|a281| |b281|O.

/abzOben.Von oben herab, Joh. 19, 11. muß man wegen des Zusammenhangs entweder mit Hrn.D.Semler von der jüdischen Obrigkeit, die Jesum den Pilatus überantwortet hattec1, oder von dem Kayser selbst verstehen, der diesenc2 zum Statthalter verordnet hatte. Sollte der Sinn seyn: du hättest keine Gewalt über mich, wenn sie dir nicht von Gott gegeben wäre – was ists für eine Folge? Darumef3 haben die größere Verschuldung auf sich, dief4 mich dir überliefert haben.abz\
c1: hattenc2: ihnef3: darumf4: welche
/zObrigkeit.ab1 Das Wort, welches Luther gemeiniglich so übersetzt, ist von allgemeiner Bedeutung.ab2 Nur dann, wann die Wörter Herrschaft (1 Cor. 15, 24.), Fürstenthümer oder Fürsten, |f371| (Col. 1, 16.Tit. 3, 1.) vorhergehen, sind Unterobrigkeiten, ab3 zu verstehen.
Obrigkeit, die Gewalt hat; sollte richtiger übersetzt seyn Röm. 13, 1. die /fvorgesetztef\f4Obrigkeit; so wie das im Grundtext ähnliche alle Obrigkeit1 Tim. 2, 2.alleVorgesetzte,f5 welche Stelle zum Beweis dienet, daß das griechische Wort, welches ich Vorgesetzte übersetze, nicht allezeit die höchste Obrigkeit /abedeutet, unda\a6 daher sagt der Apostel auch nachher schlechtweg Obrigkeit.
aObrigkeit der Finsterniß; s.Finsterniß .a z\
ab1: Obrigkeit:ab2: Bedeutung:ab3: die damaligen jüdischen,f4: vorgesetzte, rechtmäßigef5: Vorgesetzte;a6: bedeutet: Und
|c300| |d365| |e365|/zOberster.ab11 Petr. 2, 13. sollte f2 dafür /fder Ausdruck, höchste Obrigkeit,f\ in der Uebersetzung /fgewählt seynf\f3. In den Evangelisten und der Apostelgeschichte werden allezeit, nach unsrerf4 Art zu reden, jüdische Rathsherren, und wenn es überhaupt unsref5, eure Obersten,Obersteef6des Volks heißt, der ganze jüdische Senat darunter verstanden.ab7 Es sollte also z. E.Luc. 24, 20. genauer übersetzt werden, wie ihn unsref8Hohenpriesterab9 und Obrigkeit (nemlich die übrigen Rathsglieder) überantwortet haben. Wenn Aelteste und Schriftgelehrte davon unterschieden werden, wie Apostg.abf10 4, 5. 8. |a282| |b282| so können ganz wohl unter jenen vorzugsweise die gleichfolgendenabf12 verstanden werden: siehef13Aelteste .z\z14
/zOberste derSchule;abcf15Marc. 5, 22. 35. 36. 38.Luc. 8, 41. 49.13, 14.Apostg.abf17 13, 15.18, 8. 17. waren auch Mitglieder des hohen Raths, die, nach unsrerf18 Art zu reden, die Schulaufsicht hatten: s.Schule .z\
/abOberstedieseref19/zWelt 1z\z20Cor. 2, 6.vergl.z218. die jüdische /zObrigkeit; welchesz\z22f23 die älteste Er|f372|klärung c24/zist; wie desz\z25Clemens/zv.f26 Alexandrien im 5. B. derz\z27 vermischten /zWerkez\z28S. 659.
zDoch hierüber ist wohl eben kein Streit! Aber warum nun über Fürst der Welt? S.Welt * Fürst .z ab\
ab1: Oberster:f2: esf3: heißen: dem Könige, als dem Oberstenf4: unsererf5: unsereef6: Oberstenab7: verstanden:f8: unsereab9: Hohepriesterabf10: Apost. (a b) ; Apost. (f)abf11: Apostelg.abf12: gleich folgendenf13: s.z14: Oberster:abcf15: Schulen; (a b c) ; Schulen; (f)abcf16: Schule,abf17: Apostelg.f18: unsereref19: derz20: Welt, 1.z21: verglichenz22: Obrigkeit. Dieß istf23: auchc24: der berühmtesten Auslegerz25: der berühmtesten Ausleger; s. denf26: vonz27: in denz28: Werken im fünften Buch
/zOel;s.salben .z\
/abOffenbar.z1⌇⌇z Offenbar seyn wollen, in öffentlichen Ansehen leben wollen; Joh. 7, 4.ab\
z1: Offenbahr:
/zOffenbaren.ab1 In dem griechischen Text sind es verschiedenee2 Wörter von verschiedener Bedeutung, für die Lutherdießaef3 einzige Wort braucht;ab4 und man muß /fsieab5f\ daher hin und wieder /fgenauer übersetzen.ab6f\f7
|c301| |d366| |e366| Am rechten Orte steht es Marc. 16, 14.Joh. 21, 1. 14.Undef8 so wird es auch, wie ich denke, von Gott, in der Persönlichkeit des Vatersab9 genommen (wenn anders die Lesartf10 richtig ist), 1 Tim. 3, 16abcef11Gott hat sich geoffenbaretab12 durch Christum, will der Apostel sagen, und nennt dafür das Fleisch, um die wahre Menschheit Jesu anzuzeigen – das in muß hier durch übersetzt werden, wie gleichnachherabef13imGeist, nemlich durchs Evangelium (s.Geist ,rechtfertigen ), und Gal. 1, 16.inmirabcf14, durch mich. Der Sache nach erklärt es Johannes1, 18. und JesusMatth. 11, 27.Joh. 12, 45.17, 6. Es hindert auch nichts, das letzte, aufgenommen in die Herrlichkeit eben sowohl vom Vater zu verstehenf15; da es auch sehr gut den Sinn haben kann, er ist weit und breit |a283| |b283|verherrlichet worden, und ohnehin die Worte nicht so bequem von der Himmelfahrt Jesu verstanden werden können, da das – er ist verkündiget worden den Heyden – noch vorhergeht.
Joh. 14,21.b16 ist es sovielabef17, als, sich einem andernef18zu erkennen geben, und 2 Buch Mos. 33, 12.imf19 Grundtext mit der griechi|f373|schen Uebersetzung dabey zu vergleichen.a20 Das Ganze enthält die Versicherung, daß Jesus seinen aufrichtigen Freunden auch immer grössereef21Religionseinsichten verleihen wolle.
Matth. 10, 26.11, 25. 27.16, 17.Luc. 10, 21. 22.Joh. 12, 38.17, 6.1 Cor. 2, 10.Gal. 1, 16.3, 23.Eph. 3, 5.Phil. 3, 15. bedeutet es lehren, bekanntmachen;a22Luc. 2, 35.2 Thess. 2, 3. 6. 8.entdecken;ab23Röm. 8, 18.1 Petr. 5, 1. |c302| |d367| |e367|sichtbar/awerden.f25 Vona\a261 Cor. 14, 25./fsiehe Weissagung f\f27.z\
ab1: Offenbaren:e2: verschiedneaef3: diesab4: braucht,ab5: esab6: übersetzen:f7: es mit andern vertauschen.ef8: undab9: Vaters,f10: Leseartabcef11: 16.ab12: offenbaretabef13: gleich nachherabcf14: mirf15: erklärenb16: 21,abef17: so vielef18: näherf19: dera20: vergleichen:ef21: größerea22: machen:ab23: entdecken (a) ; entdecken (b)ab24: entdecken.f25: werden[.]a26: werden:f27: s. Prophet
/zOffenbarung.ab1 Die Stellen, in welchen Paulus von der ihm geschehnenef2 Offenbarung, oder er und die übrigen Apostel von der Offenbarung Jesu Christi reden, sind eben keiner Schwierigkeit in der Erklärung /aunterworfen; abera\a3 um so streitiger ist der Sinn des Worts 1 Cor. 14, 6. 26. 30. Es kann nun nicht einerley mit Weissagung seyn, da der Apostel beydes ausdrücklich unterscheidet, und es ist mir daher in Vergleichung mit Eph. 1, 17. und Luc. 2, 32. nach dem Grundtextf4 (wo das Wort Offenbarung von dem gu|a284||b284|ten Religionsbekenntniß überhaupt gebraucht wird) sehr wahrscheinlich, daß damit ein jeder /abcbeyfällige guteabc\abc5Gedanke, eine Einsicht in die Religion, die sich dem Gemüth ohne Vorbereitung in voller Klarheit /fdargestelltae6, gemeintf\f7 sey. So ist mir wenigstens alles verständlich:f8 Der Apostel wird hiernach im 6. v.f9 sagen wollen: „Was kann es euch helfen, wenn ich zu euch käme, und noch sovielabef10 und so langf11in einer euch unverständlichen Sprache redete? wenn ich nicht wirklich zu euch rede, d. i. euch verständlich; es sey nun entweder ein mir |f374| gleich beyfallender Gedanke, oder eine höhere Religionseinsicht, oder eine rührende Vorstellung [(]sieheabcef12Weissagung ), oder sonst ein gemeiner nützlicher Unterricht.a14“ – So auch v.f15 26.„Wennabc16 ihr zusammenkommt, und nun ein jeder etwas anzubringenf17 hat, der eine einen Psalm – noch ein /fandrerf\f18 einen guten Gedanken, – so müsse das alles zum Nutzen der ganzen Gemeine geschehen etc.“ Insofernafe19 nun diese plötz|c303||d368||e368|liche Erleuchtung auch von einem stärkern Antrieb zur Mittheilung derselben an andref21 begleitet wurde, und /abderjenigeab\ab22, der diesen Antrieb bey sich fühlte, dem, der schon redete, oft ins Wort fiel,a23 so verbindet der Apostel Offenbarung mit Weissagung im 30. v.f24 und nimmt daher Anlaß, diesen Uebelstand zu verweisen.z\
ab1: Offenbarung:ef2: geschehenena3: unterworfen: Aberf4: Grundtexteabc5: beyfälliger guterae6: darstelltf7: darstellt, gemeyntf8: verständlich.f9: V.abef10: so vielf11: langeabcef12: (siehe (a b c e) ; (siehe (f)abcef13: (s.a14: Unterrichtf15: V.abc16: „Wannf17: vorzutragenf18: anderer irgendafe19: In so fern (a f) ; In so fern (e)afe20: In sofernf21: andereab22: daher dera23: fiel;f24: V.
/abOhne.z1Ohne Gott/zin der Welt lebenz\z2, Eph. 2, 12. könnte /zallerdingsz\heißenf3 ein Abgötter, Ungläubiger/zseyn. Da indeßz\z4 der Apostel hier nicht von der Verschuldung der Heyden,c5 sondern ihren ehemaligen äußerlichen Unterscheidungen von den Juden redet, und /efihnen alsoef\ef6/znicht sowohlz\z7 Vorwürfe /zmachen, als vielmehr sie anz\z8 ihren weiten Abstand von /zjenen erinnern will;ef9z\z10 so wäre ich geneigt,z11 es von /zder soz\z12scheinenden Zurücksetzungandrerfz13Völker in dem Wohlgefallen Gottes zu verstehen. Soz14thut er keinemVolkz15, sagte der Jude, nochz16läßetf17siewissenz18seineRechte,z19 |z84|Ps. 147, 20.Wohl demVolk,z20deß derHerrc21ein Gott ist!144, 15.undcz22Paulus, du rühmest dich Gottes, Röm. 2, 17./zvergl.Joh. 8, 54.z\Ist Gott allein der Juden Gott?3, 29.
So ist gleich vorher,z23ohneChristoseyn, wie es mir scheint, soviel,efz24 als, kein Nachkomme |f375|Abrahamsseyn, aus deßenefz26Geschlecht der Messiasz27 herkommen sollte.z28 Es wäre also die Steigerung: Kein NachkommeAbrahamsseyn (ohne Christo[)];czef29 kein israelitischer Bürger; keine unter göttlicherz31 Autorität verordnete gottesdienstliche Gebräuche haben,ef32 (fremd seyn von den mit besondern /zVerheißungene33verbundnenf34z\z35 Bündnissen); keine Hofnungf36 (des Meßiasef37) /zhabenz\; von Gott ganz verworfen seyn.ab\
z1: Ohne:z2: in der Welt lebenf3: heißen,z4: seyn, wie es auch schon Ignatius im Brief an die Trallianer erklärt. Allein dac5: Heydenef6: also ihnenz7: keinez8: machen will, sondern nuref9: will:z10: den Juden zeigen;z11: geneigtz12: der sofz13: andererz14: Soz15: Volckz16: nochf17: lässetz18: wißenz19: Rechte;z20: Volkc21: Herr,cz22: Undz23: vorherefz24: so viel, (e f) ; so viel, (z)efz25: sovielefz26: dessenz27: Meßiasz28: sollte:czef29: Christo); (c z) ; Christo); (e f)czef30: Christo)z31: göttlicheef32: habene33: Verheissungenf34: verbundenenz35: Verheissungen verbundenenf36: Hoffnungef37: Messias
/z|c304| |d369| |e369|Opfer,opfern.ab1 Weil die ganze Absicht der Lehre Jesu darauf gingcf2, eine herzliche und |a285| |b285| aufs Gute gerichtete Verehrung Gottes mit Aufhebung aller Opfer einzuführen,f3 so wird besonders den Juden, denen ihr Opferdienst so sehr am Herzen lag, zu ihrer Beruhigung der Tod Jesu, als ein Opfer, das er auf einmal und für alle vollendet habeab4Eph. 5, 2./fEbr.abc5f\f67, 27.9, 26.a7 (11. ff.) 28.10, 12. 26.a8 und zu ihrerSelbstbesserungf9 das beständige gottgefällige Verhalten, als das Opfer vorgestellt, welches sie alle Tage, aller Orten, und in allen Umständen Gott darbringen sollten, Röm. 12, 1.Ebr.f10 13, 15. 16.Matth. 9, 13.12, 7.
Man wird hieraus Einmal am besten beurtheilen können, warum Jesus selbst seinen Tod nie ein Opfer/efgenannt.a11ef\ef12 Ich denke nemlich, er habe dazu abc13 keine Veranlassung gehabt, da er in seinem Unterricht offenbar noch nicht so weit gekommen war, den Juden noch keine allgemeine und klare Eröfnungf14 von Abschaffung des Opferdienstes gethanab15 und also auch nicht nöthig hatte, sie mit dem Ersatz zu trösten.
Zweytens läßt sich daraus begreifen, warum sein Tod nicht nur mit jenen Sündopfern, son|f376|dern auch mit der Schlachtung des Osterlammes und allen andern trocknen Gaben und Darbringungen verglichen wird, Eph. 5, 2. (Gabe und Opfer) 1 Cor. 5, 7. Denn da der ganze äußerliche Gottesdienst der Juden abgeschaftf16 werden sollte, so gehörte es zu ihrer vollständigen Beruhigungf17 zu /fwissen, |a286| |b286| daßf\f18 das alles f19 durch den Einen Jesumeinmalab20 für allemal für sie geschehen /fseyf\.
|c305| |d370| |e370| Endlich ist es eben so wenig schwer einzusehen, wie doch der Apostel Ebr.f2110, 5. 8. ihn selbst so schlechtweg redend einführen können, Opfer und Gaben – gefallen dir nicht? und warum er in der Anwendung der Worte – denab22Leib hast du mir zubereitet, nur das, Leib, v.f23 10. aber nicht das zubereiten, zu derselben gezogen.z\
zOpfer,opfern; die Zusätze was das Opfer Jesu anlangt, siehe bey versöhnen .*z
/ab/zAngenehmesOpferc24z\Phil. 4, 18. ist z25 das freywillige Geschenk, welchesz26 die Philipper Paulo überschickt hatten, v.fz27 10. 17.
/zDas Evangelium opfern, es verkündigen; Röm. 15, 16.z\
Geopfert werden, 2 Tim. 4, 6.Phil. 2, 17. Das griechische Wort ist hergenommen von den Trankopfernz28 und besonders in der letztenz29 Stelle eine fortgesetzte Vergleichung. Die Heyden waren gleichsam das Schlachtopfer, welchesz30 Gott dargebracht wurde; z31 indem cz32 nun /czPauluscz\ darüber seine Kräfte zusetzte, vergleicht er sich mit dem Wein, welcher auf das Schlachtopfergegoßenef33wurdez344.f35B.Mos.z36 15. Man |z85| müßte also,z37 um diese Vergleichung in der Uebersetzung merklich zu machen, etwa sagen: obz38ich gleich über dem Opfer eures Glaubens zum Trankopfer werde; und das heißt denn |f377| ohne /zBild: Obef39z\z40 ich gleich über eurez41 Zubereitung zum Christenthum meine Kräfte verzehre.ab\
ab1: opfern:cf2: giengf3: einzuführen:ab4: habe,abcf5: Hebr. (a b c) ; Hebr. (f)abcf6: vergl. Geruch Hebr.a7: 26,a8: 26.,f9: Selbstbesserung,f10: Hebr.aef11: genannt: (a) ; genannt: (e f)aef12: genannt hat.abc13: nochf14: Eröffnungab15: gethan,f16: abgeschafftf17: Beruhigung,f18: wissen: dasf19: seyab20: Einmalf21: Hebr.ab22: denf23: V.c24: Opfer,z25: angenehm Opfer,z26: dasfz27: V.z28: Tranckopfernz29: leztenz30: dasz31: Paulusopferte sie Röm. 15, 16.d. i. er verkündigte ihnen das Evangelium;cz32: eref33: gegossenz34: wurde,f35: 4z36: M.z37: alsoz38: Obef39: obz40: Vergleichung; obz41: eurer
abOpfer des Glaubens anderer Phil. 2, 17. so viel, als ihre Zubereitung zur Religion, siehe Gottesdienst :b1 Und so das Evangelium opfern, Röm. 15, 16. es verkündigen.ab
Ort,ab1/zunterste Oerter der Erde;ab2z\s.Erde .z3
ab1: Ort:ab2: Erde,z3: beten .*
/zOsternhalten,ab11 Cor. 5, 8.ab2christlichleben:f3s.ab4Sauerteig .z\
ab1: halten;ab2: ist so viel, alsf3: leben;ab4: S.