<div type="letter" xml:id="tel_letter_e">
<head><choice>
<orig>E.</orig>
<supplied reason="column-title">E</supplied>
<supplied reason="toc-title">E</supplied>
</choice></head>
<div type="entry" xml:id="lemma_ebenbild_gottes">
<app>
<lem><p><index indexName="subjects-index">
<term>Ebenbild</term>
</index><label type="headword">Ebenbild</label> Gottes <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:4:4">2 Cor. 4,
4.</citedRange></bibl> des Unsichtbaren <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Kol:1:15">Col. 1,
15.</citedRange></bibl> des göttlichen <app>
<lem>Wesens Ebr.</lem>
<rdg type="pp" wit="#f">Wesens, Hebr.</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Hebr:1:3">1,
3.</citedRange></bibl> wird <persName ref="textgrid:255cd">Jesus</persName> genannt, <app>
<lem>insofern</lem>
<rdg type="v" wit="#a #f">in so fern</rdg>
</app> er mit allem göttlichen Ansehen auf der Welt erschien (<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Phil:2:6">Phil. 2,
6.</citedRange></bibl>)<app>
<lem>, der Repräsentant, <app>
<lem>unumschränkter</lem>
<rdg type="v" wit="#c">unumschränckter</rdg>
<rdg type="v" wit="#e #f">unumschränkte</rdg>
</app> Bevollmächtigte des unsichtbaren Gottes unter den
Menschen seyn sollte, ihnen den <index indexName="subjects-index">
<term>Wille Gottes / göttlicher</term>
</index>göttlichen Willen bekannt zu machen</lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app>. Die <app>
<lem>dritte</lem>
<rdg type="v" wit="#a">letzte</rdg>
</app> Stelle <app>
<lem>scheint mir</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b">ist so</rdg>
</app> entscheidend für diese <app>
<lem>Erklärung zu seyn.</lem>
<rdg type="ppl" wit="#a #b">Erklärung, aber auch, wie mich
dünkt, bisher noch so wenig in ihr rechtes <index indexName="subjects-index">
<term>Licht</term>
</index>Licht gesetzt <pb n="96" edRef="#a"/>
<pb n="96" edRef="#b" xml:id="tel_pb_96_b"/> worden, daß es
die Sache wohl verdient, etwas dabey zu verweilen.</rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName>
<app>
<lem>übersetzt:</lem>
<rdg type="v" wit="#a">übersetzt;</rdg>
</app></p>
<p rend="margin-horizontal"><app>
<lem>Welcher</lem>
<rdg type="v" wit="#e">welcher</rdg>
</app> ist der Glanz seiner <app>
<lem>Herrlichkeit,</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Herrlichkeit</rdg>
</app> und das <app>
<lem>Ebenbild</lem>
<rdg wit="#e" type="typo-correction"><choice>
<sic>Ebenbid</sic>
<corr type="editorial">Ebenbild</corr>
</choice></rdg>
</app> seines <index indexName="subjects-index">
<term>Wesen</term>
</index>Wesens.</p><p>Bey der ersten <app>
<lem>Hälfte</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Helfte</rdg>
</app> dieser Uebersetzung <app>
<lem>weiß</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">weis</rdg>
</app> ich eben nichts zu erinnern, als daß vielleicht noch genauer
für Glanz, <hi>Abglanz</hi> (Wiederschein) und für Herrlichkeit,
<hi>Majestät</hi> gesagt werden könnte. Das meiste kömmt hier
auf <pb n="156" edRef="#f"/> die Erklärung an. <app>
<lem>Nur</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Aber</rdg>
</app> in der zweyten <app>
<lem><app>
<lem>Helfte</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Hälfte</rdg>
</app>
<app>
<lem>würde</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">vermisse</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#e">Hälfte wärde</rdg>
</app> ich <app>
<lem>übersetzen</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b">auch die Richtigkeit der
Uebersetzung, denn es sollte heißen</rdg>
</app>:</p><p rend="margin-horizontal">Und der Abdruck (die Gestalt)
seiner (Macht) mächtigen Stärke.</p>
<p><pb edRef="#c" n="91"/>
<pb edRef="#d" n="155"/>
<pb edRef="#e" n="155"/> Ich <app>
<lem>denke nemlich</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b">nehme über mich, es darzuthun</rdg>
</app>, daß <app>
<lem>beyde</lem>
<rdg type="v" wit="#c">beide</rdg>
</app>
<app>
<lem>Hälften</lem>
<rdg type="v" wit="#a">Helften</rdg>
</app> durchaus gleichgeltende Beschreibungen eben derselben Sache
enthalten. Das Wort, welches <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a #b">der selige</rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName>
<index indexName="subjects-index">
<term>Wesen</term>
</index><hi>Wesen</hi> übersetzt, bedeutet <app>
<lem>ohnedieß</lem>
<rdg type="v" wit="#a #e #f">ohnedies</rdg>
</app> eigentlich das <hi>Bestehen</hi> eines Dinges; wird überhaupt
von dem gebraucht, was dicht, fest, gründlich <app>
<lem>ist;</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #e #f">ist,</rdg>
</app> und <app>
<lem>die ganze Absicht des Briefs gieng <app>
<lem>dahin</lem>
<rdg type="v" wit="#f">dahin,</rdg>
</app> zu zeigen,</lem>
<rdg type="ppl" wit="#a #b">es ist <app>
<lem wit="#a">überdies</lem>
<rdg type="v" wit="#b">überdieß</rdg>
</app> schwer zu glauben, daß <index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:251kf">Paulus</persName>,
der nirgends weniger, als in diesem Briefe, eine <index indexName="subjects-index">
<term>Weisheit, übersichtige</term>
</index>übersichtige Weisheit anbringen wollte, und
lediglich zeigen,</rdg>
</app> daß in <persName ref="textgrid:255cd">Jesu</persName> alles
der <index indexName="subjects-index">
<term>Wahrheit</term>
</index>Wahrheit nach vereiniget sey, was die Juden ehemals in
<index indexName="subjects-index">
<term>Sinnbild(er)</term>
</index>Sinnbildern großes und feyerliches gesehen und gehört <app>
<lem>hatten.</lem>
<rdg type="ppl" wit="#a #b">hatten; er also ein solches
Schreiben mit einer aus den Eingeweiden der <index indexName="subjects-index">
<term>Metaphysik</term>
</index>Metaphysik hergenommenen Einleitung anfangen
sollte.</rdg>
</app> Um so viel wahrscheinlicher wird es also auch, daß der <pb n="97" edRef="#a"/>
<pb n="97" edRef="#b"/> Apostel hier gleichfalls ein Sinnbild der
göttlichen Macht und Größe aus der Israelitischen Welt in Gedanken <app>
<lem>gehabt.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">gehabt:</rdg>
</app> Und diese Vermuthung erhebt sich <app>
<lem>zu einem <app>
<lem>höhern</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#c"><choice>
<sic>höhen</sic>
<corr type="editorial">höhern</corr>
</choice></rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b">zum möglichsten</rdg>
</app>
<app>
<lem>Grad</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Grade</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Gewissheit, exegetische</term>
<term>Exegese</term>
</index>exegetischer Gewißheit, wenn sich findet, daß die <app>
<lem><hi>Wolken-</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>Wolken</hi></rdg>
</app>
<hi>und Feuersäule</hi> die <hi>Herrlichkeit Gottes</hi> genannt <app>
<lem>wurde</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">werde</rdg>
</app> (welches ich als bekannt <app>
<lem>voraussetze);</lem>
<rdg type="ppl" wit="#a #b">voraussetze), und nach einem fernern
<index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index>Sprachgebrauch der griechischen Juden mit demselben
Wort, welches der selige <index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName>
<hi>Wesen</hi>, ich <hi>Macht</hi>, aus der gleich
anzuführenden Ursache, <app>
<lem wit="#a">übersetze:</lem>
<rdg type="v" wit="#b">übersetze.</rdg>
</app> Ein entfernter Beweis hiervon könnte schon das seyn,
daß</rdg>
</app> das <app>
<lem>hebräische</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">ebräische</rdg>
</app> Zeitwort, von welchem das Nennwort in der Bedeutung,
<hi>Säule</hi>, abgeleitet ist, mit demselben griechischen
Zeitwort <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_ebenbild_gottes_1"/>von den Uebersetzern des <app>
<lem>Alten</lem>
<rdg type="v" wit="#f">A.</rdg>
</app> Testaments gegeben wird, von welchem das griechische Nennwort
in dieser Stelle <app>
<lem>herkömmt;</lem>
<rdg type="v" wit="#c">herkömmt,</rdg>
</app>
<app>
<lem>endlich</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b">ein näherer dieser, daß</rdg>
</app> die gedachten Uebersetzer für ein <app>
<lem>andres</lem>
<rdg type="v" wit="#f">anderes</rdg>
</app> Wort, welches gleichfalls eine Säule oder Statue bedeutet,
dasselbe Nennwort, von dem die Rede ist, in der Uebersetzung <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Ez:26:11">Ezech. 26,
11.</citedRange></bibl>
<app>
<lem>brauchen. Es ist wenigstens nicht</lem>
<rdg type="ppl" wit="#a #b"><app>
<lem wit="#a">brauchen</lem>
<rdg type="v" wit="#b">brauchen,</rdg>
</app> – Aber der allertreffendste ist wohl der, daß der
griechische Verfasser (oder Uebersetzer, welches hier
gleichgültig ist,) des Buchs der <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Weish:16:21">Weisheit 16, 21.</citedRange></bibl> gerade dieses
Wort von der Wolken und Feuersäule in Beziehung auf <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Ex:16:7">2 <choice>
<abbr>B.</abbr>
<expan>Buch</expan>
</choice> Mos. 16, 7.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Ex:16:10" to="ff">10 <choice>
<abbr>ff.</abbr>
<expan>folgende</expan>
</choice></citedRange></bibl> braucht: <index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName>
übersetzt auch hier nicht so richtig; <hi>denn so man auf
dich harret, das macht deinen Kindern offenbar, wie süße
du seyst</hi>, für, <pb n="98" edRef="#a"/>
<pb n="98" edRef="#b"/>
<hi>deine (Hypostase) Wolkensäule machte deinen Kindern</hi>
<app>
<lem wit="#a"><hi>deine Süßigkeit</hi></lem>
<rdg type="pp" wit="#b">deine
<hi>Freundlichkeit</hi></rdg>
</app>
<hi>offenbar</hi>. – Stehts</rdg>
</app> zu <app>
<lem>leugnen</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">läugnen</rdg>
</app>, daß jene <pb n="157" edRef="#f"/>
<app>
<lem><hi>Säule</hi>,</lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>Säule</hi></rdg>
</app> als etwas festes, dichtes, die <index indexName="subjects-index">
<term>Hypostase</term>
</index><hi>Hypostase</hi> Gottes genannt werden <app>
<lem>konnte, und</lem>
<rdg type="ppl" wit="#a #b">konnte; der Weise, mit diesem
einzigen Wort, das <index indexName="subjects-index">
<term>mosaisch</term>
</index><persName ref="textgrid:2z6t7">Mosaische</persName>,
<hi>die <index indexName="subjects-index">
<term>Herrlichkeit Gottes</term>
<term>Gottes Herrlichkeit</term>
</index>Herrlichkeit Gottes in der Wolken</hi>,
ausdrücken wollte; <app>
<lem wit="#a">folglich</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>foglich</sic>
<corr type="editorial">folglich</corr>
</choice></rdg>
</app></rdg>
</app>
<hi>Gestalt der Hypostase Gottes</hi> hier beym Apostel, der Sprache
nach <app>
<lem>ganz wohl mit der <app>
<lem>Redart</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Redeart</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b">grade so viel ist, als</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Ex:24:17">2 <choice>
<abbr>B.</abbr>
<expan>Buch</expan>
</choice> Mos. 24, 17.</citedRange></bibl>
<hi>das Ansehen der Herrlich</hi><pb edRef="#c" n="92"/><pb edRef="#d" n="156"/><pb edRef="#e" n="156"/><hi>keit</hi>
<app>
<lem><hi>Gottes</hi>, <app>
<lem>verglichen werden kann, daß was hier <foreign xml:lang="grc">χαρακτηρ</foreign> ist</lem>
<rdg type="pp" wit="#b">(hier <foreign xml:lang="grc">χαρακτηρ</foreign>,</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#a"><hi>Gottes</hi> (hier <foreign xml:lang="grc">χαρακτηρ</foreign>,</rdg>
</app> dort <app>
<lem><foreign xml:lang="grc">ειδος</foreign></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #f"><foreign xml:lang="grc">εἰδος</foreign></rdg>
</app>
<app>
<lem>sey</lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app>; hier <foreign xml:lang="grc">της ὑποστασεως</foreign>
<choice>
<abbr><foreign xml:lang="grc">θ.</foreign></abbr>
<expan><foreign xml:lang="grc">θεοῦ</foreign></expan>
</choice>, dort <foreign xml:lang="grc">της δοξης</foreign>
<app>
<lem><choice>
<abbr><foreign xml:lang="grc">θ.</foreign></abbr>
<expan><foreign xml:lang="grc">θεοῦ</foreign></expan>
</choice> Der Sinn würde also seyn: „Gott</lem>
<rdg type="ppl" wit="#a #b"><app>
<lem wit="#a"><choice>
<abbr><foreign xml:lang="grc">θ.</foreign></abbr>
<expan><foreign xml:lang="grc">θεοῦ</foreign></expan>
</choice>)</lem>
<rdg type="v" wit="#b"><foreign xml:lang="grc">θ.</foreign><supplied>)</supplied></rdg>
</app>; und es endlich das natürlichste sey, den <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index>Sprachgebrauch eines Apostels aus dem Judenthum (und
zwar in einem solchen an Juden gerichteten Schreiben) mit
dem Sprachgebrauch eines jüdischen Gelehrten zu vergleichen?
Und wie genau paßt dies in den ganzen übrigen Theil der Rede
ein? Welche würdige und die ganze Absicht des Briefs
feyerlich ankündigende Vorstellung? – „Gott, fängt er
an,</rdg>
</app> hat ehemals auf <hi>mancherley Weise</hi> durch die Propheten
geredet; aber nun redet er durch <hi>seinen Sohn</hi> und nur auf
<hi>einerley</hi> Weise; ihn hat er gemacht zum Herrn über alles
– denn nachdem <app>
<lem>er</lem>
<rdg type="v" wit="#f">er,</rdg>
</app> gleich jener <app>
<lem>Wolken-</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Wolken</rdg>
</app> und <app>
<lem>Feuersäule</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b #c"><choice>
<sic>Feuersaule</sic>
<corr type="editorial">Feuersäule</corr>
</choice></rdg>
<rdg type="v" wit="#f">Feuersäule,</rdg>
</app> das <index indexName="subjects-index">
<term>Zeichen, sichtbare</term>
</index>sichtbare Zeichen des großen und majestätischen Gottes auf
der Welt gewesen, <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a">und</rdg>
</app> in göttlicher Gestalt unter uns erschienen, und durch sein
Evangelium die <index indexName="subjects-index">
<term>Religion, bessere</term>
</index><app>
<lem>beßre</lem>
<rdg type="v" wit="#f">bessere</rdg>
</app> Religion erhält, so hat er sich <app>
<lem>gesetzt <app>
<lem><choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice><supplied>“</supplied></lem>
<rdg type="v" wit="#f">etc.“</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b">gesetzt<supplied>“</supplied>:
–</rdg>
</app> Ich vermuthe auch <pb n="99" edRef="#a"/>
<pb n="99" edRef="#b"/> beynahe, daß <index indexName="persons-index">
<term>Johannes</term>
</index><persName ref="textgrid:2z6t3">Johannes</persName> gleiche
Rücksicht genommen, wenn er <app>
<lem>sagt,</lem>
<rdg type="v" wit="#f">sagt:</rdg>
</app>
<hi>wir sahen seine</hi>
<app>
<lem><hi>Herrlichkeit</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>Herlichkeit</hi></rdg>
</app> (<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:1:14">1,
14.</citedRange></bibl>) <app>
<lem><choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b"><choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice></rdg>
</app>
<ref target="#lemma_wohnen"><hi>wohnen</hi></ref>.</p>
<p>Wenn ich nun doch in der Uebersetzung das Wort <hi>Macht, mächtige
Stärke</hi>, gebraucht habe, so habe ich mehr den Sinn
ausdrücken wollen, weil die Wolken und Feuersäule den mächtigen
Schutz Gottes, seine Gegenwart, zugleich abbilden sollte, und man
also auch <index indexName="subjects-index">
<term>Gegenwart</term>
</index><hi>Gegenwart</hi> dafür setzen könnte.</p></lem>
<rdg type="ppl" wit="#z"><p><index indexName="subjects-index">
<term>Ebenbild</term>
</index><label type="headword">Ebenbild Gottes<pc>:</pc></label> Bey
der weitläuftigen Anmerkung die ich im Wörterbuch <ref target="#tel_pb_96_b"><choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 95. <choice>
<abbr>ff.</abbr>
<expan>folgende</expan>
</choice></ref> über die Stellen gemacht habe, in welchen
<persName ref="textgrid:255cd"><choice>
<abbr>J. C.</abbr>
<expan>Jesus Christus</expan>
</choice></persName> ohne oder mit einem Zusatz so genannt wird,
ist es mir hauptsächlich darum zu thun gewesen, die zweyte Hälfte,
der dritten Stelle <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Hebr:1:3">Ebr. 1, 3.</citedRange></bibl> zu erläutern. Es
würde auch noch itzt überflüßig seyn, die vielen ähnlichen Ausdrücke
abzuschreiben, mit welchen die griechischen Jüden die <index indexName="subjects-index">
<term>Weisheit</term>
</index><hi>Weisheit</hi>, die von Gott kömmt den Menschen
unterrichtet <choice>
<abbr>u. s. w.</abbr>
<expan>und so weiter</expan>
</choice> zu beschreiben pflegen; wie <choice>
<abbr>z. E.</abbr>
<expan>zum Exempel</expan>
</choice> der Verfasser des <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Weish:7:26"><hi>Buchs der Weisheit</hi> 7,
26.</citedRange></bibl> Genug, daß es in allen den
ausgezeichneten Stellen, der Context deutlich macht, daß <persName ref="textgrid:255cd">Jesus</persName> wegen seiner göttlichen
Sendung so genannt wird, kraft dessen er der Repräsentant,
unumschränkte Bevollmächtigte (<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_prophet"><hi>Prophet</hi></ref>) des
unsichtbaren Gottes unter den Menschen seyn sollte, durch den sie
das Wahre und Gute sollten <pb n="15" edRef="#z"/> kennen lernen,
und von dem sie es mit völligen Beyfall annehmen sollten. Hiernach
ist es also mir einerley zu sagen, <persName ref="textgrid:255cd"><choice>
<abbr><hi>J. C.</hi></abbr>
<expan>Jesus Christus</expan>
</choice></persName>
<hi>stellt den unsichtbaren Gott vor</hi>, oder, <hi>er ist das
Ebenbild des unsichtbaren Gottes</hi> nach <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Kol:1:15">Col. 1,
15.</citedRange></bibl> so wie es dem Apostel einerley war
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:4">2. Cor.
4.</citedRange></bibl> ihn das einemal <hi>das Ebenbild
Gottes</hi>, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:4:4"><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice> 4.</citedRange></bibl> und ein zweytesmal den
<hi>Herrn</hi>
<choice>
<abbr>d. i.</abbr>
<expan>das ist</expan>
</choice> das Oberhaupt der christlichen Gemeine, <hi>den einzigen
Meister</hi> (<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_herr_herrscher"><hi>Herr</hi></ref>, zu nennen.
Wäre es ihm nicht einerley gewesen, so hätte er auf dem Ausdruck
beharren müssen, und nachdem er gesagt hatte, <hi>Er ist das
Ebenbild Gottes</hi>, nun auch, um seine Leser nicht irre zu
machen, sagen müssen, <hi>wir predigen</hi> ihn, daß er <hi>das
Ebenbild Gottes</hi> sey, oder erklärungsweise, daß <hi>er
gleich ewiger, höchster, Gott sey</hi>, wie es wohl in neuern
Predigten über diese Stelle lautet. Allein von der Gottheit
<persName ref="textgrid:255cd">Christi</persName> wollte der
Apostel nach meinen Ueberzeugungen hier nicht reden. Wollte man
dagegen einwenden, <hi>so würde ja</hi>
<persName ref="textgrid:255cd"><hi>Jesu Christo</hi></persName>
<hi>vor dem</hi>
<index indexName="persons-index">
<term>Mose</term>
</index><persName ref="textgrid:2z6t7"><hi>Moses</hi></persName>
<hi>kein Vorzug gegeben</hi>, so könnte ich wohl kurz die Antwort
von mir weisen und sagen: „Lieber! mache es mit dem Apostel aus.“
Aber damit dieß doch nicht unrecht verstanden werde, will ich lieber
genauer wiederholen, was der Apostel zur Beantwortung dessen <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:3:9 2Kor:3:7"><choice>
<abbr>C.</abbr>
<expan>Capitel</expan>
<expan>capitulum</expan>
</choice> 3, <choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice> 9. und <choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice> 7.</citedRange></bibl>
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice> mit <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:4:6">4, 6.</citedRange></bibl> sagt: <hi>So das
<index indexName="subjects-index">
<term>Amt</term>
</index>Amt, das die Verdammniß prediget, Herrlichkeit hat, wie
vielmehr das Amt, das die Gerechtigkeit prediget im
überschweng</hi><pb n="16" edRef="#z"/><hi>lichen Maaß?</hi> –
Und – <hi>die Israeliten konnten das glänzende Angesicht</hi>
<index indexName="persons-index">
<term>Mose</term>
</index><persName ref="textgrid:2z6t7"><hi>Mosis</hi></persName>
<hi>nicht ansehen; uns</hi> Christen aber <hi>leuchtet das
Angesicht</hi>
<persName ref="textgrid:255cd"><choice>
<abbr><hi>J. C.</hi></abbr>
<expan>Jesus Christus</expan>
</choice></persName>
<hi>zur deutlichsten und erfreulichsten Erkenntniß
Gottes</hi>.</p></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_ebenbild_gottes_1" place="end">
<label>von den Uebersetzern des Alten Testaments</label>
<p>Vgl. <ptr type="page-ref" target="#erl_tel_bescheidenheit_1"/>.</p></note>
</div>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_ebenbild">
<p><label type="headword"><app>
<lem>Ebenbild<pc>,</pc></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #f">Ebenbild</rdg>
</app></label> Gottes, <persName ref="textgrid:255cd">Christi</persName>; <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Kol:3:10">Col. 3, 10.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:8:29">Röm. 8,
29.</citedRange></bibl> Die genauere <app>
<lem>Uebersetzung</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Uebersetzungen</rdg>
</app> beyder Stellen sollte seyn: – ähnlich zu seyn, dem, der ihn
erschaffen hat – daß sie gleich wären dem <app>
<lem>Bilde</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Bild</rdg>
</app> seines Sohnes.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_ehe">
<p><pb n="158" edRef="#f"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>Ehe</term>
</index><label type="headword">Ehe<pc>;</pc></label>
<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice> gleich <ref target="#lemma_ehrlich"><hi>ehrlich</hi></ref>.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<div type="entry" xml:id="lemma_ehre">
<app>
<lem><p><index indexName="subjects-index">
<term>Ehre</term>
</index><label type="headword"><app>
<lem>Ehre<pc>.</pc></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Ehre<pc>:</pc></rdg>
</app></label> Dieses Wort und die davon abgeleiteten <index indexName="subjects-index">
<term>Redearten</term>
</index><app>
<lem>Redarten</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Redearten</rdg>
</app> sollten in der <index indexName="subjects-index">
<term>Übersetzung, lutherische</term>
</index>Uebersetzung <persName ref="textgrid:254tm">Luthers</persName>
<app>
<lem>in</lem>
<rdg type="v" wit="#f">mit</rdg>
</app> folgenden <app>
<lem>Stellen mit diesen</lem>
<rdg type="om" wit="#f"/>
</app> bestimmtern verwechselt <app>
<lem>werden</lem>
<rdg type="v" wit="#f">werden.</rdg>
</app> –</p><p rend="margin-horizontal"><pb edRef="#c" n="93"/>
<pb edRef="#d" n="157"/>
<pb edRef="#e" n="157"/>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:9:21">Röm. 9,
21.</citedRange></bibl> Ein Gefäß zum <hi>Staat</hi> – zum
<hi>gemeinen</hi>
<app>
<lem><hi>Gebrauch</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#c">Gebrauch</rdg>
</app>; <app>
<lem>für,</lem>
<rdg type="v" wit="#f">für:</rdg>
</app> ein Faß zu <app>
<lem>Ehren,</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Ehren</rdg>
</app> – zu <app>
<lem><app>
<lem>Unehren;</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">Unehren,</rdg>
</app> wonach auch <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Tim:2:20"><app>
<lem>2</lem>
<rdg type="v" wit="#c">2.</rdg>
</app> Tim. 2, 20.</citedRange></bibl> zu erklären
ist.</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b">Unehren.</rdg>
</app></p>
<p rend="margin-horizontal"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:11:15">1 Cor. 11, 15.</citedRange></bibl> Es ist dem
Weibe eine <app>
<lem><hi>Zierde</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>Zierde</hi>,</rdg>
</app> (<app>
<lem>Schmuck</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>Schmmuck</sic>
<corr type="editorial">Schmuck</corr>
</choice></rdg>
</app>) <choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice></p>
<p rend="margin-horizontal"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Thess:4:4"><app>
<lem>1 Thess. 4, 4.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a"><choice>
<sic>1 Thess. 4, 5.</sic>
<corr type="editorial">1 Thess. 4, 4.</corr>
</choice></rdg>
</app></citedRange></bibl> Ein jeglicher – in Heiligung und
<hi>Ehrbarkeit</hi>; <choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_fass"><hi>Faß</hi></ref>.</p>
<p rend="margin-horizontal"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Phil:3:19">Phil. 3, 19.</citedRange></bibl> – Die ihre
Ehre in den schandbarsten Wollüsten suchen.</p>
<p rend="margin-horizontal"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:10:31">1 Cor. 10, 31.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Phil:2:11">Phil. 2,
11.</citedRange></bibl> beydemal, zu Gottes
<hi>Verherrlichung</hi>.</p>
<app>
<lem/>
<rdg type="ptl" wit="#a #b #c"><p rend="margin-horizontal">
<pb n="100" edRef="#a"/>
<pb n="100" edRef="#b" xml:id="tel_pb_100_b"/>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:5:44">Joh. 5, 44.</citedRange></bibl> nach der wahren
Ehre bey dem <app>
<lem wit="#a">einzigen</lem>
<rdg type="v" wit="#b #c">einigen</rdg>
</app> Gott fraget ihr nichts.</p></rdg>
</app>
<p rend="margin-horizontal"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:12:23">1 Cor. 12, 23.</citedRange></bibl> Die <app>
<lem>Glieder</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>Glieber</sic>
<corr type="editorial">Glieder</corr>
</choice></rdg>
</app>, die uns dünken, die unehrbarsten zu seyn, bedecken wir am
meisten; <choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Spr:12:9"><app>
<lem>Sprüchw.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Sprichw.</rdg>
</app> 12, 9.</citedRange></bibl> die griechische
Uebersetzung, wo dieselbe <app>
<lem>Redart</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Redeart</rdg>
</app> in derselben Bedeutung vorkömmt, und <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Gen:20:16">1 <choice>
<abbr>B.</abbr>
<expan>Buch</expan>
</choice> Mos. 20, 16.</citedRange></bibl> wo der
Uebersetzer das Wort <app>
<lem><hi>Decke</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b"><hi>Decke</hi>,</rdg>
</app> im <index indexName="subjects-index">
<term>Grundtext</term>
</index><app>
<lem>Grundtext</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Grundtexte</rdg>
</app>, mit dem vom Apostel gebrauchten griechischen Nennwort
übersetzt.</p>
<p rend="margin-horizontal"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Gal:5:26">Gal. 5, 26.</citedRange></bibl> Lasset uns
nicht ehrsüchtig seyn.</p>
<p rend="margin-horizontal"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Phil:2:3">Phil. 2, 3.</citedRange></bibl> Nichts thut aus
Zank oder Ehrsucht.</p>
<p rend="margin-horizontal"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Petr:2:17">1 Petr. 2, 17.</citedRange></bibl>
<hi>Begegnet allen</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>ehrerbietig</term>
</index><app>
<lem><hi>ehrerbietig</hi>,</lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>ehrerbietig</hi></rdg>
</app> (denen ihr in euren <app>
<lem>irrdischen</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #f">irdischen</rdg>
</app> Verbindungen dergleichen schuldig seyd): <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:12:10">Röm. 12,
10.</citedRange></bibl> ist also nicht ganz gleichsinnig;
wohl aber <pb n="159" edRef="#f"/>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:13:7">13,
7.</citedRange></bibl>
<hi>Ehrerbietung</hi>, wem ihr sie schuldig seyd.</p>
<p rend="margin-horizontal"><pb n="94" edRef="#c"/>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Petr:3:7"><app>
<lem>1 Petr. 3, 7.</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b">– 3, 7.</rdg>
<rdg type="typo-correction" wit="#f"><choice>
<sic>1 Petr. 3. 7.</sic>
<corr type="editorial">1 Petr. 3, 7.</corr>
</choice></rdg>
</app></citedRange></bibl>
<hi>Haltet</hi> das <index indexName="subjects-index">
<term>Geschlecht, weibliches</term>
</index>weibliche <app>
<lem>Geschlecht</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c #f">Geschlecht,</rdg>
</app> als das schwächere Werkzeug, <hi>werth</hi>.</p>
<p rend="margin-horizontal"><pb edRef="#d" n="158"/>
<pb edRef="#e" n="158"/>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Kol:2:23">Col. 2,
23.</citedRange></bibl>
<app>
<lem>für,</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">für –</rdg>
</app>
<hi>und dem Fleische nicht seine Ehre thun zu seiner</hi>
<app>
<lem><hi>Nothdurft;</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#e #f"><hi>Nothdurft</hi> –</rdg>
</app>
<hi>welche</hi> (Härte gegen den Leib) <hi>doch gar nichts zur
eigentlichen Entkräftung fleischlicher Begierden beyträgt</hi>
(wobey man doch immer noch der <app>
<lem>gröste</lem>
<rdg type="v" wit="#f">größte</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Wollüstling</term>
</index><app>
<lem>Wollüstling</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Wohllüstling</rdg>
</app> seyn kann). <app>
<lem>Dies</lem>
<rdg type="v" wit="#b">Dieß</rdg>
</app> scheint <app>
<lem>mir wenigstens</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">wenigstens mir</rdg>
</app>
<pb n="101" edRef="#a"/>
<pb n="101" edRef="#b"/> die richtige <app>
<lem>Uebersetzung</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Uebersezzung</rdg>
</app> zu seyn; <choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_fleisch"><hi>Fleisch</hi></ref><hi>,</hi>
<app>
<lem><ref target="#lemma_nothdurft"><hi>Nothdurft</hi></ref></lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b"><ref target="#lemma_nothdurft"><hi>Nothdurft</hi></ref><hi>,</hi>
<ref target="#lemma_schonfahren"><hi>verschonen</hi></ref></rdg>
</app>.</p></lem>
<rdg type="ppl" wit="#z"><p><label type="headword">Ehre<pc>:</pc></label>
Nach <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:9:21">Röm.
9, 21.</citedRange></bibl> ein <hi>Gefäß zum Staat</hi>
<choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice> ist dieselbe Redart <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Tim:2:20">2. Tim. 2,
20.</citedRange></bibl> zu erklären.</p></rdg>
</app>
</div>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_ehre_von_gott">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>Ehre</term>
</index><label type="headword">Ehre<pc>,</pc></label> die <hi>von
Gott</hi> ist, wie <index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:5:44">Joh. 5,
44.</citedRange></bibl> übersetzt hat, oder <app>
<lem>bey</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f"><hi>bey</hi></rdg>
</app>
<hi>Gott</hi>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:12:43">Joh. 12,
43.</citedRange></bibl> ist alles, was, nach dem von Gott
geordneten Werth der Dinge, ein wahrer Vorzug des Menschen ist, wie
<index indexName="subjects-index">
<term>Weisheit</term>
</index>Weisheit und <index indexName="subjects-index">
<term>Tugend</term>
</index>Tugend – Anwendung der <index indexName="subjects-index">
<term>Vernunft</term>
</index>Vernunft und des <index indexName="subjects-index">
<term>Gewissen</term>
</index>Gewissens. Ganz dasselbe <app>
<lem>meint</lem>
<rdg type="v" wit="#f">meynt</rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:251kf">Paulus</persName>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:3:23">Röm. 3,
23.</citedRange></bibl>
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice> mit der vorhergehenden Beschreibung <index indexName="subjects-index">
<term>Verdorbenheit, menschliche</term>
</index>menschlicher Verdorbenheit. <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#e">und <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:2:29"><choice>
<sic>Röm, 2, 29.</sic>
<corr type="editorial">Röm. 2, 29.</corr>
</choice></citedRange></bibl></rdg>
<rdg type="pt" wit="#f">und <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:2:29">Röm. 2,
29.</citedRange></bibl></rdg>
</app></p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#a #b #c #z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_ehren">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>ehren</term>
</index><label type="headword"><app>
<lem>Ehren<pc>;</pc></lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">Ehren<pc>,</pc></rdg>
</app></label> ist so viel, als <hi>schätzen, hoch und werth
achten</hi>, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:8:54"><app>
<lem><choice>
<sic>Joh, 8, 54.</sic>
<corr type="editorial">Joh. 8, 54.</corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a #b #c #e #f">Joh. 8,
54.</rdg>
</app></citedRange></bibl> (der mich <hi>schätzet</hi>, wie
denn auch hier ein <app>
<lem>anderes</lem>
<rdg type="v" wit="#a">andres</rdg>
<rdg type="v" wit="#b">anders</rdg>
</app> Wort im <app>
<lem>Grundtext</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Grundtexte</rdg>
</app> steht, als <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:8:49"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></rdg>
</app> 49.</citedRange></bibl>) <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:12:26">12,
26.</citedRange></bibl></p>
<app type="structural-variance">
<lem><p xml:id="tel_var_ehren_p2">Gott; <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Petr:4:16">1
Petr. 4, <app>
<lem>16.,</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">16.</rdg>
</app></citedRange></bibl> richtiger,
<hi>preisen;</hi>
<app>
<lem><hi>oder</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">oder</rdg>
</app>
<hi>loben</hi>: <app>
<lem>Wer</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">„Wer</rdg>
</app> um des <app>
<lem>Christenthums</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Christenthum</rdg>
</app> willen leidet, der schäme sich nicht und preise
vielmehr <app>
<lem><app>
<lem>insofern</lem>
<rdg type="v" wit="#f">in so fern</rdg>
</app>
<app>
<lem>Gott.</lem>
<rdg type="v" wit="#b #c">Gott.<supplied>“</supplied></rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#a">in so fern
Gott.<supplied>“</supplied></rdg>
</app></p></lem>
<rdg wit="#f" type="varying-structure"><p rend="margin-horizontal" copyOf="#tel_var_ehren_p2"/></rdg>
</app>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem/>
<rdg type="ptl" wit="#a #b #c"><div type="entry" xml:id="lemma_ehrgeiz">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>Ehrgeiz</term>
</index><label type="headword"><app>
<lem wit="#a">Ehrgeiz</lem>
<rdg type="v" wit="#b #c">Ehrgeitz</rdg>
</app><pc>,</pc> Ehrsucht<pc>;</pc> ehrsüchtig<pc>:</pc></label>
Diese Wörter kommen zwar nicht in unsrer <index indexName="subjects-index">
<term>Übersetzung</term>
</index>Uebersetzung des Neuen Testaments vor; sollten aber auch,
wie gesagt, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Gal:5:26">Gal. 5, 26.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Phil:2:3">Phil. 2,
3.</citedRange></bibl> stehen.</p>
</div></rdg>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_ehrlich">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>ehrlich</term>
</index><label type="headword">Ehrlich<pc>,</pc></label>
<app>
<lem>sollte</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">sollte,</rdg>
</app> wegen des zu unsern Zeiten <app>
<lem>veränderten</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#c"><choice>
<sic>veränänderten</sic>
<corr type="editorial">veränderten</corr>
</choice></rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index>Sprachgebrauchs, <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a #b #c">gegenwärtig</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:14:8">Luc. 14,
8.</citedRange></bibl> mit dem Wort <hi>Vornehmerer</hi>,
und <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:14:40">1
Cor. 14, 40.</citedRange></bibl> mit <hi>ehrbar</hi>, oder
<hi>anständig</hi> vertauscht <app>
<lem>werden.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">werden:</rdg>
</app> Aus eben der Ursache würde ich <app>
<lem>lieber</lem>
<rdg type="om" wit="#a #b #c"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Hebr:13:4"><app>
<lem>Hebr.</lem>
<rdg type="v" wit="#e">Hebr<supplied>.</supplied></rdg>
</app>
<pb n="160" edRef="#f"/> 13, 4.</citedRange></bibl>
übersetzen, <hi>niemand verachte den Ehestand</hi> (urtheile
geringschätzig von ihm). <app>
<lem/>
<rdg type="ptl" wit="#f"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Spr:19:11">Sprüchwört. Sal. 19,
11.</citedRange></bibl> ist es nach dem altdeutschen
<index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index>Sprachgebrauche so viel, als
<hi>rühmlich</hi>.</rdg>
</app></p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_eifer">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>Eifer</term>
</index><label type="headword">Eifer<pc>,</pc></label> sollte
richtiger übersetzt <app>
<lem>seyn</lem>
<rdg type="v" wit="#f">seyn:</rdg>
</app></p>
<p><pb edRef="#d" n="159" xml:id="tel_pb_159_d"/>
<pb edRef="#e" n="159"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>Eifersucht</term>
</index><hi>Eifersucht</hi>, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:3:3">1 Cor. 3, 3.</citedRange></bibl>
wie denn <index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:251kf">Paulus</persName> auch in
seiner Muttersprache nur ein Wort hatte, die <pb edRef="#c" n="95"/>
Wörter von ungleicher Bedeutung Eifer, Nacheiferung, Eifersucht
auszudrücken, und daher auch für alle dasselbe griechische Wort
braucht.</p>
<p><index indexName="subjects-index">
<term>Ernst</term>
</index><hi>Ernst</hi>, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:11:2">2 Cor. 11, 2.</citedRange></bibl> und
<hi>göttlicher Ernst</hi> wieder so viel, als, <hi>apostolischer
Ernst</hi>.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_eifern">
<p><pb n="102" edRef="#a"/>
<pb n="102" edRef="#b"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>eifern</term>
</index><label type="headword">Eifern<pc>;</pc></label>
richtiger,</p>
<p><hi>eifersüchtig seyn</hi>, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:11:2">2 Cor. 11, 2.</citedRange></bibl>
welches auch die <app>
<lem>gleichfolgende</lem>
<rdg type="v" wit="#a">gleich folgende</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>bildlich</term>
</index>bildliche Rede <app>
<lem>erfordert</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">erfodert</rdg>
</app>.</p>
<p><app>
<lem><hi>mißgünstig</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>misgünstig</hi></rdg>
</app>
<hi>seyn</hi>, neidisch; <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:13:4">1 Cor. 13, 4.</citedRange></bibl>
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_eifern_1"/><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Sir:9:16"><app>
<lem><choice>
<sic>Sir. 9, 15.</sic>
<corr type="editorial">Sir. 9, 16.</corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a">Sir. 9, 16.</rdg>
</app></citedRange></bibl> im <app>
<lem>Grundtext</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#e"><choice>
<sic>Grundtetzt</sic>
<corr type="editorial">Grundtext</corr>
</choice></rdg>
<rdg type="v" wit="#f">Grundtexte</rdg>
</app>, indem auch da die <index indexName="subjects-index">
<term>Übersetzung, deutsche</term>
</index>deutsche Uebersetzung seyn sollte: <app>
<lem><hi>beneide</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b"><hi>Beneide</hi></rdg>
</app>
<hi>die Herrlichkeit des Gottlosen nicht</hi>
<choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice>
<app>
<lem>–</lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app>
<hi>an sich</hi>
<app>
<lem><hi>ziehen</hi>,</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b"><hi>ziehen</hi>.</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Gal:4:17"><app>
<lem>Gal.</lem>
<rdg type="v" wit="#e">Gal<supplied>.</supplied></rdg>
</app> 4, 17.</citedRange></bibl> das erstemal, das
zweytemal <hi>wählen</hi>, <app>
<lem>verglichen</lem>
<rdg type="v" wit="#f">vergl.</rdg>
</app>
<app>
<lem>Sprüchw.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Sprichw.</rdg>
</app>
<app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#f">Sal.</rdg>
</app> 3, 31. den Grundtext mit der griechischen <app>
<lem>Uebersetzung:</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">Uebersetzung.</rdg>
</app> Der Apostel will sagen: <app>
<lem>Sie</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">sie</rdg>
</app> suchen euch arglistiger Weise an sich zu ziehen, damit ihr
sie zu euren Lehrern wählen sollt.</p>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_eifern_1" place="end">
<label>Sir. 9, 16.</label>
<p>Die Angabe deckt sich mit der klassischen Verszählung, die später
zur Lutherbibel 1545 hinzugetreten ist. In der Übersetzung von
2017 findet man die Stelle („Ereifere dich nicht, wenn ein
Sünder in hohen Ehren steht; denn [...]“) unter Sir
9,11.</p></note>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<div type="entry" xml:id="lemma_eiferer">
<app>
<lem><p><index indexName="subjects-index">
<term>Eiferer</term>
</index><label type="headword"><app>
<lem>Eifrer</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Eiferer<pc>,</pc></rdg>
</app></label> über dem Gesetz <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:21:20"><app>
<lem>Apost.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #f">Apostg.</rdg>
</app> 21, 20.</citedRange></bibl>
<app>
<lem>ist eine <app>
<lem>Redart</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Redeart</rdg>
</app>, welche aus <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Makk:4:2"><app>
<lem><choice corresp="#tel_d_corr_3">
<sic>Macc.</sic>
<corr type="authorial">2 Macc.</corr>
</choice> 4, 2.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#c"><choice>
<sic>2 Marc. 4, 2.</sic>
<corr type="editorial">2 Macc. 4, 2.</corr>
</choice></rdg>
<rdg type="typo-correction" wit="#e">2 Macc. 4,
2.</rdg>
<rdg type="pp" wit="#f">2 <choice>
<abbr>B.</abbr>
<expan>Buch</expan>
</choice> Macc. 4, 2.</rdg>
</app></citedRange></bibl> genommen ist, wo <index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName>
übersetzt, <hi>er hielt fest</hi> an Gottes Gebot. Es</lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app> werden <app>
<lem>aber in der Apostelgeschichte</lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app> die Neubekehrten aus dem Judenthum <app>
<lem>verstanden</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">genannt</rdg>
</app>, <app>
<lem>die</lem>
<rdg type="v" wit="#f">welche</rdg>
</app> für die Beybehaltung <index indexName="subjects-index">
<term>Gebräuche, mosaische</term>
</index><persName ref="textgrid:2z6t7">Mosaischer</persName>
Gebräuche im Christenthum stritten. <app>
<lem>Man könnte übersetzen, <hi>sie sind alle</hi>
<pb n="161" edRef="#f"/>
<hi>strenge Anhänger der</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>mosaisch</term>
</index><persName ref="textgrid:2z6t7"><hi>Mosaischen</hi></persName>
<index indexName="subjects-index">
<term>Kirchenordnung</term>
</index><hi>Kirchenordnung</hi>.</lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app></p>
<p>Weil übrigens die Apostel von einem <hi>Eifer für Gott</hi>, oder <app>
<lem>fürs</lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>fürs</hi></rdg>
</app>
<hi>Gute</hi> reden, wie <index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:251kf">Paulus</persName>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:10:2">Röm. 10,
2.</citedRange></bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Gal:4:18"><app>
<lem>Gal. 4, 18.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#c"><choice>
<sic>Gal. 4, 15.</sic>
<corr type="editorial">Gal. 4, 18.</corr>
</choice></rdg>
</app></citedRange></bibl></lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app>; <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_eiferer_1"/>so hat man, wie bekannt, daher Anlaß genommen, eine <app>
<lem>besondre</lem>
<rdg type="v" wit="#f">besondere</rdg>
</app> Art desselben <app>
<lem>den</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>don</sic>
<corr type="editorial">den</corr>
</choice></rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Religionseifer</term>
</index><hi>Religionseifer</hi> zu nennen, ihn in den
<hi>wahren</hi> und <hi>falschen</hi> einzutheilen, und nun die
<pb edRef="#c" n="96"/>
<pb edRef="#d" n="160" xml:id="tel_pb_160_d"/>
<pb edRef="#e" n="160"/>
<app>
<lem>Grenzen</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">Grenze</rdg>
</app> von dem einen wie von dem andern zu bestimmen. Das
<hi>Wahre</hi>, was auch hier zum Grunde liegt, läßt sich, wie
mirs scheint, so wie jede <app>
<lem>Wahrheit,</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Wahrheit</rdg>
</app> bald ausfindig machen, so bald man nicht <app>
<lem>selbst</lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>falscheifrig</term>
</index>falscheifrig ist; ich will sagen, nicht <app>
<lem>zur</lem>
<rdg type="v" wit="#f">bey</rdg>
</app> Vertheidigung des wahren Religionseifers <app>
<lem>sich hinsetzt, in der unfreundlichen</lem>
<rdg type="pp" wit="#f">die unfreundliche</rdg>
</app> Absicht <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#f">hat,</rdg>
</app> Personen zu tref<pb n="103" edRef="#a"/><pb n="103" edRef="#b"/>fen, daß nun ihr dem Geiste stets gegenwärtiges Bild
die Einbildungskraft entflammt und diese Flamme die Kraft <index indexName="subjects-index">
<term>Überlegung, ruhige</term>
</index><app>
<lem>ruhiger</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b #c">einer ruhigen</rdg>
</app> Ueberlegung <app>
<lem>verzehret</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c #f">verzehret.</rdg>
</app> – Was ist er also? <hi>Er ist ein anhaltendes Bestreben,
seine Einsichten in die Religion und seine Ueberzeugungen davon
auch bey andern und gegen</hi>
<app>
<lem><hi>andre</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>andere</hi></rdg>
</app>
<hi>geltend zu</hi>
<app>
<lem><hi>machen</hi>.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b"><hi>machen</hi>:</rdg>
</app> Der <app>
<lem>Hauptbegrif</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Hauptbegriff</rdg>
</app> ist also das <app>
<lem><hi>Bestreben</hi></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#c"><choice>
<sic><hi>Bestrehen</hi></sic>
<corr type="editorial"><hi>Bestreben</hi></corr>
</choice></rdg>
</app>, die <app>
<lem><hi>Befleißigung</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c"><hi>Befleissigung</hi></rdg>
</app>, und so hat <index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName> selbst
einigemal das Wort übersetzt <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:14:1 1Kor:14:12">1 Cor. 14, 1.
12.</citedRange></bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Kol:4:13">Col. 4, 13.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Tit:2:14">Tit. 2, 14.</citedRange></bibl>
<app>
<lem>Soll es</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">Solls</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b">Solls</rdg>
</app> ein wahrer <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a">seyn</rdg>
</app>, oder, wie ich lieber sagen wollte, <hi>erlaubter</hi>
<app>
<lem>seyn</lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app>, so muß dieses Bestreben aufrichtig und unverstellt seyn, <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a #b #c">so</rdg>
</app> daß es <app>
<lem>uns</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">mir</rdg>
</app> eine <index indexName="subjects-index">
<term>Angelegenheit, herzliche</term>
</index>herzliche Angelegenheit <app>
<lem>sey</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">ist</rdg>
</app>, mit andern die Erkenntnisse zu theilen, <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_eiferer_2"/>die <app>
<lem>uns</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">mich</rdg>
</app> ruhig und glücklich <app>
<lem>machen; <app>
<lem>und</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>nnd</sic>
<corr type="editorial">und</corr>
</choice></rdg>
</app> wenn</lem>
<rdg type="pp" wit="#f">machen. Wenn</rdg>
</app> er <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#f">nun</rdg>
</app> das ist, und überdem das nie Religion seyn kann, was die
<index indexName="subjects-index">
<term>Ruhe und Glückseligkeit</term>
</index>Ruhe und Glückseligkeit <app>
<lem>andrer störet,</lem>
<rdg type="pp" wit="#f">anderer störet;</rdg>
</app> so <pb n="162" edRef="#f"/> muß er auch für <app>
<lem>andre</lem>
<rdg type="v" wit="#f">andere</rdg>
</app> ganz unschädlich <app>
<lem>seyn,</lem>
<rdg type="v" wit="#f">seyn</rdg>
</app> und alles von den Beweisungen desselben ausgeschlossen
bleiben, was <app>
<lem>andre</lem>
<rdg type="v" wit="#f">sie</rdg>
</app>
<app>
<lem>an</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">in</rdg>
</app> dem Besitz und Genuß des allgemeinen gesellschaftlichen Guten
hindert. <app>
<lem>Zu diesen</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b">– Zu diesem</rdg>
</app> so bestimmten Eifer hat also jeder das Recht, der eine <index indexName="subjects-index">
<term>Religion</term>
</index>Religion hat, die er mit Ueberzeugung <app>
<lem>erkennet</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">erkennet,</rdg>
</app> und die ihm nach derselben werth ist; er kann <app>
<lem>andre</lem>
<rdg type="v" wit="#f">andere</rdg>
</app> davon zu überreden suchen, sie mit Gründen ver<pb edRef="#c" n="97"/><pb edRef="#d" n="161"/><pb edRef="#e" n="161"/>theidigen, wenn sie auch irrig seyn <app>
<lem>sollte.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">sollte:</rdg>
</app> Genug sie ist nach seinem Urtheil <app>
<lem><app>
<lem>richtig</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">richtig,</rdg>
</app> und</lem>
<rdg type="pp" wit="#f">richtig,</rdg>
</app> nach seinen Empfindungen wohlthätig, und er ist es also
seinem <index indexName="subjects-index">
<term>Gewissen</term>
</index>Gewissen <pb n="104" edRef="#a"/>
<pb n="104" edRef="#b"/>
<app>
<lem>schuldig,</lem>
<rdg type="v" wit="#c">schuldig</rdg>
</app> sie andern kenntlich und schätzbar zu machen; aber auch <app>
<lem>dieß</lem>
<rdg type="v" wit="#a #e #f">dies</rdg>
</app> nur so <app>
<lem>lang</lem>
<rdg type="v" wit="#f">lange</rdg>
</app> und <app>
<lem>in</lem>
<rdg type="om" wit="#a #b #c"/>
</app> so <app>
<lem>weit</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #e #f">weit,</rdg>
</app> als niemand in seinen <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a #b #c">natürlichen und</rdg>
</app> gesellschaftlichen Rechten, Freyheiten <app>
<lem>oder Vorzügen</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b #c">und Vergnügungen</rdg>
</app> dadurch gestört wird. Daher gehört dieser <index indexName="subjects-index">
<term>Religionseifer</term>
</index>Religionseifer für die <index indexName="subjects-index">
<term>Obrigkeit(en)</term>
</index>Obrigkeit, <hi>als</hi> Obrigkeit, gar nicht; ihre Pflicht
ist es, jeden bey seinem erlaubten Religionseifer zu schützen, und
wenn sie den ihrigen beweisen will, hat sie nicht mehr Befugnisse,
als der <index indexName="subjects-index">
<term>Privatmann</term>
</index>Privatmann, – sie ist auch <app>
<lem>hierin <app>
<lem>nichts</lem>
<rdg type="v" wit="#f">nicht</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b #c">hierinn nicht</rdg>
</app> anders, als der erste Diener des Staats, zu <app>
<lem>betrachten. Daher</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b">betrachten: daher</rdg>
</app>
<app>
<lem>müssen</lem>
<rdg type="v" wit="#c">müßen</rdg>
</app>
<app>
<lem>auch</lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app> Lehrer sie auf keine Weise in ihre <index indexName="subjects-index">
<term>Religionsverteidigungen</term>
</index><app>
<lem>Religionsvertheidigungen</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#f"><choice>
<sic>Religonsvertheidigungen</sic>
<corr type="editorial">Religionsvertheidigungen</corr>
</choice></rdg>
</app> hineinziehen, und selbst dabey alles vermeiden, was denen,
die gegenseitige Ueberzeugungen haben, ihre Gemüthsruhe (dieses <app>
<lem>gröste</lem>
<rdg type="v" wit="#f">größte</rdg>
</app> Eigenthum des Menschen) ihr bürgerliches und um in der
Gesellschaft fortzukommen nöthiges Ansehen und die übrigen <app>
<lem>äußerliche</lem>
<rdg type="v" wit="#f">äußerlichen</rdg>
</app> Vortheile des Lebens rauben kann. Man vertheidige also das,
was man in der Religion für wahr hält, aber ohne <pb n="163" edRef="#f"/> alle Nennung oder anderweitige lebhafte
Auszeichnung der Personen, die derselben abgeneigt sind, <app>
<lem>und</lem>
<rdg type="v" wit="#f">und,</rdg>
</app> wo man sie ja nennen will, <app>
<lem>so</lem>
<rdg type="om" wit="#f"/>
</app> spreche man mit ihnen durchaus die freundliche <index indexName="subjects-index">
<term>Sprache</term>
</index>Sprache des Umgangs und eines beständigen <app>
<lem>Bewustseyns</lem>
<rdg type="v" wit="#a #f">Bewußtseyns</rdg>
</app> der Gegenwart Gottes, wie sie zwey Theologen in Beyseyn ihres
Landesherrn sprechen würden.</p></lem>
<rdg type="ppl" wit="#z"><p><index indexName="subjects-index">
<term>Eiferer</term>
</index><label type="headword">Eiferer über dem
Gesetz<pc>:</pc></label> Diese Redart kömmt <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Makk:4:2">2. Macc. 4,
2.</citedRange></bibl> im griechischen Text vor, da, wo
<index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName> übersetzt,
<hi>er hielt fest an Gottes Gebot</hi>. <ref target="#tel_note_eiferer">*)</ref> Eigentlich sollte <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:21:20">Apostg. 21,
20.</citedRange></bibl> die Uebersetzung seyn: <hi>sie sind
alle strenge Anhänger der <index indexName="subjects-index">
<term>Kirchenordnung(en), mosaische</term>
</index><persName ref="textgrid:2z6t7">mosaischen</persName>
<index indexName="subjects-index">
<term>Kirchenordnung</term>
</index>Kirchenordnung</hi>; das Uebrige, was mehr zur Erklärung
gehört, <choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice> im Wörterbuch; in welchen auch noch nach <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:10:2">Röm. 10,
2.</citedRange></bibl> einzuschalten ist <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Gal:4:18">Gal. 4,
18.</citedRange></bibl> und auf der folgenden Seite nach
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:14:1 1Kor:14:12">1. Cor. 14, 1.
12.</citedRange></bibl> – <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Kol:4:13">Col. 4, 13.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Tit:2:14">Tit. 2,
14.</citedRange></bibl></p></rdg>
</app>
<app>
<lem/>
<rdg type="ptl" wit="#z"><note place="bottom" xml:id="tel_note_eiferer"><label>*)</label> Beyde Stellen hat schon <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_eiferer_3"/>der <choice>
<abbr>sel.</abbr>
<expan>selig</expan>
</choice>
<index indexName="persons-index">
<term>Biel, Johann Christian</term>
</index><persName ref="textgrid:252jk">Biel</persName> miteinander
verglichen in seinem sehr schätzbaren <foreign xml:lang="lat">Specimine noui thesauri philologici</foreign>, welches seiner
Abhandlung <foreign xml:lang="lat">de lignis ex Libano ad templum
Hierosolymitanum petitis</foreign> angehängt ist. Ich ergreife
diese Gelegenheit, Gelehrten, denen daran gelegen ist, bekannt zu
machen, daß das ganz ausgearbeitete Werk noch bey den Erben des <choice>
<abbr>sel.</abbr>
<expan>selig</expan>
</choice> Mannes in Braunschweig vorhanden ist. Käme es doch <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_eiferer_4"/>in die
Hände des Herrn <choice>
<abbr>Prof.</abbr>
<expan>Professor</expan>
</choice>
<index indexName="persons-index">
<term>Fischer, Johann Friedrich</term>
</index><persName ref="textgrid:24h3m">Fischers</persName> in
Leipzig, und mit demselben sein eigner <foreign xml:lang="lat">Clauis Versionum <choice>
<abbr>V. T.</abbr>
<expan>Vetus Testamentum</expan>
</choice></foreign> heraus!</note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_eiferer_1" place="end">
<label>so hat man [...] daher Anlaß genommen, eine besondre Art desselben
den Religionseifer zu nennen, ihn in den wahren und falschen
einzutheilen</label>
<p>Mit dieser Bemerkung und der anschließenden Beschreibung liefert Teller
eine treffende Zusammenfassung der von Friedrich Germanus Lüdke
(1730–1792) vorgetragenen Gedanken zur religiösen Toleranz. Lüdke war
nach seinem Theologiestudium in Halle (ihn prägten vor allem Baumgarten
und später Nösselt) zunächst Feldprediger im Siebenjährigen Krieg
(1756–1763) und trat schließlich 1765 eine Stelle als Diakon zu St.
Nikolai in Berlin an, wo er zum Archidiakon aufstieg. Er war somit
Tellers Pfarrkollege in der Stadt und schrieb außerdem wie er regelmäßig
für die <hi>Allgemeine deutsche Bibliothek</hi>. Seine beiden Schriften
<hi>Vom falschen Religionseifer</hi> (1767) – Teller rezensierte
diese im Übrigen in der AdB (Bd. 7, 2. St., 1768, 126–142) – und
<hi>Ueber Toleranz und Gewissensfreiheit, insofern der rechtmäßige
Religionseifer sie befördert, und der unrechtmäßige sie
verhindert</hi> (1774) entwickelten sich zu wichtigen Impulsen in
der Auseinandersetzung um die Symbolbindung im Protestantismus als einer
der maßgeblichen innerkonfessionellen Streitplätze. Wie Teller hier in
Anklang an Lüdke resümiert, sei „falscheifrig“ (<ref target="#tel_pb_160_d">d160</ref>), wer es beim Werben für die
eigene Position vor allem auf den eigenen Ruhm abgesehen habe oder wer
den Streit beleidigend <foreign xml:lang="lat"><hi>ad
hominem</hi></foreign> führe. Lüdke mahnt, den falschen und wahren
Religionseifer nicht gleichzusetzen. Stattdessen müsse gewaltsame
Verketzerung, die auch „ehrliche und gewissenhafte Zweifler“ (<hi>Vom
falschen Relgionseifer</hi>, 5) treffe und „den Feind mit dem
Freunde blind niederhau[e]“ (ebd. 7) von dem rechtschaffenen und
wichtigen Widerstand gegen echten und aktiven Unglauben unterschieden
werden.</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_eiferer_2" place="end">
<label>die uns ruhig und glücklich machen</label>
<p>Ob Teller hier auch an das berühmte Augustin-Zitat „<foreign xml:lang="lat"><hi>inquietum est cor nostrum, donec requiescat in
te</hi></foreign>“ (conf. I, 1 – „Unruhig ist unser Herz, bis
dass es ruhet in dir“) denkt, ist unklar. In jedem Fall verbirgt sich
hinter dieser Formulierung ein zentrales Motiv der Tellerschen
Theologie: Die dem Sünder verlustig gegangenen Heilsgüter Glückseligkeit
und Gewissensruhe soll er im durch die Religion katalysierten
Vervollkommnungsprozess zurückerlangen (vgl. LB 69. 87; RdV 39). Die
Religion dient in diesem Sinn dazu, den Menschen „ruhiger, glüklicher
und seliger“ (RdV 21) zu machen.</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_eiferer_3" place="end">
<label>der sel. Biel […] in seinem sehr schätzbaren Specimine noui thesauri
philologici, welches seiner Abhandlung de lignis ex Libano ad templum
Hierosolymitanum petitis angehängt ist</label>
<p>Johann Christian Biel (1687–1745) studierte Theologie in Leipzig, Rostock
und Helmstedt und wurde danach zunächst Adjunkt des Geistlichen
Ministeriums zu Braunschweig (1719), 1723 schließlich Pastor zu St.
Ulrich und St. Johannes. Auf einer Bildungsreise, die ihn u.a. nach
England führte, wurde er mit dem berühmten Theologen und Altphilologen
Richard Bentley (1662–1742) bekannt, mit dem er in der Folge weiter
korrespondierte. In Anknüpfung an seine vor Ort geschlossenen Kontakte
übersetzte er später englische Predigten ins Deutsche. Als Biels
bedeutendstes Werk gilt der <hi><foreign xml:lang="lat">Novus Thesaurus
Philologicus</foreign> [...]</hi> (3 Bde., 1779/1780) – ein
Lexikon zur Septuaginta und zu den alttestamentlichen Apokryphen. Es
erschien postum unter der Herausgeberschaft von Esdras Heinrich
Mutzenbecher (1744–1801). Teller bezieht sich hier auf einen
Probeentwurf desselben Thesaurus, den Biel noch selbst als Anhang seiner
Schrift <hi><foreign xml:lang="lat">Exercitatio De Lignis Ex Libano Ad
Templum Hierosolymitanum Aaedificandum Petitis</foreign>
[...]</hi> (1740) herausbrachte (vgl. aaO 63ff.). Zu dem gezogenen
Vergleich zwischen 2Makk 4,2 und Apg 21,20 vgl. <ref target="#tel_pb_70_d">d70</ref>.</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_eiferer_4" place="end">
<label>in die Hände des Herrn Prof. Fischers in Leipzig, und mit demselben
sein eigner Clauis Versionum V. T. heraus</label>
<p>Nach seinem Studium in Leipzig (er hatte dort mit Lessing
zusammengewohnt) bekleidete Johann Friedrich Fischer (1726–1799) seit
1751 das Konrektorat der dortigen Thomasschule, später wurde er ebenda
Rektor (1766/1767–1799). Daneben ernannte ihn seine Alma Mater 1762 zum
Extraordinarius für alte Literatur. Er konzentrierte sich in seinem
Gelehrtendasein vor allem auf griechische und lateinische Sprachstudien,
traktierte dabei u.a. Platon, Aischines, Theophrast, Anakreon, Justin
und Ovid (zu der 1758 erschienenen Werkausgabe lieferte Ernesti eine
Vorrede). Teller bezieht sich hier auf Fischers Werk <hi><foreign xml:lang="lat">Clavis Reliquiarum Versionum Graecarum V.
T.</foreign> […]</hi> (1758).</p></note>
</div>
<div type="entry" xml:id="lemma_eigen">
<app>
<lem><p><pb n="17" edRef="#z"/>
<app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>eigen</term>
</index><label type="headword">Eigen<pc>.</pc></label>
Dieses</lem>
<rdg type="pp" wit="#z"><label type="headword">Eigen<pc>,</pc></label> dieses</rdg>
</app> Beywort <app>
<lem>steht</lem>
<rdg type="v" wit="#c">stehet</rdg>
</app> ohne allen Nachdruck, wo es im <choice>
<abbr>N. T.</abbr>
<expan>Neues Testament</expan>
</choice>
<app>
<lem>vorkömmt</lem>
<rdg type="v" wit="#c">vorkommt</rdg>
<rdg type="v" wit="#z">vorkömmt,</rdg>
</app> und <app>
<lem>ist es <pb edRef="#c" n="98"/>
<pb edRef="#d" n="162"/>
<pb edRef="#e" n="162"/> genug die schon dabey stehenden
Vorwörter</lem>
<rdg type="pp" wit="#z">sollte allezeit mit dem Vorwort,</rdg>
</app>
<hi>sein,</hi>
<app>
<lem><hi>mein</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#z"><hi>unser</hi></rdg>
</app><hi>, ihr,</hi>
<app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#z"><hi>ihre,</hi></rdg>
</app>
<hi>euer,</hi>
<app>
<lem><hi>eures</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#z"><hi>eure</hi>,</rdg>
</app> in der Uebersetzung <app>
<lem>auszudrücken, oder es damit zu verwechseln</lem>
<rdg type="pp" wit="#z">verwechselt werden</rdg>
</app>. An vielen Orten hat <app>
<lem>dies</lem>
<rdg type="v" wit="#z">dieß</rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName> schon
beobachtet, als: <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:25:14"><app>
<lem>Matth.</lem>
<rdg type="v" wit="#z">Matthäi</rdg>
</app> 25, 14.</citedRange></bibl>
<app>
<lem>(seine</lem>
<rdg type="v" wit="#c #z">(<hi>seine</hi></rdg>
</app> Knechte, <app>
<lem><choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>für</expan>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#c"><choice>
<sic>.f</sic>
<corr type="editorial">f.</corr>
</choice></rdg>
<rdg type="v" wit="#e #f"><choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice></rdg>
</app> seine <app>
<lem><hi>eignen</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>eigenen</hi></rdg>
</app>) <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#z"><choice>
<sic>15, 22. 5.</sic>
<corr type="editorial"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:25:15">15.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:22:5">22, 5.</citedRange></bibl></corr>
</choice> (<hi>seinen</hi> Acker, <choice>
<abbr>f.</abbr>
<expan>für</expan>
</choice> seinen <hi>eignen</hi>).</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:10:3 Joh:10:4">Joh. 10, 3. 4.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Gal:6:5"><app>
<lem>Gal.</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Gal<supplied>.</supplied></rdg>
</app> 6, 5.</citedRange></bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Eph:5:23 Eph:5:24"><app>
<lem>Eph. 5, 23. 24.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#c"><choice>
<sic>Eph. 5, 23, 24.</sic>
<corr type="editorial">Eph. 5, 23. 24.</corr>
</choice></rdg>
</app></citedRange></bibl></lem>
<rdg type="pp" wit="#z"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Eph:5:22 Eph:5:25">Eph. 5, 22.
25.</citedRange></bibl></rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Kol:3:18">Col. 3,
18.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Tit:2:5 Tit:2:9">Tit.
2, 5. 9.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Petr:3:1 1Petr:3:5"><app>
<lem>1</lem>
<rdg type="v" wit="#z">1.</rdg>
</app> Petr. 3, 1. 5.</citedRange></bibl> Dagegen hat er es
ohne Noth ausgedrückt, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:6:44">Luc. 6, 44.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:15:38"><app>
<lem>1</lem>
<rdg type="v" wit="#z">1.</rdg>
</app> Cor. 15, 38.</citedRange></bibl> (es sollte <app>
<lem>bloß <app>
<lem>heissen</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">heißen</rdg>
</app>,</lem>
<rdg type="pp" wit="#z">bloß heißen</rdg>
</app>
<hi>seinen</hi>
<app>
<lem><hi>Leib</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#c #e #f">Leib</rdg>
</app>) <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Tim:3:4 1Tim:3:5 1Tim:3:12"><app>
<lem>1</lem>
<rdg type="v" wit="#z">1.</rdg>
</app> Tim. 3, 4. 5. 12.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Thess:4:11"><app>
<lem>1</lem>
<rdg type="v" wit="#z">1.</rdg>
</app> Thess. 4, 11.</citedRange></bibl>
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Eph:5:28">Eph. 5,
28.</citedRange></bibl>
<app>
<lem>Man vergleiche noch untereinander nach dem <app>
<lem>Grundtext</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Grundtexte</rdg>
</app>, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:25:14"><app>
<lem>Matth. 25, 14.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#e"><choice>
<sic>Matth. 25. 14.</sic>
<corr type="editorial">Matth. 25, 14.</corr>
</choice></rdg>
</app></citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Offb:10:7">Offenb. 10, <app>
<lem>7</lem>
<rdg type="v" wit="#f">7.</rdg>
</app></citedRange></bibl> – <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:4:19">Röm.
4, 19.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:6:18">1
Cor. 6, 18.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:7:4">7,
4.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Eph:5:28">Eph. 5, <app>
<lem>28</lem>
<rdg type="v" wit="#f">28.</rdg>
</app></citedRange></bibl> – <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:4:12">1
Cor. 4, 12.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:11:5">11, 5.</citedRange></bibl> – <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Thess:2:6">2
Thess. 2, 6.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Tit:1:3">Tit.
1, 3.</citedRange></bibl> – <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:7:2">1
Cor. 7, 2.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mk:10:11 Mk:10:12"><app>
<lem>Marci</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Marc.</rdg>
</app> 10, 11. 12.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Offb:21:2">Offenb. 21, 2.</citedRange></bibl> – <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:8:32">Röm.
8, 32.</citedRange></bibl> mit <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:8:3"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></rdg>
</app> 3.</citedRange></bibl>
<app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#e #f">(<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mal:3:17">Mal. 3, 17.</citedRange></bibl>)</rdg>
</app> Bey diesen beyden letzten Stellen könnte man zwar den
Nachdruck <app>
<lem>darinn</lem>
<rdg type="v" wit="#f">darin</rdg>
</app> suchen, daß im <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:8:3"><app>
<lem>3. <choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></lem>
<rdg type="pp" wit="#f">3ten <choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></rdg>
</app></citedRange></bibl> wo schlechtweg
<hi>sein</hi> gesagt wird, der Ton bloß <hi>lehrend</hi>
sey, dagegen im <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:8:32"><app>
<lem><choice corresp="#tel_d_corr_4">
<sic>23.</sic>
<corr type="authorial">32.</corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#e #f"><choice>
<sic>23.</sic>
<corr type="editorial">32.</corr>
</choice></rdg>
</app>
<choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></citedRange></bibl> der Gedanke mehr in
Empfindung übergehe, und eben daher das Wort <hi>eigen</hi>
statt <app>
<lem>sein</lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>sein</hi></rdg>
</app> schlechtweg gebraucht werde. So wird aber gleichwohl
der <pb n="164" edRef="#f"/> Sinn dadurch um nichts
erweitert. Es ist gerade, als wenn wir im gemeinen <app>
<lem>Umgang</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Umgange</rdg>
</app> versichern <app>
<lem>dieß</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">dies</rdg>
</app> oder jenes mit <hi>unsern</hi>
<app>
<lem><hi>eignen</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>eigenen</hi></rdg>
</app> Augen gesehen zu haben. Der Ausdruck ist freylich
<index indexName="subjects-index">
<term>gefühlvoll</term>
</index>gefühlvoller; aber im Grunde wollen wir doch nichts
mehr und nichts weniger anzeigen, als daß wir es <hi>mit
Augen</hi> gesehen. Denn schon der Zusatz <app>
<lem><hi>unser</hi></lem>
<rdg type="pp" wit="#e #f"><hi>unser</hi>, ja selbst
das, <hi>mit Augen</hi>,</rdg>
</app> ist in einem solchen <app>
<lem>Zusammenhang</lem>
<rdg type="pp" wit="#f">Zusammenhange an sich</rdg>
</app> unnöthig.</lem>
<rdg type="om" wit="#c #z"/>
</app></p></lem>
<rdg type="ppl" wit="#a #b"><p><pb n="105" edRef="#a"/>
<pb n="105" edRef="#b"/>
<label type="headword">Eigen<pc>;</pc></label>
<ref target="#lemma_blut_christi"><hi>Blut</hi></ref><hi>,</hi>
<ref target="#lemma_gerechtigkeit"><hi>Gerechtigkeit</hi></ref><hi>,</hi>
<ref target="#lemma_sohn"><hi>Sohn</hi></ref>; <choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice> diese Wörter.</p></rdg>
</app>
</div>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_eigenthum">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>Eigentum</term>
</index><label type="headword">Eigenthum</label> ist <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:1:11">Joh. 1,
11.</citedRange></bibl> das Vaterland <persName ref="textgrid:255cd">Jesu</persName>, so wie die
<hi>Seinen</hi>, seine <app>
<lem>Landesleute</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Landsleute</rdg>
</app>. Wenn die <pb n="163" edRef="#e"/> Christen das Eigenthum
<persName ref="textgrid:255cd">Christi</persName>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Eph:1:14">Eph. 1,
14.</citedRange></bibl>
<pb edRef="#d" n="163"/> sein herrliches <app>
<lem>Eigenthum</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Eigenthum,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Thess:2:14">2 Thess.
2, 14.</citedRange></bibl> das <app>
<lem><choice>
<sic>Volks</sic>
<corr type="editorial">Volk</corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#c"><choice>
<sic>Vokls</sic>
<corr type="editorial">Volk</corr>
</choice></rdg>
<rdg type="v" wit="#a #b #f">Volk</rdg>
</app> des <app>
<lem>Eigenthums</lem>
<rdg type="v" wit="#a #f">Eigenthums,</rdg>
</app> oder genauer, <hi>ein</hi>
<app>
<lem><hi>eignes</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>eigenes</hi></rdg>
</app>
<hi>Volk</hi>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Tit:2:14">Tit. 2,
14.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Petr:2:9">1 Petr. 2,
9.</citedRange></bibl> genannt <app>
<lem>werden,</lem>
<rdg type="v" wit="#f">werden;</rdg>
</app> so ist nur zu merken, daß besonders die letzte Benennung im
Gegensatz gegen das ehemals sogenannte <app>
<lem>eigne</lem>
<rdg type="v" wit="#f">eigene</rdg>
</app> Volk Gottes, die Israeliten, gebraucht wird: <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#b">1</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mal:3:17">Mal. 3,
17.</citedRange></bibl></p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem/>
<rdg type="ptl" wit="#a #b"><div type="entry" xml:id="lemma_einbildung">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>Einbildung</term>
</index><label type="headword">Einbildung<pc>:</pc></label>
<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_dichten"><hi>dichten</hi></ref>.</p>
</div></rdg>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_einerley">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>einerlei</term>
</index><label type="headword">Einerley</label> Sinn <app>
<lem>haben</lem>
<rdg type="v" wit="#f">haben,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:12:16">Röm. 12,
16.</citedRange></bibl> ist <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a #b #c">den Worten und dem Sinn nach</rdg>
</app> eben so viel, als, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Petr:3:8">1 Petr. 3, 8.</citedRange></bibl>
<hi>gleich</hi>
<app>
<lem><app>
<lem><hi>gesinnet</hi>, oder nach</lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><hi>gesinnet seyn</hi>; der
gleich geltende Ausdruck ist</rdg>
</app>
<app>
<lem>Apostg.</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Apostelg.</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b"><hi>gesinnet seyn</hi>; der gleich
geltende Ausdruck ist Apostelg.</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:4:32">4,
32.</citedRange></bibl> ein Herz und eine Seele <app>
<lem>seyn.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">seyn:</rdg>
</app> Es wird damit auf das gegenseitige Wohlwollen gesehen,
welches zum Nachgeben und allen gefälligen Dienstleistungen bereit
macht, und ist also besonders eine Tugend des Umgangs und der
Gesellschaft, gleichgeltend mit <hi>einmüthig</hi>, aber nicht so
ganz mit <hi>einhellig</hi>; <choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_einhellig">gleich nachher</ref>. <app>
<lem>Und so geht auch das <hi>einerley Sinn</hi>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:1:10">1
Cor. 1, 10.</citedRange></bibl> mehr auf die
Uebereinstimmung in <index indexName="subjects-index">
<term>Meinungen</term>
</index><hi>Meinungen</hi>, wie gleich dabey steht.</lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app></p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<div type="entry" xml:id="lemma_einfalt">
<app>
<lem><p><pb n="99" edRef="#c"/>
<pb n="165" edRef="#f"/>
<label type="headword"><index indexName="subjects-index">
<term>Einfalt</term>
</index>Einfalt<pc>,</pc> Einfältigkeit<pc>,</pc>
<index indexName="subjects-index">
<term>einfältig</term>
</index>einfältig<pc>,</pc></label>
<app>
<lem><label type="headword">einfältiglich<pc>.</pc></label></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b"><label type="headword">einfältiglich<pc>:</pc></label></rdg>
</app> In den griechischen <app>
<lem>Worten</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Wörtern</rdg>
</app>, wofür diese in der Uebersetzung vorkommen, liegt allezeit
der Begriff des <index indexName="subjects-index">
<term>Ungeteiltes</term>
</index>Ungetheilten, Ungetrennten, zum Grunde, der <app>
<lem>nur</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">nun</rdg>
</app> nach der Beschaffenheit der Sachen, von <app>
<lem>welchen</lem>
<rdg type="v" wit="#f">welchem</rdg>
</app> sie gebraucht werden, seine genauere Bestimmung <pb n="106" edRef="#a"/>
<pb n="106" edRef="#b"/>
<app>
<lem>erhält,</lem>
<rdg type="v" wit="#f">erhält;</rdg>
</app> daß dann jedesmal in der Uebersetzung dieser bestimmtere
Begriff ausgedrückt werden muß, und sie daher in folgenden Stellen
diese ist:</p><p rend="margin-horizontal"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Jak:1:5">Jac. 1,
5.</citedRange></bibl> Der jedermann <hi>ohne</hi>
<app>
<lem><hi>Unterschied</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c"><hi>Unterscheid</hi></rdg>
</app> giebt: So brauchen es die guten Griechen, wenn sie <choice>
<abbr>z. E.</abbr>
<expan>zum Exempel</expan>
</choice> von einer Allgemeinheit reden und niemand ausnehmen
wollen.</p>
<p rend="margin-horizontal">
<pb edRef="#d" n="164"/>
<pb edRef="#e" n="164"/>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:12:8">Röm. 12,
8.</citedRange></bibl> Giebt jemand, so gebe er
<hi>willig</hi>: <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:16:19">16, <app>
<lem>19</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c #e #f">19.</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<hi>ungelehrig zum Bösen</hi>. (<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:10:16">Matth. 10,
16.</citedRange></bibl>)</p>
<p rend="margin-horizontal"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:8:2">2 Cor. 8, 2.</citedRange></bibl> – Haben sie
doch reichlich gegeben nach ihrer außerordentlichen <app>
<lem><hi>Willigkeit</hi>.</lem>
<rdg type="v" wit="#e"><hi>Willigkeit</hi>,</rdg>
</app></p>
<p rend="margin-horizontal"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:9:11"><app>
<lem>– 9, 11.</lem>
<rdg type="pp" wit="#f">2 Cor. 9, 11.</rdg>
</app></citedRange></bibl> In Verbindung mit <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:9:9"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></rdg>
</app> 9.</citedRange></bibl> daß ihr an allen gutthätigen
Erweisungen reich seyd – und allezeit <app>
<lem><hi>äußerst</hi></lem>
<rdg type="om" wit="#f"/>
</app>
<hi>willig</hi> dazu.</p>
<p>In beyden Stellen geht das <hi>reich seyn</hi> nicht auf <app>
<lem>die</lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>die</hi></rdg>
</app>
<hi>milde Gabe</hi>, sondern auf den willigen Beytrag
derselben.</p><p rend="margin-horizontal"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:11:3">2 Cor. 11,
3.</citedRange></bibl> – Daß nicht jemand eure <index indexName="subjects-index">
<term>Gesinnungen</term>
</index>Gesinnungen <app>
<lem>von</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>vou</sic>
<corr type="editorial">von</corr>
</choice></rdg>
</app> dem <hi>unverfälschten <index indexName="subjects-index">
<term>Christentum</term>
</index>Christenthum</hi> (<index indexName="subjects-index">
<term>Einfältigkeit</term>
</index>Einfältigkeit in <persName ref="textgrid:255cd">Christo</persName>, <choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_christus"><hi>Christus</hi></ref>) abwendig
mache.</p>
<p rend="margin-horizontal"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Eph:6:5">Eph. 6, 5.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Kol:3:22">Col. 3,
22.</citedRange></bibl> – Mit <hi>aufrichtigem</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>Herz</term>
</index>Herzen; <choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Chr:30:17">2 <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#f"><choice>
<abbr>B.</abbr>
<expan>Buch</expan>
</choice></rdg>
</app> Chron. 30, 17.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Weish:1:1">Buch der
Weisheit 1, 1.</citedRange></bibl> im <app>
<lem>Grundtext</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Grundtexte</rdg>
</app> und der griechischen Uebersetzung.</p></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><p><pb n="100" edRef="#c"/>
<pb n="166" edRef="#f"/>
<app>
<lem>Vom <hi>Auge</hi></lem>
<rdg type="pp" wit="#z"><label type="headword">Einfältig<pc>,</pc></label> vom Auge gesagt</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:6:22">Matth. 6,
22.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:11:34">Luc. 11,
34.</citedRange></bibl>
<app>
<lem>ists <app>
<lem>soviel</lem>
<rdg type="v" wit="#f">so viel,</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#z">ist so viel,</rdg>
</app> als <app>
<lem><hi>gesund</hi>. Und</lem>
<rdg type="pp" wit="#z"><hi>gesund</hi>, und</rdg>
</app> so brauchen die griechischen Uebersetzer des <choice>
<abbr>A. T.</abbr>
<expan>Altes Testament</expan>
</choice> das hier vorkommende griechische Wort für ein hebräisches,
welches <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#z">vom Körper gebraucht</rdg>
</app> diese Bedeutung <app>
<lem>hat</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f #z">hat,</rdg>
</app>
<app>
<lem>und</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#z"><choice>
<sic>u d</sic>
<corr type="editorial">und</corr>
</choice></rdg>
</app> dem <app>
<lem>verstümmelten, kränklichen, <app>
<lem>entgegen gesetzt</lem>
<rdg type="pp" wit="#f">entgegengesetzt</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#z"><hi>verstümmelten, kränklichen,</hi>
entgegengesetzt</rdg>
</app> wird.</p></lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app>
</div>
<app>
<lem/>
<rdg type="ptl" wit="#z"><div type="entry" xml:id="lemma_einfaeltige">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>Einfältige</term>
</index><label type="headword">Einfältige<pc>,</pc></label>
richtiger <hi>Ungelehrte</hi>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:2:20">Röm. 2,
20.</citedRange></bibl> wie auch <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:11:25">Matth. 11,
25.</citedRange></bibl> für <hi>Unmündige</hi> übersetzt
werden sollte, und eher das vorhergehende <hi>thörigte,
einfältige</hi>. Der Gegensatz <hi>Weise</hi> in der zweyten
Stelle, wofür auch <hi>Gelehrte</hi> stehen sollte (<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_weise_weisheit">am gehörigen Orte</ref>) ist an
diesem zur Bestätigung zureichend.</p>
</div></rdg>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_eingeben">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>eingeben</term>
</index><label type="headword"><app>
<lem>Eingeben<pc>.</pc></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Eingeben<pc>:</pc></rdg>
</app></label> Wenn das <app>
<lem>Alte</lem>
<rdg type="v" wit="#f">A.</rdg>
</app> Testament <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Tim:3:16">2 Tim. 3, 16.</citedRange></bibl>
<app>
<lem>als</lem>
<rdg type="v" wit="#a">als,</rdg>
</app>
<hi>von Gott eingegeben</hi>, beschrie<pb n="107" edRef="#a"/><pb n="107" edRef="#b"/>ben wird, so kann <app>
<lem>die so</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b #e #f">diese</rdg>
</app> allgemeine Anzeige wohl nicht <index indexName="subjects-index">
<term>sprachrichtig</term>
</index>sprachrichtiger erläutert werden, als aus <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Ijob:32:8"><app>
<lem><hi>Hiob</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">Hiob</rdg>
</app> 32, 8.</citedRange></bibl> der zweyten Hälfte, wo das <app>
<lem>Hebräische</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">Ebräische</rdg>
</app>, <hi>Odem des Allmächtigen</hi>, wie <index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName> übersetzt,
oder genauer, <hi>der Anhauch des Allmächtigen</hi>, mit dem Wort,
das der Apostel hier braucht, gleichgeltend ist, und <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_eingeben_1"/>der
griechische Uebersetzer auch das <pb edRef="#d" n="165"/>
<pb edRef="#e" n="165"/> damit verwandte Nennwort gebraucht hat. –
Alles geistige <app>
<lem>Gute,</lem>
<rdg type="v" wit="#a #f">Gute</rdg>
<rdg type="v" wit="#b">Gut</rdg>
<rdg type="v" wit="#c">Gut,</rdg>
</app> kömmt von Gott, zu dem es führet; es ist so fromm als richtig
gedacht, sich, nach der <index indexName="subjects-index">
<term>Philosophie, älteste</term>
</index>ältesten <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#f">orientalischen</rdg>
</app> Philosophie, es als etwas von Gott dem Menschen <index indexName="subjects-index">
<term>eingehaucht</term>
</index>eingehauchtes <app>
<lem>vorzustellen.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">vorzustellen:</rdg>
</app>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_eingeben_2"/>Aber
so ist es auch allein Gottes Sache, das Maaß zu bestimmen, nach
welchem er dieses geistige Gute einem <index indexName="persons-index">
<term>Mose</term>
</index><persName ref="textgrid:2z6t7">Moses</persName>, <index indexName="persons-index">
<term>Josua</term>
</index><persName ref="textgrid:3rnx3">Josua</persName>, <index indexName="persons-index">
<term>Petrus</term>
</index><persName ref="textgrid:2z6t8">Petrus</persName> oder <index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:251kf">Paulus</persName> mitgetheilt
hat: <index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:251kf">Paulus</persName> selbst thut
es nicht.</p>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_eingeben_1" place="end">
<label>der griechische Uebersetzer auch das damit verwandte Nennwort
gebraucht hat</label>
<p>Vgl. <ptr type="page-ref" target="#erl_tel_bescheidenheit_1"/>.
Gemeint ist in Ijob 32,8 das Wort <foreign xml:lang="grc">πνοή</foreign> (Atem, Hauchung).</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_eingeben_2" place="end">
<label>Aber so ist es auch allein Gottes Sache, das Maaß zu
bestimmen, nach welchem er dieses geistige Gute einem Moses,
Josua, Petrus oder Paulus mitgetheilt hat: Paulus selbst thut es
nicht</label>
<p>Vgl. den Verweis auf diese Stelle in Tellers Antithesen zu seiner
Übersetzung von Harwoods <hi>Vier Abhandlungen [...]</hi>
(1774), VII. – Teller äußerte sich bereits früh in seiner
Karriere zur orthodoxen Lehre der Verbalinspiration. In seiner
Helmstedter Antrittsvorlesung <hi><foreign xml:lang="lat">Defensio Inspirationis Divinae Vatvm Sacrorvm Adversvs
Enthvsiasmvm Poeticvm</foreign> [...]</hi> (1762; auch
enthalten in den <foreign xml:lang="lat"><hi>Opvscvla Varii
Argvmenti</hi></foreign>, 1780, 185–218) verteidigte er
den Wert der inspirierten biblischen Schriftsteller im
klassischen Überbietungsgestus gegen berühmte
Profanschriftsteller. Wenn letztere Gutes und ästhetisch
Erhabenes lieferten, dann seien sie darin von den ersteren
abhängig (vgl. aaO 209. 212ff.). Auf der anderen Seite hatte
Teller 1764 die Dissertation Christoph August Heinrich Gruners
zu beurteilen (<foreign xml:lang="lat"><hi>Dissertatio
Theologica De Inspirationis Scriptvrarvm Divinarvm
Ivdicio Formando</hi></foreign>, in den <foreign xml:lang="lat"><hi>Opvscvla</hi></foreign>, [219]–252), in
der Gruner die Verbalinspiration als unmöglich bezeichnete.
Teller gratulierte Gruner herzlichst (vgl. <foreign xml:lang="lat"><hi>Opvscvla</hi></foreign>, [253–258]) und
äußerte Unverständnis darüber, dass so viele noch an dieser
Lehre festhielten (vgl. aaO 257). Dabei wollte Teller – wie auch
an der vorliegenden Stelle zu sehen – keinesfalls die
Inspirationslehre ganz verabschieden. Er kann z.B. bei einer
Bibelstelle von „Ausdrücke[n]“ sprechen, „die der Geist GOttes
braucht“ (LB 59). Teller störte sich lediglich an der
Vorstellung der Verbalinspiration, die ihm als irrtümliche
Anleihe aus dem Judentum galt (Teller in einem Brief an Nösselt
von 1765, abgedruckt in: Niemeyers <hi>Leben, Charakter und
Verdienste Johann August Nösselts [...]</hi>, 1809, 89). Er
scheint stattdessen eher eine Realinspiration vertreten zu
haben, bei der man „<foreign xml:lang="lat"><hi>non ita crasse,
sed magis subtiliter</hi></foreign>“ (aaO 87 – „nicht so
plump, sondern mehr feinsinniger“) über dieses Gotteswerk
urteilen würde.</p></note>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_eingebohren">
<p><label type="headword"><app>
<lem>Eingebohren</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Eingeboren</rdg>
</app><pc>;</pc></label>
<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<app>
<lem><ref target="#lemma_sohn"><hi>Sohn</hi></ref>.</lem>
<rdg type="v" wit="#e"><ref target="#lemma_sohn"><hi>Sohn</hi></ref><supplied>.</supplied></rdg>
</app></p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_eingehen">
<p><app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>eingehen</term>
</index><label type="headword">Eingehen<pc>;</pc></label></lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b"><label type="headword">Eingehen<pc>:</pc></label> Offenb. 3, 20. <choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_abendmahl_des_herrn"><hi>Abendmahl</hi></ref>.</rdg>
</app></p>
<p><hi>zum Leben</hi>, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:19:17">Matth. 19, 17.</citedRange></bibl>
<index indexName="subjects-index">
<term>glücklich</term>
</index>glücklich seyn.</p>
<p><hi>zur</hi>
<app>
<lem><hi>Herrlichkeit</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#a #f"><hi>Herrlichkeit</hi>,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:24:26">Luc. 24,
26.</citedRange></bibl> verherrlichet werden.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_einhellig">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>einhellig</term>
</index><label type="headword"><app>
<lem>Einhellig</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>Eiuhellig</sic>
<corr type="editorial">Einhellig</corr>
</choice></rdg>
</app></label>
<app>
<lem>seyn</lem>
<rdg type="v" wit="#f">seyn,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Phil:2:2">Phil. 2,
2.</citedRange></bibl> einerley Absicht <app>
<lem>haben,</lem>
<rdg type="v" wit="#f"><choice>
<sic>hahen</sic>
<corr type="editorial">haben</corr>
</choice>.</rdg>
</app> Einen Endzweck sich vorsetzen.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_einig">
<p><pb n="101" edRef="#c"/>
<label type="headword"><app>
<lem>Einig</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">Einig<pc>,</pc></rdg>
</app></label>
<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<app>
<lem><ref target="#lemma_herr_herrscher"><hi>Herrscher</hi></ref></lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b"><ref target="#lemma_herr_herrscher"><hi>Herrscher</hi></ref><hi>,</hi>
<ref target="#lemma_mittler"><hi>Mittler</hi></ref></rdg>
</app>.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_einigkeit">
<p><pb n="167" edRef="#f"/>
<label type="headword">Einigkeit</label> im Geist, <choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<app>
<lem><ref target="#lemma_geist"><hi>Geist</hi></ref>.</lem>
<rdg type="v" wit="#f"><ref target="#lemma_geist"><hi>Geist</hi></ref></rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Eph:4:13">Eph. 4,
13.</citedRange></bibl> steht <app>
<lem>für</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">für,</rdg>
</app>
<hi>zu einerley Glauben</hi>, im <app>
<lem>Grundtext</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Grundtexte</rdg>
</app> gleichfalls zur <hi>Einigkeit</hi> des Glaubens; <choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_glaube"><hi>Glaube</hi></ref>.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_einkommen">
<p><label type="headword"><app>
<lem>Einkommen</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Einkommen<pc>,</pc></rdg>
</app></label>
<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_nebeneinkommen"><hi>Neben</hi></ref>.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_eins">
<p><pb n="108" edRef="#a"/>
<pb n="108" edRef="#b"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>eins</term>
</index><label type="headword">Eins</label> seyn, <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a #b #c">ist,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:10:30">Joh. 10,
30.</citedRange></bibl> 17, <app>
<lem><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:17:11">11.</citedRange></bibl></lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:17:21">21.</citedRange></bibl>
<app>
<lem><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:17:22">22.</citedRange></bibl></lem>
<rdg type="om" wit="#a"/>
</app> so <app>
<lem>viel</lem>
<rdg type="v" wit="#a">viel,</rdg>
</app> als <hi>gleich gesinnet</hi>
<app>
<lem>seyn.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">seyn:</rdg>
</app> So erklärt es <persName ref="textgrid:255cd">Jesus</persName>
<app>
<lem>selbst,</lem>
<rdg type="v" wit="#e">selbst.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:10:38"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></rdg>
</app> 38.</citedRange></bibl> der ersten Stelle mit dem <app>
<lem>Zusatz</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Zusatze</rdg>
</app> in der zweyten – ich bitte, daß sie so eins seyn mögen,
<hi>wie</hi> du Vater in mir und ich in dir – und durch dies,
<hi>du in mir und ich in dir</hi>, hatte er in der ersten das,
<hi>wir sind eins</hi>, <app>
<lem>umschrieben</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">umschrieben.</rdg>
</app></p>
<p xml:id="lemma_eins_subsection_machen"><hi>machen</hi> aus beyden,
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Eph:2:14">Eph. 2,
14.</citedRange></bibl>
<hi>Beyde</hi> sind hier nach <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Eph:2:13 Eph:2:17"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></rdg>
</app> 13. 17.</citedRange></bibl> die <hi>Juden</hi>, die
schon vorher dem Christenthum näher waren, und die <hi>Heyden</hi>,
die noch entfernter <app>
<lem>waren. Aus</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b #c">waren; aus</rdg>
</app> ihnen hat <pb edRef="#d" n="166"/>
<pb edRef="#e" n="166"/> also <persName ref="textgrid:255cd">Christus</persName>
<hi>Eins</hi> gemacht, indem er sie zu Einer Gesellschaft der <index indexName="subjects-index">
<term>Anbeter, wahre / wahrhafte</term>
</index>wahren Anbeter Gottes vereiniget hat.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<div type="entry" xml:id="lemma_eitel">
<app>
<lem><p><index indexName="subjects-index">
<term>eitel</term>
</index><label type="headword">Eitel</label> heißt entweder <app>
<lem>soviel</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #e #f">so viel</rdg>
</app> als <index indexName="subjects-index">
<term>verkehrt</term>
</index><hi>verkehrt</hi>
<app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a #b"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:1:21">Röm. 1,
21.</citedRange></bibl></rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:3:20">1 Cor. 3,
20.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Jak:1:26">Jac. 1,
26.</citedRange></bibl> (<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a #b"><ref target="#lemma_dichten"><hi>dichten</hi></ref><hi>,</hi></rdg>
</app>
<app>
<lem><ref target="#lemma_dienen_gott"><hi>dienen</hi></ref>),</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f"><ref target="#lemma_dienen_gott"><hi>dienen</hi></ref>)</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Tit:3:9">Tit. 3,
9.</citedRange></bibl>
<app>
<lem>oder</lem>
<rdg type="v" wit="#a">oder,</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>vergeblich</term>
</index><hi>vergeblich</hi>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:15:17">1 Cor.
15, 17.</citedRange></bibl> oder <hi>unkräftig</hi>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Petr:1:18">1 <app>
<lem>Pet.</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Petr.</rdg>
</app> 1, 18.</citedRange></bibl> (<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<app>
<lem><ref target="#lemma_erloesen"><hi>erlösen</hi></ref>.)</lem>
<rdg type="v" wit="#a"><ref target="#lemma_wandel"><hi>Wandel</hi></ref>).</rdg>
<rdg type="v" wit="#b"><ref target="#lemma_wandel"><hi>Wandel</hi></ref>.)</rdg>
<rdg type="v" wit="#e"><ref target="#lemma_erloesen"><hi>erlösen</hi></ref>)</rdg>
<rdg type="v" wit="#f"><ref target="#lemma_erloesen"><hi>erlösen</hi></ref>).</rdg>
</app></p></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app type="structural-variance">
<lem><app>
<lem><p><seg xml:id="tel_var_eitel_1"><app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#z"><label type="headword">Eitel<pc>:</pc></label></rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:1:21">Röm. 1, 21.</citedRange></bibl> könnte man in
Vergleichung mit dem, was <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#z">ich kurz</rdg>
</app> vorher bey dem Wort <app>
<lem><ref target="#lemma_dichten"><hi>Dichten</hi></ref>, erinnert worden</lem>
<rdg type="pp" wit="#z"><ref target="#lemma_dichten"><hi>dichten</hi></ref> zur Erläuterung nachgeholt
habe</rdg>
</app>, kurz <app>
<lem>übersetzen:</lem>
<rdg type="v" wit="#z">übersetzen;</rdg>
</app></seg>
<seg xml:id="tel_var_eitel_2"><pb n="18" edRef="#z" xml:id="tel_pb_18_z"/>
<milestone edRef="#z" type="structure" unit="p"/> sie
sind durch <app>
<lem>ihr</lem>
<rdg type="v" wit="#f #z">ihre</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Vernünftelei(en)</term>
</index>Vernünfteleyen <app>
<lem>(eitel)</lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<hi>Abgötter</hi>
<app>
<lem>geworden. Das</lem>
<rdg type="pp" wit="#z">(<index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName>
<hi>eitel</hi>) worden. Der</rdg>
</app>
<app>
<lem>ganze</lem>
<rdg type="om" wit="#f"/>
</app> griechische <app>
<lem>Zeitwort kommt</lem>
<rdg type="pp" wit="#z">Ausdruck kömmt</rdg>
</app> nemlich in dieser Bedeutung vor, <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#z"><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kön:4:17 2Kön:4:15">2. <choice>
<abbr>B. d. K.</abbr>
<expan>Buch der Könige</expan>
</choice> 4, 17. 15.</citedRange></bibl> und</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Jer:2:5">Jer. 2, 5.</citedRange></bibl>
<app>
<lem>für welche Bemerkung ich <app>
<lem>mich</lem>
<rdg type="om" wit="#f"/>
</app> dem ehemaligen norwegischen Prediger</lem>
<rdg type="ppl" wit="#z">und da ich nicht selbst bey
meiner Schriftlesung diese Stellen zu diesem
Gebrauch bemerket habe, so erkenne ich mich für
verbunden, den</rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Brinch, Peder Jacobsen</term>
</index><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_eitel_1"/><persName ref="textgrid:40vf2"><hi>Peter
Brynchius</hi></persName>
<app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#f">mich</rdg>
</app>
<app>
<lem>verpflichtet er<pb n="102" edRef="#c"/>kenne</lem>
<rdg type="pp" wit="#z"><ref target="#tel_note_eitel_1">*)</ref> zu nennen, als
den</rdg>
</app>, der schon in seiner <foreign xml:lang="lat">Philologia sacra</foreign>
<choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 144. diese Vergleichung angestellt
hat.</seg></p></lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#z"><p copyOf="#tel_var_eitel_1"/><p rend="margin-horizontal" copyOf="#tel_var_eitel_2"/></rdg>
</app>
<app>
<lem><p><pb n="168" edRef="#f"/> ein <hi>eitler Mensch</hi>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Jak:2:20">Jac. 2, <app>
<lem>20.</lem>
<rdg type="v" wit="#a">20.,</rdg>
</app></citedRange></bibl> ein <index indexName="subjects-index">
<term>Schwätzer</term>
</index>Schwätzer, ein leerer Kopf.</p></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem/>
<rdg type="ptl" wit="#z"><note place="bottom" xml:id="tel_note_eitel_1"><label>*)</label> Es ist eben derselbe ehemalige Norwegische
gelehrte Prediger, von dem man ein <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_eitel_2"/>Examen der Chronologie des <index indexName="classics-index">
<term>Josephus</term>
<term type="alternative">Flavius Josephus</term>
</index><persName ref="textgrid:24h09">Josephus</persName> hat,
welches <index indexName="persons-index">
<term>Havercamp, Syvert</term>
</index><persName ref="textgrid:3vr8w"><hi>Havercamp</hi></persName>
seiner Ausgabe hat beydrucken laßen.</note></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_eitel_1" place="end">
<label>Peter Brynchius [...] in seiner Philologia sacra S. 144.</label>
<p>Peder Jacobsen Brinch (1668–1720) studierte in Kopenhagen und wurde
schließlich 1703 Prediger in Arendal. Neben antiken historischen Studien
(<hi><foreign xml:lang="lat">Imperii Romani Ortus Et
Progressus</foreign> [...]</hi>, 1697) verfasste er auch einige
biblisch-exegetische Schriften. Teller bezieht sich hier auf Brinchs
biblisches Wörterbuch <foreign xml:lang="lat"><hi>Philologia Sacra
Veteris Et Novi Testamenti</hi></foreign> (1734). Brinch nennt
auf der angegebenen Seite 144 allerdings neben Jer 2,5 noch 2Kön 17,15
und nicht wie Teller fälschlicherweise wiedergibt: „2. B. d. K. 4, 17.
15.“ (<ref target="#tel_pb_18_z">z18</ref>).</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_eitel_2" place="end">
<label>Examen der Chronologie des Josephus […], welches Havercamp seiner
Ausgabe hat beydrucken laßen</label>
<p>Syvert Havercamp (1684–1742, dt. Siegbert) war ein niederländischer
Altertumsforscher. Teller erwähnt hier dessen griechisch-lateinische
Werkausgabe des Josephus: <hi><foreign xml:lang="lat">Flavii Josephi
Quae Reperiri Potuerunt Opera Omnia</foreign> […]</hi> (2 Bde.,
1726). Dem zweiten Band ist Peder Brinchs (vgl. die vorige Erläuterung
<ptr type="page-ref" target="#erl_tel_eitel_1"/>) Schrift <foreign xml:lang="lat"><hi>Chronologiae Et Historiae Fl. Josephi
Examen</hi></foreign> angehängt (vgl. aaO 287ff.), die 1701 bereits
eigenständig erschienen war.</p></note>
</div>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_eitelkeit">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>Eitelkeit</term>
</index><label type="headword">Eitelkeit</label>
<hi>des Sinnes</hi>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Eph:4:17">Eph. 4,
17.</citedRange></bibl> sollte gleich genauer übersetzt
werden, <hi>vereitelte</hi> (verkehrte) <index indexName="subjects-index">
<term>Gesinnungen</term>
</index><hi>Gesinnungen</hi>, oder auch <hi>verkehrte
Einbildungen</hi>, nach welcher Uebersetzung <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:1:21"><app>
<lem>Röm.</lem>
<rdg type="v" wit="#c">Röm<supplied>.</supplied></rdg>
</app> 1, <app>
<lem>21,</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c #e #f">21.</rdg>
</app></citedRange></bibl> damit zu vergleichen seyn <app>
<lem>würde,</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">würde.</rdg>
</app></p>
<p><hi>derselben unterworfen seyn</hi>, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:8:20"><app>
<lem>Röm. 8, 20.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#f"><choice>
<sic>Röm. 8. 20.</sic>
<corr type="editorial">Röm. 8, 20.</corr>
</choice></rdg>
</app></citedRange></bibl> Die Griechen brauchen das hier <app>
<lem>vorkommende</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>vorkammende</sic>
<corr type="editorial">vorkommende</corr>
</choice></rdg>
</app> griechische Wort in der Uebersetzung des <app>
<lem>Alten Testaments</lem>
<rdg type="pp" wit="#f">A. T.</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Ps:5:9"><app>
<lem>Ps. 5, 9.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#e"><choice>
<sic>Pf. 5, 9.</sic>
<corr type="editorial">Ps. 5, 9.</corr>
</choice></rdg>
</app></citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Ps:38:13"><app>
<lem><choice>
<sic>38, 12.</sic>
<corr type="editorial">38, 13.</corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a #b">38, 13.</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Ps:52:7 Ps:52:8">52,
7. (8.)</citedRange></bibl> für ein <app>
<lem>hebräisches</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">ebräisches</rdg>
</app> Wort, welches <pb n="109" edRef="#a"/>
<pb n="109" edRef="#b"/>
<hi>Herzeleid, Noth</hi>
<app>
<lem><hi>und</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">und</rdg>
</app>
<hi>Elend</hi>
<app>
<lem>bedeutet.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">bedeutet:</rdg>
</app> Ich trage also kein <app>
<lem>Bedenken,</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">Bedenken</rdg>
</app> hier zu übersetzen – denn <app>
<lem>(die Creatur) die Christen</lem>
<rdg type="pp" wit="#a">die Creatur (die
<hi>Christen</hi>)</rdg>
</app> sind <app>
<lem>mannigfaltigen</lem>
<rdg type="v" wit="#f">mannichfaltigen</rdg>
</app> Bekümmernissen ausgesetzt. Man vergleiche <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:8:17 Röm:8:18"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice> 17.</lem>
<rdg type="pp" wit="#f"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice> 17,</rdg>
</app> 18.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange from="Röm:8:28" to="ff"><app>
<lem>28</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">28.</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>ff.</abbr>
<expan>folgende</expan>
</choice></citedRange></bibl></p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_elend">
<p><pb edRef="#d" n="167"/>
<pb edRef="#e" n="167"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>Elend</term>
</index><label type="headword">Elend</label> ist so viel, als
<hi>arm, niedrig</hi><app>
<lem><hi>,</hi>
<app>
<lem><hi>gering</hi>,</lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>gering</hi></rdg>
</app></lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:1:48 Lk:1:52">Luc.
1, 48. 52.</citedRange></bibl></p>
<p><hi>elend</hi>
<app>
<lem><hi>seyn</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>seyn</hi>,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Jak:4:9">Jac. 4,
9.</citedRange></bibl> sein Elend empfinden.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem/>
<rdg type="ptl" wit="#a #b"><div type="entry" xml:id="lemma_empfahen_empfangen">
<p><label type="headword">Empfahen<pc>,</pc>
<index indexName="subjects-index">
<term>empfangen</term>
</index>empfangen</label>
<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice> die Hauptwörter jeder Redart, die mit diesen Wörtern <app>
<lem wit="#a">zusammengesetzt</lem>
<rdg type="v" wit="#b">zusammen gesetzt</rdg>
</app> ist, <choice>
<abbr>z. E.</abbr>
<expan>zum Exempel</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_lust"><hi>Lust</hi></ref>.</p>
</div></rdg>
</app>
<div type="entry" xml:id="lemma_ende">
<app>
<lem><p><index indexName="subjects-index">
<term>Ende</term>
</index><label type="headword">Ende</label> ist <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_ende_1"/>die
völlige Zerstörung der jüdischen <app>
<lem>Republik</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Republik,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:24:13">Matth. 24,
13.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:21:9">Luc. 21,
9.</citedRange></bibl>
<choice>
<abbr>vergl.</abbr>
<expan>vergleiche</expan>
<expan>verglichen</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:21:20"><app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></rdg>
</app> 20.</citedRange></bibl> wo es ausdrücklich von der
Verwüstung Jerusalems erklärt wird.</p>
<p>Zuweilen bedeutet es auch den <hi>Ausgang</hi>, den eine Sache <app>
<lem>nimmt</lem>
<rdg type="v" wit="#f">nimmt,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:6:21 Röm:6:22"><app>
<lem>Röm.</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Röm<supplied>.</supplied></rdg>
</app> 6, 21. 22.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:11:15">2 Cor.
11, 15.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Phil:3:19">Phil. 3,
19.</citedRange></bibl> Vielleicht könnte man es aber auch
in der letzten Stelle, in der Bedeutung des <index indexName="subjects-index">
<term>Endzweck</term>
</index><hi>Endzwecks</hi>, den sich jemand vorsetzt, nehmen, und
das Ganze zur Verhaltungsart der daselbst geschilderten <index indexName="subjects-index">
<term>Wollüstling</term>
</index><app>
<lem>Wollüstlinge</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Wohllüstlinge</rdg>
</app> ziehen, <pb n="103" edRef="#c"/> daß die Uebersetzung wäre: <app>
<lem>deren</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Deren</rdg>
</app> höchster <index indexName="subjects-index">
<term>Endzweck</term>
</index><app>
<lem>Endzweck</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Zweck</rdg>
</app> (höchstes Gut) die liederlichsten Ausschweifungen sind.</p>
<p><app>
<lem><hi>Ende der Erde,</hi>
<app>
<lem><hi>Welt</hi>:</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f"><hi>Welt</hi>;</rdg>
</app>
<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<app>
<lem><ref target="#lemma_ende"><hi>Ende</hi></ref><hi>,</hi>
<ref target="#lemma_welt"><hi>Welt</hi></ref>.</lem>
<rdg type="pp" wit="#c"><choice>
<sic>Erde</sic>
<corr type="editorial">Ende</corr>
</choice>
<ref target="#lemma_welt"><hi>der – Welt</hi></ref>: <choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice> dieses Wort.</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b"><ref target="#lemma_welt"><hi>der
Welt</hi></ref>: <choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice> dieses Wort.</rdg>
</app></p>
<p><pb n="169" edRef="#f"/>
<hi>an allen Enden,</hi>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:9:6">Luc. 9,
6.</citedRange></bibl>
<app>
<lem>allenthalben,</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>allenthalben.</sic>
<corr type="editorial">allenthalben,</corr>
</choice></rdg>
</app> wo sie (die Apostel) <app>
<lem>hinkamen;</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">hinkamen,</rdg>
</app>
<app>
<lem>Apostg.</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Apostelg.</rdg>
</app> 17, 30. weit und breit.</p>
<p><hi>des Gesetzes</hi>: So wird <persName ref="textgrid:255cd">Christus</persName>
<app>
<lem>genannt</lem>
<rdg type="v" wit="#f">genannt,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:10:4">Röm. 10,
4.</citedRange></bibl> Ich habe aber für mich selbst noch
nicht entscheiden können, ob der Ver<pb n="110" edRef="#a"/><pb n="110" edRef="#b"/>stand <app>
<lem>seyn</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>seynd</sic>
<corr type="editorial">seyn</corr>
</choice></rdg>
</app> soll, <hi>durch</hi>
<persName ref="textgrid:255cd"><hi>Christum</hi></persName>
<hi>ist die ganze jüdische <index indexName="subjects-index">
<term>gottesdienstlich</term>
</index>gottesdienstliche Einrichtung aufgehoben</hi>; <app>
<lem>oder</lem>
<rdg type="v" wit="#a">oder,</rdg>
</app>
<hi>die Lehre</hi>
<persName ref="textgrid:255cd"><hi>Christi</hi></persName>
<hi>ist das vollkommenste <index indexName="subjects-index">
<term>Gesetz</term>
</index>Gesetz</hi>; oder <app>
<lem>endlich,</lem>
<rdg type="v" wit="#e">endlich</rdg>
</app>
<hi>alle jene gottesdienstliche Anstalten hatten ihre Beziehung
auf</hi>
<persName ref="textgrid:255cd"><app>
<lem><hi>Christum</hi>.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b"><hi>Christum</hi>:</rdg>
</app></persName> Wenigstens mag ich bey der <app>
<lem>Ungewißheit</lem>
<rdg type="v" wit="#e">Ungewisheit</rdg>
</app>, in der ich mich selbst wegen der Wahl zwischen diesen
Erklärungen befinde, <app>
<lem>keinem</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Keinem</rdg>
</app> in der seinigen vorgreifen.</p></lem>
<rdg type="ppl" wit="#z"><p><label type="headword">Ende</label> der
<hi>Erden</hi>
<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_erde"><hi>Erde</hi></ref> im Anhang.</p></rdg>
</app>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_ende_1" place="end">
<label>die völlige Zerstörung der jüdischen Republik</label>
<p>Seitdem 63 v. Chr. Pompeius (106–48 v. Chr.) das Sakrileg begangen hatte,
als Nichtjude den inneren Tempelbezirk zu betreten, nahm die
antirömische Stimmung in Palästina zu. Es kam regelmäßig zu
Missachtungen der jüdischen Religion durch römische Autoritäten (z.B.
ließ Statthalter Ventidius Cumanus 51 n. Chr. den Überfall und Mord an
jüdischen Pilgern im samaritanischen Land aufgrund von Bestechungen
ungestraft; es gab Provokationen römischer Soldaten am Passafest in Form
von Entblößungen und Zerreißen einer Torarolle). Nachdem der Prokurator
Gessius Florus (Regierungszeit 64–66) den Tempelschatz im Frühjahr 66 n.
Chr. plünderte, brach der Tempelhauptmann Eleasar mit den Sadduzäern,
schloss sich den militanten Zeloten an und erwirkte den Boykott des
Kaiseropfers (vgl. Ios. bell. Iud. II, 14,2–17,6). Den jüdischen
Aufständischen gelangen empfindliche und überraschende Siege gegen die
Besatzer. Erst als der General und spätere Kaiser Vespasian (9/69–79)
eingriff, wendete sich das Blatt. Von 67–69 eroberte er fast alle
Landesteile bis auf Jerusalem (vgl. <ptr type="page-ref" target="#erl_tel_aufnehmen_1"/>). Jerusalem litt während der langen
Belagerung, die Vespasians Sohn Titus (39/79–81) zu Ende brachte, unter
Hungersnöten (irgendwann blieben deshalb die täglichen Opfer aus). Die
provisorische Regierung der Stadt zerfiel in innerjüdisch rivalisierende
Lager. Am 10. Loos (Av) steckten die Römer den Tempel in Brand. Der
letzte Widerstand in der Wüstenfestung Masada endete mit dem kollektiven
Selbstmord der Anwesenden.</p></note>
</div>
<app type="structural-variance">
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_engel">
<app>
<lem><p xml:id="tel_var_engel"><index indexName="subjects-index">
<term>Engel</term>
</index><label type="headword"><app>
<lem>Engel</lem>
<rdg type="v" wit="#z">Engel<pc>,</pc></rdg>
</app></label> ist ein griechisch-deutsches Wort und
bedeutet eigentlich einen <app>
<lem><hi>Boten</hi>.</lem>
<rdg type="v" wit="#z"><hi>Boten</hi>:</rdg>
</app> So hat <index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName>
<pb edRef="#d" n="168"/>
<pb edRef="#e" n="168"/> selbst <app>
<lem>es</lem>
<rdg type="v" wit="#z">einmal</rdg>
</app> übersetzt, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:9:52">Luc. 9,
52.</citedRange></bibl> Aber man nehme an, um <app>
<lem>dieß</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">dies</rdg>
</app> beyläufig zu bemerken, daß er auch hier von Anfang
das <app>
<lem>undeutsche</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#z"><choice>
<sic>undeutschen</sic>
<corr type="editorial">undeutsche</corr>
</choice></rdg>
</app>
<app>
<lem>Engel</lem>
<rdg type="v" wit="#z"><hi>Engel</hi></rdg>
</app> gebraucht hätte, <app>
<lem>und</lem>
<rdg type="v" wit="#z">daß</rdg>
</app> also die <index indexName="subjects-index">
<term>Übersetzung</term>
</index>Uebersetzung gewesen <app>
<lem>wäre,</lem>
<rdg type="v" wit="#z">wäre:</rdg>
</app>
<hi rend="margin-horizontal"><app>
<lem>und</lem>
<rdg type="v" wit="#z">Und</rdg>
</app> er sandte Engel <app>
<lem>für</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">vor</rdg>
</app> sich hin,</hi> wie <app>
<lem>gewiß</lem>
<rdg type="pp" wit="#z">eben so gut</rdg>
</app> hätte mancher <app>
<lem>eben so gut</lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app> unsichtbare Geister <app>
<lem>hineinerklärt</lem>
<rdg type="pp" wit="#z">hineinerklären können</rdg>
</app>, als es noch von vielen in ähnlichen Stellen <app>
<lem>(<choice>
<abbr>z. E.</abbr>
<expan>zum Exempel</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Ps:104:4">Ps. 104,
4.</citedRange></bibl>)</lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app> aus nicht <app>
<lem>bessern</lem>
<rdg type="v" wit="#c">beßern</rdg>
</app> Sprachgründen <app>
<lem>geschieht.</lem>
<rdg type="ppl" wit="#f">geschieht; und die Uebersetzung
eigentlich seyn sollte: <hi>Du machest die Winde zu
deinen Boten und zu deinen Dienern die
Blitze</hi>.</rdg>
<rdg type="v" wit="#z">geschieht?</rdg>
</app></p></lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app>
<app>
<lem><p><app>
<lem>Dabey ist nun gleichwohl gar</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b"><label type="headword">Engel<pc>:</pc></label> Es ist durchaus</rdg>
</app> nicht zu <app>
<lem>leugnen,</lem>
<rdg type="v" wit="#c">leugnen</rdg>
</app> daß in den Reden <persName ref="textgrid:255cd">Jesu</persName> und den Anweisungen der Apostel unter
dieser Benennung eine Gattung von <pb n="104" edRef="#c"/>
<app>
<lem>geschaffnen</lem>
<rdg type="v" wit="#f">geschaffenen</rdg>
</app> Wesen, die den Menschen an <index indexName="subjects-index">
<term>Einsicht(en)</term>
</index>Einsichten, <index indexName="subjects-index">
<term>Kräfte</term>
</index>Kräften <choice>
<abbr>u. s. w.</abbr>
<expan>und so weiter</expan>
</choice> über<pb n="170" edRef="#f"/>treffen, begriffen
werde; und es ist <app>
<lem>hierinn</lem>
<rdg type="v" wit="#f">hierin</rdg>
</app> so wenig etwas <app>
<lem>befremdendes</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Befremdendes</rdg>
</app>, daß vielmehr die <app>
<lem>eigne</lem>
<rdg type="v" wit="#f">eigene</rdg>
</app> Vermuthung des menschlichen <index indexName="subjects-index">
<term>Verstand</term>
</index>Verstandes von dem Daseyn unzählbarer über den
Menschen <app>
<lem>erhabner</lem>
<rdg type="v" wit="#f">erhabener</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Geschöpf(e)</term>
</index>Geschöpfe dadurch bestätiget wird. <app>
<lem>Nur,</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Nur</rdg>
</app> dünkt mich, sollte man keinen besondern Lehrsatz in
dem <index indexName="subjects-index">
<term>Unterricht (in) der Religion</term>
</index><app>
<lem>Unterricht</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Unterrichte</rdg>
</app> der Religion daraus machen, weil nie in eigentlichen
Vorschriften weder gefordert wird, daß man die Menschen
davon unterrichten solle, noch das bestimmt, was von ihnen
geglaubt werden soll, noch von den Aposteln selbst etwas als
ein nothwendiges <index indexName="subjects-index">
<term>Bekenntnisstück</term>
</index><app>
<lem>Bekenntnißstück</lem>
<rdg type="v" wit="#b #c">Bekenntnisstück</rdg>
</app> davon vorgetragen. Ueberdem scheinen <persName ref="textgrid:255cd">Jesus</persName> und die <app>
<lem>Apostel,</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b #c">Apostel auch</rdg>
</app> das, was sie nur gelegentlich davon sagen, <app>
<lem>auch</lem>
<rdg type="om" wit="#a #b #c"/>
</app> mehr aus der <index indexName="subjects-index">
<term>Philosophie der Juden / jüdische</term>
</index>jüdischen <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a #b">höhern</rdg>
</app> Philosophie vorauszusetzen, ohne es zum <index indexName="subjects-index">
<term>Wesen der Religion</term>
<term>Religion, Wesen der</term>
</index>Wesen der Religion rechnen zu wollen.</p>
<p><pb n="111" edRef="#a"/>
<pb n="111" edRef="#b"/> Diese allgemeine Anmerkung läßt
sich leicht auf alle die Stellen anwenden, in welchen es der
ganze Zusammenhang deutlich macht, <app>
<lem>daß</lem>
<rdg type="v" wit="#e">das</rdg>
</app> Ge<pb edRef="#d" n="169"/><pb edRef="#e" n="169"/>schöpfe einer höhern Natur zu verstehen sind. Hin und
wieder werden nun aber auch <app>
<lem>andre</lem>
<rdg type="v" wit="#f">andere</rdg>
</app> Dinge mit <app>
<lem>diesem</lem>
<rdg type="v" wit="#f">diesen</rdg>
</app> Namen bezeichnet, in so fern das <app>
<lem>hebräische</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">ebräische</rdg>
</app> Wort, für welches die Griechen und wir mit ihnen nach
einer deutschen Endung <index indexName="subjects-index">
<term>Engel</term>
</index><hi>Engel</hi> setzen, überhaupt einen Gesandten
bedeutet, oder auch die griechischen Uebersetzer des <app>
<lem>alten</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">Alten</rdg>
<rdg type="v" wit="#f">A.</rdg>
</app> Testaments es zuweilen in einer andern Bedeutung
brauchen. Es sind also die Stellen <app>
<lem>neuen</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b #c">des Neuen</rdg>
<rdg type="v" wit="#f">N.</rdg>
</app> Testaments, die hieher gehören, folgende:</p>
<p><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:8:38"><app>
<lem>Röm. 8, 38.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b #c"><choice>
<sic>Röm. 8, 28.</sic>
<corr type="editorial">Röm. 8, 38.</corr>
</choice></rdg>
</app></citedRange></bibl> Die ältesten Ausleger
haben schon die Schwierigkeit erkannt, in welche man <pb n="105" edRef="#c"/>
<pb n="171" edRef="#f"/> sich verwickelt, wenn man hier
<index indexName="subjects-index">
<term>Engel</term>
</index><app>
<lem><hi>Engel</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">Engel</rdg>
</app> nach dem gemeinsten Sprachgebrauch verstehen will, da
der Apostel sie unter die Dinge rechnet, die ihn nicht irre
machen <app>
<lem>sollen.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">sollen:</rdg>
</app> Sie wird auch, dünkt mich, dadurch nicht gehoben,
wenn man sagt, es beziehe sich die ganze Vorstellung auf
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_engel_1"/>die <app>
<lem>Meinung</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Meynung</rdg>
</app> der <index indexName="subjects-index">
<term>Philosophen, jüdische</term>
</index>jüdischen Philosophen, die ganzen Ländern, Provinzen <choice>
<abbr>u. s. w.</abbr>
<expan>und so weiter</expan>
</choice> in ihren <app>
<lem>Gedanken</lem>
<rdg wit="#c" type="typo-correction"><choice>
<sic>Gedankeu</sic>
<corr type="editorial">Gedanken</corr>
</choice></rdg>
</app> gewisse <index indexName="subjects-index">
<term>Schutzengel</term>
</index>Schutzengel vorsetzten; denn für diesen wäre er <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#a #b #c">ja</rdg>
</app> wohl eben deswegen am meisten gesichert gewesen. Da
nun doch so viel ziemlich gewiß ist, daß <ref target="#lemma_fürstenthümer"><hi>Fürstenthümer</hi></ref> hier die <hi>höchsten
Landesobrigkeiten,</hi>
<ref target="#lemma_gewalt"><hi>Gewalt</hi></ref>, die
<hi>Provinzial-</hi> und <hi>Unterobrigkeiten</hi> nach
dem besten <index indexName="subjects-index">
<term>Sprachgebrauch</term>
</index><app>
<lem>Sprachgebrauch</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Sprachgebrauche</rdg>
</app> bedeuten kann (<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice> beyde <app>
<lem>Rubriken,)</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #e #f">Ru<pb n="112" edRef="#a"/><pb n="112" edRef="#b"/>briken),</rdg>
</app> so würde ich für mein Theil annehmen, er begreife
zuerst beyde unter <app>
<lem>der</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>dem</sic>
<corr type="editorial">der</corr>
</choice></rdg>
</app> allgemeinen Benennung der <hi>Engel</hi>, in der
Bedeutung der <hi>Mächtigen</hi>, und <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_engel_2"/>ich würde diesen Sprachgebrauch beweisen aus <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Ps:78:25"><app>
<lem>Psalm</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Ps.</rdg>
</app> 78, 25.</citedRange></bibl> wo die Griechen
für das wörtliche <hi>Brod der Mächtigen</hi>, <app>
<lem>übersetzen</lem>
<rdg type="v" wit="#f">übersetzen,</rdg>
</app>
<hi>Brod der Engel</hi>; und <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Sam:14:17">2 <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#f"><choice>
<abbr>B.</abbr>
<expan>Buch</expan>
</choice></rdg>
</app> Sam. 14, 17.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Sam:19:27">19, 27.</citedRange></bibl> woraus <pb edRef="#d" n="170" xml:id="tel_pb_170_d"/>
<pb edRef="#e" n="170"/> sich ergiebt, daß es nichts
ungewöhnliches unter den Juden war, Regenten und Landesherrn
als Engel Gottes zu verehren. <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice> auch <ref target="#lemma_thron"><app>
<lem><hi>Thronen</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>Thron</hi></rdg>
</app></ref>.</p>
<p><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_engel_3"/><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:11:10">1 Cor. 11, 10.</citedRange></bibl>
Hier ist mir die <app>
<lem>Meinung</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Meynung</rdg>
</app> derer immer noch die wahrscheinlichste, die in
Beziehung auf die griechische Uebersetzung <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Jos:6:17">Jos.
6, 17.</citedRange></bibl>
<hi>Kundschafter</hi> verstehen, welche die heydnischen
Obrigkeiten in die christlichen Versammlungen schickten, um
zu erfahren, ob alles ordentlich dabey <app>
<lem>zugehe.</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">zugehe:</rdg>
</app>
<app>
<lem>Aus</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>Ans</sic>
<corr type="editorial">Aus</corr>
</choice></rdg>
</app> Bescheidenheit <pb n="172" edRef="#f"/> wollte er
vielleicht nicht das härtere Wort brauchen, das eigentlich
einen <app>
<lem>Spion</lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>Spion</hi></rdg>
</app> bedeutet.</p></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><p xml:id="lemma_engel_subsection_des_satans"><pb n="106" edRef="#c"/>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:12:7">2
Cor. 12, 7.</citedRange></bibl>
<index indexName="subjects-index">
<term>Engel des Satans</term>
</index><hi>Engel des Satans</hi>. Eine <index indexName="subjects-index">
<term>figürlich</term>
</index><app>
<lem>figürliche</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">starke</rdg>
</app> Beschreibung der <app>
<lem><hi>reißenden <index indexName="subjects-index">
<term>Gicht</term>
</index>Gicht</hi>, besonders <index indexName="subjects-index">
<term>Kopfgicht</term>
</index><hi>Kopfgicht, Migraine</hi>. Auch <app>
<lem>dieß</lem>
<rdg type="v" wit="#c #e #f">dies</rdg>
</app> ist eine der <app>
<lem>richtigen</lem>
<rdg type="v" wit="#e">richtigsten</rdg>
<rdg type="om" wit="#f"/>
</app> ältesten Erklärungen, welche man <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">nachher</rdg>
</app> in <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#c">den</rdg>
</app>
<app>
<lem>späteren</lem>
<rdg type="v" wit="#f">spätern</rdg>
</app> Zeiten hat <app>
<lem>verlohren</lem>
<rdg type="v" wit="#f">verloren</rdg>
</app> gehen lassen. <index indexName="classics-index">
<term>
<persName>Tertullian</persName>
<title>pudic.</title>
<measure>13</measure>
</term>
</index><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_engel_4"/><persName ref="textgrid:2v8z2"><hi>Tertullian</hi></persName> im zweyten
Jahrhundert sagt schon (<foreign xml:lang="lat">de
pudic. <choice>
<abbr>c.</abbr>
<expan>caput</expan>
<expan>capitulum</expan>
</choice></foreign> 13.), <hi>der Apostel wurde
mit Backenstreichen <hi>geschlagen, wegen der
Schmerzen, die er in Ohren oder im</hi>
<app>
<lem><hi>Kopf</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>Kopfe</hi></rdg>
</app> hatte</hi>, und <index indexName="classics-index">
<term>
<persName>Hieronymus</persName>
<title>comm. Gal</title>
</term>
</index><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_engel_5"/><persName ref="textgrid:2sjxs"><hi>Hieronymus</hi></persName> in der Auslegung
des <choice>
<abbr>Br.</abbr>
<expan>Brief</expan>
</choice> an die Galater beym 4. <app>
<lem>Cap.</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">Capitel.</rdg>
</app>
<hi>Es ist</hi>
<app>
<lem><choice>
<sic><hi>mnthmaßlich</hi></sic>
<corr type="editorial"><hi>muthmaßlich</hi></corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#c #e #f"><hi>muthmaßlich</hi></rdg>
</app><hi>, daß der Apostel damals von einer</hi>
<app>
<lem><hi>körperlichen</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>cörperlichen</hi></rdg>
</app>
<hi>Schwachheit befallen gewesen. – Viele
behaupten</hi>
<app>
<lem><hi>auch,</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>auch</hi></rdg>
</app>
<hi>er habe oft heftiges <index indexName="subjects-index">
<term>Kopfweh</term>
</index>Kopfweh gehabt, und das sey der <index indexName="subjects-index">
<term>Engel</term>
</index>Engel des Satans, der ihn mit Fäusten
schlage</hi>. In spätern Zeiten führt auch <index indexName="persons-index">
<term>Theophylakt von Ohrid</term>
</index><persName ref="textgrid:3rqc4"><app>
<lem><hi>Theophylact</hi></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#c"><choice>
<sic><hi>Theophylaet</hi></sic>
<corr type="editorial"><hi>Theophylact</hi></corr>
</choice></rdg>
</app></persName> diese Erklärung in seinem
<hi>Kern von Auslegungen</hi> über diese Stelle <app>
<lem>an:</lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>an</hi>;</rdg>
</app>
<hi>Engel des Satans haben einige vom Kopfweh
verstanden, das der</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>Teufel</term>
</index><app>
<lem><hi>Teuffel</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#e #f"><hi>Teufel</hi></rdg>
</app>
<hi>gewirkt. Aber das sey ferne! der Leib</hi>
<index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:251kf"><hi>Pauli</hi></persName>
<hi>ist nicht dem Satan übergeben worden, vielmehr
hat</hi>
<index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:251kf"><hi>Paulus</hi></persName>
<hi>ihm Grenzen vor</hi><pb edRef="#d" n="171"/><hi>geschrie</hi><pb n="171" edRef="#e"/><hi>ben, da er ihm den unzüchtigen Menschen zum
Verderben des Fleisches übergab</hi> (<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:5:5">1 Cor. 5, 5.</citedRange></bibl>) <index indexName="persons-index">
<term>Theophylakt von Ohrid</term>
</index><persName ref="textgrid:3rqc4"><app>
<lem>Theophylact</lem>
<rdg type="v" wit="#f"><hi>Theophylact</hi></rdg>
</app></persName> war also, wie man sieht, der
Erklärung von einem heftigen Kopfweh nur deswegen so
abgeneigt, weil der <app>
<lem>Teuffel</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">Teufel</rdg>
</app> zum Urheber desselben gemacht wurde.
Vielleicht würde er sie annehmlicher gefunden haben,
wenn <app>
<lem>er bedacht</lem>
<rdg type="pp" wit="#c">man ihm gezeigt</rdg>
</app> hätte, daß selbst die Erwähnung des Satans
zur <index indexName="subjects-index">
<term>Vorstellung(en), bildliche</term>
<term>bildlich</term>
</index>bildlichen Vorstellung gehöre. So wenig
haben die <index indexName="subjects-index">
<term>Ausleger, älteste</term>
</index>ältesten <pb n="173" edRef="#f"/> Ausleger
hier an eigentliche satanische Versuchungen gedacht,
sie vielmehr als eine Entehrung <pb n="107" edRef="#c"/> der Person <index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:251kf">Pauli</persName> verworfen. Die meisten haben die
angezeigte Krankheit oder eine <app>
<lem>andre</lem>
<rdg type="v" wit="#f">andere</rdg>
</app>, als <index indexName="subjects-index">
<term>Nierenschmerzen</term>
</index><hi>Nierenschmerzen</hi>, wie <index indexName="persons-index">
<term>Thomas von Aquin</term>
</index><persName ref="textgrid:3093k"><hi>Thomas
Aquino</hi></persName> und <index indexName="persons-index">
<term>Lyra, Nikolaus von</term>
</index><persName ref="textgrid:40vf3"><hi>Lyra</hi></persName>, verstanden; einige <app>
<lem>andre,</lem>
<rdg type="om" wit="#f"/>
</app> die Widersacher des Apostels, wie <index indexName="persons-index">
<term>Theophylakt von Ohrid</term>
</index><app>
<lem><persName ref="textgrid:3rqc4">Theophylact</persName>,</lem>
<rdg type="v" wit="#f"><persName ref="textgrid:3rqc4"><hi>Theophylact</hi></persName></rdg>
</app> am angezeigten <app>
<lem>Ort</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Orte</rdg>
</app>; noch <app>
<lem>andre</lem>
<rdg type="v" wit="#f">andere</rdg>
</app> Reizungen zur Wollust.</lem>
<rdg type="ppl" wit="#a #b">sogenannten reißenden <index indexName="subjects-index">
<term>Gicht</term>
</index>Gicht oder einer ähnlichen Krankheit, weil
die Juden annahmen, dergleichen Uebel rührten von
bösen Geistern her (<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_besessen"><hi>Beseßne</hi></ref>); daher auch des <index indexName="persons-index">
<term>Saul</term>
</index><persName ref="textgrid:3rqf4">Sauls</persName>
<index indexName="subjects-index">
<term>Melancholie</term>
</index>Melancholie <hi>ein böser Geist</hi> genannt
wird <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Sam:16:23">1 Sam. 16, 23.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Sam:18:10">18, 10.</citedRange></bibl> Daß man
eine <index indexName="subjects-index">
<term>Krankheit(en)</term>
</index>Krankeit verstehen müsse, und nicht etwa ein
Gegner unter den Corinthern gemeint seyn könne, der
dem Apostel viele Kränkungen verursacht, oder <pb n="113" edRef="#a"/>
<pb n="113" edRef="#b"/> innerliche Beängstigung,
ist daraus deutlich, daß er nicht nur die Sache, die
ihm beschwerlich war, als etwas, das seinem Fleisch,
seinem Körper, wehe thue (<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_pfahl"><hi>Pfal</hi></ref>),
vorstellt, sondern auch gleich nachher eine
<hi>Schwachheit</hi>, Krankheit, nennet, und
dieses Wort so oft in den Erzählungen der
Evangelisten von körperlichen Uebeln gebraucht wird, <choice>
<abbr>z. E.</abbr>
<expan>zum Exempel</expan>
</choice>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:8:17">Matth. 8, 17.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:5:5">Joh. 5, 5.</citedRange></bibl>
<index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:251kf">Paulus</persName> auch an andern Orten sich über
seine Schwächlichkeit beklagt <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:2:3">1 Cor. 2, 3.</citedRange></bibl> Wenn ich nun
aber besonders die angezeigte Gattung von
Krankheiten hier annehme, so geschieht es nicht nur
in Beziehung auf <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:13:11">Luc. 13,
11.</citedRange></bibl>, wo der Geist der
Krankheit nach den Vermuthungen mehrerer Ausleger
und der beygefügten Anzeige, daß das Weib ganz krumm
gewesen, einen solchen Zufall anzeiget, sondern auch
wegen des Zusatzes, <hi>der mich mit Fäusten
schläget</hi>: Denn das Wort, das hier im
Grundtext steht, <app>
<lem wit="#a">kan</lem>
<rdg type="v" wit="#b">kann</rdg>
</app> sehr richtig von dem Reißen und Stechen in
den Gliedern gebraucht werden, welches der Angriff
jenes Uebels verursacht, nachdem einmal der
Schriftsteller es personirt hat.</rdg>
</app></p></lem>
<rdg type="ppl" wit="#z"><p xml:id="tel_var_engel_des_satans_1"><milestone edRef="#z" type="structure" unit="p"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>Engel des Satans</term>
</index><label type="headword">Engel des
Satans<pc>,</pc></label>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:12:7">2.
Cor. 12, 7.</citedRange></bibl>
<hi>reißende <index indexName="subjects-index">
<term>Gicht</term>
</index>Gicht</hi>, nach dem was ich im Wörterbuch <pb n="19" edRef="#z"/> erinnert habe, oder, noch genauer zu
reden, <index indexName="subjects-index">
<term>Kopfgicht</term>
</index><hi>Kopfgicht</hi>, Migraine. Um der Ungelehrten
willen erinnere ich nur noch, daß dieß, nebst einer
ähnlichen von <index indexName="subjects-index">
<term>Nierenschmerzen</term>
</index><hi>Nierenschmerzen</hi>, eine der ältesten
Erklärungen sey, die <index indexName="subjects-index">
<term>Ausleger, bewährteste</term>
</index><hi>bewährtesten</hi> Ausleger eine <index indexName="subjects-index">
<term>Krankheit(en)</term>
</index><hi>Krankheit</hi> verstanden haben, wenn sie auch
nicht so genau sie bestimmet, die die Umschreibung nicht
dahin erkläret, doch auch selten an eine eigentliche
satanische Versuchung gedacht, sie vielmehr als eine
Beleidigung der Person <index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:251kf">Pauli</persName>
verworfen, und also entweder, eine heftige Reizung zu
wollüstigen Ausschweifungen, oder eine Art von <index indexName="subjects-index">
<term>Melancholie</term>
</index>Melancholie, oder <index indexName="subjects-index">
<term>Gewissensangst</term>
</index>Gewissensangst über seine ehemaligen feindseligen
Unternehmungen gegen die Christen, oder die Hindernisse, die
ihm <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_engel_6"/>seine Widersacher <index indexName="persons-index">
<term>Alexander (2Tim 4,14)</term>
</index><persName ref="textgrid:40vdj">Alexander</persName>,
<index indexName="persons-index">
<term>Hymenäus (2Tim 2,17)</term>
</index><persName ref="textgrid:40vdk">Hymenäus</persName>
und <index indexName="persons-index">
<term>Philetus (2Tim 2,17)</term>
</index><persName ref="textgrid:40vdh">Philetus</persName>
bey Verkündigung des Evangelii in den Weg legten, verstanden
haben. Man vergleiche deswegen folgende Stellen unter
einander, die ich ganz getreu übersetzt habe.</p>
<p xml:id="tel_var_engel_des_satans_2"><index indexName="persons-index">
<term>Theophylakt von Ohrid</term>
</index><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_engel_7"/><persName ref="textgrid:3rqc4"><hi>Theophylact</hi></persName> in
seinem <hi>Kern von Auslegungen über die</hi>
<index indexName="subjects-index">
<term>paulinische Briefe</term>
</index><persName ref="textgrid:251kf"><hi>Paulinischen</hi></persName>
<hi>Briefe</hi>
<choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 422. „Engel des Satans und Pfahl haben einige
<hi>vom Kopfweh</hi> verstanden, das der Teufel gewirkt.
Aber das sey ferne! Der Leib <index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:251kf">Pauli</persName> ist
nicht dem Satan übergeben worden, vielmehr hat <persName ref="textgrid:251kf">Paulus</persName> ihm Grenzen
vorgeschrieben, da er ihm den unzüchtigen Menschen zum
Verderben des Fleisches übergab, und er dieses Ziel nicht
überschritten. (<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:5:5">1. Cor. 5, 5.</citedRange></bibl>). Was
ist also Satan? Nach <pb n="20" edRef="#z" xml:id="tel_pb_20_z"/> der ebräischen <index indexName="subjects-index">
<term>Sprache</term>
</index>Sprache ist das ein Widersacher; also sind Engel des
Satans alle Widersacher, <index indexName="persons-index">
<term>Alexander (2Tim 4,14)</term>
</index><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_engel_8"/><persName ref="textgrid:40vdj">Alexander</persName> der Schmidt,
und alle die ihn drückten als Menschen, welche sich
teufelisch aufführten. Er will also sagen, Gott hat nicht
verstattet, daß die Verkündigung des Evangelii mir ohne alle
Gefahren von statten gienge, damit ich mich nicht überhübe.“
Warum sagt er aber nicht <hi>die</hi> Engel des Satans,
sondern, <hi>der</hi> Engel? Weil an jeden Ort immer nur ein
Hauptwidersacher gegen ihn aufstund, dem die andern als
Anführer folgten: oder, welches auch das Beste ist, er nennt
den Engel des Satans (als Einen) den Widerspruch selbst <choice>
<abbr>etc.</abbr>
<expan>et cetera</expan>
</choice></p>
<p xml:id="tel_var_engel_des_satans_3"><index indexName="persons-index">
<term>Theophylakt von Ohrid</term>
</index><persName ref="textgrid:3rqc4">Theophylact</persName> war also, wie man sieht, gegen
die Erklärung von einem heftigen Kopfweh nur deswegen so
abgeneigt, <hi>weil der Teufel zum Urheber desselben gemacht
wurde</hi>. Vielleicht, daß er sie annehmlicher gefunden
hätte, wenn man ihm gezeigt hätte, daß selbst diese
Erwähnung des Satans zur <index indexName="subjects-index">
<term>bildlich</term>
</index>bildlichen Vorstellung gehöre.</p>
<p xml:id="tel_var_engel_des_satans_4"><index indexName="classics-index">
<term>
<persName>Basilius von Caesarea</persName>
<title>reg.</title>
<measure>261</measure></term>
</index><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_engel_9"/><persName ref="textgrid:30j34"><hi>Basilius</hi></persName> in
seinen <hi>kürzern ascetischen Unterweisungen</hi> bey der
261 Frage (im 2. <choice>
<abbr>B.</abbr>
<expan>Band</expan>
</choice> der Benedictiner Ausgabe <choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Seite</expan>
</choice> 504): „Man muß merken, daß die äußerlichen und
leiblichen Uebel von mannigfaltiger Art sind, und Gott sie
über den Menschen verhängt, weil sie ihm weit zuträglicher
sind, als die augenblicklichste Befreyung seyn würde.“ In
dieser Beantwortung wird also <pb n="21" edRef="#z"/> zum
Grunde gesetzt, daß es entweder eine <hi>Verfolgung</hi>
(äußerliches Uebel) oder eine <hi>Krankheit</hi> (leibliches
Uebel) gewesen sey, das der Apostel gemeint.</p>
<p xml:id="tel_var_engel_des_satans_5"><index indexName="persons-index">
<term>Thomas von Aquin</term>
</index><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_engel_10"/><persName ref="textgrid:3093k"><hi>Thomas</hi> von
Aquino</persName> in seiner sogenannten <hi>güldnen</hi>
(Auslegungs) <hi>Kette</hi>: „<persName ref="textgrid:255cd">Christus</persName> als der vollkommenste Seelenarzt
verhängt über seine getreuen Bekenner schwere
<hi>Krankheiten</hi> des Leibes um die Krankheiten ihrer
Seele zu heilen. – – <hi>Es ist mir gegeben</hi>, sagt der
Apostel <hi>ein Pfahl</hi> der <hi>meinen Cörper</hi> durch
<hi>ein cörperliches Leiden</hi> foltert, damit die
Seele geheilt werde. Es soll nemlich eigentlich gesagt
werden, daß er <hi>mit heftigen Nierenschmerzen</hi> sey
beschweret gewesen, oder er meint, sinnliche Lüste die in
ihm aufgestiegen.“ <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_engel_11"/>Dieß wiederholt <index indexName="persons-index">
<term>Lyra, Nikolaus von</term>
</index><persName ref="textgrid:40vf3"><hi>Lyra</hi></persName> beynahe mit denselben Worten:
„Eigentlich will er sagen, daß er von <hi>der <index indexName="subjects-index">
<term>Nierenkrankheit</term>
</index>Nierenkrankheit heftig angegriffen</hi> worden:
Oder <hi>Pfahl des Fleisches</hi> werden die Reizungen zu
fleischlichen Sünden genennt: Endlich <hi>des Satans Engel,
der mich schlägt</hi>, entweder durch Verursachung jener
Krankheit, oder Erregung dieser <index indexName="subjects-index">
<term>Lüste</term>
</index>Lüste.“</p></rdg>
</app>
<app>
<lem><p xml:id="tel_var_engel_des_satans_6">Ich will nun <app>
<lem>noch</lem>
<rdg type="v" wit="#z">nochmals</rdg>
</app> die Gründe kurz <app>
<lem>zusammen fassen</lem>
<rdg type="pp" wit="#f #z">zusammenfassen</rdg>
</app>, die mir die Erklärung dieser <index indexName="subjects-index">
<term>Vorstellung, figürliche</term>
<term>figürlich</term>
</index>figürlichen Vorstellung von einer <app>
<lem>Art der <index indexName="subjects-index">
<term>Kopfgicht</term>
</index>Kopfgicht</lem>
<rdg type="pp" wit="#z"><hi>reißenden Gicht</hi>, und
zwar besonders Kopfgicht,</rdg>
</app> am wahrscheinlichsten <app>
<lem>machen. 1.</lem>
<rdg type="pp" wit="#z">machen: 1)</rdg>
</app>
<index indexName="persons-index">
<term>Paulus</term>
</index><persName ref="textgrid:251kf">Paulus</persName>
nennt es <app>
<lem>selbst</lem>
<rdg type="pp" wit="#z">ausdrücklich gleich</rdg>
</app> nachher eine <app>
<lem><hi>Schwachheit</hi>, <index indexName="subjects-index">
<term>Krankheit(en)</term>
</index>Krankheit. 2. Er</lem>
<rdg type="pp" wit="#z">Schwachheit, Krankheit, 2)
er</rdg>
</app> redet bey <app>
<lem>mehrern Gelegenheiten</lem>
<rdg type="pp" wit="#z">mehrerer Gelegen<pb n="22" edRef="#z"/>heit</rdg>
</app> von <app>
<lem>seiner Schwächlichkeit</lem>
<rdg type="pp" wit="#f">Schwächlichkeit,</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:2:3"><app>
<lem>1</lem>
<rdg type="v" wit="#z">1.</rdg>
</app> Cor. 2, 3.</citedRange></bibl> und <app>
<lem>besonders</lem>
<rdg type="pp" wit="#z">welche Stelle ich zuerst aus der
Acht gelaßen habe</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Gal:4:13 Gal:4:14">Gal. 4, 13.
14.</citedRange></bibl>
<app>
<lem>und braucht da immer ein griechisches Wort, welches
auch sonst im <choice>
<abbr>N. T.</abbr>
<expan>Neues Testament</expan>
</choice> körperliche Uebel bezeichnet, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:8:17"><app>
<lem>Matth. 8, 17.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#f"><choice>
<sic>Matth. 8. 17.</sic>
<corr type="editorial">Matth. 8, 17.</corr>
</choice></rdg>
</app></citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Joh:5:5">Joh. 5, 5.</citedRange></bibl> und
selbst in den besten griechischen Schriftstellern in
dieser Bedeutung <app>
<lem>vorkommt</lem>
<rdg type="v" wit="#f">vorkömmt</rdg>
</app>. 3. Er</lem>
<rdg type="pp" wit="#z">3) er</rdg>
</app> beschreibt sie als <app>
<lem><app>
<lem>etwas,</lem>
<rdg type="v" wit="#c">etwas</rdg>
</app> das seinem Fleische <app>
<lem>(Leibe</lem>
<rdg type="v" wit="#c">(Leib</rdg>
</app>)</lem>
<rdg type="pp" wit="#z">etwas <hi>das seinem
Fleisch</hi></rdg>
</app> empfindlich <app>
<lem>sey. 4. Er</lem>
<rdg type="pp" wit="#z">sey 4)</rdg>
</app> vergleicht sie mit <app>
<lem><hi>Dornen</hi>,</lem>
<rdg type="pp" wit="#z"><hi>Dornen</hi> (<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_pfahl"><hi>Pfahl</hi></ref>)</rdg>
</app> und es muß also etwas stechendes, reißendes, gewesen <app>
<lem>seyn;</lem>
<rdg type="v" wit="#z">seyn,</rdg>
</app> und <app>
<lem>dieß</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">dies</rdg>
</app>
<app>
<lem>5.</lem>
<rdg type="v" wit="#z">5)</rdg>
</app> noch deutlicher <app>
<lem>auszumahlen</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f">auszumalen</rdg>
</app>, ver<pb edRef="#d" n="172" xml:id="tel_pb_172_d"/><pb edRef="#e" n="172"/>gleicht er ferner die Anfälle dieses
Uebels mit <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_engel_12"/><app>
<lem><hi>Backenstreichen</hi>,</lem>
<rdg type="v" wit="#e #f"><hi>Backenstreichen</hi>;</rdg>
</app> wodurch er also den Hauptsitz der schmerzhaften
Empfindungen <app>
<lem>desselben</lem>
<rdg type="v" wit="#c">deßelben</rdg>
</app> im <app>
<lem>Kopf</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Kopfe</rdg>
</app> merklich machen <app>
<lem>wollte.</lem>
<rdg type="pp" wit="#f">wollte: <choice>
<abbr>Vergl.</abbr>
<expan>Vergleiche</expan>
<expan>Verglichen</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_pfahl"><hi>Pfahl</hi></ref>.</rdg>
</app>
<app>
<lem/>
<rdg type="ptl" wit="#z"><ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_engel_13"/>Ich schreibe keinen
<index indexName="subjects-index">
<term>Kommentar</term>
</index>Commentar; sonst ließe sich zur Bestätigung
dieser Auslegung noch vieles sagen. Ich will auch
eben niemand solch Uebel anwünschen, um die <index indexName="subjects-index">
<term>Wahrheit, ästhetische</term>
</index>ästhetische Wahrheit dieses Ausdruckes an
sich zu versuchen. Wenn es denn aber gleichwohl dazu
dienen könnte, Männer, die eine gesunde
Erklärungsart mit ausbreiten sollen, ihr geneigt zu
machen, daß das arme unwissende Volk mit Vorträgen
über diesen Text von <index indexName="subjects-index">
<term>satanisch</term>
</index>satanischen Einwirkungen in die Leiber der
Menschen verschonet würde, so wollte ich ihnen diese
schmerzhafte <index indexName="subjects-index">
<term>Erfahrung</term>
</index>Erfahrung auf eine Stunde wünschen, und dann
zur völligen Vergütigung eine desto festere
Gesundheit und ein hohes patriarchalisches
Alter.</rdg>
</app></p></lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app>
<app>
<lem><p><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Tim:5:21">1
Tim. 5, 21.</citedRange></bibl> würde ich
<hi>auserwählte Engel</hi> von den ansehnlichsten und
vornehmsten Kirchenbedienten verstehen.</p>
<p><pb n="174" edRef="#f"/>
<app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>Engel des Lichts</term>
<term>Licht</term>
</index><hi>Engel des Lichts</hi>,</lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:11:14">2
Cor. 11, 14.</citedRange></bibl>
<app>
<lem>ein guter, reiner Engel</lem>
<rdg type="pp" wit="#a #b"><choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_licht"><hi>Licht</hi></ref></rdg>
</app>. <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Kol:2:18">Col. 2, 18.</citedRange></bibl>
<choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_geistlichkeit"><hi>Geistlichkeit</hi></ref>. <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Hebr:1:14"><app>
<lem>Ebr. 1, 14.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#e"><choice>
<sic>Ebr. 2, 14.</sic>
<corr type="editorial">Ebr. 1, 14.</corr>
</choice></rdg>
<rdg type="pp" wit="#f"><choice>
<sic>Hebr. 2, 14.</sic>
<corr type="editorial">Hebr. 1, 14.</corr>
</choice></rdg>
</app></citedRange></bibl>
<ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_engel_14"/><choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_dienst"><hi>dienstbar</hi></ref>.</p></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_engel_1" place="end">
<label>die Meinung der jüdischen Philosophen, die ganzen Ländern,
Provinzen u. s. w. in ihren Gedanken gewisse Schutzengel
vorsetzten</label>
<p>Teller bezieht sich hier wohl implizit auf ein theologisches
Phänomen des apokalyptischen Danielbuches (Dan 7–12), das den
Engelsfürsten Michael speziell als Schutzengel der Israeliten
vorstellt. Er muss in dieser Funktion gegen die Engelsfürsten
Persiens und Griechenlands kämpfen: vgl. Dan 10,13.20f.
12,1.</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_engel_2" place="end">
<label>ich würde diesen Sprachgebrauch beweisen aus Psalm 78, 25. wo
die Griechen für das wörtliche Brod der Mächtigen, übersetzen
Brod der Engel</label>
<p>Der hebräische Text führt „<foreign xml:lang="hbo">לֶחֶם
אַבִּירִים</foreign>“, während die Septuaginta „<foreign xml:lang="grc">ἄρτον ἀγγέλων</foreign>“ (Ps 77,25 LXX)
überliefert. Betrachtet man allerdings den Vorvers, der in
beiden Versionen inhaltlich gleich ist, erscheint der
Septuaginta-Text sinnvoller. In V. 24 ist nämlich von „Manna“
und „Brot des Himmels“ die Rede („<foreign xml:lang="grc">μαννα</foreign>“ / „<foreign xml:lang="hbo">מָן</foreign>“;
„<foreign xml:lang="grc">καὶ ἄρτον οὐρανοῦ</foreign>“ /
„<foreign xml:lang="hbo">וּדְגַן־שָׁמַיִם</foreign>“), eine
Anspielung auf Gottes wundersame Versorgung während der
Wüstenwanderung (Ex 16; vgl. Jos 5,12). Dass man ein vom Himmel
regnendes (Ps 78,24) Brot als Engelsbrot versteht, ist
naheliegend.</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_engel_3" place="end">
<label>1 Cor. 11, 10. […] Kundschafter […], welche die heydnischen
Obrigkeiten in die christlichen Versammlungen schickten</label>
<p>Möglicherweise denkt Paulus dabei wirklich an Engel: entweder an
böse Engel bzw. Dämonen, die sexuell begehrlich sein könnten
(1Hen 15,8ff. mit Beziehung auf Gen 6,11) oder an Engel als
Repräsentanten der Schöpfungsordnung, die beim Gottesdienst als
anwesend gedacht wurden. In jedem Fall ist die Kopfbedeckung der
Frau für den jüdischen Gottesdienst sowie für die gewöhnliche
griechische Sitte nichts Ungewöhnliches. Nach 3Makk 4,6 ist das
unbedeckte Haupt einer Frau Ausdruck ihrer Schmach bzw. ein
Trauerritual (vgl. KEK V, 230f.). – An dieser Erklärung Tellers
störte sich der anonyme Rezensent des WBs in seinem
<hi>Schreiben an den Herrn Probst [...] wegen Seines
Wörterbuchs [...]</hi> (1773; vgl. <hi>Einleitung</hi> [s.
<ref target="#tel_introduction_chapter_IV">IV.</ref>],
XXXVIIIf.): vgl. aaO 29.</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_engel_4" place="end">
<label>Tertullian […] (de pudic. c. 13.), der Apostel wurde
[…]</label>
<p>Quintus Septimius Florens Tertullian (ca. 160/170–220) aus
Karthago ließ sich wahrscheinlich vor dem Jahr 195 taufen. Er
avancierte vor allem durch seine schriftstellerische Tätigkeit,
die literarische und juristische Bildung erkennen lässt, zu
einer der bedeutendsten Figuren der lateinischen Alten Kirche.
Neben apologetischen (z.B. <foreign xml:lang="lat"><hi>Apologeticum</hi></foreign>, <foreign xml:lang="lat"><hi>Adversus Marcionem</hi></foreign>) und
katechetischen Werken (z.B. <foreign xml:lang="lat"><hi>De
Patientia</hi></foreign>, <foreign xml:lang="lat"><hi>Ad
Uxorem</hi></foreign>) gilt Tertullian als Vordenker der
Trinitätslehre und lieferte dem Streitthema der kommenden
Jahrhunderte Begrifflichkeiten wie <foreign xml:lang="lat"><hi>trinitas</hi></foreign>. Auch die Formel <foreign xml:lang="lat"><hi>una substantia – tres
personae</hi></foreign> findet bei ihm ihre Vorbereitung
(vgl. Prax. 2,4). Später wandte er sich der
apokalyptisch-asketischen Bewegung des Montanus zu (ca. 207/208)
und brach davon ausgehend einige Jahre später mit der
Großkirche. – In der von Teller erwähnten Schrift <foreign xml:lang="lat"><hi>De Pudicitia</hi></foreign> (ca. 200)
bestreitet Tertullian gegen den Bischof von Karthago eine
Sündenvergebung für die Todsünde des Ehebruchs. Die genannte
Stelle findet sich unter pudic. 13,15.</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_engel_5" place="end">
<label>Hieronymus in der Auslegung des Br. an die Galater beym 4.
Cap. Es ist […]</label>
<p>Hieronymus (347– 419/420) stammte aus einer wohlhabenden
christlichen Familie Dalmatiens und genoss beste rhetorische
Bildung, ehe er – inspiriert durch monastische Einflüsse, die er
ihn Trier kennengelernt hatte – eine weltliche Karriere verwarf
und sich einer asketischen Lebensweise zuwandte. Zeitweise war
er theologischer Berater des römischen Bischofs Damasus I. (ca.
305/366–384), verließ schließlich aber 385 die Stadt und zog
sich nach Bethlehem zurück. Von hier aus entwickelte er eine
breite literarische Strahlkraft, vor allem durch seine Arbeiten
an einer neuen lateinischen Bibelübersetzung, deren Vollgestalt
als Vulgata bekannt wurde und zur maßgeblichen Ausgabe bis zur
Reformation aufstieg. Aus seiner Feder stammen außerdem über 100
Freundschaftsbriefe und Bibelkommentare (wie hier von Teller
erwähnt).</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_engel_6" place="end">
<label>seine Widersacher Alexander, Hymenäus und Philetus bey
Verkündigung des Evangelii in den Weg legten</label>
<p>Diese drei Namen, die Teller hier als Paulus-Gegner anführt,
tauchen vereinzelt in den pseudepigraphischen Pastoralbriefen
auf. Hymenäus und Philetus werden z.B. in 2Tim 2,17f. direkt mit
der vom Briefverfasser geächteten Irrlehre, „die Auferstehung
sei schon geschehen“ (V. 18) – also einer besonderen Form der
präsentischen Eschatologie – in Verbindung gebracht. Alexander
(eventuell mit Alexander, dem Schmied, in 2Tim 4,14 identisch)
wird keine bestimmte Irrlehre zugeordnet. Jedoch klingt in 1Tim
1,20 für ihn und Hymenäus ein bereits geschehener
Gemeindeausschluss an (vgl. 1Kor 5,5; 2Kor 2,5–11).</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_engel_7" place="end">
<label>Theophylact in seinem Kern von Auslegungen über die
Paulinischen Briefe S. 422. „Engel des Satans […]“</label>
<p>Vgl. <ref target="#tel_pb_170_d">d170f</ref>. Für das Zitat: vgl.
PG 124, 931f.</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_engel_8" place="end">
<label>Alexander der Schmidt</label>
<p>S.o. <ptr type="page-ref" target="#erl_tel_engel_6"/>. Im
Zusammenhang scheint Teller den Widersacher Alexander, den
Schmied, mit dem Gemeindemitglied in Korinth gleichzusetzen, für
das Paulus wegen dessen widerrechtlicher Beziehung mit der Frau
seines Vaters den zeitweisen Bann in 1Kor 5,5 empfiehlt, um ihn
zur Besserung zu bewegen. Wenn diese Verbindung auch klassisch
so gezogen wird, ist sie exegetisch als Spekulation zu bewerten.
Nicht nur, weil der 2Tim wohl nicht von Paulus selbst stammt,
sondern auch, weil selbst innerhalb der Timotheusbriefe die
Bezeichnung Alexander, der Schmied in 2Tim 4,14 singulär ist und
das „Böse“, welches er Paulus angetan haben soll, nicht näher
bestimmt wird. In 1Kor 5,5 findet sich gar keine
Namenserwähnung.</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_engel_9" place="end">
<label>Basilius in seinen kürzern ascetischen Unterweisungen bey der
261 Frage (im 2. B. der Benedictiner Ausgabe S. 504): „Man muß
merken, […]“</label>
<p>Basilius von Caesarea (329/330–379) gilt als einer der
wichtigsten orthodoxen Kirchenväter und wird gemeinsam mit
seinem Bruder Gregor von Nyssa (ca. 335–394) und dem gemeinsamen
Freund Gregor von Nazianz (ca. 330–390) als einer der drei
Kappadozier verehrt, die an der Dogmatisierung der
Trinitätslehre nach 381 maßgeblichen Anteil hatten. Mit seiner
Taufe 356/357 entschied sich Basilius für ein asketisches Leben,
das er teilweise als Eremit in der Region Pontus führte. 364
wurde er zunächst Presbyter, dann 370 Bischof von Caesarea. Im
kirchlichen Amt schrieb er während der dogmatischen
Streitigkeiten des vierten Jahrhunderts u.a. gegen den arianisch
beeinflussten Eunomius (<foreign xml:lang="grc">Ἀνατρεπτικὸς τοῦ
Ἀπολογητικοῦ τοῦ δυσσεβοῦς Εὐνομίου</foreign> [<foreign xml:lang="lat">
<hi>Adversus Eunomium</hi></foreign>], ca. 364) und war in
der Folge einer der führenden Vertreter der Neunizäner. – Zu den
<hi>Ascetica</hi> des Basilius zählen z.B. seine <foreign xml:lang="grc">Ἠθικα</foreign> (<foreign xml:lang="lat"><hi>Moralia</hi></foreign>) und zwei Mönchsregeln,
wovon die erste aus 55 Regeln und die zweite, die Teller
zitiert, aus 313 Regeln im Frage-Antwort-Stil besteht. Rufinus
von Aquileia (345–411/412) übersetzte die sogenannte <foreign xml:lang="lat"><hi>Regula Basilii</hi></foreign> ins
Lateinische. In dieser Form wirkte sie bildend auf Benedikt von
Nursia (480–547). – Die von Teller angeführte
Benediktiner-Werkausgabe des Basilius (3 Bde., 1721–1730)
besorgten die beiden Mauriner (vgl. <ptr type="page-ref" target="#erl_tel_blut_des_lammes_2"/>) Prudent Maran
(1683–1762) und Jean Garnier (gest. 1725). Der lateinische Text
davon erfuhr zu Tellers Lebzeiten Nachdrucke in Venedig
(1751/52) und Bergamo (1793). Die Originalausgabe ist schwer
zugänglich. Konsultiert man allerdings die Pariser Ausgabe
<foreign xml:lang="lat"><hi>Sancti Patris Nostri Basilii
Caesareae Cappadociae Archiepiscopi [...] Opera Omnia
[...]</hi></foreign> von 1839, so kann man Tellers
Angabe verifizieren. Sowohl das betreffende Basilius-Zitat als
auch die frühere Seitenzählung bestätigen sich aaO
719.</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_engel_10" place="end">
<label>Thomas von Aquino in seiner sogenannten güldnen (Auslegungs)
Kette: „Christus als [...]“ </label>
<p>Thomas von Aquin (1224/1225–1274), zunächst in der
Benediktinerabtei Monte Cassino gebildet, wechselte 1239 an die
Universiät Neapel. Später war er Schüler und Mitarbeiter des
Albertus Magnus (ca. 1200–1280) in Köln, bis er 1252 auf Geheiß
des Dominikanerordens (Beitritt wohl 1244) nach Paris wechselte.
Zwischenzeitlich war er Ordenslehrer in Italien, wirkte
1269–1272 abermals in Paris und kehrte danach an seine frühere
Ausbildungsstätte Neapel zurück. Thomas ist in seiner
Wirksamkeit zu einem der bedeutendsten Theologen des
Mittelalters geworden. Neben der Apologie <foreign xml:lang="lat"><hi>Summa contra Gentiles</hi></foreign> (ca.
1264), erlangte vor allem seine <foreign xml:lang="lat"><hi>Summa Theologiae</hi></foreign> (ca. 1266–1273)
Bekanntheit und verdrängte im 16. Jahrhundert die Sentenzen des
Petrus Lombardus als Grundlage der katholisch-theologischen
Lehrbildung. – Die <foreign xml:lang="lat"><hi>Catena
Aurea</hi></foreign> (Goldene Kette) bezeichnet Thomas’
fortlaufenden Evangelienkommentar, in dem er eine Vielzahl von
Kirchenväterzitaten zu einer flüssigen einheitlich anmutenden
Auslegung verbindet. Teller verwendet die Bezeichnung hier
allerdings im übertragenden Sinne für alle exegetischen Arbeiten
aus Thomas’ Feder. Denn konkret findet sich der zitierte
Abschnitt in seinem Korintherkommentar: „<foreign xml:lang="lat"><hi>Christus enim, velut medicus animarum summus, ad
curandum graves animae morbos permittit plurimos electos
suos et magnos in morbis corporum graviter affligi
[...]. Datus est, inquam, mihi</hi> stimulus,
<hi>crucians corpus meum per infirmitatem corporis, ut
anima sanetur; quia, ad litteram, dicitur quod fuit
vehementer afflictus dolore iliaco. Vel</hi> stimulus
carnis meae, <hi>id est concupiscentiae surgentis ex carne
mea, a qua multum infestabatur</hi></foreign>“ (Super II
Cor., cap. 12, l. 3).</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_engel_11" place="end">
<label>Dieß wiederholt Lyra beynahe mit denselben Worten:
„Eigentlich will […]“</label>
<p>Nikolaus von Lyra (1270/1275–1349) war ein gelehrter
Franziskanermönch, der neben universitären Tätigkeiten in Paris
und hohen Ämtern in seinem Orden die spätmittelalterliche
Exegese prägte. Sein fortlaufender Bibelkommentar <foreign xml:lang="lat"><hi>Postilla Litteralis Super Totam
Bibliam</hi></foreign> (1322–1331) erfuhr weite
Verbreitung und sogar volkssprachliche Übersetzungen z.B. ins
Spanische oder Deutsche. Postum entbrannte über das Werk eine
Kontroverse, nachdem Pablo de Santa María (1352–1435), Bischof
von Burgos, über 1000 kritische <hi><foreign xml:lang="lat">Additiones</foreign> [...]</hi> (1429–1431) dazu
verfasst hatte. Der deutsche Franziskaner Matthias Döring (ca.
1390–1469) replizierte – Lyra verteidigend – darauf (1441). –
Das von Teller angeführte Zitat stammt aus Lyras <foreign xml:lang="lat"><hi>Postilla</hi></foreign> und findet sich
z.B. in der vierbändigen Nürnberger Ausgabe von 1485
(<hi><foreign xml:lang="lat">Biblia: Cum Postillis
Nicolai De Lyra</foreign> [...]</hi>), der die
Kontroversschriften angehängt sind: vgl. aaO [459], links. – Da
Lyra den Literalsinn der Schrift betonte, wenngleich er die
restlichen Auslegungsmöglichkeiten nach dem vierfachen
Schriftsinn nicht verwarf, wurde er auch von Luther geschätzt.
In diesem Sinne besagt ein Sprichwort: „<foreign xml:lang="lat"><hi>Si Lyra non lyrasset, Lutherus non
saltasset</hi></foreign>“ („Hätte Lyra nicht gespielt, hätte
Luther nicht getanzt“).</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_engel_12" place="end">
<label>Backenstreichen</label>
<p>Tellers Übersetzung von <foreign xml:lang="grc">κολαφίζω</foreign> aus 2Kor 12,7 mit „Backenstreichen“
(synonym: „ohrfeigen“) lässt sich über Mt 26,67 aus Mt 5,39
herleiten. Letztere Stelle nutzt <foreign xml:lang="grc">ῥαπίζω</foreign> in Verbindung mit „<foreign xml:lang="grc">εἰς τὴν δεξιὰν σιαγόνα</foreign>“ und macht damit deutlich,
dass der Schlag auf die Wange bzw. Backe geht. In Mt 26,67
werden schließlich beide Verben parallel benutzt. </p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_engel_13" place="end">
<label>Ich schreibe keinen Commentar</label>
<p>Vgl. <ref target="#tel_pb_15_d">d15</ref>.</p></note>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_engel_14" place="end">
<label>s. dienstbar</label>
<p>Gemeint ist das Lemma „<ref target="#lemma_dienst">Dienst</ref>“
(d150).</p></note>
</div></lem>
<rdg type="varying-structure" wit="#z">
<div type="entry" xml:id="lemma_engel_z">
<p copyOf="#tel_var_engel"/>
</div>
<div type="entry" xml:id="lemma_engel_des_satans_z"/><p copyOf="#tel_var_engel_des_satans_1"/>
<p copyOf="#tel_var_engel_des_satans_2"/>
<p copyOf="#tel_var_engel_des_satans_3"/>
<p copyOf="#tel_var_engel_des_satans_4"/>
<p copyOf="#tel_var_engel_des_satans_5"/>
<p copyOf="#tel_var_engel_des_satans_6"/></rdg>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_entkleiden">
<p><pb n="108" edRef="#c"/>
<index indexName="subjects-index">
<term>entkleiden</term>
</index><label type="headword"><app>
<lem>Entkleiden<pc>.</pc></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Entkleiden<pc>;</pc></rdg>
</app></label>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Kor:5:4">2 Cor. 5,
4.</citedRange></bibl> ist das <hi>entkleidet</hi> werden so
viel, als sterben, wobey <ptr type="editorial-commentary" target="#erl_tel_entkleiden_1"/>der Leib, <pb n="114" edRef="#a" xml:id="tel_pb_114_a"/>
<pb n="114" edRef="#b"/> nach einer bey den alten <index indexName="subjects-index">
<term>Philosophen</term>
</index>Philosophen sehr gewöhnlichen <app>
<lem>Vergleichung</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#e"><choice>
<sic>Vergleichnng</sic>
<corr type="editorial">Vergleichung</corr>
</choice></rdg>
</app>, als das Kleid der Seele gedacht <app>
<lem>wird.</lem>
<rdg type="v" wit="#a">wird:</rdg>
</app> Nach einem ähnlichen <index indexName="subjects-index">
<term>Vergleichungsgrund, -gründe</term>
</index>Vergleichungsgrund sagt <index indexName="persons-index">
<term>Petrus</term>
</index><persName ref="textgrid:2z6t8">Petrus</persName> (<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Petr:1:14">2 <choice>
<abbr>Br.</abbr>
<expan>Brief</expan>
</choice> 1, 14.</citedRange></bibl>) dafür, <hi>die Hütte
ablegen</hi>. <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#f"><choice>
<abbr>S.</abbr>
<expan>Siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_ueberkleiden"><hi>überkleiden</hi></ref>.</rdg>
</app></p>
<note type="editorial-commentary" xml:id="erl_tel_entkleiden_1" place="end">
<label>der Leib [...] als das Kleid der Seele</label>
<p>Vgl. Plat. Phaid. 87; SapSal 9,15. Platons Bezeichnung der
Loslösung der Seele vom Körper mit <foreign xml:lang="grc">γυμνόω</foreign> (nackt ausziehen): Gorg. 524D. Vgl. dazu
auch Philos Äußerung „<foreign xml:lang="grc">ἡ φιλόθεος ψυχὴ
ἐκδῦσα τὸ σῶμα</foreign>“ (LA II, 15 [55] – „Die
gottliebende/fromme Seele hat den Leib ausgezogen“)</p></note>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_entschlafen">
<p><label type="headword">Entschlafen<pc>,</pc></label> in <persName ref="textgrid:255cd">Christo</persName>; <choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_christus"><hi>Christus</hi></ref>.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_entsetzen">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>entsetzen</term>
</index><label type="headword">Entsetzen</label> (sich) sollte <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:7:28">Matth. 7,
28.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:12:23">12,
23.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:13:54">13,
54.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:22:33">22,
33.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mk:1:27"><app>
<lem>Marci</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Marc.</rdg>
</app> 1, <app>
<lem>27,</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c #e #f">27.</rdg>
</app></citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:5:26">Luc. 5,
26.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:9:43">9,
43.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:10:45"><app>
<lem>Apostg.</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Apostelg.</rdg>
</app> 10, 45.</citedRange></bibl> genauer gegeben werden,
<hi>sich verwundern</hi>, oder, <app>
<lem><hi>erstaunen</hi>.</lem>
<rdg type="v" wit="#a"><hi>erstaunen</hi>:</rdg>
</app> So hat <index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName> selbst in
einem gleichen <app>
<lem>Zusammenhange</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #c">Zusammenhang</rdg>
</app> das erste gewählt, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Lk:4:32">Luc. 4, 32.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:13:12"><app>
<lem>Apostg.</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Apostelg.</rdg>
</app> 13, 12.</citedRange></bibl> Richtiger heißt es <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mk:16:5"><app>
<lem>Marci</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Marc.</rdg>
</app> 16, 5.</citedRange></bibl>
<app>
<lem>sie</lem>
<rdg type="v" wit="#a #e #f"><hi>sie</hi></rdg>
</app>
<hi>entsatzten sich</hi>; es steht aber auch hier im Griechischen
das Wort, welches eigentlich diese Bedeutung hat.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem/>
<rdg type="ptl" wit="#a #b"><div type="entry" xml:id="lemma_erbar_erbarkeit">
<p><label type="headword">Erbar<pc>,</pc>
<index indexName="subjects-index">
<term>Ehrbarkeit</term>
</index>Erbarkeit<pc>:</pc></label> So drückt <index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Luther</persName> in seiner
Uebersetzung das Griechische sehr gut aus, ausgenommen <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:12:17">Röm. 12,
17.</citedRange></bibl>, wo das Wort, welches eigentlich
Erbarkeit bedeutet, nicht im Text steht, und der Apostel <app>
<lem wit="#a">überdem</lem>
<rdg type="v" wit="#b">überdieß</rdg>
</app> mit dem, welches er eigentlich braucht, in der Mitte von
zweyen Vorschriften, die auf freundliche Bezeugungen gegen andre
gehen, wohl nichts andres kann haben sagen wollen, als; <hi>Denket
darauf, euch bey jedermann gefällig zu machen</hi>:
<hi>gegen</hi> jedermann kann es auch nach dem Griechischen
nicht heißen.</p>
</div></rdg>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_erbarlich">
<p><index indexName="subjects-index">
<term>ehrbarlich</term>
</index><label type="headword">Erbarlich</label> wandeln als am Tage
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:13:13">Röm.
13, 13.</citedRange></bibl> heißt nach der angestellten
Vergleichung der neubekehrten Christen mit Menschen, die vom Schlaf
aufstehen, <hi>allen christlichen Wohl</hi><pb n="115" edRef="#a" xml:id="tel_pb_115_a"/><pb n="115" edRef="#b"/><hi>stand
beobachten</hi>, und so sollte auch noch genauer,
<hi>anständig</hi>, für erbarlich, übersetzt werden.</p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_erbauen">
<p><pb edRef="#d" n="173" xml:id="tel_pb_173_d"/>
<pb edRef="#e" n="173"/>
<app>
<lem><index indexName="subjects-index">
<term>erbauen</term>
</index><label type="headword"><app>
<lem>Erbauen<pc>.</pc></lem>
<rdg type="v" wit="#b">Erbauen<pc>:</pc></rdg>
</app></label>
<app>
<lem>Apostg.</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Apostelg.</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#a"><label type="headword">Erbauen<pc>:</pc></label> Apostelg.</rdg>
</app>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Apg:20:32">20,
32.</citedRange></bibl> heißt es nichts mehr und nichts
weniger als <hi>stärken</hi>, und sollte auch gleich so übersetzt
werden (<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Thess:3:3">2
Thess. 3, 3.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="2Thess:2:17">2,
17.</citedRange></bibl>). Hingegen muß freylich <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Eph:2:20 Eph:2:22">Eph.
2, <app>
<lem>20.</lem>
<rdg type="v" wit="#f">20</rdg>
</app> 22.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Eph:4:12">4,
12.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Kol:2:7">Col. 2,
7.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Jud:20"><app>
<lem>Jud.</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#b"><choice>
<sic>Jnd.</sic>
<corr type="editorial">Jud.</corr>
</choice></rdg>
</app>
<app>
<lem><choice>
<abbr>v.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></lem>
<rdg type="v" wit="#f"><choice>
<abbr>V.</abbr>
<expan>Vers</expan>
</choice></rdg>
</app> 20.</citedRange></bibl> in der Uebersetzung dieser
<index indexName="subjects-index">
<term>Ausdruck, figürlicher</term>
<term>figürlich</term>
</index>figürliche Ausdruck beybehalten werden; der Sinn ist aber
doch auch hier, <hi>in allem Guten zunehmen</hi>. <app>
<lem><bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:14:19">Röm. 14, 19.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Röm:15:2">15,
2.</citedRange></bibl> hat schon <index indexName="persons-index">
<term>Luther, Martin</term>
</index><persName ref="textgrid:254tm">Lu<pb n="175" edRef="#f"/>ther</persName> selbst für
<hi>Erbauung</hi> das Wort <index indexName="subjects-index">
<term>Besserung</term>
</index><app>
<lem><hi>Besserung</hi></lem>
<rdg type="v" wit="#c"><hi>Beßerung</hi></rdg>
</app> in der Uebersetzung gewählt.</lem>
<rdg type="om" wit="#a #b"/>
</app></p>
</div></lem>
<rdg type="om" wit="#z"/>
</app>
<app>
<lem><div type="entry" xml:id="lemma_erbe">
<p><pb n="109" edRef="#c"/>
<label type="headword"><index indexName="subjects-index">
<term>Erbe</term>
</index>Erbe<pc>;</pc>
<pc>(</pc>erben<pc>,</pc> ererben<pc>,</pc><pc>)</pc>
<index indexName="subjects-index">
<term>Erbteil</term>
</index><app>
<lem>Erbtheil<pc>.</pc></lem>
<rdg type="v" wit="#a #b">Erbtheil<pc>:</pc></rdg>
</app></label> So nennen die Apostel unter andern alle <index indexName="subjects-index">
<term>Glückseligkeiten</term>
</index>Glückseligkeiten des Christenthums, die in der <index indexName="subjects-index">
<term>Erkenntnis, bessere</term>
</index>bessern Erkenntniß, <app>
<lem/>
<rdg type="pt" wit="#e #f">in</rdg>
</app>
<index indexName="subjects-index">
<term>Gesinnungen, rechtschaffene</term>
</index><app>
<lem>rechtschaffenen</lem>
<rdg type="v" wit="#a">rechtschaffnen</rdg>
</app> Gesinnungen, <index indexName="subjects-index">
<term>Beruhigung</term>
</index>Beruhigungen des <index indexName="subjects-index">
<term>Herz</term>
</index>Herzens und <index indexName="subjects-index">
<term>Gewissen</term>
</index>Gewissens bestehen, <app>
<lem>und</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#e"><choice>
<sic>uud</sic>
<corr type="editorial">und</corr>
</choice></rdg>
</app> ohne Ende <app>
<lem>fortdauren</lem>
<rdg type="v" wit="#a #b #e #f">fortdauern</rdg>
</app> und erhöhet werden <app>
<lem>sollen</lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#c"><choice>
<sic>follen</sic>
<corr type="editorial">sollen</corr>
</choice></rdg>
</app>; <choice>
<abbr>s.</abbr>
<expan>siehe</expan>
</choice>
<ref target="#lemma_reich_das"><hi>Reich Gottes</hi></ref><hi>,</hi>
<ref target="#lemma_selig_seligkeit"><hi>Seligkeit</hi></ref>. Es
bedeutet also nichts weiter, als den <hi>Besitz</hi> von dem allen;
<hi>es besitzen</hi>, <app>
<lem><app>
<lem>oder</lem>
<rdg type="v" wit="#b">oder,</rdg>
</app>
<app>
<lem>insofern</lem>
<rdg type="v" wit="#e">in sofern</rdg>
<rdg type="v" wit="#f">in so fern</rdg>
</app></lem>
<rdg type="pp" wit="#a">oder, in so fern</rdg>
</app> man erst dazu kommen soll, es <hi>erlangen</hi>, in folgenden
Stellen, <bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:19:29">Matth. 19, 29.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mt:25:34">25,
34.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="Mk:10:17"><app>
<lem>Marci</lem>
<rdg type="v" wit="#f">Marc.</rdg>
</app> 10, 17.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:6:9 1Kor:6:10">1
Cor. 6, 9. 10.</citedRange></bibl>
<bibl type="biblical-reference"><citedRange n="1Kor:15:50"><app>
<lem><choice corresp="#tel_d_corr_5">
<sic>15, 10.</sic>
<corr type="authorial">15, 50.</corr>
</choice></lem>
<rdg type="typo-correction" wit="#a #b #c">15, 50.</