <app>
<lem>Neue</lem>
<rdg type="v" wit="#f">N.</rdg>
</app> Testament aus dem <pb edRef="#d" n="110"/>
<pb edRef="#e" n="110"/>
<index indexName="classics-index">
<term>Josephus</term>
<term type="alternative">Flavius Josephus</term>
</index><persName ref="textgrid:24h09">Josephus</persName>); <app>
<lem>oder</lem>
<rdg type="v" wit="#f">oder,</rdg>
</app> welches ich wegen des, <hi>bis an</hi>
<hi>jenen</hi> Tag, noch <app>
<lem>vorziehen</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a"><choice>
<sic>verziehen</sic>
<corr type="editorial">vorziehen</corr>
</choice></rdg>
</app> möchte, <app>
<lem><hi>seinen</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">seinen</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Beruf, apostolischer</term>
</index><hi>apostolischen Beruf,</hi>
<app>
<lem><hi>sein</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a">sein</rdg>
</app>
<hi>Lehramt</hi>
<app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#a #f"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></rdg>
</app> 11., – ich bin gewiß, daß er mich bey dem mir anvertrauten <app>
<lem>Apostelamt</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Apostelamt,</rdg>
</app> bis ans Ende meines <app>
<lem>Lebens</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Lebens,</rdg>
</app> schützen <app>
<lem>könne.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>könne,</sic>
<corr type="editorial">könne.</corr>
</choice></rdg>
</app> Dieses <index indexName="subjects-index">
<term>Lehramt</term>
</index>Lehramt, oder die <index indexName="subjects-index">
<term>Lehre</term>
</index><hi>Lehre</hi> selbst, nennt er <app>
<lem>nun</lem>
<rdg type="om" wit="#f"/>
</app> auch die herrliche Beylage des <index indexName="persons-index">
<term>Timotheus</term>
</index><persName ref="textgrid:3r6cr"><app>
<lem>Timotheus</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">Timothei</rdg>
</app></persName>. Es ist schwer, zwischen solchen gleich
wahrscheinlichen und gleich sprachrichtigen Erklärungen <app>
<lem>zu</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a"><choice>
<sic>zn</sic>
<corr type="editorial">zn</corr>
</choice></rdg>
</app> wählen, und <app>
<lem>um so geziemender, <app>
<lem>jeden</lem>
<rdg wit="#f" type="v">Jeden</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#a">bescheiden, wenigstens nicht</rdg>
</app> für <app>
<lem>sich wählen zu lassen</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">andre Leser dabey zu entscheiden</rdg>
</app>.</p>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_beylage_1" place="end">
<label>s. Krebs in den Anmerkungen über das Neue Testament aus dem
Josephus</label>
<p>Der Altphilologe und Theologe Johann Tobias Krebs (1718–1782)
studierte an der Universität Leipzig, wo er später auch für eine
Zeit Neues Testament lehrte. 1746 war er zum Konrektor des
Chemnitzer Lyceums ernannt worden. Dasselbe Amt übte er kurz
nach 1752 an der Fürstenschule zu Grimma aus. 1763 stieg er dort
zum Rektor auf. – Teller verweist hier auf die <foreign xml:lang="lat"><hi>Observationes In Novvm Testamentvm E
Flavio Iosepho</hi></foreign> (1755). Zu den
Ausführungen zum Begriff <foreign xml:lang="grc">παραθήκη</foreign> in 2Tim 1,12.14 (vgl. 1Tim 6,20): vgl.
aaO 359. 361–363.</p></note>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_beylegen">
<p><pb edRef="#c" n="46"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>beilegen</term>
</index><label type="headword">Beylegen<pc>,</pc></label>
<app>
<lem>aufheben</lem>
<rdg type="v" wit="#a">aufheben:</rdg>
<rdg type="v" wit="#f">aufheben,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Kol:1:5">Col. 1,
5.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Tim:4:8">2 Tim. 4,
8.</citedRange></bibl> Im Griechischen steht ein von dem
gleich vor<pb edRef="#f" n="111" xml:id="tel_pb_111_f"/>hergehenden
Nennwort <app>
<lem>unterschiednes</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #f">unterschiedenes</rdg>
</app> Zeitwort.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_bild">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>Bild</term>
</index><label type="headword">Bild</label>
<app>
<lem><hi>der</hi></lem>
<rdg type="pp" wit="#a">(nemlich, der</rdg>
<rdg type="v" wit="#b">der</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Herrlichkeit Christi</term>
</index><hi>Herrlichkeit</hi>
<app>
<lem><persName ref="textgrid:255cd"><hi>Christi</hi></persName></lem>
<rdg type="v" wit="#a"><persName ref="textgrid:255cd"><hi>Christi</hi></persName>)</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:3:18">2 Cor. 3,
18.</citedRange></bibl> Der Sinn scheint zu seyn (in
Verbindung mit dem <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:3:13">13ten <app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #f"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></rdg>
</app></citedRange></bibl> und die Zwischenrede für eine
gelegentliche Erläuterung <app>
<lem>angenommen</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>ange nommen</sic>
<corr type="editorial">angenommen</corr>
</choice></rdg>
</app>): <app>
<lem>So</lem>
<rdg type="v" wit="#a">so</rdg>
</app> konnten die Israeliten das Angesicht <index indexName="persons-index">
<term>Mose</term>
</index><persName ref="textgrid:2z6t7">Mosis</persName> nicht ohne
Decke sehen; <hi>aber wir</hi> (Apostel), wie wir die Herrlichkeit
und <app>
<lem>Vortreflichkeit</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Vortrefflichkeit</rdg>
</app> des Evangelii <persName ref="textgrid:255cd">Jesu
Christi</persName> klar und deutlich erkennen, so werden wir
auch immer geschickter, sie andern eben so klar und <pb n="49" edRef="#a"/><pb n="49" edRef="#b"/> deutlich zu <index indexName="subjects-index">
<term>predigen</term>
</index>predigen; werden auch <app>
<lem>darinn</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">darum</rdg>
<rdg type="v" wit="#f">darin</rdg>
</app>
<persName ref="textgrid:255cd">Jesu</persName>, dessen Geist wir
haben, immer <index indexName="subjects-index">
<term>ähnlich</term>
</index>ähnlicher.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_bild_gottes">
<p><label type="headword">Bild</label>
<hi>Gottes</hi>: <choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_ebenbild"><hi>Ebenbild</hi></ref>.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_bischof">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>Bischof</term>
</index><label type="headword"><app>
<lem>Bischof</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Bischoff</rdg>
</app><pc>;</pc></label>
<app>
<lem><hi>Aufseher</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#e #f"><hi>Aufseher</hi>,</rdg>
</app> (<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<app>
<lem><ref target="#lemma_aelteste_gemeine"><hi>Aelteste</hi></ref>) <app>
<lem>Apostg.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Apostelg.</rdg>
</app> 20,</lem>
<rdg type="pp" wit="#f"><ref target="#lemma_aelteste_gemeine"><hi>Aelteste</hi></ref>.) <choice>
<sic>Apostelg. 20.</sic>
<corr type="editorial">Apostelg. 20,</corr>
</choice></rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:20:28">28.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Tim:3:2">1 Tim. 3,
2.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Tit:1:7">Tit. 1, <app>
<lem>7,</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c #e #f">7.</rdg>
</app></citedRange></bibl></p>
<p><app>
<lem>der</lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>der</hi></rdg>
</app>
<hi>Seelen</hi>; <index indexName="subjects-index">
<term>Seelsorger</term>
</index>Seelsorger, wie wir zu sagen pflegen, der sich durch <index indexName="subjects-index">
<term>nützlich</term>
</index>nützliche <index indexName="subjects-index">
<term>Belehrungen und Ermahnungen</term>
</index>Belehrungen und Ermahnungen um <app>
<lem>andre</lem>
<rdg type="v" wit="#f">andere</rdg>
</app> verdient <app>
<lem>macht.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">macht:</rdg>
</app> So wird also <persName ref="textgrid:255cd">Jesus</persName>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Petr:2:25"><app>
<lem>1 Petr. 2, 25.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a"><choice>
<sic>1 Petr. 2, 15.</sic>
<corr type="editorial">1 Petr. 2, 25.</corr>
</choice></rdg>
</app></citedRange></bibl> recht eigentlich <pb edRef="#d" n="111"/><pb n="111" edRef="#e" xml:id="tel_pb_111_e"/>
<app>
<lem>genannt</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">genannt,</rdg>
</app> in eben dem <app>
<lem>Verstand</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">Verstande</rdg>
</app>, in welchem er <ref target="#lemma_hirten"><hi>Hirte</hi></ref><hi>,</hi>
<ref target="#lemma_prophet"><hi>Prophet</hi></ref><hi>,</hi>
<ref target="#lemma_fuerst_subsection_des_lebens"><hi>Fürst des
Lebens</hi></ref><hi>,</hi>
<ref target="#lemma_herzog"><hi>Herzog der
Seligkeit</hi></ref><hi>,</hi>
<ref target="#lemma_haupt"><hi>Haupt</hi></ref> der Gemeine <choice>
<abbr>u. s. w.</abbr>
<expan>und so weiter</expan>
</choice> genannt wird; <choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice> an den gehörigen Orten.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_bitten">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>bitten</term>
</index><label type="headword"><app>
<lem>Bitten<pc>.</pc></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">Bitten<pc>:</pc></rdg>
</app></label> Von <persName ref="textgrid:255cd">Jesu</persName> wird <app>
<lem>gesagt,</lem>
<rdg type="v" wit="#f">gesagt:</rdg>
</app> daß er <app>
<lem>für die</lem>
<rdg type="pp" wit="#a"><hi>für die</hi></rdg>
</app>
<hi>Menschen</hi>
<app>
<lem><hi>bitte</hi> Ebr.</lem>
<rdg type="pp" wit="#f"><hi>bitte</hi>, Hebr.</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Hebr:7:25">7, <app>
<lem>25.</lem>
<rdg type="v" wit="#b">25,</rdg>
</app></citedRange></bibl> und welches gleichgeltend ist,
sie <app>
<lem><hi>vertrete</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>vertrete</hi>,</rdg>
</app>
<app>
<lem>Röm. 8, 34.</lem>
<rdg type="pp" wit="#b #c"><choice>
<sic>Röm. 8. 34,</sic>
<corr type="editorial">Röm. 8, 34,</corr>
</choice></rdg>
</app>
<hi>für</hi>
<app>
<lem><hi>sie</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a">sie</rdg>
</app>
<app>
<lem><hi>spreche</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>spreche</hi>,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Joh:2:1"><app>
<lem>1 Joh. 2, 1.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#e #f"><choice>
<sic>1 Joh. 2, 2.</sic>
<corr type="editorial">1 Joh. 2, 1.</corr>
</choice></rdg>
</app></citedRange></bibl>
<app>
<lem>Dieß</lem>
<rdg type="v" wit="#a #e">Dies</rdg>
</app> hat er wirklich noch auf die feyerlichste Weise am Ende
seines Lebens <app>
<lem>gethan</lem>
<rdg type="v" wit="#f">gethan,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:17:9 Joh:17:11 Joh:17:15">Joh. 17, 9. 11. <app>
<lem>15.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">15</rdg>
</app></citedRange></bibl> (<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_welt"><hi>Welt</hi></ref>) <choice>
<abbr>ff.</abbr>
<expan>folgende</expan>
</choice> Allein die Christen aus dem Judenthum, mit denen es die
Apostel in den angezeigten Stellen zu thun <pb edRef="#c" n="47"/>
hatten, <app>
<lem>musten</lem>
<rdg type="v" wit="#f">mußten</rdg>
</app> zu ihrer völligen <pb edRef="#f" n="112"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>Beruhigung</term>
</index>Beruhigung <app>
<lem>wissen, daß</lem>
<rdg type="pp" wit="#f">wissen: daß,</rdg>
</app> wie sie überhaupt keines eigentlichen Hohenpriesters weiter <app>
<lem>bedurften</lem>
<rdg type="v" wit="#f">bedürften</rdg>
</app>, so auch die Darbringungen desselben, seine Fürbitten und
Segnungen, ihnen <app>
<lem>weiter nicht</lem>
<rdg type="pp" wit="#f">nicht mehr</rdg>
</app> nöthig <app>
<lem>wären.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">wären:</rdg>
</app> Es wird ihnen daher wegen ihrer fortdauernden Anhänglichkeit
an die <index indexName="subjects-index">
<term>Gottesdienst, äußerlicher</term>
<term>äußerlich</term>
</index>Aeußerlichkeiten ihres Gottesdienstes <app>
<lem>versichert,</lem>
<rdg type="v" wit="#f">versichert:</rdg>
</app> daß ih<pb edRef="#a" n="50"/><pb edRef="#b" n="50"/>nen das
alles nun entbehrlich sey, da <persName ref="textgrid:255cd">Jesus</persName> durch sein Evangelium einen so <app>
<lem>förmlichen</lem>
<rdg type="v" wit="#f">beschwerlichen</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Gottesdienst, sinnlicher</term>
<term>sinnlich</term>
</index>sinnlichen Gottesdienst aufgehoben, <app>
<lem>ihnen</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">uns</rdg>
</app> den freyen <index indexName="subjects-index">
<term>kindlich</term>
</index>kindlichen <index indexName="subjects-index">
<term>Zutritt zu Gott</term>
</index>Zutritt zu Gott <app>
<lem>verschaft</lem>
<rdg type="v" wit="#f">verschafft</rdg>
</app> habe; es so gut sey, als wenn er ihr beständiger sichtbarer
Hoherpriester und Fürsprecher wäre.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_bitten_und_flehen">
<p><label type="headword">Bitten</label>
<hi>und</hi>
<app>
<lem><hi>Flehen</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>Flehen</hi>,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Eph:6:18">Eph. 6,
18.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Phil:4:6">Phil. 4,
6.</citedRange></bibl> sollte eigentlich auch am ersten <app>
<lem>Ort</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Orte</rdg>
</app> übersetzt seyn, <hi>Gebet</hi> und <app>
<lem><hi>Flehen</hi>,</lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>Flehen</hi></rdg>
</app> und zeigt ein <hi>herzliches, eifriges</hi> Gebet an.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_bitte">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>Bitte</term>
</index><label type="headword">Bitte<pc>,</pc></label>
<hi>Gebet</hi>, <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a #b #c">ist</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Tim:2:1">1 Tim. 2,
1.</citedRange></bibl>
<app>
<lem>würde ich</lem>
<rdg type="om" wit="#a #b #c"/>
</app> so <app>
<lem>unterscheiden</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">unterschieden</rdg>
</app>, daß das erste überhaupt <hi>alle gute Wünsche</hi>, und die
Erklärungen derselben, das zweyte, eigentliche <hi>Gebete</hi> und
Anrufungen <app>
<lem>anzeige</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">anzeigt</rdg>
</app>.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_bleiben">
<p><pb edRef="#d" n="112" xml:id="tel_pb_112_d"/>
<pb edRef="#e" n="112"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>bleiben</term>
</index><label type="headword">Bleiben<pc>,</pc></label>
<hi>in Gott, in</hi>
<persName ref="textgrid:255cd"><hi>Jesu</hi></persName><hi>, in dem
Vater und</hi>
<app>
<lem><hi>Sohn</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>Sohn</hi>,</rdg>
</app> zeigt entweder eine <hi>Pflichterweisung</hi> oder eine
<hi>Neigung</hi> an. Im ersten Fall bedeutet <hi>in</hi>
<persName ref="textgrid:255cd"><hi>Jesu</hi></persName>
<hi>bleiben und sein</hi>
<app>
<lem><hi>Bleiben</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#e #f"><hi>bleiben</hi></rdg>
</app>
<hi>in</hi>
<app>
<lem><hi>uns</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>uns</hi>,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:15:4 Joh:15:5 Joh:15:6"><app>
<lem>Joh. 15, 4.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>Joh, 15, 4.</sic>
<corr type="editorial">Joh. 15, 4.</corr>
</choice></rdg>
</app> 5. 6.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Joh:2:6">1 Joh. 2,
6.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Joh:3:6">3,
6.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Joh:4:13">4,
13.</citedRange></bibl> seiner Lehre getreu seyn, in dem
<index indexName="subjects-index">
<term>Bekenntnis</term>
</index>Bekenntniß seines Evangelii <app>
<lem>beharren</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">beharren,</rdg>
</app> und durch dasselbe zu allem Guten geleitet werden, nach
seiner <app>
<lem>eignen</lem>
<rdg type="v" wit="#f">eigenen</rdg>
</app> und der <index indexName="subjects-index">
<term>johanneisch</term>
</index><persName ref="textgrid:2z6t3"><app>
<lem>Johanneischen</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#e"><choice>
<sic>Johanneifchen</sic>
<corr type="editorial">Johanneischen</corr>
</choice></rdg>
</app></persName>
<app>
<lem>Erklärung</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Erklärung,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:15:7"><app>
<lem><choice>
<sic>Joh.. 15, 7.</sic>
<corr type="editorial">Joh. 15, 7.</corr>
</choice></lem>
<rdg wit="#a #c #e #f" type="typo-correction">Joh. 15,
7.</rdg>
<rdg type="pp" wit="#b">Joh<supplied>.</supplied> 15,
7.</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#e #f"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:15:2">2.</citedRange></bibl></rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Joh:9">2 Joh.
9.</citedRange></bibl> Im zweyten <app>
<lem>Fall</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#e"><choice>
<sic>Zall</sic>
<corr type="editorial">Fall</corr>
</choice></rdg>
</app>, wie <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:6:56">Joh. 6, 56.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Joh:4:15 1Joh:4:16">1 Joh. 4, 15. 16.</citedRange></bibl> heißt es so viel, <app>
<lem>als,</lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
<rdg type="v" wit="#e #f">als</rdg>
</app>
<hi>Gott</hi>
<pb edRef="#f" n="113"/>
<hi>und</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>lieben, Jesus / Christus</term>
</index><persName ref="textgrid:255cd"><hi>Jesum</hi></persName>
<app>
<lem><hi>lie</hi><pb edRef="#c" n="48"/><hi>ben</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#e #f"><hi>lieben</hi>,</rdg>
</app>
<hi>und sie gegenseitig zu Freunden</hi>
<app>
<lem><hi>haben</hi>. <app>
<lem>Dieß</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">Dies</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b"><hi>haben</hi>: Dies</rdg>
</app> ist zum Theil wieder die <app>
<lem>eigne</lem>
<rdg type="v" wit="#f">eigene</rdg>
</app> Erklärung <index indexName="persons-index">
<term>Johannes</term>
</index><persName ref="textgrid:2z6t3"><app>
<lem>Johannis</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Johannes</rdg>
</app></persName>, da er einmal (<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Joh:4:12"><app>
<lem><choice>
<sic>1 Br. 4, 22.</sic>
<corr type="editorial">1 <choice>
<abbr>Br.</abbr>
<expan>Brief</expan>
</choice> 4, 12.</corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a #b #c">1 Br. 4,
12.</rdg>
</app></citedRange></bibl>) für das, <hi>wir bleiben in
Gott</hi>, welches der <app>
<lem><app>
<lem>Gegensatz,</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Gegensatz</rdg>
</app> erfoderte</lem>
<rdg type="pp" wit="#f">Gegensatz erforderte</rdg>
</app>, sagt, <hi>seine Liebe ist</hi>
<app>
<lem><hi>völlig</hi></lem>
<rdg type="om" wit="#f"/>
</app>
<hi>in</hi>
<app>
<lem><hi>uns</hi>,</lem>
<rdg type="v" wit="#b"><hi>uns</hi></rdg>
</app>
<pb n="51" edRef="#a"/><pb n="51" edRef="#b"/> wir lieben ihn von
ganzem <index indexName="subjects-index">
<term>Herz</term>
</index><app>
<lem>Herzen.</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Herzen:</rdg>
</app> Nach einer <index indexName="subjects-index">
<term>Übersetzung, freie</term>
</index>freyen Uebersetzung würde ich also sagen:</p>
<p rend="margin-horizontal"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:6:56">Joh. 6, <app>
<lem>56.</lem>
<rdg type="v" wit="#c">56</rdg>
</app></citedRange></bibl> Wer meine Lehre <app>
<lem>annimmt,</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">annimmt</rdg>
</app> und sich recht zu eigen macht, der <app>
<lem>liebet</lem>
<rdg type="v" wit="#c">liebt</rdg>
</app> mich und wird von mir <app>
<lem>geliebet</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">geliebt</rdg>
</app> werden.</p>
<p rend="margin-horizontal"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Joh:2:6"><app>
<lem><choice>
<sic>1 Joh. 2. 6.</sic>
<corr type="editorial">1 Joh. 2, 6.</corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a #b #c #e #f">1 Joh.
2, 6.</rdg>
</app></citedRange></bibl> Wer da saget, daß er sein <app>
<lem><hi>Jünger</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a">Jünger</rdg>
</app> sey, der muß auch <app>
<lem>wandeln</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">wandeln,</rdg>
</app> wie er gewandelt hat.</p>
<p rend="margin-horizontal"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Joh:4:15"><app>
<lem>– – 4, 15.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a #c"><choice>
<sic>– – 4, 13.</sic>
<corr type="editorial">– – 4, 15.</corr>
</choice></rdg>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>– – 4, 13</sic>
<corr type="editorial">– – 4, 15</corr>
</choice></rdg>
<rdg type="pp" wit="#f">1 Joh. 4, 15.</rdg>
</app></citedRange></bibl> Wer nun bekennet, daß <persName ref="textgrid:255cd">Jesus</persName> von Gott ist <app>
<lem>gesendet</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">gesandt</rdg>
</app>
<app>
<lem>worden,</lem>
<rdg type="v" wit="#b">worden</rdg>
</app> der hat <index indexName="subjects-index">
<term>Gott zum Freunde</term>
</index>Gott zum Freunde und <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a #b #c">er</rdg>
</app> liebet Gott.</p>
<p><index indexName="persons-index">
<term>Theophylakt von Ohrid</term>
</index><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_bleiben_1"/><persName ref="textgrid:3rqc4"><hi>Theophylact</hi></persName>
unter den ältern und <index indexName="persons-index">
<term>Camerarius der Ältere, Joachim</term>
</index><persName ref="textgrid:24h49"><app>
<lem><hi>Camerarius</hi></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a"><choice>
<sic><hi>Camerarins</hi></sic>
<corr type="editorial"><hi>Camerarius</hi></corr>
</choice></rdg>
</app></persName> unter den neuern <index indexName="subjects-index">
<term>Ausleger</term>
</index>Auslegern haben diese Ausdrücke in dem Evangelio Johannis
schon beynahe <app>
<lem>eben</lem>
<rdg type="om" wit="#f"/>
</app> so <app>
<lem>erkläret</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">erklärt</rdg>
</app>, und der erste bemerkt ausdrücklich, daß <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:15:9"><app>
<lem>Joh. 15, 9.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a #b"><choice>
<sic>Joh. 15, 7.</sic>
<corr type="editorial">Joh. 15, 9.</corr>
</choice></rdg>
</app></citedRange></bibl> die Erklärung des vorhergehenden
enthalte.</p>
<p><pb edRef="#d" n="113"/>
<pb edRef="#e" n="113"/>
<hi>Bleibet in meiner</hi>
<app>
<lem><hi>Liebe</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>Liebe</hi>,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:15:9"><app>
<lem>Joh. 15, 9.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#f"><choice>
<sic>Joh. 15. 9.</sic>
<corr type="editorial">Joh. 15, 9.</corr>
</choice></rdg>
</app></citedRange></bibl> ist die zärtliche Bitte eines
abscheidenden Freundes, ihn nicht zu vergessen: <hi>Behaltet mich
lieb</hi>, würde ich übersetzen – <app>
<lem>(<choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></lem>
<rdg type="pp" wit="#a"><hi>und</hi> (<choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></rdg>
<rdg type="pp" wit="#b">und (<choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></rdg>
<rdg type="v" wit="#f">(<choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:15:10">10.</citedRange></bibl>) <hi>das wird geschehen, wenn ihr
meine Gebote haltet</hi> – <app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #f"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></rdg>
</app> 11. <hi>Darum bitte ich euch also, damit ihr allezeit, wie
ich, ein <index indexName="subjects-index">
<term>Herz, freudiges / Freudigkeit des</term>
<term>Freude</term>
</index>freudiges Herz haben könnet, und eure Freude so
gründlich als</hi>
<app>
<lem><hi>lebhaft</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#e #f"><hi>dauerhaft</hi></rdg>
</app>
<hi>sey</hi>.</p>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_bleiben_1" place="end">
<label>Theophylact unter den ältern und Camerarius unter den neuern
[...] und der erste bemerkt ausdrücklich, daß Joh. 15, 9. die
Erklärung des vorhergehenden enthalte</label>
<p>Zu Tellers Verweis auf Theophylakt (vgl. <ptr type="page-ref" target="#erl_tel_bad_1"/>) vgl. PG 124, 197f. Bei Camerarius
(vgl. <ptr type="page-ref" target="#erl_tel_auslegung_2"/>)
könnte dessen <hi><foreign xml:lang="lat">Notatio Figvrarvm
Sermonis In Libris Qvatvor Evangeliorvm</foreign>
[…]</hi> (1572) im Hintergrund stehen, wo sich bei Joh
15,3–6 auch ein expliziter Bezug auf Theophylakt findet (vgl.
aaO 287).</p></note>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem/>
<rdg type="ptl" wit="#a #b #c"><div type="entry" xml:id="lemma_bloss">
<p><label type="headword">Bloß<pc>:</pc></label> Ebr. 4, <app>
<lem wit="#a">13.</lem>
<rdg type="v" wit="#b">13,</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_wort"><hi>Wort</hi></ref>
<app>
<lem wit="#a #c"><hi>Gottes</hi>.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic><hi>Gottes</hi>-</sic>
<corr type="editorial"><hi>Gottes</hi>.</corr>
</choice></rdg>
</app></p>
</div></rdg>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_blut_des_herrn">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>Blut des Herrn</term>
</index><label type="headword">Blut</label>
<hi>des</hi>
<app>
<lem><hi>Herrn</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>Herrn</hi>,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:11:27">1 Cor.
11, <app>
<lem>27.</lem>
<rdg type="v" wit="#a">27.;</rdg>
</app></citedRange></bibl> ist so viel, als <app>
<lem>der</lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>der</hi></rdg>
</app>
<hi>Tod</hi>
<app>
<lem><persName ref="textgrid:255cd"><hi>Jesu</hi></persName>,</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f"><persName ref="textgrid:255cd"><hi>Jesu</hi></persName>;</rdg>
</app> und man wird ein Mitschuldiger <pb edRef="#c" n="49"/>
desselben <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_blut_des_herrn_1"/>durch unehrerbietigen Genuß
des <pb edRef="#f" n="114"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>Abendmahl</term>
</index>Abendmahls, indem man bey dieser Ge<pb edRef="#a" n="52"/><pb edRef="#b" n="52"/>dächtnißfeyer seines Todes mit eben so
großer Gleichgültigkeit oder grober Verachtung gegenwärtig ist, als
es seine ungerechten Richter bey der Hinrichtung selbst waren.</p>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_blut_des_herrn_1" place="end">
<label>durch unehrerbietigen Genuß des Abendmahls</label>
<p>Auf das <foreign xml:lang="grc">ἀναξίως</foreign> („unwürdig“) in
1Kor 11,27 gründet sich die reformatorische Lehre der <foreign xml:lang="lat"><hi>manducatio indignorum</hi></foreign>
(Essen der Unwürdigen) beim Abendmahl. Martin Luther hatte
zunächst eine <foreign xml:lang="lat"><hi>manducatio
impiorum</hi></foreign> vertreten, wonach auch der
<hi>Ungläubige</hi> den realpräsenten Leib Christi im Mahl
zu sich nehme und sich damit dann im Unterschied zum Gläubigen
zum Gericht esse. In der Auseinandersetzung mit der
oberdeutschen Reformation verständigten sich Luther, Philipp
Melanchthon und Johannes Bugenhagen 1536 allerdings mit
Vertretern aus Augsburg, Ulm und Straßburg, angeführt durch
Martin Bucer (1491–1551), auf die erstgenannte, näher am
biblischen Wortlaut orientierte und gemäßigte Lesart der
<foreign xml:lang="lat"><hi>manducatio
indignorum</hi></foreign>. Die daraufhin formulierte
sogenannte Wittenberger Korkordie erschien unter dem Titel
<foreign xml:lang="lat"><hi>Formula Concordiae Lutheri Et
Buceri</hi></foreign> (1536).</p></note>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_blut_christi">