T.

Tag.Ausserdem daß dieses Wort, gleich dem Wort Stunde, oft jede unbestimmte Zeit bedeutet, z. E.1 Cor. 3, 13. (s.Feuer ) imgleichen nach einem allgemeinen Sprachgebrauch Unglück, TrübsaleMatth. 24, 19. 22., sind folgende Redarten besonders zu bemerken. –
TagJesu, denAbrahamgesehenJoh. 8, 56. Es ist immer noch die wahrscheinlichste Vermuthung, daß nach den dazumal übereinstim|c374|migen Erklärungen der Juden von den im Alten Testament, und besonders dem Abraham, vorläufig geschehenen Erscheinungen des Messias die Zeit gemeint sey, da ein Engel, in Begleitung von zwey andern, dem Abraham erschien 1 Buch Mos. 18.Vielleicht könnte man auch den Geburtstag des Isaac verstehen, und Jesus ihn den Seinigen genannt haben, insofern durch den Isaac die Verheissung von dem zukünftigen Messias bestätigt worden.
TagJesu Christi1 Cor. 1, 8.2 Cor. 1, 14.Phil. 1, 6.2, 16.2 Thess. 2, 2.– desHerrn1 Thess. 5, 2. 4. (verglich.2 Thess. 1, 10.) 2 Petri 3, 10.– desZorns oder Gerichts, Röm. 2, 5.vergl.v. 16.1 Joh. 4, 17. und nach dem GrundtextMatth. 10, 15.11, 22.12, 36.Marc. 6, 11. (wo Luther für, Tag des Gerichts, allezeit jüngstes Gericht übersetzt) – derErlösung,Eph. 4, 30. sind Benennungen der künftigen Zeit der Vergeltung. So auch
derjüngste, eigentlich, letzte, Tag Joh. 6, 39. 40. 44. 54. – Dagegen scheint Martha unter demselben nach pharisäischen Grundsätzen den Anfang destausendjährigen Reichs verstanden zu haben Joh. 11, 24. Es ist wenigstens gewiß, daß die Pharisäer (siehe Himmelreich ,Reich ,Pharisäer ) die Auferstehung der Gerechten, als die erste, in den Anfang jenes Reichs setzten.
Die letzten TageEbr.1, 2., imgleichen der Tag des Heils2 Cor. 6, 2. oder der TagRöm. 13, 12. sind die Zeiten der ersten Ausbreitung des Christenthums.
|c375| Ein menschlicher Tag 1 Cor. 4, 3.ist der Termin, an welchem einem Beklagten das Urtheil gesprochen wird, und dann wieder das Urtheil selbst; welche Bedeutung wenigstens hier angenommen werden muß.
Täglich, sterben; s.sterben .Tägliches Brod Matth. 6, 11.ist der nothdürftige, nothwendige, Unterhalt, wie auch die Uebersetzung seyn sollte, und der Syrer wirklich übersetzt hat. Ich will den Abraham Scultetus nicht ausschreiben, der in seinen Anmerkungen über die Lebensbeschreibungen Christi aus Gründen der Sprache gezeigt hat, daß dies die richtigste Erklärung sey und weder die anderweitige von dem morgenden Tage noch das Lutherschetäglich statt finden könne. Ich erinnere nur, daß man damit die Bitte Sprüchw. 30, 8. (laß mich mein bescheidenes Theil etc.) zu vergleichen hat, und so es sehr Gottergeben finden wird, wenn die Apostel ohne z. E. am frühen Morgen zu wissen, woher sie den Tag über ihren Unterhalt nehmen sollten, mit einer solchen Gemüthserhebung ihre Amtsreisen antraten.
Taufe,taufen. In der eigentlichen Bedeutung des Untertauchens zur leiblichen Reinigung kömmt das Wort taufen in der griechischen und deutschen Uebersetzung vor 2 Buch der Kön. 5, 14. So werden nun auch die leiblichen in der jüdischen Kirchenordnung vorgeschriebenen Reinigungen und Abwaschungen genannt Marc. 7, 4.Ebr.9, 10. Diese sinnlichen Erinnerungen an die Reinigung des Herzens machte Johannes durch die öffentliche Taufe am Jordan |c376|Matth. 3, 6.Marc. 1, 4. 9.Joh. 1, 28. noch feyerlicher, und schärfte zugleich ihre eigentliche Bedeutung ein Matth. 3, 2. 8., daher sie Marc. 1, 4.Luc. 3, 3.Luc. 3[,] 3.Apostg. 13, 24.die Taufe der Buße genannt wird, welche zur Reinigung der Gesinnungen erwecken sollte.Nun folgte Jesus als der eigentliche Stifter der bessern Religion, welcher für sein Theil bloß lehrte, die gereinigten und gebesserten Gesinnungen genauer erklärte und aus einander setzte; daß daher seine Lehre selbst eine Taufe mit dem heiligen Geist hieß, er als derjenige, der mit dem heiligen Geist taufe, beschrieben wurde Joh. 1, 33.Luc. 3, 16. er nun auch seinen Jüngern diese Taufe, d. i. eine Mittheilung höherer Geisteskräfte, verhieß Apostg. 11, 16.,und ihnen zuletzt die Vollmacht gab, seine Lehre auszubreiten, und noch feyerlicher als Johannes, nicht nur am Jordan, sondern allenthalben, nicht nur dieJuden, sondern alle Völker, und nicht nur zu einer bloßen Erweckung, sondern auf das Bekenntniß des Christenthums und einer aufrichtigen Entschliessung dazu zu taufen. Von dieser Taufe der Apostel, wie man sie eigentlich, im Gegensatz gegen die Johanneische und insofernsie Jesus nie selbst verrichtet hat, nennen sollte, war also offenbar diese schon durch den Ort ihrer Vollziehung, die Personen, an denen sie verrichtet wurde, und die Art selbst, wie sie geschah, nemlich ohne eine ausdrückliche Verpflichtung zum bessern Leben und Wandel, unterschieden.
Ich denke nun, daß Hebr. 6, 2. wo eigentlich übersetzt werden sollte, – von der Lehre |c377| von den Taufen – nicht sowohl auf die jüdischen Reinigungen, als andre von den ersten Christen zum Theil willkührlich eingeführte Taufen, oder auch die Streitigkeiten, die unter ihnen in Ansehung der Taufe Johannis und der christlichen entstanden waren, gezielt werde; wie denn auch sowohl hier als Ebr. 9, 10. das in einer andern Endung gebrauchte griechische Wort zur Unterscheidung bequemer Taufung gegeben werden könnte.
Eine Taufe Eph. 4, 5. ist ohne Zweifel den vielfältigen jüdischenWaschungen entgegengesetzt.
Begraben werden durch die Taufe; s.begraben .
Die Taufe, der Bund eines guten Gewissens; s.Bund .
Mit dem heiligen Geisttaufenist gleich vorher erklärt worden: Der Zusatz,und mit Feuer, in der zweyten Stelle Luc. 3, 16. wird gleich erklärt, daß und hier so viel ist, als oder, und der Sinn: Er wird euch entweder zu bessern Menschen machen, oder wenn ihr ihn nicht als euren Lehrer annehmen wollt, dereinst euerRichter seyn.
Auf jemand getauft werden 1Cor. 10, 2.vergl.1, 13. 15. ihm durch die Taufe zum Gehorsam feyerlich verpflichtet werden.
Sich taufen lassen über denTodten1 Cor. 15, 29.weiß ich eben so wenig zu erklären, als die AeusserungPauli1 Cor. 1,13–17.; denn ob er gleich nur zum Lehrer der Heyden bestimmt |c378| war, so waren doch diese in der Einsetzung der Taufe mit begriffen (– alle Völker –).
TempelGottes, – die christliche GemeineEph. 2, 21.1 Cor. 3, 16. 17.2 Cor. 6, 16. im Gegensatz gegen jenen irdischen Judentempel; – des heiligen Geistes, 1 Cor. 6, 19. der Leib der Corinther, wegen der ihnen mitgetheilten geistlichen Gaben.
Testament. Dafür sollte in unsrer Uebersetzung das Wort Bund gewählt seyn Matth. 26, 28.Marc. 14, 24.Luc. 22, 20.1 Cor. 11, 25.Röm. 11, 27.2 Cor. 3, 6.Ebr. 7, 22.8, 6. 8. 9.9, 4. 20.10, 16.12, 24.13, 20. und in der Zahl der Vielheit BündnisseGal. 4, 24.Eph. 2, 12.Röm. 9, 4.vergl.Luc. 1, 72.Apostg. 3, 25.7, 8., wo Luther dieses Wort schon selbst gebraucht hat; hingegen muß jenes, wegen der ausdrücklichen Vergleichung, beybehalten werden Gal. 3, 15. 17.Ebr. 9, 15. 16. 17. – Es ist aber auch offenbar, einmal, daß der Apostel in diesen Stellen nur gelegentlich das Wort Testament braucht, und in der ersten noch ausdrücklich versichert, er bediene sich desselben als einer zufälligen und durch die Denkungsart seiner damaligen christlichen Leser aus dem Judenthum veranlaßten Vergleichung; zweytens, daß er selbst die Vorstellung eines Bundes, neuen, bessern, nur bey den Christen aus dem Judenthum braucht, die die Mosaische gottesdienstliche Verfassung ehemals unter einem und zwar dem ersten Bunde zu denken gewohnt gewesen waren. Beydes sind also Vorstellungsarten, die so wenig in den allge|c379|meinenchristlichen Unterricht für alle Zeiten gehören, so wenig alle Menschen die Mosaische Bundeseinrichtung gekannt haben; es sind für Schriftleser schätzbare Zeugnisse der allmähligenErziehung der Juden zu derhöhern Religion, für Lehrer und Prediger heilsame Erinnerungen ihre Anweisungen zur Religion nach einer ihren Zeitgenossen zuträglichsten Methode einzurichten; aber die Sache selbst, die auf jene Weise vorgestellt wurde, ist allezeit diese,daß Gott aller Völker Gott und Vater ist, wie er sich ehemals gegen den Abraham erklärte, und sie alle ihm durch Frömmigkeit gefällig werden sollen, wie er es von dem Abraham foderte. –
In den Einsetzungsworten, die Lucas und Paulus am vollständigsten aufgezeichnet haben, hat die hieher gehörige Formel,das ist der Kelchetc., ihre Beziehung auf 2 Mos. 24, 8. und der Sinn ist: „Das ist der Kelch, den ich euch zu trinken gebe, und mit welchem ich alle ehemalige blutige Bundesopfer aufhebe, damit sie dem neuen geistlichen Gottesdienste Platz machen, dem ich bald durch mein für euch zu vergiessendes Blut seine völlige Kraft und Gültigkeit geben werde.“ –
S.Erbe ,Mittler .
Teufel;s.Satan .
That. Selig seyn in seiner That, genauer, durchthätiges WohlverhaltenJac. 1, 25. ist eine Beschreibung der nothwendigen Folgen guter Gesinnungen und Erweisungen. Uebrigens s.Wunder .
|c380|Thätig. Glaube, der durch die Liebe thätig ist Gal. 5, 6., ist mit andern Worten (s.Glaube ) eine durch liebreiche Gesinnungen sich wirksam beweisende Religion.
Theilen, so viel als lehren; und also, das Wort derWahrheit,2 Tim. 2, 15.,die Lehren der Religiongründlichvortragen, so daß es v. 14. wirklich Nutzen schaffe. So übersetzt es der Syrer durch recht lehren, und der lateinische Uebersetzer auf ähnliche Art. Es kann auch seyn, daß der Apostel, nach einer Vermuthung des Nic.Fuller in seinen theologischen vermischten Anmerk. 3, 17. aus dem Gebrauch der jüdischen Gelehrten die Schriften des A. T. in gewisse Abschnitte zu theilen, die Redart abgeleitet hat.S.Wort ,wandeln .
Theilhaftig;desEvangelii theilhaftig werden, 1 Cor. 9, 23. Das natürlichste ist wohl, den Apostel so zu verstehen, daß er habe sagen wollen: Er richte sich in dem Vortrag der Religion nach den Fähigkeiten eines jeden, um so auch gelegentlich seine eignen Einsichten in das Evangelium immer mehr zu schärfen, und sich selbst im Erkenntniß desselben auf die mannigfaltigste Weise zu üben. So sagt Demosthenes die Staatskunst verstehen, und gleich nachher, derselben theilhaftig seyn; und Sextus Empiricus wider die Mathematiker 2, 1. der Redekunst nicht theilhaftig geworden seyn, welches auch er in der Folge selbst erklärt, durch, sie nicht gelernt haben.
Thron,s.Stuhl . Uebrigens sind ThronenCol. 1, 16. eine Benennung der damaligen höchsten |c381|Macht, nemlich der römischen Kayser, und das beygefügte Herrschaften (welches im griechischen ein Wort von höherer Bedeutung ist, als das, welches LutherEph. 3, 10. gleichfalls so übersetzt[)] (s.Fürstenthümer ), von ihren Statthaltern und Befehlshabern in den Provinzen zu verstehen. Da nun auch die Juden dazumal unter der Oberherrschaft der Römer lebten, so werden ihre Obrigkeiten in den Worten – Fürstenthümer und Obrigkeiten – jenen nachgesetzt; daß, nach unsrer Art zu reden, der Apostel sagen will, „durch Jesum ist die ganze christliche Gemeine aus Juden und Heyden aufgerichtet worden, die schon gegenwärtige und noch zukünftige vom Höchsten bis zum Niedrigsten[“] –
Thüre; desWortsCol. 4, 3. ist mir, nach der eignen Erklärung des Apostels,Eph. 6, 19.der Mund; denn was er hier sagt, „daß mir gegeben wordendasWort zu redenmit freudigem Aufthundes Mundes,“ das sagt er dort mit veränderten Ausdrücken, „daß Gott uns die Thüredes Worts aufthue, den Mund öfne zu reden.“ Hingegen bedeutet es 1 Cor. 16, 9.2Cor. 2, 12. die Gelegenheit zur Verkündigung des Evangeliums.
Thun;1 Cor. 9, 6. hat Luther das solches ohne einigen Anlaß im Text eingeschoben, und dadurch die dritte von den beyden vorhergehenden ganz unterschiedene Frage unsichtbar gemacht. Es sollte heissen:
Oder haben allein ich und Barnabas nicht die Freyheit, uns der Hände Arbeit zuentziehen, wie die andern thun?
|c382|Tiefe;s.Breite .Tiefe der Gottheit, 1Cor. 2, 10. die göttlichen Rathschlüsse.
Tod; für Todesgefahr 2Cor. 1, 10.Uebrigensist wohl kaum nöthig zu erinnern, daß nach dem Sprachgebrauch der Ebräer in folgenden Stellen der allgemeine Begriff des Verderbens und des Verlustsaller wahrenGlückseligkeit damit verbunden werde – Röm. 8, 6.2 Cor. 7, 10.1 Joh. 3, 14.Jac. 5, 20.Röm. 7, 24. – Jacobus will z. E. sagen, „wer – – der hat einen Menschen vom Verderben errettet,“ und Paulus in der letzten Stelle, „wer wird mich erlösen von diesem unglücklichen Leibe?“ Es ist also auch
Todt seyn, ein Todter, Röm. 8, 10.Eph. 2, 1. 5.Col. 2, 13.1 Tim. 5, 6.Röm. 6, 13.Eph. 5, 14.so viel, als, höchst verdorben, ein zu allem Guten untauglicher Menschseyn,s.aufstehen .
Tödten; des Fleisches Geschäfte Röm. 8, 13., oder, die Glieder, die auf Erden sind Col. 3, 5., heist eins wie das andre,lasterhafte Gewohnheiten ablegen.
Trachten, nach dem,das droben ist; s.droben .
Tragen,Ebr. 1, 3.so viel als,regieren: – Er regieret die ganze Gemeine durch sein kräftiges Evangelium – s.Wort .
Die Sünde tragen, Joh. 1, 29. muß freylich wegen der fortgesetzten Vergleichung Christi mit einem Opferlamm die Uebersetzung bleiben; dem dogmatischen Ausleger aber kommt es zu, die Idee selbst deutlich und dem Bibelleser das |c383| dabey denkend zu machen was ein Johannes, der immer von dem Taufen mit dem heiligen Geiste, der Hervorbringung besserer Gesinnungen, als dem Geschäfte Christi redete, dabey kann gedacht haben. Die Sache ist mir also diese: Jenen Opferlämmern ward nicht das Strafübel der Sünde des ganzen Volks sondern sie selbst aufgelegt, sie trugen dieselbe, um sie gleichsam aus den Augen des Allsehenden wegzuschaffen, damit er nicht strafen dürfe. Mit der Zeit wurde immer deutlicher darauf gedrungen, daß ein jeder durch moralische Besserung sie selbst wegschaffen solle – Thut weg euer böses Wesen vor meinen Augen – Nun kam Johannes und sagte, „das ist das wahre gottgefällige Lamm, das wird die Sünden endlich wegschaffen, sie selbst wegschaffen, euch mit dem heiligen Geiste taufen;[“] und ich vergleiche also damit 1 Petr. 2, 24. er selbst hat unsre Sünde geopfertauf daß wir der Sündenetc. welches doch auch nichts anders heissen kann, als er hat sie durch seinen Creutzestod ganz vernichten wollen u. s. w.
Sein Urtheil tragen, Gal. 5, 10. seinen Lohn finden.
Traurigkeit. Diegöttliche2 Cor. 7, 10. ist zuerst die gottgefällige, und dann nach einer gegenauern Erklärung der herzliche Unwille, mit welchem der zur Besinnung kommende Lasterhafte sich selbst betrachtet, die traurigen Folgen erkennet, welche er sich dadurch zugezogen und nach göttlicher Begnadigung verlangt. Ihr wird die Traurigkeit des Weltmenschen entgegen gesetzt, |c384| wenn seine Absichten aufs Irrdische fehlschlagen, und er in seinen Wünschen und Erwartungen sich betrogen sieht.
Tröster. Es ist ganz unstreitig, daß dieses Wort Joh. 14, 16. 26.15, 26.16, 7. mit dem WortBeystand verwechselt werden sollte, wie ihn auch Jesusselbst bald als einenErinnerer, bald als einen Lehrer oder Mithelfer der Apostel (er wird zeugen – und ihr auch) vorstellt. So braucht Philo das Wort, wenn er in der Abhandlung über diemosaischeSchöpfungsgeschichteS. 5. sagt: „Gott habe endlich aus eignem Rathschluß, ohne jemands Erinnerung, auch das menschliche Geschlecht geschaffen.“
Trübsal. Ich weiß fast keine Stelle im neuen Testamente, wo dieses Wort von andern, als Religionsleiden, gebraucht würde, wenn nemlich von irdischem Elend die Rede ist; und billig sollte man auch Bedenken tragen, den Ausspruch Apostg. 14, 22., wie den ähnlichen 2 Tim. 3, 12. zu einer allgemeinen Regel zu machen. Der Fromme ist immer am glücklichsten; nur die Umstände der damaligen Zeiten und die Errichtung des Christenthums brachten es so mit sich, daß kein Christ und noch weniger die Lehrer des Christenthums ohne äußerliche Verfolgungen bleiben konnten: S.Kreuz .
Tugend;
Gottes 1 Petr. 2, 9. ist alles Preiswürdige in Gott, daß man übersetzen sollte:
zu verkündigen den Ruhm des, der euch berufen hat –
|c385| So übersetzt der Syrer, und die griechischen Uebersetzer des A. T. brauchen das hier vorkommende griechische Wort für ein hebräisches, welches Ruhm,Lob, bedeutet, Jes. 42, 8. (noch meinen Ruhm den Götzen) 12.63, 7.Es scheint übrigens die ganze Redart aus Ps. 9, 15. genommen zu seyn.
Hiernach ist nun ferner 2Petr. 1, 3.das Wort zu verstehen, und bedeutet es hier die Majestät Gottes, Hebr. 3, 3.Zachar. 6, 13. Text und gr. Uebersetzung verglichen – So verbindet Theognis in seinen weisen Sprüchen, in gleichem Verstande die Wörter, Tugenden und Würdenmiteinander, und sagt in gleichem Verstande: wünsche dir nichtTugenden, strebe nicht nach Ehren und Ansehen. Man könnte also hier übersetzen: nach seiner herrlichen Größe, oder mehr den Sinn auszudrücken, nach seiner Macht und Gnade.
Endlich ist mirs nun nicht weiter zweifelhaft, daß v.5.Tugend, alles Beyfallswerthe, Lobenswürdige in dem Verhalten der Menschen bedeute,Phil. 4, 8.damit zuvergleichen sey und auch hier die Uebersetzung seyn sollte:
ist etwas Rühmliches, etwas Lobenswürdigesetc. so wie beym Petrus;
Befleißiget euch bey euerm Bekenntnißalles deß, was Beyfall verdienet, besonders der etc.