|d466| |e466|W.

/zWachen,ab1wacker seyn; bedeutet eins wie das andref2Matth. 24, 42.25, 13.Marc.c3 13, 35. 37./abLuc. 21, 36.ab\1 Cor. 16, 13.Col. 4, 2.1 Thess. 5, 6.1 Petr. 5, 8.Marc. 13, 33.Luc. 21, 36.Eph. 6, 18. allezeit bereit und aufgelegt zu dem seyn, was man thun soll, oder zu erwarten hat; vergl.Luc. 12, 37. 39. mit 40. Es ist also f4Col. 4, 2. der Sinn:
Haltet an am Gebet, und seyd dabey /abbereit Gott auchab\ab5 für alles zu danken.z\
ab1: Wachen;f2: anderec3: Marcif4: z. E.ab5: bereit, auch Gott
/zWaffenab1 sind überhaupt Werkzeuge, 14. dann KleiderRöm. 13,/ab12. und in dieser |c402| Bedeutung kommtf2 das Wortab\ab3 auch /abbey andern griechischen Schriftstellern vor; wenn z. E.Herodot im 1. B. vom Arion sagt, er habe sich mit seiner ganzen Kleidung ins Meer geworfen und da dasselbe Wort brauchtef4. Es erfordert übrigensab\ die ganze Vergleichung ab5 zu übersetzen: Lasset uns Tagekleider anlegen, und dann Klei|f474|der des Tages, von den christlichen Gesinnungen und Erweisungen zu verstehen.
Waffen der Ritterschaft2 Cor. 10, 4. sollte kürzer übersetzt werden, Kriegsrüstung. f6z\
zWaffen,s.Faß , S. 141. und 31. *z
ab1: Waffen,f2: kömmtab3: 12., woef4: gebrauchtab5: erfodert,f6: Vergl.fleischlich .
/zWahl; von Gott gesagt, oder Gnadenwahl,a1Röm. 9, 11.11, 5. sind seine freyen Gnadenerweisungen, kurz, sein guterf2 gnädiger Wille.a3 So konnte in den Fällen, von welchen der Apostel das Wort braucht, wie auch |a372| |b372|Röm. 11, 28. die gleichmäßige Verdienstlosigkeit der Menschen nicht in Rechnung kommen, wenn Gott beschloß, erst unter den Juden seinen Namen vorzüglich bekannt zu machen, und dann das Chri|d467||e467|stenthum diesem früherabc4, jenem späterabc5, verkündigen zu lassen; es kam eins wie das andref6 lediglich auf den göttlichen Willen an, und die denn darunter nicht begriffen waren, haben auch weiter keine Verantwortung – die ohnef7Gesetz gesündiget haben, werden auch nicht nach demselben verurtheilt werden, wie der Apostel sagt –
/abDie Wahl, Röm. 11, 7. die zum Christenthum Erwählten.ab\
Col. 2, 18. sollten die Worte, der nacheigenerab8Wahlabc9in Demuth/abceinhergehetabc\etc. nach dem hebräischenabc10 Gebrauch des Zeitworts wollen, mit in verbunden, nach welchem es einen Gefal|c403|len an etwas habenPs. 147, 10.nachabc11etwas begierig seyn1 f12 Sam. 18, 25.2 f13 Sam. 24, 3. anzeigt, übersetzt werden;ef14der einebesondref15Demuth/aberkünstelt und sich andächtig wie ein Engel stellt.ab\
abund englische Gottesdienstlichkeit affectirt. Ich scheue dieses lateinischdeutsche Wort nicht, weil mir kein reindeutsches, das die Sache hier so gut ausdrückte, bekannt ist.ab z\
zWahl,Röm. 11, 7.werden die Gehorsamen, die das Evangelium annehmen, die Wahl genennet.z
a1: Gnadenwahlf2: guter,a3: Wille:abc4: zuerstabc5: nachherf6: anderef7: (ein geschriebenes)ab8: eignerabc9: einhergehetabc10: ebräischenabc11: nachf12: Buchf13: Buchef14: werden:f15: besondere
/z|f475|Wahrhaftig, besser, rechtschaffenEbr.f1 10, 22.s.f2Hiob 2, 3. im Grundtext und der griechischen /abUebersetzung; – mit rechtschaffenen Gesinnungenab\ab3z\
/ab/zDas Wahrhaftigez\z4Luc. 16, 11,cef5z6 das, was allein einen wahren dauerhaften Werth /zhat. Esz\z7 wird /zdaherz\deme8 unbeständigen /zReichthum v.f9z\z109. entgegengesetzt und /zist zurz\z11 Erläuterung des Sprachgebrauchs z12Sprüchw. 2, 7. der Text mit der gr.fz13 Uebersetzung zu vergleichen.
/zDerWahrhaftigee15, 1 Joh. 5, 20. der wahre Messiasc16, ganz im Johanneischen Geiste, der alles auf den Lehrsatz baute, Jesussey das; immer darauf /fzurück kamf\f17. Und so sollte es im gleich folgenden Vers nach meiner Ueberzeugung |d468| |e468| ohne den Zusatz Gott, schlechthin in demselben Verstande heissenef18:
Dieser ist der Wahrhaftige und das ewige Leben.
So führt Faustinus von der Dreyeinigkeit (de fide) und noch darzuf19wider die Arianer diese Stelle an und bringt dann erst durch eine mühsame Wortschrauberey die Idee Gott hinein, daß man auch daraus sieht, er habe das bloße Prädicatef20 in seinem Texte gehabt.z\ab\
f1: Hebr.f2: vergl.ab3: Uebersetzung.z4: Wahrhaftig. Das Wahrhaftige,cef5: 11.z6: istz7: hat,e8: denf9: V.z10: Reichthum, V.z11: dem GroßenV. 10. an die Seite. Zurz12: istfz13: griechis. (f) ; griechis. (z)fz14: Gr.e15: wahrhaftigec16: Meßiasf17: zurückkamef18: heißenf19: dazuef20: Prädikat
Wahrheit.ab1/zNicht selten bedeutet das griechische Wort, wofür Luther dieses braucht, Rechtschaffenheit, als Joh. 3, 21. (wer die Wahrheit thut, d. i. wer rechtschaffenab2 lebt) 1 Cor. 5,a3 8. |c404| (s.Sauerteig ) 13, 6. |a373| |b373| und so hat es Luther schon zweymal übersetzt Eph. 4, 21. 24. Einigemal ist es sovielabef4, als Redlichkeitf5Eph. 5, 9. (allerley Gütigkeit, Gerechtigkeit und Redlichkeit) Phil. 1, 18. (es geschehe zum Schein |f476| oder aus redlichen Absichten, für, zufalls oder rechterWeise);ab6 am öftersten ist die Religion des Evangelii selbst zu verstehen Röm. 2, 8.2 Thess. 2, 10. 12.Jac. 5, 19.1 Petr. 1, 22.2 Cor. 4, 2.6, 7.11, 10. (so gewiß ich der christlichen Religion ergeben bin) 13, 8.Gal. 2, 5. 14.3, 1.5, 7.Eph. 1, 13.Col. 1, 5.1 Tim. 2, 4.3, 15.4, 3.6, 5.2 Tim. 2, 15. 18. 25.3, 7. 8.4, 4.Tit. 1, 1. 14.Jac. 1, 18.2 Petr. 2, 2.2 Joh. 1. das zweytemal 2. 4. in der Wahrheit wandeln, evangelisch, oder auch, nach der ersten Bedeutung, rechtschaffenab8 leben u. s. w./abSo pflegten auch die Lehrer der alexandrinischen Schule diese Benennung dem Christenthum im Gegensatz gegen die Philosophie, oder griechi|d469||e469|sche Gelehrsamkeit beyzulegen; als wenn Clemens von Alex.ef9 im 1. B. seiner vermischten Schriften sagt, er wolle die Wahrheit in Verbindung mit der Philosophie vortragen.ab\z\
zWie darunter in den angeführten Stellen die Religion selbst zu verstehen ist, so pflegten auch die Lehrer der alexandrinschen Schule das Christenthum unter dieser Benennung zu verstehen und es der Philosophie, oder heydnischen Gelehrsamkeit, entgegen zu setzen. So sagt Clemens von Alexandrien im 1. Buch der vermischten Schriften, S. 326. der Potterschen Ausgabe, er gebe ihnen diesen Namen, weil er darinnen das |z111| Christenthum in Verbindung mit der auswärtigen Gelehrsamkeit (Wahrheit mit der Philosophie) vortragen werde.z
/zDie Wahrheit GottesRöm. 1, 25. der wahreab11 Gott; s.Lügen .
Gnade und WahrheitJoh.f12 1, 14./f17.e13 s.f\f14Gnade .
Geist und WahrheitJoh. 4, 23. 24.s.Geist .
In der Wahrheit lieben, 2 Joh. 1.vergl.1 Br. 3, 18. aufrichtig lieben.
Glaube der Wahrheit2 Thess. 2, 13. oder, Glaube und Wahrheit1 Tim. 2, 7. die wahre Religion.
|c405|Aus der Wahrheit seyn, /abJoh. 18, 37,cef15 ein Freund des Guten seyn;ab\1 Joh. 3, 19. es aufrichtig meynenab16.
|a374| |b374| |f477|In alle Wahrheit leitenJoh. 16, 13. die ganze Religion lehren: s.leiten .
/abWas ist Wahrheit?Joh. 18, 38. Freylich die wichtigste Frage, welche der denkendef17forschende Geist aufwerfen /fkann; nurf\f18 ein Richter wird so etwas nicht fragen, der weder Zeit noch Beruf hat sich darüber belehren zu lassen. Ich denke also,c19Pilatus habe diese Worte nicht fragweise ausgesprochen, sondern entweder in einem wegwerfenden Tone „was ist Wahrheit! was gehört das hierheref20“ oder mit einer sceptischen Mine „ja, was ist Wahrheit! das wirst du wohl /fheraus bringenf\f21; wirds mir doch so schwer mit dir auf den rechten Grund zu kommen.[“]ef22ab\z\
ab1: Wahrheit:ab2: rechtschaffena3: 5[,]abef4: so vielf5: Redlichkeit,ab6: Weise[)]; (a) ; Weise[)]; (b)ab7: Weise;)ab8: rechtschaffen,ef9: Alexand. (e) ; Alexand. (f)ef10: Alexandrienab11: wahrhaftigef12: Joh[.]e13: 17.;f14: 17.; siehecef15: 37.ab16: meinenf17: denkende,f18: kann! Nurc19: alsoef20: hieher,f21: herausbringenef22: kommen.“
/zWallen, dem Herrn, 2 Cor. 5, 6. ist sovielabef1, als hier in der Welt abwesend vonChristoseyn, |d470| |e470| der Gegensatz im 8. v.ef2daheim seyn bey ihm; und, außer dem Leibe wallen, sehr schön gesagt, /ffür, auswandern:e3f\f4 Es wird nemlich der Leib ab5 als die bisherige Wohnung der Seele /abdabeyab\ gedacht.z\
abef1: so vielef2: V.e3: auswandern.f4: für auswandern.ab5: dabey
/zWandel.ab1Phil. 3, 20./abist dasab\ab2 Wort im Grundtextf3ab4 nicht einerley mit dem, welchesab5Luther gleich vorher 17. 18. richtig wandelnübersetzt.abc6Bürgerrecht kann es auch nicht gegeben werden, weil das griechische Wort in dieser Bedeutung eine andref8 Endung hat.ab9Bürgerschaft, welches der Sprachgebrauch an sich zuläßt, würde keinen guten Sinn geben, daß also nichts weiter übrig bleibt, als es von dem Ort der Bürgerschaft |c406| selbst zu verstehen.ab10So braucht Diodorus das Wort, und so kömmt es auch in einer alten Inschrift vor beym Wesseling, von den jüdischen ArchontenS. 6. 7. 15. /abAber völ|f478|lig beweisend für diese Erklärung ist das, was Philo in der Abhandlung von der Verwirrung der Sprachen im 1 B. der Mangeischenf11 Ausgabe S. 416. sagt: die Weisen sind eine vom Himmel herabgekommene Colonie; sie wissen, daß der Himmel ihr Vaterland sey, in welchem sie eigentlich zu Hause sind und sie auf der Erde nur Fremdlinge sind. Es hängt damit die dreyfache Eintheilung der Platoniker zusammen in Erdmenschen, den Pöbel; Himmelsmenschen, Weise; und Gottesmenschen, /fLehrer.f\f12ab\ Die Uebersetzung wäref13 also in Verbindung mit v.f14 17. – Folget mirab15 und richtet euch nach denen, die so wandeln, wie wir – denn unser Vaterland ist im Himmel etc./ab1 Petr. 1, 18.s.erlösen ; Ebr.f16 9, 14.ohne allen Wandel, unbefleckt, un|d471||e471|tadelhaft: der sich selbst Gott als ein ganz reines Opfer dargebracht hat.ab\f17z\
zWandel:1. Petr. 1. 18.s.erlösen , S. 127. des Wörterbuchs und S. 27. der Zusätze .z
ab1: Wandel;ab2: Dasf3: Grundtexteab4: istab5: dasabc6: übersetzt: (a b) ; übersetzt: (c)abc7: übersetzt;f8: andereab9: hat;ab10: verstehen:f11: Mangeyschenf12: Lehrer: s.Mensch.f13: wärf14: V.ab15: mir,f16: Hebr.f17: S.Blut .
/zWandeln.ab1Gal. 2, 14. kann, nicht richtigwandeln,ab2 füglich in der gewöhnlichen Bedeutung genommen werden, daß es also wohl von den Lehrern gesagt wird, aber nicht von dem /fUnterricht selbstf\f3; da es Paulus sogleich |a375| |b375| selbst durch, jüdisch leben, jüdische Gebräuche beobachten, erklärt/ab, womit man noch Apostg.f4 21, 21. vergleichen kannab\.z\
/ab/zWandeln im Hause Gottes, 1z\z5Tim. 3, 15. das Lehramt /zverwalten.z\z6ab\
ab1: Wandeln:ab2: wandelnf3: Unterrichtef4: Apostelg.z5: Wandeln, im Hause Gottes, 1.z6: verwandeln: Mit der Erklärung der Redart, Gal. 2, 14. ist zu vergleichen Apostg. 21, 21.
/abWankelmüthige,Jac. 4, 8./zgenauer Falsche, Unredliche.z\z1
zBefleißiget euch der Redlichkeit ihr Falschen:
S.rein , S. 321. des Wörterbuchs und S. 88. der Zusätze .z ab\
z1: genauer, falsche.
/z|c407|Wasserbad,im/abc(genauer, durchs)abc\WortEph. 5, 26./abcistabc\abc1 eine Umschreibung des Evangelii selbst.ab2 Als ein Reinigungsmittel des Herzens und im Gegensatz gegen die jüdischen leiblichen |f479|Reinigungenabc3 vergleicht es Paulus mit einem Bad; und der Sinn ist also: aufab4 daß er sie heiligte,ab5 und, was jene gesetzliche Reinigungen nicht ausrichten konnten,b6 sie durch sein Evangelium wahrhaftig besserte.abf7 Es /c/b/aist also eben so viel, als wenn JohannesChristodie Taufe mit dem heiligen Geiste/efzuschrieb; und müßte es auch, wennef\ef9 die Taufe nach der gewöhnlichena\a10 Erklärung /averstanden /efwerden sollte,ef\ef11 heißen nicht durch sonderna\a12b\b13mitc\c14 dem /abcWort. Für das JohanneischeTaufen sagt also PaulusWasserbad, und den bestimmenden Zusatz, mit dem heiligen Geist, verändert er in den durchs Wort, als Hevorbringungsmittel der bessern Gesinnungen, die Johannes unter dem heiligen Geist verstanden wissen wollteabc\abc15.z\
abc1: kann ich nicht wohl von der Taufe verstehen, und halte es fürab2: selbst:abc3: Waschungenab4: – Aufab5: heiligteb6: konntenabf7: besserte – (a b) ; besserte – (f)abf8: reinigte.ef9: zuschrieb. Sollte aucha10: ließe sich die gewöhnlicheef11: werden, so müßte esa12: noch hören, wenn es hieße,b13: ließe sich die gewöhnliche noch hören, wenn es hieße,c14: ließe sich die gewöhnliche Erklärung noch hören, wenn es hieße, mitabc15: Wort, aber das in ist so viel als durch (a b) ; Wort, aber das in ist so viel als durch (c)abc16: Wort, aber das in ist soviel als durch
/z|d472| |e472|Weg.ab1 Nach dem Sprachgebrauchf2 der Ebräerf3 wird das Wort überhaupt von der Art und Weise zu/abdenken, zuab\handeln/abgebraucht. Es ist alsoab\ab4z\
/ab/zWeg, Lebensart, Matth. 7, 13. 14. in welchem Sinn andref5 griechische Schriftsteller Weg des Lebens sagen; s.breit . Hiernächst eine Religionspartheyz\z6Apostg.f7 9, 2.19, 9. 23./z22, 4.24, 14. 22. – Dann sind folgende Redartenf8 zu merken.z\z9ab\
/zWeg Gottes, Matth.b10 22, 16.Marc.c11 12, 14.Apostg. 18, 26. die Verhaltungsart, die Gott den Menschen vorgeschrieben, kurz, die Religion.
Weg des Herrn (Jesu Christi, s.Herr ) Apostg.f12 18, 25. oder, Weg der Wahrheit2 Petriabf13 2, 2./abcdas Christenthumabc\abc14 – hingegen Matth. 3, 3.Marc.c15 1, 3.Luc. 3, 4. das /abGeschäftc16Christiab\ab17 auf Erden, und besonders sein Lehramt; daß |f480| denn, diesen Weg bereiten, so viel heißt, als, /asein ankündigen und die Menschen dazu vorbereitena\a18.
|a376| |b376| |c408|Weg des Friedens, die /abWiederherstellung des ehemaligen Wohlstandsc19ab\ab20, Luc. 1, 79.; – Röm. 3, 17. aber nach dem Zusammenhang, in welchem der Prophet (Jes. 59, 8.b21) davon redet, ein liebreiches,ab22 friedfertiges Betragen (es sind Menschen, die voll Feindseligkeit sind).
Der rechte Weg, Matth. 21, 32. nach dem Grundtext, die rechtschafneabcf23 Lebensart; und eben das der richtige Weg2 Petr. 2, 15. wo auch der WegBileamef25, d. i. seine Verhaltungsart, gleich erklärt wird: s.Irrthum .
WegPauliinChristo1 Cor. 4, 17., seine /fchristlichef\Lehrartf27, wie auch gleich deutlicher übersetzt werden sollte, und er /efselbst sichef\ef28 erklärt.
abWeg schlechtweg Apostg. 22, 4.24, 14. 22. die christliche Lehre.ab
|d473| |e473|Wege Gottes in der mehrern Zahl, Röm. 11, 33. seine ganze Regierung; in welcher Bedeutung der Ausdruck sehr oft im /abcA. T.f29abc\abc30 vorkömmt.z\
/abWegzuref31Heiligkeitz32Ebr.f33 9, 8./zoder genauerz\z34, derHeiligenf35/zWeg, ist,z\z36 in Vergleichung mit 10, 19. der freye Zutritt /zzu Gottz\z37 in /zDanksagungen, Anrufungen und seiner ganzen Verehrungz\z38.ab\
ab1: Weg:f2: Sprachgebrauchef3: Hebräerab4: gebraucht: Und darnach sind denn folgende Redarten zu erklären –f5: anderez6: Weg: Noch bedeutet es ohne Zusatz die Religion,f7: Apostelg.f8: Redeartenz9: – 1. Thess. 3, 11. ist die Reise nach Thessalonich gemeint, die sich Paulus vorgenommen hatte.b10: Matth[.]c11: Marcif12: Apostelg.abf13: Petr.abc14: die christliche Religionc15: Marcic16: Geschäfteab17: Geschäfte Jesua18: ihn als Lehrer und Heiland aufnehmenc19: Wohlstandesab20: Glückseligkeit selbstb21: 8,ab22: liebreichesabcf23: rechtschaffne (a b c) ; rechtschaffne (f)abcf24: rechtschaffeneef25: Beliam (e) ; Beliam (f)ef26: Balaamf27: der christlichen Religionef28: sich selbstf29: Testamentabc30: Alten Testamentef31: derz32: Heiligkeit,f33: Hebr.z34: nach dem Grundtextf35: heiligenz36: Weg, istz37: der Religionsbekennerz38: Dancksagungen, Anrufungen, zu Gott
/ab/zWehe istz\z1 in den Reden Christiz2 und den Unterweisungenz3 der Apostel z4, wie Matth. 23, /z/f13 f.f\f5 1z\z6Cor. 9, 16. mehr ein Bedaurungswortz7 als ein Urtheilsspruch.ab\
z1: Wehe, ist, wo esz2: Jesuz3: Briefenz4: vorkömmtf5: 13. ff.z6: 13. 1.z7: Bedaurungswort,
/abWeib, war überhaupt unter den Juden in den wohlgemeintestenf1 Anreden gebräuchlich,z2z. E.Joh. 20, 15.wornachf3 also auch Joh. 2, 4.19, 26. zu verstehen ist.ab\
f1: wohlgemeyntestenz2: gebräuchlichf3: wonach
/z|f481|Weidenab1 wird, wie bekannt, bildlich von Lehrern in der Bedeutung unterrichten, und von Obrig|c409|keiten für regierengesagt.ab2 In der letzten Bedeutung muß man es Apostg. 20, 28.1 Petr. 5, 2. nehmen, wo offenbar von den damaligenb3 Vorstehern der Gemeinen (s.Aelteste ) die Rede ist, und gleich, vorstehen, regieren, übersetzen.z\
ab1: Weiden,ab2: gesagt:b3: damahligen
abWeissagen,Weissagung:s.Prophet .ab
/ab|z112|/zWeise,weisez\z1und/zkluge;z\z2 die jüdischen /zGelehrten und Vornehmen, vergl.Joh. 7, 48.Weltweise 1z\z3Cor. 1, 20./feben dieselben.z4f\f5 Es /zsind besonders, wiez\z6Fuller in seinenz7vermischten Anmerkungen/zwahrscheinlich gemacht hat,z\z8 die /zmystischen Ausleger, Talmudisten, gemeintf9. Das vorhergehendez\z10Klugez11 sollte /zdurchz\Weisec12 übersetzt /zwerden, und scheint mehr auf die griechischen Philosophen zu gehen. /cSoc\c13z\z14 ist /czauchcz\ab\
/z|a377| |b377|Weisheitabc151 Cor. 1, 24f17ff./abüberhaupt die damalige Gelehrsamkeit;ab\2, 7.Col. 2, 3.Matth. 11, 19.Eph. 3, 10.s.a18rechtfertigen ,Schatz .
|d474| |e474|1 Cor. 12, 8. ist die Uebersetzung, einem ist gegeben durch denGeista19zu reden von der, sehr abweichend von dem Grundtext.ab20 Es sollte /aWort für Wort heissenbef21a\a22 – dem Einen ist gegeben – die Rede derWeisheit,abc23 dem andern – die Rede der Erkenntnißetc. Beydes scheint mitabc24 auf die verschiedenen Gaben des Vortrags der Religion zu gehen, daß das ersteab25 einen beredtenabc26, das andref27 einen /fgelehrtenf\f28 Vortrag bedeutet; es ist wenigstens die Sprache dafür, nach welcher bey den Griechen Weisheit oft so vielf29 als Beredsamkeitf30 ist, und hingegen Erkenntniß von scharfsinnigenef31a32 Einsichten gesagt wird.ab33 So erklärt sich auch wirklich der Apostel über die letzte Redartf34, wenn er in der Wiederholung |f482|13, 2. sagt: wenn ich alle |c410|Geheimnisseab35und alle Erkenntnißwüßteab36, das weitläuftigste,ab37 gründlichste Wissen in den Dingen der Religion hätte.z\
z1: WeiseWeisez2: Kluge; Matth. 11, 25.z3: Gelehrten; Weltweise, 1.z4: dieselben:f5: ebendieselben.z6: sollte aber eigentlich heissen, (wiez7: s.z8: S. 317. f. gezeigt hat)f9: gemeyntz10: mystischen, fabelhaften Ausleger; Talmudisten: Hingegen sindz11: vorher, die griechischen Gelehrten und dafürc12: weisec13: Und soz14: seyn: Und soabc15: Weisheit: (a b) ; Weisheit: (c)abc16: Weisheit;f17: 24.a18: unter andern Rubriken,a19: Geist,ab20: Grundtext:bef21: heißena22: genau heißenabc23: Weisheit;abc24: mirab25: ersteabc26: Vortragf27: anderef28: mehr lehrreichenf29: viel,f30: Beredtsamkeitef31: höherna32: gründlichenab33: wird:f34: Redeartab35: Geheimnißab36: wüsteab37: weitläuftigste
zWeisheit1. Cor. 1, 24. ff. überhaupt die damalige Gelehrsamkeit; wie z. E.Josephus im 1. Buch gegen den Appion §. 9. es von der griechischen braucht, wenn er sagt, er habe seine jüdische Geschichte einigen griechischen Gelehrten zum Gutachten mitgetheilt.z
/abzWeissagen,Weissagung;s.Prophet .abz\
/zWelt.ab1 Es sind dreyab2 verschiedene griechische Wörter, für welche in unsrerf3 Uebersetzung an den meisten Orten dieses gebraucht wird[.]abcef4 Das Eine bedeutet eigentlich einen gewissen Zeitraum, in der Zahl der Vielheitab5Zeitläufte, und ist dasselbe, welches Luther auch zuweilen Ewigkeitübersetztabcef6 hingegen Welt/ab(nach einer auch bey den ältesten griechischen Schriftstellern, wie dem Homer, gewöhnlichen Bedeutung)ab\ in den Redartenf7, von der Welt her, an, Joh. 9, 32.Apostg. 3, 21.15, 18.Eph. 3, 9. – |a378| |b378|vor der Welt, 1 Cor. 2, 7. – Ende der WeltMatth. 13, 39. 40. 49.24, 3.28, 20.1 Cor. 10, 11. – die Welt machenEbr.f8 1, 2.11, 3. – diese |d475| |e475|und jeneWelt,a9Matth. 12, 32. Eph. 1, /ab2.ab\21. die zukünftige WeltMarc. 10, 30.Luc. 18, 30.Ebr.f10 6, 5. und noch in folgenden Stellen, wo der Ausdruck, diese Welt, vorkommta11Matth. 13, 22.Marc.f12 4, 19.Luc. 16, 8.20, 34.Röm. 12, 2.1 Cor. 1, 20.2, 6. 8.3, 18.2 Cor. 4, 4./ab1 Tim. 6, 17.Tit. 2, 12.ab\ Allein Luther/abcselbstabc\ hat schon abc13 einmal das Wort LaufEph. 2, 2. und zweymal das Wort Zeit damit verwechselt Eph. 2, 7.2 Petr. 3,/b8. /acDas letzteac\ac14b\b15solltef16/abcnunabc\ zur Unterscheidung abc17 noch /abin folgenden Ausdrückenab\ab18 gebraucht worden /abseyn:c19ab\
abseyn, die beyden Stellen im Briefe an die Ebräer, 1 Cor. 10, 11.b20 und die beyden ersten Gattungen von Redarten ausgenommen. Denn obgleich die Ebräer,b21nach einem spätern Sprachgebrauch, das Wort, welches eigentlich die Zeit oder einen Zeitlauf bedeutet, auch zuweilen in der Bedeutung der Welt nehmen, so verbanden sie doch nicht durchaus einerley Begriff damit. Es sollte also heißen, für,ab
Ende der Welt, beym Matthäus, /abwie Ebr.f22 9, 26.ab\Ende des Zeitalters, /abcd. i. nach demabc\abc23 Zusammenhang abc24, der Untergang des jüdischen gemeinen /abcWesens –abc\abc25
|c411| |f483|Diese und jene Welt, durch alle Zeitläufte, daß beym Matthäus der Sinn wäre: es wird ihm nie vergebenwerdenf26
|a379| |b379|Diese Welt, dieses Zeitalter, die zukünftige Welt, die Zukunft. –
/abVor den Zeiten der Welt, Tit. 1, 2. vor undenklichen Zeiten, wie wir sagen.
Die gegenwärtige arge Welt, Gal. 1, 4. das gegenwärtige verdorbene Zeitalter.ab\
S.Ewig .ab27 Das zweyte griechische Wort bedeutet nun eigentlich das, was wir die Welt nennen, und alsoab28 den Inbegriff aller geschaffnenf29 sichtbaren Dinge. Hieher gehören /abdie meistenab\ab30 vorher nicht ausgezeichnetef31 Stellen, in welchen der Welt gedacht wird. Nur in der Johanneischen Lebensbeschreibung /abChristic32 undab\ab33/cnachc\/abdem Sprachgebrauchf34Paulus ist esab\ab35 in einer eingeschränktern Bedeutung zu nehmen, und von den Juden zu |d476| |e476| verstehen; wie denn auch den Lesern der Schriften des Philo nicht unbekannt seyn wird, daß dieser Gelehrte die jüdische Verfassung nicht selten als einen Inbegriff der ganzen Welt, Mosen als einen Weltbürger, den Tempel, ja sogar die Kleider des Hohenpriesters als ein Sinnbild der ganzen Welt vorstellt.ab36 Aus ähnlichen Gründen könnte also wohl auch Johannes,ab37 nach dem Beyspiel Christi,abc38 die Judenab40 die Weltab41 genannt, oder /abces könntenabc\ beyde sich darinnef42 nach ihrer Sprache gerichtet haben. Wenigstensab43erfodertf44 es die Natur der Sache, in folgenden Stellen abc45 die Juden zu verstehen, und zu übersetzen:
Joh. 14, 17. 27.Nicht,ab46wie die Juden, (die jedem Friede wünschen, ohne etwas wei|f484|ter |c412| dabey zu denken, s.Friede ), 31.damit die Juden sehenetc.
|a380| |b380|Joh. 15, 18. 19. Wenn euch die Juden hassen, so wisset, daß sie mich vor euch gehasset haben.a47 Hieltet ihrs mit den Juden, so würden sie euch gewiß lieben; da ihr es aber nicht mit ihnen haltet, und ich euch zu meinen Jüngern ausersehen habe, so hassen sie euch –
/f– 16, 8.f\f48 Der wird die Juden überzeugen von ihrem Unglauben etc.s.Strafen ,Sünde – 11. – daß die jüdische Obrigkeit zu schanden worden ist – und so auch 12, 31.14, 30.s.Fürst ,a4917, 6. 9. 11. 12. 14. 15. 16. 18. 25./abCol. 2, 20.1 Cor. 3, 22. vielleicht auch 4, 9.ab\
/abSo braucht auch Paulus dasselbe Wort von den Heyden, Röm. 11, 12. 15.
|d477| |e477| Das dritte griechische Wort bedeutet eigentlich den bewohnten /efErdtheil; Luther übersetzt daef\ef50 gemeiniglich Erdeef51, ausgenommen Luc. 2, 1.4, 5.Matth. 24, 14. So wie aber bey Erde ist erinnert worden, bedeutet es auch in diesen drey Stellen das ganze jüdische Volk oder Land, die letzte Stelle nicht ausgenommen. Denn einmal verwechselt Matthäus selbst in einem ähnlichen Context 26, 13. dieses Wort mit dem vorhergehenden, und so auch Marcus 14, 9. Dann braucht es Philo in der Schrift gegen den Flaccus, wo er sagt, er hätte die ganze Welt in Aufruhr setzen können, und dießef52 gleich nachher von den weit und breit zerstreuten Juden ver|c413|steht. Es kann also auch |f485| seyn, daß man diesen allgemeinen Ausdruck zur Bezeichnung des jüdischen Volks angewendetef53 hat, weil es in mehrerencef54 Ländern zerstreut war.ab\z\
zWelt: An den meisten Orten habe ich gesagt stehen dafür zwey verschiedene griechische Wörter. Ich hole also hier um der Vollständigkeit willen noch nach, daß auch noch Luc. 2, 1.4, 5.Matth. 24, 14. ein drittes vorkommt, und wäre ich wohl geneigt in allen drey Stellen, das gantze jüdische Land zu verstehen. Denn was die letzte anlangt, so verwechselt Matthäus das in derselben gebrauchte griechische Wort mit dem, welches auch oft nach S. 379. die jüdische Nation bedeutet, in einem ähnlichen Context 26, 13. und Marcus desgleichen, 14, 9. Dann braucht Philo das Wort fast auf dieselbe Weise gegen denFlaccusS. 423. d. 2. Bands der Mangaeischen Ausgabe, wenn er sagt: „Es würde über das Gerücht von |z113| der grausamen Behandlung der alexandrinschen Juden die gantze Weltd. i. nach seiner eignen Erklärung, das gantze jüdische Volck zum Aufruhr seyn erregt worden.“ Und überhaupt scheint auch hierinn die Sprache der Juden (die denn Jesus und seine Boten nahmen wie sie sie fanden) mit ihren Nationalstoltz gedüngt gewesen zu seyn, daß sie alles außer ihrem Lande für Wüsteneyen, und nur das Ihrige für bewohnt hielten.
Vor den Zeiten der Welt, Tit. 1, 2. ist mir soviel, als was wir sagen, vor undenklichen Zeiten.
Gegenwärtige arge Welt, ist das gegenwärtige lasterhafte Zeitalter Gal. 1, 4. und
Ende der Welt, Ebr. 9, 26. wie beym Matthäus S. 378. das Ende der jüdischen Republick.
Noch sind unter Welt theils die Juden, nach S. 381. zu verstehen, Col. 2, 20. und verglichen mit diesen Vers (der überhaupt zum Schriftbeweise dienen kann, daß Welt oft in dieser Bedeutung zu nehmen ist,) imgleichen mit dem was bey ohne S. 83. f. erinnert worden Eph. 2, 12.1. Cor. 3, 22. vielleicht auch 4, 9. – theils die Heyden, Röm. 11, 12. 15.z
ab1: Welt:ab2: zweyf3: unsererabcef4: wird.ab5: Vielheit,abcef6: übersetzt,f7: Redeartenf8: Hebr.a9: Weltf10: Hebr.a11: vorkömmtf12: Marc[.]abc13: selbstac14: und sob15: 8 und sof16: sollabc17: das letzteab18: öfter in der Uebersetzungc19: seyn.b20: 11,b21: Ebräerf22: Hebr.abc23: und wie derabc24: giebtabc25: Wesens verstanden werden.f26: werden.ab27: Ewig :ab28: also,f29: geschaffenenab30: alle übrigef31: ausgezeichnetenc32: Jesuab33: Jesu ist es vielleicht,f34: Sprachgebraucheab35: einem diesem Apostel und Jesu eignen Sprachgebrauch,ab36: vorstellt:ab37: Johannesabc38: Jesu (a b) ; Jesu (c)abc39: Jesu,ab40: Juden,ab41: Welt,ef42: darinab43: – Wenigstensf44: erfordertabc45: lediglichab46: Nichta47: haben:f48: Joh. 16, 8.a49: Fürst .ef50: Erdtheil, und wird von Luthernef51: übersetztef52: diesef53: angewandtcef54: mehrern
/zWerk.ab1
Werke Gottes, ist bekannt, in so weit die ganze Schöpfung und Regierung der Welt dabey gedacht wird. Zuweilen werden aber auch in den evangelischen Geschichtenab2 unter WerkGottesab3 die ausserordentlichenabef4 Thaten, die Jesus im Namen Gottes /abverrichtete –ab\ab5Joh. 4, 34.17, 4. das ganze Erlösungsgeschäfte, 6, 29. der Wille Gottes von Annehmung desselben, und Eph. 2, 10. der Christ, als ein neues Geschöpf, wie auch übersetzt werden sollte,ab6 (s.schaffen ) verstanden.
WerkeChristiMatth. 11, 2.Joh. 5, 20. 36.7, 3.10, 25. 32. 37. 38.14, 10.b7 11. 12. |d478| |e478|15, 24. sind also seine wundervollen Thaten: s.Wunder .
/abWerk des Herrn ist das Predigtamt; 1 Cor. 15, 58.16, 10. (vergl.2 Tim. 4, 5ef8).
Werk der Gemeinältesten1 Thess. 5, 13.s.Aelteste .
Werk des Paulus1 Cor. 9, 1. die von ihm errichtete Gemeine.
Werk im Glauben, oder, des Glaubens, Ebr.f9 6, 10.1 Thess. 1, 3.2 Thess. 1, 11. so wie Werk der Liebe in der ersten Stelle, sind die gutthätigen Beweisungenf10 gegen arme Mitchristen; so gleich nachheref11ab\
Werke der Menschen, abc12 ihre Handlungen, die sowohl gut als böse seyn können. Die gu|c414|ten sind allezeit Gott gefällig, zur |a381| |b381|wahrena13dauer|f486|haften Glückseligkeit nothwendig, und wer sie treu ausübtabf14 wird diese erlangen,ef15 so wie es der Zweck des Christenthums warabef16 die Menschen dazu geschickt zu machen, Eph. 2, 10.Tit. 2, 14.verglichenf17Joh. 3, 19. 21.Matth. 5, 16.u. s. w.Hat es Zeiten gegeben, in welchen die guten Werke in einem üblenf18 Geschrey waren, so sind das die Zeiten gewesen, da /abmanab\ab19 unter dieser Benennung /abbloße kirchliche Uebungenab\ab20 von Fasten, Wallfahrten, Geisselungenab21u. s. w. geltend und verdienstlich machen /abwollte.ab\ab22 Es sind also
Gute Werkeüberhauptab23 alle die guten Erweisungen, die insgesamtef24 unter dem Namen Gottseligkeit, Tugend, Rechtschaffenheit begriffen werden, Matth. 5, 16.1 Petr. 2, 12.Röm. 2, 7.13, 3.Eph. 2, 10.ab252 Thess. 2,b26 17.ab272 Tim. 2, 21.Tit. 1, 16.2, 7. 14.3, 1. 8.Ebr.f28 13, 21. und die beyden gleichgeltenden Benennungen, |d479| |e479|rechtschaffeneab29Werke der BußeApostg. 26, 20., Werke in Gott gethan, gottgefällige, Joh. 3, 21. – Im besondern Verstande werden zuweilen Apostg.ef30 9, 36.2 Cor. 9, 8./abCol. 1, 10.Phil. 1, 6.ab\ 1 Tim. /ab2, 10.5, 10.ab\6, 18.Tit. 3, 14.Ebr.f32/abab\ab33barmherzigef34/abwohlthätige Erweisungenab\ab35 so genannt, und billig sollten diese in einer genauen Uebersetzung zur Unterscheidung jener, Werke der Gutthätigkeit, |a382| |b382|heißen.ab36 Endlich sind inab37 einem ganz besondern Verstandeab38guteWerkeab392 Tim. 3, 17. die Amtsverrichtungen eines /abLehrers, s. vorher Werk des Herrn ab\ab40.
Von guten Werken im allgemeinen Verstande unterscheidet nun Paulus im Brieff41 an die |c415| |f487| Römer und Galater Werke schlechtweg, oder Werke des Gesetzes, d. i. die Beobachtung jüdischer Kirchengebräuche, besonders der Beschneidung, oder, (wie im Brieff42 an die Römer) des mosaischen Rechts überhauptab43 (s.Gesetz ),ab44 in /absoweitcf45 esab\ab46 bloße Vorschriften kirchlicher Gebräuche enthielt, oder doch nur die äusserlichenabef48 Ausbrüche lasterhafter Gesinnungen verbot, und noch nicht so klar und hauptsächlich die ganze /abcrechtschafnef49Sinnesartabc\abc50 einschärfte, die nach dem Evangelio die Hauptsache des Menschen seyn soll. Nach diesemabc51 verwirft er /fsief\ also auch f52 als unnützab53 oder doch unzureichend, um vor Gott gerecht und selig zu werden;abc54 beschreibt sie im Brieff55 an die Ebräerabf566, 1.9, 14. als todte, und solche, von denen der damals zum Christenthumf58 bekehrte Jude (wer zu seiner Ruhe kommen ist, wer ein Christ worden ist; so nennt er das beruhigende freudige Christenthum, und die Zeit desselben gleich vorher)ef59 nun gleichsam /efausruhe (deref\ef60ruhet von seinen |d480| |e480|Werken, vonef61 seinen vielen ermüdenden gottesdienstlichen Gebräuchen) /a4, 10.a\a63bc64 |a383| |b383| meynt /abcalso auch sieabc\abc65 durchaus im Brieff66 an die Römer – – Nur hätte abc67Luther in diesem Briefe 3, 20. 28. und an die Galater 2, 16.3, 2. 5. 10. nicht des Gesetzes Werk, sondern dieab68Werke des Gesetzes in der mehrern Zahl übersetzen sollen, wie er auch Röm. 9, 32. gethan hat: denn beydes ist /fnunf\ auch etwas ganz anders, und jenes 2, 15. die Vorschrift des ewigen unveränderlichen Willens Gottes, die durch das Gewissen erkannt /fwird, undf\f69 also eine sehr gute Sache.
/ab|c416| |f488| Nach dieser Unterscheidung unter Werken, Werken des Gesetzes, und guten Werken, sind auch die beyden Redartenf70 ganz verschieden, Gutesthunf71Röm. 2, 10. und mit Werken umgehen, Röm. 4, 4. Jenes heißt nemlich nach Gottes Willen gut seyn, wie es c72Abraham war, nicht in /eso ferne\e73 er opferte, seine Familie beschneiden ließ, sondern in /eso ferne\e74 er Gott und dem Guten c75 ergeben waref76 und aus Gehorsam gegen Gott auch dießef77 that; dieses sich auf die strenge Beobachtungäusserlicheref78Gebräuche verlassen, wie es der große Haufe unter allen Religionspartheyen gethan hat, und noch thut, und wohl auch immerdar thun wird; s.c79Gutes thun ,Gesetz ,zurechnen .ab\
Werke der FinsternißRöm. 13, 12.e80; des FleischesGal. 5, 19.,ef81 des Teufels1 Joh. 3, 8.abc82 sind lauter Benennungen herrschender Laster; s.Finsterniß ,Fleisch ,Teufel ,unfruchtbar .a83
Nichtab84aus den Werken, oder, um der Werke willen, selig werden, Eph. 2, 9.2 Tim. 1, 9.Tit. 3, 5. geht auf die Menschen, die damals |d481| |e481| besonders aus dem Heydenthum zum Christenthum übertraten, und bisher in Abgötterey und allen den Untugenden, die der Apostel gleich vorher beschreibt, Eph. 2, 2.Tit. 3, 3. gelebt hatten – Die freye Uebersetzung der ersten Stelle würde z. E. seyn: „Es ist lediglich Gottes Gnade, durch welche ihr Christen worden seyd, und hattet ihr keinen Vorzug vor so vielen andern Völkernab85, um deßwillenef86 ihr solcher Wohlthat eher würdig gewesen wäret; ihr habt es ganz als sein |c417| freyes Geschenk zu betrachten, dasab87 ihr wahrhaftig |a384| |b384| nicht mit eurem bisherigen Lebens|f489|wandel verdient hattet.“ /abcPaulus sagt also auch mit bedächtiger Wahl nicht: um der guten Werke willenef88 die wir gethan hatten, sondern um der Werke willen, ohne Zusatz. Jenes konnte er nicht sagen bey denf89 unter den zum Christenthum bekehrten Völkern eben so herrschend gewordnenef90Sittenverderben.abc\z\
zWerk: Zur Erweiterung und Verbesserung dieses Artikels setze ich noch folgendes hinzu:
Für Werk Gottes sollte zur genauern Unterscheidung der verschiedenen griechischen |z114| Wörter zuweilen Geschöpf stehen und also Eph. 2, 10. es heißen:
Wir sind Gottes Geschöpf bereitet durch Christum Jesum zu guten Werken.
Hingegen steht Werk am rechten Orte, wenn Paulus die Christen, 1. Cor. 9, 1.sein Werk nennt.
Werk des Herrn, oder ohne Zusatz, Werk, ist das Predigtamt, 1. Cor. 15, 58. (diese Stelle verdanke ich Herrn D.Semler,) 16, 10. verglichen 2. Tim. 4, 5. – 1. Thess. 5, 13.
Gute Werke, habe ich vorher Col. 1, 10.1. Tim. 2, 10.5, 10. von rechtschafnen Gesinnungen und Verhaltungsarten überhaupt und Phil. 1, 6. das gute Werk von den bessern Religionsgesinnungen erklärt: Aber ich halte nach und nach mit Herrn D.Nößelt dafür, daß man wegen des Zusammenhangs auch hier die besondre Bedeutung der Liebeswerke annehmen könne. So erklärt Clemens von Alexandrien (S. 343. des 1. Bandes der Potterschen Ausgabe) den Ausdruck durch Gutthätigkeit.
Nach den mir immer mehr einleuchtenden Unterscheid zwischen Werke ohne Zusatz und gute Werke, und der S. 383. darauf gegründeten Erklärung der Redart, nicht aus den Werkenetc.selig werden; ist nun auch ein großer Unterscheid zu machen, zwischen Gutes thun, Röm. 2, 10. und, mit Werken umgehen, Röm. 4, 4. Jenes heißt nemlich, |z115|nach Gottes Willen und Wohlgefallen gut seyn; und dieses, als ein Jude sich auf die strenge Beobachtung äußerlicher Gebräuche verlassen;s.Gutes thun *, Gesetz *.
Werk, im Glauben, oder, des Glaubens, Ebr. 6, 10.1. Thess. 1, 3.2. Thess. 1, 11. so wie Werk der Liebe, in der ersten Stelle, sind die gutthätigen Erweisungen gegen arme Mitchristen.
Werke des Teufels, 1. Joh. 3, 8. sind nach den (wer Sünde thut) alle herrschende Laster.z
ab1: Werk:ab2: Geschichten,ab3: Gottes,abef4: außerordentlichenab5: verrichtete,ab6: sollteb7: 10ef8: 5.f9: Hebr.f10: Erweisungenef11: nachher.abc12: sinda13: mehrernabf14: ausübt,ef15: erlangen;abef16: war,f17: vergl.f18: übelnab19: ein Theilab20: seine bloßen kirchlichen Förmlichkeitenab21: Geißelungen,ab22: wollte, und der andre Theil dieser äußerlichen Zucht sie mit Recht verweigerte –ab23: – überhaupt,ef24: insgesammtab25: Col. 1, 10.b26: 2[,]ab27: 1 Tim. 2, 10.5, 10. 25.f28: Hebr.ab29: rechtschafneef30: Apost. (e) ; Apost. (f)ef31: Apostelg.f32: Hebr.ab33: 13, 21.f34: ab35: Gesinnungenab36: heißen:ab37: nachab38: Gebrauchab39: Werke,ab40: Lehrers vergl.1 Cor. 15, 58.16, 10.Phil. 2, 30. und das gute WerkPhil. 1, 6. die bessern Religionsgesinnungenf41: Briefef42: Briefeab43: überhaupt,ab44: Gesetz )cf45: so weitab46: so weit dies (a) ; so weit dies (b)ab47: so weit dießabef48: äußerlichenf49: rechtschaffeneabc50: gottselige Gemüthsfassungabc51: demselbenf52: jeneab53: unnütz,abc54: werden,f55: Briefeabf56: Ebräer, (a b) ; Ebräer, (f)abf57: Hebräerf58: Christenthum,ef59: vorher:ef60: ausruhe) deref61: [(]von (e) ; [(]von (f)ef62: (vona63: undbc64: undabc65: sie alsof66: Briefeabc67: der seligeab68: dief69: wird;f70: Redeartenf71: thun,c72: der gläubige, rechtschaffnee73: soferne74: sofernc75: von Herzenef76: war,ef77: diesef78: äußerlicherc79: die Vorrede dieser Auflage ; imgl.e80: 12ef81: 19.abc82: 8.,a83: unfruchtbar :ab84: nichtab85: Heydenef86: deswillenab87: daßef88: willen,f89: demef90: gewordenen
/z/abWesen. Dasab\ab1neue des Geistes, Röm. 7, 6. ist überhaupt eine Beschreibung des Evangelii, so wie altes des Buchstabens, das mosaische Gesetz, und der Sinn;ef2 „daß wir Gott dienen sollen, als Christen, nach dem Evangelio, und nicht als Judenabf3 nach dem mosaischen Recht;“ s.Buchstabe ,Geist .
rechtschaffenesabc4in Christo Jesu, Eph. 4, 21. christliche Rechtschaffenheit; s.Christus .
dieser Welt, 1 Cor. 7, 31. die /abzufällige von menschlicher Einrichtung herrührende Beschaffenheit des Erdbodens und der Gesellschaft;ab\ab5Johannes/abim 1. Br. 2, 17. erklärt es, doch nur zum Theil, durch,ef6dieab\ab7Welt/abvergehet mit ihrer Lust.ab\ab8z\
ab1: Wesen: dasef2: Sinn:abf3: Juden,abc4: rechtschafnesab5: ganze sichtbare Welt, wie auchef6: durch:ab7: dafür schlechtweg sagt, dieab8: vergehet, 1 Br. 2, 17.
/abcz|d482| |e482|Widerchrist1 Joh. 2, 18. 22.4, 2. 3.2ef1Br. 7. Wenn man diese Stellen untereinander und alle mit 5, 1. 5. des 1 Br. vergleicht, so bleibt, denke ich, kein Zweifel übrig, daß alleef2 die darunter verstanden werden, die wieder vom Christenthum abfielen, in der Meinung, Jesussey nicht der wahre Messias gewesen. Wer also überhaupt das Christenthum nicht annahm oder angenommen hatte, war nach dem Sprachgebrauch Johannis nicht ein Widerchrist, sondern blieb ein Unchrist. An die Doceten, dief3 die Menschwerdung Christi sollen geleugnet und |f490| ihm einen Scheincörperef4 zugeschrieben haben, hier zu denken, sind viele dadurch veranlassetef5 worden, daß sie Johannes auch als Menschen beschreibt, die den ins Fleisch gekommenen/efJ. C.ef\ef6nicht bekannten. Das heißt doch aber immer nichts weiter, als sie nahmen diesen Menschgewordnenef7 nicht für den Messias anef8 behaupteten also etwa, wie jene Joh. 7, 27. der eigentliche Messias werde kommen, ohne daß man wisse, woher?abcz\
ef1: 2.ef2: alle,f3: welcheef4: Scheinkörperef5: veranlaßtef6: Jesus Christusef7: Menschgewordenenef8: an,
zWidersacher,1. Petr. 5, 8. und WidersprecherTit. 1, 9. hat Luther sehr gut im Ausdruck unterschieden: Jenes bedeutet nemlich die damaligen Verfolger der Christen (s.S. 330 ); dieses die Verfälscher der christlichen Lehre, und also besonders die Gegner der Apostel und ersten Lehrer des Christenthums.z
/zWiedergeburt,wiedergebohrena1werden; s.Bad ,/abgebohren werden .ab\ab2 Nur 1 Petr.c4 1, 3. wird das Zeitwort von der Aufrichtung des menschlichen Herzens durch die abc5Hofnung der Auferstehung gebraucht; s.ab6Hofnung .z\
zWiedergeburt etc. Die Ursache, warum 1. Pet. 1, 3. das, wiedergebohren seyn zu einer lebendigen Hofnung, den angezeigten Sinn, wenigstens meines Erachtens, hat, suche ich theils in den anderweitigen Schriftgebrauch des Worts Hofnung von der Erwartung unsrer Auferstehung; theils in der Wahrnehmung, daß die Apostel durchgehends diese Erwartung auf die Auferstehung Jesu gründen, und so Petrus diese erneuerte Hofnung ihr auch zuschreibt. Man darf nur ein Zeuge von der Trostlosigkeit eines sterbenden Juden |z116| und aller Umstehenden gewesen seyn, um es recht lebhaft zu begreifen, wie der Apostel zu Christen aus dem Judenthum so triumphirend davon schreiben konnte.
Matth. 19, 28. hat Luther sehr richtig die Worte, in der Wiedergeburt, mit den folgenden verbunden, ihr werdet in der Wiedergeburt – – sitzen; und es ist also der neue herrliche Zustand nach der allgemeinen Veränderung des gegenwärtigen Weltsystems zu verstehen. Gantz so ist das Zeitwortz
a1: wiedergeborenab2: geboren werden : (a) ; geboren werden : (b)ab3: geboren werden .c4: Petriabc5: freudigeab6: siehe
zWiederbringen,Apostg. 3, 21. zu nehmen: Und es ist merkwürdig, daß Josephus fast dieselben Wörter in demselben Verstande braucht, im 2. Buch gegen den Appion, §. 30. Die Stelle die so beweisend für diese beyderseitige Erklärung ist, ist diese: „Die Rechtschafnen (unter uns) glauben, daß Gott diejenigen, die das Gesetz treu bewahren, und wann es erfodert wird ihr Leben nicht achten, wieder werden laße und ihnen ein wiederhergestelltes weit besseres Leben schenken werde.“z
/abczWiderstreben dem Uebel; Matth. 5, 39.s.Uebel .abcz\
/abWille, genauer, Willkühr, /zBelieben,c1 2z\z2Petr.c3 1, 21. Nach ihremz4 Belieben, sagt Josephus,cz5 (im 1. B.z7 gegen den Appion §. 8.),z8 haben die griechischen Geschichtschreiber ihre Nachrichten zusammengestoppelt; und braucht /zdaz\ dasselbe Wort.ab\
c1: Beliebenz2: Belieben; 2.c3: Petriz4: ihrencz5: Josephus (c) ; Josephus (z)cz6: z7: Buchz8: 8.)
/z|d483| |e483|Wissen;alleDinge,ef1s./efDing ,abc2daßef\ef3man weiß, daß Gott seyRöm. 1, 19., sollte kurz und genauer übersetzt seyn, dieabc4Erkenntniß Gottes.z\
ef1: Dinge;abc2: Ding ;ef3: Ding . Daßabc4: das
|c418| |z117|/zWohlgefallen.ab1 Von Gott gebraucht, ist es gröstentheilsef2eine fehlerhafte Uebersetzung eines /abunlateinischenab\ab3 Worts /abder Vulgateab\ab4, und sollte eigentlich Wille, wie Luc. 12, 32., oder Gnade, wie Eph. 1, 9., oder mit dem Wort, welches auch Wille bedeutet, zusammengesetzt, gnädiger Wille, gegeben werden, als Eph[.]abcef6 1, 5. |a385| |b385|/abVon Menschen gesagt,ab\ab7 ist ab8Wohlgefallen der Güte 2z\z9 |f491|Thess. 1, 11./z/abeine zum Wohlthun geneigte Gemüthsart; undab\z\ab10
zkann man auch noch besser ein liebreiches und zum Geben geneigtes Wohlwollen verstehen.z
ab1: Wohlgefallen:ef2: größtentheilsab3: eben so übel gewähltenab4: des lateinischen Uebersetzers (a) ; des lateinischen Uebersetzers (b)ab5: des lateinschen Uebersetzersabcef6: Eph.ab7: Esab8: also auchz9: Wohlgefallen: 2.ab10: – Gottes liebreicher Wille.
/zWohlgefällig dem Herrn,Eph. 5, 10./abEbr.f1 13, 21.ab\ab2was Gott will, ingleichen,ab3solche Opfer gefallenGotta4vergl.Ebr.f5 13, 16.sovielabcef6 als, solche Opfer verlangt Gott.z\
zWohlgefällig, dem Herrn, Gott; hieher gehört noch, Röm. 12, 1. Derselbe Ausdruck kommt oft beym Philo vor.z
f1: Hebr.ab2: ist also auch kurz,ab3: unda4: Gott,f5: Hebr.abcef6: so viel, (a b) ; so viel, (c) ; so viel, (e f)abcef7: soviel, (c) ; soviel, (e f)abcef8: so viel
/ab/zWohlthat, 1z\z1Petr. 2, 20.3, 17.richtiger,f2/zWohlverhalten, nach unserm gegenwärtigen /cSprachgebrauch; wie Luther gleichfalls das Zeitwort wohlthun gebraucht hat Jer. 4, 22.c\c3z\z41z5 Tim. 6, 2./zmöchte ich itzt lieber Wohlthat von der Gelindigkeit erklären, mit welcher christliche Herren ihre christlichen Sclaven behandelten, daß die Meynung wäre: christliche Knechte, die gleichfalls christliche Herren haben, müssen ihnen um so treuer und williger dienen, weil sie das sindef6 und nach ihrer guten Denkungsart sie gelinde behandeln.z\z7ef8ab\
z1: Wohlthat; 1.f2: richtigerc3: Sprachgebrauch.z4: Rechtthun. –z5: 1.ef6: sind,z7: scheint die Freylassung christlicher Knechte von ihren christlichen Herren gemeint zu seyn.ef8: s.Gnade .
/zWohnen,Wohnung;ef1Röm. 7, 17. 20.s.Sünde :ef2Col. 1, 19.2, 9.b3s.Fülle ,ef4Röm. 8, 9.s.Geist .ab5 In der Johanneischen Vorstellung ab6erwohneteef7unterunsab81, 14. wie in der eignen Versicherung Christiab9Joh. 14, 23. |d484| |e484| wird auf die Stiftshütte gesehen, dieef10 die /efgnädigeef\ Gegenwart Gottes unter den Israeliten vorstellte, die dem Psalmisten 78, Gelegenheit gab,f11 in denselben Ausdrücken von Gott |c419| zu sagen, daß er unter den Israeliten gewohnthabeab12, und dem Volk, wie Josephus/aberzählt III.ab\ab13 8, 10. der /abjüdischen Alterthümer,ab\ab14 Gott für seinenab15Nachbar zu halten – – Die Meinungabc16Johannes ist also; das Wort ward Mensch, und wohnete unter uns, machte mit uns die genaustebcf17Freundschaft, und wir sahen seine Herrlichkeit, es war uns al|f492|les in allen Stiftshütte und Wolken-abc18 und Feuersäule zugleich.ab19 Es ist schon erinnert worden (s.Ebenbild ,)abcef20 daß er mit den letzten Worten die Vergleichung fortsetzt, und nun auch die letzte auf Jesum deutet, weil sie ehemals unter der Benennung der Herrlichkeit Gottes die Stiftshütte umgab 2 /efBuch Moseef\ef23 40, 34. 38.Esab24 ist also auch der Sinn der Verheissungab25Jesu; al|a386||b386|le meine rechtschafnenef26 Bekenner werden auch meinem Vater werth seyn, und wir werden zu ihnen kommen, und Wohnungbeyf27ihnen machen, sie als unsre Freunde erfreuen und segnen.z\
ef1: Wohnung,ef2: Sünde ;b3: 9,ef4: Fülle ;ab5: Geist :ab6: von Jesuef7: wohnteab8: unsab9: Jesuef10: welchef11: gabab12: habeab13: erzählt, III,ab14: jüd. Alterth.ab15: seinenabc16: Meynungbcf17: genauesteabc18: Wolkenab19: zugleich:abcef20: Ebenbild ), (a b c) ; Ebenbild ), (e) ; Ebenbild ), (f)abcef21: Ebenbild [)] (e) ; Ebenbild [)] (f)abcef22: Ebenbild )ef23: B. Mos.ab24: – Esab25: Verheißungef26: rechtschafnef27: bei
/abczWollen und Vollbringen.Phil. 2, 13. wird Gott ein Wirken desselben f1 zugeschrieben, in /efso fernef\ef2 er /fdem Menschenf\f3 zu allem, was er beschließt und ausführt, Gelegenheit, Mittel und Kräfte darreicht;ef4abcz\
f1: in den Menschenef2: sofernf3: ihmef4: darreicht.
/z/abWort;ef1 ist sovielef2ab\ab3, als Lehre, /abwie Luther schon selbst einigemal übersetzt hat Luc. 1, 4.1 Cor. 1, 5. Besonders ist,ef4 Wortab\ab5 der Wahrheitab6Eph. 1, 13.2 Cor. 6, 7.Jac. 1, 18. (21.), des Heilsab7Apostg. 13, 26., des Lebensab8Phil. 2, |d485| |e485| 16., des Herrnab9 oder ab10, Apostg. 8, 25.13, 48. 49.15, 35.19, 10.20, 35.1 Thess. 4, 15.etc.Col. 3, 16., Gottesab11, Apostg. 11, 1.12, 24.13, 5. 44. 46.18, 11.1 Cor. 14, 36.2 Cor. 2, 17.2 Tim. 1, 13.1 Petriabef12 1, 23./abdie christlicheab\ab13Lehre; s.Evangelium . Dann sollte dafür in der Uebersetzung stehen, BegebenheitLuc. 1, 2. (die Augenzeugen und |c420| Theilnehmer der vorgefallenen Begebenheiten gewesen sind) Machtspruch, BefehlLuc. 4, 4.5, 5. (so auch LutherLuc. 3, 2.) Gebot, Marci 7, 13.Röm. 13, 9.VerheissungRöm. 9, 6./abvielleicht |f493| auch Apostg. 8, 21. wenn man nicht lieber hier das gleichvorhergehendeef14Gabe vorziehen will. Und so bedeutet es nun auchab\ab15Ebr.f16 4, 12.ab17 die göttlichen/abDrohungen,c19ab\ab18 nach v.f20 3., daß ab21 der Apostel sagen will:ab22das Wort Gottes ist lebendig und kräftig, die göttlichen Drohungen gehen gewiß in ihre Erfüllung,ef23 und erreichen ihren Endzweck, und schärfer, dennkeinf24zweyschneidig/aSchwerdt,a\a25b26und durchdringet – und Bein, /ablassen dem keine Errettung übrigab\ab27, und ist ein Richter – des Herzens, ab28 verurtheilen nicht nur die Ausbrüche der Laster, sondern auch die geheimsten Anschläge und /abBegierden; undab\ab29ist keine Creatur – Augen, kein Mensch kann sich ihrem Urtheil entziehen, alle sind demselben unterworfen.z\
zWort, bedeutet Lehre, Marc. 4, 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.Joh. 5, 24.Apostg. 8, 4.1. Tim. 4, 12. wie Luther schon selbst es übersetzt hat, 1. Cor. 1, 5.Luc. 1, 4. – Begebenheit, Luc. 1, 2. (die Augenzeugen und Gehülfen der vorgefallnen Begebenheiten gewesen sind) – Befehl, Luc. 4, 4.5, 5.Marc. 7, 13. so auch LutherLuc. 3, 2. – Verheissung, Apostg. 8, 21.Röm. 9, 6. wie gegenseitig Drohung, Ebr. 4.z
/z|a387| |b387|Das Wort/aista\a30Joh. 1, 1. die ewige Kraft Gottes, durch die er alle sichtbare Dinge /ageschaffen hata\a31, und /f/awirda\v.f\f3214.vonf33Jesu/fdurch den Apostel selbst erklärtf\f34; womit denn 1 Br. 1, 1.e35 zu vergleichen ist.z\
/ab|d486| |e486|Wort des Eides, Ebr.f36 7, 28./zdas mit einem Eid bekräftigte Wortz\z37.ab\
ef1: Wort,ef2: so vielab3: Wort: Ist oft so vielef4: istab5: und besonders in den Redarten – Wortab6: Wahrheitab7: Heilsab8: Lebens,ab9: Herrnab10: Christiab11: Gottesabef12: Petr.ab13: – eine Benennung der christlichenef14: gleich vorhergehendeab15: Nurf16: Hebr.ab17: werdenabc18: Drohungen verstanden, (a b) ; Drohungen verstanden, (c)abc19: Drohungenf20: V.ab21: alsoab22: will;ef23: Erfüllungf24: eina25: Schwerdt und sind fürchterlicher, als das schärfste Gewehr,b26: und sind fürchterlicher, als das schärfste Gewehr,ab27: daß der Mensch, den sie treffen, mit Einmal zu Grunde gehtab28: undab29: Begierden: Unda30: wird nuna31: geschaffen, genanntf32: nach V.f33: inf34: gleichsam personirt wordene35: 1f36: Hebr.z37: das mit einem Eid bekräftigte Wort
/zWunder und Zeichen.abef1Beyde Wörter werden gemeiniglich /abmiteinanderef3 nach einem im Alten Testament Ps. 135, 9. und auch beym Josephus vorkommenden Sprachgebrauchef4ab\ab5 verbunden, Apostg. 2, 22. 43.4, 30.6, 8. (7, 36.) Röm. 15, 19.2 Cor. 12, 12.Ebr.abcf6 2, 4. wenn |c421| von den ausserordentlichenabef7 Thaten die Rede ist, durch welche Christusab8 und die Apostel ihre göttliche Sendung zur Anrichtung des Christenthums bestätigten.ab9 Hiervon werden noch in der letzten Stelle die Kräfte unterschieden, und |f494| dasselbe Wort steht auch eigentlich 1 Cor. 12, 28. 29. im Text, wo Luther, Wunder thun, und Wunderthäterf10 übersetzt. Es scheint mir also das erste noch mehr anzuzeigen, und Kräfte nur auf das ausserordentlicheabef11 heldenmüthige Bekenntniß des Christenthums zu gehen, woraufPaulus selbst führt, in der Erklärung 1 Cor. 13, 2.durch den Glauben, der Berge versetzt, und Lucas in der Redartf12, voll Glaubens und Kräften, Apostg. 6, 8.z\
abef1: Zeichen: (a b) ; Zeichen: (e f)abef2: Zeichen,ef3: miteinander,ef4: Sprachgebrauch,ab5: mit einanderabcf6: Hebr.abef7: außerordentlichenab8: Jesusab9: bestätigten:f10: Wunderthäter,abef11: außerordentlichef12: Redeart
/abWurzel./zDieaufschiessendeef1z\z2bittreWurzelz3Ebr.f4 12, 15./zverstehe ichz\z5 nach v.fz6 14. /zvon einschleichenden Lasternz\z7.ab\
ef1: aufschießendez2: Die aufschießendez3: Wurzel,f4: Hebr.z5: sind wohlfz6: V.z7: alle einschleichende Laster
/ab/zWunderbar, 1z\z1 genauer, vortreflich,herrlichefz2 nach dem /zHebräischenef4 Sprachgebrauchz\z5Ps. 8, 1. ab\
z1: Wunderbahr, 1.efz2: herrlich, (e f) ; herrlich, (z)efz3: herrlich,ef4: hebräischenz5: hebräischen Sprachgebrauch,
/zWüste ist, nach der Sprache der Juden, eine jede schlechtf1 bebaute und bewohnte Gegend; welche denn allezeit zu verstehen ist, wo das Wort in den Lebensbeschreibungen Jesu vorkömmt.z\
f1: wenig